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technik & wissenschaft November 2015 Der BauUnternehmer Fotos (5): KitzlingerHaus/DHV, Ostfildern; http://www.d-h-v.de 10 Entschieden pro Holzfertigbau: Das Vertrauen der Bauherren und ihrer Familien nachvollziehbar zu begründen, gehört zu den Aufgaben DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinatoren. Alles hängt mit allem zusammen: Das Wohlgefühl im Haus wird ganz wesentlich vom Nutzerverhalten bestimmt. Ein befeuerter Kamin schafft im Nu eine urgemütliche Atmosphäre. Erholsamen Schlaf finden: Zwei Drittel seiner Lebenszeit verbringt der Mensch in geschlossen Räumen, etwa die Hälfte davon ruht er sich aus. Einsatz an der Schnittstelle DHV-zertifizierte Qualitäts-Koordinatoren stammen stets aus der Belegschaft der Holzfertigbaubetriebe Ostfildern — Diese Initiative ist in Deutschland und Europa einzigartig: Damit Bauherren und ihre Familien in ihrem neuen Holzfertighaus nachweislich gesund und sicher wohnen, bildet der Deutsche Holzfer tigbau-Verband (DHV) Qualitäts-Koordinatoren aus. Zu ihren Aufgaben zählt die zielgerichtete Optimierung der Materialauswahl sowie die Anpassung der Abläufe in der Produktion. DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinator ist vielfältig und beinhaltet recht diffizile Fragestellungen und Anforderungen; zum Beispiel, ob sich ein neuer Werkstoff bedenkenlos mit älteren kombinieren lässt. Wenn Herbert Schuler der Überzeugung ist, dass das Zusammenwirken funktioniert, gibt er grünes Licht. Nach ausgiebigen Tests kann das neue Bauteil dann in die laufende Produktionskette integriert werden. Mit gutem Beispiel voran zu gehen, ist DHV-zertifizierter QualitätsDer Qualitätsfür Otto Kitzlinger, Koordinator Herbert Schuler. Koordinator trägt Vorstandsmitglied im dabei Verantwortung Deutschen Holzfertigbau-Verband, für das reibungslose Miteinander selbstverständlich. Für sein eigenes aller Werkstoffe und KomponenUnternehmen hat er einen lang- ten, die am Ende ein komplettes jährigen Mitarbeiter zum Quali- Holzfertighaus ergeben. Dass auf täts-Koordinator ausbilden lassen: dem Weg dorthin verschiedene Herbert Schuler, der ganz im Sinne Materialien spezifisch zu verzahdes DHV-Konzepts bei Kitzlinger- nen sind, damit sie in KombinaHaus gelernt und dort auch seine tion miteinander funktionieren, Gesellen- und Meisterprüfung im macht den besonderen Reiz dieser Zimmererhandwerk abgelegt hat, abwechslungsreichen Tätigkeit aus. befasst sich mit verschiedensten Am besten lässt sie sich als „Plus an Aspekten der Herstellung hoch- Qualitätssicherung“ beschreiben, wertiger Holzfertighäuser. Die das im Wettbewerb mit anderen Eigenschaften fast aller im Werk Anbietern um das Vertrauen und verarbeiteten Bauprodukte kennt die Aufträge der Bauinteressenten Zimmermeister Schuler daher aus oftmals den entscheidenden Ausdem Effeff. schlag gibt. Aus Teilen ein Ganzes Das Aufgabenspektrum Alle Produktionsabläufe im Blick als Herbert Schuler weiß das und achtet sehr darauf, die gesamte Produktionskette im Auge zu behalten, wenn er Neues einführt, Überholtes durch Besseres ersetzt oder Fertigungsabläufe umstellen lässt, um das Ziel, stets optimale Qualität zu liefern, schneller, sicherer und/ oder wirtschaftlicher zu erreichen. Bei der Arbeit als Qualitäts-Koordinator geht es mithin permanent um Optimierung; und zwar sowohl auf der Produkt- als auch auf der Prozessebene. „Alle Komponenten, die wir verbauen, sind selbstverständlich zugelassen und geprüft. In der Regel aber nur als Einzelprodukte. Wie sie miteinander funktionieren, ist für die Qualität des Hauses als fertiges Ganzes aber viel entscheidender. An dieser Stelle bestand bisher eine Lücke in der Qualitätssicherung, die ich als DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinator schließe. Eine reizvolle Herausforderung, der ich mich mit Freude stelle“, sagt Herbert Schuler über sein umfassendes Aufgabengebiet. Ein Beispiel macht deutlich, wie unverzichtbar es ist, das „Überden-Tellerrand-Hinausdenken“ zum festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu machen: Fens ter sind als Bauprodukte in allen erdenklichen Größen zu haben, ausgestattet mit Zwei-, Drei- oder Vierfachfachverglasung, Rahmen aus Holz, Kunststoff, Alu oder Materialkombinationen und in allen erdenklichen Farben. Als Baupro- dukte sind sie selbstverständlich auf Tauglichkeit geprüft. Wie sie aber in die Aussparungen einer Fertighauswand passen, wie ihr Anschluss an die Laibung fachgerecht vorzunehmen ist, wie die Fugen ringsum abzudichten sind etc., ist Sache des Fertighausherstellers, der gegenüber dem Bauherrn die Verantwortung für das Gelingen trägt. Das Hausbauunternehmen, das dem Auftraggeber ein einwandfreies Fertighaus versprochen hat, schuldet ihm eine einwandfreie Leistung. Sich darum zu kümmern, dass sensible Schnittstellen im Produktionsprozess sicher beherrscht werden und zum gewünschten Ergebnis führen, fällt in den Aufgabenbereich der Qualitäts-Koordinatoren. Sie haben praktikable Lösungen zu finden und sollten auch auf Unvorhergesehenes vorbereitet sein – wohl wissend, dass Bauherren mitunter ausgefallene Sonderwünsche haben, denen es genauso nachzukommen gilt wie dem Grundbedürfnis, ein schützendes dichtes Dach über dem Kopf zu haben. Vier-Augen-Prinzip Natürlich lässt der DHV die Qualitäts-Koordinatoren bei der Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben im Betrieb nicht allein. „Zur verantwortungsvollen Qualitätssicherung schreiben die Zertifizierungsbestimmungen des DHV neben der obligatorischen Ei- Mit Evers heben Sie ab. Denn mit unseren Profi -Lösungen – rund ums Heben – sind Sie technisch immer auf der Höhe. Wir bieten höchste Lösungskompetenz, auch für individuelle Anforderungen. Innovative, kreative, freundliche Beratung und nachhaltige Zuverlässigkeit sind für uns selbstverständlich. IHRE ERSTE ADRESSE FÜRS: • HEBEN • SICHERN • FÖRDERN • VERPACKEN Graf-Zeppelin-Straße 10–12 | 46149 Oberhausen Telefon 02 08 / 99 475-0 | www.eversgmbh.de S EI N ER Z EIT TEIL 5 7 Social Sponsoring: Offizieller Pate ALSBACHTAL Leben mit Behinderung Konzentriert arbeiten können: Wer nachts ruhig schläft, wacht morgens ausgeruht auf. DHVzertifizierte Qualitäts-Koordinatoren schaffen die Voraussetzungen dafür. gen- auch die Fremdüberwachung verbindlich vor. Unsere Holzfertighaushersteller lassen die Raumluftqualität mit standardisierter Methodik normgerecht durch das unabhängige Institut für Qualitätsmanagement und Umfeldhygiene überwachen. Das entspricht dem bewährten Prinzip der doppelten Kontrolle nach dem Vier-AugenPrinzip und garantiert, dass die Qualitätssicherung auch in Fragen des baulichen Gesundheitsschutzes verlässlich f u n kt i on i e r t “, erläutert DHVPräsidiumsmitglied Ahmed Al Samarraie, Bauökologe und Sachverständiger für energetisch optimiertes Bauen und Wohngesundheit. Holz sorgt für Wohlgefühl im Haus Die meisten Menschen wünschen sich ein Zuhause, das diesen Namen auch verdient. Dazu gehört eine einladende Atmosphäre, in der man sich wohl und geborgen fühlt. „Wenn Besucher unsere Musterhäuser betreten, sich umschauen und Platz genommen haben, drücken fast alle spontan ihre Begeisterung über die angenehme Wohlfühlatmosphäre aus, die sie hierin vorfinden. Wenn man ihnen dann erklärt, dass sie sich gerade in einem Fertighaus aus Holz aufhalten, wollen sie natürlich Näheres über die Bauweise erfahren. Mehr noch interessiert sie aber, wie es zu diesem spürbaren Unterschied gegenüber konventionell errichteten Gebäuden kommt und wie wir als Fertighaushersteller garantieren können, dass jeder Auftraggeber dieses Wohlgefühl später auch in seinem eigenen Holzfertighaus erlebt. In meiner Funktion als Qualitäts-Koordinator trage ich schon während der Planungsphase dazu bei – durch profunde Werkstoffanalysen und Empfehlungen, die auf die Materialienauswahl und Fertigungsabläufe Einfluss nehmen. Denn es gilt, die Wünsche aller Bauherren, die sich für uns entscheiden, voll und ganz zu erfüllen, um sie für das Wohnen in einem hochwertigen Holzfertighaus auf Jahrzehnte hinaus zu begeistern“, beschreibt Herbert Schuler seine Mission als DHV-zertifizierter Qualitäts-Koordinator bei KitzlingerHaus. Seine Schilderung dürfte sich mit den Aufgaben der Qualitäts-Koordinatoren anderer DHVMitgliedsunternehmen decken. Achim Zielke Schopf L 90 – Knicklader-Urahn mit viel Vergangenheit Auch heute, in einer Zeit des offenbar ausschließlich nach vorne gewandten Handelns, wird im Zusammenhang mit der Darstellung vermeidlichem technischen Vorsprungs oft auf traditionelle Werte oder frühe Erfindungen hingewiesen. So gibt es oft mehrere Anwärter die den Titel des Erfinders einer Innovation für sich beanspruchen. Ob es nun der erste Hydraulikbagger oder der erste knickgelenkte Radlader war – so ganz klar sind die Ränge oft nicht verteilt. Eines lässt sich jedoch mit letzter Gewissheit behaupten: Der erste knickgelenkte Radlader aus Deutschland wurde in Stuttgart entwickelt. Dort stellte die Firma Schopf im Jahre 1955 mit dem Typ L 142 die erste Maschine mit Knicklenkung vor. Mehr noch, der Lader verfügte über ein Pendel-Knickgelenk und über Allradantrieb. Schopf fertigte bereits seit 1949 Anbaulader für Traktoren von IHC. Im Jahre 1952 entstand dann der erste eigene Schaufellader vom Typ L 163. Dieser war zunächst als Dreirad mit seitlichem Hubarm konzipiert worden. Mit dem L 142 betrat Schopf dann völlig neue Wege und gilt damit bis heute als der erste Hersteller in Deutschland, der einen Allradlader mit Knicklenkung anbot. Das war mehr als innovativ, denn die „Fachwelt“ gab dieser Lenkungsart damals keine Chance. Offenbar ein Irrtum der Experten, denn in den Folgejahren entstanden zahlreiche weitere derartige Radlader. Und auch andere Hersteller wurden mutiger. Schopf bot sowohl das innovative Pendel-Knickgelenk als auch kleine Dreiradlader für den Industrieumschlag an. Der Schopf L 90 gehörte Ende der Sechziger Jahre mit 1,3 Kubikmeter Schaufelinhalt zu den häufigsten Baustellenladern von Schopf. Angetrieben wurde er von einem 98 PS starken 6-Zylinder Ford- Motor. Er verfügte über Vierradantrieb, Zentrallenkung, spiralverzahnten Kegelradantrieb und starre Achsen. Zu Standar- Foto: Werk Bild Archiv Verfasser Sternstunden der Baumaschinen: Legendäre Technik im Rückblick – von Ulf Böge Als Enkel des ersten deutschen Knickladers mit Allradantrieb kam der Schopf L 90 auf die Baustellen in den Sechziger Jahren. dausführung gehörte seinerzeit immerhin schon eine geschlossene Stahlblechkabine – damals durchaus keine Selbstverständlichkeit. Schopf entwickelte jedoch nicht nur innovative Radlader. Stark war auch das Engagement für Untertage-Fahrlader und Muldenkipper, die bis heute erfolgreich angeboten werden. Auch im Bereich der Flugzeugschlepper ist das Unternehmen international bekannt. Radlader für die Bauwirtschaft wurden bis 1979 angeboten. Und auch in anderen Marken steckte Technik von Schopf. So wurden aus dem L 45 der Hanomag B 4 (später MF 911) sowie aus dem L 65 der John Deere JD 44.