Wirtschaftsakademie Schleswig
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Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein Fachschule für Betriebswirtschaft Dokumentation Einführung des elektronischen Dokumentenmanagements „ELO-office“ bei der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH Verfasser: Tobias Röder Dozent: Dr. Thomas Borck Klasse: FS 110 A Abgabetermin: 02. Juli 2012 I Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ........................................................................................ I 1 Einleitung ............................................................................................. 1 2 Hauptteil .............................................................................................. 3 2.1 Problemstellung ............................................................................ 3 2.2 Zielsetzung ................................................................................... 3 2.3 Ist-Analyse .................................................................................... 4 2.4 Theoretische Grundlagen ............................................................. 5 2.4.1 Begriffserklärungen................................................................ 5 2.4.2 Vor- und Nachteile gegenüber Papierarchiven....................... 6 2.4.3 Notwendigkeit von DMS in der heutigen Zeit ......................... 7 2.4.4 Projektgestaltung und Auswahl der Beteiligten ...................... 8 2.4.5 Indexierung digitaler Dokumente ........................................... 9 2.5 Risiken bei der Einführung und Verwendung .............................. 10 2.6 Mitarbeiterakzeptanz bei Ablaufänderungen durch Einführung von Software ................................................................................................ 12 2.7 3 Praktische Umsetzung ....................................................................... 15 3.1 Informierung der Mitarbeiter ........................................................ 15 3.2 Vorgehensweise bei der Einrichtung von „ELO-office“ ................ 17 3.2.1 Archivstruktur erfassen ........................................................ 18 3.2.2 Benutzereinrichtung und Rechteverwaltung ......................... 19 3.2.3 Erfassen und verwalten aktueller Dokumente ...................... 19 3.3 4 Rechtliche Aspekte ..................................................................... 13 Gestaltung der neuen Ablauforganisation ................................... 23 Fazit und Ausblick.............................................................................. 27 Literaturverzeichnis ..................................................................................... II Internetverzeichnis ...................................................................................... II Abbildungsverzeichnis .............................................................................. IV Eidesstattliche Erklärung ........................................................................... V 1 1 Einleitung Das gesamte Wissen einer kundenorientierten Unternehmung muss zur richtigen Zeit und dem richtigen Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Digitale Dokumentenmanagementsysteme, im nachfolgenden DMS genannt, zentralisieren diesen Wissensvorrat und ermöglichen neben der Zusammenfassung der verschiedensten Informationsquellen eine schnelle und unabhängige Ausgabe. Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH plant die Einführung eines solchen DMS, um den wesentlichen Vorteil der schnellen Informationsbereitstellung nutzen zu können. Erstmalig wurde die Gesellschafft im Oktober 1992 in Neumünster eröffnet. Bis März 2012 „Euronics XXL“ wurden vertreten. die Handelsketten Die aktuelle „Mega Company“ Namensgebung und lautet expert Elektrofachmärkte Nord GmbH und verweist auf die Partnerschaft mit der Handelskette „Expert“, für die die Gesellschaft zurzeit am Markt agiert. Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH definiert die Kundenzufriedenheit als ihr höchstes Ziel. Der Erfolg dabei wurde im Jahr 2006 durch MF Consulting - Institut für Marketing und Marktforschung bestätigt. Die unabhängig durchgeführte Ermittlung der Kundenzufriedenheit stellte die Gesellschaft als Gewinner aus 5 Elektrogeschäften fest. Am Standort Neumünster sind 31 Mitarbeiter beschäftigt und am 1. April 2012 kamen mit einer zusätzlichen Filiale in Neustadt i. H. 34 Mitarbeiter hinzu. 2 Neben der Unterstützung bei der technischen Umsetzung sieht diese Arbeit insbesondere die Einbeziehung ablauforganisatorischer Perspektiven vor. Die Geschäftsführung verzichtet im Rahmen dieses Projektes auf eine Analyse der anfallenden bzw. eingesparten Kosten. Die nötige Speicherkapazität ist vorhanden. Anschaffungskosten für Softwarelizenzen und Gerät seien zwar angefallen, der Gegenwert in Form von Raumeinsparen, Zeitgewinnen und anderen Vorteilen, entsteht aber erst nach fortwährender Nutzung. Die Effizienzsteigerung beim Personal ist als Ziel definiert, direkt aber nicht messbar.1 Das vorhandene Warenwirtschaftssystem „HQS“ verwaltet bereits alle Debitoren- und Kreditorenrechnungen in digitaler Form. Aus diesem Grund werden Dokumente des Warenwirtschaftssystems bei der Einführung von „ELO-office“ nicht beachtet. 1 Gespräch vom 05.12. 2011 mit Herrn Jensen, Geschäftsführer. 3 2 Hauptteil 2.1 Problemstellung Die Geschäftsführung der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH hat im Zusammenhang mit der eigenen Belegablage und Archivierung festgestellt, dass beispielsweise schriftliche Vereinbarungen mit Lieferanten, unternehmensinterner Schriftverkehr, Verträge, Reparaturberichte sowie Lieferscheine und viele andere Dokumente aus Finanzierungs-, Personalund Rechtsangelegenheiten nicht jeden Mitarbeiter schnell und direkt zugänglich sind. Die vorgesehene Einführung eines Dokumentenmanagementsystems verzögerte sich in letzter Zeit immer wieder, weil personelle Kapazitäten ausgelastet sind. 2.2 Zielsetzung Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH möchte das Produkt „ELO-office“ der Firma ELO Digital Office GmbH zukünftig in die Unternehmensprozesse integrieren. Die Software soll eingerichtet und flexibel strukturiert werden. In Verbindung mit einem Multifunktionsdrucker soll das bestehende Papierarchiv reduziert werden und die Voraussetzung geschaffen sein, um zukünftig eine papierarme Belegablage führen zu können. Die Mitarbeiter sollen die Funktionen nutzen können. Noch in diesem Geschäftsjahr ist „ELO-office“ ein fester Bestandteil der bestehenden Ablauforganisation. Es soll eine Effizienzsteigerung in Form von schneller Verfügbarkeit benötigter Informationen erreicht werden. Dabei sind Dokumente Datenschutzbestimmungen in berücksichtigen. den Zugriffsrechten und der vertraulich jeweiligen eingestufte Nutzer zu 4 2.3 Ist-Analyse Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH führte ihre allgemeine Belegablage in Form von konventionellen Ordnern. Es gibt verschiedene Kategorien und damit jeweils eigene Ordnungsstrukturen. Vereinbarung und Verträge sind alphabetisch gruppiert, andere Gebiete chronologisch. Die Strukturen für das DMS liegen als Skizze vor und entsprechen einem Abbild des vorhandenen Archives. Die Ordner befinden sich zum größten Teil innerhalb des Büros, indem auch die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben, die unmittelbar die Belegablagen führen. Die Software „ELO-office“ ist bereits erworben und installiert. Außerdem steht ein ausführliches Handbuch zur Verfügung. Ein geeigneter Scanner zur Erfassung physikalischer Dokumente ist in der Beschaffung. Die Geschäftsführung plant bereits seit Längerem die Einführung, priorisierte es aber nicht zu stark. Die Büroleiterin ist dem Vorhaben sehr positiv gegenüber eingestellt und auch die anderen Mitarbeiter der Abteilung wissen um die Einführung von „ELO-office“. Die Mitarbeiter der EDV stellen den notwendigen Support bereit. 5 2.4 Theoretische Grundlagen 2.4.1 Begriffserklärungen „Dokumente sind alle Objekte auf Papier oder in elektronischer Form, die Informationen für die jeweiligen betrieblichen Prozesse zur Verfügung stellen. […] Dokumentenmanagement dient der datenbankgestützten Verwaltung elektronischer Dokumente. Man versteht darunter in Deutschland die Verwaltung ursprünglich meist papiergebundener Dokumente in elektronischen Systemen. Bei der Verwaltung von Papierdokumenten spricht man dagegen von Schriftgutverwaltung. Zur besseren Unterscheidung wird häufig auch der Begriff EDM Elektronisches Dokumentenmanagement (Electronic Document Management) verwendet. Die Abkürzung DMS steht für Dokumenten-Management-System und wird in einem erweiterten Sinn als Branchenbezeichnung verwendet. Im Amerikanischen steht ‚Document Management‘ dagegen begrifflich eingeschränkter für die Verwaltung von Dateien mit Checkin/Checkout, Versionierung und anderen Funktionen. Inzwischen gilt Dokumentenmanagement als eine Komponente des übergreifenden ECM Enterprise Content Management.“2 „Ein Dokumentenmanagementsystem dient zur Organisation und Koordination der Entwicklung, Überarbeitung, Überwachung und Verteilung von Dokumenten aller Art über ihren gesamten Lebenszyklus von ihrer Entstehung zu ihrer Vernichtung. Zwischen diesen Etappen liegen Kontroll, Steuerungs- und Weiterleitungsfunktionen.“3 „Der Dokumentenlebenszyklus beschreibt den Prozess, den ein Dokument von der Erstellung über die Verwendung bis zum Löschen bzw. bis zum Sichern in einem Langzeitarchiv durchläuft.“4 2 Straub, Frank (o. J.), http://www.dms-karlsruhe.de/4.html, Abrufdatum: 26.04.2012. 3 Riggert, Dr., W. (2000), S. 164, 165. 4 Pfund, Andreas (o. J.),http://www.andreas-pfund.de/dokumentenmanagement/ dokumentenlebenszyklus_document_lifecycle/dokumentenlebenszyklus_document_lifecycle.php, Abrufdatum: 16.04.2012. 6 „Daten sind in erkennungsfähiger Form dargestellte Elemente einer Information, die in Systemen verarbeitet werden können.“5 2.4.2 Vor- und Nachteile gegenüber Papierarchiven Die Suchzeiten werden durch die Verwendung eines DMS deutlich verkürzt, da für Sachbearbeiter die Wege zu externen Archiven wegfallen. Informationen stehen sofort zur Verfügung. Entscheidungen, die auf Grundlagen früherer Dokumente angewiesen sind, können dadurch schneller getroffen werden. Insgesamt werden Betriebsabläufe effizienter. Die dafür kontinuierlichen benötigten Speicherkapazitäten Preisverfall. Die Anschaffung unterliegen von einem Speicherplatten verursacht zwar ähnliche Kosten wie noch vor einigen Jahren, aber die Kapazitäten sind heute erheblich höher. Die Allgegenwärtigkeit des Internets kann hier effektiv verwendet werden. Die ständige und unabhängige Verfügbarkeit reduziert Transport und Liegezeiten.6,7 Elektronische Dokumente bieten standortübergreifenden Zugriff, ohne dabei physikalische Kopien zu erstellen. Zentral gespeicherte Daten können mithilfe der weltweiten Netzwerke eingesehen werden, wenn entsprechende Berechtigungen erfüllt sind. Außerdem reduziert sich der Raumbedarf erheblich. Vor allem durch die wachsende Eigenschaft von Ablagen und Archiven ist die räumliche Einsparung vergleichsweise hoch. Die Möglichkeit, schnellen Service bieten zu können erhöht die Auskunftsbereitschaft der Mitarbeiter und kann eine Steigerung der Kundenzufriedenheit bewirken.8 Die digitalisierten Dokumente unterliegen nicht dem natürlichen Alterungsprozess. „Die langfristige Lesbarkeit von Dokumenten durch 5 o. V. (o. J.), http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Daten-data.html, Abrufdatum: 20.04.2012. 6 (Vgl.) Versteegen, G. (2002) S. 29. 7 (Vgl.) o. V. (o. J.), http://www.microplan.de/dokumenten_management_systeme/ unternehmen_warum_wird_das_dms_immer_wichtiger.php, Abrufdatum: 19.04.2012. 8 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (2000), S. 171. 7 Konvertierung in aller Voraussicht nach „zeitlose“ Dateiformate wie TIFF oder PDF/A ist gewährleistet.“9 Papierbasierende Dokumente sind technologisch unabhängig. Das vertraute Medium ist bis zu einem gewissen Grad an Masse einfach zu transportieren und kann durch verschiedene Merkmale eine Einmaligkeit bieten und so auch Sicherheit darstellen.10 Der Aufwand für die Erfassung der vorliegenden physischen Dokumente mittels Scanners ist abhängig von der Menge und dem Zustand der Originalvorlagen. Die Mitarbeiter müssen in Bezug auf den Einsatz von Technologie einen Medienbruch akzeptieren.11 Die Speichermedien müssen in der Haltbarkeit den gesetzlichen Aufbewahrungsfristen gerecht werden. Gleiches gilt für die Lese- und Ausgabetechnologie. 2.4.3 Notwendigkeit von DMS in der heutigen Zeit Der wahre Wert von Dokumenten besteht darin, dass sie das Wissen der Unternehmung beinhalten. Die Tatsache, dass das enorm wachsende Aufkommen an Dokumenten in allen Formaten einen immer höheren Verwaltungsaufwand erfordert lässt den Bedarf an entsprechenden Lösungen entstehen.12 Die technischen Möglichkeiten entwickeln sich seit den vergangenen Jahren immer rasanter. Eine Organisation mit 10 bis 15 Mitarbeitern erzeugt im Jahr etwa 4 GB an Daten in einem DMS. Für Festplattenkapazitäten stellt das kein Problem mehr dar. Neben der Hardware-Infrastruktur hat die DMS-Software heute einen festen und verlässlichen Entwicklungsstand erreicht. In einer Zeit, in der die Kunden Informationen 9 immer schneller verlangen und die Kontrolle der Straub, Frank (o. J.), http://www.dms-karlsruhe.de/4.html, Abrufdatum: 26.04.2012. 10 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (o. J.), http://www.wi.fh-flensburg.de/fileadmin/ dozenten/Riggert/bildmaterial/Dokumentenmanagement/3-Manage-DMS.pdf, Seite 5, Abrufdatum: 16.03.2012. 11 (Vgl.) Dandl, J. (1999), http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2004/1631/pdf/Apap_WI_1999_09.pdf, Abrufdatum: 14.03.2012. 12 (Vgl.) o. V. (o. J.), http://www.ecm4you.ch/dms, Abrufdatum: 20.04.2012. 8 Geschäftsprozesse immer bedeutsamer wird, kann auf die oben genannten konkreten Vorteile kaum noch verzichtet werden.13 Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH definiert als ihr höchstes Ziel die Kundenzufriedenheit. Um diesem Ziel gerecht werden zu können, sollte das Wissen an jeder Stelle zur Verfügung stehen. Verkaufsberater haben somit die Möglichkeit Kunden gegenüber verbindliche und sichere Auskünfte schnell geben zu können, ohne dabei auf das Backoffice angewiesen zu sein. Die Mitarbeiter der Verwaltung werden nicht behelligt und dem Kunden werden Wartezeiten erspart. 2.4.4 Projektgestaltung und Auswahl der Beteiligten „Ein Projektteam besteht üblicherweise aus einem Projektleiter sowie mehreren fachlichen und technischen Ansprechpartnern aus den jeweiligen Bereichen. Die Auswahl dieser Mitarbeiter ist somit entscheidend für den Verlauf des Projektes. Jedem Mitarbeiter steht für das Projekt genügend Zeit zur Verfügung, sodass es nicht als hemmende Zusatzaufgabe verstanden wird, sondern als Anerkennung der bisherigen Leistung. In vielen Fällen werden bestehende Systeme abgelöst. Dies wird vor allem dann kritisch, wenn ein Mitarbeiter alleine für das alte Verfahren eine Schlüsselposition innehat und mit seinem Wissen darüber eine gewisse Jobgarantie verbunden hat. Solchen Mitarbeitern gilt es aufzuzeigen, dass die bisherige Arbeit weder schlecht noch unzureichend war, sondern dass der Wandel der Zeit und der Geschäftsprozesse eine neue standardisierte Lösung erfordert. Es empfiehlt sich, unmittelbar betroffene Mitarbeiter direkt zu beteiligen, indem sie eine tragende Rolle im Projekt erhalten. Diese aktive Mitbestimmung eröffnet dem Mitarbeiter neue Perspektiven und trägt zum Verständnis bei. Im Idealfall wird der größte Gegner als Befürworter für das Projekt gewonnen. 13 (Vgl.) o. V. (o. J.), http://www.microplan.de/dokumenten_management_systeme/ unternehmen_warum_wird_das_dms_immer_wichtiger.php, Abrufdatum: 20.04.2012. 9 Die sofortige und offene Kommunikation jeglicher Kritik ist empfehlenswert. Eine neutrale Stelle im Unternehmen kann hier hilfreich sein, um negative Stimmen frühzeitig erkennen und überzeugen zu können.“14 2.4.5 Indexierung digitaler Dokumente Das Anlegen eindeutiger Merkmale zu jedem Dokument wird als Indexierung bezeichnet. Diese Informationen werden in eine Datenbank geschrieben und dem Dokument zugeordnet. Sie ist die Grundlage um das Finden gewährleisten zu können. Einige Informationen werden in der Regel automatisch erfasst, sind aber zur späteren Verwendung nur bedingt geeignet. Als Beispiel sei hier das Datum des Scans genannt. Der Autor des Dokuments kann auch schon vorliegen, wenn es sich um ein internes, selbst erstelltes Dokument handelt. Allerdings ist zu beachten, dass der jeweilige Name des Nutzerkontos als Autorenname verwendet wird und gegebenenfalls irreführt. Darüber hinaus ist einem DMS bereits der Dateityp, die Größe, die Seitenanzahl bekannt.15 Um nun sicherstellen zu können, dass Dokumente wiedergefunden werden können, muss der Benutzer konkrete Angaben definieren, die mit dem Dokument unmittelbar im Zusammenhang stehen und nachvollziehbar sind. Klassisch sind Rechnungsnummern, postalische Daten, Adressaten, wertmäßige Beträge. Hilfreich dabei und um Fehler bei den Eingaben zu vermeiden, ist die Erfassung dieser Informationen mittels Texterkennungsverfahren, welches in einem modernen Scangenauigkeit DMS arbeiten integriert diese ist. Je nach OCR-Komponenten eingestellter (OCR=Optical Character Recognition) mit entsprechender Sicherheit. Je nach Beschaffenheit der Vorlage und verwendeter Schriftart können Genauigkeitsraten von bis zu 99,9 % erreicht werden.16 Das erzeugte Datenvolumen liegt bei 5 – 10 % der Dateigröße des Dokumentes.17 14 Rainer Schramm (2011), http://www.searchcloudcomputing.de/applikationen/crm/articles/314777/, Abrufdatum: 26.04.2012. 15 (Vgl.) Versteegen, G. (2002) S. 31. 16 (Vgl.) Versteegen, G. (2002) S. 36. 10 Die ausgelesenen und mit dem Dokument verknüpften Informationen geben dem vom Scanner erzeugten Bild auswertbare Daten. Der Benutzer kann sie Nutzen um Indexierungsmasken sicher auszufüllen.18 2.5 Risiken bei der Einführung und Verwendung Mit dem Kauf einer Lizenz ist leider die Einführung eines Softwareproduktes noch nicht vollzogen.19 Ein Projekt birgt immer verschiedene Risiken, die es einzuschätzen und zu minimieren gilt. Zunächst sei das Risiko im Zusammenhang mit einer Softwareeinführung genannt. Die Mitarbeiter sind in ihren gewohnten Abläufen handlungssicher. Die Einführung eines DMS greift stark in die bestehende Organisation ein. Diese kann zu Widerständen seitens der Mitarbeiter führen. Die Beschaffung der nötigen Hard- und Software wäre unnötig, wenn niemand bereit ist, sie zu nutzen. Die aufgewandte Zeit zur Einrichtung aller Komponenten wäre vergeblich. Um die Akzeptanz der Mitarbeiter von vornherein gewinnen zu können, müssen alle Beteiligten mit den wichtigsten Informationen versorgt werden. Die offene Bekanntgabe an betroffene Mitarbeiter, dass eine entsprechende Einführung geplant ist, wäre ein erster Schritt. Den Mitarbeitern sollten auch gewisse Mitspracherechte ermöglicht werden. Die durchgeführte Befragung stellt eine Möglichkeit dar. Befürworter des Projektes sollten direkt an den weiteren Arbeiten zur Einführung beteiligt werden. Mitarbeiter, die selbst an der Gestaltung ihrer Arbeitsabläufe mitwirken benötigen im Nachhinein keine weiteren 17 (Vgl.) ELO (o. J.), Support http://www.eloit.de/info/elooffice/faq_search.htm, Abrufdatum: 14.06.2012. 18 ELO online Academy (o. J.), http://elo.com/wcm/eloimages/automatisierung-i-verschlagwortung-mit-ocr-erkennung.13279.PDF, Abrufdatum: 08.11.2011. 19 (Vgl.) o. V. (2008) http://www.documanager.de/magazin/ einfache_planung_zur_einfuehrung_eines_dms_oder_ecm_teil_i.html, Abrufdatum: 20.04.2012. 11 Einweisungen und dienen als interne Experten wenn beauftragte Dienstleister nach der Einführung nicht mehr zur Verfügung stehen. Weitere Risiken stehen im Zusammenhang mit der Technologie. Hier sind die unbefugten Zugriffe und die Haltbarkeit von Speichermedien genannt. Diese Risiken werden häufig als sehr schwerwiegend eingestuft, obwohl sie im Grunde nicht neu hinzukommen. Auch konventionelle Archive können durch Unbefugte betreten und „ausgelesen“ werden. Papier ist grundsätzlich witterungsunbeständig und verliert im Zeitablauf an Lesbarkeit. Dennoch sind beide Risiken zu berücksichtigen, denn ein digitales Dokument, welches in einem Netzwerk zur Verfügung steht, kann trotz sorgfältiger Schutzvorkehrungen Unbefugten zur Verfügung stehen. Dieser unbefugte Zugriff erfolgt dann in der Regel von weit entfernten Standorten und ist gegebenenfalls nicht einmal sofort erkennbar. Neben den bereits vorhandenen Schutzeinrichtungen vor externen Zugriffen ist die Einrichtung von verschiedenen Nutzerprofilen absolut notwendig. Festplatten, als zurzeit gängigstes Speichermedium, können leider ohne vorherige Anzeichen aufgrund von Hardwaredefekten, durch Bedienerfehler, schadhafte Anwendungen oder andere physikalische Einflüsse plötzlich zerstört werden. Die Erstellung von regelmäßigen Datensicherungen auf optische Speicher stellt eine Redundanz dar und dient im Fall eines eingetretenen Datenverlustes nur als Quelle zur Datenwiederherstellung. Die Daten sind dann auf einem Alten Stand und damit unvollständig. Vorbeugende Maßnahmen sind besser geeignet. Eine Möglichkeit können miteinander verbundene Festplatten (RAID-Verfahren) sein. Ältere Laufwerke lassen sich einfach und ohne Datenverlust austauschen.20,21 20 (Vgl.) o. V. (2012), http://www.rditech.com/datenwiederherstellung-bei-datenverlust/, Abrufdatum: 20.04.2012. 21 (Vgl.) o. V. (o. J.), http://www.hardwaregrundlagen.de/oben15.htm, Abrufdatum: 20.04.2012. 12 2.6 Mitarbeiterakzeptanz bei Ablaufänderungen durch Einführung von Software Anknüpfend an den ersten Aspekt der Risikoanalyse wird im Folgenden die organisatorische Sicht betrachtet. „Die Einführung von neuer Software erfolgt meist im Hinblick auf die fachlichen und technischen Anforderungen. Leider wird dabei häufig außer Acht gelassen, dass zum Erfolg einer solchen Einführung vor allem die Mitarbeiter beitragen.“22 Mitarbeiter können einer Veränderung, die in ihren gewohnten Abläufen und Arbeitsweisen eingreift, kritisch gegenüberstehen. Durch Ignorierung dieser Widerstände seitens der Geschäftsführung ist der Erfolg eines Projektes gefährdet. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist hierbei Grundvoraussetzung. „Ein einfaches aber wirksames Beispiel ist eine Ansprache von der Geschäftsleitung zu Projektbeginn. Den Mitarbeitern wird das Vorhaben zur Implementierung einer neuen Software erläutert, das Projektteam wird vorgestellt und vor allem werden die verfolgten Ziele aufgezeigt und erklärt. Diese Art der offenen Kommunikation wird mit wöchentlichen oder monatlichen Berichten über den Stand des Projektes unterstützt und verstärkt. Die Mitarbeiter erkennen dadurch den Nutzen der neuen Software frühzeitig und gewöhnen sich bereits an den Umstand, dass eine Veränderung ansteht und in welche Richtung diese geht. Ein weiterer wichtiger Aspekt fällt hierbei auf die einzelnen Projektmitarbeiter und die Abteilungsleiter zurück. Es ist neben der eigentlichen Fortführung des Projektes ihre Aufgabe, die Vorteile für die einzelnen Bereiche im Detail zu erarbeiten und zu kommunizieren. So wird jedem schnell deutlich, welche Verbesserungen das Projekt mit sich bringt. Hierbei gilt, dass je konkreter die einzelnen Punkte benannt werden, desto 22 Schramm, Rainer (2011), http://www.searchcloudcomputing.de/applikationen/crm/articles/314777/, Abrufdatum: 26.04.2012. 13 größer wird deren Wirkung bei den Mitarbeitern sein. Die Akzeptanz wird dadurch sehr schnell auf ein Erfolg versprechendes Niveau gehoben.“23 2.7 Rechtliche Aspekte Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben gestaltet sich einfacher als im Allgemeinen vermutet wird. „Die Originaldokumente sind nicht grundsätzlich aufzubewahren. Bereits in § 257 HGB formuliert der Gesetzgeber die Erlaubnis, die kaufmännische Aufbewahrungspflicht von Unterlagen auf elektronischem Wege zu erfüllen. Voraussetzung ist lediglich die Einhaltung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GOBS) im Betrieb der elektronischen Archivierung. Im Zivilrecht gibt es hingegen einige wenige Rechtsbereiche, die die Vorlage von Originalunterlagen verlangen, wie zum Beispiel Titel, Testamente und Originalabrechnungen der Mietnebenkostenermittlung. Die Vernichtung von Originalunterlagen ist in diesen Umfeldern nicht strafbar, das heißt es besteht keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht - gegebenenfalls kann sich durch die Vernichtung des Originals jedoch ein Rechtsnachteil ergeben. Archivdatenträger dürfen wechseln. Obwohl weder Gesetze noch die GOBS bestimmte Techniken vorschreiben, hält sich im Markt hartnäckig die Mär, die Speicherung von Archivdaten auf unveränderbaren Datenträgern sei verpflichtend. Dies hat dazu geführt, dass sich insbesondere die optische Speicherung zu einer juristisch nicht begründbaren Pseudo-Technologieanforderung entwickelt hat. Dieser Trend wurde dadurch verstärkt, dass optische Speichersysteme günstiger waren als Magnetplatten. Doch dieser Kostenvorteil ist mittlerweile weggeschmolzen. Immer mehr Anwender lagern daher ihre Archivsysteminhalte auf "herkömmlichen", zentralen Speichersystemen und verstoßen damit gegen kein Gesetz. Schließlich meistern diese Unternehmen 23 die GOBS-konforme Datenspeicherung für Schramm, Rainer (2011), http://www.searchcloudcomputing.de/applikationen/crm/articles/314777/, Abrufdatum: 26.04.2012. ihre 14 Buchhaltungsdaten in der Regel unter Verwendung derselben Speichersysteme bereits seit Jahren.“24 Um auch den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden, wird auf § 2 (1) LDSG verwiesen. Demnach handelt es sich um personenbezogene Daten, wenn Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person vorliegen. Umfasst sind damit auch Einzelangaben, die eine bestimmte Person nicht unmittelbar identifizieren, die es aber erlauben, die Person mithilfe zusätzlicher Informationen festzustellen (personenbeziehbare Daten).25 „Bei der nach § 5 LDSG erforderlichen Sicherstellung des Datenschutzes durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen bildet die Festlegung der Beschränkung Zugriffsberechtigungen ein zentrales Element. der Zugriffsberechtigungen gewährleistet, Die dass personenbezogene Daten nur im Rahmen der Erforderlichkeit und nach dem Grundsatz der Zweckbindung verarbeitet werden. Der Sachbearbeiter darf nur auf die Daten zurückgreifen können, die er im Rahmen seiner eigenen Aufgabenerfüllung benötigt. Dazu gehört auch eine Festlegung und Implementierung von Vertretungsregeln.“26 24 Straub, Frank (o. J.), http://www.dms-karlsruhe.de/4.html, Abrufdatum: 26.04.2012. 25 (Vgl.) Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein, (2005), https://www.datenschutzzentrum.de/e-government/anforderungen-dms.pdf, Abrufdatum: 14.05.2012. 26 Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein, (2005), https://www.datenschutzzentrum.de/e-government/anforderungen-dms.pdf, Abrufdatum: 14.05.2012. 15 3 3.1 Praktische Umsetzung Informierung der Mitarbeiter Die Grundlage für einen erfolgreichen Eingriff in routinierte Abläufe ist eine offene Kommunikation. Die bisherige Arbeit der Mitarbeiter, der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH und speziell die des Bürobereichs am Standort Neumünster war, bezogen auf die Belegablage keinesfalls kritisch einzustufen. Dennoch hat sich die Gesellschaft zu der Investition in ein DMS entschieden. Die Filialisierung und die moderne Ausrichtung der Gesellschaft macht dies nötig, um der heutigen Zeit zu entsprechen sowie der Zielsetzung gerecht werden zu können. Die Durchführung der anonymen Befragung zum Vorhaben soll klären ob, die Mitarbeiter hinreichend informiert sind und welche grundlegenden Orientierungen die Mitarbeiter dem Projekt gegenüber einnehmen. Im nebenstehenden Fragebogen wird die Situation zusammen- fassend geschildert. Die Fragen beschränken sich auf das Wesentlichste und sind überwiegend geschlossen gestellt. Der Mitarbeiter soll sehr schnell diesen Fragebogen bearbeitet haben. Primär ist dadurch beanspruchte die Arbeitszeit sehr gering, zusätzlich wird die Effektivität im Bezug auf das Vorhaben vermittelt. Die Abb. 1 Fragebogen Namensgebung Quelle: eigene Darstellung „XXL Elektrofachmarkt GmbH“ war zum Zeitpunkt der Erstellung des Fragebogens noch aktuell. 16 Nach Maßgabe der Geschäftsführung wurden diese Fragen, entgegen der ursprünglichen Absicht, nicht allen zur Verfügung stehenden Mitarbeitern im Interview gestellt. Aufgrund des engen Kreises der Mitarbeiter, die aktiv und in nächster Zeit mit dem DMS arbeiten werden, wurden die Fragebögen während einer Teamleiterbesprechung zur Bearbeitung verteilt. Dadurch liegen leider nur 4 Fragebögen zur Auswertung vor und es auf eine auf Hundert bezogene Darstellung verzichtet. Auswertend steht fest, dass alle Befragten über die Einführung wissen. Begründend der allseitigen Abhängigkeit auf den Informationsgehalt der eigenen Archive werden ebenfalls alle Befragten das DMS nutzen. Die Befragten bewerten die Einführung nur zum Teil als positiven Beitrag im Zusammenhang mit der Entwicklung der gesamten Gesellschaft. Zwei Befragte sehen in der Einführung von „ELO-office“ und einer positive Unternehmensentwicklung keinen Zusammenhang. Ein Befragter gibt an, dass bereits Erfahrungen mit DMS vorhanden sind. Mehrfach ist angegeben worden, dass zeitlich Aspekte nachteilig empfunden werden. Ein Befragter bezieht dies konkret auf die Erfassung und Digitalisierung. Diese Angabe beruht sicher auf die Erfahrung, die derjenige bereits aus einem ähnlichen DMS gezogen hat. Weiterhin wird von einem Befragten ein „Kosten-Nutzen-Faktor“ infrage gestellt. Zusammenfassend lässt sich aus der Befragung schließen, dass die Mitarbeiter grundsätzlich über die Planungen der Unternehmung informiert sind. Kritisch ist zu sehen, dass übereinstimmend zeitliche Beeinträchtigungen gesehen werden. Der Grund dafür könnte eine unzureichende Aufklärung im Bezug auf den maßgeblichen Nutzen eines DMS sein. Empfehlend sollte den Mitarbeitern der Zeitgewinn bei der Wiederbeschaffung von Informationen aus den Archiven aufgezeigt werden. Außerdem könnte der Umstand, dass aktuell eine zweite Filiale an einem entfernten Standort ebenfalls Zugang zu Daten und Belegen benötigt, noch nicht hinreichend realisiert worden sein. Ob tatsächlich mehr Zeit als bisher für die Erfassung 17 benötigt wird, hängt auch maßgeblich von der Ablaufgestaltung ab, die im Verlauf detailliert beschrieben wird. 3.2 Vorgehensweise bei der Einrichtung von „ELO-office“ Um „ELO-office“ effizient nutzen zu können, müssen die einzelnen Funktionen richtig verstanden werden. Das zur Verfügung Stehende, ausführliche Benutzerhandbuch bildet eine erste Grundlage. Zusätzlich bietet „ELO-office“ in der eigenen Mediathek Videokurse an, in denen anhand alltäglicher Aufgaben einzelne Funktionen sehr anschaulich erklärt werden. Funktionen und Ursache / Wirkungsbeziehungen können mithilfe einer Testversion praktisch erfahren werden. Die expert Elektrofachmärkte Nord GmbH stellte noch zusätzlich einen Terminalzugang zur Verfügung. Damit arbeitet das Projektteam in einer Netzwerkumgebung mit einem einzigen Testprogramm. Erfahrungen und Ergebnisse sind transparent. Alle vorbereitenden Einstellungen und bereits erfassten Dokumente liegen so bei der endgültigen Einführung bereits vor und können einfach übernommen bzw. weitergeführt werden.27 Alle Treffen um die Einführung von „ELO-office“ wurden mit der Büroleiterin der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH des Standorts Neumünster vereinbart. So ist gewährleistet, dass bei probeweisen Erfassungsvorgängen die Mitarbeiter aktiv beteiligt werden, die auch nach der Einführung unmittelbar mit dem DMS arbeiten. Fragen zum Ablauf und optimierende Einstellungen können direkt und unter Berücksichtigung der Mitarbeiterinteressen vorgenommen werden. Während dieser Termine wurden zusätzlich Funktionen erläutert, die das DMS in der Eigenschaft als Arbeitsmittel besonders auszeichnen. Als Beispiel sei die Volltexterfassung genannt. Diese wurde nach der erforderlichen Parametereinstellung von den Mitarbeitern getestet und führte zu einem Wow-Effekt, nachdem ein gescanntes Dokument ohne weitere Umbenennungsprozeduren automatisch verarbeitet wurde und über das Suchfeld schnell und sicher wiedergefunden werden konnte. 27 (Vgl.) Schramm, Rainer (2011) http://www.searchcloudcomputing.de/applikationen/crm/articles/314777/index2.html, Abrufdatum: 26.04.2012. 18 An dieser Stelle wurde in der Phase von Veränderungsprozessen der Erkenntnispunkt erreicht.28 3.2.1 Archivstruktur erfassen Die Archivstruktur des einzuführenden DMS ähnelt sehr der Ordnerstruktur von Personal Computer. handelt es sich Letztlich bei den zu archivierenden Dokumenten auch um Dateien. werden Somit Die jeweiligen aber ist optisch es vorhandene Ebenen differenziert. möglich, dass Grundstruktur die über- nommen werden kann. Die Informationen, die das Belegarchiv beinhaltet, befinden auf Papieren, die innerhalb von chronologisch Ringordnern bzw. alphabetisch organisiert sind. Die Ordner sind in Schränken und strukturiert. Die Backoffice der Regalen analog Mitarbeiter im expert Elektro- fachmärkte Nord GmbH führen dieses Abb. 2 Archivstruktur konventionelle Archiv und sind auf Quelle: ELO office 9.0 eine sichere Orientierung innerhalb dessen angewiesen. Das DMS stellt jede dieser Ebenen symbolisch dar. Aus diesem Grund und um erste Widerstände zu vermeiden, wurde auf Grundlage der bestehenden Strukturen das Archiv im DMS angelegt. Es entspricht einem Abbild dessen, womit die Mitarbeiter bisher arbeiteten. 28 (Vgl.) Behr, Tom (2003), http://www.economics.phil.uni-erlangen.de/bwl/lehrbuch/ kap3/change/change.pdf, Seite 3, Abrufdatum: 11.06.2012. 19 Die ersten Vorteile sind an dieser Stelle bereits erkennbar. Das digitale Archiv ist deutlich schmaler und somit übersichtlicher, weil Ordner, deren Inhalt beispielsweise alphabetisch geordnet ist, nur einmal vorkommen. Räumliche Kapazitätsgrenzen entfallen bereits in der kleinsten Aufbewahrungseinheit. Durch die symbolische Darstellung von Schränken, Registraturen, Aktenordnern, Umschlägen usw. kann sich der Mitarbeiter direkt orientieren. 3.2.2 Benutzereinrichtung und Rechteverwaltung Die Übersichtlichkeit durch eine Verschmälerung des Archives wird noch gesteigert, indem nun Benutzerprofile eingerichtet werden. Formal werden an dieser Stelle die datenschutzrechtlichen Aspekte berücksichtigt und je nach Befugnissen, die die Stellenbeschreibungen darstellen umgesetzt. Nach den ersten Vorstellungen der Mitarbeiter sollte dies durch das Anlegen mehrerer Archive umgesetzt werden. Da sich das Wiederfinden bestimmter Dokumente dann allerdings schwieriger gestaltet wurde eine andere Lösung bevorzugt. Praktisch ergibt sich nun, dass jeder Mitarbeiter nur den Teil des einzigen Gesamtarchives optisch dargestellt erhält, den seine Berechtigung zulässt. Ordner, die beispielsweise personalpolitische Informationen beinhalten, sind dem Abteilungsleiter für Kundenservice schlicht ausgeblendet. In der Einführungsphase funktionsbezogenen Servicemitarbeiter empfiehlt Nutzerprofilen. und Praktikant sich die Geschäftsführer, wären Einrichtung von Abteilungsleiter, grundlegende Profile, die verschiedene Sichtbarkeits- und Bearbeitungsrechte differenzieren. Diese können dann auf ein personenbezogenes Nutzerkonto übertragen und nötigenfalls im Detail angepasst werden. 3.2.3 Erfassen und verwalten aktueller Dokumente Im Rahmen dieser Projektarbeit wurden praktische Erfahrungen im Umgang mit dem DMS „ELO-office“ in Testläufen gesammelt und Probleme zusammen mit der Büroleitung und des technischen Supports besprochen. 20 Die Ergebnisse dieser Testläufe, bei denen erste Dokumente gescannt und archiviert wurden, trugen zur Verbesserung des zukünftigen Ablaufs bei. Einige Erfahrungen werden im Folgenden zur Verfügung gestellt und erläutert. Das beliebte Dateiformat PDF erwies sich als bedingt geeignet, da die Volltexterfassung hier nicht zur Verfügung steht. Diese Funktion ist aber von der Geschäftsführung und von den Mitarbeitern gewünscht. Die Umstellung der Eigenschaften am Scanner in das TIFF-Format machte die Volltexterfassung verfügbar. Doppelseitig beschriftete Dokumente werden per Duplexverfahren gescannt, wenn am Gerät durch den Mitarbeiter die entsprechende Option manuell und nur für diesen Vorgang gültig aktiviert wird. Aus einer beidseitig beschrifteten Seite wird so eine zweiseitige TIFF-Datei erstellt. Mehrseitige Dokumente werden durch den automatischen Einzugsmechanismus der Scan-Einheit des Multifunktionsgerätes auch als solche gespeichert. Sobald aber unterschiedliche Papierqualitäten zu einem Dokumentenstapel gehören versagt der Einzug. Als Beispiel seien eine Wartungsrechnung mit Anlagen für den betrieblichen Pkw und ein Versicherungsschein mit Anhängen für die betriebliche Altersvorsorge von Mitarbeitern genannt. Die Wartungsrechnung umfasste ein Batterieprüfprotokoll aus sehr dünnem Thermopapier in einem schmalen Format, ähnlich dem eines Kassenbons im Einzelhandel. Die Versicherungspolice enthält zum einen den Versicherungsschein aus Karton und zum Anderen Anlagen, die nicht ausschließlich beidseitig bedruckt sind. Diese beiden Vorgänge beschreiben exemplarisch, dass auch ein modernes DMS nicht auf Improvisationslösungen des Bedieners verzichten kann. In beiden Fällen konnte der Vorlageneinzug der Scan-Einheit nicht optimal arbeiten, sodass der Mitarbeiter einzelne Seiten über das Vorlagenglas der Scan-Einheit scannen muss und somit einzelne Dateien erzeugt. Im 21 Archivordner sollte ein sachlicher Zusammenhang aber auch in Form einer einzelnen Datei abgelegt sein. In Sonderfällen muss der Mitarbeiter auch bei der konventionellen Belegablage improvisieren, um „störrische“ Unterlagen zu fixieren. Das DMS bietet auch Werkzeuge zum Ordnen und Klammern. Jedoch ist der volle Funktionsumfang erst gegeben, wenn die Dokumente in Schwarz/Weiß vorliegen. In der Testphase wurde farbig gescannt, bis eben solche problematischen Dokumente auftraten, die einen komplexen Vorgang einerseits abbilden und andererseits Improvisation erfordern. Die technische Lösung liegt in der nochmaligen Anpassung der Einstellungen am Scanner. Mehrere gescannte Dateien können technisch bedingt umfassender bearbeitet werden, wenn sie in Schwarz/Weiß vorliegen. So kann der Mitarbeiter leere Seiten aus einem Duplexscan entfernen, indem er das mehrseitige Dokument mit der entsprechenden Funktion trennt, Seiten entfernt, ggf. sortiert und wieder klammert, bevor die Volltexterfassung startet und das ganze Dokument archiviert wird.29 Mehrere Einzeldateien können nun auch, beispielsweise durch Drehen, nachbearbeitet werden und in der richtigen Reihenfolge geklammert werden. Das Klammern mehrerer TIFF-Dateien erzeugt eine Einzeldatei. Die eigentliche Archivierung erfolgt, indem für das Dokument, über den entsprechenden Befehl „Archivablage“, der richtige Ort der Archivstruktur ausgewählt wird und in der darauf folgenden Verschlagwortungsmaske die nötigen informationen Indexein- getragen werden. Diese Informationen sind zwingend erforderlich um das 29 Dokument später Abb. 3 Verschlagwortungsmaske Quelle: ELO office 9.0 (Vgl.) ELO online Academy (o. J.), http://www.elooffice9.com/fileadmin/videos/2/Gescannte%20Dokumente%20bearbeiten.PDF, Abrufdatum: 08.11.2011. 22 wiederfinden zu können. Die im Vorhinein aktivierte Option zur Volltexterfassung erstellt darüber hinaus Indexinformationen, die dem Dokumenteninhalt entspreche, indem die gedruckte Schrift erkannt wird. Diese Indexerfassungen bilden die Basis für erfolgreiches Suchen. Die Verschlagwortungsmasken können individuell gestaltet werden und bei einer Reparaturrechnung beispielsweise Nummer, Datum und Absender der Rechnung abfragen. Die Kombination aus diesen Masken und der Volltexterfassung ist empfehlenswert um eine möglichst korrekte Verschlagwortung anzulegen. Damit nun jeder zugangsberechtigte Mitarbeiter schnell und sicher Dokumente findet, ist es lediglich von Nöten einen entsprechenden Schlüsselbegriff oder Referenznummer in das Suchfeld einzugeben. Der Ort des Arbeitsplatzes ist dabei unerheblich, weil die Daten zentral gespeichert sind. Weiterhin wird in diesen Verschlagwortungsmasken die Bearbeitungsmöglichkeit ein- bzw. ausgeschaltet, indem der „Dokumentenstatus“ ausgewählt wird. Die „freie Bearbeitung“ und die Option „Revisionssicher“ sind selbsterklärend. Die Auswahl der eingeschalteten Versionskontrolle lässt Änderungen am Dokument zu, erzwingt aber nach jeder Änderung ein Kommentar vom Nutzer und legt eine Chronologie an. Das Bearbeiten erfolgt in der dazugehörigen Originalanwendung wie etwa „Microsoft Word“ durch die Funktion „Auschecken und bearbeiten“. Anderen Nutzern steht dieses Dokument bis zum wieder „Einchecken“, durch ein gesondertes Symbol gekennzeichnet, nur als Ansicht zur Verfügung.30 Die Verwendung der Wiedervorlagefunktion ermöglicht es dem Mitarbeiter zusätzlich einen papierarmen und damit übersichtlichen Bildschirmarbeitsplatz zu gestalten. Dokumente, die absehbar aus dem Archiv benötigt werden, können entsprechend terminiert und priorisiert in diese Wiedervorlage aufgenommen werden. Der Mitarbeiter wird damit um eine überwachende Tätigkeit entlastet, und es wird Zeitmanagement gefördert. 30 (Vgl.) ELO online Academy (o. J.), http://www.elooffice9.com/fileadmin/videos/3/Dokumente%20bearbeiten.PDF, Abrufdatum: 08.11.2011. 23 An dieser Stelle ist das erste Workflowmerkmal im Ansatz vorhanden. „Dokumentenmanagement ist eine Technologie, die auch die Arbeit im Team unterstützen soll.“31 Obwohl ein Dokument bereits im DMS archiviert wurde, gehört es immer noch dynamischen Prozessen an und befindet sich noch innerhalb des eigenen Lebenszyklus, denn „ELO-office“ ist kein reines Langzeitarchiv. Die Wiedervorlagefunktion berücksichtigt nur den zeitlichen Aspekt eines Workflows.32 Abteilungsübergreifende und fachlich abhängige Abläufe sind zwar durch Nutzerdifferenzierungen und Bearbeitungsmöglichkeiten teilweise gegeben, betriebliche Prozesse werden aber erst ab der Programmversion „ELOprofessional“ beachtet. 3.3 Gestaltung der neuen Ablauforganisation Wie bereits bei der Erfassung der Archivstruktur berücksichtigt, bieten sich auch im Folgenden Chancen, mögliche Widerstände seitens der Mitarbeiter zu vermeiden, zumal sich diese nach der Befragung abzeichnen. Aufgrund der Auswertung der Mitarbeiterbefragung ergibt sich zusätzlich zur ursprünglichen Problemstellung, die sich als mangelnde Allgegenwärtigkeit betrieblicher Informationen zusammenfassen lässt, die Problematik aufkommender Widerstände. Grundsätzlich beinhaltet das gebildete Projektteam bereits mit der Büroleiterin einen möglichen Promotor, um später den Nutzen des DMS publizieren zu können. Über den Fragebogen wurden durch mehrere Mitarbeiter zeitliche Bedenken geäußert. Es gilt also zu erreichen, dass erkannt wird, dass der Aufbau eines DMS dazu führt, dass die betrieblichen Informationen schneller als im jetzigen Verfahren standortübergreifend zur Verfügung stehen. 31 Versteegen, G. (2002), S. 45. 32 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (2000), S. 197. bereitstehen und auch 24 Der Arbeitsaufwand, den das archivieren erfordert, sollte im Idealfall nicht komplexer sein, als es die Mitarbeiter mit ihren konventionellen Verfahren kennen. Zur Nutzenerkennung ist zu empfehlen, dass durch gezieltes anwenden der Software Erfolgserlebnisse entstehen und vorhandene Widerstände wie von selbst abgebaut werden. Akut ist die neueröffnete Filiale auf bestehende Lieferantenvereinbarungen u. ä. angewiesen. Ein Szenario, in dem das dortige Büro häufig Informationen anfordert und so laufende Prozesse stört wäre denkbar. Eine zentrale Belegführung würde dann von den Mitarbeitern selbst gefordert werden und hat einen wesentlichen Nutzen erkennen lassen. Dokumente, die schon digital vorliegen, können mithilfe des Kontextmenüs im Dateiexplorer direkt an das DMS gesendet oder mittels drag&drop in die sogenannte Postbox von „ELO-office“ abgelegt werden, in der weiterführende Bearbeitungsoptionen möglich sind. Emails, Textdokumente und Tabellenkalkulationen können mit den entsprechenden Microsoft-Office-Programmen mittels ELO-plugin ebenfalls direkt an das DMS gesendet werden. Der Nutzen, die verschiedensten Dateien in „ELO-office“ abzulegen, besteht darin, dass alle beteiligten Mitarbeiter grundsätzlich Zugang haben. Unternehmensinterner E-Mail-Verkehr wird so reduziert. Zusätzlich reduziert sich aus Druckaufkommen. Das Erfassen vom physischen Schriftgut wird als erhöhter Aufwand empfunden. Es gilt hier zu erreichen, dass die Mitarbeiter diesen Arbeitsschritt gern durchführen. Im Folgenden wird eine mögliche Lösung zur Optimierung beschrieben. Der grundsätzlich benötigte Scanner steht der Gesellschaft durch eine Multifunktionsgerätelösung zur Verfügung. Das Gerät gehört zur aktuellen Generation und arbeitet schnell. Aus Gründen des Emissionsschutzes muss sich das Gerät außerhalb des Arbeitsplatzes befinden. Der nächste geeignete Standort wäre bei der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH unmittelbar vor der Tür des Mitarbeiterbüros. Wie eingangs geschildert befindet sich das bisher geführte, konventionelle Archiv unmittelbar am Arbeitsplatz der Mitarbeiter. 25 Dadurch, dass zum Einscannen der Arbeitsplatz, wenn auch nur geringfügig, verlassen werden muss, könnten längere Liegezeiten entstehen, indem Dokumente erst gesammelt und dann in Form einer Stapelverarbeitung durch den Mitarbeiter gescannt werden. Dies entspräche dem Verfahren der späten Erfassung.33 Sollte es zu derartigen Verzögerungen kommen, ist der Zeitgewinn durch schnelle Informationsbereitstellung eingeschränkt. Eine mögliche Lösung wäre ein dezidierter Scanner direkt am Arbeitsplatz. Dies entspräche dem Verfahren der gleichzeitigen Erfassung.34 Alternativ wird auch vorgeschlagen, den gesamten Posteingang durch eine zentrale Stelle digitalisieren und verteilen zu lassen.35 Die Dokumente stehen dem Mitarbeiter dann bereits als Datei zur Verfügung und der Gedanke einer papierarmen Belegablage setzt schon früher im Belegfluss an. Die Bedienung von Scaneinheiten fällt für den betroffenen Mitarbeiter weg. Der am häufigsten genannte Nachteil der zeitlichen Belastung ist damit berücksichtigt. Die Umsetzung setzt eine Stellenbildung voraus. Durch die Komplexität eines elektronischen DMS sollte die Gestaltung für die Mitarbeiter möglichst von einfachster Natur sein. Vergleiche mit den Abläufen vor der Einführung werden von den Mitarbeitern vorgenommen und sind normale Reaktionen. Um ein Dokument wie bisher für die Archivierung vorzubereiten, reicht es aus, eine Lochung vorzunehmen. Einen Locher zu bedienen gestaltet sich äußert einfach, indem ein Papierdokument eingelegt, dann ggf. das Format eingestellt wird, der Mechanismus betätigt wird und schließlich das Dokument entnommen wird. Für den Moment ist diese Tätigkeit unerreicht einfach, doch die Schwäche der konventionellen Ablage zeigt sich erst bei erneutem Informationsbedarf. 33 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (2000), S. 181. 34 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (2000), S. 182. 35 (Vgl.) Riggert, Dr., W. (2000), S. 183. 26 Davon unbeeindruckt und durch den deutlich komplexeren Aufbau des DMS werden Hemmnisse aufgebaut. Um dem täglich gern genutzten Locher ernsthaft konkurrieren zu können, sollte der erste Schritt, ein papierbasierendes Dokument einzuscannen, für den Mitarbeiter kein Mehraufwand bedeuten. Für das DMS steht ein Multifunktionsgerät zur Verfügung, welches sehr viele Einstellungsoptionen bietet. Im Idealfall kann die Tätigkeit äquivalent einfach gestaltet werden. Nachdem das Dokument in den Vorlageneinzug eingelegt ist, wählt der Mitarbeiter mittels Kurzwahltaste einen Speicherort aus. Parameter hierfür sind vorher eingerichtet worden. Das Gerät startet darauf hin, und das Dokument kann entnommen werden. Als geeigneter Speicherort für die Kurzwahl wird der sogenannte ‚Postbox‘Ordner des DMS „ELO-office“ vorgeschlagen. Die Umsetzung erfordert die Unterstützung des entsprechenden Fachpersonals. Dokumente, die in diesem Verzeichnis liegen, können dann unmittelbar in „ELO-office“ verwaltet werden. In den frühen Testphasen bediente man sich eines Transferverzeichnisses um gescannte Dokumente dem hausinternen Netzwerk zur Verfügung zu stellen, welches zur Folge hat, dass zusätzliche Dateiverschiebungen notwendig sind. Die unmittelbare Tätigkeit am Scanner stellt keinen größeren Aufwand gegenüber der Verwendung eines Lochers dar. Dennoch liegt ein genereller Medienbruch vor. Durch die Angaben der befragten Mitarbeiter „ELO-office“ zukünftig gern zu nutzen, kann davon ausgegangen werden, dass hierdurch weitere Widerstände ausbleiben. Die erzeugte Datei entspricht im angeführten Vergleich einem gelochten Papier, welches nun in das Archiv eingeordnet werden kann. Am Bildschirm werden anschließend nötige Klammerungen vorgenommen und ein Archivpfad zu geordnet. Um hier den Bearbeiter zeitlich nicht zu belasten, entspricht die Struktur dem bekannten Ordnerregal. Mitarbeiter, die trotzdem einen Zeitverlust empfinden, sind unter Umständen im Umgang mit der Software noch nicht sicher und müssen gefördert werden. 27 Ein hilfreiches Argument zur Motivation ist der Zugewinn an Komfort am Arbeitsplatz, in dem das Bewegen von Ringordnern wegfällt. Voreingestellte Verschlagwortungsmasken, die die Volltexterfassung verwenden, geben dem Mitarbeiter bei der Eingabe von Referenzen Sicherheit. Durch dieses Anlegen eindeutiger Datenbankinhalte wie etwa Rechnungsnummern ermöglicht der Mitarbeiter sich und anderen einen zweiten Weg Dokumente wiederzufinden. Es gilt zu kommunizieren, dass der eigentliche Zeitgewinn darin besteht, Dokumente schneller finden zu können, auch wenn nur einzelne Details als Suchkriterium zur Verfügung stehen. Bei einer Suche ist es nicht mehr nötig die Ordnerstruktur durchzugehen, um die erforderliche Information zu erhalten. Besonders hilfreich ist dieser Umstand, wenn das Suchkriterium beispielsweise nur eine Artikelbezeichnung ist, der entsprechende Orderpfad aber chronologisch strukturiert ist. 4 Fazit und Ausblick Diese Dokumentationsarbeit gab den Anlass, die bisher verzögerte Einführung von „ELO-office“ nun durch eine Teambildung und besprechung konsequent einzuleiten. Als Ergebnis wird festgehalten, dass nachdem Einstellungen und Erfassungsvorgänge gemeinsam vorgekommen wurden, die Büroleitung das DMS nutzen kann. Das bestehende Papierarchiv steht den übrigen Mitarbeitern zum Teil bereits zur Verfügung. Die betrieblichen Informationen sind durch Indexierungen, also die Verwendung von Verschlagwortungsmasken, schnell abrufbar. Vorbereitete Nutzerdifferenzierungen, die noch personalisiert werden müssen, werden rechtliche Aspekte berücksichtigen. Insgesamt ist, auch durch die zentrale Datenspeicherung, eine unabhängige Informationsbereitstellung gegeben. Grundsätzlich ist ein elektronisches DMS erst dann wertvoll, wenn es kontinuierlich geführt wird. Erst wenn der Datenbestand gewachsen ist, treten die Vorteile Platzersparnis, schnelles Arbeiten und sicheres Wiederfinden ein und es wird eine Effektivitätssteigerung zu verzeichnen sein. 28 Die feste Integration hängt aber auch von der Akzeptanz der Mitarbeiter ab. Während der Einführung wurde erkannt, dass es maßgeblich ist, den erwarteten Nutzen zu kommunizieren. Es besteht die Gefahr, dass die gut gemeinte Neuerung als Belastung empfunden wird und die Mitarbeiter Widerstände bis zur eigentlichen Inbetriebnahme nicht abgebaut haben. Die derzeitige Platzierung des Scanners wird, trotz aller Optimierung im Ablauf, dem Verfahren des „Späten Erfassens“ entsprechen. Es werden sich Stapel bilden und der Mitarbeiter ist durch die Masse an einzuscannenden Dokumenten tatsächlich zeitlich belastet. Die Anwendung eines anderen Verfahrens ist in beiden Fällen mit zusätzlichen Kosten verbunden. Eine möglichst einfache Ablaufgestaltung hat zum Ziel, dass die Mitarbeiter in ihrer Angabe, das DMS gern und häufig nutzen zu wollen bestätig werden. Der am Projekt beteiligten Büroleitung wird empfohlen, das DMS offensiv zu nutzen und somit die Schnelligkeit und die verschiedenen Nutzen zu demonstrieren. Mit der Einführung von „ELO-office“ steht der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH nun eine moderne Technologie zur Steigerung der internen Effektivität zur Verfügung. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiterinteressen bei der organisatorischen Gestaltung ist eine erfolgreiche Integration des DMS in den Gesamtprozess gegeben. II Literaturverzeichnis Riggert, Dr., Wolfgang (2000): Betriebliche Informationskonzepte, 2. Aufl., Braunschweig/Wiesbaden Versteegen, Gerhard (2002): Management-Technologien, Berlin/Heidelberg/New York Internetverzeichnis Behr, Tom (2003) Change Management http://www.economics.phil.unierlangen.de/bwl/lehrbuch/kap3/change/change.pdf, Abrufdatum: 11.06.2012 Dandl, Jörg (o. J.) Dokumenten-Management-Systeme http://geb.unigiessen.de/geb/volltexte/2004/1631/pdf/Apap_WI_1 999_09.pdf Abrufdatum: 14.03.2012 ELO Online Academy (o. J.) Einstieg in ELO-office http://www.elooffice9.com/mediathek.html?PHPSES SID=ca69997703edf4c003e0fcea402ff1e2 Abrufdatum: 08.11.2011 ELO Support (o. J.) Suche und Volltext http://www.eloit.de/info/elooffice/faq_search.htm Abrufdatum: 14.06.2012 ohne Verfasser (o. J.) Dateiformate http://www.itwissen.info/definition/lexikon/Datendata.html Abrufdatum: 20.04.2012 III ohne Verfasser (2012) Datenwiederherstellung bei Datenverlust http://www.rditech.com/datenwiederherstellung-beidatenverlust/ Abrufdatum: 20.04.2012 ohne Verfasser (o. J.) DMS – Dokumenten Management http://www.ecm4you.ch/dms Abrufdatum: 20.04.2012 ohne Verfasser (o. J.) 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EBI Computerlösungen Karlsruhe http://www.dms-karlsruhe.de/4.html Abrufdatum: 26.04.2012 Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (2005) Datenschutzanforderungen an Dokumentenmanagementsysteme https://www.datenschutzzentrum.de/egovernment/anforderungen-dms.pdf Abrufdatum: 14.05.2012 Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Fragebogen ..................................................................................................... 15 Abb. 2 Archivstruktur................................................................................................... 18 Abb. 3 Verschlagwortungsmaske ................................................................................ 21 V Eidesstattliche Erklärung Eidesstattliche Versicherung Ich erkläre an Eides Statt, dass ich meine Betriebswirtarbeit „Einführung des elektronischen Dokumentenmanagements „ELO-office“ bei der expert Elektrofachmärkte Nord GmbH“, die im Rahmen der Fachschulweiterbildung zum/zur „Staatlich geprüften Betriebswirt/in erstellt wird, selbstständig und ohne fremde Hilfe angefertigt habe und dass ich alle von anderen Autoren wörtlich übernommene Stellen wie auch die sich an Gedankengänge anderer Autoren eng anlehnenden Ausführungen meiner Arbeit besonders gekennzeichnet und die Quellen nach den mir von der Fachschule für Betriebswirtschaft angegebenen Richtlinien zitiert habe. Diese Arbeit hat noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen. Neumünster, 22.06.2012 Tobias Röder