Die Comic-Szene in Flandern und den Niederlanden

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Die Comic-Szene in Flandern und den Niederlanden
Flandern & die Niederlande
Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2016
Essay-Reihe: Literaturlandschaften
Anlässlich des Ehrengastauftritts Flanderns und der Niederlande auf der Frankfurter Buchmesse werden allein 2016 über 250 Titel aus dem Niederländischen auf Deutsch erscheinen,
verteilt auf die Genres Romane und Erzählungen, Kinder- und Jugendliteratur, Sachbuch,
Poesie, Theater sowieComic/ Graphic Novels. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, haben wir
Experten gebeten, jeweils mit einem Essay in die entsprechenden Genres einzuführen, die
Autoren, Themen und Besonderheiten Flanderns und der Niederlande vorzustellen. Bislang
erschienen Beiträge zum Thema Belletristik (Teil 1 + 2, Stefan Wieczorek), Sachbuch (Teil 3,
Mireille Berman und Patrick Peeters), Poesie (Teil 4, Stefan Wieczorek) und Kinder- und
Jugendliteratur (Teil 5, Mirjam Noorduijn).
Teil 6: Parade, eine Zeitschrift speziell für die Buchmesse. Zur
Comic-Szene in Flandern & den Niederlanden.
Von Toon Horsten
Auf der Frankfurter Buchmesse wird Parade erscheinen, eine Gelegenheitszeitschrift, die auf
der Messe selbst von einer erlesenen Schar flämischer und niederländischer Comic-Autoren
erstellt werden wird. Bei dem niederländischen Zeichner und Illustrator Joost Swarte (The New
Yorker-fame) und dem Flamen Randall Casaer wird die Redaktion in guten Händen liegen. Joost
Swarte hat sich zu einer grauen Eminenz des niederländischen Comics entwickelt. Dass die
Wahl auf diese beiden fiel, ist kein Zufall.
1. Joost Swarte und Randall Casaer, Chefredakteure
Als 1914 der Erste Weltkrieg mit aller Wucht ausbrach und das kleine Königreich Belgien der
wichtigste Schauplatz der Kriegshandlungen wurde, ergriffen Hunderttausende Belgier die
Flucht. Eine große Anzahl von ihnen landete in den neutralen Niederlanden, die sich vier Jahre
lang aus dem Kriegsgeschehens heraushalten sollten. Auch die flämischen Großeltern des
niederländischen Zeichners und Illustrators Joost Swarte schafften es, auf dem Fahrrad
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Antwerpen und das Land zu verlassen. Swartes Großvater fand schnell Arbeit als Musiker, und
als der Krieg vier Jahre später vorbei war, entschlossen sie sich zu bleiben. Ihre in Antwerpen
geborene Tochter, die später Swartes Mutter werden sollte, wuchs in den Niederlanden auf.
Der Kontakt zur Familie in Flandern blieb intensiv. Bei Besuchen im Süden lernte der junge
Joost Swarte die in Flandern sehr populären Comics des Zeichners Willy Vandersteen kennen
(darunter vor allem Suske en Wiske). Und er las Sammelausgaben der wöchentlich erscheinenden Hefte Kuifje/Tim und Struppi und Robbedoes. Dabei fielen ihm große Unterschiede zu dem
auf, was in den Niederlanden erschien: „In den Niederlanden kannten wir damals nur die
Comics von Marten Toonder und Hans Kresse, aber das waren eigentlich bebilderte Bücher:
erzählende Texte mit dazu gehörigen Illustrationen. Das ist etwas völlig anderes, als wenn man
es wie einen Film liest, wie bei den belgischen Comics.“
Besonders das Werk von Hergé beeindruckte den jungen Swarte. „Ich glaube, ich war neun, als
meine Mutter von einem Besuch bei ihrer Familie in Flandern das Heft De krab met de gulden
scharen/Die Krabbe mit den goldenen Scheren von Hergé mitbrachte. Zwar kannte ich zu dieser Zeit die Figur Tim schon, aber ich hatte noch nie ein ganzes Buch mit ihm gelesen. Ich war
überwältigt, fast wie vom Donner gerührt. Von diesem Augenblick an kamen mehr Bücher von
Hergé in mein Leben, etwa, weil Freunde ja noch andere Titel besaßen. Und irgendwann hatte
man sie dann alle gelesen. Später, als ich Industriedesign studierte, verschwand Hergé völlig im
Hintergrund. Ich interessierte mich immer mehr für die Underground-Presse aus der Zeit, insbesondere für das, was aus Amerika herüberkam. Man denke beispielsweise an die ZAP Comics
mit Robert Crump. Ich wurde dann kein Industriedesigner, sondern fing an, Comics zu zeichnen.
Denn ich merkte, wie mir das viel größere Ausdrucksmöglichkeiten eröffnete. In dieser Zeit
machte ich noch richtige Underground-Comics, aber irgendwie wurden diese Comics nie so
lebendig, wie die Geschichten von Tim und Struppi. Natürlich kannte ich auch die Arbeiten von
Morris (Lucky Luke), Willy Vandersteen (Suske en Wiske) und Franquin (Guust Flater,
Robbedoes en Kwabbernoot). Aber es waren doch vor allem die Tim und Struppi-Hefte, die
während der Lektüre lebendig wurden. Nach und nach habe ich meinen eigenen Weg gesucht:
Die große Freiheit der Underground-Zeichner habe ich mit dem Können von Hergé und den
Zeichnern seiner Generation kombiniert.“
Genau diese Position zwischen dem klassischen Comic und dem Underground, zudem die Verwurzelung sowohl in der flämischen als auch in der niederländischen Kultur der Graphic Novel,
ermöglicht Swarte eine außergewöhnliche, eigene Perspektive auf die flämisch-niederländische Comic-Tradition. Außerdem verfolgt er bis heute eifrig und neugierig, was sich alles in der
Welt der Graphic Novel abspielt. Es ist kein Zufall, dass er sehr eng in die Gründung von Zeitschriften, Festivals und Verlagen involviert ist.
Der flämische Zeichner Randall Casaer ist eine Generation jünger als Swarte. Auch er hat eine
Scharnierfunktion inne, allerdings füllt er die auf gänzlich andere Art und Weise aus als Swarte.
Casaer ist ein kreativer Tausendsassa, der in allerlei Bereichen, Kunstformen und Medien aktiv
ist – der Comic ist da nur ein Bereich unter vielen. Er macht Theater, Kabarett, Poesie,
Illustrationen und Zeichnungen, Cartoons und sogar Musik. Dass er schließlich doch zu seiner
Jugendliebe zurückkehrte und den schönen Comic-Roman Slaapkoppen machte, beruht auf
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verschiedenen Faktoren. Da war der Wunsch, vor seinem 40. Geburtstag ein großes Projekt
unter seinem Namen zu verwirklichen; dazu kam, dass er plötzlich wieder Einfälle hatte. „Das
hatte mit einem frischen Wind zu tun, der durch das Comic-Land wehte“, erzählte er 2007 in
einem Interview. „Autoren wie Joann Sfar, Chris Ware, Christophe Blain und Blutch bewiesen,
dass Comics auch Themen für Erwachsene behandeln können. Der Autoren-Comic entstand
und erreichte ein breiteres Publikum als ausschließlich die Comicfreaks. All das erinnerte mich
daran, dass ich auch mal Comics machen wollte. Heutzutage kann man in einem Comic wirklich etwas erzählen.“ Seit der Veröffentlichung von Slaapkoppen gilt er als einer der wichtigsten Vertreter des neuen flämischen Comics. In demselben Interview meinte er allerdings auch,
dass er unter den Comicmachern nur wenige Gemeinsamkeiten wahrnehme: „Ausgenommen
eine starke Persönlichkeit.“
In Parade möchten Swarte und Casaer schöne, überraschende, innovative und spannende
Arbeiten von flämischen und niederländischen Comic-Machern zeigen.
2. Im Westen viel Neues: Der Comic in Flandern und den Niederlanden seit der
Jahrtausendwende
Die Comic-Kultur in den Niederlanden und in Flandern weist nach wie vor Unterschiede, aber
auch Gemeinsamkeiten auf. In der Entwicklung, die sich seit der Jahrtausendwende abzeichnet, treten jedoch vor allem die Gemeinsamkeiten hervor. Lange Reihen mit fester Personage
gibt es zwar noch, aber sie haben es immer schwerer. Die meisten dieser Reihen wurden seinerzeit für Zeitungen und Zeitschriften ersonnen, als Gag-Comic oder im Feuilleton, und die Probleme der geschriebenen Presse sind zugleich auch die Probleme dieser Art von Comics geworden. Die Publikation der Heftreihen bildete mehr als ein halbes Jahrhundert lang eine der wichtigsten Unterhaltungsformen für die flämische und niederländische Jugend, und es wurden
Auflagen von mehr als 400.000 Exemplaren pro Heft erreicht. Heutzutage funktionieren diese
Comics in einem viel breiteren Kontext der Unterhaltungsbranche, in dem auch Film, Games,
Animation, Internet, soziale Medien etc. eine Rolle spielen.
Hinzu kommt, dass in den letzten fünfzehn Jahren eine künstlerische Comic-Kultur aufgeblüht
ist, die sich in erster Linie an ein erwachsenes Publikum wendet und sich nicht mehr um die
Einschränkungen kümmert, die eine Publikation in einer Zeitung oder Zeitschrift mit sich
bringt. Oftmals sind dies abgeschlossene Geschichten, deren Umfang nicht von vorneherein
festgelegt ist und die in ganz unterschiedlichen Techniken realisiert werden. Nicht, dass es vorher keine alternativen Comics für Erwachsene gegeben hätte. In den Niederlanden erschienen
in den 1970er Jahren zwanzig Ausgaben des Heftes Tanty Leny presenteert!, hier publizierten
unter anderen Joost Swarte, Marc Smeets, Aart Clerckx, der Flame Ever Meulen und später auch
Peter Pontiac. In Flandern erschienen in derselben Periode einige Nummern von Spruit des
Antwerpener Kollektivs Ercola. Swarte, Ever Meulen und das Tandem Kamagurka und Herr
Seele publizierten international schon seit Jahren etwa in Raw, dem Blatt von Art Spiegelman
und Françoise Mouly. Und Zeichner wie Marvano (De Eeuwige Oorlog, Grand Prix, De Joodse
brigade), Paul Teng (De periscoop) und Griffo (Giacomo C., S.O.S., Geluk, Golden Dogs) machten
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bereits Comic-Romane für große französischsprachige Verlage wie Dupuis, Dargaud oder
Casterman, als diese Art von Büchern auf dem niederländischen Markt noch gar nicht präsent
war. (Und das tun sie noch immer. In ihrem Kielsog finden sich Jan Bosschaert, der bereits
einen Comic nach einem Szenario von Jean Dufaux zeichnete und jetzt mit dem Topszenaristen
Zidrou zusammenarbeitet, sowie Ken Broeders, der mit Apostata eine gemalte Comic-Reihe
über die Römerzeit macht.)
Aber dass sich so viele Zeichner außerhalb des Mainstreams bewegten, war neu. Für sie scheint
der Comic als Feuilleton tot und begraben zu sein. Es dreht sich für sie nicht mehr um Zeitschriften und Comic-Reihen, ihnen geht es um lose Alben, um Comic-Romane. Von den flämischen Comic-Machern fanden vor allem Anklang: Judith Vanistendael (Toen David zijn stem
verloor, De maagd en de neger), Brecht Evens (Panter, Ergens waar je niet wil zijn), Ben
Gijsemans (Hubert), Randall Casaer (Slaapkappen) und der besonders einfallsreiche Olivier
Schrauwen (Arsène Schrauwen, My Boy, Mowgli). Einige von ihnen wurden sogar für die Eisner
Awards in den USA nominiert und für die Albumpreise auf dem Festival von Angoulême. Diese
Ehre wurde auch Willy Linthout zuteil. Er zeichnet schon seit Jahrzehnten den in Flandern
populären und beliebten Urbanus-Comic (mit dem gleichnamigen Sänger und Komiker in der
Hauptrolle), international erlangte er Aufmerksamkeit mit Jaren van de olifant, einem ComicRoman, in dem er sich mit dem Suizid seines einzigen Sohnes auseinandersetzt.
Andere flämische Zeichner sind zu nennen, die national und international mit ganz unterschiedlichen Projekten unterwegs sind: Stedho, Conz, Ephameron, Steve Michiels, Philip
Paquet, Simon Spruyt, Wauter Mannaert, Jeroen Janssen, Joris Vermassen, Ephameron, Serge
Baeken, Ivan Adriaensens, Michiel Olbrechts und der zeichnende Dichter Wide Vercnocke. Auffällig ist dabei, dass Frauen bis jetzt deutlich in der Minderheit sind, aber das ändert sich gerade. An der Kunsthochschule Sint-Lucas in Brüssel schlossen in den letzten Jahren unter anderen Charlotte Dumortier, Inne Haine, Shamisa Debroey und Delphine Frantzen ihr Studium ab.
Der praktische Unterricht wird ausschließlich von Frauen durchgeführt, den Dozentinnen
Judith Vanistendael, Ephameron und Ilah.
In den Niederlanden war Kraut von Peter Pontiac wegweisend, ein biografischer Comic-Roman
über die Kriegsvergangenheit seines Vaters. Der gezeichneten Autobiografie bedienten sich
seither unter anderen auch Jean-Marc Van Tol (Opkomst en ondergang van Fokke en Sukke),
Gerrit de Jager (Door zonder familie), Michiel van de Pol (Terug naar Johan), Floor de Goede
(Flo), Gerard Leever (Gleevers dagboek), Barbara Stok und Maaike Hartjes. Guido Van Driel (Om
mekaar in Dokkum), Peter Van Dongen (Rampokan), Floor de Goede (Dansen op de vulkaan),
Mark Hendriks (Tibet) und Aimée de Jongh (De terugkeer van De wespendief) gelten als Macher
interessanter Comic-Romane, während Hanco Kolk mit erstaunlichen Momenten in Meccano
und mit De man van nu (zusammen mit Kim Duchateau) zeigt, was er kann. Binnenskamers
von Tim Enthoven ist mit Abstand das bemerkenswerteste Buch der letzten Jahre, denn hier
wird versucht, in einem Comic-Roman eine Brücke zu schlagen zwischen einer autistischen
Wahrnehmung und Design und Gestaltung.
Im Vergleich zu Flandern fällt auf, dass die niederländischen Comic-Macher häufiger die Verbindung zur Literatur und zur Bildenden Kunst suchen. Dick Matena orientierte sich in den letz-
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ten fünfzehn Jahren an literarischen Klassikern wie Jan Wolkers, Willem Elsschot und Gerard
Reve (unter Beibehaltung der kompletten Texte!), Milan Hulsing bearbeitete De Aanslag/Das
Attentat von Harry Mulisch und Nanne Meulendijks nahm sich De wake von Ronald Giphart
vor. Eric Kriek machte schöne Comics aus den Horrorgeschichten von H.P. Lovecraft, bevor er
sich alten murder ballads aus dem Süden der USA widmete. Illustrator Typex zeichnete eine
Biografie von Rembrandt und arbeitet jetzt an einem Buch über Andy Warhol. Barbara Stok
suchte sich Vincent Van Gogh aus, Marcel Ruijters weckte Hiëronimus Bosch zeichnerisch zum
Leben. Aber auch in Flandern scheinen solche Projekte in letzter Zeit interessant zu werden. Luc
Cromheecke, der viele Jahre für Spirou zeichnete, publiziert im Oktober einen Comic über den
Landschaftsmaler Daubigny. Gleich nach dem Erscheinen widmet das Van Gogh Museum dem
Comic eine Ausstellung in der Mesdag Sammlung in Den Haag (die zum Van Gogh Museum
gehört). Simon Spruyt wiederum bereitet einen Comic über Rubens vor, nach einem Szenario
der Schriftstellerin und Brueghel-Biografin Leen Huet.
Inzwischen scheint sich auch der traditionelle flämische und niederländische Comic zu erneuern. Zu nennen sind Nix mit Kinky & Cosy, Pieter de Poortere mit Boerke, Mark Retera mit
Dirkjan; sie produzieren Comics für Zeitungen und Zeitschriften. Ihre Comics sehen aus wie
traditionelle Comics für Kinder, stammen aber deutlich aus dem Post-Simpsons-Zeitalter.
Ebenso fällt auf, dass der traditionelle Comic immer öfter sein eigenes Medium verlässt. Peter
De Wit und Hanco Kolk machen den täglichen Gag-Comic S1ngle für eine Anzahl niederländische und flämische Zeitungen, und es gibt auch schon eine Sitcom, die auf ihren Erzählsträngen und Figuren basiert. Auch die Verleger von traditionellen Comics für Jugendliche denken über das eigene Medium hinaus (allerdings scheinen filmische und animierte Versionen oft
zu teuer zu sein), und sie produzieren Spin-offs dieser Reihen rund um die bekanntesten Figuren: Amoras präsentierte eine Version für Erwachsene von Suske en Wiske, J-Rom machte ein
Makeover von Jerom. Und in der Art wird noch mehr erwartet.
Herr Seele und Kamagurka, die in Flandern und den Niederlanden schon Jahrzehnte lang für
den Mainstream unter den Zeitschriften arbeiten, erlangen mit ihren absurdistischen Comics
noch immer viel Aufmerksamkeit von internationalen Underground-Verlegern. Auch in ihrem
eigenen Sprachgebiet machen sie inzwischen Schule, wie man an den Arbeiten von Steve
Michiels, Jeroen de Leijer und Brecht Vandenbroucke sehen kann.
Obwohl es auf dem kleinen niederländischen Markt für Comics nicht selbstverständlich ist,
dass man mit dem Comic-Machen auch sein Brot verdienen kann, entscheiden sich viele junge
Leute für dieses Fach. Wer früher diesen Beruf erlernen wollte, musste im Zeichenstudio bei
einem alten Hasen arbeiten, um zu lernen wie alles zu sein hatte, oder er bzw. sie war auf sich
allein gestellt. Heute bieten Kunstschulen in Brüssel (Belgien), Gent (Belgien), und Zwolle
(Niederlande) einen eigenen Ausbildungsgang Comic an, der auch viele internationale Studierende anzieht, zugleich wird auch in den Fachbereichen für Animation, Design und Grafische
Gestaltung Wert auf die Graphic Novel gelegt. Der künstlerische Standpunkt und die Entwicklung der Macher werden in der Ausbildung höher bewertet als die Gesetzmäßigkeiten des
Comic-Markts.
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3. Die Zeitschrift Parade, mit Esprit und Enthsiasmus
Mit einigen dieser Menschen werden Joost Swarte und Randall Casaer auf der Buchmesse live
die Zeitschrift Parade machen, die vor Ort zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden soll.
Mit einer Auflage von 500 Stück sind die Exemplare von vorne herein Sammlerstücke. Ende Mai
wurden bereits einige Nummern der Zeitschrift während des Comic-Salons in Erlangen erstellt.
Mit anderen Menschen, aber mit demselben Esprit und Enthusiasmus. Damit schließt sich ein
Kreis. Mit den Comic-Machern von Heute, wie unterschiedlich ihre Arbeiten auch sind, kehrt
Parade zurück an den Ort, wo alles angefangen hatte: die Zeitschriften. Lassen Sie sich keine
einzige dieser Ausgaben entgehen!
Randall Casaer (li.) und Joost Swarte (re.) begutachten die erste Ausgabe von Parade
in Erlangen (Foto: Gert Jan Bos)
Aus dem Niederländischen übersetzt von Carina Becker
Toon Horsten
ist Chefrdakteur des Magazin Stripgids und arbeitet als Journalist für verschiedene Zeitungen
und Zeitschriften. Von ihm stammen die Veröffentlichungen Het geluk van de lezer (2009),
Kinderen van Kuifje (2011) und Landlopers (2013).