Trade-Off
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Trade-Off
Gibt es ein System der Kapitalstrukturtheorien? Maike Schubert Cornelia Jungschläger Gliederung 1 Einleitung 2 Theorien der Kapitalstruktur a) Irrelevanzthese b) Trade-Off-Theorie c) Pecking-Order-Theorie d) Agency-Theorie 3 Systematisierungsansätze a) Ausgangssituation und Vorüberlegungen b) praktische Relevanz der Theorien c) Systematisierung anhand einzelner Unterscheidungskriterien d) Systematisierung auf Basis einzelner Theorien e) Systematisierung unter Einbeziehung aller Theorien 4 Fazit Finanzierung „Beschaffung von Geld bzw. Geldäquivalenten (Sacheinlagen, Rechten) unter Einschluß der Gestaltung der Zahlungsbeziehungen zwischen Unternehmen und Kapitalgebern und der vertraglichen Informations-, Kontroll-, Sicherungs- und Sanktionsrechte.“ (Drukarczyk, 1993, S. 18) Definition Kapitalstruktur Aufteilung der gesamten zur Finanzierung benötigten Mittel in: • von Eigentümern bereitgestellte Mittel (= Eigenmittel) • von Gläubigern bereitgestellte Mittel (= Fremdmittel) Kapitalstrukturtheorien 1. Irrelevanztheorie 2. Trade-Off-Theorie 3. Pecking-Order-Theorie 4. Agency-Theorie Irrelevanztheorie Modigliani und Miller (1958): • Kein Einfluss der Kapitalstruktur auf Gesamtkapitalkosten und Marktwert des Unternehmens auf vollkommenen Markt • Ungeachtet der Kapitalstruktur und möglichen Leverage-Effekten bleibt der Firmenwert immer konstant [1] • Marktwertsteigerung nur durch Dispositionen im leistungswirtschaftlichen Bereich der Unternehmen möglich [2] [1] S. Myers (2003), S. 218 [2] W. Bessler (2000), S. 7 Irrelevanztheorie • Unternehmen in Risikoklassen eingeteilt (Risikoklasse: Unternehmen mit einheitlich wirtschaftlichem Risiko) • Investoren erkennen bestehende Bewertungsdifferenzen aufgrund unterschiedlicher Kapitalstrukturen zwischen Unternehmen der gleichen Risikoklasse. • Ausnutzung mit Hilfe von Arbitrageoperationen bis keine Differenzen mehr bestehen [1] [1] W. Bessler (2000), S. 8 Arbitragebeweis Annahme: Marktwert von B > Marktwert von A ÆAngebot von B-Anteilen Î Marktwert sinkt ÆNachfrage nach A-Anteilen ÎMarktwert steigt Fortsetzung bis der Marktwert von A dem Marktwert von B angeglichen ist [1] [1] Wöhe 2002, S. 762 Arbitragebeweis • Marktwert eines unverschuldeten Unternehmens U: Vu = EKu • Marktwert eines verschuldeten Unternehmens V: Vv = EKv + FKv Annahme: Vv > Vu • Anleger ist ursprünglich in V investiert, das aber überbewertet ist Æ Arbitragetransaktionen: (Herstellung des gleichen periodischen Mittelzuflusses) • Verkauft der Anteile von V und • Kauf von Anteilen an U mit Hilfe privater Kreditaufnahme (weil im MMModell private Anleger sich am Kapitalmarkt zu gleichen Konditionen wie Unternehmen verschulden können) Resultat: + gleich hohes und gleich riskantes Einkommen, wie in Ausgangssituation + Arbitragegewinn Æ Fortsetzung der Arbitrageoperationen bis keine Bewertungsdifferenzen mehr bestehen • beide Ungleichheiten sind beseitigbar; haben unter Modellannahmen keinen Bestand, weil Investoren sich den risikolosen Arbitragegewinn nicht entgehen lassen (J. Drukarczyk 1993, S. 136f) These I Der Markwert des Unternehmens wird nicht vom Verschuldungsgrad beeinflusst und ist somit von der Kapitalstruktur unabhängig. These II Die Eigenkapitalkosten eines Unternehmens sind eine linear ansteigende Funktion des Verschuldungsgrades. • Kein Versuch, das teure Eigenkapital durch billiges Fremdkapital zu ersetzen, schafft es, die Gesamtkapitalkosten zu senken. Denn das übrige Eigenkapital wird hierdurch teurer. Die Teuerungsrate beträgt gerade so viel, dass die Kosten des Gesamtkapitals konstant bleiben.[1] [1] S. Myers (2003), S. 219 Verlauf der Eigenkapitalkosten beim MM-Theorem unter Annahme von Kreditsicherheit r*EK rd r*EK rFK rd rFK Verschuldungsgrad v Perridon und Steiner 1999, S. 487 • Nach These I durchschnittlicher Kapitalkostensatz rd unabhängig von Verschuldungsgrad v • Verlauf der Eigenkapitalkostenfunktion durch Entwicklung des Fremdkapitalzinssatzes i in Abhängigkeit von Verschuldung bestimmt MM: i unabhängig von v Æ kein Ausfallrisiko • Gefährdung der Gläubiger per Annahme ausgeschlossen Æ proportionaler Anstieg der r*EK mit zunehmendem v Verlauf der Eigenkapitalkosten beim MM-Theorem unter Annahme von Kreditrisiko r*EK r*EK rd i rd i Risikofrei Í Î risikobehaftet Verschuldungsgrad v Quelle: Perridon und Steiner 1999, S. 487 und Brealey/ Myers (2003), S. 474 - Fremdkapitalrisiko nicht bei allen v vernachlässigbar klein - Ab einer gewissen Verschuldungshöhe muss mit Ausfall gerechnet werden - Gläubiger erkennen dieses Risiko und verlangen Zuschlag auf Kostensatz für sicheres Fremdkapital - Zur Aufrechterhaltung der MM-These I dürfen die Eigenkapitalkosten nicht mehr linear wachsen (Anstieg nur noch mit abnehmenden Zuwächsen) Relevanz der Theoreme • Verdeutlichung der Grundlagen der Arbitrageüberlegungen • Basis moderner Finanzierungstheorie • Für Finanzmanager: – Vorteilhafte Kapitalstruktur und damit vorteilhafte Finanzierungsentscheidungen nur aufgrund von Marktimperfektionen und der aus unvollständigen Märkten resultierenden Vertragsproblemen möglich [1] [1] Bessler 2000, S. 10 Trade-Off-Theorie • MM 1963: Abwandlung der These I • Relevanz der Kapitalstruktur bei Berücksichtigung von Unvollkommenheiten Æ Aussagen über optimale Kapitalstruktur • Marktwert eines teilweise fremdfinanzierten Unternehmens entspricht dem Marktwert eines vollständig eigenfinanzierten Unternehmens und einem sich aus dem Anteil der Fremdfinanzierung ergebenden Marktwertvorteil bzw. –nachteil Trade-Off-Theorie • bekanntesten Ausprägung: Kombination von Steuern und Kosten finanzieller Anspannung[1] V =D +E = V’ + PV (interest tax shields) - PV (costs of financial distress) [2] [1] W. Drobetz u.a. (2004), S. 11 und [2] S. Myers (2003), S. 221 Erläuterungen • V: Marktwert, der sich aus Eigenkapital (E) und Fremdkapital (D) zusammensetzt • V’: Marktwert eines vollständig eigenfinanzierten Unternehmens • Dieser erhöht sich aufgrund der Steuerersparnis („Tax Shields“). Die zu zahlenden Fremdkapitalzinsen reduzieren den zu versteuernden Gewinn • Fremdkapitalaufnahme ist solange vorteilhaft, wie sich der zu versteuernde Gewinn durch Zinszahlungen reduziert werden kann • Aber steigender Verschuldungsgrad hat auch negative Auswirkungen: – Mit steigendem Verschuldungsgrad Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, in finanzielle Notlage zu geraten – Kosten finanzieller Anspannung: wenn sich die bloße Bedrohung oder das Auftreten von Verzug im Firmenwert niederschlägt. Optimale Kapitalstruktur mit Steuern und erwarteten Konkurskosten Quelle: Bessler 2000, S. 14 Mitschrift aus Seminarsitzung (Siehe auch Brealey/Myers 2003, S. 498) Trade-Off-Theorie V Wert „Tax Shields“ Wert Kosten finanz. Anspannung Vv Vu Beleihungsquote Pecking-Order-Theorie Myers und Majluf (1984) und Myers (1984): • Berücksichtigung von Informationskosten (Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Informationsasymmetrie und besonderen Eigenschaften des verwendeten Finanzierungsinstruments) • Ausgangspunkt: Informationsvorsprung des Managements gegenüber Kapitalgebern über den tatsächlichen Wert des Unternehmens und die zukünftigen Investitionsprojekte • nur Management weiß, ob Unternehmen vom Markt derzeit über- oder unterbewertet ist • Investoren schließen vom gewählten Finanzierungsinstrument auf Unternehmenswert Finanzierungsquellen • Durch Kapitalerhöhung Verwässerung der Ansprüche der Altaktionäre, da neue und alte Aktionäre gleichermaßen am Unternehmenserfolg partizipieren und/oder Überbewertung der Aktien ist zu vermuten ÆKapitalerhöhung als negatives Signal interpretiert und führt zu einem Fall der Aktienkurse • Management greift bei guten Investitionsmöglichkeiten auf andere Finanzierungsquellen zurück S. Myers und N. Majluf zeigen, dass das Unternehmen sogar eher darauf verzichten wird, gute Investitionsmöglichkeiten zu nutzen, wenn dies mit einer Eigenkapitalemission verbunden wäre. (Vgl. Dies. 1984, S. 201) Finanzierungsquellen • Anleihe grundsätzlich weniger durch zukünftige Unternehmenserfolge beeinflusst als Aktien • Fremdkapitalgeber aufgrund ihres unbedingten Rückzahlungsanspruches weniger vom Unternehmenserfolg abhängig Æ Aufnahme von Fremdkapital der Emission von Eigenkapital vorzuziehen Î negative Signalwirkung am Kapitalmarkt bei externer Kapitalaufnahme durch risikobehaftete Finanzierungsinstrumente Finanzierungsquellen • interne Mittel unterliegen keinerlei Informationsasymmetrien Æ Rangordnung für die Finanzierung: • interne Mittel externen Mitteln vorgezogen • sofern externe Mittel benötigt werden: Fremdkapital vor Eigenkapital Finanzierungssequenz nach der Pecking-Order -Hypothese Kapitalkosten Informationskosten KEK KFK Finanzierung durch Aktien Finanzierung durch Anleihen Innenfinanzierung Kapitalvolumen Bessler 2000, S. 20 Agency-Theorie - Jensen und Meckling (1976) - basiert auf Principlal-Agent-Konflikt Prinzipal Agent Eigenkapitalgeber Manager (Aktionär) Fremdkapitalgeber Manager (Gläubiger) Fremdkapitalgeber Eigenkapitalgeber (Gläubiger) (Aktionär) Es wird davon ausgegangen, dass Agent seinen eigenen Nutzen maximiert, was nicht zwangsläufig im Sinne des Prinzipals ist Manager (Agent) Eigene Interessen: z.B. übermarktmäßige Gehälter, Reputation oder schnelles Unternehmenswachstum Aktionär (Prinzipal) Wert des Kapitals zu maximieren Manager Aktionär • leichtfertiger Umgang mit Unternehmensressourcen (bei abnehmender Beteiligung des Managements am Unternehmenserfolg Æ Rückgang des Arbeitseinsatzes und höherer Faktoreinsatz als nötig, z.B. luxuriöse Geschäftsausstattung) • Besonders bei erheblicher finanzieller Ausstattung und hohen Cash Flow besteht Gefahr der Überinvestition (Management realisiert Investitionsprojekte mit negativem Kapitalwert), • im Extremfall Verschleppung einer ökonomisch vorteilhaften Liquidation Agency-Kosten des Eigenkapitals: • Interessenskonflikte können reduziert werden: – durch Überwachung des Managements, – Schaffung von Anreizen durch Vergütung über Aktienoptionen – oder durch vertragliche Restriktionen Æ Eigenfinanzierungsbedingte Agency-Kosten • Ein Teil des Konfliktes bleibt bestehen Æ Residualverlust (ebenfalls Agency-Kosten) • Diese Kosten führen (zunächst) zu einer Begünstigung der Fremdfinanzierung. Gläubiger Manager Aktionär • Mit steigendem Verschuldungsgrad: – Anstieg der Ausfallwahrscheinlichkeit und Minderung des Marktwertes durch hohe potentielle Insolvenzkosten – Anreizwirkung, in riskantere Projekte zu investieren Æ Vermögenstransfer von Gläubigern zu den Aktionären – Restriktionen bei Kreditvergabe Æ eventuell werden Investitionsprojekte mit positiven Kapitalwert nicht realisiert Æ Unterinvestition Agency-Kosten des Fremdkapitals: • mit einem hohen Verschuldungsgrad verbundene Anreizwirkungen, • Überwachungskosten zur Vermeidung dieser Anreize und • mögliche Kosten finanzieller Anspannung Æ fremdfinanzierungsbedingte AgencyKosten • Begünstigung des Eigenkapitals • Nach der Agency-Theorie wird das Unternehmen sich also so lange über Fremdkapital finanzieren, bis die marginalen eigenfinanzierungsbedingten Agency-Kosten gleich den marginalen fremdfinanzierungsbedingten AgencyKosten sind. Agency-Theorie Agency-Kosten Fremdfinanzierungsbedingte Agency-Kosten Eigenfinanzierungsbedingte Agency-Kosten Leverage Mitschrift aus Seminarsitzung Agency-Theorie V Vu Wert f. AK Wert e. AK Min. Kosten Beleihungsquote III. Systematisierungsansätze 1. Ausgangssituation und Vorüberlegungen ¾ Gibt es überhaupt ein plausibles System der Kapitalstrukturtheorien? • in Lehrbüchern werden Theorien zumeist nacheinander und ohne schlüssige Verbindung vorgestellt • Literatur spricht nicht explizit von einem System Ö Frage nach einem System muss daher nicht zwangsläufig zu einem plausiblen Ergebnis führen ¾ Grundsätzlich gibt es viele Möglichkeiten für eine Systematisierung Ö führen diese Ansätze auch zu relevanten Systemen? Ö lassen sich Theorien durch diese Ansätze als ein „geschlossenes Ganzes“ darstellen? ¾ Aus Theorien lassen sich bereits verschiedene Ansätze für eine Systematisierung ableiten ¾ Darstellung dieser Ansätze soll schrittweise erfolgen: (1) 1. Ansatz: Lassen sich Theorien nach praktischer Relevanz systematisieren? Ö Betrachtung empirischer Ergebnisse (2) 2. Ansatz: Betrachtung einzelner Unterscheidungskriterien Ö Wie lassen sich Theorien zunächst grob einordnen bzw. sortieren? Ö Kriterien, nach denen Theorien einer Kategorie zugeordnet werden können Ö sog. „Zweiteilung“ (3) 3. Ansatz: Systematisierung auf Basis einer einzelnen Theorie Ö Berücksichtigung von Variationen und Abwandlungen der Grundtheorien Ö Teilsysteme (4) 4. Ansatz: Systematisierung unter Einbeziehung aller Theorien Ö gesamte Spektrum soll betrachtet werden 2. Praktische Relevanz der Theorien Ausgangsbasis: ¾ Die einzelnen Theorien zur Kapitalstruktur scheinen für sich genommen alle plausibel und einleuchtend. ¾ Sie kommen jedoch zu unterschiedlichen Ergebnissen, wann ein Unternehmen optimal finanziert ist. ¾ Nicht jede Kapitalstruktur kann mit jeder Theorie erklärt werden. ¾ Theorien können deshalb keine Allgemeingültigkeit besitzen. ¾ Marktimperfektionen (MI) werden in den einzelnen Theorien unterschiedlich gewichtet. ¾ Man bräuchte demnach eine allgemeingültige Theorie, die alle MI abdeckt (gibt es aber nicht!). Überlegung: • Gibt es eine dominierende Theorie? • Lassen sich Theorien nach praktischer Relevanz ordnen? • Kann eine Theorie evt. verworfen werden? • Zeigen empirische Studien hierzu eindeutige Ergebnisse? Ansatz: ¾ Die Kapitalstruktur ist abhängig von der Art und Eigenschaft des Unternehmens Ö Klassenbildung ¾ Kapitalstrukturtheorien sagen mit Blick auf die Determinanten teilweise unterschiedliche VG voraus ¾ Unternehmenscharakteristik dient deshalb als Kriterium zur Überprüfung der Theorien auf praktische Relevanz ¾ MI werden für jedes Unternehmen eine unterschiedliche Bedeutung haben ¾ Einfluss der MI auf Finanzierungsentscheidung wird variieren Ö damit auch die Erklärungskraft der einzelnen Theorien ¾ Betrachtung der Finanzierungsentscheidung der Unternehmen könnte Aufschluss geben • folgen Unternehmen einer Theorie? • ist dies abhängig von Klassifikation? • spielen bestimmte MI somit für bestimmte Unternehmensarten eine größere Rolle als andere? Thesen zur Kapitalstruktur: a) Trade-Off-Theorie: Große Unternehmen sind besser diversifiziert und deshalb einem geringeren Konkursrisiko ausgesetzt. Ö These 1: Große Unternehmen weisen einen höheren Verschuldungsgrad (VG) auf. Profitable Unternehmen verfügen über wertvolle „Tax Shields“. Ö These 2: Profitable Unternehmen weisen einen höheren VG auf. b) Pecking-Order-Theorie: Bei großen Unternehmen sind mehr Informationen öffentlich zugänglich, so dass Informationsasymmetrien abgebaut werden können. Ö These 3: Große Unternehmen weisen einen geringeren VG auf. Profitable Unternehmen verfügen über mehr interne Mittel, die zur Finanzierung herangezogen werden können. Ö These 4: Profitable Unternehmen weisen einen geringeren VG auf. c) Agency-Theorie: Bei großen Unternehmen ist es für die Eigentümer schwerer, das Management zu überwachen. Ö These 5: Große Unternehmen weisen einen höheren VG auf. Ergebnisse empirischer Studien: ¾ einzelne Theorien lassen sich sowohl bestätigen als auch widerlegen ¾ oftmals schwer, Theorien empirisch voneinander abzugrenzen ¾ große sichere Firmen mit werthaltigen Vermögensgegenständen finanzieren sich i.d.R. eher über Fremdkapital ¾ kleine riskante Firmen mit überwiegend immateriellen Vermögensgegenständen finanzieren sich i.d.R. weniger über Fremdkapital ¾ profitable Unternehmen haben ebenfalls einen geringeren VG a) Trade-Off-Theorie: Ö These 1: Große Unternehmen weisen einen höheren Verschuldungsgrad (VG) auf. Ö These 2: Profitable Unternehmen weisen einen höheren VG auf. b) Pecking-Order-Theorie: Ö These 3: Große Unternehmen weisen einen geringeren VG auf. Ö These 4: Profitable Unternehmen weisen einen geringeren VG auf. c) Agency-Theorie: Ö These 5: Große Unternehmen weisen einen höheren VG auf. ¾ These 1 und These 5 sagen beide aus, dass Größe positiv mit VG korreliert ist ¾ Thesen scheinbar konform, aber: • nach Trade-Off-Theorie liegt Erklärung in geringeren Kosten finanzieller Anspannung • nach Agency-Theorie liegt Erklärung in höheren eigenfinanzierungsbedingten AgencyKosten Fazit: ¾ Ergebnisse der empirischen Untersuchungen wenig überzeugend hinsichtlich einer evt. „Überlegenheit“ ¾ Studien können keine eindeutigen Antworten liefern ¾ Theorien sind nur bedingt gültig; keiner Theorie kann Allgemeingültigkeit zugesprochen werden ¾ „Do not expect any simple, general theory, however“ 1 ¾ Unzulänglichkeit einer Theorie dient deshalb oft als „Überleitung“ zur nächsten Theorie ¾ um Widerspruch erklären zu können, ist eine Systematisierung erforderlich! 1 S. Myers (2003), S. 247 3. Systematisierung anhand einzelner Unterscheidungskriterien Möglichkeiten der Zweiteilung 1. Kriterium: dynamisch oder statisch? 2. Kriterium: Optimum oder Rangordnung? (Quelle: eigene Darstellung) 3. Kriterium: Managementinteresse oder Aktionärsinteresse? 1. Unterscheidungskriterium: dynamische oder statische Sichtweise? dynamische Sichtweise: Veränderung des Kapitalvolumens und der Kapitalstruktur wird berücksichtigt statische Sichtweise: Betrachtung der Kapitalstruktur bei gegebenem Kapitalvolumen Pecking-Order-Theorie Trade-Off-Theorie, Agency-Theorie (Quelle: eigene Darstellung) 2. Unterscheidungskriterium: Optimum oder Rangordnung? Kapitalstrukturtheorie führt zu einem optimalen Verschuldungsgrad Kapitalstrukturtheorie führt zu einer Rangordnung der Finanzierungsmittel Trade-Off-Theorie Pecking-Order-Theorie Kapitalstrukturtheorie führt sowohl zu einem optimalen Verschuldungsgrad als auch zu einer Rangordnung der Finanzierungsmittel Agency-Theorie (Quelle: eigene Darstellung) Folie mit Grafiken!! 3. Unterscheidungskriterium: Managementinteressen oder Aktionärsinteressen? Management handelt in seinem eigenen Interesse Management handelt im Interesse der Aktionäre Zwischen den Interessen des Managements und der Aktionäre besteht ein Konflikt Zwischen den Interessen des Managements und der Aktionäre besteht kein Konflikt Agency-Theorie Pecking-Order-Theorie, Trade-Off-Theorie (Quelle: eigene Darstellung) keine Unterscheidung zwischen Altund Neuaktionären => alle Aktionäre sind gleich nur die Interessen der Altaktionäre werden berücksichtigt; sie verhalten sich passiv Trade-OffTheorie Pecking-OrderTheorie 4. Systematisierung auf Basis einzelner Theorien ¾ z.T. lassen sich unterschiedliche Ausprägungen der einzelnen Kapitalstrukturtheorien finden • unterschiedliche Ausläufer der Trade-OffTheorie (Varianten) Ö sie berücksichtigen dieselben MI • Abwandlung der Pecking-Order-Theorie Ö sie berücksichtigt weitere MI 1. Varianten der Trade-Off-Theorie: ¾ bekannteste Ausprägung: Unternehmenssteuern und Kosten finanzieller Anspannung bestimmen optimale Kapitalstruktur ¾ kontroverse Diskussion über die Werthaltigkeit der „Tax Shields“ ¾ es haben sich verschiedene Ausprägungen der Trade-Off-Theorie etabliert Varianten der Trade-Off-Theorie MM (1963) steuerliche Vorteilhaftigkeit des Fremdkapitals • Unternehmenssteuern • keine privaten Steuern • keine Kosten finanzieller Anspannung „KompromissTheorien“ Miller-Equilibrium steuerliche Vorteilhaftigkeit des Eigenkapitals • Unternehmens- • überwiegend steuern • private Steuern • Kosten finanzieller Anspannung private Steuern • große Unterschiede zwischen den Steuersätzen der Fremd- und Eigenkapitalgeber (Quelle: eigene Darstellung) Modigliani und Miller (1963): ¾ ihre These begünstigt uneingeschränkt das Fremdkapital ¾ Fremdkapitalzinsen können von der körperschaftssteuerlichen Bemessungsgrundlage abgesetzt werden ¾ Einsatz von Fremdkapital senkt Kapitalkosten ¾ Fremdkapital ist damit dem Eigenkapital vorzuziehen ¾ keine Berücksichtigung von Kosten finanzieller Anspannung ¾ keine Berücksichtigung von privaten Steuern ¾ Folge: nach dieser These müsste der optimale Verschuldungsgrad bei einer 100%igen Fremdfinanzierung liegen ¾ Marktwert des Unternehmens: V = V’ + PV (tax shields) V = V’ + TcD V: V’: Tc: D: Marktwert des Unternehmens Marktwert eines vollständig eigenkapitalfinanzierten Unternehmens corporate income taxes (Körperschaftssteuer) debt (Fremdkapital) ¾ Marktwert erhöht sich permanent durch weiteres FK „Kompromiss-Theorien: ¾ Berücksichtigung unterschiedlicher Komponenten ¾ Fremdkapitalzinsen können von der körperschaftssteuerlichen Bemessungsgrundlage abgesetzt werden ¾ dies begünstigt eine Fremdkapitalfinanzierung (analog MM 1963) ¾ aber: Kosten finanzieller Anspannung werden ebenfalls berücksichtigt ¾ sie relativieren die Vorteilhaftigkeit des Fremdkapitals ¾ Marktwert des Unternehmens: V = V’ + PV (tax shields) - PV (costs of financial distress) ¾ außerdem: Berücksichtigung privater Steuern ¾ bisher wurden nur die auf Unternehmensebene zu zahlenden Steuern berücksichtigt betriebliche Erträge 1€ Auszahlung in Form von FK-Zinsen Dividendenausschüttung an Aktionäre keine Steuer Tc Ertrag nach Unternehmensbesteuerung 1€ 1 € - Tc persönliche Steuern der Investoren Tp Tpe (1 – Tc) ( 1 – Tp) 1–Tc–Tpe (1-Tc) = (1-Tpe) (1-Tc) Fremdkapitalgeber Aktionäre Körperschaftssteuer Ertrag nach Abzug aller Steuern Tc: Tp: Tpe: Körperschaftssteuersatz privater Steuersatz auf Zinseinkünfte privater Steuersatz auf Ertrag der Eigenkapitalgeber (Quelle: Brealy und Myers (2003), S. 494) ¾ Es wird differenziert zwischen den privaten Steuern der FK-Geber und den privaten Steuern der Aktionäre ¾ wenn Tp = Tpe: Differenzierung überflüssig, da sich das Einkommen nach Abzug aller Steuern nur durch Tc unterscheiden würde ¾ Ergebnis wäre bzgl. des Steuereinflusses identisch mit MM (1963) ¾ aber: Erträge der Fremd- und Eigenkapitalgeber werden i.d.R. unterschiedlich besteuert Besteuerung der Erträge Erträge der Fremdkapitalgeber Erträge der Aktionäre Zinserträge Dividenden müssen voll versteuert werden müssen voll versteuert werden Kursgewinn • Versteuerung erst bei Realisierung • i.d.R. niedrigerer Steuersatz (Quelle: eigene Darstellung) ¾ Erträge des Eigenkapitalgebers setzen sich i.d.R. aus Dividendenerträgen und Kursgewinnen zusammen ¾ daraus resultiert eine geringere Steuerbelastung für den Aktionär ¾ wenn folglich Tpe < Tp: Vorteilhaftigkeit des Fremdkapitals wird weiter reduziert ¾ Unternehmen wird versuchen, den Marktwert unter Berücksichtigung aller Steuern zu maximieren ¾ wenn (1-Tp) > (1-Tpe) (1-Tc): Fremdkapital ist vorzuziehen ¾ wenn (1-Tp) < (1-Tpe) (1-Tc): Eigenkapital ist vorzuziehen ¾ Relativer Steuervorteil des Fremdkapitals: 1 – Tp (1 – Tpe) (1 – Tc) Miller-Equilibrium: ¾ „Mindesteigenkapitalquote“ ¾ Finanzierungspolitik irrelevant, wenn: 1 – Tp = (1 – Tpe) (1 – Tc) ¾ Bedingung: • Tp > Tc • Tpe gering ¾ Steuervorteile des Eigenkapitals (auf privater Ebene) können Steuervorteile des Fremdkapitals (auf Unternehmensebene) komplett ausgleichen ¾ dies gilt für Unternehmen, die den vollen Körperschaftssteuersatz (Tc) zu zahlen haben ¾ Unternehmen, die einen geringeren Körperschaftssteuersatz zu zahlen haben, bevorzugen daher Eigenkapital ¾ unter Berücksichtigung der Kosten finanzieller Anspannung wäre Eigenkapital ebenfalls vorzuziehen Zusammenhänge Nettosteuervorteile bei Kreditaufnahme von Unternehmen (Quelle: S. Myers (1984), S. 580). ¾ unabhängig von den Ansätzen der Trade-Off-Theorien ist die Steigung der Geraden immer positiv ¾ Unterschiede zwischen • Steuervorteilen einer Fremdkapitalfinanzierung bei voller Körperschaftssteuerpflicht • Steuernachteilen einer Fremdkapitalfinanzierung bei großen steuerlichen Verlustvorträgen bei allen Theorien gleich! 2. Abwandlung der Pecking-Order-Theorie ¾ Informationsasymmetrien bestimmen die Finanzierungsentscheidungen von Unternehmen ¾ Prämissen in dem Modell von Myers und Majluf (1984): • keine Steuern • keine Transaktionskosten • keine weiteren MI ¾ Modell der „Rangordnung“ wurde von Autoren nicht neu erfunden ¾ Modell entstand ursprünglich nicht aus theoretischen Überlegungen, sondern war empirisch motiviert ¾ früher wurde jedoch zumeist über Transaktionskosten argumentiert ¾ empirische Studien nehmen deshalb auch weitere MI in ihre Überlegungen auf • MI außerhalb der Informationsasymmetrien dürfen nicht ausgeklammert, wenn es um die praktische Relevanz von Theorien geht • weitere MI lassen sich in Modell integrieren ¾ Studie von J. Baskin (1989): Pecking-Order-Theorie wird begründet durch • • • • Informationsasymmetrien Transaktionskosten Steuern Agency-Kosten ¾ Interne Finanzierung vs. Eigenkapitalemission direkte Kosten einbehaltener Gewinne < direkte Kosten bei EK-Emission - Bankgebühren - Versteuerung der Dividenden - mehr Geldmittel für Dividenden Ö interne Mittel sollten der Eigenkapitalemission vorgezogen werden ¾ Alternativen der externen Finanzierung Aufnahme von FK Ö Emission von EK - geringere Transaktionskosten - höhere Transaktionskosten - Zinsen steuerlich absetzbar - Unternehmensgewinn muss voll versteuert werden - geringere AgencyKosten - Management wird mehr Kontrolle wenn extern finanziert werden muss, ist Fremdkapital dem Eigenkapital vorzuziehen ¾ Steuern, Transaktionskosten und Agency-Kosten können somit berücksichtigt werden ¾ Voraussagen der Pecking-Order-Theorie ändern sich hierdurch nicht 5. Systematisierung unter Einbeziehung aller Theorien ¾ bisherige Ergebnisse: • keine Theorie ist allgemeingültig (vgl. empirische Untersuchungen) • grobe Einteilung möglich (Kategorien) • es gibt Teilsysteme (Varianten und Abwandlungen) ¾ interessant ist eine Darstellungsweise, die zu einem System führt, das alle Theorien einbezieht ¾ Kapitalstrukturtheorien basieren auf unterschiedlichen Marktimperfektionen (MI) ¾ sie sollten deshalb in einem System berücksichtigt werden Marktimperfektionen ¾ Irrelevanzthese von MM (1958): vollkommener Kapitalmarkt ohne MI ¾ aber: es gibt MI, die von den unterschiedlichen Theorien in unterschiedlichem Maße berücksichtigt werden • • • • Steuern Kosten finanzieller Anspannung Informationsasymmetrien Agency-Kosten begründen eine Abweichung von der Irrelevanzthese! ¾ es gibt keine Theorie, die alle MI einbezieht und damit die gesamte Unvollkommenheit der Märkte berücksichtigt ¾ Theorien unterscheiden sich somit darin, welche MI sie berücksichtigen Irrelevanzthese vollkommener Kapitalmarkt Steuern, Kosten finanzieller Anspannung Trade-OffTheorie Informationsasymmetrien Interessenskonflikte Pecking-OrderTherorie AgencyTheorie (Quelle: eigene Darstellung) ¾ bisherige Darstellung führt jedoch noch zu keinem überzeugenden System, denn: Ö gesamte Spektrum der Finanzierungsprobleme eines Unternehmen wurde bisher nicht betrachtet Ö erklärt somit auch, dass Studien zu keinem eindeutigen Ergebnis kommen Finanzierungsprobleme ¾ um die Theorien der Kapitalstruktur überzeugend systematisieren zu können, müssen die Finanzierungsprobleme der Unternehmen betrachtet werden Finanzierungsprobleme vor Vertragsabschluss nach Vertragsabschluss Interrangklassenkonflikte zwischen EK- und FK-Gebern zwischen vor- und nachrangigen Gläubigern vor und nach Vertragsabschluss Intrarangklassenkonflikte zwischen großen und kleinen Anteilseignern zwischen geschäftsführenden (und anderen) Gesellschaftern (Quelle: H. Schmidt, Vorlesung „Finanzmanagement“, unveröffentlichte Folien) ¾ vor Vertragsabschluss: • • • Investoren und Aktionäre wissen nicht, wie die Erwartungsstrukturkurve aussieht (Projekt- und Verhaltensunsicherheit) Mißtrauensabschläge Kursfall bei EK-Emission Ö Informationsasymmetrien ¾ nach Vertragsabschluss: • Interrangklassenkonflikte: z.B. sind EK-Geber gewillter, das Projektrisiko zu erhöhen als die FK-Geber; - wer profitiert von höheren Gewinnen? - zu wessen Lasten geht eine Risikoerhöhung? • Intrarangklassenkonflikte: welche Akteure können ihre Präferenzen durchsetzen? Ö Interessenskonflikte ¾ vor und nach Vertragsabschluss: z.B. hat die Bank Einblicke in die Geschäftsideen, die „geklaut“ werden können ¾ Informationsasymmetrien und Interessenskonflikte werden in dieser Darstellung explizit berücksichtigt ¾ aber: sie deckt nur einen Teil der Marktimperfektionen ab, die in den Kapitalstrukturtheorien aufgegriffen werden: • • • Steuern? Transaktionskosten? Kosten finanzieller Anspannung? ¾ Finanzierungsprobleme sind nur ein kleiner Ausschnitt der Marktimperfektionen Ö Imperfektionsast Verbindung der Theorien mit den Finanzierungsproblemen ¾ Trade-Off-Theorie (MM 1963): • Finanzierungsprobleme werden nicht angesprochen • keine Berücksichtigung der Konflikte zwischen EK/FK-Gebern bzw. vor- und nachrangigen Gläubigern • keine Berücksichtigung von Informationsasymmetrien ¾ Trade-Off-Theorie (optimale Kapitalstruktur, Mindesteigenkapitalvariante): • Kosten finanzieller Anspannung • statische Sichtweise: keine Berücksichtigung zusätzlicher Mittel (Asset-Substitution) • durch Vermögensumstrukturierung entstehen jedoch Interessenskonflikte ¾ Pecking-Order-Theorie: • Informationsasymmetrien • dynamische Sichtweise: Berücksichtigung der Probleme vor Vertragsabschluss (zusätzlicher Kapitalbedarf) ¾ Agency-Theorie: • Konflikte mit Geschäftsführung (Intrarangklassenkonflikte) • Konflikte zwischen Aktionären und Gläubigern (Interrangklassenkonflikte) ¾ Fazit: • Finanzierungsprobleme werden durch Theorien nicht vollständig abgedeckt • es ist schwierig, die MI richtig zu erfassen • in einem System müssten sie jedoch vollständig berücksichtigt werden Erweiterte Darstellung der Finanzierungsprobleme Finanzierungsprobleme vor Vertragsabschluss wie groß sind die Informationsasymmetrien? nach Vertragsabschluss Interrangklassenkonflikte Intrarangklassenkonflikt Rangordnung taktische Überlegung: steuerliche Präferenzen der Investoren? Interessenskonflikte Kosten finanzieller Anspannung Zielverschuldung Abzugsfähigkeit der Zinsen? Liquiditätsschwierigkeiten? Sorge um Kreditrating Flexibilität mögliche Gründe der AssetSubstitution: - Änderungen der Risiko- und Ertragssituation? - Änderung der steuerlichen Ausgangsbasis? - usw. -> Einfluss auf Marktwert Zielverschuldung Fälligstellung von Krediten? -> Zahlungsschwierigkeiten dynamische Betrachtung statische Betrachtung ¾ vor Vertragsabschluss: • wie groß ist Projekt- und Verhaltensunsicherheit? Ö Rangordnung der Finanzierungsmittel wird bestimmt durch Informationsasymmetrien Ö Gefahr der negativen Kursreaktion Ö dynamische Sichtweise (Kapitalbedarf) • darüber hinaus haben auch Steuern und Kosten finanzieller Anspannung Einfluss auf die Wahl der Finanzierungsmittel • Steuern (taktischer Level): welche Finanzierungsinstrumente, um Investoren zu locken? Ö Kapitalanlage muss für Investoren nach Abzug von Steuern interessant sein • erwartete Gewinnsituation: Sind FK-Zinsen überhaupt steuerlich absetzbar? • Kosten finanzieller Anspannung: beeinflusst FKAufnahme Kreditrating negativ? • Wunsch nach finanzieller Flexibilität: drohen Liquiditätsschwierigkeiten? • welchen Zins fordern Investoren? Ö zu hohe Zinsforderungen schränken das Unternehmen in ihren weiteren Investitionsmöglichkeiten ein • Zielverschuldungsgrad: bewegt sich das Unternehmen innerhalb eines angemessenen Verschuldungsgrades ¾ nach Vertragsabschluss: • Principal-Agent-Beziehung (Interessenskonflikte) Ö statische Sichtweise Ö optimaler Verschuldungsgrad Ö Kosten finanzieller Anspannung in fremdfinanzierungsbedingten Agency-Kosten enthalten • gesetzliche Steueränderungen oder Änderungen meiner Ertragssituation können eine Änderung der Kapitalstruktur begünstigen Ö wäre mehr (oder weniger) FK ökonomisch sinnvoll? Ö Ziel: Marktwertmaximierung Ö Problem: wie kann dies aufgrund der Interessenskonflikte durchgesetzt werden? • Gefahr der Fälligstellung von Krediten Ö Zahlungsschwierigkeiten IV. Fazit ¾ es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Theorien zur Kapitalstruktur zu systematisieren • Einordnung in bestimmte Kategorien (Zweiteilung) • Teilsysteme (Variationen) • über Marktimperfektionen ¾ es scheint jedoch schwierig, ein System zu aufzustellen, welches das gesamte Spektrum der Finanzierungsprobleme aufgreift ¾ weder greifen einzelne Theorien alle Finanzierungsprobleme auf noch finden sich alle Marktimperfektionen in den Finanzierungsproblemen wieder ¾ für Praktiker ist es daher zunächst wichtig zu wissen, dass es Imperfektionen gibt