AusLiebeskummerkomponiert
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AusLiebeskummerkomponiert
Zürichsee Zürichsee-Zeitung Bezirk Meilen Montag, 20. Juli 2009 2 Montagsgespräch Die Stäfnerin Letizia Schneider wurde Zweite in der Rosenkönigin-Wahl Aus Liebeskummer komponiert Modeln will sie nur nebenbei, denn ihr Herz schlägt für die Musik: Letizia Schneider, Vize-Rosenkönigin aus Stäfa, über Zukunftspläne und ihren grossen Traum – eine eigene Komposition aufzuführen. mich, wie ich spontan auf dem Klavier herumgeklimpert und dazu gesungen habe – ich habe meinen Gedanken freien Lauf gelassen und meinen Schmerz in Worte gefasst. Irgendwann reizte mich die Vorstellung, die Melodie zu einem Song weiterzuentwickeln. Es ist bis heute eines meiner besten Musikstücke geblieben – einfach weil so viele Emotionen damit verbunden sind. Interview Ramona Kriese Handeln auch Ihre weiteren Musikstücke von persönlichen Erfahrungen? Letizia Schneider, um ein Haar wären Sie Rosenkönigin von Rapperswil-Jona geworden. Warum hat es nicht gereicht? Das ist schwierig zu sagen. Aus meiner Sicht hat die Siegerin mit ihrer kommunikativen und aufgestellten Art überzeugt – sie ist eine Frau mit wahnsinnig viel Energie. Ich hingegen habe neben meiner offenen, aufgedrehten Art auch eine ruhige Seite. Vielleicht war ich der Jury zu zurückhaltend – oder auch ein wenig zu jung. Heisst das, Sie bewerben sich in ein paar Jahren nochmals für eine Miss-Wahl? Ich schliesse nicht aus, dass ich mich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt bei der Miss-Zürich-Wahl oder sogar der Miss-Schweiz-Wahl anmelde – doch das ist erst eine Idee. An der RosenköniginWahl war ich die jüngste Teilnehmerin. Ich glaube, das ist nicht unbedingt ein Vorteil. Es schadet sicher nicht, erst etwas mehr Lebenserfahrung zu sammeln und nebenbei ein wenig zu modeln. Sie sind bei einer Modelagentur angemeldet – was erhoffen Sie sich davon? Bis jetzt habe ich von der Agentur noch keinen Auftrag bekommen. Ich weiss, dass dort sehr viele Mädchen unter Vertrag sind, daher ist die Chance eher gering. Was ich bisher an Modelerfahrung sammeln konnte, hat sich hauptsächlich über Freunde ergeben. Ich durfte etwa im Kaufleuten für eine Diplommodenschau Kleider präsentieren oder an einer Gewerbsmodenschau mitmachen. Natürlich wäre es schön, wenn sich aufgrund der Wahl der eine oder andere Auftrag ergeben würde. Trotzdem soll das Modeln etwas bleiben, was ich nebenbei mache. Meine berufliche Zukunft sehe ich mehr im musikalischen Bereich. Ein grosser Traum von Ihnen ist es, eine eigene Komposition mit Tanz und Gesang aufzuführen – wie würde dies aussehen? Ich denke an eine Aufführung in eher kleinerem Rahmen – beispielsweise im Theater von Tomas Wullschleger. Sehr schön fände ich es, das Ganze mit Tanz zu kombinieren, gerade bei Klavierpassagen. Ich denke da an Janna Hendry, eine Ballett- und Moderntänzerin, 16jährig, die fantastisch schön tanzt – mit so viel Ausdruck, Eleganz und Intensität, dass es Momente gab, bei denen mir fast die Tränen kamen. Schön wäre auch, einen Chor einzubauen. Darin habe ich schon ein wenig Erfahrung, ausserdem wirkt Chorgesang immer sehr stimmungsvoll. Wäre ein solches Projekt schon in naher Zukunft denkbar? So verlockend das wäre – ich glaube, es gibt einiges, was ich noch lernen kann, daher vermutlich eher erst in ein paar Jahren, falls überhaupt. Aber es wäre schon die Erfüllung eines grossen Traumes. Ich möchte auf jeden Fall mein Studium beenden. In einem Jahr habe ich den Bachelor, danach kann ich mich entscheiden, eine Masterausbildung anzuhängen. Das muss ich mir noch überlegen, denn damit hängen auch die beruflichen Möglichkeiten zusammen. Sie studieren Musik- und Bewegungspädagogik, spielen Klavier, tanzen Ballett und bilden sich auch im Sologesang aus. Woher kommt Ihre Begeisterung für die Musik? Wo sehen Sie sich denn beruflich konkret nach Ihrer Ausbildung – beispielsweise in 10 Jahren? Wann entschieden Sie sich, eine musikalische Ausbildung anzustreben? In welchem Bereich? Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen: Meine Mutter hat als Kind viel mit mir, meiner Schwester und meinen beiden Brüdern gesungen. Auch mein Vater hat Klavier gespielt. Schon vor der Primarschule habe ich den Rhythmikunterricht besucht, eine Art musikalische Früherziehung. Mit sechs Jahren habe ich begonnen, Geige zu spielen, habe aber zwei Jahre später auf Klavier gewechselt, weil es mir mehr Freude bereitete – was übrigens bis heute anhält. Eine Theateraufführung während meines letzten Gymi-Jahres war ausschlaggebend: Ich durfte im «OperattenTheater» von Tomas Wullschleger in Stäfa mitspielen, einem regional sehr bekannten Künstler. Während der 20 Aufführungen durfte ich mein erstes selbst komponiertes Lied singen und am Klavier spielen. Es war eine sehr schöne Erfahrung, vor Publikum zu singen. Daher habe ich mich für ein Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK) entschieden. Dort muss ich mittlerweile regelmässig komponieren. Wie kam es zu diesem ersten selbst komponierten Lied? Letizia Schneider würde in Zukunft gerne als Model arbeiten – aber nur nebenbei: Die 20-jährige Stäfnerin strebt eine musikalische Laufbahn an. (Reto Schneider) Nicht nur. Meine zweite Komposition entstand mit Hilfe von Tomas Wullschleger. Es ist eine fiktive Geschichte, die von Elfen handelt. Das Stück wurde jedoch nie aufgeführt. Grundsätzlich sind meine Songs aber schon eher persönlich. Auch für meinen jetzigen Freund, mit dem ich seit zwei Jahren zusammen bin, habe ich eine Komposition geschrieben. Ich komponierte den Song, als ich 17 war, nach der Trennung von meinem damaligen Freund. Er war meine erste grosse Liebe gewesen, und ich war nach der Trennung sehr traurig. Ich erinnere Optimal fände ich es, zu einem Teilzeitpensum auf Gymnasialstufe Musik zu unterrichten und zugleich in der Primarschule den Erst- und Zweitklässlern die musikalischen Grundlagen beizubringen – das ist auch das Hauptberufsfeld nach dem Studium der Musik- und Bewegungspädagogik. Während einer Lektion pro Woche lernen die Kinder zum Beispiel die verschiedenen Notenwerte kennen. Ausserdem wird das Gehör geschult. Ich wäre sozusagen eine spezialisierte Primarlehrerin. Was ich mir ebenfalls vorstellen könnte, ist, als Tanzlehrerin zu arbeiten. Ich denke da an Salsa oder eventuell auch Hip-Hop. Ich bringe gern anderen Menschen Schrittkombinationen für einen Tanz bei – bei einem Salsakurs mit meinem Freund habe ich mir jeweils auch die Schritte des männlichen Parts gemerkt und danach daheim geschaut, dass mein Freund es richtig macht… Zur Person Letizia Schneider (20) aus Stäfa hat an der Rosenkönigin-Wahl von Rapperswil-Jona Mitte Juni den zweiten Platz belegt. Sie studiert an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im fünften Semester Musik- und Bewegungspädagogik. Nebst ihrem grössten Hobby, der Musik (Klavier, Sologesang, Ballett), spielt sie in ihrer Freizeit Volleyball. (rkr) Leserbriefe Geisel der Linken Zum Leserbrief «Wie viel Angst muss diese Partei haben?» (Ausgabe vom 18. Juli) Der Rundumschlag von Gernot Mair gegen die SVP und ihren «Führer» hat mich erstaunt. Angst muss die SVP kaum haben. Sie hat eine klare, durchschaubare Linie, was ich bei den anderen Parteien vermisse. Der Hass, der aus den Ausführungen Mairs spricht, hat wohl mit seiner Angst zu tun, dass die Linke auch die nächsten Wahlen verliert. Sein Versuch, die SVP in die Nazi-Ecke zu drängen, ist absurd. Ich möchte daran erinnern, dass auch Christoph Blocher aus dem einfachen Volk kam und sich mit eigener Kraft zu dem gemacht hat, was er ist: einer der wenigen, der die Schweiz in den Vordergrund stellt und nicht seine Person oder gar das Ausland, das uns zurzeit hart bedrängt. Nachdem auch die Linke immer wieder betont, dass sie für die Konkordanz einsteht, kann Eveline WidmerSchlumpf am Ende ihrer Amtsperiode kaum wieder gewählt werden. Ihre Fraktion umfasst ganze fünf (!) Personen, von denen der Präsident der BDP äusserst umstritten ist. Frau Widmer ist von der Linken gewählt und ist die Geisel der Grünen, der Sozialdemokraten und eines grossen Teils der CVP. Sie wiederzuwählen, könnte für die Linke zum Rohrkrepierer werden. Peter V. Brunner, Stäfa Inkonsequente Anwohner Zu «Anwohner befürchten üble Gerüche» (Ausgabe vom 18. Juli) Die drei involvierten Anwohner wohnen noch nicht lange in Küsnacht. Sie bemängeln, dass sie von der Gemeinde nicht vollständig über das geplante Abwasser-Kleinkraftwerk informiert worden seien. Mir scheint, der Ball liegt auf der anderen Seite: Die neuen Zuzüger hätten sich intensiv mit allen Aspekten dieses Quartiers auseinandersetzen müssen, und dann hätten sie vom Bauvorhaben frühzeitig erfahren und ihre Konsequenzen ziehen können. Es scheint mir unverhältnismässig, für die eigenen Unterlassungen nun den «Sündenbock» Gemeinde zu zitieren. Peter Friedau, Küsnacht «Zürichsee-Zeitung» als Forum für alle Die «Zürichsee-Zeitung» steht als Forumszeitung allen offen, die ihre Meinung kundtun wollen. Im Interesse einer grossen Themenvielfalt bitten wir darum, dass sich die Verfasser von Leserzuschriften kurz halten. Texte sollen nicht länger als 60 Zeilen à 38 Anschläge (ca. 2300 Zeichen) sein. Gedichte, offene Briefe und private Erlebnisberichte können nicht veröffentlicht werden. Anonyme Zuschriften wandern in den Papierkorb. 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