Stüürbord Ausgabe 2007-02 - seeclub

Transcrição

Stüürbord Ausgabe 2007-02 - seeclub
E
E
C
L
U
B
S
T
Ä
F
A
STÜÜRBORD
S
2/07
Vorstand SCS 2007
E-Mail
Privat
Geschäft
Mobile
Kommunikation/Vizepräsidentin:
Caroline Burckhardt
Ackerstrasse 1
8704 Herrliberg
E-Mail
Privat
Geschäft
Mobile
[email protected]
044 – 920 67 09
071 – 886 32 41
079 – 403 05 30
Administration:
Henry Fröhlich
Rohrhaldenstrasse 55
8713 Uerikon
E-Mail
Privat
Mobile
[email protected]
044 - 796 45 40
079 - 300 64 81
Präsident:
Werner Merz
Schönhaldenstrasse 82
8708 Männedorf
Finanzen: Werner Reusser
Seestrasse 658
8706 Meilen
Leistungssport: Yves Gutzwiller
Frohburgstrasse 108
8006 Zürich
E-Mail
Privat
Mobile
E-Mail
Mobile
[email protected]
043 - 277 51 80
044 - 421 28 62
079 - 236 46 80
[email protected]
044 - 923 27 82
079 - 363 50 12
[email protected]
078 - 625 90 89
Fitnesssport: Vakant; wird vorübergehend von Werner Merz betreut (siehe oben)
Infrastruktur: Fredy Schawalder
Sonnenhofweg 10
8630 Rüti
Alt Herren: Roland Sedleger
Kreuzstrasse 72
8712 Stäfa
E-Mail
Privat
Mobile
[email protected]
055 - 240 45 91
079 - 341 04 35
E-Mail
Privat
Mobile
[email protected]
044 926 20 73
076 365 20 73
Bootshaus
Homepage
Druck
Diener + Bachmann GmbH
Nordstrasse 108, 8037 Zürich
Auflage 330 Exemplare. Erscheint 3x jährlich.
E-Mail
Geschäft
Fax
044 - 920 45 08
www.seeclub-staefa.ch
[email protected]
044 440 11 50
044 440 11 54
«Hand und Herz» oder «Geld und Geist»?
Liebe Seeclüblerin, lieber Seeclübler
Wovon braucht es mehr im Seeclub, damit der Betrieb
so gehalten werden kann, wie sich die Mitglieder dies in
ihrem Club vorstellen?
«Hand»
Es hat erfreulich viele Hände, welche im Seeclub mitmachen. Allerdings sind es in vielen Fällen nicht die gleichen Hände, welche regelmässig in die Ruder greifen oder
unsere Anlagen geniessen und diejenigen, welche bei
Clubanlässen und Putzaktionen zupacken.
Einen aktuellen und grossen Bedarf für «Hände» gibt es in
der Jugendbetreuung. Vielen von Euch ist vielleicht nicht
bekannt, dass wir eine stattliche Jugendabteilung haben. Sie
besteht einerseits aus dem sechsköpfigen Regatta-Team,
welches von Yves Gutzwiller trainiert wird, andererseits aus
den rund 25 Buben und Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren, welche von Frühling bis Herbst jeweils am Mittwochabend aufs Wasser gehen. Im Winter treiben sie einmal
wöchentlich Ausgleichssport in der Turnhalle. Bei der Betreuung dieser Jugendlichen herrscht ein akuter Mangel an
«Händen». Dominic Blaesi bildet zusammen mit Nadja Gutzwiller und Felix Rusterholz das Leiter-Team. Wegen Verpflichtungen durch Studium, Ausbildung und Beruf kann
meistens nur ein Betreuer am Mittwochabend anwesend
sein. Dies genügt gerade, um die Boote auf dem Wasser zu
beaufsichtigen. Es reicht aber nicht, um diese ruderbegeisterten Jugendlichen in der Rudertechnik weiter zu bringen.
Mithilfe für das
Leiter-Team am
Mittwoch
Deshalb brauchen wir Eure Mithilfe, um das Leiter-Team zu
verstärken. Das muss nicht bedeuten, dass man jede Woche
Dienst hat. Der Einsatz kann auch im Turnus geleistet
werden. Oder der Beitrag kann darin bestehen, dass Ihr bei
einem Ruderkurs für diese Jugendlichen als Betreuer
mitmacht.
Der erste Schritt ist leicht getan: Nehmt mit Dominic
Blaesi oder mit dem Schreibenden Kontakt auf!
«Geld»
Mit den Händen lässt sich im Seeclub viel bewegen, für
einige Dinge braucht es aber Geld. Dabei geht es um
Anschaffungen einerseits und um die Rückzahlung der
Schulden aus dem Umbau des Bootshauses vor rund 20
Jahren andererseits. Auf der Einkaufsliste und auf dem
Wunschzettel stehen folgende Positionen:
• Zuoberst muss immer noch die Rückzahlung der Schulden stehen. Sie beliefen sich zu Beginn des Jahres immer
noch auf stattliche 66'000 Franken. Auch verschwinden
sie nicht von alleine, sondern es braucht einen Überschuss
in der Jahresrechnung, damit wir eine Rückzahlung leisten können. Im Budget 2007 haben wir geplant, weitere
10'000 Franken abzuzahlen.
• Ersatz der Alu-Motorbootes: Dieses Boot hat 20 Jahre
seine Dienste geleistet. Die Schale ist nun aber so undicht
geworden, dass sie sich nicht mehr reparieren lässt. «Es
rünnt wie en Zaine» drückte es Fredi Schawalder aus. Im
Vorstand haben wir bereits beschlossen, der Herbstversammlung den Ersatz des Alu-Bootes zu beantragen.
Der Kauf soll dann in 2008 realisiert werden.
• Regattaboote: Wir haben zwar eine stattliche Anzahl
Regattaboote, Skiffs und Doppelzweier. Diese sehen zwar
alle schnittig aus, es bieten aber nicht mehr alle die besten
Voraussetzungen, um vorne mit dabei zu sein. Nils Müller ist in Varese an der Coupe de la Jeunesse nicht mit seinem angestammten Seeclub-Boot gefahren, sondern mit
einem eingemieteten. Seine Laufzeit war – bei vergleichbaren Verhältnissen – um fast ein halbe Minute besser. Im
Vordergrund steht deshalb die Anschaffung eines Skiffs.
Entscheide
sind zu fällen
Wie soll dies alles finanziert werden? An der Generalversammlung 2007 habe ich aufgezeigt, dass wir uns die
Verteilung der Finanzierungslasten über die Mitgliedergenerationen überlegen müssen; sodann wurden einige Möglichkeiten aufgezeigt. Es wird an den nächsten Versammlungen darum gehen, dazu auch konkrete Entscheide zu fällen.
Wie immer Eure Antwort ausfallen möge, eines ist sicher:
Sowohl «Hand» als auch «Geld» müssen von uns allen –
von den Mitgliedern – gemeinsam aufgebracht werden.
Dass bei Bootsbeschaffungen die Alt Herren regelmässig
«Hand und
Herz» oder
«Geld und
Geist»?
stattliche Beträge beigesteuert haben, sei an dieser Stelle
wieder einmal laut und deutlich festgehalten und herzlich
verdankt. Ich möchte an dieser Stelle alle Mitglieder (und
hier sind nur männliche gemeint) aufrufen, diesem internen
Gönnerverein beizutreten und mit ihrem AH-Jahresbeitrag
den Seeclub zusätzlich zu unterstützen.
Mit rudersportlichen Grüssen
Der Präsident – Werner Merz
Jahresprogramm 2007
Seeclub Stäfa
Untenstehend erhalten Sie das Jahresprogramm des Seeclubs.
September
September
9.
15.
Oktober
26.
Herbstregatta*
BILAC 07
19.30
November
2.
November
24.
9.00
November
30.
19.00
Dezember
8.
Januar 2008
1.
8.30
* Regatta mit SCS Beteiligung
Herbstversammlung,
ab 19.00 Apéro
AH Jahresversammlung
Bootshausputzete
Fondueabend
AH Waggel
Neujahrsausfahrt
Uster
NeuenburgerseeBielersee
Sonnenwies-Saal,
Stäfa
Bootshaus
Clubhaus
Stäfa–Rapperswil
Clubregatta – Lattenbergcup 2007
Bei prachtvollen Wetter, guter Seeclub-Beteiligung können wir den Clubmeistern
07 Michael von Haften, Pascal Gutzwiller, Andy Hartmann und Gusti Pünter herzlich gratulieren! Der diesjährige Lattenberg-Cup-Gewinner heisst «Männedorf».
Erfolgreiche Bilanz an der Regatta Sarnen
für den Seeclub Stäfa
Nils Müller
Für den Seeclub Stäfa eröffnete Nils Müller die Regatta
Sarnen im Skiff der Junioren 17/18 Jahre über 2000 Meter.
Er hatte bereits an den zwei vorangehenden Regatten gute
Leistungen gezeigt und startete erneut mit grosser Hoffnung, sich für eine Internationale Regatta und somit für das
Junioren Kader des Schweizerischen Ruderverbandes
qualifizieren zu können. Er ging mit einer gewissen Nervosität und dem Wissen an den Start, dass sämtliche starken
Gegner im selben Rennen fuhren wie er. Nach verhaltenem
Start zog er mit kräftigen Ruderschlägen an einem Grossteil
der Konkurrenz vorbei und lag nach der Hälfte des Rennens
gleichauf mit dem Ruderer vom Grasshopper Club Zürich.
Mit einem kurzen eindrücklichen Zwischenspurt distanzierte Nils diesen klar. Im Ziel durfte er sich über ein starkes
Rennen und über einen neuen Sieg freuen.
Pascal
Gutzwiller
Nur wenig Zeit blieb, um sich über den Sieg zu freuen. Wenige Minuten später griff Pascal Gutzwiller in einer anderen Serie in das Renngeschehen ein. Er fuhr ein weniger
euphorisches Rennen als sein Clubkollege zuvor und
musste sich mit einer geringeren Schlagkadenz im Ziel mit
einem ehrenvollen dritten Platz zufrieden geben.
Jens Müller,
Patric Müller,
Lucien Salpeter
und Elio Brädli
Etwas später bestritten die Junioren B (Jahrgang 1991/92)
im Doppelvierer ihr Rennen über 1500 Meter. Jens Müller,
Patric Müller, Lucien Salpeter und Elio Brädli bekundeten
Mühe mit dem Start und sahen das Feld erst einmal von hinten. Bei Streckenhälfte lagen sie dann bereits auf dem zweiten Zwischenrang. Auf den letzten 500 Metern attackierten
sie auch das führende Boot des Ruderclubs Schaffhausen
und bezwangen dieses nach einem fulminanten Endspurt
mit 0,3 Sekunden. Auch sie durften sich im Ziel über ein
gutes Rennen freuen. Nun blieben Patric Müller und Lucien
Salpeter genug Zeit zur Erholung für ihr späteres JuniorenB-Doppelzweier Rennen.
8
Nils Müller,
Pascal Gutzwiller, Marcel
Härdig und
Mark Grepper
Am Nachmittag nahmen die beiden Stäfner, Nils Müller und
Pascal Gutzwiller ihr zweites Rennen an diesem Tag in Angriff. Sie starteten in einer Renngemeinschaft mit den beiden Aarburgen, Marcel Härdig und Mark Grepper im Doppelvierer der Junioren-A. Wiederum hatten sie Startschwierigkeiten, sodass ihr Boot nur mit Mühe in Schwung kam
und zurück geworfen wurde. Sie brauchten die ersten 750
Meter der 2000 Meter langen Strecke um sich zurück in das
Feld zu kämpfen. Die Chance auf einen Medaillenrang war
natürlich schon vergeben und sie mussten sich im Ziel mit
dem dritten Rang begnügen.
Patric Müller
und
Lucien Salpeter
Wiederum wenige Minuten darauf, bestritten Patric Müller
und Lucien Salpeter im Doppelzweier der Junioren B das
letzte Rennen des Tages für den Seeclub Stäfa. Motiviert
und gestärkt durch ihren Sieg im Doppelvierer nahmen Sie
die 1500 Meter lange Strecke aggressiv in Angriff. Sie setzten sich vom Start weg an die führende Position und behaupteten diese auch bis ins Ziel. Der Seeclub Stäfa durfte einen
weiteren Sieg feiern.
Finalläufe am
Sonntag
Erneut eröffnete Nils Müller im Junioren-A-Skiff den Regattatag für den Seeclub. Seine Konkurrenz war wiederum
sehr stark und hatte sich vorgenommen, Nils Müller den
Sieg nicht leicht zu machen. Jedoch nach 1000 Metern war
die Schweizer Konkurrenz bereits distanziert. Nur der deutsche Ruderer des Ruderclubs Radolfzell konnte sich noch
behaupten. Im Ziel belegte Nils Müller dann den zweiten
Schlussrang.
2. Platz für Nils
Müller, 4. Rang
für Pascal Gutzwiller
Anschliessend stieg Pascal Gutzwiller wieder ins Boot. Er
hatte sich nach dem zurückhaltenden Rennen am Vortage
einiges vorgenommen. Entsprechend offensiv startete er das
Rennen. Im Ziel jedoch musste er sich trotz seines grossen
Einsatzes im B-Final mit dem vierten Rang begnügen.
1. Platz für Jens
Müller, Patric
Müller, Lucien
Salpeter und
Elio Brändli
Durch den Sieg im Vorlauf hatte sich der Junioren-B-Doppelvierer mit Jens Müller, Patric Müller, Lucien Salpeter
und Elio Brändli die Qualifikation A-Final gesichert, in dem
sie auf die stärksten Mannschaften ihres Alters trafen. Sie
setzten sich jedoch mit einem starken Streckenschlag durch
und gewannen mit einer knappen Sekunde Vorsprung.
3. Platz
für Nils Müller,
Pascal Gutzwiller, Marcel
Härdig und
Mark Grepper
Im Doppelvierer der Junioren A waren erneut Marcel Härdig, Mark Grepper, Nils Müller und Pascal Gutzwiller am
Start. Sie hatten wegen der enttäuschenden Leistung am
Vortag eine Umbesetzung in der Mannschaft vorgenommen, womit sie sich einen besseren Rhythmus erhofften. Sie
starteten erfolgreicher in das Rennen mussten dennoch wieder von hinten das Feld aufrollen. Auf den letzten 250 Metern lieferten sie sich ein packendes Duell mit der Renngemeinschaft aus Erlenbach/Wädenswil. Im Ziel unterlagen
Sie dieser um einen Wimperschlag von nur 0,4 Sekunden
und belegten den dritten Schlussrang.
2. Platz
für Lucien
Salpeter und
Elio Brändli
Das letzte Rennen der Regatta bestritten Lucien Salpeter
und Elio Brändli im Junioren-B-Doppelzweier. Sie zeigten
eine gute Leistung und wurden mit dem zweiten Schlussrang belohnt.
Die Form der Ruderer des Seeclub Stäfas stimmt für die
kommende Regatta am Greifensee und für den Saisonhöhepunkt im Juli, der Schweizermeisterschaften am Rotsee in
Luzern. Im Training haben die Junioren deutliche Fortschritte gemacht und sie haben zu einem eingespielten Team
zusammen gefunden.
Yves Gutzwiller
Erfolgreiche Stäfner Junioren-Ruderer
an der Schweizermeisterschaft auf dem Rotsee
An den Schweizermeisterschaft der
Ruderer auf dem Rotsee bei Luzern
platzierten sich alle Mannschaften des
Seeclubs Stäfa in den Medaillenrängen. Am Start waren 6 Junioren,
welche in ihren Altergruppen 15 /16
Jahre bzw. 17/18 Jahre starteten.
Von links nach rechts:
Marc Grepper,
Marcel Härdi,
Nils Müller,
Pascal Gutzwiller
Die Startberechtigung für die Finalläufe vom Sonntag musste in einem
Vorlauf am Samstag erkämpft werden. Diese Qualifikation
schafften alle Mannschaftsboote sowie Nils Müller im Skiff,
während Pascal Gutzwiller als Dritter in seinem Lauf mit
dem B-Final Vorlieb nehmen musste.
Im entscheidenden Finallauf der Kategorie 15 /16 Jahre
holte sich die Mannschaft mit Elio Brändli, Jens Müller,
Patric Müller und Lucien Salpeter im Doppelvierer die
Silbermedaille mit einem hauchdünnen Vorsprung von
8 Zehntelsekunden auf Schaffhausen. Sieger wurde Lausanne Sports.
Im Doppelvierer der Altergruppe 17/18 Jahre starteten Nils
Müller und Pascal Gutzwiller in einer Renngemeinschaft
mit dem Ruderclub Aarburg (Marc Grepper und Marcel
Härd). Nach einem harten Finish musste sich die Mannschaft, deren Boot den Namen «Stäfa» trägt, von den Rivalen der Renngemeinschaft Erlenbach /Wädenswil / Thalwil
knapp auf den Bronzeplatz verweisen lassen. Gold ging
ebenfalls an eine Mannschaft vom Zürichsee, nämlich an die
Renngemeinschaft Grasshoppers /Seeclub Zürich.
Nachdem jeder Stäfner Junior bereits eine Medaille um den
Hals hatte, bestand für Nils Müller am Nachmittag die
Chance auf eine zweite im Einer (Skiff). Leider sollte dies
nicht gelingen. Nach harten 2000 Metern musste sich Nils
mit dem undankbaren vierten Platz neben dem Podest
begnügen. Das Finalrennen im Vierer vom Vormittag hatte
offenbar zuviel Kraft gekostet.
Die Resultate des Regattateams sind die verdiente Belohnung für den Trainingseinsatz unter der Leitung von Yves
Gutzwiller, früher selber Mitglied einer Meistermannschaft.
Nach einer kurzen Sommerpause geht es bald mit dem täglichen Training auf dem Wasser und Kraftraum wieder los.
Nils Müller wird im August als Mitglied des Juniorennationalteams die Schweiz im Einer am Coupe de la Jeunesse,
der inoffiziellen Junioren Europameisterschaft, vertreten.
Die Ruderwelt hingegen richtet ihr Interesse diese Woche
erneut auf den Rotsee, wenn auf dem «Göttersee» die besten
Ruderer der Welt die Weltcup-Rennen bestreiten. Für die
meisten geht es dabei um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2008.
Caroline Burckhardt
Die 15/16-jährigen
Junioren: Elio
Brändli, Jens Müller,
Patric Müller und
Lucien Salpeter
Vier-Seen-Wanderfahrt 07
Es geht los,
bevor’s losgeht
Mittwochabend, 18.00 Uhr. Boote aufladen. X-mal gemacht, reine Routine möchte man meinen. Mitnichten.
Jegliches wird jedenfalls auch diesmal neu erfunden. Abriggern? Kann man sich ersparen, mindestens so lange bis klar
wird, dass man die Fahrspuren bis nach Bayern verbreitern
müsste. Boote auf dem Anhänger festzurren, so wie es man
nach jahrzehntelanger Anlehre gelernt hat. Nein, genügt
nicht. Erst wenn der Stahlträger ächzt (oder ist’s etwa doch
das Boot?), ist gut gut genug. Und so geht’s weiter mit
Schwimmwesten, Werkzeugkasten, Ersatzrudern, Plazierung der abgeriggerten Ausleger, Sanistätsmaterial usw.
Nebeneffekt: der alles einweichende Dauerregen ist kein
Thema.
Morgendämmerung
Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 5. Mai. Start um fünf Uhr
beim Bootshaus. Wagen um Wagen verschwindet im bleidunkelgrauen Regenvorhang Richtung Sargans. Schlaftrunken die Mitfahrer, notgedrungen wach einzig der Fahrer. Hin und wieder ein Satz über die Wetteraussichten (es
kann wirklich nur besser werden). Sargans, abbiegen nordwärts, Übergang nach Österreich, ist da eigentlich noch ein
Zoll oder nicht, alles verschwimmt in der EU, pardon im
Regen. Nochmals ein zweckloses Zollgebäude, Bayern.
Nun ist’s fast wie bei uns, Baustelle folgt Baustelle. Es ist
klarer geworden, regenklar. Klar auch das Ziel, Bootshaus Tutzing am Starnbergersee. Das GPS weist den
Weg, glasklar. Durch Vororte Münchens und zunehmend
noblere Orte. «Nächste Strasse links abbiegen» sagt die
sanftresolute Stimme. Könnte dem Tonfall nach eine
Hübsche sein. Wir sind angekommen, metergenau beim
Bootshaus.
Wie sag ich’s
meinen Lesern?
Wer dabei gewesen ist, der hat’s im Kopf, prächtig und
farbig, als bleibende Erinnerung. Wer nicht dabei gewesen
ist, den beschleicht das Gefühl, Ähnliches schon Xmal
gelesen zu haben. Also fasse ich mich kurz. Oder versuche
es zumindest.
Vier Tage
vier Seen
Der Starnbergersee ist heute widerborstig. Ein Quartett
streckt gleich die Waffen und kapriziert sich auf Museumsbesuch. Die andern trotzen Wind, Wellen und Regen, landen
an der Roseninsel und später glücklich zum Mittagessen in
Starnberg. Zurückrudern nach Tutzing? Selbst wettergegerbte Seebären legen die Stirn in Falten. Es genügt. Noch
haben wir im Dauerplatzregen so hundert Auto-Kilometer
zum Landhaus Tanner in Waging vor uns. Hitchcock! Achtzig Stundenkilometer würden genügen, doch weitere hundert ist für Kleinschumis Ehrensache, Sicht von vielleicht
hundert Metern hin oder her.
Rund und lieblich ist der Chiemsee. Nach wohlverdienter
Nachtruhe erst der Blick aus dem Fenster: Ei, was ziert den
aufblauenden Himmel? Blumenkohl-Schönwetterwolken.
Einwassern in Prien. Vorbei an der Herreninsel, am Schloss
des grössenwahnsinnigen Königs Ludwig II von Bayern,
auf gutem Wasser, so zwanzig Kilometer bis Chieming. Sekt
mit Rhabarbersaft im Biergarten des Unterwirtes. Nach stärkendem Mahl zurück nach Prien, die meisten fadengerade
zur Fraueninsel, der eiserne Vierer planmässig um den wirklich weiten runden See.
Steilufer am Comersee, am Walensee? Nein es ist der Traunsee in Österreich. Entspannend die Carfahrt dorthin, blau
der Himmel, zunehmend der Wind. Wie habe ich mich auf
den Doppelachter gefreut. Auf’s Rudern natürlich. Doch
mein Platz ist am Steuer, eher als Jagdhochsitz zu bezeichnen. Das umgebaute in die Jahre gekommene Rennboot
windet sich, fällt ansatzlos mal Steuer mal Back und ich, ich
warte gespannt darauf, rauszufliegen. Ernst, der Zahnarzt,
tut am Schlag wirklich alles, Ruhe in die österreichischschweizerische Mannschaft zu bringen. Erst nach dem
Kommando «hundert harte Schläge» wird’s etwas besser.
Abenteuerlich ist diese Ausfahrt: Die fliegenden Wechsel
auf einem schwankenden Badefloss, Boote und Ruder, die
unsern Fredy erblassen liessen, die unwiderstehliche Wirtin
beim Mittagessen und die uns kreuzenden Segelschiffe
zweier Regatten, an denen schwer vorbeizukommen ist.
Unvergesslich ist die Szenerie: Die dunklen Wälder, die
himmelstrebenden Kalkwände, der smaragdgrüne See und
hinten im Tal die Ostalpen in Weiss.
Schwarz ist der Waginger-, gletscherblau der Tachingersee.
Mit einem Dutzend Schlägen und eingezogenem Kopf
geht’s an der schmalsten Stelle unter der Brücke durch vom
ersteren mit torfigen zum zweiten mit kalkigen Grund. Wie
aus dem Bilderbuch sind der wolkenlose Himmel, die unbebaute Landschaft und das spiegelglatte Wasser. Zusammen
mit den Ruderfreunden aus Waging geniessen wir ausgiebig
das Gabelfrühstück in Tengling und das letzte Teilstück
zurück nach Waging.
Impressionen
Es sind die kleinen Dinge das Salz in der Suppe. Die persönlichen Beobachtungen, Gedanken, Erfahrungen. Zu meiner Freude haben einige Kolleginnen und Kollegen sich
geäussert. Hier die ungefilterten Berichte:
Verena Clavuot:
«Ich staune, mit welcher Selbstverständlichkeit Ernst und
Hans die aufwendige und anspruchsvolle Organisation der
Wanderfahrten auf sich nehmen. Sogar die sintflutartigen
Regenfälle und der hohe Wellengang können ihre Zuversicht, die Roseninsel zu besichtigen, nicht schmälern.
Mit nassenkalten Füssen und eingezogenem Kopf stehen
wir barfuss zwischen viel Gefiederdreck und bewundern das
Sommerrefugium von König Maximilian von Bayern. Das
schmucke Haus lädt auch so zum Träumen ein!»
Karl Arnold:
«Das Abenteuer Ruderfahrt 2007 beginnt mit gemischten
Gefühlen anlässlich der Dauerberieselung durch unseren
doch geschätzten Petrus. Dass er uns nur auf die Probe stellt,
wird bereits am Morgen des zweiten Tages klar. Auch wenn
es kein offizielles Medium gibt, um ihm dies zu sagen: Ganz
herzlichen Dank für Dein Wettergeschenk!
Dass die bayrischen Seen jeder für sich ein Kleinod ist, das
ist mir aus früheren Ausflügen bekannt. Aber das Erlebnis,
auf diesen Seen rudern zu dürfen, schlägt jede Betrachtung
vom Ufer her um Längen. Es ist der absolute Hit. Die Ruhe
auf dem Wasser (kaum ein Boot) und die natürliche Unversehrtheit (keine Uferverbauung) stehen im krassen Gegensatz zu unserm geliebten Zürichsee.
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Um es kurz zu fassen: das ganze Abenteuer war ein absoluter Hit. Dafür den Organisatoren ein ganz grosses Dankeschön. Und ein grosses Kompliment für den organisatori-
schen Rahmen: nicht zu viel und immer gerade richtig. Das
gilt für das Hotel, das Essen und die Seen-Auswahl.
Ich denke, in diesem Umfeld ist es nicht erstaunlich, dass die
Stimmung und der Teamgeist in der obersten Oktave verweilen.»
Monika Bleisch:
«Ich sitze im Ruderboot zwischen Susanne und Robert, am
Bug sitzt unser Peter. Susanne und Robert sind heimisch.
Gut durchmischt starten wir auf dem Traunsee. Bereits nach
kurzer Fahrt sind wir ein gut eingespieltes Team.»
«Beim ersten Halt werden wir von Christian lautstark aufgefordert:«Bitte die Plätze wechseln!» Ich staune, Susanne
erklärt mir, dass das häufige Plätzewechseln inkl. Schlagmann bei ihnen üblich ist, dadurch wird die Technik verbessert. Bei ihnen wird im Club nicht kritisiert, nicht korrigiert,
sondern es werden die Plätze gewechselt. Lerntechnik
durchs Spüren.»
Klaus Trottmann: «Eine Wanderruderfahrt ist ja auch mit Autofahrten verbunden. In meinem Fall sitze ich also im Fonds zusammen mit
zwei Ärzten, genauer einer Ärztin und einem Zahnarzt. Im
März war ich Notfall-Patient im Spital Männedorf. Mein
gebrochener kleiner Finger musste gegipst werden. Eine
Frau Dr. Schweizer erklärte mir, warum ich – und ich gestehe, es brauchte etwas Hartnäckigkeit ihrerseits – diesen kleinen Finger ruhig zu stellen. Und jetzt also die Oberärztin als
Ruderkollegin, das war mir vorher noch nicht klar, auch
wenn ich die Teilnehmerliste durchgesehen hatte.
Auf die Zahnärzte hatte ich es recht eigentlich abgesehen.
Ich hoffte nämlich, auf ein persönliches Anliegen fachmännischen Rat zu erhalten, quasi eine Zweitmeinung während
diesen Rudertagen einholen zu können. Und ich habe
während der Hin- und Rückfahrt durch Ernst und Hans,
herzlichen Dank euch beiden, alles erfahren, was ich für
mein Wurzelspitzen-Problem brauchte. Einzig, die Behandlung steht noch an.»
Ueli Lott:
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«Geblieben sind mir vor allem die neuen Ruderbegriffe und
-kommandi:
– Auslage – los
– Ruder halt
–
–
–
–
fliegen (= schwebt)
drehen über Backbord, bzw. Steuerbord
Boot hoch
etc.
Ich weiss nicht, ob ich alle noch richtig auswendig weiss.
Die Kommandi wurden auch viel militärischer ausgegeben
als wir es uns gewohnt sind.
Landschaftlich haben mich vor allem die vielen unberührten Ufer, die grosszügigen Naturschutzzonen am Chiemsee
und auch die Fahrt auf dem Traunsee bei starkem Gegenwind fasziniert.»
Jean Claude
«Wir sind am frühen Morgen in Gmunder angekommen und
vor uns lag der wunderbare Traunsee, etwas rauh aber sehr
einladend. Der See ist mit 191 m der tiefste See Österreichs
und hat einige Ähnlichkeiten mit unserem Walensee. Die
Boote wurden gewassert, darunter der ehrwürdige Doppelachter, ein umgebautes Rennboot mit einigen Jahren auf
dem Buckel. Alle waren froh, dass sie Turnschuhe dabei hatten, denn eingebaute Schuhe kennt man dort noch nicht.
Das Wasser hatte mehr als nur kleine Kräuselwellen, aber
frohgemut stach man in den See und zunächst ging’s flott
voran dem Ufer entlang bis Traunkirchen, wo ein Bootswechsel mit erheblichen Problemchen durchgeführt wurde.
In bester Laune ging’s weiter Richtung Ebensee. Der auffrischende Wind stellte uns zwar vor einige Schwierigkeiten,
bereitete dafür den immer zahlreicheren Seglern und Kitern
viel Freude. Wir kämpften uns durch und landeten am steinigen Strand.
Eine kurze Wanderung zum Restaurant, wo wir hofften unseren Hunger stillen zu können. Die resolute Köchin empfahl uns “Bradl in de Rei” zu essen. Niemand hatte auch nur
die geringste Ahnung, worauf wir uns einliessen. Schliesslich kam ein Riesenbräter gefüllt mit Schweinsbraten, eine
noch grössere Schüssel mit tennisballgrossen Knödeln, die
Kartoffeln fehlten auch nicht, sowenig wie der gekochte
Kohl. Pro Person standen grobgeschätzt 10 000 Kalorien auf
dem Tisch. Hungrig wie wir waren, dachten kaum jemand
an die Heimfahrt, aber das Mittagmahl beschäftige alle
hauptsächlich vom Bauchnabel an abwärts. Dazu gab’s zum
21
Dessert noch heftige Wellen und alle waren froh diese
Heimfahrt gut überlebt zu haben.»
Herzlichen
Dank und auf
Wiedersehen
Wir alle die mit dabei waren, Karl Arnold, Monika Bleisch,
Martin Braun, Verena Clavuot, Kim Fritz, René Fritz, Henry Fröhlich, Peter Gisiger, Hans Herzog, Ernst Keller, Ueli
Lott, Arno Luchetta, Jürg Meili, Jean Claude Perriard, Ingrid
Schweizer und Klaus Trottmann danken Hans Gilomen und
Ernst Schweizer für die bravouröse Organisation, den
Transport zweier unserer Boote und die vielen Stunden, die
sie für uns gearbeitet haben.
Ein Zeichen des Dankes könnte es beispielsweise auch sein,
wenn zur Abwechslung einige aus dem Teilnehmerkreis
eine nächste Wanderfahrt an die Hand nähmen. In diesem
Sinne, auf Wiedersehen!
Arno Luchetta
Ruderzeiten Herbst 2007
Dienstagabend:
Leitung: Doris Krebs,
Verena Clavuot
Ab September solange es geht
Mittwochabend: Jugendliche:
Leitung: Dominic Blaesi,
Nadja Gutzwiller, Felix Rusterholz
Solange es geht
18.15 Uhr
Donnerstagabend:
Alt Herren Leitung: Ernst Keller
Samstagmorgen:
Leitung: Werner Merz
18.30 Uhr
18.00 Uhr
(es muss ja nicht unbedingt
gerudert werden)
September / Oktober:
ab 5. November 2007
bis Frühjahr 2008
07.30 Uhr
08.30 Uhr
Wir haben einen neuen Auftritt:
www.seeclub-staefa.ch
Hier findet ihr die aktuellen News, ganze viele Bilder im Photoalbum und eine Webcam.
Turnen in den Wintermonaten
Auch dieses Jahr sorgt Ruedi Peter dafür,
dass bis im nächsten Frühling unsere Gelenke
nicht einrosten und die Muskeln nicht vollständig
durch Winterspeck ersetzt werden.
Wann?
Wo?
Jeweils am Donnerstag von 20.15–21.30 Uhr,
In der Turnhalle Beewies, Stäfa;
anschliessend Stretching im Rest. Schützenhaus
Head of the River Race 2007, London
Lange Tradition
im Seeclub
Stäfa wird
weitergeführt
Das Head of the River Race in London auf der Themse hat
eine über 90jährige Tradition und ist das grösste Achterrennen der Welt mit max. 420 Achtern. Das Head hat auch im
Seeclub eine Geschichte, welche bis ins Jahr 1981 zurückgeht, als ein Achter in der Besetzung Ruedi Reusser, Willi
Herzog, Marcel Mangold, Ueli Vetterli, Hansueli Hasler,
Bruno Laetsch, Dölf Baumgartner und Ueli Isler mit
Steuermann Ernst Isler die 7,2 km lange Strecke von der
Chiswick zur Putney Bridge bestritt und mit Rang 117
einen beachtlichen Erfolg erreichte.
In der Folge starteten zwischen 1981 und 1987 die Stäfner
sechsmal in London und erreichten 1983 mit einer starken
Elite-Mannschaft mit dem 51. Platz die beste Klassierung.
Im Boot sassen damals Dieter und Oliver Widmer, Thomas
van Haaften, Ueli Lott, Daniel Hug, Stefan Jucker, Hansruedi Peter, Stefan Nil (Schlag) und Steuermann Peter
(Peach) Pfenninger. Schon damals hiess der Coach Urs
Tischhauser, der dem Achter auch bei der diesjährigen Austragung wieder mit Rat und Tat zur Seite stand.
Es gab eine längere Durststrecke, bis zum 75-Jahr-Jubiläum
Neue Mastersim Jahr 1992 der neue Empacher-Achter «Seventy-five»
Achter-Mannschaft gefunden! angeschafft wurde und eine Masters-Mannschaft im Frühling 1993 wieder an den Start ging. In der Folge ruderten die
Stäfner 1993 – 1996 viermal hintereinander auf der Themse und steigerten sich bis zuletzt auf Rang 181. Infolge
beruflichen und familiären Belastungen der Achterruderer gab es wiederum eine längere Pause, bis im Sommer
2006 Felix Rusterholz die Initiative ergriff und genug
Ruderer für einen Masters-Achter zusammentrommeln
konnte.
Mit Stefan Jucker (46) am Schlag, dem Routinier Urs Frick
(53) am Konterschlag, Urs Lehni (43), Christian Iseli (31)
vom RC Uster, Ueli Lott (43), Dominik Blaesi (27), Michel
van Haaften (50) und Steuerfrau Nadja Lutz, der Partnerin
von Urs Lehni, war eine Crew mit viel Regattaerfahrung
und ebenso viel Spass am Training und der Kameradschaft
zusammen gekommen.
Herbstregatta
und Langstreckenrennen
als Vorbereitungstraining
Endlich in
London und
schon das erste
Training auf
der Themse
Zur Vorbereitung wurden im Herbst 2006 die Herbstregatta
in Uster und das Langstreckenrennen (6,5 km) SempachSursee bestritten. Der milde Winter wurde für einige Wassertrainings genutzt und zur Vorbereitung fuhren wir eine
Woche vor dem Head noch das Langstreckenrennen Zürich
– Thalwil (6,5km), welches wir trotz starker Bise und viel
Wasser im Boot auf dem 4. Rang bei den Masters abschlossen. Wir waren mit den Vorbereitungen zufrieden und
hatten mit der Startnummer 145 ein günstiges Los für das
HEAD erhalten, da die vorderen Boote von einer stärkeren
Strömung (Ebbe) profitieren.
Ein Teil des Teams fuhr mit dem Nachtzug via Paris nach
London, die anderen flogen und am Freitag, 30. März trainierten wir am späten Nachmittag schon auf der Themse.
Für Steuerfrau Nadja war es das erste Mal auf der Themse,
welche auf der Rennstrecke zwei grosse Kurven aufweist
und unter zwei Brücken durchführt, was den Steuerleuten
einiges abverlangt, vor allem wenn noch andere Boote auf
der Strecke sind.
Wind, Klebband Nach einem feinen Pasta- und Pizza-Znacht in London
und Einsteigehatten wir am Samstagmorgen noch etwas Zeit für’s Shopmanöver
ping, da der Start erst auf 15.45 Uhr angesetzt war. Der Wind
blies am Samstag einiges kräftiger als am Freitag und wir
klebten die Rigger grossflächig mit Klebeband ab, damit
nicht schon beim Einrudern viel Wasser ins Boot kommen
konnte. Nach dem langwierigen Einstiegsmanöver gings
flussaufwärts an den Start, resp. in unseren Warteraum. Es
ist ein tolles Erlebnis, wenn so viele Achter zusammen
auf dem Wasser sind und man kann die verschiedensten Stilstudien betr. Rudertechnik vornehmen. Der Wind blies
immer noch recht stark, aber mit einiger Verspätung starteten dann doch noch die ersten ca. 40 Boote – jeweils in
Abständen von ca. 10 Sekunden – unter der Chiswick
Bridge hindurch. Dann passierte lange nichts mehr, bis ein
Offizieller den Abbruch des Rennens wegen zu viel Wind
bekanntgab.
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… und Abbruch
des Rennens!
Aus Sicherheitsgründen mussten alle Boote einzeln und hintereinander langsam an den Start hinunterrudern und zeitweise bliesen die Böen so stark, dass man das Ruder fast
nicht mehr halten konnte. Einige der vordersten gestarteten
Boote waren sogar ganz mit Wasser vollgelaufen und die
Ruderer mussten gerettet werden! Wir kamen dann doch
noch heil – aber relativ nass – im Zielgelände an, wo sich
der Wind schon wieder etwas gelegt hatte. Mit etwas hängenden Köpfen riggerten wir wieder ab und verstauten den
Achter mit allen anderen Schweizer Booten (ca. 8) auf
Melch’s Anhänger. Wenn man so lange auf ein Rennen hinarbeitet und es dann nicht fahren kann, war für uns schon
frustrierend, aber wir nahmen’s sportlich.
Den Abend verbrachten wir – etwas ausgeruhter als sonst –
in einem feinen chinesischen Restaurant; ein Teil des Achters genoss anschliessend noch ein phänomenales Jazzkonzert von Ron Carter in Ronnie’s Scotts Jazz Club. Am
Sonntagmorgen blieb noch Zeit für einen Besuch in der
Tate Gallery und der Swiss Re-Gurke.
Nächstes Jahr
kommen
wir wieder!
Ausser Spesen nichts gewesen. Aber es hat trotzdem Spass
gemacht und nächstes Jahr sind wir sicher wieder mit dabei.
Ein herzlicher Dank an dieser Stelle für unsere Steuerfrau
Nadja und unseren Coach Urs, welche uns für unser London-Abenteuer tatkräftig unterstützt haben.
Ueli Lott
Linthkanalfahrt SRV 10. Juni 2007
mit Klaus von Ammon, Nadia Hungerbühler, Monika Bleisch
So nebenbei erfahre ich, dass mit unserem Club eine Linthkanalfahrt mit Damen stattfindet. Spontan frage ich Klaus
an, ob er mich mitnimmt. Da Albert kurzfristig nicht kann,
werden wir ausgewechselt.
Wer wird
steuern?
Zwei Tage später wird Nadia vor die Tatsache gestellt, dass
anstelle eines kräftigen Alberts eine Monika ins Team gestellt wird. Nadia die Mutige, kennt weder Klaus noch mich.
Beim Rudern nach Rapperswil spüren wir uns erstmals im
Boot. Allfällige Unsicherheiten sind schnell weggewischt,
wir harmonieren gut. In Rapperswil befestigen wir den El
Toro auf unserem Anhänger, welcher beladen ist mit diversen Booten aus dem Rapperswiler Club.
Von der Organisation bekommen wir die Weisung, dass jedes Boot handgesteuert sein muss und der beste Ruderer
steuern muss. Uns fällt die Einteilung schwer.
Sonntag 6.30 Uhr ich stehe am Bahnhof Schmerikon,
schicke mein letztes SMS weg und steige in den Zug. Mich
erwartet ein Abteil gefüllt mit Ruderer. Nadias Vater ist
auch dabei und viele ihrer Bekannten aus dem Ruderclub
Baden und Greifensee. In Weesen werden alle Steuerleute
zur Information aufgerufen. Wir gehen zu dritt hin, unser
Steuermann ist noch nicht festgelegt. Danach einigen wir
uns auf Nadia, sie hat als Kind bei ihrem Vater steuern
gelernt.
... und die
Schwelle ist
gemeistert!
Die Überraschung: Peter Larcher taucht auf. Ich freue mich.
Er gibt uns in letzter Minute nützliche Tipps.
Endlich es ist soweit, wir sind auf dem Linthkanal. Nadia
meistert die Schwelle perfekt, Klaus gibt das Tempo an und
ich trete kräftig auf die Beine. Wir gleiten sanft über die
Schwelle, kein Stress, keine Hektik. Nadia wurde ziemlich
nass, Klaus ein wenig und ich überhaupt nicht. Wir winken
für die Fotos, bedanken uns bei den Tauchern mit ihren
Riesenflossen und rudern weiter bis Rapperswil.
In Rapperswil gibt es Fischknusperli und ein Film von der
Linthkanalfahrt wird gezeigt, worauf jedes Boot über die
Schwelle zu sehen ist. An unserer Generalversammlung
2008 ist eine kurze Aufzeichnung geplant.
Am Nachmittag rudern wir zurück nach Stäfa, nehmen ein
Bad und staunen über unsere Sonnenbrände trotz guten
Sonnencremes. Wir gehen sehr zufrieden heim, mit schönen
Erinnerungen und Plänen für das nächste Jahr.
Monika Bleisch
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Alt Herrenausflug mit den Damen nach
Grimsel Hochstucki
Trekkingreise in
Neuseeland???
Nein, Besichtigung der
Aareschlucht
Bei Traumwetter trafen sich die AltHerren mit den Damen
um 07:30 Uhr beim Bahnhof Stäfa, um bequem mit dem Car
das Ausflugsziel zu erreichen. Mit einer Teilnehmerzahl von
29 Personen fuhren wir von Stäfa über den Sustenpass nach
Meiringen, um zuerst die Aareschlucht zu besuchen. Bei unserer Ankunft erwartete uns die langersehnte Kaffeepause
mit Gipfeli und Kaffee oder Tee. Gestärkt machten wir uns
dann auf den Weg durch die Aareschlucht. Der hohe Wasserstand hatte eine einmalige Feuchtigkeit in die Schlucht
gezaubert, so dass der eine oder andere bei den FotoAufnahmen nicht mehr sicher war ob er sich jetzt auf einer
Trekkingreise in Neuseeland oder ob er nur die wundervolle
Aareschlucht besichtigt.
Der Holzsteg, auf welchem wir die Schlucht durchwandern
konnten, war an der Felswand direkt über dem Fluss befestigt und führte uns durch das vom Gletscher verformte
Steinsgewölbe. In den engsten Passagen hätte ein mutiger
AltHerr beinahe die andere Seitenwand der Schlucht
berühren können.
Zwischendurch führte uns der Weg in mehrere Höhlengänge in welchen die Feuchtigkeit wie in den Tropen hängen
blieb. Die Feuchtigkeit zog nicht nur Frösche an, sondern
bot auch für Farne eine gute Grundlage, welche sonst nur in
den Tropen zu bestaunen sind.
In der Mitte der Schlucht trafen wir auf ein Militärwappen,
welches uns auf die 2. Weltkrieg Aktivitäten aufmerksam
machte. Wie den zufriedenen Gesichtern unserer AltHerren
und den Damen zu entnehmen war, lagen wir mit unserer
Wahl des Ausfluges richtig. Am Ende der Schlucht empfing
uns unser Car wieder, welcher uns auf den auf 1980 m über
Meer gelegenen Grimsel Hospiz brachte.
Nachdem wir dann endlich den Eingang zu unserem Saal
gefunden hatten – weil alle Türen verschlossen waren – er-
wartete uns im Hotel dann ein professionelles Gastgewerbe. Der Röstiplausch, welcher begleitet wurde von einem
Salat und diversen Fleischbeilagen oder das Geschnetzelte
Pouletfleisch mit Rösti und Salat, wurde uns speditiv und
freundlich serviert. Unsere Zeiteinteilung war so genial,
dass uns genügend Zeit für das Essen blieb und die Kameradschaft gepflegt werden konnte. Schön, dass solche Anlässe zum Teil von AltHerren besucht werden, welche auf
dem Wasser nicht mehr anzutreffen sind.
Pünktlich konnten wir nach Einzelinkasso das Hotel verlassen um die Staumauer des Grimsels zu erkunden.
Besichtigung
der Staumauer
Grimsel
Aufgeteilt in 2 Gruppen erforschten wir die Details der Staumauern. Interessant war, dass in den Spitzenzeiten von
11:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr der fehlende Strom ergänzt wird
mit demjenigen von den Staumauern. Da die Preise sehr
stark schwanken, können es sich die KWO-Kraftwerke erlauben, das abgelassene Wasser in der Nacht wieder zurück
in den See zu pumpen. Zu regen Diskussionen führte auch
das Projekt, die Staumauer Rätrichsboden um 20 Meter zu
erhöhen, da ein Naturschutzgebiet damit überflutet würde.
Ob Frosch & Co damit zufrieden wären konnten die AltHerren nur raten, aber zum Schmunzeln und Lachen hatte das
Projekt doch noch verholfen. Wir durchliefen das Innere der
Staumauer in welcher die imposanten Luftkammern, die
Messinstrumente für die Mauerbewegungen und auch die
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Betonmessproben ausgestellt waren. Die seit 1943 erstellten Staumauern erwiesen einen sehr guten Zustand welcher
meine Erwartungen weit übertraf. Eine Bodennotschleuse,
welche im Kriegsfall geöffnet werden kann, sowie auch ein
Überlauf des Staudammes und der über 3,2 km lange Tunnel, welcher von Reisecars befahren werden kann und am
Ende im Tunnel noch einen Wendeplatz bietet, war einfach
imposant.
Die Pumpen wurden übrigens ausschliesslich von Schweizer Firmen hergestellt, da andere Firmen keinen so hohen
…«reiche»
Qualitätsanforderungen erfüllen konnten. Zuletzt konnten
Bodenschätze
wir die einmalige Kristallkluft besichtigen, welche bis zu 20
in den Schweizer Meter lang war und so viele grosse Kristalle an einem HauBergen
fen vorwies, wie ich dies noch nie gesehen hatte. Auf der
Rückreise konnten wir unsere Eindrücke nochmals Revue
passieren lassen und alle genossen die staufreie Heimreise
über den Sustenpass nach Stäfa.
Roli Sedleger
Telefon/Fax 044 921 10 84 – Natel 079 297 26 51
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