Deutschlands berühmtestes Kino hat
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Deutschlands berühmtestes Kino hat
Hintergrundinformation Deutschlands berühmtestes Kino hat Filmgeschichte geschrieben. Die wechselvolle Vergangenheit des Zoo Palastes im Spiegel Berliner und deutscher Kultur. Berlin, den 21. November 2013. Der Zoo Palast im Herzen der Berlin City West, zwischen Bahnhof Zoo und Breitscheidplatz mit der Gedächtniskirche gelegen, ist für viele Berliner das schönste Kino überhaupt – und weit über die Grenzen der Stadt hinaus das sicher bedeutendste Filmtheater Deutschlands. Dort, wo sich heute der 1957 entstandene, nun restaurierte, neue Zoo Palast erhebt, wird seit fast einem Jahrhundert europäische Film- und Kulturgeschichte geschrieben. Diese Geschichte begann mit dem Aufstieg Berlins, als sich der damals junge Westen der Stadt zum kulturell-gesellschaftlichen Mittelpunkt der Weimarer Republik entwickelte. Berlin war mit über 400 Lichtspielhäusern internationale Kinohauptstadt; alles was in Film, Kunst, Theater und Literatur Rang und Namen hatte, traf sich unweit im „Romanischen Café“. Von der künstlerischen Blüte und Freiheit der „Roaring Twenties“ profitierte auch das Kino: Der am 18. September1919 am heutigen Standort des Zoo Palastes eingeweihte UFA-Palast war eines der bedeutendsten Kinos der Welt. Bahnbrechende Filmwerke wie „Metropolis“, „M“, „Faust“ und viele andere wurden hier uraufgeführt. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 war es damit vorbei; im gleichgeschalteten Deutschland verkam der UFA-Palast zur Propagandakulisse, in dem das Regime seine „großdeutschen“ Träume auf die Leinwand brachte – damit ging es allerdings schon zehn Jahre später zu Ende, als der UFA-Palast (ebenso wie der benachbarte Gloria Palast) durch alliierte Bombentreffer schwer beschädigt wurde. Zwei weitere Jahre Bombenkrieg, schließlich der Häuserkampf im April 1945, machten aus dem einst stolzen Viertel rund um die Gedächtniskirche das trostlose Zentrum des „Reichstrümmerfeldes“ Berlin. Fünf Jahre nach Kriegsende ging es an den Wiederaufbau des Zooviertels – mit Blick auf die Internationale Bauausstellung (IBA) 1957 entstand das Viertel im modern-schlichten, an das Bauhaus angelehnten Architekturstil neu. Der Breitscheidplatz entwickelte sich zum „Schaufenster des Westens“ im Kalten Krieg, ein kulturelles Aushängeschild mit politischer Wirkung, an der Nahtstelle zwischen Ost und West – und ein repräsentatives Kino gehörte selbstverständlich dazu. Der Zoo Palast schloss die bauliche Lücke zwischen dem Zoo-Hochhaus und dem Bikini Berlin Komplex – das neue Kino, eröffnet am 28. Mai 1957 mit dem Film Zürcher Verlobung u.a. mit Liselotte Pulver, war dank seiner Dimension und der leicht nach außen gewölbten, gelb gekachelten, abends effektvoll illuminierten Fassade rasch eines der West-Berliner Wahrzeichen – die Berliner nannten „ihren“ Palast lieber „Klappstulle“ oder „Bi-Kino“. Diese schwungvoll-freundliche Architektur war Ausdruck des Wirtschaftswunders. Innen bot das von Gerhard Fritsche erbaute Lichtspielhaus gleich zwei Kinos, raumsparend übereinander angelegt, modernste Technik und im Hauptsaal eine 10x20 m große Leinwand sowie 1200 Sitze. Langjähriger Betreiber des Kinos war Max Knapp (bis 1992), der die deutsche Kinokultur im Nachkriegsdeutschland mit seiner Idee von zwei Kinos in einem Filmtheater nachhaltig prägte. So konnte man im Hauptsaal die publikumswirksamen Filmhits zeigen, während im darunter gelegenen „ Atelier“ anspruchsvolle Filme liefen. Durch weitere Um- und Erweiterungsbauten in den 70er und 80er Jahren stieg die Kapazität des Zoo Palastes auf 2.758 Plätze in neun Sälen. Der Zoo Palast war ab 1957 schließlich auch Heimat der Berliner Filmfestspiele – und sollte es bis 1999 bleiben: Die 50er und 60er Jahre waren das Zeitalter der großen, eleganten Filmtheater – und der Zoo Palast war darunter der unbestrittene Star, der Hollywood-Prominenz und US-Premieren ebenso wie deutsche Uraufführungen anzog. 1994 von der UCI übernommen, wurde es etwas ruhiger um den Zoo Palast, der sich dennoch erfolgreich gegen das Kinosterben am Kurfürstendamm behaupten konnte: Am 28. Dezember 2010 schloss der Zoo Palast schließlich – und kann jetzt nach zweijähriger Umbauphase mit dem neuen Betreiber Hans Joachim Flebbe eine glanzvolle Neueröffnung feiern: Das Kino kommt tatsächlich zurück. Verwaltung PREMIUM Entertainment GmbH Geschäftsführer: Hans-Joachim Flebbe Commerzbank AG Hamburg c/o C:1 HRB 105 111 Kto. Nr. . 621 747 500 Osterbekstraße 90 C 22083 Hamburg Sitz der Gesellschaft: Hamburg BLZ 200 400 00 T. 040.523 88-309 St.-Nr. 43/751/00520 IBAN: DE09 2004 0000 0621 7475 00 F. 040.523 88-310 USt.IdNr. DE 261 193 596 BIC: COBADEFFXXX