Baugrubensicherungen
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Baugrubensicherungen
Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-1 XI Baugrubensicherungen Die Dimensionierung einer Baugrube sowie die Art der Baugrubenumschließung sind auf die örtlichen Gegebenheiten und das geplante Bauwerk so abzustimmen, dass folgende Faktoren bereits im Planungsprozess berücksichtigt werden: Abmessungen des geplanten Gebäudes Gründungstiefe Platzbedarf in der Gründungsebene vorgesehene Gründungsart Grundwasserstand Kennwerte und Eigenschaften des anstehenden Bodens Nachbarbebauung Belastungen im Bau- und Endzustand Aus den technisch möglichen Baugrubensicherungen wird i.d.R. die wirtschaftlichste Variante gewählt. Soweit es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, werden Baugruben mit geringen Tiefen mit Böschungen anstelle von Verbauwandsystemen hergestellt. 1 Geböschte Baugruben Baugruben, die nicht mit Hilfe von Verbauwänden gesichert werden, fallen in den Gültigkeitsbereich der DIN 4124 „Baugruben und Gräben. Böschungen, Verbau und Arbeitsraumbreiten“. In dieser Norm sind zulässige Aushubtiefen und Böschungsneigungen für beispielsweise Rohrleitungsgräben, Baugrundaufschlüsse oder archäologische Grabungen festgelegt. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-2 Die Anwendung der DIN 4124 ist an folgende Voraussetzungen gekoppelt: Im auszuhebenden Bereich steht kein Grundwasser an. Auf der Böschungsschulter dürfen keine Auflasten auftreten. Ohne rechnerischen Nachweis darf der Voraussetzungen wie folgt angesetzt werden: Böschungswinkel bei nichtbindigen und weichen bindigen Böden: 45° bei steifen und halbfesten bindigen Böden: 60° bei Fels: 80° unter den o.g. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die gesamte Baugrubentiefe nicht mehr als 5 m betragen darf. Unverbaute Gräben dürfen bis 1,25 m, in Sonderfällen bis 1,75 m, ausgeschachtet werden (siehe Abb. XI-1), wobei angrenzende Oberflächenbelastungen mehr als 0,60 m Abstand halten müssen. Hierbei ist zu beachten, dass bei der Herstellung von unverbauten Gräben und den darin stattfindenden Arbeiten die meisten Todesopfer im gesamten Bausektor zu verzeichnen sind! Abb. XI-1 Zulässige Abmessungen für unverbaute Gräben XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 2 Seite XI-3 Verbauwandsysteme Wasserdurchlässiger Verbau Nachgiebiger Verbau Verformungsarmer Verbau Tangierende Trägerverbau Bohrpfahlwand (Berliner Verbau) Wasserundurchlässiger Verbau Nachgiebiger Verbau Spundwand Verformungsarmer Verbau Überschnittene Bohrpfahlwand Spundwand Schlitzwand Schlitzwand Aufgelöste Bohrpfahlwand Bodenvernagelung Injektionswand 2.1 Bohrpfahlwände Bei Bohrpfahlwänden wird je nach Anordnung der Bohrpfähle zwischen folgenden Ausführungsarten unterschieden (siehe Abb. XI-2): überschnittene Bohrpfahlwände tangierende Bohrpfahlwände aufgelöste Bohrpfahlwände ohne Zwischengewölbe aufgelöste Bohrpfahlwände mit Zwischengewölbe XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-4 Überschnittene Bohrpfahlwand Aufgelöste Bohrpfahlwand mit Zwischengewölben Primärpfahl (unbewehrt) Sekundärpfahl (bewehrt) Tangierende Bohrpfahlwand Abb. XI-2 Aufgelöste Bohrpfahlwand ohne Zwischengewölben Ausführungsarten von Bohrpfahlwänden Überschnittene Bohrpfahlwände eignen sich bei anstehendem Grundwasser als wasserdichter Verbau. Üblicherweise bestehen sie abwechselnd aus bewehrten und unbewehrten Bohrpfählen mit einer Überschneidung von 10 cm bis 15 cm. Bei der Herstellung von überschnittenen Bohrpfahlwänden werden in einem 1. Schritt die unbewehrten Pfähle (Primärpfähle) hergestellt. Anschließend werden die bewehrten Pfähle (Sekundärpfähle) in einem 2. Arbeitsschritt so hergestellt, dass die Primärpfähle angeschnitten werden. Die Herstellung von Bohrpfählen erfolgt entweder im Schutze einer Verrohrung oder mittels Suspensionsstützung unverrohrt. Tangierende Bohrpfahlwände werden hauptsächlich für Verbauwände oberhalb des Grundwasserspiegels eingesetzt. Hierbei kann jeder Pfahl bewehrt hergestellt werden. Bei aufgelösten Bohrpfahlwänden werden die Pfähle mit einem Zwischenraum hergestellt, der im Allgemeinen während des Aushubes der Baugrube mit einer Ausfachung (Spritzbeton) gesichert wird. Vorteile: Verformungsarmer Verbau – Bei Rückverankerung können die Horizontalverformungen bis auf 1-2 ‰, bezogen auf die freie Wandhöhe, begrenzt werden. Wasserdichtigkeit Umweltfreundlich – Bei Herstellung einer Bohrpfahlwand mit Hilfe einer Verrohrung entfällt der Einsatz einer Stützflüssigkeit mit den damit verbundenen Entsorgungsproblemen. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-5 Wirtschaftlich – Die Bohrpfahlwand kann als konstruktives Element mit in das Bauwerk einbezogen werden. Flexibel anzuordnen – Es lässt sich praktisch jede beliebige Grundrissform mit Hilfe einer Bohrpfahlwand umschließen. Des Weiteren lassen sich auch Aussparungen, z.B. für die Durchführung von Leitungen oder Kanälen herstellen. Nachteile: Die Kosten für die Herstellung einer Bohrpfahlwand liegen über denen einer Trägerbohlwand oder einer Spundwand. Die Ausführungstiefe bei verrohrten Bohrpfählen ist aufgrund des am Bohrgerät benötigten Drehmoments begrenzt. Für die Bemessung und Herstellung von Bohrpfahlwänden existieren folgende Vorschriften: DIN EN 1536: „Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bohrpfähle“ (Dezember 2010) DIN 18301: „VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) Bohrarbeiten“ (April 2010) 2.2 Schlitzwände Schlitzwände werden in flüssigkeitsgestützten Schlitzen im Boden hergestellt. Sie können sowohl statische als auch abdichtende Funktion (Dichtwände) haben. Als Baustoffe werden Stahlbeton, Beton oder zementgebundene Suspensionen verwendet. Weiterhin wird bei der Herstellung der Schlitzwände zwischen Einphasen- und Zweiphasenverfahren unterschieden. Bei Einphasenschlitzwänden wird als Stützflüssigkeit zur Sicherung des Schlitzes während des Aushubs eine selbsterhärtende Zementsuspension eingesetzt, die im Boden verbleibt, abbindet und gegebenenfalls z.B. mit Spundwandelementen bewehrt bzw. abgedichtet wird. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-6 Bei Zweiphasenschlitzwänden wird der Schlitz im Schutze einer Betonitsuspension ausgehoben. Diese Suspension dient nur der Stützung des Schlitzes und wird nach Erreichen der Endteufe der Schlitzwand durch den im Kontraktorverfahren eingebrachten Beton verdrängt und rückgewonnen. Voraushub Fräsen des Primärschlitzes Fräsen des Mittelstiches des Primärschlitzes Einbau des Bewehrungskorbs Betonieren des Primärschlitzes Fräsen des Sekundärschlitzes Einbau des Bewehrungskorbs Betonieren des Sekundärschlitzes Abb. XI-3 Arbeitsabläufe bei der Herstellung einer Schlitzwand mit Schlitzwandfräse im Pilgerschrittverfahren Die Herstellung einer Schlitzwand erfolgt in mehreren Arbeitsschritten (siehe Abb. XI-3). Vor Beginn dieser Arbeiten werden Leitwände zur Führung des Aushubwerkzeugs und zur Sicherung des oberen Randes des Schlitzes vor etwaigen Nachbrüchen hergestellt. Der Aushub des Schlitzes wird mit Hilfe von Schlitzwandgreifern oder -fräsen realisiert. Bereits während des Aushubs wird die Stützflüssigkeit in den Schlitz eingebracht. Beim Zweiphasenverfahren werden nach Erreichen der Endteufe die Abstellkonstruktionen (wie z.B. Fugenrohre) zur seitlichen Begrenzung und als Voraussetzung für ausreichend dichte Anschlüsse der Nachbarelemente sowie der Bewehrungskorb eingestellt. Der Anwendungsbereich von Schlitzwänden beschränkt sich nicht nur auf die Sicherung von Baugruben und Schächten. Sie werden aufgrund der großen erreichbaren Teufe auch XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-7 als horizontal und vertikal belastbare Tiefgründungselemente (Schlitzwandbarrettes) und zur Aufnahme von Zugkräften verwendet. Darüber hinaus finden sie auch Anwendung als Dichtwände zur Abdichtung des Untergrunds von Dämmen und Deichen sowie zur Einschließung von Altlasten und Deponien. Die üblichen Wanddicken von Schlitzwänden liegen zwischen 0,4 m und 3,0 m. Mit entsprechenden Aushubwerkzeugen können Tiefen von 100 m bis 150 m erreicht werden. Die Abweichung vom Lot beträgt bei der Herstellung von Schlitzwänden in der Regel nur etwa 0,5 %. Vorteile: Schlitzwände sind verformungsarm. Schlitzwände sind bei ordnungsgemäßer Ausführung wasserdicht. Schlitzwände können erschütterungsarm hergestellt werden. Es bestehen praktisch keine Einschränkungen bei der Anordnung von Bewehrung und Rückverankerung. Schlitzwände können nahezu ohne Zwischenraum vor Gebäuden oder Fundamenten hergestellt werden. Nachteile: Hinsichtlich Baustelleneinrichtung und Materialverbrauch ist die Schlitzwand recht aufwändig. Der Einsatz der Schlitzwand amortisiert sich daher erst bei relativ großen Verbauwandflächen. Aussparungen für querende Leitungen und Kanäle sind i.d.R. problematisch. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Abb. XI-4 Seite XI-8 Schlitzwandgreifer Für die Bemessung und Herstellung von Schlitzwänden existieren folgende Vorschriften: DIN 4126 (Entwurf): „Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden“ (August 2004) DIN 4126 Beiblatt 1 „Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden - Erläuterungen“ (Entwurf): (September 2004) DIN 4127: „Schlitzwandtone für stützende Flüssigkeiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüberwachung“ (August 1986) DIN EN 1538: „Ausführung von besonderen geotechnischen Spezialtiefbau – Schlitzwände“ (Dezember 2010) DIN 18313: „VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) - Schlitzwandarbeiten mit stützenden Flüssigkeiten“ (April 2010) XI Baugrubensicherungen Arbeiten im 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 2.3 Seite XI-9 Spundwände Spundwände bestehen aus einzelnen vertikalen Elementen (Spundbohlen), die analog zum „Nut- und Feder-System“ aneinandergekoppelt werden. Die Kopplung der Spundwände („Schloss“) kann wasserdicht ausgeführt werden, so dass Spundwände auch im Grundwasser ausgeführt werden können. Als Spundbohlen werden in der Regel Stahlprofile eingesetzt, die augrund ihrer Geometrie trotz der relativ geringen Querschnittsfläche große Flächenträgheitsmomente und damit eine hohe Biegesteifigkeit aufweisen. Sie dienen nicht nur der Aufnahme großer Horizontallasten, sondern können ebenfalls große Vertikallasten in den Untergrund abtragen. Beim dauerhaften Einsatz von Spundwänden im Grundwasser ist zu beachten, dass wechselnde Wasserstände Korrosionserscheinungen am Stahl verursachen. Neben Stahlbohlen werden seltener auch Stahlbeton- und Holzspundbohlen eingesetzt. Spundwände können auch als Bewehrungselemente für Einphasenschlitzwände verwendet werden („eingestellte Spundwand“). Gängige Spundwandprofile sind in Tab. XI-1 zusammengestellt. Vorteile: Spundwände können kostengünstig hergestellt werden. Mit Schlossabdichtungen können Spundwände wasserdicht hergestellt werden. Die Spundwandbohlen können wieder gezogen und demnach wiederverwertet werden. Nachteile: Das Einbringen kann problematisch sein. Werden die Bohlen gerammt, führt das zu starken Lärm- und Erschütterungsemissionen. Große Steine und Findlinge behindern bzw. verhindern das Einbringen. Aussparungen für querende Leitungen und Kanäle sind i.d.R. problematisch. Im Schwankungsbereich des Grundwassers ist mit Korrosionserscheinungen zu rechnen. Für die Herstellung von Spundwänden existiert folgende Vorschrift: DIN EN 12063: „Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spezialtiefbau) - Spundwandkonstruktionen“ (Mai 1999) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Tab. XI-1 Seite XI-10 Spundwandprofile (Beispiele) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 2.4 Seite XI-11 Trägerbohlwände Trägerbohlwände bestehen aus senkrechten Traggliedern, für die i.d.R. Stahlprofile verwendet werden, und aus waagrechten Ausfachungselementen, die im Allgemeinen aus Holz bestehen. Der auf die Wand einwirkende Erddruck wird durch die horizontale Ausfachung auf die Tragglieder übertragen, die den Erddruck über eine Rückverankerung oder Aussteifung und über das Erdwiderlager in den Baugrund eintragen. Abb. XI-5 Trägerbohlwand (Baugrube Tunnel Frankfurter Kreuz der NBS Köln-Rhein / Main am Frankfurter Flughafen) Bei der Herstellung einer Trägerbohlwand (siehe Abb. XI-6) werden in einem ersten Arbeitsschritt die Tragglieder in den Baugrund gerammt oder in vorgebohrte Löcher eingestellt, wobei der Raum zwischen Bohrlochwandung und Träger wiederverfüllt wird. Bei dem Trägereinbau in vorgebohrte Löcher muss der Trägerfuß zur Ableitung der Horizontal- und Vertikalkräfte i.d.R. ausbetoniert werden. Mit fortschreitendem Baugrubenaushub erfolgt sukzessive die Ausfachung der Wand. Die Steifen oder Anker werden parallel zum Baufortschritt an den vorgesehnen Stellen eingebaut. Trägerbohlwände lassen sich in nahezu allen Bodenarten oberhalb des Grundwasserspiegels einsetzen. Die Trägerbohlwand ist vor allem wegen der nur schwer XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-12 zu vermeidenden Hohlräume zwischen Ausfachung und Boden ein vergleichsweise verformungsintensiver Verbau, wodurch während des Baugrubenaushubs Setzungen an der Geländeoberfläche auftreten und somit Schäden an der Nachbarbebauung hervorgerufen werden können. Für Baugruben mit Verformungsbeschränkungen ist die Trägerbohlwand nicht geeignet. Vorteile: Trägerbohlwände können kostengünstig hergestellt werden. Aussparungen für querende Leitungen und Kanäle sind herstellbar. Ausfachung und Träger können wiederverwertet werden. Nachteile: Trägerbohlwände sind wasserdurchlässig. Trägerbohlwände sind i.d.R verformungsintensiv. t t < tzul (= f(Boden)) Träger Schnitt Einrammen des Trägers bzw. Einstellen des Trägers in ein Bohrloch Abb. XI-6 Erster Aushubschritt Einbau Ausfachung Zweiter Aushubschritt Herstellungsphasen einer Trägerbohlwand Die Ausfachung muss stets mit dem Aushub fortschreitend eingebracht werden. Mit dem Einziehen der Ausfachung ist spätestens zu beginnen, wenn die Tiefe von 1,25 m erreicht ist. Der Einbau der weiteren Ausfachung darf hinter dem Aushub bei mindestens steifen XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-13 bindigen Böden höchstens um 1 m, bei vorübergehend standfesten nichtbindigen Böden höchstens um 0,50 m zurück sein. Bei wenig standfesten Böden, z. B. bei locker gelagerten gleichkörnigen Sand- und Kiesböden, kann es erforderlich sein, die Höhe der Abschachtung auf die Höhe der Einzelteile der Ausfachung zu beschränken. Beim Rückbau ist sinngemäß zu verfahren. 2.5 Bodenvernagelung Bei der Bodenvernagelung wird der gewachsene Boden mit einer Bewehrung verstärkt, d.h. es wird ein Verbundsystem aus Boden und Bewehrung geschaffen. Der mit einer Bodenvernagelung ertüchtigte Erdkörper wirkt wie eine Schwergewichtsmauer, die in der Lage ist, Kräfte aus Eigengewicht, Erddruck und eventuellen Auflasten aufzunehmen. Die Erstellung einer Baugrube mit Hilfe einer Bodenvernagelung erfolgt unter einem lagenweisen Aushub mit anschließender Sicherung der freigelegten Wand mit Hilfe von Baustahlmatten und Spritzbeton. Nach der Erhärtung des Spritzbetons werden Nägel aus Stahl oder Kunststoff mit einem Durchmesser von 20 mm bis 30 mm etwa senkrecht zur Wandfläche durch Rammen, Bohren, Spülen oder Vibrieren in den Boden eingebracht. Anschließend wird der Ringraum zwischen Boden und Nagel zur besseren Kraftübertragung verpresst. Nach dem Erhärten des Verpressmörtels wird der Nagel kraftschlüssig mit der Spritzbetonschale verbunden. Dieses Verfahren eignet sich besonders bei beengten Platzverhältnissen. Des Weiteren ermöglicht dieses Verfahren eine flexible Grundrissgestaltung und verschiedenste Wandneigungen. Die Bodenvernagelung eignet sich sowohl für temporäre als auch für bleibende Baumaßnahmen. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-14 Aushub Der Aushub wird von oben beginnend lagenweise, in den jeweils zulässigen Aushubhöhen unter Vermeidung von Ausbrüchen etc. üblicherweise unter einem Böschungswinkel zwischen 60 und 90 Grad ausgeführt. Spritzbetonschale Um vorhandenes Kluft- oder Schichtenwasser abzuleiten, muss vor dem ersten Spritzbetonauftrag eine Vertikaldrainage streifenweise eingebaut werden, die einen Aufstau eventuell vorhandenen Wassers verhindert. Da nach erfolgtem Aushub der Boden teilweise nur über eine geringe Eigenstandfestigkeit verfügt, wird als erstes eine dünne Schicht Spritzbeton aufgetragen, auf welche die statisch erforderliche Bewehrung aufgebracht wird. Anschließend erfolgt je nach Schichtdicke der einbis mehrmalige Auftrag des Spritzbetons. Vernagelung Die Herstellung der für die Bodennägel notwendigen Bohrungen erfolgt nach den allgemeinen anerkannten Regeln der Bohrtechnik. Die Bohrungen werden mit Zementmörtel aufgefüllt und anschließend die Stabstahlbewehrung eingebaut. Da der Lasteintrag eines Bodennagels in den Baugrund über die Mantelfläche der Bohrung erfolgt, ist zur Erhöhung der Tragfähigkeit eine Verpressung der Bodennägel möglich. Aushub der nächsten Lage Die Bodennägel werden kraftschlüssig, aber ohne Vorspannung, mit der Spritzbetonschale verbunden. Anschließend kann mit dem Aushub der nächsten Lage begonnen werden. Abb. XI-7 Herstellungsphasen einer Bodenvernagelung Für die Herstellung von Bodenvernagelungen existiert folgende Vorschrift: DIN EN 14490: „Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bodenvernagelung“ (November 2010) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 2.6 Seite XI-15 Elementwände Elementwände sind ein der Bodenvernagelung verwandtes Verfahren. Bei der Herstellung einer Elementwand wird die Baugrube lagenweise ausgehoben, die freigelegten Bereiche mit Baustahlmatten und Spritzbeton gesichert und anschließend mit Hilfe von Verpressankern rückverankert. Über die Verankerungen werden Stahlbetonelemente an der Baugrubenwand befestigt. Nach dem Anbringen der Stahlbetonelemente werden die Anker angespannt. Analog zur Bodenvernagelung lässt sich dieses Verfahren insbesondere bei beengten Platzverhältnissen einsetzen. Es handelt sich hierbei um eine geräusch- und erschütterungsfreie Herstellungstechnik, die nur zu geringen Verformungen der Wand führt und eine flexible Gestaltung des Grundrisses sowie der Wandneigung ermöglicht. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 3 Verbauwandbemessung 3.1 Erddruckansatz Seite XI-16 Die Größe des Erddrucks hängt maßgeblich von den im Boden eintretenden Verschiebungen durch Relativbewegungen zwischen Stützkonstruktion und Boden ab (siehe Abb. VI-11). Diese werden vorwiegend durch Bewegungen der Wand, aber auch durch von der Wand unabhängige Einflüsse wie Vorspannung, Verdichtung etc. hervorgerufen. In Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit der Verbauwandstützung und der daraus resultierenden Verschiebung sollte daher ein angemessener Erddruckansatz gewählt werden (siehe Tab. XI-2). Messungen an Baugrubenwänden und ihren Aussteifungen haben ergeben, dass der Erddruck hinter den Wänden mit der Tiefe nicht linear zunimmt, sondern dass entsprechend der Stützung eine Spannungsumlagerung stattfindet. Abweichend von der klassischen Erddruckverteilung konzentriert sich der Erddruck im Allgemeinen auf die Stützungen der Wand, während im Feld zwischen den Stützstellen infolge der Wandnachgiebigkeit Gewölbe entstehen, die zu einer Abnahme des Erddrucks führen. klassische Erddruckverteilung umgelagerter Erddruck Abb. XI-8 Umlagerung des Erddrucks hinter einer nachgiebig verankerten Trägerbohlwand (EAB) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Zeile Nachgiebigkeit der Stützung (Stützkonstruktion) 1 Nicht gestützt oder nachgiebig gestützt 2 Wenig nachgiebig gestützt 3 Seite XI-17 Konstruktion Wand ohne obere Stützung (Steifen, Anker) oder mit nachgiebiger Stützung (z.B. Anker nicht oder nur gering vorgespannt) Steifen kraftschlüssig verkeilt - bei Spundwänden 30 % - bei Trägerbohlwänden 60 % Verpressanker Steifen - bei mehrfach ausgesteiften Spundwänden, ausgesteiften Ortbetonwänden Annähernd unnachgiebig gestützt - bei mehrfach ausgesteiften Trägerbohlwänden Verpressanker Wände, die für einen abgeminderten oder für den vollen Erdruhedruck bemessen wurden und deren Stützungen entsprechend vorgespannt sind. 4 - Erddruckansatz Nicht umgelagerter aktiver Erddruck Umgelagerter aktiver Erddruck 80 %...100 % Erhöhter aktiver Erddruck 30 % 60 % 100 % in einfachen Fällen Eah 0, 75 E ah 0, 25 E 0h im Normalfall Eah 0,5 E ah 0,5 E 0h in Ausnahmefällen Eah 0, 25 E ah 0, 75 E 0h Erhöhter aktiver Erddruck Eah 0, 25 E ah 0, 75 E 0h in Ausnahmefällen bis Erdruhedruck Wenn Anker zusätzlich in einer unnachgiebigen Felsschicht verankert sind oder wesentlich länger sind, als rechnerisch erforderlich ist. Unnachgiebig Tab. XI-2 Vorspannung auf die Stützkraft bei Endaushub bezogen Steifen 100 % Anker 100 % Erddruckansatz in Abhängigkeit von der Nachgiebigkeit der Stützung bei Baugrubenwänden (DIN 4085) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-18 Rechnerische Berücksichtigung findet diese Baugrund-Tragwerk-Interaktion durch die Umlagerung des klassischen Erddrucks infolge Bodeneigengewicht, unbegrenzten Flächenlasten p ≤ 10 kN/m² und gegebenenfalls Kohäsion. Die Art der Umlagerung hängt im Wesentlichen ab von der: Biegesteifigkeit der Baugrubenwand, Anzahl und Anordnung von Steifen bzw. Ankern, Größe des jeweiligen Aushubabschnittes vor dem Einbau der Steifen bzw. Anker und der Vorspannung der Steifen bzw. Anker. Die Verteilung des umgelagerten Erddruckes ist in Anlehnung an die Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“ (EAB) der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik (DGGT) sinnvoll anzunehmen. Im Allgemeinen werden die Lasten bis zur Baugrubensohle umgelagert. Umlagerung bis zur Baugrubensohle Ursprüngliche Verteilung eph Abb. XI-9 eah Umlagerung des aktiven Erddrucks bis zur Baugrubensohle Im Folgenden werden die nach EAB anzusetzenden Umlagerungsfiguren für Trägerbohlwände bzw. für Spund- und Ortbetonwände mit unterschiedlicher Anzahl und Lage der Stützungen angegeben. Voraussetzungen für die Verwendung der empfohlenen Lastfiguren sind: XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-19 Die Geländeoberfläche ist waagerecht. Es steht mitteldicht oder dicht gelagerter nichtbindiger oder mindestens steifer bindiger Boden an. Es liegt eine wenig nachgiebige Stützung vor. Vor Einbau der jeweils nächsten Steifenlage darf nicht tiefer als in Abb. XI-10 dargestellt ausgehoben werden. 1/3·h h Achse der neu einzubauenden Stützung Aushubsohle vor Einbau der Stützung 2/3·h Aushubsohle nach Einbau der Stützung Abb. XI-10 Aushubgrenze vor Einbau einer Stützung 3.1.1 Trägerbohlwände Bei einmal gestützten Trägerbohlwänden dürfen folgende Lastfiguren als wirklichkeitsnah angenommen werden: ein durchgehendes Rechteck entsprechend Abb. XI-11 a), sofern die Steifenoder Ankerlage nicht tiefer angeordnet ist als bei hk = 0,1 · H; ein auf halber Höhe abgestuftes Rechteck mit eho : ehu = 1,5 entsprechend Abb. XI-11 b), sofern die Steifen- oder Ankerlage im Bereich von hk > 0,1 · H bis hk = 0,2 · H angeordnet ist; ein auf halber Höhe abgestuftes Rechteck mit eho : ehu = 2,00 entsprechend Abb. XI-11 c), sofern die Steifen- oder Ankerlage im Bereich von hk > 0,2 · H bis hk = 0,3 · H angeordnet ist. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-20 eho hk hk eho hk 1/2H H 1/2H H H 1/2H eh 1/2H ehu b) Stützung bei 0,1·H < hk £ 0,2·H a) Stützung bei hk £ 0,1·H ehu c) Stützung bei 0,2·H < hk £ 0,3·H Abb. XI-11 Lastfiguren für einmal gestützte Trägerbohlwände (EAB) Bei zweimal gestützten Trägerbohlwänden dürfen folgende Lastfiguren als wirklichkeitsnah angenommen werden: ein abgestuftes Rechteck mit dem Lastsprung in Höhe der unteren Steifenlage und dem Ordinatenverhältnis eho : ehu = 2,0 entsprechend Abb. XI-12 a), sofern die obere Steifen- oder Ankerlage etwa in Höhe der Geländeoberfläche, die untere Lage in der oberen Hälfte der Baugrubentiefe H angeordnet ist; ein Trapez entsprechend Abb. XI-12 b), sofern die obere Steifen- oder Ankerlage unterhalb der Geländeoberfläche, die untere Lage etwa auf halber Höhe der Baugrubentiefe H angeordnet ist; ein Trapez entsprechend Abb. XI-12 c), sofern die beiden Steifen- oder Ankerlagen sehr tief angeordnet sind. eho eh eh eh H H H b) Mittlere Anordnung der Stützung c) Tiefe Anordnung der Stützung eh ehu a) Hohe Anordnung der Stützung Abb. XI-12 Lastfiguren für zweimal gestützte Trägerbohlwände (EAB) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-21 Bei dreimal oder öfter gestützten Trägerbohlwänden mit etwa gleichen Stützweiten darf das Trapez entsprechend Abb. XI-13 als wirklichkeitsnahe Lastfigur angenommen werden. Die Resultierende des Erddrucks soll dabei im Bereich von ze = 0,5 · H bis ze = 0,55 · H liegen. eh eh eh H H H eh ze a) Dreimal gestützte Wand eh eh ze b) Viermal gestützte Wand ze c) Fünfmal gestützte Wand Abb. XI-13 Lastfiguren für dreimal oder öfter gestützte Trägerbohlwände (EAB) Gemäß EB12 der EAB sind aufgelöste Bohrpfahlwände wie Trägerbohlwände zu behandeln. 3.1.2 Spundwände und Ortbetonwände Bei einmal gestützten Spundwänden oder Ortbetonwänden dürfen folgende Lastfiguren als wirklichkeitsnah angenommen werden: ein durchgehendes Rechteck entsprechend Abb. XI-14 a), sofern die Steifenoder Ankerlage nicht tiefer angeordnet ist als bei hk = 0,10 · H; ein auf halber Höhe abgestuftes Rechteck mit eho : ehu = 1,20 entsprechend Abb. XI-14 b), sofern die Steifen- oder Ankerlage im Bereich von hk > 0,10 · H bis hk = 0,20 · H angeordnet ist; ein auf halber Höhe abgestuftes Rechteck mit eho : ehu = 1,50 entsprechend Abb. XI-14 c), sofern die Steifen- oder Ankerlage im Bereich von hk > 0,20 · H bis hk = 0,30 · H angeordnet ist. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik eh hk Seite XI-22 hk eho hk eho 1/2H 1/2H H H H 1/2H eh 1/2H ehu ehu b) Stützung bei 0,1·H < hk £ 0,2·H a) Stützung bei hk £ 0,1·H c) Stützung bei 0,2·H < hk £ 0,3·H Abb. XI-14 Lastfiguren für einmal gestützte Spundwände und Ortbetonwände (EAB) Bei zweimal gestützten Spundwänden und Ortbetonwänden dürfen folgende Lastfiguren als wirklichkeitsnah angenommen werden: ein abgestuftes Rechteck mit dem Lastsprung in Höhe der unteren Steifenlage und dem Ordinatenverhältnis eho : ehu = 1,50 entsprechend Abb. XI-15 a), sofern die obere Steifen- oder Ankerlage etwa in Höhe der Geländeoberfläche, die untere Lage in der oberen Hälfte der Höhe H angeordnet ist; eine Lastfigur mit Festlegung der Knickpunkte in Höhe der Stützungspunkte und einem Verhältnis eho : ehu = 2,00 entsprechend Abb. XI-15 b), sofern die obere Steifen- oder Ankerlage etwa in Höhe der Geländeoberfläche, die untere Lage etwa bei der Hälfte der Höhe H angeordnet ist; ein abgeschrägtes Rechteck entsprechend Abb. XI-15 c), sofern die beiden Steifen- oder Ankerlagen sehr tief angeordnet sind. eho eho eh H ehu b) Höhe Anordnung der Stützungen H H ehu b) Mittlere Anordnung der Stützungen eh b) Tiefe Anordnung der Stützungen Abb. XI-15 Lastfiguren für zweimal gestützte Spundwände und Ortbetonwände (EAB) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-23 Bei dreimal oder öfter gestützten Spundwänden oder Ortbetonwänden mit etwa gleichen Stützweiten dürfen die Lastfiguren entsprechend Abb. XI-16 als wirklichkeitsnah angenommen werden, allerdings mit der Festlegung der Knickpunkte in der Höhe von Stützungspunkten und mit einem Verhältnis eho : ehu = 2,00. Die Resultierende der rechnerischen Belastung soll dabei im Bereich von ze = 0,40 · H bis ze = 0,50 · H liegen. eho eho eho H eho eho H H eho ze ehu a) Dreimal gestützte Wand ze ze ehu b) Viermal gestützte Wand ehu b) Fünfmal gestützte Wand Abb. XI-16 Lastfiguren für dreimal oder öfter gestützte Spundwände und Ortbetonwände (EAB) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 3.2 Seite XI-24 Nachweis der Tragfähigkeit Es ist der Nachweis zu erbringen, dass im Grenzzustand des Versagens von Bauwerken und Bauteilen (GEO-2) die allgemeine Grenzzustandsbedingung E d,i R d,i (Gl. XI-1) sowohl für das Bauwerk als Ganzes als auch für seine Einzelteile eingehalten wird. Dazu müssen alle in Frage kommenden Bruchmodelle in Betracht gezogen werden, aufgrund derer eine Verbauwand versagen kann. 3.2.1 Versagen bodengestützter Wände durch Drehung Der unterhalb der Baugrubensohle mobilisierte Erdwiderstand wird in der Regel als punktuelles Auflager im Schwerpunkt des Erdwiderstands angenommen. Als idealisiertes statisches System zur Berechnung einer Verbauwand unterscheidet man grundsätzlich zwischen einer freien Auflagerung und – bei zunehmender Einbindetiefe – einer teilweisen und schließlich vollständigen Einspannung. Bei einer freien Auflagerung kann das statische System der Verbauwand entsprechend der Stützungen als Ein- bzw. Mehrfeldträger angenommen werden (Abb. XI-17). Verformungen statisches System Ah Umlagerung bis Baugrubensohle eah Bh Ursprüngliche Verteilung Abb. XI-17 Verformungen und idealisiertes statisches System einer frei aufgelagerten Verbauwand XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-25 Von einer Volleinspannung einer Verbauwand kann ausgegangen werden, wenn die Biegelinie der Wand eine vertikale Tangente erreicht. Das Fußauflager der Wand zur Aufnahme des Einspannmoments kann nach dem Modell von BLUM durch zwei drehbare Auflager ersetzt werden (siehe Abb. XI-18). Das Auflager Bh ist im Schwerpunkt der zu erwartenden Erdwiderstandsfigur, die Ersatzkraft Ch im theoretischen Auflagerpunkt der Wand anzusetzen. Erdwiderstand Verformungen statisches System eah Eph1 t1 Drehpunkt DEph1 Bh DEph2 Eph2 Dt1 theoretischer Auflagerpunkt Ch Abb. XI-18 Verformungen, mobilisierter Erdwiderstand und Ersatzlastbild nach BLUM Mit dem Ersatzlastbild nach BLUM erreicht man eine sehr gute Übereinstimmung mit der tatsächlich zu erwartenden Spannungsverteilung. Dies lässt sich in Abb. XI-18 veranschaulichen. Die resultierenden Erddruckkräfte Eph1 und Eph2 sind gleich groß und liegen in der gleichen Höhe. An dem für die Ermittlung von Schnittgrößen und Einbindetiefe maßgebenden Gleichgewicht H = 0 und M = 0 wird damit nichts geändert. Wegen der Drehung der Wand um den theoretischen Auflagerpunkt ist bei eingespannten, nicht gestützten Wänden die klassische Erddruckverteilung als wirklichkeitsnah anzusehen. Eine Erddruckumlagerung findet hier demnach nicht statt. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-26 Nachweis der Sicherheit gegen Versagen des Erdwiderlagers Es ist nachzuweisen, dass die Verbauwandkonstruktion ausreichend tief in den Boden einbindet, um die aus den Beanspruchungen resultierende Auflagerkraft B aufnehmen zu können. Durchlaufende Wand: Ah eah Bh Abb. XI-19 Nachweis der horizontalen Kräfte bei einer durchlaufenden Wand Bei einer durchlaufenden Wand ist eine ausreichende Sicherheit nachgewiesen, wenn die folgende Grenzzustandsbedingung erfüllt ist: Bh,d E ph,d mit: Bh,d Bemessungswert der Horizontalkomponente der resultierenden Auflagerkraft [kN/m] Eph,d Bemessungswert der Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft [kN/m] Bh,d =BGh G BQh Q mit: (Gl. XI-2) (Gl. XI-3) BGh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Auflagerkraft infolge ständiger Lasten [kN/m] BQh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Auflagerkraft infolge veränderlicher Lasten [kN/m] XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik E ph,d = Seite XI-27 E ph (Gl. XI-4) γ R,e mit: Eph,d Bemessungswert der Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft [kN] oder [kN/m] Aufgelöste Wand: 1. Nachweis: Sicherheit des Erdauflagers je Träger 2. Nachweis: Sicherheit des Erdauflagers für die durchlaufende Wand Ah Eah Eah T Bh h Ah Deah Bh l Abb. XI-20 Nachweis der horizontalen Kräfte bei einer aufgelösten Wand Bei einer aufgelösten Wand ist eine ausreichende Sicherheit nachgewiesen, wenn die folgenden beiden Nachweise erfüllt werden: 1.) Nachweis der Sicherheit des Erdauflagers für den Einzelträger Mit dem ersten Nachweis ist die Sicherheit des Erdauflagers für den Einzelträger nachzuweisen, d.h. es wird der Nachweis geführt, dass die am Einzelträger wirkende Bemessungslast BTh,d mit Sicherheit vom Baugrund aufgenommen werden kann; dabei darf der räumliche passive Erddruck gemäß Kapitel VI-2.6.2 angesetzt werden, wobei immer geprüft werden muss, ob die passive Erddruckkraft E rph,d oder E durchg maßgeblich ist. Der aktive Erddruck ist nur bis zur ph,d Baugrubensohle anzusetzen. BTh,d E rph,d XI Baugrubensicherungen bzw. BTh,d E durchg ph,d (Gl. XI-5) 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-28 BTh,d =Bh,d a (Gl. XI-6) BTh,d Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden mit: Auflagerkraft je Träger [kN] Trägerachsabstand [m] a Bh,d =BGh G BQh Q mit: E r ph,d mit: (Gl. XI-7) BGh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Auflagerkraft infolge ständiger Lasten [kN/m] BQh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Auflagerkraft infolge veränderlicher Lasten [kN/m] = E rph γ R,e bzw. E durchg ph,d = E durchg ph (Gl. XI-8) γ R,e E rph bzw. E durchg maßgebender charakteristischer Wert der ph Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft je Träger nach Gl. VI-81 bzw. Gl. VI-86 [kN] 2.) Nachweis der durchlaufenden Wand Mit dem zweiten Nachweis der horizontalen Kräfte wird die sog. „durchlaufende Wand“ untersucht. Zusätzlich zu der resultierenden Auflagerkraft Bh wird hier die resultierende aktive Erddruckkraft unterhalb der Baugrubensohle Eah angesetzt. Als Widerstand wirkt der auf eine durchgehend gedachte Wand angreifende Erdwiderstand Eph. ΔE aGh γ G ΔE aQh γ Q +BGh γ G BQh γ Q mit: E ph γ R,e (Gl. XI-9) EaGh Horizontalkomponente der charakteristischen aktiven Erddruckkraft infolge ständiger Lasten unterhalb der Baugrubensohle [kN] oder [kN/m] EaQh Horizontalkomponente der charakteristischen aktiven Erddruckkraft infolge veränderlicher Lasten unterhalb der Baugrubensohle [kN] oder [kN/m] XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-29 Nachweis der zusätzlichen Länge t1 zur Aufnahme der Ersatzkraft C bei eingespannten Wänden: Zusätzlich zu den Nachweisen des Erdwiderlagers muss bei einer eingespannten Wand der Nachweis des Einbindezuschlags t1 erbracht werden. Der Zuschlag muss so groß gewählt werden, dass die angesetzte Ersatzauflagerkraft C vom Boden aufgenommen werden kann. Zur Vorermittlung der Gesamteinbindetiefe kann hier eine Erhöhung der Tiefe t1 um 15 bis 20% angesetzt werden. H Eah t1 Bh Ch Dt1 2·Dt1 ephC Abb. XI-21 Kräfte auf eine eingespannte Verbauwand zur Bestimmung der Länge t1 nach LACKNER Die Bestimmung der erforderlichen zusätzlichen Länge t1 nach LACKNER erfolgt durch das Überprüfen der folgenden Grenzzustandsbedingung: Ch,d E phC,d mit: Ch,d EphC,d (Gl. XI-10) Bemessungswert der Horizontalkomponente der Ersatzkraft [kN] oder [kN/m] Bemessungswert der Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft in der Höhe des Ersatzauflagers [kN] oder [kN/m] Ch,d =CGh G CQh Q XI Baugrubensicherungen (Gl. XI-11) 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik mit: Seite XI-30 CGh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Ersatzkraft infolge ständiger Lasten [kN] oder [kN/m] CQh Horizontalkomponente der charakteristischen resultierenden Ersatzkraft infolge veränderlicher Lasten [kN] oder [kN/m] Der Bemessungswert der Horizontalkomponente der passiven Erddruckkraft in der Höhe des Ersatzauflagers ist wie folgt zu berechnen: E phC,d 2 t1 e phC mit: ephC 1 γ R,e (Gl. XI-12) Charakteristischer Wert der Horizontalkomponente des passiven Erddrucks in der Höhe des Ersatzauflagers [kN/m²] 3.2.2 Nachweis der Vertikalkomponente des mobilisierten Erdwiderstands Av Ah G Eav Eah Ah Horizontalanteil der Ankerkraft Av Vertikalanteil der Ankerkraft G Eah Eigengewicht der Wand Horizontalanteil der aktiven Erddruckkraft Eav Vertikalanteil der aktiven Erddruckkraft Bh Horizontalanteil der Auflagerkraft Bv Vertikalanteil der Auflagerkraft (charakteristische Werte) Bh dp Bv Abb. XI-22 Nachweis der vertikalen Kräfte Es ist nachzuweisen, dass die Vertikalkomponente der Auflagerkraft B (Reaktionskraft) nicht größer ist als die i.d.R. von oben nach unten wirkenden verteilten Einwirkungen (Aktionskräfte); es wird damit die Sinnfälligkeit des Wandreibungswinkels p überprüft. Hieraus ergibt sich folgender Nachweis: XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik V V i Bv mit: V Bv V mit: i Eav Av (Gl. XI-13) Vertikalkomponente der beteiligten, von oben nach unten gerichteten charakteristischen Einwirkungen [kN] oder [kN/m] nach oben gerichtete Vertikalkomponente der charakteristischen Auflagerkraft [kN] oder [kN/m] G E av A v G Seite XI-31 (Gl. XI-14) charakteristischer Wert des Eigengewichts der Stützkonstruktion [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen aktiven Erddruckkraft [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen Anker- oder Steifenlast [kN] oder [kN/m] E v = E h tanδa (Gl. XI-15) Bv = Bh tanδ p (Gl. XI-16) XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-32 3.2.3 Versinken von Bauteilen V Av G Eav V Av Auflast auf die Stützkonstruktion Vertikalanteil der Ankerkraft G Eav Eigengewicht der Wand Vertikalanteil der aktiven Erddruckkraft Bv Vertikalanteil der Auflagerkraft Rs Mantelreibungskraft Rb Spitzendruckkraft am Verbauwandfuß (charakteristische Werte) Bv oder Rs Rb Abb. XI-23 Kräfte zum Nachweis gegen Versinken Es ist nachzuweisen, dass die Verbauwand nicht infolge von wandparallelen, in der Regel lotrechten Beanspruchungen im Boden versinkt. Eine ausreichende Sicherheit gegen Versinken ist nachgewiesen, wenn die folgende Grenzzustandsbedingung eingehalten ist: Vd Vd,i R d mit: Vd Rd V d,i (Gl. XI-17) Bemessungswert der lotrechten Beanspruchung am Wand- oder Bohlträgerfuß [kN] oder [kN/m] Bemessungswert des Widerstandes der Wand bzw. des Bohlträgers in axialer Richtung [kN] oder [kN/m] = G γG + E aGv γ G + E aQv γ Q + A Gv γ G + A Qv γ Q + (Gl. XI-18) VG γ G + VQ γ Q XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik mit: G EaGv EaQv AGv AQv VG VQ Seite XI-33 charakteristischer Wert des Eigengewichts der Stützkonstruktion [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen aktiven Erddruckkraft infolge ständiger Lasten [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen aktiven Erddruckkraft infolge veränderlicher Lasten [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen Anker- oder Steifenlast infolge ständiger Lasten [kN] oder [kN/m] Vertikalkomponente der charakteristischen Anker- oder Steifenlast infolge veränderlicher Lasten [kN] oder [kN/m] charakteristischer Wert einer vertikalen ständigen Auflast auf die Stützkonstruktion [kN] oder [kN/m] charakteristischer Wert einer vertikalen veränderlichen Auflast auf die Stützkonstruktion [kN] oder [kN/m] Wird bei der Ermittlung des Erddrucks ein negativer Erddruckneigungswinkel zugrunde gelegt, dann darf die nach oben gerichtete Vertikalkomponente E av = E ah tanδa (Gl. XI-19) von den nach unten gerichteten charakteristischen Vertikalbeanspruchungen abgezogen werden. Der Betrag des negativen Wandreibungswinkel darf die in Tab. XI-3 angegebenen Werte nicht überschreiten. Bv Eav Wandbeschaffenheit Verzahnte Wand | a | ≤ ⅔ · φ' Raue Wand | a | ≤ ⅔ · φ' Weniger raue Wand | a | ≤ ½ · φ' | B | ≤ ½ · φ' Glatte Wand | a | = 0 | B | = 0 Tab. XI-3 | B | ≤ φ' | B | ≤ φ' - 2,5° und | B | ≤ 27,5° Größe des negativen Erddruckneigungswinkel beim Nachweis gegen Versinken XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Rd = mit: Rb Rs + γ b γ R,e Rb Rs Bv Seite XI-34 oder Rd = R b Bv + γ b γ R,e (Gl. XI-20) charakteristischer Pfahlfußwiderstand [kN] oder [kN/m] charakteristischer Pfahlmantelwiderstand [kN] oder [kN/m] nach oben gerichtete Vertikalkomponente der charakteristischen Auflagerkraft [kN] oder [kN/m] Der charakteristische Pfahlfußwiderstand bei Bohlträgern, Bohrpfahlwänden, Schlitzwänden und Spundwänden entsprechend der Bemessung von Pfählen (Kapitel IX) bestimmt werden. R b =A b q b mit: qb Ab (Gl. XI-21) charakteristischer Wert des Pfahlspitzendrucks [kN/m²] Pfahlfußfläche [m²] Auf der Innenseite der Wand darf der Reibungswiderstand R B =Bh tanδ B mit: Bh B (Gl. XI-22) Horizontalkomponente der resultierenden charakteristischen Auflagerkraft einer Stützwand im Boden [kN/m²] Wandreibungswinkel [°] angesetzt werden. Der Betrag des negativen Winkels B darf die in Tab. XI-2 angegebenen Werte nicht überschreiten. Ersatzweise darf an Stelle des Reibungswiderstandes RB,k der Mantelwiderstand R S = As,i q s,i Mit: qs,i As,i (Gl. XI-23) charakteristischer Wert der Mantelreibung in der Schicht i [kN/m²] Pfahlmantelfläche in der Schicht i [m²] auf der Grundlage von Erfahrungswerten qs für die Mantelreibung angesetzt werden. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-35 3.2.4 Innere Bemessung von Stützbauwerken Bei Stützbauwerken einschließlich ihrer Auflager wie Anker und Steifen muss nachgewiesen werden, dass kein inneres Versagen eintritt. Hierbei sollen mindestens die in Abb. XI-24 dargestellten Formen des Versagens nachgewiesen werden. E d R M,d mit: (Gl. XI-24) Ed maßgebender Bemessungswert der Beanspruchung RM,d Bemessungswert des Bauteilwiderstands Abb. XI-24 Beispiele für inneres Versagen bei Stützbauwerken Die maßgebenden Bemessungswerte Ed der Beanspruchung in den Bemessungsquerschnitten ergeben sich aus den charakteristischen Beanspruchungen E, multipliziert mit den entsprechenden Teilsicherheitsbeiwerten. Die sich ergebenden Schnittgrößen oder Spannungen sind den Bauteilwiderständen entgegenzusetzen, die sich aus den Materialkenngrößen und Teilsicherheitsbeiwerten der jeweiligen Bauartnormen berechnen. Die Korrosion von Bauteilen aus Stahl ist, soweit sie nicht durch bauliche und betriebliche Maßnahmen vermieden wird, durch Abminderung der Widerstände zu berücksichtigen. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-36 3.2.5 Versagen in der tiefen Gleitfuge Bei verankerten Stützwänden ist für den Grenzzustand GEO-2 nachzuweisen, dass die Anker- bzw. Zugpfahllängen ausreichend gewählt worden sind. Dies ist der Fall, wenn der von der Verankerung erfasste Bodenkörper bei einer Drehung um einen tief gelegenen Punkt nicht auf einer tiefen Gleitfuge abrutschen kann (siehe Kapitel XII) 3.2.6 Versagen von flüssigkeitsgestützten Schlitzen Damit die Standsicherheit von flüssigkeitsgestützten Schlitzen sichergestellt ist, sind folgende Nachweise nach DIN 4126 zu führen: Sicherheit gegen den Zutritt von Grundwasser in den Schlitz und gegen Verdrängen der stützenden Flüssigkeit; Sicherheit gegen Abgleiten von Einzelkörnern oder Korngruppen; Sicherheit gegen Abgleiten von Erdkörpern. 3.2.7 Nachweise für die Grenzzustände HYD und UPL Sofern die hydraulischen Randbedingungen es erfordern, sind zusätzlich zu den vor beschriebenen Nachweisen die Nachweise gegen Verlust der Lagesicherheit des Bauwerks oder Baugrunds infolge Aufschwimmen (UPL) und die Nachweise gegen hydraulischen Grundbruch, innere Erosion und Piping (HYD) zu führen (siehe Kapitel III). 3.2.8 Nachweise für den Grenzzustand GEO-3 Es ist der Nachweis der Gesamtstandsicherheit (GEO-3) von Stützkonstruktionen im Sinne eines Geländebruchs nach DIN 4084 zu erbringen (siehe Kapitel VII). Das Auftreten von Geländebrüchen kann durch folgende Randbedingungen begünstigt werden: Die Wandrückseite ist stark zum Erdreich geneigt. Das Gelände hinter der Wand steigt an. Das Gelände vor der Wand fällt ab. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 3.3 Seite XI-37 Unterhalb des Wandfußes steht gering tragfähiger Boden an. Oberhalb des steilen Bereichs der möglichen Gleitfläche wirken besonders große Lasten. Nachweis der Gebrauchstauglichkeit Der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit ist – insbesondere bei Baugruben neben verformungsempfindlichen Bauwerken – grundsätzlich zu führen. Hierzu kann auf Erfahrungen bzw. auf numerische Berechnungsverfahren zurückgegriffen werden. Sofern die Fußverschiebungen einer Wand mit Rücksicht auf die Gebrauchstauglichkeit begrenzt werden müssen (z.B. neben Gebäuden oder bei Stützung des Wandfußes in weichen bindigen Böden), ist es üblich den Nachweis der Sicherheit gegen Versagen des Erdwiderlagers (Kapitel 3.2.1) mit einem abgeminderten Bemessungswert des Erdwiderstandes zu führen. Hierfür ist der charakteristische Erdwiderstand mit einem Abminderungsfaktor < 1 abzumindern. E ph,d = η E ph γ R,e XI Baugrubensicherungen (Gl. XI-25) 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 4 Seite XI-38 Beispiel zur Bemessung einer Trägerbohlwand Eine Baugrube soll durch eine einfach verankerte Trägerbohlwand mit freier Fußauflagerung gesichert werden. Der Abstand der Träger beträgt 1,6 m. Die Träger (HEB 340) werden in vorgebohrte Löcher (D = 600 mm) gestellt. Um die Vertikalkräfte, die auf den Träger wirken, in dem Boden abzutragen, wird das Bohrloch im unteren Bereich ausbetoniert. Dies ist bei der Überprüfung der Sicherheit der Abtragung der Vertikalkräfte zu berücksichtigen. Es sollen alle erdstatischen Nachweise für die Bemessungssituation BS-T mit Ausnahme des Nachweises gegen Geländebruch (GEO-3) geführt werden. Es ist von einer wenig nachgiebig gestützten Wand auszugehen. 4,0 m pQ = 15 kN/m² pG = 10 kN/m² 1,5 m 13,5 m 10° 5,5 m 5,0 m 3,0 m Beton Sand g = 19 kN/m³ j’ = 30° c’ = 0 da = 2/3 j ’ dp = -1/3 j’ qb;k = 1,60 MN/m² Trägerachsabstand: a = 1,60 0,6 m Abb. XI-25 Schnitt eines einfach gestützten Baugrubenverbaus XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-39 Aktiver Erddruck aus Bodeneigenlast: 0 0 a 20 ' 30 eagh (7, 0m) 0, 279 7, 0 19 37,11 K agh 0, 279 kN m2 eagh (10, 0m) 0, 279 10, 0 19 53, 01 kN m² eagh [kN/m2] 7,00 m 3,00 m 53,01 Abb. XI-26 Verteilung des horizontalen aktiven Erddrucks aus Bodeneigenlast Aktiver Erddruck aus ständiger Flächenlast: K aph cos cos cos 0 cos 0 K agh 0, 279 0, 279 cos( ) cos(0 0) eaph 0, 279 10 2, 79 XI Baugrubensicherungen kN m2 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-40 7,00 m 2,79 eaph [kN/m2] 3,00 m Abb. XI-27 Verteilung des horizontalen aktiven Erddrucks aus ständiger Flächenlast Resultierende Erddruckkraft aus Bodeneigenlast und ständiger Flächenlast: 1 kN E aGh (2, 79 39,90) 7, 0 149, 42 2 m Resultierende Erddruckkraft aus Bodeneigenlast und ständiger Flächenlast unterhalb der Baugrubensohle: 1 kN E aGh (39,90 55,80) 3, 0 143,55 2 m Umlagerung des Erddrucks aus Bodeneigenlast und ständiger Flächenlast bis Baugrubensohle: H 7, 0m, h k 1,5m hk 0, 21 H eho 2, 0 eho 2 ehu (Verweis auf Abb. XI-11) ehu XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-41 E aGh 3,5m e ho 3,5m ehu 149, 42 3,5 2 e hu 3,5 ehu e hu 14, 23 1,50 m kN kN , eho 28, 46 2 2 m m AGh,k 28,46 eaGh [kN/m²] 5,50 m 14,23 1,80 m BGh,k Abb. XI-28 Statisches System mit umgelagertem horizontalen aktiven Erddruck aus Bodeneigengewicht und ständiger Flächenlast Der Kraftansatzpunkt der passiven Erddruckkraft folgendermaßen angesetzt: z ' 0, 60 t 0 0, 60 3, 00 1,80 m Aktiver Erddruck aus veränderlicher Streifenlast: Gleitflächenwinkel für den aktiven Erddruck: cos ag arctan sin sin a cos sin cos a cos 30 0 ag 30 arctan 56 sin 30 20 cos 0 0 sin 30 0 sin 30 0 cos 0 20 XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-42 Streifenlast VQ 15 4, 0 60 kN m 4,0 m pQ = 15 kN/m² 5,93 m Jag=56° Abb. XI-29 Ansatz der begrenzten veränderlichen Flächenlast auf die Wand eaQh pQ K aph 15 0, 279 4,19 E aVh V u eaQh kN m2 sin(ag ) cos( a ) cos(ag a ) 60 sin(56 30) cos(0 20) kN 24,85 cos(56 0 20 30) m 2 E aVh 2 24,85 kN eaQh 4,19 4,19 2 hf 5,93 m u eaQh 0 eoaQh eaQh 4,19 XI Baugrubensicherungen kN m² 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-43 o 1,50 m AQh,k e aQh= 4,19 kN/m² 5,93 m 5,50 m u e aQh= 4,19 kN/m² 1,80 m BQh,k Abb. XI-30 Statisches System mit horizontalem aktiven Erddruck aus veränderlicher begrenzter Flächenlast Berechnung der Horizontalkomponente der resultierenden Auflagerkraft B und der Ankerkraft A: Ständige Lasten: Momentengleichgewicht um den Angriffspunkt von B: A Gh 7,3 3,5 28, 46 7, 05 3,5 14, 23 3,55 A Gh 120, 42 kN m Horizontales Gleichgewicht: A Gh BGh 149, 42 BGh 29, 00 kN m kN m XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-44 Veränderliche Lasten: Momentengleichgewicht um den Angriffspunkt von B: A Qh 7,3 4,19 5,93 5,84 A Qh 19,88 kN m A Qh BQh 24,85 BQh 4,97 kN m kN m Nachweis der Vertikalkomponente des mobilisierten Erdwiderstands G 10, 0 1,342 0, 62 1 kN 7, 0 0,12 6, 00 3, 0 25 26, 68 1, 6 4 1, 6 m HEB 340 V B Bohlen Beton v G E av A v Bv G E ah tan 20 A h tan10 Bv 26, 68 (149, 42 24,85) tan 20 (120, 42 19,88) tan10 (29, 00 4,97) tan10 114,85 kN kN 5,99 m m XI Baugrubensicherungen Nachweis erbracht! 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-45 Passiver Erddruck aus Bodeneigenlast auf eine gedachte durchgehende Wand: 0 0 p 10 ' 30 K pg K pg ,o i pg g pg t pg K pg,o 1 sin 1 sin 30 3 1 sin 1 sin 30 i pg (1 0,53 p )0,265,96 1,35 g pg (1 0,73 ) 2,89 1 t pg (1 0,72 tan ) 3,511,09 1 K pg 3 1,35 1 1 4, 05 K pgh K pg cos( p ) 3,99 e pgh (10m) 3, 0 19 3,99 227, 43 kN m² 7,00 m epgh [kN/m2] 3,00 m 227,43 Abb. XI-31 Verteilung des horizontalen passiven Erddrucks aus Bodeneigenlast 1 kN E ph 227, 43 3, 0 341,15 2 m XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-46 Räumlicher passiver Erddruck vor dem Einzelträger: Berechnung des räumlichen Erddrucks auf einen Träger: E rph h2 K pgh l Er pg 2 Trägerbreite l 0,30m , Einbindetiefe h 2, 70m l 0,3 h 0,90 lEr pg 0,55 (1 2 tan ) l h 1,59m E rph 19 3, 02 3,99 1,59 542, 42kN 2 Berechnung des passiven Erddrucks auf eine gedachte durchgehende Wand der Länge a, ausgehend von der räumlichen Erddruckbetrachtung gem. Kapitel VI-3.6.2: I II E durchg E ph (a l) E ph l ph Abstand der Systemachsen der Träger: a = 1,6 m Berechnung von E Iph (passiver Erddruck auf den Boden im Bereich zwischen den Trägern): 0 0 p 0 ' 30 K pg,o 3 , g pg 1, t pg 1, i pg 1 K pgh 3 3, 02 kN E 3 19 256,5 2 m I ph Berechnung von E IIp (passiver Erddruck auf den Träger): XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 0 Seite XI-47 0 p 10 ' 30 K pgh 3,99 E IIph 3,99 3, 02 kN 19 341,15 2 m E durchg 256,5 1, 6 0, 60 341,15 0, 60 461,19 kN ph Der kleinere Wert von E rph und E durchg ist maßgebend und wird für den ersten Nachweis ph der Horizontalkräfte angesetzt! Nachweis der Sicherheit gegen Versagen des Erdwiderlagers: 1. Nachweis: Bh,d E rph,d bzw. E durchg ph,d BGh G BQh Q hier maßgebend: E durchg ph,d E durchg ph R ,e 29, 0 1, 20 4,97 1,3 1, 6 461,19 (Berechnung pro Träger) 1,3 66, 02 kN 354, 76 kN Nachweis erbracht! 2. Nachweis: ΔE aGh γ G BGh γ G BQh γ Q E ph γ R,e 143,55 1, 20 29, 0 1, 20 4,97 1,3 XI Baugrubensicherungen 341,15 1,3 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 213,52 kN kN 262, 42 m m Seite XI-48 Nachweis erbracht! Nachweis der Sicherheit gegen Versinken der Verbauwand: G 26, 68 kN m A Gv 120, 42 tan10 21, 23 A Qv 19,88 tan10 3,51 kN m kN m E aGv 149, 42 tan 20 54,38 E aQv 24,85 tan 20 9, 04 Rd = kN m kN m R b Bv + γ b γ R,e R b qb Ab Ab D 2b 0, 62 0, 28m 2 4 4 q b 1, 60 MN m² R b 1600 0, 28 448kN XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-49 Bv = Bh tan δ B 1 δ B = - ' 30 2,5 27,5 3 10 27,5 vgl.Tabelle XI-3 Bv = (29,00+4,97) tan10°=5,99 kN/m Vd R d G k γ G + E aGv γ G + E aQv γ Q + A Gv γ G + A Qv γ Q R b Bv + γ b γ R,e 1, 6 (26, 68 1, 20 54,38 1, 20 9, 04 1,3 21, 23 1, 20 3,51 1,3) 448 5,99 1, 6 1, 4 1,3 (Berechnung pro Träger) 222,50 kN 327,37kN Nachweis erfüllt! Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge: A d R A ,d Ad AG G AQ Q R A,d RA γ R,e XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-50 10,83 m 1,50 m 10° 11,00 m 3,41 m 8,50 m 12 ,68 m J=30° Abb. XI-32 Geometrie des betrachteten Gleitköpers Gewichtskraft des Gleitkörpers: 1 kN G (3, 41 10,83 6,59 10,83) 19 1379, 69 2 m Erddruckkraft in der Ersatzankerwand: 0 0 a 0 ' 30 K ag K ap 0,333 E1a 1 kN 3, 412 19 0,333 10 3, 41 0,333 48,14 2 m Ständige Last: VG 10,83 10 108,30 XI Baugrubensicherungen kN m 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-51 V RA 10° E1a G da=20° E2a Q C j’=30° J=30° Abb. XI-33 Kräfte am Gleitkörper Kohäsion: C0 Nachweis ohne veränderliche Lasten: E 2aGh 149, 42 143,55 292,97 E 2aG kN m 292,97 kN 311, 77 cos 20 m AG 120, 42 kN 122, 28 cos10 m XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik 1cm 100 Seite XI-52 E1a kN m RA,k kN RA,k= 220 m Qk Gk VG,k 10° E2a da=20° Abb. XI-34 Krafteck ohne Ansatz der veränderliche Flächenlast AG γG RA γ R,e 122, 28 1, 20 146, 74 222 1,3 kN kN 170 m m XI Baugrubensicherungen Nachweis erbracht! 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-53 Nachweis mit veränderlichen Lasten: E 2ah 292,97 24,85 317,82 E 2a kN m 317,82 kN 338, 22 cos 20 m Veränderliche Last: VQ 60 AQ kN m 19,88 kN 20,19 cos10 m XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-54 E1a 1cm 100 kN m RA,k 10° Gk VG,k VQ,k RA,k= 246 kN m Qk E2a da=20° Abb. XI-35 Krafteck mit Ansatz der veränderliche Flächenlast AG γG AQ γQ RA γ R,e 122, 28 1, 20 20,19 1,3 172,98 246 1,3 kN kN 189 Nachweis erbracht! m m XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-55 Literatur: [1] DIN 1054:2010-12: Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd und Grundbau –Ergänzende Regelungen zu DIN EN 1997-1 [2] DIN 4085:2011-05 Berechnung des Erddrucks [3] DIN 4124: 2002-10 Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau und Arbeitsraum [4] DIN 4126 (Entwurf): 2004-04 Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden [5] DIN 4126 (Entwurf) Beiblatt 1: 2004-09 Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden - Erläuterungen [6] DIN 4127:1986-08 Schlitzwandtone für stützende Flüssigkeiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüberwachung [7] DIN 18313: 2010-04 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Schlitzwandarbeiten mit stützenden Flüssigkeiten [8] DIN 18301: 2010-04 VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) – Bohrarbeiten [9] DIN EN 1536:2010-12 Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bohrpfähle [10] DIN EN 1538: 2010-12 Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau - Schlitzwand XI Baugrubensicherungen 10.03.2014 Prof. Dr.-Ing. Rolf Katzenbach Direktor des Institutes und der Versuchsanstalt für Geotechnik der TU Darmstadt Studienunterlagen Geotechnik Seite XI-56 [11] DIN EN 1997-1:2009-09: Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 1: Allgemeine Regeln [12] DIN EN 1997-1/NA:2010-02: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 1: Allgemeine Regeln [13] DIN EN 12063:1999-05 Ausführung von besonderen geotechnischen Arbeiten (Spezialtiefbau) Spundwandkonstruktionen [14] DIN EN 14490:2010-11 Ausführungen von Arbeiten im Spezialtiefbau - Bodenvernagelung [15] EAB (2006) Empfehlungen des Arbeitskreises „Baugruben“, 4. Auflage, Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. · Ernst & Sohn, Berlin [16] Smoltczyk, U. et al. (2001) Grundbautaschenbuch Band 3, 6. Auflage. Pfahlwände, Schlitzwände, Dichtwände · Ernst & Sohn, Berlin [17] Weißenbach, A.; Hettler, A. (2003) Berechnung von Baugrubenwänden nach der neuen DIN 1054. Bautechnik 80 (2003), Heft 12 · Ernst & Sohn, Berlin [18] Weißenbach, A.; Hettler, A. (2011) Baugruben - Berechnungscerfahren · Ernst & Sohn, Berlin [19] Zilch, K.; Diederichs, C.J.; Katzenbach, R.; Beckmann, K. J. (2011) Handbuch für Bauingenieure · Springer, Berlin u. a. XI Baugrubensicherungen 10.03.2014