HP-UX Systemverwalterhandbuch

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HP-UX Systemverwalterhandbuch
HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Routineverwaltungsarbeiten
HP-UX 11i Version 3
HP Teilenummer: 5992-4621
Ausgabedatum: September 2008
Ausgabe: 4
© Copyright 2008 Hewlett-Packard Development Company, L.P
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort......................................................................................................................................15
Versionsgeschichte..............................................................................................................15
Typographische Konventionen...........................................................................................15
Zielgruppe..........................................................................................................................16
Informationen zu dieser Dokumentenreihe.......................................................................16
Über diesen Band: Routineverwaltungsarbeiten..............................................................17
Release-Namen und -Kennungen von HP-UX 11i.............................................................18
Informationen zu HP-UX...................................................................................................18
1 Einleitung.................................................................................................................................21
Konfigurationswerkzeuge..................................................................................................21
HP Systems Insight Manager........................................................................................21
HP-UX System Management Homepage (Web-basiert)...............................................21
HP-UX System Management Homepage (textbasiert).................................................22
HP-UX Befehle...............................................................................................................22
Verwenden von HP SIM und HP SMH oder Verwenden von HP-UX Befehlen..........22
System Management Homepage (Web-basiert).................................................................23
Starten eines HP SMH Web-Clients..............................................................................26
Starten des HP SMH Daemon-Prozesses auf dem Zielsystem.....................................27
System Management Homepage (textbasiert)...................................................................27
Starten von textbasiertem HP SMH..............................................................................32
Erteilen eingeschränkten Zugriffs auf textbasiertes HP SMH an Benutzer..................33
2 Systemstart und -abschluss.........................................................................................................35
Starten von Systemen.........................................................................................................35
Neuer Massenspeicherstapel für HP-UX 11i Version 3................................................36
Spezielle Gerätedateien in HP-UX 11i Version 3.....................................................36
Hardwarepfade in HP-UX 11i Version 3..................................................................36
Starten von HP-UX auf einem HP Integrity Server: Details und Abweichungen........37
Standardsystemstart................................................................................................38
Automatischer oder manueller Systemstart............................................................39
Überschreiben eines automatischen Systemstarts..............................................40
Verwenden der EFI-Shell zum manuellen Starten des Systems.........................41
Einstellen der Verzögerung beim automatischen Systemstart...........................41
Aktivieren/Deaktivieren des automatischen Systemstarts (Autoboot)..............42
Starten von einer alternativen Startquelle aus.........................................................43
Starten von einem alternativen Startgerät..........................................................43
Starten von einer alternativen Systemkerndatei................................................44
Ändern der Startpfade PRI, HAA und ALT............................................................45
Inhaltsverzeichnis
3
Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über den HP-UX Befehl
setboot.................................................................................................................46
Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über das „Boot Option
Maintenance Menu“ im EFI Boot Manager:.......................................................47
Ändern des Inhalts einer Datei AUTO auf einem Startgerät.....................................48
Starten im Einbenutzermodus.................................................................................54
Starten im LVM- (oder VxVM-) Wartungsmodus...................................................56
Starten von HP-UX auf HP 9000 (PA-RISC) Systemen: Details und
Abweichungen..............................................................................................................57
Ein Standard-Systemstart (PA-RISC Systeme).........................................................57
Automatischer oder manueller Systemstart............................................................58
Überschreiben eines automatischen Systemstarts..............................................59
Aktivieren/Deaktivieren des automatischen Systemstarts (Autoboot)..............59
Ändern der Startpfade PRI, HAA und ALT............................................................63
Starten von PA-RISC Systemen von einer alternativen Startquelle.........................65
Starten von einem alternativen Gerät.................................................................65
Starten von einem alternativen Systemkern.......................................................67
Ändern des Inhalts der automatisch ausführbaren Datei.......................................68
Starten im Einbenutzermodus.................................................................................69
Starten im LVM-Wartungsmodus............................................................................71
Beschleunigen des Startvorgangs: SpeedyBoot.............................................................71
Systemstarttests........................................................................................................72
Anzeige der SpeedyBoot-Einstellungen Ihres Systems...........................................74
Konfigurieren der Systemtests für den Systemstart vom BCH-Menü aus (nur
HP 9000 Systeme).....................................................................................................76
Konfigurieren der Tests für den Systemstart von der EFI-Shell aus (nur
HP Integrity Server).................................................................................................76
Konfigurieren von Systemstart-Tests von einem aktiven System aus.....................78
Verwenden von setboot zum Konfigurieren der SpeedyBoot-Einstellungen......79
Verlassen des beim Systemstart angezeigten Bildschirms............................................80
Anpassen von Systemstart und Systemabschluss..............................................................81
Systemabschluss.................................................................................................................85
Arten des Systemabschlusses........................................................................................85
Normaler (geplanter) Systemabschluss...................................................................86
Stromausfall.............................................................................................................89
Unsauberer Systemabschluss...................................................................................90
Systemabstürze/HP-UX Panikzustände..................................................................90
Einbenutzermodus...................................................................................................91
Spezielle Erwägungen beim Systemabschluss auf bestimmten Systemen...................91
Post-Server...............................................................................................................91
Namen-Server..........................................................................................................91
Netzwerk-Gateway..................................................................................................92
NFS-Datei-Server.....................................................................................................92
NFS-Client................................................................................................................93
4
Inhaltsverzeichnis
Systemabschluss wenn möglich vermeiden..................................................................93
Online-Hinzufügen und -Ersetzen von PCI-Karten (OLA/R).................................93
Konfigurieren von Speicherabzugsgeräten........................................................................93
3 Verwalten von Systemen............................................................................................................95
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht...................................................95
Hinzufügen einer Platte zu einer Volumengruppe.......................................................96
Hinzufügen eines logischen Volumens.........................................................................97
Erstellen eines Dateisystems.........................................................................................98
Hinzufügen eines logischen Volumens mit Spiegelung...............................................98
Erweitern eines logischen Volumens...........................................................................100
Erweitern eines logischen Volumens, wenn HP SMH nicht verfügbar ist.................101
Verkleinern eines logischen Volumens........................................................................103
Beispiel: Verkleinern eines logischen Volumens, das ein VxFS-Dateisystem
enthält.....................................................................................................................104
Beispiel: Verkleinern eines logischen Volumens, das ein HFS-Dateisystem
enthält.....................................................................................................................107
Löschen eines logischen Volumens.............................................................................109
Hinzufügen einer gespiegelten Kopie für ein vorhandenes logisches Volumen mit
Hilfe nicht strikter Spiegelung....................................................................................110
Hinzufügen einer gespiegelten Kopie zu einem vorhandenen logischen Volumen
mit Hilfe strikter Spiegelung.......................................................................................111
Löschen einer gespiegelten Kopie von einem logischen Volumen.............................112
Austauschen einer gespiegelten Platte in einem logischen Volumen.........................113
Verschieben eines Verzeichnisses zu einem logischen Volumen in einem anderen
System..........................................................................................................................114
Verwalten großer Dateien.................................................................................................117
Erstellen eines Dateisystems für große Dateien..........................................................118
Beispiele für die Erstellung von Dateisystemen für große Dateien............................118
Beispiele für die Erstellung von Dateisystemen für kleine Dateien............................118
Wechseln von einem Dateisystem für große Dateien..................................................119
Unterstützte Befehle für große Dateien.......................................................................120
Reparieren eines Dateisystems für große Dateien mit Hilfe von fsck........................120
Der Befehl mount und Dateisysteme für große Dateien.............................................121
Weitere Informationen zu großen Dateien..................................................................121
Verwalten von FTP............................................................................................................121
Aktivieren/Deaktivieren der Konfigurationsdatei /etc/ftpd/ftpaccess...........122
Prüfen der Pfadnamen der FTP-Konfigurationsdateien.............................................123
Abfragen von Informationen über FTP-Benutzer.......................................................123
Erstellen einer FTP-Abschlussnachricht......................................................................123
Protokollieren von FTP-Session-Informationen..........................................................124
Protokollieren von FTP-Dateiübertragungen..............................................................124
Konfigurieren der Protokollierung in der Datei /etc/ftpd/ftpaccess......................124
Inhaltsverzeichnis
5
Einrichten des Supports für virtuelles FTP.................................................................124
Sichern von Daten.............................................................................................................125
Auswählen des Speichergerätetyps............................................................................127
Auswählen eines Hilfsprogramms für die Datensicherung/Wiederherstellung........128
Auswählen von HP OpenView Storage Data Protector........................................128
Auswählen eines HP-UX Hilfsprogramms für die
Datensicherung/Wiederherstellung.......................................................................128
Festlegen der zu sichernden Daten.............................................................................132
Festlegen der Häufigkeit von Datensicherungen........................................................133
Vollständige Datensicherung im Vergleich zur inkrementellen
Datensicherung......................................................................................................133
Sichern von Dateien auf einem fernen System............................................................133
Ferne Datensicherung mit Hilfe von fbackup........................................................134
NFS-Datensicherungen..........................................................................................134
Verwenden ferner Shells für den Zugriff auf Bandlaufwerke auf fernen
Systemen................................................................................................................134
Ferne Datensicherung mit Hilfe von cpio.........................................................134
Ferne Datensicherung mit Hilfe von tar...........................................................134
Einrichten eines automatisierten Sicherungsplans.....................................................135
Erstellen eines automatisierten Sicherungsplans........................................................135
Anzeigen eines automatisierten Sicherungsplans.......................................................136
Aktivieren eines automatisierten Sicherungsplans.....................................................136
Datensicherung bei Verwendung von LVM................................................................137
Sichern großer Dateien................................................................................................137
Datensicherungsprogramme, die große Dateien unterstützen.............................138
Datensicherungsprogramme, die große Dateien nicht (vollständig)
unterstützen...........................................................................................................138
Wiederherstellen großer Dateien...........................................................................138
Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems..................................................138
Erstellen und Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems......................139
Wiederherstellen Ihrer Daten...........................................................................................140
Festlegen der wiederherzustellenden Daten...............................................................140
Vor dem Wiederherstellen Ihrer Daten.......................................................................141
Wiederherstellen Ihrer Daten mit Hilfe von HP-UX Befehlen....................................141
Wiederherstellen über NFS eingehängter Dateien................................................142
Wiederherstellen großer Dateien...........................................................................142
Wiederherstellen des Systems nach einem Systemabsturz.........................................143
Sichern und Wiederherstellen von Verzeichnissen: Kurzübersicht für tar......................143
Verweise auf Arbeitsschritte.............................................................................................145
Bestimmen, welche Version des HP-UX Betriebssystems ausgeführt wird................145
Prüfen der Ausführungsebene des Systems...............................................................145
Planen eines cron-Jobs.................................................................................................145
Hinzufügen von Benutzern zu einer Arbeitsgruppe..................................................146
Zugreifen auf mehrere Systeme.............................................................................146
6
Inhaltsverzeichnis
Gemeinsames Nutzen ferner Arbeitsverzeichnisse...............................................147
Vergleich zwischen lokalen und fernen Heimverzeichnissen...............................148
Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen: Fallbeispiel........................148
Exportieren eines lokalen Heimverzeichnisses......................................................150
Exportieren eines Dateisystems (von HP-UX zu HP-UX)...........................................151
Verschieben von Ressourcen.......................................................................................152
Verschieben eines Systems.....................................................................................152
Verschieben eines Verzeichnisses (innerhalb eines Dateisystems)........................153
Aufrufen des Verzeichnisstapels.................................................................................153
Weiterarbeiten während einer geplanten Ausfallzeit.................................................153
Erstellen eines Diagramms der Plattenverwendung des Systems..............................154
Suchen großer Dateien................................................................................................155
Überprüfen der Merkmale von Dateisystemen...........................................................156
Verwalten von Gruppen verteilter Systeme oder Serviceguard-Clustern........................156
Hinzufügen von Peripheriegeräten..................................................................................157
Einrichten von Nicht-HP-Terminals............................................................................158
Fehlerbehebung bei Problemen mit Terminals...........................................................159
Das Terminal reagiert nicht....................................................................................160
Andere Probleme mit Terminals............................................................................164
Unverständliche Zeichen zusammen mit gültigen Daten................................165
Nur unverständliche Zeichen...........................................................................165
4 Verwalten von Druckern..........................................................................................................167
Verwalten des LP-Spoolers...............................................................................................167
Stoppen und erneutes Starten des LP-Spoolers..........................................................167
Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen............................................................169
Aktivieren oder Deaktivieren eines Druckers.............................................................169
Einstellen der Prioritätenschwelle eines Druckers......................................................170
Ändern der Standardauftragspriorität eines Druckers...............................................170
Zusammenfassung der weiteren Aufgaben für Drucker............................................171
Lösen allgemeiner Druckerprobleme..........................................................................172
Typische Druckbefehle für Benutzer und Druckerverwalter......................................173
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers...............................174
Initialisieren des LP-Spoolers......................................................................................174
Hinzufügen eines lokalen Druckers zum LP-Spooler.................................................175
Hinzufügen eines fernen Druckers zum LP-Spooler..................................................176
Hinzufügen eines Netzwerkdruckers.........................................................................179
Erstellen einer Druckerklasse......................................................................................180
Entfernen eines Druckers aus dem LP-Spooler...........................................................180
Entfernen eines Druckers aus einer Druckerklasse.....................................................182
Entfernen einer Druckerklasse....................................................................................183
Inhaltsverzeichnis
7
5 Verwalten von Software..........................................................................................................185
Software Distributor (SD-UX)...........................................................................................185
Struktur der SD-UX Software......................................................................................186
Speicherort der Software.............................................................................................187
SD-UX Aufgaben.........................................................................................................188
Hinzufügen von Software......................................................................................189
Installieren geschützter Software......................................................................191
Auflisten der Software...........................................................................................192
Löschen von Software............................................................................................193
SD-UX Funktionen......................................................................................................193
Software Package Builder (SPB)........................................................................................194
Einrichten eines Netzwerk-Hosts (Erstellen eines Depots)..............................................195
Kopieren von Software von einem Depot mit Hilfe der SD-Benutzeroberfläche.......195
Kopieren der Software von DVD................................................................................196
Kopieren der Software von Band................................................................................196
Weitere Beispiele..........................................................................................................196
Informationen zu Patches.................................................................................................197
Empfohlene Patches - Extension Software..................................................................197
Installieren von Extension Software.......................................................................197
Löschen von Patches....................................................................................................198
6 Verwalten der Systemleistung...................................................................................................199
Leistungshemmende Komponenten.................................................................................199
Richtlinien.........................................................................................................................200
Ressourcenfresser........................................................................................................202
Messen der Leistung.........................................................................................................202
Prüfen der Plattenauslastung mit sar und iostat.........................................................203
Prüfen der Blockgröße für NFS-Server/-Clients..........................................................203
Ändern der Blockgröße für NFS-Server/-Clients........................................................204
Prüfen auf asynchrone Schreibvorgänge....................................................................204
Prüfen des Servers auf Überlastung mit Hilfe von nfsstat -rc.....................................205
Messen der Hauptspeicherbelegung mit vmstat........................................................206
Prüfen auf Socket-Überlastungen mit netstat -s..........................................................206
Prüfen auf Netzwerküberlastung mit netstat -i..........................................................206
Vornehmen von Änderungen...........................................................................................207
Erhöhen der Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen.......................................................207
Defragmentieren eines HFS-Dateisystems..................................................................207
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems....................................................................208
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von HP SMH........................209
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von fsadm.............................209
Tägliche Defragmentierung...................................................................................209
Konfigurierbare Systemkernparameter.......................................................................209
8
Inhaltsverzeichnis
Konfigurieren von Parametern der Systemkernvariablen mit Hilfe von
HP SMH.................................................................................................................210
Weitere Werkzeuge zur Leistungsverwaltung.................................................................210
HP System Management Homepage (HP SMH)........................................................211
Der Befehl „top“..........................................................................................................211
OpenView Produkte....................................................................................................211
GlancePlus und GlancePlus Pak............................................................................212
Kernel Resource Monitor (KRM).................................................................................212
A Strategien für hohe Verfügbarkeit.............................................................................................215
Softwarespiegelung als Strategie zum Plattenschutz.......................................................215
Plattensysteme..................................................................................................................216
Plattensysteme mit RAID-Datenschutzstrategien............................................................217
Spiegelung (RAID-Stufe 1)..........................................................................................217
Vor- und Nachteile.................................................................................................217
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung.....................217
Platten-Striping (RAID-Stufe 0)...................................................................................218
Vor- und Nachteile.................................................................................................218
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung.....................218
RAID 3.........................................................................................................................218
Vor- und Nachteile.................................................................................................218
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung.....................219
RAID 5.........................................................................................................................219
Vor- und Nachteile.................................................................................................219
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung.....................219
HP SureStore E Plattensystem..........................................................................................220
Hot Spared-Platten...........................................................................................................220
HASS-Systeme (High Available Storage Systems)...........................................................221
Vor- und Nachteile von HASS.....................................................................................221
Empfohlene Einsatzbereiche für HASS.......................................................................221
Serviceguard.....................................................................................................................222
Vor- und Nachteile von Serviceguard.........................................................................222
Funktionen von Serviceguard.....................................................................................223
Serviceguard Automatic Rotating Standby...........................................................223
Serviceguard Rolling Upgrades.............................................................................223
Serviceguard Advanced Tape Services (ATS)........................................................223
Weitere Produkte und Funktionen für hohe Verfügbarkeit.............................................224
Dynamic Root Disk......................................................................................................224
Überwachungssysteme für hohe Verfügbarkeit..........................................................224
Enterprise Cluster Master Toolkit...............................................................................224
MetroCluster................................................................................................................225
Continental Clusters....................................................................................................225
HP ServiceControl.......................................................................................................226
Inhaltsverzeichnis
9
Stichwortverzeichnis...................................................................................................................227
10
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
3-1
5-1
5-2
Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen...............................................148
Beispiel für ein DVD-Zertifikat.................................................................................191
SD-UX Funktionen....................................................................................................194
11
Tabellenverzeichnis
1
2
2-1
2-2
2-3
3-1
3-2
3-3
4-1
4-2
4-3
4-4
5-1
5-2
12
Releases von HP-UX 11i..............................................................................................18
Informationen und Dokumente zu HP-UX................................................................19
Auswirkung der Kennzeichen autoboot und autosearch auf die Startreihenfolge....59
SpeedyBoot-Tests........................................................................................................73
Überschriften der SpeedyBoot-Statustabelle..............................................................75
FTP-Konfigurationsdateien.......................................................................................122
Auswahlkriterien für Datenträger............................................................................127
Vergleich einiger HP-UX Hilfsprogramme zur
Datensicherung/Wiederherstellung..........................................................................128
Weitere Aufgaben für Drucker..................................................................................171
Druckerprobleme und Lösungen..............................................................................172
Benutzerbefehle für den LP-Spooler.........................................................................173
Befehle für Druckerverwalter....................................................................................174
Zusammenfassung der SD-UX Befehle.....................................................................188
Beispielaufgaben und Befehle...................................................................................192
Tabellenverzeichnis
Verzeichnis der Beispiele
2-1
2-2
2-3
2-4
2-5
2-6
2-7
2-8
2-9
2-10
2-11
2-12
2-13
2-14
2-15
2-16
2-17
2-18
2-19
2-20
2-21
2-22
2-23
2-24
2-25
2-26
2-27
2-28
2-29
3-1
3-2
Einstellen der Verzögerung beim automatischen Systemstart mit den Startoptionen
des EFI Boot Manager:................................................................................................42
Einstellen der Verzögerung für den automatischen Systemstart über den Befehl
autoboot der EFI-Shell:................................................................................................42
Aktivieren des automatischen Systemstarts (mit dem EFI-Shell-Befehl autoboot)....42
Deaktivieren des automatischen Systemstarts (mit dem EFI-Shell-Befehl
autoboot).....................................................................................................................42
Aktivieren des automatischen Systemstarts (mit setboot von einem aktiven HP-UX
System aus)..................................................................................................................42
Deaktivieren des automatischen Systemstarts (mit setboot von einem aktiven HP-UX
System aus)..................................................................................................................42
Starten von einer alternativen Systemkerndatei namens „testvmunix“ aus..............45
Ermitteln der EFI-Plattenpartition des aktuellen Startgeräts mit Hilfe von LVM......53
Aktivieren des Kennzeichens autoboot über setboot..............................................62
Deaktivieren des Kennzeichens autoboot über setboot..........................................62
Aktivieren des Kennzeichens autosearch über setboot...........................................62
Deaktivieren des Kennzeichens autosearch über setboot.......................................63
Festlegen des PRI (primärer Startpfad) über BCH.....................................................64
Festlegen des alternativen Startpfads für hohe Verfügbarkeit (HAA) über BCH......65
Festlegen des alternativen Startpfads (ALT) über BCH..............................................65
Festlegen des alternativen Startpfads (ALT) über BCH..............................................65
Starten vom im Startpfad ALT angegebenen Startgerät.............................................67
Systemstart vom Startgerät an der Hardwareadresse 0/0/2/0/0.14:............................67
Systemstart vom Startgerät am Pfadkennzeichen P2:................................................67
Systemstart vom standardmäßigen HP-UX Installations-Server...............................67
Systemstart vom HP-UX Installations-Server an 192.nn.xx.yyy...............................67
Starten von HP-UX im Einbenutzermodus auf einem HP 9000 System:....................70
Beispiel eines HP-UX Systemstarts im Einbenutzermodus........................................70
Anzeigen der aktuellen SpeedyBoot-Einstellungen für Ihr System (HP 9000
Musterausgabe)...........................................................................................................74
Anzeigen der aktuellen SpeedyBoot-Einstellungen für Ihr System (HP Integrity
Server Musterausgabe)................................................................................................75
Systemabschluss und Neustart...................................................................................87
Systemabschluss und Neustart mit Wartezeit............................................................87
Systemabschluss und Anhalten..................................................................................87
Systemabschluss in den Einbenutzermodus...............................................................88
Erstellen einer nach Größe sortierten Auflistung eines Verzeichnisses....................155
Suchen von Dateien, die eine bestimmte Größe übersteigen....................................156
13
14
Vorwort
Versionsgeschichte
Das Veröffentlichungsdatum und die Teilenummer des Handbuchs geben die aktuelle
Ausgabe an. Das Datum wird geändert, wenn eine neue Ausgabe veröffentlicht wird.
Damit Sie die neueste Ausgabe erhalten, müssen Sie sich an den entsprechenden
Support-Service für das Produkt wenden. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrer
HP Vertriebs- und Serviceniederlassung.
Erste Ausgabe
Februar 2007, 5991-6503,
HP-UX 11i Version 3 (B.11.31)
Druckversion und Web (http://www.docs.hp.com)
Zweite Ausgabe
September 2007, 5992-0658,
HP-UX 11i Version 3 (B.11.31, Aktualisierung vom September
2007)
Druckversion und Web (http://www.docs.hp.com)
Dritte Ausgabe
März 2008, 5992-3413,
HP-UX 11i Version 3 (B.11.31, Aktualisierung vom März 2008)
Druckversion und Web (http://www.docs.hp.com)
Vierte Ausgabe
September 2008, 5992-4621,
HP-UX 11i Version 3 (B.11.31, Aktualisierung vom September
2008)
Druckversion und Web (http://www.docs.hp.com)
HINWEIS: Die Bände des HP-UX Systemverwalterhandbuchs können unabhängig
voneinander aktualisiert werden. Daher kann die Buchreihe im Laufe der Zeit
unterschiedliche aktuelle Versionen der Bände enthalten. Die aktuellsten Versionen
jedes Bands stehen unter http://docs.hp.com zur Verfügung.
Typographische Konventionen
In diesem Handbuch werden folgende typografische Konventionen verwendet.
audit(5)
Eine HP-UX Hilfeseite. audit ist der Name und 5 ist der
Abschnitt der HP-UX Reference. Im Web und auf dem Instant
Information Datenträger kann es sich um einen Link zur
entsprechenden Handbuchseite handeln. Geben Sie in der
HP-UX Befehlszeile „man audit“ oder „man 5 audit“ ein,
um die Handbuchseite anzuzeigen. Weitere Informationen
finden Sie auf der Hilfeseite man(1).
Versionsgeschichte
15
Buchtitel
Taste
Hervorhebung
Hervorhebung
Begriff
Computerausgabe
Benutzereingabe
Befehl
Variable
[]
{}
...
|
Ein Buchtitel. Im Web und auf dem Instant Information
Datenträger kann es sich um einen Link zu dem
entsprechenden Buch handeln.
Die Bezeichnung einer Taste auf der Tastatur. Beachten Sie,
dass sich Return und Enter auf dieselbe Taste beziehen.
Dieser Text ist hervorgehoben.
Dieser Text ist stark hervorgehoben.
Die festgelegte Verwendung eines wichtigen Worts oder Satzes.
Text, der vom Computer angezeigt wird.
Von Ihnen eingegebene Befehle oder anderer Text.
Der Name eines Befehls oder einer festgelegten Befehlszeile.
Der Name einer Variablen, die Sie in einem Befehl, einer
Funktion oder Information in einer Anzeige mit mehreren
möglichen Werten ändern können.
Der Inhalt ist in Format- und Befehlsbeschreibungen optional.
Der Inhalt ist in Format- und Befehlsbeschreibungen
obligatorisch. Wenn der Inhalt eine durch | getrennte Liste
von Elementen ist, müssen Sie eines der Elemente auswählen.
Das vorherige Element kann beliebig oft wiederholt werden.
Trennt Elemente in einer Auswahlliste.
Zielgruppe
Das HP-UX Systemverwalterhandbuch wendet sich an unerfahrene und erfahrene
Verwalter von HP-UX Systemen ab HP-UX 11i Version 3.
Viele Themen in diesen Bänden beziehen sich auf frühere Releases. Allerdings hat sich
in HP-UX 11i Version 3 viel geändert; Informationen über frühere Releases finden Sie
im Handbuch Verwalten von Systemen und Arbeitsgruppen: Leitfaden für HP-UX Systemverwalter.
Informationen zu dieser Dokumentenreihe
Das HP-UX Systemverwalterhandbuch dokumentiert die Aufgaben, die für das Verwalten
von HP-UX 11i Systemen ab Release HP-UX 11i Version 3 erforderlich sind (und die
dazugehörigen Grundbegriffe).
Das HP-UX Systemverwalterhandbuch besteht aus folgenden Bänden:
HP-UX Systemverwalterhandbuch (Liste der Handbuchbände)
Überblick
Konfigurationsverwaltung
16
Bietet eine Übersicht über HP-UX 11i, seine
Komponenten und ihr Zusammenspiel.
Zahlreiche Subsysteme und Systemeinstellungen
können konfiguriert werden, um HP-UX auf Ihre
Bedürfnisse anzupassen. Konfigurationsverwaltung
beschreibt viele der erforderlichen
Anpassungsarbeiten. Beispiel:
□ Hinzufügen von Peripheriegeräten
□ Einstellen und Ändern von Systemuhr und
Zeitzone
□ Kernel Configuration
□ Konfigurieren von Benutzern und Gruppen
□ Netzwerk (Erstkonfiguration)
Verwaltung logischer Volumen
Sicherheitsfunktionen
Routineverwaltungsarbeiten
Dokumentiert, wie physische Volumen,
Volumengruppen und logische Volumen mit
HP Logical Volume Manager (LVM) konfiguriert
werden.
Dokumentiert die Daten- und
Systemsicherheitsfunktionen von HP-UX 11i.
Dokumentiert viele der Routinearbeiten, die
ausgeführt werden müssen, damit das System
störungsfrei läuft. Beispiel:
□ Verwalten der Drucker und des
Druck-Spoolers
□ Verwalten der Software (Installieren und
Entfernen von Anwendungen mit
HP Software Distributor)
□ Systemneustart und -abschluss
□ Installieren von Software-Patches
□ Überwachen der Systemleistung
Über diesen Band: Routineverwaltungsarbeiten
Dieses Dokument unterstützt HP-UX 11i Version 3 (B.11.31).
In diesem Handbuch werden die folgenden Hauptthemen behandelt:
•
•
•
•
•
•
•
Kapitel 1: „Einleitung“ (Seite 21)
Kapitel 2: „Systemstart und -abschluss“ (Seite 35)
Kapitel 3: „Verwalten von Systemen“ (Seite 95)
Kapitel 4: „Verwalten von Druckern“ (Seite 167)
Kapitel 5: „Verwalten von Software“ (Seite 185)
Kapitel 6: „Verwalten der Systemleistung“ (Seite 199)
Anhang A: „Strategien für hohe Verfügbarkeit“ (Seite 215)
Informationen zu dieser Dokumentenreihe
17
Release-Namen und -Kennungen von HP-UX 11i
Mit HP-UX 11i liefert HP ein sehr sicheres und einfach zu verwaltendes Betriebssystem
mit hoher Verfügbarkeit, das die Anforderungen eines durchgängigen Internet-sensiblen
Rechnerbetriebs erfüllt. HP-UX 11i unterstützt die Enterprise OE, die Mission Critical
OE und die Technical Computing OE. HP-UX 11i steht für PA-RISC Systeme und für
Systeme auf Intel® Itanium® Basis zur Verfügung.
Jedes Release von HP-UX 11i verfügt über einen Release-Namen und eine
Release-Kennung. Der Befehl uname mit der Option -r gibt die Release-Kennung
zurück. Tabelle 1 zeigt die verfügbaren Releases für HP-UX 11i.
Tabelle 1 Releases von HP-UX 11i
Versionskennung Betriebs- Release-Name
system
Unterstützte
Prozessorarchitektur
B.11.11
HP-UX 11i Version 1
HP 9000
B.11.23
HP-UX 11i Version 2
Integrity
B.11.23.0409
HP-UX 11i Version 2
Aktualisierung vom September 2004
HP 9000 und Integrity
B.11.31
HP-UX 11i Version 3
HP 9000 und Integrity
B.11.31.0709
HP-UX 11i Version 3, Aktualisierung vom
September 2007
HP 9000 und Integrity
B.11.31.0803
HP-UX 11i Version 3, Aktualisierung vom
März 2008
HP 9000 und Integrity
B.11.31.0809
HP-UX 11i Version 3, Aktualisierung vom
September 2008
HP 9000 und Integrity
Informationen zu unterstützten Systemen und zur unterstützten Prozessorarchitektur
für verschiedene Versionen von HP-UX finden Sie in den Release Notes zu Ihrer HP-UX
Version (z. B. in HP-UX 11.0 Release Notes oder HP-UX 11i Version 3 Release Notes).
Informationen zu HP-UX
Die folgende Tabelle enthält Hinweise zu den Quellen für grundlegende Informationen
zur Verwaltung von HP-UX. Diese Tabelle enthält keine Informationen zu spezifischen
Produkten.
18
Tabelle 2 Informationen und Dokumente zu HP-UX
Gewünschte
Informationen . . .
Dokument . . .
Quelle . . .
Änderungen in
HP-UX Releases,
Inhalt der Betriebsumgebungen,
Firmwareanforderungen
und unterstützte
Systeme
Release Notes zu Ihrer HP-UX
Version, beispielsweise HP-UX
11.0 Release Notes oder HP-UX
11i Version 3 Release Notes.
• HP Instant Information DVD
• http://docs.hp.com
• Verzeichnis /usr/share/doc/
Installieren oder
Aktualisieren von
HP-UX
• Readme-Dokument für die
• Datenträgerkit (in der Betriebsumgebung
Installation oder Aktualisierung
enthalten)
von HP-UX
• HP Instant Information DVD
• Installations- und
• http://docs.hp.com
Aktualisierungshandbuch für
HP-UX 11i
• Software Distributor
Verwaltungshandbuch
Das Verzeichnis /usr/share/doc enthält nur
die originalen Release Notes für Ihre HP-UX
Version. Überarbeitete Release Notes finden
Sie auf der Instant Information DVD und unter
http://docs.hp.com.
(Hinweis: Lesen Sie die
Handbücher für Ihre HP-UX
Version.)
Verwalten eines
HP-UX Systems
• HP-UX Systemverwalterhandbuch
• nPartition Administrator's
Guide
• „Planning Superdome
Configurations“
(Informationsblatt)
• HP Instant Information DVD
• http://docs.hp.com
• „Planning Superdome Configurations“
finden Sie unter der Adresse
http://docs.hp.com/en/1217/
superdome.pdf
Informationen zu HP-UX
19
20
1 Einleitung
Dieses Kapitel enthält eine Einführung über die Verwaltungswerkzeuge, die zum
Ausführen von Routinesystemaufgaben verwendet werden.
Konfigurationswerkzeuge
Es gibt dreiVerfahren zur Konfiguration Ihres HP-UX Systems:
•
•
•
Über das Web mit Hilfe von HP Systems Insight Manager (HP SIM).
[Mehrsystemverwaltung]
Über Web-basiertes HP SMH oder direkt auf dem System mit textbasiertem
HP SMH [Einzelsystemverwaltung]
Direkt auf dem System mit HP-UX Befehlen. [Einzelsystemverwaltung]
HP Systems Insight Manager
HP Systems Insight Manager (HP SIM) bietet Web-basierte Mehrsystemverwaltung.
Hiermit können Sie nicht nur HP-UX Systeme konfigurieren und verwalten, sondern
auch HP Linux Systeme und HP Windows®-Systeme sowie nicht auf HP basierende
Linux und Windows-Systeme. HP SIM verwendet die HP SMH-Schnittstelle und
weitere Werkzeuge. Eine umfassende Beschreibung finden Sie im HP Systems Insight
Manager 5.2 Installation and Configuration Guide for HP-UX und in den anderen
Dokumenten zu HP SIM unter http://docs.hp.com (klicken Sie auf „Network and
Systems Management“ und „HP Systems Insight Manager“)
HP-UX System Management Homepage (Web-basiert)
HINWEIS: Nicht alle Verwaltungsfunktionen können mit Hilfe von HP SMH
ausgeführt werden. Zusätzliche Informationen finden Sie in Band 1, HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
HP-UX System Management Homepage (HP SMH) ist eine Web-basierte Schnittstelle
zur Verwaltung eines einzelnen HP-UX Systems. Mit ihr werden die Funktionen von
SAM (System Administration Manager) in Web-basierte Prozesse übertragen. Seit
HP-UX 11i Version 2 ist die Verwaltung von Systemkernkonfiguration,
Peripheriegeräten und Partitionen Web-basiert und verwendet kcweb, pdweb bzw.
parmgr. In HP-UX 11i Version 3 ist der Zugriff auf die meisten Verwaltungsfunktionen
mit Hilfe der Web-basierten Schnittstelle von HP SMH möglich. Die folgenden Kapitel
enthalten Beispiele, in denen HP SMH verwendet wird. Weitere Informationen finden
Sie in „System Management Homepage (Web-basiert)“ (Seite 23). HP SMH wird auch
im Handbuch zu System Management Homepage sowie auf der Hilfeseite smh(1M)
beschrieben.
Konfigurationswerkzeuge
21
HP-UX System Management Homepage (textbasiert)
HP-UX System Management Homepage (HP SMH) ist zwar primär Web-basiert, kann
aber auch in einem textbasierten Modus ausgeführt werden (z. B. bei der Ausführung
auf einem ausschließlich textbasierten Terminal). Gehen Sie wie folgt vor, um den
textbasierten Modus von HP SMH zu verwenden:
• stellen Sie sicher, dass die Umgebungsvariable DISPLAY nicht definiert ist
• stellen Sie sicher, dass die Umgebungsvariable TERM definiert ist.
Im textbasierten Modus von HP SMH werden einfache terminalbasierte Bildschirme
verwendet. In einigen Fällen wurden die früheren bildschirmbasierten und
X-Window-basierten Anzeigen beibehalten. Weitere Informationen finden Sie in „System
Management Homepage (textbasiert)“ (Seite 27).
HP-UX Befehle
HP-UX Befehle bieten Ihnen einen äußerst fein abgestuften Zugriff auf die
Systemkonfiguration. Sie setzen aber auch eine große Sorgfalt und das korrekte
Ausführen aller Schritte voraus. In einigen Fällen, wie z. B. bei der Neukonfiguration
des Root-Heimverzeichnisses (siehe „Erstellen des Root-Heimverzeichnisses“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung), sind diese Befehle möglicherweise
das einzige Verfahren, um zum Ziel zu gelangen. In anderen Fällen, z. B. beim
Optimieren von nicht kennwortbezogenen Daten in der Kennwortdatei, ist es einfacher,
einen Befehl wie vipw auszuführen. Die folgenden Kapitel beschreiben die Verwendung
von HP-UX Befehlen, wo sie erforderlich oder praktisch sind.
Allgemein wird empfohlen, dass weniger erfahrene Verwalter wann immer möglich
und sinnvoll HP SMH oder HP SIM zur Verwaltung ihres Systems verwenden. Denn
diese Pakete sorgen dafür, dass alle Dateien und Datenbanken aktualisiert und alle
Befehle korrekt eingegeben werden.
Verwenden von HP SIM und HP SMH oder Verwenden von HP-UX Befehlen
HP SIM und HP SMH senken die Komplexität der meisten Verwaltungsaufgaben. Mit
ihnen brauchen Sie bei vielen Verwaltungsbefehlen nur geringe oder überhaupt keine
Vorkenntnisse und sparen auf diese Weise viel Zeit und Einarbeitungsaufwand. Verwenden Sie diese Dienstprogramme, wann immer dies möglich ist, insbesondere bei
der ersten Durchführung einer Aufgabe. Manche der in diesem Handbuch beschriebenen
Aufgaben können nicht über diese Dienstprogramme ausgeführt werden. In diesem
Fall müssen Sie die HP-UX Befehle verwenden. Dennoch sind diese Dienstprogramme
für viele Administrationsaufgaben die am besten geeigneten Werkzeuge.
TIPP: Die meisten Aufgaben in HP SMH ermöglichen Ihnen, die HP-UX Befehle
anzuzeigen, die zur Ausführung der vorliegenden Aufgabe verwendet werden. Durch
eine Vorschau dieser Befehle können Sie sich damit vertraut machen, wie HP-UX
Verwaltungsaufgaben über die Befehlszeile ausgeführt werden.
22
Einleitung
System Management Homepage (Web-basiert)
System Management Homepage (HP SMH) hilft Ihnen bei der detaillierten Systemverwaltung. Wenn Sie sich über das Web anmelden (siehe „Starten eines HP SMH
Web-Clients“ (Seite 26)), wird eine Startseite angezeigt, die Ihnen Zugriff auf eine
große Spanne von Systeminformationen und auf einige wichtige Bereiche der
Systemkonfiguration gewährt.
Die in der Menüleiste auswählbare Seite Tools zeigt den gesamten Umfang an
Konfigurationswerkzeugen an, die über HP SMH verfügbar sind. Je nach Ihrer
installierten Betriebsumgebung, Ihren Installationsoptionen und der hinzugefügten
optionalen Software kann Ihre Seite Tools unterschiedlich aussehen.
•
Accounts for Users and Groups
Configure Groups
Configure Local Users oder Configure NIS Users
Configure User Templates
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Benutzern und Gruppen“
im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/ugweb verfügbar.)
•
Audit Configuration
Audit Events
Audit System Calls
Audit Users
Informationen hierzu finden Sie in „Überwachungsverwaltung“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Sicherheitsfunktionen.
•
Auditing and Security Attributes Configuration(web-based)
Audit Events
Audit System Calls
Local Users
System Defaults
Informationen hierzu finden Sie in „Überwachungsverwaltung“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Sicherheitsfunktionen.
•
Authenticated Commands (PAM)
Configure Account Authentication
Configure Password Authentication
Configure Session Authentication
Configure User Authentication
Informationen hierzu finden Sie in „Authentifizieren von Benutzern mit PAM“
im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Sicherheitsfunktionen.
System Management Homepage (Web-basiert)
23
•
Disks and File Systems
Disks
File Systems
Logical Volumes
Paging Space
Volume Groups
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick, im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen und in den Handbüchern
VERITAS File System 3.5 (HP OnlineJFS/JFS 3.5) Administrator's Guide sowie im
Informationsblatt The Next Generation Mass Storage Stack. Das Informationsblatt
wurde im Abschnitt „Network and Systems Managment“ der HP Webseite für
technische Dokumentation unter „Storage Area Management“ veröffentlicht (http://
docs.hp.com/en/netsys.html#Storage%20Area%20Management).
(Auch über /usr/sbin/fsweb verfügbar.)
•
Display
Monitor Configuration
X Server Configuration
•
Distributed Systems Administration Utilities (DSAU)
Configure Configuration Synchronization
Configure Consolidated Logging
View System Logs
Informationen hierzu finden Sie im Handbuch Distributed Systems Administration
Utilities User's Guide.
•
Error Management Technology
Query or Customize Error Data
•
Event Monitoring Service(web-based)
Requests
•
Evweb
Subscription Administration
(Auch über /opt/sfm/bin/evweb verfügbar.)
•
IPMI Event Viewer
Event Viewer
•
Kernel Configuration
Alarms
Modules
Tunables
24
Einleitung
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren des Systemkerns“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/kcweb verfügbar.)
•
Network Interfaces Configuration
Auto Port AggregationNetwork Interface Cards
TunnelsVirtual LANs
•
Network Services Configuration
Bootable Devices
DHCPv6
DNS
Hosts
Network Services
NIS
Route
Networked File Systems
System Access
Time
•
nPartition Management
View and Manage Complex
View and Manage Remote Complex
•
Peripheral Devices
Manage Peripheral Devices
- OLRAD Cards
- I/O Tree
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Peripheriegeräten“ im
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/pdweb verfügbar.)
•
Printer Management
Configure Printers or Plotters
Manage Print Requests
Save or Restore Print Spooler Configuration
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Druckern“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
•
Printer Management(web-based)
Configure Printers or Plotters
Manage Print Requests
Save or Restore Print Spooler Configuration
System Management Homepage (Web-basiert)
25
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Druckern“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
•
Resource Management
Event Monitoring Service
•
Serviceguard
Serviceguard Manager
Informationen hierzu finden Sie im Handbuch Managing Serviceguard.
•
Software Management
Copy Depot Software
Install Software
List Depot Software
List Installed Software
Remove Depot Software
Remove Installed Software
Mit der Bereitstellung neuer OEs können immer weitere Funktionen in HP SMH
integriert werden, mit denen Sie zusätzliche Systemverwaltungsarbeiten über
HP SMH ausführen können.
Starten eines HP SMH Web-Clients
Auf Ihrem lokalen System sollte ein Client für X Window System ausgeführt werden.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
Geben Sie in ein Browser-Fenster einen der folgenden URLs ein, wobei Zielsystem
der Host-Domänen-Name oder die IP-Adresse des zu verwaltenden Systems ist:
http://Zielsystem:2301/
Eine Web-Seite mit der folgenden Meldung wird
angezeigt:
Please Wait... You will be
redirected to the System Management
Homepage
Wenn der Daemon-Prozess hpsmh auf dem
Zielsystem noch nicht läuft, wird er automatisch
gestartet.
Nach kurzer Wartezeit wird Ihnen die Web-Seite
zur Anmeldung für HP SMH angezeigt. Geben
Sie einen gültigen HP SMH Anmeldenamen (z. B.
root) und das Kennwort ein.
https://Zielsystem:2381/
26
Einleitung
•
Wenn der Daemon-Prozess hpsmh auf dem
Zielsystem ausgeführt wird, wird Ihnen die
Web-Seite zur Anmeldung für HP SMH
•
angezeigt. Geben Sie einen gültigen
HP SMH Anmeldenamen (z. B. root) und
das Kennwort ein.
Wenn der Daemon-Prozess hpsmh auf dem
Zielsystem noch nicht gestartet wurde, wird
Ihnen abhängig vom Browser eine Meldung
wie z. B. die folgende angezeigt:
Die Seite kann nicht angezeigt
werden (Internet Explorer)
Server nicht gefunden (Firefox)
Das Dokument enthält keine Daten
(Mozilla)
Versuchen Sie, den URL für Anschluss 2301
(oben) zu verwenden.
Starten des HP SMH Daemon-Prozesses auf dem Zielsystem
Geben Sie den folgenden Befehl ein, um den HP SMH Daemon-Prozess auf dem
Zielsystem zu starten:
# /opt/hpsmh/bin/hpsmh autostart
Der HP SMH Daemon-Prozess wird außerdem gestartet, wenn ein Browser versucht,
auf den Anschluss 2301 auf dem Zielsystem zuzugreifen, und dazu z. B. folgenden
URL verwendet: http://Zielsystem:2301/
System Management Homepage (textbasiert)
HP-UX System Management Homepage (HP SMH) unterstützt Sie bei der Verwaltung
Ihres Systems.
Verwaltungsbereiche von HP SMH:
•
a - Auditing and Security
◦ Audited Events
◦ Audited System Calls
◦ Audited Users
◦ System Security Policies
◦ Authenticated Commands
Informationen hierzu finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Sicherheitsfunktionen.
•
c - Security Attributes Configuration
Zu den Themen gehören Kennwortalterung und Standard-umask.
System Management Homepage (textbasiert)
27
— s - System Defaults
Konfigurieren systemweiter Werte für Sicherheitsattribute.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite security(4).
— l - Local Users
Konfigurieren einzelbenutzerbezogener Werte für Sicherheitsattribute lokaler
Benutzer (wenn NIS nicht konfiguriert ist).
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite userdb(4).
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von System- und
Benutzersicherheit“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/secweb -t verfügbar.)
•
d - Peripheral Devices
— o - OLRAD Cards
Anzeigen aller OLRAD-fähigen Steckplätze und Karten im System und
Ausführen von OL*-Operationen.
Informationen hierzu finden Sie im OL*-Support-Handbuch für Schnittstellenkarten.
— i - I/O Tree
Anzeigen aller Geräte im System.
(Auch über /usr/sbin/pdweb -t verfügbar.)
•
e - Resource Management
— Event Monitoring Service
Informationen hierzu finden Sie in Using the Event Monitoring Service.
(Auch über /opt/sfm/bin/evweb verfügbar.)
•
f - Disks and File Systems
— f - File Systems
Anzeigen oder Verwalten von Dateisystemen.
— l - Logical Volumes
Anzeigen oder Verwalten logischer Volumen.
— v - Volume Groups
Anzeigen oder Verwalten von Volumengruppen.
— d - Disks
Anzeigen oder Verwalten von Plattengeräten.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick und HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
28
Einleitung
(Auch über /usr/sbin/fsweb verfügbar.)
•
g - Display
— Monitor Configuration
— Xserver Configuration
•
k - Kernel Configuration
— t - Tunables
Anzeigen oder Ändern von Systemkernvariablen.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kctune(1M).
— m - Modules
Anzeigen oder Ändern von Systemkernmodulen und Treibern.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kcmodule(1M).
— a - Alarms
Anzeigen oder Ändern von Alarmen für Systemkernvariablen.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kcalarm(1M).
— l - Log Viewer
Anzeigen oder Ändern der an den Systemkernvariablen oder an den Modulen
vorgenommenen Änderungen.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kclog(1M).
— u - Usage
Anzeigen der Syntax von Systemkernvariablen.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kcusage(1M).
— c- Manage Configuration
Anzeigen der zur Verwaltung der Konfigurationen verfügbaren Optionen.
Informationen hierzu finden Sie auf der Hilfeseite kconfig(1M).
— b- Restore Previous Boot Values
Wiederherstellen der Werte des vorherigen Starts für Paramater und Module
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren des Systemkerns“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/kweb -t verfügbar.)
•
l - Printers and Plotters(new)
— p - printers
— r - print requests
— s - spooler configuration
— a - add printer
System Management Homepage (textbasiert)
29
— c - show common problems
•
m - Event Monitoring Service
— q - requests
— r - resources
•
n - Networking and Communications
— s - Network Services Configuration
◦ b - Bootable Devices
– b - DHCP Device Groups Booting from This Server
– r - Devices for which Boot Requests are Relayed to Remote Servers
– f - Fixed-Address Devices Booting from This Server
◦ v - DHCPv6
c - Configuring DHCPv6 Server
s - Configuring Default DHCPv6 Client Settings
h - Configuring a Host to Act as a DHCPv6 Relay Agent
r - Configuring DHCPv6 Relay Interface Mappings
p - Configuring DHCPv6 Address Pools
d - Configuring DHCPv6 Client Duid Groups
g - Configuring DHCPv6 Device Groups
◦
d - DNS (BIND)
l - DNS Local Name Server
r - DNS Resolver
◦
h - Hosts
h - Local Hosts File
◦
◦
◦
◦
n - NIS
s - Name Service Switch
k - Network Services
f - Networked File Systems
s - Share/Unshare File System
a - Automounted Remote File Systems
n - Netgroups
◦
◦
– Local Netgroups
r - Routes
c - System Access
i - Internet Services
r - Remote Logins
30
Einleitung
◦
t - Time
s - System Clock
b - NTP Broadcasting
n - NTP Network Time Sources
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren der Netzwerkfunktionen“
im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
Weitere Informationen finden Sie im Handbuch NFS Services Administrator's
Guide.
(Auch über /usr/sbin/ncweb -t verfügbar.)
— i - Network Interfaces Configuration
◦ a - Auto Port Aggregation
◦ n - Network Interface Cards
Informationen hierzu finden Sie im Handbuch HP-UX LAN Administrator's
Guide.
◦
v - Virtual LANs
Informationen hierzu finden Sie im Handbuch HP-UX VLAN Administrator's
Guide.
◦
t - Tunnels
(Auch über /usr/sbin/ncweb -t verfügbar.)
•
p - Printers and Plotters
— Print Requests
— Printers and Plotters
— Save/Restore Spooler Configuration
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Druckern“ im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
•
s - Software Management
— i - Install Software
— r - Remove Installed Software
— l - Interactive List, Installed Software
— s - Quick List, Installed Software
— p - Quick List, Installed Patches
— c - Copy Depot Software
— m - Remove Depot Software
— d - Interactive List, Depot Software
— u - Update HP-UX Operating Environment
System Management Homepage (textbasiert)
31
•
u - Accounts for Users and Groups
— l - Local Users
Anzeigen oder Konfigurieren lokaler Benutzer (wenn NIS nicht konfiguriert
ist).
— g - Groups
Anzeigen oder Konfigurieren von Gruppen.
— t - Templates
Anzeigen oder Konfigurieren von Benutzerschablonen.
Informationen hierzu finden Sie in „Konfigurieren von Benutzern und Gruppen“
im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
(Auch über /usr/sbin/ugweb -t verfügbar.)
Starten von textbasiertem HP SMH
Zum Starten von HP SMH müssen Sie ein Superuser sein oder Zugriffsrechte erhalten
haben (siehe „Gewähren von eingeschränktem Zugriff auf das textbasierende
HP SMH-Modul“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung).
Teile von HP SMH können X Window System verwenden, um erweiterte Bildschirme
anzuzeigen. Sie können diese Bildschirme wahlweise auch als Textgrafik anzeigen. Die
X-Bildschirme ermöglichen es Ihnen, mit Hilfe des Mauszeigers auf den Anzeigen zu
navigieren. Die Textbildschirme und die Menüanzeigen verwenden Tastaturbefehle,
insbesondere die Tabulatortaste, die Pfeiltasten, die Eingabetaste und bestimmte
Buchstabentasten wie auf dem Bildschirm angezeigt. Mit der Taste Esc wird in der
Regel die aktuelle Operation beendet. In einer Menüanzeige wird mit x das Programm
beendet.
•
Gehen Sie wie folgt vor, um textbasierte HP SMH-Module mit der X
Window-Schnittstelle zu starten:
1. Aktivieren Sie das X Window-System wie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Konfigurationsverwaltung.
2. Führen Sie das Modul mit der Option -t aus:
#
#
#
#
#
#
/usr/sbin/fsweb -t # Platten und Dateisysteme
/usr/sbin/kcweb -t # Systemkernkonfiguration
/usr/sbin/ncweb -t # Netzwerkbetrieb und Datenübertragung
/usr/sbin/pdweb -t # Peripheriegeräte
/usr/sbin/secweb -t # Konfiguration der Sicherheitsattribute
/usr/sbin/ugweb -t # Konten für Benutzer und Gruppen
Hinweis: Die Option -t ist für /usr/sbin/smh nicht verfügbar.
Wenn die X Window-Schnittstelle nicht verfügbar ist, verwenden die Module die
alternative Textgrafikanzeige.
32
Einleitung
•
Sie müssen die Umgebungsvariable DISPLAY inaktivieren, um textbasiertes
HP SMH ohne die X Window-Schnittstelle zu starten. Sie können beispielsweise
Folgendes eingeben:
# ( unset DISPLAY ; /usr/sbin/smh )
Auf diese Weise wird die Variable DISPLAY inaktiviert, während HP SMH
ausgeführt wird. Wenn HP SMH beendet wird, wird der Wert von DISPLAY
zurückgesetzt. Beachten Sie die einschließenden Klammern und das Semikolon
zwischen den Befehlen.
In ähnlicher Weise können Sie die Module ohne die X Window-Schnittstelle starten.
Beispiel:
# ( unset DISPLAY ; /usr/sbin/ugweb )
Erteilen eingeschränkten Zugriffs auf textbasiertes HP SMH an Benutzer
Als Systemverwalter können Sie Nicht-Superusern eingeschränkten Zugriff auf
textbasiertes HP SMH erteilen, und zwar einzeln nach Benutzername und gesammelt
nach Primärgruppenname.
HINWEIS: Die Benutzern und Gruppen durch eingeschränktes textbasiertes HP SMH
zugeordneten Zugriffsrechte gelten nicht für Web-basiertes HP SMH.
1.
Aktivieren Sie eingeschränktes HP SMH.
# /usr/sbin/smh -r
2.
3.
Sie können Zugriffsrechte für textbasiertes HP SMH nach Benutzer und nach
Gruppe zuordnen. Mit Hilfe der Tasten u und g können Sie zwischen der Liste
für definierte Benutzer und der Liste für Gruppen wechseln.
Zum Auswählen eines Benutzers oder einer Gruppe bewegen Sie den Fokus auf
den entsprechenden Eintrag und drücken die Eingabetaste. Die Liste mit
textbasierten HP SMH-Bereichen wird angezeigt.
Resource Manager
Disks and File Systems Display
Kernel Configuration
Printers and Plotters
Networking and Communications
Peripheral Devices
Security Attributes Configuration Software Management
Auditing and Security
Accounts for Users and Groups
4.
Wählen Sie eine der folgenden Vorgehensweisen aus:
• Wenn Sie einen Bereich zuordnen wollen, heben Sie ihn hervor und drücken
Sie e.
• Wenn Sie alle Bereiche zuordnen wollen, drücken Sie E.
System Management Homepage (textbasiert)
33
•
•
Wenn Sie einen Bereich deaktivieren wollen, heben Sie ihn hervor und drücken
Sie d.
Wenn Sie alle Bereiche deaktivieren wollen, drücken Sie D.
Sie können diese Operationen in beliebiger Kombination wiederholen. Die
Änderungen werden jedes Mal angezeigt, wenn Sie eine Taste drücken.
5.
6.
7.
Drücken Sie s, um die Änderungen zu speichern.
Drücken Sie die Esc-Taste, um zum vorherigen Bildschirm zurückzukehren.
Drücken Sie x, um das Programm zu beenden.
Zugriffsrechte für Benutzer und Gruppen werden getrennt verwaltet. Zugriffsrechte
für Gruppen gelten für alle Benutzer mit dieser Gruppe als Primärgruppe (siehe /etc/
passwd). Einem Benutzer kann ein Zugriffsrecht einzeln und/oder über die zugehörige
Gruppe erteilt werden.
Wenn privilegierte Benutzer /usr/sbin/smh ausführen, führen sie textbasiertes
HP SMH aus. Sie haben in den angegebenen Bereichen Superuser-Status und sehen
im Menü nur diese HP SMH Bereiche. Alle sonstigen Bereiche von HP SMH sind
verborgen. Wenn Benutzer ohne spezielle Zugriffsrechte für HP SMH smh auszuführen
versuchen, werden sie in einer Meldung darauf hingewiesen, dass sie zum Ausführen
von HP SMH Superuser sein müssen.
Bei Ausführung einer eingeschränkten Version von HP SMH gibt es auf Terminals
keine Escape-Funktionen für die Shell. Das Listenmenü ist deaktiviert. Dadurch wird
verhindert, dass sich die Benutzer den Superuser-Zugriff auf die eingeschränkten
HP SMH-Bereiche verschaffen können.
34
Einleitung
2 Systemstart und -abschluss
In diesem Kapitel werden die folgenden Themen behandelt:
•
„Starten von Systemen“ (Seite 35)
— „Starten von HP-UX auf einem HP Integrity Server: Details und Abweichungen“
(Seite 37)
— „Starten von HP-UX auf HP 9000 (PA-RISC) Systemen: Details und
Abweichungen“ (Seite 57)
— „Beschleunigen des Startvorgangs: SpeedyBoot“ (Seite 71)
•
•
„Anpassen von Systemstart und Systemabschluss“ (Seite 81)
„Systemabschluss“ (Seite 85)
— „Arten des Systemabschlusses“ (Seite 85)
— „Spezielle Erwägungen beim Systemabschluss auf bestimmten Systemen“
(Seite 91)
— „Systemabschluss wenn möglich vermeiden“ (Seite 93)
•
„Konfigurieren von Speicherabzugsgeräten“ (Seite 93)
Einen Überblick und weitere erläuternde Informationen zum Systemstart und
Systemabschluss finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Starten von Systemen
Das Betriebssystem HP-UX kann derzeit auf zwei verschiedenen Hardwareplattformen
eingesetzt werden:
•
•
HP 9000 Systeme — PA-RISC Prozessorfamilie
HP Integrity Server — Itanium-Prozessorfamilie
Ein HP Integrity Server verwendet die EFI-Schnittstelle (Extensible Firmware Interface).
Wenn Ihr System im Anschluss an die Ergebnisse der ersten Firmware-Tests den EFI
Boot-Manager anzeigt, so starten Sie einen HP Integrity Server.
Falls Sie einen HP Integrity Server starten, siehe „Starten von HP-UX auf einem
HP Integrity Server: Details und Abweichungen“ (Seite 37).
Wenn Sie ein PA-RISC System starten, finden Sie weitere Informationen in „Starten
von HP-UX auf HP 9000 (PA-RISC) Systemen: Details und Abweichungen“ (Seite 57).
Zusätzliche Informationen zum Starten von nPartitionen und virtuellen Partitionen
finden Sie im Dokument nPartition Administrator's Guide und im Dokument Installing
and Managing HP-UX Virtual Partitions (vpars).
Starten von Systemen
35
Neuer Massenspeicherstapel für HP-UX 11i Version 3
Mit HP-UX 11i Version 3 wird eine neue Darstellung von speziellen Gerätedateien und
Hardwarepfaden für Massenspeichergeräte eingeführt, die die Verlässlichkeit,
Anpassbarkeit, Leistung und Skalierbarkeit des Massenspeicherstapels erhöhen. (Weitere
Informationen finden Sie im Informationsblatt Next Generation Mass Storage Stack.) Das
Informationsblatt wurde im Abschnitt „Network and Systems Managment“ der
HP Webseite für technische Dokumentation unter „Storage Area Management“
veröffentlicht (http://docs.hp.com/en/netsys.html#Storage%20Area%20Management).
Spezielle Gerätedateien in HP-UX 11i Version 3
HP-UX 11i Version 3 bietet permanente spezielle Gerätedateien (DSFs - Device Special
files) für Massenspeichergeräte. Für jede LUN wird eine einzelne permanente spezielle
Gerätedatei erstellt. Diese ist nicht wie in früheren HP-UX Releases an den Pfad zum
Gerät gebunden, sondern an die WWID (Worldwide Identifier) der LUN, eine eindeutige
und permanente ID der LUN. Hierdurch wird die spezielle Gerätedatei permanent
und flexibel, das heißt unabhängig von physischen Pfaden zum Gerät. Auf diese Weise
wird außerdem transparenter Mehrpfadbetrieb ermöglicht. Dies bedeutet, dass für den
Zugriff jeder verfügbare Pfad zu einem Gerät transparent ausgewählt werden kann.
Ein Beispiel für einen Namen einer permanenten speziellen Gerätedatei ist
/dev/disk/disk13.
HINWEIS: Permanente spezielle Gerätedateien bleiben in einem System permanent,
auch wenn eine Wiederherstellung ausgeführt wird. Sie sind jedoch nicht permanent,
wenn eine erneute Kaltinstallation eines HP-UX 11i v3 Systems ausgeführt wird.
Hardwarepfade in HP-UX 11i Version 3
Mit HP-UX 11i Version 3 wird eine neue Darstellung der Hardwarepfade für
Massenspeichergeräte eingeführt, die als lunpath-Hardwarepfad bezeichnet wird und
neben der traditionellen Darstellung von Hardwarepfaden besteht, die bereits in
Versionen vor HP-UX 11i Version 3 verwendet wurde.
Mit dem Format der lunpath-Hardwarepfade können mehr Ziele und LUNs verwendet
werden, als das traditionelle Adressschema erlaubt. Das Format ist bis zum Host-BusAdapter mit dem Format eines traditionellen Hardwarepfads identisch und stellt den
gleichen Pfad zur LUN dar. Nach dem Host-Bus-Adapter werden weitere Elemente,
die eine übertragungsabhängige Zieladresse darstellen (z. B. ein World-Wide-Name
eines Glasfaserzielanschlusses oder eine Anschluss-ID für SCSI), und eine
SCSI-LUN-Adresse (64 Bit) im Hexadezimalformat hinzugefügt.
Hinweis: Die Größe für Hardwarepfadelemente wurde von 8 Bit auf 64 Bit erhöht, um
diese zusätzlichen Elemente aufzunehmen.
Mit dem Format für lunpath-Hardwarepfade können Pfade für den Systemstart
angegeben werden, wie im Folgenden in diesem Abschnitt erläutert wird.
36
Systemstart und -abschluss
Weitere Informationen zum Format von Hardwarepfaden finden Sie in HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Starten von HP-UX auf einem HP Integrity Server: Details und Abweichungen
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick beschreibt die grundlegende Reihenfolge
der Ereignisse nach dem Einschalten, Zurücksetzen oder erneuten Starten eines
HP Integrity Servers. In diesem Abschnitt wird der Startprozess ausführlicher behandelt,
da Sie beispielsweise in folgenden Situationen den Startprozess manuell steuern müssen:
• Sie müssen Ihr System von einem Gerät aus starten, das normalerweise nicht zum
Starten des Systems verwendet wird.
• Sie müssen Ihr System von einer Systemkerndatei starten, die normalerweise nicht
zum Starten des Systems verwendet wird.
• Sie müssen das System im Einbenutzermodus starten, um sicherzustellen, dass
die Aktionen anderer Benutzer im System sich nicht auf die von Ihnen zu
erledigenden Spezialaufgaben auswirken.
• Sie müssen Ihr System im LVM-Wartungsmodus starten, um einen Fehler bei den
logischen Volumen und/oder Volumengruppen Ihres Rechners zu korrigieren.
• Eine neue Version von HP-UX soll installiert bzw. eine ältere Version aktualisiert
werden.
Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Beschreibung des Startprozesses und möglicher
Abweichungen.
ACHTUNG:
ACPI-Konfiguration für HP-UX muss bei nPartition-fähigen HP Integrity Servern die
Standardkonfiguration sein HP-UX wird bei einem nPartition-fähigen System nicht
gestartet, wenn der ACPI-Konfigurationswert nicht auf „DEFAULT“ eingestellt ist. Eine
andere Einstellung als „DEFAULT“ kann z. B. existieren, wenn auf der nPartition zuvor
ein anderes Betriebssystem als HP-UX lief, für das ein anderer Wert erforderlich war.
Zum Überprüfen der aktuellen ACPI-Konfiguration geben Sie bei der EFI
Shell-Oberfläche den Befehl acpiconfig ohne Argumente ein. Wenn der Wert für
acpiconfig nicht auf default eingestellt ist, kann HP-UX nicht gestartet werden.
In diesem Fall müssen Sie acpiconfig neu konfigurieren, sonst wird der Startvorgang
beim Aufruf des HP-UX Systemkerns mit einem Panikzustand unterbrochen.
Zum Festlegen der ACPI-Konfiguration für HP-UX geben Sie in der EFI Shell-Oberfläche
den Befehl acpiconfig default und anschließend den Befehl reset ein, damit
die nPartition mit der richtigen (default) Konfiguration für HP-UX gestartet wird.
Starten von Systemen
37
Standardsystemstart
Hier finden Sie weitere Details über die Abläufe bei einer typischen HP-UX
Systemstartsequenz bei einem HP Integrity Server.
1.
Schalten Sie die externen Geräte ein: Schalten Sie ggf. alle externen Peripheriegeräte und Geräte ein, die an Ihrem Rechner angeschlossen sind (z. B. Plattenlaufwerke, Plattensysteme, Bandlaufwerke, Drucker, Terminals, Buskonverter usw.).
Sobald die Selbsttests der Geräte abgeschlossen sind, fahren Sie mit dem nächsten
Schritt fort.
2.
Schalten Sie Ihr System (oder die nPartition) ein: Schalten Sie den Computer bzw.
die nPartition ein oder setzen Sie ihn/sie zurück.
Die Systemhardware (oder die Hardware der zu startenden nPartition) durchläuft
eine Reihe von Selbsttests zur Überprüfung, ob die Prozessoren, der Speicher und
die weiteren Systemkomponenten richtig funktionieren.
3.
Auswahl des Startgeräts: Ihr System (bzw. die zu startende nPartition) muss
eine Systemkerndatei finden, von der der Systemstart durchgeführt werden kann.
Die Suche besteht dabei aus zwei Teilen:
Teil 1
Ermitteln des Hardwarepfads zum Starten des Geräts
Teil 2
Ermitteln, welche Systemkerndatei im Hardwarepfad gestartet werden
soll (siehe Schritt 4)
Die im nichtflüchtigen Speicher abgelegten Pfadvariablen richten max. drei
mögliche Startpfade ein, von denen aus ein Systemstart versucht werden kann:
PRI Der PRImäre Startpfad ist der erste Startpfad, der ausprobiert wird. Stellen
Sie den Wert für diesen Pfad so ein, dass er auf das Gerät verweist, von
dem am häufigsten ein Systemstart durchgeführt werden soll.
HAA Der alternative Startpfad für hohe Verfügbarkeit (High Availability
Alternative) ist der Pfad, von dem aus Ihr System gestartet werden soll,
wenn der primäre Startpfad fehlschlägt.
ALT Der ALTernative Startpfad ist der Hardwarepfad zu einer alternativen
Startquelle (z. B. ein Bandlaufwerk, eine Netzwerk-Startquelle oder ein
optisches Plattenlaufwerk).
Bei einem HP Integrity Server wird bei einem automatischen Systemstart der
Startpfad PRI versucht. Sie können einen automatischen Systemstart manuell
überschreiben, indem Sie den Startprozess vor Ablauf des mit AUTOBOOT DELAY
angegebenen Zeitraums unterbrechen. Wenn ein automatischer Start vom primären
Startpfad (dem ersten Element in der Liste der Startoptionen) nicht möglich ist,
müssen Sie im EFI Boot Manager-Menü manuell einen Startpfad auswählen.
Startplatten auf HP Integrity Servern enthalten eine spezielle Partition, die als
EFI-Partition bezeichnet wird. Die EFI-Partition, eine Variante des auf PCs häufig
eingesetzten FAT-Dateisystems, enthält EFI-Anwendungen, die vor dem Starten
von HP-UX ausgeführt werden können. Eine solche Anwendung, der EFI Boot
38
Systemstart und -abschluss
Manager, wird automatisch gestartet und startet wiederum den HP-UX Boot
Loader hpux.efi (HP-UX Ladeprogramm, ebenfalls eine EFI-Anwendung).
HINWEIS: Ein Diagramm und eine kurze Beschreibung des Layouts für Platten
mit EFI-Partitionen siehe Band HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer
Volumen.
4.
Auswahl der Systemkerndatei: Nach der Auswahl eines Startgeräts wird der
HP-UX spezifische Boot Loader hpux.efi gestartet. hpux.efi verwendet den
Inhalt der Datei AUTO auf dem ausgewählten Startgerät zum Suchen der zu
startenden Systemkerndatei.
Normalerweise enthält die Datei AUTO den Befehl:
boot vmunix
Dieser Befehl weist hpux.efi an, den Systemkern aus der Datei vmunix vom
Dateisystem für den Systemstart zu laden. Dieses Dateisystem muss später auf
dem Root-Dateisystem unter /stand eingehängt werden, damit der gestartete
Systemkern als Datei /stand/vmunix gefunden werden kann.
5.
Laden und Starten des Betriebssystems HP-UX: Anschließend wird hpux.efi
geöffnet, lädt den HP-UX Systemkern in den Speicher und startet ihn.
6.
HP-UX durchläuft eine Initialisierung und beginnt mit dem normalen Betrieb.
Automatischer oder manueller Systemstart
Ob Ihr System automatisch gestartet wird (mit der Möglichkeit eines nicht überwachten
Systemstarts nach einem Stromausfall oder anderen unerwarteten Startsituationen)
oder manuelle Eingriffe erfordert, hängt von verschiedenen Faktoren ab, vor allem:
• der Einstellung des Kennzeichens autoboot im nichtflüchtigen Speicher
• ob eine Datei AUTO in der EFI-Partition auf dem ausgewählten Startgerät vorhanden
ist
• ob Sie einen Systemstart vom primären Startgerät Ihres Systems planen
• ob Ihr primäres Startgerät (oder das alternative Startgerät für hohe Verfügbarkeit)
verfügbar ist
Normalerweise verweist der primäre Startpfad auf das Gerät, von dem aus Sie am
häufigsten einen Systemstart durchführen, und dieses Gerät sollte verfügbar sein.
Wenn das Kennzeichen autoboot aktiviert ist, startet Ihr System automatisch von
dem ausgewählten Startgerät (im Anschluss an ein vordefiniertes Zeitlimit).
autoboot on
Wenn das Kennzeichen autoboot auf on gesetzt ist, versucht
hpux.efi, mit den Elementen in der Liste der Startoptionen das
System in der angegebenen Reihenfolge zu starten. Dabei wird die
Datei \EFI\HPUX\AUTO aus dem EFI-Dateisystem auf dem Gerät,
von dem Sie starten, gelesen. hpux.efi verwendet den Inhalt von
Starten von Systemen
39
AUTO zum Ermitteln der Systemkerndatei für das Laden und ggf.
Festlegen der zu verwendenden Systemstartoptionen. Anschließend
wird der Systemkern geladen und gestartet.
Wenn keine Datei AUTO gefunden wurde, stoppt der
Systemstartprozess beim Ladeprogramm hpux.efi (Sie sehen
die Eingabeaufforderung HPUX>). Sie können dann HP-UX manuell
starten oder andere Aufgaben ausführen.
autoboot off
Wenn das Kennzeichen autoboot auf den Wert off eingestellt ist,
stoppt der Systemstartprozess beim EFI Boot Manager; von hier
aus können Sie HP-UX manuell starten oder andere Aufgaben
ausführen.
Überschreiben eines automatischen Systemstarts
Wenn das Kennzeichen autoboot im nichtflüchtigen Speicher Ihres Systems bzw. der
nPartition aktiviert ist, versucht Ihr System bzw. die nPartition, nach einer
Startverzögerung automatisch das System zu starten. Standardmäßig ist die
Startverzögerung auf 10 Sekunden eingestellt, Sie können diesen Wert jedoch ändern.
Um einen automatischen Systemstart zu überschreiben, drücken Sie innerhalb der
Autoboot-Verzögerungsdauer die Leertaste. Statt den automatischen Systemstart
fortzusetzen, erlaubt Ihr System bzw. Ihre nPartition nun eine Interaktion mit dem EFI
Boot Manager.
HINWEIS:
Fast alle Tasten führen dieselbe Aktion wie die Leertaste aus, allerdings
wird die Startreihenfolge durch die Eingabetaste sofort gestartet und andere Tasten
haben möglicherweise Auswirkungen auf den Boot Manager (z. B. wird durch Drücken
von v die ausgewählte Menüoption im Boot Manager um eine Option nach unten
verschoben).
Sie können einen automatischen Systemstart für die Interaktion mit dem EFI Boot
Manager überschreiben, um:
• ein anderes Startgerät als das normalerweise verwendete anzugeben
• eine andere Systemkerndatei als die normalerweise verwendete anzugeben
• die Einstellungen des Systems vor dem Start anzuzeigen oder zu ändern
An dieser Stelle können Sie ein Gerät auswählen, von dem aus das System gestartet
werden soll. Hierzu werden die Optionen im Hauptmenü des EFI Boot Manager
verwendet oder Sie wählen die Interaktion mit der EFI-Shell zum Starten Ihres Systems.
40
Systemstart und -abschluss
Verwenden der EFI-Shell zum manuellen Starten des Systems
Verwenden Sie die EFI-Shell zum Starten Ihres Systems wie folgt:
Prozedur 2-2 Systemstart von der EFI-Shell aus
1.
Rufen Sie die EFI-Shell auf.
Wählen Sie von der Systemkonsole aus mit den Pfeiltasten nach oben/unten die
Option „EFI Shell“ im EFI Boot Manager-Menü aus, um die Shell aufzurufen.
2.
Rufen Sie die EFI-Systempartition für das HP-UX Startgerät auf.
Verwenden Sie den Befehl map der EFI-Shell zum Auflisten der Dateisysteme
(fs0, fs1 usw.), die bekannt sind und zugeordnet wurden.
Zur Auswahl eines zu verwendenden Dateisystems geben Sie seinen zugeordneten
Namen, gefolgt von einem Doppelpunkt (:) ein. Wenn Sie beispielsweise mit dem
Startgerät arbeiten wollen, das als fs0 zugeordnet ist, geben Sie fs0: bei der
Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein. Wenn Sie die Eingabetaste drücken, um
den Befehl abzuschließen, ändert sich die Shell-Eingabeaufforderung und spiegelt
Ihre aktuelle Geräteauswahl wider: (fs0:\>)
Wenn mit dem Befehl map Informationen über viele Geräte ausgegeben werden,
können Sie mit der Option -b die Ausgabe bildschirmweise anzeigen lassen.
3.
Geben Sie HPUX bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein, um das
Ladeprogramm HPUX.EFI vom derzeit ausgewählten Startgerät zu laden.
Sie können erforderlichenfalls den vollständigen Pfad des Ladeprogramms angeben,
indem Sie \EFI\HPUX\HPUX bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell eingeben.
4.
Warten Sie ab, bis das Ladeprogramm HPUX.EFI mit dem in der Datei AUTO
angegebenen Befehl boot fortfährt, oder geben Sie den Befehl boot manuell ein.
Standardmäßig startet das Ladeprogramm HPUX.EFI mit den Ladebefehlen in
der Datei \EFI\HPUX\AUTO auf der EFI-Systempartition des ausgewählten
Systemstartgeräts. Die Datei AUTO enthält normalerweise den Befehl boot vmunix.
Zur Interaktion mit dem Ladeprogramm HPUX.EFI unterbrechen Sie den
Systemstart (z. B. geben Sie innerhalb des vom Ladeprogramm vorgegebenen
Zeitlimits ein Leerzeichen ein). Verwenden Sie den Befehl exit, um das
Ladeprogramm zu beenden. Sie kehren dann zu EFI zurück.
Einstellen der Verzögerung beim automatischen Systemstart
Standardmäßig ist die Verzögerung beim automatischen Systemstart auf 10 Sekunden
eingestellt. Sie können diesen Wert ändern:
Starten von Systemen
41
Beispiel 2-1 Einstellen der Verzögerung beim automatischen Systemstart mit den
Startoptionen des EFI Boot Manager:
1.
2.
3.
4.
Wählen Sie „Boot Option Maintenance Menu“ im Hauptmenü des Boot
Manager aus.
Wählen Sie „Auto Boot TimeOut“ im „Boot Option Maintenance Menu“ aus.
Wählen Sie „Set TimeOut Value“ aus.
Geben Sie die Anzahl der Sekunden ein, um die der Systemstart verzögert
werden soll (z. B. 30).
Beispiel 2-2 Einstellen der Verzögerung für den automatischen Systemstart über den
Befehl autoboot der EFI-Shell:
Verwenden Sie zum Einstellen der Verzögerung beim automatischen Systemstart auf
30 Sekunden z. B. folgenden EFI-Shell-Befehl:
autoboot 30
Aktivieren/Deaktivieren des automatischen Systemstarts (Autoboot)
Der Wert des Kennzeichens autoboot kann auf verschiedene Arten festgelegt oder
geändert werden:
Beispiel 2-3 Aktivieren des automatischen Systemstarts (mit dem EFI-Shell-Befehl autoboot)
Shell> autoboot on
Beispiel 2-4 Deaktivieren des automatischen Systemstarts (mit dem EFI-Shell-Befehl
autoboot)
Shell> autoboot off
Beispiel 2-5 Aktivieren des automatischen Systemstarts (mit setboot von einem aktiven
HP-UX System aus)
/usr/sbin/setboot -b on
Beispiel 2-6 Deaktivieren des automatischen Systemstarts (mit setboot von einem aktiven
HP-UX System aus)
/usr/sbin/setboot -b off
42
Systemstart und -abschluss
Starten von einer alternativen Startquelle aus
Bisweilen müssen Sie Ihr System von einem Gerät starten, das normalerweise nicht
zum Starten des Systems verwendet wird. Wenn sich Ihr System beispielsweise nicht
von der primären Startplatte starten lässt, müssen Sie es entweder von einer anderen
Platte oder einem anderen Wiederherstellungsmedium aus starten.
Starten von einem alternativen Startgerät
Sie können einen Systemstart von einem alternativen Gerät auf die folgenden Arten
durchführen. Wenn Ihr System für einen automatischen Systemstart eingerichtet ist,
müssen Sie die Sequenz für den automatischen Start überschreiben, indem Sie während
der autoboot-Verzögerung (dem Zeitlimit) eine beliebige Taste auf der Konsoltastatur
drücken.
□
□
Wenn das alternative Gerät, von dem Sie den Systemstart ausführen wollen, im
Menü der Startoptionen (dem EFI Boot Manager-Hauptmenü) aufgeführt ist,
markieren Sie mit den Pfeiltasten den Eintrag für das alternative Gerät und drücken
Sie die Eingabetaste auf der Tastatur, um den Systemstart von diesem Gerät
auszuführen.
Wenn das alternative Gerät, von dem Sie den Systemstart ausführen wollen, nicht
in der Liste der Startoptionen aufgeführt ist, gehen Sie wie folgt vor:
1. Wählen Sie „EFI Shell [Built-in]“ im Menü mit den Startoptionen aus,
um die EFI-Shell zu starten.
2. Geben Sie map bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein, um die
startfähigen Geräte in Ihrem System aufzulisten.
Die Geräte werden aufgelistet. Suchen Sie nach Einträgen, die mit fs#:
beginnen (wobei # eine Zahl wie 0, 1, 2, 3 etc. ist).
Wenn mit dem Befehl map Informationen über viele Geräte ausgegeben
werden, können Sie mit der Option -b die Ausgabe bildschirmweise anzeigen
lassen.
3.
Stellen Sie fest, welcher Eintrag dem Gerät zugeordnet ist, von dem Sie den
Systemstart ausführen wollen, und geben Sie den Namen fs#: bei der
Eingabeaufforderung ein.
Wenn der Eintrag für das gewünschte Gerät beispielsweise als „fs0:“
gekennzeichnet ist, geben Sie fs0: bei der Eingabeaufforderung ein.
Shell> fs0:
Das dem Eintrag fs0: zugeordnete Gerät ist jetzt das ausgewählte Startgerät.
Die Eingabeaufforderung der EFI-Shell ändert sich und spiegelt diese
Änderung wider.
4.
Geben Sie hpux ein, um den Boot Loader zu starten. Der Boot Loader
(hpux.efi) wird jetzt ausgeführt und verwendet die Datei AUTO auf dem
ausgewählten Gerät zur Ermittlung des zu verwendenden Systemkerns.
Starten von Systemen
43
HINWEIS: Auf partitionierbaren Systemen werden standardmäßig nicht alle Zellen
und ihre Schnittstellenkarten nach Geräten durchsucht. Dies fördert eine schnellere
Ausführung des Startprozesses. Wenn das Gerät, das Sie für den Systemstart verwenden
wollen, nicht an eine E/A-Karte auf der Prozessorkernzelle angehängt ist, müssen Sie
den Suchbefehl in der EFI-Eingabeaufforderung verwenden, um zusätzliche Geräte
auf anderen Zellen und E/A-Steckplätzen finden zu können. Weitere Informationen
über den Suchbefehl finden Sie im nPartition Administrator's Guide. Wenn dem Boot
Manager-Menü ein Gerät hinzugefügt wird, das sich auf einer anderen Zelle befindet,
listet EFI bei der Ausführung zukünftiger Systemstarts die auf dieser E/A-Karte
befindlichen Geräte auf.
Starten von einer alternativen Systemkerndatei
Der Name der Standard-Systemkerndatei (und der Name der normalerweise
verwendeten Systemkerndatei) lautet vmunix. Die Datei AUTO in der EFI-Partition
eines Startgeräts enthält normalerweise den Eintrag: „boot vmunix“; dieser Eintrag
verweist auf die Datei vmunix im Dateisystem /stand auf dem ausgewählten
Startgerät.
Wenn Sie normalerweise einen Systemstart von der Systemkerndatei /stand/vmunix
ausführen, aber (beispielsweise) vorübergehend von einer alternativen Systemkerndatei
starten müssen, gehen Sie anhand dieser Prozedur vor. Verwenden Sie dabei Ihren
Systemkern-Dateinamen statt testvmunix:
1.
2.
3.
Wenn Ihr System automatisch gestartet wird, unterbrechen Sie die Startsequenz,
indem Sie innerhalb der Systemstart-Verzögerung (dem Zeitlimit) eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken.
Wählen Sie EFI Shell [Built-in] in den Startoptionen aus, um die EFI-Shell
zu starten.
Vergewissern Sie sich, dass das ausgewählte Startgerät dasjenige ist, das die
Systemkerndatei enthält, von der der Systemstart ausgeführt werden soll. Wenn
Sie nicht sicher sind:
a. Geben Sie map bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein, um die
startfähigen Geräte in Ihrem System aufzulisten.
Die Geräte werden aufgelistet mit Einträgen, die mit fs# beginnen: (wobei
# eine Zahl wie 0, 1, 2, 3 etc. ist). Beispiel:
fs0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88F40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
fs1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part3,Sig88F40A9E-B992-11E1-8004-D6217B60E588)
blk0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)
blk1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
blk2 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A6C-B992-11E1-8003-D6217B60E588)
blk4 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Secondary,Master)
44
Systemstart und -abschluss
b.
Stellen Sie fest, welcher Eintrag dem Gerät zugeordnet ist, von dem Sie den
Systemstart ausführen wollen, und geben Sie den Namen fs#: bei der
Eingabeaufforderung ein.
Wenn der gewünschte Eintrag beispielsweise als „fs7:“ gekennzeichnet ist,
geben Sie fs7: bei der Eingabeaufforderung ein.
Shell> fs7:
Das dem Eintrag fs7: zugeordnete Gerät ist jetzt das ausgewählte Startgerät.
4.
Geben Sie den Befehl hpux bei der Shell-Eingabeaufforderung ein und bereiten
Sie sich auf das Stoppen der Sequenz für den automatischen Systemstart vor (indem
Sie eine beliebige Taste auf der Konsoltaste drücken), wenn ein rückwärts laufender
Zähler angezeigt wird, der darauf hinweist, dass ein automatischer Systemstart
in Kürze beginnt.
HINWEIS: Wenn die Datei AUTO auf dem jetzt ausgewählten Startgerät den
Systemstart von der gewünschten alternativen Systemkerndatei veranlasst, braucht
diese zweite Autoboot-Sequenz nicht unterbrochen zu werden. Andernfalls stoppen
Sie den automatischen Systemstart.
5.
Falls Sie den automatischen Systemstart im vorigen Schritt gestoppt haben, sollte
jetzt der HP-UX Boot Loader angezeigt werden; die Eingabeaufforderung lautet
„HPUX>“.
Geben Sie bei der Boot Loader-Eingabeaufforderung den Befehl boot Dateiname
ein, wobei Dateiname der Name der Systemkerndatei ist, von der Sie den
Systemstart ausführen wollen.
Beispiel 2-7 Starten von einer alternativen Systemkerndatei namens „testvmunix“
aus
HPUX> boot testvmunix
Ändern der Startpfade PRI, HAA und ALT
Bei HP Integrity Servern basieren der primäre Startpfad, der alternative Startpfad für
hohe Verfügbarkeit und der alternative Startpfad jeweils auf dem ersten, zweiten und
dritten Element in der Liste der Startoptionen für den Server.
Sie können die Startpfade mit dem Befehl setboot verwalten, wenn HP-UX aktiv ist,
oder über das „Boot Option Maintenance Menu“ im EFI Boot Manager.
Starten von Systemen
45
Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über den HP-UX Befehl setboot
Wenn Sie den Befehl setboot zum Konfigurieren des ersten (PRI), zweiten (HAA)
oder dritten (ALT) Elements in der Liste der Startoptionen verwenden, ersetzt der neu
angegebene Gerätepfad entweder die ursprüngliche Startoption, oder er wird an Stelle
des ursprünglichen Eintrags eingefügt (wobei das ursprüngliche Element nach hinten
in Richtung des Endes der Startoptionsliste verschoben wird):
□ Wenn die Startoption derzeit nicht auf ein HP-UX Gerät verweist, wird der neue
Startgerätepfad als ein neues Element in die Liste der Startoptionen eingefügt.
In diesem Fall wird das ursprüngliche Listenelement, sofern vorhanden, zum Ende
der Startoptionsliste hin verschoben, und der neue Startgerätepfad wird
entsprechend der Angabe von setboot zum ersten (PRI), zweiten (HAA) oder
dritten (ALT) Element in der Liste.
□
□
Wenn die Startoption derzeit auf ein HP-UX Gerät verweist und das Listenelement
die Standardbeschreibung hat (z. B. „HP-UX Primary Boot for PRI“ oder
„HP-UX Alternate Boot for ALT“), ersetzt der neue Startgerätepfad das
ursprüngliche Element in der Liste der Startoptionen.
Falls die Startoption momentan auf ein HP-UX Gerät verweist und die Beschreibung
des Listenelements keine Standardbeschreibung für die entsprechende Stelle in
der Liste der Startoptionen ist, wird die neue Einstellung für das Startgerät als ein
neues Element in der Liste der Startoptionen eingefügt.
In diesem Fall wird das ursprüngliche Listenelement zum Ende der Startoptionsliste
hin verschoben.
HINWEIS: Der Startgerätepfad, den Sie im Befehl setboot angeben (Pfad in den
folgenden Beispielen) muss ein gültiger HP-UX Hardwarepfad zu einem startfähigen
HP-UX Gerät sein.
Zusätzlich zum traditionellen Hardwarepfad sind ab HP-UX 11i Version 3 der Name
permanenter spezieller Gerätedateien und der lunpath-Hardwarepfad gültige Angaben
für den Befehl setboot. Unabhängig vom Typ des an setboot übergebenen Arguments
speichert setboot einen aktiven lunpath-Hardwarepfad in nicht flüchtigem Speicher
und zeigt ihn in der Ausgabe zum Gerät an. Dieser lunpath-Hardwarepfad kann bei
Ausfall des ursprünglich konfigurierten lunpath-Pfads automatisch durch einen anderen
aktiven lunpath-Pfad ersetzt werden. Weitere Informationen finden Sie im
Informationsblatt setboot(1M) in HP-UX 11i v3 auf der HP Webseite für technische
Informationen: http://docs.hp.com
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -p Pfad zum Festlegen des primären
Startpfads. Hierbei ist Pfad ein traditioneller Hardwarepfad. Beispiel:
/usr/sbin/setboot -p 0/0/2/0/0.6
46
Systemstart und -abschluss
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -h Pfad zum Festlegen des alternativen
Startpfads für hohe Verfügbarkeit. Hierbei ist Pfad ein lunpath-Hardwarepfad.
Beispiel:
/usr/sbin/setboot -h
0/5/1/0.0x50001fe15001eead.0x4001000000000000
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -a Pfad zum Festlegen des alternativen
Startpfads. Hierbei ist Pfad eine permanente spezielle Gerätedatei. Beispiel:
/usr/sbin/setboot -a /dev/disk/disk13
Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über das „Boot Option Maintenance Menu“ im EFI
Boot Manager:
Sie können das „Boot Option Maintenance Menu“ in EFI Boot Manager zur Verwaltung
der Startpfade PRI, HAA und ALT verwenden. Berücksichtigen Sie dabei:
PRI Der primäre Startpfad (PRI) entspricht der ersten Startoption in der Liste
HAA Der alternative Startpfad für hohe Verfügbarkeit (HAA) entspricht der zweiten
Startoption in der Liste
ALT Der alternative Startpfad (ALT) entspricht der dritten Startoption in der Liste
HINWEIS: In der Liste der Startoptionen können auch mehr als drei Elemente
eingetragen sein. Die ersten drei entsprechen den Startpfaden wie in der Liste oben
angegeben. Zusätzliche Elemente können bei einem manuellen Systemstart aus der
Liste der Startoptionen ausgewählt werden.
1.
2.
3.
Wählen Sie „Boot Option Maintenance Menu“ im Hauptmenü von EFI Boot
Manager aus.
Verwenden Sie die folgenden drei Elemente im „Boot Option Maintenance Menu“
zum Bearbeiten der Startoptionsliste, so dass diese die Geräte auf ihrem System
widerspiegelt, die Sie für Ihre Startpfade PRI, HAA und ALT verwenden wollen
(sowie alle zusätzlichen Startpfade, die Sie der Liste hinzufügen wollen):
Add a Boot Option
Zeigt eine Liste möglicher Startoptionen an; Sie
können eine dieser Optionen auswählen und
Ihrer Startoptionsliste hinzufügen
Delete Boot Option(s)
Ermöglicht das interaktive Löschen von einem
oder mehreren Einträgen aus Ihrer Liste der
Startoptionen
Change Boot Order
Ermöglicht die Neuanordnung Ihrer
Startoptionsliste
Wenn die Liste der Startoptionen für Ihr System wie gewünscht aussieht, wählen
Sie „Exit“ aus, um zum Hauptmenü des EFI Boot Manager zurückzukehren (hier
sollten jetzt Ihre neuen Änderungen an der Startoptionsliste angezeigt werden).
Starten von Systemen
47
Ändern des Inhalts einer Datei AUTO auf einem Startgerät
Auf einem HP Integrity Server wird bei einem automatischen Systemstart (und bei
bestimmten manuellen Systemstarts) die Datei \EFI\HPUX\AUTO auf dem Gerät, von
dem gestartet wird, verwendet, um die Systemkerndatei zu finden, von der der
Systemstart ausgeführt werden soll.
Normalerweise enthält die Datei AUTO die Angabe „boot vmunix“. Sie können den
Inhalt der Datei AUTO vorübergehend überschreiben, um beispielsweise einen
Systemstart von einer alternativen Systemkerndatei durchzuführen (siehe „Starten von
einer alternativen Systemkerndatei“ (Seite 44)); wenn Sie das System jedoch
standardmäßig von der anderen Systemkerndatei starten oder immer bestimmte
Startoptionen verwenden wollen, müssen Sie den Inhalt der Datei AUTO so ändern,
dass sie die entsprechenden Einstellungen enthält.
HINWEIS: Die Datei AUTO kann nur den Befehl boot angeben. Zur Ausführung
weiterer Befehle im Ladeprogramm hpux.efi müssen Sie eine direkte Interaktion
mit dem Ladeprogramm ausführen.
Es gibt drei grundsätzliche Möglichkeiten, den Inhalt der Datei AUTO auf einem Gerät
zu ändern. Zwei dieser Möglichkeiten können über die vor dem Systemstart
durchlaufene EFI-Umgebung durchgeführt werden. Die dritte Möglichkeit steht bei
aktivem HP-UX zur Verfügung.
•
•
•
Ändern der Datei AUTO von der EFI-Shell aus (vor dem Systemstart)
Ändern von AUTO vom HPUX.EFI Boot Loader (vor dem Systemstart) aus
Ändern von AUTO aus einer aktiven HP-UX Umgebung heraus
Prozedur 2-6 Ändern der Datei AUTO von der EFI-Shell aus (vor dem Systemstart)
Diese Prozedur kann nicht von einem aktiven HP-UX System aus durchgeführt werden.
Dabei wird davon ausgegangen, dass Ihr System noch nicht gestartet wurde. Wenn
Sie den Inhalt der Datei AUTO eines Geräts ändern müssen, während HP-UX aktiv ist,
schlagen Sie unter „Ändern von AUTO aus einer aktiven HP-UX Umgebung heraus“
(Seite 52) nach.
Zum Auflisten und Konfigurieren einer Datei AUTO eines HP-UX Startgeräts von der
EFI-Shell aus verwenden Sie die Befehle der EFI-Shell (z. B. cd, ls und edit). Damit
können Sie die Datei EFI\HPUX\AUTO auf dem ausgewählten Gerät anzeigen und
bearbeiten.
1.
Rufen Sie die EFI Shell-Umgebung über die Systemkonsole des Servers (bzw.
der nPartition) auf. Der Aufruf der Systemkonsole erfolgt über den Management
Processor (MP) des Servers oder über ein fest verdrahtetes Konsolterminal.
Unterbrechen Sie ggf. den automatischen Startprozess, indem Sie während des
Zeitlimits des automatischen Systemstarts eine beliebige Taste drücken. Der EFI
Boot Manager zeigt das Menü der Startoptionen (das EFI-Hauptmenü) an.
Wählen Sie im Menü der Startoptionen EFI Shell aus.
48
Systemstart und -abschluss
2.
Wählen Sie das Gerät mit der zu ändernden Datei AUTO aus.
WICHTIG: Vergessen Sie diesen Schritt nicht, insbesondere wenn Sie mehrere
startfähige Geräte haben. Bei einem HP Integrity Server kann jedes startfähige
Gerät seine eigene Datei AUTO haben. Falls Sie das Gerät mit der zu ändernden
Datei AUTO nicht ausgewählt haben, ändern Sie unter Umständen die Datei AUTO
auf einem anderen Gerät.
Zum Auflisten aller momentan zugeordneten Dateisysteme geben Sie map bei der
Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein:
Shell> map
Der Befehl map zeigt alle bekannten und zugeordneten Dateisysteme an. Beispiel:
fs0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88F40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
fs1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part3,Sig88F40A9E-B992-11E1-8004-D6217B60E588)
blk0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)
blk1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
blk2 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A6C-B992-11E1-8003-D6217B60E588)
blk4 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Secondary,Master)
Wenn mit dem Befehl map Informationen über viele Geräte ausgegeben werden,
können Sie mit der Option -b die Ausgabe bildschirmweise anzeigen lassen.
Suchen Sie in der angezeigten Liste den Eintrag für das Gerät mit der zu ändernden
Datei AUTO. Sehen Sie sich in der Liste die Einträge an, die mit der Zeichenfolge
fs# beginnen, wobei # eine Zahl ist (z. B. fs0, fs1, fs2 ... usw.). Geben Sie bei
der Eingabeaufforderung der EFI-Shell fs# für das gewünschte Gerät ein, gefolgt
von einem Doppelpunkt:
Shell> fs0:
Ihr Gerät ist jetzt ausgewählt, und die Eingabeaufforderung der EFI-Shell ändert
sich entsprechend:
fs0:\>
3.
Wechseln Sie zu dem Verzeichnis, in dem sich die Datei AUTO befindet. Im
EFI-Dateisystem für jedes HP-UX Startgerät befindet sich die Datei AUTO im
Verzeichnis \EFI\HPUX:
fs0:\> cd \EFI\HPUX
Die Eingabeaufforderung ändert sich erneut und zeigt die neue Position an:
fs0:\EFI\HPUX>
a.
Sie können den Inhalt des Verzeichnisses mit dem Befehl ls anzeigen:
fs0:\EFI\HPUX> ls
Directory of: fs0:\EFI\HPUX
06/03/04 03:31p <DIR>
512
06/03/04 03:31p <DIR>
512
06/03/04 03:35p
421,590
06/03/04 03:35p
24,576
06/03/04 03:35p
12
3 File(s)
446,196 bytes
.
..
HPUX.EFI
NBP.EFI
AUTO
Starten von Systemen
49
2 Dir(s)
fs0:\EFI\HPUX>
b.
Sie können den aktuellen Inhalt der Datei AUTO mit dem Befehl cat anzeigen:
fs0:\EFI\HPUX> cat AUTO
FILE: fs0:\EFI\HPUX\AUTO, Size 12
boot vmunix
fs0:\EFI\HPUX>
4.
Zum Ändern des Inhalts der Datei AUTO können Sie entweder den Befehl edit
verwenden, um die Datei mit dem EFI-Ganzseiteneditor zu bearbeiten, oder Sie
verwenden den Befehl echo und leiten seine Ausgabe an die Datei AUTO um:
• Zur Verwendung des Befehls edit geben Sie edit AUTO ein und konfigurieren
die Datei AUTO mit dem Ganzseiteneditor.
Je nach dem verwendeten System und abhängig davon, ob Sie eine fest
verkabelte Konsole verwenden oder über das Netzwerk zugreifen, drücken
Sie zum Speichern der Änderungen an der Datei die Taste „F2“ oder drücken
„Esc 2“ (drücken Sie „Esc“ und anschließend „2“). Beachten Sie die auf dem
Bildschirm angezeigten Eingabeaufforderungen, um festzustellen, welche
Tastensequenz verwendet werden soll.
Zum Beenden des EFI-Editors drücken Sie die Taste „F3“ (oder drücken „Esc
3“ entsprechend Ihrem System; siehe die Beschreibung im vorigen Absatz).
•
Zum Konfigurieren der Datei AUTO ohne Verwendung des Ganzseiteneditors
verwenden Sie den Befehl echo:
fs0:\EFI\HPUX> echo boot testvmunix > auto
Dieser Befehl ersetzt den vorherigen Inhalt der Datei AUTO (falls vorhanden) durch
die Zeichenfolge „boot testvmunix“. Ersetzen Sie den Namen der
Systemkerndatei für testvmunix in dem Beispiel.
HINWEIS: Da in der EFI-Shell (EFI-Dateisystem) nicht zwischen Groß- und
Kleinschreibung unterschieden wird, gelten die Angaben „auto“ und „AUTO“
(im vorigen Beispiel) als identisch.
Wie bei HP-UX Shells wird im obigen Beispiel durch das Zeichen „>“ die Ausgabe
des Befehls echo in die Datei „auto“ umgeleitet. Wenn auto bereits vorhanden
ist, wird sein Inhalt überschrieben. Wenn auto nicht vorhanden ist, wird es erstellt
und enthält die Ausgabe des Befehls echo
5.
50
Überprüfen Sie den neuen Inhalt der Datei AUTO. Verwenden Sie den Befehl
cat AUTO, um sicherzustellen, dass der Inhalt von AUTO jetzt den gewünschten
Inhalt hat.
Systemstart und -abschluss
Prozedur 2-7 Ändern von AUTO vom HPUX.EFI Boot Loader (vor dem Systemstart) aus
Zum Auflisten und Konfigurieren der Datei AUTO eines HP-UX Startgeräts vom
Ladeprogramm HPUX.EFI aus verwenden Sie die Befehle showauto und setauto
des Ladeprogramms.
1.
Rufen Sie das Ladeprogramm HPUX.EFI für das Startgerät auf, das die zu
konfigurierende Datei AUTO enthält.
Sie können hierzu das Ladeprogramm von der EFI-Shell-Oberfläche aus starten,
oder Sie können das Gerät vom EFI Boot Manager aus auswählen und den HP-UX
Startprozess unterbrechen, um die Eingabeaufforderung HPUX> des
Ladeprogramms zu erhalten.
HINWEIS: Wenn Sie die EFI Shell-Oberfläche verwenden, vergewissern Sie sich,
dass Sie das richtige Startgerät ausgewählt haben, bevor Sie das
Start-Ladeprogramm HPUX.EFI starten; andernfalls ändern Sie unter Umständen
die falsche Datei AUTO. Informationen zum Auswählen des richtigen Geräts finden
Sie in „Ändern der Datei AUTO von der EFI-Shell aus (vor dem Systemstart)“
(Seite 48).
2.
Gehen Sie bei der Eingabeaufforderung HPUX> von HP-UX Boot Loader den Befehl
showauto ein, um den aktuellen Inhalt der Datei AUTO anzuzeigen:
HPUX> showauto
\EFI\HPUX\AUTO => boot vmunix
HPUX>
3.
Geben Sie den Befehl setauto ein, um die Datei AUTO zu löschen oder zu ändern.
• setauto -d löscht die Datei AUTO aus dem aktuellen Startgerät. Sie können
diese Datei löschen, um den automatischen Systemstart zu deaktivieren.
• setauto Zeichenfolge definiert die Datei AUTO so, dass sie die angegebene
Zeichenfolge enthält.
Die angegebene Zeichenfolge muss die Form eines boot-Ladebefehls haben.
Andere HPUX.EFI-Befehle sind in der Datei AUTO nicht zulässig.
boot
boot Systemkern
Gibt an, dass der HP-UX Systemkern
/stand/vmunix ohne Startoptionen
gestartet werden soll. Beispiel: setauto
boot erstellt eine Datei AUTO, die nur den
Befehl boot enthält.
Gibt an, dass das System von dem angegebenen Systemkern gestartet werden soll.
Beispiel: setauto boot testvmunix
erstellt eine Datei AUTO, die nur den Befehl
boot testvmunix enthält.
Starten von Systemen
51
boot Option Systemkern
Gibt an, dass die angegebene
Systemkerndatei mit der angegebenen
Ladeoption gestartet werden soll. Beispiel:
Der Befehl setauto boot -is vmunix
erstellt eine Datei AUTO, die den Befehl
boot -is vmunix enthält (der einen
Systemstart im Einbenutzermodus bewirkt,
wie mit der Option -is angegeben).
Auf der Hilfeseite hpux(1M) finden Sie
Details zu den Ladeoptionen einschließlich
des LVM-Wartungsmodus (-lm), des
VxVM-Wartungsmodus (-vm), des
einstellbaren Wartungsmodus (-tm) und
anderer Optionen.
4.
Geben Sie den Befehl showauto ein, um die neue Konfiguration der Datei AUTO
zu überprüfen.
Prozedur 2-8 Ändern von AUTO aus einer aktiven HP-UX Umgebung heraus
Der Prozess zum Ändern der Datei AUTO für ein bestimmtes HP-UX Startgerät aus
einem laufenden HP-UX Betriebssystem heraus umfasst drei Schritte:
1.
Kopieren Sie die Datei AUTO aus der EFI-Partition auf dem Startgerät in eine Datei
auf einem HP-UX Dateisystem. Verwenden Sie hierzu den Befehl efi_cp. Weitere
Informationen finden Sie auf der Hilfeseite efi_cp(1M). Wenn das durch die
Gerätedatei /dev/rdsk/c1t4d0s1 dargestellte EFI-Dateisystem beispielsweise
die zu ändernde Datei AUTO enthält, verwenden Sie den folgenden Befehl zum
Kopieren der Datei AUTO in Ihr aktuelles Verzeichnis:
efi_cp -d /dev/rdsk/c1t4d0s1 -u /EFI/HPUX/AUTO AUTO
WICHTIG: Die Option -u in dem obigen Befehl weist efi_cp an, die Datei AUTO
aus dem EFI-Dateisystem in das HP-UX Dateisystem zu kopieren. Sie können sich
diesen Vorgang vorstellen wie ein Kopieren der Datei nach oben von der
EFI-Umgebung der unteren Ebene vor dem Systemstart. In Schritt 3 dieser Prozedur
bewirkt der Befehl efi_cp ohne die Option -u das Kopieren der bearbeiteten Datei
AUTO zurück in das EFI-Dateisystem.
Das Schwierigste an diesem Schritt ist es festzustellen, welche Gerätedatei als
Verweis auf das richtige EFI-Dateisystem verwendet werden soll. Wenn die zu
ändernde Datei AUTO dem Gerät zugeordnet ist, von dem aus das System gestartet
wurde, können Sie die zu verwendende Datei wie folgt ermitteln:
52
Systemstart und -abschluss
Beispiel 2-8 Ermitteln der EFI-Plattenpartition des aktuellen Startgeräts mit Hilfe von
LVM
Hinweis: Wenn Sie VxVM anstatt LVM verwenden, beachten Sie die Informationen
in der Dokumentation zu VERITAS Volume Manager.
1.
Verwenden Sie den Befehl bdf zum Anzeigen der Gerätedatei für das logische
Volumen, das das Startverzeichnis (/stand) enthält:
bdf|grep /stand
/dev/vg00/lvol1
1835008
150288 1671656
8% /stand
In diesem Fall (und wahrscheinlich in den meisten Fällen) ist die Gerätedatei
für das logische Volumen /stand die Datei /dev/vg00/lvol1.
2.
Ermitteln Sie als Nächstes mit dem Befehl lvdisplay den Namen der
Gerätedatei(en) der physischen Geräte, die im vorigen Schritt dieses Beispiels
dem logischen Volumen zugeordnet wurden (verwenden Sie grep und tail
zum Filtern der gewünschten Zeilen):
lvdisplay -vk /dev/vg00/lvol1|grep /dev|tail +3
/dev/disk/disk3_p2
112
112
In diesem Beispiel heißt das HP-UX Dateisystem auf dem einen physischen
Gerät mit der Zuordnung zum Verzeichnis /stand (dem Verzeichnis, das
die Systemkerndatei enthält, von der aus das System gestartet wurde) /dev/
disk/disk3_p2. Die Angabe „p2“ am Ende des Dateinamens verweist auf
die Partitionsnummer 2 auf dem physischen Gerät. Dies ist normalerweise
die Partition auf der Platte, die die HP-UX Dateisysteme enthält. Die
EFI-Partition ist fast immer in Partition 1 enthalten; wenn Sie daher „p2“ im
Dateinamen in „p1“ ändern, haben Sie normalerweise die Gerätedatei, die
Sie für den Befehl efi_cp verwenden müssen (/dev/disk/disk3_p1).
3.
Wenn das logische Volumen mit dem Dateisystem /stand mehrere physische
Geräte enthält, müssen Sie ein wenig mehr tun. Sie müssen feststellen, von
welchem Gerät das System gestartet wurde, oder (noch wichtiger) von
welchem Gerät das System nach dem Ändern der Datei AUTO gestartet
werden soll. Normalerweise ist dies das Gerät, das Ihrem primären Startpfad
(PRI) zugeordnet ist.
Ermitteln Sie mit dem Befehl setboot ohne Optionen, auf welches Gerät Ihr
primärer Startpfad derzeit verweist, und verwenden Sie anschließend den
Befehl lssf mit den einzelnen Gerätedateien, die dem logischen Volumen
zugeordnet sind, das /stand enthält. Überprüfen Sie, welche Gerätedatei
eine Hardwareadresse hat, die Ihrem primären Startpfad entspricht. Ändern
Sie die Angabe „p2“ in „p1“ wie im vorherigen Teilschritt, und Sie erhalten
den mit efi_cp zu verwendenden Namen.
Starten von Systemen
53
HINWEIS: Sie können diese Prozedur mit anderen Geräten als Ihrem aktuellen
Startgerät verwenden, falls Sie mehrere Geräte als alternative Startgeräte haben.
Beispiel 2-8, „Ermitteln der EFI-Plattenpartition des aktuellen Startgeräts mit Hilfe
von LVM“ beschreibt einen häufigen Fall.
2.
Verwenden Sie Ihr bevorzugtes Verfahren bzw. Ihren bevorzugten Editor zum
Ändern des Inhalts der Datei AUTO in Ihrem aktuellen Verzeichnis. Sie können
den Inhalt der Datei AUTO beispielsweise so ändern, dass der automatische
Systemstart von einer alternativen Systemkerndatei durchgeführt wird:
Vor der Änderung hat AUTO folgenden Inhalt:
boot vmunix
Nach der Änderung enthält AUTO folgende Angaben:
boot testvmunix
3.
Kopieren Sie die geänderte Datei AUTO mit dem Befehl efi_cp (ohne die Option
-u) zurück in das EFI-Dateisystem:
efi_cp -d /dev/rdsk/c1t4d0s1 AUTO /EFI/HPUX/AUTO
Starten im Einbenutzermodus
Mit der folgenden Prozedur können Sie HP-UX im Einbenutzermodus starten:
Prozedur 2-9 Starten von HP-UX im Einbenutzermodus auf HP Integrity Servern
Führen Sie von der EFI Shell-Umgebung aus einen Systemstart im Einbenutzermodus
durch, indem Sie den Systemstart an der Schnittstelle HPUX.EFI (der
Eingabeaufforderung des HP-UX Boot Loader, HPUX>) stoppen und den Befehl boot
-is vmunix eingeben.
1.
Rufen Sie die EFI Shell-Umgebung für die nPartition auf, auf der HP-UX im
Einbenutzermodus gestartet werden soll.
Melden Sie sich bei Service Processor (MP oder GSP) an und geben Sie CO ein, um
die Konsolliste aufzurufen. Wählen Sie die Konsole der nPartition aus.
Vergewissern Sie sich beim Aufruf der Konsole, dass Sie im Menü „EFI Boot
Manager“ (dem EFI-Hauptmenü) arbeiten. Wählen Sie in einem anderen EFI-Menü
die Option Exit in den Untermenüs aus, bis wieder die Anzeige mit der Überschrift
EFI Boot Manager erscheint.
Wählen Sie im Menü „EFI Boot Manager“ die Menüoption EFI Shell aus, um
die EFI Shell-Umgebung aufzurufen.
2.
54
Vergewissern Sie sich, dass das ausgewählte Startgerät dasjenige ist, das die
Systemkerndatei enthält, von der der Systemstart ausgeführt werden soll. Wenn
Sie nicht sicher sind:
Systemstart und -abschluss
a.
Geben Sie map bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein, um die
startfähigen Geräte in Ihrem System aufzulisten.
Die Geräte werden aufgelistet mit Einträgen, die mit fs# beginnen: (wobei
# eine Zahl wie 0, 1, 2, 3 etc. ist). Beispiel:
fs0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88F40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
fs1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part3,Sig88F40A9E-B992-11E1-8004-D6217B60E588)
blk0 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)
blk1 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A3A-B992-11E1-8002-D6217B60E588)
blk2 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Primary,Master)/HD(Part1,Sig88f40A6C-B992-11E1-8003-D6217B60E588)
blk4 : Acpi(HWP0002,500)/Pci(2|0)/Ata(Secondary,Master)
Wenn mit dem Befehl map Informationen über viele Geräte ausgegeben
werden, können Sie mit der Option -b die Ausgabe bildschirmweise anzeigen
lassen.
b.
Stellen Sie fest, welcher Eintrag dem Gerät zugeordnet ist, von dem Sie den
Systemstart ausführen wollen, und geben Sie den Namen fs#: bei der
Eingabeaufforderung ein.
Wenn der Eintrag für das gewünschte Gerät (in einer längeren Liste als im
obigen Beispiel) beispielsweise als „fs7:“ gekennzeichnet ist, geben Sie fs7:
bei der Eingabeaufforderung ein.
Shell> fs7:
Das dem Eintrag fs7: zugeordnete Gerät ist jetzt das ausgewählte Startgerät.
3.
4.
Geben Sie beim Zugriff auf die EFI-Systempartition für das gewünschte Startgerät
den HPUX Befehl ein, um das Ladeprogramm \EFI\HPUX\HPUX.EFI auf dem
ausgewählten Gerät zu starten.
Führen Sie einen Systemstart bis zur HP-UX Boot Loader-Eingabeaufforderung
(HPUX>) durch, indem Sie innerhalb der zehn Sekunden Verzögerung im HP-UX
Systemstartprozess eine beliebige Taste drücken. Sie verwenden im nächsten
Schritt das Ladeprogramm HPUX.EFI zum Starten von HP-UX im
Einbenutzermodus.
Nachdem Sie eine Taste gedrückt haben, wird die Schnittstelle HPUX.EFI (die
Eingabeaufforderung des HP-UX Boot Loader, HPUX>) angezeigt. Wenn Sie
Hilfetexte zur Verwendung des Ladeprogramms HPUX.EFI anzeigen wollen,
geben Sie den Befehl help ein. Zur Rückkehr zur EFI-Shell geben Sie exit ein.
fs7:\> hpux
(c) Copyright 1990-2002, Hewlett Packard Company.
All rights reserved
HP-UX Boot Loader for IA64
Revision 1.723
Press Any Key to interrupt Autoboot
\efi\hpux\AUTO ==> boot vmunix
Seconds left till autoboot 9
[Der Benutzer drückt eine Taste, um den Systemstart zu unterbrechen und das Ladeprogramm HPUX.EFI aufzurufen ]
Type ’help’ for help
HPUX>
Starten von Systemen
55
5.
Geben Sie bei der Schnittstelle HPUX.EFI (der HP-UX Boot Loader
Eingabeaufforderung, HPUX>) den Befehl boot -is vmunix ein, um HP-UX
(den Systemkern /stand/vmunix) im Einbenutzermodus (-is) zu starten. Wenn
Sie von einer anderen Systemkerndatei im Einbenutzermodus starten wollen,
ersetzen Sie die Angabe vmunix durch den gewünschten Dateinamen. Die Option
-is gibt hierbei den Einbenutzermodus an.
HPUX> boot -is vmunix
> System Memory = 4063 MB
loading section 0
................................................... (complete)
loading section 1
........ (complete)
loading symbol table
loading System Directory(boot.sys) to MFS
....
loading MFSFILES Directory(bootfs) to MFS
......
Launching /stand/vmunix
SIZE: Text:25953K + Data:3715K + BSS:3637K = Total:33306K
Console is on a Serial Device
Booting kernel...
6.
Wenn Sie über den Management Processor auf die Systemkonsole zugreifen und
Sie die Konsole nicht mehr benötigen, beenden Sie die Konsole und die Schnittstellen von Service Processor.
Geben Sie zum Beenden der EFI-Umgebung ^B (Strg-B) ein; dadurch wird die
Konsole der nPartition beendet, und das System kehrt zurück zum Service
Processor-Hauptmenü. Zum Beenden von Service Processor geben Sie im
Hauptmenü X ein.
Starten im LVM- (oder VxVM-) Wartungsmodus
Die Prozedur zum Starten von HP-UX im LVM-Wartungsmodus ist die gleiche wie
die beim Systemstart im Einbenutzermodus (siehe „Starten von HP-UX im
Einbenutzermodus auf HP Integrity Servern“ (Seite 54)), allerdings wird die Startoption
-lm statt der Startoption -is verwendet:
HPUX> boot -lm vmunix
Verwenden Sie für den VxVM-Wartungsmodus den Befehl:
HPUX> boot -vm vmunix
56
Systemstart und -abschluss
Starten von HP-UX auf HP 9000 (PA-RISC) Systemen: Details und Abweichungen
Ein Standard-Systemstart (PA-RISC Systeme)
Hier finden Sie weitere Details über die Abläufe bei einer typischen HP-UX
Systemstartsequenz bei einem HP 9000 System. Falls Sie einen HP Integrity Server
starten, siehe „Starten von HP-UX auf einem HP Integrity Server: Details und
Abweichungen“ (Seite 37).
1.
Schalten Sie die externen Geräte ein: Schalten Sie ggf. alle externen
Peripheriegeräte und Geräte ein, die an Ihrem Rechner angeschlossen sind (z. B.
Plattenlaufwerke, Bandlaufwerke, Drucker, Terminals, Buskonverter usw.).
Sobald die Selbsttests der Geräte abgeschlossen sind, fahren Sie mit dem nächsten
Schritt fort.
2.
Schalten Sie Ihr System (oder die nPartition) ein: Schalten Sie den Computer bzw.
die nPartition ein oder setzen Sie ihn/sie zurück.
Die Systemhardware oder die Hardware der zu startenden nPartition durchläuft
eine Reihe von Selbsttests zur Überprüfung, ob die Prozessoren, der Speicher und
die weiteren Systemkomponenten richtig funktionieren.
3.
Auswahl des Startgeräts: Ihr System (bzw. die zu startende nPartition) muss
eine Systemkerndatei finden, von der der Systemstart durchgeführt werden kann.
Die Suche besteht dabei aus zwei Teilen:
Teil 1
Ermitteln des Hardwarepfads zum Starten des Geräts
Teil 2
Ermitteln, welche Systemkerndatei im Hardwarepfad gestartet werden
soll (siehe Schritt 4)
Die im nichtflüchtigen Speicher abgelegten Pfadvariablen richten max. drei
mögliche Startpfade ein, von denen aus ein Systemstart versucht werden kann:
PRI Der PRImäre Startpfad ist der erste Startpfad, der ausprobiert wird. Stellen
Sie den Wert für diesen Pfad so ein, dass er auf das Gerät verweist, von
dem am häufigsten ein Systemstart durchgeführt werden soll.
HAA Der Alternativer Startpfad für hohe Verfügbarkeit (High-Availability
Alternative Boot Path) ist – auf Systemen, die dies unterstützen – der Pfad,
von dem aus Ihr System gestartet werden soll, wenn der primäre Startpfad
ausfällt.
ALT Der ALTernative Startpfad ist der Hardwarepfad zu einer alternativen
Startquelle (z. B. ein Bandlaufwerk, eine Netzwerk-Startquelle oder ein
optisches Plattenlaufwerk).
Bei manchen Systemen wird nur der primäre Startpfad automatisch ausprobiert.
Bei diesen Systemen müssen Sie, um einen Start vom alternativen Pfad auszuführen,
die 10-Sekunden-Verzögerung im automatischen Systemstart überschreiben.
Starten von Systemen
57
Bei anderen Systemen kann die Firmware so konfiguriert werden, dass den
einzelnen Startpfaden verschiedene Startaktionen zugeordnet werden. Über diese
Startaktionen können Sie das System anweisen:
• einen Startpfad zu probieren oder zu ignorieren
• nach einem fehlgeschlagenen Systemstart von einem Startpfad den nächsten
Startpfad in der Sequenz PRI -> HAA -> ALT zu verwenden oder nicht
• die Schnittstelle von Boot Console Handler (BCH) zu verwenden oder nicht
Informationen zu den verschiedenen auf Ihrem System verfügbaren
Hardwarepfaden finden Sie in der Ausgabe des Befehls ioscan (unter ioscan(1M)
finden Sie ausführliche Informationen zum Ausführen von ioscan). Darüber
hinaus werden manche Pfadinformationen physisch auf Ihrem System ausgegeben.
Normalerweise verweist der primäre Startpfad auf das Gerät, von dem aus Sie am
häufigsten einen Systemstart durchführen, und dieses Gerät sollte verfügbar sein.
Nach dem Initialisieren des Startgeräts greift PDC (Firmware-Routinen) auf einen
speziell formatierten Bereich auf dem Startgerät, das LIF-Volumen, zu. PDC lädt
Initial System Loader (ISL) in den Speicher und übergibt ihm die Steuerung.
4.
Auswahl der Systemkerndatei: Falls keine Verzögerung erfolgt (und das
Kennzeichen „autoboot“ aktiviert ist - siehe „Automatischer oder manueller
Systemstart“ (Seite 58)) lädt und startet ISL das HP-UX spezifische Ladeprogramm
hpux.
5.
Laden und Starten des Betriebssystems HP-UX: HP-UX verwendet den Inhalt der
Datei AUTO im LIF-Bereich auf dem Startgerät für folgende Aufgaben:
1. Suchen der zu startenden Systemkerndatei
2. Laden des HP-UX Systemkerns in den Speicher
3. Starten des HP-UX Systemkerns
Normalerweise enthält die Datei AUTO den Befehl:
hpux vmunix
Dieser Befehl weist hpux an, den Systemkern aus der Datei vmunix vom
Standard-Dateisystem (/stand) – die Datei /stand/vmunix) zu laden.
6.
HP-UX durchläuft eine Initialisierung und beginnt mit dem normalen Betrieb.
Automatischer oder manueller Systemstart
PDC legt die Start- und Konsolgeräte über Boot Console Handler (BCH) fest. Welche
Aktionen BCH nach dem Initialisieren der Konsole und der Startgeräte durchführt,
hängt davon ab, ob der Operator einen automatischen Systemstart unterbricht, sowie
vom Status zweier Kennzeichen im nichtflüchtigen Speicher: autoboot und
autosearch.
58
Systemstart und -abschluss
Überschreiben eines automatischen Systemstarts
Zum Überschreiben eines automatischen Systemstarts drücken Sie innerhalb der
Autoboot-Verzögerungsdauer (normalerweise 10 Sekunden) eine beliebige Taste auf
der Konsoltastatur. Boot Console Handler zeigt sein Hauptmenü an und ermöglicht
Ihnen die Interaktion mit diesem Menü.
Aktivieren/Deaktivieren des automatischen Systemstarts (Autoboot)
HP 9000 Systeme, auf denen HP-UX ausgeführt wird, sind normalerweise so
eingerichtet, dass sie beim Einschalten automatisch gestartet werden. Diese Funktion
ist besonders wichtig, wenn Systeme an Standorten installiert werden, an denen nicht
ständig ein Operator oder ein Systemverwalter anwesend ist. Sollte am Standort des
Rechners der Strom ausfallen, kann sich der Rechner (gewöhnlich) selbst ohne Eingreifen
durch den Operator erneut starten. Außerdem trägt die Funktion autoboot zur
Benutzerfreundlichkeit des Systems bei.
Unter bestimmten Umständen dürfen Systeme sich nicht selbst starten. Dies ist
beispielsweise dann der Fall, wenn Sie von einer anderen Geräte- oder Systemkerndatei
starten möchten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in „Starten von einem
alternativen Gerät“ (Seite 65) oder „Starten von einem alternativen Systemkern“
(Seite 67).
Die folgende Tabelle beschreibt die Auswirkung der Kennzeichen autoboot und
autosearch auf die Startreihenfolge:
Tabelle 2-1 Auswirkung der Kennzeichen autoboot und autosearch auf die Startreihenfolge
autoboot
autosearch
Starttyp
Was passiert
AUS
AUS
Manueller
Systemstart
BCH führt eine Interaktion mit dem Benutzer
durch, um den startfähigen Gerätepfad zu
erhalten
AUS
AN
Systemstartsuche BCH überspringt den primären Pfad und
versucht einen alternativen Pfad. Wenn die
alternativen Pfade nicht für den Systemstart
konfiguriert sind oder ausgefallen sind,
interagiert BCH mit dem Benutzer, um eine
Auswahl vorzunehmen
AN
AUS
Automatischer BCH probiert den primären Startpfad aus; falls
Systemstart
von diesem Pfad kein Start durchgeführt werden
kann, ermittelt BCH über die Interaktion mit
dem Benutzer einen startfähigen Gerätepfad
AN
AN
Automatische
Suche
BCH probiert den primären Startpfad aus. Ist
damit kein Systemstart möglich, probiert BCH
den nächsten Pfad aus.
Soll Ihr Rechner beim Einschalten oder Zurücksetzen automatisch gestartet werden,
muss das Kennzeichen autoboot aktiviert werden.
Starten von Systemen
59
Soll zum Starten des Rechners eine Aktion durch eine Person erforderlich sein, muss
das Kennzeichen autoboot deaktiviert sein.
Aktivieren des Kennzeichens autoboot
Die Werte der Kennzeichen autoboot und autosearch können auf verschiedene Arten
festgelegt oder geändert werden:
• In der Umgebung vor dem Systemstart können diese Kennzeichen vom
Konfigurationsmenü von Boot Console Handler aus festgelegt werden
• Von einem aktiven HP-UX System aus können Sie den Befehl setboot verwenden.
60
Systemstart und -abschluss
Prozedur 2-11 Festlegen der Kennzeichen Autoboot und Autosearch über Boot Console
Handler
HINWEIS: Ab HP-UX 11i Version 3 kann der Startpfad entweder im traditionellen
Hardwarepfadformat oder im lunpath-Hardwarepfadformat für Massenspeichergeräte
angegeben werden. Bei der Verwendung des lunpath-Hardwarepfadformats sind
bestimmte Aspekte zu beachten.
•
Einige Elemente des lunpath-Hardwarepfads (die Zieladresse und die
LUN-Adresse) können eine Größe von bis zu 64 Bit haben. Die BCH-Schnittstelle
kann nur eine Größe von maximal 32 Bit handhaben. Daher müssen alle Elemente
mit einer Größe von mehr als 32 Bit auf eine besondere Weise eingegeben werden.
Diese Elemente müssen in zwei 32-Bit-Elemente gesplittet und als zwei Elemente,
die durch ein „.“ getrennt sind, eingegeben werden. Beispielsweise wird der
Hardwarepfad 0/5/1/0.0x5000fe15001eead.0x4001000000000000 wie
folgt angegeben: 0/5/1/0.0x50001fe1.0x5001eead.0x40010000 (das letzte
Null-Element wird ausgelassen).
Hinweis: ioscan -Ne kann zum Erstellen der oben erwähnten gesplitteten Form
verwendet werden.
•
Im BCH-Menü werden Startpfade, für die ein lunpath-Hardwarepfad eingestellt
ist, unter Verwendung der oben beschreibenen gesplitteten Form angezeigt.
Hinweis: Manche ältere Systeme zeigen Elemente nur im Dezimalformat an. Für
diese Systeme sieht der oben genannte Pfad wie folgt aus:
0/5/1/0.13242185441.134203917.1073807360. Benutzer müssen jedes
Element in das HEX-Format konvertieren, damit der Zielanschluss und die
LUN-Adresse erkannt werden.
•
Der Suchbefehl im BCH-Menü verhält sich genauso wie in Versionen vor HP-UX
11i Version 3 und zeigt keine Informationen zum lunpath-Hardwarepfad an. Daher
muss der Benutzer, wenn er einen lunpath-Hardwarepfad eingeben will, im Voraus
den einzugebenden Pfad wissen, weil er nicht aus dem Suchmenü ausgewählt
werden kann.
1.
Nach dem Einschalten oder Zurücksetzen Ihres Computers (bzw. der nPartition)
übernehmen Sie die Steuerung des Systemstartprozesses, indem Sie eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken, sodass autoboot/autosearch das System
nicht automatisch starten kann (sofern diese Kennzeichen momentan aktiviert
sind). Das Hauptmenü von Boot Console Handler wird angezeigt.
Boot Console Handler (BCH) zeigt sein Hauptmenü und eine Aufforderung zur
Eingabe eines Befehls an:
Main Menu: Enter command >
Starten von Systemen
61
2.
Rufen Sie das BCH-Konfigurationsmenü auf, indem Sie CO im Hauptmenü
eingeben, und legen Sie mit Hilfe des Befehls PATHFLAGS wie gewünscht die
Startaktion für jeden Startpfad fest.
Im BCH-Konfigurationsmenü können Sie die Pfadkennzeichen (Startaktionen) für
alle Startpfadvariablen auflisten, indem Sie PATHFLAGS ohne Argumente angeben.
Zum Festlegen der Startaktion für jeden Startpfad geben Sie PATHFLAGS VAR
Aktion ein, wobei VAR die Startpfadvariable (PRI, HAA, ALT) und Aktion die
Startaktion ist (0 für „zu BCH gehen“, 1 für „starten, bei Fehlschlagen zu BCH
gehen“, 2 für „starten, bei Fehlschlagen nächsten Pfad ausprobieren“ oder 3 für
„diesen Pfad überspringen, nächsten Pfad ausprobieren“).
Verwenden Sie beispielsweise die folgenden zwei BCH-Konfigurationsbefehle,
um das System so zu konfigurieren, dass es vom PRI-Gerät oder (bei Fehlschlagen
des Startens über PRI) vom HAA-Gerät startet: PATHFLAGS PRI 2 und
PATHFLAGS HAA 1, wie nachfolgend dargestellt:
Configuration Menu: Enter command > PATHFLAGS PRI 2
Primary Booth Path Action
Boot Actions: Boot from this path.
If unsuccessful, got to the next path.
Configuration Menu: Enter command > PATHFLAGS HAA 1
HA Alternate Boot Path Action
Boot Actions: Boot from this path.
If unsuccessful, go to next path.
Configuration Menu: Enter command >
Weitere Hilfe für das Festlegen von Pfadkennzeichen erhalten Sie durch Eingabe
von HELP PATHFLAGS im BCH-Konfigurationsmenü.
Festlegen der Kennzeichen Autoboot und Autosearch über den HP-UX Befehl setboot.
Sie können die Werte der Kennzeichen autoboot und autosearch von einem aktiven
HP-UX System aus einstellen. Verwenden Sie hierzu den Befehl setboot (ausführliche
Hinweise hierzu siehe setboot(1M)).
Beispiel 2-9 Aktivieren des Kennzeichens autoboot über setboot
/usr/sbin/setboot -b on
Beispiel 2-10 Deaktivieren des Kennzeichens autoboot über setboot
/usr/sbin/setboot -b off
Beispiel 2-11 Aktivieren des Kennzeichens autosearch über setboot
/usr/sbin/setboot -s on
62
Systemstart und -abschluss
Beispiel 2-12 Deaktivieren des Kennzeichens autosearch über setboot
/usr/sbin/setboot -s off
Ändern der Startpfade PRI, HAA und ALT
Mit HP 9000 Systemen können Sie einen primären Startpfad, einen alternativen Startpfad
und in vielen Fällen einen alternativen Startpfad für hohe Verfügbarkeit definieren.
Der primäre Startpfad ermöglicht eine saubere Ausführung von autoboot, und alle
drei Definitionen erlauben bei Bedarf das problemlose Verweisen auf die
entsprechenden Hardwarepfade (Sie können beispielsweise in Boot Console Handler
den Befehl „boot alt“ verwenden, um einen Systemstart von dem Hardwaregerät
durchzuführen, das dem Startpfad ALT zugeordnet ist).
Sie können die Startpfade mit dem Befehl setboot verwalten, wenn HP-UX aktiv ist,
oder über die Boot Console Handler Schnittstelle in einer Umgebung vor dem
Systemstart.
Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über den HP-UX Befehl setboot: Wenn
Sie den Befehl setboot zum Konfigurieren des primären Startpfads (PRI), des
alternativen Startpfads für hohe Verfügbarkeit (HAA) oder des alternativen Startpfads
(ALT) verwenden, ersetzt der neu eingegebene Startpfad die ursprüngliche Einstellung
der Startoption.
HINWEIS: Der Startgerätepfad, den Sie im Befehl setboot angeben (Pfad in den
folgenden Beispielen) muss ein gültiger HP-UX Hardwarepfad zu einem startfähigen
HP-UX Gerät sein.
Zusätzlich zum traditionellen Hardwarepfad sind ab HP-UX 11i Version 3 der Name
permanenter spezieller Gerätedateien und der lunpath-Hardwarepfad gültige Angaben
für den Befehl setboot. Unabhängig vom Typ des an setboot übergebenen Arguments
speichert setboot einen aktiven lunpath-Hardwarepfad in nicht flüchtigem Speicher
und zeigt ihn in der Ausgabe zum Gerät an. Dieser lunpath-Hardwarepfad kann bei
Ausfall des ursprünglich konfigurierten lunpath-Pfads automatisch durch einen anderen
aktiven lunpath-Pfad ersetzt werden. Weitere Informationen finden Sie im
Informationsblatt setboot(1M) in HP-UX 11i v3 auf der HP Webseite für technische
Informationen: http://docs.hp.com
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -p Pfad zum Festlegen des primären
Startpfads. Hierbei ist Pfad ein traditioneller Hardwarepfad. Beispiel:
/usr/sbin/setboot -p 0/0/2/0/0.6
Starten von Systemen
63
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -h Pfad zum Festlegen des alternativen
Startpfads für hohe Verfügbarkeit. Hierbei ist Pfad ein lunpath-Hardwarepfad.
Beispiel:
/usr/sbin/setboot -h
0/5/1/0.0x50001fe15001eead.0x4001000000000000
•
Verwenden Sie den Befehl setboot -a Pfad zum Festlegen des alternativen
Startpfads. Hierbei ist Pfad eine permanente spezielle Gerätedatei. Beispiel:
/usr/sbin/setboot -a /dev/disk/disk13
Prozedur 2-12 Festlegen der Startpfade PRI, HAA und ALT über Boot Console Handler
HINWEIS: Manche älteren Systeme zeigen Elemente im HEX-Format an. Bei diesen
Systemen handelt es sich um die Server RP 4440, RP 3440, RP 3410 und HP 9000
Superdome.
1.
Nach dem Einschalten oder Zurücksetzen Ihres Computers (bzw. der nPartition)
übernehmen Sie die Steuerung des Systemstartprozesses, indem Sie eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken, sodass autoboot/autosearch das System
nicht automatisch starten kann (sofern diese Kennzeichen momentan aktiviert
sind). Das Hauptmenü von Boot Console Handler wird angezeigt.
Boot Console Handler (BCH) zeigt sein Hauptmenü und eine Aufforderung zur
Eingabe eines Befehls an:
Main Menu: Enter command >
2.
Geben Sie einen der folgenden BCH-Befehle ein (entsprechend Ihren
Anforderungen):
Beispiel 2-13 Festlegen des PRI (primärer Startpfad) über BCH
Beispiel: Festlegen der Adresse des primären Startpfads auf 0/0/0/2/0.5
Main Menu: Enter Command > pa pri 0/0/0/2/0.5
TIPP: In dem oben aufgelisteten Befehl ist pa eine Kurzform für den Befehl path.
In der Oberfläche von Boot Console Handler können Sie viele Befehle und Optionen
auch in Kurzform eingeben (z. B. pri für „primary“). Die zulässigen Kurzformen
sind im Hilfesystem der BCH-Oberfläche aufgeführt.
64
Systemstart und -abschluss
Beispiel 2-14 Festlegen des alternativen Startpfads für hohe Verfügbarkeit (HAA)
über BCH
Beispiel: Festlegen der Adresse des alternativen Startpfads für hohe Verfügbarkeit
auf 0/0/0/3/1.6
Main Menu: Enter Command > pa haa 0/0/0/3/1.6
Beispiel 2-15 Festlegen des alternativen Startpfads (ALT) über BCH
Beispiel: Festlegen der Adresse des alternativen Startpfads auf 0/0/0/3/0.6
Main Menu: Enter Command > pa alt 0/0/0/3/0.6
Beispiel 2-16 Festlegen des alternativen Startpfads (ALT) über BCH
Beispiel: Legen Sie für die alternative Startpfadadresse den lunpath-Hardwarepfad
0/0/0/3/0.0x50001fe15001eead.0x4001000000000000 fest.
Main Menu: Enter Command > pa alt
0/0/0/3/0.0x50001fe1.0x5001eead.0x40010000
Starten von PA-RISC Systemen von einer alternativen Startquelle
Eine Startquelle umfasst zwei Teile:
• Ein Startgerät mit einem Dateisystem, in dem Systemkerndateien gespeichert sind
• Eine Systemkerndatei mit dem zu startenden Systemkern.
Ihre primäre Startquelle ist eine Systemkerndatei auf Ihrem primären Startgerät. Von
hier aus wird Ihr System bei einem automatischen Systemstart gestartet (sofern es für
den automatischen Systemstart eingerichtet wurde).
Sie können die Startquelle für Ihr System überschreiben, indem Sie den automatischen
Systemstart manuell unterbrechen und ein anderes Startgerät oder eine andere
Systemkerndatei auf Ihrem primären Startgerät angeben.
Starten von einem alternativen Gerät
Bisweilen müssen Sie Ihr System von einem Gerät starten, das normalerweise nicht
zum Starten des Systems verwendet wird. Wenn sich Ihr System beispielsweise nicht
von der primären Startplatte starten lässt, müssen Sie es eventuell von einer anderen
Platte oder einem Wiederherstellungsband aus starten.
Prozedur 2-13 Verwenden von Boot Console Handler zum Starten von einem alternativen
Startgerät
1.
Nach dem Einschalten oder Zurücksetzen Ihres Computers (bzw. der nPartition)
übernehmen Sie die Steuerung des Systemstartprozesses, indem Sie eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken, sodass autoboot/autosearch das System
Starten von Systemen
65
nicht automatisch starten kann (sofern diese Kennzeichen momentan aktiviert
sind). Das Hauptmenü von Boot Console Handler wird angezeigt.
Boot Console Handler (BCH) zeigt sein Hauptmenü und eine Aufforderung zur
Eingabe eines Befehls an:
Main Menu: Enter command >
2.
Geben Sie über den BCH-Befehl boot an, von wo das System gestartet werden
soll.
Sie können den Befehl BOOT auf verschiedene Arten eingeben:
• BOOT
Durch Eingabe des Befehls BOOT ohne Argumente wird das Gerät vom
primären Startpfad (PRI) aus gestartet.
•
BOOT Startvariable
Mit diesem Befehl erfolgt der Start über das im angegebenen Startpfad
definierte Gerät, wobei Startvariable einer der Startpfade PRI, HAA oder ALT
ist.
BOOT HAA führt beispielsweise einen Systemstart über den alternativen
Startpfad für hohe Verfügbarkeit aus.
•
BOOT LAN INSTALL oder BOOT LAN.IP-Adresse INSTALL
Die Befehle BOOT... INSTALL starten das System von einem beliebigen
verfügbaren Ignite-Server oder von dem Ignite-Server, den die IP-Adresse
angibt. Weitere Informationen dazu, was bei einem Installationsstart geschieht,
finden Sie im Informationsblatt Ignite-UX Installation Booting, das auf der
HP Webseite für technische Dokumentation verfügbar ist:
http://docs.hp.com
•
BOOT Pfad
Dieser Befehl startet das Gerät am angegebenen Pfad. Sie können den Pfad in
der HP-UX Notation für Hardwarepfade angeben (z. B. 0/0/2/0/0.13) oder
im Format „Pfadkennzeichen“ (z. B. P0 oder P1).
HINWEIS: Wenn Sie den Pfad im Format „Pfadkennzeichen“ angeben,
verweist Pfad auf einen Gerätepfad, der vom letzten BCH-Befehl SEARCH
gemeldet wurde.
66
Systemstart und -abschluss
Beispiel 2-17 Starten vom im Startpfad ALT angegebenen Startgerät
Main Menu: Enter command or menu > boot alt
Beispiel 2-18 Systemstart vom Startgerät an der Hardwareadresse 0/0/2/0/0.14:
Main Menu: Enter command or menu > boot 0/0/2/0/0.14
Beispiel 2-19 Systemstart vom Startgerät am Pfadkennzeichen P2:
Main Menu: Enter command or menu > search
PATH#
----P0
P1
P2
Device Path (dec)
------------------0/0/2/0/0.13
0/0/2/0/0.14
0/0/2/0/0.0
Device Type
-----------Random access media
Random access media
Random access media
Main Menu: Enter command or menu > boot P2
Beispiel 2-20 Systemstart vom standardmäßigen HP-UX Installations-Server
Main Menu: Enter command or menu > boot lan
Beispiel 2-21 Systemstart vom HP-UX Installations-Server an 192.nn.xx.yyy
Main Menu: Enter command or menu > boot lan.192.nn.xx.yy
INSTALL
Starten von einem alternativen Systemkern
Gehen Sie wie folgt vor, wenn ein neuer Systemkern erstellt wurde oder eine alternative
Systemkerndatei zum Starten des Systems verwendet wird:
•
Starten Sie mit dem Befehl BOOT von der BCH-Oberfläche aus von dem Gerät, das
die alternative Systemkerndatei enthält.
Nach der Eingabe des Befehls BOOT fordert die BCH-Oberfläche Sie auf, anzugeben,
ob bei der ISL-Eingabeaufforderung gestoppt werden soll.
Zum Starten von der in der Datei AUTO auf dem Startgerät angegebenen HP-UX
Systemkerndatei, ohne bei der ISL-Eingabeaufforderung zu stoppen, geben Sie n
ein, um die Verarbeitung über ISL hinaus automatisch fortzusetzen und den Inhalt
der Datei AUTO auf dem ausgewählten Gerät auszuführen. Standardmäßig ist die
Datei AUTO so konfiguriert, dass /stand/vmunix geladen wird; Sie können diese
Einstellung jedoch ändern. (Siehe „Ändern des Inhalts der automatisch
ausführbaren Datei“ (Seite 68)).
Starten von Systemen
67
Main Menu: Enter command or menu > BOOT PRI
Primary Boot Path:
0/0/1/0/0.15
Do you wish to stop at the ISL prompt prior to booting? (y/n) >> n
ISL booting
hpux
Boot
: disk(0/0/1/0/0.15.0.0.0.0.0;0)/stand/vmunix
Zum Starten eines anderen HP-UX Systemkerns als den, auf den die Datei AUTO
verweist, oder zum Starten von HP-UX im Einbenutzer oder LVM-Wartungsmodus
stoppen Sie bei der ISL-Eingabeaufforderung und geben Sie die entsprechenden
Argumente im hpux Ladeprogramm ein.
Geben Sie den HP-UX Pfadnamen für die zu startende alternative Systemkerndatei
als Teil des Arguments Gerätedatei im Befehl hpux boot an. Beispiel:
ISL> hpux boot
disk(1/0/12/1/1.5.0)/stand/Altern_Systemkerndatei
Ändern des Inhalts der automatisch ausführbaren Datei
Auf HP 9000 Systemen ist eine automatisch ausführbare Datei vorhanden, die den
Befehl enthält, mit dem das HP-UX Betriebssystem normalerweise gestartet wird (d. h.
der Befehl hpux, den Sie ansonsten nach der Eingabeaufforderung ISL> eingeben).
Diese Datei ist eine der wichtigsten Komponenten, die den automatischen Systemstart
ermöglichen. Der Inhalt dieser Datei wird während des Startprozesses verwendet,
wenn in dem an ISL übergebenen Befehl hpux einige oder alle Elemente ausgelassen
werden, wie das bei einem automatischen Systemstart der Fall ist.
Die automatisch ausführbare Datei kann sich nicht in einem beliebigen HP-UX
Dateisystem befinden, da ihr Inhalt zum Starten von HP-UX erforderlich ist (d. h. bevor
HP-UX auf seine Dateisysteme zugreifen kann). Stattdessen befindet sich die
automatisch ausführbare Datei namens AUTO im LIF-Bereich einer Ihrer startfähigen
Platten (bisweilen auch als Startbereich bezeichnet). In diesem Bereich befindet sich
auch ISL selbst.
Der Inhalt der Datei AUTO wird in der Regel nicht geändert. Eine Änderung kann jedoch
beispielsweise dann erforderlich werden, wenn Sie eine neue Systemkerndatei erstellen,
von der aus der Systemstart regelmäßig erfolgen soll (und deren Name nicht dem
Standardnamen /stand/vmunix entspricht), oder wenn das System von einer Einheit
aus gestartet werden soll, die sich nicht auf derselben Platte befindet wie ISL.
Verwenden Sie den Befehl /usr/sbin/mkboot, um einen neuen Inhalt für die Datei
AUTO zu erstellen:
mkboot -a "Inhalt der Datei 'AUTO'" Gerätedateiname
Beispiel:
68
Systemstart und -abschluss
mkboot -a "hpux disc(8.0.1;0)/stand/vmunix.new" /dev/rdsk/c0t0d0
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite mkboot(1M).
Geben Sie Folgendes ein, um die Datei AUTO anzuzeigen, wenn HP-UX ausgeführt wird:
/usr/bin/lifcp /dev/rdsk/c0t0d0:AUTO -
Sie können die Befehlsfolge für den Systemstart in der Datei AUTO auch über die
Eingabeaufforderung ISL> abfragen:
ISL> lsautofl
Starten im Einbenutzermodus
Gehen Sie folgendermaßen vor, wenn Sie ein System im Einbenutzermodus starten
müssen, um beispielsweise sicherzustellen, dass sich keine andere Person anmeldet,
wenn Sie das System zu Wartungszwecken starten:
1.
Nach dem Einschalten oder Zurücksetzen Ihres Computers (bzw. der nPartition)
übernehmen Sie die Steuerung des Systemstartprozesses, indem Sie eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken, sodass autoboot/autosearch das System
nicht automatisch starten kann (sofern diese Kennzeichen momentan aktiviert
sind). Das Hauptmenü von Boot Console Handler wird angezeigt.
Boot Console Handler (BCH) zeigt sein Hauptmenü und eine Aufforderung zur
Eingabe eines Befehls an:
Main Menu: Enter command >
2.
Starten Sie das gewünschte Gerät mit dem Befehl BOOT in der BCH-Oberfläche,
und geben Sie an, dass der Systemstartprozess bei der ISL-Eingabeaufforderung
stoppen soll (antworten Sie auf die Frage „stop at the ISL prompt“ mit y).
Main Menu: Enter command or menu > BOOT ALT
Alternate Boot Path: 0/0/0/3/0.6
Do you wish to stop at the ISL prompt prior to booting? (y/n) >> y
Initializing boot Device.
Boot IO Dependent code (IODC) Revision 2
Boot Path Initialized.
HARD Booted.
ISL Revision A.00.44 Mar 12, 2003
ISL>
Starten von Systemen
69
3.
Geben Sie von der ISL-Eingabeaufforderung aus den Befehl (hpux) von Secondary
System Loader ein, um den HP-UX Systemkern im Einbenutzermodus zu starten:
Beispiel 2-22 Starten von HP-UX im Einbenutzermodus auf einem HP 9000 System:
ISL> hpux -is boot /stand/vmunix
Wenn Sie die ISL-Eingabeaufforderung beenden und zur BCH-Oberfläche
zurückkehren wollen, geben Sie den Befehl EXIT statt des oben aufgeführten
Befehls hpux ein.
Siehe die Hilfeseite hpux(1M) für eine ausführliche Liste weiterer Optionen für
das Ladeprogramm hpux.
Beispiel 2-23 Beispiel eines HP-UX Systemstarts im Einbenutzermodus
ISL Revision A.00.44 Mar 12, 2003
ISL> hpux -is /stand/vmunix
Boot
: disk(0/0/2/0/0.13.0.0.0.0.0;0)/stand/vmunix
8241152 + 1736704 + 1402336 start 0x21a0e8
....
INIT: Overriding default level with level ’s’
INIT: SINGLE USER MODE
INIT: Running /sbin/sh
#
Daraufhin wird das System im Einbenutzerstatus gestartet. Achten Sie auf folgende
Bestätigungsmeldungen:
INIT: Overriding default level with level `s'
INIT: SINGLE USER MODE
4.
Wenn Sie die Systemkonsole und die Service Processor (Management
Processor)-Oberfläche über ein Netzwerk aufgerufen haben, beenden Sie sie, wenn
Sie sie nicht mehr benötigen.
Geben Sie zum Beenden der BCH-Umgebung ^B (Strg-B) ein; dadurch wird die
Konsole der nPartition bzw. die Systemkonsole beendet, und das System kehrt
zurück zum Service Processor-Hauptmenü. Zum Beenden von Service Processor
geben Sie im Hauptmenü X ein.
70
Systemstart und -abschluss
Starten im LVM-Wartungsmodus
Zum Starten von HP-UX im LVM-Wartungsmodus gehen Sie anhand der Prozedur
zum Starten von HP-UX im Einbenutzermodus vor (siehe „Starten im
Einbenutzermodus“ (Seite 69)):
ISL> hpux -lm boot
Die logischen Start-/Root-Volumengruppen sind die einzigen logischen Volumen, die
sich bei Verlust der LVM-Konfigurationsdaten an einem bekannten Standort befinden.
Der Wartungsmodus erweist sich auf derartigen Systemen als hilfreich, wenn der
Standardsystemstart aufgrund von LVM-Konfigurationsfehlern misslingt. In diesem
Fall müssen Sie den LVM-Konfigurationsfehler beheben und das System anschließend
erneut starten.
ACHTUNG: Wenn Sie Ihr System im Wartungsmodus starten, dürfen Sie weder die
Root-Volumengruppe aktivieren noch zum Mehrbenutzermodus wechseln (beispielsweise
durch Angabe von /sbin/init 2). Dies kann zu Fehlern am Root-Dateisystem führen.
Nach Reparieren oder Wiederherstellen der LVM-Konfigurationsdaten starten Sie Ihr
System erneut. Verwenden Sie dazu den Befehl reboot mit der Option -n. Dadurch
wird verhindert, dass die Korrekturen der Platte durch veraltete Informationen
überschrieben werden, die noch in den Hauptspeicherpuffern gespeichert sind.
/usr/sbin/reboot -n
Weitere Informationen zu LVM finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Verwaltung logischer Volumen.
Beschleunigen des Startvorgangs: SpeedyBoot
Bei vielen HP Integrity Servern und HP 9000 Systemen erlaubt eine firmwaregesteuerte
Funktion namens SpeedyBoot das Umgehen einiger zur Startzeit ausgeführter
Systemtests, um somit den Systemstart zu beschleunigen.
HINWEIS: HP empfiehlt die Durchführung aller Selbsttests; andererseits sind wir uns
bewusst, dass Ihr System möglichst schnell zur Verfügung stehen sollte.
Wenn Sie sicher sind, dass Ihre Systemhardware korrekt funktioniert, können Sie
bestimmte Systemtests beim Systemstart überspringen, damit der Systemstart schneller
abgeschlossen wird.
Über die SpeedyBoot-Funktionen Ihres Systems können Sie angeben, welche Tests
durchgeführt oder übersprungen werden sollen und ob dies nur für den nächsten
Systemstart oder auch für alle folgenden Systemstarts gelten soll. Sie können auf
verschiedene Arten festlegen, welche Tests durchgeführt werden sollen. Welche Tests
Sie verwenden, hängt davon ab:
Starten von Systemen
71
•
•
•
•
ob Ihr System während der Konfiguration der SpeedyBoot-Einstellungen aktiv ist
oder nicht
ob es sich bei Ihrem System um einen HP Integrity Server oder um ein HP 9000
System handelt1
ob Sie die SpeedyBoot-Einstellungen nur für den nächsten Systemstart oder auch
für alle folgenden konfigurieren wollen
welches Release von HP-UX Sie verwenden (wenn Sie es mit dem Befehl setboot
konfigurieren)
Der Startvorgang kann durch die Reduzierung der Anzahl von Firmware-Tests
beschleunigt werden, die beim Systemstart durchgeführt werden. Sie geben an, welche
Tests durchgeführt werden sollen. Die Tests umfassen:
• frühe CPU-Tests
• späte CPU-Tests
• Speicherinitialisierung (nur HP Integrity Server)
• vollständige Speichertests
• plattformabhängige Tests (nur HP Integrity Server)
• E/A-Hardwaretests (nur HP Integrity Server)
• Prozessor-Hardwaretests (nur HP 9000 Systeme)
• zentrale Elektronikkomplex-Tests (nur HP 9000 Systeme)
• Chipsatztests (nur HP Integrity Server)
Sie können unabhängig angeben, welche Tests durchgeführt werden sollen:
• nur für den nächsten Systemstart
• für alle folgenden Systemstarts
Eine Beschreibung der Tests finden Sie in „Systemstarttests“ (Seite 72).
HINWEIS: Sie können die Dauer des Systemstarts erheblich verkürzen, indem Sie
einen oder alle Starttests deaktivieren. Bei Systempanikzuständen oder Boot-Fehlern
werden jedoch alle Tests beim nächsten Systemstart durchgeführt.
Systemstarttests
Ihr System führt beim Start die in Tabelle 2-2 beschriebenen Tests durch. Hierbei handelt
es sich um Schlüsselwörter für die Hardwaretests, die von PDC (Processor-Dependent
Code) oder Firmware beim Start oder Neustart eines Systems durchgeführt werden.
1. SpeedyBoot auf HP 9000 Systemen wird nur unterstützt bei Systemen mit einer Firmware, die Boot
Console Handler (BCH) unterstützt. Einige ältere Plattformen können mit neuer Firmware aktualisiert
werden, die SpeedyBoot unterstützt.
72
Systemstart und -abschluss
Tabelle 2-2 SpeedyBoot-Tests
Testname
Werte
Beschreibung
all
on
off
partial
Alle aufgeführten Tests.
SELFTESTS
on
off
partial
Beinhaltet die Tests early_cpu und late_cpu. Dies entspricht
der Option SELFTESTS im Service-Menü von Boot Console
Handler (BCH). Der einzige Unterschied besteht darin, dass
setboot im Gegensatz zu BCH die untergeordneten Tests
separat steuern kann.
early_cpu
on
off
Wenn der Wert on eingestellt ist, werden Firmware-, Cacheund CPU-spezifische Tests ausgeführt. Die Durchführung erfolgt
außerhalb der Firmware. Beim Wert off werden die Tests
übersprungen.
late_cpu
on
off
Wenn der Wert on eingestellt ist, werden Firmware-, Cacheund CPU-spezifische Tests ausgeführt. Dieser Test erfolgt
außerhalb des Speichers und kann deshalb schneller als der Test
early_cpu durchgeführt werden. Beim Wert off werden die
Tests übersprungen.
FASTBOOT
on
off
partial
Umfasst die Tests full_memory und PDH bei HP 9000 Systemen
(PA-RISC). Umfasst die Tests Platform und Full_memory bei
HP Integrity Servern. Dies entspricht der Option FASTBOOT im
Service-Menü von Boot Console Handler (BCH). Der einzige
Unterschied besteht darin, dass setboot im Gegensatz zu BCH
die untergeordneten Tests separat steuern kann. Hinweis: Wenn
für FASTBOOT der Wert on eingestellt wurde, werden die Tests
ausgeführt und umgekehrt.
on
(Kleinschreibung bei „f“) off
beachten
Wenn der Wert on eingestellt ist, werden Schreib-, Lese- und
Lese-Schreib-Tests aller Speicherorte durchgeführt. Wurde der
Wert off eingestellt, erfolgt nur die Initialisierung des Speichers.
Nur auf HP 9000 (PA-RISC) Systemen unterstützt.
Platform
on
off
Wenn der Wert on eingestellt ist, wird ein allgemeiner
Plattform-Hardwaretest ausgeführt. Mit dem Wert off wird
kein Plattform-Hardwaretest durchgeführt. Nur bei HP Integrity
Servern unterstützt.
Full_memory
on
off
Wenn der Wert on eingestellt ist, werden vollständige
destruktive Speichertests aktiviert. Mit dem Wert off wird kein
vollständiger destruktiver Speichertest durchgeführt. Nur bei
HP Integrity Servern unterstützt.
on
off
Prozessorabhängige Hardware. Wenn der Wert on eingestellt
ist, wird die Prüfsumme des Nur-Lese-Speichers getestet. Dieser
Test wird nicht durchgeführt, wenn der Wert off eingestellt
wurde.
full_memory
(Großschreibung bei
„F“) beachten
PDH
Starten von Systemen
73
Tabelle 2-2 SpeedyBoot-Tests (Fortsetzung)
Testname
Werte
Beschreibung
CEC
on
off
Zentraler Elektronikkomplex. Wenn der Wert on eingestellt ist,
werden Low-Level-Bus-Konverter und E/A-Chips getestet. Dieser
Test wird nicht durchgeführt, wenn der Wert off eingestellt
wurde.
CEC ist nicht auf allen Systemen verfügbar.
Memory_init
on
off
Wenn der Wert on eingestellt ist, werden vollständige
destruktive Speichertests aktiviert. Mit dem Wert off wird kein
vollständiger destruktiver Speichertest durchgeführt. Nur bei
HP Integrity Servern unterstützt.
IO_HW
on
off
E/A-Hardwaretests. Wenn der Wert auf on eingestellt ist, wird
die System-Firmware (bzw. werden die EFI-Treiber) zur
Durchführung aller Tests der E/A-Hardware aktiviert (nur für
Startgeräte). Mit dem Wert off werden diese Tests nicht
durchgeführt. Nur bei HP Integrity Servern unterstützt.
Chipset
on
off
Mit dem Wert „on“ werden die Chipsatz-Tests aktiviert. Mit
dem Wert „off“ werden keine Chipsatz-Tests durchgeführt. Nur
bei HP Integrity Servern unterstützt.
Anzeige der SpeedyBoot-Einstellungen Ihres Systems
Wenn Ihr System momentan aktiv ist, können Sie die SpeedyBoot-Einstellungen mit
der Option -v des Befehls setboot anzeigen:
Beispiel 2-24 Anzeigen der aktuellen SpeedyBoot-Einstellungen für Ihr System (HP 9000
Musterausgabe)
setboot -v
TEST
---all
SELFTESTS
early_cpu
late_cpu
FASTBOOT
full_memory
PDH
CEC
74
CURRENT
------partial
partial
off
on
partial
off
on
off
Systemstart und -abschluss
SUPPORTED
--------partial
yes
yes
yes
yes
yes
yes
no
DEFAULT
------partial
on
on
on
on
on
on
off
NEXT BOOT
--------partial
partial
off
on
partial
off
on
off
Beispiel 2-25 Anzeigen der aktuellen SpeedyBoot-Einstellungen für Ihr System (HP Integrity
Server Musterausgabe)
setboot -v
Primary bootpath : <none>
HA Alternate bootpath : 0/0/0/1/0
Alternate bootpath : <none>
Autoboot is ON (enabled)
TEST
CURRENT
DEFAULT
---------------all
partial
partial
SELFTESTS
on
on
early_cpu
on
on
late_cpu
on
on
FASTBOOT
on
on
Platform
on
on
Full_memory on
on
Memory_init
on
on
IO_HW
off
off
Chipset
on
on
Tabelle 2-3 Überschriften der SpeedyBoot-Statustabelle
Spalte
Beschreibung
Test
Die Bezeichnungen der Tests, die von SpeedyBoot gesteuert werden können.
Weitere Informationen finden Sie in Tabelle 2-2 (Seite 73).
Current
Die aktuelle Einstellung für jeden Test. on bedeutet, dass der Test normalerweise
bei jedem Systemstart ausgeführt wird. off bedeutet, dass der Test normalerweise
bei jedem Systemstart übersprungen wird. partial bedeutet, dass einige der
untergeordneten Tests normalerweise bei jedem Systemstart ausgeführt werden.
Supported
Gibt an, ob der Test von der Firmware des Systems unterstützt wird. yes bedeutet,
dass der Test unterstützt wird. no bedeutet, dass der Test nicht unterstützt wird.
partial bedeutet, dass einige der untergeordneten Tests unterstützt werden.
Default
Die Standardwerte für jeden Test. Für die Bedeutung der Werte on, off und
partial siehe Current.
Next Boot
Die Werte für jeden Test, die beim nächsten Systemstart verwendet werden.
Wenn sie sich von den Werten unter Current unterscheiden, werden die
Current-Werte nach dem nächsten Systemstart wiederhergestellt. Für die
Bedeutung der Werte on, off und partial siehe Current.
Starten von Systemen
75
Konfigurieren der Systemtests für den Systemstart vom BCH-Menü aus (nur HP 9000 Systeme)
Verwenden Sie vom BCH-Konfigurationsmenü aus den Befehl FASTBOOT, um die
SpeedyBoot-Einstellungen für ein System (oder eine nPartition) zu konfigurieren.
1.
Rufen Sie die Systemkonsole für Ihr System bzw. Ihre nPartition auf und setzen
Sie die Partition zurück, um zum BCH-Hauptmenü zurückzukehren.
Nach dem Einschalten oder Zurücksetzen Ihres Computers (bzw. der nPartition)
übernehmen Sie die Steuerung des Systemstartprozesses, indem Sie eine beliebige
Taste auf der Konsoltastatur drücken, sodass autoboot/autosearch das System
nicht automatisch starten kann (sofern diese Kennzeichen momentan aktiviert
sind). Das Hauptmenü von Boot Console Handler wird angezeigt.
2.
3.
Geben Sie im BCH-Hauptmenü den Befehl co ein, um das BCHKonfigurationsmenü zu öffnen.
Verwenden Sie im BCH-Konfigurationsmenü den Befehl FASTBOOT, um die
SpeedyBoot-Einstellungen aufzulisten oder zu konfigurieren.
Geben Sie FASTBOOT ohne Argumente ein, um die aktuellen
SpeedyBoot-Einstellungen für Ihr System oder Ihre nPartition anzuzeigen.
HINWEIS: HP empfiehlt die Durchführung aller Selbsttests; andererseits sind
wir uns bewusst, dass Ihr System möglichst schnell zur Verfügung stehen sollte.
Zum Aktivieren aller Tests verwenden Sie den Befehl FASTBOOT RUN im BCHKonfigurationsmenü.
Zum Deaktivieren eines einzelnen Tests geben Sie ein: FASTBOOT Test SKIP,
wobei Test der Name des Selbttests ist („PDH“, „EARLY“ oder „LATE“).
Zum Aktivieren eines einzelnen Tests geben Sie ein: FASTBOOT Test RUN.
Wenn Sie ausführliche Hinweise zum Festlegen der Selbsttests anzeigen wollen,
geben Sie HELP FASTBOOT im BCH-Konfigurationsmenü ein.
4.
Wiederholen Sie Schritt 3, bis die Einstellungen Ihren Vorstellungen entsprechen,
und starten Sie anschließend Ihr System neu.
Konfigurieren der Tests für den Systemstart von der EFI-Shell aus (nur HP Integrity Server)
Verwenden Sie von der EFI Shell-Umgebung aus den Befehl boottest, um die
SpeedyBoot-Einstellungen für ein System (oder eine nPartition) zu verwalten.
1.
Rufen Sie die EFI Shell-Umgebung für Ihr System (bzw. die zu konfigurierenden
nPartition) auf.
Zum Aufrufen der EFI-Shell starten Sie Ihr System bzw. Ihre nPartition neu oder
setzen Sie es/sie zurück. Unterbrechen Sie ggf. den automatischen Systemstart,
markieren Sie mit den Pfeiltasten nach oben bzw. unten das Menüelement „EFI
Shell“ und drücken Sie die Eingabetaste, um diese Auswahl aufzurufen.
76
Systemstart und -abschluss
2.
Verwenden Sie in der EFI Shell-Umgebung den Befehl boottest, um die Starttests
für Ihr System bzw. Ihre nPartition aufzulisten, zu aktivieren oder zu deaktivieren.
Zum Anzeigen der Liste der unterstützten Systemtests beim Systemstart geben
Sie den Befehl boottest -h bei der Eingabeaufforderung der EFI-Shell ein:
Shell> boottest -h
Syntax: BOOTTEST [on|off] | [[test] [on|off]]
test : early_cpu, late_cpu, platform, chipset,
io_hw, mem_init, mem_test
Shell>
Sie können jeden Systemstart-Test aktivieren oder deaktivieren, indem Sie den
Namen des Tests als Argument für den Befehl boottest eingeben.
In der folgenden Befehlszusammenfassung zu boottest entspricht Testname einem
der folgenden Systemtests:
• early_cpu
• late_cpu
• platform
• chipset
• io_hw
• mem_init
• mem_test
boottest
boottest Testname
boottest on
boottest off
boottest Testname on
boottest Testname off
Anzeige der aktuellen Konfiguration der
Systemstart-Tests
Anzeige der aktuellen Einstellungen für den
angegebenen Test (Testname). Beispiel:
boottest mem_test zeigt die Einstellungen
für den Speicher-Selbsttest an.
Aktiviert alle Systemstart-Tests. HP empfiehlt
diese Einstellung, weiß jedoch auch, dass Ihre
Anforderungen unter Umständen das
Deaktivieren einiger Selbsttests nötig machen.
Deaktiviert alle Systemstart-Tests. Das
Deaktivieren aller Selbsttests ist normalerweise
nicht zu empfehlen.
Aktiviert den angegebenen Test (Testname).
Beispiel: boottest io_hw on aktiviert die
Systemstart-Tests für die E/A-Hardware.
Deaktiviert den angegebenen Test (Testname).
Beispiel: boottest Chipset off deaktiviert
den Systemstart-Test für den Chipsatz.
Starten von Systemen
77
3.
Wiederholen Sie Schritt 2, bis die Einstellungen Ihren Vorstellungen entsprechen,
und starten Sie anschließend Ihr System neu.
Konfigurieren von Systemstart-Tests von einem aktiven System aus
SpeedyBoot-Tests werden mit drei Optionen für setboot konfiguriert:
-v
-t Testname=Wert
Zeigt eine Statustabelle der SpeedyBoot-Testeinstellungen
an.
Ändert den Wert für den Test Testname im nichtflüchtigen
Speicher für alle folgenden Systemstarts in Wert. Die
Änderungen werden in den Spalten Current und Next Boot
der SpeedyBoot-Tabelle angezeigt.
Testname Eines der folgenden Schlüsselwörter, wie in
Tabelle 2-2 (Seite 73) näher erläutert:
• all
• SELFTESTS
• early_cpu
• late_cpu
• FASTBOOT
• full_memory
• PDH
• CEC
Wert
Einer der folgenden Befehle:
• on
Aktiviert den Test.
•
off
Deaktiviert den Test.
•
default
Setzt den Test auf den Standardwert des
Systems zurück, der in der Spalte
Defaults der SpeedyBoot-Tabelle
angegeben ist.
HINWEIS: Die Option -t (t in Kleinschreibweise) wird nur
mit HP 9000 Systemen unterstützt. Zum Ändern der
SpeedyBoot-Einstellungen für alle folgenden Systemstarts
auf einem HP Integrity Server verwenden Sie die EFI-Shell,
die Umgebung vor dem Systemstart. Weitere Informationen
finden Sie in „Konfigurieren der Tests für den Systemstart
von der EFI-Shell aus (nur HP Integrity Server)“ (Seite 76).
78
Systemstart und -abschluss
-T Testname=Wert
Ändert Wert für den Test Testname nur für den nächsten
Systemstart. Die Änderungen werden in der Spalte Next
Boot der SpeedyBoot-Tabelle angezeigt. Die Änderung wirkt
sich nicht auf den nichtflüchtigen Speicher aus, d. h., die
permanenten Werte, die in der Spalte Current angegeben
sind, werden nach dem Systemstart wiederhergestellt. Nähere
Angaben zu Testname und Wert finden Sie unter der Option
t.
Verwenden von setboot zum Konfigurieren der SpeedyBoot-Einstellungen
Das folgende erweiterte Beispiel zeigt die Auswirkungen diverser Änderungen der
SpeedyBoot-Statustabelle. Es wird empfohlen, jeden Befehl mit der Option -v
auszuführen, damit die Tabelle nach jeder Änderung angezeigt wird.
Zu Beginn des Beispiels weist die Tabelle den Standardstatus auf (CEC wird in diesem
System nicht unterstützt. Deshalb lautet der Standardwert off, der nicht geändert
werden kann.)
# setboot -t all=default -v
Primary bootpath : 10/0.0.0
Alternate bootpath : 10/12/5.0.0
Autoboot is ON (enabled)
Autosearch is OFF (disabled)
TEST
---all
SELFTESTS
early_cpu
late_cpu
FASTBOOT
full_memory
PDH
CEC
CURRENT
------partial
on
on
on
on
on
on
off
SUPPORTED
--------partial
yes
yes
yes
yes
yes
yes
no
DEFAULT
------partial
on
on
on
on
on
on
off
NEXT BOOT
--------partial
on
on
on
on
on
on
off
Wenn Sie das System aufgrund von Installationsvorgängen oder Updates mehrere
Male neu starten müssen, können Sie diesen Vorgang beschleunigen, indem Sie alle
Tests deaktivieren:
# setboot -t all=off -v
Primary bootpath : 10/0.0.0
Alternate bootpath : 10/12/5.0.0
Autoboot is ON (enabled)
Autosearch is OFF (disabled)
TEST
---all
SELFTESTS
early_cpu
late_cpu
FASTBOOT
CURRENT
------off
off
off
off
off
SUPPORTED
--------partial
yes
yes
yes
yes
DEFAULT
------partial
on
on
on
on
NEXT BOOT
--------off
off
off
off
off
Starten von Systemen
79
full_memory off
PDH
off
CEC
off
yes
yes
no
on
on
off
off
off
off
Im nächsten Beispiel werden die Werte auf einen normalen Systemstart zurückgesetzt,
wobei nur die Tests late_cpu und full_memory durchgeführt und die langsameren
Tests early_cpu und PDH übersprungen werden:
# setboot -t late_cpu=on -t full_memory=on -v
Primary bootpath : 10/0.0.0
Alternate bootpath : 10/12/5.0.0
Autoboot is ON (enabled)
Autosearch is OFF (disabled)
TEST
---all
SELFTESTS
early_cpu
late_cpu
FASTBOOT
full_memory
PDH
CEC
CURRENT
------partial
partial
off
on
partial
on
off
off
SUPPORTED
--------partial
yes
yes
yes
yes
yes
yes
no
DEFAULT
------partial
on
on
on
on
on
on
off
NEXT BOOT
--------partial
partial
off
on
partial
on
off
off
Im abschließenden Beispiel werden beim nächsten Systemstart alle Tests durchgeführt
und bei nachfolgenden Systemstarts nur noch der Test late_cpu.
# setboot -t full_memory=off -T all=on -v
Primary bootpath : 10/0.0.0
Alternate bootpath : 10/12/5.0.0
Autoboot is ON (enabled)
Autosearch is OFF (disabled)
TEST
---all
SELFTESTS
early_cpu
late_cpu
FASTBOOT
full_memory
PDH
CEC
CURRENT
------partial
partial
off
on
partial
on
off
off
SUPPORTED
--------partial
yes
yes
yes
yes
yes
yes
no
DEFAULT
------partial
on
on
on
on
on
on
off
NEXT BOOT
--------partial
on
on
on
on
on
on
off
Verlassen des beim Systemstart angezeigten Bildschirms
Von einem HP-UX System wird während des Systemstarts ein Bildschirm angezeigt,
der über die gestarteten Subsysteme informiert. Normalerweise dürfen Sie die Tastatur
nicht berühren, bis Sie zur Anmeldung aufgefordert werden. Sollte jedoch beim
Systemstart ein Fehler auftreten (wenn z. B. ein entscheidendes Subsystem aus
80
Systemstart und -abschluss
irgendeinem Grund nicht gestartet wurde), möchten Sie möglicherweise den Systemstart
abbrechen. Geben Sie dazu folgenden Befehl ein:
[Strg]-|
ACHTUNG:
Sie müssen jetzt sofort einen Systemabschluss durchführen.
Anpassen von Systemstart und Systemabschluss
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie Anwendungen und Services so
konfigurieren, dass diese beim Systemstart automatisch gestartet und beim
Systemabschluss automatisch gestoppt werden.
Sie müssen alle nachfolgenden Arbeitsschritte ausführen, damit ein Subsystem
automatisch gestartet und gestoppt wird:
1.
Legen Sie fest, auf welchen Ausführungsebenen das Subsystem gestartet bzw.
gestoppt werden soll.
Normalerweise werden Subsysteme auf einer Ausführungsebene gestoppt, die
eine Ebene unterhalb derjenigen liegt, auf der sie gestartet wurden. Ein auf der
Ausführungsebene 3 gestartetes Subsystem wird beispielsweise auf der
Ausführungsebene 2 gestoppt. Wahrscheinlich soll Ihr Subsystem auf Ebene 1, 2
oder 3 gestartet werden.
Im Allgemeinen haben diese Ausführungsebenen folgende Funktionen:
Ausführungsebene 1:
Ausführungsebene 2:
Ausführungsebene 3:
Minimale Systemkonfiguration
Mehrbenutzer-Services außer NFS-Server
NFS-Server (zur gemeinsamen Nutzung lokaler
Dateisysteme)
Anhand von /sbin/rcn.d/S* können Sie genau feststellen, welche Komponenten
über die jeweilige Ausführungsebene gestartet werden. Dabei steht n für die
Ausführungsebene.
Sofern Ihr Subsystem nicht von NFS-Export-Services wie rpc.mountd und nfsd
abhängig ist, empfiehlt es sich, das Subsystem über die Ausführungsebene 2 zu
starten.
Ausführungsebene 2 ist eine sichere und normalerweise logische Wahl, da sie über
einen Platzhalter verfügt, bei dem HP garantiert, dass er nicht durch zukünftige
Versionen von HP Software oder Software anderer Hersteller überschrieben wird.
Auf den anderen Ausführungsebenen ist kein derartiger Platzhalter vorhanden
und somit auch keine derartige Garantie.
Anpassen von Systemstart und Systemabschluss
81
2.
Schreiben Sie ein Skript zum Starten und Stoppen des Subsystems und ein
zusätzliches Konfigurationsskript, um dem Startprozess mitzuteilen, ob das Skript
gestartet werden soll.
Verwenden Sie die im Beispiel weiter unten dargestellte Schablone /sbin/
init.d/template.
3.
Erstellen Sie symbolische Links, durch die Ihr Skript an der richtigen Position in
der Start- bzw. Systemabschlussreihenfolge gestartet wird.
Beachten Sie das Beispiel weiter unten.
4.
Starten Sie das System erneut, um den ordnungsgemäßen Betrieb aller
Komponenten sicherzustellen.
Auf einem stark ausgelasteten System mag dies zwar störend sein, prüfen Sie die
Einstellungen jedoch ausschließlich mit einer Konfiguration, mit der Ihr Subsystem
tatsächlich ausgeführt wird. Mögliche Abweichungen in der
Start-/Systemabschlusskonfiguration zwischen dem Testsystem und dem
Produktionssystem können den Test ungültig machen.
Beispiel:
Dieses Beispiel zeigt eine Möglichkeit, den Start eines Server-Daemon-Prozesses mit
dem Namen web_productname_daemon zu automatisieren:
1. Entscheiden Sie, welche Ausführungsebene zu verwenden ist:
a. Prüfen Sie, welche Komponenten auf Ausführungsebene 2 gestartet werden:
ls /sbin/rc2.d/S*
/sbin/rc2.d/S008net.sd
/sbin/rc2.d/S560SnmpMaster
/sbin/rc2.d/S100swagentd
/sbin/rc2.d/S565SnmpHpunix...
b.
Prüfen Sie, welche Komponenten auf Ausführungsebene 3 gestartet werden:
ls /sbin/rc3.d/S*
/sbin/rc3.d/S100nfs.server
/sbin/rc3.d/S100nfs.server ist ein Link zu /sbin/init.d/
nfs.server. Dadurch werden portmap, rpc.mountd, nfsd sowie die
zugehörigen Funktionen gestartet. Da keine dieser Komponenten für den
Daemon-Prozess web_productname erforderlich ist, können Sie ihn mit dem
Platzhalter 900 (siehe unten) von der Ausführungsebene 2 aus starten.
In der gleichen Weise stoppen wir das Skript mit dem Platzhalter 100 auf der
Ausführungsebene 1.
82
Systemstart und -abschluss
2.
Schreiben Sie die Skripts für den Systemstart-/abschluss und die Konfiguration.
Auf der Grundlage der Schablone /sbin/init.d/template erstellen Sie das
Skript für den Systemstart/-abschluss und speichern dieses unter /sbin/init.d/
web_productname:
#!/sbin/sh
PATH=/usr/sbin:/usr/bin:/sbin
export PATH
web_productname_daemon="web_productname"
rval=0
killproc()
{
pid=`ps -e | awk '$NF~/'"$1"'/ {print $1}'`
if [ "X$pid" != "X" ]
then
if kill "$pid"
then
echo "$1 stopped"
else
rval=1
echo "Unable to stop $1"
fi
fi
}
case $1 in
'start_msg')
# message that appears in the startup checklist
echo "Starting the web_productname daemon"
;;
'stop_msg')
# message that appears in the shutdown checklist
echo "Stopping the web_productname daemon"
;;
'start')
# source the configuration file
if [ -f /etc/rc.config.d/web_productname]
then
. /etc/rc.config.d/web_productname
else
echo "ERROR: /etc/rc.config.d/web_productname
fi
MISSING"
# Check to see if the web_productname daemon exists,
# is executable and should be started
if [ "$WEB_PRODUCTNAME" -eq 1 -a -x
"$WEB_PRODUCTNAMEHOME/$web_productname_daemon" ]
then
cd $WEB_PRODUCTNAMEHOME
./$web_productname_daemon
print "$web_productname_daemon started"
else
print "failed to start $web_productname_daemon"
rval=2
fi
;;
'stop')
Anpassen von Systemstart und Systemabschluss
83
killproc $web_productname_daemon
;;
*)
echo "usage: $0 {start|stop|start_msg|stop_msg}"
rval=1
;;
esac
exit $rval
Anschließend erstellen Sie die Konfigurationsdatei /etc/rc.config.d/
web_productname, um dem obigen Skript mitzuteilen, wo sich der
Daemon-Prozess web_productname befindet und ob er gestartet werden soll
(1=ja; 0=nein):
#!/sbin/sh#
# v1.0 web_productname startup/kill config
# WEB_PRODUCTNAME:
Set to 1 to start
#
web_productname_daemon
# WEB_PRODUCTNAMEHOME: home dir for web_productname
WEB_PRODUCTNAME=1
WEB_PRODUCTNAMEHOME=/sample/web_productname/binhp
HINWEIS: Setzen Sie die Startvariable (WEB_PRODUCTNAME in diesem Fall) auf
0, anstatt das Skript zu löschen, wenn Sie das Subsystem aus der Startreihenfolge
entfernen wollen. Diese Vorgehensweise ist besonders bei Skripts von HP und
anderen Herstellern wichtig. Sie dürfen sie weder bearbeiten noch löschen oder
verschieben. Ändern Sie einfach die Variable im entsprechenden Skript unter
/etc/rc.config.d/ in 0, wenn das jeweilige Startskript nicht ausgeführt werden
soll.
3.
Erstellen Sie symbolische Links, durch die Ihr Skript an der richtigen Position in
der Start- bzw. Systemabschlussreihenfolge gestartet wird.
HP garantiert, dass Skripts, die die Nummer 900 auf der Ausführungsebene 2
verwenden, beim Aktualisieren des Systems oder Hinzufügen von Software von
HP oder anderen Herstellern nicht überschrieben werden. Die Ausführungsebene
2 eignet sich gut zum Starten des Daemon-Prozesses web_productname. Daher
wurde diesem die Skript-Nummer 900 zugeordnet. Außerdem wurde ein Link
zum Verzeichnis /sbin/rc2.d hergestellt:
ln -s /sbin/init.d/web_productname /sbin/rc2.d/S900web_productname
Das S steht für „start“ und der Wert 900 bestimmt die Startreihenfolge innerhalb
der Ausführungsebene. Dieses Skript wird also in Ausführungsebene 2 spät (derzeit
zuletzt) gestartet.
In der gleichen Weise garantiert HP, dass Skripts mit der Nummer 100 auf der
Ausführungsebene 1 nicht überschrieben werden. Daher wurde dem Skript auch
die Nummer 100 zugeordnet und ein Link zum Verzeichnis /sbin/rc1.d
84
Systemstart und -abschluss
hergestellt. In diesem Fall wurde jedoch der Codebuchstabe K (für „kill“)
verwendet:
ln -s /sbin/init.d/web_productname /sbin/rc1.d/K100web_productname
Dies bedeutet, dass der Daemon-Prozess web_productname bei einem
Systemabschluss erst nach einem Großteil der Funktionen auf Ausführungsebene
1 gestoppt wird.
4.
Prüfen Sie das eigentliche Skript, und testen Sie, ob es während der Start- und
Systemabschlussprozesse ordnungsgemäß ausgeführt wird.
Führen Sie /sbin/init.d/web_productname mehrmals „manuell“ aus, um
die vorhandenen Fehler zu beheben. Installieren Sie es (wie in Schritt 3 weiter oben
beschrieben) auf einem Testsystem. Anschließend starten Sie das System erneut,
um zu prüfen, ob der Daemon-Prozess ordnungsgemäß gestartet und gestoppt
wird. Installieren Sie das Skript zum Abschluss auf einem Produktionssystem,
und starten Sie dieses System erneut.
Systemabschluss
•
„Arten des Systemabschlusses“ (Seite 85)
— „Normaler (geplanter) Systemabschluss“ (Seite 86)
— „Stromausfall“ (Seite 89)
— „Unsauberer Systemabschluss“ (Seite 90)
— „Systemabstürze/HP-UX Panikzustände“ (Seite 90)
•
„Spezielle Erwägungen beim Systemabschluss auf bestimmten Systemen“ (Seite 91)
— „Post-Server“ (Seite 91)
— „Namen-Server“ (Seite 91)
— „Netzwerk-Gateway“ (Seite 92)
— „NFS-Datei-Server“ (Seite 92)
— „NFS-Client“ (Seite 93)
•
„Systemabschluss wenn möglich vermeiden“ (Seite 93)
Weitere Informationen zum Systemabschluss finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Arten des Systemabschlusses
Die Systemabschlüsse lassen sich in geplante und ungeplante Systemabschlüsse
unterteilen. In diesem Abschnitt werden einige alltägliche Situationen behandelt:
• „Normaler (geplanter) Systemabschluss“ (Seite 86)
• „Stromausfall“ (Seite 89)
• „Systemabstürze/HP-UX Panikzustände“ (Seite 90)
• „Unsauberer Systemabschluss“ (Seite 90)
Systemabschluss
85
Normaler (geplanter) Systemabschluss
Die meisten Ihrer Systemabschlüsse fallen hoffentlich in diese Kategorie. Bei einem
normalen Systemabschluss bleibt Ihnen ausreichend Zeit, das System und dessen
Benutzer so auf den Systemabschluss vorzubereiten, dass das System anschließend
nach einer möglichst kurzen Unterbrechung erneut gestartet und die Arbeit ohne
Datenverlust fortgesetzt werden kann.
Wie bereits im Überblick zu diesem Abschnitt angesprochen, dürfen Sie das System
keinesfalls einfach nur ausschalten (wie dies möglicherweise bei Ihrem PC der Fall ist).
Kürzlich verwendete Daten auf Platte gespeicherter Dateien verbleiben im
Hauptspeicher und werden dort aktualisiert, um die Systemleistung zu optimieren. In
regelmäßigen Abständen (standardmäßig alle 30 Sekunden) wird ein Programm namens
sync ausgeführt, um sicherzustellen, dass die Dateisysteme auf Platte für den Fall
ungeplanter Systemabschlüsse auf dem aktuellen Stand bleiben. Dabei werden die
Dateisysteme auf Platte entsprechend den im Hauptspeicher vorgenommenen
Änderungen synchronisiert. Sind jedoch erst 29 Sekunden seit der letzten Ausführung
von sync vergangen, enthält der Hauptspeicher wahrscheinlich Änderungen, die noch
nicht auf Platte gespeichert wurden. Sollte jetzt ein Systemabsturz auftreten, kann dies
zur Inkonsistenz der Dateisystemstrukturen auf den Platten führen (die, wenn auch
nicht oft, Fehler an den Dateien und Datenverluste verursachen können).
Außerdem sind alle Benutzer vom Abschluss Ihres Systems betroffen, die Ihr System
und andere Systeme im Netzwerk verwenden, die auf Ressourcen Ihres Systems
zugreifen. Es empfiehlt sich immer, diese Benutzer im Voraus über einen geplanten
Systemabschluss zu benachrichtigen. Auf diese Weise können sie sich auf den
Systemabschluss einstellen und dessen Auswirkungen auf ihre Arbeit minimieren.
Im Folgenden sind die grundlegenden Arbeitsschritte aufgelistet, mit denen Sie einen
geplanten Systemabschluss durchführen:
1.
Benachrichtigen Sie alle Personen, die wahrscheinlich vom Systemabschluss Ihres
Systems betroffen sind. Dazu können Sie folgende Hilfsmittel verwenden:
• E-Mail
• Den Befehl wall (siehe Hilfeseite wall(1M)) — durch diesen Befehl werden
jedoch nur die Benutzer Ihres Systems benachrichtigt und nicht die Benutzer
anderer Systeme, die wahrscheinlich durch den Systemabschluss betroffen
sind.
• Telefonanruf oder Ankündigung im direkten Gespräch
Es spielt dabei eine entscheidende Rolle, dass Sie die Benutzer so früh wie möglich
von Ihrem geplanten Systemabschluss in Kenntnis setzen. Wenn Sie die Benutzer
sehr früh über den geplanten Systemabschluss benachrichtigen, empfiehlt es sich
darüber hinaus, sie daran zu erinnern, wenn der Systemabschluss näher rückt.
86
Systemstart und -abschluss
2.
Sobald alle Personen benachrichtigt wurden und die Gelegenheit hatten, sich auf
den Systemabschluss vorzubereiten, geben Sie den Befehl shutdown ein, um den
geordneten Systemabschluss für Ihr System zu initialisieren.
Dabei lassen sich die ausgeführten Systemabschlüsse in drei Kategorien unterteilen:
1.
2.
3.
Systemabschluss mit sofortigem Neustart. (Geben Sie den Befehl shutdown
mit der Option -r ein.)
Systemabschluss zum Stoppen des Systems. (Geben Sie den Befehl shutdown
mit der Option -h ein.)
Versetzen des Systems in den Einbenutzermodus zur Systemwartung (Geben
Sie weder die Option -r noch die Option -h ein.)
Übliche Versionen des Befehls shutdown Im Folgenden werden einige Beispiele
für den Befehl shutdown erläutert, die die einzelnen Systemabschlusstypen
veranschaulichen. Durch den Befehl shutdown wird standardmäßig das zugehörige
interaktive Programm gestartet. Falls Sie den Befehl shutdown ohne Optionen
eingeben, werden Sie zur Eingabe der entsprechenden Daten aufgefordert. Die
einzige Ausnahme von dieser Regel ist die Mitteilung, ob das System erneut
gestartet oder gestoppt werden soll. Wenn Sie nicht angeben, ob der Rechner
gestoppt oder erneut gestartet werden soll, wird davon ausgegangen, dass das
System in den Einbenutzermodus versetzt werden soll.
Beispiel 2-26 Systemabschluss und Neustart
Geben Sie folgenden Befehl ein, um sofort einen Systemabschluss durchzuführen
und das System erneut zu starten:
/sbin/shutdown -r 0
Beispiel 2-27 Systemabschluss und Neustart mit Wartezeit
Geben Sie folgenden Befehl ein, um den Benutzern drei Minuten (180 Sekunden)
Zeit zu gewähren, ihre laufende Arbeit zu beenden und sich abzumelden, bevor
der Systemabschluss durchgeführt und das System sofort erneut gestartet wird:
/sbin/shutdown -r 180
Beispiel 2-28 Systemabschluss und Anhalten
Geben Sie folgenden Befehl ein, um sofort einen Systemabschluss durchzuführen
und das System anzuhalten, so dass es ohne Risiko ausgeschaltet werden kann:
/sbin/shutdown -h 0
Systemabschluss
87
Beispiel 2-29 Systemabschluss in den Einbenutzermodus
Verwenden Sie für einen Systemabschluss in den Einbenutzermodus weder die
Option -h noch die Option -r beim Befehl „shutdown“. Eine Pufferzeit ist zulässig:
in diesem Beispiel sieben Minuten (420 Sekunden):
/sbin/shutdown 420
HINWEIS: Dabei müssen Sie berechtigt sein, einen Systemabschluss für ein HP-UX
System durchzuführen! Es versteht sich von selbst, dass dieser Befehl ernsthafte
Folgen haben kann. Daher darf er nur mit äußerster Vorsicht verwendet werden.
Nicht jeder Benutzer sollte über die Berechtigung zur Ausführung dieses Befehls
verfügen.
Normalerweise wird nur Superusern die Berechtigung zum Durchführen von
Systemabschlüssen gewährt. Das System verfügt jedoch über eine
Verbindungsmöglichkeit, mit deren Hilfe Sie anderen Benutzern die Berechtigung
für den Systemabschluss für den Fall erteilen können, dass kein Superuser
anwesend ist. Die Datei /etc/shutdown.allow ermöglicht Superusern,
festzulegen, welche Personen in Abwesenheit der Superuser zum Systemabschluss
berechtigt sind. Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite shutdown(1M).
Beim Ausführung von shutdown wird durch folgende Operationen sichergestellt,
dass ein geordneter Systemabschluss durchgeführt wird:
• Zurücksetzen der Umgebungsvariablen PATH auf folgenden Wert:
/usr/bin:/usr/sbin:/sbin
•
Zurücksetzen der Umgebungsvariablen IFS auf folgenden Wert:
space tab newline
•
•
•
•
•
88
Sicherstellen, dass der Benutzer, der versucht, den Systemabschluss durchzuführen,
über die entsprechende Berechtigung verfügt (Prüfen der Datei /etc/
shutdown.allow).
Wechseln vom aktuellen Arbeitsverzeichnis zum Root-Verzeichnis (/).
Ausführen des Befehls sync, um sicherzustellen, dass die Superblöcke und die
Dateisystemstrukturen auf Platte gemäß den noch im Hauptspeicher befindlichen
Dateisystem-Änderungen aktualisiert werden. Dies ist eine der wichtigsten Funktionen
beim Systemabschluss!
Einstellen der realen Benutzer-ID auf die des Superusers. (Weitere Informationen
zu Benutzer-IDs finden Sie auf der Hilfeseite setuid(2).)
Senden einer Nachricht an alle Benutzer, die zur Zeit am System angemeldet sind,
um ihnen mitzuteilen, dass ein Systemabschluss durchgeführt wird. Zu diesem
Zweck steht zwar eine Standardnachricht zur Verfügung, aber, falls gewünscht,
können Sie eine eigene Nachricht angeben.
Systemstart und -abschluss
•
•
Ausführen von /sbin/rc, um einen Systemabschluss für Subsysteme
durchzuführen, Dateisysteme auszuhängen und andere Aufgaben auszuführen,
die das System in die Ausführungsebene 0 versetzen. Auf dieser Ebene können
Sie das System ohne Risiko ausschalten, wenn es nicht sofort erneut gestartet
werden soll.
Soll das System nicht in den Einbenutzermodus versetzt werden (siehe Beispiel 2-29
(Seite 88)), wird abschließend das Programm /sbin/reboot ausgeführt, um das
System zu stoppen bzw. erneut zu starten, falls die Option -h oder -r angegeben
wurde.
Stromausfall
Nicht jeder Systemabschluss kann von Ihnen geplant werden. Ein unerwarteter
Stromausfall ist ein Beispiel für einen ungeplanten Systemabschluss.
Viele HP-UX Systeme können mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV)
ausgestattet werden, damit Ihr System für kurze Zeit weiterhin mit Strom versorgt
wird, wenn die primäre Stromquelle des Rechners ausfällt. Ein kurzer Stromausfall
bleibt bei mit USV ausgestatteten Systemen ohne Folgen. Falls der Stromausfall jedoch
länger zu dauern droht, können Sie die durch die unterbrechungsfreie Stromversorgung
gewährte Frist nutzen, um einen normalen Systemabschluss durchzuführen. Weitere
Informationen finden Sie in „Normaler (geplanter) Systemabschluss“ (Seite 86).
Rechner, die mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen des Typs HP PowerTrust
ausgestattet werden, lassen sich außerdem mit dem speziellen Daemon-Prozess
upsmond überwachen. upsmond wird stets im Speicher ausgeführt (d. h. er kann nicht
ausgelagert werden) und kommuniziert mit den Stromversorgungen. Sobald das System
für eine zuvor definierte Zeit nicht mit Strom versorgt wird, sorgt upsmond automatisch
für einen normalen Systemabschluss.
Es sind jedoch nicht alle HP-UX Systeme mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen
ausgestattet. Sollte Ihr System nicht mit einer derartigen Stromversorgung ausgestattet
sein, führt ein Stromausfall wahrscheinlich zu einem nicht geordneten Systemabschluss.
In diesem Fall wird kein Speicherabzug erstellt. Außerdem ist es möglich, dass sich
erst kürzlich vorgenommene und im Hauptspeicher zwischengespeicherte
Plattenänderungen noch im Hauptspeicher befinden und noch nicht mit dem Programm
sync auf Platte geschrieben wurden. Weitere Informationen finden Sie in „Unsauberer
Systemabschluss“ (Seite 90).
Bei einem Stromausfall empfiehlt es sich, den Rechner und die Peripheriegeräte über
den Netzschalter auszuschalten. Dadurch reduzieren Sie das Risiko, dass Ihre Geräte
durch Spannungsspitzen beschädigt werden, wenn die Stromversorgung wieder
gewährleistet ist. Sobald die Stromversorgung wiederhergestellt ist, befolgen Sie die
üblichen Anweisungen für den Systemstart. Weitere Informationen finden Sie in
„Standardsystemstart“ (Seite 38).
Systemabschluss
89
Unsauberer Systemabschluss
Bei einem ordnungsgemäßen Systemabschluss werden alle im Hauptspeicher
befindlichen Dateisystemänderungen auf Platte geschrieben, und die Dateisysteme
auf den Platten werden als „clean“ (in Ordnung) markiert. Sollte jedoch ein unsauberer
Systemabschluss erfolgen (beispielsweise durch einen Stromausfall), werden die im
Hauptspeicher enthaltenen Daten möglicherweise nicht auf Platte geschrieben. Dies
kann dazu führen, dass bei bestimmten Dateisystemen das Kennzeichen „clean“ nicht
gesetzt wird (da sie ggf. infolge der Daten, die nicht vom Hauptspeicher auf Platte
geschrieben wurden, Strukturfehler aufweisen).
Sollte dies geschehen, wird während des Startprozesses eine spezielle Operation
ausgeführt. Das Hilfsprogramm fsck (file system consistency checker) stellt beim
Prüfen der Dateisysteme, die in der Datei /etc/fstab enthalten sind, fest, dass einige
Dateisysteme nicht als in Ordnung markiert sind. Für diese Dateisysteme führt das
Hilfsprogramm fsck eine Prüf-/Reparaturoperation aus, um Fehler zu suchen und zu
beheben, die aus einem nicht ordnungsgemäßen Systemabschluss resultieren. In fast
allen Fällen werden alle Strukturfehler von fsck gefunden und behoben, so dass die
entsprechenden Dateisysteme als in Ordnung markiert werden können.
In seltenen Fällen sind die Dateisystemfehler so schwerwiegend, dass sie nicht
automatisch von fsck korrigiert werden können. In diesen Fällen wird fsck mit einer
Fehlermeldung beendet, in der Ihnen mitgeteilt wird, dass Sie die Funktion im
interaktiven Modus starten müssen, um schwerwiegende Fehler zu beheben. In diesem
Fall müssen Sie mit Datenverlusten rechnen. Wenn Sie nicht bereits über eine
Sicherungskopie der wichtigen Dateien verfügen, versuchen Sie, die wichtigen Dateien
durch Kopieren in ein anderes Dateisystem oder auf Band zu sichern, bevor Sie fsck
im interaktiven Modus verwenden.
Eine ausführlichere Beschreibung zur Verwendung von fsck für die Reparatur von
Dateisystemen finden Sie auf den folgenden Hilfeseiten:
•
•
•
•
fsck(1M)
fsck_cachefs(1M)
fsck_hfs(1M)
fsck_vxfs(1M)
Systemabstürze/HP-UX Panikzustände
In seltenen Fällen tritt bei Systemen aufgrund eines so genannten Systemabsturzes
oder eines so genannten Systempanikzustands ein unerwarteter Systemabschluss auf.
Detaillierte Anweisungen zur Vorgehensweise in dieser Situation und eine Beschreibung
der Ereignisse bei einem Systemabsturz finden Sie in „Konfigurieren von
Speicherabzugsgeräten“ (Seite 93).
90
Systemstart und -abschluss
Einbenutzermodus
Auf HP-UX Systemen ist ein spezieller Betriebsmodus namens Einbenutzermodus
verfügbar. Läuft Ihr System im Einbenutzermodus, ist nur die Konsole aktiv, und
zahlreiche Subsysteme für HP-UX werden nicht ausgeführt. Dieser Modus wird
normalerweise zur Wartung des Systems verwendet. Mit den beiden folgenden
Methoden können Sie Ihr System in den Einbenutzermodus versetzen:
1.
2.
Starten Sie das System im Einbenutzermodus (Informationen zum Starten von
Itanium Server-Systemen im Einbenutzermodus finden Sie in „Starten im
Einbenutzermodus“ (Seite 54); Informationen zum Starten von PA-RISC Servern
im Einbenutzermodus siehe „Starten im Einbenutzermodus“ (Seite 69)).
Wechseln von einem höheren Betriebsmodus zum Einbenutzermodus durch einen
entsprechenden Systemabschluss (siehe „Normaler (geplanter) Systemabschluss“
(Seite 86)).
Spezielle Erwägungen beim Systemabschluss auf bestimmten Systemen
Das Fehlen eines Rechners im Netzwerk (nach einem Systemabschluss) kann sich auch
auf Benutzer auswirken, die Ihr System nicht direkt verwenden. Wenn Ihr System zur
Ausführung einer oder mehrerer der folgenden Funktionen dient, müssen Sie die
Auswirkungen, die ein geplanter Systemabschluss auf andere Systeme haben kann,
zumindest bedenken. Falls möglich, sollten Sie die anderen Benutzer unbedingt im
Voraus benachrichtigen, dass ein sie betreffender Systemabschluss bevorsteht. Auf
diese Weise können sich die anderen Benutzer angemessen darauf vorbereiten.
Post-Server
Handelt es sich bei Ihrem System um einen Post-Server, empfängt er an die Benutzer
adressierte elektronische Post. Außerdem dient er darüber hinaus auch häufig zum
Senden der ausgehenden Post. Ist Ihr System nicht aktiv, wird eingehende Post
normalerweise auf einem anderen Rechner im Netzwerk zwischengespeichert und an
Ihr System weitergeleitet, sobald es wieder online ist. Sollte Ihr Rechner für längere
Zeit außer Betrieb bleiben, erhalten möglicherweise Benutzer, die elektronische Post
an die Benutzer Ihres Rechners senden, die Post mit dem Vermerk zurück, dass diese
nicht zustellbar ist.
Selbstverständlich können Benutzer, die elektronische Post über Ihr System empfangen,
keine Postnachrichten empfangen, solange Ihr System nicht in Betrieb ist.
Namen-Server
Handelt es sich bei Ihrem Rechner um einen Namen-Server (beispielsweise einen
DNS-Namen-Server), dient er dazu, die Alias-Namen von Rechnern in IP-Adressen
für seine eigenen Benutzer und diejenigen Benutzer zu übersetzen, deren Systeme zur
Verwendung Ihres Rechners als Namen-Server konfiguriert wurden. Normalerweise
werden Systeme so konfiguriert, dass sie mehrere Quellen für Daten zum
Namenswechsel verwenden. Ist Ihr System nicht in Betrieb, können sie auf diese Weise
Systemabschluss
91
über einen alternativen Namen-Server, eine lokale Datei hosts oder direkt über die
IP-Adressen auf ferne Maschinen zugreifen, bis Ihr System wieder online ist.
Sie können konfigurieren, welche Systeme (oder andere Quellen) ein Rechner verwendet,
um die Rechnernamen IP-Adressen zuzuordnen, indem Sie die Datei /etc/
resolv.conf bearbeiten.
Netzwerk-Gateway
Wenn Ihr Rechner als Netzwerk-Gateway dient (d. h., wenn er über mehrere Netzwerkschnittstellenkarten verfügt und Teil mehrerer Subnetzwerke ist), kann die Abwesenheit
Ihres Rechners im Netzwerk erhebliche Auswirkungen auf den Netzwerkbetrieb haben.
Ein Beispiel dafür ist der Rechner flserver im Beispielnetzwerk. Ist ein derartiger
Rechner nicht in Betrieb, können die Rechner in einem Subnetzwerk nicht mit den
Rechnern in anderen Subnetzwerken kommunizieren, wenn keine anderen
Gateway-Rechner zum Handhaben des Datenverkehrs vorhanden sind.
Planen Sie derartige Systemabschlüsse sehr sorgfältig, und benachrichtigen Sie alle
Benutzer des Netzwerks so früh wie möglich über die Zeitspanne, in der sie nicht mit
den Rechnern in anderen Subnetzwerken kommunizieren können.
TIPP: Falls Ihr Netzwerk über mehrere Subnetzwerke verfügt, versuchen Sie stets
redundante Server zu konfigurieren, damit ein Rechner jederzeit aus dem Netzwerk
genommen werden kann, ohne den Datenverkehr im Netzwerk zu unterbrechen.
NFS-Datei-Server
Dient Ihr Rechner als NFS-Datei-Server, ist möglicherweise mindestens eines seiner
Dateisysteme auf anderen Rechnern des Netzwerks als Teil des Verzeichnisbaums
eingehängt. Wenn Ihr System ausfällt, führen Zugriffsversuche auf die Dateien oder
Verzeichnisse Ihres Systems durch Benutzer auf den anderen Systemen dazu, dass
diese Zugriffe blockieren, wenn die Dateisysteme fest eingehängt wurden, oder dass
sie Fehler zurückgeben, wenn sie nicht fest eingehängt wurden („Soft-Mounting“).
Nach dem Neustart Ihres Systems arbeiten die Client-Systeme möglicherweise wieder
normal oder geben einen Fehler wegen nicht aktueller Verweise auf Dateien zurück.
Tritt ein Fehler wegen nicht aktueller Verweise auf Dateien auf, können Sie das
Dateisystem aushängen und dann erneut einhängen. Wenn Ihr System wieder arbeitet,
müssen die anderen Systeme wahrscheinlich neu gestartet werden, damit sie wieder
auf die Dateisysteme Ihres Computers zugreifen können.
Vor einem Systemabschluss Ihres Systems sollten Sie die Verwalter anderer Systeme
warnen, auf denen Dateisysteme Ihres Systems über NFS eingehängt sind, damit diese
die über NFS eingehängten Systeme vor dem Systemabschluss aushängen können! Bei dieser
Vorgehensweise müssen die Verwalter die über NFS eingehängten Dateisysteme Ihres
Rechners später nur wieder einhängen, wenn Ihr Rechner wieder online ist. In diesem
Fall müssen die anderen Systeme nicht erneut gestartet werden.
92
Systemstart und -abschluss
Informationen zu Optionen für das Einhängen, wie z. B. „hard“ und „soft“, finden Sie
auf der Hilfeseite mount_nfs(1m).
HINWEIS: Ein Systemabschluss kann einen Domino-Effekt auslösen. Beispiel: Auf
Rechner A ist ein Dateisystem von Rechner B über NFS eingehängt, und Rechner
B muss erneut gestartet werden, wenn auf ihm ein anderes Dateisystem von Rechner
C über NFS eingehängt ist und ohne Vorankündigung ein Systemabschluss für Rechner
C durchgeführt wird. In diesem Fall muss der Verwalter von Rechner B den Verwalter
von Rechner A warnen, damit er die über NFS eingehängten Dateisysteme von
Rechner B aushängt. Ansonsten muss Rechner A ebenfalls indirekt aufgrund des
Systemabschlusses auf Rechner C erneut gestartet werden.
NFS-Client
Vorausgesetzt, dass NFS-Clients (Rechner, auf denen Dateisysteme anderer Rechner
über NFS eingehängt sind) nicht gleichzeitig als NFS-Server für andere Rechner dienen
(wie beispielsweise Rechner B in obigem Hinweis), können Sie bei ihnen einen
Systemabschluss ohne Auswirkungen auf den NFS-Server durchführen. Nach dem
Neustart des NFS-Client müssen Sie nur das vom NFS-Server eingehängte Dateisystem
wieder einhängen. Dies geschieht möglicherweise automatisch während des
Startprozesses.
Systemabschluss wenn möglich vermeiden
Wie weiter oben angesprochen sind bei bestimmten Gelegenheiten normale, geplante
Systemabschlüsse angebracht. Ausfallzeiten des Servers werden jedoch immer weniger
gewünscht und akzeptiert. Verwenden Sie deshalb die Funktion „On-line addition and
replace“ (OLA/R), mit der Sie in vielen Fällen den Server nicht abschalten müssen.
Online-Hinzufügen und -Ersetzen von PCI-Karten (OLA/R)
Durch diese speziellen Funktionen von HP-UX können Sie eine fehlerhafte Schnittstellenkarte ersetzen oder eine neue Schnittstellenkarte zu einem aktiven System
hinzufügen, ohne die Benutzer des Systems zu beeinträchtigen.
Die OLA/R Konzepte und Verfahren werden im Handbuch OL*-Support-Handbuch für
Schnittstellenkarten näher erläutert.
Konfigurieren von Speicherabzugsgeräten
Ausfälle bei HP-UX Systemen (Systempanikzustände) sind selten. Für den Fall, dass
sie jedoch auftreten, sollten Sie Vorbereitungen treffen, damit der Speicherinhalt erfasst
wird. Dadurch können Sie diesen bei Bedarf analysieren (oder durch einen Spezialisten
analysieren lassen) und die Ursache des Ausfalls ermitteln.
Eine Erläuterung dazu, was bei Ausfällen von HP-UX geschieht, sowie zu den Elementen
des Zyklus der Speicherabzugsserstellung bei einem Ausfall finden Sie im Abschnitt
Konfigurieren von Speicherabzugsgeräten
93
„Abnormale Systemabschlüsse (Abstürze)“ im Band HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Überblick.
Ab HP-UX 11i Version 3 ist die Verwendung des Befehls crashconf das bevorzugte
Verfahren zum Konfigurieren des Speicherabzugsverhaltens und der
Speicherabzugsgeräte auf Ihrem System. Detaillierte Informationen zur Verwendung
von crashconf finden Sie auf der Hilfeseite crashconf(1M).
Weitere Informationen zum Konfigurieren Ihres Systems für Speicherabzüge bei
Systemausfällen finden Sie auf den folgenden Hilfeseiten:
• ioscan(1M)
• fstab(4)
• alwaysdump(5)
• dontdump(5)
• dump_compress_on(5)
• dump_concurrent_on(5)
94
Systemstart und -abschluss
3 Verwalten von Systemen
In diesem Kapitel werden Routineaufgaben beim Verwalten eines Einbenutzer- oder
eines Mehrbenutzersystems beschrieben. Die folgenden Hauptaufgaben werden
beschrieben:
•
•
•
•
•
•
•
„Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht“ (Seite 95)
„Verwalten großer Dateien“ (Seite 117)
„Verwalten von FTP“ (Seite 121)
„Sichern von Daten“ (Seite 125)
„Wiederherstellen Ihrer Daten“ (Seite 140)
„Sichern und Wiederherstellen von Verzeichnissen: Kurzübersicht für tar“ (Seite 143)
„Verweise auf Arbeitsschritte“ (Seite 145)
— „Bestimmen, welche Version des HP-UX Betriebssystems ausgeführt wird“
(Seite 145)
— „Prüfen der Ausführungsebene des Systems“ (Seite 145)
— „Planen eines cron-Jobs“ (Seite 145)
— „Hinzufügen von Benutzern zu einer Arbeitsgruppe“ (Seite 146)
— „Verwalten von Gruppen verteilter Systeme oder Serviceguard-Clustern“
(Seite 156)
— „Exportieren eines Dateisystems (von HP-UX zu HP-UX)“ (Seite 151)
— „Verschieben von Ressourcen“ (Seite 152)
— „Aufrufen des Verzeichnisstapels“ (Seite 153)
— „Weiterarbeiten während einer geplanten Ausfallzeit“ (Seite 153)
— „Erstellen eines Diagramms der Plattenverwendung des Systems“ (Seite 154)
— „Suchen großer Dateien“ (Seite 155)
— „Überprüfen der Merkmale von Dateisystemen“ (Seite 156)
•
„Hinzufügen von Peripheriegeräten“ (Seite 157)
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
HINWEIS: Für alle in der nachfolgenden Liste angegebenen Arbeitsschritte müssen
Sie Systemverwalter (Root-Benutzer) des Systems sein, das geändert werden soll.
•
•
•
•
•
„Hinzufügen einer Platte zu einer Volumengruppe“ (Seite 96)
„Hinzufügen eines logischen Volumens“ (Seite 97)
„Hinzufügen eines logischen Volumens mit Spiegelung“ (Seite 98)
„Erweitern eines logischen Volumens“ (Seite 100)
„Erweitern eines logischen Volumens, wenn HP SMH nicht verfügbar ist“ (Seite 101)
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
95
•
•
•
•
•
„Verkleinern eines logischen Volumens“ (Seite 103)
„Löschen eines logischen Volumens“ (Seite 109)
„Hinzufügen einer gespiegelten Kopie für ein vorhandenes logisches Volumen
mit Hilfe nicht strikter Spiegelung“ (Seite 110)
„Löschen einer gespiegelten Kopie von einem logischen Volumen“ (Seite 112)
„Verschieben eines Verzeichnisses zu einem logischen Volumen in einem anderen
System“ (Seite 114)
Hinzufügen einer Platte zu einer Volumengruppe
Detaillierte Informationen und Anweisungen zum Hinzufügen einer Platte finden Sie
im Handbuch HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen. Die
folgenden Schritte zeigen eine Kurzübersicht. Dabei wird HP SMH verwendet.
1.
Führen Sie einen Systemabschluss durch und schalten Sie das System aus.
Weitere Informationen finden Sie in „Systemabschluss“ (Seite 85).
2.
3.
4.
Schließen Sie die Platte am System und an der Stromversorgung an.
Schalten Sie die Platte ein.
Starten Sie das System.
Weitere Informationen finden Sie in „Starten von Systemen“ (Seite 35).
5.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf:
http://System:2301
6.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Disks aus. Die hinzuzufügende neue
Platte sollte in der Geräteliste vorhanden sein und „Nicht benutzt“ in der Spalte
„Verwendung“ anzeigen. Die Platte kann einer vorhandenen oder neuen
Volumengruppe hinzugefügt werden.
Klicken Sie auf die Registerkarte Volumengruppe, um eine nicht verwendete
Platte einer neuen Volumengruppe hinzuzufügen. Die vorhandenen
Volumengruppen werden angezeigt. Klicken Sie auf die Aktion VG erstellen...
rechts auf der Seite. Geben Sie einen Namen für die neue Volumengruppe ein.
Klicken Sie auf Nicht verwendete Platte(n) auswählen... Eine Liste nicht
verwendeter Platten, die für die Zuordnung verfügbar sind, wird angezeigt. Wählen
Sie die gewünschten Platten aus. Klicken Sie auf Auswählen. Konfigurieren Sie
alle gewünschten Optionen. Klicken Sie auf Erstellen.
Die Platte muss als „Nicht benutzt“ bezeichnet sein, damit sie einer vorhandenen
Volumengruppe hinzugefügt werden kann. Klicken Sie auf die Registerkarte
Volumengruppen. Die vorhandenen Volumengruppen werden angezeigt. Wählen
Sie die Zielvolumengruppe in der angezeigten Liste aus. Klicken Sie auf die Aktion
VG erweitern... rechts auf der Seite. Klicken Sie auf Nicht verwendete Platte(n)
auswählen, wählen Sie die gewünschte Platte aus und klicken Sie auf Auswählen.
Konfigurieren Sie die gewünschten Optionen und klicken Sie auf Erweitern.
96
Verwalten von Systemen
Mit HP SMH können Sie Platten wahlweise mit oder ohne Plattenspiegelung als
LVM-Platte konfigurieren (siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung
logischer Volumen).
Ist der Treiber für die jeweilige Platte nicht bereits im Systemkern konfiguriert,
können Sie ihn mit HP SMH konfigurieren. In diesem Fall ist möglicherweise ein
Neustart erforderlich, damit Sie die Platte verwenden können.
Zum Exportieren der Volumengruppe in andere Systeme in der Arbeitsgruppe
klicken Sie auf die Registerkarte Volumengruppen und wählen VG exportieren...
in der Aktionsliste rechts auf der Seite aus. Wählen Sie die gewünschte Option
aus und klicken Sie auf Exportieren.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer
Volumen.
Hinzufügen eines logischen Volumens
Eine detaillierte Erläuterung zu LVM (Logical Volume Manager) finden Sie im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen. Es folgt eine Kurzübersicht
unter Verwendung von HP SMH.
HINWEIS: Zum Konfigurieren eines logischen Volumens für Platten-Striping muss
die Volumengruppe mehrere physische Volumen enthalten. Andernfalls ist die Option
für plattenübergreifende logische Volumen in SMH verborgen (siehe „Einrichten von
Platten-Striping“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen).
1.
Entscheiden Sie, wie viel Plattenplatz für das logische Volumen erforderlich ist.
Möglicherweise soll beispielsweise ein Auslagerungsbereich mit einer Kapazität
von 200 MB hinzugefügt werden oder Sie möchten ein neues Projekt hinzufügen,
dessen Kapazität sich auf insgesamt 500 MB beläuft.
2.
3.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Suchen Sie eine Volumengruppe, auf der genügend freier Speicherplatz zur
Verfügung steht.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, File Systems aus. Klicken Sie auf
die Registerkarte Volumengruppen. Eine Liste mit Volumengruppen und dem
jeweils zugehörigen freien Speicherplatz wird angezeigt.
Sie sehen beispielsweise, dass die Volumengruppe vg01 über 600 MB Speicherplatz
verfügt, der bisher noch frei (nicht zugeordnet) ist.
4.
5.
Identifizieren Sie eine Volumengruppe mit ausreichend Speicherplatz für Ihr neues
logisches Volumen.
Klicken Sie auf die Registerkarte Logische Volumen. Wählen Sie LV erstellen...
in der Aktionsliste rechts auf der Seite aus.
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
97
6.
7.
Wählen Sie die von Ihnen identifizierte Volumengruppe aus, um den Speicherplatz
für das logische Volumen verfügbar zu machen. Geben Sie einen Namen, eine
Größe und weitere Konfigurationsinformationen für das neue logische Volumen
ein. Klicken Sie auf Erstellen.
Sie können beispielsweise ein logisches Volumen mit dem Namen lvol7 erstellen,
das 500 MB Speicherplatz belegt.
Sollen die neuen Dateisysteme auch von anderen Systemen der Arbeitsgruppe genutzt
werden, wechseln Sie in HP System Management Homepage zur Seite Tools Network
Services Configuration Network File Systems, wählen Sie das Element
Share/Unshare File Systems (Export FS) und definieren Sie auf der folgenden Seite,
welche lokalen Dateisysteme von welchen externen Systemen genutzt werden sollen.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
Dies führt dazu, dass HP SMH ein neues logisches Volumen erstellt und es in ein neues
Dateisystem einhängt, beispielsweise das logische Volumen /dev/vg01/lvol7, das
in das Dateisystem /work/project5 eingehängt wird.
Erstellen eines Dateisystems
Mit HP SMH können Sie ein neues Dateisystem aus einem logischen Volumen erstellen.
1.
2.
3.
4.
5.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, File Systems aus. Klicken Sie auf
die gewünschten Aktionen für Dateisystem hinzufügen rechts auf der Seite, z. B.
auf HFS hinzufügen....
Geben Sie einen Einhängepunkt ein und klicken Sie auf Nicht verwendetes LV
auswählen... Eine Liste mit verfügbaren logischen Volumen wird angezeigt.
Wählen Sie das gewünschte logische Volumen aus. Klicken Sie auf Auswählen.
Sie kehren zurück zur Seite Dateisystem hinzufügen.
Wählen Sie die gewünschten Dateisystemattribute und Einhängeoptionen aus.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Dateisystemtyp hinzufügen unten auf der
Seite.
Hinzufügen eines logischen Volumens mit Spiegelung
Detaillierte Erläuterungen zum Spiegeln finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Verwaltung logischer Volumen. Im folgenden Beispiel wird HP SMH verwendet.
1.
Entscheiden Sie, wie viele gespiegelte Kopien Sie benötigen.
Zur Vereinfachung der Arbeitsschritte wird bei diesem Beispiel davon ausgegangen,
dass nur eine einzige gespiegelte Kopie erstellt werden soll, d. h. Sie verfügen über
zwei Online-Exemplare der Daten, das Original und eine gespiegelte Kopie.
2.
Entscheiden Sie, wie viel Plattenplatz für das logische Volumen erforderlich ist.
Möglicherweise fügen Sie beispielsweise ein neues Projekt hinzu, dessen zu
erwartende Gesamtkapazität 500 MB beträgt. In diesem Fall benötigen Sie ein
98
Verwalten von Systemen
Volumen mit mindestens 1000 MB freiem Speicherplatz, 500 MB für das Original
und 500 MB für die gespiegelte Kopie.
3.
4.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Volume Group aus. Wählen Sie eine
Volumengruppe aus, auf der genügend freier Speicherplatz zur Verfügung steht.
Wenn Sie mit strikter Spiegelung arbeiten (dies wird von HP empfohlen), muss
die Volumengruppe ein logisches Volumen enthalten, das über mindestens 500 MB
Plattenplatz auf jeweils zwei Platten verfügt. Die strikte Spiegelung stellt sicher,
dass die gespiegelte Kopie auf einer anderen Platte erstellt wird als der Platte für
die Originaldaten.
Lesen Sie die Werte in der Spalte Frei. Die angegebenen Zahlen stehen für den
Plattenplatz in den jeweiligen Volumengruppen, der zur Zeit keinen logischen
Volumen zugeordnet ist.
Es könnte beispielsweise angezeigt werden, dass bei der Volumengruppe vg01
1800 MB der zugehörigen 2500 MB nicht zugeordneter Speicherplatz sind.
Außerdem könnten Sie in der detaillierten Anzeige unten auf der Seite sehen, dass
vg01 auf zwei Platten verteilt ist. In diesem Fall stehen wahrscheinlich auf beiden
Platten 500 MB freier Plattenplatz zur Verfügung.
5.
6.
7.
Klicken Sie auf die Registerkarte Logische Volumen oben auf der Seite. Wählen
Sie das zu spiegelnde logische Volumen aus und klicken Sie auf die Aktion
Spiegelung(en) hinzufügen... rechts auf der Seite. Die Seite Spiegelung(en)
hinzufügen wird angezeigt.
Geben Sie die gewünschte Anzahl Spiegelungskopien (in diesem Beispiel: eins)
und die gewünschten Optionen ein. Sie können das gespiegelte logische Volumen
auf einem anderen physischen Laufwerk platzieren, indem Sie auf PV auswählen...
klicken. Daraufhin werden die verfügbaren Laufwerke angezeigt. Klicken Sie auf
Hinzufügen.
Wenn nur ein einziges physisches Volumen verfügbar ist, müssen Sie
möglicherweise die Einstellung Zuweisungsregeln für das logische Volumen in
Nicht Restriktiv ändern. Zum Ändern der Einstellung wählen Sie das zu spiegelnde
logische Volumen in der Liste auf der Seite „Logische Volumen“ aus und klicken
auf die Aktion LV ändern... rechts auf der Seite.
HP SMH erstellt ein logisches Volumen, das auf jedem logischen Volumen über
500 MB freien Speicherplatz verfügt (eine Platte für die Originaldaten und eine
Platte für die gespiegelte Kopie). Die Spalte „Spiegelungen“ auf der Seite „Logische
Volumen“ zeigt jetzt „1“ für das ausgewählte logische Volumen an.
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
99
Erweitern eines logischen Volumens
Eine detaillierte Erläuterung zu LVM (Logical Volume Manager) finden Sie im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen. Im folgenden Beispiel wird
HP SMH verwendet.
1.
Entscheiden Sie, wie viel zusätzlicher Plattenplatz für das logische Volumen
erforderlich ist.
Möglicherweise soll beispielsweise 200 MB Auslagerungsbereich hinzugefügt
werden oder für ein vorhandenes Projekt sind zusätzlich 1000 MB Plattenplatz
erforderlich.
2.
Stellen Sie sicher, dass keine Dateien in den Dateisystemen geöffnet sind, die im
betreffenden logischen Volumen eingehängt sind, und dass es sich nicht um das
aktuelle Arbeitsverzeichnis eines Benutzers handelt. Geben Sie dazu beispielsweise
folgenden Befehl ein:
fuser -cu /work/project5
HINWEIS: Wenn das Dateisystem gemeinsam von anderen Systemen genutzt
wird (exportiert ist), verwenden Sie den Befehl fuser für diese Systeme, um zu
prüfen, dass es nicht verwendet wird. Hängen Sie das Dateisystem dann auf diesen
Systemen aus, bevor Sie es auf dem Server aushängen.
3.
Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein, um das Dateisystem auszuhängen:
umount /work/project5
4.
5.
6.
7.
8.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Logical Volumes aus. Die Seite
„Logische Volumen“ wird angezeigt.
Wählen Sie das zu erweiternde logische Volumen aus und klicken Sie auf die
Aktion LV erweitern... rechts auf der Seite. Die Seite „LV erweitern“ wird
angezeigt.
Prüfen und vergewissern Sie sich, dass der Wert in Verfügbarer Bereich in VG für
die gewünschte Erweiterung ausreicht. Geben Sie den neuen Gesamtspeicherplatz
in das Feld Neue Größe ein. Klicken Sie auf Erweitern. Wenn der Vorgang
abgeschlossen ist, klicken Sie auf Zurück, um zur Seite „Logische Volumen“
zurückzukehren. Wie Sie sehen, wurde die Größe des ausgewählten logischen
Volumens erhöht.
Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein, um das Dateisystem erneut
einzuhängen:
mount /dev/vg01/lvol5 /work/project5
100
Verwalten von Systemen
9.
Wenn /work/project5 weiterhin von NFS-Clients verwendet wird, geben Sie
es erneut auf dem Server frei:
(shareall -F nfs /work/project5)
und hängen Sie es auf den Clients erneut ein:
mount -F nfs serversys: /work/project5 /work/localproject5
Erweitern eines logischen Volumens, wenn HP SMH nicht verfügbar ist
Damit Sie ein logisches Volumen erweitern können, müssen Sie zunächst das
Dateisystem aushängen, das in das logische Volumen eingehängt ist. Im Fall von
Systemverzeichnissen, wie beispielsweise /var und /usr, muss sich das System dazu
im Einbenutzermodus befinden.
HINWEIS: Die Erweiterung des logischen Volumens, das das Root-Verzeichnis (/)
enthält, ist ein Spezialfall. Dies gilt auch für /stand, falls sie über separate Root- und
Startdateisysteme verfügen. Sie können das Root-Dateisystem nicht mit der unten
beschriebenen Prozedur erweitern, weil das aktuelle Root-Dateisystem nicht ausgehängt
werden kann wie für extendfs erforderlich. Darüber hinaus muss es
zusammenhängend sein. Deshalb können Sie das Dateisystem auch dann nicht
erweitern, wenn Sie in den Einbenutzermodus gehen. /stand kann zwar im
Einbenutzermodus ausgehängt werden, aber Sie müssen bei der Änderung von /stand
stets wissen, was Sie tun, da Ihr System andernfalls möglicherweise nicht mehr gestartet
werden kann.
Zum Erweitern des aktuellen Root-Dateisystems müssen Sie eine der folgenden Aktionen
ausführen:
•
•
Erstellen Sie mit Ignite-UX ein Wiederherstellungsarchiv und stellen Sie das System
interaktiv wieder her. Ändern Sie während der Wiederherstellung die Größe des
Root- und/oder Startdateisystems.
Erstellen Sie eine andere Root-Platte und hängen Sie diese ein (als Ersatz für Ihre
aktuelle Root-Platte, mit der erforderlichen Größe für das Root- und
Startdateisystem).
Wenn Sie JFS als Ihr Root-Dateisystem verwenden und über das Produkt OnLineJFS
verfügen, können Sie das ursprüngliche Root-Dateisystem ohne Aushängen erweitern,
wenn ausreichend zusammenhängender Plattenplatz verfügbar ist.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
Im folgenden Beispiel wird das Verzeichnis /usr erweitert. Dies bedeutet, dass Sie
HP SMH nicht verwenden können, da es sich im Verzeichnis /usr/sbin befindet.
Wenn Sie versuchen, das System auf ein neues Release von HP-UX zu aktualisieren,
und die folgende Fehlermeldung von swinstall ausgegeben wurde:
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
101
ERROR:
The used disk space on filesystem "/usr" is estimated to
increase by 57977 Kbytes.
This operation will exceed the minimum free space
for this volume. You should free up at least 10854
Kbytes to avoid installing beyond this threshold of
available user disk space.
In diesem Beispiel müssen Sie das Volumen /usr um ca. 10 MB erweitern, d. h. nach
der erforderlichen Aufrundung um 12 MB.
1.
2.
Melden Sie sich als Superuser (root) an.
Stellen Sie fest, ob Plattenplatz verfügbar ist:
/sbin/vgdisplay
Daraufhin werden etwa folgenden Daten angezeigt:
- Volumengruppen Name der VG
VG-Schreibzugriff
Status der VG
Maximale LV
Aktuelle LV
Offene LV
Maximale PV
Aktuelle PV
Aktive PV
Max PE pro PV
VGDA
PE-Größe (MB)
Summe PE
Zugeordnete PE
Freie PE
Summe PVG
/dev/vg00
lesen/schreiben
verfügbar
255
8
8
16
1
1
2000
2
4
249
170
79
0
Der Eintrag Freie PE gibt die Anzahl der verfügbaren Extents mit einer Kapazität
von 4 MB an, in diesem Fall 79 (316 MB).
3.
Wechseln Sie zum Einbenutzerstatus:
/sbin/shutdown
In diesem Status kann das Verzeichnis /usr ausgehängt werden (siehe unten).
4.
Prüfen Sie, an welcher Stelle das Verzeichnis /usr eingehängt ist (standardmäßig
in /dev/vg00/lvol7):
/sbin/mount
Daraufhin werden dem folgenden Beispiel entsprechende Daten angezeigt:
/ on /dev/vg00/lvol1 defaults on Sat Jun 30 23:19:19 2007
/usr on /dev/vg00/lvol7 defaults on Wed Jun 27 23:19:28 2007
5.
Erweitern Sie das logische Volumen:
/sbin/lvextend -L Neue_Größe /dev/vg00/lvol7
102
Verwalten von Systemen
Beispiel:
/sbin/lvextend -L 332 /dev/vg00/lvol7
Dann wird das Volumen beispielsweise auf 332 MB vergrößert.
6.
Hängen Sie /usr aus:
/sbin/umount /usr
Dies ist für den nächsten Schritt erforderlich, da der Befehl extendfs nur bei
nicht eingehängten Volumen funktioniert.
7.
Erweitern Sie das Dateisystem auf die Größe des logischen Volumens. Geben Sie
dazu beispielsweise folgenden Befehl ein:
/sbin/extendfs /dev/vg00/rlvol7
8.
Hängen Sie das Verzeichnis /usr wieder ein:
/sbin/mount /usr
9.
Starten Sie das System erneut:
/sbin/reboot -r
Verkleinern eines logischen Volumens
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele zum Verkleinern von logischen Volumen, die
eingehängte Dateisysteme enthalten. Die spezifische Prozedur hängt von dem
Dateisystemtyp ab, mit dem Sie arbeiten.
✔
Dateisystem
oder
Datenbank
lvol2
✗
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
103
ACHTUNG: Bevor Sie ein logisches Volumen verkleinern, das ein eingehängtes
Dateisystem, eine Datenbank oder andere wichtige Daten enthält, sichern Sie die Daten!
Selbst wenn das Dateisystem zur Zeit weniger Plattenplatz belegt als bei der neuen
(verkleinerten) Größe des logischen Volumens, können Daten aufgrund von
Abschneidungen verloren gehen, wenn Sie das logische Volumen verkleinern, das
diese enthält.
Verkleinern Sie den Inhalt (das Dateisystem oder die Datenbank), bevor Sie die Größe
des Containers (das logische Volumen) verkleinern, um zu verhindern, dass Daten
oder wichtige Dateisystemstrukturen abgeschnitten werden.
HINWEIS: Obwohl die hier aufgeführten Beispiele auf manuellen Befehlen basieren,
kann HP System Management Homepage zahlreiche Schritte in dieser Prozedur für
Sie ausführen.
Beispiel: Verkleinern eines logischen Volumens, das ein VxFS-Dateisystem enthält
Übersicht über die Prozedur:
•
•
•
•
•
Stellen Sie sicher, dass während der Prozedur kein Benutzer aktiv das Dateisystem
verwendet.
Sichern Sie die Daten (zur Sicherheit).
Verkleinern Sie das Dateisystem mit fsadm, so dass bei der Verkleinerung des
entsprechenden logischen Volumens keine Dateisystemstrukturen oder Daten
abgeschnitten werden.
Verkleinern Sie mit lvreduce das entsprechende logische Volumen.
Prüfen Sie, ob Daten verloren gegangen sind, und stellen Sie diese ggf. auf dem
logischen Volumen wieder her, dessen Größe soeben geändert wurde.
Gehen Sie wie folgt vor, um das logische Volumen /dev/vg01/lvol2 zu verkleinern,
das ein VxFS-Dateisystem enthält, das derzeit in das Verzeichnis /work/project5
eingehängt ist. Die neue (kleinere) Größe des logischen Volumens soll 500 MB betragen:
1.
Stellen Sie sicher, dass keine Dateien in den Dateisystemen auf dem betreffenden
logischen Volumen geöffnet sind und dass das Dateisystem kein aktuelles
Arbeitsverzeichnis eines Benutzers enthält.
fuser -cu /work/project5
HINWEIS: Wenn das Dateisystem gemeinsam mit anderen Systemen genutzt
wird, prüfen Sie auf diesen Systemen, dass kein Benutzer das Dateisystem zur
Zeit verwendet (fuser kann für über NFS eingehängte sowie für lokale
Dateisysteme verwendet werden). Anschließend hängen Sie das Dateisystem auf
den fernen Client-Systemen aus, bevor Sie es auf dem Server aushängen.
104
Verwalten von Systemen
2.
Sichern Sie die im Dateisystem vorhandenen Daten.
Sichern Sie die Daten in dem logischen Volumen, das Sie verkleinern wollen, mit
einem Hilfsprogramm wie tar oder pax. Wenn Ihr logisches Volumen eine
Datenbank enthält, verwenden Sie eine für diese Datenbank geeignete
Sicherungsmethode. In diesem Beispiel müssen Sie folgenden Befehl eingeben,
um das Dateisystem /work/project5 auf ein Bandlaufwerk zu sichern:
cd /work/project5
pax -w -f /dev/rtape/tape4QIC150 .
Sie können auch den Inhalt des Dateisystems an einen temporären Speicherort
außerhalb des zu verkleinernden logischen Volumens kopieren:
pax -rw /work/project5 /anderer_Speicherort/project5
Sie können ein anderes Datensicherungsprogramm oder eine andere
Datensicherungsanwendung einsetzen, aber für den Fall, dass die Daten bei der
Verkleinerung des logischen Volumens beschädigt werden, müssen Sie Ihre Daten
sichern!
3.
Stellen Sie vor der Verkleinerung des logischen Volumens (des Containers)
sicher, dass das Dateisystem (der Inhalt) in die neue, geringere Größe passt.
In diesem Beispiel gilt Folgendes:
• Der Container ist das logische Volumen /dev/vg01/lvol2.
• Der Inhalt ist das Dateisystem, das derzeit in /work/project5 eingehängt
ist.
Verwenden Sie den Befehl fsadm mit der Option -b, um ein VxFS-Dateisystem
zu verkleinern, so dass es in das kleinere logische Volumen passt. Wenn der Befehl
fsadm das Dateisystem verkleinert, verschiebt er alle Daten im freigegebenen
Plattenplatz, so dass alle Dateisystemdaten in den Plattenplatz gestellt werden,
der nach der Verkleinerung weiterhin zum Dateisystem gehört. Hierdurch wird
sichergestellt, dass Sie das entsprechende logische Volumen risikolos verkleinern
können, ohne wichtige Dateisystemstrukturen abzuschneiden.
Normalerweise benötigen Sie bei fsadm die im vorherigen Schritt erstellte
Datensicherung nicht, um verloren gegangene Daten wiederherzustellen.2
In diesem Beispiel gilt Folgendes:
fsadm -b 512000 /work/project5
HINWEIS: Bei VxFS-Dateisystemen verwendet der Befehl fsadm
DEV_BSIZE-Byte-Sektoren als Einheiten für die Option -b. In diesem Beispiel
(und vermutlich auch auf Ihrem System)3 ist DEV_BSIZE=1024. Daher stellt -b
512000 im obigen Befehl 500 MB dar.
2. Hierzu ist ein Plattenlayout der Version 3 oder höher erforderlich. Bei älteren Plattenlayouts haben die
Komponenten der Dateisystemstrukturen eine feste Größe. Daher schlägt die Verkleinerung eines
Dateisystems fehl, wenn Dateisystemressourcen in den Bereichen verwendet werden, die entfernt werden
sollen. Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite fsadm_vxfs(1M).
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
105
4.
Ermitteln Sie die neue Größe für das logische Volumen auf der Grundlage der
neuen (kleineren) Größe des Dateisystems.
Wenn das logische Volumen ein Dateisystem enthält (wie in diesem Beispiel),
sollte die neue Größe des logischen Volumens mindestens genau so groß wie das
Dateisystem sein, das es enthalten wird. Um die aktuelle Größe eines Dateisystems
zu ermitteln, verwenden Sie den Befehl bdf. bdf zeigt die Größe aller eingehängten
Volumen (in KB) an. Die Spalte kbytes der Ausgabe von bdf zeigt den Platz an,
der dem jeweiligen Dateisystem derzeit zugeordnet ist.
#bdf
Filesystem
/dev/vg00/lvol3
/dev/vg00/lvol1
/dev/vg00/lvol8
/dev/vg00/lvol7
/dev/vg00/lvol4
/dev/vg00/lvol6
/dev/vg00/lvol5
/dev/vg01/lvol2
#
5.
kbytes
used
avail %used Mounted on
1048576 310784 732088
30% /
1835008 150288 1671656
8% /stand
4587520 603288 3956664
13% /var
4423680 2976080 1436312
67% /usr
524288
72672 448096
14% /tmp
7274496 4211304 3039272
58% /opt
114688
5792 108056
5% /home
512499
49142 412107
11% /work/project5
Hängen Sie das Dateisystem aus. lvreduce verkleinert kein logisches Volumen,
das ein eingehängtes Dateisystem enthält.
umount /work/project5
6.
Verkleinern Sie das logische Volumen:
lvreduce -L 500 /dev/vg01/lvol2
Dadurch wird das logische Volumen /dev/vg01/lvol2 auf 500 MB verkleinert.
7.
Hängen Sie das Dateisystem ein:
mount /dev/vg01/lvol2 /work/project5
Hierdurch wird das Dateisystem wieder in das Verzeichnis eingehängt, in dem
es zuvor eingehängt war.
HINWEIS: Wenn Sie das logische Volumen verkleinern wollen, um es für einen
anderen Zweck zu nutzen, können Sie es auch in ein anderes Verzeichnis
einhängen.
8.
Prüfen Sie, dass die Daten, die sich ggf. in dem soeben verkleinerten und neu
eingehängten Dateisystem befinden, nicht beschädigt wurden. Stellen Sie, falls
erforderlich, beschädigte Daten (bzw. sicherheitshalber das gesamte Dateisystem)
von der zuvor erstellten Sicherung wieder her. Beispiel:
cd /anderer_Speicherort
pax -rw . /work/project5
3. DEV_BSIZE wird in der Datei /usr/include/sys/param.h (<sys/param.h>) definiert
106
Verwalten von Systemen
stellt die Dateien vom alternativen Speicherort anderer_Speicherort wieder
her, der mit dem zweiten pax-Befehl in Schritt 2 erstellt wurde.
9.
Wenn /work/project5 von NFS-Clients verwendet wurde und weiterhin
verwendet wird, geben Sie es erneut vom Server aus frei:
share -F nfs /work/project5
und hängen Sie es auf den Clients erneut ein:
mount -F nfs serversys:/work/project5 /work/localproject5
Beispiel: Verkleinern eines logischen Volumens, das ein HFS-Dateisystem enthält
HFS-Dateisysteme können, während sie eingehängt und online sind, nicht im dem
Maß bearbeitet werden wie VxFS-Dateisysteme. Daher unterscheidet sich die Prozedur
zum Verkleinern eines logischen Volumens, das ein eingehängtes HFS-Dateisystem
enthält, geringfügig von der im vorherigen Beispiel.
Wenn das in /work/project5 eingehängte Dateisystem ein HFS-Dateisystem ist
(und dieses Dateisystem verkleinert werden muss, um die anstehende Verkleinerung
seines logischen Volumens zu ermöglichen), müssen Sie das vorhandene Dateisystem
entfernen und ein neues (kleineres) Dateisystem erstellen:
Übersicht über die Prozedur:
•
•
•
•
•
•
•
Stellen Sie sicher, dass während der Prozedur kein Benutzer aktiv das Dateisystem
verwendet.
Sichern Sie die Daten (zur Wiederherstellung zu einem späteren Zeitpunkt).
Hängen Sie das Dateisystem aus.
Verkleinern Sie mit lvreduce das entsprechende logische Volumen.
Erstellen Sie mit newfs ein neues HFS-Dateisystem auf dem logischen Volumen,
dessen Größe soeben geändert wurde.
Hängen Sie das neue Dateisystem ein.
Stellen Sie die Daten von der zuvor erstellten Sicherung wieder her.
Gehen Sie wie folgt vor, um das logische Volumen /dev/vg01/lvol2 zu verkleinern,
das ein HFS-Dateisystem enthält, das derzeit in das Verzeichnis /work/project5
eingehängt ist. Die neue (kleinere) Größe des logischen Volumens soll 500 MB betragen:
1.
Stellen Sie sicher, dass keine Dateien in den Dateisystemen auf dem betreffenden
logischen Volumen geöffnet sind und dass das Dateisystem kein aktuelles
Arbeitsverzeichnis eines Benutzers enthält.
fuser -cu /work/project5
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
107
HINWEIS: Wenn das Dateisystem gemeinsam mit anderen Systemen genutzt
wird, prüfen Sie auf diesen Systemen, dass kein Benutzer das Dateisystem zur
Zeit verwendet (fuser kann für über NFS eingehängte sowie für lokale
Dateisysteme verwendet werden). Anschließend hängen Sie das Dateisystem auf
den fernen Client-Systemen aus, bevor Sie es auf dem Server aushängen.
2.
Sichern Sie die im Dateisystem vorhandenen Daten.
Sichern Sie die Daten in dem logischen Volumen, das Sie verkleinern wollen, mit
einem Hilfsprogramm wie tar oder pax. Wenn Ihr logisches Volumen eine
Datenbank enthält, verwenden Sie eine für diese Datenbank geeignete
Sicherungsmethode. In diesem Beispiel müssen Sie folgenden Befehl eingeben,
um das Dateisystem /work/project5 auf ein Bandlaufwerk zu sichern:
cd /work/project5
pax -w -f /dev/rtape/tape4QIC150 .
Sie können auch den Inhalt des Dateisystems an einen temporären Speicherort
außerhalb des zu verkleinernden logischen Volumens kopieren:
pax -rw /work/project5 /anderer_Speicherort/project5
WICHTIG: Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Daten sichern! Sie müssen die Daten
später in dieser Prozedur von der Sicherung wiederherstellen!
3.
Im Gegensatz zu VxFS-Dateisystemen können Sie nicht die Option -b des Befehls
fsadm verwenden, um ein HFS-Dateisystem zu verkleinern. Gehen Sie stattdessen
wie folgt vor, um das HFS-Dateisystem auszuhängen:
umount /work/project5
4.
Verkleinern Sie das logische Volumen:
lvreduce -L 500 /dev/vg01/lvol2
Dadurch wird das logische Volumen /dev/vg01/lvol2 auf 500 MB verkleinert.
Dabei wird vermutlich die Integrität des zuvor vorhandenen Dateisystems
beschädigt, da ein Teil seiner Daten- und Dateisystemstrukturen abgeschnitten
wird. Aus diesem Grund haben Sie die Sicherung in Schritt 2 erstellt.
5.
Erstellen Sie mit newfs eine neue Dateisystemstruktur für das soeben verkleinerte
logische Volumen:
# newfs -F hfs /dev/vg01/rlvol2
mkfs (hfs): Warning - 208 sector(s) in the last cylinder are not allocated.
mkfs (hfs): /dev/vg01/rlvol2 - 524288 sectors in 1561 cylinders of 12 tracks, 28 secs
536.9Mb in 98 cyl groups (16 c/g, 5.51Mb/g, 832 i/g)
Super block backups (for fsck -b) at:
16,
5424, 10832, 16240, 21648, 27056, 32464, 37872, 43280, 48688,
54096, 59504, 64912, 70320, 75728, 81136, 86032, 91440, 96848, 102256,
107664, 113072, 118480, 123888, 129296, 134704, 140112, 145520, 150928, 156336,
161744, 167152, 172048, 177456, 182864, 188272, 193680, 199088, 204496, 209904,
215312, 220720, 226128, 231536, 236944, 242352, 247760, 253168, 258064, 263472,
268880, 274288, 279696, 285104, 290512, 295920, 301328, 306736, 312144, 317552,
322960, 328368, 333776, 339184, 344080, 349488, 354896, 360304, 365712, 371120,
108
Verwalten von Systemen
376528, 381936, 387344, 392752, 398160, 403568, 408976, 414384, 419792, 425200,
430096, 435504, 440912, 446320, 451728, 457136, 462544, 467952, 473360, 478768,
484176, 489584, 494992, 500400, 505808, 511216, 516112, 521520
#
6.
Hängen Sie das neue (kleinere) Dateisystem ein:
mount /dev/vg01/lvol2 /work/project5
Hierdurch wird das Dateisystem wieder in das Verzeichnis eingehängt, in dem
es zuvor eingehängt war.
HINWEIS: Wenn Sie das logische Volumen verkleinern wollen, um es für einen
anderen Zweck zu nutzen, können Sie es auch in ein anderes Verzeichnis
einhängen.
7.
Stellen Sie ggf. die Daten aus der in Schritt 2 erstellten Sicherung wieder her.
Beispiel:
cd /anderer_Speicherort
pax -rw . /work/project5
stellt die Dateien vom alternativen Speicherort anderer_Speicherort wieder
her, der mit dem zweiten pax-Befehl in Schritt 2 erstellt wurde.
8.
Wenn /work/project5 von NFS-Clients verwendet wurde und weiterhin
verwendet wird, geben Sie es erneut vom Server aus frei:
share -F nfs /work/project5
und hängen Sie es auf den Clients erneut ein:
mount -F nfs serversys:/work/project5 /work/localproject5
Löschen eines logischen Volumens
In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass ein logisches Volumen gelöscht
werden soll, das entweder nicht mehr verwendet wird oder veraltete Daten enthält.
Im folgenden Beispiel wird HP SMH verwendet.
ACHTUNG: Wenn Sie ein logisches Volumen löschen, wird der Inhalt der darin
enthaltenen Dateisysteme zerstört.
1.
2.
3.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Logical Volumes aus. Die Seite
„Logische Volumen“ wird angezeigt.
Wählen Sie das zu löschende logische Volumen aus und klicken Sie auf die Aktion
LV entfernen... rechts auf der Seite. Die Seite „Logisches Volumen entfernen“
wird angezeigt.
Klicken Sie auf Entfernen.
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
109
Den dadurch frei gewordenen Plattenplatz können Sie zum Erweitern eines
vorhandenen logischen Volumens oder zum Erstellen eines neuen logischen Volumens
verwenden.
Hinzufügen einer gespiegelten Kopie für ein vorhandenes logisches Volumen mit Hilfe
nicht strikter Spiegelung
Detaillierte Erläuterungen zum Spiegeln finden Sie in „Erstellen und Ändern
gespiegelter logischer Volumen“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung
logischer Volumen. Im folgenden Beispiel wird HP SMH verwendet.
1.
2.
3.
4.
Entscheiden Sie, wie viele gespiegelte Kopien Sie benötigen. In diesem Beispiel
wird davon ausgegangen, dass Sie eine einzelne gespiegelte Kopie wünschen und
dass die Größe des logischen Volumens 500 MB beträgt. Es gibt dann zwei
Versionen der Daten, die Originaldaten und eine gespiegelte Kopie.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Volume Groups aus. Eine Liste mit
Volumengruppen wird angezeigt.
Wählen Sie die Volumengruppe mit dem zu spiegelnden logischen Volumen aus.
Eine Liste der logischen Volumen, aus denen die Volumengruppe besteht, wird
zusammen mit dem freien Speicherplatz in der Volumengruppe unten auf der
Seite angezeigt.
Sehen Sie sich die Spalte Frei der ausgewählten Volumengruppe an. Vergewissern
Sie sich, dass die Volumengruppe über genügend freien Speicherplatz für die
gespiegelte Kopie verfügt. In diesem Beispiel sind es zusätzlich 500 MB.
Wenn Sie die strikte Spiegelung verwenden wollen (dies wird von HP empfohlen,
weil dadurch die Spiegeldaten auf einer von den Originaldaten getrennten Platte
abgelegt werden), finden Sie im nächsten Beispiel entsprechende Informationen.
5.
6.
7.
8.
9.
110
Klicken Sie auf die Registerkarte Logische Volumen oben auf der Seite. Die
logischen Volumen werden angezeigt.
Wählen Sie das zu spiegelnde logische Volumen aus. Die Aktionen für logische
Volumen werden angezeigt.
Klicken Sie auf die Aktion Spiegelung(en) hinzufügen... rechts auf der Seite. Die
Seite Spiegelung(en) hinzufügen wird angezeigt.
Geben Sie die gewünschte Anzahl Spiegelungskopien (in diesem Beispiel: eins)
und die gewünschten Optionen ein. Da Sie nicht die strikte Spiegelung verwenden,
können Sie es HP SMH überlassen, den Speicherort für die gespiegelten Daten
auszuwählen. Sie können das gespiegelte logische Volumen auf einem anderen
physischen Laufwerk platzieren, indem Sie auf PV auswählen... klicken. Daraufhin
werden die verfügbaren Laufwerke angezeigt. Klicken Sie auf Hinzufügen.
Wenn nur ein einziges physisches Volumen verfügbar ist, müssen Sie
möglicherweise die Einstellung Zuweisungsregeln für das logische Volumen in
Nicht Restriktiv ändern. Zum Ändern der Einstellung wählen Sie das zu spiegelnde
Verwalten von Systemen
logische Volumen in der Liste auf der Seite Logische Volumen aus und klicken
auf die Aktion LV ändern... rechts auf der Seite.
HP SMH erstellt ein logisches Volumen, das auf jedem logischen Volumen über
500 MB freien Speicherplatz verfügt (die Originaldaten und gespiegelte Kopie).
Die Spalte Spiegelungen auf der Seite Logische Volumen zeigt jetzt „1“ für das
ausgewählte logische Volumen an.
Hinzufügen einer gespiegelten Kopie zu einem vorhandenen logischen Volumen mit
Hilfe strikter Spiegelung
Detaillierte Erläuterungen zum Spiegeln und zu Zuordnungsmethoden finden Sie in
„Erstellen und Ändern gespiegelter logischer Volumen“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen. Im folgenden Beispiel wird HP SMH
verwendet.
Von HP wird die Verwendung der strikten Spiegelung empfohlen, weil dadurch die
Spiegeldaten auf einer von den Originaldaten getrennten Platte abgelegt werden. Dieser
freie Speicherplatz muss sich auf einer oder mehreren Platten befinden, die von dem
zu spiegelnden Dateisystem aktuell nicht verwendet wird/werden. Wenn Sie die
Funktion zum Erzwingen der strikten Spiegelung aktivieren, wird nur dann eine
Spiegelungskopie erstellt, wenn diese Bedingung erfüllt ist.
Die Zuordnungsmethode für die Spiegelung kann beim Erstellen logischer Volumen
oder durch Änderung der Einstellung für ein vorhandenes logisches Volumen festgelegt
werden.
1.
2.
3.
4.
5.
Entscheiden Sie, wie viele gespiegelte Kopien Sie benötigen. In diesem Beispiel
wird davon ausgegangen, dass Sie eine einzelne gespiegelte Kopie wünschen und
dass das Volumen eine Größe von 500 MB hat. Es gibt dann zwei Versionen der
Daten, die Originaldaten und eine gespiegelte Kopie.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Logical Volumes aus. Eine Liste mit
logischen Volumen wird angezeigt.
Wählen Sie das zu spiegelnde logische Volumen aus. Detaillierte Informationen
zum ausgewählten logischen Volumen werden unten auf der Seite angezeigt.
Vergewissern Sie sich, dass die Registerkarte Eigenschaften der Anzeige
Detailansicht ausgewählt ist. Prüfen Sie, ob bei Zuweisungsstatus die gewünschte
strikte Verteilung festgelegt ist.
Geben Sie die gewünschte Anzahl Spiegelungskopien (in diesem Beispiel: eins)
und die gewünschten Optionen ein. Da Sie die strikte Spiegelung verwenden,
können Sie es HP SMH überlassen, den Speicherort für die gespiegelten Daten
auszuwählen. Sie können das gespiegelte logische Volumen auf einem anderen
physischen Laufwerk platzieren, indem Sie auf PV auswählen... klicken. Daraufhin
werden die verfügbaren Laufwerke angezeigt. Klicken Sie auf Hinzufügen.
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
111
6.
7.
8.
9.
Wenn Sie die Zuordnungseinstellung ändern müssen, klicken Sie auf die Aktion
LV ändern... rechts auf der Seite und wählen die gewünschte Zuordnungsmethode
aus.
Ist die Zuordnungsmethode korrekt, klicken Sie auf die Aktion Spiegelung(en)
hinzufügen... rechts auf der Seite. Die Seite Spiegelung(en) hinzufügen wird
angezeigt.
Geben Sie die gewünschte Anzahl von Spiegelungen ein (in diesem Beispiel: eins)
und wählen Sie aus, ob HP SMH die Zuordnung zum physischen Volumen
vornehmen soll oder ob Sie das physische Volumen manuell auswählen wollen.
Wenn Sie das physische Volumen auswählen wollen, klicken Sie auf die Schaltfläche
PV auswählen, um die verfügbaren Geräte anzuzeigen und daraus manuell
auszuwählen. Nach der Auswahl wird die Seite Spiegelung(en) hinzufügen
erneut angezeigt.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen. Wenn alle angegebenen Bedingungen
(zusätzliche Platten, freier Speicherplatz usw.) erfüllt sind, wird die neue
gespiegelte Kopie erstellt. Sind die Bedingungen nicht erfüllt, wird der Vorgang
mit einer Fehlermeldung beendet.
Löschen einer gespiegelten Kopie von einem logischen Volumen
Detaillierte Erläuterungen zum Spiegeln finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Verwaltung logischer Volumen. Die folgenden Schritte zeigen eine Kurzübersicht. Dabei
wird HP SMH verwendet.
1.
2.
3.
4.
5.
112
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, Logical Volumes aus. Eine Liste der
logischen Volumen wird angezeigt.
Wählen Sie das logische Volumen aus, auf dem mindestens ein
Spiegelungsdatenabbild gelöscht werden soll, und klicken Sie auf die Aktion
Spiegelungskopie(n) entfernen... rechts auf der Seite. Die Seite
Spiegelungskopie(n) entfernen wird angezeigt.
Geben Sie die gewünschte neue Anzahl von Spiegelungsabbildern ein. Ist nur ein
einziges Spiegelungsabbild vorhanden, geben Sie „0“ ein. Wenn es mehrere
Spiegelungsabbilder gibt und Sie nicht alle löschen wollen, können Sie die zu
löschenden Abbilder auswählen oder HP SMH die Auswahl der zu löschenden
Abbilder überlassen. Klicken Sie auf Entfernen.
Wurde der Löschvorgang nicht erfolgreich ausgeführt, wird eine Fehlermeldung
angezeigt. Wurde der Vorgang erfolgreich ausgeführt, klicken Sie auf „Fertig“,
um zur Seite Logische Volumen zurückzukehren. Prüfen Sie, ob die Zählung in
der Spalte Spiegelungen für das logische Volumen aktualisiert wurde.
Verwalten von Systemen
Austauschen einer gespiegelten Platte in einem logischen Volumen
Die folgende Methode verwendet pvchange, um Links zu einer Platte temporär zu
deaktivieren. Informationen zu einer anderen Vorgehensweise für das Ersetzen einer
gespiegelten Kopie finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer
Volumen.
1.
Bevor Sie die Platte austauschen, sollten Sie das Risiko eines potenziellen
Datenverlustes durch das Entfernen der Platte so weit wie möglich reduzieren.
Vergewissern Sie sich, dass alle gespiegelten logischen Volumen, die die Platte
verwenden, auf einer separaten Platte gespiegelt werden und dass diese
gespiegelten Kopien auf dem neuesten Stand sind. Sie erhalten die Liste der
logischen Volumen, die die Platte verwenden, mit dem Befehl pvdisplay:
pvdisplay -v /dev/dsk/cntndn
Für jedes dieser logischen Volumen können Sie mit dem Befehl lvdisplay
überprüfen, welche logischen Extents auf der Platte zugeordnet sind und ob es
eine aktuelle Kopie der Daten auf einer anderen Platte gibt:
lvdisplay -v /dev/Volumengruppe/lvoln | grep /dev/dsk/cntndn
2.
Sichern Sie die Konfigurationsdaten für die Volumengruppe:
vgcfgbackup /dev/Volumengruppe
3.
Falls einem der logischen Volumen auf der Platte ein vom Standardwert (0)
abweichendes Zeitlimit zugeordnet ist, deaktivieren Sie das Zeitlimit
vorübergehend. Geben Sie für jedes logische Volumen Folgendes ein:
lvchange -t 0 /dev/Volumengruppe/lvoln
4.
Deaktivieren Sie wie folgt temporär alle Pfade zu der Platte:
pvchange -a N /dev/dsk/cntndn
Wenn der Befehl beendet ist, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort.
5.
6.
Lösen Sie die physische Anschlussverbindung zur defekten Platte, und schließen
Sie die Austauschplatte an.
Wenn Sie eine Spiegelung der Startplatte austauschen, richten Sie den Startbereich
auf der Platte ein.
a. Falls es sich um einen HP Integrity Server handelt, partitionieren Sie die Platte
mit dem Befehl idisk, wie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung
logischer Volumen. Sie brauchen insf oder pvcreate nicht auszuführen, da
Sie ein vorhandenes physisches Volumen austauschen.
b. Verwenden Sie den Befehl mkboot zum Einrichten des Startbereichs:
mkboot /dev/rdsk/cntndn
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
113
Verwenden Sie auf einem HP Integrity Server die Optionen -e und -l des
Befehls mkboot zum Kopieren der EFI-Dienstprogramme auf die EFI-Partition:
mkboot -e -l /dev/rdsk/cntndn
c.
Aktualisieren Sie die Informationen der Root-Volumengruppe:
lvlnboot -R /dev/vg00
7.
Stellen Sie die LVM-Konfigurationsdaten auf der hinzugefügten Platte wieder her:
vgcfgrestore -n /dev/Volumengruppe /dev/rdsk/cntndn
8.
Ordnen Sie mit pvchange dem physischen Volumen jeden Link erneut zu:
pvchange -a y /dev/dsk/cntndn
oder ordnen Sie alle Links in der Volumengruppe, die aufgehoben wurden, mit
vgchange erneut zu:
vgchange -a y /dev/Volumengruppe
Nachdem alle Links erneut dem physischen Volumen zugeordnet wurden,
synchronisiert LVM die Daten auf der Platte mit anderen gespiegelten Kopien der
Daten. Die Spiegelungen müssen nicht manuell mit vgsync synchronisiert werden.
9.
Wenn einem der logischen Volumen auf der Platte ein vom Standardwert
abweichendes Zeitlimit zugeordnet war, stellen Sie das vorherige Zeitlimit wieder
her:
lvchange -t Wert /dev/Volumengruppe/lvoln
HINWEIS: Sie können die gleiche Prozedur zum Austauschen einer Platte, die
ungespiegelte logische Volumen enthält, verwenden. Durch das Entfernen der Platte
verlieren Sie jedoch alle auf dieser Platte vorhandenen ungespiegelten Daten. Bevor
Sie mit dieser Prozedur beginnen, sollten Sie daher sicherstellen, dass Sie eine Sicherung
aller nicht gespiegelten logischen Volumen haben. Stoppen Sie dann alle Anwendungen,
die diese Volumen verwenden, und hängen Sie alle in dieses Volumen eingehängten
Dateisysteme aus. Verwenden Sie nach dem Austauschen der Platte und dem Aktivieren
der Volumengruppe diese nicht gespiegelten logischen Volumen nicht, bis Sie sie von
einer Datensicherung wiederhergestellt haben.
Verschieben eines Verzeichnisses zu einem logischen Volumen in einem anderen System
In diesem Beispiel wird ein 500-MB-Verzeichnis, /projects, von einem System
(namens wsb2600) mit Zugriff auf die gesamte Platte auf ein neues logisches Volumen,
/work/project6, auf einem Datei-Server verschoben. Es wird davon ausgegangen,
dass wsb2600 das Verzeichnis gemeinsam mit allen anderen Systemen nutzt.
Der Name des Systems lautet wsb2600, der Datei-Server heißt fp_server.
114
Verwalten von Systemen
1.
Führen Sie diesen Schritt auf dem ursprünglichen Server aus, d. h. dem System,
von dem aus das Verzeichnis verschoben werden soll, in diesem Beispiel
wsb2600.
Stellen Sie sicher, dass /work/project6 vorhanden und auf allen Systemen leer
ist. Geben Sie dafür folgenden Befehl ein:
mkdir /work/project6
Stellen Sie fest, wie viel Plattenplatz /projects auf dem System wsb2600 belegt:
du -s /projects/
887740
(ca. 430 MB)
du gibt die Größe eines Verzeichnisses in Blöcken von 512 Byte aus. Wenn Sie den
Wert durch 2048 teilen, ergibt sich die Größe in MB.
2.
Führen Sie diesen Schritt auf dem neuen Server aus, d. h. dem System, auf das
das Verzeichnis verschoben werden soll, in diesem Beispiel fp_server.
Suchen Sie auf fp_server eine Volumengruppe, die zumindest über den
Plattenplatz verfügt, den /projects zur Zeit auf wsb2600 belegt.
Im Menü Volume Groups von HP SMH wird der freie Plattenplatz für jede
Volumengruppe in MB angezeigt. Der Befehl pvdisplay stellt dieselben Daten
in Anzahl physischer Extents zur Verfügung. Multiplizieren Sie den Wert für
Freie PEs mit vier, um den freien Plattenplatz in MB zu errechnen.
3.
Führen Sie diesen Schritt auf dem neuen Server aus, d. h. dem System, auf das
das Verzeichnis verschoben werden soll, in diesem Beispiel fp_server.
Nach Auswahl einer Volumengruppe mit ausreichendem Plattenplatz erstellen
Sie ein neues logisches Volumen in der Gruppe.
Dazu können Sie beispielsweise folgenden Befehl in die Befehlszeile eingeben:
lvcreate -L 500 /dev/vg02
Alternativ können Sie HP SMH verwenden.
Wählen Sie das Kästchen Now oder On Boot aus, um den Zeitpunkt zum
Einhängen des Dateisystems anzugeben. Bei Auswahl von On Boot wird
automatisch ein Eintrag in der Datei /etc/fstab erstellt.
4.
Führen Sie diesen Schritt auf jedem NFS-Client in der Arbeitsgruppe aus.
Bearbeiten Sie die Datei /etc/fstab (oder /etc/checklist), um den
NFS-Import von /projects vom System wsb2600 zu löschen. Ersetzen Sie diesen
durch einen NFS-Import von fp_server (dazu müssen Sie auf jedem der Systeme
Superuser sein).
Suchen Sie die Zeile in der Datei /etc/fstab, die dem folgenden Beispiel ähnelt:
wsb2600:/projects /projects nfs rw,intr 0 0
Ändern Sie diese Zeile dem folgenden Beispiel entsprechend:
Verwalten von Platten - Beispiele für die Kurzübersicht
115
fp_server:/work/project6 /work/project6 nfs rw,intr 0 0
5.
Führen Sie diesen Schritt auf jedem NFS-Client in der Arbeitsgruppe aus.
Jetzt müssen alle Benutzer ihre Arbeit im Verzeichnis /projects stoppen und
alle unter /projects gespeicherten Dateien schließen.
6.
Führen Sie diesen Schritt auf jedem NFS-Client in der Arbeitsgruppe aus.
Sobald keiner der Benutzer mehr /projects verwendet, hängen Sie /projects
(als Superuser) auf allen Systemen aus:
umount /projects
Wenn der Befehl umount auf einem der Systeme fehlschlägt, starten Sie den Befehl
fuser -cu, um festzustellen, ob noch Dateien auf dem System geöffnet sind oder
ob noch ein Benutzer in einem Unterverzeichnis von /projects arbeitet:
fuser -cu /projects
Mit Hilfe des Befehls umount -f Pfad können Sie ein Aushängen auch
erzwingen. Auf diese Weise werden Dateisystem auch dann ausgehängt, wenn
sie in Verwendung sind.
HINWEIS: fuser erkennt nicht, wenn Dateien in anderen Verzeichnissen in
einem Editor geöffnet sind.
7.
Führen Sie diesen Schritt auf dem ursprünglichen Server aus, d. h. dem System,
auf dem sich das zu verschiebende Verzeichnis zur Zeit befindet, in diesem
Beispiel wsb2600.
Sichern Sie /projects.
Geben Sie beispielsweise folgende Befehle ein, um das Dateisystem /projects
auf dem Standardbandlaufwerk des Systems zu sichern:
cd /projects
tar cv .
HINWEIS: In diesem Beispiel wird das Dateisystem nicht nur verschoben, sondern
auch dessen Name geändert. Folglich ist der Befehl tar cv /projects nicht
die richtige Methode, um das Dateisystem zu sichern. Geben Sie nur dann einen
absoluten Pfadnamen ein, wenn die Daten mit Hilfe von tar unter diesem
Pfadnamen wiederhergestellt werden sollen.
8.
Führen Sie diesen Schritt auf dem neuen Server aus, d. h. dem System, auf das
das Verzeichnis verschoben werden soll, in diesem Beispiel fp_server.
Stellen Sie die Dateien auf dem System fp_server wieder her. Geben Sie dazu
beispielsweise folgende Befehle ein:
116
Verwalten von Systemen
cd /work/project6
tar xv
Dadurch wird der gesamte Inhalt des Bandes, das im Standardbandlaufwerk des
Systems eingelegt ist, auf das Dateisystem /work/project6 kopiert.
9.
Führen Sie diesen Schritt auf dem neuen Server aus, d. h. dem System, auf das
das Verzeichnis verschoben werden soll, in diesem Beispiel fp_server.
Exportieren Sie das Verzeichnis. Bearbeiten Sie dazu beispielsweise die Datei /
etc/dfs/dfstab, um einen Eintrag für das Dateisystem einzufügen. Die Einträge
haben folgendes Format:
share [-F DSTyp]] [-o Optionen] [-d “Text”] Pfadname
Für das Dateisystem in diesem Beispiel könnte der Eintrag wie folgt aussehen:
share -F NFS -o anon=65534 -d “Arbeitsverzeichnis” /work/project6
Geben Sie anschließend den Befehl shareall ein, um das System zum erneuten
Lesen der Datei /etc/dfs/dfstab zu zwingen:
shareall -F nfs
Zum Ausführen dieser Aufgabe können Sie außerdem HP SMH verwenden.
Informationen hierzu finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Konfigurationsverwaltung.
HINWEIS: Wenn das jeweilige System nicht bereits Dateisysteme gemeinsam
nutzt, müssen Sie es möglicherweise als NFS-Server konfigurieren. Stellen Sie
sicher, dass die Datei /etc/rc.config.d/nfsconf den Eintrag NFS_SERVER=1
enthält, oder vergewissern Sie sich mit Hilfe von HP SMH, dass NFS SERVER
aktiviert ist. Informationen hierzu finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Konfigurationsverwaltung.
10. Führen Sie diesen Schritt auf jedem NFS-Client in der Arbeitsgruppe aus.
Hängen Sie das importierte Dateisystem ein:
mount -a
Sobald jeder Benutzer sich vergewissert hat, dass seine Dateien am neuen Standort (in
diesem Beispiel /work/project6), intakt sind, können Sie /projects vom System
wsb2600 löschen. Dadurch wird der Plattenplatz für andere Zwecke freigegeben.
Verwalten großer Dateien
HP-UX unterstützt große Dateien (mit einer Kapazität von mehr als 2 GB). Bei der
Arbeit mit großen Dateien müssen Sie jedoch folgende Aspekte berücksichtigen:
Verwalten großer Dateien
117
•
Sie können große Dateien nicht interaktiv bearbeiten. Beim Versuch, vi für eine
große Datei zu starten, wird beispielsweise folgende Fehlermeldung angezeigt:
vi Große_Datei
"Große_Datei" Value too large to be stored in data type
•
•
Sie können große Dateien nicht mit elektronischer Post senden.
Sie können große Dateien nicht drucken.
Erstellen eines Dateisystems für große Dateien
Soll ein Dateisystem große Dateien (mit einer Kapazität von mehr als 2 GB) unterstützen,
muss die Unterstützung für große Dateien explizit aktiviert werden.
HFS-Dateisysteme
Der Standardwert für HFS-Dateisysteme ist nolargefiles. Um große Dateien
verwenden zu können, muss die entsprechende Funktion explizit aktiviert werden.
Mit Hilfe des Befehls mkfs oder des Befehls newfs können Sie ein Dateisystem für
große Dateien erstellen.
VxFS-Dateisysteme
Der Standardwert für VxFS-Dateisysteme ist largefiles. Um zu verhindern, dass
große Dateien verwendet werden, müssen sie für VxFS-Dateisysteme explizit deaktiviert
werden.
Für den Fall, dass der Standardwert in einer künftigen Version geändert wird, empfiehlt
es sich, beim Erstellen eines Dateisystems entweder die Option largefiles oder
nolargefiles explizit anzugeben. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den
Beispielen in den folgenden Abschnitten.
Beispiele für die Erstellung von Dateisystemen für große Dateien
Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene Methoden zum Erstellen von Dateisystemen
für große Dateien.
/usr/sbin/mkfs -F hfs -o largefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/newfs -F hfs -o largefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/mkfs -F vxfs -o largefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/newfs -F vxfs -o largefiles /dev/vg02/rlvol1
Beispiele für die Erstellung von Dateisystemen für kleine Dateien
Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene Methoden zur Erstellung von
Dateisystemen, die keine großen Dateien unterstützen.
/usr/sbin/mkfs -F hfs -o nolargefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/newfs -F hfs -o nolargefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/mkfs -F vxfs -o nolargefiles /dev/vg02/rlvol1
/usr/sbin/newfs -F vxfs -o nolargefiles /dev/vg02/rlvol1
118
Verwalten von Systemen
Wechseln von einem Dateisystem für große Dateien
Mit dem Befehl fsadm können Sie Dateisysteme für große Dateien (largefiles) in
Dateisysteme ändern, die keine großen Dateien unterstützen (nolargefiles), und
umgekehrt (wie unten gezeigt).
Führen Sie die Änderung mit HP System Management Homepage durch:
1.
2.
3.
Navigieren Sie zur Konfigurationsseite File Systems (Tools → Disks and File
Systems → File Systems)
Wählen Sie das Dateisystem, das geändert werden soll.
Wählen Sie in der Aktionsliste rechts auf der Seite folgende Optionen:
• HFS ändern, wenn es sich bei dem zu ändernden Dateisystem um ein
HFS-Dateisystem handelt, oder
• VxFS ändern, wenn es sich bei dem zu ändernden Dateisystem um ein
VxFS-Dateisystem handelt
HINWEIS: Es wird nur die entsprechende Aktion für das ausgewählte Dateisystem
angezeigt.
HFS-Dateisysteme:
Wenn ein HFS-Dateisystem für große Dateien (largefiles) in ein Dateisystem
geändert werden soll, das keine großen Dateien unterstützt (nolargefiles), muss
sich das Dateisystem in einem ordnungsgemäßen Status befinden4 und ausgehängt
sein. Damit der Befehl fsadm den largefiles-Modus erfolgreich in einen
nolargefiles-Modus konvertiert, müssen Sie zuvor alle Dateien entfernen, die
größer als 2 GB sind.
Im folgenden Beispiel ist dargestellt, wie ein HFS-Dateisystem für große Dateien
(largefiles) in ein HFS-Dateisystem konvertiert wird, das keine großen Dateien
unterstützt (nolargefiles).
# fsck -F hfs /dev/vg03/lvol2
fsck: /dev/vg03/lvol2: mounted file system
continue (y/n)? y
** /dev/vg03/lvol2
** Last Mounted on /testHFS
** Phase 1 - Check Blocks and Sizes
** Phase 2 - Check Pathnames
** Phase 3 - Check Connectivity
** Phase 4 - Check Reference Counts
** Phase 5 - Check Cyl groups
2 files, 0 icont, 9 used, 512490 free (10 frags, 64060 blocks)
***** MARKING FILE SYSTEM CLEAN *****
***** FILE SYSTEM WAS MODIFIED *****
4. Prüfen Sie mit dem Befehl „fsck“ den Status der HFS-Dateisysteme und reparieren Sie sie ggf. Weitere
Informationen hierzu finden Sie auf den Hilfeseiten fsck(1M) und fsck_hfs(1M).
Verwalten großer Dateien
119
#/usr/sbin/umount /myfilesystem
#/usr/sbin/fsadm -F hfs -o nolargefiles /dev/vg03/rlvol2
VxFS-Dateisysteme: Im Gegensatz zu HFS-Dateisystemen kann bei VxFS-Dateisystemen
zwischen (largefiles) und nolargefiles gewechselt werden, ohne dass sie
ausgehängt werden müssen (und ohne dass eine fsck-Operation den Systemstatus
prüfen muss). Wie auch bei HFS-Dateisystemen müssen Sie jedoch alle großen Dateien
(Dateien mit einer Kapazität von mehr als 2 GB) vom Dateisystem entfernen, damit
zwischen largefiles und nolargefiles gewechselt werden kann.
HINWEIS:
largefiles und nolargefiles sind Einhängeoptionen für
Dateisysteme. Wenn Sie ein Dateisystem manuell von einem Modus in den anderen
versetzen, müssen Sie möglicherweise die entsprechenden Einträge in der Datei /etc/
fstab bearbeiten, damit das Dateisystem bei künftigen Einhänge- und Startoperationen
im richtigen Modus eingehängt wird.
Unterstützte Befehle für große Dateien
Alle Verwaltungsbefehle und alle Benutzerbefehle für Dateisysteme für HFS und VxFS
unterstützen große Dateien (mit einer Kapazität von mehr als 2 GB).
Falls ein Befehl, der keine großen Dateien unterstützt, auf eine große Datei trifft, gibt
der Befehl einen Fehler [EOVERFLOW] aus. Dadurch wird eine dem folgenden Beispiel
entsprechende Meldung angezeigt:
Value too large to be stored in data type
Reparieren eines Dateisystems für große Dateien mit Hilfe von fsck
Mit dem Befehl fsck(1M) können Sie beschädigte Dateisysteme reparieren.
Normalerweise erscheinen in einem Dateisystem für kleine Dateien keine großen
Dateien. Sollte dennoch eine große Datei in einem derartigen Dateisystem auftreten,
wird diese Situation von fsck mit einer der beiden folgenden Methoden gelöst.
Bei der ersten Methode wird der Befehl fsck im interaktiven Modus verwendet. Wenn
fsck eine große Datei in einem Dateisystem für kleine Dateien findet, wird das
Dateisystem entsprechend markiert und fsck anschließend gestoppt. Danach können
Sie diesen Fehler durch Eingabe des Befehls fsadm mit der Option -o largefiles
beheben. Vom Befehl fsck wird das Dateisystem repariert, so dass Sie es anschließend
einhängen können. Durch diese Methode bleibt die große Datei erhalten, wenn fsck
keine anderen Fehler in der Datei findet.
Im zweiten Szenario (nicht interaktiver Modus) löscht fsck die große Datei aus einem
Dateisystem für kleine Dateien. Aufgrund der durchgeführten Genauigkeitsprüfungen
geht fsck davon aus, dass der Superblock in Ordnung ist. Die Wahrscheinlichkeit,
dass ein Superblock fehlerhaft ist, ist nämlich wesentlich geringer als die
Wahrscheinlichkeit, dass in einem Dateisystem, das für kleine Dateien definiert ist,
120
Verwalten von Systemen
eine große Datei vorhanden ist. Folglich löscht fsck die große Datei aus einem
Dateisystem, das laut Superblock keine großen Dateien enthalten darf.
Der Befehl mount und Dateisysteme für große Dateien
Vom Befehl mount werden Dateisysteme für große Dateien unterstützt. Gleichzeitig
stellt Ihnen dieser Befehl eine Methode zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie sicherstellen
können, dass keine Dateisysteme für große Dateien auf einem System eingehängt
werden können.
Für den Befehl mount können Sie dieselben beiden Optionen angeben wie für die
Befehle mkfs, newfs und fsadm (largefiles und nolargefiles). Wenn Sie den
Befehl mount mit der Option -o nolargefiles eingeben, werden keine Dateisysteme
für große Dateien eingehängt. Im Gegensatz dazu werden bei Angabe des Befehls
mount mit der Option -o largefiles keine Dateisysteme für kleine Dateien
eingehängt. Wenn Sie den Befehl mount ohne diese Optionen eingeben, wird das
Dateisystem je nach Status des jeweiligen Dateisystems als Dateisystem für große
Dateien (largefiles) oder für kleine Dateien (nolargefiles) eingehängt.
HINWEIS: Wenn bei VxFS-Dateisystemen zwischen largefiles und nolargefiles
gewechselt wird, werden die Einhängeattribute online (in der Datei /etc/mnttab)
aktualisiert. Die Datei /etc/fstab wird dabei nicht aktualisiert. Wenn Sie
largefiles oder nolargefiles explizit in einem fstab-Eintrag angeben und die
aktuellen Attribute des Dateisystems nicht übereinstimmen, können künftige
Einhängeoperationen fehlschlagen. In diesem Fall müssen Sie den Eintrag in der Datei
fstab entsprechend ändern, so dass die Einhängeoperation erfolgreich durchgeführt
werden kann.
Weitere Informationen zu großen Dateien
Weitere Informationen finden Sie in:
•
•
„Sichern großer Dateien“ (Seite 137)
HP-UX Large Files White Paper Version 1.4
Verwalten von FTP
Es gibt fünf Dateien für Informationen zur FTP-Konfiguration. Diese Dateien sind in
Tabelle 3-1 aufgelistet. Die Konfigurationsdatei /etc/ftpd/ftpaccess ist die primäre
Konfigurationsdatei für die Definition der Arbeitsweise des Daemon-Prozesses ftpd.
Es ist nicht erforderlich, die Datei ftpaccess zu aktivieren, um ftpd auszuführen.
Mit den Konfigurationsdateien können Sie FTP-Funktionen konfigurieren wie die
zulässige Anzahl von FTP-Anmeldeversuchen, FTP-Banneranzeigen, die Protokollierung
der Übertragung von eingehenden und ausgehenden Dateien, Zugriffsberechtigungen,
die Verwendung regulärer Ausdrücke usw. Umfassende Informationen zu diesen
Verwalten von FTP
121
Dateien finden Sie auf den Hilfeseiten ftpaccess(4), ftpgroups(4), ftpusers(4), ftphosts(4)
und ftpconversion(4).
Wenn die Datei ftpaccess aktiviert ist, gilt Folgendes:
• Die Einstellungen in der Datei ftpaccess überschreiben alle ähnlichen
Einstellungen in anderen Dateien.
• Alle Einstellungen in den anderen Dateien, die in ftpaccess nicht vorhanden
sind, werden als Ergänzungs- oder Zusatzinformationen für die Konfiguration
behandelt.
Wenn die Datei ftpaccess deaktiviert ist, gilt Folgendes:
• Die Einstellungen in den Dateien ftpusers, ftphosts und ftpconversion
werden verwendet.
• Die Datei ftpgroups wird nicht verwendet.
Aktivieren/Deaktivieren der Konfigurationsdatei /etc/ftpd/ftpaccess
•
Geben Sie zum Aktivieren der Datei /etc/ftpd/ftpaccess die Option -a für
den Eintrag ftp in der Datei /etc/inetd.conf an. Beispiel:
ftp
stream tcp nowait root /usr/lbin/ftpd ftpd -a -l -d
(Die Option -l protokolliert alle Befehle, die an den Server ftpd gesendet werden,
in der Datei syslog. Die Option -d protokolliert Fehlerbehebungsdaten in der
Datei syslog.)
•
Geben Sie zum Deaktivieren der Datei /etc/ftpd/ftpaccess die Option -A
für den Eintrag ftp in der Datei /etc/inetd.conf an. Beispiel:
ftp
stream tcp nowait root /usr/lbin/ftpd ftpd -A -L -d
Mit den FTP-Konfigurationsdateien können Sie die Operationen von ftp festlegen.
Die Dateien werden in der folgenden Tabelle beschrieben.
Tabelle 3-1 FTP-Konfigurationsdateien
122
/etc/ftpd/ftpaccess
Die primäre Konfigurationsdatei legt die Arbeitsweise
des Daemon-Prozesses ftpd fest. Weitere Informationen
finden Sie auf der Hilfeseite ftpaccess(4).
/etc/ftpd/ftpconversions
Legt Optionen für die
Komprimierung/Dekomprimierung und für
tar/untar-Operationen fest. Weitere Informationen
finden Sie auf der Hilfeseite ftpconversions(4).
/etc/ftpd/ftphosts
Hiermit können Sie Berechtigungen für den Zugriff auf
FTP-Konten in Abhängigkeit von IP-Adresse und
Host-Namen festlegen. Weitere Informationen finden
Sie auf der Hilfeseite ftphosts(4).
Verwalten von Systemen
Tabelle 3-1 FTP-Konfigurationsdateien (Fortsetzung)
/etc/ftpd/ftpusers
Beschränkt den FTP-Zugriff auf bestimmte Benutzer.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite
ftpusers(4).
/etc/ftpd/ftpgroups
Die Kennwortdatei für Gruppen, die mit den Befehlen
SITE GROUP und SITE GPASS verwendet werden kann.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite
ftpgroups(4).
Prüfen der Pfadnamen der FTP-Konfigurationsdateien
Geben Sie Folgendes ein, um die Pfadnamen aller FTP-Konfigurationsdateien zu
überprüfen:
/usr/bin/ckconfig
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite ckconfig(1).
Abfragen von Informationen über FTP-Benutzer
Geben Sie Folgendes ein, um die aktuelle Anzahl von Benutzern für jede Klasse und
die maximale Benutzerzahl für jede Klasse, die in der Datei /etc/ftpd/ftpaccess
festgelegt ist, abzufragen:
/usr/bin/ftpcount
Geben Sie Folgendes ein, um die aktuellen Prozessinformationen für jeden am
FTP-Server angemeldeten Benutzer abzufragen:
/usr/bin/ftpwho
Weitere Informationen finden Sie auf den Hilfeseiten ftpcount(1) und ftpwho(1).
Erstellen einer FTP-Abschlussnachricht
Mit dem Befehl ftpshut können Sie eine Datei mit einer Nachricht erstellen, mit der
alle Benutzer vor dem Abschluss des FTP-Servers gewarnt werden. Der Daemon-Prozess
des FTP-Servers prüft diese Datei in regelmäßigen Abständen, um die Abschlusszeit
zu bestimmen. (Sie können den Befehl ftpshut nur als Superuser ausführen.)
Nach dem Abschluss müssen Sie den Befehl ftprestart eingeben, damit alle Dateien
mit Abschlussnachrichten von den realen, anonymen und virtuellen Benutzerkonten
gelöscht werden. Die Nachrichtendateien werden mit dem Hilfsprogramm ftpshut
erstellt.
Weitere Informationen zum Erstellen von FTP-Abschlussnachrichten finden Sie auf
den Hilfeseiten ftpshut(1) und ftprestart(1) sowie in Kapitel 2 des Handbuchs Installing
and Administering Internet Services.
Verwalten von FTP
123
Protokollieren von FTP-Session-Informationen
Sie können die Optionen für die Protokollierung von FTP-Sessions mit dem
Schlüsselwort log commands in der Datei /etc/ftpd/ftpaccess festlegen.
log commands
Aktiviert/deaktiviert die Protokollierung von FTP-Sessions in
syslog, einschließlich aller Befehle, Anmeldungen, Anmeldefehler
und Aktivitäten im Zusammenhang mit anonymen FTP. (Dieser
Eintrag setzt die Option -L für den Eintrag ftp in der Datei /etc/
inetd.conf außer Kraft.)
HINWEIS: Geben Sie zum Aktivieren der Datei /etc/ftpd/ftpaccess die Option
-a im Eintrag ftp der Datei /etc/inetd.conf an.
Weitere Informationen zum Schlüsselwort log commands finden Sie auf der Hilfeseite
ftpaccess(4).
Protokollieren von FTP-Dateiübertragungen
Sie können Informationen zu Dateiübertragungen vom Daemon-Prozess des FTP-Servers
in der Datei /var/adm/syslog/xferlog protokollieren. In der Datei xferlog
werden Informationen zu Dateiübertragungen, wie beispielsweise aktuelle Zeit, Zeit
der Übertragung, ferner Host, Dateiname, Dateigröße und ob die Datei im ASCII- oder
binären Format übertragen wurde, erfasst.
Konfigurieren der Protokollierung in der Datei /etc/ftpd/ftpaccess
Geben Sie für die Protokollierung ein- und ausgehender FTP-Übertragungen in der
Datei /etc/ftpd/ftpaccess das Schlüsselwort log transfers an.
log transfers
Aktiviert/deaktiviert die Protokollierung von Dateiübertragungen
für reale und anonyme FTP-Benutzer in /var/adm/syslog/
xferlog. Die Protokollierung von eingehenden und ausgehenden
Übertragungen kann getrennt voneinander aktiviert werden.
HINWEIS: Geben Sie zum Aktivieren der Datei /etc/ftpd/ftpaccess die Option
-a im Eintrag ftp der Datei /etc/inetd.conf an.
Weitere Informationen finden Sie auf den Hilfeseiten ftpaccess(4) undxferlog(5).
Einrichten des Supports für virtuelles FTP
Mit dem Support für virtuelles FTP können Sie einen FTP-Server für mindestens zwei
getrennte Domänen auf demselben Rechner verwalten.
Mit virtuellem FTP können Sie Systeme so konfigurieren, dass Benutzer1, der über
ftp mit ftp.domain1.com verbunden ist, ein FTP-Banner und FTP-Verzeichnis
erhält, während Benutzer2, der über ftp mit ftp.domain2.com verbunden ist, ein
anderes Banner und Verzeichnis erhält. Sie können für jeden Standort mit virtuellem
124
Verwalten von Systemen
FTP eine andere Gruppe von Konfigurationsdateien aus ftpaccess,
ftpconversions, ftphosts, ftpusers und ftpgroups erstellen. (Beide Benutzer
befinden sich dabei auf demselben Rechner und verwenden dieselben Anschlüsse.)
Weitere Informationen zur Einrichtung des Supports für virtuelles FTP finden Sie in
Kapitel 2 des Handbuchs Installing and Administering Internet Services.
HINWEIS: Für die Einrichtung des Servers für virtuelles FTP wird Aliasing der
IP-Adresse benötigt.
Sichern von Daten
Eines der wichtigsten Ziele der Systemverwaltung besteht im Schutz der Integrität
wertvoller Daten auf einem System. Dies umfasst mehrere Aspekte (z. B. Sicherung
des Systems gegen Eindringlinge und Schutz der Daten des Systems gegen absichtliches
oder versehentliches Löschen). Viele Probleme (z. B. Geräteausfall) können einen
Datenverlust verursachen. Doch es gibt zahlreiche Werkzeuge, die sicherstellen, dass
Sie die Daten wiederherstellen können, falls die Originaldaten verloren gehen sollten:
Datensicherungen
Durch Erstellung von Kopien der plattenbasierenden Daten
auf einem externen Datenträger, den Sie an einem sicheren
Ort außerhalb Ihres Systems aufbewahren, können Sie
sicherstellen, dass Sie die Daten wiederherstellen können,
falls die Originaldaten beschädigt werden sollten. Darüber
hinaus können Sie die Daten auch über ein Netzwerk an
einen Rechner an einem anderen Standort übertragen. Der
wichtigste Grund für diese Vorgehensweise besteht darin,
auch außerhalb Ihres Systems und an anderen Standorten
über Kopien Ihrer wichtigen Daten zu verfügen. Zum
Schutz vor Hochwasser, Feuer oder anderen Unglücken
sollten Sie mindestens eine Kopie aller wichtigen Daten an
einem anderen Standort (d. h. nicht in der Nähe Ihres
Systems) aufbewahren.
Der Begriff Datensicherung bezieht sich normalerweise
auf die Erstellung einer Offline-Kopie der zu schützenden
Daten.
Plattenspiegelung
Durch die Erstellung mehrerer identischer Kopien aller
Daten, während diese geschrieben werden, stellen Sie sicher,
dass Sie die Daten (von einer gespiegelten Kopie)
wiederherstellen können bzw. darauf zugreifen können,
falls ein Gerät ausfällt und die darauf gespeicherte Kopie
der Daten zerstört wird.
Sichern von Daten
125
RAIDs
Serviceguard
Redundant Arrays of Independent Disks (Redundante
Systeme voneinander unabhängiger Platten) sind eine
andere Form der Datenspiegelung.
HP vertreibt ein Produkt namens Serviceguard, das speziell
nicht nur für den Schutz von plattenbasierenden Daten,
sondern auch für den Schutz aller Aspekte Ihrer
Computer-Umgebung konzipiert wurde. Dieses Produkt
minimiert die Ausfallzeiten, die durch den Nutzungausfall
eines bestimmten Servers oder einiger seiner
Peripheriegeräte verursacht werden.
In diesem Abschnitt werden Datensicherungen behandelt. Weitere Informationen über
andere Möglichkeiten zum Schutz Ihrer Daten (siehe oben) finden Sie in Anhang A
(Seite 215).
Es gibt zahlreiche Dienstprogramme zur Sicherung Ihrer Daten auf Offline-Datenträger
(z. B. optische Platten oder Magnetbänder wie DLT-Bänder).
Tabelle 3-3 vergleicht mehrere häufig eingesetzte Dienstprogramme auf der Basis vieler
wichtiger Sicherungskriterien. Diese Erläuterungen konzentrieren sich auf die
Prozeduren zur Dateisicherung und Dateiwiederherstellung von pax, tar und cpio.
Darüber hinaus wird die Online-Sicherung von JFS-Momentaufnahmen-Dateisystemen
erläutert. Weitere Informationen zu den sonstigen Hilfsprogrammen zur Datensicherung
und -wiederherstellung siehe HP-UX Reference: dump, ftio, restore, rrestore,
vxdump und vxrestore.
In diesem Abschnitt werden folgende Themen behandelt:
•
•
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•
•
•
•
•
126
„Auswählen des Speichergerätetyps“ (Seite 127)
„Auswählen eines Hilfsprogramms für die Datensicherung/Wiederherstellung“
(Seite 128)
„Festlegen der zu sichernden Daten“ (Seite 132)
„Festlegen der Häufigkeit von Datensicherungen“ (Seite 133)
„Vollständige Datensicherung im Vergleich zur inkrementellen Datensicherung“
(Seite 133)
„Sichern von Dateien auf einem fernen System“ (Seite 133)
„Einrichten eines automatisierten Sicherungsplans“ (Seite 135)
„Erstellen eines automatisierten Sicherungsplans“ (Seite 135)
„Aktivieren eines automatisierten Sicherungsplans“ (Seite 136)
„Datensicherung bei Verwendung von LVM“ (Seite 137)
„Sichern großer Dateien“ (Seite 137)
„Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems“ (Seite 138)
Verwalten von Systemen
Auswählen des Speichergerätetyps
Bei der Entscheidung, welche Datenträger zur Datensicherung zu verwenden sind,
müssen Sie folgende Punkte berücksichtigen:
•
•
•
•
•
Wie hoch ist das Volumen der zu sichernden Daten (Schätzwert)?
Wie schnell müssen die Daten abgerufen werden können?
Auf welche Typen von Speichergeräten können Sie zugreifen?
Wie stark soll der Prozess automatisiert werden? (Startet beispielsweise ein
Operator die Datensicherung im interaktiven Modus, oder soll die Datensicherung
im nicht überwachten Modus erfolgen?)
Wie schnell soll die Datensicherung ablaufen?
HINWEIS: Bewahren Sie die Sicherungsdatenträger an einer von Ihrem System
entfernten Stelle auf, um sich gegen eine gleichzeitige Zerstörung Ihres Systems und
der Sicherungsdaten zu schützen.
Entscheiden Sie sich anhand von Tabelle 3-2: „Auswahlkriterien für Datenträger“
(Seite 127) für das Speichergerät, das für die Datensicherung verwendet werden soll.
In dieser Tabelle werden die unterstützten Gerätetypen miteinander verglichen; sie
enthält keine spezifischen technischen Daten für die Geräte. Detaillierte Informationen
zu den einzelnen Geräten (beispielsweise Kapazität der Datenträger) finden Sie in der
Dokumentation, die zusammen mit Ihrem Band- oder Plattenlaufwerk geliefert wird.
Tabelle 3-2 Auswahlkriterien für Datenträger
Typ des Speichergeräts
Für große
Datenmengen
geeignet?
Schnelles
Empfohlen für nicht
Wiederherstellen und überwachte Sicherung?
Sichern möglich?
DLT-Bandlaufwerk
Exzellent
Exzellent
Nein 1
DLT-Bandbibliothek
Exzellent
Exzellent
Ja
DDS-Bandlaufwerk (DAT)
Sehr gut
Gut
Nein 1
DDS-Bandlaufwerk (DAT) mit
automatischer Bandzufuhr
Sehr gut
Gut
Ja
Festplatte
Gut
Exzellent
Nein
Optische Bibliothek mit mehreren
Platten
Gut
Gut
Ja 1
Optische Platte (ein Laufwerk)
Gut
Gut
Nein 1
1
Eine nicht überwachte (automatische) Datensicherung ist nur möglich, wenn alle Daten auf ein Band,
eine optische Platte usw. passen.
Sichern von Daten
127
Auswählen eines Hilfsprogramms für die Datensicherung/Wiederherstellung
In Abhängigkeit von den Anforderungen Ihres Systems an die Datensicherung und je
nach Arbeitsgruppenkonfiguration können Sie zwischen einer Anzahl verschiedener
Datensicherungsmethoden auswählen. Dabei empfehlen sich folgende Methoden zur
Datensicherung:
•
•
HP OpenView Storage Data Protector
HP-UX Hilfsprogramme fbackup/frecover
Auswählen von HP OpenView Storage Data Protector
Wenn Sie eine hohe Leistung, mehrere Server unterstützende Sicherungen auf
Unternehmensebene, mehrere Plattformen, Dateisysteme, Datenbanken und vieles
mehr benötigen, ziehen Sie die Verwendung von HPOpenView Storage Data Protector™
in Betracht. HP OpenView Storage Data Protector™ ist in HP Systems Insight Manager™
integriert und erleichtert die Verwaltung mehrerer Server von einem einzigen Punkt
aus.
Weitere Informationen zu den Funktionen von HP OpenView Storage Data Protector
finden Sie unter: http://www.hp.com/go/dataprotector.
Auswählen eines HP-UX Hilfsprogramms für die Datensicherung/Wiederherstellung
In der Tabelle 3-3 werden die verschiedenen HP-UX Hilfsprogramme auf der Basis
ausgewählter Aufgaben miteinander verglichen. Detaillierte Informationen zu den
spezifischen Befehlen finden Sie auf den zugehörigen Handbuchseiten.
Tabelle 3-3 Vergleich einiger HP-UX Hilfsprogramme zur
Datensicherung/Wiederherstellung
Aufgabe
Hilfsprogramm zur Datensicherung
fbackup
frecover
cpio
Fehlerbehebung
bei Bandfehlern
Minimaler
Datenverlust.
Nicht
resync verursacht einen gewis- möglich.
sen Datenverlust.
Effiziente
Nutzung von
Bändern
Mittelmäßig.
Wenig effizient.
Hocheffizient. Hocheffizient.
Hocheffizient.
Möglich.4
Möglich.5
Möglich. 7
Datensicherung/ Möglich.3
-wiederherstellung
über Netzwerk
128
Verwalten von Systemen
tar
dump
restore 1
vxdump
vxrestore 2
Defektes Band Defektes Band
wird
wird
übersprungen. übersprungen.
Möglich. 6
Tabelle 3-3 Vergleich einiger HP-UX Hilfsprogramme zur
Datensicherung/Wiederherstellung (Fortsetzung)
Aufgabe
Hilfsprogramm zur Datensicherung
fbackup
frecover
cpio
tar
dump
restore 1
vxdump
vxrestore 2
Anhängen von
Nicht möglich.
Dateien auf demselben Datensicherungsband
Kann die
Verwenden
Gerätedatei ohne Sie tar -r.
Zurückspulen
zum Anhängen
mehrerer
Speicherabzüge
verwenden.
Kann in Verbindung mit
dump die
Gerätedatei
ohne Zurückspulen zum
Anhängen
mehrerer
Speicherabzüge
verwenden. 8
Kann in Verbindung mit
vxdump die
Gerätedatei
ohne Zurückspulen zum
Anhängen
mehrerer
Speicherabzüge
verwenden. 8
Speichern
mehrerer
voneinander
unabhängiger
Sicherungskopien
auf einem
einzigen Band
Verwenden Sie
mt mit einem
Gerät ohne automatisches
Zurückspulen,
um das Band in
Position zu
bringen.
Anschließend
geben Sie den
Befehl cpio ein.
Verwenden
Sie mt mit
einem Gerät
ohne automatisches Zurückspulen,
um das Band
in Position zu
bringen. Anschließend geben Sie den
Befehl tar
ein.
Verwenden Sie
mt mit einem
Gerät ohne
automatisches
Zurückspulen,
um das Band
in Position zu
bringen.
Anschließend
geben Sie den
Befehl dump
ein. 8
Verwenden Sie
mt mit einem
Gerät ohne
automatisches
Zurückspulen,
um das Band
in Position zu
bringen.
Anschließend
geben Sie den
Befehl vxdump
ein. 8
Komplex
(gesamte
Sicherungskopie
muss durchsucht
werden).10
Komplex (ge- Relativ
samte Siche- einfach.12
rungskopie
muss durchsucht
werden). 11
Nicht möglich
(das Band wird
von fbackup
zurückgespult).
Auflisten der auf Relativ
dem Band
einfach9
gespeicherten
Dateien
Prüfen der
Sicherungskopie
(vgl. vorherigen
Eintrag)
Verwenden Sie Nicht möglich.
die Optionen
-xNv.
Suchen einer
Relativ einfach; Komplex
bestimmten Datei verwenden Sie (Universalzeichen
sind zulässig;
frecover.
durchsucht das
gesamte Band.)
Relativ
einfach.13
Nicht
möglich.
Nicht möglich. Nicht möglich.
Komplex
(Universalzeichen nicht
zulässig;
durchsucht
das gesamte
Band.)
Relativ einfach;
interaktive
Befehle
verfügbar. 14
Relativ einfach;
interaktive
Befehle
verfügbar. 15
Sichern von Daten
129
Tabelle 3-3 Vergleich einiger HP-UX Hilfsprogramme zur
Datensicherung/Wiederherstellung (Fortsetzung)
Aufgabe
Hilfsprogramm zur Datensicherung
fbackup
frecover
cpio
tar
dump
restore 1
vxdump
vxrestore 2
Durchführen
einer
inkrementellen
Datensicherung
Verfügt über
leistungsfähige,
mehrstufige
Datensicherung.
Verwenden Sie
find, um neue
oder geänderte
Dateien zu
suchen.
Verwenden
Sie die Option
-u, um neue
oder geänderte Dateien an
das Ende des
Archivs anzuhängen.
Nur für ein
einziges
Dateisystem
möglich.
Nur für ein
einziges
Dateisystem
möglich.
Auflisten der
Dateien während
der
Datensicherung/
Wiederherstellung
Möglich.
Möglich.
Verwenden Sie Verwenden Sie
die Option
die Option -v.17
16
-v.
Möglich (nur
beim Wiederherstellen). 20
Erstellen einer
Nicht möglich. Möglich.
Sicherungskopie
Verwenden Sie
anhand ausgefind.
wählter Kriterien
(beispielsweise
Gruppe)
Nicht
möglich.
Nicht möglich. Nicht möglich.
Platten- oder
dateisystemübergreifende
Datensicherung
Verwenden Sie Möglich.
fbackup -n, Verwenden Sie
um eine Daten- find.
sicherung über
NFS-Grenzen
hinweg zu
erstellen.
Möglich.
Nicht möglich. Nicht möglich.
Zurückladen mit
absoluten
Pfadnamen zu
relativer Position
Relativ zum
aktuellen
Verzeichnis.
Verwenden Sie
die Option -X.
Interaktiv
Nicht möglich.
21
entscheiden,
welche Dateien
wiederherzustellen
sind
130
Möglich.
Möglich (nur
Verwenden
beim WiederSie die Option herstellen). 19
-v. 18
Verwalten von Systemen
Eingeschränkt.
Nicht
Angabe des
möglich.
Pfadnamens für
die einzelnen
Dateien mit cpio
-ir.
Relativ zum
aktuellen
Verzeichnis.
Verwenden Sie
restore -r.
Relativ zum
aktuellen
Verzeichnis.
Verwenden Sie
vxrestore
-r.
Angabe des
Pfads oder
Namens für die
einzelnen
Dateien mit cpio
-ir.
Sie können die
Dateien im
interaktiven
Modus
angeben.
Sie können die
Dateien im
interaktiven
Modus
angeben.
Antworten
„Ja“ oder
„Nein“ bei
Verwendung
von tar -w
möglich.
Tabelle 3-3 Vergleich einiger HP-UX Hilfsprogramme zur
Datensicherung/Wiederherstellung (Fortsetzung)
Aufgabe
Hilfsprogramm zur Datensicherung
fbackup
frecover
tar
dump
restore 1
vxdump
vxrestore 2
Verwenden von
Nicht möglich. Möglich.
Universalzeichen
beim
Wiederherstellen
Nicht
möglich.
Nur im
interaktiven
Modus.
Nur im
interaktiven
Modus.
Einfaches
Auswählen zu
sichernder
Dateien aus
zahlreichen
Verzeichnissen
Wenig
effizient.
Nicht möglich. Nicht möglich.
Sichern eines
Nicht möglich. Möglich.22
MomentaufnahmenDateisystems
Möglich.22
Nicht möglich. Möglich.
Sichern/Wiederherstellen der
Extent-Attribute
Nicht
möglich.
Nicht möglich. Möglich.
Hocheffizient.
Möglich.
cpio
Mittelmäßig.
Nicht möglich.
Sichern von Daten
131
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
Nur auf HFS-Systemen (High Performance File Systems) verwendbar. Bei fernen Systemen verwenden
Sie rdump/rrestore
Nur auf JFS oder VxFS (Journaled File Systems) verwendbar. Bei fernen Systemen verwenden Sie
rvxdump/rvxrestore
Verwenden Sie die Option „-f Fernes_System:Ferne_Gerätedatei“ bei fbackup
Verwenden Sie find | cpio -o | remsh host "dd of=/dev/tape obs=Blockgröße"
Verwenden Sie find| tar cvf - | remsh host "dd of=/dev/tape obs=Blockgröße"
Verwenden Sie rdump -f Fernes_System:Ferne_Gerätedatei
Verwenden Sie rvxdump -f Fernes_System:Ferne_Gerätedatei
Auf einem Band befinden sich separate Sicherungskopien.
Verwenden Sie frecover -f Gerät_oder_Datei -I index oder frecover -rNvf
Gerät_oder_Datei 2> index
Verwenden Sie cpio -it < Gerät_oder_Datei > index
Verwenden Sie tar -tvf Gerät_oder_Datei > index
Verwenden Sie restore -tf Gerät_oder_Datei > index
Verwenden Sie vxrestore -tf Gerät_oder_Datei > index
Verwenden Sie restore -i -f Gerät_oder_Datei
Verwenden Sie vxrestore -i -f Gerät_oder_Datei
Verwenden Sie fbackup -i Pfad -f Gerät oder Datei -v 2 >index
Verwenden Sie find . | cpio -ov > Gerät_oder_Datei 2 > index
Verwenden Sie tar -cvf Gerät_oder_Datei * 2 > index
Verwenden Sie restore -t oder restore -trv.
Verwenden Sie vxrestore -t oder vxrestore -trv.
Sie können jedoch den Befehl frecover -x -iPfad verwenden, um einzelne Dateien anzugeben.
Wenn das Momentaufnahmen-Dateisystem über Extent-Attribute verfügt, müssen Sie den Befehl vxdump
Dateisystem verwenden.
Festlegen der zu sichernden Daten
Nach einem vollständigen Datenverlust benötigen Sie Kopien folgender Daten, um Ihr
System zurückzuhalten:
•
•
•
•
Alle Benutzerdateien
Systemdateien, die von Ihnen angepasst wurden (beispielsweise /etc/passwd)
Systemdateien, die seit der ursprünglichen Installation hinzugefügt wurden (z. B.
Druckerkonfigurationen)
Zusätzliche Produkte, die seit der ursprünglichen Installation hinzugefügt wurden
Systemdateien, die nicht angepasst wurden, können vom Installationsdatenträger
wiederhergestellt werden. Häufig können sie jedoch leichter von einer Datensicherung
wiederhergestellt werden.
132
Verwalten von Systemen
Festlegen der Häufigkeit von Datensicherungen
Ermitteln Sie die auf Ihrem System laufenden Anwendungen und die Anforderungen
der Benutzer, um festzustellen, wie wichtig die Daten auf Ihrem System für sie sind.
Berücksichtigen Sie dabei folgende Fragen:
•
•
•
Wie oft ändert sich der Inhalt der Dateien?
Wie wichtig ist es, dass die Dateien stets aktuell sind?
Können Dateien von einer alternativen Quelle wiederhergestellt werden?
Vollständige Datensicherung im Vergleich zur inkrementellen Datensicherung
Einige Datensicherungsprogramme wie HP OpenView Storage Data Protector™ (siehe
http://www.hp.com/go/dataprotector) und fbackup unterstützen das Konzept der
vollständigen Datensicherung (bei der alle Dateien in Ihrer Gruppe von Dateien gesichert
werden) und das Konzept der inkrementellen Datensicherungen (bei der nur die Dateien
gesichert werden, die seit der letzten Sicherung einer bestimmten Gruppe von Dateien
geändert oder erstellt wurden).
Mit inkrementellen Datensicherungen können Sie viel Zeit sparen, wenn nur ein kleiner
Prozentsatz von Dateien in einer Sicherungsgruppe seit der letzten Datensicherung
geändert wurde. Vollständige Datensicherungen gewährleisten, dass bei der
Datensicherung jede Datei in einer Sicherungsgruppe gesichert wird (unabhängig
davon, wie oft sie zuvor bereits gesichert wurde).
HINWEIS: Eine vollständige Sicherung bedeutet nicht, dass jede einzelne Datei auf
Ihrem System gesichert wird. Vielmehr wird jede in der Sicherungsliste angegebene
Datei gesichert (unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Sicherung).
Andere Datensicherungsprogramme wie tar, cpio und pax unterstützen das Konzept
der inkrementellen Datensicherungen nicht. Sie können jedoch in den von ihnen
erstellten Archiven Zeitmarkendaten für Dateien anlegen. Wenn diese Programme
zum Wiederherstellen von Dateien aus Archiven verwendet werden, können Sie
auswählen, ob eine neuere Datei auf der Platte durch eine ältere Version aus einem
Archiv überschrieben werden soll.
Sichern von Dateien auf einem fernen System
Einige Datensicherungsanwendungen wie HP Openview Storage Data Protector™
bieten eine integrierte Unterstützung für Umgebungen mit mehreren Servern und
Datensicherungen über ein Netzwerk. Falls ein bestimmtes Hilfsprogramm keine
integrierte Netzwerkunterstützung bietet, gibt es jedoch viele Möglichkeiten, Dateien
über ein Netzwerk zu sichern.
Sichern von Daten
133
Ferne Datensicherung mit Hilfe von fbackup
Geben Sie einen Befehl wie den folgenden ein, um mit Hilfe von fbackup — einem
Hilfsprogramm, das Datensicherungen über ein Netzwerk unterstützt — eine ferne
Datensicherung durchzuführen:
fbackup -f anderes_System.Unternehmen.com:/dev/rmt/c0t0d0BEST -v -i /home/matt/project1
Sie müssen hierbei Ihren Systemnamen, Bandlaufwerkdateinamen und die
Verzeichnisbauminformationen ersetzen.
Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Dateien von fernen Geräten mit Hilfe
des Befehls frecover finden Sie in „Wiederherstellen Ihrer Daten“ (Seite 140).
NFS-Datensicherungen
Dateien, die Teil von über NFS eingehängten Dateisystemen sind, werden von
Datensicherungsprogrammen oft als lokale Dateien behandelt. Lesen Sie auf der
Hilfeseite für das von Ihnen verwendete Datensicherungsprogramm nach, wie dieses
über NFS eingehängte Dateien behandelt.
Verwenden ferner Shells für den Zugriff auf Bandlaufwerke auf fernen Systemen
Wenn Sie ein Datensicherungsprogramm auf einem lokalen System nutzen, seine
Ausgabe an die Standardausgabe schreiben und diese Ausgabe an den Befehl dd in
einem System im Netzwerk leiten, können Sie in diesem ins Netzwerk integrierten
System Bandlaufwerke für Datensicherungen verwenden. Dies ist besonders hilfreich,
wenn Sie auf Ihrem lokalen System über kein geeignetes Bandlaufwerk verfügen.
Ferne Datensicherung mit Hilfe von cpio
cd Relativer_Pfad
find . -hidden -depth -fsonly hfs -xdev \
| cpio \ -ovxcB 2>/tmp/index \
| remsh Systemname -l user \
"cat - | dd of=/dev/rmt/0m obs=5k"
Lautet der relative Pfad „root“ (/), wird eine vollständige Datensicherung durchgeführt.
Die Datei /tmp/index ist eine Indexdatei der Sicherung. Durch die Option -v erfolgt
eine Ausgabe zum Standard-Fehlerausgabegerät.
Beachten Sie, dass bei der Verwendung von cpio über ein Netzwerk nicht mehrere
Bänder unterstützt werden.
Ferne Datensicherung mit Hilfe von tar
Geben Sie folgenden Befehl ein, um mit Hilfe von tar eine ferne Datensicherung
durchzuführen:
cd Relativer_Pfad
tar cvf - . | remsh Fernes_System dd of=/dev/rmt/0m
134
Verwalten von Systemen
Weitere Informationen zum fernen Wiederherstellen von Dateien mit Hilfe des Befehls
tar finden Sie in „Wiederherstellen Ihrer Daten“ (Seite 140).
Einrichten eines automatisierten Sicherungsplans
Wenn Sie HP-UX Befehle verwenden, können Sie die Datensicherung mit Hilfe des
Hilfsprogramms crontab automatisieren. Dieses Programm verwendet cron, die
HP-UX Funktion zum Einplanen von Prozessen. Weitere Informationen finden Sie auf
den Hilfeseiten cron(1M) und crontab(1).
Erstellen eines automatisierten Sicherungsplans
Geben Sie mit dem Hilfsprogramm crontab eine Eingabedatei an, die die Daten zu
den Datensicherungsprozessen enthält, die automatisiert werden sollen. Das
Hilfsprogramm crontab ermöglicht Ihnen die Angabe einer Eingabedatei, die das
Datum, die Uhrzeit und die Startzeichenfolgen für die zu automatisierenden
Datensicherungsprozesse enthält. Diese Datei (die Eingabe für das Hilfsprogramm
crontab) enthält Zeilen, die jeweils sechs erforderliche Felder aufweisen. Diese Felder
werden entweder durch Leerzeichen oder Tabulatoren getrennt. Jeder Eintrag in dieser
Datei hat folgendes Format:
Minuten Stunden Daten Monate Tage Ausführung
Dabei gilt Folgendes:
Minuten
Stunden
Daten
Monate
Tage
Ausführung
steht für die Minutenangabe (0 - 59)
steht für die Stundenangabe (0-23)
steht für bestimmte Datumsangaben in einem Monat (1-31)
steht für bestimmte Monate in einem Jahr (1-12)
steht für bestimmte Wochentage (0 - 6; dabei steht 0 für Sonntag)
gibt die Befehlszeile oder die Skript-Datei an, die ausgeführt werden
soll
HINWEIS: Trennen Sie mehrere Werte in einem Feld durch Kommas (keine
Leerstellen), wie beispielsweise bei 10,20,30.
Das Zeichen * in einem Feld steht für alle zulässigen Werte.
Wenn der Befehl ps (siehe ps(1)) um 17:10 Uhr an jedem Freitag und Montag in den
Monaten Juni, Juli und August ausgeführt werden soll, fügen Sie in der
crontab-Eingabedatei folgenden Eintrag ein:
10 17 * 6,7,8 1,5 ps >> /tmp/psfile 2>&1
Bei der Verwendung von crontab leiten Sie alle Ausgabedaten, die normalerweise
an das Terminal gesendet werden, in eine Datei um. In diesem Beispiel werden alle
Fehlermeldungen durch Angabe von 2>&1 in die Datei psfile umgeleitet.
Sichern von Daten
135
Eine Datensicherungsstrategie kann beispielsweise vorsehen, dass einmal pro Woche
eine vollständige Datensicherung und täglich eine inkrementelle Datensicherung
durchgeführt wird. Im vorliegenden Beispiel sollen die Datensicherungen um 4:03 Uhr
durchgeführt werden, und als Datenträger wird ein DDS-Band (DAT) verwendet.
Durch die folgende Datei für crontab wird die Datensicherungsstrategie des Beispiels
implementiert:
3
3
3
3
3
3
4
4
4
4
4
4
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
*
1
2
3
4
5
6
incrback
incrback
incrback
incrback
incrback
fullback
>>
>>
>>
>>
>>
>>
mobackup
dibackup
mibackup
dobackup
frbackup
sabackupvoll
Im oben genannten Beispiel sind incrback und fullback Beispiele für Shell-Skripts.
Stellen Sie sicher, dass die Variable PATH richtig eingestellt ist, oder geben Sie in der
Eingabedatei für crontab vollständige Pfade zu Skripts ein. Derartige Skripts können
folgenden Zwecken dienen:
•
•
•
•
•
Warnen aller angemeldeten Benutzer, dass ein Systemabschluss erfolgt (um eine
Datensicherung durchzuführen)
Durchführen des Systemabschlusses (um das System in den Einbenutzermodus
zu versetzen)
Einhängen von Dateisystemen, die gesichert werden sollen
Starten von fbackup, um die eigentliche Datensicherung durchzuführen
Zurückversetzen des System in den Mehrbenutzer-Betriebsmodus
Die Umleitung der Ausgabedaten kann in der Eingabedatei für crontab oder innerhalb
des Skripts angegeben werden, das in der Eingabedatei für crontab angegeben ist.
TIPP:
Wenn Sie die Eingabedatei crontab direkt bearbeiten möchten, verwenden
Sie die Option crontab -e.
Anzeigen eines automatisierten Sicherungsplans
Geben Sie folgenden Befehl ein, um die zur Zeit eingeplanten Prozesse aufzulisten:
crontab -l
Daraufhin wird der Inhalt Ihrer aktivierten Eingabedatei für crontab angezeigt.
Aktivieren eines automatisierten Sicherungsplans
Prüfen Sie die zur Zeit eingeplanten Prozesse (siehe „Anzeigen eines automatisierten
Sicherungsplans“ (Seite 136)), bevor Sie eine neue Eingabedatei für crontab aktivieren.
Entscheiden Sie, ob diese Prozesse in Ihrer Eingabedatei für crontab hinzuzufügen
sind.
136
Verwalten von Systemen
Geben Sie folgenden Befehl ein, um alle in Ihrer Eingabedatei für crontab definierten
Prozesse zu aktivieren und alle zuvor eingeplanten Prozesse abzubrechen, die nicht
in der Eingabedatei für crontab enthalten sind:
crontab Ihre_crontab_Datei
Nach dem Aktivieren der Datensicherung mit crontab müssen Sie Folgendes
sicherstellen:
•
•
•
•
•
Die Systemuhr ist richtig eingestellt.
Das Datensicherungsgerät ist ordnungsgemäß angeschlossen, und das E/A-System
von HP-UX erkennt die Gerätedatei, die in der Startzeichenfolge für fbackup
angegeben ist.
Im Datensicherungsgerät sind die erforderlichen Datenträger eingelegt.
Das Datensicherungsgerät ist an Ihrem System angeschlossen und eingeschaltet.
Für die über NFS eingehängten Dateien, die von Ihnen gesichert werden sollen,
sind die erforderlichen Berechtigungen vorhanden.
Datensicherung bei Verwendung von LVM
Bei Verwendung von LVM müssen Sie für jede Volumengruppe Konfigurationsdateien
für die Datensicherung verwalten. Nach Ändern der Konfiguration der Platten oder
der logischen Volumen in einer bestimmten Volumengruppe wird automatisch der
Befehl vgcfgbackup ausgeführt, um die Konfiguration der Gruppe aufzuzeichnen
(vgcfgbackup speichert die Konfiguration der aller Volumengruppen unter
/etc/lvmconf/Volumengruppe.conf).
Sie müssen sowohl das Verzeichnis /dev als auch das Verzeichnis /usr sichern, um
sicherzustellen, dass die LVM-Dateien nach einem Plattendefekt wiederhergestellt
werden können. Beziehen Sie das Verzeichnis /usr in der Root-Volumengruppe in
Ihre Datensicherung ein. War das Verzeichnis /usr jedoch ursprünglich nicht Teil der
Root-Volumengruppe, können Sie ein neues logisches Volumen in der
Root-Volumengruppe erstellen und das Verzeichnis /usr dorthin verschieben.
Weitere Informationen zum Speichern von Konfigurationsdaten für Volumengruppen
mit Hilfe des Befehls vgcfgbackup finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch:
Verwaltung logischer Volumen.
Sichern großer Dateien
Bei großen Dateien handelt es sich laut Definition um Dateien, die größer als 2 GB sind.
Weitere Informationen finden Sie im HP-UX Large Files White Paper Version 1.4.
Sichern von Daten
137
Datensicherungsprogramme, die große Dateien unterstützen
Mit Hilfe der folgenden Datensicherungsprogramme können Sie große Dateien sichern:
•
•
dd
fbackup, frecover
Bei keinem der genannten Befehle ist ein Benutzereingriff zum Sichern großer Dateien
erforderlich.
Datensicherungsprogramme, die große Dateien nicht (vollständig) unterstützen
Die folgenden Datensicherungsprogramme unterstützen keine großen Dateien:
tar
cpio
pax
ftio
Unterstützt Dateien < 8 GB
Unterstützt keine großen Dateien (> 2 GB) und kann cpio-Archive,
die große, von pax geschriebene Dateien enthalten, nicht verarbeiten)
Unterstützt Dateien < 8 GB für das ustar- und cpio-Format,
(unterstützt jedoch alle Dateigrößen im pax-Format).
Unterstützt keine großen Dateien (> 2 GB)
Versuche, mit den genannten Dienstprogrammen Dateien zu sichern, die größer als
2 GB sind, schlagen fehl.
Wiederherstellen großer Dateien
Wenn Sie zum Wiederherstellen großer Dateien (> 2 GB) fbackup verwenden, können
diese Dateien nur auf einem großen Dateisystem wiederhergestellt werden. Wenn Sie
beispielsweise eine Datensicherung für ein 64-Bit-Dateisystem durchführen, das große
Dateien enthält, können Sie diese Dateien nicht auf ein 32-Bit-Dateisystem zurückladen,
das nicht für große Dateien aktiviert ist.
Wenn eine Sicherungskopie große Dateien enthält und Sie versuchen, die Dateien auf
ein Dateisystem zurückzuladen, das keine großen Dateien unterstützt, werden die
großen Dateien übersprungen.
Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems
HINWEIS: Zum Erstellen und Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems
muss das optionale Produkt „HP OnLine JFS“ auf Ihrem System installiert sein.
JFS-Dateisysteme (Journaled File System) ermöglichen Ihnen, Datensicherungen
durchzuführen, ohne das Dateisystem in den Offline-Modus zu versetzen Dazu erstellen
Sie eine Momentaufnahme des Dateisystems, d. h. ein schreibgeschütztes Abbild des
Dateisystems zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das primäre Dateisystem bleibt online
und kann weiterhin geändert werden. Nach Erstellen der Momentaufnahme sichern
Sie sie mit einem beliebigen Datensicherungsprogramm außer „dump“.
138
Verwalten von Systemen
Erstellen und Sichern eines JFS-Momentaufnahmen-Dateisystems
1.
Ermitteln Sie die erforderliche Größe für das Momentaufnahmen-Dateisystem,
und erstellen Sie ein logisches Volumen, das das Dateisystem aufnehmen kann.
a. Ermitteln Sie mit dem Befehl bdf die primäre Dateisystemgröße und
berücksichtigen Sie Folgendes:
• Blockgröße des Dateisystems (standardmäßig 1024 Byte pro Block)
• Zu erwartende Änderung der Datenmenge im jeweiligen Dateisystem (15
- 20 % der Gesamtgröße ist der empfohlene Ausgangswert)
Soll beispielsweise die erforderliche Größe für eine Momentaufnahme des
logischen Volumens lvol4, das im Verzeichnis /home eingehängt ist, bestimmt
werden, prüfen Sie die zugehörigen Ausgabedaten des Befehls bdf:
# bdf /home
Filesystem
/dev/vg00/lvol4
kbytes
used
40960
38121
avail %used Mounted on
2400
94%
/home
Wenn Sie davon ausgehen, dass sich dieses 40-MB-Dateisystem zu 20 % ändert,
erstellen Sie ein logisches Volumen mit 8 Blöcken (8 MB).
b. Erstellen Sie mit dem Befehl lvcreate das logische Volumen, das das
Momentaufnahme-Dateisystem enthalten soll.
Beispiel:
lvcreate -L 8 -n lvol1 /dev/vg02
Daraufhin wird ein logisches Volumen namens /dev/vg02/lvol1 mit einer
Kapazität von 8 MB erstellt. Diese Kapazität sollte ausreichen, um eine
Momentaufnahme des Dateisystems von lvol4 erfassen zu können.
Informationen zur Syntax finden Sie auf der Hilfeseite lvcreate(1M).
2.
Erstellen Sie ein Verzeichnis als Einhängepunkt für das
Momentaufnahmen-Dateisystem.
Beispiel:
mkdir /tmp/house
3.
Erstellen Sie das Momentaufnahmen-Dateisystem und hängen Sie es ein.
Im folgenden Beispiel wird eine Momentaufnahme des logischen Volumens /dev/
vg00/lvol4 erstellt, das sich auf dem logischen Volumen /dev/vg02/lvol1
befindet, und im Verzeichnis /tmp/house eingehängt:
mount -F vxfs -o snapof=/dev/vg00/lvol4 \
/dev/vg02/lvol1 /tmp/house
Informationen zur Syntax finden Sie auf der Hilfeseite mount_vxfs(1M).
Sichern von Daten
139
4.
Sichern Sie das Momentaufnahme-Dateisystem mit einem beliebigen
Datensicherungsprogramm außer dump.
Verwenden Sie beispielsweise den Befehl tar(1), um das
Momentaufnahmen-Dateisystem /tmp/house zu archivieren und dabei
sicherzustellen, dass für die Dateien auf dem Band relative Dateinamen verwendet
werden:
cd tmp; tar cf /dev/rmt/0m house
Alternativ dazu können Sie mit dem Befehl vxdump(1M) ein
Momentaufnahmen-Dateisystem /tmp/house sichern, das über Extent-Attribute
verfügt:
vxdump -0 -f /dev/rmt/0m /tmp/house
Wiederherstellen Ihrer Daten
HP-UX verfügt über mehrere Hilfsprogramme zur Datensicherung und
-wiederherstellung. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf die von
HP SMH verwendeten Befehle fbackup und frecover. Weitere Informationen zu
den sonstigen Hilfsprogrammen zur Datensicherung und -wiederherstellung siehe
HP-UX Reference: cpio, dump, ftio, pax, restore, rrestore, tar, vxdump und
vxrestore.
Dabei werden folgende Themen behandelt:
•
•
•
•
„Festlegen der wiederherzustellenden Daten“ (Seite 140)
„Vor dem Wiederherstellen Ihrer Daten“ (Seite 141)
„Wiederherstellen Ihrer Daten mit Hilfe von HP-UX Befehlen“ (Seite 141)
„Wiederherstellen des Systems nach einem Systemabsturz“ (Seite 143)
Festlegen der wiederherzustellenden Daten
Sollten Sie Dateien wiederherstellen müssen, ist wahrscheinlich eine der beiden
folgenden Situationen eingetreten:
1.
2.
140
Sie müssen eine oder mehrere Dateien wiederherstellen, weil die Daten
versehentlich gelöscht oder überschrieben wurden.
Sie müssen alle Dateien wiederherstellen. Dies ist normalerweise Teil des
Wiederherstellungsprozesses nach einem Systemabsturz. Ist ein Dateisystemfehler
aufgetreten und vermuten Sie, dass Daten defekt sind, lesen Sie die Informationen
zur Wiederherstellung des Systems. Ist die Root-Platte fehlerhaft, so dass alle
Daten auf dieser Platte verloren sind, müssen Sie HP-UX neu installieren.
Informationen hierzu finden Sie im HP-UX Installationshandbuch für Ihre HP-UX
Version. Nach Reparieren des Dateisystems oder Austauschen der Hardware
können Sie Ihre Daten anhand der zuletzt erstellten Sicherungskopien
wiederherstellen.
Verwalten von Systemen
Vergewissern Sie sich, dass Ihr System auf das Gerät zugreifen kann, von dem Ihre
Sicherungsdateien zurückgeladen werden sollen. Möglicherweise müssen Sie eine
Platte oder ein Bandlaufwerk in Ihrem System hinzufügen.
Vor dem Wiederherstellen Ihrer Daten
Stellen Sie vor dem Wiederherstellen der Daten Folgendes zusammen:
•
•
•
•
Liste der Dateien, die wiederherzustellen sind
Datenträger, auf denen sich die Daten befinden
Standort auf Ihrem System, auf dem die Daten wiederherzustellen sind
(ursprünglicher Standort oder relative Angabe zu einem anderen Standort)
Gerätedatei für das Datensicherungsgerät, das zum Wiederherstellen der Dateien
verwendet wird
Wiederherstellen Ihrer Daten mit Hilfe von HP-UX Befehlen
Normalerweise müssen Sie die Dateien mit dem Hilfsprogramm wiederherstellen, mit
dem auch das Archiv mit der Sicherungskopie erstellt wurde. Einige
Datensicherungsprogramme können jedoch die Dateiformate anderer Hilfsprogramme
lesen und in diesen Formaten schreiben (z. B. kann pax das cpio- und tar-Format
lesen und in diesen Formaten schreiben). In einigen Fällen ist ein Datensicherungsbefehl
mit einem separaten Wiederherstellungsbefehl gekoppelt (Beispiele: fbackup ist mit
frecover, dump mit restore und vxdump mit vxrestore) gekoppelt. Informationen
zur Auswahl eines Datensicherungs-/Datenwiederherstellungsprogramms finden Sie
in „Auswählen eines Hilfsprogramms für die Datensicherung/Wiederherstellung“
(Seite 128).
Mit dem Befehl frecover werden Datensicherungsdateien wiederhergestellt, die mit
dem Hilfsprogramm fbackup erstellt wurden. Falls die Dateien nicht mit fbackup
erstellt wurden, müssen Sie ein anderes Hilfsprogramm verwenden.
Gehen Sie wie folgt vor, um Dateien mit Hilfe von frecover von Sicherungskopien
wiederherzustellen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stellen Sie sicher, dass auf die wiederherzustellenden Dateien nicht zugegriffen
wird. Der Befehl frecover stellt keine aktiven (geöffneten) oder gesperrten
Dateien wieder her.
Vergewissern Sie sich, dass das Datensicherungsgerät ordnungsgemäß
angeschlossen ist.
Vergewissern Sie sich, dass das Gerät eingeschaltet ist.
Stellen Sie sicher, dass das entsprechende Sicherungsband im Gerät eingelegt ist.
Stellen Sie die Dateien mit dem Befehl frecover wieder her.
Im Allgemeinen wird die Option -r des Befehls frecover eingegeben, um alle Dateien
Ihrer Sicherungskopie wiederherzustellen. Demgegenüber dient die Option -x zum
Wiederherstellen Ihrer Daten
141
Zurückladen einzelner Dateien auf Ihrem System. Weitere Informationen finden Sie auf
der Hilfeseite frecover(1M).
Wiederherstellen über NFS eingehängter Dateien
frecover kann bei über NFS eingehängten Daten nur die Dateien auf Ihrem System
wiederherstellen, bei denen anderen Benutzern Leseberechtigung erteilt wurde. Damit
Sie auf jeden Fall über die erforderlichen Berechtigungen verfügen, melden Sie sich als
Superuser am NFS-Datei-Server an. Geben Sie anschließend den Befehl
/usr/sbin/share ein, um die entsprechenden Berechtigungen zu exportieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite share(1M) und im Handbuch NFS
Administrator’s Guide.
Wiederherstellen großer Dateien
Wenn Sie mit einem Hilfsprogramm wie fbackup große Dateien (> 2 GB) sichern,
können diese Dateien nur auf ein Dateisystem für große Dateien zurückgeladen werden.
Wenn Sie beispielsweise eine Datensicherung für ein 64-Bit-Dateisystem durchführen,
das große Dateien enthält, können Sie diese Dateien nicht auf ein 32-Bit-Dateisystem
zurückladen, das nicht für große Dateien aktiviert ist.
Wenn eine Sicherungskopie große Dateien enthält und Sie versuchen, die Dateien auf
ein Dateisystem zurückzuladen, das keine großen Dateien unterstützt, werden die
großen Dateien übersprungen.
Im folgenden finden Sie einige Beispiele zum Wiederherstellen von Daten:
•
Geben Sie Folgendes ein, um Dateien mit Hilfe des Befehls frecover von einem
DDS-Band (DAT) im Verzeichnis /home/deptA wiederherzustellen:
frecover -x -i /home/deptA
Falls sich in einem Verzeichnis der Platte Dateien befinden, das neuer ist als die
entsprechenden Dateien auf dem Band, überschreibt frecover die neuere Version
auf der Platte nicht, weil die Option -o nicht angegeben ist.
•
Geben Sie folgenden Befehl ein, um mit Hilfe von frecover alle Dateien aus den
Verzeichnissen unter /home/text von einem DDS-Band (DAT) im Verzeichnis
/tmp auf dem System wiederherzustellen:
cd /tmp
frecover -x -oF -i /home/text
Durch die Option -F werden die den Dateinamen vorangestellten Pfadnamen
aller Dateien auf Band entfernt, die den Auswahlkriterien entsprechen. Wenn sich
im Verzeichnis /tmp Dateien befinden, deren Namen denjenigen der vom Band
wiederhergestellten Dateien entsprechen, können Sie mit der Option -o angeben,
dass die Dateien auf der Platte selbst dann überschrieben werden sollen, wenn
die Kopien auf der Platte neuer sind. Das Verzeichnis /tmp enthält jetzt alle Dateien
des Verzeichnisses /home/text ohne die vorangestellten Verzeichnisnamen.
142
Verwalten von Systemen
Im Folgenden finden Sie zwei Beispiele zum fernen Wiederherstellen von Daten (über
das Netzwerk):
•
Geben Sie folgenden Befehl ein, um Dateien mit Hilfe von frecover über das
Netzwerk wiederherzustellen:
frecover -r -vf Fernes_System:/dev/rmt/0m
•
Geben Sie folgenden Befehl ein, um Dateien mit Hilfe von tar über das Netzwerk
wiederherzustellen:
remsh Fernes_System -l Benutzer dd if=/dev/rmt/0m bs=7k \
| tar -xvf -
Wurden bei der Datensicherung mit tar relative Pfade verwendet, werden die
Dateien an die entsprechenden Standorte relativ zum aktuellen Verzeichnis
zurückgeladen. Wurden absolute Pfade verwendet, werden die Dateien unter
ihren ursprünglichen Pfaden zurückgeladen.
Wiederherstellen des Systems nach einem Systemabsturz
WICHTIG: Zum Schutz Ihres Systems empfiehlt es sich, einen Wiederherstellungsplan
zu erstellen, der für den Fall eines Systemabsturzes verwendet werden kann.
Sie können ein Wiederherstellungsarchiv eines vorhandenen Systems mit Ignite-UX
erstellen. Installieren Sie Ignite-UX vom Application Release Datenträger, und wählen
Sie das Ihrer Version entsprechende Paket aus, um über die Funktionen zur
Wiederherstellung des Systems und die Handbuchseiten zu verfügen.
Ausführliche Informationen finden Sie in den Dokumenten Installing and Updating
Ignite-UX und Installations- und Aktualisierungshandbuch für HP-UX 11i v3.
Sichern und Wiederherstellen von Verzeichnissen: Kurzübersicht für tar
Die folgenden Beispiele erweisen sich ggf. für Benutzer als hilfreich, die eine schnelle
Datensicherung auf Band oder Platte durchführen möchten. Informationen zur
Datensicherung des Systems finden Sie in „Sichern von Daten“ (Seite 125).
•
Geben Sie folgenden Befehl ein, um mit tar eine Datensicherung auf Band
durchzuführen:
tar cv /home/me/mystuff /work/project5/mystuff
Dabei können alle Dateien und Verzeichnisse eingeschlossen werden.
Sichern und Wiederherstellen von Verzeichnissen: Kurzübersicht für tar
143
HINWEIS: Es werden alle Daten überschrieben, die sich bereits auf dem Band
befinden.
□ v (verbose) ist bei allen Befehlen optional.
□ Beim Befehl tar wird davon ausgegangen, dass die Standardgerätedatei des
Systems für Bandlaufwerke /dev/rmt/0m verwendet wird. Dies wird bei allen
nachfolgenden Beispielen für Bandlaufwerke vorausgesetzt. Mit der Option
-f können Sie jedoch auch eine andere Gerätedatei (oder Plattendatei; siehe
folgendes Beispiel) angeben.
•
Geben Sie Folgendes ein, um nur Dateien auf dem Band hinzuzufügen, die bisher
noch nicht vorhanden sind oder die seit dem letzten Schreiben auf Band geändert
wurden:
tar uv /home/me
Neue und geänderte Dateien im Verzeichnis /home/me werden am Ende des
Bandes angehängt (d. h. die älteren Versionen der Dateien werden nicht auf dem
Band überschrieben).
•
Geben Sie Folgendes ein, um festzustellen, welche Daten bereits auf dem Band
vorhanden sind:
tar tv
•
Geben Sie Folgendes ein, um das Inhaltsverzeichnis des Bandes in eine Datei zu
schreiben:
tar tv > /home/me/backup.12.26.2007
•
Geben Sie Folgendes ein, um das Inhaltsverzeichnis zu drucken:
tar tv | lp lp-Optionen
•
Geben Sie Folgendes ein, um eine Datei zu extrahieren (d. h. vom Band abzurufen):
tar x /users/me/mystuff/needed
•
Geben Sie Folgendes ein, um ein Verzeichnis (und alle entsprechenden
Unterverzeichnisse) zu extrahieren:
tar x /users/me/mystuff
•
Geben Sie Folgendes ein, um alle Dateien vom Band wiederherzustellen (d. h. sie
wieder auf die Platte zu schreiben):
tar x
HINWEIS: Bei Eingabe des Befehls tar werden die auf dem Band gesicherten
Verzeichnisse auf der Platte wiederhergestellt, wenn sie nicht bereits vorhanden
sind.
144
Verwalten von Systemen
Verweise auf Arbeitsschritte
Bestimmen, welche Version des HP-UX Betriebssystems ausgeführt wird
Verwenden Sie den Befehl uname mit der Option -a, um zu ermitteln, welche Version
des Betriebssystems ausgeführt wird und auf welcher Plattform:
uname -a
HP-UX tavi B.11.31 A 9000/800 1920004321 two-user license
Im Beispiel oben hat das System die folgenden Informationen ausgegeben:
HP-UX
tavi
B.11.31
A
9000/800
1290005321
two-user license
Betriebssystemname
Systemname
Release-Kennung Betriebssystem
Versionskennung Betriebssystem
Rechner- und Modellnummern
Rechner-ID
Lizenzumfang Betriebssystem
Weitere Informationen zu uname finden Sie in uname(1).
HINWEIS:
Die System-Release-ID B.11.31 entspricht HP-UX 11i Version 3.
Prüfen der Ausführungsebene des Systems
Geben Sie folgenden Befehl ein, um zu prüfen, auf welcher Ausführungsebene sich
das System derzeit befindet (beispielsweise wenn Sie prüfen wollen, ob Sie sich im
Einbenutzermodus befinden):
who -r
Die Ausführungsebene ist die Zahl im dritten Feld von rechts.
Die Ausgabedaten
run-level 4 Apr 23 16:37 4 0 S
bedeuten, dass sich das System in Ausführungsebene 4 befindet.
Planen eines cron-Jobs
Gehen Sie wie folgt vor, um einen Job mit Hilfe von cron (als root) zu planen:
1.
Führen Sie den Befehl: crontab -e root aus (Sie können root durch einen
anderen Benutzernamen ersetzen, um die crontab-Datei des entsprechenden
Benutzers zu bearbeiten). Daraufhin wird ein Editor geöffnet, mit dem Sie
crontab-Einträge erstellen oder ändern können.
Verweise auf Arbeitsschritte
145
2.
Bearbeiten Sie die Einträge wie erforderlich:
Fügen Sie beispielsweise folgenden Eintrag hinzu:
0 12 * * * tar cv /work /home >/tarlog 2>&1
Durch diesen Eintrag wird jeden Mittag eine tar-Datensicherung der Verzeichnisse
/work und /home durchgeführt.
Der Befehl funktioniert wie folgt (die Buchstaben unter den ersten fünf Feldern
des Beispiels dienen der Zuordnung der einzelnen Felder zu den nachfolgenden
Erläuterungen):
0 12 * * * tar cv /work /home 1>/tarlog 2>&1A B C D E
•
•
•
•
•
•
A = Minute
B = Stunde
C = Tag des Monats
D = Monat im Jahr
E = Wochentag (0 = Sonntag)
Ein Sternchen (*) steht für alle gültigen Werte. Wenn in den Feldern C, D und
E Sternchen stehen, bedeutet dies folglich, dass der Befehl an allen Tagen im
Jahr auszuführen ist. Beachten Sie, dass das Standardausgabe- und
Standardfehlergerät zu /tarlog umgeleitet werden.
Im Abschnitt „Erstellen eines automatisierten Sicherungsplans“ (Seite 135) finden
Sie zusätzliche Informationen und Beispiele zum Formatieren von
cron-Datei-Einträgen.
3.
Wenn Sie den Editor beenden, kopiert „crontab“ automatisch die Einträge in die
„crontab“-Datei des Benutzers.
Weitere Informationen finden Sie auf den Hilfeseiten cron(1M) und crontab(1).
Hinzufügen von Benutzern zu einer Arbeitsgruppe
In diesem Abschnitt werden folgende Themen behandelt:
•
•
•
•
•
„Zugreifen auf mehrere Systeme“ (Seite 146)
„Gemeinsames Nutzen ferner Arbeitsverzeichnisse“ (Seite 147)
„Vergleich zwischen lokalen und fernen Heimverzeichnissen“ (Seite 148)
„Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen: Fallbeispiel“ (Seite 148)
„Exportieren eines lokalen Heimverzeichnisses“ (Seite 150)
Zugreifen auf mehrere Systeme
Wenn ein Benutzer auf mehreren Systemen über ein Konto mit demselben
Anmeldenamen verfügt (beispielsweise wenn das Verzeichnis $HOME des Benutzers
über NFS von einem Datei-Server aus eingehängt wird), muss auf allen diesen Systemen
dieselbe Benutzer-ID verwendet werden.
146
Verwalten von Systemen
Beispiel: Der Benutzer thomas hat auf dem System tmsystem1 die uid 200, und er
importiert Dateien in System tmsystem2, auf dem er die uid 330 besitzt. Wenn die
auf dem System tmsystem1 erstellten Dateien über die Berechtigungen -rw------verfügen, kann er vom System tmsystem2 aus nicht auf die Dateien zugreifen. HP-UX
ermittelt die Eigentümer von Dateien anhand der uid und nicht anhand des
Benutzernamens.
Als Systemverwalter sollten Sie sicherstellen, dass jeder neue Benutzeranmeldename
über eine entsprechende uid verfügt, die in der jeweiligen Arbeitsgruppe, am jeweiligen
Standort oder im jeweiligen Netzwerk eindeutig ist, auf den/die/das der Benutzer
zugreifen muss.
Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
Damit ein Benutzer mit Hilfe von rcp oder remsh auf ein fernes System zugreifen
darf oder rlogin ohne Angabe eines Kennwort verwenden kann, müssen Sie die Datei
$HOME/.rhosts auf dem fernen System einrichten.
Datei $HOME/.rhosts
Die in der Datei $HOME/.rhosts aufgelisteten Benutzer können ohne Angabe eines
Kennworts über die in der Datei genannten fernen Systeme und Konten auf das lokale
System zugreifen. Ein lokaler Benutzer sollte Eigentümer dieser Datei sein.
Im folgenden Beispiel befindet sich die Datei /home/evan/.rhosts auf dem System
et6700. Die Benutzer zac und matthew können sich ohne Angabe eines Kennworts
am Konto von evan auf et6700 anmelden, wenn sie von zship bzw. checker aus
zugreifen.
zship zac
checker matthew
HINWEIS: Aufgrund der Sicherheitsregeln Ihres Standorts können Sie möglicherweise
keine $HOME/.rhosts-Datei verwenden und die Befehle remsh oder rcp ebenfalls
nicht verwenden. Ziehen Sie in diesem Fall stattdessen die Verwendung der Befehle
für die sichere Shell (ssh) und für das sichere Kopieren (scp) in Betracht.
Gemeinsames Nutzen ferner Arbeitsverzeichnisse
Nach Erstellen eines neuen Benutzerkontos müssen Sie entscheiden, auf welche
Verzeichnisse innerhalb der Arbeitsgruppe der Benutzer Zugriff haben muss. Mit NFS
können Benutzer ihre eigenen Systeme verwenden, um Dateien zu bearbeiten, die sich
auf anderen Datei-Servern befinden. Der Server bzw. das ferne System nutzt dabei
ebenfalls das System des Benutzers, und das System des Benutzers importiert die
Daten vom fernen System.
In „Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen: Fallbeispiel“ (Seite 148) finden
Sie Beispiele zur Einrichtung Ihrer Benutzer.
Verweise auf Arbeitsschritte
147
Vergleich zwischen lokalen und fernen Heimverzeichnissen
Die Heimverzeichnisse von Benutzern können sich auf den jeweiligen lokalen Systemen
oder auf einem fernen Datei-Server befinden. Der Vorteil der zentralen Verwaltung
der Heimverzeichnisse aller Benutzer auf einem einzigen Datei-Server besteht darin,
dass alle Konten gleichzeitig gesichert werden können.
Befindet sich das Heimverzeichnis eines Benutzers auf einem fernen Server, empfiehlt
es sich, ein Heimverzeichnis minimaler Größe auf dem lokalen System zu erstellen,
damit sich der Benutzer anmelden kann, wenn der Server nicht in Betrieb ist. Weitere
Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
Die Arbeitsschritte zum Erstellen eines Heimverzeichnisses auf einem fernen System
finden Sie in „Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen: Fallbeispiel“
(Seite 148).
Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen: Fallbeispiel
Im folgenden Beispiel ist dargestellt, wie Sie das Heimverzeichnis und das
Arbeitsverzeichnis des Benutzers Tom vom Datei-Server, flserver, und Emacs und
Netscape vom Anwendungs-Server, appserver, importieren.
Abbildung 3-1 Hinzufügen eines Benutzers zu mehreren Systemen
Bevor Sie beginnen, vergewissern Sie sich, dass für den Anmeldenamen des Benutzers
Tom im gesamten System, das er zu benutzen beabsichtigt, ein eindeutiger uid-Wert
verwendet wird. (Möglicherweise verfügt Ihr Netzwerkverwalter über ein Programm,
um die Eindeutigkeit der Benutzer-IDs sicherzustellen.)
Erstellen Sie anschließend für Tom auf dem Datei-Server flserver ein Konto. Weitere
Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
148
Verwalten von Systemen
Danach gehen Sie wie folgt vor:
1.
Machen Sie auf dem Datei-Server das Verzeichnis home (/home/tom) und das
Verzeichnis projects von Tom, in dem dieser seine Arbeit erledigt
(/projects/work), verfügbar.
a. Fügen Sie der Datei /etc/dfs/dfstab einen Eintrag hinzu, damit das
Heimverzeichnis home von Tom gemeinsam genutzt werden kann:
share -F nfs -o -async,anon=65534 -d “home dir” /home/tom
Wenn das Verzeichnis bereits gemeinsam genutzt wird, fügen Sie das System
des Benutzers einfach der Zugriffsliste hinzu.
b.
Fügen Sie der Datei /etc/dfs/dfstab einen Eintrag hinzu, um das
Verzeichnis /projects/work gemeinsam zu nutzen:
share -F nfs -o -async,anon=65534 -d “work” /projects/work
Dieses Verzeichnis enthält Dateien und Verzeichnisse, die Tom mit anderen
Mitgliedern seines Projektteams gemeinsam nutzt.
c.
Zwingen Sie den Server, die Datei /etc/dfs/dfstab erneut zu lesen, und
aktivieren Sie die gemeinsame Nutzung ebenfalls für /projects/work und
/home/tom:
shareall -F nfs
2.
Ermöglichen Sie auf dem Anwendungs-Server den Zugriff auf die Verzeichnisse
(emacs und netscape), die Tom benötigt:
a. Fügen Sie der Datei /etc/dfs/dfstab Einträge hinzu:
share -F nfs -o async,anon=65534 -d “emacs” /usr/local/share/emacs
share -F nfs -o async,anon=65534 -d “emacs” /opt/hp/gnu/bin700/emacs
share -F nfs -o async,anon=65534 -d “netscape” /opt/netscape
b.
Exportieren Sie die Verzeichnisse für emacs und netscape:
sharall -F nfs
3.
Auf dem System von Tom, wsb2600, gehen Sie wie folgt vor:
a. Erstellen Sie das Konto für Tom. Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung. Ist der Benutzer Tom bereits auf
einem anderen System eingerichtet (beispielsweise auf flserver), können
Sie die Zeile in der Datei /etc/passwd von flserver kopieren und in die
Datei /etc/passwd auf dem System wsb2600 einfügen. Dadurch stellen Sie
sicher, dass für das Konto von Tom auf beiden Systemen dieselbe Benutzer-ID
verwendet wird.
b. Erstellen Sie leere Verzeichnisse für die zu importierenden Dateisysteme.
mkdir
mkdir
mkdir
mkdir
mkdir
/home/tom
/projects/work
/usr/local/share/emacs
/opt/hp/gnu/bin700/emacs
/opt/netscape
Verweise auf Arbeitsschritte
149
c.
Fügen Sie der Datei /etc/fstab folgende Einträge hinzu.
flsserver:/home/tom /home/tom nfs rw,suid 0 0
flserver:/work /work nfs rw,suid 0 0
appserver:/opt/netscape opt/netscape nfs rw,suid 0 0
appserver:/usr/share/emacs/ /usr/share/emacs nfs rw,suid 0 0
appserver:/opt/hp/gnu/bin700/emacs nfs rw,suid 0 0
d.
Hängen Sie alle Verzeichnisse ein:
mount -a
Weitere Informationen finden Sie in „Exportieren eines Dateisystems (von HP-UX zu
HP-UX)“ (Seite 151).
Exportieren eines lokalen Heimverzeichnisses
Gehen Sie von folgendem Szenario aus: Auf einem System namens wsj6700 soll ein
Konto für einen Benutzer namens lisa eingrichtet werden. In diesem Beispiel befindet
sich das Heimverzeichnis von lisa auf ihrer lokalen Platte. Das Verzeichnis wird
ebenfalls von den anderen Systemen genutzt, bei denen sie sich anmeldet.
1.
Führen Sie auf dem lokalen System die folgenden Schritte aus:
a. Erstellen Sie das Benutzerkonto. Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
b. Exportieren Sie das Heimverzeichnis des Benutzers auf die weiteren Systeme,
an denen sich der Benutzer anmelden muss:
• Fügen Sie der Datei /etc/dfs/dfstab einen Eintrag hinzu, wie
beispielsweise flserver:
share -F -o async,anon=65534 -d “lisa home” /home/lisa
•
Exportieren Sie das Heimverzeichnis /home/lisa:
shareall -F nfs
2.
Führen Sie auf dem fernen System die folgenden Schritte aus:
a. Erstellen Sie ein leeres Verzeichnis:
mkdir /home/lisa
b.
Fügen Sie der Datei /etc/fstab folgenden Eintrag hinzu:
mailserver:wsj6700:/home/lisa /home/lisa nfs rw,suid 0 0
c.
Hängen Sie alle Verzeichnisse ein:
mount -a
Weitere Informationen finden Sie in „Exportieren eines Dateisystems (von HP-UX zu
HP-UX)“ (Seite 151).
150
Verwalten von Systemen
Exportieren eines Dateisystems (von HP-UX zu HP-UX)
Verwenden Sie eine der folgenden Vorgehensweisen, um die gemeinsame NFS-Nutzung
auf dem Server einzurichten.
•
•
„Exportieren eines Dateisystems mit Hilfe von HP SMH“ (Seite 151)
„Exportieren eines Dateisystems mit Hilfe der Befehlszeile“ (Seite 151)
Exportieren eines Dateisystems mit Hilfe von HP SMH
1.
2.
3.
4.
5.
Melden Sie sich als Superuser (root) am Server an.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf. Wählen Sie Tools, Network Services
Configuration, Networked File Systems, Share/Unshare File Systems (Export
FS) aus.
Aktivieren Sie, falls erforderlich, NFS:
Wählen Sie Dateisystem gemeinsam nutzen (exportieren)... aus.
Füllen Sie die Felder aus, die die gemeinsam zu nutzenden Dateisysteme, die
zugehörigen Zugriffsrechte und die Systeme angeben, die diese Dateisysteme
importieren können. Verwenden Sie bei Bedarf die Online-Hilfe.
Das gemeinsam verwendete Dateisystem sollte jetzt in der Datei /etc/dfs/sharetab
aufgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie in der Hilfe.
Exportieren eines Dateisystems mit Hilfe der Befehlszeile
1.
2.
Melden Sie sich als Superuser (root) am Server an.
Gehen Sie wie folgt vor, wenn das System nicht bereits als NFS-Server konfiguriert
ist:
a. Bearbeiten Sie die Datei /etc/rc.config.d/nfsconf. Ändern Sie dabei
die Werte für NFS_SERVER und START_MOUNTD in den Wert 1.
b. Starten Sie das Skript nfs.server:
/sbin/init.d/nfs.server start
3.
Bearbeiten Sie die Datei /etc/dfs/sharetab, indem Sie einen Eintrag für jedes
gemeinsam zu nutzende Verzeichnis hinzufügen. Dieser Eintrag gibt das
Verzeichnis und (optional) die Systeme an, von denen es importiert werden kann.
Der Eintrag muss dem folgenden Beispiel entsprechen:
/opt/netscape async,anon=65534,access=wsb2600:appserver:wsb2600:wszx6
HINWEIS: Werden für ein bestimmtes Dateisystem keine Systeme angegeben,
erhalten alle Systeme die Berechtigung, das Dateisystem zu importieren. Werden
im Gegensatz dazu einige Systeme aufgelistet, können nur dieses Systeme das
Dateisystem importieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite dfstab(4).
Verweise auf Arbeitsschritte
151
4.
Geben Sie die Verzeichnisse frei:
shareall -F nfs
Verschieben von Ressourcen
Verschieben eines Systems
Mit den folgenden Arbeitsschritten verschieben Sie ein System von einem Subnetzwerk
zu einem anderen, indem Sie den Host-Namen des Systems, die IP-Adresse und den
Domänen-Namen-Server ändern.
HINWEIS:
1.
Führen Sie die Schritte 1 bis 10 aus, bevor Sie das System verschieben.
Starten Sie set_parms:
/sbin/set_parms hostname
2.
3.
4.
Ändern Sie nach der entsprechenden Eingabeaufforderung den Systemnamen.
Antworten Sie mit „Nein“ auf die Frage „reboot?“.
Starten Sie set_parms erneut:
/sbin/set_parms ip_address
5.
6.
7.
Ändern Sie nach der entsprechenden Eingabeaufforderung die IP-Adresse des
Systems.
Antworten Sie mit „Nein“ auf die Frage „reboot?“.
Starten Sie set_parms erneut:
/sbin/set_parms addl_netwrk
8. Ändern Sie den Namen und die IP-Adresse des Domänen-Namen-Servers.
9. Antworten Sie mit „Nein“ auf die Frage „reboot?“.
10. Sobald Sie bereit sind, das System zu verschieben, führen Sie einen Systemabschluss
durch:
shutdown -h
11. Lösen Sie das System von den Anschlusskabeln und schließen Sie es am neuen
Standort an.
HINWEIS: Führen Sie die Schritte 12 und 13 nach dem Anschließen des Systems
am neuen Standort aus.
12. Schließen Sie die Anschlusskabel der Systemkomponenten an.
13. Starten Sie das System.
152
Verwalten von Systemen
Verschieben eines Verzeichnisses (innerhalb eines Dateisystems)
Von Zeit zu Zeit muss ein Benutzer ein Verzeichnis beispielsweise von
/home/Benutzer nach /work/project5 verschieben. Folgende Hinweise dienen
hierbei als Leitfaden.
1.
cp -r /home/Benutzer/Unterverzeichnis
/work/project5/Unterverzeichnis
Versuchen Sie nicht, /work/project5/Unterverzeichnis zuerst zu erstellen.
2.
3.
4.
5.
6.
ll -R /home/Benutzer/Unterverzeichnis
ll -R /work/project5/Unterverzeichnis
Vergleichen Sie die Ausgabedaten der letzten beiden Befehle. Sind die Daten
identisch, führen Sie den nächsten Schritt aus.
rm -r /home/Benutzer/Unterverzeichnis
Ändern Sie, falls erforderlich, die Berechtigungen.
Bei der oben genannten Operation bleiben die Eigentümer normalerweise intakt.
Wenn Sie jedoch aus irgendeinem Grund den Benutzer „root“ aufrufen müssen,
ist der Benutzer „root“ Eigentümer aller neuen Dateien. Die Berechtigungen einer
Unterverzeichnisstruktur lassen sich mit folgenden Arbeitsschritten in eleganter
Weise durchgehend ändern:
cd /work/project5/Unterverzeichnis
find . -print | xargs chgrp Benutzergruppe
find . -print | xargs chown Benutzer
Aufrufen des Verzeichnisstapels
Sie können die erneute Eingabe langer Pfadnamen vermeiden, wenn Sie zwischen
Verzeichnissen hin- und herwechseln möchten. Verwenden Sie dazu den Bindestrich
(-), um das zuletzt verwendete Verzeichnis anzugeben:
$pwd
/home/patrick
$cd /projects
$cd /home/patrick
Weiterarbeiten während einer geplanten Ausfallzeit
Wenn Ihr Datei-Server heruntergefahren ist und Sie Dateien von diesem System
gemeinsam nutzen, können Sie auf die Dateien nicht zugreifen. Wenn Sie Ihr System
verwenden können und die nötige Software verfügbar ist, können Sie die Dateien in
Ihren lokalen Verzeichnisbaum kopieren, um mit diesen dort zu arbeiten, solange der
Server heruntergefahren ist. Sie können auch andere Dateien oder Anwendungen
kopieren, die Sie benötigen.
Verweise auf Arbeitsschritte
153
Sobald der Server wieder verfügbar ist, müssen Sie unbedingt alle geänderten Dateien
zurück an den entsprechenden Speicherort auf dem Datei-Server kopieren.
Während der Datei-Server nicht verfügbar ist, dürfen Sie auch keine Dateien in den
gemeinsam genutzten Verzeichnissen oder anderen Einhängepunkten speichern. Diese
Dateien werden verborgen, wenn Sie das Dateisystem wieder vom Datei-Server
einhängen.
Erstellen eines Diagramms der Plattenverwendung des Systems
Es erweist sich als hilfreich (und in einigen Fällen als entscheidend), über ein
Hardcopy-Diagramm der Platten des Systems und ihrer Verwendung zu verfügen. Sie
müssen zumindest für jeden Server in der Arbeitsgruppe ein derartiges Diagramm
erstellen. Sorgen Sie dafür, dass Sie stets über ein aktuelles Diagramm verfügen, wenn
Sie Platten hinzufügen oder austauschen oder die Konfiguration ändern.
1.
2.
3.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Folgendes aus: Tools → Disks and File Systems → Disks. Eine Liste
der Platten im System wird angezeigt.
Auf diesem Bildschirm werden folgende Daten für die einzelnen Platten angezeigt:
• Hardwarepfad (beispielsweise 1/0/0/3/0.6.0).
• Verwendung (beispielsweise LVM)
• Volumengruppe (beispielsweise vg00)
• Gesamtkapazität der Platte
(Der verwendbare Speicherplatz wird etwas geringer sein, und zwar
wahrscheinlich insgesamt ca. 15 %. Weitere Informationen finden Sie in
„Einrichten logischer Volumen für Dateisysteme“ im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.)
•
4.
Modellnummer der Platte und in einigen Fällen der Name des zugehörigen
Gerätetreibers, beispielsweise HP C3010 SCSI Disk Drive.
Wählen Sie alle Platten einzeln nacheinander aus. Auf diese Weise werden weitere
Information für die ausgewählte Platte unten auf der Seite angezeigt. Anschließend
können Sie zwischen den Registerkarten Eigenschaften, LUN-Attribute,
LUN-Pfade und Physisches Volumen wählen, um detaillierte Informationen zu
jeder ausgewählten Platte anzuzeigen.
• Gerätedateiname(n) der/des logischen Volumen(s), das/die die Platte belegen.
• Verwendungszweck der einzelnen logischen Volumen (beispielsweise HFS,
Swap/Dump).
• Plattenplatz in MB, der auf dieser Platte von den einzelnen logischen Volumen
belegt wird.
Ist ein logisches Volumen auf mehr als einer Platte gespeichert, können Sie
diesem Bildschirm entnehmen, wie der Plattenplatz auf die verschiedenen
Platten verteilt ist.
154
Verwalten von Systemen
Beim im Beispieldiagramm dargestellten System ist das logische Volumen
lvol1 der Volumengruppe vg02 auf zwei Platten verteilt, c0t2d0 und
c0t5d0.
•
Ggf. Dateisystem, in das das logische Volumen eingehängt ist.
Sie können feststellen, wie ein Dateisystem auf mehrere LVM-Platten verteilt
ist. Das Verzeichnis /home des im Diagramm dargestellten Systems ist
beispielsweise in /dev/vg02/lvol1 eingehängt. Dieses logische Volumen
belegt die Platte c0t2d0 vollständig und 356 MB der Platte c0t5d0.
Es ist von Nutzen, die Zuordnung physischen Plattenspeichers zu logischen
Volumen und Dateisystemen zu kennen. Daher wird empfohlen, sie im Diagramm
zu erfassen.
Verwenden Sie die detaillierten Daten, um mit der Erstellung des Diagramms zu
beginnen: Fassen Sie die Platten in ihren Volumengruppen zusammen und setzen
Sie deren Hardwareadressen und Größen ein. Falls gewünscht, können Sie auch
die Modellnummer (beispielsweise HP C3010) und den Namen des Gerätetreibers
(SCSI) hinzufügen.
5.
6.
Sie können Informationen zu den logischen Volumen abrufen, indem Sie auf die
Registerkarte Logische Volumen oben auf der Seite klicken. Eine Liste mit
logischen Volumen wird angezeigt. Anschließend können Sie die logischen
Volumen einzeln nacheinander auswählen, um ähnlich detaillierte Informationen
für jedes logische Volumen abzurufen.
Wenn Sie auf die Registerkarten Volumengruppen oder Dateisysteme oben auf
der Seite klicken, werden zusätzliche Informationen angezeigt wie z. B. der
verfügbare Gesamtspeicher und die Dateisystemverteilung.
Suchen großer Dateien
Bevor Sie Benutzer auffordern, nicht mehr erforderliche Dateien von übervollen
Volumen zu löschen, erweist es sich als hilfreich, die größten Dateien festzustellen.
(Häufig handelt es sich um Kerndateien, an die Benutzer nicht mehr denken,
Postscript-Dateien, die bereits vor langem gedruckt und vergessen wurden, Ordner,
die alte Postnachrichten enthalten usw.) Mit den folgenden Befehlen können Sie
beispielsweise nach diesen Dateien suchen:
Beispiel 3-1 Erstellen einer nach Größe sortierten Auflistung eines Verzeichnisses
ll Verz_name | sort -n -k5,6
Verweise auf Arbeitsschritte
155
Beispiel 3-2 Suchen von Dateien, die eine bestimmte Größe übersteigen
Diese Befehls-Pipe gibt eine Liste der Dateien mit mehr als 2 Millionen Zeichen aus,
die in einem Verzeichnisbaum gefunden wurden, der bei Verz_name beginnt:
find
Verz_name -size +2000000c|xargs ll -d
Sie können diesen Wert auf eine beliebige Größe einstellen. Mit den anderen Optionen
des Befehls find können Sie Ihre Suche weiter eingrenzen. Der Befehl oben kann z. B.
so angepasst werden, dass nur noch Dateien gesucht werden, deren Eigentümer der
Benutzer skibby ist:
find
Verz_name -user skibby -size +2000000c|xargs ll -d
Überprüfen der Merkmale von Dateisystemen
Verwenden Sie den Befehl mkfs mit der Option -m, um anzuzeigen, mit welchen
Merkmalen ein Dateisystem erstellt wurde. Dieser Befehl funktioniert bei JFS besonders
gut:
#bdf | grep /work
/dev/vg01/lvol8
73728
7856
61648
11% /work
#mkfs -m /dev/vg01/lvol8
mkfs -F vxfs -o ninode=unlimited,bsize=8192,version=6,inosize=256,logsize=2048,largefiles0
#
HINWEIS: Die Angabe bsize in den Ausgabedaten steht für die Blockgröße in Byte
des Dateisystems /work. Bei JFS-Dateisystemen bestimmt die konfigurierte Blockgröße
nur die Blockgröße der direkten Blöcke, d. h. üblicherweise der ersten Blöcke, die in
eine neue Datei geschrieben werden. Indirekte Blöcke, d. h. üblicherweise die Blöcke,
die beim Aktualisieren der Datei über längere Zeit hinzugefügt werden, haben alle
eine Blockgröße von 8 KB.
Eine detaillierte Erläuterung der einzelnen Felder der Ausgabedaten finden Sie auf der
Hilfeseite mkfs_vxfs(1M).
Sie können den Befehl mkfs -m zwar auch bei einem HFS-Dateisystem ausführen,
aber die Ausgabedaten sind weniger benutzerfreundlich, da die Feldbezeichnungen
fehlen. Bei diesen Dateisystemen geben Sie besser den Befehl dumpfs und grep für
den Parameter ein, an dem Sie interessiert sind (ein Beispiel siehe „Prüfen der
Blockgröße für NFS-Server/-Clients“ (Seite 203)).
Verwalten von Gruppen verteilter Systeme oder Serviceguard-Clustern
Sie können Ihren verteilten Cluster oder Ihr Netzwerk auch mit Distributed Systems
Administration Utilities (DSAU) überwachen. Mit DSAU können Regeln auf jedes
System in der verteilten Konfiguration angewendet werden. Mit DSAU-Werkzeugen
können verschiedene Aufgaben über Gruppen von Systemen hinweg oder in einem
Serviceguard-Cluster ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie im
Handbuch Distributed Systems Administration Utilities User's Guide.
156
Verwalten von Systemen
Hinzufügen von Peripheriegeräten
Ziehen Sie zum Hinzufügen von Peripheriegeräten die folgende Dokumentation zu
Rate:
•
•
Das mit dem Peripheriegerät gelieferte Hardwareinstallationshandbuch.
Informationen zu PCI OL* finden Sie im OL*-Support-Handbuch für Schnittstellenkarten. PCI OL*-Informationen zu n-partitionierbaren Systemen finden Sie
im Handbuch nPartition Administrator's Guide.
PCI OL* (ehemals OLAR) bezeichnet die Fähigkeit, eine PCI-Karte hinzufügen
oder entfernen zu können, ohne das gesamte System herunterfahren zu müssen.
In Verbindung mit dem Betriebssystem ermöglicht die Systemhardware die
Kontrolle der Stromversorgung einzelner Steckplätze. Anstatt das gesamte System
auszuschalten, können Sie die Stromversorgung einzelner PCI-Steckplätze
unterbrechen.
Die Begriffe „PCI-Verriegelung“ und „Klingel“ stehen für physische Verriegelungen
und Tasten am System, mit dem Sie die Stromversorgung einzelner PCI-Steckplätze
unterbrechen können.
Die Prozeduren für PCI OL* können über eine GUI wie z. B. pdweb) oder Partition
Manager oder über HP-UX Befehle wie z. B. (rad (olrad 11i v2) ausgeführt
werden). Die Vorgehensweise wird in den oben genannten Handbüchern
dokumentiert.
ACHTUNG: Bevor Sie mit diesen Schritten beginnen, lesen Sie die oben
aufgeführten Handbücher. Die Unterbrechung der Stromversorgung einzelner
PCI-Steckplätze kann katastrophale Auswirkungen haben. Besteht über den
betreffenden PCI-Steckplatz eine Verbindung zu einer nicht gespiegelten Rootoder Auslagerungsplatte, stürzt das System ab. Darüber hinaus muss auch die
E/A-Karte selbst auf ihre Kompatibilität zu OL* und zum entsprechenden
PCI-Steckplatz geprüft werden. Sie können beispielsweise eine 33-MHz-Karte
nicht in einen 66-MHz-Bus einsetzen.
•
In den HP-UX 11i Release Notes finden Sie eine Liste der Dokumente, die für die
Installation von Peripheriegeräten relevant sind. Solche Dokumente können
spezifische Informationen zu Softwaretreibern und zu speziellen Gerätedateien
für die Kommunikation mit bestimmten Peripheriegeräten enthalten.
Der einfachste Weg zum Hinzufügen von Peripheriegeräten besteht im Ausführen von
HP SMH oder Partition Manager für n-partitionierbare Systeme. Sie können jedoch
auch HP-UX Befehle verwenden.
Damit HP-UX mit dem neuen Peripheriegerät kommunizieren kann, müssen Sie
eventuell den Systemkern des Systems neu konfigurieren, um einen neuen Treiber
hinzuzufügen. Wenn Sie mit HP-UX Befehlen arbeiten, verwenden Sie den auch von
HP SMH verwendeten Befehl /usr/sbin/mk_kernel. Detaillierte Informationen
Hinzufügen von Peripheriegeräten
157
finden Sie auf der Hilfeseite mk_kernel(1M), in der Online-Hilfe von HP SMH und in
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
Einrichten von Nicht-HP-Terminals
Gehen Sie zum Einrichten eines Benutzers mit einem Nicht-HP-Terminal wie folgt vor:
1.
Vergewissern Sie sich, dass die Dateigruppe NONHPTERM auf dem System
vorhanden ist. Verwenden Sie hierzu eine der folgenden Methoden:
• swlist -l fileset NonHP-Terminfo
Wenn die Dateigruppe vorhanden ist, wird der Eintrag für
NonHP-Terminfo.NONHPTERM angezeigt.
•
ll /var/adm/sw/products/NonHP-Terminfo
Wenn die Dateigruppe vorhanden ist, existiert das Verzeichnis /var/adm/
sw/products/NonHP-Terminfo/NONHPTERM.
Ist die Dateigruppe auf dem System nicht vorhanden, müssen Sie sie vom neuesten
HP-UX Medium laden. Weitere Informationen finden Sie in „Verwalten von
Software“ (Seite 185) oder im Software Distributor Verwaltungshandbuch.
2.
Suchen Sie im Verzeichnis /usr/share/lib/terminfo nach einer Datei, die
dem einzurichtenden Terminal entspricht. Angenommen, Sie wollen einen Benutzer
mit einem Wyse™ 100 Terminal einrichten. Alle unterstützten Terminals, deren
Namen mit w beginnen, sind im Verzeichnis /usr/share/lib/terminfo/w
enthalten. Da dieses Verzeichnis einen Eintrag wy100 enthält, haben Sie vermutlich
die richtige Datei gefunden. Um sicherzugehen, überprüfen Sie den Inhalt der
Datei mit dem Befehl more. Auf dem Bildschirm erscheint eine Reihe von
Sonderzeichen. Am Anfang der Datei erscheint jedoch die Zeichenfolge
wy100|100|wyse 100. Dies bedeutet, dass Sie die richtige Datei verwenden und
mit einem der Namen wy100, 100 oder wyse 100 auf das Wyse 100 Terminal
verweisen können.
Ist eine terminfo-Datei für das hinzuzufügende Terminal vorhanden,
überspringen Sie den nächsten Schritt und fahren Sie mit Schritt 4 weiter unten
fort.
Ist für das gewünschte Terminal keine terminfo-Datei vorhanden, müssen Sie
eine erstellen. Die zugehörigen Anweisungen finden Sie beim nachfolgenden
Schritt.
3.
Wenn Sie eine terminfo-Datei erstellen möchten, befolgen Sie die Anweisungen
auf der Hilfeseite terminfo(4).
Gehen Sie zum Anpassen einer vorhandenen Datei wie folgt vor:
a.
158
Melden Sie sich als Superuser an.
Verwalten von Systemen
b.
Erstellen Sie eine ASCII-Kopie einer vorhandenen terminfo-Datei. Geben
Sie beispielsweise Folgendes ein, um eine Kopie der Datei /usr/share/lib/
terminfo/w/wy100 zu erstellen:
untic /usr/share/lib/terminfo/w/wy100> neue_Datei
c.
d.
Bearbeiten Sie die neue Datei, so dass sie dem Funktionsumfang des neuen
Terminals entspricht. Sie müssen den Namen des Terminals in der ersten
Zeile ändern.
Kompilieren Sie die neue terminfo-Datei:
tic neue_Datei
Weitere Informationen finden Sie auf den Hilfeseiten tic(1M) und untic(1M).
4.
Setzen Sie die Umgebungsvariable TERM des Benutzers im entsprechenden
Anmeldeskript (entweder .profile für Benutzer der Korn- und POSIX-Shell
oder .login für Benutzer der C-Shell im Heimverzeichnis) auf einen der in Schritt
2 ermittelten Namen. Beispiel:
export TERM=wy100 (Korn- oder POSIX-Shell)
setenv TERM wy100 (C-Shell)
Die Standardversionen dieser Skripts fordern den Benutzer bei der Anmeldung
auf, den Terminal-Typ anzugeben. Statt also das Skript zu ändern, brauchen Sie
nur dem Benutzer mitzuteilen, dass er auf diese Aufforderung hin den
Terminal-Namen angeben sollte. Beispiel:
TERM = (hp) wy100
Sie können die Umgebungsvariable TERM auch mit dem Befehl /sbin/ttytype
setzen.
Fehlerbehebung bei Problemen mit Terminals
Es gibt eine Vielzahl von Problemen, die bei Terminals auftreten können. Viele dieser
Probleme führen dazu, dass ein Terminal anscheinend nicht mit dem Rechner
kommunizieren kann. Andere Probleme führen dazu, dass auf dem Bildschirm
unverständliche Zeichen erscheinen (entweder anstelle der erwarteten Daten oder
gemischt mit ihnen).
Im Folgenden werden hauptsächlich Probleme mit alphanumerischen Terminals
beschrieben. Viele der hier behandelten Lösungsansätze können jedoch auch bei
Terminal-Emulatoren wie HP AdvanceLink (auf HP Vectra PC) oder bei X Window
Terminal-Prozessen (beispielsweise hpterm und xterm) angewandt werden. Weitere
Informationen finden Sie in „Andere Probleme mit Terminals“ (Seite 164).
Hinzufügen von Peripheriegeräten
159
Das Terminal reagiert nicht
Wenn ein Terminal nicht reagiert und keine Zeichen (außer möglicherweise den über
die lokale Echofunktion erzeugten) anzeigt, kann dies auf eine Reihe von Ursachen
zurückzuführen sein. Mit Hilfe der nachfolgenden Arbeitsschritte können Sie die
meisten dieser Ursachen ermitteln.
1.
Überprüfen Sie den Status des Systems.
Ist das System noch aktiv? Falls nicht, haben Sie das Problem vermutlich schon
gefunden. Starten Sie das System erneut.
Arbeitet das System im Einbenutzermodus? Falls ja, ist die Systemkonsole das
einzige aktive Terminal. Andere Terminals reagieren nicht. Sie müssen das System
in einen Mehrbenutzermodus bringen. Informationen zum Wechseln des
Ausführungsmodus finden Sie auf der Hilfeseite init(1M).
HINWEIS: Geben Sie (von einem funktionierenden Terminal aus) folgenden
Befehl ein, um festzustellen, in welchem Ausführungsmodus das System arbeitet:
who -r
Die Ausgabe sieht etwa wie folgt aus:
.
system boot
Feb 10 07:10
2
0
S
Der aktuelle Status des Systems wird im Feld unmittelbar rechts der Uhrzeit (drittes
Feld von rechts) angegeben. Eine vollständige Beschreibung dieser Felder finden
Sie auf der Hilfeseite who(1).
2.
Überprüfen Sie, ob auf dem Terminal ein Editor aktiv ist.
Am besten überprüfen Sie dies von einem anderen Terminal aus. Geben Sie
folgenden Befehl ein:
ps -ef
Sehen Sie in der Spalte TTY nach, welche Prozesse dem Terminal, bei dem das
Problem vorliegt, zugeordnet sind. Überprüfen Sie für jeden Eintrag die Spalte
COMMAND, um festzustellen, ob es sich bei dem entsprechenden Prozess um
einen Editor handelt.
Wenn Sie feststellen, dass auf dem Terminal wirklich ein Editor aktiv ist, ist
wahrscheinlich der Texteingabemodus aktiv. Sie sollten die Daten speichern und
den Editor beenden. Die zugehörigen Anweisungen finden Sie auf der Hilfeseite
zum entsprechenden Editor.
ACHTUNG: Wenn Sie nicht sicher sind, welchen Status die bearbeiteten Daten
haben, dürfen Sie diese NICHT einfach speichern und den Editor beenden. Dadurch
wird der momentane Inhalt der Datei durch unbekannte Daten überschrieben.
Speichern Sie die Daten stattdessen in einer temporären Datei, so dass sowohl die
ursprüngliche Datei wie auch die bearbeitete Version zur Verfügung stehen.
160
Verwalten von Systemen
3.
Geben Sie auf der Tastatur des Terminals Strg-q ein.
Terminals verwenden häufig das XON/XOFF-Protokoll, um die Ausgabe auf den
Bildschirm zu starten und zu stoppen. Wenn die Ausgabe auf den Bildschirm
durch ein vom Terminal an den Rechner gesendetes XOFF-Signal (Strg-s) gestoppt
wurde, können Sie die Anzeige wieder starten, indem Sie ein XON-Signal an das
Terminal senden. Verwenden Sie hierzu die Tastenkombination Strg-q auf der
Tastatur des Terminals). Das Senden des XON-Signals führt auch dann nicht zu
Fehlern, wenn zuvor kein XOFF-Signal gesendet worden war.
Wenn das Problem auf eine Anwendung zurückzuführen ist, die eine Endlosschleife
durchläuft oder nicht richtig funktioniert, drücken Sie die Taste Untbr.
Anschließend drücken Sie Strg-C, um festzustellen, ob wieder eine
Shell-Eingabeaufforderung angezeigt wird (Strg-C entspricht dem
Standardunterbrechungszeichen; Sie können auch ein anderes
Unterbrechungszeichen verwenden). Geben Sie an einem funktionsfähigen Terminal
den folgenden Befehl ein, um festzustellen, welches Unterbrechungszeichen das
betreffende Terminal verwendet:
stty < /dev/Gerätedateiname_für_Problem-Terminal
ACHTUNG: Der Befehl stty darf nur mit den Gerätedateinamen für momentan
aktive Terminal-Gerätedateien verwendet werden. (Verwenden Sie den Befehl
who, um festzustellen, welche Gerätedateien aktiv sind). Wenn Sie versuchen,
stty mit einer nicht aktiven Gerätedatei auszuführen, blockiert das Terminal, an
dem Sie die Befehle eingegeben haben.
4.
Setzen Sie das Terminal zurück.
Das Terminal selbst ist möglicherweise in einem Status blockiert, in dem es nicht
verwendet werden kann. Versuchen Sie, das Terminal zurückzusetzen.
Informationen zu diesem Thema finden Sie im Benutzerhandbuch zu Ihrem
Terminal. Sie können das Terminal auch ausschalten, ein paar Sekunden warten
und es anschließend wieder einschalten, um es zurückzusetzen.
5.
Überprüfen Sie die Terminalkonfiguration.
Das Terminal ist eventuell nicht richtig konfiguriert. Überprüfen Sie folgende
Punkte:
•
•
•
•
6.
Ist der Modus „Externer Rechner“* eingeschaltet? Aktivieren Sie ihn.
Ist der Blockmodus* eingeschaltet? Deaktivieren Sie ihn.
Ist der Modus „Zeile ändern“* eingeschaltet? Deaktivieren Sie ihn.
Ist der Modus „Alles ändern“* eingeschaltet? Deaktivieren Sie ihn.
Vergewissern Sie sich, dass die physische Verbindung in Ordnung ist.
Überprüfen Sie folgende Punkte:
•
Sind alle Kabel fest an der richtigen Stelle angeschlossen?
Hinzufügen von Peripheriegeräten
161
•
•
•
7.
Sind alle Schnittstellenkarten fest in den Steckplätzen eingebaut?
Ist das Netzkabel zum Terminal fest angeschlossen?
Ist das Terminal eingeschaltet?
Beenden Sie die dem Terminal zugeordneten Prozesse („kill“).
ACHTUNG: Gehen Sie beim Beenden von Prozessen mit „kill“ äußerst vorsichtig
vor. Die Prozesse werden sofort und bedingungslos beendet. Bei einigen gültigen
Prozessen kann die Ausführung sehr lange dauern. Vergewissern Sie sich, dass
Sie die PID-Nummern für den Befehl kill richtig eingeben, damit nicht
versehentlich die falschen Prozesse beendet werden.
Wenn Sie noch ein anderes funktionsfähiges Terminal haben, melden Sie sich an
diesem Terminal als Superuser an. Geben Sie Folgendes ein:
ps -ef
Die Ausgabe sieht beispielsweise so aus:
UID
root
root
root
root
root
root
stevem
PID
95
94
22095
22977
14517
107
20133
PPID
1
0
1
1
1
1
1
C
0
0
0
0
0
0
0
STIME
Jul 20
Jul 20
13:29:17
14:42:28
Jul 21
Jul 20
11:20:24
TTY
?
tty0p5
?
?
ttyd1p4
?
ttyd2p5
TIME
0:00
0:00
0:00
0:00
0:01
0:00
0:00
COMMAND
/usr/sbin/getty
/usr/sbin/getty
/usr/sbin/getty
/usr/sbin/getty
-csh [csh]
/usr/sbin/getty
-csh [csh]
-h
-h
-h
-h
ttyd1p0
tty0p5
ttyd2p1
ttyd2p0
9600
9600
9600
9600
-h ttyd3p0 9600
Sehen Sie in der Spalte TTY nach, welche Prozesse dem Terminal, bei dem das
Problem vorliegt, zugeordnet sind. Sehen Sie in der Spalte PID nach, welche
Prozess-IDs diesem Terminal zugeordnet sind. Hierbei handelt es sich um die
Prozess-IDs für die dem betreffenden Terminal zugeordneten Prozesse. Geben Sie
folgenden Befehl für alle dem betreffenden Terminal zugeordneten Prozess-IDs
ein:
kill -9 Prozess-ID [Prozess-ID]...
Wenn in oben genanntem Beispiel der dem Terminal ttyd2p5 zugeordnete Prozess
mit kill beendet werden soll, geben Sie folgenden Befehl ein:
kill -9 20133
Dadurch werden alle diesem Terminal zugeordneten Prozesse beendet. Der Prozess
init startet anschließend einen Prozess getty für dieses Terminal (sofern dies
in der Datei /etc/inittab entsprechend konfiguriert wurde) und Sie können
sich wieder an dem Terminal anmelden.
8.
Versuchen Sie, sich wieder an dem zuvor blockierten Terminal anzumelden.
Falls dies gelingt, ist das Problem behoben. Falls nicht, fahren Sie mit dem nächsten
Schritt fort.
162
Verwalten von Systemen
9.
Senden Sie mit dem Befehl cat eine ASCII-Datei an die Gerätedatei des
blockierten Terminals.
HP-UX kommuniziert über Gerätedateien mit Peripheriegeräten. Diese speziellen
Dateien befinden sich normalerweise im Verzeichnis /dev. HP-UX legt mit Hilfe
dieser Dateien fest, über welchen Treiber mit dem Gerät kommuniziert werden
soll (durch Angabe der Major-Nummer). Außerdem dienen sie zur Bestimmung
der Adresse und bestimmter Funktionsmerkmale des Geräts (durch Angabe der
Minor-Nummer).
Versuchen Sie, mit dem Befehl cat eine ASCII-Datei (beispielsweise /etc/motd
oder /etc/issue) an die dem Terminal zugeordnete Gerätedatei zu senden.
Wenn das betreffende Terminal beispielsweise der Gerätedatei ttyd1p4
zugeordnet ist, geben Sie folgenden Befehl ein:
cat /etc/motd > /dev/ttyd1p4
Der Inhalt der Datei /etc/motd sollte jetzt auf dem der Gerätedatei /dev/
ttyd1p4 zugeordneten Terminal erscheinen. Wird der Text nicht angezeigt, fahren
Sie mit dem nächsten Schritt fort.
10. Überprüfen Sie die Parameter der Gerätedatei für das Terminal.
Wie allen Dateien sind auch den Gerätedateien bestimmte Zugriffsberechtigungen
zugeordnet. Die Zugriffsberechtigungen für die Datei müssen so gesetzt sein, dass
Sie Zugriff auf die Datei haben. Mit der Einstellung 622 (crw--w--w-) ist dieser
Zugriff gewährleistet.
Wenn die Zugriffsberechtigungen einen Schreibzugriff erlauben und die Datei
dennoch auf dem Terminal nicht angezeigt wird, überprüfen Sie die Major- und
die Minor-Nummer der Gerätedatei. Sie können diese Nummern mit dem Befehl
ll anzeigen. Mit Hilfe des Befehls lssf können Sie die Major- und Minor-Nummer
interpretieren und das Ergebnis der Analyse anzeigen.
11. Prüfen Sie darüber hinaus folgende Punkte:
• Vergewissern Sie sich, dass die inittab-Einträge aktiv sind.
Wenn Sie dieses Terminal gerade hinzufügen und einen neuen Eintrag für
das Terminal in der Datei /etc/inittab angelegt haben, denken Sie daran,
dass der neue Eintrag dadurch noch nicht automatisch aktiviert wurde. Zum
Aktivieren des Eintrags geben Sie folgenden Befehl ein:
init -q
Dies veranlasst den init-Prozess, die Datei /etc/inittab zu durchsuchen
und die Informationen in seinen internen Tabellen zu aktualisieren.
•
Überprüfen Sie die Hardwarefunktionsfähigkeit.
Prüfen Sie jetzt die Hardware. Überprüfen hierzu Sie folgende Punkte:
— Wenn Ihr Terminal eine Selbsttestfunktion bietet, führen Sie diese jetzt
aus. Hat Ihr Terminal keine solche Funktion, schalten Sie das Terminal
Hinzufügen von Peripheriegeräten
163
aus. Warten Sie einige Sekunden und schalten Sie das Terminal
anschließend wieder ein. Dadurch wird die Hardware des Terminals
(zumindest teilweise) geprüft.
— Eine andere Möglichkeit zum Testen der Terminal-Hardware ist der
Austausch des betreffenden Terminals durch ein anderes, von dem Sie
sicher wissen, dass es in Ordnung ist. Sie können auf diese Weise auch
Probleme mit dem Terminal erkennen, die vom Terminal-Selbsttest nicht
erfasst werden.
HINWEIS: Tauschen Sie nur das Terminal sowie die Tastatur und die
Maus aus. Das neue Terminal muss mit demselben Kabelanschluss
verbunden werden, an dem zuvor das nicht funktionierende Terminal
angeschlossen war. Schließen Sie außerdem das Terminal, bei dem das
Problem aufgetreten ist, zusammen mit seiner Tastatur und seiner Maus
an dem Anschluss an, der zuletzt mit dem funktionsfähigen Terminal
verbunden war und stellen Sie fest, ob das Terminal hier funktioniert.
— Wenn das funktionsfähige Terminal an dem Problemarbeitsplatz ebenfalls
nicht funktioniert, das scheinbar defekte Terminal jedoch an dem anderen
Arbeitsplatz funktioniert, können Sie sicher sein, dass beide Terminals in
Ordnung sind und das Problem eine andere Ursache hat.
— Als Nächstes überprüfen Sie die Kabelverbindung zwischen dem Terminal
und dem Rechner. Tauschen Sie das Kabel gegen ein anderes aus, von dem
Sie wissen, dass es funktioniert.
HINWEIS: Da Sie bereits wissen, dass das Terminal am Ende des Kabels
in Ordnung ist, brauchen Sie nur die am Rechner angeschlossenen
Kabelenden auszutauschen. Besteht das Problem an dem gleichen Terminal
weiterhin, so ist wahrscheinlich das Kabel defekt oder falsch verdrahtet.
Tritt das Problem dagegen jetzt an dem anderen Terminal auf (und das
zuvor fehlerhafte Terminal funktioniert jetzt), liegt das Problem
wahrscheinlich an der MUX-Einheit, dem Anschluss oder der Schnittstellenkarte.
Andere Probleme mit Terminals
Das andere Problem, das mit Terminals auftreten kann, sind unverständliche Zeichen
auf dem Bildschirm. Dieses Problem kann in zwei verschiedenen Varianten auftreten:
Unverständliche Zeichen zusammen mit gültigen Daten und vollständig unverständliche
Anzeigen.
164
Verwalten von Systemen
Unverständliche Zeichen zusammen mit gültigen Daten
In der folgenden Liste sind mögliche Ursachen für die gleichzeitige Anzeige von gültigen
Daten und unverständlichen Zeichen auf dem Bildschirm aufgeführt:
•
Störungen auf der Datenleitungen:
— Das RS-232-Kabel ist zu lang (die maximal empfohlene Länge beträgt 15 Meter).
— Das Datenkabel verläuft unmittelbar an einer Störungsquelle (Motoren usw.).
— Teilweise kurzgeschlossene oder defekte Kabelphasen.
— Verbindungsstörungen bei Verwendung von Telefonleitungen.
•
Hardwareproblem mit einem Modem, einer Schnittstellenkarte oder dem Terminal
selbst.
Das Programm, das die Ein-/Ausgabe durchführt, sendet falsche Daten.
Die Funktion „Display Functns*“ Ihres Terminals ist aktiviert (dadurch werden
auch nicht druckbare Zeichen angezeigt).
•
•
Nur unverständliche Zeichen
Eine der häufigsten Ursachen für eine total unverständliche Anzeige auf dem Bildschirm
(und der erste Punkt, den Sie überprüfen sollten) ist eine nicht übereinstimmende
Baud-Rate. Wenn Ihr Terminal auf eine andere Geschwindigkeit eingestellt ist als die
Leitung (mit dem Befehl stty festgelegt), kann keine gültige Anzeige auf dem
Bildschirm aufgebaut werden.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht zu weiteren möglichen Ursachen dieses Problems:
Falls Sie sich noch nicht angemeldet haben, drücken Sie die Unterbrechungstaste.
Dadurch wird getty angewiesen, den nächsten Eintrag in der Datei /etc/gettydefs
auszuprobieren. Die Datei gettydefs kann so eingerichtet werden, dass beim Testen
der verschiedenen Einträge durch getty außerdem verschiedene Geschwindigkeiten
ausprobiert werden. Normalerweise ist diese Datei in dieser Weise konfiguriert. getty
probiert anschließend (bei jedem Drücken der Unterbrechungstaste) verschiedene
Geschwindigkeiten aus. Wenn die richtige Geschwindigkeit ausgewählt wurde, erhalten
Sie eine lesbare Anmeldeaufforderung.
•
•
•
•
•
Die Shell-Umgebungsvariable TERM ist nicht auf einen für das Terminal gültigen
Wert eingestellt. Wenn Sie ein HP Terminal verwenden, stellen Sie TERM auf den
Wert hp (in Kleinbuchstaben) ein. Verwenden Sie dafür den Shell-Befehl set.
Ein aktiver Prozess generiert eine unverständliche Ausgabe.
Ein Kabel ist falsch verdrahtet.
Starke Störungen auf der Datenleitung.
Hardwarefehler (Schnittstellenkarte, Modem, MUX usw. defekt)
Hinzufügen von Peripheriegeräten
165
166
4 Verwalten von Druckern
HINWEIS: In diesem Abschnitt können Sie den Begriff „Drucker“ durch den Begriff
„Plotter“ ersetzen. Das heißt, dass alle Funktionen, die für Drucker beschrieben werden,
auch auf Plotter anwendbar sind.
•
•
Informationen zu Druckverwaltungskonzepten finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Die Schritte zum Konfigurieren eines Druckverwaltungssystems finden Sie im
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung.
In diesem Kapitel werden die Aufgaben behandelt, die zum Konfigurieren eines neuen
Systems im Netzwerk und der Arbeitsgruppe erforderlich sind. Außerdem wird
erläutert, wie Sie den Zugriff auf gemeinsam genutzte Ressourcen, beispielsweise
Dateien und Drucker, sowie Services, wie etwa Post und Datensicherungen, einrichten:
Verwalten des LP-Spoolers
Folgende Prozeduren dienen zum Verwalten des LP-Spoolers:
•
•
•
•
•
„Stoppen und erneutes Starten des LP-Spoolers“ (Seite 167)
„Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen“ (Seite 169)
„Aktivieren oder Deaktivieren eines Druckers“ (Seite 169)
„Einstellen der Prioritätenschwelle eines Druckers“ (Seite 170)
„Ändern der Standardauftragspriorität eines Druckers“ (Seite 170)
Tabelle 4-1 in „Zusammenfassung der weiteren Aufgaben für Drucker“ (Seite 171)
enthält weitere Systemverwaltungsanweisungen für allgemeine Verwaltungsaufgaben.
In Tabelle 4-2 in „Lösen allgemeiner Druckerprobleme“ (Seite 172) sind
Lösungsvorschläge zur Fehlerbehebung bei möglichen Druckverwaltungsproblemen
aufgelistet.
In Tabelle 4-3 (Seite 173) und Tabelle 4-4 (Seite 174) sind die HP-UX Befehle aufgeführt,
die für Druckaufträge verwendet werden können.
Stoppen und erneutes Starten des LP-Spoolers
Üblicherweise wird der LP-Spooler während des Systemstartprozesses gestartet. (Soll
der Scheduler nicht beim Systemstart gestartet werden, bearbeiten Sie die Datei /etc/
rc.config.d/lp und setzen Sie die Shell-Umgebungsvariable LP auf 0.)
Der Spooler muss bei Änderung des Spool-Systems (beispielsweise Hinzufügen oder
Entfernen eines Druckers) gestoppt und nach Vornehmen der Änderung erneut gestartet
werden. Sie können den LP-Spooler mit Hilfe von HP SMH oder HP-UX Befehlen
stoppen bzw. starten.
Verwalten des LP-Spoolers
167
Verwenden von HP SMH
1.
2.
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools,Printer Management,Save or Restore Print Spooler
Configuration aus. Daraufhin wird eine Seite zum Starten von Werkzeugen
angezeigt.
HINWEIS: Wenn es sich bei Ihrer Client-Konsole um einen PC handelt, muss ein
X Window-Server aktiv sein, damit diese Funktion ausgeführt werden kann.
3.
Klicken Sie auf die Schaltfläche „Run“. Ein X Window-Fenster für die
Druckerverwaltung wird angezeigt.
Wählen Sie im Pull-Down-Menü Actions eines der folgenden Menüelemente
aus:
•
Stop Print Spooler, um den LP-Spooler zu stoppen.
HP SMH fordert Sie zur Bestätigung auf, bevor der LP-Spooler gestoppt wird.
•
Start LP Spooler, um den LP-Spooler (erneut) zu starten.
Sie werden von HP SMH gefragt, ob der Spooler mit oder ohne
Protokollfunktionen gestartet werden soll. Wenn Sie dies bejahen, werden
die Protokolldaten in der Datei /var/adm/lp/log gespeichert.
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Prüfen Sie das System auf aktive Druckaufträge. Am besten warten Sie, bis alle
Druckaufträge abgeschlossen sind, bevor Sie den LP-Spooler stoppen.
/usr/bin/lpstat -o -i
Im oben genannten Befehl wird durch die Option -o die Ausgabe aller
Ausgabeaufträge angezeigt. Durch die Option -i wird verhindert, dass auch ferne
Aufträge aufgelistet werden (d. h., lpstat zeigt nur lokale Aufträge an).
3.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Alle aktiven Druckaufträge werden zwar gestoppt, aber sie verbleiben in der
Druckwarteschlange.
4.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Wenn der Spooler erneut gestartet wird, werden alle Druckaufträge, die bei Eingabe
des Befehls lpshut aktiv waren bzw. gedruckt wurden, vollständig neu gedruckt.
Dabei spielt es keine Rolle, welcher Teil des Druckauftrags bereits gedruckt wurde.
168
Verwalten von Druckern
Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen
Als Superuser können Sie die Übertragung von Druckaufträgen an die Warteschlangen
angegebener Drucker oder Druckerklassen mit Hilfe von HP SMH oder durch Eingabe
von HP-UX Befehlen steuern.
Verwenden von HP-UX Befehlen
Geben Sie den Befehl accept ein, damit Druckaufträge an einen Drucker oder eine
Druckerklasse gesendet werden können. Beispiel:
/usr/sbin/accept laser1 jet2 lj
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Hilfeseite accept(1M).
Geben Sie den Befehl reject ein, um zu verhindern, dass Druckaufträge an einen
Drucker oder eine Druckerklasse gesendet werden. Beispiel:
/usr/sbin/reject lj
HINWEIS: Wenn der Befehl reject zwar für eine Druckerklasse, aber nicht für die
zugehörigen Drucker der Klasse ausgeführt wird, können Benutzer weiterhin in
nachfolgenden Druckaufträgen einen spezifischen Drucker (nicht die Klasse) angeben,
bis der Befehl accept erneut für die Klasse ausgeführt wird.
Wenn Sie jedoch den Befehl reject für alle Drucker in einer Klasse angeben, aber
nicht für die Klasse selbst, verbleiben die Druckaufträge im Auftragsverzeichnis der
Klasse, bis zumindest einem der Drucker mit dem Befehl accept gestattet wird, wieder
Druckaufträge zu verarbeiten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf
der Hilfeseite reject(1M).
Aktivieren oder Deaktivieren eines Druckers
Sie können HP SMH oder die HP-UX Befehle enable und disable verwenden, um
einen Drucker zum Drucken zu aktivieren/deaktivieren. Für diese Befehle benötigen
Sie keine Superuser-Berechtigung.
Sie können die Befehle enable und disable für jeden Drucker einzeln eingeben oder
nur einen Befehl eingeben und die einzelnen Drucker dabei durch Leerzeichen
voneinander trennen. Beispiel:
/usr/bin/enable laser1 laser2 laser3
Sie können nur einzelne Drucker (keine Druckerklassen) aktivieren/deaktivieren.
Standardmäßig werden Druckaufträge, die beim Deaktivieren eines Druckers verarbeitet
wurden, von vorne bis hinten erneut gedruckt, wenn der Drucker wieder aktiviert
wird. Ein deaktivierter Drucker kann weiterhin neue Druckaufträge für einen späteren
Drucktermin annehmen, wenn dies nicht durch Eingabe des Befehls reject
ausgeschlossen wurde.
Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie auf den Hilfeseiten enable(1)
unddisable(1).
Verwalten des LP-Spoolers
169
Einstellen der Prioritätenschwelle eines Druckers
Bei einer Prioritätenschwelle handelt es sich um einen Wert zwischen 0 und 7, der
einem Drucker zugeordnet wird und der den Zugriff von Druckaufträgen auf den
jeweiligen Drucker steuert. Der Wert für einen Druckauftrag muss größer oder gleich
der Prioritätenschwelle des Druckers sein; ansonsten verbleibt der Druckauftrag in der
Druckwarteschlange.
Sie können die Prioritätenschwelle mit Hilfe von HP SMH oder HP-UX Befehlen
zuordnen.
Gehen Sie zur Verwendung von HP-UX Befehlen wie folgt vor:
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Stellen Sie die Prioritätenschwelle des Druckers auf einen Wert zwischen 0 und 7
(einschließlich) ein. Beispiel:
/usr/sbin/lpfence myprinter 5
4.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Ändern der Standardauftragspriorität eines Druckers
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Ändern Sie die Priorität. Beispiel:
/usr/sbin/lpadmin -pmyprinter -g7
Wenn Sie die Option -g nicht angeben, wird die Standardauftragspriorität auf
Null eingestellt.
4.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
170
Verwalten von Druckern
Zusammenfassung der weiteren Aufgaben für Drucker
Tabelle 4-1 enthält eine zusammenfassende Übersicht über die weiteren Aufgaben für
Drucker. Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Befehlen finden Sie auf den
zugehörigen Handbuchseiten. In dieser Tabelle stehen LJ-1234 und LJ-1829 für
Beispieldruckaufträge und lj1 und lj2 für Drucker.
Tabelle 4-1 Weitere Aufgaben für Drucker
Aufgabe
Beispiel
Weitere Informationen
Verschieben eines
Druckauftrags an eine
andere Position
lpalt LJ-1234 -dlj2
lj2 steht für einen Zieldrucker bzw. eine
Zieldruckerklasse. Weitere Informationen zu
diesem Thema finden Sie auf der Hilfeseite
lpalt(1).
Abbrechen eines
Druckauftrags
cancel LJ-1234
LJ-1234 ist eine eindeutige
Auftragskennnummer, die von lp oder lpalt
zurückgegeben wird. Weitere Informationen
finden Sie auf den Hilfeseiten cancel(1), lp(1) und
lpalt(1).
Ändern der Priorität
von Druckaufträgen
lpalt LJ-1829 -p3
Dadurch wird die Priorität für LJ-1829 in 3
geändert (siehe lpalt(1)).
Anzeigen der Statistik
zur
LP-Spooler-Aktivität
lpana
Starten Sie den Spooler durch Eingabe des Befehls
lpsched mit der Option -a, um die
Spooler-Aktivität zu protokollieren. Diese Daten
erweisen sich als hilfreich, um das Spooler-System
für optimalen Betrieb zu konfigurieren. Weitere
Informationen finden Sie auf der Hilfeseite
lpana(1M).
Auflisten der
lpstat -o
Auftragskennnummern
Weitere Informationen finden Sie auf der
Hilfeseite lpstat(1).
Verschieben aller
Druckaufträge von
einem Zieldrucker zu
einem anderen
lpshut
lpmove lj1 lj2
lpsched
lj1 und lj2 sind Quellen- oder Zieldrucker bzw.
-druckerklassen. Sie müssen lpshut und
lpsched ausführen. Weitere Informationen
finden Sie auf den Hilfeseiten lpmove(1M) und
lpsched(1M).
Anzeigen des Status
von Druckern und
Druckaufträgen
lpstat
Ausführliche Informationen zu Spooler,
Druckaufträgen und Druckern erhalten Sie, wenn
Sie die Option -t für lpstat verwenden.
Weitere Informationen finden Sie auf der
Hilfeseite lpstat(1).
Verwalten des LP-Spoolers
171
Lösen allgemeiner Druckerprobleme
Tabelle 4-2 enthält eine zusammenfassende Übersicht über Druckerprobleme und
mögliche Lösungen.
Tabelle 4-2 Druckerprobleme und Lösungen
Problem
Lösung
Der Drucker druckt nicht.
Vergewissern Sie sich, dass der Drucker aktiviert ist und Aufträge
annimmt, dass der Scheduler läuft und dass die richtige Gerätedatei
verwendet wird. Geben Sie dazu beispielsweise folgenden Befehl ein:
lpstat -t
Stellen Sie sicher, dass der Drucker ordnungsgemäß angeschlossen und
eingeschaltet ist.
Prüfen Sie, ob Papier im Drucker eingelegt ist und ob kein Papierstau
vorliegt.
Wenn der Drucker sowohl eine serielle (RS232) als auch eine parallele
Schnittstelle hat, vergewissern Sie sich, dass das Kabel ordnungsgemäß
am Drucker und am Rechner angeschlossen ist und dass der Drucker für
die richtige Schnittstelle konfiguriert ist.
Handelt es sich um einen fernen Drucker, vergewissern Sie sich, dass das
ferne System und der Spooler in Betrieb sind. Prüfen Sie, ob der Drucker
auf dem lokalen und dem fernen System aktiviert ist und Aufträge
annimmt. Stellen Sie sicher, dass der ferne Daemon-Prozess für den
Spooler auf dem fernen System läuft. Prüfen Sie in „Hinzufügen eines
fernen Druckers zum LP-Spooler“ (Seite 176) weitere Einträge.
Wurden beim Starten des LP-Spoolers die Protokollfunktionen aktiviert,
prüfen Sie die Datei /var/adm/lp/log auf mögliche Anhaltspunkte für
die Ursache(n) des Problems.
Die ausgegebenen
Druckdaten entsprechen
nicht den von Ihnen
gewünschten Daten.
Brechen Sie den Job ab. Beispiel:
Der Druck wird nach einem
Papierstau oder nach
Ausgehen des Papiers nicht
wieder aufgenommen.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Druckauftragsliste insgesamt erneut zu
starten:
1. Schalten Sie den Drucker offline.
2. Geben Sie den Befehl disable ein.
3. Beseitigen Sie den Papierstau, oder legen Sie Papier ein.
4. Schalten Sie den Drucker online.
5. Geben Sie den Befehl enable ein.
cancel laserjet-1194
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Druckauftragsliste an dem Punkt erneut
zu starten, an dem der Drucker gestoppt wurde:
1. Schalten Sie den Drucker offline.
2. Beseitigen Sie den Papierstau, oder legen Sie Papier ein.
3. Schalten Sie den Drucker online.
4. Wird der Druck nicht wieder aufgenommen, geben Sie den Befehl
enable ein.
172
Verwalten von Druckern
Tabelle 4-2 Druckerprobleme und Lösungen (Fortsetzung)
Problem
Lösung
Die Konfiguration des
LP-Spooler muss
wiederhergestellt werden.
Verwenden Sie das Menüelement „Save/Restore Print
Configuration“ von HP SMH.
Der LP-Spooler wird bei
Eingabe des Befehls
lpsched nicht gestartet.
Geben Sie
rm /var/spool/lp/SCHEDLOCK
ein, und versuchen Sie anschließend erneut, den LP-Spooler zu starten.
(Sie müssen Superuser sein.)
Der LP-Spooler wird bei
Geben Sie
Eingabe des Befehls lpshut kill -15 Prozess_ID
nicht gestoppt.
ein. Die erforderliche Prozess_ID fragen Sie dabei mit folgendem Befehl
ab:
ps -ef | grep lpsched
(Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite ps(1)).
Typische Druckbefehle für Benutzer und Druckerverwalter
Jeder Benutzer kann Dateien in Warteschlangen für Drucker stellen, den Status des
LP-Systems abfragen, Druckjobs abbrechen und Drucker als betriebsbereit oder nicht
betriebsbereit markieren.
Jeder Benutzer kann die folgenden Druckbefehle eingeben. Weitere Informationen zu
den Optionen und zur Verwendung dieser Befehle finden Sie auf den entsprechenden
Handbuchseiten von HP-UX.
Tabelle 4-3 Benutzerbefehle für den LP-Spooler
Befehl
Beschreibung
lp(1)
Sendet einen Druckauftrag an einen Drucker oder Plotter.
lpstat(1)
Gibt Informationen zum Status des LP-Spoolers aus. Teilt Status des Schedulers,
des Druckers, der Druckerklassen und des Standarddruckers des Systems mit.
cancel(1)
Bricht anhand von Kennnummern Druckaufträge für vom LP-Spooler erfasste
Dateien ab.
enable(1)
Ändert den Status des angegebenen Druckers, um ihn zu aktivieren und im
LP-Spooler vorhandene Aufträge zu drucken.
disable(1)
Ändert den Status des angegebenen Druckers, um ihn zu deaktivieren und keine
weiteren im LP-Spooler vorhandenen Aufträge zu verarbeiten.
lpalt(1)
Ändert einen Druckauftrag; weist eine neue Druckauftragsnummer zu.
Druckerverwalter können die Konfiguration des Systems ändern, Drucker als
betriebsbereit oder nicht betriebsbereit markieren und das System starten und stoppen.
Verwalten des LP-Spoolers
173
Tabelle 4-4 Befehle für Druckerverwalter
Befehl
Beschreibung
lpshut(1M)
Beendet den Drucker-Scheduler.
lpadmin(1M)
Vielseitiger Befehl, der zum Verwalten des LP-Spoolers dient. Sie können
beispielsweise Drucker hinzufügen/entfernen, Drucker in einer Klasse ändern,
einem Drucker eine Gerätedatei zuordnen, eine Schnittstelle einem Drucker
zuordnen oder den Standardzieldrucker für ein System einstellen.
accept(1M)
Ermöglicht einem Zieldrucker, Druckaufträge anzunehmen.
reject(1M)
Hindert einen Zieldrucker daran, Druckaufträge anzunehmen.
lpsched(1M)
Plant Druckaufträge für den Druck auf Zieldruckern ein; wird üblicherweise
beim Systemstart aufgerufen.
lpmove(1M)
Verschiebt Druckaufträge von einem Drucker zu einem anderen.
lpfence(1M)
Definiert die Mindestpriorität, bei der eine vom LP-Spooler erfasste Datei
gedruckt werden kann.
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
Dieser Abschnitt enthält Informationen zu den folgenden Aufgaben:
•
•
•
•
•
•
•
•
„Initialisieren des LP-Spoolers“ (Seite 174)
„Hinzufügen eines lokalen Druckers zum LP-Spooler“ (Seite 175)
„Hinzufügen eines fernen Druckers zum LP-Spooler“ (Seite 176)
„Hinzufügen eines Netzwerkdruckers“ (Seite 179)
„Erstellen einer Druckerklasse“ (Seite 180)
„Entfernen eines Druckers aus dem LP-Spooler“ (Seite 180)
„Entfernen eines Druckers aus einer Druckerklasse“ (Seite 182)
„Entfernen einer Druckerklasse“ (Seite 183)
Initialisieren des LP-Spoolers
Damit Sie den LP-Spooler verwenden können, müssen Sie ihn zunächst initialisieren.
Verwenden von HP SMH
Wenn Sie zum Hinzufügen eines Druckers HP SMH verwenden, werden Sie
aufgefordert, den LP-Spooler zu initialisieren.
Verwenden von HP-UX Befehlen
Gehen Sie wie folgt vor, um den LP-Spooler mit Hilfe von HP-UX Befehlen zu
initialisieren:
174
Verwalten von Druckern
1.
Fügen Sie dem LP-Spooler mindestens einen Drucker hinzu.
Weitere Informationen finden Sie in „Hinzufügen eines lokalen Druckers zum
LP-Spooler“ (Seite 175).
2.
Weisen Sie den LP-Spooler an, Druckaufträge für diesen Drucker anzunehmen.
In Analogie zum Leitungssystem im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick
entspricht dies dem Öffnen der Zulass-/Sperrventile über den Lagertanks. Weitere
Informationen finden Sie in „Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen“
(Seite 169).
3.
Weisen Sie den LP-Spooler an, den Drucker für den Druck zu aktivieren.
In Analogie zum Leitungssystem entspricht dies dem Öffnen der
Zulass-/Sperrventile unter den Lagertanks. Informationen hierzu finden Sie im
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
4.
Schalten Sie den LP-Spooler ein.
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
Hinzufügen eines lokalen Druckers zum LP-Spooler
HINWEIS: Verwechseln Sie das Hinzufügen eines Druckers zum LP-Spooler nicht
mit dem Hinzufügen eines Druckers zu Ihrem System. Das Hinzufügen eines Druckers
zum LP-Spooler umfasst das Konfigurieren des LP-Spoolers, während das Hinzufügen
eines Druckers zu Ihrem System das Anschließen des Druckers an Ihren Rechner und
das Konfigurieren der erforderlichen Treiber im Systemkern beinhaltet.
Verwenden von HP SMH
Am leichtesten können Sie mit Hilfe von HP SMH dem LP-Spooler einen Drucker
hinzufügen. HP SMH führt dabei auch Teile der CDE-Konfiguration (wenn CDE
verwendet wird) und der SharedPrint-Konfiguration aus (wenn Sie ein
SharedPrint-Druckermodell verwenden).
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Fügen Sie dem LP-Spooler den Drucker hinzu. Beispiel:
/usr/sbin/lpadmin -pLokaler_Drucker -v/dev/lp -mHP_Modell -g7
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
175
Detaillierte Informationen zu den Optionen finden Sie auf der Hilfeseite
lpadmin(1M). Im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick finden Sie weitere
Informationen zu Auswahlmöglichkeiten für die Option -m.
4.
Soll der hinzuzufügende Drucker als Standarddrucker verwendet werden, geben
Sie folgenden Befehl ein:
/usr/sbin/lpadmin -dLokaler_Drucker
Erlauben Sie die Annahme von Druckaufträgen auf dem neu hinzugefügten fernen
Drucker. Beispiel:
/usr/sbin/accept Lokaler_Drucker
In „Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen“ (Seite 169) finden Sie
Informationen zu accept.
5.
Aktivieren Sie den neu hinzugefügten Drucker, damit er Druckaufträge verarbeitet.
Beispiel:
/usr/bin/enable Lokaler_Drucker
Weitere Informationen finden Sie in „Aktivieren oder Deaktivieren eines Druckers“
(Seite 169).
6.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
7.
Testen Sie den Drucker mit Hilfe des LP-Spoolers, und prüfen Sie anschließend
den Status des LP-Spoolers. Beispiel:
lp -dLokaler_Drucker /etc/passwd
lpstat -t
Hinzufügen eines fernen Druckers zum LP-Spooler
Wenn Sie sich mit den Konzepten für fernes Spoolen vertraut machen möchten, finden
Sie entsprechende Informationen im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Am leichtesten können Sie mit Hilfe von HP SMH einem fernen System einen Drucker
hinzufügen. Wenn Sie sich für die Verwendung von HP-UX Befehlen entscheiden,
lesen Sie Schritt 4 der Arbeitsschritte für HP SMH, da Sie diese Informationen auch bei
der manuellen Ausführung dieser Aufgabe benötigen.
Verwenden von HP SMH
HINWEIS: HP SMH prüft nicht, ob tatsächlich ein Drucker auf dem fernen System
vorhanden ist. Stellen Sie sicher, dass der Drucker installiert und konfiguriert ist.
Verwenden Sie, falls erforderlich, HP SMH, um den Drucker auf dem fernen System
zu konfigurieren, bevor Sie ihn als fernen Drucker hinzufügen.
1.
176
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Verwalten von Druckern
2.
Wählen Sie Tools, Printer Management, Configure Printers or Plotters aus.
Daraufhin wird eine Seite zum Starten von Werkzeugen angezeigt.
HINWEIS: Wenn es sich bei Ihrer Client-Konsole um einen PC handelt, muss ein
X Window-Server aktiv sein, damit diese Funktion ausgeführt werden kann.
3.
4.
5.
6.
Geben Sie bei Bedarf die Adresse der Zielkonsolanzeige ein. Klicken Sie auf die
Schaltfläche Run. Ein X Window-Fenster wird mit der Seite für die
Druckerkonfiguration angezeigt.
Wählen Sie im Pull-Down-Menü Action das Menüelement Add Remote
Printer/Plotter ... aus.
Stellen Sie abhängig vom Drucker- oder Plottertyp detaillierte
Konfigurationsinformation bereit, wie z. B. die folgenden Angaben:
• Druckername
• Name des fernen Systems
• Name des fernen Druckers
• Angabe, ob der ferne Drucker sich auf einem BSD-System
befindet
• Ferner Name zum Abbrechen
• Ferner Name zum Abrufen des Status
• Standardauftragspriorität
• Angabe, ob jeder beliebige Benutzer Aufträge abbrechen
kann
• Angabe, ob der Drucker als Standardziel verwendet werden
soll
Wenn alle Felder ausgefüllt sind, wählen Sie OK. HP SMH gibt
Fehlerbehebungsdaten aus, wenn die Konfiguration nicht erfolgreich war. In den
meisten Fällen sind die Probleme auf eine nicht sachgemäße Konfiguration des
fernen Systems zurückzuführen. Prüfen Sie Folgendes:
a. Bearbeiten Sie die Datei /etc/services (auf dem fernen System). Falls
erforderlich, entfernen Sie die Kommentarzeichen # am Anfang der Zeilen,
die mit printer beginnen.
b. Vergewissern Sie sich, dass keinem System durch Einträge in der Datei /var/
adm/inetd.sec der Zugriff verweigert wird.
c. Stellen Sie sicher, dass rlpdaemon ausgeführt wird.
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
177
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Fügen Sie den fernen Drucker hinzu.
• Befindet sich der ferne Drucker in einem HP-UX System, geben Sie Folgendes
ein:
lpadmin -pLokaler_Drucker -v /dev/null -mrmodel \
-ormFerner_Rechner -orpFernes_Ziel -ocmrcmodel \
-osmrsmodel
•
Befindet sich der ferne Drucker nicht in einem HP-UX System, geben Sie
Folgendes ein:
lpadmin -pLokaler_Drucker -v /dev/null -mrmodel \
-ormFerner_Rechner -orpFernes_Ziel -ocmrcmodel \
-osmrsmodel -ob3
Detaillierte Informationen zu den Optionen finden Sie auf der Hilfeseite
lpadmin(1M). Im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick finden Sie außerdem
Informationen, die für die Option -m bereitgestellt werden müssen.
4.
Sorgen Sie dafür, dass Druckaufträge auf dem neu hinzugefügten fernen Drucker
angenommen werden. Beispiel:
/usr/sbin/accept Lokaler_Drucker
5.
Soll der hinzuzufügende Drucker als Standarddrucker verwendet werden, geben
Sie folgenden Befehl ein:
/usr/sbin/lpadmin -dLokaler_Drucker
6.
Aktivieren Sie den neu hinzugefügten Drucker, damit er Druckaufträge verarbeitet.
Beispiel:
/usr/bin/enable Lokaler_Drucker
7.
Starten Sie den LP-Spooler erneut, damit Druckaufträge verarbeitet werden.
/usr/sbin/lpsched
8.
Senden Sie einen Muster-Druck-Job an den Drucker.
• Wenn der Druck-Job ausgegeben wird, ist der Daemon-Prozess zum fernen
Drucken (rlpdaemon) auf dem System aktiviert, und die Konfiguration ist
abgeschlossen.
• Wenn der Druckjob nicht ausgegeben wird, ist der Daemon-Prozess zum
fernen Drucken (rlpdaemon) auf dem fernen Rechner noch nicht aktiviert.
Aktivieren Sie rlpdaemon auf dem Host-System, in dem sich der ferne
Drucker befindet, gemäß den Anweisungen im nächsten Schritt.
9.
Überprüfen Sie die Datei /etc/inetd.conf, und suchen Sie nach folgender
Zeile:
# printer stream tcp nowait root /usr/sbin/rlpdaemon rlpdaemon -i
178
Verwalten von Druckern
Steht das Zeichen # am Anfang dieser Zeile, ist die Zeile für rlpdaemon auf
Kommentar gesetzt, so dass der Drucker am fernen Drucken gehindert wird.
Löschen Sie in der Datei /etc/inetd.conf das Zeichen #. Speichern Sie die
Datei.
10. Überprüfen Sie die Datei /etc/services und suchen Sie nach der folgenden
Zeile:
# printer 515/tcp spooler #remote print spooling
Steht das Zeichen # am Anfang dieser Zeile, ist die Zeile für den Service auf
Kommentar gesetzt, so dass der ferne LP-Spooler am Bedienen des Druckers
gehindert wird.
Löschen Sie in der Datei das Zeichen # aus der ersten Spalte. Speichern Sie die
Datei.
11. Konfigurieren Sie den Internet-Daemon-Prozess inetd neu, um ihn zum erneuten
Lesen der Datei /etc/inetd.conf zu zwingen. Geben Sie folgenden Befehl ein:
/usr/sbin/inetd -c
Prüfen Sie darüber hinaus die Einträge in der Datei /var/adm/inetd.sec, über
die eingeschränkt wird, welche Systeme Druckaufträge an ferne Drucker senden
können.
12. Testen Sie den Drucker mit Hilfe des LP-Spoolers, und prüfen Sie anschließend
den Status des LP-Spoolers. Beispiel:
lp -dLokaler_Drucker /etc/passwd
lpstat -t
Hinzufügen eines Netzwerkdruckers
Verwenden von HP SMH
Sie können mit Hilfe von HP SMH einen Netzwerkdrucker hinzufügen, der die
HP JetDirect Netzwerkschnittstelle verwendet. Die HP JetDirect Software muss dabei
auf Ihrem System installiert sein, und Sie müssen folgende Daten für HP SMH bereit
halten:
•
•
Knotenname des Druckers (der Internet-Adresse zugeordneter Name)
lokaler Name, den der LP-Spooler zum Verweisen auf den Drucker verwendet
Bei Verwendung von HP JetDirect können Drucker direkt am Netzwerk angeschlossen
werden. Der Drucker verwendet eine LAN-Verbindung, und die Druckaufträge werden
von der HP JetDirect Software übertragen. Weitere Informationen zu diesem Thema
finden Sie im Handbuch HP JetDirect Network Interface Configuration Guide.
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
179
Verwenden von HP-UX Befehlen
Sollten Sie HP SMH nicht verwenden, befolgen Sie die Anweisungen, die mit dem
Drucker oder seiner Netzwerkschnittstellenkarte geliefert wurden.
Erstellen einer Druckerklasse
Informationen zu Konzepten finden Sie im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick.
Beim Hinzufügen eines Druckers zum Spooler können Sie den Drucker mit Hilfe von
HP SMH einer Druckerklasse hinzufügen. Ansonsten müssen Sie dazu HP-UX Befehle
verwenden. Führen Sie nach Hinzufügen mehrerer Drucker zum LP-Spooler mit HP-UX
Befehlen folgende Schritte aus:
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Erstellen Sie die Druckerklasse. Geben Sie dabei den Drucker an, der in der
Druckerklasse hinzugefügt werden soll.
Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein, um einen Drucker namens laser1
in der Druckerklasse namens laser hinzuzufügen:
/usr/sbin/lpadmin -plaser1 -claser
Einer Druckerklasse kann jeweils nur ein Drucker einzeln hinzugefügt werden.
Sollen mehrere Drucker hinzugefügt werden, wiederholen Sie diesen Befehl
entsprechend oft.
4.
Sorgen Sie dafür, dass von der neu erstellten Druckerklasse Druckaufträge
angenommen werden. Beispiel:
/usr/sbin/accept laser
5.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Entfernen eines Druckers aus dem LP-Spooler
Verwenden von HP SMH
1.
2.
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Printer Management, Configure Printers or Plotters aus.
Daraufhin wird eine Seite zum Starten von Werkzeugen angezeigt.
HINWEIS: Wenn es sich bei Ihrer Client-Konsole um einen PC handelt, muss ein
X Window-Server aktiv sein, damit diese Funktion ausgeführt werden kann.
180
Verwalten von Druckern
3.
4.
Geben Sie bei Bedarf die Adresse der Zielkonsolanzeige ein. Klicken Sie auf die
Schaltfläche Run. Ein X Window-Fenster wird mit der Seite für die
Druckerkonfiguration angezeigt.
Wählen Sie im Pull-Down-Menü Action das Menüelement Remove... aus. In
einem daraufhin angezeigten Dialog werden Sie aufgefordert, das Löschen zu
bestätigen.
HINWEIS: HP SMH fordert Sie vor dem eigentlichen Entfernen des Druckers
aus dem LP-Spooler auf, die Operation zu bestätigen. Sind noch Druckjobs in der
Druckwarteschlange vorhanden oder handelt es sich um den Standardzieldrucker
des Systems, wird von HP SMH eine diesbezügliche Meldung angezeigt. Wenn
Sie sich zum Entfernen eines Druckers entscheiden, in dessen Warteschlange noch
Druckaufträge vorhanden sind, werden diese von HP SMH abgebrochen.
5.
Klicken Sie zum Bestätigen des Löschvorgangs auf YES.
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
2.
3.
4.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
(Optional): Benachrichtigen Sie die Benutzer, dass Sie den Drucker aus dem System
entfernen.
Löschen Sie den Drucker aus den Konfigurationsdateien aller
Softwareanwendungen, die auf den Drucker zugreifen. (Die zugehörigen
Anweisungen finden Sie in der Begleitdokumentation zu den einzelnen
Softwareanwendungen.)
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/mount
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
5.
(Optional): Weisen Sie alle weiteren Druckaufträge an den Drucker zurück. Beispiel:
/usr/sbin/reject -r"Anderen Drucker verwenden." laser1
Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass keine neuen Jobs empfangen werden, bevor
Sie den Drucker entfernen.
Solange der Drucker noch nicht entfernt wurde, wird Benutzern die Meldung
„Anderen Drucker verwenden“ angezeigt, wenn sie Druckaufträge an ein
Ziel senden, von dem Druckaufträge abgelehnt werden. Sobald der Drucker entfernt
ist, wird Benutzern die Meldung „Destination Druckername non-existent“
angezeigt, wenn sie einen Auftrag an den Drucker zu senden versuchen. Weitere
Informationen finden Sie in „Steuern des Datenflusses bei Druckaufträgen“
(Seite 169).
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
181
6.
(Optional): Stellen Sie fest, ob noch Druckjobs in der Warteschlange des Druckers
vorhanden sind. Beispiel:
/usr/bin/lpstat -o laser1
7.
(Optional): Deaktivieren Sie den zu entfernenden Drucker. Beispiel:
/usr/bin/disable -r"Drucker laser1 ist inaktiv." laser1
Sie geben den oben genannten Befehl disable ein, wenn noch Jobs in der
Druckwarteschlange vorhanden sind und nicht mit dem Entfernen des Druckers
gewartet werden soll, bis die Druckaufträge gedruckt wurden. Bei Eingabe des
Befehls disable erfolgt ein geordneter Systemabschluss des Druckers.
Weitere Informationen finden Sie in „Aktivieren oder Deaktivieren eines Druckers“
(Seite 169). Beachten Sie, dass Sie den Befehl disable auch mit der Option -c
angeben können, um alle Druckaufträge für den jeweiligen Drucker abzubrechen.
8.
(Optional): Sind keine Jobs in der Druckwarteschlange vorhanden, fahren Sie mit
Schritt 9 fort. Sind Jobs vorhanden, entscheiden Sie, ob alle noch anstehenden
Druckaufträge, die im Auftragsverzeichnis vorhanden sind, in ein
Auftragsverzeichnis für einen anderen Drucker gestellt oder ob einzelne
Druckaufträge gelöscht werden sollen. Geben Sie beispielsweise Folgendes ein,
um Druckaufträge zu verschieben:
/usr/sbin/lpmove laser1 laser2
Geben Sie folgenden Befehl ein, um Druckaufträge zu löschen:
/usr/bin/cancel laser1
9.
Entfernen Sie den Drucker aus dem LP-Spooler. Beispiel:
/usr/sbin/lpadmin -xlaser1
10. Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Detaillierte Informationen zu den Befehlsoptionen finden Sie auf den Hilfeseiten
lpshut(1M), lpadmin(1M) und lpsched(1M).
Entfernen eines Druckers aus einer Druckerklasse
Im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick können Sie sich mit diesem Konzept
vertraut machen.
HINWEIS:
Sie können Drucker nicht mit Hilfe von HP SMH aus einer Klasse entfernen.
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
182
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Verwalten von Druckern
2.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/lpshut
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
Entfernen Sie den Drucker aus der Druckerklasse. Beispiel:
/usr/sbin/lpadmin -plaser1 -rclass
4.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Detaillierte Informationen zu den Befehlsoptionen finden Sie auf den Hilfeseiten
lpshut(1M), lpadmin(1M) und lpsched(1M).
Entfernen einer Druckerklasse
Im HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick können Sie sich mit diesem Konzept
vertraut machen.
HINWEIS:
Sie können Druckerklassen nicht mit Hilfe von HP SMH entfernen.
Verwenden von HP-UX Befehlen
1.
2.
Vergewissern Sie sich, dass Sie über Superuser-Berechtigungen verfügen.
Stoppen Sie den LP-Spooler.
/usr/sbin/lpshut
Weitere Informationen finden Sie in „Stoppen und erneutes Starten des
LP-Spoolers“ (Seite 167).
3.
(Optional): Weisen Sie alle weiteren Druckaufträge an den Drucker zurück. Beispiel:
/usr/sbin/reject -r"Anderen Drucker verwenden." laser1
4.
(Optional): Stellen Sie fest, ob noch Druckjobs in der Warteschlange des Druckers
vorhanden sind. Beispiel:
/usr/bin/lpstat -o laser1
5.
(Optional): Verschieben Sie alle noch anstehenden Druckaufträge aus dem
Auftragsverzeichnis für die Druckerklasse zu einem anderen Drucker oder zu
einer anderen Druckerklasse. Beispiel:
/usr/sbin/lpmove laser1 laser2
6.
Entfernen Sie die Druckerklasse. Beispiel:
/usr/sbin/lpadmin -xlaser
Konfigurieren von Druckern für die Verwendung des LP-Spoolers
183
7.
Starten Sie den LP-Spooler erneut.
/usr/sbin/lpsched
Weitere Informationen zu den Befehlsoptionen finden Sie auf den Hilfeseiten
lpshut(1M), reject(1M), lpmove(1M), lpadmin(1M) und lpsched(1M).
HINWEIS: Wenn Sie eine Druckerklasse entfernen, werden die darin enthaltenen
Drucker nicht gleichzeitig entfernt. Sie können sie weiterhin als Einzeldrucker
verwenden. Wenn Sie alle Drucker aus einer Klasse entfernen, wird diese Klasse
automatisch gelöscht.
184
Verwalten von Druckern
5 Verwalten von Software
Die folgenden Anwendungen unterstützen Sie bei der Verwaltung Ihrer Anwendungsund Betriebssystemsoftware:
•
•
•
Software Distributor ermöglicht das Verwalten und Verteilen von Anwendungsund Betriebssystemsoftware. Informationen hierzu finden Sie im nachfolgenden
Abschnitt „Software Distributor (SD-UX)“.
Software Package Builder bietet eine visuelle Methode zur Erstellung und
Bearbeitung von Softwarepaketen mit Hilfe des Paketformats von HP-UX Software
Distributor (SD). Weitere Informationen finden Sie in „Software Package Builder
(SPB)“ (Seite 194).
Ignite-UX ist ein Werkzeug zum Installieren neuer Systeme. Ignite-UX hilft Ihnen
dabei, eine Golden Disk zu erstellen, sie zu verteilen, anzupassen und erneut auf
lokalen oder fernen Systemen zu installieren und dabei den Arbeitsaufwand für
Verwalter auf ein Minimum zu reduzieren.
Weitere Informationen finden Sie im Ignite-UX Administration Guide.
Software Distributor (SD-UX)
Mit Hilfe von Software Distributor (SD-UX) können Sie sowohl Betriebssystemsoftware
als auch Anwendungssoftware auf einem lokalen System verwalten und verteilen.
SD-UX besteht aus einer Gruppe von Befehlen und ist Teil der HP-UX Betriebssysteme.
In diesem Abschnitt werden einige grundlegende Merkmale von SD-UX behandelt.
Weitere Informationen zu SD-UX finden Sie im Software Distributor Verwaltungshandbuch
für HP-UX 11i.
Mit SD-UX können Sie folgende Aufgaben erledigen:
•
•
•
•
•
•
•
Installieren von Aktualisierungssoftware auf einem lokalen System. Weitere
Informationen finden Sie in „Hinzufügen von Software“ (Seite 189).
Auflisten von Software, die auf einem System oder mehreren Volumen installiert
ist. Weitere Informationen finden Sie in „Auflisten der Software“ (Seite 192).
Löschen von Software von einem System. Weitere Informationen finden Sie in
„Löschen von Software“ (Seite 193).
Erstellen eines Netzwerk-Hosts (Verteilungsdepot). Weitere Informationen finden
Sie in „SD-UX Funktionen“ (Seite 193) und „Einrichten eines Netzwerk-Hosts
(Erstellen eines Depots)“ (Seite 195)
Kopieren von Software von einer Verteilungsquelle bzw. einem
Verteilungsdatenträger auf ein System.
Prüfen der Kompatibilität von Softwareprodukten mit Ihrem System.
Erstellen von Softwarepaketen, die später eine schnellere und benutzerfreundlichere
Installation ermöglichen.
Software Distributor (SD-UX)
185
•
Konfigurieren installierter Software.
Eine Liste der SD-UX Befehle finden Sie in Tabelle 5-1: „Zusammenfassung der SD-UX
Befehle“ (Seite 188).
Struktur der SD-UX Software
SD-UX Befehle werden für hierarchisch geordnete Softwareobjekte durchgeführt. Im
Folgenden werden die Begriffe für die verschiedenen SD-UX Objekte erläutert.
Pakete
Zusammenstellungen von Dateigruppen, möglicherweise von
mehreren verschiedenen Produkten, die von HP für einen
bestimmten Zweck zusammengefasst werden. Die gesamte
Software des Betriebssystems von HP-UX 11.x ist in Paketen
angelegt.
Beispiel für ein Paket:
HPUXMinRuntime B.11.31 English HP-UX Minimum Runtime
Environment
Produkte
Zusammenstellungen von Unterprodukten (optional) und
Dateigruppen. Die SD-UX Befehle zielen zwar speziell auf
Produkte ab, aber sie ermöglichen Ihnen dennoch, Unterprodukte
und Dateigruppen anzugeben.
Beispiel für ein Produkt:
Networking HP-UX_LanLink_Product
Unterprodukte
Gruppen logisch miteinander verbundener Dateigruppen
innerhalb eines Produkts, wenn das Produkt mehrere
Dateigruppen enthält.
Beispiele für Unterprodukte:
Networking.Runtime
Networking.MinimumRuntime
Dateigruppen
Dateien und Steuerskripts, aus denen sich ein Produkt
zusammensetzt. Dabei handelt es sich um das kleinste SD-UX
Softwareobjekt, das verwaltet (ausgewählt) werden kann.
Dateigruppen sind Teil eines einzelnen Produkts, aber sie können
Bestandteil mehrerer verschiedener HP-UX Pakete und mehrerer
Unterprodukte sein.
Das Unterprodukt „Runtime“ umfasst alle im Unterprodukt
„MinimumRuntime“ enthaltenen Dateigruppen sowie einige
zusätzliche Dateigruppen.
Beispiele für Dateigruppen:
Networking.LAN-KRN
Networking.LAN-PRG
Networking.LAN-RUN
186
Verwalten von Software
Die Dateigruppen Networking.LAN-KRN und
Networking.LAN-RUN sind Teil des Pakets HPUXMinRuntime.
Die ersten drei sind in folgenden beiden Unterprodukten
enthalten:
Networking.Runtime und Networking.MinimumRuntime
Die Dateigruppe Networking.LAN-PRG ist außerdem Teil des
Pakets HPUXMinRuntime und ist im Unterprodukt
Networking.Development enthalten.
SD-UX Befehle verweisen mit folgendem Format auf diese Produktstruktur:
Paket[.] oder Produkt[.[Unterprodukt.]Dateigruppe]
Speicherort der Software
Im SD-Format gepackte Software wird in einem so genannten Depot gespeichert. Dabei
können auf einem System ein oder mehrere Depots gespeichert werden. Bei einem
Depot handelt es sich um eine Ablage, in der alle für die Softwareinstallation
erforderlichen Teile vorhanden sind. Sie erstellen ein Depot, indem Sie die Software
entweder von einem Band oder einer CD/DVD direkt in das Depot kopieren (mit dem
SD-UX Befehl swcopy) oder indem Sie ein Softwarepaket darin erstellen (mit dem
Befehl swpackage). Bevor Sie ein Depot verwenden können, müssen Sie es registrieren
(mit dem Befehl swreg). Danach kann es mit dem Befehl swinstall, der auf dem
Zielrechner ausgeführt wird, als Quelle für Installationsaufgaben verwendet werden.
Depots lassen sich in zwei Typen unterteilen:
Verzeichnisdepot
Die Software in einem Verzeichnisdepot wird in einem
normalen Verzeichnis in Ihrem Dateisystem gespeichert
(standardmäßig /var/spool/sw).
Bei Verwendung von SD-UX Befehlen verweisen Sie über
das oberste Verzeichnis auf ein Verzeichnisdepot. Bei einem
CD/DVD-Depot entspricht dieses Verzeichnis dem
Einhängepunkt des Datenträgers.
Banddepot
Die Software in einem Banddepot ist als tar-Archiv formatiert.
Auf Banddepots wie Bandkassetten, DAT-Bänder und
9-spurige Bänder verweisen Sie mit Hilfe des
Dateisystempfads zur Gerätedatei für das Bandlaufwerk.
Ein Banddepot kann ausschließlich mit dem Befehl
swpackage erstellt werden. Es kann mit SD-UX Befehlen
weder geprüft noch geändert werden. Sie können Software
nicht direkt (mit dem Befehl swcopy) auf ein Band kopieren;
verwenden Sie dazu den Befehl swpackage.
Software Distributor (SD-UX)
187
Software in einem Banddepot kann zwar direkt auf einem
lokalen Host installiert werden, aber sie muss zunächst in
ein Verzeichnisdepot übertragen werden, damit andere Hosts
im Netzwerk auf sie zugreifen und sie kopieren können. Es
kann jeweils nur ein Befehl auf ein Banddepot zugreifen.
HINWEIS: Wenn Sie Software für Systeme verwalten, müssen Sie jeweils separate
Depots erstellen.
SD-UX Aufgaben
SD-UX Befehle können Sie über die Befehlszeile starten. SD-UX stellt jedoch eine
grafische Benutzeroberfläche und eine Terminal-Benutzeroberfläche für die am
häufigsten verwendeten Befehle zur Verfügung: swinstall, swcopy, swremove und
bei Version 11.x swlist -i.
Die am häufigsten auszuführenden SD-UX Aufgaben sind:
•
•
•
swinstall. Weitere Informationen finden Sie in „Hinzufügen von Software“
(Seite 189).
swlist. Weitere Informationen finden Sie in „Auflisten der Software“ (Seite 192).
swremove. Weitere Informationen finden Sie in „Löschen von Software“ (Seite 193).
In der folgenden Tabelle sind einige der weiteren SD-UX Funktionen aufgelistet.
Tabelle 5-1 Zusammenfassung der SD-UX Befehle
188
Befehl
Zweck
swinstall
Installieren von Software
swremove
Löschen von Software
swpackage
Packen von Software in ein Depot
swcopy
Kopieren von Software von einem Depot in ein anderes
swlist
Auflisten der in einem Depot befindlichen oder auf einem System
installierten Software
swreg
Sichtbarmachen eines Depots für andere Systeme
swverify
Prüfen der Integrität von installierter Software und Depotsoftware
swconfig
Konfigurieren und Dekonfigurieren installierter Software
swacl
Ändern des Zugriffs auf SD-UX Softwareobjekte
swagentd
Bedienen von Aufgaben zur lokalen und fernen SDSoftwareverwaltung, einschließlich Aufrufen des Befehls swagent
swask
Ausführen interaktiver Anfordungsskripts
Verwalten von Software
Tabelle 5-1 Zusammenfassung der SD-UX Befehle (Fortsetzung)
Befehl
Zweck
swmodify
Ändern von Software-Produkten
sd
Starten der GUI von Job Browser
Weitere Informationen zu SD-UX finden Sie im Software Distributor Verwaltungshandbuch.
Hinzufügen von Software
1.
Geben Sie /usr/sbin/swinstall ein.
Ist die Variable DISPLAY gesetzt, wird swinstall mit der grafischen
Benutzeroberfläche gestartet; ansonsten wird die Terminal-Benutzeroberfläche
angezeigt.
2.
3.
4.
Klicken Sie auf Source Host Name und wählen Sie das System aus, von dem
aus die Software installiert werden soll.
Klicken Sie auf Source Depot Path und wählen Sie ein registriertes Depot aus,
von dem aus die Software installiert werden soll.
Wählen Sie das zu installierende Paket oder Produkt bzw. die zu installierende
Dateigruppe aus.
Dabei können Sie Folgendes auswählen:
•
•
•
Pakete
Produkte
Dateigruppen
Zeigen Sie mit dem Cursor auf das jeweilige Element, und drücken Sie die
Eingabetaste oder die Leertaste, um ein Element auszuwählen. Sie können
mehrere Elemente auswählen und für die Installation markieren.
Wählen Sie Open aus, um alle Untermengen anzuzeigen, die zu einem Paket oder
Produkt gehören. Dies ist jedoch nur möglich, wenn nur ein Element ausgewählt
ist.
Wählen Sie das gewünschte Element und anschließend Show Description Of
Software aus, um eine Beschreibung des Elements (falls vorhanden) anzuzeigen.
Wählen Sie Match What Target Has aus, um alle Teile Ihres Betriebssystems
durch die auf dem Aktualisierungsdatenträger vorhandene neue Software zu
aktualisieren.
Software Distributor (SD-UX)
189
HINWEIS: Standardmäßig installiert swinstall keine Dateigruppen erneut,
wenn diese bereits in derselben Version auf Ihrem System vorhanden sind. Soll
dieselbe Version erneut installiert werden (beispielsweise weil einige Daten verloren
gegangen sind), können Sie die Installationsoptionen durch Auswahl von
Options/Change Option ändern.
Wenn Sie ein Produkt oder eine Dateigruppe installieren, werden möglicherweise
auch davon abhängige Dateigruppen installiert, die zum Ausführen der
ausgewählten Elemente erforderlich sind.
5.
Wählen Sie Action/Install (analysis) aus, um den Installationsprozess zu
starten.
Der Installationsprozess ist in vier Phasen unterteilt:
Installationsanalyse
Ausführungsphase
Installationsnachbereitung
Konfigurationsphase
Prüft Abhängigkeiten, stellt sicher, dass alle
Dateien ordnungsgemäß installiert werden
können, und definiert die
Installationsreihenfolge, so dass
beispielsweise nur eine einzige
Neuerstellung des Systemkerns erforderlich
ist, selbst wenn mehrere Dateigruppen
vorhanden sind, die einen neuen Systemkern
erfordern.
Führt bei Bedarf die vor der Installation
erforderlichen Aufgaben aus und installiert
Dateigruppen.
Führt Aktivitäten zur Nachbereitung der
Installation aus, beispielsweise erneutes
Erstellen des Systemkerns und Neustart des
Systems.
Konfiguriert die installierten Dateigruppen
für Ihr System. In einigen Fällen muss das
System vor der Konfiguration neu gestartet
werden. Dazu verwenden Sie das Skript
/sbin/rc2.d/S120swconfig, das als
Link zu /sbin/init.d/swconfig dient.
Informationen über die Installation werden in /var/adm/sw/swinstall.log
und /var/adm/sw/swagent.log protokolliert. Sie können die Protokolldatei
swagent.log während des Installationsvorgangs öffnen, indem Sie Logfile...
drücken. Prüfen Sie die Protokolldatei auf Fehler.
190
Verwalten von Software
Installieren geschützter Software
Die meisten Softwareprodukte von HP werden Ihnen als „geschützte“ Produkte auf
optischen DVD-Datenträgern geliefert. Das heißt, sie können nur bei Eingabe des
richtigen Codeworts und der richtigen Kunden-ID installiert werden. Software, deren
Sperre durch ein Kennwort aufgehoben wurde, darf nur auf den Rechnern verwendet
werden, für die Sie über eine gültige Lizenz für die zu verwendende Software verfügen.
Es liegt in Ihrer Verantwortung, sicherzustellen, dass das Codewort und die Software
ausschließlich in dieser Weise verwendet werden.
Das Codewort für ein bestimmtes Softwareprodukt ist auf dem DVD-Zertifikat vermerkt,
das Sie von HP erhalten. Es umfasst das eigentliche Kennwort und die Kunden-ID, für
die das Codewort gilt. Normalerweise können Sie mit einem einzigen Kennwort die
Sperre für alle Produkte auf einer von Ihnen erworbenen DVD aufheben. Wenn Sie ein
weiteres Softwareprodukt von HP erwerben, erhalten Sie ein weiteres Codewort von
HP. Geben Sie einfach das neue Codewort und die Kunden-ID ein. Daraufhin werden
diese mit bereits zuvor eingegebenen Codewörtern kombiniert.
Ein Codewort für eine bestimmte Kunden-ID und DVD muss jeweils nur einmal pro
Zielsystem eingegeben werden. Das Codewort und die Kunden-ID werden unter /var/
adm/sw/.codewords gespeichert, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt für
Prüfungen verwendet werden können. Vor der Installation geschützter Software werden
Sie von SD-UX zur Eingabe dieser Codewörter oder Nummern aufgefordert. Sie können
die Nummern mit Hilfe der grafischen Benutzeroberfläche von SD-UX (mit dem
Menüpunkt Add New Codeword im Menü Actions) oder durch Eingabe des
entsprechenden Standardbefehls (-x codeword=xxxx und -x customer_id=xxx)
in der Befehlszeile eingeben und ändern.
Im Folgenden ist ein Beispiel für ein DVD-Zertifikat dargestellt.
Abbildung 5-1 Beispiel für ein DVD-Zertifikat
HP Sales Order Number: 12345678-90123C
Date:16Nov97
DISC PART#:B3108-31083
CUSTOMER ID:12345678-90123C
CODEWORD:
1234 5678 9012 3456 7890 1234 5678
PRODUCT NUMBER
----------------------------B2491A
B3701AA
PRODUCT DESCRIPTION
-----------------------------------MirrorDisk/UX
GlancePlus Pak
Software Distributor (SD-UX)
191
Auflisten der Software
Mit dem Befehl swlist können Sie folgende Schritte ausführen:
•
•
•
•
Angeben der Ebene (Pakete, Produkte, Unterprodukte, Dateigruppen oder Dateien),
die in der Liste angezeigt werden sollen.
Anzeigen der Produktstruktur ausgewählter Software.
Anzeigen der Softwareattribute wie Größe, Version und Hersteller.
Anzeigen der Depots auf einem angegebenen System.
Im Folgenden wird die Funktionsweise des Befehls anhand einiger Beispiele erläutert:
Tabelle 5-2 Beispielaufgaben und Befehle
Aufgabe
Befehl
Auflisten der Software, die im Root-Verzeichnis swlist
(/) Ihres lokalen Systems installiert ist
Auflisten der Software im Depot namens
/meindepot
swlist -d @ /meindepot
Auflisten der Depots auf appserver
swlist -l depot @ appserver
Auflisten aller Dateien, die Teil des Produkts
LVM sind
swlist -l file LVM
Auflisten aller Dateien, die die grafische
Benutzeroberfläche von SD-UX bei Version 11.x
verwenden
swlist -i
Außerdem können Sie HP SMH wie folgt zum Auflisten der Software verwenden:
1.
2.
Rufen Sie die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Software Management und List Depot Software (bzw. List
Installed Software) aus. Die Seite List Depot Software wird angezeigt.
HINWEIS: Wenn es sich bei Ihrer Client-Konsole um einen PC handelt, muss ein
X Window-Server aktiv sein, damit diese Funktionen ausgeführt werden können.
3.
Geben Sie bei Bedarf die Adresse der Zielkonsolanzeige ein. Klicken Sie auf die
Schaltfläche Run. In einem daraufhin angezeigten X Window-Fenster wird eine
Liste mit im Depot verfügbaren Software-Paketen angezeigt. Wenn der
Standardspeicherort für die Software-Pakete nicht korrekt ist oder wenn Sie
Software-Pakete in einem anderen System oder Verzeichnis auflisten wollen,
können Sie die neue Adresse eingeben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite swlist(1M).
192
Verwalten von Software
Löschen von Software
Verwenden Sie /usr/sbin/swremove, um Software zu löschen. Sie wählen die zu
löschende Software aus. Daraufhin prüft das System die Software auf Abhängigkeiten
zwischen der zu löschenden und der verbleibenden Software. Wenn eine Dateigruppe
für ein anderes Paket erforderlich ist, wird die jeweilige Dateigruppe nicht gelöscht.
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite swremove(1M).
SD-UX Funktionen
Innerhalb Ihrer Umgebung kann ein einzelnes System eine oder mehrere SD-UX
Funktionen übernehmen: Entwicklungs-Host, lokaler Host oder Netzwerk-Host
(Verteilungsdepot). Der SD-UX Befehl bestimmt die jeweilige Funktion eines Hosts.
Daher kann sich dessen Funktion jederzeit ändern.
Die Software wird in der Entwicklungsumgebung erstellt, und einzelne Dateigruppen
werden zu deren weiterer Verteilung gepackt. Mit dem SD-UX Befehl swpackage
werden Softwareprodukte und Dateigruppen so vorbereitet, dass sie mit anderen
SD-UX Befehlen in benutzerfreundlicher Weise verteilt und verwaltet werden können.
Bei einem lokalen Host handelt es sich um ein beliebiges System, auf dem Software zu
installieren bzw. zu verwalten ist.
Ein Netzwerk-Host enthält ein oder mehrere Depots und ist an ein Netzwerk
angeschlossen. Er dient anderen Netzwerk-Clients als gemeinsame Quelle für die
Softwareinstallation. Die Software wird von einem Depot auf den Netzwerk-Host
kopiert. Vom Netzwerk-Host aus können Sie die Software je nach Bedarf auf die
angeschlossenen Systeme kopieren.
Software Distributor (SD-UX)
193
Abbildung 5-2 SD-UX Funktionen
Software Package Builder (SPB)
Software Package Builder (SPB) bietet eine visuelle Methode zur Erstellung und
Bearbeitung von Softwarepaketen mit Hilfe des Paketformats von HP-UX Software
Distributor (SD). Nach dem Packen der Software kann diese sehr einfach auf ein
Verteilungsmedium übertragen, vervielfältigt und von Verwaltern installiert werden.
Die grafische Benutzeroberfläche (GUI) von SPB bietet ein Fenster für die Paketstruktur
der Software und zeigt Attribute, die für jedes Paketelement eingestellt werden können.
SPB lädt dynamisch Paketerstellungsrichtlinien und verwendet diese zur Prüfung der
Paketattribute. Die SPB-Befehlszeilenoberfläche ermöglicht ebenfalls die Prüfung der
Softwarepaketattribute anhand von Richtlinien.
SPB bietet Ihnen folgende Möglichkeiten:
•
•
•
•
194
Erstellen einer Produktspezifikationsdatei (PSF), mit der Dateien in Produkten,
Dateigruppen und (optional) Paketen bzw. Unterprodukten organisiert werden
können.
Einstellen von Attributwerten zur Definition der Softwarepaketmerkmale, wie
beispielsweise Version, Architektur, Zugriffsberechtigungen und Abhängigkeiten.
Mit Steuerskripts können Sie außerdem definieren, wie die Software beim
Installieren/Entfernen auf dem Zielsystem gehandhabt wird.
Prüfen der PSF anhand von Paketrichtlinien zur Gewährleistung der erfolgreichen
Installation mit dem Befehl swpackage sowie Erstellung eines SD-Depots.
Verwalten von Software
•
Mit der SPB-Befehlszeilenoberfläche können Sie die PSF automatisch im Zuge der
nächtlichen Verarbeitung bearbeiten und prüfen.
Weitere Informationen finden Sie im Handbuch Getting Started with Software Package
Builder.
Einrichten eines Netzwerk-Hosts (Erstellen eines Depots)
Wird zur Installation ein Netzwerk-Host verwendet, erfolgt die Installation schneller
als bei der Verwendung von Bändern oder DVDs. Außerdem ist sie
benutzerfreundlicher, da der Benutzer keine Bänder oder Platten mitnehmen muss.
Ein System, das an einem Netzwerk angeschlossen ist, kann als allgemeine Quelle für
die Softwareinstallation auf anderen Netzwerk-Clients dienen und Depots enthalten.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Softwarequelle für ein Netzwerk einzurichten:
1.
Kopieren Sie Software von einem Depot, einer DVD oder einem Band auf den
Netzwerk-Server.
Standardmäßig werden vom Befehl swcopy neu erstellte Depots registriert. Ein
registriertes Depot macht Software für andere Anwendungen (beispielsweise
swinstall) sichtbar. Auf diese Weise kann ein einziges System als zentrale Ablage
dienen, von der Benutzer ihre Software abrufen können. Weitere Informationen
finden Sie auf der Hilfeseite swreg(1M).
•
•
•
2.
Weitere Informationen finden Sie in „Kopieren von Software von einem Depot
mit Hilfe der SD-Benutzeroberfläche“ (Seite 195).
Weitere Informationen finden Sie in „Kopieren der Software von DVD“
(Seite 196).
Weitere Informationen finden Sie in „Kopieren der Software von Band“
(Seite 196).
Kopieren Sie je nach Bedarf Software vom Netzwerk-Host zu den Systemen.
Kopieren von Software von einem Depot mit Hilfe der SD-Benutzeroberfläche
Starten Sie die grafische Benutzeroberfläche oder die Terminal-Benutzeroberfläche von
SD-UX, um Software von einem Depot zu kopieren. Geben Sie folgenden Befehl ein:
/usr/sbin/swinstall
oder
/usr/sbin/swcopy
Mit Hilfe von swinstall wird Ihr System automatisch so konfiguriert, dass installierte
Software ausgeführt wird. Die Konfigurierung wird nicht mit swcopy durchgeführt.
Einrichten eines Netzwerk-Hosts (Erstellen eines Depots)
195
Kopieren der Software von DVD
1.
2.
Stellen Sie sicher, dass das DVD-Laufwerk eingehängt ist. Dazu können Sie
entweder HP SMH oder den Befehl „mount (1M)“ verwenden.
Registrieren Sie das DVD-Laufwerk.
Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein, um ein in /cdrom eingehängtes
DVD-Laufwerk zu registrieren:
/usr/sbin/swreg -l depot /cdrom
3.
Kopieren Sie den gesamten Inhalt der DVD oder nur einen Teil auf die Festplatte,
die als Softwaredepot für das Netzwerk verwendet werden soll. (Kopieren Sie
eher zu viele Daten als zu wenig.)
Soll beispielsweise die gesamte Software auf einer DVD in ein Depot unter /usr/
Hauptdepot kopiert und automatisch registriert werden, geben Sie folgenden Befehl
ein:
/usr/sbin/swcopy -s /cdrom "*" @ /usr/Hauptdepot
Sie können aber auch swcopy im interaktiven Modus verwenden (wobei Sie Bildschirme
wie die bei snoop angezeigten Bildschirme verwenden):
/usr/sbin/swcopy -i -s /cdrom
Kopieren der Software von Band
Geben Sie folgenden Befehl ein, um die Software vom Band unter /dev/rmt/0m in
ein Depot unter /usr/Hauptdepot zu kopieren:
/usr/sbin/swcopy -i -s /dev/rmt/0m @ /usr/Hauptdepot
Das Programm wird angehalten, wenn Sie neue Bänder einlegen müssen. Zeigen Sie
die Protokolldatei („Logfile“) während der Ausführung von swcopy an, um die
Aufforderungen zum Einlegen neuer Bänder sehen zu können.
Weitere Beispiele
Mit dem ersten Befehl im folgenden Beispiel wird die gesamte Software („*“) vom
Pfad /release/11.31/wszx6 an der Netzwerkquelle appserver zum Ziel /mnt1/
depot kopiert. Beim zweiten Befehl wird die Software in derselben Weise kopiert.
Dabei wird jedoch nur die in der Datei /tmp/langJ angegebene Software
berücksichtigt.
swcopy -s appserver.cup.hp.com:/release/11.31/wszx6 \
"*" @:/mnt1/depot
swcopy -f /tmp/langJ -s hpclpep:/languages/gsJ @:/mnt1/depot
Mit dem folgenden Befehl wird ein Band mit den Daten des Depots erstellt, das im
vorherigen Beispiel erstellt wurde:
swpackage -x target_type=tape -s /mnt1/depot -d /dev/rmt/0m "*"
196
Verwalten von Software
HINWEIS: Das Erstellen eines Depots auf Band oder Platte ist einer der vorteilhaften
Verwendungszwecke von SD. Sie übernehmen dadurch jedoch auch eine größere
Verantwortung: Wenn Sie ein Depot nicht ordnungsgemäß oder unvollständig erstellen
und dadurch eine spätere Aufrüstung fehlschlägt, bewertet HP dies nicht als SD-Fehler.
Informationen zu Patches
Weitere Informationen zu Patches erhalten Sie unter folgenden Adressen:
• In USA, Kanada, Asien (Pazifik) und Lateinamerika lautet die Adresse:
http://us-support.external.hp.com
•
In Europa lautet die Adresse:
http://europe-support.external.hp.com
Von dieser Adresse können Sie eine Liste der Patches und der zugehörigen
Beschreibungen herunterladen. Außerdem können Sie nach verfügbaren Patches suchen
und diese herunterladen.
Weitere nützliche Informationen über Patches finden Sie auf folgenden Webseiten:
•
•
•
http://devresource.hp.com/drc/STK
http://software.hp.com
http://itresourcecenter.hp.com (Unter dieser URL müssen Sie sich
kostenfrei registrieren.)
Weitere Informationen können Sie auch dem Handbuch HP-UX Patch Management
entnehmen, das von der Webseite http://docs.hp.com heruntergeladen werden
kann.
Empfohlene Patches - Extension Software
HP empfiehlt, die Patches des Datenträgers Extension Software zu installieren.
Die DVD Extension Software enthält core-Patches für die einzelnen Versionen
von HP-UX. Die Patches in diesem Paket wurden in Form einer Einheit getestet. Dadurch
wurde die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass verschiedene Patches zu Konflikten
untereinander führen.
Installieren von Extension Software
1.
2.
Legen Sie die DVD „HP-UX Extension Software“ in das DVD-Laufwerk ein.
Stellen Sie sicher, dass das DVD-Laufwerk eingehängt ist:
/usr/sbin/mount
Ist kein Eintrag für das DVD-Laufwerk vorhanden, hängen Sie es ein:
/usr/sbin/mount /dev/dsk/Gerätedatei /Einhängeverzeichnis
Informationen zu Patches
197
3.
Vor dem Installieren der Patch-Pakete lesen (oder drucken) Sie das Dokument
READMEFIRST auf der DVD. Geben Sie dazu Folgendes ein:
cd /Einhängeverzeichnis
more READMEFIRST
Diese Datei enthält Warnungen, Installationsanweisungen und eine Liste der
Patch-Pakete.
Löschen von Patches
Geben Sie auf einem eigenständigen System folgenden Befehl ein, um einzelne oder
mehrere Patches zu löschen:
/usr/sbin/swremove -x auto_reboot=true \
PHxx_yyyy.PHxx_yyy...[PHxx_yyyy.PHxx_yyy...]
198
Verwalten von Software
6 Verwalten der Systemleistung
Dieses Kapitel enthält einige allgemeine Richtlinien und Vorschläge zur Verbesserung
der Leistung von Systemen und Arbeitsgruppen.
•
•
•
•
„Leistungshemmende Komponenten“ (Seite 199)
„Richtlinien“ (Seite 200)
„Messen der Leistung“ (Seite 202)
„Vornehmen von Änderungen“ (Seite 207)
Leistungshemmende Komponenten
Ein System kann aufgrund einer Vielzahl von Ursachen langsam oder schleppend
arbeiten. Bisweilen ist ein hoher Prüfungsaufwand erforderlich, um die Quellen für
leistungshemmende Komponenten eines bestimmten Systems zu ermitteln. Dabei
müssen Sie die Wechselbeziehungen der verschiedenen Komponenten des Systems
zueinander und nicht nur die einzelnen Komponenten berücksichtigen. Verwenden
Sie zunächst die unter „Messen der Leistung“ (Seite 202) beschriebenen Werkzeuge.
Sobald Sie eine Ursache für verminderte Leistung isoliert haben und diese beseitigt
werden soll, dürfen Sie nicht mehrere Dinge gleichzeitig ändern. Ansonsten können
Sie später nicht feststellen, auf welche Änderung die Leistungssteigerung
zurückzuführen ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass eine Änderung die Leistung
verbessert, während eine andere sie mindert. Dies können Sie jedoch nur feststellen,
indem Sie die Änderungen separat vornehmen und anschließend jeweils die Leistung
messen.
Im Folgenden sind einige der möglichen leistungshemmenden Faktoren bei
verschiedenen Komponenten aufgeführt:
CPU
•
Zahlreiche Hintergrundprozesse mit hoher Priorität verbrauchen sehr viel
CPU-Zeit, oder ein Prozess ist „außer Kontrolle“ geraten. Falls die Antwortzeit
nicht akzeptabel ist, reduzieren Sie die Priorität einiger Prozesse und brechen Sie
nicht gewünschte Prozesse ab („kill“).
Hauptspeicher
•
•
•
•
Zahlreiche Deaktivierungen
Hohe Seitenwechselaktivität
Nur wenig oder kein freier Hauptspeicher verfügbar
Starke Auslastung der CPU im Systemmodus
Leistungshemmende Komponenten
199
Platten
•
•
•
Hohe Plattenaktivität
Lange Leerlaufzeiten der CPU, in der auf die Beendigung von E/A-Aufträgen
gewartet wird
Lange Warteschlangen für Platten
HINWEIS: Stellen Sie die Daten, auf die am häufigsten zugegriffen wird, auf Ihre
schnellsten Platten, und verteilen Sie die Arbeitsbelastung gleichmäßig auf
identische, eingehängte Platten, um zu vermeiden, dass eine Platte überlastet ist,
während eine andere kaum verwendet wird. Dies können Sie häufig erreichen,
indem Sie Auslagerungsbereiche und Dateisysteme, auf die häufig zugegriffen
wird, von der Root-Platte auf eine andere Platte verschieben oder indem Sie durch
Platten-Striping, LVM und/oder Plattenspiegelung E/A-Operationen über mehrere
Platten verteilen. Weitere Informationen finden Sie in „Prüfen der Plattenauslastung
mit sar und iostat“ (Seite 203).
Netzwerk
•
•
Übermäßige Nachfrage auf einem NFS-Server
Einschränkungen durch LAN-Bandbreite
Richtlinien
Bei der Leistung handelt es sich stets um ein Thema, bei dem es schwer fällt, allgemein
gültige Ratschläge zu geben. Betrachten Sie diese Richtlinien nicht als formelle
Empfehlungen von HP, sondern als eine Zusammenfassung der Beobachtungen und
Erfahrungen der befragten Fachleute.
•
•
Verwalten Sie NFS-Server und die zugehörigen Clients auf demselben
LAN-Segment oder -Subnetzwerk. Ist dies in der Praxis nicht möglich und sind
Sie für die Netzwerkhardware verantwortlich, verwenden Sie Switches und keine
Hubs, Brücken oder Router, um die Arbeitsgruppe zu verbinden.
Verwenden Sie einen bestimmten Server möglichst nur für einen Typ von
Aufgaben.
Im Beispielnetzwerk (siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Überblick) agiert
flserver als Datei-Server und gibt Verzeichnisse für die Systeme frei, während
appserver Anwendungen ausführt.
Falls für die Arbeitsgruppe ein Web-Server erforderlich ist, empfiehlt es sich,
diesen auf einem dritten, leistungsstarken System zu konfigurieren, das ansonsten
nicht stark ausgelastet ist.
•
200
Verwenden Sie auf Datei-Servern die schnellsten Platten für die freigegebenen
Dateisysteme und den Auslagerungsbereich.
Verwalten der Systemleistung
— Verteilen Sie die Arbeitsbelastung gleichmäßig auf diese Platten.
Wenn beispielsweise zwei Teams ein- und ausgabeintensive Arbeiten erledigen,
stellen Sie deren Dateien auf unterschiedliche Platten oder in unterschiedliche
Volumengruppen. Weitere Informationen finden Sie in „Prüfen der
Plattenauslastung mit sar und iostat“ (Seite 203).
— Verteilen Sie die Platten gleichmäßig auf die E/A-Steuereinheiten des Systems.
•
Stellen Sie bei freigegebenen HFS-Dateisystemen sicher, dass die Größe des
NFS-Schreib- und Lesepuffers auf dem Client der Blockgröße auf dem Server
entspricht.
Sie können diese Werte festlegen, wenn Sie das Dateisystem auf dem NFS-Client
importieren (siehe Menü New NFS File System in HP SMH). Anweisungen zum
Prüfen und Ändern der Werte finden Sie in „Prüfen der Blockgröße für
NFS-Server/-Clients“ (Seite 203).
•
Aktivieren Sie asynchrone Schreibvorgänge auf freigegebenen Dateisystemen.
Weitere Informationen finden Sie in „Prüfen auf asynchrone Schreibvorgänge“
(Seite 204).
•
Stellen Sie sicher, dass genügend nfsd-Daemon-Prozesse auf den Servern
ausgeführt werden.
Als allgemeine Richtschnur gilt, dass die Anzahl der nfsd-Daemon-Prozesse, die
auf einem System ausgeführt werden, doppelt so hoch sein sollte wie die Anzahl
der für die NFS-Clients verfügbaren Plattenspindeln.
Wenn ein Server beispielsweise ein Dateisystem freigibt und er sich in einer
Volumengruppe mit drei Platten befindet, sollten wahrscheinlich sechs
nfsd-Daemon-Prozesse laufen.
Ausführliche Informationen finden Sie in „Prüfen auf Socket-Überlastungen mit
netstat -s“ (Seite 206) und „Erhöhen der Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen“
(Seite 207).
•
Stellen Sie sicher, dass Server über umfangreiche Hauptspeicherkapazität verfügen.
Alle Bemühungen zum Optimieren der Plattenleistung sind sinnlos, wenn auf
dem Server nicht genügend Hauptspeicher zur Verfügung steht.
Überwachen Sie regelmäßig den Hauptspeicher der Server (siehe „Messen der
Hauptspeicherbelegung mit vmstat“ (Seite 206)). Planen Sie niemals ein
Hardwarebudget, das keine Ausgaben für zusätzlichen Hauptspeicher vorsieht!
•
„Defragmentieren“ Sie regelmäßig die JFS-Dateisysteme der Server.
Fragmentierung bedeutet, dass Dateien wahllos auf eine oder mehrere Platten
verstreut sind. Dies ergibt sich durch die Vergrößerung der Dateien im Laufe der
Zeit. Daher sind mehrere Bewegungen der Plattenköpfe beim Lesen und
Richtlinien
201
Aktualisieren derartiger Dateien erforderlich, was theoretisch zu höheren
Antwortzeiten führt.
In der Praxis verarbeitet ein Server jedoch zahlreiche E/A-Anforderungen
gleichzeitig, und aufgrund der in die Treiber integrierten intelligenten Funktionen
wird bei der Entscheidung für die nächste Suche die aktuelle Position und
Bewegungsrichtung der Köpfe berücksichtigt.
Dies bedeutet, dass ein HFS-Dateisystem auf einem HP-UX System ggf. nie
„defragmentiert“ werden muss. JFS-Dateisysteme müssen demgegenüber
regelmäßig defragmentiert werden.
Weitere Informationen finden Sie in „Defragmentieren eines HFS-Dateisystems“
(Seite 207) und „Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von fsadm“
(Seite 209).
•
Halten Sie freigegebene Dateien und Verzeichnisse so klein wie möglich.
Große Dateien erfordern mehr NFS-Operationen als kleine, und bei großen
Verzeichnissen dauern Suchvorgänge länger.
Fordern Sie Ihre Benutzer auf, regelmäßig große, nicht mehr erforderliche Dateien
zu löschen (siehe „Suchen großer Dateien“ (Seite 155)).
•
Überwachen Sie regelmäßig die Server- und die Client-Leistung.
Weitere Informationen finden Sie in „Messen der Leistung“ (Seite 202).
Ressourcenfresser
Wenn Sie einen Einblick in Ihre Spitzen-CPU-Zeit-Fresser erhalten wollen, starten Sie
HP SMH und wählen Sie Home, Operating System, Process Information aus. (Oder
geben Sie den Befehl /usr/bin/top in die Befehlszeile ein.)
Geben Sie ps -efl ein, um die Hauptspeicherbelegung durch die zur Zeit laufenden
Prozesse zu vergleichen. Lesen Sie dazu die Daten in der Spalte SZ des angezeigten
Bildschirms.
Messen der Leistung
Die Aussage „Was man nicht messen kann, kann man auch nicht managen“ trifft
insbesondere für die System- und die Arbeitsgruppenleistung zu. Im Folgenden sind
einige Methoden aufgeführt, mit deren Hilfe Sie die Leistung Ihres Systems unter
Berücksichtigung der „Richtlinien“ (Seite 200) beurteilen können.
202
Verwalten der Systemleistung
Prüfen der Plattenauslastung mit sar und iostat
Geben Sie den Befehl sar -d mit einem Zeitintervall und einer Frequenz ein, um zu
prüfen, wie die Plattenaktivität auf die einzelnen Platten verteilt ist. Geben Sie
beispielsweise folgenden Befehl ein:
sar -d 5 10
Dadurch wird der Befehl sar -d zehnmal mit einem fünfsekündigen Abtastintervall
ausgeführt. In der Spalte %busy wird der Prozentteil der Zeit angezeigt, in der auf der
Platte (device) während des Abtastintervalls Aktivitäten ausgeführt wurden.
Vergleichen Sie die Zahlenwerte für die einzelnen Platten, die das freigegebene
Dateisystem belegt (beachten Sie den Mittelwert (Average am Ende des Berichts).
Eine andere Methode, die Plattenaktivität abzutasten, besteht darin, iostat mit einem
Zeitintervall einzugeben. Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein:
iostat 5
Dadurch wird die Plattenaktivität alle fünf Sekunden berichtet. Überprüfen Sie die
Werte in den Spalten bps und sps für die Platten (device), auf denen freigegebene
Dateisysteme gespeichert sind. bps zeigt die Anzahl der KB an, die während der
Abtastperiode pro Sekunde übertragen wurden. sps zeigt die Anzahl der Suchvorgänge
pro Sekunde an. (Ignorieren Sie die Spalte msps.)
Sind einige Platten, die freigegebene Dateisysteme enthalten, durchgängig wesentlich
stärker ausgelastet als andere Systeme, sollten Sie eine Neuverteilung der
Arbeitsauslastung in Betracht ziehen. Weitere Hinweise siehe HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
HINWEIS: Bei mit LVM (Logical Volume Manager) verwalteten Platten ist es bisweilen
schwierig, einen genauen Überblick darüber zu behalten, welche Dateisysteme sich
auf welchen Platten befinden. Daher empfiehlt es sich, Hardcopy-Diagramme der
Platten auf Ihren Servern zu erstellen. Informationen hierzu finden Sie im HP-UX
Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
Prüfen der Blockgröße für NFS-Server/-Clients
Stellen Sie bei HFS-Dateisystemen sicher, dass die Größe des NFS-Schreib- und
Lesepuffers auf dem Client der Blockgröße für dieses Dateisystem auf dem Server
entspricht.
•
Auf dem NFS-Server können Sie die Blockgröße für ein HFS-Dateisystem mit dem
Befehl dumpfs prüfen. Geben Sie dazu beispielsweise folgenden Befehl ein:
dumpfs /work | grep bsize
Bei den ausgegebenen Daten steht bsize für die Blockgröße des Dateisystems
/work (in Byte).
Messen der Leistung
203
HINWEIS: Bei einem JFS-Dateisystem können Sie mit dem Befehl mkfs -m die
Parameter abfragen, mit denen das Dateisystem erstellt wurde. Eine entsprechende
Anpassung der Größe des Schreib-/Lesepuffers des Clients lohnt sich normalerweise
nicht, da die konfigurierte Blockgröße nicht auf alle Blöcke angewendet wird.
Weitere Informationen finden Sie in „Überprüfen der Merkmale von
Dateisystemen“ (Seite 156).
•
Auf dem NFS-Client prüfen Sie die Blockgröße für Schreib-/Lesevorgänge mit
Hilfe von HP SMH.
Wechseln Sie zu Tools, Disks and File Systems, File Systems und wählen Sie
nacheinander alle importierten Dateisysteme aus, um die Größe des
Schreib-/Lesepuffers anzuzeigen. Sehen Sie sich unten auf der Seite die
Detailanzeige unter Mount Options an.
Die Werte für Read Buffer Size und Write Buffer Size müssen der
Blockgröße des Dateisystems auf dem Server entsprechen.
Ist dies nicht der Fall, können Sie die Werte mit Hilfe von HP SMH ändern.
Ändern der Blockgröße für NFS-Server/-Clients
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, File Systems aus.
Hängen Sie das Dateisystem aus, indem Sie auf die Aktion Aushängen/Entfernen...
rechts auf der Seite klicken.
Wählen Sie die Option Aushängen aus und klicken Sie auf die Schaltfläche
Aushängen/Entfernen unten auf der Seite. Das Dateisystem wird ausgehängt.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Fertig, um zur Seite Dateisysteme zurückzukehren.
Ihr Dateisystem sollte weiterhin ausgewählt sein. Klicken Sie auf die Aktion NFS
ändern... rechts auf der Seite. Die Seite NFS-Dateisystem ändern wird angezeigt.
Geben Sie die gewünschte Größe des Schreib-/Lesepuffers ein, wählen Sie Jetzt
einhängen und Konfiguration in /etc/fstab speichern und klicken Sie auf die
Schaltfläche NFS ändern.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Fertig. Sie kehren zurück zur Seite File Systems.
Das ausgewählte Dateisystem wird mit der neuen Puffergröße erneut eingehängt.
Prüfen auf asynchrone Schreibvorgänge
Durch Aktivieren asynchroner Schreibvorgänge wiesen Sie den NFS-Server an, dem
Client eine sofortige Bestätigung der Schreibanforderung zu senden, bevor die Daten
auf Platte geschrieben werden. Dadurch verbessert sich der NFS-Datendurchsatz, da
der Client bereits eine zweite Schreibanforderung senden kann, während der Server
noch die Daten der ersten Anforderung schreibt.
204
Verwalten der Systemleistung
Dies ist mit einem gewissen Risiko für die Datenintegrität verbunden, aber in den
meisten Fällen rechtfertigt die Leistungsverbesserung das Risiko.
Mit Hilfe von HP SMH können Sie feststellen, ob asynchrone Schreibvorgänge für die
freigegebenen Dateisysteme eines Servers aktiviert sind.
1.
2.
3.
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools → Network Services Configuration → Networked File
Systems → Share/Unshare File Systems (Export FS) aus. Die Seite „Gemeinsam
nutzen“ wird angezeigt.
Wählen Sie das gewünschte Dateisystem aus. Daraufhin wird ein Tabelle mit den
Eigenschaften gemeinsam genutzter Dateien angezeigt. Prüfen Sie, ob Asynchrone
Schreibvorgänge eingestellt ist.
Sie können bei Bedarf die Einstellung für das Kennzeichen Asynchrone
Schreibvorgänge ändern, wenn das Dateisystem noch eingehängt und freigegeben
ist.
•
Wählen Sie Gemeinsam genutztes (exportiertes) Dateisystem
anzeigen/ändern... aus, um die Einstellung für das ausgewählte Dateisystem
anzuzeigen. Wählen Sie die Option Asynchrone Schreibvorgänge zulassen aus
und klicken Sie auf OK.
Prüfen des Servers auf Überlastung mit Hilfe von nfsstat -rc
Führen Sie nfsstat -rc auf einem NFS-Client aus, um eine Vorstellung von der
Leistung des Servers zu erhalten.
Daraufhin wird ein dem folgenden Beispiel entsprechender Bericht angezeigt:
Client rpc:
calls
badcalls
43467543
848
retrans
6
badxid
3868
timeout
27942
wait
0
newcred
0
Der Wert für badxid muss im Vergleich zum Wert für timeout niedrig sein. Sind
diese Werte nahezu identisch, bedeutet dies möglicherweise, dass der Server überlastet
ist und doppelte Antworten auf RPC-Anforderungen gesendet werden, die aufgrund
der Überschreitung des Zeitlimits erneut übertragen werden. Überprüfen Sie die
Hauptspeicher-, Platten- und NFS-Konfiguration des Servers. Weitere Informationen
zu diesem Thema finden Sie in „Richtlinien“ (Seite 200).
HINWEIS: Ist der Wert für badxid nahe bei Null und der Wert für timeout sehr
hoch, weist dies möglicherweise darauf hin, dass Pakete verlorengehen werden, d. h.,
dass die Anforderungen des Clients das Zeitlimit überschreiten, da sie den Server nie
erreichen. In diesem Fall ist die Fehlerursache wahrscheinlich in einer Netzwerkkarte
auf dem Server oder Client oder bei der Netzwerkhardware zu suchen.
Messen der Leistung
205
Messen der Hauptspeicherbelegung mit vmstat
vmstat zeigt zahlreiche Informationen an. Verwenden Sie die Option -n, damit die
Ausgabedaten auf einem Bildschirm mit 80 Spalten besser lesbar sind.
Überprüfen Sie insbesondere den Wert in der Spalte po. Ist der Wert ungleich Null,
führt das System Seitenwechsel durch. Wenn das System ständig Seitenwechsel
durchführt, benötigen Sie wahrscheinlich mehr RAM.
Prüfen auf Socket-Überlastungen mit netstat -s
Obwohl viele verschiedene Prozesse Sockets verwenden und zu Socket-Überlastungen
beitragen können, zeigen regelmäßige Socket-Überlastungen auf einem NFS-Server
möglicherweise an, dass Sie mehr nfsd-Prozesse starten müssen. Der Befehl
netstat -s | grep overflow
zeigt die Summe der Socket-Überlastungen (seit dem letzten Systemstart) an. Wenn
die Summe wesentlich steigt und NFS-Clients schlechte Antwortzeiten auf dem
jeweiligen Server feststellen, versuchen Sie, weitere nfsd-Prozesse zu starten (siehe
„Erhöhen der Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen“ (Seite 207)).
Prüfen auf Netzwerküberlastung mit netstat -i
Wenn Sie alle „Richtlinien“ (Seite 200) befolgen und dennoch weiterhin schlechte
Antwortzeiten feststellen, liegt die Fehlerursache möglicherweise im Netzwerk selbst
– d. h. entweder bei einer Hardwarekomponente oder bei der Konfiguration des
Netzwerks.
Geben Sie folgenden Befehl ein, um eine zusammenfassende Statistik für einen Server
abzurufen:
netstat -i
Wenn Ihr System bereits lange Zeit gelaufen ist, sind die Werte hoch und geben
möglicherweise den aktuellen Status nicht mehr zuverlässig wieder. Sie können den
Befehl netstat wiederholt eingeben. Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein:
netstat -I lan0 -i 5
In diesem Fall berichtet netstat (nach der ersten Zeile) alle fünf Sekunden über die
Systemaktivität.
Die Anzahl der Ein- und Ausgabefehler muss in Bezug auf die Ein- und Ausgabepakete
äußerst niedrig sein – der Wert muss weit unter 1% liegen. Ein höherer Prozentsatz an
Ausgabefehlern auf einem einzigen Server weist ggf. auf ein Hardwareproblem hin,
das die Verbindung des Servers zum Netzwerk betrifft.
Der Wert für Kollisionen (colls) muss unter 5 % liegen. Ein höherer Prozentsatz weist
auf eine sehr starke Auslastung des Systems hin, die Benutzer wahrscheinlich als
niedrige Leistung wahrnehmen. Der Datenverkehr im Netzwerk und die Konfiguration
206
Verwalten der Systemleistung
liegen zwar möglicherweise außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereichs, aber Sie können
Ihren Netzwerkverwalter zumindest auf Missstände hinweisen.
Vornehmen von Änderungen
•
•
•
•
„Erhöhen der Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen“ (Seite 207)
„Defragmentieren eines HFS-Dateisystems“ (Seite 207)
„Defragmentieren eines JFS-Dateisystems“ (Seite 208)
„Konfigurierbare Systemkernparameter“ (Seite 209)
Erhöhen der Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen
Gehen Sie wie folgt vor, um die Anzahl der nfsd-Daemon-Prozesse zu erhöhen, die
auf einem Server ausgeführt werden:
1.
Bearbeiten Sie die Datei /etc/rc.config.d/nfsconf. Erhöhen Sie dabei den
Wert für NUM_NFSD. Geben Sie beispielsweise folgenden Wert an:
NUM_NFSD=8
2.
Stoppen Sie das Skript nfs.server und starten Sie es anschließend erneut:
/sbin/init.d/nfs.server stop
/sbin/init.d/nfs.server start
Defragmentieren eines HFS-Dateisystems
Das Defragmentieren eines HFS-Dateisystems kann den Datendurchsatz verbessern,
da die Zeiten zum Suchen auf der Platte verkürzt werden. In der Praxis sind jedoch
die meisten Fachleute der Ansicht, dass sich dadurch nur eine geringe oder überhaupt
keine Leistungssteigerung ergibt. Sie sollten die Defragmentierung nur dann
durchführen, wenn Sie gute Gründe für die Annahme haben, dass sich dadurch
tatsächlich Vorteile für Ihr System ergeben, oder wenn ein Experte Ihnen diesen Rat
gibt.
HINWEIS: Dies gilt jedoch nur für HFS-Dateisysteme. JFS-Dateisysteme müssen
regelmäßig defragmentiert werden. Weitere Informationen finden Sie in
„Defragmentieren eines JFS-Dateisystems“ (Seite 208).
Sie können ein HFS-Dateisystem defragmentieren, indem Sie es auf einem Band sichern,
es anschließend löschen und erneut erstellen und danach die Daten vom Band
wiederherstellen.
Das folgende Beispiel zeigt eine alternative Methode, bei der der Befehl dcopy
verwendet wird. Im Beispiel wird davon ausgegangen, dass Sie über ausreichend
Plattenplatz verfügen, um ein neues logisches Volumen zu erstellen, das mindestens
Vornehmen von Änderungen
207
so groß ist wie /dev/vg01/lvol8. Dabei wird mit dem Dateisystem /work gearbeitet,
das sich auf dem logischen Volumen /dev/vg01/lvol8 befindet.
1.
Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein, um das Dateisystem zu sichern:
tar cv /work
Durch diesen Befehl wird eine Sicherungskopie von /work auf dem
Standardbandlaufwerk des Systems /dev/rmt/0m erstellt.
2.
Erstellen Sie ein neues logischen Volumen (wenden Sie sich hierfür ggf. an den
Systemverwalter). Hängen Sie dieses Volumen jedoch nicht in ein Dateisystem
ein.
Im Beispiel trägt das neue logische Volumen den Namen /dev/vg01/lvol9.
3.
Stellen Sie sicher, dass keine Dateien unter /work geöffnet sind und dass es nicht
das aktuelle Arbeitsverzeichnis eines Benutzers ist. Geben Sie dazu beispielsweise
folgenden Befehl ein:
fuser -cu /work
4.
Hängen Sie /work aus:
umount /work
5.
Schreiben Sie den Inhalt von /work an /dev/vg01/lvol9:
dcopy -v /dev/vg01/rlvol8 /dev/vg01/lvol9
HINWEIS: Beim Quelldateisystem muss es sich um ein Gerät mit Rohdaten
handeln (/dev/vg01/rlvol8) und beim Zieldateisystem um ein blockorientiertes
Gerät (/dev/vg01/lvol9).
6.
Hängen Sie das neue logische Volumen am Einhängepunkt des ursprünglichen
Dateisystems, /work, ein:
mount /dev/vg01/lvol9 /work
Jetzt können Sie das ursprüngliche logische Volumen /dev/vg01/lvol8 erneut
verwenden oder löschen (siehe „Löschen eines logischen Volumens“ (Seite 109)).
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems
•
•
•
•
„Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von HP SMH“ (Seite 209)
„Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von fsadm“ (Seite 209)
„Tägliche Defragmentierung“ (Seite 209)
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung
Damit insbesondere auf Dateisystemen mit sehr großen Dateien eine gleichbleibend
hohe Leistung erreicht wird, verfügt JFS über Funktionen zum Neuanordnen des
Plattenplatzes in zusammenhängende Bereiche, in die Daten geschrieben werden
208
Verwalten der Systemleistung
können. Dieser als „Defragmentierung“ bezeichnete Prozess ist in regelmäßigen
Abständen auszuführen.
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von HP SMH
1.
2.
3.
Rufen Sie als Superuser die Startseite von HP SMH auf.
Wählen Sie Tools, Disks and File Systems, File Systems aus. Eine Liste mit
Dateisystemen wird angezeigt.
Wählen Sie das gewünschte Dateisystem (JFS; VxFS) aus. Sie können jetzt die
Extent-oder Verzeichnisfragmentierung für das Dateisystem anzeigen. Alternativ
klicken Sie auf die Aktion Extents defragmentieren... oder Verzeichnisse
defragmentieren... rechts auf der Seite.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Online-Hilfe von HP SMH.
Defragmentieren eines JFS-Dateisystems mit Hilfe von fsadm
Geben Sie folgenden Befehl ein, um sowohl Verzeichnisse als auch Extents neu
anzuordnen und vor und nach der Neuanordnung Berichte anzuzeigen:
fsadm -d -D -e -E /Einhängepunkt
Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite fsadm_vxfs(1M).
Tägliche Defragmentierung
Bei stark ausgelasteten Dateisystemen sollten Sie diese ggf. jede Nacht defragmentieren,
um eine gleichbleibend hohe Leistung zu erhalten.
Sollen beispielsweise jeden Abend um 21:00 Uhr alle Extents und Verzeichnisse
innerhalb eines Dateisystems defragmentiert werden, das in das Verzeichnis /home,
eingehängt ist, fügen Sie folgenden Eintrag in eine von cron(1M) verwendete Datei ein:
0 21 * * * fsadm -d -e /home
Konfigurierbare Systemkernparameter
In einigen Fällen erreichen Sie die gewünschten Resultate, indem Sie
Systemkernparameter neu einstellen. Wenn beispielsweise bei einem Benutzer häufig
keine Prozesse mehr verfügbar sind (Symptom no more processes), lässt sich dieses
Problem möglicherweise dadurch beheben, dass Sie einen höheren Wert für maxuprc
eingeben.
Vornehmen von Änderungen
209
HINWEIS: Modifizierbare Systemkernparameter können dynamisch oder statisch
sein. Sie benötigen weder einen Neustart des Systems noch die Erstellung eines neuen
Systemkerns. Die Liste der dynamischen modifizierbaren Parameter wächst ständig
weiter. Mit dem Befehl kmtune können Sie bestimmen, welche modifizierbaren
Parameter in Ihrem System dynamisch sein sollen (siehe Hilfeseite kmtune(1M)). Im
Abschnitt Kernel Configuration von HP SMH finden Sie auch Hinweise hierzu. In
der Anzeige Tunables von HP SMH sehen Sie mit einem Blick, ob der Wert einer
bestimmten Variablen ohne Neustart des System geändert werden kann.
Verwenden Sie den Befehl kctune oder die Web-Oberfläche kcweb. Weitere
Informationen finden Sie auf den Hilfeseiten kctune(1M) und kcweb(1M).
Konfigurieren von Parametern der Systemkernvariablen mit Hilfe von HP SMH
1.
2.
3.
4.
5.
Rufen Sie HP System Management Homepage (HP SMH) als Superuser (root) auf.
Wählen Sie Tools, Kernel Configuration, Tunables aus. Daraufhin wird die Seite
Systemkernkonfiguration mit der Registerkarte Parameter angezeigt.
Klicken Sie auf die Aktion Parameter ändern rechts auf der Seite. Die Seite
Parameter ändern wird angezeigt.
Sie können die Standardeinstellung der Variablen jetzt wiederherstellen, einen
neuen Wert eingeben oder Kommentare erfassen.
Klicken Sie auf Ändern, um die Änderung abzuschließen.
Weitere Informationen zu dynamischen Variablen finden Sie in HP-UX Systemverwalterhandbuch: Konfigurationsverwaltung und im Informationsblatt Dynamically
Tunable Kernel Parameters in HP-UX 11i unter http://docs.hp.com.
ACHTUNG: Lesen Sie unbedingt die Hilfe für alle Parameter, die mit dem zu
ändernden Parameter in Verbindung stehen. Beim Parameter maxuprc müssen Sie
beispielsweise neben der Hilfe für maxuprc auch die Hilfe für nproc lesen.
Weitere Werkzeuge zur Leistungsverwaltung
Folgende Werkzeuge werden von HP bereitgestellt:
•
•
•
•
„HP System Management Homepage (HP SMH)“ (Seite 211)
„Der Befehl „top““ (Seite 211)
„OpenView Produkte“ (Seite 211)
„Kernel Resource Monitor (KRM)“ (Seite 212)
HP bietet darüber hinaus auch mehrere Quellen für Werkzeuge und Support für HP-UX.
Siehe auch http://www.software.hp.com. Diese Seite enthält Links zu:
210
Verwalten der Systemleistung
•
HP-UX Software von Fremdherstellern und Public-Domain-Software
Dieser Katalog enthält mehr als 1000 Pakete im Binär- und im Quellenformat. Jedes
Paket gehört einer einzigen Kategorie an. Diese Kategorien können in
alphabetischer oder chronologischer Reihenfolge angezeigt werden.
•
•
•
HP-UX Anwendungsdemos, Shareware und Freeware
HP Programmkorrekturen (Patches)
Support auf Anfrage
HP System Management Homepage (HP SMH)
HP System Management Homepage (HP SMH) ist ein Werkzeug, das Ihnen die
Ausführung von Systemverwaltungsaufgaben ermöglicht, ohne alle zugehörigen
HP-UX Befehle kennen zu müssen.
Weitere Informationen zu den Funktionen von HP SMH finden Sie in der Online-Hilfe
von HP SMH und auf der Hilfeseite smh(1M). Weitere Informationen finden Sie in
„System Management Homepage (Web-basiert)“ (Seite 23).
Zum Starten von HP SMH rufen Sie einen Browser auf und geben Folgendes ein:
http://System:2301/. Eine Protokollanzeige erscheint. Melden Sie sich als Superuser
oder als Benutzer mit Superuser-Berechtigung an.
Der Befehl „top“
Verwenden Sie den Befehl top, um die Prozesse in der Rangfolge ihrer CPU-Belegung
anzuzeigen. Weitere Informationen finden Sie auf der Hilfeseite top(1).
Geben Sie folgenden Befehl ein, um „top“ zu starten:
/usr/bin/top
OpenView Produkte
OpenView Produkte bieten eine breite Palette von Lösungen, die Sie bei der Verwaltung
Ihrer HP-UX und Windows NT-basierenden Systeme unterstützen. Sie erhalten die
Lösungen von HP und den HP OpenView Partnern. Mit den HP OpenView Produkten
können Sie:
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Anmeldungen an HP-UX Systemen (und anderen Betriebssystemen) verwalten
die Leistung von HP-UX Systemen überwachen
Datenbanken verwalten
elektronische Post (E-Mail) verwalten
SNMP-Anwendungen (Simple Network Message Protocol) und -Ressourcen
verwalten
und vieles mehr. Im Folgenden sind einige HP OpenView Produkte aufgelistet:
•
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„GlancePlus und GlancePlus Pak“
IT/Administration
Weitere Werkzeuge zur Leistungsverwaltung
211
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IT/Operations
MeasureWare
Storage Management
Openspool
PerfView
Software Distributor
VantagePoint
Network Management
Sicherheitsfunktionen
Eine vollständige Liste mit aktuellen Informationen zu HP OpenView Produkten,
Service und Support finden Sie im World Wide Web unter
http://www.openview.hp.com
GlancePlus und GlancePlus Pak
HP GlancePlus ist ein Werkzeug zur Leistungsdiagnose, das sofort detaillierte
Leistungsdaten für Ihr System bereitstellt. Es verfügt über integrierte Alarmfunktionen,
die auf Engpässe hinweisen, und über Lokalisierungsfunktionen, die die Fehlerbehebung
bei Leistungsproblemen erleichtern.
HP GlancePlus Pak ist eine Kombination der Produkte HP GlancePlus und
HP MeasureWare. Dieses Werkzeug bietet neben den sofortigen Diagnosedaten eine
Langzeitanalyse der Leistungsdaten. Die Softwareprodukte sind sowohl auf Plattformen
für mehrere Hersteller als auch für HP-UX Plattformen verfügbar.
HP MeasureWare Agent ist ein umfassendes Werkzeug zur Langzeitanalyse von
Leistungsdaten, das Daten zur Systemleistung und Messwerte anderer Quellen
(beispielsweise Prüfungen von Datenbanken) sammelt, Warnungen ausgibt und diese
Daten verwaltet. Es stellt Daten und Alarmfunktionen für PerfView, HP OpenView
NNM oder IT/Operations und Produkte von Fremdherstellern zur Verfügung.
Kernel Resource Monitor (KRM)
Kernel Resource Monitor ist in den EMS-Hardwareüberwachungsfunktionen (Event
Monitoring Systems) enthalten. Der KRM prüft HP-UX Ressourcen, wie beispielsweise
nproc (Anzahl an Prozessen), die von den Systemkernparametern gesteuert werden.
KRM prüft in regelmäßigen Abständen die tatsächliche Auslastung dieser Ressourcen.
Wenn die Auslastung mindestens dem voreingestellten Wert entspricht, werden Sie
beispielsweise per E-Mail, Konsolenmeldung und Systemprotokoll darüber informiert.
Dies kann für die Einstellung der Systemkernparameter Ihres Systems sehr nützlich
sein und Panikzustände oder Leistungsprobleme vermeiden, die auftreten können,
wenn die Auslastung der HP-UX Ressourcen zu hoch ist.
EMS Monitors kann in Anwendungen integriert werden, die für die Verwaltung der
Systemverfügbarkeit verantwortlich sind, beispielsweise MC/ServiceGuard. Wenn sie
entsprechend konfiguriert sind, können sie Benachrichtigungen über Ereignisse an
212
Verwalten der Systemleistung
Anwendungen für die Systemverwaltung senden, wie beispielsweise HP OpenView
IT/Operations und HP Network Node Manager.
EMS Hardware Monitors verwendet denselben EMS Rahmen wie EMS High Availability
(HA) Monitors. HA EMS Monitors ist ein zusätzliches Set an Monitoren, das gegen
Aufpreis geliefert wird.
Einige der Hardwareüberwachungsprogramme für Glasfaserprodukte erfassen
Informationen zu Ereignissen in Textprotokollen, die von einem neuen
Predictive-Scanner, emsscan, gelesen werden, der wiederum Nachrichten zu Ereignissen
über On-line Predictive an das Response Center senden kann.
EMS Hardware Monitors (einschließlich Kernel Resource Monitor) ist auf der Support
Plus CD-ROM verfügbar oder über das World Wide Web unter der Adresse
http://software.hp.com.
Wählen Sie „Enhancement Releases“ und anschließend „Support Tools for the HP 9000“
aus.
Weitere Informationen finden Sie in Support Plus: Diagnostics User’s Guide und EMS
Hardware Monitors User’s Guide auf dem Instant Information Datenträger oder unter
http://docs.hp.com/hpux/systems/.
Weitere Werkzeuge zur Leistungsverwaltung
213
214
A Strategien für hohe Verfügbarkeit
Hohe Verfügbarkeit ist ein Begriff zur Beschreibung von Rechnersystemen, durch
deren Konfiguration der Prozentsatz der Zeit minimiert wurde, in der die Systeme
heruntergefahren oder aus einem anderen Grund nicht verfügbar sind. Auf diese Weise
sind sie optimal einsetzbar und überaus nützlich. Die hohe Systemverfügbarkeit wird
dadurch erzielt, dass das Risiko von Hardwareausfällen oder Softwarefehlern minimiert
wird, die zu einem Ausfall des Gesamtsystems oder zu Datenverlust führen. Die
verbesserte System- und Datenverfügbarkeit kann daher die Folge einer vorteilhaften
Nutzung der Hardware- und/oder der Softwarekomponenten sein, die die
Auswirkungen von Fehlern beschränken. Dazu wird für diese Komponenten Folgendes
verwendet: redundante und isolierte Komponenten wie Dual-Busse, E/A-Geräte und
duplizierte Kopien von Daten.
Hier werden einige der Maßnahmen behandelt, die zur Implementierung der hohen
Verfügbarkeit beim Verwalten von Systemen mit HP-UX zu berücksichtigen sind.
HINWEIS: Dabei ist die hohe Verfügbarkeit ein äußerst komplexes Thema, weshalb
sie hier nur kurz zusammengefasst behandelt werden kann. Detailliertere Ausführungen
zu diesem Thema finden Sie auf dem Informationsblatt Choosing the Right Disk Technology
in a High Availability Environment. Dieses Dokument finden Sie auf der
HP Dokumentations-Webseite http://docs.hp.com. Wählen Sie nacheinander die
Optionen „High Availability“ und „White Papers“ aus.
HP Referenzen
•
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•
•
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen
Configuring OPS Clusters with ServiceGuard OPS Edition
Managing Serviceguard
Designing Disaster Tolerant High Availability Clusters
HP-UX ServiceControl User’s Guide
Using Advanced Tape Services
Using High Availability Monitors
Clusters for High Availability: A Primer of HP Solutions, HP Press, veröffentlicht von
Prentice Hall PTR, 1996
Disk and File Management Tasks on HP-UX, HP Press, veröffentlicht von Prentice
Hall PTR, 1997
Softwarespiegelung als Strategie zum Plattenschutz
Datenredundanz ist erforderlich, um Situationen zu vermeiden, in denen ein einziger
Plattenausfall dazu führen kann, dass das System bis zum Lokalisieren und Beheben
eines Problems insgesamt ausfällt. Dabei gibt es zwei Methoden, um diese
Datenredundanz zur Verfügung zu stellen: Softwarespiegelung und
Hardwarespiegelung. Jede dieser Methoden steht für RAID-Stufe 1. (Weitere
Softwarespiegelung als Strategie zum Plattenschutz
215
Informationen zu den verschiedenen RAID-Stufen finden Sie im Abschnitt
„Plattensysteme“ (Seite 216).)
Softwarespiegelung ermöglicht das Verwalten identischer Kopien Ihrer Daten (mit
Ausnahme der Startplatte). Auf diese Weise ist für jede Datengruppe in der Tat ein
exaktes Duplikat (Clone) vorhanden. Sollte eine Platte ausfallen, kann das System die
gespiegelte Kopie der Daten verwenden, so dass Benutzer ihre Arbeit ohne
Unterbrechung fortsetzen können. Die fehlerhafte Platte kann zu einem günstigeren
Zeitpunkt ersetzt werden, wenn das Herunterfahren des Systems weniger Probleme
verursacht. Nach dem Neustart des Systems sorgt die für das Spiegeln verantwortliche
Software dafür, dass die gespiegelten Daten wieder auf die neue Ersatzplatte kopiert
werden und wieder mit der Spiegelung begonnen wird.
Beim Plattenspiegeln über drei Wege werden jeweils zwei Kopien der Daten auf jeder
Platte erstellt. Diese Strategie ist noch zuverlässiger als das weiter oben beschriebene
Zwei-Wege-Spiegeln. Darüber hinaus bietet sie den Vorteil, dass das System überhaupt
nicht heruntergefahren werden muss, um eine fehlerhafte Platte zu ersetzen.
HINWEIS: Bei LVM-Volumengruppen der Version 1 können Sie bis zu drei Kopien
der Daten haben (das Original plus zwei Spiegelungskopien). Bei
LVM-Volumengruppen der Version 2 können Sie bis zu sechs Kopien der Daten haben
(das Original plus fünf Spiegelungskopien).
Für die Plattenspiegelung müssen Sie LVM oder VxVM als Strategie zum Verwalten
Ihrer Platten verwenden. Außerdem muss bei Verwendung von LVM das
Softwareprodukt MirrorDisk/UX zur Verfügung stehen. MirrorDisk/UX sorgt dafür,
dass jeder Schreibvorgang auf das ursprüngliche Volumen auch für die Kopie bzw.
die Kopien des ursprünglichen Volumens erfolgt. Die ursprünglichen Daten und die
zugehörigen kopierten Daten können dabei über mehr als einer Platte verteilt sein.
Der Hauptvorteil der Softwarespiegelung gegenüber der Hardwarespiegelung (siehe
„Plattensysteme“ (Seite 216)) besteht in den geringeren Implementierungskosten. Der
Hauptnachteil der Softwarespiegelung liegt in den komplexeren
Verwaltungserfordernissen. Im Vergleich zu einem System mit einem einzigen
Plattensystem ist es wahrscheinlich wesentlich schwieriger, ein System mit einer großen
Anzahl an Platten zu verwalten.
Plattensysteme
Ein Plattensystem besteht aus mehreren Plattenlaufwerken, die über einen einzigen
Controller für Plattensysteme gesteuert werden. Plattensysteme enthalten Funktionen,
die sie von herkömmlichen Plattenspeichergeräten unterscheiden.
Die meisten Plattensystemtypen bieten eine von zwei Optionen zum Schutz der Daten
bei Plattenausfällen. Dies gewinnt immer mehr an Bedeutung, da die Anzahl an Platten
in den Systemen ständig steigt und somit auch die Wahrscheinlichkeit von
Plattenausfällen. Normalerweise führt ein Plattenabsturz dazu, dass das System
heruntergefahren wird oder nicht mehr auf die Daten zugegriffen werden kann. Dabei
wird die Platte außer Betrieb genommen, bis das Problem lokalisiert und behoben und
die Daten erneut geladen werden.
216
Strategien für hohe Verfügbarkeit
Bei der ersten Methode zum Schutz von Daten handelt es sich um die sog.
Datencodierung. Wenn eine Platte ausfällt, generiert der Controller für das
Plattensystem codierte Daten, die Paritäts- oder Prüfsummenberechnungen ähneln.
Dies ermöglicht, fehlende Benutzerdaten mit Hilfe einer entsprechenden
mathematischen Formel wiederherzustellen. Dadurch kann weiterhin auf die Daten
zugegriffen werden und das System bleibt ohne Ausfallzeit in Betrieb.
Bei der zweiten Methode wird die sogenannte Hardwarespiegelung verwendet, um
eine hohe Verfügbarkeit bereitzustellen, indem die Daten auf redundanten
Plattenlaufwerken dupliziert werden. Auf diese Weise kann beim Ausfall einer Platte
weiterhin auf die Daten auf der alternativen Platte zugegriffen werden.
Plattensysteme mit RAID-Datenschutzstrategien
RAID ist die Abkürzung für Redundant Arrays of Independent Disks (Redundante
Systeme voneinander unabhängiger Platten). Dabei stehen verschiedene Konfigurationen
oder RAID-Stufen zur Verfügung. Im folgenden werden einige dieser Stufen aufgelistet.
Spiegelung (RAID-Stufe 1)
Bei einer RAID-1-Konfiguration werden alle Daten auf mindestens zwei Platten
dupliziert.
Bei einer Hardwarespiegelung verfügt jede Platte über einen „Zwilling“, d. h. über
eine Sicherungsplatte mit einer genauen Kopie aller Daten. Bei einigen RAID
1-Implementierungen werden nicht nur die Platten, sondern auch der Array-Controller
und die Stromversorgung dupliziert.
Im Falle der Softwarespiegelung (siehe „Softwarespiegelung als Strategie zum
Plattenschutz“ (Seite 215)) können die ursprünglichen Daten und die zugehörigen
Kopien über mehrere Platten verteilt sein, wenn die LVM- oder VxVM-Software zum
Verwalten des Plattenspeichers verwendet wird.
Vor- und Nachteile
Wenn eine Platte ausfällt, leitet der Controller für das Plattensystem automatisch alle
E/A-Aktivitäten des Systems an die Platte weiter, auf der sich die Kopie der Daten
befindet. Dadurch fällt das Gesamtsystem nicht aus, wenn nur eine einzige Platte
ausfällt. Der Nachteil der Hardwarespiegelung liegt in den höheren Kosten durch die
zusätzliche Hardware.
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung
Verwenden Sie diese Methode, wenn eine hohe Datenverfügbarkeit erforderlich ist.
Die E/A-Lesegeschwindigkeit kann bis zu doppelt so hoch sein, obwohl die
Schreibgeschwindigkeit derjenigen bei Einzelplatten entspricht. Die
Datenübertragungsgeschwindigkeit entspricht derjenigen bei Einzelplatten.
Plattensysteme mit RAID-Datenschutzstrategien
217
Platten-Striping (RAID-Stufe 0)
Bei dieser Konfiguration werden Daten im versetzten Verfahren in Blöcken auf mehreren
Platten gespeichert.
Vor- und Nachteile
RAID 0 sorgt für eine höhere Leistung, da gleichzeitig mehrere E/A-Übertragungen
erfolgen können. Dabei werden jedoch für den Fall von Plattenausfällen keine
redundanten Daten bereitgestellt.
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung
Diese RAID-Stufe ist besonders effizient in leistungsstarken E/A-Umgebungen, in
denen keine kritischen Daten verwendet werden.
Darüber hinaus kann Data Striping so genannte „Spitzenlastpunkte“ (Hot Spots)
vermeiden, die durch das ständige Zugreifen auf eine einzige Platte entstehen können;
dies kann dazu führen, dass so häufig auf eine Platte zugegriffen wird, dass sich der
E/A-Verkehr verlangsamt oder dass sich die Lebensdauer der Platte verkürzt.
RAID 3
Bei diesem Typ von Plattensystemen wird eine separate Datenschutzplatte verwendet,
um codierte Daten zu speichern. RAID 3 wurde speziell für eine hohe
Übertragungsgeschwindigkeit entwickelt.
RAID 3 ordnet die Daten an, indem Benutzerdatensätze in Blöcke (chunks) in Bit- oder
Byte-Größe segmentiert und gleichmäßig parallel über N Laufwerke verteilt werden.
Eines dieser Laufwerke dient dabei als Paritätslaufwerk. Auf diese Weise werden alle
Datensätze, auf die zugegriffen wird, mit der vollen Mediengeschwindigkeit der N
Laufwerke übertragen, aus denen sich die Stripe-Gruppe zusammensetzt. Der Nachteil
besteht darin, dass bei jedem E/A-Stripe für Datensätze auf jedes Laufwerk der Gruppe
zugegriffen wird.
Vor- und Nachteile
Sie können nur mit vollständigen logischen Data-Stripe-Blöcken auf RAID-3-Systeme
schreiben. Dadurch ist nicht nur die Flexibilität beim Anwendungsdesign eingeschränkt,
sondern auch die Möglichkeit des Benutzers, Systeme zu verwenden, bei denen
verschiedene Plattensysteme mit unterschiedlichen RAID-Stufen aktiv sind.
RAID 3 ist weniger geeignet für Mehrfach-Prozess-E/A (lang oder kurz). Insbesondere
ist es für Anwendungen ungeeignet, die einen hohen E/A-Durchsatz pro Sekunde bei
beliebiger Auslastung erfordern. Andererseits liefert RAID 3 exzellente Leistung bei
Einzelprozessen sowie Einzel-Streaming langer sequenzieller E/A-Anforderungen.
218
Strategien für hohe Verfügbarkeit
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung
Die E/A-Leistung von RAID 3 in Vergleich zu eigenständigen Platten ist erheblich
geringer, wenn die E/A-Größe nicht kleiner oder gleich 64 KB ist.
Die RAID-3-Architektur sollte nur für den Fall verwendet werden, dass ein Benutzer
tatsächlich sicher ist, dass nur über einen einzigen, langen Prozess in sequenzieller
Form auf die Daten zugegriffen wird. Video-Server und Grafik-Server sind
ausgezeichnete Beispiele für Anwendungen, für die sich RAID 3 eignen. Die
Funktionalität von RAID 3 ist jedoch so eingeschränkt, das es in den meisten anderen
Fällen eine schlechte Wahl ist.
RAID 5
Bei dieser RAID-Stufe werden sowohl die Daten als auch die codierten
Datenschutzinformationen über alle Laufwerke im jeweiligen Plattensystem verteilt.
Stufe 5 wurde für eine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit (Übertragung der
Daten in einer Richtung) und mittlere E/A-Geschwindigkeiten (Datenübertragung in
zwei Richtungen) entwickelt.
Bei der RAID-5-Technologie liest und schreibt die Hardware Paritätsdaten auf jedes
bzw. von jedem Modul im Plattensystem. Sollte ein Modul ausfallen, kann der
Systemprozessor alle Benutzerdaten und alle Paritätsdaten anhand der anderen
Plattenmodule wiederherstellen. Nach Ersetzen eines defekten Plattenmoduls erstellt
der Systemprozessor das Plattensystem automatisch neu. Dabei wird auf die Daten
zurückgegriffen, die auf den restlichen Modulen gespeichert sind. Das neu erstellte
Plattensystem enthält ein exaktes Duplikat der Daten, die ohne Ausfall jetzt auf dem
vorhandenen ursprünglichen Plattenmodul vorhanden wären.
Vor- und Nachteile
RAID 5 erfordert weniger Laufwerke als RAID 1 oder RAID 1/0, einer Kombination
aus RAID 1 und RAID 0. Dabei wird Disk Striping verwendet, und die Paritätsdaten
werden für optimale Leistung verteilt. Bei RAID 5 können drei bis 16 Laufwerke pro
Gruppe konfiguriert werden. Normalerweise werden fünf Laufwerke pro Gruppe
verwendet. Die Daten werden über mehrere Laufwerke verteilt, um zu verhindern,
dass sich die Ein-/Ausgabe durch den ständigen Zugriff auf ein einziges Laufwerk
verlangsamt.
RAID 5 ist jedoch nicht so zuverlässig wie RAID 1/0 und kann nur den Ausfall einer
Platte pro Gruppe abfangen.
Anmerkungen zu empfohlenen Einsatzgebieten und zur Leistung
RAID 5 ist die vielseitigste RAID-Stufe für die meisten Anwendungen.
RAID 5 ist eine gute Wahl, wenn Multitasking-Anwendungen eine große
Protokolldatenbank mit einer hohen Lesegeschwindigkeit erfordern oder eine
Datenbank, deren Schreiboperationen maximal den normalen Prozentsatz von 33 %
aller E/A-Operationen ausmachen dürfen.
Plattensysteme mit RAID-Datenschutzstrategien
219
RAID 5 bietet eine konsistent hohe Leistung für umfangreiche
Eingabe-/Ausgabeoperationen, deren Kapazität maximal bei 64 KB liegt, aber eine
geringe Leistung für kleinere E/A-Operationen.
HP SureStore E Plattensystem
Die HP SureStore E Plattensysteme bieten eine hohe Kapazität und einen schnellen
Massenspeicher mit kontinuierlicher Datenverfügbarkeit sowie komfortabler Wartung,
Skalierbarkeit und Konnektivität. Die Systeme wurden speziell für die Handhabung
sehr großer Datenbanken sowie für Datenarchivierungs- und
Datenzugriffsanwendungen entwickelt, da sie über eine enorme Speicherkapazität (in
Terabyte-Dimensionen) verfügen. Sie eignen sich ideal für Cluster-Konfigurationen
von Servern für HP-UX.
Die Plattensysteme besitzen keine aktive Fehlerquelle, die allein zum Ausfall des
Systems führen kann. Redundante Komponenten und Funktionen sorgen für
vollständige Fehlertoleranz bei allen Mikroprozessoren, beim Steuerspeicher, bei Steuerund Datenbussen, Stromversorgungen und Lüftern. Auf diese Weise kann der Ausfall
mehrerer Komponenten abgefangen werden und dabei weiterhin vollständiger Zugriff
auf alle gespeicherten Daten erfolgen. Der Ausfall einer Schlüsselkomponente des
Plattensystems kann allerdings zu einer reduzierten Leistung des Plattensystems führen.
Hot Spared-Platten
Bei einem Hot Spared-Plattenlaufwerk handelt es sich um eine Platte, die für den
Ersatz einer defekten Platte reserviert ist, für die keine gespiegelten Daten oder
Paritätsdaten vorhanden sind. Dabei handelt es sich einfach um eine Ersatzplatte, die
online ist und auf den Ausfall einer Platte im Plattensystem wartet. Verwenden Sie
eine Hot Spared-Platte, wenn in RAID 5-, RAID 1/0- oder RAID 1-Gruppen die hohe
Verfügbarkeit einen derart hohen Stellenwert hat, dass die Datenredundanz nach
Ausfall eines Plattenmoduls so schnell wie möglich wiederhergestellt werden muss.
Eine Hot Spared-Platte bietet keinen zusätzlichen Speicherplatz, sondern verbessert
die Verfügbarkeit jeder RAID 5-, RAID 1 und RAID 1/0-Gruppe in einem Plattensystem.
In Plattensystemen sind die Hot Spared-Platten ständig aktiviert.
HINWEIS: Bei über LVM verwalteten Platten ist eine ähnliche Funktion verfügbar,
die als „automatisches Sparing“ bezeichnet wird. Weitere Informationen finden Sie im
HP-UX Systemverwalterhandbuch: Verwaltung logischer Volumen.
Eine aktive Hot Spared-Platte unterscheidet sich dadurch von herkömmlichen Hot
Spared-Platten, dass neu erstellter Plattenplatz über alle Platten im jeweiligen
Plattensystem verteilt wird, wenn das jeweilige Plattensystem über aktive Hot
Spared-Platten verfügt. Auf diese Weise können Benutzerdaten auf einer „Ersatzplatte“
gespeichert werden, wodurch sich die E/A-Leistung verbessert. Darüber hinaus wird
die Kapazität an RAID 1-Speicherplatz erweitert. Mit anderen Worten bedeutet dies,
dass auf der aktiven Hot Spared-Platte ständig Schreib- und Lesevorgänge erfolgen,
um sicherzustellen, dass diese ordnungsgemäß funktioniert.
220
Strategien für hohe Verfügbarkeit
In einem herkömmlichen Hot Spared-Plattensystem wird eine defekte Hot Spared-Platte
erst dann erkannt, wenn sie tatsächlich benötigt wird. Die Integrität einer aktiven Hot
Spared-Platte wird stets gewahrt, da sie ständig aktiviert bleibt. Dabei sind jedoch nicht
in allen Plattensystemen Hot Spared-Platten verfügbar.
HASS-Systeme (High Available Storage Systems)
HASS-Systeme (High Available Storage Systems) sind mit zwei internen SCSI-Bussen
ausgestattet, die jeweils über eigene Anschlüsse, Netzkabel, Stromversorgungen und
Lüfter verfügen. Mit dieser Hardwareredundanz in Kombination mit
Softwarespiegelung lässt sich weitestgehend verhindern, dass defekte Komponenten
zum Ausfall des gesamten Systems führen. HASS-Systeme bieten jedoch keine eigene
RAID-Unterstützung.
Vor- und Nachteile von HASS
Durch HASS-Technologie geschützte Systeme bieten viele Vorteile. Dazu zählen
Plattenspeichermodule, die sich bei laufendem System anschließen lassen
(hot-pluggable). Dies bedeutet, dass der Bus und die Anschlüsse so ausgelegt sind,
dass das Plattenmodul eingesetzt oder entfernt werden kann, ohne den
Abschlusswiderstand vom jeweiligen Plattensystem zu entfernen. Alle Hardwaremodule
lassen sich komfortabel von der Vorderseite des Gehäuses aus herausnehmen. Bei
HASS-Systemen wurden die Probleme früherer Plattenkonfigurationen beseitigt, die
extralange F/W-SCSI-Kabel erforderten sowie das Abnehmen des Gehäuses vom
Gesamtsystem und der Einzelabdeckungen, damit einzelne Plattenmechanismen ersetzt
werden konnten.
Der Nachteil von HASS-Systemen besteht darin, dass weiterhin die Kooperation mit
dem Betriebssystem erforderlich ist, wenn ein Plattenmodul aus einem HASS-System
entfernt wird. Dies liegt daran, dass die HASS-Technologie keinerlei Datenschutz oder
Wiederherstellung von Daten auf einem neu ersetzen Plattenmodul bereitstellt. Bei
HASS handelt es sich primär um eine Hardware-Schutzstrategie, so dass
Softwarespiegelung erforderlich ist, um ein Spiegelungsschema in ein HASS-System
zu implementieren.
Empfohlene Einsatzbereiche für HASS
Das HASS-Schutzsystem ist eine exzellente Maßname zur Vermeidung einzelner
Fehlerquellen, die allein zum Ausfall des Gesamtsystems führen können. Daher
empfiehlt es sich für Systeme, die möglichst immer verfügbar sein sollten. Serviceguard
kann die HASS-Technologie nutzen, um zusätzlichen Datenspeicher bereitzustellen.
Weitere Informationen finden Sie in „Serviceguard“ (Seite 222).
HASS-Systeme (High Available Storage Systems)
221
Serviceguard
Bei einem Serviceguard Cluster handelt es sich um eine Netzwerkgruppe von HP 9000
Servern (Knoten), die über ausreichende Software- und Hardwareredundanz verfügt,
damit längere Systemausfälle durch eine einzige Fehlerquelle vermieden werden. Die
Anwendungen und Services sind in Paketen gruppiert. Sollte ein Service, ein Knoten
oder ein Netzwerk ausfallen, kann Serviceguard automatisch die Steuerung für alle
Systemressourcen in einem bestimmten Paket an einen anderen Knoten innerhalb des
Clusters übertragen. Dadurch bleiben die Anwendungen mit einer minimalen
Unterbrechung des Systembetriebs verfügbar.
Serviceguard ersetzt das frühere Produkt SwitchOver, das ebenfalls redundante
Komponenten in Rechnersystemen ermöglichte. Serviceguard wurde erstmalig von
HP-UX 10.0 bereitgestellt.
Vor- und Nachteile von Serviceguard
Für eine hohe Verfügbarkeit nutzt ein typischer Cluster redundante
Systemkomponenten, beispielsweise zwei oder mehr Prozessorkernen und zwei oder
mehr voneinander unabhängige Platten. Durch diese Redundanz werden alle
Fehlerquellen beseitigt, die allein zum Ausfall des gesamten Systems führen können.
Im Allgemeinen gilt, dass sich mit mehr Redundanz die Zugriffsmöglichkeiten auf
Anwendungen, Daten und Support-Services beim Ausfall von Komponenten verbessern.
Zusätzlich zur Hardwareredundanz muss das System über den entsprechenden
Software-Support verfügen, der nach einem Ausfall die Übertragung von Anwendungen
auf einen anderen Server oder ein anderes Netzwerk ermöglicht und steuert.
Serviceguard bietet folgende Unterstützung:
• Transparentes Wechseln zu einem Standby-LAN, wenn ein LAN ausfallen sollte.
• Automatisches Übertragen einer Anwendung von einem ausgefallenen Prozessor
auf einen funktionierenden Prozessor in kürzester Zeit, wenn ein Knoten ausfallen
sollte.
• Erneutes Starten einer Anwendung auf demselben oder einem anderen Knoten
mit minimaler Service-Unterbrechung, wenn Software ausfallen sollte.
Die Hauptnachteile von Serviceguard liegen in den zusätzlichen Kosten für die Softwareund die Hardwareredundanz sowie in der komplexeren Verwaltung. Außerdem können
Hardwareausfälle auf gemeinsam benutzten Komponenten negative Auswirkungen
auf alle miteinander verbundenen Systeme haben.
Serviceguard ist eine erstklassige Wahl für Datenschutz mit hoher Datenverfügbarkeit.
Es kann in Kombination mit anderen Produkten genutzt werden, die für hohe
Verfügbarkeit sorgen.
HP Referenzen
Managing Serviceguard
http://www.hp.com/go/enterprise
222
Strategien für hohe Verfügbarkeit
Funktionen von Serviceguard
Serviceguard Automatic Rotating Standby
Mit Hilfe der Funktion Automatic Rotating Standby können Sie einen Cluster so
konfigurieren, dass Sie einen Knoten als Ersatz für einen ausgefallenen Knoten
verwenden können. Sollte ein Paket ausfallen, erfolgt automatisch eine Überbrückung
zu demjenigen Knoten, auf dem am wenigsten Pakete aktiviert sind.
HP Referenzen
Managing Serviceguard, Kapitel 3.
Serviceguard Rolling Upgrades
Mit Hilfe der Funktion Rolling Upgrade können Sie den Zeitaufwand für
Aktualisierungen des Betriebssystems HP-UX sowie Anwendungsaktualisierungen
und Patches reduzieren. Bei einem System mit vielen Komponenten wird bei der
üblichen Vorgehensweise der gesamte Cluster heruntergefahren. Danach werden die
einzelnen Knoten mit der neuen Softwareversion aktualisiert und dann die Anwendung
auf allen betroffenen Knoten neu gestartet. Bei umfangreichen Systemen kann dies zu
langen Ausfallzeiten führen. Eine Alternative dazu ist das „Rolling Upgrade“. Bei
einem „Rolling Upgrade“ wird die neue Software in aufeinander folgenden Phasen
aktualisiert, wobei jeweils nur eine Komponente aktualisiert wird, ohne Ihre Cluster
herunterzufahren. Außerdem kann dieser Prozess jederzeit verwendet werden, wenn
ein System zur Hardwarewartung heruntergefahren werden muss.
HP Referenzen
Managing Serviceguard, Anhang E.
Serviceguard Advanced Tape Services (ATS)
Mit Hilfe von gemeinsam benutzten Bandgeräten in einem Serviceguard Cluster können
Sie Datensicherungen mit hoher Datenverfügbarkeit erstellen, indem Sie
Bandbibliotheken und Hilfsprogramme wie Omniback verwenden. Die ATS-Funktion
ermöglicht Clustern mit zwei bis vier Knoten, eigenständige Magnetbandgeräte
und/oder Geräte mit Bandbibliotheksmechanismen gemeinsam zu nutzen. Sollte ein
Paket auf einem Knoten ausfallen, kann die Datensicherung folglich auf einem anderen
Knoten fortgesetzt oder neu gestartet werden. Die Gerätedateien für die einzelnen
Bänder oder Bibliotheksmechanismen werden erstellt und in eine ATSKonfigurationsdatei im ASCII-Format geschrieben. ATS verfolgt in dieser Datei die im
jeweiligen Cluster konfigurierten Geräte.
HP Referenzen
Using Advanced Tape Services
Serviceguard
223
Weitere Produkte und Funktionen für hohe Verfügbarkeit
Dynamic Root Disk
Dynamic Root Disk ist eine Sammlung von HP-UX Systemverwaltungswerkzeugen,
mit der eine Kopie (Clone) eines HP-UX Systemabbilds auf einer anderen Platte als
der, von der das System derzeit gestartet wird, für die Softwareverwaltung und
wiederherstellung erstellt werden kann. Dadurch können Software und Patches auf
einem Clone Ihres aktuellen Systems ohne Auswirkungen auf das laufende System installiert
werden. Wenn daher das System aus irgendeinem Grund neu gestartet werden muss,
kann hierzu der Clone mit dem Patch oder der Aktualisierung verwendet werden.
Hierdurch wird die Ausfallzeit des Systems auf den für den Neustart des Clons
erforderlichen Zeitraum verringert. Außerdem können, falls erforderlich, die
Änderungen schnell rückgängig gemacht werden, indem der ursprüngliche Clone neu
gestartet wird.
Überwachungssysteme für hohe Verfügbarkeit
Überwachungssysteme für hohe Verfügbarkeit ermöglichen Ihnen, die Ressourcen auf
Ihrem System zu überprüfen und sich anbahnende Probleme frühzeitig zu erkennen.
Sie können in Verbindung mit Serviceguard eingesetzt werden. Überwachungssysteme
sind für Plattenressourcen, Cluster-Ressourcen, Netzwerkschnittstellen,
Systemressourcen und Datenbankressourcen verfügbar. Wenn ein Überwachungssystem
ein Problem erkennt, wird ein Alarm gesendet, der es dem Operator oder Verwalter
ermöglicht, das Problem zu beheben.
HP Referenzen
Using High Availability Monitors
Enterprise Cluster Master Toolkit
Das Enterprise Cluster Master Toolkit setzt sich aus einer Gruppe von Schablonen und
Skripts zusammen, die Ihnen die Konfiguration von Serviceguard Paketen für die
HP Domain Internet-Server sowie für mehrere Datenbank-Verwaltungssysteme anderer
Hersteller ermöglichen. Das Master Toolkit besteht aus spezifischen Produkt-Toolkits,
die Folgendes beinhalten:
• HA Foundation Monitor Toolkit, das zur Überwachung des Status einer
vollständigen aufgabenkritischen Umgebung entwickelt wurde.
• HA Internet-Toolkits zur Verwendung in Kombination mit HP Domain
Server-Produkten.
• Datenbank-Toolkits für Oracle, Informix, Sybase und Progress
Datenbank-Verwaltungssysteme.
HP Referenzen
Enterprise Cluster Master Toolkit Version B.01.03 Release Notes for HP-UX 11i
224
Strategien für hohe Verfügbarkeit
MetroCluster
MetroCluster ist ein Hewlett-Packard Produkt mit hoher Verfügbarkeit für Serviceguard
Kunden, die integrierte Lösungen zur Wiederherstellung nach Systemausfällen
benötigen. MetroCluster ermöglicht die automatische Überbrückung von Serviceguard
Paketen auf lokalen und fernen Plattensystemen mit hoher Verfügbarkeit. Durch die
Integration von MetroCluster in Serviceguard kann bei Ausfällen zwischen
Anwendungspaketen gewechselt werden:
• Zwischen einem System, das lokal an einem Plattenbereich angeschlossen ist, und
einem anderen fernen Knoten, der lokal an einem anderen Plattenbereich
angeschlossen ist.
• Zwischen lokalen Knoten, die am selben System angeschlossen sind.
Dabei stehen zwei Versionen von MetroCluster zur Verfügung:
• MetroCluster mit Continuous Access XP stellt eine spezielle Steuerskriptschablone
für Pakete zur Verfügung, um die physische Duplizierung zwischen HP SureStore
XP256 oder XP512 Plattensystemen bereitzustellen.
• MetroCluster mit EMC SRDF stellt eine spezielle Steuerskriptschablone für Pakete
zur Verfügung, um die physische Duplizierung zwischen EMC Symmetrix
Plattensystemen bereitzustellen.
HP Referenzen
Designing Disaster Tolerant High Availability Clusters
Continental Clusters
Continental Clusters ist eine Hewlett-Packard Lösung mit hoher Verfügbarkeit, die
katastrophentolerantes Clustering über große Entfernungen zur Verfügung stellt.
Continental Clusters arbeitet mit einer halbautomatischen Überbrückung von
Serviceguard Paketen von einem primären Cluster zu einem Wiederherstellungs-Cluster.
Diese Überbrückung erfolgt, sobald ein Cluster-Ereignis auf eine schwerwiegende
Betriebsunterbrechung beim primären Cluster hinweist.
Das Produkt setzt sich aus einer Gruppe von Konfigurationshilfsprogrammen, einem
Überwachungsprogramm, das Benachrichtigungen bei Ereignissen in Bezug auf
heruntergefahrene Cluster sendet, und einem Befehl zusammen, mit dem Pakete von
einem Cluster zu einem anderen verschoben werden. Darüber hinaus umfasst
Continental Clusters folgende Komponenten:
• Cluster Object Manager, der die Abfrage des Serviceguard Cluster-Status
ermöglicht.
• Eine spezielle Steuerskriptschablone für Pakete, um die physische
Datenduplizierung zwischen HP SureStore XP256 oder HP512 Plattensystemen
zu implementieren.
• Eine spezielle Steuerskriptschablone für Pakete, um die physische
Datenduplizierung zwischen EMC Symmetrix Plattensystemen zu implementieren.
Weitere Produkte und Funktionen für hohe Verfügbarkeit
225
HP Referenzen
Designing Disaster Tolerant High Availability Clusters
HP ServiceControl
Bei HP ServiceControl handelt es sich um eine Umgebung zur Systemverwaltung, die
HP HyperPlex Cluster mit hoher Verfügbarkeit beinhaltet. Dabei wird über eine einzige
Verwaltungsstation eine konsolidierte Stelle zum Verwalten der anfallenden Arbeit
sowie der Anwendungen und der Ressourcen auf dem System zur Verfügung gestellt.
Produkte mit hoher Verfügbarkeit, beispielsweise Serviceguard und HA Monitors,
befinden sich physisch auf HyperPlex Cluster-Knoten.
HP ServiceControl organisiert die Knoten in HyperPlex Clustern. Innerhalb dieser
Cluster minimiert oder verhindert Serviceguard Ausfallzeiten von Anwendungen.
Dazu werden folgende Funktionen ausgeführt:
• Schützen aufgabenkritischer Anwendungen vor verschiedenartigsten Hardwareund Softwareausfällen durch Überwachung des ordnungsgemäßen Betriebs auf
den einzelnen Knoten.
• Ausgleichen der Arbeitsauslastung auf einem System durch schnelle Reaktion auf
Änderungen und Erfordernisse durch die jeweilige Arbeitsauslastung.
HP Referenzen
HP-UX ServiceControl User’s Guide
226
Strategien für hohe Verfügbarkeit
Stichwortverzeichnis
Symbole
/etc/dfs/dfstab
und nfsd, 152
/etc/inetd.conf, 179
/etc/services, 179
/stand/vmunix, 39, 44
/usr
logisches Volumen erweitern, 101
/usr/share/lib/terminfo/*, 158
/var/adm/inetd.sec, 179
2-GB-Dateien, 117
A
Abbrechen, 171, 172
Abbrechen des Systemstarts, 80
Abnormaler Systemabschluss, 93
ACPI-Konfiguration für HP-UX, 37
Aktivieren, 169, 172
all, System-Selbsttest, 73, 79
ALT. Siehe Alternativer Startpfad, 69
Alternative Systemkerndatei, 68
Alternativer Startpfad, 38, 45, 57, 63, 69
Einstellen mit dem Befehl setboot, 46
Festlegen über Boot Console Handler, 65
Alternativer Startpfad für hohe Verfügbarkeit, 38, 45, 57, 63
Einstellen mit dem Befehl setboot, 46
Festlegen über Boot Console Handler, 65
Anmeldung
bei mehreren Systemen, 146
Annehmen, 169, 176, 180
Anschließen der Kabel, 163
Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen erhöhen, 207
Anzeigen der aktuellen SpeedyBoot-Einstellungen, 74
Anzeigen der Merkmale von Dateisystemen, 156
Arbeiten
während geplanter Ausfallzeit, 153
Arbeitsgruppe
Anmeldung, 146
Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen des Servers erhöhen,
207
asynchrone Schreibvorgänge, 204
Benutzer hinzufügen, 146
Benutzer hinzufügen, Beispiel, 148
Benutzer-ID (uid), 146
Datensicherung/Wiederherstellung auf Clien, 143
Diagramm der Platten des Servers erstellen, 154
fernes Heimverzeichnis, 148
konfigurieren, 167
Leistung messen, 202
Leistung, Richtlinien, 200
logisches Volumen erweitern, 100
logisches Volumen hinzufügen, 97
lokales Heimverzeichnis, 150
Netzwerküberlastung, 206
Platte hinzufügen, 96
System verschieben, 152
Verzeichnis zwischen Systemen verschieben, 114
Asynchrone Schreibvorgänge, 204
Aufrufen des Verzeichnisstapels, 153
Ausfallzeit
Arbeit fortsetzen, 153
Ausführungsebene, 160
Konfiguration, 81
prüfen, 145
Ausführungsebene ermitteln, 160
AUTO, Datei, 58
AUTO, Datei. Siehe Automatisch ausführbare Datei, 39
AUTO. Siehe Automatisch ausführbare Datei, 68
autoboot, Kennzeichen, 42, 59
autoexecute, Datei
Anzeigen des Inhalts, 51
Automatisch ausführbare Datei, 39, 41, 58, 68
Ändern auf einem laufenden System, 52
Ändern des Inhalts, 48, 68
Auswahl des richtigen Geräts, 49
Automatischer Systemstart
aktivieren, 42, 59
autoboot, Datei, 39, 48
autoboot, Kennzeichen, 39, 42
autoboot, Zeitüberschreitung, 41, 57
deaktivieren, 42, 59
überschreiben, 40, 45, 59
autosearch, Kennzeichen, 59
B
Band
Kopieren von Software, 196
BCH. Siehe Boot Console Handler, 60
Beenden von Prozessen, 162
Beenden von Prozessen mit „kill“, 162
Befehl
boot, 56, 66, 69
boottest, 76
Ducker hinzufügen, 175
efi_cp, 52
getty, 162
init, 160, 162
kill, 162
lifcp, 69
ll, 163
lsautofl, 69
lssf, 163
lvdisplay, 53
map, 43, 44, 49, 54
227
mkboot, 68
ps, 160
reboot, 71
set (Shell-Befehl), 165
setboot, 42, 46, 53, 62, 63, 65, 74, 78, 79, 80
shutdown, 87
stty, 161, 165
telinit, 163
wall, 86
who, 160
Befehlszeile
Dateisystem gemeinsam nutzen, 151
logisches Volumen erweitern, 101
Benutzer
Konten auf mehreren Systemen, 146
zu Arbeitsgruppe hinzufügen, 146
zu mehreren Systemen hinzufügen, 148
Benutzer hinzufügen
Arbeitsgruppe, 146
Berechtigungen
für Unterverzeichnisstruktur ändern, 153
Betriebssystem, Version bestimmen, 145
Blockgröße
NFS-Schreib- und Lesepuffer, 203
Boot Console Handler, 69
boot, Befehl, 66
Festlegen der Kennzeichen autoboot und autosearch, 60
Festlegen der Startkennzeichen, 64
Festlegen des ALT-Startpfads, 65
Festlegen des HAA-Startpfads, 65
Festlegen des PRI-Startpfads, 64
System-Selbsttests konfigurieren, 71, 76
Boot Loader, 39, 41, 43
hpux, 67, 71
Boot Manager. Siehe EFI Boot Manager, 40
boottest, 76
C
C-Shell
Umgebungsvariable, 159
CEC, System-Selbsttest, 74
Chipset, System-Selbsttest, 74
Client
Leistung, 199
copyutil, 143
cpio, 127
cron
Job planen, 145
crontab, 135, 137
bearbeiten, 136
crontab, bearbeiten, 136
D
Daemon-Prozess
Internet, 179
Datei
228
Stichwortverzeichnis
/etc/fstab, 90
/etc/inittab, 162, 163
/etc/resolv.conf, 92
/etc/shutdown.allow, 88
/stand/vmunix, 39, 44
AUTO, 58
Datei-Server, 200
Dateisysteme gemeinsam nutzen, 151
Heimverzeichnisse gemeinsam nutzen, 148
Dateigröße, 155
Dateigruppe
NONHPTERM, 158
Dateisystem
defragmentieren, 207
gemeinsam nutzen, 151
große Dateien, 118
Merkmale überprüfen, 156
Dateisystem für große Dateien, 118
Dateisystem-Konsistenzprüfer, 90
Datensicherungen
automatisieren, 135
Daten festlegen, 132
fernes System, 133
große Dateien, 137
Häufigkeit festlegen, 133
Hilfsprogramme für, 127
HP OpenView Storage Data Protector, 128
inkrementelle, 133
JFS-Momentaufnahmen-Dateisystem, 138
Kapazität der Datenträger, 127
Kurzübersicht für tar, 143
LVM, 137
Speichergerät, 127
tar, 143
tar planen, 145
vollständige, 133
Wiederherstellen von Daten, 140, 141
Deaktivieren, 169, 172
Defragmentieren eines Dateisystems, 207
Defragmentieren eines HFS-Dateisystems, 207
Defragmentieren eines VxFS-Dateisystems, 208
Depot
Software kopieren, 195
Diagramm der Plattenverwendung des Systems erstellen, 154
disable, 182
Druckauftrag
abbrechen, 171
ändern, 171
Kennnummern, 171
Status, 171
Zieldrucker ändern, 171
Drucker
aktivieren, 169
Aufgaben, 171
aus Druckerklasse entfernen, 182
Daemon-Prozess, 178
Datenfluss bei Druckaufträgen, 169
deaktivieren, 169
Druckreihenfolge, 170
fern, 176
fernen Drucker hinzufügen, 176
Klassen, 180
lokal, 175
lokalen Drucker hinzufügen, 175
Netzwerkdrucker, 179
Netzwerkdrucker hinzufügen, 179
Probleme und Lösungen, 172
Status, 171
Drucker entfernen
Druckerklasse, 183
Drucker hinzufügen
Befehle, 175
Druckerklasse
Drucker entfernen, 182, 183
entfernen, 183
erstellen, 180
dump, 127
DVD
Software kopieren, 196
Dynamische modifizierbare Systemkernparameter, 209
E
early_cpu, System-Selbsttest, 73
EFI
Ermitteln der EFI-Plattenpartition, 53
Ganzseiteneditor, 50
EFI Boot Manager, 40
Einstellen der autoboot-Verzögerung, 41
Festlegen von Startpfaden, 47
efi_cp, 52
EFI-Dateisystem
Kopieren von Dateien aus, 52
EFI-Shell
Ändern der automatisch ausführbaren Datei, 48
EDIT, Befehl, 50
Einstellen der autoboot-Verzögerung, 42
Einstellen des autoboot-Kennzeichens, 42
Konfigurieren von System-Selbsttests, 76
manuelles Starten, 41
map, Befehl, 43, 44, 49, 54
Einbenutzermodus, 54, 70, 88, 91, 160
prüfen, 145
Einhängepunkt, 141
Einrichten eines Netzwerk-Host-Depots, 195
EMS, 212
Erzeugen eines Depots, 195
Event Montoring Service, 212
Fehlerbehebung
Druckerprobleme, 172
Leistung, 202
Netzwerküberlastung, 206
Fernen Drucker hinzufügen, 176
Ferner Drucker
Daemon-Prozess, 178
zu LP-Spooler hinzufügen, 176
Fernes System
Datensicherung, 133
Firmware
Startpfadaktionen, 57
frecover
aktive Dateien, 141
Beispiele, 142
über NFS-Einhängepunkte hinweg, 141
Vergleich, 127
Wiederherstellen von Daten, 141
FS-Momentaufnahmen-Dateisystem, 139
fsck, 90
ftp
Benutzerinformationen abfragen, 123
FTP-Abschlussnachricht, 123
FTP-Protokollierung, 124
Konfigurationsdateien, 122
Support für virtuelles FTP, 124
full_memory, System-Selbsttest, 73, 80
Full_memory, System-Selbsttest, 73
fuser
und NFS, 100
G
Gemeinsam nutzen, 141
Dateisysteme, 152
Heimverzeichnisse (Server), 148
HP SMH, 151
HP-UX Befehle, 151
lokales Heimverzeichnis, 150
shareall -F nfs, 152
Verzeichnis zu einem anderen Server verschieben, 114
von HP-UX zu HP-UX, 151
Gerätedatei, 161
getty, 162
gettydefs, 162
GlancePlus und GlancePlusPak, 212
Große Dateien
Datensicherung, 137
suchen, 155
wiederherstellen, 138
Größenänderung von VxFS, 208
F
H
FASTBOOT, System-Selbsttest, 73, 76
fbackup
NFS-Einhängepunkte, 141
Vergleich, 127
Hardcopy-Diagramm
der Platten des Servers erstellen, 154
Hardware
Terminals, 163
229
Hardware-Selbsttests
siehe System-Selbsttests, 71
Heimverzeichnis
von Server importieren, 148
HFS-Dateisystem
Defragmentieren, 207
Hinzufügen eines logischen Volumens mit Spiegelung
HP SMH, 98
Hinzufügen eines Netzwerkdruckers, 179
Hinzufügen von Benutzern zu mehreren Systemen, 148
Hinzufügen von Peripheriegeräten, 157
HP 9000 Systeme
starten, 57
Starten im Einbenutzermodus, 70
HP Integrity Server
manuelles Starten, 41
starten, 38
Starten im Einbenutzermodus, 54
HP JetDirect, 179
HP SMH, 211
aktivieren oder deaktivieren, 169
asynchrone Schreibvorgänge, 204
automatisierter Sicherungsplan, 135
Dateisystem gemeinsam nutzen, 151
Diagramm der Platten des Servers erstellen, 154
Druckaufträge, 169
Drucker hinzufügen, 174
Druckerklasse, 180
Druckreihenfolge, 170
fernen Drucker hinzufügen, 176
gespiegelte Kopie von einem logischen Volumen löschen,
110, 111
logisches Volumen erweitern, 100
logisches Volumen hinzufügen, 97
logisches Volumen löschen, 109
logisches Volumen mit Spiegelung hinzufügen, 98
lokalen Drucker hinzufügen, 175
LP-Spooler stoppen und erneut starten, 167
Netzwerkdrucker hinzufügen, 179
Platte hinzufügen, 96
Web-Client, 26
HP System Management Homepage (siehe HP SMH)
Web-basiert, 23
HP Systems Insight Manager, 21
HP-UX
unterstützte Architekturen, 35
HP-UX Ausführungsebene, 160
HP-UX Befehle, 22
HP-UX System Management Homepage
textbasiert, 22
Web-basiert, 21
hpux, 71
hpux.efi, 39, 41, 43
Ändern der automatisch ausführbaren Datei, 51
showauto, Befehl, 51
230
Stichwortverzeichnis
I
Ignite-UX, 185
Importieren
importiertes Verzeichnis verschieben, 114
inetd, 179
Initial System Loader, 58, 67
inittab, Einträge, 163
Inkrementelle Datensicherungen, 133
Internet-Daemon-Prozess, 179
IO_HW, System-Selbsttest, 74
ISL
lsautofl, Befehl, 69
ISL. Siehe Initial System Loader, 58
J
JetDirect, 179
K
Kennnummern, 171
Kernel Resource Monitor, 212
kill, 172
Konfigurieren
Arbeitsgruppe, 167
modifizierbare Systemkernparameter, 209
Kopieren der Software von Band, 196
Korn-Shell
Umgebungsvariable, 159
L
late_cpu, System-Selbsttest, 73, 80
Leistung
Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen erhöhen, 207
asynchrone Schreibvorgänge, 204
Dateisystem defragmentieren, 207
messen, 202
Netzwerküberlastung, 206
Richtlinien, 200
Socket-Überlastungen, 206
Speicherbelegung, 206
Steigerung, 205
System, 199
LIF-Bereich, 68
LIF-Volumen, 58
Logisches Volumen
erweitern, 100, 101
gespiegelte Kopie löschen, 110, 111
hinzufügen, 97
hinzufügen mit Spiegelung, 98
löschen, 109
verkleinern, 103
Logisches Volumen erweitern
Befehlszeile, 101
HP SMH, 100
Logisches Volumen hinzufügen
HP SMH, 97
Logisches Volumen löschen
HP SMH, 109
Logisches Volumen verkleinern
Befehlszeile, 103
logisches Volumen verkleinern, 103
Lokaler Drucker
zu LP-Spooler hinzufügen, 175
Lokales Heimverzeichnis
gemeinsam nutzen, 150
Löschen einer gespiegelten Kopie von einem logischen Volumen
HP SMH, 110, 111
LP-Spooler
Druckerklasse, 180
fernen Drucker hinzufügen, 176
ferner Drucker, 176
initialisieren, 174
lokaler Drucker, 175
Statistiken, 171
stoppen und erneut starten, 167
lpadmin, 170, 175, 178, 180, 182, 183
lpalt, 171
lpana, 171
lpcancel, 182
lpdmin, 183
lpfence, 170
lpmove, 171, 182, 183
lpsched, 171, 176
lpshut, 171, 180
lpstat, 168, 171, 181, 183
lshut, 175, 177
lvdisplay, 53
LVM
Datensicherung, 137
Diagramm der Platten des Systems erstellen, 154
gespiegelte Kopie löschen, 110, 111
Konfigurationsdaten, 71
logisches Volumen erweitern, 100, 101
logisches Volumen hinzufügen, 97
logisches Volumen löschen, 109
logisches Volumen mit Spiegelung hinzufügen, 98
logisches Volumen verkleinern, 103
Platte hinzufügen, 96
Verzeichnis von einem anderen System hinzufügen, 114
LVM-Wartungsmodus, 56, 71
M
Major-Nummer, 163
Manueller Systemstart
über die EFI-Shell, 41
map, 44, 49, 54
Mehrbenutzermodus, 160
Mehrere Systeme
Zugriff auf, 146
Memory_init, System-Selbsttest, 74
Messen der Leistung, 202
Minor-Nummer, 163
mkboot, 68
mkfs -m
Merkmale von Dateisystemen, 156
Modifizierbare Systemkernparameter, 209
N
Namen-Server
Systemabschluss, 91
netstat -i
Socket-Überlastung, 206
netstat -s
Socket-Überlastungen, 206
Network File System (NFS)
über Einhängepunkte hinweg, 141
Netzwerk
Überlastung, 206
Netzwerk-Gateway
Systemabschluss, 92
Netzwerk-Host
einrichten, 195
Netzwerkdrucker
hinzufügen, 179
Netzwerküberlastung, 206
Neue Systeme installieren
Ignite-UX, 185
NFS
Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen erhöhen, 207
asynchrone Schreibvorgänge, 204
gemeinsam genutztes Verzeichnis zwischen Systemen
verschieben, 114
gemeinsam nutzen, 151
Leistung, 199
Netzwerküberlastung, 206
nfsstat -rc, 205
Server konfigurieren (HP SMH), 151
Server-/Client-Blockgröße, 203
Server-Überlastung, 205
shareall -F nfs, 152
und fuser, 100
NFS-Client
Blockgröße, 203
importiertes Verzeichnis verschieben, 114
Leistung, 199
NFS-Clients
Systemabschluss, 93
NFS-Cluster-Clients, 89
NFS-Cluster-Server, 89
NFS-Datei-Server
Systemabschluss, 92
NFS-Server
/etc/dfs/dfstab, 152
Anzahl an nfsd-Daemon-Prozessen erhöhen, 207
Blockgröße, 203
Dateien gemeinsam nutzen, 151
konfigurieren, 151
konfigurieren (HP SMH), 151
Leistung, 199
logisches Volumen hinzufügen, 97
Platte hinzufügen, 96
231
shareall -F nfs, 152
Socket-Überlastungen, 206
Verzeichnis zu einem anderen Server verschieben, 114
nfsd
Anzahl erhöhen, 207
und /etc/dfs/dfstab, 152
nfsstat -rc
Server-Überlastung, 205
Nicht-HP-Terminals, 158
NONHPTERM, Dateigruppe, 158
FTP-Informationen, 124
Prozesse
beenden, 162
zugeordnete Terminals, 160
Prüfen der Ausführungsebene, 145
Prüfen der Größe des NFS-Schreib- und Lesepuffers, 203
R
OL*, 157
OL* (PCI), 93, 157
OnlineJFS
Größenänderung, 208
OpenView Produkte, 211
rdump, 127
reboot, 71
Rechnermodell bestimmen, 145
reject, 169, 181, 183
restore, 127
rlpdaemon, 178
rrestore, 127
rvxdump, 127
rvxrestore, 127
P
S
Panikzustände
beim Starten eines HP Integrity Servers, 37
Panikzustände. (siehe Systempanikzustände)
Parameter
modifizierbare Systemkernparameter, 209
PATH
Standardeinstellung, 88
PCI OL*, 93, 157
PDH, System-Selbsttest, 73
Peripheriegeräte
hinzufügen, 157
lokaler Drucker, 175
Netzwerkdrucker, 179
Planen eines cron-Jobs, 145
Platform, System-Selbsttest, 73
Platte
Auslastung messen, 203
Diagramm der Platten des Systems erstellen, 154
hinzufügen, 96
Leistung, 199
Platte hinzufügen
HP SMH, 96
Plattenverwendung
Diagramm, 154
Plotter
Funktionen, 167
POSIX-Shell
Umgebungsvariable, 159
Post-Server
Systemabschluss, 91
Primärer Startpfad, 38, 45, 57, 63
Einstellen mit Boot Console Handler, 64
Einstellen mit dem Befehl setboot, 46
Prioritätenschwelle, 170
Probleme
mit Terminals, 159, 164
Protokollierung
Schneller Verzeichniswechsel, 153
Schreibvorgänge
asynchrone, 204
Selbsttests
all, 79
SELFTESTS, System-Selbsttest, 73
Server
Diagramm der Platten erstellen, 154
Heimverzeichnisse gemeinsam nutzen, 148
Leistung, 199
Leistung messen, 202
Messen der Speicherbelegung, 206
NFS konfigurieren, 151
NFS konfigurieren (HP SMH), 151
NFS, /etc/dfs/dfstab, 152
NFS, LVM - Beispiele, 95
NFS, shareall -F nfs, 152
Socket-Überlastungen, 206
Überlastung, 205
Serviceguard, 222
setboot, 53, 74, 78, 79, 80
Einstellen des autoboot-Kennzeichens, 42, 62
Einstellen des autosearch-Kennzeichens, 62
Festlegen der Startpfade, 46, 65
Festlegen der Startpfades, 63
SharedPrint
beim Hinzufügen eines lokalen Druckers, 175
Shells
C, 159
Korn, 159
showauto, 51
shutdown, 87
Socket-Überlastungen, 206
Software von DVD kopieren, 196
Software von einem Depot kopieren, 195
SpeedyBoot, 71
aktuelle Einstellungen, 74
O
232
Stichwortverzeichnis
Anzeigen der aktuellen Einstellungen, 74
SpeedyBoot Tests. Siehe System-Selbsttests, 72
Speicher
Belegung (vmstat), 206
Speichergerät, 127
Spiegelung
logisches Volumen hinzufügen, 98
von logischem Volumen löschen, 110, 111
Standardstart
HP 9000 Systeme, 57
HP Integrity Server, 38
Starten
automatisch oder manuell, 39, 58
beim Systemstart angezeigten Bildschirm verlassen, 80
beschleunigen, 71
Einbenutzermodus, 54, 70, 91
HP 9000 Systeme, 57
HP Integrity Server, 37
LVM-Wartungsmodus, 56, 71
primärer Startpfad, 67
SpeedyBoot, 71
von alternativem Gerät, 43, 65
von alternativer Systemkerndatei, 44, 45, 67
von einer alternativen Startquelle, 43
Startgeräte
anzeigen, 43, 44, 49, 54
Startpfade
alternative, 38, 45, 57, 63
ändern, 45, 63
einstellen, 45, 63
für hohe Verfügbarkeit, 38, 45, 57, 63
primäre, 38, 45, 57, 63
Startreihenfolge
auf HP 9000 Systemen, 57
auf HP Integrity Servern, 37
Standard, 38, 57
Startzeit verkürzen, 71
Statische modifizierbare Systemkernparameter, 209
Statistiken anzeigen, 171
Status
Prozesse, 211
Strikte Spiegelung, 99
Stromausfall, 89
Suchen großer Dateien, 155
Support Plus, 212
System
Diagramm der Platten erstellen, 154
Leistung, 199
Leistung messen, 202
Leistung, Richtlinien, 200
Parameter, 209
Status von Prozessen, 211
verschieben, 152
System Management Homepage (siehe HP SMH)
System verschieben, 152
System-Selbsttests
all, 73
Auswirkungen auf die Ausführung, 72
CEC, 74
Chipset, 74
Definitionen, 72
early_cpu, 73
FASTBOOT, 73, 76
full_memory, 73, 80
Full_memory, 73
HP Empfehlungen, 76
IO_HW, 74
konfigurieren, 71
Konfigurieren über die EFI-Shell, 76
late_cpu, 73, 80
Memory_init, 74
PDH, 73
Platform, 73
SELFTESTS, 73
über Boot Console Handler konfigurieren, 76
über ein gestartetes System konfigurieren, 78
umgehen, 71
Systemabschluss
abnormal, 93
anpassen, 81
erforderliche Berechtigung, 88
in Einbenutzermodus, 88
mit Neustart, 87
nach Verzögerung und Neustart, 87
Namen-Server, 91
Netzwerk-Gateway, 92
NFS-Clients, 93
NFS-Datei-Server, 92
normal, 86
Post-Server, 91
Systempanikzustände, 90
Überblick, 85
unsaubere, 90
vermeiden, 93
Systemabsturz, 143
Systemabsturz. Siehe Systempanikzustände, 93
Systemausfälle
beheben, 143
Systemausführungsebene, 160
Systemkern
Auswahl der Systemkerndatei, 39, 44, 45, 67
Treiber konfigurieren, 175
Systemkernparameter, 209
Systempanikzustände, 90, 93
Auswirkungen auf die Ausführung der Selbsttests, 72
Systemstart
anpassen, 82
T
tar, 127
Beispiele, 143
planen (Beispiel für cron), 145
tcio, 142
TERM, 158
233
Terminal reagiert nicht, 160
Terminal zurücksetzen, 161
Terminalkonfiguration, 161
Terminals, 159, 164
/usr/share/lib/terminfo/*, 158
Erstellen einer terminfo-Datei, 158
Nicht-HP-Terminals, 158
terminfo
Dateien, 158
Erstellen einer neuen Datei, 158
tic, 158
U
Überwachen
Ereignis, 212
Systemkernressourcen, 212
uid
bei Arbeitsgruppen, 147
Umgebungsvariable
PATH, 88
TERM, 158, 159
Unsaubere Systemabschlüsse, 90
Unterstützung großer Dateien, 117
untic, 158
Unverständliche Zeichen
auf Terminals, 159, 164
V
Version, Betriebssystem, 145
Verwalten großer Dateien, 117
Verzeichnis
nach Größe sortieren, 155
verschieben, 153
zum letzten Arbeitsverzeichnis zurückkehren, 153
Verzeichnis verschieben, 153
vgcfgbackup, 132
vmstat
Speicherbelegung, 206
vmunix, 39, 44
Vollständige Datensicherungen, 133
vxdump, 127
VxFS
sichern, 128
wiederherstellen, 128
vxrestore, 127
W
wall, 86
Wartungsmodus (LVM), 56
Werkzeug zur Leistungsdiagnose
GlancePlus, 212
who -r
Prüfen der Ausführungsebene, 145
Wiederherstellen des Systems nach Systemabsturz, 140
Wiederherstellen eines Systems, 143
Wiederherstellen großer Dateien, 138
234
Stichwortverzeichnis
Wiederherstellen von Daten
alle Dateien, 140, 141
an einem neuen Standort, 142
Bandkassetten, 142
DDS-Band (DAT), 142
einzelne Dateien, 140, 141, 142
frecover, 141, 142
HP-UX Befehle, 141
Z
Zeitüberschreitung
autoboot, 41, 57
Zugriff auf mehrere Systeme, 146
Zurückkehren zum letzten Verzeichnis, 153