Balingen: Lastwagen rast in Lärmschutzwand?

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Balingen
Lastwagen rast in Lärmschutzwand Von Wolf-Ulrich Schnurr, aktualisiert am 29.08.2012 um 09:11
Aufgrund der instabilen Lage des umgekippten Lastwagens kann der verletzte 59-Jährige nur
mit Hilfe einer Drehleiter aus seinem Fahrerhaus gerettet werden (großes Bild). Unklar ist
bislang, weshalb der Tieflader ins Schleudern kam und gegen die Lärmschutzwand gefahren
ist (kleine Bilder von oben). Bei dem Unfall flog auch das auf dem Tiefladeranhänger
transportiere Bohrgerät auf die Fahrbahn. Die Bundesstraße war danach bis zum frühen
Abend gesperrt. Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote
Balingen - Ein Laster ist gestern auf der B 27 in Balingen ins Schleudern gekommen, quer
über beide Spuren gekippt und mit der Zugmaschine gegen die Lärmschutzwand gerast. Der
Fahrer erlitt dabei schwere Verletzungen.
Bei strahlendem Sonnenschein breitete sich zwischen den Anschlussstellen Balingen-Mitte
und -Nord ein Schauplatz der Zerstörung aus: Wie ein Spielzeugauto, von einem zornigen
Kind weggeschleudert, lag der schwere Laster quer über der Bundesstraße. Die Zugmaschine
ragte in sich verbogen und rücklings an der Lärmschutzwand Richtung Heselwanger Straße
lehnend fast sechs Meter in den Himmel empor. Das tonnenschwere Bohrgerät auf einem
Raupenfahrgestell, das der Laster auf einem Tieflade-Anhänger transportiert hatte, war
mehrere Meter weit durch die Luft geflogen und lag ebenfalls auf der Fahrbahn. Über allem
schwebte der Gestank von auslaufendem Diesel- und Hydrauliköl.
Der Laster eines Bauunternehmens aus dem Kreis Reutlingen war aus ungeklärter Ursache
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ins Schlingern gekommen. Dabei hatten sich die Befestigungen der Bohrraupe gelöst, die der
59-jährige Kraftfahrer in Riedlingen aufgeladen hatte und zu einer Baustelle bringen sollte.
Die Maschine brachte infolge der Schlingerbewegungen wohl den Tieflader zum Schleudern,
der Sattelzug kippte und raste mit nach Einschätzung eines vorausfahrenden Kollegen etwa
80 Stundenkilometern gegen die Lärmschutzwand, die in diesem Bereich angebracht ist.
Mehrere Stahlträger des Bauwerks durchbohrten das Führerhaus der Zugmaschine; der
Treibstofftank blieb zum Glück unbeschädigt.
Als Erster war ein slowakischer Autofahrer bei dem Verunglückten. Der Mann hielt auf der
anderen Fahrbahn an, rannte zum Unfallort, kletterte ohne Rücksicht auf seine eigene
Sicherheit das gegen die Lärmschutzwand lehnende Fahrzeug empor und kümmerte sich so
lange um den 59-Jährigen, bis der Verletzte aus dem Fahrerhaus gerettet und von
Sanitätern zum Abtransport mit dem Rettungshubschrauber vorbereitet war.
Die Rettung stellte den Löschzug Balingen dabei vor ein Problem: Da die Zugmaschine
schräg gegen die Wand stand und nicht klar war, wie stabil die Stahlträger noch sind,
konnte der Verletzte nur mit Hilfe einer Drehleiter und Seilen aus der Seitentür gezogen
werden. Mehreren Feuerwehrleuten, die in der Höhenrettung erfahren sind, kamen ihre
Kenntnisse zu Gute.
Und auch für die Balinger Polizei brachte der Unfall eine Aufgabe mit sich, bei der starke
Nerven gefragt waren: Auf der Kreuzung Hirschberg-/Längenfeldstraße musste ein Beamter
den gesamten, von der B27 herunter geleiteten Verkehr mit Handzeichen regeln. Alle
Fahrzeuge, die aus Richtung Rottweil weiter nach Tübingen fahren wollten, mussten dort
durch.
Die komplette Sperrung der Bundesstraße sowie die aufwendigen Bergungsarbeiten mit Hilfe
eines Schwerkrans dauerten bis in die Abendstunden an. Parallel dazu besserte die
Straßenmeisterei die von dem umstürzenden Laster und der Bohrraupe verursachten Löcher
im Belag aus. Nach erster Einschätzung der Polizei beträgt der Schaden am Lastzug, der
Baumaschine und der Straße mehrere 100 000 Euro.
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