GeburtsLand der Lebensqualität
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GeburtsLand der Lebensqualität
Herkunft. Ein gutes Zeichen. GeburtsLand der Lebensqualität Ursprünglichkeit, seit Generationen tradierte Rezepte, untrennbar mit den Menschen und Geschichten ihrer Herkunft verbunden: All das macht eine regionale Spezialität nicht nur zu einem einzigartigen Genuss, sondern vor allem zu einer Marke. Und Marken brauchen Schutz – auch durch Kennzeichnung. Herkunftszeichen geben Verbrauchern Orientierung, schaffen Vertrauen und sichern Qualität. Das Qualitätszeichen Baden-Württemberg steht für Produkte, die in Baden-Württemberg aus regionalen Rohstoffen hergestellt und verarbeitet werden. Der gesamte Produktionsvorgang, vom Bauernhof bis an die Ladentheke, wird zudem regelmäßig kontrolliert. Das Bio-Zeichen BadenWürttemberg steht für nachhaltige Landwirtschaft. Hochwertige und frische Lebensmittel werden in der Region von ökologisch wirtschaftenden Betrieben erzeugt und verarbeitet. Ob Schwarzwälder Schinken oder Filderkraut – diese und weitere 11 Produkte sind Spezialitäten aus Baden-Württemberg, die bereits besonderen Schutz genießen. Die EU-Gütezeichen „Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.)“ und „Geschützte geografische Angaben (g. g. A.)“ garantieren die Herkunft und Herstellung nach regionaltypischen Verfahren. Auch der Handel gewinnt mit garantiert regionalen Marken im Sortiment. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Profil durch ausgezeichnete Spezialitäten aus Baden-Württemberg zu schärfen und setzen Sie auf regionalen Genuss. Willkommen im Genießerland. „Heimat ist, wo Werte gewürdigt werden“ Editorial GeburtsLand ist immer Heimat … L ebensqualität ist zu einem großen Thema geworden. Vertrauen und Respekt, Einbindung in Natur und Welt sind die Zutaten. Die Produkte der Heimat sind die Wahrzeichen, sind die Signale. Heimat war vor Jahrhunderten nur der angestammte Geburtsort. Ein Begriff, der den Amtsstuben in Polizei und Bürgermeisteramt eher angehörte als den zarten Erinnerungen an das Elternhaus. Impressum Reimut Vogel · Chefredakteur Verlag und Herausgeber: PR Presseverlag Süd GmbH, Bahnhofstraße 7, 71034 Böblingen Fon: 07031/685 98-0, Fax: 07031/685 98-30, [email protected] · www.bw-magazin.de Geschäftsführung, Verlagsleitung: Peter Bissinger Chefredakteur/Redaktion: Reimut Vogel, Nicole Wölfl, Aysun Sentürk Art Direction/Grafik: Sascha Stoll, Nicola Föll Bildredaktion: Sascha Stoll, Reimut Vogel Anzeigenverkauf: Nicole Wölfl · Fon 07031/68598-15 Aysun Sentürk · Fon 0160/8114912 Text- und Bildquellen: fotolia.de, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Marketinggesellschaft Baden-Württemberg, Okle GmbH, Susanne ErbWeber, Eichhorn und Grundmann, Tress, Tannenhof Schinken, Schwarzwälder Schinken, Adler Schinken, Cornelius GmbH, Schoenenberger, Kaiser Bonbons, Bäckerhaus Veit, Roy Kieferle, Prof. Dr. Horst Opaschowski, advantage Werbung, Umweltakademie Baden-Württemberg Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen beim Verlag. Nachdruck redaktioneller Beiträge nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangte Einsendungen übernimmt der Verlag keine Haftung. Gültige Anzeigenpreisliste vom 01.01.2013 Druck: studiodruck · www.studiodruck.de Schutzgebühr 3,80 Euro Für Professor Hermann Bausinger (* 1926 in Aalen, Volkskundler und Germanist, Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf der Erforschung von Alltagskultur,. Erzählforschung. Landeskunde, Kultur- und Sozialforschung) allerdings ist der Begriff eine „räumlich-soziale Einheit mittlerer Reichweite, in der der Mensch Sicherheit und Verlässlichkeit seines Daseins erfahren kann“. Das alles hat mit Lebensqualität zu tun. Denn nur im Raum des Vertrauten kann Vertrauen sich niederlassen. Und nur in der Ruhe des Vertrauens können Meisterwerke geschaffen werden - Meisterwerke der Technik, der Gedanken, der Kultur, der Ernährung, des Lebens. Work-/Life-Balance ist das Stichwort. Denn Ruhe und Sicherheit, die aus der Balance des Arbeitens und der Familie, der Neugierde und der schöpferischen Ruhe heraus entstehen, sind ein wertvolles Gut. Nicht von ungefähr ist das GeburtsLand der Lebensqualität überall dort zu suchen, wo Menschen in gedanklicher Ruhe Neues schufen und dann Bewährtes schafften. Lebensmittel, die diesen Namen wirklich verdienen, die im Einklang mit Natur und Mensch stehen, sind so entstanden. Genießen Sie das Lesen! Ihr Reimut Vogel 3 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Anzeige Das erwartet Sie im GeburtsLand der Lebensqualität Rose Biohotel und Gasthaus - Bioland und Demeter in der trefflichen Kombination von Landwirtschaft, Spitzenkochkunst und baubiologischer Hotellerie Seiten 16-17 Kaiser: Vom Zuckerbäcker zum Bonbonmeister - eine typische baden-württembergische und ganz süße Erfolgsstory Seiten 30-31 Sie gehören zu den Markensignalen einer Region: EU geschützte regionale Produkte Seiten 18-19 Das Bäckerhaus Veit: Backwaren, in denen der Mensch die ganze Liebe zum Handwerk und das ganze Wissen der Manufaktur schmecken kann Seiten 32-33 Hans-Philipp Okle erzählt über die Aufgaben des Nahversorgers aus Leidenschaft Seite 10 Schwarzwälder Schinken-Spezialitäten: Genuss aus dem Schwarzwald Seiten 20-22 Roy Kieferle kocht. Und damit ist nicht nur der Koch gemeint - sondern der Physiotherapeut und Heilpraktiker, der den VfB zur Deutschen Meisterschaft kochte Seiten 34-37 Susanne Erb-Weber steckt die Eckpfeiler des Regionalen Wertemanagements ab Seite 11 Tress Nudeln, und Gaggli Nudeln sind Vorreiter der Schwäbischen Spätzleund Knöpfle-Kultur Seiten 23-25 Was einen Ort am Leben hält. Die Zutaten für ein erfolgreiches Leben in der Region - für Mensch, Gemeinde und Unternehmen Seiten 38-40 Steffen Eichhorn hat „führende Lebensmittel und starke Marken“ im Portfolio Seiten 12-13 Cornelius: „Wir wollen die beste Leberwurst produzieren“, ein Versprechen, das gehalten wird alle Feinschmecker wissen das Seiten 26-28 Der Akademie-Präsident Senator e.H., Dr. h.c. Claus-Peter Hutter berichtet über die ungeheure Wichtigkeit der Pflege der Obstgartenparadiese Seiten 42-49 Schoenenberger Pflanzensäfte: Mit Pflanzenpower zur Wunschfigur Seite 29 Inklusion ist ein Herzensthema der Gesellschaft geworden: Meisterhaft durchgeführt in der Karl-SchubertGemeinschaft Seite 50 Minister Alexander Bonde berichtet über die Regionalität als Impuls für die Zukunft des Landes Seiten 6-7 Dr. Alexander Wirsig, Geschäftsführer der MBW, schreibt über den Qualitätsursprung baden-württembergischer Lebensmittel Seiten 8-9 Über Demeter berichten heißt, die Biografie einer Überzeugung schreiben Seiten 14-15 Kostenlos für Sie! Das Baden-Württemberg Magazin als Download unter: www.bw-magazin.de 4 5 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Minister Alexander Bonde Regionalität im Genießerland R egionalität“ auf dem Lebensmittelmarkt und in der Gastronomie ist derzeit ein Megatrend im Genießerland Baden-Württemberg. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande entscheiden sich für heimische Spezialitäten und ökologische Produkte. Gerade die Verbindung aus „regional“ und „bio“ ist eine große Chance für unsere Landwirtinnen und Landwirte. Regionaler Genuss steht dabei nicht nur aus kulinarischen Gründen hoch im Kurs. gionale Lieferbeziehungen tragen zum wirtschaftlichen Wohlstand und zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden also mit ihrer Kaufentscheidung an der Ladentheke oder am Supermarkt-Regal darüber, wie nachhaltig tier- und umweltfreund- lich Nahrungsmittel erzeugt werden und welche Wertschöpfungsketten sie dabei unterstützen. Eine wesentliche Voraussetzung für den kulinarischen Erfolg ist eine intakte vielfältige Kultur- und Naturlandschaft. Denn nur dann ist eine Lebensmittelkultur überhaupt möglich, die Genuss und gleichzeitig Wertschöpfung verbindet. BadenWürttemberg kann einen großen und vielfältigen Warenkorb an regionalen Produkten und Spezialitäten aus dem konventionellen und biologischen Landbau anbieten. Aufgrund der unterschiedlichen natürlichen Voraussetzungen gehören zu BadenWürttemberg ganz typisch eine Vielzahl an Sonderkulturen vom Apfel bis hin zum Wein. Aber auch die badenwürttembergische Vieh- und Fleischwirtschaft wartet mit landestypischen Tierrassen und deren Produkten auf. So wäre die charakteristische Ausprägung und die Anmutung der Schwäbischen Alb ohne Schafhaltung und das Allgäu ohne Milchviehhaltung kaum denkbar. Die grün-rote Landesregierung unterstützt dabei nachdrücklich die Vielfalt unserer regionalen Produkte. Wir stärken den Ökolandbau und wir entwickeln das Qualitätsprogramm „Qualitätszeichen Baden-Württemberg“ weiter - so wird unter anderem der Standard „Ohne-Gentechnik“ zum verpflichtenden Bestandteil unseres Qualitätszeichens. Wir machen der Land- und Ernährungswirtschaft sowie allen Verbraucherin-nen und Verbrauchern ein Angebot mit drei wesentlichen Merkmalen: überdurchschnittliche Produkt- und Prozessqualität, gesicherte Herkunftsangaben und ein dreistufiges Qualitätssicherungssystem mit neutralen, unabhängigen Kontrollen. Das bietet die Chance, sich im Markt durch eine geringere Austauschbarkeit dieser Produkte zu profilieren und sich somit erfolgreicher zu behaupten. Dass die so beispielsweise mit den drei Stauferlöwen eindeutig gekennzeichneten Lebensmittel bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern einen hohen Stellenwert haben, zeigt eine repräsentative Verbraucherumfrage in Baden-Württemberg vom Dezember 2012: Für rund 80 Prozent der Befragten war es wichtig, dass sie regionale Lebensmittel aus der eigenen Region kaufen können. Für immerhin 60 Prozent ist es darüber hinaus von großer Bedeutung, dass regionale Produkte mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg angeboten werden. Regionale Lebensmittel und Spezialitäten stehen aber für mehr als nur für Genuss und für Sicherheit. Sie sind identitätsstiftend für die Region und ihre Menschen, weil durch die entsprechende Landnutzung unsere Region gestaltet und das unverwechselbare Erscheinungsbild erhalten bleibt. Ein derartiges Bekenntnis zur Regionalität mit dem Einkaufszettel ist somit auch ein Bekenntnis zu den vielen fleißigen Menschen in unserer Land- und Ernährungswirtschaft und ein Bekenntnis zu unseren abwechslungsreichen und anmutigen Kulturlandschaften. Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Er ist umweltfreundlicher und sichert regionale Wertschöpfungsketten. Denn kurze Transportwege sparen klimaschädliches Kohlendioxid ein, und re- 6 7 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Unsere beiden Länderzeichen das Bio-Zeichen Baden Württemberg und das Qualitätszeichen Baden-Württemberg stehen für die hohen Standards der hiesigen Landwirtschaft und Lebensmittelproduzenten. Das Land Baden-Württemberg kann zudem mit Stolz darauf verweisen, dass das Qualitätszeichen BadenWürttemberg ab Januar 2015 für Gen-Technik-Freiheit in allen Bereichen steht. Das heißt ganz konkret, dass die Produkte, die das Qualitätszeichen Baden-Württemberg tragen, künftig gemäß dem Standard ohne „Gen-Technik“gekennzeichnet werden dürfen. Baden-Württemberg übernimmt in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle und sichert die Richtigkeit dieser Angaben durch regelmäßige neutrale Kontrollen ab. Dr. Alexander Wirsig MBW „Bio + regional = optimal! Mit dem Markenslogan „Schmeck den Süden“ können wir uns mit einem einmaligen Konzept, in Deutschland zu Recht Genießerland Baden-Württemberg nennen. Wir vereinen 3 Konzepte. Zum einen die einheimisch erzeugten Lebensmittel wie Kraut, Kartoffeln, Eier und vieles mehr, die unter dem Zeichen Qualitätszeichen Baden-Württemberg oder dem Bio-Zeichen Baden Württemberg stehen. (Details finden Sie unter www. gemeinschaftsmarketing-bw.de). Weiterhin haben wir unsere 80 mittelständischen lebensmittelproduzierende Unternehmen, die schwäbische traditionelle Qualitätsprodukte herstellen - wie Maultaschen, Schinken, Säfte, Obstbrände, Nudeln, Mehl, Wein und viele Produkte mehr. (Details finden Sie unter www. schmeck-den-sueden.de Einkaufen). Das dritte Glied im Genießerland Baden-Württemberg sind die „Schmeck den Süde-Gastronomen“. Jeder Gastronom, der in Baden-Württemberg den Titel „Schmeck den Süden Gastronom“ trägt, kocht seine Gerichte traditionell und natürlich mit heimischen Produkten aus der Region. (Details finden Sie unter www.schmeck-densueden.de Essen gehen). Die Gütezeichen des Landes BadenWürttemberg gewährleisten bei der Vermarktung heimischer Lebensmittel, dass die Erzeugnisse eine über- durchschnittliche Qualität erfüllen,. deren Herkunft nachvollziehbar ist und durch unabhängige Kontrollen gesichert bleibt. Dem nahversorgenden Handel kommt hierbei zur Gewährleistung der Bedarfsdeckung der Verbraucher mit frischen, qualitativ hochwertigen regionalen und lokalen Produkten , vor allem im ländlichen Raum, eine besondere Bedeutung zu. Dr. Alexander Wirsig Geschäftsführer MBW Marketing- und Absatzförderungsgesellschaft für Agrar- und Forstprodukte aus Baden-Württemberg mbH „Gut zu wissen, was man isst und trinkt“ Herkunft. Ein Gutes Zeichen. N icht umsonst ist BadenWürttemberg auch als Genießerland bekannt: Mit seinen vielfältigen landwirtschaftlichen Produktionszweigen geht auch die große Auswahl an typischen baden-württembergischen Spezialitäten einher. Hinter dem Slogan „Schmeck den Süden - Baden-Württemberg“ steht eine Region, die wie kaum eine andere in Deutschland eine überwältigende Vielfalt kulinarischer Spezialitäten bietet. In der Spezialitätendatenbank des gleichnamigen Internetportals findet sich alles Wissenswerte über die Kulinarischen Botschafter, für die das Genießerland Baden-Württemberg bekannt ist. Regionalität ist Trend - immer mehr Verbraucher entdecken das für sich 8 und kaufen bevorzugt Heimisches aus ihrer Gegend. Mit dem Wunsch nach authentischen regionalen und lokalen Spezialitäten steigt der Wunsch nach verlässlicher Kennzeichnung. Mit zunehmender Beliebtheit wächst leider auch die Gefahr, dass die positiven Eigenschaften regionaler Produkte ausgenutzt werden und Eigenschaften versprechen , die sie nicht halten können. Die Versuchung ist groß - denn Regionalität beschreibt die absatzstarke Identifikation von Menschen, die in einer Region leben und damit eng verbunden sind. Die Menschen haben den Wunsch, heimische Produkte zu kaufen und damit auch den regionalen Wirtschaftskreislauf zu stützen. Das lässt - wir sagten es - die Gefahr der „Adoption“ wachsen, also positive Eigenschaften auf Produkte, die nicht aus der jeweiligen Gegend stammen, zu übertragen. Leider gibt es gegen diese Entwicklung kaum gesetzliche Vorgaben. Auch die Definition von einer Region ist nur teilweise erkennbar. Die EU-weit geschützten Herkunftsangaben, wie Tettnanger Hopfen, Filderkraut, Gemüse von der Reichenau, etc. stellen hier eine Ausnahme dar. Die Folge - etwa 37% der Bevölkerung kaufen zwar regelmäßig Produkte aus der Region - auch wenn die Preise etwas höher sind. Oftmals aber sind für die Verbraucher regionale Produkte nur schwer erkennbar - eine größere Transparenz wäre wünschenswert. Hierzu sind glaubwürdige und nachvollziehbare Basiskriterien, eine nachvollziehbare Herkunft sowie unabhängige Kontrollstellen nötig. 9 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Regionales Werte-Management Ein Interview mit Susanne Erb-Weber N Wo Landmarkt drauf steht, ist Baden-Württemberg drin: So isst und bleibt Baden-Württemberg gesund A us der Ferne in die Nähe: Die Hinwendung der Menschen zur Heimat ist ein Signal. Der Mensch möchte Vertrautes um sich scharen. Er umgibt sich mit Dingen, die er kennt, stattet sein Leben mit der Geborgenheit des ihm Bekannten, Gewohnten und Liebgewordenen aus. Der Mensch spürt: Abwechslung statt Gleichförmigkeit, Unterschiedlichkeit statt Einheitsbrei schärfen Sinn und Verlangen der Menschen in BadenWürttemberg. Es war darum an der Zeit, dieses Verlangen, dieses Lebensgefühl der Menschen in eine eigene Form zu gießen: In das Versprechen für einen Markt, der Vertrauen, Liebe, Sorgfalt, Verantwortung und Wissen als Bausteine einbringt. Aus dieser Idee heraus entstand der Landmarkt - ein Markt der besonderen Art, der besonderen Kompetenz und der besonderen Lebensmittel. Mit Produkten von Landliebe, Frischland in Demeter-Qualität und vielen anderen Erzeugnissen aus der Region geht gesunde und bewusste Ernährung Hand in Hand mit Vorteilen für die Gemeinden, in denen ein Landmarkt „lebt“: Arbeit und Geld bleiben durch Produkte aus der Heimat in der Region. Kurze Einkaufswege schonen Umwelt, Klima und Geldbeutel: Die Zukunft der Arbeitsplätze liegt im Einkaufskorb. Sorgsamer Umgang mit der Natur, artgerechte Tierhaltung und natürlicher Anbau werden zum Maßstab für die Produktauswahl: Der Markt in der Gemeinde, nahe am Menschen, garantiert die Versorgung mit Lebensmitteln in der Nähe. Weil es uns nicht gleichgültig sein darf, was wir verkaufen: Der Landmarkt. Das beste Zuhause für unsere Heimat und die Produkte aus unserer Heimat, für Seele, Freude, Lebensqualität. 10 Gießlers LANDMARKT In den Kirchwiesen 3 76597 Loffenau Steisslinger LANDMARKT Singener Str. 42 78256 Steißlingen Ottenhöfener LANDMARKT Allerheiligenstraße 0 77883 Ottenhöfen Fridinger LANDMARKT Donaustr. 1 78567 Fridingen Bauschs LANDMARKT Oberdorfstraße 2 78315 Markelfingen Schmollingers LANDMARKT Aschenberg 1 72184 Eutingen Beirers LANDMARKT Seestraße 66 78354 Sipplingen Dürbheimer LANDMARKT Schulstraße 2 · 78589 Dürbheim Simonswälder LANDMARKT Talstraße 36 · 79263 Simonswald Schulers LANDMARKT Wagensteigstraße 2 79274 St. Märgen Egginger LANDMARKT Bonndorfer Straße 12 79805 Eggingen Stockheimer LANDMARKT Dorfstraße 39 · 86825 Stockheim Die resolute Marketingfrau weiß, wovon sie redet. Vieles hat sie auf den Weg gebracht, viele ihrer Ideen sind revolutionär. Wir fragten sie nach ihren letzten Projekten im Lebensmittelbereich. Susanne Erb-Weber: „Jüngstes Beispiel ist das Projekt Streuobst Apfel-Chips mit der Firma Seeberger aus Ulm und dem neuen Verein „Schwäbisches Streuobstparadies e.V.“. Hier habe ich zwei Marktteilnehmer zusammen bringen können. Zur Vorgeschichte meiner Überlegungen: Streuobstwiesen beschäftigen Gartenbesitzer, Obst- und Gartenbauvereine und viele weitere Akteure und auch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Stuttgart, weil sie im Bestand gefährdet, aber ganz sicher erhaltenswert sind. Viele Initiativen wurden den Streuobstwiesen gewidmet. Sie sind durch die unterschiedlichen Obstsorten und ihre Mehrfachnutzung gleichermaßen wichtig für die Obster- Und welche Ihrer Ideen unterstützt nun die Streuobstwiesen-Kultur - einst von hoher Bedeutung, heute dezimiert und stark gefährdet? Susanne Erb-Weber: „Da waren mehrere Schritte notwendig. Die Firma Seeberger war von diesem Projekt zu überzeugen, mit den Landratsämtern Reutlingen und Böblingen fanden mehrere Vorabklärungen wegen der Apfelsorten und der Beschaffung und Trocknung der Äpfel statt. Jetzt sind wir soweit - und das wurde auf der CMT in Stuttgart auch der Öffentlichkeit vorgestellt -, dass das Projekt in der Testphase bei EDEKA Gebauer, einem selbständigen EDEKA-Einzelhändler aus Göppingen ist. Gesundheitsbewusste Knabberfreaks können jetzt die ersten Streuobst Apfel-Chips mit fünf sehr geschmacksintensiven Apfelsorten kaufen. Das ist für mich gelebte Regionalität“. Ein Erfolg? Susanne Erb-Weber: „Ein erster Erfolg das Projekt steht aber noch am Anfang. Bis die Streuobst Apfel-Chips in ganz Baden-Württemberg zu kaufen sind, ist es noch ein weiter Weg. Entscheidend wird sein, wie der Verbraucher das neue Produkt annimmt.“ Ein weiteres Beispiel ist Ihr Engagement für den fast ausgestorbenen Dickkopfweizen? Susanne Erb-Weber: „Ein ganz ähnlicher Gedankengang. „Schützen durch nützen“ haben wir die Philosophie genannt. Nach Rekultivierung wartet jetzt der Dickkopfweizen - nur ein paar Hände voll waren 2008 überhaupt noch vorhanden - im Bäckerhaus Veit in Bempflingen auf seine Verarbeitung in handwerkliche Backwaren-Spezialitäten. Ein besonders gesunder Weizen - denn durch den hohen Anteil an Carotinoiden (Antioxidantien) können die gefährlichen Freien Radikalen neutralisieren werden.“ Mit ORAC gegen die Freien Radikalen haben Sie einen Informationsbereich eröffnet, der eine immer größer werdende Zielgruppe an ernährungsbewussten Menschen erreicht ... Susanne Erb-Weber: „Ja - das stimmt - und das war unsere Absicht. Wir haben ORAC (Oxygen radical absorbance capacity, die Maßeinheit, mit der die antioxidative Kapazität von Lebensmitteln gemessen wird, Anm. d. Red.) seit 2 Jahren in Deutschland im Bereich der Lebensmittel Fachpresse und den Publikumsblättern im Bereich Ernährung und Gesundheit stärker publik gemacht und hier in eine starke Click-Position gebracht - durch eine Internet Plattform (www.orac-info-portal.de) und durch Pressearbeit.“ Ihre nächsten Projekte? Susanne Erb-Weber: „Getreu meiner Philosophie (siehe www.erb-weber.de, Anm. d. Red.): Alles, was Leidenschaft und Neugier, Kreativität und Ideenreichtum, Hartnäckigkeit und Umsetzungsstärke erfordert.“ Es werden immer mehr: Der Landmarkt auch in Ihrer Nähe Pfullinger Landmarkt Friedrichstraße 4 72793 Pfullingen achhaltigkeit ist das Stichwort für Susanne Erb-Weber. „Nachhaltigkeit muss gelebt werden - das darf nicht nur in großen Buchstaben an den Türen der Vorstandsetagen stehen - erkennen, gestalten, umsetzen - das ist der Weg“. zeugung, für die Grünlandnutzung, für die Imker - aber sie sind auch als Reservat für Vögel wichtig. Wussten Sie, dass Bird Life International die Streuobstwiesen am Fuß der Schwäbischen Alb als Important Bird Areas bei der EU gemeldet hat?“ Hans-Philipp Okle: „Mit dem Landmarkt holen sich die Menschen den wahren, echten Markt, die Sehnsucht nach Vertrauen, ein Stück der erlebten Vergangenheit und viel der guten alten Zeit zurück!“ Schreiben Sie uns... Marketing & Sales Otto-Hahn-Str. 6 72555 Metzingen Tel.: 07123 / 96 38 24 Fax: 07123 / 96 97 05 [email protected] www.erb-weber.de 11 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Steffen Eichhorn: Ganz sicher. Unser Vorteil ist die große Mannschaft, sind die kürzeren Besuchsrhythmen und die bessere Betreuungsintensität vor Ort. Alles das zeichnet Eichhorn & Grundmann aus. Mit diesen Tugenden läuft man in der Spitzengruppe mit. Wie lange sind Sie auf dem Markt? Steffen Eichhorn: Seit rund drei Jahrzehnten. In diesen 30 Jahren entstanden die wirkungsvollen Stärken unseres Hauses - der komplette Service am POS, die Key-Account-Funktionen, die Bausteine der nachhaltigen Neukunden-Akquisition, die Schulungen und Präsentationen, die Planungen von Messen und Events und - auch das ganz wichtig - das Reklamationsmanagement. Man sagt ja immer: Aus Fehlern lernen - wir haben eine Wissenschaft draus gemacht. Sie ersetzen für Unternehmen die eigene Vertriebsmannschaft? Steffen Eichhorn: Nicht immer und nicht unbedingt. Häufig arbeiten wir Hand in Hand - nach Begabungen und Markterfordernissen, mit der gesamten Leistungspalette oder mit Teilen von ihr. In manchen Fällen übernehmen wir auch den gesamten Vertrieb. ten in schneller Folge bestimmt. Wie gehen Sie damit um? Eichhorn und Grundmann Partner der Lebensmittelindustrie und Brücke zum Handel 12 Herr Eichhorn, in Ihrem Internetauftritt lesen wir: Wir vermitteln Lebensmittel. Das klingt wie eine Personalvermittlung für Führungskräfte. Wenn wir beim Bild der Vermittlungsagentur bleiben dürfen: was genau ist die Rolle Ihrer Mitarbeiter vor Ort in den Märkten des Handels? Steffen Eichhorn: Da liegen Sie gar nicht verkehrt: wir verstehen uns als Mittler zwischen den Produzenten und dem Handel, sind quasi der verlängerte Arm der Lebensmittelindustrie und kümmern uns um deren Produkte direkt vor Ort bei den einzelnen Lebensmittelmärkten. Wir betreuen eine breite Palette von führenden Produkten – von Frischeprodukten bis Feinkost, von Süßwaren bis Wein und Spirituosen. Steffen Eichhorn: Aufgrund der gestiegenen Anforderungen und vielfältiger Aufgaben des Personals in den Märkten selbst, freut sich der Handel, dass wir ihn bei bestimmten Aufgaben unterstützen und entlasten, so z.b. bei der Auftragserfassung für die einzelnen Artikel, bei der Kontrolle der Mindesthaltbarkeiten, beim Regalservice wie auch bei Promotions vor Ort. Wieviele Mitarbeiter arbeiten in Ihrem Haus für diese umfangreichen Tätigkeiten? Steffen Eichhorn: „20 qualifizierte Mitarbeiter arbeiten im Vertrieb, 20 Mitarbeiter im Promotion-Team, 30 Kräfte im Merchandising. Alle kümmern sich vor Ort darum, die Belange der Lebensmittelindustrie, aber auch die Belange des Handels auf professionelle Art umzusetzen. Der Markt der Lebensmittel ist von Trends und damit von neuen Produk- Steffen Eichhorn: Eine wichtige Aufgabe unserer Mitarbeiter ist es, auch neue Produkte und Innovationen im Markt, beim Marktpersonal vorzustellen und zu erläutern … Alle Handelsagenturen vertreten und empfehlen Produkte. Gibt es Alleinstellungsmerkmale, die Sie für sich gepachtet haben? Steffen Eichhorn: Wir sind für unsere Nähe zum Markt bekannt, für die kontinuierliche Betreuung – was ganz konkret bedeutet, dass unsere Mannschaft alle 14 Tage bis alle vier Wochen einmal in jedem Markt ist – das wird bei den Märkten hoch geschätzt. Unsere Leute haben in den Märkten eine hohe Akzeptanz. Eine hohe Schlagzahl also als weiteres Charakteristikum? Wo liegen die Unterschiede zu hauseigenen Vertrieben? Steffen Eichhorn: Vielleicht in einer gewissen Personal-Unabhängigkeit, die ein Unternehmen genießt. Gewiss, wir machen auch Verträge aber Anstellungsverhältnisse sind schwerer zu lösen. Und dann in einer sehr breiten und weiten Sicht dadurch, dass wir mehrere Firmen, Marken und Produkte vertreten, haben wir einen sehr intensiven Kontakt zu allen Handelsstufen. zu haben. Die Produkte, die unser Haus auf den Märkten vertritt, sollen Image und Marktfestigkeit durch unseren Namen erhalten, im Gegenzug stärkt ein Produkt unser Portfolio. Anders ausgedrückt: dadurch, dass wir hinter dem Produkt stehen, soll der Markt wissen, dass Produkte, die wir vertreten, ganz oben in der Wertschöpfung stehen. Und die Produkte und Marken, die bei uns ihre Heimat fanden, haben in den Wertvorstellungen der Verbraucher klare Vorteile. Welche Werte sind Ihnen wichtig? Steffen Eichhorn: Uns ist es u.a. wichtig, Bio Produkte in der Vermarktung beim Handel zu unterstützen, aber auch regionale Produkte. Wir sind bekannt dafür, regional hergestellte Produkte in der Region groß zu machen. Als Beispiele dafür sind u.a. die Marken Schwabenstolz und Martosca genannt. Das Martosca Eis aus Nürtingen kommt aus einer EisManufaktur, die wiederum aus einer Eisdiele heraus entstanden ist und bei den Nürtinger Kunden schon viele Jahre für das gute Eis bekannt war. Wir haben dafür gesorgt, dass Martosca Eis in vielen Eistruhen „im Ländle“ zu finden ist! Ihr Wunsch für die Zukunft? Steffen Eichhorn: Wir würden gerne noch weitere Bioprodukte, sehr gerne auch Demeter-Produkte, aufnehmen und uns noch stärker um regionale, handwerklich erzeugte Manufakturprodukte kümmern, um diese einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Wir freuen uns darauf, wenn uns Bio-, Bioland-,. Naturland- und Demeter-Marken anvertraut werden und freuen uns auf interessante Erstgespräche mit den Herstellern. Was erwarten Sie von Lebensmitteln, wie wählen Sie sie für Ihr Haus aus, welche Kriterien müssen erfüllt sein? Eichhorn & Grundmann Vertriebs GmbH Kelterstraße 59 72669 Unterensingen Steffen Eichhorn: Eine diffizile Frage. Aber ganz ehrlich und schnell zu beantworten, wenn man unsere Philosophie ansieht: Wir sind nicht als Vermittler für einen schnellen Euro Fon: 07022 / 330 39 Fax: 07022 / 317 86 [email protected] www.eichhorn-grundmann.de 13 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Wie alles begann … Demeter: Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten Justus Freiherr von Liebig, bekannt für seinen Fleischextrakt, Begründerder organischen Chemie und Erfinder des Mineralstoff-Düngers Dr. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftler, Gründer der WaldorfPädagogik, der anthroposophischen Heilkunde, Impulsgeber für biologisch-dynamischen Anbau (Demeter) Sarah Wiener: beste Botschafterin des Demeter-Gedankens Steiner forderte in seinem Landwirtschaftlichen Kurs in Koberwitz 1924: „Die richtige Düngung für den Erhalt der bestmöglichen Lebensmittelqualität“ „Die geisteswissenschaftliche Grundlage zur Ausgestaltung eines sich selbst ergänzenden Betriebsorganismus“. Kreislaufwirtschaft, völliger Verzicht auf Pestizide (natürlich auch völliger Ausschluss von gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren oder Zusatzstoffen), Fruchtwechselwirtschaft, artgerechte Tierhaltung, Achtung vor Mensch und Natur - und Kühe mit Hörnern sind die Markenzeichen bis heute. Bereits seit 1928 arbeiten die ersten Demeter-Landwirte nach den Demeter-Regeln. Die Geisteshaltung, die Lebensart, die Sorgfalt, die Liebe zum Ergebnis kennzeichnet seitdem die Erzeugnisse, die in der der ganzen Welt als „Demeter-Qualität“ bekannt wurde. Wobei der Name nicht von Dr. Stei- ner stammt - die Landwirte selbst ernannten die Fruchtbarkeitsgöttin aus der griechischen Mythologie zum Wahrzeichen. Oft wird gefragt, was Demeter-Lebensmittel „denn bringen“? Die Antwort ist leicht: Heute weiß die Wissenschaft, dass ein enger Zusammenhang besteht zwischen Ernährung und Gesundheit. Der uralte Spruch des Hippokrates, „ dass man ist was man isst“ rückt wieder in‘s Bewusstsein. Die Demeter-Forschung stellt in der Ernährungs-Qualitäts-Studie, der sogenannten Klosterstudie fest, dass: „ durch die Umstellung von konventioneller auf biologisch-dynamische Kost (Demeter): · beim körperlichen und seelischen BefindenVerbesserungen festzustellen sind · der Blutdruck abgesenkt wird · ein Immunstatus festgestellt werden kann, der auf geringeren Stress hindeutet. Die zur Zeit laufenden Untersuchungen von Dr. Uwe Geyer und seinem Forschungsring-Team kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Und - nicht Demeter aber erkenntnisfördernd Jamie Oliver hat festgestellt, das bei Schülern, die mit Obst, Gemüse und vielen Vitaminen ernährt wurden, die Aggressionslust nachließ, der Fleiß stieg und die schulischen Leistungen besser wurden. Was erst, wenn diese Lebensmitteln aus dem Demeter-Verständnis heraus gereicht werden? Es gibt über 3.500 Demeter-Lebensmittel, dazu Kosmetika und Modeartikel. Genug also, um ein erfülltes Leben im Einklang mit Natur und Welt zu leben. Demeter e.V. Brandschneise 1 64295 Darmstadt Tel: 06155-8469-0 Fax: 06155-8469-11 [email protected] www.demeter.de Anzeige Schon früher hatten dramatische Veränderungen Leben und Ernten bedroht. Der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa im heutigen Indonesien legte einen Schleier aus Staub, Asche und Schwefelverbindungen um den Globus. Als Folge hielt die Abkühlung des Weltklimas noch bis 1819 an. Schwere Unwetter tobten, Flüsse auch unser Vater Rhein - traten über die Ufer. Die Folge der niedrigen Temperaturen und permanenter Regenfälle waren katastrophale Miss- 14 ernten. Baden, Württemberg, Bayern waren betroffen. Die Getreidepreise erreichten im Juni 1817 das Zweieinhalb- bis Dreifache des Niveaus der Vorjahre. Um die Landwirtschaft zu stärken, gab es ein Paket von einander unabhängiger Maßnahmen, das von Wohltätigkeitsvereinen über die Entwicklung des Vorläufers des Fahrrades, der Draisine (um die „futterlosen“ Pferde zu schonen, die Gründung der Vorläuferin der Universität Hohenheim bis zu einer bahnbrechenden Entwicklung führte: Die Entwicklung der Organischen Chemie und damit der Mineraldüngung, die zu einer Steigerung der Erträge der Landwirtschaft führte. Der geistige Vater: Justus von Liebig, Chemiker, Pharmazeut, Unternehmer. Seine Idee: Durch gezielte Düngergaben ein schnelleres Pflanzenwachstum und höhere Erträge zu sichern. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten (1840/1842) „Die organi- sche Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie“ und die „Thierchemie oder die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie“ legte er den Grundstein zur Mineraldüngung neun Auflagen erlebte das Buch und es wurde in 34 Sprachen übersetzt. Rund 70 Jahre nach der Kartoffelrevolution treten im Jahr 1924 Landwirte an Dr. Rudolf Steiner (Geisteswissenschaftler und u.a. Gründer der Waldorfschulen, der Waldorf-Pädagogik, der anthroposophischen Medizin) heran. Sie haben bemerkt, dass ihre Ernten eine schlechtere Qualität hatten, die Milch stetig kraftloser wurde und der Geschmack von Pflanze und Tier seine Ursprünglichkeit verloren hatte. Steiner stellte in seinen Forschungen fest, dass der Mineraldünger den Humus („Das Gold der Bauern“, Helmut Müller, MüllerHof, Kaltbrunn) zerstörte. Humus bildet den Vitalstoff der Pflanzen. Manche sagen: Hörner sind gefährlich. „Unsere Hörner bleiben dran!“ Wenn’s um die Qualität unserer Produkte und das Wohl unserer Kühe geht, können wir Schrozberger Milchbauern ziemlich stur sein. Deshalb setzen wir uns für eine wesensgemäße Tierhaltung ein und verzichten grundsätzlich auf die schmerzhafte Enthornung. Wir finden, das schmeckt man auch: Probieren Sie doch einfach mal selbst! Schrozberger Milchbauern. Aus Leidenschaft stur. VIELFÄLTIG UND KÖSTLICH. DE-ÖKO-007 I m April 1847 lösten die hohen Lebensmittelpreise in Berlin die Kartoffelrevolution aus. Die soziale Situation der Stadtbevölkerung durch die beginnende Industrialisierung und damit die Veränderung der Produktionsbedingungen trugen ihren Teil dazu bei. Vor allem aber Missernten waren schuld daran: Kraut- und Kartoffelfäule aber auch schlechte Getreideernten kennzeichneten die Lage. Leckere Joghurts in vielen Sorten – vom 150 g-Becher bis zum großen 1 kg-Eimer. 15 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Anm. d. Red.). Nach dem frühen Tod unseres Vaters haben wir gemeinsam mit unserer Mutter den Betrieb ganz im Sinne der nachhaltigen Lebensweise weiter geführt. In der Folge haben mehr und mehr Bauern in den letzten Jahren auf der Schwäbischen Alb auf biologischen Anbau umgestellt. Sicherlich auch wegen der Fortentwicklung unseres Bio-Unternehmens.“ „Unser Zusammenhalt trägt uns“ Ein Interview mit der Familie Tress - den ersten Bio-Schwaben Deutschlands D er landwirtschaftliche Besitz der Familie Tress befindet sich seit 1750 und damit seit fünf Generationen im Familienbesitz. Zehn Hektar groß war er und eine Gastwirtschaft mit 30 Sitzplätzen wurde von den Bauern der Umgebung gerne besucht. Wir sitzen in der heute nun geräumigen, behaglichen Gaststube. Eine raffinierte Mischung aus Bio-Kultur und hoher Küche, aus schwäbischer Gastlichkeit und Delikatessen-Restaurant. Hier fühlt man sich sofort mehr als wohl - man ist zu Hause, sitzt nebeneinander - der Bauer aus dem Ort und der Genießer aus fernen Metropolen. „Berichten Sie doch bitte von den Anfängen, vom Großvater und vom Vater“, bitten wir. Denn diese beiden Urgesteine des Demeter-Landbaus, der DemeterKüche, der Demeter Überzeugung waren Bewusstseins-bildend für Baden-Württemberg. Die vier Söhne müssen nicht lange überlegen: „Großvater und Vater Tress haben das Familienunternehmen aufgebaut. Der Opa, Johannes, brachte schon 1950 die Idee für die Biolandwirtschaft auf die Schwäbische Alb - bizarrerweise durch seine Erfahrungen während der Kriegsgefangenschaft in Frankreich. Denn dort hatte er auf einem Demeter-Bauernhof das biologisch-dynamische Wirtschaften nach der Philosophie 16 von Rudolf Steiner gelernt - und war begeistert.“ nachtungsgäste standen vier Doppelund zwei Einzelzimmer bereit.“ „Und wie ging‘s weiter?“, fragen wir? Nannte man Ihren Großvater nicht bald den Mondscheinbauern?“ Die vier Brüder lachen. „Ja - denn als unser Großvater 1950 in Freiheit auf die Schwäbische Alb zurückkehrte, stellte er seine Landwirtschaft um und plante zum Beispiel den Anbau seiner Kartoffeln, Mohrrüben und Kohlköpfe gemäß der Demeter-Philosphie nach den Mondphasen.“ „Es ist das erste Bio-Hotel in BadenWürttemberg?“ „Wir freuen uns, dass wir auch in den Wertungen weit vorne sind - durch die Kombination mit unserem Restaurant. Immer ausgezeichnet - auch das im doppelten Sinne - von verschiedenen Feinschmeckerführern. Heute bietet das Hotel 2 Einzel- und 10 Doppelzimmer in baubiologischer Qualität, bei 100% BioGenuss - und eben die Nähe zur Natur: Ideal gelegen für Wanderungen im Biosphärengebiet auf der Schwäbischen Alb, für Radtouren durch das Lautertal bis zur Donau. Aber auch für kreative Selbsterfahrung in der Küche: Denn im Rose Bio-Manufaktur-Kochstudio können unsere Gäste selbst am Herd mit Inge oder Simon Tress kochen und genießen.“ „Und Johannes Tress hatte Erfolg mit seinem Demeter-Anbau ...“ „Sehr großen sogar - die Bauern zollten unserem Großvater Respekt nach der Ernte als erstem biologisch-dynamisch wirtschaftendem Bauern der Region. Denn seine Kartoffeln waren schmackhaft und die Ernte war teilweise ergiebiger als auf den konventionell bewirtschafteten Höfen.“ „Das sprach sich herum - denn auch die Genießer, die weiter weg wohnten, kamen?“ „Sehr richtig. Das hing natürlich auch mit dem Wirtschaftswunder zusammen. Es gab mehr und mehr Autos. Und so kamen auch zunehmend Wochenendbesucher aus Reutlingen und Tübingen auf die Schwäbische Alb. Und damit wuchs dem Gasthof Rose eine immer größere Bedeutung zu. 1975 erweiterte unser Großvater den Gasthof auf 70 Plätze und für Über- „Lassen Sie uns noch ein wenig Geschichte hören - 1979 übernahm ihr Vater den Betrieb ...“ „ Unser Vater, der übrigens auch Johannes hieß, und unsere Mutter Inge. Sie brachte übrigens als Meisterin der ländlichen Hauwirtschaft die Idee der vegetarischen Vollwertküche auf die Speisekarte und machte eine Ausbildung zur Gesundheitsberaterin nach Dr. Bruker. (Max Otto Bruker, *1908, Reutlingen, +2001,. Lahnstein. Vertreter der vitalstoffreichen Vollwertkost als ursprüngliche Ernährungsweise, „Und damit kommen wir zu den Söhnen ... Wenn Sie Ihre Berufe betrachten - dann past das alles nahtlos ineinander.“ „Ja, das ist wirklich perfekt. Daniel und Simon sind Köche - mit exzellenten Biografien - wie zum Beispiel die Traube/Tonbach. Christian studierte Steuerwesen, Dominik studierte Controlling. Das ist eine ideale Kombination - zumal wir ja nun gemeinsam mit unserer Mutter und der Unterstützung von Daniels Frau Stefanie das Biohotel-Restaurant Rose, das Naturerlebnis Wimsen mit Schauhöhlenbereich, Kiosk und Restaurant, dazu die Biomanufaktur und die Produk- tion der „Küchenbrüder“ leiten. Da braucht man die ganze Palette: Exzellente Küche - aber auch exzellenten Blick für Finanzen und Abläufe.“ „Für die Bio-Manufaktur standen von der ersten Stunde die Signale auf grün?“ „Durchaus. Das Fundament war die mehrfach ausgezeichnete Bio-Feinschmeckerküche von Simon Tress als Leiter der Küche der Tress-Gastronomie. Sie als Begriff für raffinierte und innovative Kompositionen in handwerklich hergestellte Gerichte zu übersetzen - aus ausgewählten Zutaten, die wir zum Großteil von unseren demeter-Partnern aus der Region beziehen, die Gewürze stammen aus fairem Handel - das schien uns der richtige Weg zu sein, unsere Küche in die Welt der Genießer zu bringen. Die natürlich - sagen wir mal - zu Gegenbesuchen nach der Verkostung in den eigenen vier Wänden - gerne bereit sind. Das erleben wir oft - eine ganz neue Art des Marketing ist entstanden - das „EnjoyMarketing“ - sozusagen. Der Botschafter ist der Genuß - der Absender das Biohotel-Restaurant.“ „Sie haben eine ganz neue Umweltbewertung auf der Speisekarte vor?“ „Ja. Die Co2 Bewertung. Wir werden Speisen auf die Karte bringen, die den verbrauchten Co2-Anteil durch Wegstrecke und andere Kriterien ausweisen. Wir müssen alle, jeder für sich, daran arbeiten, Menschen umweltbewußter zu machen. Und da wir ohnehin der regionalen Küche tief verpflichtet sind, ist das für uns in doppeltem Sinne naheliegend.“ „Sie haben Ihren gesamten Betrieb mit mehr als einer Million Euro ausgebaut - mitten in der Krise ... ?“ „Das war nötig. Das war richtig. Eine neue Großküche ist entstanden, ein Holzschnitzel-Heizkraftwerk, ein gemütlicher Biergarten. Wissen Sie, unser Bruder Dominik hat da einen guten Spruch: „Im Sturm bauen die einen Mauern, die anderen Windräder“. Wir haben von Mutter und Vater gelernt, nach vorne zu blicken. Möglich macht das besonders auch unser Zusammenhalt, der unser Familienunernehmen trägt.“ Anzeige BIO Produkte von der Schwäbischen Alb liegen uns mehr als nur am Herzen. Auf unserem Online Shop bieten wir Ihnen nicht nur unsere leckeren Suppen, Salate & Bratlinge in Demeter- und Bioland – Qualität aus unsere Rose Biomanufaktur an, sondern auch hochwertige Bio-Spitzenprodukte aus unserer Region dem Biospährengebiet Schwäbische Alb. Mit Helmut Rauscher, der jeden Tag auf seiner Weide und dem Stall den Albbüffel & Albrind hegt und pflegt, das sie gute Milch für einen sehr guten Käse geben… oder Jürgen Weiss, der schon früh am Morgen sein Gemüse und Kräuter gießt damit er sie zu perfektem Öl, Essig & Salz umwandeln kann, das jedem Gericht ein neue und innovative Note gibt … oder Erberhart Läpple, der mit seiner Schokolademanufaktur an der Lauter einen unvergesslichen Gaumenschmaus garantiert … oder Lutz Mammel, der mit seinen Bauern in der Region die Alblinse, einen Goldschatz der Schwäbischen Alb, zu einem wertvollen Lebensmittel macht. ROSE Biohotel-Restaurant Seit vielen Jahren ist die ROSE u. a. im Feinschmecker-Guide mit 1,5 F als eines der besten 2000 Restaurants in Deutschland ausgezeichnet. Genießen Sie bei uns sowohl bodenständige, regionale Gerichte als auch die schwäbische Crossover-Küche von Simon Tress, die Innovation und Tradition gekonnt miteinander verbindet. Unsere biologischen Produkte beziehen wir vorwiegend von Demeter- und Bioland-Betrieben und vorzugsweise aus der Region. Besuchen Sie uns auf der Schwäbischen Alb und überzeugen Sie sich von unserer Qualität – lassen Sie sich und Ihren Gaumen in herzlicher Atmosphäre verwöhnen! Familie Tress Aichelauer Straße 6 72534 Hayingen-Ehestetten Tel. +49 (0)7383 9498-0 Fax +49 (0)7383 9498-22 [email protected] www.tress-gastronomie.de 17 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Anzeige Auf immer mehr Lebensmittel ausgewiesener Herkunftsorte findet man dieses Schutzlabel: Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) Für den Eintrag in dieser Kategorie muss das Produkt in der genannten Region erzeugt, verarbeitet und hergestellt werden. Das bedeutet, dass die verwendeten Rohstoffe in jedem Fall aus der Region stammen müssen. Spezialitäten bester deutscher Herkunft Das bedeutet, dass die Produkte in dieser Region erzeugt, verarbeitet oder hergestellt wurden. Das Schutzlabel der EU findet sich schon heute auf vielen Verpackungen: es garantiert in Zukunft dieses Versprechen. So können Genießer und Feinschmecker ganz sicher sein. Das Produkt erfüllt alle Voraussetzungen für eine gleichbleibende, traditionell geprägte Qualität, die gut schmeckt und mit ihren charakteristischen Eigenarten S chwarzwälder Schinken, Schwäbische Spätzle und Knöpfle, Filderkraut, Aachner Printen, Nürnberger Lebkuchen, Spreewälder Gurken, Reichenauer Gemüse ... insgesamt 42 Lebensmittel in Deutschland, davon alleine 12 in Baden-Württemberg, haben eines gemeinsam: sie tragen ihren Herkunftsort im Namen. 18 den Gaumen überzeugt. Die EU stellt regionale Köstlichkeiten unter umfassenden Schutz. In der Verordnung wird die geografische Angabe von Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln geregelt. Das Schutzlabel kommt zum Einsatz, wenn der Name eines bestimmten Ortes, einer Gegend oder - in Ausnahmefällen - eines Landes als Bezeichnung für das jeweilige Produkt dient. Geschützte geografische Angabe (g.g.A.) Hier besteht mindestens eine Verbindung zwischen dem Herkunftsgebiet und einer der Produktstufen. Das bedeutet, dass das Produkt entweder in der betreffenden Region erzeugt und/ oder hergestellt und / oder verarbeitet wird. Demnach stammen die Rohstoffe bei der g.g.A. nicht zwangsläufig aus der Region. Geschätzt und geschützt Das besondere am Filder-Spitzbüble Sauerkraut... Vor den Toren Stuttgarts, auf der Filderebene, eines der ältesten Kohlanbaugebiete Deutschlands, hat der Weißkohl optimale Wachstumsbedingungen. Neben dem Rundkohl ist das Spitzkraut typisch für diese Region. Filder-Spitzbüble wird aus eben diesem Spitzkraut hergestellt. Aufgrund seiner einzigartigen Form lässt er sich nicht annähernd so gut industriell verarbeiten wie Rundkohl und wird deshalb in Handarbeit geerntet. Das feinsäuerliche Aroma, der zart-feine Schnitt dieser Kohlsorte führt zur absoluten Spitzenqualität. Ein Traditionsprodukt, mit großer Sorgfalt verarbeitet, mit Weißwein verfeinert, schonend abgefüllt, nur daraus entsteht die Qualitätsmarke „FilderSpitzbüble“. Eine Premiumqualität, dessen Geschmack unvergleichlich und einzigartig ist. Ausgezeichnet mit dem goldenen CMA-Güteband für kontinuierliche hohe Produktqualität und der damit verbundenen strengen Qualitätsanforderung. 19 GeburtsLand Baden-Württemberg Geschätzt und geschützt Schwarzwälder Schinken - vier Fragen an Frau Adler-Gößmann, Marketingbeauftragte des Schutzverbandes der Schwarzwälder Schinkenhersteller e.V. GeburtsLand Baden-Württemberg Wird nun alles gleich schmecken, wenn die EU es so eng fasst? Nein. Es geht der EU nicht um Gleichmacherei, sondern im Gegenteil darum, die Vielfalt der regionalen Spezialitäten für die nachkommenden Generationen zu erhalten. Das lässt sich gut am Beispiel des Schwarzwälder Schinkens verdeutlichen. Geschützt ist hier das Herstellungsverfahren, das zwingend in der Region Schwarzwald stattfinden muss. Denn es ist eben nicht alleine nur der reine Produktionsprozess, der eine Spezialität wie den Schwarzwälder Schinken ausmacht, sondern es sind auch die Erfahrung, die die Hersteller haben, ebenso wie die klimatischen und geografischen Faktoren, die bei der Herstellung eine große Rolle spielen. Ein weiteres wesentliches Charakteristikum stellt das Räuchermaterial dar. Die Nadelhölzer, die zum Räuchern verwendet werden, müssen aus dem Schwarzwald stammen. Darüber hinaus hat jeder Hersteller seine eigene Handschrift. Alle produzieren nach dem gleichen Verfahren, aber jeder hat Varianten bei den Gewürzen, beim Pökeln, beim Räuchern. Das macht dann die jeweilige Marke aus. Verraten Sie uns das Geheimnis des einzigartigen, charakteristischen Geschmacks des Schwarzwälder Schinkens? Geheimnisse werden nicht verraten – aber doch so viel. Es gibt Lebensmittel, die man an ihrem typischen Geschmack erkennt, an ihrem charak- Woher beziehen Sie die Rohstoffe? Laut einer Verbandsumfrage beziehen die Hersteller von Schwarzwälder Schinken mehr als 80% aus Deutschland, die restlichen knappen 20% kommen aus der EU. Alle Verbandsmitglieder legen großen Wert auf Qualität. Dies beginnt bereits beim Einkauf der Rohware. Wir pflegen langjährige Lieferantenbeziehungen, welche bereits über mehr als eine Generation hinaus reichen. teristischen Aussehen oder an ihrer einzigartigen Herkunft. Schwarzwälder Schinken besteht locker alle drei Herausforderungen. Schwarzwälder Schinken ist ein roher, geräucherter, knochenloser Hinter- schinken mit oder ohne Oberschale. Man erkennt ihn an seinem kräftigen roten Fleisch mit Speckanteil (ca.1/5) und dem typischen Raucharoma, das er durch das im Schwarzwald traditionell gepflegte Räuchern über Tannenreisig erhält. Weitere Charakteristika sind der sachgemäße Zuschnitt und die gute Durchpökelung. Die typische schwarzbraune Schwarte entsteht beim traditionellen Räuchern. Ein Geschmackserlebnis, das auf vielfältige Weise genossen werden kann. Der eine mag den Schinken so, wie es im Schwarzwald der Tradition entspricht: zur Vesper eine dickere Scheibe in kleine Tranchen geschnitten. Andere genießen ihn zum Frühstück oder Abendbrot. Die Feinschmecker kochen mit Schinken. Es gibt da ungewöhnliche Rezepte, z.B. Schwarzwälder Schinken mit Fisch oder als Dessert ein leckeres Schwarzwälder Schinken-Eis. Anzeige Herzlich Willkommen im Schwarzwald! Fern der Hektik, am östlichen Rand des Schwarzwaldes, liegt das beschauliche Niedereschach: Mit aller Ruhe und viel Liebe zum Detail stellt Tannenhof hier seit Generationen seinen Schwarzwälder Schinken her. Diese und viele weitere Schinken- und Wurstspezialitäten werden damals wie heute nach überlieferten Rezepten und nach der handwerklichen Tradition von Schwarzwälder Hausmetzgern zubereitet. In 800 m Höhe, auf den sanften Hügeln des Eschachtales, wird der original Schwarzwälder Tannenhof Schinken im backsteingemauerten Schwarzwaldkamin über frischen glimmenden Tannen- und Wacholderzweige kalt geräuchert. Immer nach höchsten Qualitätsansprüchen kontrolliert und durch innovative Produktionstechniken verfeinert. Daher verstehen wir den Namen Tannenhof als Versprechen: für ausgereifte Köstlichkeiten, bestes Aroma und Spitzenqualität. Original aus dem Schwarzwald. Verkaufsstellen: · City Rondell, Kronenstraße 21 78054 VS-Schwenningen · Nahkauf Scholl, Villingerstraße 6 78078 Niedereschach oder online unter: www.tannenhof-schinken.de Tipp: Am 26. und 27.10.2013 findet das 4. Schwarzwälder Schinkenfest in Niedereschach statt. Schwarzwälder Schinken in allen möglichen Variationen, als Carpaccio, in Form von Eis oder als Praline, erwartet die Besucher. Gekrönt wird das Fest am Samstagabend durch die Wahl der 4. Schwarzwälder Schinkenkönigin. Die Gewinnerin wird für zwei Jahre den Schwarzwälder TANNENHOF Schinken im In- und Ausland repräsentieren. Neben weiteren Events, wie einem „Speckbrettle-Rennen“ auf der Eschach, werden regelmäßige Kochshows stattfinden. Die örtlichen Vereine präsentieren an vielen Ständen außergewöhnliche Gerichte und neue Kombinationen mit dem Traditionsprodukt Schwarzwälder Schinken. Aber es gibt nicht nur etwas für den Gaumen, sondern auch ein tolles Unterhaltungsprogramm wird angeboten mit Showkochen, Tanz, Musik und einer Trachtenmodenschau. Auch für die Unterhaltung der kleinen Gäste ist gesorgt. Der Eintritt ist frei. 20 21 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Abschließend würden Sie uns Ihr persönliches Lieblingsrezept mit Schwarzwälder Schinken verraten? Diese Antwort fällt mir schwer. Seit jeher esse ich Schwarzwälder Schinken in den unterschiedlichsten Formen. Mit meiner jungen Familie meist zur klassischen Brotzeit. Hierzu schmeckt z.B. ein frischer Most oder auch Apfelschnitze besonders fein. Es gibt herrliche warme Gerichte mit Schwarzwälder Schinken, z.B. Lachsforelle mit Schwarzwälder Schinken. Da ich auch „süß“ veranlagt bin, konnte ich eine Dessertkreation mit lauwarmem Schafskäse genießen. Geschätzt und geschützt Lachsforellenfilet in einer Nage von Schwarzwälder Schinken mit Lauch und Kartoffeln Rezept von Ludwig Bechter, Gasthaus Lamm, Bühl Zutaten (für 4 Personen): 4 Lachsforellenfilets à 150 g, 400 ml klare Geflügelbrühe, 1 Speckschwarte vom Schwarzwälder Schinken oder Schinkenabschnitte, 600 g ganz kleine neue Kartoffeln, 2 dünne Stangen Lauch oder ein Bund Frühlingslauch, 1 TL Mondamin, 50 g dünne Scheiben Schwarzwälder Schinken, 50 g Butter, Salz, Pfeffer, Olivenöl Zubereitung: Lachsforellenfilets enthäuten und die Gräten mit einer Pinzette entfernen. Den Lauch putzen und die ganzen Stangen in Salzwasser weich kochen. In Eiswasser abschrecken, damit die grüne Farbe erhalten bleibt. Das Wasser aus den Lauchstangen etwas ausdrücken, diese dann in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Speckschwarte einige Minuten lang in der Geflügelbrühe kochen lassen. Die neuen Kartoffeln schälen, in ½ cm dicke Scheiben schneiden und in der Geflügelbrühe weich kochen. Das Mondamin mit kaltem Wasser verrühren und in die kochende Brühe gießen, bis diese ganz leicht bindet. Nun die kalte Butter in die Brühe einrühren. Die Lachsforellenfilets mit Salz und Pfeffer würzen und in einer Teflonpfanne mit Olivenöl bei mittlerer Hitze braten. Die Lauchscheiben in der Brühe erwärmen, das Ganze in tiefe Teller verteilen. Das Lachsforellenfilet in die Mitte setzen. Den Schwarzwälder Schinken in dünne Streifen schneiden, in einer Teflonpfanne mit wenig Butter kurz anschwitzen und über die Lachsforelle verteilen. Schwarzwälder Schinkeneis mit Feigen Rezept von Josef Fehrenbach, Waldhotel Fehrenbach, Hinterzarten Zutaten (für 4 Personen): 5 Eigelb, 125 g Zucker, 500 ml Sahne 8 kleine Feigen, 100 ml Rotwein, 40 g Honig, 80 g Cranberries, Speisestärke, 3 Scheiben Speck Sie haben es geschafft und die Schwäbischen Spätzle und Knöpfle sind von der EU geschützt. Was bedeutet das für Sie? Schinkenfond 150 g Schwarzwälder Schinken ½ Blatt Lorbeer, 1 Msp. gemahlenen Koriander 2 Msp. Chilipuder, 100 ml Apfelsaft 200 ml Wasser 10 ml Pernod Muskat, Pfeffer Markus Tress: „Ich bin sehr glücklich, dass nach den Schwäbischen Maul- Zubereitung: Den Speck in einer beschichteten Pfanne ohne Fett auslassen, bis er ganz knusprig ist. Für den Schinkenfond alle Zutaten in einen Topf geben und einkochen lassen. Danach durch ein Sieb passieren. Die Eigelbe mit dem Zucker über einem Wasserbad schaumig schlagen und unter Rühren abkühlen lassen. Die geschlagene Sahne unterheben. Den Fond unterziehen und alles für 40 Min. in die Eismaschine geben. Nach etwa der Hälfte der Zeit den zerbröselten Speck zu der Eismasse geben. Honig in einen Topf geben und erhitzen. Die Feigen und die Cranberries zugeben und alles kurz glasieren. Mit Rotwein ablöschen, einreduzieren lassen und mit ein wenig Stärke abbinden. Das Eis auf Tellern anrichten, mit den Feigen und der Sauce garnieren. Erfolg ist bei uns Geschmacksache. Ein feines Stück Oberschwaben Seit über 80 Jahren produziert das Familienunternehmen Buck mit Sitz in Mengen-Ennetach im schönen Oberschwaben feinste Nudelspezialitäten nach traditionellen Rezepturen. So werden für alle Produkte nur bester Hartweizengrieß, täglich im eigenen Betrieb frisch aufgeschlagene Hühnereier der Güteklasse A aus kontrollierter alternativer Bodenhaltung (KAT) und glasklares Wasser aus dem Hans Adler OHG | 79848 Bonndorf | Tel. 07703 832 0 | www.adlerschwarzwald.de 22 Der Eintragungsantrag der EU für Schwäbische Spätzle und Knöpfle liest sich wie ein Rat im Kochbuch: „Eierteigwaren aus Frischei mit Hausmachercharakter, unregelmäßiger Form und rauer, poriger Oberfläche, bei welcher der zähe Teig direkt in kochendes Wasser/Waserdampf eingebracht wird.“ Anzeige Anzeige AD_Anzeige 190x55mm.indd 1 Schwäbische Spätzle und Schwäbische Knöpfle - Fragen an Markus Tress, Sprecher des Schutzverbandes Schwäbische Spätzle/Knöpfle und Geschäftsführer der Franz Tress GmbH & Co.KG taschen das Genießerland BadenWürttemberg um eine exklusive Spezialität reicher ist und mit dem Eintrag „Schwäbische Spätzle/Schwäbische Knöpfle“ als geschützte geografische Angabe im Amtsblatt der europäischen Union ist unsere vor sieben Jahren gegründete Schutzgemeinschaft „Schwäbische Spätzle“, unter Beteiligung aller namhaften Hersteller für Frisch- und Trockenspätzle der betreffenden Regionen, am Ziel. Zukünftig dürfen nur noch im Schwabenland unter strengen Kontrollen produzierte Spätzle als solche bezeichnet werden. Neben dem nun herrschenden ausländischen Wettbewerbsschutz sind uns als Schutzgemeinschaft, vor allem die Region und die Qualität wichtig. Das erfolgreiche Schutzverfahren ist für uns weiterer Ansporn für die absolute Qualität in der Produktion des Schwäbischen Spätzles. Wir leisten dadurch einen großen Beitrag für ein großes Kulturgut, das in der Zukunft auch wirklich aus Baden-Württemberg oder dem Regierungsbezirk Schwaben des Freistaats Bayern kommen muss. Damit sichern wir eine gleichmäßig hohe Qualität dieser traditionellen schwäbischen Delikatesse. Die Schutzgemeinschaft ist sich einig, dies zukünftig auch auf den Verpackungen auszuloben.“ 13.11.12 16:56 Öffnungszeiten Gaggli NudelLaden: Mo-Fr 9-13 Uhr u. 14-18 Uhr Sa 9-13 Uhr Führungen NudelProduktion: Von Montag bis Donnerstag nach Voranmeldung möglich! hauseigenen Johannes-Brunnen verwendet. Für die Nudelherstellung wird die Energie aus heimischer natürlicher Wasserkraft sowie die Technik modernster Wärmerückgewinnung genutzt. Machen Sie einen Ausflug zum Gaggli NudelHaus – direkt am Gaggli Werk – und erleben Sie bei einer Führung durch die NudelProduktion die Herstellung Ihrer Lieblingsnudel hautnah. Im Gaggli NudelLaden bekommen Nudelliebhaber alles, was ihr Herz und Gaumen begehrt. Gaggli NudelHaus Mühlstraße 8-10 88512 Mengen-Ennetach Tel.: 0 75 72/759 440 NudelHaus [email protected] www.gaggli-nudelhaus.de 23 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Kann man denn das überhaupt in einem Unternehmen wie dem Ihrigen praktizieren? Oder beschäftigen Sie die Hausfrauen aus der Umgebung Münsingens? Wo liegt Ihr Geheimnis, Herr Tress? Tress Kundencenter Sie wollten immer schon einmal wissen, wie aus bestem Hartweizengrieß und frischen Eiern unsere feinen Teigwaren in höchster Qualität hergestellt werden? Ab Gruppen von 10 Personen bieten wir kostenlose Werksbesichtigungen an. Und wenn Sie als einzelne Gäste Interesse an einer Besichtigung haben, sprechen Sie uns gerne an - wir finden für jeden Nudelliebhaber einen passenden Termin. Entsprechende Parkmöglichkeiten für Bus und PKW stehen ausreichend zur Verfügung. Im Laufe der Jahre hat sich ein festes Besuchsprogramm eingespielt, welches sicherlich auch für Ihren Besuch bei Tress geeignet ist: Nach einer kurzen Begrüßung und einen Einblick in die über 40jährige Firmengeschichte von Tress, erfahren Sie bei einem Rundgang durch unser beeindruckendes Nudellager und der Verpackung in einem Film alles Wissenswerte über die Rohstoffe und die feinsten Nudeln und Spätzle von Tress. Anschließend stehen wir Ihnen für sämtliche Fragen „Rund um die Nudel“ gerne zur Verfügung. Aus organisatorischen Gründen und wegen starker Nachfrage bitten wir um eine rechtzeitige Reservierung Ihres Besuches bei Tress. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich ca. 4 Wochen vor dem geplanten Termin wegen einer genauen Abstimmung Ihres Besuches bei uns melden. In unserem Werksverkauf finden Sie die gesamte Auswahl der bei Tress hergestellten Produkte. Wir bieten Ihnen Sonderproduktionen und Großmengen zu günstigen Preisen über das bestehende Sortiment hinaus. Mo. bis Fr. von 10 Uhr bis 17 Uhr Markus Tress: „Vielen Fragen auf einmal. Aber die Hausfrauen aus Münsingen und Umgebung sind nicht alle bei uns beschäftigt. (lacht) Ich glaube, das Geheimnis unseres Erfolges, seit der Firmengründung im Jahr 1969, liegt in der Herstellung unserer Nudelspezialitäten. Wir verwenden sorgfältig ausgewählten Harzweizengrieß aus besten Anbaugebieten, extra frische Eier der Güteklasse A aus kontrollierter, artgerechter Bodenhaltung von ausgesuchten Landwirten in Deutschland, die täglich bei uns frisch aufgeschlagen werden und Wasser aus dem Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb. Das unverfälschte, echte Genusserlebnis können Sie in jeder einzelnen Tress-Nudel finden. Dafür pflegen wir bei Großmutters Küche das traditionelle Nudelholz-Walzverfahren. Wir walzen den Teig mit Walzen, die wir dem Nudelholz unserer Großmütter nachempfunden haben. Durch dieses Verfahren entstehen unsere Spezialitäten mit einem unübertroffenen Geschmack. Durch das bedingungslose Nachahmen der traditionellen Herstellungsverfahren ist es uns gelungen, über 10 verschiedene Spätzleausformungen herzustellen, die uns zu absoluten Spezialisten auch in diesem Bereich machen. Selbstverständlich haben unsere Nudeln den typischen Tress Al-denteBiss. Und auch die wunderbare Soßenhaftung löst wahre Begeisterung aus. Sie gelingt nur durch dieses handwerkliche Verfahren und macht Tress-Nudeln deshalb einzigartig. Nur die besten Zutaten werden mit einem besonders schonenden und eigens dafür entwickelten Verfahren verarbeitet. So bleiben wertvolle Inhaltsstoffe - wie z. B. Eisen und Magnesium - und der natürliche Geschmack erhalten. Denn echte Spezialitäten macht man mit Erfahrung, Sorgfalt - und mit viel Liebe zur Natur. Welches Kontrollen traditionelle Rezept Ständige durch von unser Schwäbischen Spätzle ist Ihr perhauseigenes Fachlabor und staatlich sönliches Highlight? geprüfte Lebensmittelchemiker garantieren die einwandfreie Qualität Gulasch à la Tress unserer Nudel- Spezialitäten. Beste Qualität ist unser Versprechen an alle Schwäbische Spätzle und Knöpfle Liebhaber.“ Schwäbische Spätzle von Tress geadelt von der EU geschützt! Zutaten für 4 Personen: 500 g Tress Omas Schwäbische Spätzle, 800 g Rindfleisch in Würfeln, 150 g durchwachsener Räucherspeck, fein gewürfelt, 600 g Zwiebeln, fein gehackt, 2 Wurzeln Petersilie, fein gewürfelt, 1 Brühwürfel, 2 Essl. Tomatenmark, 1 Essl. Speisestärke, Paprika, Gulaschgewürz, Majoran, Cayennepfeffer, Kümmel, Öl zum Braten, Salz Öl in einer Kasserolle erhitzen, Zwiebeln und Speck unter Rühren goldgelb braten. Die Fleischwürfel in einer Pfanne in Öl anbraten. Fleisch und Tomatenmark in die Kasserolle geben, salzen und so viel Wasser dazugeben, dass das Fleisch gerade bedeckt ist. ½ Brühwürfel, Petersilienwurzeln und Gewürze dazugeben und 10 Minuten dünsten. 1 Liter Wasser und die andere Hälfte des Brühwürfels dazugeben und auf kleiner Stufe schmoren lassen, bis das Fleisch weich ist (1,5 bis 2 Stunden). Die Gulaschnudeln al dente garen und absieben. Speisestärke mit 1 Essl. Wasser anrühren, unter das Gulasch mischen und aufkochen, bis die Sauce gebunden ist. Abschmecken und servieren. Zu diesem Rezept passen am besten Tress Omas Schwäbische Spätzle. Guten Appetit! www.tress.de 24 25 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg 50 Jahre Cornelius Wurstspezialitäten - der Anspruch bleibt: „Wir wollen die beste Leberwurst produzieren“ Der Name Cornelius steht als Synonym für Pfälzer Leberwurst D as Ziel der Großeltern und Eltern von Peter Cornelius und Petra Cornelius-Morjan ist das Gleiche wie vor einem halben Jahrhundert geblieben - der Wunsch, die beste Leberwurst zu produzieren. Klingt einfach, ist aber von vielen Visionen, Versuchen, Investitionen und Realitäten begleitet: Denn wo und wann ist es am Besten, das Alte zu bewahren und wo muss sich ein Unternehmen Neuem öffnen? stark die Entscheidungsprozesse im Unternehmen. Und sogar die Diskussion um den Fleischkonsum wird begrüßt, denn „ ... selbstverständlich müssen als zeitgemäße Haltung beim Konsum von Fleisch Natur, Umwelt, Mensch und Tier in der gesamten Wertschöpfungskette bedacht werden. Vertrauen, Austausch und Respekt auf Augenhöhe aller Beteiligten sind hier gefordert ...“, sagt das Geschwisterpaar. In der Manufaktur Cornelius ist die Antwort ganz klar. Wie die Generationen vor dem Geschwisterpaar, das heute den Betrieb leitet und die Qualität verantwortet, werden nur Zutaten von höchster Qualität verwendet, und es wird auf Mitarbeiter gebaut, die ihr Handwerk verstehen, es von der Pike auf gelernt und es stets perfektioniert haben. Man weiß im Hause Cornelius, dass modernste Technik nichts ist ohne solides Handwerk. Deshalb produziert das Unternehmen fast ausschließlich in kleinen Chargen. Was den weiteren Vorteil hat, dass völlig ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker produziert wird. Und dass die meisten Spezialitäten gluten- und laktosefrei und ohne Kühlung lagerfähig sind. Kein Wunder, dass die Qualität der Pfälzer Leberwurst des Hauses im Jahr 2012 der DLG eine weitere Goldmedaille wert war. Aber auch wichtige Bereiche wie Umweltschutz und gesellschaftspolitische Verantwortung prägen heute Sieger ist, wer glaubhaft für Regionalität und höchste Qualität steht. Ein Interview mit Peter Cornelius und Petra Cornelius-Morjan - ein Gespräch mit zwei Menschen, bei denen unternehmerischer Mut, Verantwortung zum gesellschaftspolitischen Ganzen und hohe Liebe zu Qualität und ihrem Gelingen auf der Tagesordnung stehen. Verraten Sie uns doch bitte das Geheimnis des Erfolges der bei Ihnen hergestellten Pfälzer Leberwurst ... Peter Cornelius: Das Geheimnis des Erfolgs der Pfälzer Leberwurst aus der Hockenheimer Wurstspezialitätenherstellung von Cornelius ist ein eigens im Unternehmen entwickeltes und über die Jahrzehnte verfeinertes Herstellungsverfahren: Produziert wird ausschließlich in separaten kleinen Chargen. Das ermöglicht – zugunsten der Qualität – den rigorosen Verzicht auf jegliche Art von Konservierungsstoffen, Emulgatoren, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern. Steht die Wiege der Pfälzer Leberwurst in Ihrem Unternehmen? Petra Cornelius-Morjan: Fast. Die heute unter der Bezeichnung „Pfälzer Leberwurst“ bekannte regionale Spezialität ist ursprünglich als Kurpfälzer Wurstspezialität entstanden: Die Region, die vor 200 Jahren als Kurpfalz bekannt war, ist heute zweigeteilt in die Pfalz im Süden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und in die Kurpfalz in der Region Rhein-Neckar in BadenWürttemberg. Hier hat sich die Pfälzer Leberwurst aus der Jahrhunderte alten Tradition der Hausschlachtung entwickelt. Wussten Sie übrigens, dass bereits 1858 eine Anna Bergner in ihrem „Pfälzer Kochbuch. Eine Sammlung von 1002 praktisch bewährten Kochrecepten aller Art“ mehrere Rezepte der Pfälzer Leberwurst widmete? Aber die Pfälzer Leberwurst hat eine lange Tradition im Hause Cornelius? Petra Cornelius-Morjan: Schon Arno Philipp Wettengel, unser Urgroßvater, zog mit einem Holz- karren, voll beladen mit Wurst, über die Märkte der Region. Seine Tochter Frieda gründete zusammen mit ihrem Mann Ludwig Cornelius 1947 einen Großhandel für Wurstwaren in Mann- heim, 1950 kam die eigene Metzgerei dazu. Dort stand schon mit 15 Jahren der heutige Senior Willi Cornelius hinter der Theke, bevor er 1965 die Manufaktur in Hockenheim gründete. Könnten Sie unseren Leserinnen und Lesern etwas über die Zutaten, die Herstellung und die Besonderheiten erzählen? Peter Cornelius: Gerne. Damit die Pfälzer Leberwurst aus dem Hause Cornelius auch immer den höchsten Ansprüchen genügt, ist der Herstellungsprozess strengstens kontrolliert. Und das fängt schon mit der Rohware an. So kommt beispielsweise ausschließlich hochwertiges Schweinefleisch mit Qualitätssiegel zum Einsatz. Die verwendete Rohware wird täglich frisch im Unternehmen angeliefert und wie alle weiteren Zutaten – das Cornelius Spezialitäten sind am leuchtend blauen, ovalen Logo zu erkennen und bundesweit in Supermärkten, Verbrauchermärkten, Discountern, C+C Märkten sowie in Metzgereien, im Fachhandel und in der Gastronomie erhältlich. 26 27 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Mit Pflanzenpower zur Wunschfigur erstklassige Schweinefleisch, die verwendete Schweineleber, der Speck, die frischen Zwiebeln und das Jodsalz – auf Qualität geprüft. Eine besondere Rolle für das Geschmackserlebnis beim Genuss von Pfälzer Leberwurst kommt den Gewürzen zu: Hier folgen wir in der Tradition unserer Familie einer bewährten Mischung aus Muskat, Nelke, Pfeffer, Majoran, Kardamom, Liebstockwurzel und Koriander. Die Zutaten also sind das Geheimnis der geschmacklichen Reife der Cornelius-Produkte? Petra Cornelius-Morjan: Auch - aber nicht ganz. Denn jetzt kommt etwas sehr Entscheidendes hinzu: Ihren einzigartigen Geschmack verdankt die Leberwurst von Cornelius einem eigens im Unternehmen entwickelten und über die Jahrzehnte verfeinerten Herstellungsverfahren. Der Kernpunkt: Produziert wird nur in separaten kleinen Chargen. Dies ermöglicht zugunsten der Qualität den rigorosen Verzicht auf jegliche Art von Konservierungsstoffen, Emulgatoren, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern. Der Trend geht zu Convenience und Bio - Ihre Antwort darauf? Peter Cornelius: Natürlich widmen wir uns auch den neuen Marktansprüchen. In den letzten Jahren neu hinzugekommen sind zum Beispiel fettreduzierte und Bio-Sorten sowie der Convenience-Becher. Die Vorteile bitte? Pfälzer Leberwurst light macht das Leben leichter - mit unserer LightVersion bieten wir kalorienbewussten Konsumenten eine 30 % fettreduzierte Alternative zur klassischen Pfälzer Leberwurst. Die Bio-Variante - erkennbar am grünen Etikett - verweist auf die guten Bio-Zutaten. Und der Convenience-Becher macht „Leberwurst-Genuss ganz unkompliziert“. Gewissermaßen: Becher auf, voller Genuss, Becher zu. Aber die Klassiker sind die Renner ... Petra Cornelius-Morjan: Das will ich nicht sagen - Klassiker bleibt das gemeinsame Charakteristikum: Pfälzer Leberwurst ist und bleibt einzigartig in ihrem unverwechselbar würzigen Geschmack. 28 Neue Schlankheitskur schafft die Verbindung der 5-Elemente-Lehre mit traditioneller Pflanzensaft-Kur Cornelius hat im Geschäftsjahr 2011 rund eine halbe Million Euro in neue Produktionsmaschinen investiert. Das ist nach 50 erfolgreichen Jahren sowohl Bekenntnis zum Standort Hockenheim als auch Bestätigung für die Fertigkeiten und das Know-how der zum großen Teil langjährigen Mitarbeiter. Diesen Geschmack verdankt die Wurstspezialität ihren Zutaten, deren Zusammensetzung seit Jahrhunderten einer überlieferten Tradition folgt. Die Sorten natürlich bestimmen Verbraucherwunsch und Zeitgeist. Darum bieten wir ein breites Spezialitätensortiment: Pfälzer Leberwurst, Bauernblutwurst, Delikatessleberwurst, Leberrolle und Leberknödel. Den Klassiker Pfälzer Leberwurst auch in Bio und fettreduziert. Weitgehend laktoseund glutenfrei, ohne Konservierungsstoffe hergestellt und überwiegend ohne Kühlung lagerfähig. Ihr Wunsch für die Zukunft ... Peter Cornelius: Wir wollen wie seit 50 Jahren das Vertrauen von Handel und Verbrauchern weiter gewinnen und rechtfertigen .... Petra Cornelius-Morjan: ... und unsere Einzigartigkeit durch unsere Premium-Qualität stärken. Cornelius GmbH 2. Industriestraße 9 68766 Hockenheim Tel.: +49 (0) 6205 2999 0 Fax +49 (0) 6205 2999 10 [email protected] www.cornelius-wurstwaren.de W as haben im „Ländle“ produzierte BioFrischpflanzensäfte mit der 5-ElementeLehre zu tun? Die Lehre von den 5 Elementen spielt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine grundlegende Rolle. Eine spannende Verbindung mit dem Einsatz von klassischen Heilpflanzensäften, die sich in der Schoenenberger SchlankheitsKur bewährt haben, bietet nun die Schlankheits-Kur plus 5-Elemente-Ernährung. Was hinter dem Konzept der 5 Elemente steckt, erläutert ein ausführlicher Kurplan, der darüber hinaus noch leckere Rezepte für 10 Tage bietet. Im Kurplan bekommt man zunächst, auf sehr verständliche Weise, eine Einführung in die 5-Elemente-Lehre. Spannend, wie in der Jahrtausende alten fernöstlichen Medizin die Zusammenhänge zwischen Ernährung und der Funktion der inneren Organe beschrieben werden. Die fünf Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall stehen symbolisch für ganz verschiedene Bereiche des Lebens. Aber auch Lebensmittel können nach den 5 Elementen eingeteilt werden als salzig, sauer, bitter, süß oder scharf. Dabei stehen die 5 Elemente in engem Bezug zu den inneren Organen. So ist beispielsweise dem Element Wasser die Niere zugeordnet und salzige Lebensmittel. Der bittere Geschmack ist mit dem Element Feuer verbunden, der scharfe Geschmack dem Element Metall. Ist die „Mitte“ gestärkt, funktioniert der Stoffwechsel Das Element Erde spielt eine ganz besondere Rolle, denn es ist der ruhende Bezugspunkt in der „Mitte“ des Systems. Die „Mitte“ ist dabei die zentrale Instanz für Wandlung und Transport im Körper – und ist damit gleichzusetzen mit dem, was wir als Stoffwechsel bezeichnen. Sie muss aus den aufgenommenen Speisen das herausziehen, was wir zum Leben benötigen und von dem trennen, was Ballast für unseren Organismus ist und auch als „Körperschlacke“ bezeichnet wird. Wie greifen nun die klassischen Frischpflanzensäfte Artischocke, Kartoffel und Brennnessel mit der 5-ElementeLehre ineinander? Ist die „Mitte“ stark, fühlen wir uns vital und ausgeglichen. Zur Pflege der „Mitte“ bietet der beigelegte 5-Elemente-Ernährungsplan eine Reihe schmackhafter Rezepte. Vom leckeren Pfannkuchen mit Apfel-Ingwer-Kompott zum Frühstück, bis zum feinen Pilz-Risotto – jede Mahlzeit ist eine geschickte Kombination aus Lebensmitteln, Gewürzen und Kräutern, so dass stets alle 5 Elemente in den Mahlzeiten vertreten sind. Unterstützung bekommt der Stoffwechsel durch die Einnahme der bewährten Frischpflanzensäfte aus Artischocke, Kartoffel und Brennnessel. Dabei regt Artischocke die Verdauungsfunktion an, steigert die Gallensaftproduktion und aktiviert damit den Fettstoffwechsel. Der Heilpflanzensaft Brennnessel fördert die Ausscheidung von Stoffwechselschlacken und unterstützt die Entwässerung. Der Presssaft Kartoffel neutralisiert überschüssige Magensäure, beruhigt den Magen und entsäuert das Bindegewebe. Der Pflanzensaft-Cocktail dieser drei bewährten Heilpflanzen wird ergänzt durch einen schmackhaften Apfel-Ingwer-Mix. Dabei erhalten die süßen Äpfel durch die Schärfe des Ingwers einen angenehmdynamischen Gegenpol. Seit vielen Jahren gilt die traditionelle Schoenenberger Schlankheits-Kur mit Frischpflanzensäften, die seit 88 Jahren in Magstadt bei Sindelfingen produziert werden, als eine der wenigen Kuren für eine dauerhafte Gewichtsreduktion, weil der sogenannte „Jojo-Effekt“, also die erneute Gewichtszunahme nach Beendung der Kur, vermieden werden kann. In Zusammenarbeit mit dem TCM-Arzt Ekkehart Hamma hat man im Hause Schoenenberger nun eine hochwertige Verknüpfung der chinesischen Medizin mit der traditionellen Pflanzensaft-Kur zum gesunden Abnehmen geschaffen. Die Schoenenberger Schlankheits-Kur ist in Reformhäusern und Apotheken erhältlich. Bitte vormerken: Tag der offenen Tür mit Werksverkauf am Samstag, 31. August 2013 in Magstadt bei Sindelfingen www.schoenenberger.com 29 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Meistertradition neu entdeckt Im Jahr 2011 startet das Unternehmen den größten Neuauftritt in seiner Geschichte. Mit dem Ziel, das historische Erbe von Theodor Kaiser im Hier und Jetzt zu verankern. Die über Generationen gesammelte Erfahrung, die bewährten Rezepturen und die Nähe zur Natur spiegeln sich im runderneuerten Erscheinungsbild wider. Ein erfrischendes Bekenntnis zu Klarheit und Seriosität im Bonbonregal. Die geschärfte Positionierung ermöglicht den Konsumenten eine leichtere Orientierung und Mit d m W i ss n d r Pf lanz n. Vom Zuckerbäcker zum Bonbonmeister Das baden-württembergische Unternehmen Kaiser schreibt ein neues Kapitel seiner Erfolgsgeschichte E in altes deutsches Sprichwort besagt: Drei Dinge machen einen Meister aus: Wissen, Können und Wollen. All das trifft auch auf den Bonbonmeister® Kaiser zu. Ein Unternehmen, das von Beginn an diese drei Eigenschaften zu nutzen wusste und so zu einer festen Größe unter den HustenbonbonAnbietern wurde. Aber der Reihe nach. Blicken wir zurück ins Jahr 1849: „Pflastersteine“ – so nennt der Zuckerbäcker Friedrich Gottlob Kayser seine Hustenkaramellen, die er in seiner Konditorei am Waiblinger Marktplatz verkauft. Sein Sohn Theodor (1862 - 1930) – ebenfalls Kon- ditor – entwickelt ihre Rezeptur weiter, nachdem er bei einem Waldspaziergang auf die wohltuende Wirkung junger Tannentriebe aufmerksam geworden war. Mit dieser neuen Zutat entstehen „HustenHeil-Caramellen als anerkannt unübertroffenes Heilmittel für Husten, Heiserkeit, Brust- und Lungenkatarrh“, wie es im Zeitungsinserat von 1889 im Waiblinger Lokalblatt Remstalbote heißt. Im selben Jahr werden „Kaiser’s Brust-Caramellen mit den 3 Tannen“ als Markenzeichen beim Reichspatentamt in Berlin eingetragen. Es zählt somit zu einem der ältesten amtlich registrierten Warenzeichen. Die Verarbeitung Es sind die Inhaltsstoffe besagter Tannen und das Wissen über die Eigenschaften der Pflanzen, welche die Hals- und Hustenbonbons von Kaiser so besonders machen: Eine breite Auswahl an Kräutern, Früchten und anderen Zutaten macht die Bonbons damit zu echten Kaiser Wohltubonbons®. Sie sind aber nur ein Teil des Kaiser-Geheimnisses. Die gewissenhafte Verarbeitung, die bis zu den Unternehmensanfängen in der kleinen Konditorküche zurückreicht, ist ein weiterer wesentlicher Faktor für die hohe 3 Tannen-Qualität aller heutigen 19 Bonbonsorten. Seit den 1950er Jahren sind die gefüllten Spezialitäten von Kaiser in ihrer Vielfalt und Qualität einzigartig. Die Herstellung erfordert ein aufwändigeres und wesent- 30 lich sensibleres Herstellungsverfahren. Durch sein umfangreiches Know-how ist es dem Bonbonmeister® zudem gelungen, die Technologie soweit zu optimieren, dass die Bonbons mit einem höheren Füllgrad (bis zu 20 Prozent) produziert werden können. Derzeit werden acht Meisterbonbons mit Füllung angeboten – mit flüssigem Honig wie die „Waldhonig-Salbei“ Bonbons oder auch mit Fruchtmark wie die Sorte „Schwarzer Holunder“. J tzt g sü t mit St violglycosid n aus St via Mein Wohltuwald Die Themenkreise „Wald“ und „wertvolles Wissen aus der Natur“ bilden den Rahmen für langfristig angelegte Kooperationen und begleitende Aktivitäten. Die Tannen und ihr natürliches Umfeld als wichtiger Bestandteil der Unternehmensgeschichte spielen dabei eine bedeutende Rolle: Denn sie waren und sie sind zentrale Inspirationsquelle. Der Natur wieder etwas zurück zu geben ist deshalb zur Herzensangelegenheit geworden. In Zusammenarbeit mit seinen Partnern, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. und den Land&Forst Betrieben Österreich, wird der Wohltuwald kontinuierlich wachsen. Mit immer neuen Aktionen macht der Bonbonmeister® Kaiser die Pflanzen nicht nur in seinen Bonbons erlebbar, sondern pflegt sie als Teil seiner Identität. 1889 1889 W l E DE R W l NTE R WOH LTUT Das Bonbonmeister®-Sortiment umfasst 19 wohltuende Bonbonkreationen Der Bonbonmeister® Kaiser – seine Stationen: 1849. Konditormeister Friedrich Gottlob Kayser erfindet eine neue Rezeptur für Hustenkaramellen – die sogenannten „Pflastersteine“. 1889. Auf einem Waldspaziergang wird sein Sohn Theodor – ebenfalls Konditor – auf die Wirkung junger Tannenwipfel aufmerksam. Er optimiert die Rezeptur der „Pflastersteine“ und es entstehen „Kaiser’s Brust-Caramellen® mit den 3 Tannen“. 1895. Die „3 Tannen“ stehen als Schutzmarke künftig für Qualität und Echtheit aller Kaiser Bonbons. Die jüngste Innovation des BonbonExperten ist die zuckerfreie Variante des Klassikers „Brust Caramellen“ – gesüßt mit Steviolglycosiden aus Stevia. Kaiser setzt als einer von wenigen Herstellern diesen anspruchsvoll zu verarbeitenden Rohstoff erfolgreich ein. Es ist ihm gelungen, ein optimales Süßprofil ohne geschmackliche Einschränkungen zu entwickeln und damit das Traditionsbonbon neu zu erfinden. hilft dem Unternehmen, sich im hart umkämpften Bonbonmarkt zu differenzieren. 1928. „Dr. Keppler’s Biomenthol®“: Die extrastarken Eukalyptus-Menthol Bonbons entwickeln sich zu einem beliebten und bewährten Mittel gegen Heiserkeit und Husten. Ab 1950. Ein wahrer Bonbon-Boom beginnt. Viele neue Sorten bereichern fortan das Sortiment: klassische Kräuterund Fruchtbonbons, Weich-Karamellen mit Sahne, verschiedenste Toffees. 1959. Die ersten gefüllten Bonbons werden produziert. Kaiser wird zum wahren Meister in dieser Technologie. Die Qualität und Vielfalt der gefüllten Bonbons sind auch heute noch bedeutende Alleinstellungsmerkmale der Marke Kaiser. 1988/89. Ein neuer Trend auch bei Kaiser: zuckerfreie Bonbons. 2006. Dem BIO Aufschwung folgend werden BIO® Salbei-Thymian als erstes biologisches Kaiser Hustenbonbon entwickelt. 2012. Als einer der ersten Hersteller verwendet der Bonbonmeister® Kaiser die Süße der Stevia Pflanze (Steviolgylcoside) für die zuckerfreie Variante des Klassikers Brust Caramellen®. Das Wiss n d r Pflanz n – v rpackt in m in Wohltubonbons mit d r 3 Tann n Qualität. M in Brust Caram ll n sind b währt B gl it r durch di kalt Jahr sz it. Die Natur ist auch heute noch der Ursprung für Wohlbefinden und inneres Gleichgewicht. Das Kaiser Bonbon-Sortiment vereint deshalb das Wissen der Pflanzen und offenbart in jedem Detail meisterliche Bonbontradition. www.bonbonmeister.de 31 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg und das ist typische, jeden Tag gelebte Veit-Philosophie. Das Bäckerhaus Veit Backwaren, in denen der Mensch die ganze Liebe zum Handwerk und das ganze Wissen der Manufaktur schmeckt, haben eine feste Heimat S eit 30 Jahren ist Norbert Wiese als Bäcker dem Bäckerhaus Veit fest verbunden. Sein Kinderwunsch. „Schon im Kindergarten wollte ich Bäcker werden“, erzählt er lachend. Mit Mitte zwanzig machte er seinen Meister - später seinen Betriebswirt. Ein Berufsbild, das in seiner Gesamtheit die Philosophie des Bäckerhauses Veit spiegelt. „Wir sind in der Region mit 61 Bäckereifachgeschäften vertreten und haben uns dennoch zum Ziel gesetzt, dass unsere Kunden die feine Herkunft aus dem Bäckerhandwerk schmecken können“, betont Norbert Wiese. Der Bäcker und Betriebswirt in Personalunion: „Uns geht es vorrangig um den Geschmack. Das war auch bei Richard Veit schon so.“ Das ist das Charakteristische an allen Backwaren dieses traditionsreichen Familienunternehmens: Die unbedingte Ausrichtung am unverfälschtem Geschmack, die Achtung vor dem „Wir bei Veit pflegen die handwerkliche traditionelle Backkunst aus Überzeugung. Und dazu nehmen wir uns mehr Zeit – für mehr Geschmack.“ Erdmute Veit-Murray 32 Handwerk, die Liebe zu Natürlichkeit und Regionalität. Das handwerkliche Backen und die stete Beachtung der Regionalität lernt der Besucher in ganz lebendiger Form bei den angebotenen Betriebsbesichtigungen kennen. Das Getreide kommt aus nahen Landwirtschaften, eigene Steinmühlen mahlen das Korn für die Vollkornbackwaren jeden Tag frisch. Dazu viel Zeit der Reife für alle Teige: eine lange Teigführung für besten Geschmack, gute Porung und appetiliches Aussehen sind selbstverständlich. Fünf handgeführte NaturSauerteige stehen den Bäckern je nach Sorte täglich zur Verfügung, viele der Veit-Backwaren sind handausgehoben, die Brezeln sind alle handgeschlungen. Wasser, Mehl, Salz und natürliches Malz, keine Emulgatoren, keine künstlichen „Hilfsmittelchen“ - „... alles Unnatürliche ist bei uns verpönt“, sagt Norbert Wiese. Und er fährt bedächtig fort: „Wissen Sie - alles, was nicht in seiner Wirkung im menschlichen Körper erforscht ist hat bei uns nichts zu suchen“. Es wird auf Steinplatten gebacken und in den gemauerten Holzbacköfen. Und klar ist auch, dass hier nicht „im Akkord gebacken wird“ - 15.000 Brötchen, ein Tag, ein Mann das ist die Industrienorm. Bei Veit gehen die Uhren anders: Drei Mann sind für dieses Pensum notwendig. Norbert Wiese nennt die Vorteile: „Vor allem Zeit für Qualität. Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen.“ Langzeitaroma ist das Stichwort, von dem Norbert Wiese berichtet, wenn er an den Knetkesseln, den Steinbacköfen, den langen Tischen, an denen Teige ausgehoben werden, die 14 16 Stunden im Kühlen reiften oder an denen Brezeln kundig geschlungen werden, vorbeigeht. Er setzt auf die natürliche Bildung von Aromen während der Teigruhe- und reifezeit. Das ist Handwerk, das ist natürlich - Norbert Wiese hat freie Hand in der Gestaltung von Bäckerei und Backwaren. So sind seine Bempflinger entstanden. Norbert Wiese: „Es war ein Gang zurück zu den Wurzeln des Handwerks. Eine 40stündige Teigführung mit Vorteig und Aromateigreife - so schafft man Bempflinger Einmaligkeit.“ Norbert Wiese hat sein Ziel verwirklicht: „Den Geschmack einer stressfreien Teigführung in die Verkaufstheken zu bringen.“ „Wie schaffen Sie es, die einzigartige Philosophie des Bäckerhauses Veit in 61 Bäckereifachgeschäfte zu bringen?“, fragen wir. Norbert Wiese: „Ja, das ist durchaus ein Problem. Wir schulen sehr viel - und wir suchen neue Wege der Kommunikation, wie z.B. Feldführungen für unsere Bäckereifachverkäuferinnen, denn wir sind eben das Bäckerhandwerk vor Ort und nicht die Filialbeschicker.“ Das müssen unsere Leute draußen rüberbringen - die Kunden schmecken es sofort.“ Und auch Generationenaufträge übernimmt das Bäckerhaus Veit zum Beispiel unter dem Sinnspruch: „Schützen durch nützen“ bringt das Haus durch Rekultivierung den nahezu ausgestorbenen Dickkopfweizen als Backware wieder in den Handel. Nachdem Professor Dr. Jan Sneyd an der FH Nürtingen in den Jahren 1984 - 2005 sein Thema „Alte Weizensorten/Landsorten - Erhaltung und Nutzung“ publiziert hatte und das Projekt erfolgreich bei vielen Tagungen debütierte, startete das Bäckerhaus Veit 2008 zusammen mit Prof. Sneyd und wenigen Dickkopfkörnern ein eigenes Projekt. Die erste größere Ernte konnte mit 250 kg 2011 gefei- Hier finden Sie uns! ert werden, erste Backtests und die Vorstellung bei der Slow-Food Messe waren sehr erfolgreich und Erdmute Veit-Murray, die Geschäftsführerin des Bäckerhauses, konnte berichten, dass aus einer Handvoll Körnern eine ganze Sorte gerettet werden konnte, die über überdurchschnittliche Proteingehalte verfügt, einen hohen Anteil an Carotinoiden im Vergleich zu den gängigen Weizenmehlsorten hat und dadurch bestens geeignet ist, Freie Radikale zu neutralisieren. Nach der Vermehrungsphase werden DickkopfBackwaren aus heimischem Anbau angeboten. Und auch an die Apfelplantage sei erinnert - Seniorchef Richard Veit hatte bereits 2003/2004 insgesamt 2.700 Apfelbäume neu pflanzen lassen. Natürlich mit Apfelsorten, die sich besonders gut zum Backen eignen. Mit dabei: Idared, Topaz, Delbar Estivale, Jonagold und Boskoop. Der Grund? „Wir wollten eben keine Äpfel aus China beziehen - darum unser Start in dieses Regionalprojekt“. Der Apfelkuchen ist sein bester Verkäufer. Möglichst viele Rohstoffe aus der Region, aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb - das ist der Wahlspruch des Bäckerhauses Veit. Jeder kann es probieren - denn das Bäckerhaus Veit gibt es 61 mal zwischen Stuttgart und Bad Urach. So wird handwerkliches Backen lebendig gehalten. Waldenbucher Str. 13 · 72631 Aichtal-Aich Nürtinger Str. 2 · 72631 Aichtal-Grötzingen Häfnerstr. 2 · 72631 Aichtal-Neuenhaus Kieswiesen 16 · 73776 Altbach Marktstr. 4 · 70372 Bad Cannstatt Neuffener Str. 22 · 72574 Bad Urach Austr. 2 · 72658 Bempflingen Weidachstr. 8 · 72658 Bempflingen Nürtinger Str. 1 · 70794 Bernhausen Hülbener Straße 69 · 72581 Dettingen/Erms Hauptstr. 14 · 72636 Frickenhausen Bahnhofstr. 19 · 72810 Gomaringen Kleinbettlinger Str. 3 · 72661 Grafenberg Scheidwasenstr. 2 · 72663 Großbettlingen Stuttgarter Str. 181/1 · 73230 Kirchheim-Ötlingen Tannenbergstr. 55 · 73230 Kirchheim Hirschstr. 8 · 73257 Köngen Tübingerstr. 5 · 70771 Leinfelden-Echterdingen Ulmerstr. 2 · 70771 Leinfelden-Echterdingen Musbergerstr. 17 · 70771 Leinfelden Theodor-Heuss-Str. · 72636 Linsenhofen Eisenbahnstr. · 72555 Metzingen Robert-Koch-Str. · 72555 Metzingen Stuttgarter Str. 50 · 72555 Metzingen Nürtinger Str. 16 · 72666 Neckartailfingen Nürtinger Str. 60 · 72666 Neckartailfingen Hauptstr. 36 · 72654 Neckartenzlingen Karlstr. 14 · 72654 Neckartenzlingen Lindenplatz 1 · 72639 Neuffen Nürtingen Bahnhof · 72622 Nürtingen Kirchstr. 39 · 76222 Nürtingen Metzinger Str. · 72622 Nürtingen Robert-Bosch-Str. 3 · 72622 Nürtingen Max-Eyth-Str. 41 · 72622 Nürtingen Kirchstr. 61 · 72622 Nürtingen Europastr. 7 · 76222 Nürtingen Nürtinger Str. 14 · 72622 Nürtingen-Neckarhausen Dürerplatz 7 · 72622 Nürtingen Nürtinger Str. 11 · 72644 Oberboihingen Sandstraße 22 · 72793 Pfullingen Am Heilbrunnen 97 · 72770 Reutlingen Bäckergasse 5 · 72770 Reutlingen-Gönningen Eichgartenstr. 1 · 72768 Sickenhausen Metzinger Str. 40 · 72585 Riederich Gaiserstr. 2 · 73278 Schlierbach Ladenzentrum · 70599 Stuttgart-Asemwald Epplestr. 1b · 70597 Stuttgart-Degerloch Eichäcker 2 · 70565 Stuttgart-Fasanenhof Kurt-Schumacher-Str. · 70565 Stuttgart-Fasanenhof In den Hofgärten 15 · 70597 Stuttgart-Hoffeld Eberhardstraße 28 · 70173 Stuttgart Rotenwaldstraße 134 · 70197 Stuttgart Schwabstraße 43 · 70197 Stuttgart Tübinger Str. 19 · 70178 Stuttgart Heerstr. 30 · 70563 Stuttgart-Vaihingen Robert-Koch-Straße 65 · 70563 Stuttgart-Vaihingen Schwabstr. 91 (Moltkeplatz) · 70182 Stuttgart Aixerstr. 46 · 72072 Tübingen Hauptstr. 1 · 73240 Wendlingen-Unterboihingen Esslinger Str. 6 · 72669 Unterensingen Unterboihinger Str. 26 · 73240 Wendlingen Bäckerhaus Veit GmbH Weidachstraße 8 72658 Bempflingen Telefon 0 71 23 / 93 99 0 Fax 0 71 23 / 93 99 25 [email protected] www.baeckerhaus-veit.de 33 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg vorbringt ohne, dass man sie zwingt, ohne, dass man sie vergewaltigt. Das sind Gemüse, die natürlich gedüngt sind, ohne Chemie, deren Pflanzenschutz auf natürliche Weise geschieht natürlich. Das ist die Grundüberzeugung von Roy Kieferle - dass der Mensch im Einklang mit der Natur stehen muss, dass Krankheit dann entsteht, wenn der Mensch aus dieser Ordnung herausbricht und dass die Kräfte, die in einem Naturprodukt stecken, geeignet sind, die natürliche Ordnung im Körper wiederherzustellen, und zwar nicht einseitig ohne Rücksicht auf das Ganze, wie dies Medikamente tun, sondern von Grund auf, im eigentlichen Sinne heilend, nämlich das Ganze betreffend, ohne ihrerseits wieder Unordnung zu schaffen. Die Kräfte in den Naturprodukten unterstützen die natürlichen Heilkräfte des menschlichen Körpers; denn nicht Heilmittel heilen, sondern der Körper heilt sich selbst.“ Sein Hotel und Feinschmecker Restaurant, das Wagnerstüble, (Wildbader Straße 45/1, 75335 Dobel), im schönen heilklimatischen Kurort Dobel im Nordschwarzwald gelegen, ist immer noch ein Geheimtipp. Und so kann man manchmal erleben, dass der Meisterkoch, um den frischen Geschmack eines Karotten-RahmGemüses zu toppen, in seinem Naturgarten eilt und etwas Basilikum zupft. Natürlich gibt es auch einmalige Fischgerichte, Boeuf de Hohenlohe und immer die geheimnisvoll-einmalige Naturküche. Roy & Renate Kieferle Wildbader Straße 45/1 75335 Dobel Tel. 07083/87 58 www.roykieferle.de Öffnungszeiten: 12 - 14 Uhr und ab 18.30 Uhr Montagabend und Dienstag Ruhetag * Zitiert mit Erlaubnis von Roy Kieferle aus seinem Buch: „Roy Kieferles Naturkost Küche“, erschienen 1997 im Hugo Mathaes Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart Anzeige Roy Kieferle: Dobel - das Mekka der Naturküche E s war einmal ein Koch, der hatte mit Harald Wohlfahrt das Kochen gelernt. Während der Eine später Sterne sammelte, versammelte der Andere Gesundheit unter seinen Gästen. Und dazu gehörten Feinschmecker, Fußballvereine, die er zur Deutschen Meisterschaft und Sportler, die er zum Sieg kochte und viele Genießer, aus nah und fern, die bei dem Koch zweierlei fanden - den ganz großen Geschmack und die so wichtige Gesundheit. Werner O. Feißt, in dessen legendärer Sendung unser Koch oft auftrat sagte über ihn: „Hier isst man sich gesund.“ Denn ein Besuch bei bei diesem legendären Koch war, ist und wird sein immer der Beginn einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Die Rede ist von Roy Kieferle: Spitzenkoch, Heilpraktiker, Psysiotherapeut. Roy Kieferle: „Seit 1977 habe ich mich der Naturküche verschrieben und hinein gearbeitet. Obwohl ich eine Ausbildung zum Koch habe, war dies ein 34 vollkommener Neuanfang für mich. Alles, was ich mir je über die konventionelle Küche und Essenszubereitung zu eigen gemacht habe, musste ich wieder vergessen.“ Werner O. Feißt hat es besonders schön ausgedrückt*: „Roy Kieferles Grundprinzip ist das Natürliche. Das, was die Natur her- 35 GeburtsLand Baden-Württemberg Roy Kieferle Leckeres von Kar tof felsuppe mit Kräutersahne Zutaten für 4 Personen: 1 Liter Gemüsebrühe ( instant) 600g mehlig kochende Kartoffeln, geschält, gewürfelt, 1 Stange Lauch (das helle Stück) klein schneiden, waschen 2 Zwiebeln würfeln, 150ml Schlagrahm 3 Stangen grüner Spargel 2 Blatt Bärlauch, 2 Blatt Sauerampfer 3 junge Triebe Schafgarbe 2-3 Löwenzahntriebe 10 Schnittlauchhalme Salz und Pfeffer aus der Mühle, Öl oder Butter Zubereitung: Zwiebel und Kartoffeln in Fett anschwitzen, mit der heißen Gemüsebrühe auffüllen, aufkochen lassen und Lauch dazu geben. Nach ca. 15 Min. die Suppe mit dem Pürierstab cremig mixen, Kostprobe nehmen und eventuell mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Spargel schälen, in feine Blätter hobeln, Köpfe halbieren, 20 Sekunden in kochendes Wasser legen und sofort in eiskaltes Wasser geben, auf ein Sieb schütten und der Suppe kurz vor dem Servieren zugeben. Schnittlauch in Röllchen schneiden, Rest der Kräuter mit Messer klein schneiden, Sahne halbfest schlagen, Kräuter und den Schnittlauch darunter ziehen heiße Suppe in Teller oder Tasse füllen und mit Sahne-Kräuterhaube dekorieren. Ein echter Frühlingsgenuss Rosenkohlsuppe mit Paprika Zutaten für 1 Person: 150g Rosenkohl 2 gekochte Pellkartoffeln halbfest kochend kleine Zwiebel gewürfelt halbe rote Paprika, Olivenöl frische Petersilie und etwas Maioran Salz und weißer Pfeffer aus der Mühle Zubereitung: Geputzter Rosenkohl in etwas Wasser mit Salz und einer Prise Zucker und Butter bissfest dünsten und in Eiswasser legen, so behält er seine grüne Farbe. Zwiebel, Paprika und Kartoffeln in Olivenöl anbraten, etwas Butter dazu geben, Kräuter und Rosenkohl dazu, alles kräftig durchschwenken gut würzen, fertig. TIPP: Wenn Sie nach dem Putzen die Strunkenden kreuzweise einritzen, dann garen die Röschen gleichmäßig. 36 GeburtsLand Baden-Württemberg Fisch auf der Haut gebraten Zutaten für 4-6 Personen: Fischfilet Ihrer Wahl Olivenöl 20g Butter Meersalz, weißer Pfeffer aus der Mühle Zum Mitbraten und Aromatisieren: Basilikumblätter, Rosmarinzweig, Thymianzweig, Blattpetersilie Zubereitung: Fisch waschen, trocken tupfen. Hautseite mit scharfem Messer zweimal leicht einritzen, verhindert das Zusammenziehen der Haut beim Braten. Achtung, auf geeignete Bratpfanne achten, am besten Gusseisen oder gerippte Pfanne. Hautseite leicht mehlieren, denn ohne Mehl klebt eventuell die Haut am Pfannenboden fest! Öl heiß werden lassen, Filet mit der Haut nach unten in die Pfanne legen, Hitze zurückdrehen und Kräuter und Butter dazu geben, ca 2-3 Min. weiter braten lassen. Hitze vollends wegnehmen. Filet umdrehen und in der Restwärme durchgaren lassen. Andere Variante, für nicht Geübte: Oberhitze vom Backofen (Grill) auf volle Hitze schalten. Fischfilet auf Pfannenboden mit der Haut nach oben legen, würzen, mit Olivenöl beträufeln oder etwas eiskalte Butter auf der Haut verteilen, ab in den Ofen, nach ca. 2-3 Min. ist die Haut kross geröstet. Gefüllte Gurkenröllchen Zutaten für 2 Personen: 1 lange gerade gewachsene Salatgurke 120g Ziegenquark oder Frischkäse mit 2 Esslöffel Naturjoghurt angemacht 1 Esslöffel Schnittlauchröllchen oder Knoblauchkraut 1 Teelöffel Dillspitzen fein gewiegt 1 Esslöffel fein gewürfelter frischer Sellerie 1 Esslöffel feingewürfelte Möhre Zubereitung: Gurke waschen und abtrocknen, Blüte und Stielende großzügig abschneiden. Mit der feinen Scheibe vom Gemüsehobel die Gurke mit Schale, der Länge nach in lange Blätter schneiden, nehmen Sie nur die einigermaßen gleichmäßigen Blätter, den Rest können Sie, geschält natürlich, zu Suppe oder Gemüse verarbeiten. Mit dem Frischkäse bestreichen, mit Salz und Pfeffermühle würzen, mit Schnittlauch und Dill bestreuen, dann der Länge nach zusammenrollen und in gewürfelter Sellerie und Möhre die äußere Seite der Röllchen darin wälzen. Kann auch zu jeglichem Salat gereicht werden. TIPP: Ein ganz besondere Note bekommen die Gurkenröllchen, wenn Sie eine Aprikosenhälfte gefüllt mit Johannisbeer- oder Preiselbeermarmelade obenauf geben, auch eine Pfeffer-Erdbeere als Deko passt gut dazu. 37 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Die Trends als Aktivposten Betrachtung der Gedanken von Prof. Dr. Horst Opaschowski. Damit das Geburtsland auch ein Zukunftsland wird. W ohlstand neu denken / Wie die nächste Generation leben wird“ und „Der Generationenpakt, Das soziale Netz der Zukunft“ sind zwei Bücher, die unverzichtbar sind, wenn in Gemeinden „Zukunft und Vision gedacht wird“. Neue Lebensziele und Bedarfsfelder der Zukunft: Lebensziel I: Gesünder leben Mehr auf Gesundheit und körperliche Fitness (Jugendlichkeit) achten und sich um natürliche Lebensweise und intakte Umwelt bemühen. Bedarfsfelder der Zukunft: • Körperkultur (Körperpflege, Schönheitspflege, Schönheitsfarm, Bio-Kosmetik, Sonnenschutz-, Bräunungs-, Schlankheitsmittel, Fitnesstraining, Gymnastik, Jazztanz) • Badekultur (Sauna, Massage, Whirl-Pool, Hot-Tub, Dampfbad, Baden, Bade-Zubehör) • Ökologiekultur (Bio-Läden, Naturprodukte, natürlicher Obst- und Gemüseanbau, Naturküche, alternative Energien, umweltfreundliche Produkte, öffentlicher Nahverkehr, Fahrradwege, Fahrrad-Zubehör) Lebensziel II: Geselliger leben Mehr Kontakte und Geselligkeit pflegen, Besuche machen und Einladungen annehmen, ausgehen und gemeinsam etwas unternehmen. Bedarfsfelder der Zukunft: • Clubkultur (Sport-Clubs, Freizeit-Treffs, Hobby-Gruppen, Freundes-, Nachbarschaftscliquen, Freizeiteinrichtungen mit Clubatmosphäre, Ferienclubs) • Spielkultur (Spiel-Feste, Spielabende, Spielgruppen, Spielräume, Spielplätze, neue Unterhaltungsspiele) • Kneipenkultur (Gaststätten, Eck-Kneipen, Bistros, Schnellimbissläden, Spezialitäten-Restaurants, DinnerDiscos, Musik-Cafés, Tanz-Lokale). Dem VI. Kapitel des Generationenpaktes, übertitelt mit „Gelebte Solidarität. Der Zusammenhalt zwischen den Generationen“ entnehmen wir die nachfolgende Grafik. Sie zeigt bedeutsam, was in Gemeinde, Quartier und Kommune künftig wichtig ist: Die Achtung, die Stärkung, die Einbeziehung der Familie. Lebensziel III: Genussorientierter leben Mehr vom Leben haben, die Freizeit genießen, ohne etwas zu tun und auch mal faulenzen ohne Schuldgefühl und schlechtes Gewissen. Bedarfsfelder der Zukunft: • Mußekultur (Musik, Lesen, Sprachen, Malen, Weben, Meditation, Andacht, Entspannung, Yoga, autogenes Training) das X. Kapitel seines wichtigen, neuen Standardwerkes „Deutschland 2030 Wie wir in Zukunft leben.“ Ein Kapitel weiter beschäftigt sich Opaschowski mit der Lebensplanung der Menschen. Neben den bekannten Vorsorge-Modellen findet eine dritte Säule massiven Eintritt: Die soziale Altersvorsorge. Dazu passend: „Familie und Freunde als Zukunftsinvestition“. Auch hier der gleiche Tenor: Ein hoher, wichtiger Anteil fällt der Familie und dem Freundeskreis zu. „NahVORsorge-Maßnahmen“, die den Ort stärken, werden also in den Agenden der Bürgermeister m/w, Ortsvorstände m/w und Gemeinderäte m/w 38 einen großen Platz einnehmen müssen - die Menschen wollen nicht fort - sie wollen in der Heimat bleiben, die Vertrautheit der Heimat gibt ihnen die ersehnte Kraft, Stärke und die Würde des festen Platzes. Hier sind die Nahversorger wesentlich: ihr Dasein, ihre Funktion macht den Ort, das Quartier, die Gemeinde lebensfähig. Ohne Nahversorger fehlt „nicht nur was“ ohne Nahversorger stirbt der Ort und der Mensch geht seiner Lebensplanung verlustig. Aus dem sicheren Gefühl „Eingezahlter Zukunftsvorsorge“ heraus entwi- ckelt der Mensch Lebensziele. Mit „Neue Sehnsüchte prägen neue Märkte - Bedarfs- und Berufsfelder der Zukunft“ überschreibt Opaschwoski In seinen Untersuchungen kristallisierten sich fünf Lebensziele heraus, die der Autor mit Bedarfs- und Berufsfeldern der Zukunft hinterlegt. Das ergibt den „Verfahrensplan für die Zukunft der Gemeinde.“ Die Aufgabe ist ein spannender Vorgang. Zum Start werden die „Begabungen der Gemeinden“, z.B. gemeinsam mit der „FaFo - der Familien-Forschung“ entwickelt. Im zweiten Schritt werden die erfassten und konzentrierten „Begabungen“ den ausgewiesenen Bedarfs- und Berufsfeldern gegenüber gestellt. Wo spielt • Wochenendkultur (Party-Service, Video-Home-Service, Camping, Wohnwagen, Zweitwohnung, Rallye, Ausflüge, Kurzreisen mit PKW/Bus) • Zerstreuungskultur (Videorecorder, Videokassetten, Videotheken, Hifi-Geräte, Spielhallen, Freizeitparks. Sportund Freizeitzentren). Lebensziel IV: Aktiver leben Mehr selbermachen und selbst aktiv sein, eigenen Hobbies und Interessen nachgehen, sich handwerklich betätigen und zeitweilig sozial engagieren. Bedarfsfelder der Zukunft: • Do-it-yourself-Kultur (Heimwerken, Tischlern, Schreinern, Basteln, Reparatur-, Renovierungsarbeiten, Gartenarbeiten) • Hobbykultur (Handarbeiten, Stricken, Häkeln, Kochen, Backen, Töpfern, Modellieren, Keramik-, Ton-, Holz-, Textilarbeiten, Sammeln) • Bewegungskultur (Joggen, Tennis, Squash, Surfen, Trimming 130, Skifahren, Wandern, Bergsteigen, Fahrradfahren, Reisen). Lebensziel V: Bewusster leben Mehr Zeit für sich selber finden, für Muße und Meditation, für Wissenserweiterung und Persönlichkeitsbildung. Bedarfsfelder der Zukunft: • Sicherheitskultur (Sparen, Lebensversicherung, Altersvorsorge, stabile Geld- und Wertanlagen, Gesundheitsdienste, Gesundheitsberatung, Gesundheitsurlaub, Kur-Urlaub, freie Badekuren, Sport-, Erholungsurlaub) • Verbraucherkultur (Preisbewusstsein, Verbraucherberatung, Verbraucheraufklärung, Verbraucherbewusstsein, Konsumkritik) • Beteiligungskultur (Mitarbeit in Eltern-, Mieter-, Bürgerinitiativen, Natur- und Umweltschutz, aktive Zuhörer/ Zuschauer-/Publikumsbeteiligung an Rundfunk- und Fernsehprogrammen, freiwillige soziale Engagements auf Zeit im Nahbereich von Nachbarschaft und Wohnumfeld). sich jetzt die Zukunft der Gemeinde ab? Ein für den Nahversorger, seine Sortimente und Darbietformen in dieser Untersuchung wichtiges Ergebnis: Bedürfniswandel - die Polarisierung von Versorgungs- und Erlebniskonsum. Der Normalkonsument (2008: 33%) kauft, was nötig ist. Der Sparkonsument (2008: 20%) hält das Geld zusammen, weil er „sparen will und muss“. Für den Anspruchskonsumenten (2008: 22%) ist das Konsumieren ein Hilfsmittel auf dem Weg zu einem schöneren Leben, mit mehr Opaschowski: „Bisher galt das ökonomische Gesetz, dass der Erlebniskonsum schneller wächst als der Versorgungskonsum. Für die Zukunft gilt: der Erlebniskonsum wächst - aber langsamer. Vor dem aktuellen Hintergrund der Einkommensentwicklung werden in den nächsten Jahren zwei Erlebniskonsumenten immer noch drei Versorgungskonsumenten gegenüberstehen.“ 39 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Berufsfelder Berufsfeld I: Erziehung, Bildung und Kultur Lehrer, Lernmentoren, Berater, Inspiratoren, Animatoren in staatlichen und privaten Tagesstätten, Kinderläden, Schulen, Fachschulen, Hochschulen, Lernstudios, Institutionen, Workshops, Seminaren, Tagungshäusern, Freizeit- und Ferienakademien, Museen, Theatern, Büchereien, Bibliotheken, Kommunikationszentren und Freizeitstätten. Berufsfeld II: Information, Medien und Öffentlichkeitsarbeit Informatoren, Moderatoren, Mediatoren, Kommunikatoren, Öffentlichkeitsarbeiter, Berater/ Mitarbeiter in privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehund Rundfunkanstalten, Presse- und Medienkonzernen, Verlagen, Buchläden, Kinos, Infotheken, Videotheken, Mediotheken, Computershops und Multimedialäden. Berufsfeld III: Gesundheit, Fitness und Sport Trainer, Übungsleiter, Anleiter, Assistenten, Berater, Lehrer, Ärzte, Therapeuten in Sport- und Gymnastikstudios, Fitness-Centern, Sport- und Freizeitanlagen, Rekreationszentren für Meditation, Entspannung und Selbstfindung, medizinischen Bäderzentren, Beratungsstellen, Altersheimen und Sanatorien. Berufsfeld IV: Gastronomie, Unterhaltung und Vergnügen Manager, Techniker, Entertainer, Showmaster, Künstler, Kellner, Kassierer und Verkäufer in Fast-food-Betrieben/ Schnell-Imbissen, Spezialitäten-Restaurants, Restaurantund Hotelketten, Gasthäusern, Musik-Kneipen, Dinner-Discos, Bistros, Straßen-Cafés, Literatur-Cafés, Unterhaltungs- und Vergnügungszentren, Freizeithäusern und Freizeitparks. Berufsfeld V: Reisen, Urlaub und Tourismus Manager, Planer, Organisatoren, Orts- und Studienreiseleiter, Animateure, Wander-, Städte-, Fremdenführer, Reisebüro-Kaufleute, Berater in Reisebüros, Reise- und Urlaubsläden, Urlaubsberatungszentren, bei Reiseveranstaltern und Touristikunternehmen, im Fremdenverkehr, in Kur- und Urlaubsorten, Ferienzentren und Ferienclubs. Berufsfeld VI: Technik, Service und Kundendienst Handwerker, Techniker, Ingenieure, Spezialisten, Berater, Kuriere, Fahrer, Verkäufer in den Bereichen Fernsehen, Bildschirmtext, Radio, Video, Haushaltsgeräte, PKW, Bauund Heimwerkermarkt, Do-it-yourself-Werkstätten und Hobby-Clubs. individueller Lebensart und ganz persönlichem Lebensstil. Der Anpassungskonsument (2008: 8%) steht unter dem Zwang, sich anzupassen: Er will dazu gehören, lebt im Hier und Jetzt, ganz gleich, was es kostet. Er lebt zwischen Freund und Fête. Auch mal über seine Verhältnisse. Der Geltungskonsument (2008: 14%) will die erworbenen Konsumgüter wie die Mode zur Schau tragen. Der Luxuskonsument (2008: 4%) verbindet anspruchsvollen Konsum mit ausgeprägtem Qualitätsbewusstsein und intensivem Lebensgenuss. 40 Matthias Horx, „Zukunftsinstitut“ entdeckt kongruente Trends. Der Vollständigkeit halber sei auf das Buch seines Instituts: „100 Top Trends - Die wichtigen Driving Forces für den kommenden Wandel“ hingewiesen. Vor allem für den Bereich Gesundheit (siehe: Opaschowski, 1. Lebensziel „Gesundheit“) gibt der Chefredakteur des Zukunftsinstitutes, Dr. Eike Wenzel, breiten Raum und stellt dem Trend „Bio&Co. eine eigene Ausgabe von „Quarterly“ zur Seite: „Greendotcom“ (Mai 2008, ISBN 978-3-938284-39-1) „100 Driving Forces“ sind als flankierendes Strategem zu den Forschungen von Prof. Opaschowski sehr zu empfehlen. Abschließend sei auf die Ergebnisse unserer vergleichenden Verlagsuntersuchungen hingewiesen. Wir orteten diese 20 wichtigen Trends: · Demografischer Wandel · Neue Individualisierung · Boom der Gesundheit · Frauen auf dem Vormarsch · Kulturelle Vielfalt · Neue Mobilitätsmuster · Digitales Leben · Lernen von der Natur (Bionik) · Ubiquitäre Intelligenz · Konvergenz von Technologien · Globalisierung 2.0 · Wissensbasis Ökonomie · Business Ökosysteme · Wandel der Arbeitswelt · Neue Konsummuster · Umsteuern bei Energie und Ressourcen · Klimawandel und Umweltbelastung · Urbanisierung · Neue politische, wirtschaftliche, fiskalische Weltordnung · Wachsende globale Sicherheitsbedrohungen Durch unsere über 10-jährige Kommunikationsarbeit für die Märkte Stuttgart GmbH wissen wir, wie wichtig die gesicherte Qualität in der Lebensmittelversorgung ist. Darauf achten die Händler des Großmarktes besonders. Gleich nach der Ernte durchlaufen die Produkte die Kontrollinstanzen unter Beachtung der europaweiten Qualitätsnormen. Auf freiwilliger Ebene hat sich ein Großteil der Händler zudem einem Untersuchungsring angeschlossen, der weitere Qualitätskriterien regelt. Auf diese Qualitätssicherung vertrauen etwa 4.000 Händler, Gastronomen, Großküchen und Spitzenköche der Region. Marion Kracht und ihre eigene Küchenlinie Zusammen mit den Brüdern Tress (Seiten 16-17) hat die Schauspielerin Marion Kracht eine eigene Küchenlinie entwickelt. „Mich brachte die Achtung vor dem Leben und die Achtung vor gesunder Ernährung auf diese Idee. Gemeinsam mit den TressBrüdern wird gesunde Ernährung zu einem Gourmet-Erlebnis“, sagt die Schauspielerin. Marion Kracht ist nicht allein wegen Film-, Fernseh- und Theaterrollen ausgezeichnet worden: Für ihr soziales Engagement wurde ihr 2002 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Auch für den Bundesverband Initiative 50Plus ist sie tätig - neben Kollegen und Kolleginnen wie Wolfgang Fierek, Claire Fischer und Uschi Glas, Politikern wie Henning Scherf, Sportjournalist Jörg Wontorra und vielen anderen. advantage Agentur für Strategie und Kommunikation Harald Dworak Nebelhöhlenweg 7 70597 Stuttgart fon 0711.6747243 www.advantage-werbung.de (Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Dr. Horst Opaschowski, der uns gestattete, aus seinen Büchern umfangreich zu zitieren). Anzeige Leben in Freizeit-Arbeitsgesellschaft Lebensbereiche: • Liebe/Partnerschaft, Familie, Kindererziehung • Freundschaft, Freunde, Freundeskreis • Erfüllte Freizeit, Zeit für sich selbst, Reisen • Sinnvolle Arbeit • Arbeitszufriedenheit • Identifikation mit dem Beruf Lebensziele sind ausgerichtet auf: • Spaß, Freude, Lust (Leben genießen) • Sozialkontakte, Gemeinschaft, Gemeinsamkeit (andere kennenlernen) • Spontaneität, Selbstentfaltung, Selbstverwirklichung (sich selbst kennenlernen) • Selbst-Aktiv-Sein, Sinnvoll-Tätig-Werden, Etwas-Schaffen (selber etwas machen) • Sich-Entspannen, Wohlbefinden, Gesundheit (sich wohlfühlen) Lebensaufgaben werden verwirklicht in: • Erwerbsarbeit, Gemeinschaftsarbeit, Eigenarbeit, Weiterbildung Lebensqualitäten werden erlebt als: • Glückliches, erfülltes Leben • Freies, selbstverantwortliches Leben • Ruhiges, ausgeglichenes Leben • Friedliches, zufriedenes Leben Hofladen Rapp Gemüse, Obst, Käse, Feinkost Spezialitäten: Karotten mit feinem Geschmack [blättle.salat] Mischung Babyspinat Hailfinger Weg 1 71149 Bondorf zw. Bondorf u. Hailfingen ökologischer Anbau Demeter fordert Koalition der Willigen: Qualität der Lebensmittelerzeugung fördern. Wert von Lebensmitteln auch im Preis abbilden Demeter, Qualitätsführer der Bio-Branche, fordert von der Politik statt rascher Aktionspläne effektive Maßnahmen, die wirklich an die Wurzel des Übels gehen. „Nur wenn es gelingt, eine Koalition der Willigen zu bilden, denen Qualität in der Lebensmittelerzeugung oberstes Gebot ist, werden Lebensmittelskandale auf Dauer zu verhindern sein“, betont der Vorstand der biodynamischen Markengemeinschaft, Klemens Fischer. Statt allein auf schärfere Kontrolle und eindeutigere Kennzeichnung zu setzen, seien Bedingungen zu schaffen, die eine qualitätsorientierte Erzeugung und Verarbeitung fördern. „Hier ist der Staat gefordert entsprechende Weichen zu stellen, statt nach wie vor Massentierhaltung und BilligProdukte zu bevorzugen und Siegel für Nischen zu entwickeln. Öffentliche Förderung ist allein auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Lebensmittelerzeugung abzustellen Das gilt auch für die entsprechende Ausrichtung der EU-Agrarreform“, lautet die Demeter-Forderung. Lebensmittelhersteller sollten von der Politik nicht darin bestärkt werden, ihre Waren mit dem Ziel immer billigerer Preise zu entwickeln, denn das erfordere immer weitere Einsparungspotenziale zu Lasten der natürlichen Grundlagen bis hin zu kriminellen Machenschaften. Gesellschaftlicher Konsens müsse es werden, Lebensmittel als wertvolle Produkte mit entsprechender Wertschätzung zu begreifen und zu präsentieren. Für die Pioniere im Bio-Bereich, die seit fast 90 Jahren Maßstäbe für eine zukunftsfähige Agrar- und Esskultur setzen, stehen Qualitätsorientierung und vor allem das Tierwohl an oberster Stelle. Das spiegelt sich auch im Jahresschwerpunkt der biodynamischen Aktivitäten wider, die noch konsequenter die wesensgemäße Tierhaltung auf den Demeter-Höfen umsetzen sollen. „Das gelingt uns, weil Demeter-Bäuerinnen und –Bauern genau so wie die Partner in der Verarbeitung und im Handel Transparenz und Werteorientierung leben“, unterstreicht Klemens Fischer. 41 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Bäume einst gepflanzt haben. Und wer ein Grundstück erwirbt, das einst eine andere Familie bepflanzt hat, gibt ebenfalls einer anderen Generation symbolisch die Hand. Und wer Bäume pflanzt und pflegt reicht die Hand in die Zukunft; womöglich den eigenen Kindern, Enkeln oder Urenkeln, die man vielleicht nie kennenlernen wird. Zuckersüße Mirabellen, was wird daraus? Leckerer Kuchen, köstliche Marmelade oder ein feines Mirabellendestillat. Baden-Württemberg ist Geburtsland für viele Erfindungen und Entwicklungen. Betrachtet man die Vielzahl von Obstwiesen und Obstbäumen in Baden-Württemberg – hier gibt es den größten Bestand Europas – so scheint das Obstparadies ebenso wie das Auto, die Zündkerze, das Sicherheitszündholz und vieles, mehr hier im deutschen Südwesten erfunden worden zu sein. Unsere Obstgärten – lebendiges Kulturerbe und Naturparadies mit Zukunft von Claus-Peter Hutter J a, ich gebe es zu. Nur widerwillig ging ich als Jugendlicher mit den Eltern auf das „Schtückle“ wie bei uns nördlich von Stuttgart die Obstgärten heißen. Wie sicherlich alle Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen zehn und siebzehn Jahren hatte ich einfach „keinen Bock“ im Herbst Zweige aufzulesen, im Sommer das Gras zu mähen und im Herbst Äpfel und Birnen zu ernten und später die Äpfel aufzusammeln. Unter den Kirsch-, Apfel-, Birnen- 42 und Zwetschgenbäumen Feste zu feiern, das war etwas anderes! Party machen heißt man das heute. Moderne Arbeitsteilung schon damals; Vater und Mutter und am Anfang noch Oma und Opa kümmerten sich um die Hardware – also die Handarbeit auf der Obstwiese, während wir Jungen uns wenig darum scherten. Die unweit voneinander gelegenen Parzellen, die noch vom Urgroßvater stammen, waren ganz einfach da; um die Pflege machte man sich als Ju- gendlicher – und das ging nicht nur mir so – eben wenig Gedanken - wie über die Bedeutung eines solchen Familienerbes. Dabei hatte mein Verhältnis zur Obstwiese durchaus intensiv angefangen. Eine Parzelle auf der sich heute hochund halbstämmige Obstbäume aneinander reihen, war ursprünglich Acker. Der spät aus dem Krieg zurückgekehrte Opa und meine Oma nahmen mich zum Bäume pflanzen mit hinaus vor den Ort. Und so trug ich als Fünfjähriger stolz einen kleinen Zwetschgenbaum zum Dorf hinaus; an den Besitz eines Autos war in der Nachkriegszeit noch nicht zu denken. Auch wenn später mein Interesse über einige Jahre hinweg nachließ, wurden bei diesen Besuchen des Obstgartens mit Großeltern und Eltern wichtige Grundlagen für mein späteres Naturverständnis gelegt. Zwischen den Indianer- und Cowboyspielen mit meinen Vettern wurde man doch das eine oder andere angewiesen zu tun. Learning by doing also. Und so wurde ganz automatisch der Grundstein für Wissen über den Kreislauf der Natur, Wissen um das Werden und Vergehen in der Landschaft, um die Pflege der Obstwiese, und das Ernten und Verarbeiten der Früchte gelegt. Wissen, dass man – hat man es einmal erworben – ein unschätzbares Erbe voran gegangener Generationen darstellt. Wissen, dass man dann selbst an kommende Generationen weitgeben kann, wie dies über Jahrzehnte und Jahrhunderte der Fall war. Und so bin ich heute überaus dankbar, dass ich früher zu der einen oder anderen Arbeit das Jahr über sanft „gezwungen“ wurde. Eines ist mir im Laufe der Zeit klargeworden. Schneide ich Bäume so gebe ich indirekt meinem Vater, Opa oder Urgroßvater die Hand, da sie die Jedenfalls haben sich die Zeiten auch bei mir gewandelt. Interessierten mich Anfangs aus Naturinteresse nur Wendehals, Gartenrotschwanz und Co. wuchs später das Interesse am kulturellen Gesamtphänomen Obstwiese. Zum Glück war das alte Wissen nicht verloren und heute betrachte ich den Einsatz zwischen Kirsch- und Walnussbaum, zwischen Quittenstrauch, Apfel-, Kirschen-, Zwetschgen- und Birnbäumen nicht mehr als Arbeit, sondern als besonderes Erlebnis. Auch wenn die Zeit mitunter wirklich knapp ist und viel zu oft die Wetterverhältnisse meinen ansonsten penibel durchgetakteten Terminkalender durcheinanderbringen, sind die Tätigkeiten auf der Obstwiese Ausgleich. Sie schaffen Zeit zum Nachdenken und helfen körperlich fit zu bleiben. Eigentlich ist jeder Besuch des Obstgartens – es muss ja nicht immer etwas gearbeitet werden – ein besonderes Erlebnis. Claus-Peter Hutter (geboren 1955 in Marbach am Neckar) ist Leiter der Akademie für Natur- und Umweltschutz des Landes Baden-Württemberg. Auch ehrenamtlich engagiert er sich als Präsident der Stiftung NatureLife-International weit über Europa hinaus für Klimaschutz, Naturbewahrung und nachhaltige Entwicklung. Für sein Engagement wurde er von der Universität Hohenheim mit der Ehrensenatorwürde und von der Visayas State University auf den Philippinen mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. U.a. wurde er mit dem renommierten B.A.U.M.-Umweltpreis ausgezeichnet. C.-P. Hutter ist Autor, Mitautor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu Umwelt- und Verbraucherthemen. Ob unsere längst erwachsenen Kinder auch so denken, weiß ich nicht. Jedenfalls wird das gemeinsame Baumschneiden oder die Obsternte immer mehr zum familiären Kult. Beieinander sein, Spass haben und nach dem Einsatz gemütlich essen und trinken gefällt nicht nur unserem Nachwuchs, sondern auch Freund und Freundin. Auch sie greifen beherzt zu Baumschere und Astsäge und helfen immer gekonnter bei der Baumpflege. Das neue Image Die Baumblüte fasziniert alle – jetzt gilt es, dieses lebendige Natur- und Kulturerbe zu bewahren, indem das Interesse an den Obstgärten geweckt wird. Der Umgang mit dem Natur- und Kulturerbe Obstgärten braucht ganz einfach eine neue Sichtweise. Wenn Opas Obstwiese und Omas Früchtegarten zur Event-Location wird, und der Einsatz mit Familienangehörigen oder Freunden Erlebnis- 43 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg charakter erhält, bekommen auch die blühenden, grünen Lungen der Kulturlandschaft wieder eine Zukunft. Mehr denn je brauchen wir einen Imagewandel in Sachen Obstgärten. Das fängt schon beim Begriff Streuobstwiese an. Das Wort hat sich zwar bei Obstwiesenbesitzern und Naturschützern etabliert, hat aber aus meiner Sicht ebenso wenig Zukunft wie das Festklammern manch gut meinender Nostalgiker an längst der Vergangenheit angehörenden Bildern vom rotwangigen Latzhosenopa und der Kittelschürze tragenden Oma, die mit Flechtkörben und Holzkisten unter Bäumen werkerln. Und warum sollen nur Mosttrinker Naturschützer sein? Viele Leute trinken halt gerne auch einen Wein, den sie sich im Gegensatz zu früheren Generationen heute auch leisten können. Längst fahren wir mit Alu- und Carbonrädern, Elektro-Bikes werden immer beliebter und es gibt viele technische Errungenschaften, wie Teleskopmotorsägen, Freischneidegeräte und anderes, welche erforderliche Arbeiten auf der Obstwiese erleichtern und durchaus interessanter machen. Wenn alle, die sich für das Landschaftselement Obstwiese einsetzen, mehr Offenheit für Neues und Anderes zeigen, dann sind auch wieder mehr junge Menschen für einen eigenen Obstgarten zu begeistern. Ist es nicht paradox? Während auf Opas Obstwiese im Herbst die Äpfel vergammeln, schinden sich die Erben freiwillig und für viel Geld in den Fitnessstudios. Zeitmangel und fehlende ökonomische Anreize sind wohl nur vorgeschobene Argumente. Und so kann der naturgegebene Drang der Menschen nach Natur, Bewegung und Erlebnissen eine neue Chance für unsere Obstgärten sein. Es muss nur gelingen, das Image umzukehren. Dazu gehört die sportliche Funktion der Obstwiesen mit Landlust und altem Kulturwissen zu verknüpfen. Denn wenn die heute über 70-jährigen nicht mehr unter uns sind; und die meisten Bewirtschafter von Obstwiesen sind in diesem Alter – wird wertvolles, einst von Generation zu Generation weitergegebenes Wissen verschwunden sein. Also sind alle Eltern und Großeltern, die Obstgrundstücke besitzen, aufgefordert mit Kindern und Enkeln rauszugehen, zu motivieren und so ein wichtiges Natur- und Kulturerbe – wie wertvolles Familiensilber – weiterzugeben. Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag für sich selbst, ihre Familien, kommende Generationen, sondern letztlich – und das kann nicht oft genug betont werden – für die Standortqualität des Naturerlebnislandes Baden-Württemberg! Wissenschaftlich bewiesen: Obstwiesen sind Fitnessstudios! Früchte, Fitness, frische Luft – Obstwiesen ersetzen Sportstudios. Nicht, dass Fitnessstudios etwas Schlechtes wären; aber wenn man auf der ererbten, gekauften oder gepachteten Obstwiese ein persönliches Fitnessprogramm absolvieren kann sollte dies wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt werden. Denn hier kommen Gesundheit und Landschaft, Natur und Kultur zusammen. Die vielfältige Kulturlandschaft Baden-Württembergs verdankt ihre hohe biologische Vielfalt nicht nur ganz unterschiedlichen Landschafts- formen und hauptberuflichen Bewirtschaftern. Es sind gerade auch zahlreiche Grundstückseigentümer und Pächter, die ihre ökologisch bedeutsamen Parzellen, wie etwa Obstwiesen und Weinberge, in der Freizeit mit viel Mühe, Fleiß und nicht geringem körperlichem Einsatz pflegen und erhalten. Mit ihrem Hobby leisten diese „Stücklesbesitzer“ einen unschätzbaren Beitrag für die Landschaftspflege, die Bewahrung der Biodiversität, das Standortmarketing und für die grüne Infrastruktur des Landes. Doch die Obstwiesen Baden-Württembergs nehmen seit Jahren kontinuierlich ab. Innerhalb der letzten 40 Jahre hat sich die Anzahl der Obstbäume – nach Messungen durch Laserscan-Befliegungen – auf rund 9 Mio. nahezu halbiert. Viele der Obstbäume erfahren keinen Pflegeschnitt mehr und die Wiesen werden auf immer mehr Flächen nicht mehr gemäht. Im Rahmen ihrer Bildungsarbeit zur Umweltvorsorge und Naturbewahrung stellte die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg zunehmend fest, dass der Verweis auf das hohe ökologische und kulturelle Potenzial der Obstwiesen längst nicht mehr ausreicht, um die Erben der Grundstücke für deren Bewirtschaftung bzw. Erhalt zu motivieren. Denn für neue Obstwiesenbesitzer ist deren Bewirtschaftung vor allem mit Attributen wie Arbeit und Aufwand verbunden. Das im Hinblick auf die erforderliche Arbeit negative Image von Obstgärten und anderen derartigen Standorten führt dazu, dass die Bewirtschaftung nicht mehr die nötige Wertschätzung genießt und aufgegeben wird. Dem gegenüber steht die große Begeisterung der Menschen, wenn die Obstbäume blühen. Sie veranstalten Blütenfeste, Wanderungen und mehr. Trotzdem genügt es nicht, dass Obstwiesen unter Verweis auf die Vorkommen von seltenen Tier- und Pflanzenarten einfach unter Schutz gestellt werden. Es reicht leider auch nicht aus, dass durch Aufpreis-Initiativen die Vermarktung der Früchte und vor allem der Folgeprodukte wie Apfelsaft 44 unterstützt wird. Deshalb sollte gerade auch die sportliche Bewegung in der Natur in den Vordergrund gerückt werden. Deshalb verfolgt die Umweltakademie im Dialog mit dem Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) – neben anderen Initiativen, welche die Verwertung und Vermarktung des Obstes in den Mittelpunkt stellen – auch eine Strategie des Bewusstseinswandels mit neuem Ansatz: Sport hilft Obstwiesen. Gesundheit und Sport ergänzen sich nämlich bei der Obstwiesenbewirtschaftung in hervorragender Weise. Wer seine Obstwiese pflegt und aberntet, betätigt sich sportlich, so die These! Deshalb wurde gezielt die Forschungsstudie „Natürlich sportlich: Obstwiesen- und Gartenarbeiten als Raum und Katalysator für bewegungsorientierte Landschaftspflege sowie Naturerleben“ beim Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen (Arbeitsbereich Biomechanik, Bewegungs- und Trainingswissenschaft) zur Klärung dieser Frage in Auftrag gegeben. Ziel des Forschungsprojekts war es, die Bewegungsabläufe in der Landschaftspflege von Obstwiesen mit denen in Fitnessstudios vergleichen zu können. Die wissenschaftliche Untersuchung leitete Prof. Dr. Veit Wank. Das Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen ist vor allem in folgenden Forschungsschwerpunkten tätig: Biomechanische Messverfahren, Bewegungsanalyse und Leistungsdiagnostik im Leistungssport, Modellierung des menschlichen Bewegungsapparates, Analyse von Kraftfähigkeiten im Fitness- und Spitzensport, Modellierung und Simulation menschlicher Bewegungen, sowie Muskelmodellierung. Die Vorbereitung und Durchführung der zu untersuchenden, praktischen Tätigkeiten im Gelände hat Aranäus, Verein für Umweltbildung und Naturerfahrung e. V. (Mühlacker), übernommen. Der Verein besitzt unter der Leitung von Klemens Köberle jahrelange Erfahrungen in Ob Quitten (oben) im Mittelpunkt der Tätigkeiten auf den Obstwiesen stehen oder andere Bäume: Obstwiesenpflege (unten) bedeutet Sport, dies wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen, hier ein „verkabelter“ Mitarbeiter der Universität Tübingen, bewiesen. der Obstwiesenpflege und hat die Bewegungstypen und -abläufe unter Feldbedingungen ausgeführt. Die Studie belegt nachdrücklich, dass Sport hilft, Obstwiesen zu erhalten. „Ja, der Einsatz im Obstgarten ist mit Sport gleichzusetzen.“ So sagt Prof. Dr. Veit Wank von der Universität Tübingen in seiner Studie: „Die im Rahmen der Studie erhobenen stichprobenartigen Befunde zum Tätigkeitsprofil bei der Pflege von Streuobstwiesen lassen sich sehr wohl von den Bewegungsumfängen als auch von der Bewegungsintensität der körperlichen Beanspruchung als sportliche Tätigkeiten zur Erhaltung der allgemeinen körperlichen Fitness einstufen. Sie dienen damit aus bewegungsund trainingswissenschaftlicher Sicht langfristig der Prävention von Herz-, Kreislauferkrankungen und von Erkrankungen des Bewegungsapparates.“ 45 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Lebens- und Erlebnisraum mit Multifunktion Ein Obstgarten das ist: • Fitnessclub im Freien Hier gibt es vielfältige körperliche, die Gesundheit fördernde Betätigungen und einen schönen Ausgleich vom Berufsalltag. • Der eigene Bioladen Ob Marmelade, Chutney, frische Früchte, Säfte, Most, Destillate und vieles mehr liefert die Obstwiese in Bioqualität. • Naturspielplatz für die Hobbygärtner von morgen Kinder lernen auf spielerische Art die Vielfalt der Natur kennen und Zusammenhänge der Landschaft verstehen. Das fördert Umweltverständnis und Selbstkompetenz. • Landlust pur Baumblüte im Frühjahr, herrliche Wiesenblumen, die ersten Sommerfrüchte, Apfelernte im Herbst und mit Schnee überzuckerte Bäume im Winter: Das lebendige „Landlust“ Magazin und der immerwährende Bauernkalender. • Arche Noah der Kulturlandschaft Blumenbunte Vielfalt trifft auf vielstimmige Vogelkonzerte. Kulturerbe aus alten Zeiten – moderner denn je E inst boten die Obstgärten ihren Besitzern multifunktionale Dienste: Frische Früchte im Sommer, Obst und Beeren zum Einmachen für den Winter, Most und Schnaps, Brennholz vom Schneiden der Bäume, Gras und Heu für Ziegen und Stallkaninchen und vielleicht ein oder zwei Kühe. Meistens waren es – vor allem in den Realteilungsgebieten – arme Leute, denen eine oder zwei Parzellen Obstwiesen das ohnehin kärgliche Leben bereicherte. Das begründete auch das Interesse für die Anlage und Bewirtschaftung von Obstgärten. Letztlich ging es um den Kampf für ein besseres Leben in kärglichen Zeiten. Doch diese Zeiten haben sich geändert; heute gibt es alle möglichen Produkte das ganze Jahr über in den Supermärkten. Ob dies alles Sinn macht, ist eine andere Frage; aber man kann sich der Realität nicht verschließen. 46 Es ist nun einmal so. Kein Wunder, dass durch den Wegfall der eher aus Not geborenen Nutzungsinteresses die Obstwiesen nicht mehr im „Produktions-Blick“ ihrer Besitzer und deren Erben stehen. Sind wir doch froh, dass wir solche Notzeiten nicht mehr erleben müssen. Und trotzdem haben die Obstwiesen eine Zukunft. Als vielfache, multifunktionale Erholungs- und Betätigungsfelder gewinnen sie an neuer Bedeutung. Es kommt nur auf den Blickwinkel an. Wurden Burgen einst zur Verteidigung und Kontrolle von Handelswegen gebaut, so erfüllen sie heute als Kulturdenkmäler und Zeugen der Geschichte eine wichtige Funktion. Ähnlich ist es mit unseren Obstparadiesen. Begreift man erst einmal, welche ökologische, soziale und durchaus auch ökonomische nachhaltige Funktion Obstwiesen haben, so müsste diesen eigentlich eine große Zukunft beschieden sein. Betrachtet man einmal die Mannigfaltigkeit an Funktionen für Mensch und Umwelt, so müsste man die Obstwiesen geradezu erfinden, wenn es sie nicht schon gäbe. Es braucht nur eine neue Sichtweise, um dies zu erkennen. • Klimaschutzzentrum Bäume und Sträucher und vor allem auch die Wiese speichern eine Menge CO2, produzieren frische Luft und sind so zugleich grüne Lunge der Landschaft und Klimaregulatoren. • Der schönste Picknickplatz Es ist doch herrlich inmitten der Natur zu dinieren. • Wissenschaftszentrum Hier lassen sich Natur- und Gartenkultur im Kleinen wie im Großen erforschen und erproben. • Internationaler Startund Landeplatz Über die Zugvögel sind unsere Obstwiesen mit den Landschaften in Nordund Osteuropa, Südeuropa und Afrika verbunden. Die Obstwiesen sind also Teil eines internationalen Netzwerkes großartiger Natur. • Praktizierter Bodenund Grundwasserschutz Erosion wird verhindert, das Grundwasser vor Schadstoffeintrag geschützt. • Generationendialog Ernten was Eltern und Großeltern und man selbst gesetzt hat. Setzen was man selbst – und später Kinder, Enkel und vielleicht auch Urenkel ernten werden. Tradition und Zukunft zusammen bringen Ein Gespräch mit Rolf Heinzelmann Verbandsdirektor des Landesverbands für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg (LOGL). Brigitte Schindzielorz, Umweltakademie: Herr Heinzelmann, mit 102 000 Mitgliedern engagiert sich der LOGL in Sachen Obst- und Gartenbau. Was sind heute die wichtigsten Aufgaben? Rolf Heinzelmann, LOGL: Nach wie vor steht die Information der Mitglieder und der breiten Öffentlichkeit über Gartenpflege, Gartenkunst, Obstbau und besonders die Vermittlung von Fachwissen im Mittelpunkt. Aber es sind auch neue Aufgaben hinzugekommen. Wir leben heute in einer Freizeitgesellschaft und nicht allein die Erzeugung von Obst, der Anbau von Gemüse und anderen Gartenprodukten steht im Focus des Interesses. Viele Menschen finden bei der Betreuung ihrer Gärten und Obstwiesen Entspannung und Ausgleich. Auch hier haben wir eine wichtige Aufgabe Wissen weiterzugeben und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Umweltakademie: Wie setzen Sie die vielfältigen Aufgaben um? R. Heinzelmann: Mit unserem LOGLPräsidium und den Regionenvertretern im Erweiterten LOGL-Vorstand, sowie mit unserem Netzwerk von rund 60 Bezirks- und Kreisverbänden und insgesamt 918 Obst- und Gartenbauvereinen, sind wir in allen Landesteilen bestens präsent. Dies ermöglicht auch auf regionale Besonderheiten eingehen zu können. Hinzu kommen die Informationsvermittlung über unsere Verbandszeitschrift „Obst & Garten“ zahlreiche Aktionen unserer Mitgliedsvereine und ein intensiver Dialog mit Verwaltung und Politik. Schließlich muss das gesellschaftlich so wichtige Thema Garten- und Landschaft den richtigen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen. Umweltakademie: Worin sehen Sie den wichtigsten Beitrag des LOGL in Sachen Obstwiesen? R. Heinzelmann: In den letzten Jahren ist viel Wissen über die fachgerechte Pflege von Bäumen und Sträuchern verloren gegangen. Mit unseren Pflanzen- und Schnittkursen, Seminaren und Fachvorträgen die überall im Land angeboten werden, schaffen wir eine Möglichkeiten, dass sich Interessenten auf kostengünstigste Art fortbilden können. Das bringt auch Menschen zusammen, fördert den Erfahrungsaustausch und hilft jedem Einzelnen ganz praktisch. Insbesondere ist hier auch die Ausbildung zum LOGL-Geprüften Obst- und Gartenfachwart zu nennen, die vom LOGL entwickelt wurde und von ihm landesweit getragen wird. Umweltakademie: Was ist für die Bewahrung der Obstwiesen die größte Herausforderung? R. Heinzelmann: Es muss uns gelingen auf moderne Art und Weise – und hier sind gerade auch die Städte und Gemeinden, die Kindergärten und Schulen gefordert – Kinder und Jugendliche für das Thema zu begeistern, damit sie als spätere Erwachsene die Tradition der Obstwiesen fortführen. Es ist Zeit, dass im Biologieunterricht nicht nur theoretisch Zellkerne zerlegt werden, sondern wieder mehr Wissen über heimische Tier- und Pflanzenwelt und die Obst- und Gartenkultur vermittelt wird – und da liefern die Obstwiesen vielfache Beispiele. Rolf Heinzelmann (geboren 1959 in Freudenstadt). Verbandsdirektor des Landesverbands für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL). Er ist unter anderem Schriftleiter des Fachmagazins Obst & Garten und Mitautor des Buches 1x1 des Obstbaumschnitts, erschienen beim Eugen Ulmer Verlag. 47 GeburtsLand Baden-Württemberg GeburtsLand Baden-Württemberg Obstgärten – Teil eines internationalen Biotopverbunds Obstwiesen stehen mit Lebensräumen anderer Regionen in lebendiger Verbindung. So ziehen Mönchsgrasmücke (oben) und Neuntöter (unten) nach Südeuropa und Afrika und nutzen dabei all diese Strukturen. Manche Schmetterlinge, wie der Admiral flattern jeden Sommer aus dem Mittelmeerraum zu uns ein. Wo Blumen noch blühen dürfen, verleiht im Frühjahr der Wiesensalbei den Obstwiesen bunte Farbtupfer. Kontaktadressen Rund um das Thema Obstgarten, deren Pflege und Unterhaltung engagieren sich vielerlei regionale Vereine und Institutionen. Deren Kontaktadressen gibt es über die Verbände. Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) www.logl-bw.de Landesnetzwerk Umweltbildung c/o Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg www.lnub.de BUND-Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de Landesnaturschutzverband (LNV) Baden Württemberg e.V. www.lnv-bw.de Die Akademie für Natur- und Umweltschutz NABU-Landesverband Baden-Württemberg www.nabu-bw.de Umweltschutz und Naturbewahrung mit und nicht gegen die Menschen, aus Konfliktgegnern Konfliktpartner machen: Mit diesen und anderen Zielen engagiert sich die Akademie für Natur- und Umweltschutz BadenWürttemberg unter anderem in folgenden Bereichen: Schwäbische Albverein e.V. www.schwaebischer-albverein.de Schwäbischer Heimatbund e.V. 70182 Stuttgart www.schwaebischer-heimatbund.de Schwarzwaldverein e.V. www.schwarzwaldverein.de Naturschutzzentren Baden-Württemberg www.naturschutzzentren-bw.de Die Bewahrung der Obstgärten ein Beitrag zur Nachhaltigkeit Gesunde Ernährung, Wissensvermittlung, Biodiversitätsschutz, Klimavorsorge oder Heimatidentität: Wer Obstwiesen fachgerecht pflegt und erhält, leistet einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Fortentwicklung des Landes. Im Rahmen einer breit angelegten Initiative engagiert sich die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) und vielen anderen Akteuren gerade auch für Nachhaltigkeitskommunikation und Nachhaltigkeitsbildung zu den Themenfeldern Obstwiesen und Landschaft. Auf der Basis des von LOGL erarbeiteten Leitbildes und des von der Umweltakademie entwickelten Grundkurs Nachhaltigkeit finden Schulungen von Multiplikatoren, Fachseminare und – für die breite Öffentlichkeit – auch Ausstellungen statt. Wissen ist Trumpf: • Verknüpfung von Wissenschaft und Umweltpraxis • Forum zum Dialog von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft als Beitrag zur ökologischen Standortsicherung (u. a. Stuttgarter Akademiegespräche) • Etablierung und Koordination eines landesweiten Netzwerkes zur Umweltbildung und nachhaltiger Entwicklung (www.lnub.de) • Förderung des Ehrenamts in den Bereichen Natur- und Umweltvorsorge sowie Nachhaltigkeit • Kongresse, Seminare, Fachtagungen und Workshops zu Fragen der Naturbewahrung, der Umweltvorsorge und der nachhaltigen Entwicklung • Etablierung von ArtenschutzNetzwerken zum Management bedrohter Arten • Vernetzung der Umwelt und Nachhaltigkeitsbildung auf internationaler Ebene, Unterstützung internationaler kommunaler Umweltpartnerschaften • Förderung frühkindlicher Natur- und Umweltbildung • Verknüpfung von Naturschutz, Heimatschutz und Regionalmarketing • Herausgabe von Publikationen (u.a. Reihe „Beträge der Akademie“) Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg beim Umweltministerium, Dillmannstr. 3 70193 Stuttgart 1x 1 des Obstbaumschnitts (Bild für Bild). Das Wichtigste zum Schnitt in Wort und Bild. R. Heinzelmann, M. Nuber. 4,90 €, 96 Seiten / 70 Zeichnungen. Verlag Eugen Ulmer ISBN: 978-3-8001-7625-0, Hutter, C.-P., Blessing K. und R. Köthe (2012): Grundkurs Nachhaltigkeit. Handbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene. Oekom Verlag, München. 29.95 €, ISBN: 978-386-581-3015 [email protected] www.umweltakademie. baden-wuerttemberg.de www.umweltakademie.blog.com Ausstellung „Faszination Garten“ ausleihbar über die Naturschutzzentren der öffentlichen Hand Baden-Württemberg, Kontakt unter www.naturschutzzentren-bw.de Unsere Obstgärten sind Teil eines internationalen Biotopverbundes – vielfach vernetzt durch die Zugvögel. Wie sich die Bilder der Kultur- und Naturlandschaften gleichen: (von oben nach unten) Heimische Obstwiesen, Olivenhain in Apulien, Süditalien, Steineichen der Extremadura, Spanien und Savanne im südlichen Afrika. Wanderausstellung „Obstwiesen - Natur und Kultur geben sich die Hand“. Ab Sommer 2013 ausleihbar über die Naturschutzzentren der öffentlichen Hand Baden-Württemberg, Kontakt unter www.naturschutzzentren-bw.de Fotos: C.-P.Hutter, C.-P. König, Dietmar Nill, Matthias Deizler, Umweltakademie. 48 49 Kulinaristik Die Nudelmanufaktur – eine neue Abteilung etabliert sich „Ausdehnung im Großküchenbereich angestrebt“ D ie Nudelmanufaktur oder kurz „die Nudel“ ist die jüngste Abteilung der Karl-Schubert Gemeinschaft e.V. Im Herbst 2009 öffneten wir am Standort unseres Hauptwerkstattgebäudes (Kurze Str. 31) in Filderstadt-Bonlanden erstmals unsere Türen, zunächst mit der Produktion einzelner Nudelsorten und einem sehr begrenzten Vertriebskreis. Mit steigender Produktion und zunehmender Produktvielfalt erweiterte sich der Kundenstamm und breitete sich auch im Einzelhandel aus. Begonnen hat die Geschichte der Nudel-Manufaktur während einer räumlichen Begehung des Werkstattgebäudes, als der Satz fiel: „Früher wollte ich mal Nudeln machen.“ Dieser spontane, nicht wirklich ernst gemeinte Ausspruch reifte im Kopf des heutigen Nudelmeisters, wurde recht schnell zu einer konkreten Idee, die sich nach und nach zu einem Gesamtkonzept entwickelte: die Errichtung einer Nudelmanufaktur als neue Werkstattabteilung der Karl-Schubert Gemeinschaft e.V. Die Karl-Schubert Gemeinschaft e.V. ist eine sozialtherapeutische Einrichtung mit den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Ausbildung. Grundlage im Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft ist das anthroposophische Gedankengut Rudolf Steiners. Ein umfassendes Menschenbild, soziale Mitgestaltung sowie künstlerisch-therapeutische Elemente sind wesentliche Aufgaben und Ziele in unserer täglichen Arbeit. Heute produzieren wir täglich zwischen 40 und 60 kg unterschiedlichste Nudelsorten. Unser Kundenstamm erstreckt sich von Privatkunden über Weltläden, Bioläden, Supermärkte bis hin zu einzelnen Großküchen. Unser Produktkatalog umfasst mittlerweile 20 Nudelsorten mit und ohne Ei, so u.a. Hörnle, Schneckle, Spirelli oder Spätzle, verschiedene Bandnudelarten, auch Suppennudeln und Suppeneinlagen, bis hin zu speziellen Sorten wie KnoblauchFettuccine, Basilikum-Bandnudeln, 50 Suppennudeln mit Schnittlauch oder Aronia-Nudeln. Das komplette Nudelsortiment stellen wir ausschließlich aus Hartweizengrieß in Demeterqualität her. Einzelne Sorten bieten wir zusätzlich auf Dinkel- und Emmerbasis in Demeterqualität an. Bei der Herkunft der Rohstoffe stehen für uns die Regionalität und die Gedanken der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise im Vordergrund. Karl-Schubert-Gemeinschaft e.V. Kurze Str. 31 70794 Filderstadt Telefon: (0711) 77 0 91-0 Telefax: (0711) 77 0 91-50 [email protected] www.ksg-ev.eu Lebensqualität ist: An den Menschen denken. An die Umwelt denken. Und für andere mitdenken.