Name: Datum: Das Leben der Ritter

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Name: Datum: Das Leben der Ritter
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Das Leben der Ritter - Lesetext
Ritter kämpften grundsätzlich zu Pferd und benutzten dazu spezielle
Schlachtrösser; die Kavallerie dominierte die mittelalterlichen Ritterheere.
Schutz für den Ritter boten anfangs Kettenhemden, die im Laufe der Zeit durch
immer schwerere Rüstungen ersetzt wurden, sowie ein Schild. Als Waffen
wurden Schwert, Lanze und Dolch, aber auch Streitaxt, Morgenstern etc.
verwendet. Der Umgang mit Waffen wurde geübt und in Turnieren erprobt.
Der polnische König Sigismund August II. trug diese Rüstung in einer Schlacht
des 16. Jahrhunderts. Ritterrüstungen waren zwar in den Gelenken beweglich,
aber so schwer, dass der Ritter nicht ohne Hilfe sein Pferd besteigen konnte.
Die Aufnahme in den Ritterstand war ritualisiert (Ritterschlag); der Ritterstand
bildete eine relativ einheitliche Lebensweise aus (Rittertum), zu der u. a. das
Leben in der schützen.
Der Beruf des Ritters musste erlernt werden. Mit ungefähr sieben Jahren kam
ein für den Ritterstand bestimmter adeliger Junge in das Haus eines Ritters und
diente dort zunächst als Page; anschließend wurde er Knappe, diente seinem
Herrn im Feld und erwarb kriegerische Fertigkeiten. Wenn er den Umgang mit
Waffen erlernt hatte, wurde er durch die Schwertleite, ab dem späten 12.
Jahrhundert durch den Ritterschlag in den Ritterstand aufgenommen.
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Da ein eben zum Ritter geschlagener Knappe nicht nur für Rüstung und
Schlachtross, sondern auch für die kostspielige Zeremonie selbst aufkommen
musste, waren immer weniger Knappen zum Ritterschlag bereit.
Faktisch gehörte zur Lebensweise der Ritter die permanente Ausübung von
Gewalt. Es gibt Berichte, wonach etliche Ritter eine regelrechte Lust an der
Grausamkeit entwickelten und zum Schrecken ganzer Landstriche wurden.
Tuniere waren im 12. Jahrhundert noch blutige Übungsschlachten.
Im 13. Jahrhundert wurden sie zu sorgfältig organisierten Zweikämpfen um die
Gunst der zusehenden Frauen, oft sogar mit stumpfen Waffen.
Das Statusdenken der Ritter schloss eine Verachtung waffenloser Schichten
ein, insbesondere von Kaufleuten, Stadtbewohnern und Bauern.
Fortschritte in der Waffentechnik (Armbrust, Langbogen, Feuerwaffen)
ermöglichten eine andere, auf Distanzwaffen gestützte Taktik und läuteten den
militärischen Niedergang der Ritterheere ein.
Mit dem Aufkommen der Städte wurde das Bürgertum zur besitzenden Schicht,
insbesondere die Fernkaufleute.
Später fristeten sie schließlich als Raubritter ein ärmliches, verachtetes Dasein.