Freitag, 18. Juli 20.00 IWANS KINDHEIT 22.00 HABLE

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Freitag, 18. Juli 20.00 IWANS KINDHEIT 22.00 HABLE
Freitag, 18. Juli
Andrej Tarkowskij
20.00
IWANS KINDHEIT
R: Andrej Tarkowskij
Mit Kolja Burjajew, W. Subkow,
UdSSR 1962, 95 min, neue OmU Kopie
Die letzte Nacht im Leben eines 12 Jährigen, der als Kurier zwischen
der Roten Armee und den Partisanen im 2. Weltkrieg an der Front
arbeitet.
„Wie ein Kuss am Grab“ titelte Le Monde anlässlich des Kinostarts von
IWANS KINDHEIT, Andrej Tarkowskijs erstem Meisterwerk.
22.00
HABLE CON ELLA (Sprich mit ihr)
R: Pedro Almodóvar
Mit Javier Camara, Dario Grandinetti, Rosario Flores
Spanien 2002, 116 min, OmU
Benigno ist Krankenpfleger mit nur einer Patientin: Die junge schöne
Tänzerin Alicia, die nach einem Autounfall im Koma liegt. Seit 4 Jahren
pflegt er sie, und für ihn, der nie mit einer Frau zusammen war, ist es
die glücklichste Zeit seines Lebens...
Almodóvars vielschichtigster Film und für viele der beste Film des
Jahres. Europäischer Filmpreis 2003 (Bester Film).
Samstag, 19. Juli
Bollywood!
20.00
MONSOON WEDDING
R: Mira Nair
Mit Naseeruddin Shah, Littlete Dubey, Shefali Shetty
Indien/USA/F/I 2001, 114 min, OmU
In Neu-Delhi versammeln sich für eine kurzfristig anberaumte Hochzeit
die aus aller Welt anreisenden Mitglieder der zu Reichtum gekommenen Punjabi-Familie Verma. Doch die Braut ist sich nicht sicher, dem
Braut-Vater geht langsam das Geld aus, die jüngere Schwester verrät
ein dunkles Familiengeheimnis und der Organisator des Festes verliebt
sich in das Hausmädchen...
Neues lateinamerikanisches Filmwunder
22.00
Y TU MAMA TAMBIEN
R: Alfonso Cuarón
Mit Maribel Verdú, Gael Garcia Bernal, Diego Luna
Mexiko 2001, 105 min, OmU
Als sich Tenoch und Julio mit der 28-jährigen Luisa zu einem Ausflug
ans Meer machen, zeigt sich, dass ihre Coolness, ihr Machismo und
ihre unzertrennliche Freundschaft nur Fassade sind...
„Y TU MAMA TAMBIEN ist ein wunderbar warmherziges, witziges,
wahrhaftiges und auch melancholisches Roadmovie quer durch Mexiko,
eine poetische Coming-of-Age Geschichte um ein leidenschaftliches
Liebesdreieck.“ (Blickpunkt Film)
Sonntag, 20. Juli
Andrej Tarkowskij
18.45
ANDREJ RUBLJOW
R: Andrej Tarkowskij
Mit Anatolij Solonizin,Iwan Lapikow
UdSSR 1966-69, 185 min, dF
Andrej Rubljow ist das genaue Gegenteil einer illustrierten Biografie.
Zwar schildert der Film verschiedene Episoden aus dem Leben des
mittelalterlichen Ikonenmalers Andrej Rubljow, beschreibt er seinen
alltäglichen Kampf und seinen persönlichen Werdegang, der gekennzeichnt ist von Phasen des Zögerns, des Infragestellens der metaphysischen Selbstzerfleischung, des Kampfes zwischen Zweifel und Glauben. All das zeigt der Film jedoch vor allem, weil Rubljow ein Zeuge
seiner Eoche war, ein Zeuge der Willkür, der Ungerechtigkeit, der
Tyrannei, der Angst, der Denunziation, des Verrats der Adeligen. (Michael Capenac)
22.00
LUCIA Y EL SEXO (Lucia und der Sex)
Regie und Drehbuch: Julio Medem
Mit Paz Vega, Tristan Ulloa, Najwa Nimri, Daniel Freire
Spanien 2001,128 min, OmU
Lucia ist auf der Suche nach Ihrer großen Liebe, Lorenzo. Ihr Weg führt
Lucia auf eine einsame Insel, irgendwo im Mittelmeer. Doch bevor sich
die beiden Liebenden wieder vereinen können, muss Licht in eine
Tragödie gebracht werden, die sich fernab in Madrid ereignet hatte.
Ein fröhliches, erotisches Roadmovie – sowie ein kraftvolles Bekenntnis
zur körperlichen Liebe.
Montag, 21. Juli
20.00
OUT OF THE PRESENT
R: Andrej Ujica
Mit Anatoli Arzebarski, Sergei Kirkaljow,Alexander Wolkow
D/F/Russland 1995, 95 min, OmU
OUT OF THE PRESENT aus dem Jahre 1995 gilt als der nonfiktionale
Film der 90er Jahre. Der weltweit gefeierte Montagefilm, in dem hauptsächlich dokumentarisches Videomaterial einer Weltraummission
verwendet wird, erzählt in Form eines Tagebuchs die Geschichte des
sowjetischen Kosmonauten Sergei Krikalev, der im Mai 1991 zur
Raumstation MIR aufbricht und zehn Monate dort bleiben muss - doppelt so lang wie geplant. Während seines Aufenthalts im All ereignet
sich der Augustputsch in Moskau, in dessen Folge die Sowjetunion
zerbricht. Als Krikalev im März 1992 zur Erde zurückkehrt, heißt sein
Heimatland Rußland. Er ist der erste Mensch, der sich das Ende einer
Geschichtsepoche aus der göttlichen Perspektive anschauen konnte.
22.00
WAKING LIFE
R: Richard Linklater
Mit den Stimmen von Ethan Hawke, Julie Delpy
USA 2001, 100 min, OV
WAKING LIFE von Richard Linklater ist die Geschichte eines jungen
Mannes, der erkennen muss, dass er in seinem Traum gefangen ist.
Animation, wie man sie noch nie gesehen hat. Ein Film, der Träume
umsetzt und Traumdeutungen gleich mitliefert. Der gedankenschwere
Überlegungen in einem federleichten Bilderrausch darbringt. Eine
Grenzüberschreitung – inhaltlich wie formal. Auf dem Sundance Filmfestival wurde WAKING LIFE gefeiert, in Venedig erhielt er den “Spezialpreis für das Kino der Zukunft”.
Vorfilm: FAST FILM (Virgil Widrich, Ö/Lux 2003, 14 Min.)
Dienstag, 22. Juli
Neues lateinamerikanisches Filmwunder
20.00
LA CIENAGA (Morast)
R: Lucrecia Martel
Mit Martin Adjemian, Diego Baenas
Argentien/Spanien 2001, 102 min, OmU
Die Ortsnamen symbolisieren die Grundstimmung dieses Films: „La
Ciénaga“ bedeutet „sumpfiger Morast“, „La Mandragora“, der Ort, wo
der Film spielt, meint die giftige Nachtschattenpflanze der schwarzen
Magie. So ist der Film ein fiebriger Reigen einer fast magischen Unausweichlichkeit des lähmenden Alltags, ein Warten auf ein reinigendes
Gewitter. Lucrecia Martel seziert in Analogie zur sumpfigen in Stillstand
verharrenden Umgebung die Lethargie der weißen argentinischen
Mittelschicht.
Kritik und Publikum zeigten sich begeistert von diesem Debütfilm: „LA
CIENAGA ist der beste Film, den ich in diesem Jahr gesehen habe“,
urteilte kein Geringerer als Pedro Almodóvar.
22.00
BANANAS
R: Woody Allen
Mit Woody Allen, Louise Lasser, Carlos Montalban
USA 1971, 82 min, dF
Um einer politisch aktiven Studentin zu imponieren, schließt sich der
eigentlich eher schüchterne kalifornische Produkttester Fielding Mellish
einer mittelamerikanischen Guerillatruppe an, die sich gerade auf dem
besten Wege befindet, den amtierenden Diktator durch einen neuen zu
ersetzen...
Mittwoch, 23. Juli
20.00
BAADER
R: Christopher Roth
Mit Frank Giering, Laura Tonke, Vadim Glowna
D 2002, 115 min
1967 sitzt Andreas Baader wegen Fahrens ohne Führerschein und
Autodiebstahl im Gefängnis. Kurz darauf legt er mit seiner großen Liebe
Gudrun Ensslin in zwei Frankfurter Kaufhäusern Brände, flieht nach
Paris, baut - zurück in Deutschland - mit Ensslin und Meinhof die RAF
auf. In einer Mischung aus Fakten und Fiktion setzt sich Christopher
Roth in seinem radikalen Biopic über den Terroristen Baader mit dem
Phänomen RAF auseinander - und “was ihm gelingt, ist längst überfällig: gefährlich unschuldig und überraschend befreiend schert sich
BAADER weder um Denkverbote noch um Tabus und gönnt sich ein
großartig gelogenes Ende, in dem vier grundsätzliche Wahrheiten
stecken.” (Alexandra Seitz in der “Presse”)
22.00
TEARS OF THE BLACK TIGER
R: Wisit Sasanatieng
Mit Chartchai Mgamsan, Stelle Malucchi
Thailand 2000, 98 min, OmU
Der Film handelt von der Liebe zwischen dem Banditen Seua Dum, der
sich Schwarzer Tiger nennt, und der aus gutem Haus stammenden
Rumpoey.
Die Kraft der Bilder und der kühn stilisierte Einsatz der Farben sowie
die gemalten Hintergründe machen diesen Film zu einem magischen
Ereignis.
Donnerstag, 24. Juli
20.00
THOMAS PYNCHON
- A JOURNEY INTO THE MIND OF [P.]
R: Fosco und Donatello Dubini
Mit Jules Siegel, Chrissie Wexler. Musik: The Residents
D 2001, österr. EA, 92 min, OmU
THOMAS PYNCHON - A JOURNEY INTO THE MIND OF [P.] handelt
vordergründig von der Biographie des amerikanischen Schriftstellers
Thomas Pynchon - gleichzeitig ist es eine Reise in das literarische
Universum und damit in die Gedankenwelt von P.
Man beginnt die Welt mit den Augen von Pynchon zu sehen, die Zeichen auf seine Art zu entziffern, die einzelnen Elemente auf seine
Weise zu verknüpfen. Der Film schöpft sowohl aus dem Fundus seiner
biographischen Daten, wie auch aus dem Fundus der Figuren, Orte und
Spuren seiner Romane.
22.00
NACKT
R: Doris Dörrie
Mit Heike Makatsch, Benno Fürmann, Alexandra Maria Lara
D 2002, 100 min
Nackte Tatsachen präsentiert Doris Dörrie in ihrer neuesten Zustandsbeschreibung moderner Beziehungskrisen. Basierend auf ihrem im
letzten Jahr erschienenen Drama „Happy“ beobachtet sie drei heterosexuelle Paare bei einem folgenschweren Experiment...
In NACKT berührt Doris Dörrie wesentliche Fragen von modernen
Beziehungen: Die Angst vor der Austauschbarkeit im Zeitalter des
Individualismus, das Wahrgenommen werden der eigenen Person, oder
der hohe Anspruch an die Beziehung, in der pragmatische Partnerschaft und romantische Liebe auf ewig korrelieren soll.
Freitag, 25. Juli
20.00
FRIDA KAHLO (Frida, naturaleza viva)
R: Paul Leduc
Mit Ofelia Medina, Juan José Gurrola, Salvador Sánchez
Mexiko 1984, 108 min, OmU
„Frida ist die erste Frau in der Kunstgeschichte, die mit absoluter und
schonungsloser Aufrichtigkeit, und man könnte sagen, mit ruhiger
Gewalt, die allgemeinen und besonderen Themen aufgriff, die ausschließlich Frauen betreffen.“ (Diego Rivera)
Dieser Aspekt Frida Kahlos hat Paul Leduc zu seinem Spielfilm angeregt. Dabei hat ihn weniger das Biographische interessiert, als die
Interpretation dieser außergewöhnlichen Frau und ihres einzigartigen
Schaffens.
22.00
SHAFT Lesung – Film – Musik
R: Gordon Parks
Mit Richard Roundtree, Moses Gunn, Charles Cioffi
USA 1971, 100 min. dF
Richard Roundtree ist John Shaft, ein cooler Kerl in Rollkragenpulli und
dandyhafter Lederjacke, der sich gekonnt zu bewegen weiß zum
Rhythmus von Isaac Hayes´ Oscar-prämiertem Titelsong. Shaft war ein
Meilenstein, schenkte Hollywood einen neuen Typus des schwarzen
Helde und brachte ein neues Filmgenre hervor: Blaxploitation.
Vor dem Film: kurze Lesung aus der Romanvorlage „Shaft und das
Drogenkartell“ von Ernest Tidyman
Nach dem Film: Soulmusik aus den 70ern
Samstag, 26. Juli
19.30
GOSFORD PARK
R: Robert Altman
Mit Emily Watson, Kristin Scott Thomas, Alan Bates, Helen Mirren
UK/USA/D/I 2001, 137 min, OmU
Mit GOSFORD PARK outet sich Robert Altman als Liebhaber englischer Detektivgeschichten und Gesellschaftsromane. Allein schon die
Besetzung des Films wirkt wie eine Hommage an dieses besonders
englische Genre. Stars der englischen Film- und Theaterszene spielen
die liebevoll verbogenen Charaktere dieser Klassengesellschaft wunderbar authentisch und beherrscht, ganz wie sich das gehört.
22.00
FAR FROM HEAVEN (Dem Himmel so fern)
R: Todd Haynes
Mit Julianne Moore, Dennis Quaid, Dennis Haysbert
USA/F 2002, 107 min, OmU
1957: Die Whitakers, Papa Frank, Mama Cathy und die beiden Kinder,
führen ein scheinbar glückliches Leben – doch die Idylle trügt, hinter der
gutbürgerlichen Fassade tun sich Abgründe auf.
„FAR FROM HEAVEN ist eine filmische Elegie über Gefühle, die im
wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Bild passen, über Begehren und
Sehnsüchte, die im Keim erstickt werden, weil es für die, die sie empfinden, keinen gemeinsamen Ort gibt.“ (Die Zeit)
Diese zeitgenössische Rekonstruktion eines Sirk’schen Melodrams ist
für viele ein Höhepunkt des heurigen Filmjahrs.
Sonntag, 27. Juli
Andrej Tarkowskij
19.00
SOLARIS
nach dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem
Mit Donatas Banionis, Natalia Bondartschuk
UdSSR 1972, 167 min, OmU
Kosmonauten reisen zu dem fremden Planeten Solaris, der von einem
geheimnisvollen Plasma gleich einem unendlich grünen Ozean umgeben ist. Dieses Plasma hat die Eigenschaft, Vorstellungen und Erinnerungen zu materialisieren...
„Auf dem Umweg über die Sience Fiction führt Tarkowskij einen tieferen
und umfassenderen Wirklichkeitsbegriff ein, als er sonst im Film üblich
ist. Als Bezugspunkt im Universum erscheint der Mikrokosmos der
menschlichen Innenwelt mit seinen Verdrängungen, seinen Komplexen,
seinen Verwandlungen.“ (Ulrich Gregor)
22.00
SOLARIS
R: Steven Soderbergh
Mit Georg Clooney, Natascha McElhone, Jeremy Davies
USA 2002, 99 min, OV
Steven Soderbergh schrieb und inszenierte dieses Remake, das von
James Cameron produziert wurde. Jetzt sind George Clooney, Natasha
McElhorne und Jeremy Davies als Weltraumreisende zu sehen.
Montag, 28. Juli
Bollywood!
19.30
LAGAAN: ONCE UPON A TIME IN INDIA
R: Ashutosh Gowariker
Mit Aamir Khan, Gracy Singh, Rachel Shelley, Paul Blackthorne
Indien 2001, 224 min, OmU
Es war einmal im kleinen Dorf Champaner inmitten Indiens gegen Ende
des 19. Jahrhunderts, zu der Zeit also, da die britischen Kolonialherren
noch das Sagen hatten. So märchenhaft müsste wohl die Erzählung
einer der verrücktesten Geschichten beginnen, die je auf der Leinwand
zu sehen waren. Die Dorfbewohner sollen ihren Zehnten, den Lagaan,
abgeben und können das nicht, weil die Ernte ausgefallen war. In ihrer
Überheblichkeit fordern die Briten sie zu einem ungleichen Kampf
heraus, und bieten den Männern des Dorfes an, in einem Cricketmatch
gegen sie anzutreten. Sollten die Briten gewinnen, müssen die Inder
noch mehr Steuern bezahlen, gewinnen die Menschen des Dorfes, so
werden ihnen die Abgaben erlassen. Nach einigem Zögern nimmt das
Dorf die Herausforderung an und bereitet sich auf das spannendste
Cricketspiel der Filmgeschichte vor. Werden sie gewinnen?
Dienstag, 29. Juli
20.00
MONSTER’S BALL
R: Marc Forster
Mit Billy Bob Thornton, Halle Berry, Heath Ledger
USA/Kanada 2001, 112 min, OmU
Dem in den USA lebenden Schweizer Marc Forster ist ein intensives
und beeindruckendes Kinoerlebnis geglückt. Die Geschichte über
Verlust und Erlösung zieht den Zuschauer vor allem durch die nuancierte Darstellung von Gefühlen in ihren Bann. Foster geht sparsam mit
Dialogen um, setzt vielmehr auf Mimik, Gestik und die Ausgestaltung
von Stimmungen und kann sich dabei ganz auf das gewohnt genialreduzierte Spiel von Billy Bob Thornton verlassen. Die eigentliche
Überraschung des Films ist jedoch Halle Berry, die die Verletzlichkeit
ihrer Figur ebenso offenlegt, wie deren Härte, Jähzorn und Selbsthass.
Verdientermaßen wurde ihre Leistung vielfach gewürdigt, gekrönt von
dem ersten Oskar für eine Schwarze in der Kategorie Beste Hauptstellerin. MONSTER´S BALL setzt auf die Hoffnung auf einen Ausbruch
aus dem Kreislauf von Intoleranz und Rassismus, auch wenn der Werdegang der Figuren dies nicht zuzulassen scheint.
DDR Indianerfilme
22.00
DIE SÖHNE DER GROSSEN BÄRIN
R: Josef Mach
Mit Gojko Mitic, Jiri Vrstala, Rolf Römer
DDR 1966, 98 min
mit einer kurzen Einführung von Sandra Kreller
Tokei-ihto, der junge Kriegshäuptling, versucht aufopferungsvoll, das
Gebiet der Dakota-Stämme gegen die weißen Eindringlinge zu schützen. Doch der Kampf ist ausichtslos. Gepeinigt von unmenschlichen
Lebensbedingungen, entschließen sich die Indianer, aus dem Reservat
zu fliehen. Ein langer Weg in Richtung Kanada beginnt.
Während im Westen Deutschlands zu Zeiten des Kalten Krieges Pierre
Brice durch die Prärien der Filmleinwand ritt, setzte man in der DDR auf
seinen eigenen Star, den „Chefindianer der DEFA“, Gojko Mitic, mit
dem man der „historischen Wahrheit“ gerechter werden wollte.
Unsere kleine Reihe mit DDR-Indianerfilmen wird jeweils von einem
kurzen Einführungsvortrag der österreichischen Ethnologin Sandra
Kreller begleitet, die die andere Sicht dieser Filme thematisieren wird.
Mittwoch, 30. Juli
19.45
PRINZESSIN MONONOKE (Mononoke-himen)
R: Hayao Miyazaki
Japan 1997, dF
Ein junger Krieger tötet in Notwehr einen Walddämon und versucht, das
Geheimnis seines Leidens zu ergründen. Bei seiner Suche trifft er auf
die Herrin Eboshi, die der Natur gnadenlos ihre Schätze abringt, und
die von den mächtigen Wolfsgöttern aufgezogene San, jene „Prinzessin
Mononoke“, die mit Eboshi und ihrer Stadt in erbittertem Kampf steht.
„Hayayo Miyazakis („Spirited Away“) wunderbarer Animationsfilm ist
eine Saga rund um unterdrückte Naturmächte und Tradition: reinstes
Kino in betörenden Farben und faszinierenden Helden.“ (Claus Philipp)
DDR Indianerfilme
22.00
CHINGACHGOOK, DIE GROSSE SCHLANGE
R: Richard Groschopp
nach „Wildtöter“ aus den Lederstrumpferzählungen von J.F.Cooper
Mit Gojko Mitic,Lilio Grahn
DDR 1967, 92 min
mit einer kurzen Einführung von Sandra Kreller
1740: Erbitterte Stammesfehden toben zwischen Huronen und Delawaren, bei denen der letzte Mohikaner lebt: der legendäre Chingachgook.
Am Tag der Hochzeit wird seine Braut geraubt und Chingachcook, die
große Schlange, soll sterben. Doch sein weisser Freund Wildtöter ist
wieder einmal rechtzeitig zur Stelle, um ihn zu retten.
Donnerstag, 31. Juli
20.00
L’ULTIMO BACIO (Ein letzter Kuss)
R: Gabriele Muccino
Mit Stefano Accorsi, Giovanna Mezzogiorno
Italien 2001, 115 min, OmU
Ausgangspunkt ist ein Abendessen im Kreis der Familie. Giulia erklärt,
dass sie schwanger ist, und löst damit eine Kettenreaktion aus, die in
eine herrliche Komödie mündet.
„L´ULTIMO BACIO handelt von der Angst erwachsen zu werden, wenn
man dreißig ist und von der Angst alt zu werden, wenn man fünfzig ist.“
(Gabriele Muccino)
DDR Indianerfilme
22.00
WEISSE WÖLFE
Regie: Konrad Petzold
Mit Gojko Mitic, Horst Schulze, Rolf Hoppe
DDR/Jugoslawien 1969, 102 min
mit einer kurzen Einführung von Sandra Kreller
Mit seiner Frau Blauhaar ist der junge Häuptling Weitspähender Falke
unterwegs zu den Black Hills. In den schützenden Bergen will er sich
den Cheyennes anschließen. Da treffen Kugeln weißer Banditen die
junge Indianerfrau...
Freitag, 1. August
Andrej Tarkowskij
20.00
DER SPIEGEL (Serkalo)
R: Andrej Tarkowskij
Mit Margarita Terechowa, Ignat Daniltsev, Larisa Tarkowskaja
UdSSR 1975, 105 min, neue OmU-Kopie
In DER SPIEGEL erzählt Tarkowskij von sich selbst, sucht sich, mit
vierzig Jahren, „in meines Lebens Mitte“, wie Dante im ersten Vers der
Göttlichen Komödie sagt, der hier zitiert wird. Es gibt keinen Film, der
mit diesem verglichen werden könnte. Er ist heiter, denn sein Thema ist
das ernsteste aller Themen. In wunderbaren Bildern stellt und entwickelt er für sein ganzes Volk und sich selbst die Frage: „Sein oder
Nichtsein“. (Maurice Clavel)
Neues lateinamerikanisches Filmwunder
22.00
DOMESTICAS
R: Fernando Meirelles, Nando Olival
Mit Claudia Missura, Graziella Moretto
Brasilien 2000, 85 min, OmU
In Brasilien gibt es so etwas wie ein unsichtbares zweites Land, jenes
der Domésticas, der Hausangestellten, die tagaus tagein damit beschäftigt, anderen den Haushalt zu besorgen. Alle träumen sie von
einer glücklichen Heirat, einem besseren Mann oder einer Karriere als
Mannequin. DOMESTICAS ist nun nicht etwa ein dokumentarischer
Report über Hausangestellte, es ist vielmehr eine schmissige Spielfilm
voller Witz und Humor und mit hervorragenden SchauspielerInnen.
DOMESTICAS ist jener Film, mit dem Fernando Meirelles („Cidade de
Deus“) den Durchbruch schaffte.
Samstag, 2. August
Neues lateinamerikanisches Filmwunder
19.15
AMORES PERROS
R: Alejandro González Iñárritu
Mit Emilio Echevarria, Gael Garcia
Mexiko 2000, 147 min, OmU
AMORES PERROS ist die mutigste, aufwühlendste mexikanische
Produktion seit Jahrzehnten, ein emotionsgeladener Film über die
Liebe, das Begehren und Mexiko City selbst.
22.00
ABOUT SCHMIDT
R: Alexander Payne
Db: Payne nach dem gleichnamigen Romans von Louis Begley
Mit Jack Nicholson, Kathy Bates, Hope Davis
USA 2002, 124 min, OmU
Jack Nicholson präsentiert in einer unglaublichen One Man Show das
Drama des Unausgefülltseins in unserer modernen Gesellschaft auf
einem schmalen Grat zwischen Lachen und Weinen.
Sonntag, 3. August
Andrej Tarkowskij
19.00
STALKER
R: Andrej Tarkowskij
Mit Alissa Frejndlich, Anataolij Solonyzin
UdSSR 1979, 163 min, neue OmU-Kopie
Unter der Führung des „Stalkers“, der am Rande der Welt in einer vom
Verfall gezeichneten Industrielandschaft lebt, begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller in die mysteriöse „Zone“ wo es angeblich
einen Ort geben soll, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung
gehen.
Andrej Tarkowskij drehte diesen neben „Solaris“ wohl ungewöhnlichsten und wohl auch besten Science-Fiction-Film aller Zeiten nach Motiven des Romans „Picknick am Wegesrand“ der Brüder Strugatzkij.
22.00
A HARD DAY’S NIGHT (Yeah Yeah Yeah)
R: Richard Lester
Mit John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Ringo Starr,
UK 1964, 87 min, OmU, digitaler Ton
„Die Komödie ist eine der inspirierendsten, die je auf die Leinwand
gebracht wurden. Die Musik ist von allererster Güte. Der Film ist eine
anarchische Mischung von Musik, Komödie und allgemeiner Hysterie.
Pures, ungetrübtes Spektakel. (Miguel Péndas)
Montag, 4. August
20.00
LE GOUT DES AUTRES (Lust auf anderes)
R: Agnès Jaoui
Mit Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri, Brigitte Catillon
F 2000, 112 min, OmU
Die Diktatur des Geschmacks schränke die Lust auf anderes ein, sagen
Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, die kreativen Primärkräfte dieses
Films. Wer sich immer nur im gleichen Milieu aufhalte, verliere die
Offenheit gegenüber anderen. „Lust auf Anderes“, das fabelhafte Regiedebut Jaouis, erzählt im Umkehrschluß genau davon: wie man einen
Mann, dem man dies am wenigsten zutraut, sich von einem Ambiente
in ein anderes wagt, was er dabei gewinnt und zu verlieren droht.
„LE GOUT DES AUTRES berichtet von der Zerbrechlichkeit der Beziehungen: Ein Blick, ein Moment entscheiden über Glück und Unglück,
über Fortschritt oder Verharren in der Monotonie.
Stefan Grissemann, Die Presse
22.00
THE OTHERS
R: Alejandro Amenábar
Mit Nicole Kidman, Fionnula Flanagan, Alakina Mann
USA/F/Spanien 2001, 101 min, OmU
In einer alten Villa auf der Insel Jersey wartet Grace mit Ihren zwei
Kindern Anna und Nicholas 1945 auf die Rückkehr des Gatten und
Vaters. Doch der lässt auf sich warten. Statt seiner tauchen The Others
auf, gespenstische Wesen aus der Schattenwelt. Zunächst zeigen sie
sich nur Anna. Oder schwindelt die Halbwüchsige, um dem kleinen
Bruder Angst einzuflößen?
Subtil in der Gestaltung und psychologisch ausgeklügelt im Erzählen,
gelang Alejandro Amenábar ein Thriller, der tatsächlich unter die Haut
geht. Horror ohne äußere Gewalt, ohne Blutorgien – und gerade deshalb von irrwitziger Durchschlagskraft.
Dienstag, 5. August
Andrej Tarkowskij
19.45
NOSTALGHIA
R: Andrej Tarkowskij
Mit Oleg Jankovskij, Domiziana Giordano, Erland Josephson
I/F/UdSSR 1983, 125 min, dF
NOSTALGHIA, hat Tarkowskij erklärt, „handelt nicht von meiner Einstellung zu Italien, dem einzig fremden Land, in dem ich eine Nähe zu den
Leuten empfinde. Er spricht von meiner Erfahrung, von meiner Loslösung zu meinem Heimatland. In gewissen Sinne ist es die Geschichte
einer Krankheit, eines Gedächnisverlustes: der Nostalghia.
„NOSTALGHIA ist ein italienischer Film über Russland, ein Film im und
des Exils; eine Doppelbelichtung von Ferne und Nähe, Erinnerung und
Erfahrung. NOSTALGHIA ist ein Requiem: ein schmerzlicher Abschied.“ (Wolfgang Schütte, Frankfurter Rundschau)
22.00
BLUE MOON
R: Andrea Dusl
Mit Detlev Buck, Josef Hader, Viktoria Malektotovych
Ö 2002, 90 min
Blue Moon, you saw me standing alone. Without a dream in my heart,
without a love of my own.
Für Johnny Pichler ist klar, mit den Zeilen dieses Evergreens kann nur
er gemeint sein. Der stoische Geldbote ist ein Mann ohne Vergangenheit, für den Rettung einzig in der Zukunft liegen kann. Kein Wunder
also, dass es für diesen Held aus Austria kein Halten mehr gibt, als er
der Frau seiner Träume in Gestalt eines rätselhaften Callgirls begegnet... Großer Diagonale-Preis 2003.
Mittwoch, 6. August
19.45
ALL OR NOTHING
R: Mike Leigh
Mit Timothy Spall, Lesley Manville, Alison Garland, Ruth Sheen
UK/F 2002, 127 min, OmU
„Wahrhaftig“ wäre wohl die trefflichste Beschreibung für das Kino des
Briten Mike Leigh. Wieder einmal erzählt Leigh von den großen Sorgen
der kleinen Leute – und macht erneut großes Kino daraus. VorstadtTristesse in Sozialwohnungen, Alkoholismus, sexuelle Belästigung am
Arbeitsplatz, ungewollte Schwangerschaft, Magersucht und Fettleibigkeit, jugendliche Gewalttätigkeit und eine Ehe, deren Liebe längst
erloschen scheint – mit dieser Problem-Palette ließe sich leicht eine
ganze Staffel der „Lindenstraße“ füllen. Doch was hier so schwer nach
Klischee und Sozialpädagogen-Kitsch klingt, entpuppt sich bei Leigh als
erstaunlich lebensnah. Mehr noch: als ebenso spannend wie bewegend. (Dieter Oßwald)
22.00
ADAPTATION
R: Spike Jonze
Mit Nicolas Cage, Meryl Streep, Chris Cooper, Tilda Swinton
USA 2002, 114 min, OV
Wo soll ich anfangen? Wo komme ich her? Mit diesem Problem schlägt
sich auch Autor Charlie Kaufman herum, der das unverfilmbare Buch
„The Orchid Thief“ von Susan Orlean in ein Filmscript verwandeln soll...
Es gibt die Filme über Märchen und Träume. Es gibt Filme über das
Leben. Und es gibt Filme über das Filmemachen. Letztere sind eigentlich nur für die ganz schlimmen Filmfans, solange diese Spielereien
nicht auch etwas von den ersten Filmen enthalten. ADAPTATION hat
das alles und ist nicht nur in dieser Hinsicht einzigartig.
Donnerstag, 7. August
Andrej Tarkowskij
19.30
OPFER (Offret)
R: Andrej Tarkowskij
Mit Erland Josephson, Susan Fleetwood, Valerie Mairesse
Schweden/UK/F 1986, 145 min, DF
Alexander, ein zurückgezogener lebender ehemaliger Schauspieler, ein
Wortspieler also auch, sinniert vor sich hin und stellt fest, dass immer
nur über katastrophale Entwicklungen in der Welt geredet und doch
nicht wirklich etwas dagegen getan wird. Er beschließt, ein Opfer zu
bringen, als seinen Beitrag an die Rettung der Menschheit. Er zerstört
sein habe, hört auf zu reden und konzentriert sich ganz aufs Dasein.
Neues lateinamerikanisches Filmwunder
22.00
TAXI - UN ENCUENTRO
R: Gabriela David
Mit Diego Peretti, Josefina Viton
Argentinien 2002, 93 min, OmU
Gabriela David ist mit ihrem packenden Debütfilm die lateinamerikanische Antwort auf Martin Scorseses „Taxi Driver“ gelungen. TAXI – EN
ENCUENTRO ist eine Mischung aus Gangsterfilm, Melodram und
Liebesgeschichte, welche seine Spannung aus einer traumähnlichen
Erwählweise bezieht, die die Motive, Absichten und Beziehungen seiner
Protagonisten bis zum Schluß offen hält. „TAXI - EN ENCUENTRO“,
schrieb die „Süddeutsche Zeitung“, „ist ein Filmgedicht voller überraschender Wendungen, ein packendes Buenos Aires-Nocturno über
Randfiguren, das einen mitten ins Herz trifft.“
Freitag, 8. August
19.45
THE MAGDALENE SISTERS
(Die unbarmherzigen Schwestern)
R: Peter Mullan
Mit Geraldine McEwan, Anne-Marie Duff, Nora-Jane Noone, Dorothy
Duffy
UK/Irland 2002, 119 min, OV
Die Magdalenen-Heime in Irland wurden geleitet von den Barmherzigen
Schwestern (Sisters of Mercy). Ihr Auftraggeber: die katholische Kirche.
Familien und Waisenhäuser schickten dorthin junge, „gefallene“ Mädchen. Waren sie erst einmal dort, wurden sie eingesperrt (oft ein Leben
lang) und mussten in Wäschereien arbeiten, um dabei ihre Sünden zu
bereuen. Das letzte Magdalenen-Heim in Irland wurde 1996 geschlossen, vor noch nicht einmal sieben Jahren.
Peter Mullan erzählt das Schicksal von drei dieser Schwestern auf eine
überzeugenden, realistische Weise. Vor allem die Darstellerinnen
haben alle Freiheiten in dieser packenden (Kriminal-)Geschichte.
preview
22.00
STANDING IN THE SHADOWS
OF MOTOWN
R: Paul Justman
mit den Funk Brothers: Jack Ashford, Bob Babbitt, Johnny Griffith,
Joe Hunter, Uriel Jones, Joe Messina, Eddie Willis, Benny „Papa Zita“ Benjamin, James Jamerson, Eddie „Bongo“ Brown, Earl Van Dyke, Robert White, Richard „Pistol“ Allen
USA 2002, 108 min, OmU
Sie sind Amerikas größte „Hit Machine“. Ihre Musik ist weltberühmt,
aber ihre Namen kennen die wenigsten. Sie gaben den Songs von
Marvin Gaye, Stevie Wonder, the Temptations, Diana Ross und vielen
anderen Stars von Motown Records den entscheidenden Groove. Sie
nennen sich selbst die „Funk Brothers“.
STANDING IN THE SHADOWS OF MOTOWN führt die Fank Brothers
endlich dahin, wo sie hingehören – ins Rampenlicht.
2002 New York Film Critics Circle Award in der Kategorie „Best NonFiction Film“, 2002 National Society of Film Critics Award
in der Kategorie „Best Non-Fiction Film“.
Samstag, 9. August
19.00
ATANARJUAT
– DIE LEGENDE VOM SCHNELLEN LÄUFER
R: Zacharias Kunuk
Mit Natar Ungalaaq, Sylvia Ivalu, Peter-Henry Arnatsiaq
Kanada 2001, 172 min, OmU
„Dieser Film ist eine Seltenheit im Kinobetrieb der Gegenwart. Er hat
etwas zu zeigen und zu erzählen.“ (Stefan Grissemann im „Profil“)
22.00
DER LETZTE TANGO IN PARIS
R: Bernardo Bertolucci
Mit Marlon Brando, Maria Schneider, Jean-Pierre Leaud
I/F 1972, 124 min, OmU
Die junge Französin Jeanne und der alternde Amerikaner Paul suchen
in Paris nach einer neuen Bleibe. Ihre Zufallsbegegnung bei der Besichtigung einer Wohnung hat Folgen: Beide wollen nämlich nur nur das
eine - und das ist Sex. Zwischen dem ungleichen Paar entbrennt eine
leidenschaftliche Affäre, die weder Tabus noch Grenzen kennt.
Sonntag, 10. August
preview
18.45
GAMBLING, GODS AND LSD
R: Peter Mettler
Schweiz/Kanada 2002, 180 min, OmU
Die Nachforschungen eines Filmemachers im Gebiet der Transzendenz
werden zu einem dreistündigen Trip durch Länder und Kulturen, wo
sich Menschen, Orte und Zeiten miteinander verbinden.Von Toronto,
dem Ort seiner Kindheit, bricht Peter Mettler zu seiner Reise auf. Sie
beinhaltet unter anderem eine religiöse Massenveranstaltung in einem
Flughafenhotel, Sprengarbeiten in Las Vegas, Spurenverfolgung in der
Wüste Nevadas, Chemie und Strassenleben in der Schweiz und das
Nebeneinander von Technologie und Göttern im heutigen Indien. Unterwegs finden sich überall die gleichen Themen: Lust auf Nervenkitzel,
Glück, Schicksal, Glauben, Wahrnehmungserweiterung und die Sehnsucht nach Sicherheit in einer ungewissen Welt. Wirklichkeit verbindet
sich mit Phantasie; die Suche nach Sinn und die Suche nach Ekstase
beginnen, ineinander überzugehen.
Großer Preis (Bester Film) Dokumentarfilmestival Nyon 2002
22.00
DER MANN OHNE VERGANGENHEIT
R: Aki Kaurismäki
Mit Markku Peltola, Kati Outinen, Kaija Pakarinen
Finnland/F/D 200297 min, OmU
Ein Namenloser, überfallen und ausgeraubt nach einer Zugfahrt und
von den Ärzten für tot erklärt, findet sich plötzlich erinnerungslos in
einem zweiten Leben wieder...
„Ein Wunder an poetischer Imagination, ein Märchen von vollendeter
Schönheit, ein Film des Anmuts und der Würde, eine Ballade über
Solidarität unter den Erniedrigten und Beleidigten und in seinen glänzend leuchtenden Primärfarben auch ein Muster opulenter Farbdramaturgie.“ (Blickpunkt Film)
Montag, 11. August
20.00
KAMA SUTRA
R: Mira Nair
Mit Indira Varma, Sarita Choudhury, Ramon Tikaram
Indien 1996, 117 min, dF
Im Indien des 16. Jahrhunderts entbrennt zwischen Prinzessin Tara und
Ihrer Dienerin Maya ein leidenschaftlicher Kampf zwischen materieller
und sinnlicher Macht. Als Maya Taras Auserwählten, den König, noch
vor der Hochzeitsnacht verführt, schein der Triumpf nahe. Aber die
Dienerin der Lust verliebt sich in einen anderen – mit tragischen Konsequenzen.
Ein Traum aus Bildern, Farben, Kostümen und schönen Menschen.
22.00
LE FATE IGNORANTI
R: Ferzan Ozpetek
Mit Margherita Buy, Stefano Accorsi, Serra Yilmaz
I/F 2001, 105 min, OmU
Ähnlich wie in „Hamam“ stellt Ozpetek hier die Welt des gehobenen
Bürgertums einer bunt-chaotischen Außenseiterwelt gegenüber. Ähnlich wie Almodóvar gelingt es dem Regisseur seinen Kosmos exzentrischer Charaktere liebevoll zu zeichnen. Auch die “ahnungslosen Feen”
Antonia und Michele bewegen sich aufeinander zu...
Oztepek umkreist seine Themen Liebe, Verlust und Freundschaft mit
berührender Intensität.
Dienstag, 12. August
19.45
LANTANA
R: Ray Lawrence
Mit Anthony LaPaglia, Geoffrey Rush, Barbara Hershey
Australien 2001, 120 min, OmU
Eine Frau verschwindet. Vier Ehepaare verstricken sich in einem Dickicht von Liebe, Verrat, Sex und Tod.
Lantana ist ein Thriller, doch sein eigentliches Thema ist die Liebe. Es
geht um die Fehler, die wir begehen, um die bösen Folgen, an denen
wir dann zu leiden haben, und um unsere Bemühungen, die Dinge
wieder ins Lot zu bringen.
22.00
ELLING
R: Petter Næss
Mit Per Christian Ellefsen, Sven Nordin, Marit Pia Jacobsen
Norwegen 2001, 89 min, OmU
Da gibt es die einen, die überqueren allein auf Skiern den Südpol. Und
dann gibt es die anderen, die haben schon Probleme, im Restaurant
aufs Klo zu gehen. Von diesen anderen erzählt ELLING.
„Diese Komödie ist ein großes Geschenk.“ (Der Spiegel)
Mittwoch, 13. August
20.00
OPEN HEARTS (Elsker dig for evigt)
R: Susanne Bier
Mit Sonja Richter, Nikolaj Lie Kaas, Mads Mikkelsen
Dänemark 2002, 113 min, OmU
OPEN HEARTS ist ein Film über Versprechungen, die wir nicht einhalten können, über das Leben, das wir nicht planen können. Es ist ein
Film über das Leben, die wahre Liebe und über die Verantwortung, die
wir für die Menschen haben, die wir lieben.
22.00:
RICHTUNG ZUKUNFT
DURCH DIE NACHT
R: Jörg Kalt
Mit Simon Schwarz, Kathrin Resetarits, Georg Friedrich
Ö 2002,60 min
Eine Liebesgeschichte im Rückwärtsgang: „Der schönste Liebesfilm
des Jahres kommt aus Österreich.“ (Christoph Huber in der „Presse“)
Vorfilm: SONNENFLECKEN (Ö 1998, Barbara Albert, 25 Min.)
Donnerstag, 14. August
Bollywood!
19.30
SOMETIMES HAPPY SOMETIMES SAD
R: Karan Johar
Mit Amitabh Bachchan, Jaya Bachchan, Hrithik Roshan, Sharh Rukh
Khan Kajol, Kareena Kapoor
Indien 2001, 210 min, OmU
Dieser Film hat alles was zu einem typischen Bollywood-Kinoerlebnis
gehört: Mitreißende Musik, atemberaubende Tanzeinlagen, ergreifende
Dramatik, und das alles - wie selbstverständlich - vor fantastisch bizarren Kulissen. Die Geschichte ist Spiegelbild des modernen Indiens:
Eine Familie zerrissenzwischen starren Traditionen und nach Freiheit
verlangenden Gefühlen.
Sometimes Happy Sometimes Sad schafft es durchgängig zwischen
Tränen und Lachen zu fesseln und man möchte gerührt aufspringen
und vor Freude mittanzen. Wenn dann der Vorhang fällt wünscht man
sich nur eins: lass es nicht vorbei sein!

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