14.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen
Transcrição
14.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen
Der Bayerwald-Bote ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS REGEN · ZWIESELER ZEITUNG 61. Jahrgang / 7.Woche / Nr. 37 Dienstag, 14. Februar 2006 HEUTE Einzelpreis 1,20 Euro Entführer drohen mit Geisel-Mord Verdi weitet Streiks aus Die Streiks im Öffentlichen Dienst sind auf acht Bundesländer ausgeweitet worden. Verdi-Chef Frank Bsirske (Foto) drohte gestern mit einem langen Arbeitskampf. Kommentar S. 2/Bericht S. 4 Mehrkosten für Privatversicherte? SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach möchte die Privatversicherten in den Risikostrukturausgleich einbeziehen. Das würde für sie rund 100 Euro Mehrkosten pro Monat verursachen. Seite 2 Neues Video mit den im Irak verschleppten Deutschen aufgetaucht − Kidnapper sprechen von „letztem Signal“ Kairo (dpa). Die Entführer kreten neuen Forderungen geder beiden im Irak gekidnapp- stellt und auch keine Frist geten Ingenieure aus Leipzig ha- setzt. Die Geiselnehmer spraben in einem neuen Video er- chen von einem „letzten Sineut mit der Ermordung ihrer gnal“. Geiseln gedroht. Der arabische In dem Video sind René Nachrichtensender Al Arabiya, Bräunlich (32) und Thomas der das Video gestern Abend Nitzschke (28) zu sehen, die ausstrahlte, erklärte, die Ent- schweigend und mit ernsten führer hätten aber keine kon- Gesichtern ihre Ausweispapie- re in die Kamera halten. Die beiden Männer tragen orangefarbene Hemden und knien am Boden. Hinter ihnen stehen die schwarz vermummten, bewaffneten Entführer, von denen einer eine Erklärung verliest. Der Ton des Videobandes war bei Al Arabiya nicht zu hören. Eine Sprecherin des Senders erklärte nur, die Geiselnehmer hätten gedroht, die beiden Männer zu töten. Das Video zeigt als Aufnahmedatum den vergangenen Samstag. Die Geiselnehmer hatten in einem früheren Videoband gedroht, die Geiseln zu töten, falls die Bundesregierung nicht alle Kontakte zu der irakischen Übergangsregierung abbrechen sollte. Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Wochen mehrfach erklärt, sie habe sich bislang vergeblich um Kontakt zu den Entführern bemüht. Nitzschke und Bräunlich waren am 24. Januar in der nordirakischen Stadt Baidschi entführt worden. (Seite 4) Der Sprache Flügel verliehen Vor 150 Jahren ist in Paris Heinrich Heine gestorben. Zu einem ihrer größten Dichter hatten die Deutschen allerdings stets ein eher zwiespältiges Verhältnis. Feuilleton Pronold Chef der SPD-Landesgruppe Glagow gewinnt Biathlon-Bronze Berlin (pnp). Florian Pronold, Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Rottal-Inn, Ein Beichtender hat in Dietersburg ist neuer Chef der bayerischen (Lkr. Rottal-Inn) nicht nur sein Ge- SPD-Landesgruppe im Bundeswissen erleichtert, sondern bei Pfarrer Konrad Kuhn (Foto) auch tag. Der 33-Jährige wurde geseine Maschinenpistole und eine tern auf einer Klausurtagung in Handgranate abgegeben. Bayern Berlin im zweiten Wahlgang mit einer Stimme Mehrheit gewählt, wie die Landesgruppe Doch Werkschließungen bei VW? bekannt gab. Der gebürtige Zur Sanierung von VW erwägt Markenchef Wolf- Deggendorfer Pronold tritt dagang Bernhard auch Schließungen von Betriebstei- mit die Nachfolge des bisherilen. Die VW-Werke hätten 2005 einen hohen dreigen Vorsitzenden Ludwig Stiegstelligen Millionenverlust eingefahren. Wirtschaft ler an, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete. GegenkanHauptschüler testen Erwachsene didat Pronolds war der oberImmer werden sie benotet − jetzt haben die Schüler bayerische Abgeordnete Klaus der 9a der Hauptschule Regen den Spieß umge- Barthel (50). Dieser hatte den dreht. In einem Test nahmen sie die Allgemeinbil- ersten Wahlgang für sich entdung der Erwachsenen unter die Lupe. Seite 25 schieden, aber lediglich eine einfache Mehrheit erreicht. Im Heimatsport Seite 22 zweiten Wahlgang siegte dann Familienanzeigen Seite 31 Pronold mit zehn zu neun Stimmen. Pronold und Barthel betonten anschließend, als Team eng zusammenarbeiten zu wollen. (Standpunkt/Seite 3) Bei der Beichte Waffen abgegeben Trumpfkarte für Ostbayern Von Ernst Fuchs Seite 6 Seehofer erwägt frühere Stallpflicht Berlin (dpa). Deutsches Geflügel muss wegen der Vogelgrippe in Europa voraussichtlich schon in den nächsten Tagen wieder in den Stall. Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) erwägt, das vorsorgliche Freilaufverbot früher als geplant zu verhängen, nachdem das aggressive Virus H5N1 in mehreren europäischen Ländern entdeckt worden ist. „Der Bundesminister ist geneigt, die Stallpflicht, die erst für den 1. März vorgesehen war, vorzuziehen“, sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Hinrichs. Die endgültige Entscheidung steht aber noch aus. Entsprechende Beratungen Seehofers mit Experten sollen heute fortgesetzt werden. Am Wochenende war das gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 erstmals in Italien und Griechenland nachgewiesen worden. (Journal) STANDPUNKT Martina Glagow jubelt über ihren dritten Platz beim Biathlon-Wettbewerb über 15 Kilometer. Obwohl sich auch einige ihrer Mannschaftskolleginnen zuvor Medaillenchancen ausgerechnet hatten, war sie die einzige deutsche Biathletin, die gestern den Sprung aufs Treppchen schaffte. (Foto: dpa) Turin (dpa). Martina Glagow hat bei den Olympischen Winterspielen in Turin die fest anvisierte Medaille für die deutschen Biathlon-Damen über 15 Kilometer geholt. Die 26-Jährige aus Mittenwald gewann gestern in San Sicario Bronze und musste sich nur der Olympiasiegerin Swetlana Ischmuratowa und deren russischer Landsfrau Olga Pylewa geschlagen geben. Dagegen erlebten ihre Teamkolleginnen eine herbe Enttäuschung. Besonders Gold-Favoritin Kati Wilhelm blieb als 17. weit hinter den Erwartungen. (Sport) Dass er sich nichts trauen würde oder konfliktscheu wäre, können Florian Pronold nicht einmal seine ärgsten politischen Gegner nachsagen, allerspätestens nicht mehr seit seinem Aufstand gegen die Agenda 2010-Pläne seines damaligen Kanzlers und Parteichefs Gerhard Schröder, einer Revolte einer Hand voll Genossen, die ihn bundesweit bekannt machte. Seither geht der Bundestagsabgeordnete aus Deggendorf, der sich in seinem Wahlkreis in der SPD-Diaspora Rottal-Inn zuletzt mit 22 % begnügen musste, umso unbeirrter seinen politischen Weg − und der führt bislang schnurstracks nach oben. Seit 2004 Landes-Vize der bayerischen SPD, seit gestern Chef der bayerischen SPD-Landesgruppe im Bundestag. Da scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis der 33 Jahre junge Rechtsanwalt von seinem Förderer Ludwig Stiegler auch den Landesvorsitz übernimmt, schon 2007 oder erst 2009? Mit „Next Generation“ startete Pronold kürzlich mit einem Netzwerk jüngerer Parteifreunde ein Projekt, dessen Ziel es ist, die Vorherrschaft der CSU in Bayern zu brechen. Ein überaus ehrgeiziges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass die SPD in Bayern trotz respektabler Persönlichkeiten an ihrer Spitze und vorübergehender Schwächephasen der CSU seit Jahrzehnten nicht dauerhaft auf die Beine kommt. Für Ostbayern kann Pronolds gestriger Karriereschritt nur von Vorteil sein. Entweder die SPDund CSU-Landesgruppe verbünden sich innerhalb der Großen Koalition, um im Bund oder gegenüber der EU Durchschlagskraft zu bündeln und für die Region strukturell etwas zu bewegen, z. B. den Ausbau der Verkehrswege, oder Pronold nutzt seine Hausmacht, um die Staatsregierung zu piesacken, wenn diese etwa in der irrtümlichen Annahme, die traditionell satten CSU-Wahlergebnisse in der Region seien gottgegeben, Entwicklungs-Chancen für Ostbayern vernachlässigen sollte. Schneechaos: Noch immer Anwesen von Außenwelt abgeschnitten Von Andreas Nigl Langfurth. Einen Schneepflug haben sie zum letzten Mal am Montag vor acht Tagen gesehen. Und seitdem warten sechs Bewohner von mehreren abgelegenen Anwesen bei Oberlangfurth am Hang des Brotjacklriegel (Lkr. Freyung-Grafenau) darauf, dass die Zufahrtsstraßen zu ihnen freigeräumt werden. Ein Rettungsversuch mit schweren Fräsen scheiterte gestern. Jetzt sollen Bagger den Weg freimachen. „Drei Tage können wir noch durchhalten, dann ist aber Schluss.“ Die 67-jährige Rosemarie Matthies nimmt es locker, als sie am Telefon Auskunft über ihre Situation gibt. Die Rentnerin bewohnt ihr Häuschen zusammen mit ihrem Lebensgefährten Helmut Duschl und einem Hund. „Verhungern werden wir nicht, die Vorräte langen noch einige Zeit“, erzählt sie weiter, mit einem Schmunzeln in der Stimme. Sie habe schon immer die Angewohnheit gehabt, große Vorräte anzulegen. „Das zahlt sich jetzt aus.“ Der Gefrierschrank sei voll, genügend Kartoffeln im Haus. Und was genauso wichtig sei − auch das Hundefutter reiche noch ein paar Tage. Doch das Warten auf Rettung zehre schon an den Nerven. Die letzten Tage habe man meistens mit Schneeschaufeln verbracht. Zuerst das Dach („Gott sei Dank ist das noch nicht eingestürzt“), dann den Bereich um das Haus. „Den kleinen Gang zur Garage haben wir schnell aufgegeben. Macht nichts − Auto fahren können wir zurzeit sowieso nicht.“ Dass es so schlimm kommen „Da drunter ist die Zufahrtsstraße zu den abgeschnittenen Häusern“: Schöfwegs Bürgermeisterin Helga Weinberger und 2. Bürgermeister Christian Meier vor der Schneewand, vor der gestern sogar große Fräsen kapitulieren mussten. (Foto: Witte) werde, damit habe man aber nicht gerechnet, so die 67-Jährige weiter. Früher, da sei ihr abgelegenes kleines Haus manchmal ein, höchstens zwei Tage abgeschnitten gewesen. Aber gleich acht Tage, das habe es noch nie gegeben. Das letzte motorisierte Gefährt, das sie gesehen habe, sei der Schneepflug gewesen, der am vorletzten Montagvormittag vorbeigekommen sei. „Der hat Salz gestreut und ist dann verschwunden.“ Manchmal rufe Bürgermeisterin Helga Weinberger bei ihnen an und erkläre ihnen die derzeitige Lage. „Die Schneefräsen sind nicht durchgekommen“, sei das Letzte gewesen, was sie ihnen berichtet habe. „Wir wissen es nicht, wann wir es schaffen werden“, sagte Helga Weinberger gestern zur PNP. Hauptproblem sei ein zirka zehn Meter langer und zwei Meter hoher Schneewall, der hart wie Beton sei. „Wenn wir den mit den Baggern durchbrochen haben, können wir uns daranmachen, die 500 Meter zu räumen.“ Ganz zum Haus werde man aber wahrscheinlich nicht freifräsen können. „Da müssen wir uns für die letzten Meter eine andere Lösung überlegen.“ So wird Rosemarie Matthies weiter auf den zugeschneiten Weg schauen − und hoffen, dass irgendwann die zugesagte Rettung auftauchen wird. Und auch am Ende des Telefonats hat sie ihren Humor noch nicht verloren. „Das ist schön, dass Sie angerufen haben. Tut gut, wenn man merkt, dass man noch nicht ganz vergessen worden ist.“ (Bayern) BAYERN Millionenschäden durch Schneechaos − Wieder ein Toter Dienstag, 14. Februar 2006 Nummer 37 / Seite 7 70-Jähriger stürzte vom Dach und erstickte im Schnee − Erste Schadensschätzungen der Landkreise − Museumsdorf vom Einsturz bedroht Spiegelau/Zwiesel (pnp). Die Schneemassen haben ein sechstes Todesopfer gefordert. Ein Mann ist gestern Vormittag in Reinhardsschlag bei Klingenbrunn (Lkr. Freyung-Grafenau) von einem Dach gestürzt, nachdem ihn eine Schneelawine mitgerissen hatte. Der 70-Jährige fiel kopfüber in den Schnee, in dem er nach ersten Erkenntnissen der Passauer Kriminalpolizei erstickte. Sein Bruder fand den Toten. Der Rentner war ohne Sicherung auf den Anbau seines Wohnhauses geklettert, um das Dach vom Schnee zu befreien. In den vergangenen Tagen waren bereits vier Menschen in Bayern sowie ein Mann nahe der bayerischen Grenze in Oberösterreich im Kampf gegen die Schneemassen „Nicht ungesichert aufs Dach steigen“ ums Leben gekommen. Nach Angaben des Roten Kreuzes erlitten 50 Menschen bei Stürzen teils schwerste Verletzungen. Das BRK warnt deshalb erneut davor, nicht ohne Sicherung auf ein Helfer der Freiwilligen Feuerwehr schaufelten gestern die Dächer des Museumsdorfes Bayerischer Wald in Dach zu steigen. „Das gilt vor al- Tittling ab. Die historischen Höfe drohen unter den Schneelasten zusammenzubrechen. (Foto: Haasz) lem für Privatleute“, betonte BRK-Sprecherin Hanna Hut- Landkreis Deggendorf nannte am Lage als relativ entspannt. Ges- 300 und 400 Gebäude vom Einschenreiter. Abend eine geschätzte Schadens- tern Abend jedoch die schlechte sturz bedroht. Unentwegt geDie Landkreise Regen, Passau summe in Höhe von 25 bis 30 Mil- Nachricht für die Fürstensteiner: schippt und gefräst wurde weiterlionen Euro. Das bayerische Kabi- Die Bewohner von 27 Häusern hin in den Gebieten Bernried, und Deggendorf gaben gestern erste Schätzungen über die Scha- nett will am heutigen Dienstag ei- mussten die Nacht in Räumen ver- Grafling, Grattersdorf, Schaudenshöhe ab. Die Schäden an Ge- ne vorläufige Schadensbilanz vor- bringen, in denen sie eine sichere fling, Lalling und Schöllnach bäuden im Regener Raum liegen legen und über finanzielle Hilfen Betondecke über dem Kopf hat- (Lkr. Deggendorf). Dort sind wie auch im Landkreis Freyung-Graden Angaben nach im zweistelli- für die sechs betroffenen Land- ten. Es war unklar, ob die Dachfenau noch immer Gehöfte von gen Millionenbereich. Für Materi- kreise und deren Bewohner bera- stühle der schweren Schneelast der Außenwelt abgeschnitten. al wie etwa Schneeschaufeln und ten. Ministerpräsident Edmund Zwiesel war für den AutoverHelfer schaufeln und Sprit sei eine sechsstellige Summe Stoiber kündigte schnelle und unkehr gesperrt. Die Straßen wurfräsen unentwegt ausgegeben worden, teilte das bürokratische Hilfe für die den für Lkw freigehalten, die den Landratsamt mit. Auch im Land- Schnee-Opfer an. Bayern wolle Schnee aus dem Ort bringen, so kreis Passau kommen Schätzun- sich bei dieser Unterstützung an standhalten würden. Vom Ein- Anton Weghofer vom Landratsgen zufolge fünf Millionen Euro Hilfspaketen orientieren, wie sie sturz bedroht ist auch das Muse- amt. Gleiches Bild im Raum Paszusammen, allein was die Gebäu- beispielsweise bei Hochwasser- umsdorf Bayerischer Wald in Titt- sau. Der Sprecher des Landratsdeschäden betrifft. „Wir brauchen katastrophen geschnürt werden. ling (Lkr. Passau). Helfer kämpf- amts Eduard Bosch: „Wir sorgen Unterdessen gab es im Land- ten gegen die Schneemassen auf dafür, dass die Schneemassen aus die Hilfe aus dem Katastrophenfonds des Freistaats“, erklärte kreis Passau eine dramatische den 100 historischen Höfen. Im den Gemeinden gebracht werLandrat Hanns Dorfner. Der Wende: Noch am Sonntag galt die Landkreis Regen sind zwischen den.“ Ein 70-Jähriger stürzte gestern bei Klingenbrunn (Lkr. Freyung-Grafenau) vom Dach seines Hausanbaus. Der Mann fiel kopfüber in den Schnee und erstickte. Sein Bruder fand den Toten. (Foto: Witte) „Regenfront kommt morgen Abend“ Unfreiwillige Werbung für Bayerwald Experten warnen vor Hochwasser − „Bis zu 20 Liter pro Quadratmeter“ Ostbayern als Wintersportregion: Zugriffe auf Internetseiten verdreifacht Passau (ism/ck). Ostbayern muss sich nach den Prognosen der Wetterexperten nun auf Regen und Hochwasser gefasst machen. „Morgen Abend zieht von Westen eine Regenfront nach Osten“, kündigte Anna Ulrich-Merten vom Wetterdienst „meteoXpress“ gestern an. Schlimmstenfalls könnten in der Nacht „bis zu 20 Liter Regen pro Quadratmeter“ fallen. In den Krisengebieten sei davon auszugehen, „dass der Niederschlag in den Schneemassen wie in einem Schwamm gespeichert bleibt“, warnte auch Umweltminister Werner Schnappauf. Lokale Überflutungen seien dennoch in den tieferen Lagen Ostbayerns möglich. Ein besonderes Problem könnte das auf den Flüssen treibende Eis werden, erklärte Schnappauf. Betroffen sind hiervon vor allem die Ilz bei Ruderting (Lkr. Passau) und Passau sowie der Regen in Dacheinsturz: Polizei sucht Meteorologen Töging (pnp). Ungewöhnliche „Fahndung“ der Kripo: Im Zusammenhang mit dem Einsturz des Supermarktes in Töging (Lkr- Altötting) werden jetzt Hobby-Meteorologen gesucht, die WetterAufzeichnungen der letzten fünf Jahre zur Verfügung stellen können. Es geht hier vor allem um die Schneefälle und -höhen. Neben den amtlichen Wetteraufzeichnungen sollen auch lokale Werte herangezogen werden. Wer etwas beisteuern kann, soll sich an die Kripo Mühldorf, 콯 08631/36730 wenden. Das Dach war am 7. Februar eingestürzt. Verletzt wurde niemand. Die Angestellten und Kunden konnten den Markt rechtzeitig verlassen. den Stadtbereichen von Cham sef Feuchtgruber, stellvertreten- Von Jessica Hirthe und Roding. der Leiter des WasserwirtschaftsBodenmais/Freyung. Für unIn Passau sind die Verantwortli- amtes Deggendorf. Ähnlich sei es chen bereits „sensibilisiert“. „Wir 1993 gewesen: Damals erreichten freiwillige Werbung hat die ständige Präsenz Ostbayerns in den haben im Bayerwald Schneelagen die Wassermassen aus Schönberg überregionalen Medien, die tägvon bis zu drei Metern. Und wenn (Lkr. Freyung-Grafenau) die Stadt lich aus dem Katastrophengebiet das taut, dann kommt es mögli- Passau innerhalb von sieben berichtet haben, gesorgt. Schneecherweise auch zu uns“, sagte Jo- Stunden. touristen und Skiurlauber aus ganz Deutschland sind auf den Bayerwald als Wintersportregion aufmerksam geworden. „Der Name Bayerischer Wald oder einzelne Städte bleiben potenziellen Urlaubern nach den ständigen Wiederholungen im Gedächtnis. Das wirkt sich mit Sicherheit positiv für den Wintertourismus aus“, hofft Ulrike Eberl-Walter, Pressesprecherin des Tourismusverbands Ostbayern. Der Pegel der Donau in Passau ist derzeit mit 3,92 Metern niedrig. Dennoch könnte es mit Regen und Schneeschmelze Hochwasser geben. (rg) ANZEIGE Die Zugriffe auf die Internetseite der Bayerwald-Gemeinde Bodenmais (Lkr. Regen) haben sich verdreifacht. Um die 88 000 pro Tag sind es normalerweise, vergangene Woche waren es pro Tag bis über 260 000, meldet die Tou- len Ernstes gefragt“, für die Geristinfo. „Bei uns ist die Internet- schäftsführerin Jutta Riesinger seite doppelt so stark frequentiert war die Darstellung „reine Panikwie sonst“, berichtet Tourismus- mache“. In den Wintersportorten Chefin Karin Friedl aus Grafenau. laufen die Telefone heiß. „Die „Uns fragt bestimmt keiner mehr, Leute sind beunruhigt, wollen ob wir genug Schnee haben“, sagt wissen, ob sie überhaupt kommen Eva Rossberger, stellvertretende können, ob die Straßen frei sind“, Leiterin der Touristinfo Zwiesel, erzählt Veronika Saller von der ironisch. Dass sich diese „Winter- Touristinfo Bodenmais. Aber man werbung“ vielleicht im nächsten hätte wie auch in Zwiesel größere Jahr positiv auf die Übernach- Stornozahlen abwenden können. tungszahlen auswirken könnte, „Viele haben ihren Urlaub um hofft Christian Kilger, Freyungs ein, zwei Tage verschoben oder Tourismus-Chef. sind trotzdem gekommen“, beZunächst einmal hatten die Ho- richtet Eva Rossberger aus Zwietels in Freyung jedoch mit der Ka- sel. Die Gäste hätten die Situation tastrophen-Berichterstattung zu mit Fassung getragen, schaufeln kämpfen. „Chaos in Ostbayern − geholfen oder sogar ein Abenteuda wurde gar nicht differenziert“, ergefühl entwickelt: „Ich wurde ärgert sich Landkreis-Touristiker tatsächlich nach einem Video Christian Binder. Gut 15 Prozent über das Ausmaß der SchneemasStornos verzeichnete zum Bei- sen gefragt, die eigene Kamera sei spiel der Ferienpark Geyersberg kaputtgegangen.“ Außerdem seiin Freyung. „Habt ihr überhaupt en in Zwiesel auch Abenteuerlusnoch was zum Essen, stehen eure tige aufgetaucht, die extra wegen Häuser noch? − Das wurde ich al- des Schneechaos angereist waren. REGEN Dienstag, 14. Februar 2006 Regen: Redaktion: Am Sand 11, 콯 0 99 21/88 27-17 Fax: 88 27-42, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle/Anzeigen: 콯 88 27-0 − Fax: 88 27-41 DER SCHNEE UND DIE FOLGEN Schulen in Langdorf und Rinchnach heute geschlossen Nummer 37 / Urlauber bleiben der Katastrophenregion treu Kaum Stornierungen in den Hotels − Schaufeln statt Langlaufen Regen (jf). Mitten in der besten Winterurlaubs-Saison hat die Schnee-Katastrophe den Bayerischen Wald erwischt. Doch zumindest der Raum Regen hatte im Tourismus keine merklichen Nachteile zu verzeichnen: Gestern waren viele Hotels und Pensionen gut belegt, und die Urlauber nahmen die Einschränkungen meist verständnisvoll hin. So wie der Mann aus dem Hotel „Eichenbühl“ in Langdorf, der schon am Donnerstag bei der allein wohnenden Hausbesitzerin Inge Berger vor der Katastrophenfall dauert Tür stand. Er könne bei dem Wetter eh nicht zum Langlaumindestens bis Mittwoch fen, meinte er und griff sich die Regen (bb). Mit der Aufhebung des Katastrophenfalls ist nicht vor Mittwoch zu rechnen, Schneeschaufel. „Und dann hat er mir einfach das Garagendach das meldete gestern die Örtliche Einsatzleitung im Landratsamt. Rund 2300 Helfer wer- abgeschaufelt“, erzählt Berger den heute im Landkreis im Einsatz sein. In ganz gerührt. Bürgermeister Fritz Wühr aus der ÖEL bereitet man sich derweil schon auf ein mögliches Hochwasser vor. Die Bevölke- Bodenmais wusste eine ähnlirung mahnen die Einsatzleiter, Schnee nicht che Geschichte zu berichten. in die Gewässer zu kippen und die Gullis vom Ein Urlaubergruppe war dort in Schnee freizumachen. die Kurverwaltung marschiert und hatte gefragt, ob man helArbeitsagentur hilft bei fen könne. „Die sind dann mit dem Bauhof ausgerückt“, sagt der Schneekatastrophe Regen/Deggendorf (bb). Zur Bewältigung Wühr. Barbara Saller von der der Schneekatastrophe steht die Arbeitsagen- Kurverwaltung konnte sich gestur mit den Arbeitsgemeinschaften zur Ver- tern über schlechte Stimmung mittlung von Arbeitslosen auf Anfrage von nicht beklagen: „Die Gäste sind Kommunen zur Verfügung. Es wurden Be- alle gut gelaunt“. Am Freitag sei werber-Pools gebildet, die telefonisch zum es aber schon chaotisch zugeEinsatz gebracht werden können. Interessier- gangen. In den Hotels musste man te kommunale Träger wenden sich an die Agentur in Deggendorf, 콯 0991/ 3101-112. vor allem besorgte Anrufe von Regen (bb). Zwei der Schulen im Raum Regen sind heute noch geschlossen: Langdorf und Rinchnach. Wie es in Langdorf weitergeht, das soll heute vormittag ein Statiker klären. Der Langdorfer Kindergarten öffnet am Mittwoch wieder. Ebenfalls geschlossen bleibt am heutigen Dienstag die Rinchnacher Volksschule, weil dort das Dach abgeräumt wird. Am Mittwoch läuft dort der Unterricht wieder normal. In Regen sind die Turnhallen von Realschule und Zentralschulturnhalle bis auf weiteres von Helfern belegt. Auch die Rinchnacher Turnhalle ist die ganze Woche zu − allerdings wegen normaler Bauarbeiten. Der Regener Kindergarten St. Josef ist heute noch geschlossen. Gästen entgegennehmen, die am Wochenende anreisen wollten. „Aber am Samstag konnten wir ja guten Gewissens berichten, die Straßen seien frei“, sagt Maria Baumgartner vom Hotel Hammerhof in Bodenmais. „Und wenn sie dann da sind, sind sogar Stammgäste begeistert vom Schnee“. Dabei sei ihr selbst schon ziemlich mulmig gewesen, sagt die Hotel-Chefin; ihr Mann ist derweil mit Helfern auf dem Hoteldach beim Schaufeln. Über ein volles Haus freut sich auch Direktor Steffen Gebhardt vom Morada-Hotel Bischofsmais. „Wir haben vor allem ältere Gäste und Familien mit Kindern, aber Stornierungen oder Abreisen gab es kaum“. Dabei hatte man zeitweise sogar mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. „Aber wir haben einen guten Küchenchef, der hat das hinbekommen“, sagt Gebhardt. Von eifrig mitschaufelnden Stammgästen weiß Max Englram von der Tourist-Info in Bischofmais zu berichten. Und ein Urlauber, der die tagelangen Anstrengungen beobachtet hatte, gab bei der Abreise in der Tourist-Info eine Geldspende für die örtliche Feuerwehr ab. Einige Urlaubsgäste hatten sich am Freitag zu den Neumeiers auf den Wieshof bei Ebertsried durchgekämpft. „Die habe ich per Handy über Hangenlei- Wurstsemmeln für die Kraft und ein „Danke“ fürs Gemüt then hergelotst, weil die Rusel ja gesperrt war“, erzählt Leonhard Neumeier. Und natürlich sind gerade die Kinder traurig, dass der Rodelhang und der Reitplatz nicht benutzbar ist . „Aber dafür haben einige Gäste entdeckt, dass man jetzt fantastisch Iglus bauen kann.“ Die Aussichten für Wintersportler sind, abgesehen vom angekündigten Tauwetter, gut. Schon jetzt sind an Arber, Silberberg und Geißkopf wieder alle Pisten präpariert. In Bodenmais sind alle Ortsloipen gespurt, am Bretterschachten soll heute eventuell sogar die Höhenloipe durchgespurt werden. In Bischofsmais sind die Loipen in Ortsnähe befahrbar, nur in Richtung Rusel ist noch kein Durchkommen durch die gigantischen Schneeverwehungen. Hier endet die Loipe an der Straße nach Hermannsried. Vom Schneechaos hat dieser Urlaubsgast nichts mitbekommen. Erst am Sonntag ist er nach Bischofsmais gereist und genießt jetzt Spaziergänge zwischen meterhohen Schneebergen. (Foto: Frisch) Per Funk bringen sie Helfer und Schaufeln zusammen Die Feuerwehrfrau Katrin Schreiner ist seit Mittwoch im Schnee-Einsatz Die Unterstützungsgruppe des örtlichen Einsatzleiters schläft nie Von Ingrid Frisch Von Susanne Öttl Bischofsmais. Welche Muskeln am meisten weh tun, kann Katrin Schreiner gar nicht sagen. „Irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht und man ignoriert den Muskelkater einfach“, sagt die 26-jährige Feuerwehrfrau. Seit sechs Tagen schaufelt sie Schnee von meterhoch verschneiten Dächern. Regen. Auf die Nerven, nein auf die Nerven geht Philipp Nagel die Arbeit in der Unterstützungsgruppe des örtlichen Einsatzleiters nicht. „Das wäre einfach der falsche Ausdruck“, sagt der 27jährige Oberleutnant, der seit Mittwoch sein Leben im Landratsamt verbringt. Hauptsächlich lebt der Verbindungsoffizier der Bundeswehr auf den drei Quadratmetern vor der großen Stellwand, in der alle Einsatzorte und Einsatzgruppen verzeichnet sind. Unterstützt von dem Obergefreiten Thomas Berger und dem Hauptgefreiten René Kaufmann koordiniert er den Informationsfluss zwischen Soldaten an den Einsatzorten, im Materiallager und Kommandeur Oberstleutnant Michael Römermann. Nagel weiß immer, wie viele Soldaten des dritten Bataillons gerade wo was tun und wie viele Schaufeln gerade aus dem Materiallager nach Frauenau transportiert worden sind − außer er schläft gerade kurz auf dem Feldbett, das er irgendwo im Landratsamt aufstellt. „Regenerationszeit ist wichtig; gegen zehn Uhr abends haben wir die letzte Besprechung, morgens geht es ab fünf, sechs Uhr weiter“, sagt Michael Römermann. Einige Helfer arbeiten im Schichtdienst. Denn die Unterstützungsgruppe (UG) schläft nicht. Sie arbeitet unermüdlich Kreisbrandrat Hermann Keilhofer zu. Als örtlichem Einsatzleiter unterstehen ihm sogar Bundeswehr und Polizei. „Das Team von Organisationstalenten“, wie er sagt, sammelt alle Informationen, wertet sie aus und gibt Relevantes weiter. Die UG koordiniert alle Einsatzgebiete und die Kräfte von Bundeswehr, Feuerwehren, THW, Polizei, BRK und Bergwacht. In vielen Fällen läuft die Kommunikation zwischen Keilhofer und den Abschnittsleitern über die UG. Da nicht alle Funkkreise kompatibel sind, werden sie mit Handyverbindungen überlagert. Da kann es schon mal passieren, dass − keinen Meter von Philipp Nagel entfernt − der Ruhmannsfeldener Andreas Müller gleichzeitig über Funk und Handy Wie eine Frau am Rande des körperlichen Kollapses sieht die Habischrieder Feuerwehrfrau beileibe nicht aus. Auch, als sie von ihrem Alltag der letzten sechs Tage erzählt, der nun wirklich alles andere als normal war, fehlt ihrer Schilderung jegliche Dramatik. Immerhin kämpft die junge Frau, die als Arzthelferin arbeitet, seit Mittwochnachmittag an vorderster Front gegen die Schneeberge. Tag für Tag hat sie hunderte von Kilo Schnee von allen möglichen Dächern in Habischried, Bischofsmais und Umgebung abgeschaufelt. Gegen 7.30 Uhr ging’s los, bei Einbruch der Dunkelheit war endlich Schluss. Bei diesem Dauereinsatz hat die engagierte Feuerwehrfrau nicht nur ihre ganze Kraft gegeben, sondern dabei auch einiges mitgenommen − zum Beispiel die Erfahrung, wie viel man mit der nötigen Diszplin zu leisten in der Lage ist: Wenn der Körper eigentlich sagt, ich kann nicht mehr, der Kopf einen aber weiter antreibt, weil klar ist: Ich werde gebraucht. Seite 23 Auf geht’s zum nächsten Einsatz auf einem Hausdach: Dazu schnallt Feuerwehrfrau Katrin Schreiner ihren Sicherungsgurt um. Ihr Kollege Ludwig Stecher hat das Kletterseil griffbereit. (Foto: Frisch) tag ein Mann aus Heidelberg die Bischofsmaiser Truppe gefragt. Er hatte nach den Fernsehberichten seinen Schlafsack gepackt und Ihr Kollege Ludwig Stecher ist war einfach „ins KatastrophengeIhre Schneeschaufel-Technik seit fast 30 Jahren aktiver Feuer- biet“ gefahren. Auch die Habischist mittlerweile höchst ausgefeilt. wehrmann bei der Bischofsmaiser rieder bekamen unerwartete VerSie weiß, wie man möglichst Wehr und kann sich an keinen stärkung. Ein Berufsfeuerwehrschnell möglichst viel Schnee zur Einsatz dieser Größenordnung er- mann aus dem westfälischen AhSeite schafft: „Stechen, nicht innern. „Die Hochwassereinsätze len, der hier im Urlaub war, hat schaufeln!“, das hat sie hundert- haben nicht so lange gedauert“, seine Heimreise um einen Tag verfach erprobt. Nur mit der Schnee- sagt er. Wie souverän und ruhig schoben, um beim Schaufeln zu hexe kommt sie nicht klar. die Führungskräfte diesen Groß- helfen. „So was motiviert“, sind einsatz abwickeln, beeindruckt sich Katrin Schreiner und Ludwig Die schwere Arbeit zehrt: Drei Stecher. Stecher einig. Und noch etwas hat Kilo sind bei Katrins Schnee-Einsatz seit Mitte letzter Woche auf Und außer einem herzlichen sie nach ihrem täglichen Knoder Strecke geblieben. Kein Wun- „Danke“ für ihren Einsatz freuen chenjob im Schnee für den nächsder: Die Speisekarte für die Ein- die Feuerwehrleute spontane ten Tag motiviert und wieder fit satzkräfte war recht einseitig: Hilfsangebote. „Braucht ihr einen gemacht: Ein ausgiebiges, heißes Wurstsemmeln in allen Variatio- Feuerwehrmann?“ hat am Sams- Bad. nen stillten den Hunger der fleißigen Schaufler. Bei Einsätzen auf Privatdächern gab es dagegen meist warme Mahlzeiten. spricht und zwischendrin noch eine Info an Florian Scharnagl aus Kirchaitnach weitergibt. Der notiert im Schichtwechsel mit Josef Kreuzer seit Mittwoch minutiös jeden Anruf, jeden Befehl, jeden Vorgang im Einsatztagebuch auf dem Laptop. Weil gerade in Frauenau besonders viel los ist, hat eine Kleingruppe der UG in einem Bus dort Stellung bezogen. „Seitdem ist es hier schon ruhiger geworden“, sagt Müller. Überhaupt werde die Koordination jeden Tag noch besser. Vor allem lobt er die Zusammenarbeit mit den Kollegen im Feuerwehrhaus Regen, die am Bürgertelefon am Tag an die 1000 Anrufe entgegennehmen. „Der KBM Johann Achatz macht das mit Geduld und Humor. Der ist Blitzableiter und Mädchen für alles“, sagt Keilhofer zu den Kommunikationsgenies im Feuerwehrhaus. Aber er betont auch:„Die Mannschaft ist der Star, kein Mann hier am Schreibtisch ist wichtiger als der einzelne Helfer draußen an der Schaufel.“ Doch wenn die Helfer keine Schaufeln haben, organisiert sie die UG. „Einmal haben wir sogar Sitzgurte zum Sichern direkt aus Nürnberg von der Firma bestellt, denn in ganz Bayern gab es die nicht mehr zu kaufen“, erzählt Thomas Penzkofer von der FFW Viechtach. Der Lkw mit der wertvollen Fracht wurde dann auf Anweisung der UG sogar von der Polizei begleitet. Ähnlich wertvoll war der Tanklastzug, den die Unterstützer am Wochenende angefordert hatte, als es in Frauenau keinen Diesel mehr gab. „In Deggendorf hatte der Fahrer Angst, er würde nicht heraufkommen“, erzählt Müller, „da haben wir ihm einen Schneepflug und die Polizei davorgesetzt“. Gefragt war die UG auch gestern morgen, als alle neuen Helfer aus Oberbayern und Mittelfranken gleichzeitig eintrafen und auf der B 11 bei Patersdorf einen Stau verursachten. Die Polizei konnte den nicht schnell auflösen, forderte Amtshilfe von der Feuerwehr − „und wir haben denen dann erst einmal ein Frühstück in den Stau geliefert, schließlich waren die seit elf Uhr Abends unterwegs“, sagt Keilhofer. Er ist begeistert von der Kameradschaft unter den Einsatzkräften. Und auch sie sind voll des Lobes füreinander. „Die von der Bundeswehr haben uns schon viel herausgerissen, die haben narrisch viel manpower“, sagt Penzkofer. Oberleutnant Nagel weiß genau, was ihm am besten gefällt bei der ganzen Sache: „Die Zusammenarbeit“. Oberleutnant Philipp Nagel (27) ist der Verbindungsoffizier, bei dem die Informationen für die Bundeswehr zusammenlaufen. (Foto: Öttl) ZWIESEL Dienstag, 14. Februar 2006 DAS SCHNEE-CHAOS +++ DAS SCHNEE-CHAOS +++ DAS SCHNEE-CHAOS +++ Nummer 37 DAS SCHNEE-CHAOS +++ / Seite 26 DAS SCHNEE-CHAOS Schulen und Kindergärten Zwieseler Winkel. An den meisten Schulen im Landkreis Regen findet heute wieder Unterricht statt. Ausnahmezustand herrscht allerdings noch immer im Zwieseler Winkel. Nicht weil die Gebäude einsturzgefährdet sind, sondern auf Grund der verschärften Verkehrssituation bleiben morgen in Zwiesel alle Schulen gesperrt. Auch der Unterricht in der städtischen Musikschule findet nicht statt. Die Grundund Teilhauptschule Frauenau und die Grundschule Bayer. Eisenstein bleiben ebenfalls geschlossen. Lediglich in Lindberg gibt es regulären Schulbetrieb. Geöffnet hat auch der Kindergarten in Lindberg und der AWO-Kindergarten in Zwiesel. Von allen anderen Kindergärten lagen uns bis Redaktionsschluss keine Meldungen vor. Turnhallen bleiben auch für die Vereine gesperrt Zwiesel. Solange an den Schulen kein Unterricht stattfindet, bleiben die Turnhallen auch für die Vereine gesperrt. Dies gilt für Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Der Schnee, der von den Dächern geschaufelt wurde, muss erst noch mit Lastwagen abgefahren werden. Zum Teil sind die Notausgänge der Hallen verschüttet. Im Zweifelsfall können sich die Vereine, die Übungsstunden in der Grund- oder Hauptschule belegt haben, in der Stadtverwaltung, 콯 8405-30, informieren. Glasberglift in Betrieb und Loipen im Skistadion gespurt Zwiesel. Ab heute ist der Glasberglift wieder in Betrieb. Der Skilift war seit Freitag geschlossen, weil die Pistenraupe die enorme Neuschneemenge nicht bewältigen konnte. Jetzt sind auch die Zufahrtsstraße und der Parkplatz wieder frei. Präpariert sind auch die Langlauf-Loipen und die Rodelbahn in Bärnzell. Bestens in Schuss ist das vom Skistadion in der Röckkellerstraße ausgehende Loipennetz. Kommunen können Hilfe von Arbeitslosen beantragen Zwiesel. Jede helfende Hand wird gebraucht. Die Agentur für Arbeit in Deggendorf vermittelt zur Bewältigung der SchneeKatastrophe ab sofort Arbeitslose an Kommunen. Interessierte kommunale Träger können sich telefonisch unter 콯 0991/3101-112 an die Agentur wenden. Waldbahn fährt wieder nach Fahrplan Der Schnee muss runter: In luftiger Höhe wurde gestern die Querverbindung beim Sägewerk Weikl in Zwiesel von der Schneelast befreit. Noch immer kämpfen Einsatzkräfte und Bürger überall im Zwieseler Winkel gegen die Schneemassen. (Fotos: Winter) Der Kampf gegen den Schnee geht weiter und jetzt droht auch noch Hochwasser Die Lage ist weiter ernst − Einsatzkräfte können nicht alle Dächer abschaufeln − Hochwasser-Vorbereitungen laufen Zwiesel (chr/cl). Katastrophenhelfer und Bürger kämpfen weiter gegen die Schneemassen. Viele Häuser sind vom Einsturz bedroht. „Wir werden einfach nicht fertig“, sagte gestern Anton Weghofer, Sprecher am Landratsamt Regen. Ab Mittwoch droht Regen die Situation auf den Dächern noch zu verschärfen. Außerdem steigt damit die Hochwasser-Gefahr. allerdings nur so lange, bis der Schnee vom Dach ist. „Kämpfen, kämpfen, kämpfen“, lautet die Devise für Kreisbrandmeister Hans Richter aus Lindberg. „Wir erhalten 50 bis 60 Anrufe pro Stunde. Alle fordern Hilfe zum Dachabschaufeln. Neben den großen Gebäude-Anlagen haben alte und kranke Menschen, die selber nicht schaufeln können, Vorrang. Ansonsten arbeiten wir die Liste nach und nach ab“, erklärt Richter. Etwa 600 Helfer waren gestern in seinem Zuständigkeitsbereich für die Gemeinden Bayer. Eisenstein und Lindberg im Einsatz. Die Zahlen sind erschreckend 300 bis 400 Häuser im gesamten Landkreis sind vom Einsturz bedroht. Täglich geDer Zwieseler Feuerwehr- Bei diesem Haus in Lindberg reicht der Schnee am Boden bereits fast hen tausende Anrufe bei den Kommandant Rudi Eiter mussbis zur Dachrinne. Einsatzzentralen ein. Besorgte te gestern mit 330 Hilfskräften Bürger suchen Hilfe, um ihre zurecht kommen, vorgestern räumen“, sagte gestern Land- der Schnee auf den Dächern mit von den tonnenschwe- waren es noch 598. „Ich be- ratsamts-Sprecher Anton Weg- Regen, dann drohen noch mehr Recyclinghöfe bleiben zu und Dächer ren Schneelasten zu befreien. fürchte, dass noch mehr Helfer hofer. Grund: Es besteht die Ge- Gebäude einzustürzen. Der Biotonnen werden nicht geleert Manche sind verzweifelt und abgezogen werden. Wenn die fahr, dass die Region von einer Deutsche Wetterdienst kündigt Zwiesel. Bis einschließlich morgen blei- weinen am Telefon. Andere Bundeswehr nicht mehr zur Katastrophe in die nächste ab Mittwoch anhaltendes Tauben überall im Landkreis die Recyclinghöfe wieder sind wütend und Verfügung steht, wäre das fatal. rutscht. Ab Mittwoch nämlich wetter mit Temperaturen bis zu geschlossen. In Zwiesel wird außerdem die schimpfen , weil ihnen niemand Denn die Lage ist immer noch kündigen die Wetterdienste ei- acht Grad plus an. Da der Erdnen grundlegenden Wetterum- boden zum Teil recht tief gefroBiotonne heute nicht geleert. Bürger sollen hilft. Ständig werden Menschen schwierig und ernst“, so Eiter. „Wir raten den Menschen schwung an. Die Hochwasser- ren ist, kann das Regenwasser die Tonnen nicht an der Straße stehen lassen, aus ihren einsturzgefährdeten um die Fräsarbeiten nicht zu behindern. Häusern evakuiert. Die meisten dringend weiter, ihre Dächer zu Gefahr steigt. Vermischt sich nicht in den Boden eindringen Zwiesel. Wegen dem Schnee auf den Gleisen ging auf dem Streckennetz der Waldbahn zeitweise gar nichts mehr. Ab heute soll nach Mitteilung der Bahn der Schienenverkehr wieder auf allen Strecken ohne Behinderungen laufen. und lässt die Flüsse ansteigen. „Es darf deswegen auch kein Schnee in die Gewässer geschüttet werden“, hieß es gestern aus dem Landratsamt. Dort laufen bereits Vorbereitungen für das drohende Hochwasser. Anton Weghofer appelliert an die Bürger, Regenläufe und Gullys vom Schnee zu befreien, damit das Schmelzwasser ablaufen kann. „Mit Hilfe einer Eisenstange oder einer Hand voll Salz dürfte das zu schaffen sein.“ Das Landratsamt wird außerdem alle Wehrbesitzer anschreiben und sie auffordern, die Wehre von Schnee und Eis zu befreien. Bei Bedarf kann technisches Gerät angefordert werden. Auch das Wasserwirtschaftsamt trifft Hochwasser-Vorbereitungen. Experten werden ab sofort eine so genannte Hochwasser-Analyse erstellen und ihre Ergebnisse bei der täglichen Lagebesprechung im Landratsamt bekannt geben. Wettlauf mit der Zeit: „In Frauenau haben die Leut’ Angst um ihre Häusl“ Rund 300 Helfer sind im Einsatz − Schreiner: „Die Menschen müssen sich selbst helfen, sonst schaffen wir es nicht“ − Zwei Wohnblocks evakuiert Von Christina Hackl Frauenau. Vize-Bürgermeister Herbert Schreiner sieht keinen Grund für Optimismus: „Die Lage in Frauenau wird immer dramatischer“. Mehr und mehr Häuser im Glasmacherort sind vom Einsturz bedroht. Die Helfer bauen auf das Eigen-Engagement der Bürger. Die Hilfskräfte alleine werden mit der Situation nicht mehr fertig. ten Josef Stadler, ununterbrochen in der Einsatzzentrale. Wenn er hört, dass manche Medien eine Entspannung der Lage vermelden, dann wird er richtig wütend: „Die Situation wird von Minute zu Minute dramatischer. Hier von Entspannung zu reden, das ist blanker Hohn.“ Die Menschen in Frauenau hätten Angst um ihre Häusl und um ihren Besitz. Seit Sonntagabend steht die Zwei große WohnEinsatzzentrale vor dem Fraueblocks mussten noch nauer Feuerwehrhaus − sie ist am Sonntag evakuiert jetzt in einem Einsatzleitwagen werden. Die rund 40 Beuntergebracht. „Im Feuerwehrwohner kamen bei Verhaus klingelt das Telefon ununterwandten und Freunden brochen, da kann niemand mehr unter. Immer mehr Häukonzentriert arbeiten“, sagen die Vize-Bürgermeister Herbert Schreiner, Stephan Robl von der Feuerwehr und Ein- ser in Frauenau müssen Männer von der Einsatzleitung. satzleiter Robert Lang (v. li.) im Einsatz-Bus. Die Einsatzzentrale wurde in das mo- von Statikern überprüft werden. Fazit: Viele Aber auch in dem speziell umge- bile Fahrzeug verlegt. Von dort aus werden die rund 300 Hilfskräfte koordiniert. (Fotos: Hackl) sind vom Einsturz bebauten Bus kann von Ruhe keine droht. Schreiner ist sich Rede sein. Das Faxgerät brummt, Handys läuten. Feuerwehren aus München und mitgebracht haben. Seit Tagen ist sicher, dass die Einsatzkräfte alleiHerbert ne keine Chance haben, all die geRund 300 Helfer sind im Glas- Erlagen, die auch schweres Gerät, Vize-Bürgermeister macherort im Einsatz, darunter wie zum Beispiel eine Drehleiter, Schreiner, er vertritt den erkrank- fährdeten Gebäude vom Schnee zu befreien: „Wir können nur Hil- ge, Blaulicht war überall zu sehen. fe zur Selbsthilfe leisten. Wir kön- Die Menschen sind nervös. nen nicht 1000 Dächer abschauWann kommt der Regen? − feln.“ Die Bürger müssten drin- Diese Frage treibt die Helfer um. gend selbst mit anpacken. „Wenn es milder wird und Regen Im gesamten Ort herrschte auf die schneebedeckten Dächer auch gestern Ausnahmezustand. fällt, dann fliegen die Spreißerl“, Einige Straßen waren gesperrt, prophezeit Schreiner. Man befinandere wegen Räumarbeiten un- de sich in einem Wettlauf mit der passierbar. Schweres Gerät Zeit. „Und ich hoffe inständig, kämpfte sich durch die engen We- dass wir den gewinnen werden.“ Große Mietshäuser, wie hier in der Moosaustraße, mussten gestern von der Feuerwehr abgeschaufelt werden. LOKALES Dienstag, 14. Februar 2006 DAS SCHNEE-CHAOS +++ DAS SCHNEE-CHAOS +++ DAS SCHNEE-CHAOS Nummer 37 +++ DAS SCHNEE-CHAOS +++ DAS SCHNEE-CHAOS Größtes Problem: Wohin mit dem Schnee? Bauhofleiter Hans Kopp: „Lagerflächen sind begrenzt“ − Fräse arbeitet rund um die Uhr Von Claudia Winter Zwiesel. Mit Hochdruck wurde gestern in der Stadt weiter gearbeitet. Am Dienstag vergangener Woche setzte der starke Schneefall ein und seitdem sind die privaten Schaufler, die Räumdienste und die organisierten Hilfskräfte im Einsatz. Tonnenweise wurde der Schnee von den Dächern geschaufelt und meterhoch türmen sich die Schneewände neben den Straßen. Jetzt wird’s langsam eng: Keiner weiß mehr wohin mit dem Schnee. Gesamte Innenstadt gesperrt Zwiesel (cl). Wer sein Auto zeitweise gesperrt. Die Zwiesenicht unbedingt braucht, sollte ler Polizei bekam zur Verkehrses besser zu Hause stehen lassen. regelung Unterstützung aus DegGestern in der Mittagszeit ist der gendorf und aus Straubing und Verkehr im Stadtgebiet teilweise am Nachmittag rückten sogar 25 zusammengebrochen. Viele Bereitschaftspolizisten aus SulzStraßen mussten gesperrt wer- bach-Rosenberg an. Weiträumig den, weil der Schnee von den wurde das Stadtzentrum abgeDächern auf die Straße geschau- riegelt, lediglich Anwohner wurfelt wurde. Fräsen, Lader, Bagger den durchgelassen. In Fürhaupund Lastwagen waren ohne Pau- ten hat sich die Situation zugese unterwegs und transportier- spitzt, als zwei Lastwagen im Beten die Schneemassen aus der gegnungsverkehr nicht aneinanStadt. Stadtplatz, Angerstraße, der vorbeikamen. Es dauerte Schlachthofstraße, Fachschul- eine Weile bis sich das Verkehrsstraße, Bahnhofstraße waren knäuel mit Staus in beide Richtungen (Bild links) wieder entzerrt hatte. Unser Foto oben zeigt Deggendorfer Polizisten, die den Verkehr aus Richtung Rabenstein abfangen und über Fürhaupten lenken. Die Sperrungen dauerten gestern Abend bis 18 Uhr an. Vermutlich werden auch heute wieder einzelne Straßenzüge abgeriegelt. (Fotos: Winter) Die in „normalen“ Wintern beanspruchten Schneelagerflächen sind längst voll. Bauhofleiter Hans Kopp ist ständig auf der Suche nach neuen Depot-Möglichkeiten. Der städtische Pistenraupenfahrer Otto Baumann wurde gestern vom Loipendienst abgezogen, um eine Wiese in Fürhaupten als Ablagefläche zu präparieren. Er war von Rabenstein in Richtung Regenhütte unterwegs, als der Anruf kam. Umgehend setzte er seinen Pistenbully zurück. Von Klautzenbach musste er auf der Teerstraße mit dem schweren Gerät weiterfahren, weil einfach kein Lastwagen zum Das Foto trügt: Nicht Winteridylle ist hier angesagt, sondern Schwerstarbeit. Otto Baumann präpariert eine Wiese in Fürhaupten für die Schneeablagerung. (Fotos: Winter) Umsetzen zu bekommen war. Über einen Meter hoch ist die Weil der Boden nicht gefroren und der Untergrund viel zu weich ist, muss so mancher Lkw mit schwerem Gerät aus der Wiese gezogen werden. Schneedecke in Fürhaupten. Otto private Baugründe als AblagefläBaumann walzte eine Fahrspur che zur Verfügung. für die Lastwagen nieder. DenBauhofleiter Hans Kopp appelnoch ist das Gelände nicht geeig- liert an die Privatleute, nur so viel net. Der Untergrund ist zu weich, Schnee abfahren zu lassen, wie die schweren Lkw versinken im unbedingt notwendig. „Die LagerMorast. Die Schneeladungen wer- flächen werden garantiert zu weden also im vorderen Bereich an nig, in Kürze ist alles voll“, ist der Straße abgekippt, ein Radla- Kopp überzeugt. Der städtische der häuft auf, was der Lkw bringt Bauhof muss noch jede Menge und Otto Baumann schiebt die Schnee aus den Straßen rausräuSchneeberge so weit es geht nach men. „Unsere Fräse läuft 24 Stunhinten. den am Tag und die übrigen FahrEin großer Radlader räumte in zeuge sind von drei Uhr früh bis der Nacht den hinteren Bereich zehn Uhr abends im Einsatz“, so des Grenzlandfestplatzes frei, da- der Bauhofleiter. Was die Kosten mit die Lastwagen dort zum Abla- anbelangt, will Hans Kopp noch den reinfahren können. Bis zum keine Summe nennen. Aber die Mittag soll auch der Lohmann- Rechnung für diesen Rekordwinmühl-Platz geräumt sein und in ter schnellt Tag für Tag in die Höder Röckkellerstraße stehen zwei he, so viel ist sicher. NOTIZBLOCK Beim TV v. 1886 entffällt das Faschingskränzchen der Damenabteilungen von Brigitte Münchmeier. REGENHÜTTE Der Dorfverein veranstaltet morgen um 14.30 Uhr eine Gymnastik für Senioren im TSV-Heim. Der Kinderpark im evang. Pfarrhof entfällt morgen. Die Pfarrei lädt am Donnerstag um 19.45 Uhr zum Bibelgespräch ins Katholische Pfarramt ein. LINDBERG Bibelkreis ist morgen um 19.45 Uhr im Pfarrsaal. Die Highlander trainieren heute um 20.15 Uhr im vhs-Raum in Zwiesel. Das Kindertraining entfällt. Bei den Naturfreunden entfällt am Samstag das Faschingskränzchen. Beim BRK-Bereitschaftsdienst entfällt heute der Dienstabend und wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Senioren der Stadtpfarrei treffen sich erst wieder am Dienstag, 21. Februar, um 14 Uhr zur Faschingsfeier im Pfarrzentrum. Das Treffen morgen entfällt. Die TSV-Sparte Ski alpin veranstaltet am 18. Februar den Gemeindepokal im Riesenslalom auf der Lohwaldhäng. Anmeldungen bei Christian Stadler unter 콯 60796 oder per E-Mail unter [email protected]. ZWIESEL Der Erstkommunion-Elternabend heute im Pfarrzentrum entfällt und wird auf 21. Februar verschoben. Beim Dilettantenverein fällt am Mittwoch der Stammtisch in der AWO-Anlage aus. Die Alten Herren des SV 22 treffen sich am Freitag um 19 Uhr zum Kesselfleischessen im Vereinsheim. Beim Frauenbund wird das Vorbereitungs-Treffen für den Weltgebetstag der Frauen im Pfarrzentrum auf Montag, 20. Februar, um 19 Uhr verschoben. Außerdem entfällt heute der Lesekreis. Der VdK-Ortsverein veranstaltet am Donnerstag ab 14 Uhr einen Betreuungsnachmittag mit Unterhaltung im Tennisstüberl Huber. Das St. Anna-Heim bleibt noch heute geschlossen. Ab Mittwoch geht der Betrieb in gewohnter Weise weiter. Beim Caritas-Helferkreis wird das geplante Treffen auf Donnerstag, 16. Februar, 17 Uhr verschoben. CSU-Fraktionssitzung ist heute um 19 Uhr in der Waldbahn. Beim Hospiz-Verein findet heute ab 19 Uhr eine Mitgliederversammlung in der Waldbahn statt. Eisenbahner-Stammtisch ist heute um 15 Uhr in der Bahnhofswirtschaft. Die SV-Wanderer beteiligen sich am 19. Februar an der IVVWanderung in Moosburg. Zugabfahrt um 6.57 Uhr in Zwiesel. Anmeldungen bis heute Abend bei K. H. Stadler 콯 09926/444. Rennbesen-Stammtisch ist am Freitag um 19 Uhr beim Singenden Wirt. RABENSTEIN Bei den TV-Turnerdamen entfällt heute die Turnstunde. Die Spätlese trifft sich morgen um 14.30 Uhr im Gasthof Deutscher Rhein. BAYER. EISENSTEIN Spiel, Sport und Spaß mit Charly findet morgen nicht statt. LUDWIGSTHAL Die Freiwillige Selbsthilfe hat am Sonntag ab 14 Uhr Jahreshauptversammlung im Gasthaus Ludwigsthal. FRAUENAU Das KSC-Studio bleibt voraussichtlich die ganze Woche wegen Parkplatzmangel geschlossen. Der Glaserloppet wurde wegen der Schneelage verschoben und und findet voraussichtlich kommendes Wochenende statt. 500 HELFER von Feuerwehr, (siehe Bild) notwendig. Im Laufe Technischem Hilfswerk und des Tages wurde gestern auch das Bundesgrenzschutz waren ges- Dach des ehemaligen Mutter-Vatern in der Gemeinde Bayer. Ei- ter-Kind-Kurheim St. Ottilia absenstein mit Schaufelarbeiten be- geräumt. Beim tschechischen schäftigt. Einer der Brennpunkte Zollamt, das bereits Mitte letzter war in der Hohenzollernstraße, Woche wegen Einsturzgefahr gemit vereinten Kräften waren dort sperrt worden war, ist die Gefahr die mehrstöckigen Häuser von gebannt. Es gibt keine Einder schweren Last befreit wor- schränkungen mehr beim Grenzden. Ein großes Aufgebot an Hel- verkehr. „Die Helfer sind ausreifern war für den Einsatz auf dem chend“, sagte gestern BürgerDach des Lokalbahnmuseums meister Thomas Müller. Was im Ein AOK-Sprechtag findet morgen von 13 bis 14 Uhr im Rathaus statt. Hilfe aus der Ferne Bei der Wasserwacht findet das nächste Training im ZEB am 25. Februar statt. Der Schülerinnen- und Schülerjahrgang 1929/30 trifft sich heute um 15 Uhr im Café Wagner. Treffpunkt Kino Himmel und Huhn. Heute um 20 Uhr im Kino Arber. Jugendfrei. Jarhead. Heute um 20 Uhr im Kino Bambi. Ab 12. Dick und Jane. Heute um 20.15 Uhr im City. Jugendfrei. Grenzort jedoch fehlt, das ist das technische Gerät. „Wir brauchen dringend Lader, die den Schnee aus dem Ort schaffen“, so der Bürgermeister. Mangel an Schnee-Abladeflächen gibt es bisher noch nicht. Die weißen Massen werden auf öffentlichen Parkplätzen abgelagert. Der Bürgermeister spricht allen Helfern ein großes Lob und ein noch größeres Dankeschön aus. (Foto: Rankl) Jörg Wittmann (li.) und Markus Schilling kamen aus Neuburg a. d. Donau und Augsburg nach Zwiesel, um freiwillig zu helfen. (Foto: Hackl) Zwiesel (chr). Sie haben die Bilder der Schnee-Katastrophe im Fernsehen verfolgt. „Da müssen wir helfen“, dachten sich Jörg Wittmann aus Neuburg a.d. Donau und Markus Schilling aus Augsburg. Am Samstagmorgen setzten sich die Freunde ins Auto und fuhren nach Zwiesel. Ihre helfenden Hände wurden gerne in Anspruch genommen. Bis zum Abend schaufelten die beiden das Dach des ehemaligen Möbel Mader-Komplexes frei. „Ich bin heilfroh über die Hilfe“, lobte Karl Lorenz, Sohn des Besitzers, die beiden Freiwilligen. VIECHTACH Dienstag, 14. Februar 2006 Viechtach: Redaktion: 콯 0 99 42/94 72 21 Fax: 94 72 42, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle/Anzeigen: 콯 9 47 20 − Fax: 94 72 41 Beim Schneeschaufeln vom Dach gestürzt Viechtach/Böbrach (hl). Auch im Bereich der Polizeiinspektion Viechtach hat das Schnee-Chaos einen Schwerverletzten gefordert. Ein 44 Jahre alter Mann aus Böbrach ist am Sonntagmittag beim Freischaufeln eines Garagendaches durch ein Dachfenster gebrochen und aus cirka drei Meter Höhe auf den Garagenboden gestürzt. Er zog sich nach Angaben der Polizei mehrere Knochenbrüche und möglicherweise eine Wirbelsäulenverletzung zu. Mit Hilfe der Bergwacht wurde der Mann geborgen und vom Unfallort zum bereit stehenden Rettungshubschrauber transportiert, der ihn ins Klinikum Deggendorf brachte. In diesem Zusammenhang mahnt die Polizei nochmals, bei der Arbeit auf den Dächern größte Vorsicht walten zu lassen und sich ausreichend zu sichern. Nummer 37 Das Schnee-Chaos und seine Folgen Am schlimmsten traf es Achslach Bauernhof geräumt und Wohnhaus abgestützt − Hilfskräfte arbeiteten bis zur Erschöpfung Zwei Verkehrsunfälle binnen einer Stunde Böbrach (vbb). Innerhalb kurzer Zeit ereigneten sich am Sonntag im Gemeindebereich Böbrach zwei Verkehrsunfälle, wobei zwei Personen verletzt wurden. Eine 72-jährige Pkw-Fahrerin aus Viechtach befuhr gegen 17.10 Uhr die Staatsstraße von Bodenmais in Richtung Teisnach. Ein 55-jähriger Fahrzeugführer aus dem Landkreis Cham wollte an der Einfahrt zur Brauerei Eck nach rechts in die Staatsstraße einbiegen. Dabei übersah er die vorfahrtsberechtigte Viechtacherin, es kam im Einmündungsbereich zum Zusammenstoß. Sowohl die Fahrzeuglenkerin als auch ein Mitfahrer des Unfallverursachers mussten ins Krankenhaus Viechtach gebracht werden. Die beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Herauszuheben ist die Feuerwehr Böbrach, die sich trotz des andauernden Katastropheneinsatzes vorbildlich um die Verkehrsleitung und um die Säuberung der Straße kümmerte. Nur eine halbe Stunde später ereignete sich auf der Gemeindeverbindungsstraße von Böbrach nach Oberauerkiel ein Unfall im Begegnungsverkehr. Eine 21-jährige Fahrzeugführerin aus Bodenmais streifte auf schneebedeckter und abschüssiger Strecke trotz (oder wegen) des starken Abbremsens das Fahrzeug eines 62-jährigen Bodenmaisers. In diesem Fall blieb es beim Sachschaden, verletzt wurde niemand. WSV: Skiausflug Viechtach. Am kommenden Samstag, 18. Februar, organisiert der WSV Viechtach einen Skiausflug nach Saalbach-Hinterglemm, Abfahrt ist um 4.30 Uhr, Treffpunkt bei Bus Aschenbrenner. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldung und nähere Information beim Spartenleiter alpin, Hans Bauer, Telefon 09942/3580 oder 0171/7319212. Treff fällt aus Viechtach. Kein Seniorentreff beim Roten Kreuz: Der für heute geplante Begegnungsnachmittag entfällt. Wegen der Schneekatastrophe im Landkreis sind alle Fahrzeuge und der Veranstaltungsraum im BRK-Zentrum Viechtach anderweitig belegt. Achslach (im Hintergrund die Pfarrkirche) war am Wochenende Schwerpunkt des Kampfes gegen das Schnee-Chaos. Über 60 Gebäude wurden von der Feuerwehr vom Schnee geräumt, wobei auch auf die Sicherung der Hilfskräfte geachtet werden musste. (Foto: Ebner) Viechtach/Achslach (hl). Auch wenn sich die Lage an der „Schneefront“ inzwischen etwas beruhigt, kommen aus vielen Ortschaften fast stündlich neue Katastrophenmeldungen. Am schlimmsten im Altlandkreis Viechtach ist wohl Achslach betroffen, wie die Einsätze übers Wochenende deutlich gemacht haben. Achslach, im Talkessel der drei über 1000 Meter hohen Gipfel von Hirschenstein, Vogelsang und Schusterstein gelegen, ist für Niederschläge besonders anfällig und gilt allgemein als ausgesprochenes „Schneeloch“. Was die Achslacher allerdings in der letzten Woche erlebten, seit am vergangenen Dienstag der große Schneefall einsetzte, übertrifft alles Dagewesene. Fast einen Meter Neuschnee sind bis Freitag gefallen und haben die ohnehin dicke Altschneedecke auf den Dächern tonnenschwer anwachsen lassen. Waren schon am Donnerstag und Freitag die Hilfskräfte un- cherheitsgründen ihren Hof Dort drohte ein älteres Wohnentwegt im Einsatz, um das verlassen. haus, das erst in den letzten JahSchlimmste zu verhindern, so Gestern Vormittag kamen ren saniert worden ist, unter der wurde die Situation übers Wo- dann Feuerwehr und Techni- Schneelast einzubrechen. Das chenende richtig dramatisch. sches Hilfswerk im letzten Mo- Einbringen provisorischer StütÜber 60 Gebäude wurden mit ment noch rechtzeitig, um ei- zen und das sofortige Abschauvereinten Kräften von der nen größeren Schadensfall in feln des Daches verhinderten Schneelast befreit, „unsere Feu- Finkenschlag zu verhindern. auch hier das Schlimmste. erwehrleute arbeiteten bis zur Erschöpfung“, berichtet Kommandant Hans Helmbrecht. Allein am Samstag waren in Achslach 80 „Schneeschaufler“ im Einsatz. Alarmstufe I herrschte dann am Sonntagnachmittag: Nach der Prüfung durch einen Statiker wurde angeordnet, dass der landwirtschaftliche Betrieb Troiber in Grün unverzüglich zu räumen sei. Sowohl das Wohnhaus als auch die Rinderstallung „sind akut einsturzgefährdet“, hieß es. Auch in diesem Fall wurde wieder die örtliche Feuerwehr zu Hilfe gerufen. Kurz nach 15 Uhr begann die Bergung und der Abtransport der insgesamt 23 Rinder in andere Ställe, erst gegen 19 Uhr war diese Aktion beendet. Am Gestern Mittag in Finkenschlag: Fachleute vom THW überprüfen späten Abend mussten dann die Stützen, mit denen ein Wohnhaus gesichert wurde. Die Balken auch die drei Bewohner aus Si- wiesen bereits bedrohliche Risse auf. (Foto: Helmbrecht) Eingedrücktes Schuppendach eines landwirtschaftlichen Anwesens in der Ortsmitte von Kollnburg. (Foto: Wittenzellner) Räumen mit allen Kräften Zwei eingedrückte Scheunen Privatinitiative und Gemein- AUS DEM VIECHTREICH Hilfe beim Schnee Minibagger und Schlepper beim Schnee-Einsatz in Allersdorf. (Foto: Graßl) Allersdorf (hg). Schneechaos auch in Allersdorf: Am Freitag gab es im Dorf kaum mehr ein Weiterkommen. Der Bauhof mit seinen Räumfahrzeugen war trotz unermüdlichen Einsatzes nicht mehr in der Lage, die Straßen freizuhalten. Zudem mussten wegen der extremen Schneehöhe die ersten Hausdächer abgeschaufelt werden. Seite 28 Viechtach. Zur Bewältigung der Schneekatastrophe steht die Arbeitsagentur mit den Arbeitsgemeinschaften zur Vermittlung von Arbeitslosen auf Anfrage von Kommunen zur Verfügung. Es wurden Bewerber-Pools gebildet, die telefonisch zum Einsatz gebracht werden können. Interessierte kommunale Träger wenden sich an die Agentur in Deggendorf (Telefon 0991/3101-112). Auch der Kirche wurde „aufs Dach gestiegen“ Kaikenried (vbb). Auch die Ortschaft Kaikenried blieb vom Schneechaos nicht verschont. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Kaikenried bereits am Donnerstag fest im Einsatz war, um Dächer abzuschaufeln, war sie am vergangenen Freitag besonders gefordert, als die Kaikenrieder Kirche in Gefahr war. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich neben den Feuerwehrmännern auch viele Dorfbewohner bei der Kirche zusammen, um mit vereinten Kräften das Dach von den Schneelasten zu befreien. Schon bald waren die größten Schneeberge vom Dach des Gotteshauses entfernt. So konnten die Kaikenrieder am Sonntag wieder beruhigt miteinander Gottesdienst feiern. / schaftssinn der Dorfbevölkerung waren gefragt. Beispielhaft halfen der Gastwirt Karl Bielmeier mit einem Minibagger sowie sein Sohn Tobias und Martin Achatz aus Kogl mit großen Schleppern, um den Schneemassen Herr zu werden. Auch am Wochenende waren sie weiter im Einsatz, um den von den Dächern geräumten Schnee zu beseitigen. Kollnburg (ewi). Bisherige Bilanz des Schneechaos in der Gemeinde Kollnburg: zwei eingestürzte Dächer. Zu Schaden kamen der Schuppen eines landwirtschaftlichen Anwesens in der Ortsmitte (Viechtacher Straße) und eine Scheune in Ogleinsmais. Zwölf Wohnhausdächer wurden von der Feuerwehr abgeschaufelt, dazu Jugendheim und Schulhaus Kollnburg. Bürgermeister Gust Wittenzellner, FFW-Kommandant Lothar Gärtling und Statiker Stefan Wieser waren ständig im Einsatz, um zu überprüfen, ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht. Auf dem Dach des Schulhauses wurden über 1,60 Meter Schnee gemessen. Zur Beseitigung der Schneelast wurde die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Viechtach eingesetzt. Schneeräumen in Böbrach. Ballkarten Schlatzendorf. Für den traditionellen Feuerwehrfaschingsball am Faschingssamstag, 25. Februar, im Hotel Schmaus sind ab Mittwoch, 16. Februar, bis einschließlich Mittwoch, 23. Februar Karten im Verkehrsamt Viechtach erhältlich. Bei diesem Faschingshighlight spielt wieder die Topband „Blue“, die wie immer den Ballbesuchern kräftig einheizen wird. Für Stimmung wird weiterhin eine tolle Faschingseinlage und eine Maskenprämierung sorgen. Außerdem bietet die Feuerwehr einen kostenlosen Heimfahrservice an. Gelöbnis abgesagt Teisnach. Das für morgen geplante Feierliche Gelöbnis der Bundeswehr in Teisnach ist abgesagt worden. Der Grund: Sämtliche Rekruten sind im „Schnee-Einsatz“. Dies teilte am gestrigen Montag der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 112 in Regen, Oberstleutnant Michael Römermann, der Marktgemeinde mit. Ein neuer Termin für das Gelöbnis steht noch nicht fest. (Foto: Arweck) 70 Dächer abgeräumt Böbrach (ja). Zwar nicht ganz so dramatisch wie im südlichen Landkreis, aber dennoch nicht ungefährlich war die Situation in der Gemeinde Böbrach. Schon vor Auslösung des Katastrophenalarms wurden die Dächer von Schule, Rathaus und Kindergarten geräumt. Nach Auskunft des 1. Kommandanten Christian Stiedl, der als Kreisbrandmeister schwerpunktmä- ßig in Frauenau eingesetzt ist, wurden 70 Dächer von Wohnhäusern vom Schnee geräumt. Unterstützung hatten die Böbracher von den Nachbarwehren Auerkiel, Teisnach, Linden und Altnußberg erhalten. Ebenso waren am Wochenende 100 Feuerwehrhelfer aus dem Landkreis Bamberg im Einsatz gewesen sowie eine Gruppe der Bergwacht. Die Einsatzleitung in Böbrach hatte Matthias Reisinger.