14.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen

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14.02.2006 - Kreisfeuerwehrverband Landkreis Regen
Der Bayerwald-Bote
ZEITUNG FÜR DEN LANDKREIS REGEN · ZWIESELER ZEITUNG
61. Jahrgang / 7.Woche / Nr. 37
Dienstag, 14. Februar 2006
HEUTE
Einzelpreis 1,20 Euro
Entführer drohen mit Geisel-Mord
Verdi weitet Streiks aus
Die Streiks im Öffentlichen Dienst
sind auf acht Bundesländer ausgeweitet worden. Verdi-Chef Frank
Bsirske (Foto) drohte gestern mit
einem langen Arbeitskampf.
Kommentar S. 2/Bericht S. 4
Mehrkosten für Privatversicherte?
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach möchte
die Privatversicherten in den Risikostrukturausgleich einbeziehen. Das würde für sie rund 100 Euro Mehrkosten pro Monat verursachen.
Seite 2
Neues Video mit den im Irak verschleppten Deutschen aufgetaucht − Kidnapper sprechen von „letztem Signal“
Kairo (dpa). Die Entführer kreten neuen Forderungen geder beiden im Irak gekidnapp- stellt und auch keine Frist geten Ingenieure aus Leipzig ha- setzt. Die Geiselnehmer spraben in einem neuen Video er- chen von einem „letzten Sineut mit der Ermordung ihrer gnal“.
Geiseln gedroht. Der arabische
In dem Video sind René
Nachrichtensender Al Arabiya, Bräunlich (32) und Thomas
der das Video gestern Abend Nitzschke (28) zu sehen, die
ausstrahlte, erklärte, die Ent- schweigend und mit ernsten
führer hätten aber keine kon- Gesichtern ihre Ausweispapie-
re in die Kamera halten. Die beiden Männer tragen orangefarbene Hemden und knien am
Boden. Hinter ihnen stehen die
schwarz vermummten, bewaffneten Entführer, von denen einer eine Erklärung verliest. Der
Ton des Videobandes war bei Al
Arabiya nicht zu hören. Eine
Sprecherin des Senders erklärte
nur, die Geiselnehmer hätten
gedroht, die beiden Männer zu
töten. Das Video zeigt als Aufnahmedatum den vergangenen
Samstag.
Die Geiselnehmer hatten in
einem früheren Videoband gedroht, die Geiseln zu töten, falls
die Bundesregierung nicht alle
Kontakte zu der irakischen
Übergangsregierung abbrechen
sollte. Die Bundesregierung
hatte in den vergangenen Wochen mehrfach erklärt, sie habe
sich bislang vergeblich um Kontakt zu den Entführern bemüht.
Nitzschke und Bräunlich waren am 24. Januar in der nordirakischen Stadt Baidschi entführt worden.
(Seite 4)
Der Sprache Flügel verliehen
Vor 150 Jahren ist in Paris Heinrich Heine gestorben. Zu einem ihrer größten Dichter hatten die
Deutschen allerdings stets ein eher zwiespältiges
Verhältnis.
Feuilleton
Pronold Chef der
SPD-Landesgruppe
Glagow gewinnt Biathlon-Bronze
Berlin (pnp). Florian Pronold, Bundestagsabgeordneter
aus dem Wahlkreis Rottal-Inn,
Ein Beichtender hat in Dietersburg ist neuer Chef der bayerischen
(Lkr. Rottal-Inn) nicht nur sein Ge- SPD-Landesgruppe im Bundeswissen erleichtert, sondern bei
Pfarrer Konrad Kuhn (Foto) auch tag. Der 33-Jährige wurde geseine Maschinenpistole und eine tern auf einer Klausurtagung in
Handgranate abgegeben. Bayern Berlin im zweiten Wahlgang mit
einer Stimme Mehrheit gewählt, wie die Landesgruppe
Doch Werkschließungen bei VW? bekannt
gab. Der gebürtige
Zur Sanierung von VW erwägt Markenchef Wolf- Deggendorfer Pronold tritt dagang Bernhard auch Schließungen von Betriebstei- mit die Nachfolge des bisherilen. Die VW-Werke hätten 2005 einen hohen dreigen Vorsitzenden Ludwig Stiegstelligen Millionenverlust eingefahren. Wirtschaft
ler an, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete. GegenkanHauptschüler testen Erwachsene didat Pronolds war der oberImmer werden sie benotet − jetzt haben die Schüler bayerische Abgeordnete Klaus
der 9a der Hauptschule Regen den Spieß umge- Barthel (50). Dieser hatte den
dreht. In einem Test nahmen sie die Allgemeinbil- ersten Wahlgang für sich entdung der Erwachsenen unter die Lupe.
Seite 25 schieden, aber lediglich eine
einfache Mehrheit erreicht. Im
Heimatsport
Seite 22 zweiten Wahlgang siegte dann
Familienanzeigen
Seite 31 Pronold mit zehn zu neun Stimmen. Pronold und Barthel betonten anschließend, als Team
eng zusammenarbeiten zu wollen.
(Standpunkt/Seite 3)
Bei der Beichte Waffen abgegeben
Trumpfkarte
für Ostbayern
Von Ernst Fuchs
Seite 6
Seehofer erwägt
frühere Stallpflicht
Berlin (dpa). Deutsches Geflügel muss wegen der Vogelgrippe in Europa voraussichtlich schon in den nächsten Tagen wieder in den Stall. Bundesagrarminister Horst Seehofer
(CSU)
erwägt,
das
vorsorgliche Freilaufverbot früher als geplant zu verhängen,
nachdem das aggressive Virus
H5N1 in mehreren europäischen Ländern entdeckt worden ist. „Der Bundesminister ist
geneigt, die Stallpflicht, die erst
für den 1. März vorgesehen war,
vorzuziehen“, sagte Ministeriumssprecherin Ulrike Hinrichs.
Die endgültige Entscheidung
steht aber noch aus. Entsprechende Beratungen Seehofers
mit Experten sollen heute fortgesetzt werden. Am Wochenende war das gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 erstmals in
Italien und Griechenland nachgewiesen worden.
(Journal)
STANDPUNKT
Martina Glagow jubelt über ihren dritten Platz beim Biathlon-Wettbewerb über 15 Kilometer. Obwohl sich auch einige ihrer Mannschaftskolleginnen zuvor Medaillenchancen ausgerechnet hatten,
war sie die einzige deutsche Biathletin, die gestern den Sprung aufs Treppchen schaffte. (Foto: dpa)
Turin (dpa). Martina Glagow hat bei den Olympischen
Winterspielen in Turin die fest
anvisierte Medaille für die
deutschen Biathlon-Damen
über 15 Kilometer geholt. Die
26-Jährige aus Mittenwald gewann gestern in San Sicario
Bronze und musste sich nur
der Olympiasiegerin Swetlana
Ischmuratowa und deren russischer Landsfrau Olga Pylewa
geschlagen geben. Dagegen erlebten ihre Teamkolleginnen
eine herbe Enttäuschung. Besonders Gold-Favoritin Kati
Wilhelm blieb als 17. weit hinter den Erwartungen. (Sport)
Dass er sich nichts trauen würde
oder konfliktscheu wäre, können
Florian Pronold nicht einmal seine ärgsten politischen Gegner
nachsagen, allerspätestens nicht
mehr seit seinem Aufstand gegen
die Agenda 2010-Pläne seines damaligen Kanzlers und Parteichefs
Gerhard Schröder, einer Revolte
einer Hand voll Genossen, die ihn
bundesweit bekannt machte. Seither geht der Bundestagsabgeordnete aus Deggendorf, der sich in
seinem Wahlkreis in der SPD-Diaspora Rottal-Inn zuletzt mit 22 %
begnügen musste, umso unbeirrter seinen politischen Weg − und
der führt bislang schnurstracks
nach oben. Seit 2004 Landes-Vize
der bayerischen SPD, seit gestern
Chef der bayerischen SPD-Landesgruppe im Bundestag. Da
scheint es nur noch eine Frage der
Zeit, bis der 33 Jahre junge Rechtsanwalt von seinem Förderer Ludwig Stiegler auch den Landesvorsitz übernimmt, schon 2007 oder
erst 2009?
Mit „Next Generation“ startete
Pronold kürzlich mit einem Netzwerk jüngerer Parteifreunde ein
Projekt, dessen Ziel es ist, die Vorherrschaft der CSU in Bayern zu
brechen. Ein überaus ehrgeiziges
Unterfangen, wenn man bedenkt,
dass die SPD in Bayern trotz respektabler Persönlichkeiten an ihrer Spitze und vorübergehender
Schwächephasen der CSU seit
Jahrzehnten nicht dauerhaft auf
die Beine kommt.
Für Ostbayern kann Pronolds
gestriger Karriereschritt nur von
Vorteil sein. Entweder die SPDund CSU-Landesgruppe verbünden sich innerhalb der Großen
Koalition, um im Bund oder gegenüber der EU Durchschlagskraft zu bündeln und für die Region strukturell etwas zu bewegen,
z. B. den Ausbau der Verkehrswege, oder Pronold nutzt seine Hausmacht, um die Staatsregierung zu
piesacken, wenn diese etwa in der
irrtümlichen Annahme, die traditionell satten CSU-Wahlergebnisse in der Region seien gottgegeben,
Entwicklungs-Chancen für Ostbayern vernachlässigen sollte.
Schneechaos: Noch immer Anwesen von Außenwelt abgeschnitten
Von Andreas Nigl
Langfurth. Einen Schneepflug
haben sie zum letzten Mal am
Montag vor acht Tagen gesehen.
Und seitdem warten sechs Bewohner von mehreren abgelegenen Anwesen bei Oberlangfurth
am Hang des Brotjacklriegel (Lkr.
Freyung-Grafenau) darauf, dass
die Zufahrtsstraßen zu ihnen freigeräumt werden. Ein Rettungsversuch mit schweren Fräsen scheiterte gestern. Jetzt sollen Bagger
den Weg freimachen.
„Drei Tage können wir noch
durchhalten, dann ist aber
Schluss.“ Die 67-jährige Rosemarie Matthies nimmt es locker, als
sie am Telefon Auskunft über ihre
Situation gibt. Die Rentnerin bewohnt ihr Häuschen zusammen
mit ihrem Lebensgefährten Helmut Duschl und einem Hund.
„Verhungern werden wir nicht,
die Vorräte langen noch einige
Zeit“, erzählt sie weiter, mit einem
Schmunzeln in der Stimme. Sie
habe schon immer die Angewohnheit gehabt, große Vorräte anzulegen. „Das zahlt sich jetzt aus.“ Der
Gefrierschrank sei voll, genügend
Kartoffeln im Haus. Und was genauso wichtig sei − auch das Hundefutter reiche noch ein paar Tage.
Doch das Warten auf Rettung
zehre schon an den Nerven. Die
letzten Tage habe man meistens
mit Schneeschaufeln verbracht.
Zuerst das Dach („Gott sei Dank
ist das noch nicht eingestürzt“),
dann den Bereich um das Haus.
„Den kleinen Gang zur Garage
haben wir schnell aufgegeben.
Macht nichts − Auto fahren können wir zurzeit sowieso nicht.“
Dass es so schlimm kommen
„Da drunter ist die Zufahrtsstraße zu den abgeschnittenen Häusern“:
Schöfwegs Bürgermeisterin Helga Weinberger und 2. Bürgermeister
Christian Meier vor der Schneewand, vor der gestern sogar große Fräsen
kapitulieren mussten.
(Foto: Witte)
werde, damit habe man aber nicht
gerechnet, so die 67-Jährige weiter. Früher, da sei ihr abgelegenes
kleines Haus manchmal ein,
höchstens zwei Tage abgeschnitten gewesen. Aber gleich acht Tage, das habe es noch nie gegeben.
Das letzte motorisierte Gefährt,
das sie gesehen habe, sei der
Schneepflug gewesen, der am vorletzten Montagvormittag vorbeigekommen sei. „Der hat Salz gestreut und ist dann verschwunden.“ Manchmal rufe Bürgermeisterin Helga Weinberger bei ihnen
an und erkläre ihnen die derzeitige Lage. „Die Schneefräsen sind
nicht durchgekommen“, sei das
Letzte gewesen, was sie ihnen berichtet habe.
„Wir wissen es nicht, wann wir
es schaffen werden“, sagte Helga
Weinberger gestern zur PNP.
Hauptproblem sei ein zirka zehn
Meter langer und zwei Meter hoher Schneewall, der hart wie Beton sei. „Wenn wir den mit den
Baggern durchbrochen haben,
können wir uns daranmachen, die
500 Meter zu räumen.“ Ganz zum
Haus werde man aber wahrscheinlich nicht freifräsen können. „Da müssen wir uns für die
letzten Meter eine andere Lösung
überlegen.“
So wird Rosemarie Matthies
weiter auf den zugeschneiten Weg
schauen − und hoffen, dass irgendwann die zugesagte Rettung
auftauchen wird. Und auch am
Ende des Telefonats hat sie ihren
Humor noch nicht verloren. „Das
ist schön, dass Sie angerufen haben. Tut gut, wenn man merkt,
dass man noch nicht ganz vergessen worden ist.“
(Bayern)
BAYERN
Millionenschäden durch Schneechaos − Wieder ein Toter
Dienstag, 14. Februar 2006
Nummer 37
/
Seite 7
70-Jähriger stürzte vom Dach und erstickte im Schnee − Erste Schadensschätzungen der Landkreise − Museumsdorf vom Einsturz bedroht
Spiegelau/Zwiesel (pnp). Die
Schneemassen haben ein sechstes
Todesopfer gefordert. Ein Mann
ist gestern Vormittag in Reinhardsschlag bei Klingenbrunn
(Lkr. Freyung-Grafenau) von einem Dach gestürzt, nachdem ihn
eine Schneelawine mitgerissen
hatte. Der 70-Jährige fiel kopfüber
in den Schnee, in dem er nach ersten Erkenntnissen der Passauer
Kriminalpolizei erstickte. Sein
Bruder fand den Toten.
Der Rentner war ohne Sicherung auf den Anbau seines Wohnhauses geklettert, um das Dach
vom Schnee zu befreien. In den
vergangenen Tagen waren bereits
vier Menschen in Bayern sowie
ein Mann nahe der bayerischen
Grenze in Oberösterreich im
Kampf gegen die Schneemassen
„Nicht ungesichert aufs
Dach steigen“
ums Leben gekommen. Nach Angaben des Roten Kreuzes erlitten
50 Menschen bei Stürzen teils
schwerste Verletzungen. Das
BRK warnt deshalb erneut davor,
nicht ohne Sicherung auf ein Helfer der Freiwilligen Feuerwehr schaufelten gestern die Dächer des Museumsdorfes Bayerischer Wald in
Dach zu steigen. „Das gilt vor al- Tittling ab. Die historischen Höfe drohen unter den Schneelasten zusammenzubrechen.
(Foto: Haasz)
lem für Privatleute“, betonte
BRK-Sprecherin Hanna Hut- Landkreis Deggendorf nannte am Lage als relativ entspannt. Ges- 300 und 400 Gebäude vom Einschenreiter.
Abend eine geschätzte Schadens- tern Abend jedoch die schlechte sturz bedroht. Unentwegt geDie Landkreise Regen, Passau summe in Höhe von 25 bis 30 Mil- Nachricht für die Fürstensteiner: schippt und gefräst wurde weiterlionen
Euro. Das bayerische Kabi- Die Bewohner von 27 Häusern hin in den Gebieten Bernried,
und Deggendorf gaben gestern
erste Schätzungen über die Scha- nett will am heutigen Dienstag ei- mussten die Nacht in Räumen ver- Grafling, Grattersdorf, Schaudenshöhe ab. Die Schäden an Ge- ne vorläufige Schadensbilanz vor- bringen, in denen sie eine sichere fling, Lalling und Schöllnach
bäuden im Regener Raum liegen legen und über finanzielle Hilfen Betondecke über dem Kopf hat- (Lkr. Deggendorf). Dort sind wie
auch im Landkreis Freyung-Graden Angaben nach im zweistelli- für die sechs betroffenen Land- ten. Es war unklar, ob die Dachfenau noch immer Gehöfte von
gen Millionenbereich. Für Materi- kreise und deren Bewohner bera- stühle der schweren Schneelast der Außenwelt abgeschnitten.
al wie etwa Schneeschaufeln und ten. Ministerpräsident Edmund
Zwiesel war für den AutoverHelfer
schaufeln
und
Sprit sei eine sechsstellige Summe Stoiber kündigte schnelle und unkehr gesperrt. Die Straßen wurfräsen unentwegt
ausgegeben worden, teilte das bürokratische Hilfe für die
den für Lkw freigehalten, die den
Landratsamt mit. Auch im Land- Schnee-Opfer an. Bayern wolle
Schnee aus dem Ort bringen, so
kreis Passau kommen Schätzun- sich bei dieser Unterstützung an standhalten würden. Vom Ein- Anton Weghofer vom Landratsgen zufolge fünf Millionen Euro Hilfspaketen orientieren, wie sie sturz bedroht ist auch das Muse- amt. Gleiches Bild im Raum Paszusammen, allein was die Gebäu- beispielsweise bei Hochwasser- umsdorf Bayerischer Wald in Titt- sau. Der Sprecher des Landratsdeschäden betrifft. „Wir brauchen katastrophen geschnürt werden.
ling (Lkr. Passau). Helfer kämpf- amts Eduard Bosch: „Wir sorgen
Unterdessen gab es im Land- ten gegen die Schneemassen auf dafür, dass die Schneemassen aus
die Hilfe aus dem Katastrophenfonds des Freistaats“, erklärte kreis Passau eine dramatische den 100 historischen Höfen. Im den Gemeinden gebracht werLandrat Hanns Dorfner. Der Wende: Noch am Sonntag galt die Landkreis Regen sind zwischen den.“
Ein 70-Jähriger stürzte gestern bei Klingenbrunn (Lkr. Freyung-Grafenau) vom Dach seines Hausanbaus. Der Mann fiel kopfüber in den
Schnee und erstickte. Sein Bruder fand den Toten.
(Foto: Witte)
„Regenfront kommt morgen Abend“
Unfreiwillige Werbung für Bayerwald
Experten warnen vor Hochwasser − „Bis zu 20 Liter pro Quadratmeter“
Ostbayern als Wintersportregion: Zugriffe auf Internetseiten verdreifacht
Passau (ism/ck). Ostbayern
muss sich nach den Prognosen
der Wetterexperten nun auf Regen
und Hochwasser gefasst machen.
„Morgen Abend zieht von Westen
eine Regenfront nach Osten“,
kündigte Anna Ulrich-Merten
vom Wetterdienst „meteoXpress“
gestern an. Schlimmstenfalls
könnten in der Nacht „bis zu 20
Liter Regen pro Quadratmeter“
fallen. In den Krisengebieten sei
davon auszugehen, „dass der Niederschlag in den Schneemassen
wie in einem Schwamm gespeichert bleibt“, warnte auch Umweltminister Werner Schnappauf.
Lokale Überflutungen seien dennoch in den tieferen Lagen Ostbayerns möglich.
Ein besonderes Problem könnte das auf den Flüssen treibende
Eis werden, erklärte Schnappauf.
Betroffen sind hiervon vor allem
die Ilz bei Ruderting (Lkr. Passau)
und Passau sowie der Regen in
Dacheinsturz:
Polizei sucht
Meteorologen
Töging (pnp). Ungewöhnliche „Fahndung“ der Kripo:
Im Zusammenhang mit dem
Einsturz des Supermarktes
in Töging (Lkr- Altötting)
werden jetzt Hobby-Meteorologen gesucht, die WetterAufzeichnungen der letzten
fünf Jahre zur Verfügung
stellen können. Es geht hier
vor allem um die Schneefälle
und -höhen. Neben den amtlichen Wetteraufzeichnungen sollen auch lokale Werte
herangezogen werden. Wer
etwas beisteuern kann, soll
sich an die Kripo Mühldorf,
콯 08631/36730
wenden.
Das Dach war am 7. Februar
eingestürzt. Verletzt wurde
niemand. Die Angestellten
und Kunden konnten den
Markt rechtzeitig verlassen.
den Stadtbereichen von Cham sef Feuchtgruber, stellvertreten- Von Jessica Hirthe
und Roding.
der Leiter des WasserwirtschaftsBodenmais/Freyung. Für unIn Passau sind die Verantwortli- amtes Deggendorf. Ähnlich sei es
chen bereits „sensibilisiert“. „Wir 1993 gewesen: Damals erreichten freiwillige Werbung hat die ständige
Präsenz Ostbayerns in den
haben im Bayerwald Schneelagen die Wassermassen aus Schönberg
überregionalen Medien, die tägvon bis zu drei Metern. Und wenn (Lkr. Freyung-Grafenau) die Stadt
lich aus dem Katastrophengebiet
das taut, dann kommt es mögli- Passau innerhalb von sieben berichtet haben, gesorgt. Schneecherweise auch zu uns“, sagte Jo- Stunden.
touristen und Skiurlauber aus
ganz Deutschland sind auf den
Bayerwald als Wintersportregion
aufmerksam geworden. „Der
Name Bayerischer Wald oder einzelne Städte bleiben potenziellen
Urlaubern nach den ständigen
Wiederholungen im Gedächtnis.
Das wirkt sich mit Sicherheit positiv für den Wintertourismus aus“,
hofft Ulrike Eberl-Walter, Pressesprecherin des Tourismusverbands Ostbayern.
Der Pegel der Donau in Passau ist derzeit mit 3,92 Metern niedrig. Dennoch könnte es mit Regen und Schneeschmelze Hochwasser geben. (rg)
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Die Zugriffe auf die Internetseite der Bayerwald-Gemeinde Bodenmais (Lkr. Regen) haben sich
verdreifacht. Um die 88 000 pro
Tag sind es normalerweise, vergangene Woche waren es pro Tag
bis über 260 000, meldet die Tou- len Ernstes gefragt“, für die Geristinfo. „Bei uns ist die Internet- schäftsführerin Jutta Riesinger
seite doppelt so stark frequentiert war die Darstellung „reine Panikwie sonst“, berichtet Tourismus- mache“. In den Wintersportorten
Chefin Karin Friedl aus Grafenau. laufen die Telefone heiß. „Die
„Uns fragt bestimmt keiner mehr, Leute sind beunruhigt, wollen
ob wir genug Schnee haben“, sagt wissen, ob sie überhaupt kommen
Eva Rossberger, stellvertretende können, ob die Straßen frei sind“,
Leiterin der Touristinfo Zwiesel, erzählt Veronika Saller von der
ironisch. Dass sich diese „Winter- Touristinfo Bodenmais. Aber man
werbung“ vielleicht im nächsten hätte wie auch in Zwiesel größere
Jahr positiv auf die Übernach- Stornozahlen abwenden können.
tungszahlen auswirken könnte,
„Viele haben ihren Urlaub um
hofft Christian Kilger, Freyungs ein, zwei Tage verschoben oder
Tourismus-Chef.
sind trotzdem gekommen“, beZunächst einmal hatten die Ho- richtet Eva Rossberger aus Zwietels in Freyung jedoch mit der Ka- sel. Die Gäste hätten die Situation
tastrophen-Berichterstattung zu mit Fassung getragen, schaufeln
kämpfen. „Chaos in Ostbayern − geholfen oder sogar ein Abenteuda wurde gar nicht differenziert“, ergefühl entwickelt: „Ich wurde
ärgert sich Landkreis-Touristiker tatsächlich nach einem Video
Christian Binder. Gut 15 Prozent über das Ausmaß der SchneemasStornos verzeichnete zum Bei- sen gefragt, die eigene Kamera sei
spiel der Ferienpark Geyersberg kaputtgegangen.“ Außerdem seiin Freyung. „Habt ihr überhaupt en in Zwiesel auch Abenteuerlusnoch was zum Essen, stehen eure tige aufgetaucht, die extra wegen
Häuser noch? − Das wurde ich al- des Schneechaos angereist waren.
REGEN
Dienstag, 14. Februar 2006
Regen: Redaktion: Am Sand 11, 콯 0 99 21/88 27-17
Fax: 88 27-42, E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle/Anzeigen: 콯 88 27-0 − Fax: 88 27-41
DER SCHNEE UND DIE FOLGEN
Schulen in Langdorf und
Rinchnach heute geschlossen
Nummer 37
/
Urlauber bleiben der
Katastrophenregion treu
Kaum Stornierungen in den Hotels − Schaufeln statt Langlaufen
Regen (jf). Mitten in der besten Winterurlaubs-Saison hat
die Schnee-Katastrophe den
Bayerischen Wald erwischt.
Doch zumindest der Raum Regen hatte im Tourismus keine
merklichen Nachteile zu verzeichnen: Gestern waren viele
Hotels und Pensionen gut belegt, und die Urlauber nahmen
die Einschränkungen meist verständnisvoll hin.
So wie der Mann aus dem
Hotel „Eichenbühl“ in Langdorf, der schon am Donnerstag
bei der allein wohnenden Hausbesitzerin Inge Berger vor der
Katastrophenfall dauert
Tür stand. Er könne bei dem
Wetter eh nicht zum Langlaumindestens bis Mittwoch
fen,
meinte er und griff sich die
Regen (bb). Mit der Aufhebung des Katastrophenfalls ist nicht vor Mittwoch zu rechnen, Schneeschaufel. „Und dann hat
er
mir
einfach das Garagendach
das meldete gestern die Örtliche Einsatzleitung im Landratsamt. Rund 2300 Helfer wer- abgeschaufelt“, erzählt Berger
den heute im Landkreis im Einsatz sein. In ganz gerührt.
Bürgermeister Fritz Wühr aus
der ÖEL bereitet man sich derweil schon auf
ein mögliches Hochwasser vor. Die Bevölke- Bodenmais wusste eine ähnlirung mahnen die Einsatzleiter, Schnee nicht che Geschichte zu berichten.
in die Gewässer zu kippen und die Gullis vom Ein Urlaubergruppe war dort in
Schnee freizumachen.
die Kurverwaltung marschiert
und hatte gefragt, ob man helArbeitsagentur hilft bei
fen könne. „Die sind dann mit
dem
Bauhof ausgerückt“, sagt
der Schneekatastrophe
Regen/Deggendorf (bb). Zur Bewältigung Wühr. Barbara Saller von der
der Schneekatastrophe steht die Arbeitsagen- Kurverwaltung konnte sich gestur mit den Arbeitsgemeinschaften zur Ver- tern über schlechte Stimmung
mittlung von Arbeitslosen auf Anfrage von nicht beklagen: „Die Gäste sind
Kommunen zur Verfügung. Es wurden Be- alle gut gelaunt“. Am Freitag sei
werber-Pools gebildet, die telefonisch zum es aber schon chaotisch zugeEinsatz gebracht werden können. Interessier- gangen.
In den Hotels musste man
te kommunale Träger wenden sich an die
Agentur in Deggendorf, 콯 0991/ 3101-112.
vor allem besorgte Anrufe von
Regen (bb). Zwei der Schulen im Raum Regen sind heute noch geschlossen: Langdorf
und Rinchnach. Wie es in Langdorf weitergeht, das soll heute vormittag ein Statiker klären. Der Langdorfer Kindergarten öffnet am
Mittwoch wieder. Ebenfalls geschlossen
bleibt am heutigen Dienstag die Rinchnacher
Volksschule, weil dort das Dach abgeräumt
wird. Am Mittwoch läuft dort der Unterricht
wieder normal. In Regen sind die Turnhallen
von Realschule und Zentralschulturnhalle
bis auf weiteres von Helfern belegt. Auch die
Rinchnacher Turnhalle ist die ganze Woche
zu − allerdings wegen normaler Bauarbeiten.
Der Regener Kindergarten St. Josef ist heute
noch geschlossen.
Gästen entgegennehmen, die
am Wochenende anreisen wollten. „Aber am Samstag konnten
wir ja guten Gewissens berichten, die Straßen seien frei“, sagt
Maria Baumgartner vom Hotel
Hammerhof in Bodenmais.
„Und wenn sie dann da sind,
sind sogar Stammgäste begeistert vom Schnee“. Dabei sei ihr
selbst schon ziemlich mulmig
gewesen, sagt die Hotel-Chefin;
ihr Mann ist derweil mit Helfern auf dem Hoteldach beim
Schaufeln.
Über ein volles Haus freut
sich auch Direktor Steffen Gebhardt vom Morada-Hotel Bischofsmais. „Wir haben vor allem ältere Gäste und Familien
mit Kindern, aber Stornierungen oder Abreisen gab es
kaum“. Dabei hatte man zeitweise sogar mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. „Aber
wir haben einen guten Küchenchef, der hat das hinbekommen“, sagt Gebhardt.
Von eifrig mitschaufelnden
Stammgästen weiß Max Englram von der Tourist-Info in Bischofmais zu berichten. Und
ein Urlauber, der die tagelangen
Anstrengungen beobachtet hatte, gab bei der Abreise in der
Tourist-Info eine Geldspende
für die örtliche Feuerwehr ab.
Einige Urlaubsgäste hatten
sich am Freitag zu den Neumeiers auf den Wieshof bei Ebertsried durchgekämpft. „Die habe
ich per Handy über Hangenlei-
Wurstsemmeln für die Kraft
und ein „Danke“ fürs Gemüt
then hergelotst, weil
die Rusel ja gesperrt
war“, erzählt Leonhard Neumeier. Und
natürlich sind gerade
die Kinder traurig,
dass der Rodelhang
und der Reitplatz
nicht benutzbar ist .
„Aber dafür haben
einige Gäste entdeckt, dass man jetzt
fantastisch Iglus bauen kann.“
Die Aussichten für
Wintersportler sind,
abgesehen vom angekündigten Tauwetter, gut. Schon jetzt
sind an Arber, Silberberg und Geißkopf
wieder alle Pisten
präpariert. In Bodenmais sind alle
Ortsloipen gespurt,
am Bretterschachten
soll heute eventuell
sogar die Höhenloipe durchgespurt werden. In Bischofsmais
sind die Loipen in
Ortsnähe befahrbar,
nur in Richtung Rusel ist noch kein
Durchkommen
durch die gigantischen
Schneeverwehungen. Hier endet die Loipe an der
Straße nach Hermannsried.
Vom Schneechaos hat dieser Urlaubsgast nichts mitbekommen. Erst am Sonntag ist er nach Bischofsmais gereist und genießt jetzt Spaziergänge zwischen
meterhohen Schneebergen.
(Foto: Frisch)
Per Funk bringen sie Helfer
und Schaufeln zusammen
Die Feuerwehrfrau Katrin Schreiner ist seit Mittwoch im Schnee-Einsatz
Die Unterstützungsgruppe des örtlichen Einsatzleiters schläft nie
Von Ingrid Frisch
Von Susanne Öttl
Bischofsmais.
Welche
Muskeln am meisten weh
tun, kann Katrin Schreiner
gar nicht sagen. „Irgendwann ist die Schmerzgrenze
erreicht und man ignoriert
den Muskelkater einfach“,
sagt die 26-jährige Feuerwehrfrau. Seit sechs Tagen
schaufelt sie Schnee von
meterhoch
verschneiten
Dächern.
Regen. Auf die Nerven, nein
auf die Nerven geht Philipp Nagel
die Arbeit in der Unterstützungsgruppe des örtlichen Einsatzleiters nicht. „Das wäre einfach der
falsche Ausdruck“, sagt der 27jährige Oberleutnant, der seit
Mittwoch sein Leben im Landratsamt verbringt. Hauptsächlich
lebt der Verbindungsoffizier der
Bundeswehr auf den drei Quadratmetern vor der großen Stellwand, in der alle Einsatzorte und
Einsatzgruppen verzeichnet sind.
Unterstützt von dem Obergefreiten Thomas Berger und dem
Hauptgefreiten René Kaufmann
koordiniert er den Informationsfluss zwischen Soldaten an den
Einsatzorten, im Materiallager
und Kommandeur Oberstleutnant Michael Römermann. Nagel
weiß immer, wie viele Soldaten
des dritten Bataillons gerade wo
was tun und wie viele Schaufeln
gerade aus dem Materiallager
nach Frauenau transportiert worden sind − außer er schläft gerade
kurz auf dem Feldbett, das er irgendwo im Landratsamt aufstellt.
„Regenerationszeit ist wichtig;
gegen zehn Uhr abends haben wir
die letzte Besprechung, morgens
geht es ab fünf, sechs Uhr weiter“,
sagt Michael Römermann. Einige
Helfer arbeiten im Schichtdienst.
Denn die Unterstützungsgruppe
(UG) schläft nicht. Sie arbeitet unermüdlich Kreisbrandrat Hermann Keilhofer zu. Als örtlichem
Einsatzleiter unterstehen ihm sogar Bundeswehr und Polizei.
„Das Team von Organisationstalenten“, wie er sagt, sammelt alle
Informationen, wertet sie aus und
gibt Relevantes weiter. Die UG
koordiniert alle Einsatzgebiete
und die Kräfte von Bundeswehr,
Feuerwehren, THW, Polizei, BRK
und Bergwacht. In vielen Fällen
läuft die Kommunikation zwischen Keilhofer und den Abschnittsleitern über die UG.
Da nicht alle Funkkreise kompatibel sind, werden sie mit
Handyverbindungen überlagert.
Da kann es schon mal passieren,
dass − keinen Meter von Philipp
Nagel entfernt − der Ruhmannsfeldener Andreas Müller gleichzeitig über Funk und Handy
Wie eine Frau am Rande des
körperlichen Kollapses sieht die
Habischrieder Feuerwehrfrau beileibe nicht aus. Auch, als sie von
ihrem Alltag der letzten sechs Tage erzählt, der nun wirklich alles
andere als normal war, fehlt ihrer
Schilderung jegliche Dramatik.
Immerhin kämpft die junge Frau,
die als Arzthelferin arbeitet, seit
Mittwochnachmittag an vorderster Front gegen die Schneeberge.
Tag für Tag hat sie hunderte von
Kilo Schnee von allen möglichen
Dächern in Habischried, Bischofsmais und Umgebung abgeschaufelt. Gegen 7.30 Uhr ging’s
los, bei Einbruch der Dunkelheit
war endlich Schluss.
Bei diesem Dauereinsatz hat
die engagierte Feuerwehrfrau
nicht nur ihre ganze Kraft gegeben, sondern dabei auch einiges
mitgenommen − zum Beispiel die
Erfahrung, wie viel man mit der
nötigen Diszplin zu leisten in der
Lage ist: Wenn der Körper eigentlich sagt, ich kann nicht mehr, der
Kopf einen aber weiter antreibt,
weil klar ist: Ich werde gebraucht.
Seite 23
Auf geht’s zum nächsten Einsatz auf einem Hausdach: Dazu schnallt
Feuerwehrfrau Katrin Schreiner ihren Sicherungsgurt um. Ihr Kollege
Ludwig Stecher hat das Kletterseil griffbereit.
(Foto: Frisch)
tag ein Mann aus Heidelberg die
Bischofsmaiser Truppe gefragt. Er
hatte nach den Fernsehberichten
seinen Schlafsack gepackt und
Ihr Kollege Ludwig Stecher ist war einfach „ins KatastrophengeIhre Schneeschaufel-Technik seit fast 30 Jahren aktiver Feuer- biet“ gefahren. Auch die Habischist mittlerweile höchst ausgefeilt. wehrmann bei der Bischofsmaiser rieder bekamen unerwartete VerSie weiß, wie man möglichst Wehr und kann sich an keinen stärkung. Ein Berufsfeuerwehrschnell möglichst viel Schnee zur Einsatz dieser Größenordnung er- mann aus dem westfälischen AhSeite schafft: „Stechen, nicht innern. „Die Hochwassereinsätze len, der hier im Urlaub war, hat
schaufeln!“, das hat sie hundert- haben nicht so lange gedauert“, seine Heimreise um einen Tag verfach erprobt. Nur mit der Schnee- sagt er. Wie souverän und ruhig schoben, um beim Schaufeln zu
hexe kommt sie nicht klar.
die Führungskräfte diesen Groß- helfen. „So was motiviert“, sind
einsatz abwickeln, beeindruckt sich Katrin Schreiner und Ludwig
Die schwere Arbeit zehrt: Drei
Stecher.
Stecher einig. Und noch etwas hat
Kilo sind bei Katrins Schnee-Einsatz seit Mitte letzter Woche auf
Und außer einem herzlichen sie nach ihrem täglichen Knoder Strecke geblieben. Kein Wun- „Danke“ für ihren Einsatz freuen chenjob im Schnee für den nächsder: Die Speisekarte für die Ein- die Feuerwehrleute spontane ten Tag motiviert und wieder fit
satzkräfte war recht einseitig: Hilfsangebote. „Braucht ihr einen gemacht: Ein ausgiebiges, heißes
Wurstsemmeln in allen Variatio- Feuerwehrmann?“ hat am Sams- Bad.
nen stillten den Hunger der fleißigen Schaufler. Bei Einsätzen auf
Privatdächern gab es dagegen
meist warme Mahlzeiten.
spricht und zwischendrin noch eine Info an Florian Scharnagl aus
Kirchaitnach weitergibt. Der notiert im Schichtwechsel mit Josef
Kreuzer seit Mittwoch minutiös
jeden Anruf, jeden Befehl, jeden
Vorgang im Einsatztagebuch auf
dem Laptop.
Weil gerade in Frauenau besonders viel los ist, hat eine Kleingruppe der UG in einem Bus dort
Stellung bezogen. „Seitdem ist es
hier schon ruhiger geworden“,
sagt Müller. Überhaupt werde die
Koordination jeden Tag noch besser. Vor allem lobt er die Zusammenarbeit mit den Kollegen im
Feuerwehrhaus Regen, die am
Bürgertelefon am Tag an die 1000
Anrufe entgegennehmen. „Der
KBM Johann Achatz macht das
mit Geduld und Humor. Der ist
Blitzableiter und Mädchen für alles“, sagt Keilhofer zu den Kommunikationsgenies im Feuerwehrhaus. Aber er betont
auch:„Die Mannschaft ist der Star,
kein Mann hier am Schreibtisch
ist wichtiger als der einzelne Helfer draußen an der Schaufel.“
Doch wenn die Helfer keine
Schaufeln haben, organisiert sie
die UG. „Einmal haben wir sogar
Sitzgurte zum Sichern direkt aus
Nürnberg von der Firma bestellt,
denn in ganz Bayern gab es die
nicht mehr zu kaufen“, erzählt
Thomas Penzkofer von der FFW
Viechtach. Der Lkw mit der wertvollen Fracht wurde dann auf Anweisung der UG sogar von der Polizei begleitet.
Ähnlich wertvoll war der Tanklastzug, den die Unterstützer am
Wochenende angefordert hatte,
als es in Frauenau keinen Diesel
mehr gab. „In Deggendorf hatte
der Fahrer Angst, er würde nicht
heraufkommen“, erzählt Müller,
„da haben wir ihm einen Schneepflug und die Polizei davorgesetzt“.
Gefragt war die UG auch gestern morgen, als alle neuen Helfer
aus Oberbayern und Mittelfranken gleichzeitig eintrafen und auf
der B 11 bei Patersdorf einen Stau
verursachten. Die Polizei konnte
den nicht schnell auflösen, forderte Amtshilfe von der Feuerwehr −
„und wir haben denen dann erst
einmal ein Frühstück in den Stau
geliefert, schließlich waren die
seit elf Uhr Abends unterwegs“,
sagt Keilhofer. Er ist begeistert
von der Kameradschaft unter den
Einsatzkräften. Und auch sie sind
voll des Lobes füreinander. „Die
von der Bundeswehr haben uns
schon viel herausgerissen, die haben narrisch viel manpower“, sagt
Penzkofer. Oberleutnant Nagel
weiß genau, was ihm am besten
gefällt bei der ganzen Sache: „Die
Zusammenarbeit“.
Oberleutnant Philipp Nagel (27) ist der Verbindungsoffizier, bei dem die
Informationen für die Bundeswehr zusammenlaufen.
(Foto: Öttl)
ZWIESEL
Dienstag, 14. Februar 2006
DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
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Nummer 37
DAS SCHNEE-CHAOS
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Seite 26
DAS SCHNEE-CHAOS
Schulen und Kindergärten
Zwieseler Winkel. An den meisten
Schulen im Landkreis Regen findet heute
wieder Unterricht statt. Ausnahmezustand
herrscht allerdings noch immer im Zwieseler Winkel. Nicht weil die Gebäude einsturzgefährdet sind, sondern auf Grund
der verschärften Verkehrssituation bleiben
morgen in Zwiesel alle Schulen gesperrt.
Auch der Unterricht in der städtischen
Musikschule findet nicht statt. Die Grundund Teilhauptschule Frauenau und die
Grundschule Bayer. Eisenstein bleiben
ebenfalls geschlossen. Lediglich in Lindberg gibt es regulären Schulbetrieb. Geöffnet hat auch der Kindergarten in Lindberg
und der AWO-Kindergarten in Zwiesel.
Von allen anderen Kindergärten lagen uns
bis Redaktionsschluss keine Meldungen
vor.
Turnhallen bleiben auch
für die Vereine gesperrt
Zwiesel. Solange an den Schulen kein Unterricht stattfindet, bleiben die Turnhallen
auch für die Vereine gesperrt. Dies gilt für
Grundschule, Hauptschule, Realschule und
Gymnasium. Der Schnee, der von den Dächern geschaufelt wurde, muss erst noch mit
Lastwagen abgefahren werden. Zum Teil sind
die Notausgänge der Hallen verschüttet. Im
Zweifelsfall können sich die Vereine, die
Übungsstunden in der Grund- oder Hauptschule belegt haben, in der Stadtverwaltung,
콯 8405-30, informieren.
Glasberglift in Betrieb und
Loipen im Skistadion gespurt
Zwiesel. Ab heute ist der Glasberglift wieder in Betrieb. Der Skilift war seit Freitag geschlossen, weil die Pistenraupe die enorme
Neuschneemenge nicht bewältigen konnte.
Jetzt sind auch die Zufahrtsstraße und der
Parkplatz wieder frei. Präpariert sind auch die
Langlauf-Loipen und die Rodelbahn in Bärnzell. Bestens in Schuss ist das vom Skistadion
in der Röckkellerstraße ausgehende Loipennetz.
Kommunen können Hilfe von
Arbeitslosen beantragen
Zwiesel. Jede helfende Hand wird gebraucht. Die Agentur für Arbeit in Deggendorf vermittelt zur Bewältigung der SchneeKatastrophe ab sofort Arbeitslose an Kommunen. Interessierte kommunale Träger können sich telefonisch unter 콯 0991/3101-112
an die Agentur wenden.
Waldbahn fährt wieder
nach Fahrplan
Der Schnee muss runter: In luftiger Höhe wurde gestern die Querverbindung beim Sägewerk Weikl in Zwiesel von der Schneelast befreit. Noch immer kämpfen Einsatzkräfte
und Bürger überall im Zwieseler Winkel gegen die Schneemassen.
(Fotos: Winter)
Der Kampf gegen den Schnee geht weiter
und jetzt droht auch noch Hochwasser
Die Lage ist weiter ernst − Einsatzkräfte können nicht alle Dächer abschaufeln − Hochwasser-Vorbereitungen laufen
Zwiesel (chr/cl). Katastrophenhelfer und Bürger kämpfen weiter gegen
die Schneemassen. Viele
Häuser sind vom Einsturz
bedroht. „Wir werden einfach nicht fertig“, sagte
gestern Anton Weghofer,
Sprecher am Landratsamt
Regen. Ab Mittwoch
droht Regen die Situation
auf den Dächern noch zu
verschärfen. Außerdem
steigt damit die Hochwasser-Gefahr.
allerdings nur so lange, bis der
Schnee vom Dach ist.
„Kämpfen, kämpfen, kämpfen“, lautet die Devise für Kreisbrandmeister Hans Richter aus
Lindberg. „Wir erhalten 50 bis
60 Anrufe pro Stunde. Alle fordern Hilfe zum Dachabschaufeln. Neben den großen Gebäude-Anlagen haben alte und
kranke Menschen, die selber
nicht schaufeln können, Vorrang. Ansonsten arbeiten wir
die Liste nach und nach ab“, erklärt Richter. Etwa 600 Helfer
waren gestern in seinem Zuständigkeitsbereich für die Gemeinden Bayer. Eisenstein und
Lindberg im Einsatz.
Die Zahlen sind erschreckend 300 bis 400 Häuser im gesamten Landkreis sind vom
Einsturz bedroht. Täglich geDer Zwieseler Feuerwehr- Bei diesem Haus in Lindberg reicht der Schnee am Boden bereits fast
hen tausende Anrufe bei den Kommandant Rudi Eiter mussbis zur Dachrinne.
Einsatzzentralen ein. Besorgte te gestern mit 330 Hilfskräften
Bürger suchen Hilfe, um ihre zurecht kommen, vorgestern räumen“, sagte gestern Land- der Schnee auf den Dächern mit
von den tonnenschwe- waren es noch 598. „Ich be- ratsamts-Sprecher Anton Weg- Regen, dann drohen noch mehr
Recyclinghöfe bleiben zu und Dächer
ren Schneelasten zu befreien. fürchte, dass noch mehr Helfer hofer. Grund: Es besteht die Ge- Gebäude einzustürzen. Der
Biotonnen werden nicht geleert Manche sind verzweifelt und abgezogen werden. Wenn die fahr, dass die Region von einer Deutsche Wetterdienst kündigt
Zwiesel. Bis einschließlich morgen blei- weinen am Telefon. Andere Bundeswehr nicht mehr zur Katastrophe in die nächste ab Mittwoch anhaltendes Tauben überall im Landkreis die Recyclinghöfe wieder sind wütend und Verfügung steht, wäre das fatal. rutscht. Ab Mittwoch nämlich wetter mit Temperaturen bis zu
geschlossen. In Zwiesel wird außerdem die schimpfen , weil ihnen niemand Denn die Lage ist immer noch kündigen die Wetterdienste ei- acht Grad plus an. Da der Erdnen grundlegenden Wetterum- boden zum Teil recht tief gefroBiotonne heute nicht geleert. Bürger sollen hilft. Ständig werden Menschen schwierig und ernst“, so Eiter.
„Wir raten den Menschen schwung an. Die Hochwasser- ren ist, kann das Regenwasser
die Tonnen nicht an der Straße stehen lassen, aus ihren einsturzgefährdeten
um die Fräsarbeiten nicht zu behindern.
Häusern evakuiert. Die meisten dringend weiter, ihre Dächer zu Gefahr steigt. Vermischt sich nicht in den Boden eindringen
Zwiesel. Wegen dem Schnee auf den Gleisen ging auf dem Streckennetz der Waldbahn
zeitweise gar nichts mehr. Ab heute soll nach
Mitteilung der Bahn der Schienenverkehr
wieder auf allen Strecken ohne Behinderungen laufen.
und lässt die Flüsse ansteigen.
„Es darf deswegen auch kein
Schnee in die Gewässer geschüttet werden“, hieß es gestern aus dem Landratsamt.
Dort laufen bereits Vorbereitungen für das drohende Hochwasser. Anton Weghofer appelliert an die Bürger, Regenläufe
und Gullys vom Schnee zu befreien, damit das Schmelzwasser ablaufen kann. „Mit Hilfe einer Eisenstange oder einer
Hand voll Salz dürfte das zu
schaffen sein.“
Das Landratsamt wird außerdem alle Wehrbesitzer anschreiben und sie auffordern, die
Wehre von Schnee und Eis zu
befreien. Bei Bedarf kann technisches Gerät angefordert werden.
Auch das Wasserwirtschaftsamt trifft Hochwasser-Vorbereitungen. Experten werden ab
sofort eine so genannte Hochwasser-Analyse erstellen und
ihre Ergebnisse bei der täglichen Lagebesprechung im
Landratsamt bekannt geben.
Wettlauf mit der Zeit: „In Frauenau haben die Leut’ Angst um ihre Häusl“
Rund 300 Helfer sind im Einsatz − Schreiner: „Die Menschen müssen sich selbst helfen, sonst schaffen wir es nicht“ − Zwei Wohnblocks evakuiert
Von Christina Hackl
Frauenau. Vize-Bürgermeister Herbert Schreiner
sieht keinen Grund für Optimismus: „Die Lage in
Frauenau wird immer dramatischer“. Mehr und mehr
Häuser im Glasmacherort
sind vom Einsturz bedroht.
Die Helfer bauen auf das Eigen-Engagement der Bürger. Die Hilfskräfte alleine
werden mit der Situation
nicht mehr fertig.
ten Josef Stadler, ununterbrochen in der Einsatzzentrale. Wenn er
hört, dass manche Medien eine Entspannung
der Lage vermelden,
dann wird er richtig wütend: „Die Situation
wird von Minute zu Minute dramatischer. Hier
von Entspannung zu reden, das ist blanker
Hohn.“ Die Menschen
in Frauenau hätten
Angst um ihre Häusl
und um ihren Besitz.
Seit Sonntagabend steht die
Zwei große WohnEinsatzzentrale vor dem Fraueblocks mussten noch
nauer Feuerwehrhaus − sie ist
am Sonntag evakuiert
jetzt in einem Einsatzleitwagen
werden. Die rund 40 Beuntergebracht. „Im Feuerwehrwohner kamen bei Verhaus klingelt das Telefon ununterwandten und Freunden
brochen, da kann niemand mehr
unter. Immer mehr Häukonzentriert arbeiten“, sagen die Vize-Bürgermeister Herbert Schreiner, Stephan Robl von der Feuerwehr und Ein- ser in Frauenau müssen
Männer von der Einsatzleitung. satzleiter Robert Lang (v. li.) im Einsatz-Bus. Die Einsatzzentrale wurde in das mo- von Statikern überprüft
werden. Fazit: Viele
Aber auch in dem speziell umge- bile Fahrzeug verlegt. Von dort aus werden die rund 300 Hilfskräfte koordiniert.
(Fotos: Hackl) sind vom Einsturz bebauten Bus kann von Ruhe keine
droht. Schreiner ist sich
Rede sein. Das Faxgerät brummt,
Handys läuten.
Feuerwehren aus München und mitgebracht haben. Seit Tagen ist sicher, dass die Einsatzkräfte alleiHerbert ne keine Chance haben, all die geRund 300 Helfer sind im Glas- Erlagen, die auch schweres Gerät, Vize-Bürgermeister
macherort im Einsatz, darunter wie zum Beispiel eine Drehleiter, Schreiner, er vertritt den erkrank- fährdeten Gebäude vom Schnee
zu befreien: „Wir können nur Hil- ge, Blaulicht war überall zu sehen.
fe zur Selbsthilfe leisten. Wir kön- Die Menschen sind nervös.
nen nicht 1000 Dächer abschauWann kommt der Regen? −
feln.“ Die Bürger müssten drin- Diese Frage treibt die Helfer um.
gend selbst mit anpacken.
„Wenn es milder wird und Regen
Im gesamten Ort herrschte auf die schneebedeckten Dächer
auch gestern Ausnahmezustand. fällt, dann fliegen die Spreißerl“,
Einige Straßen waren gesperrt, prophezeit Schreiner. Man befinandere wegen Räumarbeiten un- de sich in einem Wettlauf mit der
passierbar.
Schweres
Gerät Zeit. „Und ich hoffe inständig,
kämpfte sich durch die engen We- dass wir den gewinnen werden.“
Große Mietshäuser, wie hier in der Moosaustraße, mussten gestern von
der Feuerwehr abgeschaufelt werden.
LOKALES
Dienstag, 14. Februar 2006
DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
Nummer 37
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DAS SCHNEE-CHAOS
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DAS SCHNEE-CHAOS
Größtes Problem: Wohin mit dem Schnee?
Bauhofleiter Hans Kopp: „Lagerflächen sind begrenzt“ − Fräse arbeitet rund um die Uhr
Von Claudia Winter
Zwiesel. Mit Hochdruck wurde
gestern in der Stadt weiter gearbeitet. Am Dienstag vergangener
Woche setzte der starke Schneefall ein und seitdem sind die privaten Schaufler, die Räumdienste
und die organisierten Hilfskräfte
im Einsatz. Tonnenweise wurde
der Schnee von den Dächern geschaufelt und meterhoch türmen
sich die Schneewände neben den
Straßen. Jetzt wird’s langsam eng:
Keiner weiß mehr wohin mit dem
Schnee.
Gesamte Innenstadt gesperrt
Zwiesel (cl). Wer sein Auto zeitweise gesperrt. Die Zwiesenicht unbedingt braucht, sollte ler Polizei bekam zur Verkehrses besser zu Hause stehen lassen. regelung Unterstützung aus DegGestern in der Mittagszeit ist der gendorf und aus Straubing und
Verkehr im Stadtgebiet teilweise am Nachmittag rückten sogar 25
zusammengebrochen.
Viele Bereitschaftspolizisten aus SulzStraßen mussten gesperrt wer- bach-Rosenberg an. Weiträumig
den, weil der Schnee von den wurde das Stadtzentrum abgeDächern auf die Straße geschau- riegelt, lediglich Anwohner wurfelt wurde. Fräsen, Lader, Bagger den durchgelassen. In Fürhaupund Lastwagen waren ohne Pau- ten hat sich die Situation zugese unterwegs und transportier- spitzt, als zwei Lastwagen im Beten die Schneemassen aus der gegnungsverkehr nicht aneinanStadt. Stadtplatz, Angerstraße, der vorbeikamen. Es dauerte
Schlachthofstraße, Fachschul- eine Weile bis sich das Verkehrsstraße, Bahnhofstraße waren knäuel mit Staus in beide Richtungen
(Bild
links)
wieder
entzerrt hatte.
Unser Foto oben
zeigt
Deggendorfer Polizisten, die den Verkehr aus Richtung Rabenstein
abfangen
und
über Fürhaupten lenken. Die
Sperrungen dauerten
gestern
Abend bis 18
Uhr an. Vermutlich
werden
auch heute wieder
einzelne
Straßenzüge abgeriegelt.
(Fotos: Winter)
Die in „normalen“ Wintern beanspruchten Schneelagerflächen
sind längst voll. Bauhofleiter
Hans Kopp ist ständig auf der Suche nach neuen Depot-Möglichkeiten. Der städtische Pistenraupenfahrer Otto Baumann wurde
gestern vom Loipendienst abgezogen, um eine Wiese in Fürhaupten als Ablagefläche zu präparieren. Er war von Rabenstein in
Richtung Regenhütte unterwegs,
als der Anruf kam. Umgehend
setzte er seinen Pistenbully zurück. Von Klautzenbach musste
er auf der Teerstraße mit dem
schweren Gerät weiterfahren,
weil einfach kein Lastwagen zum
Das Foto trügt: Nicht Winteridylle ist hier angesagt, sondern Schwerstarbeit. Otto Baumann präpariert eine
Wiese in Fürhaupten für die Schneeablagerung.
(Fotos: Winter)
Umsetzen zu bekommen war.
Über einen Meter hoch ist die
Weil der Boden nicht gefroren und der Untergrund viel zu weich ist, muss
so mancher Lkw mit schwerem Gerät aus der Wiese gezogen werden.
Schneedecke in Fürhaupten. Otto private Baugründe als AblagefläBaumann walzte eine Fahrspur che zur Verfügung.
für die Lastwagen nieder. DenBauhofleiter Hans Kopp appelnoch ist das Gelände nicht geeig- liert an die Privatleute, nur so viel
net. Der Untergrund ist zu weich, Schnee abfahren zu lassen, wie
die schweren Lkw versinken im unbedingt notwendig. „Die LagerMorast. Die Schneeladungen wer- flächen werden garantiert zu weden also im vorderen Bereich an nig, in Kürze ist alles voll“, ist
der Straße abgekippt, ein Radla- Kopp überzeugt. Der städtische
der häuft auf, was der Lkw bringt Bauhof muss noch jede Menge
und Otto Baumann schiebt die Schnee aus den Straßen rausräuSchneeberge so weit es geht nach men. „Unsere Fräse läuft 24 Stunhinten.
den am Tag und die übrigen FahrEin großer Radlader räumte in zeuge sind von drei Uhr früh bis
der Nacht den hinteren Bereich zehn Uhr abends im Einsatz“, so
des Grenzlandfestplatzes frei, da- der Bauhofleiter. Was die Kosten
mit die Lastwagen dort zum Abla- anbelangt, will Hans Kopp noch
den reinfahren können. Bis zum keine Summe nennen. Aber die
Mittag soll auch der Lohmann- Rechnung für diesen Rekordwinmühl-Platz geräumt sein und in ter schnellt Tag für Tag in die Höder Röckkellerstraße stehen zwei he, so viel ist sicher.
NOTIZBLOCK
Beim TV v. 1886 entffällt das
Faschingskränzchen der Damenabteilungen von Brigitte Münchmeier.
REGENHÜTTE
Der Dorfverein veranstaltet
morgen um 14.30 Uhr eine Gymnastik für Senioren im TSV-Heim.
Der Kinderpark im evang.
Pfarrhof entfällt morgen.
Die Pfarrei lädt am Donnerstag
um 19.45 Uhr zum Bibelgespräch
ins Katholische Pfarramt ein.
LINDBERG
Bibelkreis ist morgen um 19.45
Uhr im Pfarrsaal.
Die Highlander trainieren heute um 20.15 Uhr im vhs-Raum in
Zwiesel. Das Kindertraining entfällt.
Bei den Naturfreunden entfällt
am Samstag das Faschingskränzchen.
Beim
BRK-Bereitschaftsdienst entfällt heute der Dienstabend und wird auf einen späteren
Zeitpunkt verschoben.
Die Senioren der Stadtpfarrei
treffen sich erst wieder am Dienstag, 21. Februar, um 14 Uhr zur
Faschingsfeier im Pfarrzentrum.
Das Treffen morgen entfällt.
Die TSV-Sparte Ski alpin veranstaltet am 18. Februar den Gemeindepokal im Riesenslalom auf
der Lohwaldhäng. Anmeldungen
bei Christian Stadler unter 콯
60796 oder per E-Mail unter [email protected].
ZWIESEL
Der Erstkommunion-Elternabend heute im Pfarrzentrum entfällt und wird auf 21. Februar verschoben.
Beim Dilettantenverein fällt
am Mittwoch der Stammtisch in
der AWO-Anlage aus.
Die Alten Herren des SV 22
treffen sich am Freitag um 19 Uhr
zum Kesselfleischessen im Vereinsheim.
Beim Frauenbund wird das
Vorbereitungs-Treffen für den
Weltgebetstag der Frauen im
Pfarrzentrum auf Montag, 20.
Februar, um 19 Uhr verschoben.
Außerdem entfällt heute der Lesekreis.
Der VdK-Ortsverein veranstaltet am Donnerstag ab 14 Uhr
einen Betreuungsnachmittag mit
Unterhaltung im Tennisstüberl
Huber.
Das St. Anna-Heim bleibt
noch heute geschlossen. Ab Mittwoch geht der Betrieb in gewohnter Weise weiter.
Beim Caritas-Helferkreis wird
das geplante Treffen auf Donnerstag, 16. Februar, 17 Uhr verschoben.
CSU-Fraktionssitzung ist heute um 19 Uhr in der Waldbahn.
Beim Hospiz-Verein findet
heute ab 19 Uhr eine Mitgliederversammlung in der Waldbahn
statt.
Eisenbahner-Stammtisch ist
heute um 15 Uhr in der Bahnhofswirtschaft.
Die SV-Wanderer beteiligen
sich am 19. Februar an der IVVWanderung in Moosburg. Zugabfahrt um 6.57 Uhr in Zwiesel. Anmeldungen bis heute Abend bei K.
H. Stadler 콯 09926/444.
Rennbesen-Stammtisch ist am
Freitag um 19 Uhr beim Singenden Wirt.
RABENSTEIN
Bei den TV-Turnerdamen entfällt heute die Turnstunde.
Die Spätlese trifft sich morgen
um 14.30 Uhr im Gasthof Deutscher Rhein.
BAYER. EISENSTEIN
Spiel, Sport und Spaß mit
Charly findet morgen nicht statt.
LUDWIGSTHAL
Die Freiwillige Selbsthilfe hat
am Sonntag ab 14 Uhr Jahreshauptversammlung im Gasthaus
Ludwigsthal.
FRAUENAU
Das KSC-Studio bleibt voraussichtlich die ganze Woche wegen
Parkplatzmangel geschlossen.
Der Glaserloppet wurde wegen der Schneelage verschoben
und und findet voraussichtlich
kommendes Wochenende statt.
500 HELFER von Feuerwehr, (siehe Bild) notwendig. Im Laufe
Technischem Hilfswerk und des Tages wurde gestern auch das
Bundesgrenzschutz waren ges- Dach des ehemaligen Mutter-Vatern in der Gemeinde Bayer. Ei- ter-Kind-Kurheim St. Ottilia absenstein mit Schaufelarbeiten be- geräumt. Beim tschechischen
schäftigt. Einer der Brennpunkte Zollamt, das bereits Mitte letzter
war in der Hohenzollernstraße, Woche wegen Einsturzgefahr gemit vereinten Kräften waren dort sperrt worden war, ist die Gefahr
die mehrstöckigen Häuser von gebannt. Es gibt keine Einder schweren Last befreit wor- schränkungen mehr beim Grenzden. Ein großes Aufgebot an Hel- verkehr. „Die Helfer sind ausreifern war für den Einsatz auf dem chend“, sagte gestern BürgerDach des Lokalbahnmuseums meister Thomas Müller. Was im
Ein AOK-Sprechtag findet
morgen von 13 bis 14 Uhr im Rathaus statt.
Hilfe aus der Ferne
Bei der Wasserwacht findet das
nächste Training im ZEB am 25.
Februar statt.
Der Schülerinnen- und Schülerjahrgang 1929/30 trifft sich
heute um 15 Uhr im Café Wagner.
Treffpunkt Kino
Himmel und Huhn. Heute um
20 Uhr im Kino Arber. Jugendfrei.
Jarhead. Heute um 20 Uhr im
Kino Bambi. Ab 12.
Dick und Jane. Heute um 20.15
Uhr im City. Jugendfrei.
Grenzort jedoch fehlt, das ist das
technische Gerät. „Wir brauchen
dringend Lader, die den Schnee
aus dem Ort schaffen“, so der
Bürgermeister.
Mangel
an
Schnee-Abladeflächen gibt es
bisher noch nicht. Die weißen
Massen werden auf öffentlichen
Parkplätzen abgelagert. Der Bürgermeister spricht allen Helfern
ein großes Lob und ein noch größeres Dankeschön aus.
(Foto: Rankl)
Jörg Wittmann (li.) und Markus Schilling kamen aus Neuburg a. d. Donau und Augsburg nach Zwiesel, um freiwillig zu helfen. (Foto: Hackl)
Zwiesel (chr). Sie haben die
Bilder der Schnee-Katastrophe im
Fernsehen verfolgt. „Da müssen
wir helfen“, dachten sich Jörg
Wittmann aus Neuburg a.d. Donau und Markus Schilling aus
Augsburg. Am Samstagmorgen
setzten sich die Freunde ins Auto
und fuhren nach Zwiesel. Ihre
helfenden Hände wurden gerne in
Anspruch genommen. Bis zum
Abend schaufelten die beiden das
Dach des ehemaligen Möbel
Mader-Komplexes frei. „Ich bin
heilfroh über die Hilfe“, lobte Karl
Lorenz, Sohn des Besitzers, die
beiden Freiwilligen.
VIECHTACH
Dienstag, 14. Februar 2006
Viechtach: Redaktion: 콯 0 99 42/94 72 21
Fax: 94 72 42, E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle/Anzeigen: 콯 9 47 20 − Fax: 94 72 41
Beim Schneeschaufeln
vom Dach gestürzt
Viechtach/Böbrach (hl). Auch im Bereich
der Polizeiinspektion Viechtach hat das
Schnee-Chaos einen Schwerverletzten gefordert. Ein 44 Jahre alter Mann aus Böbrach ist
am Sonntagmittag beim Freischaufeln eines
Garagendaches durch ein Dachfenster gebrochen und aus cirka drei Meter Höhe auf den
Garagenboden gestürzt. Er zog sich nach Angaben der Polizei mehrere Knochenbrüche
und möglicherweise eine Wirbelsäulenverletzung zu. Mit Hilfe der Bergwacht wurde der
Mann geborgen und vom Unfallort zum bereit stehenden Rettungshubschrauber transportiert, der ihn ins Klinikum Deggendorf
brachte.
In diesem Zusammenhang mahnt die Polizei nochmals, bei der Arbeit auf den Dächern
größte Vorsicht walten zu lassen und sich
ausreichend zu sichern.
Nummer 37
Das Schnee-Chaos und seine Folgen
Am schlimmsten traf es Achslach
Bauernhof geräumt und Wohnhaus abgestützt − Hilfskräfte arbeiteten bis zur Erschöpfung
Zwei Verkehrsunfälle
binnen einer Stunde
Böbrach (vbb). Innerhalb kurzer Zeit ereigneten sich am Sonntag im Gemeindebereich
Böbrach zwei Verkehrsunfälle, wobei zwei
Personen verletzt wurden. Eine 72-jährige
Pkw-Fahrerin aus Viechtach befuhr gegen
17.10 Uhr die Staatsstraße von Bodenmais in
Richtung Teisnach. Ein 55-jähriger Fahrzeugführer aus dem Landkreis Cham wollte an der
Einfahrt zur Brauerei Eck nach rechts in die
Staatsstraße einbiegen. Dabei übersah er die
vorfahrtsberechtigte Viechtacherin, es kam
im Einmündungsbereich zum Zusammenstoß. Sowohl die Fahrzeuglenkerin als auch
ein Mitfahrer des Unfallverursachers mussten
ins Krankenhaus Viechtach gebracht werden.
Die beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.
Herauszuheben ist die Feuerwehr Böbrach,
die sich trotz des andauernden Katastropheneinsatzes vorbildlich um die Verkehrsleitung
und um die Säuberung der Straße kümmerte.
Nur eine halbe Stunde später ereignete sich
auf der Gemeindeverbindungsstraße von Böbrach nach Oberauerkiel ein Unfall im Begegnungsverkehr. Eine 21-jährige Fahrzeugführerin aus Bodenmais streifte auf schneebedeckter und abschüssiger Strecke trotz (oder
wegen) des starken Abbremsens das Fahrzeug eines 62-jährigen Bodenmaisers. In diesem Fall blieb es beim Sachschaden, verletzt
wurde niemand.
WSV: Skiausflug
Viechtach. Am kommenden
Samstag, 18. Februar, organisiert der WSV Viechtach einen
Skiausflug nach Saalbach-Hinterglemm, Abfahrt ist um 4.30
Uhr, Treffpunkt bei Bus
Aschenbrenner. Es sind noch
einige Plätze frei. Anmeldung
und nähere Information beim
Spartenleiter alpin, Hans Bauer, Telefon 09942/3580 oder
0171/7319212.
Treff fällt aus
Viechtach. Kein Seniorentreff
beim Roten Kreuz: Der für heute geplante Begegnungsnachmittag entfällt. Wegen der
Schneekatastrophe im Landkreis sind alle Fahrzeuge und
der Veranstaltungsraum im
BRK-Zentrum Viechtach anderweitig belegt.
Achslach (im Hintergrund die Pfarrkirche) war am Wochenende Schwerpunkt des Kampfes gegen das Schnee-Chaos. Über 60 Gebäude
wurden von der Feuerwehr vom Schnee geräumt, wobei auch auf die Sicherung der Hilfskräfte geachtet werden musste.
(Foto: Ebner)
Viechtach/Achslach (hl).
Auch wenn sich die Lage
an der „Schneefront“ inzwischen etwas beruhigt,
kommen aus vielen Ortschaften fast stündlich
neue Katastrophenmeldungen. Am schlimmsten
im Altlandkreis Viechtach
ist wohl Achslach betroffen, wie die Einsätze übers
Wochenende deutlich gemacht haben.
Achslach, im Talkessel der
drei über 1000 Meter hohen
Gipfel von Hirschenstein, Vogelsang und Schusterstein gelegen, ist für Niederschläge besonders anfällig und gilt allgemein als ausgesprochenes
„Schneeloch“. Was die Achslacher allerdings in der letzten
Woche erlebten, seit am vergangenen Dienstag der große
Schneefall einsetzte, übertrifft
alles Dagewesene. Fast einen
Meter Neuschnee sind bis Freitag gefallen und haben die ohnehin dicke Altschneedecke
auf den Dächern tonnenschwer
anwachsen lassen.
Waren schon am Donnerstag
und Freitag die Hilfskräfte un- cherheitsgründen ihren Hof Dort drohte ein älteres Wohnentwegt im Einsatz, um das verlassen.
haus, das erst in den letzten JahSchlimmste zu verhindern, so
Gestern Vormittag kamen ren saniert worden ist, unter der
wurde die Situation übers Wo- dann Feuerwehr und Techni- Schneelast einzubrechen. Das
chenende richtig dramatisch. sches Hilfswerk im letzten Mo- Einbringen provisorischer StütÜber 60 Gebäude wurden mit ment noch rechtzeitig, um ei- zen und das sofortige Abschauvereinten Kräften von der nen größeren Schadensfall in feln des Daches verhinderten
Schneelast befreit, „unsere Feu- Finkenschlag zu verhindern. auch hier das Schlimmste.
erwehrleute arbeiteten bis zur
Erschöpfung“, berichtet Kommandant Hans Helmbrecht. Allein am Samstag waren in Achslach 80 „Schneeschaufler“ im
Einsatz.
Alarmstufe I herrschte dann
am Sonntagnachmittag: Nach
der Prüfung durch einen Statiker wurde angeordnet, dass der
landwirtschaftliche
Betrieb
Troiber in Grün unverzüglich
zu räumen sei. Sowohl das
Wohnhaus als auch die Rinderstallung „sind akut einsturzgefährdet“, hieß es. Auch in diesem Fall wurde wieder die örtliche Feuerwehr zu Hilfe gerufen.
Kurz nach 15 Uhr begann die
Bergung und der Abtransport
der insgesamt 23 Rinder in andere Ställe, erst gegen 19 Uhr
war diese Aktion beendet. Am Gestern Mittag in Finkenschlag: Fachleute vom THW überprüfen
späten Abend mussten dann die Stützen, mit denen ein Wohnhaus gesichert wurde. Die Balken
auch die drei Bewohner aus Si- wiesen bereits bedrohliche Risse auf.
(Foto: Helmbrecht)
Eingedrücktes Schuppendach eines landwirtschaftlichen Anwesens
in der Ortsmitte von Kollnburg.
(Foto: Wittenzellner)
Räumen mit allen Kräften
Zwei eingedrückte Scheunen
Privatinitiative und Gemein-
AUS DEM VIECHTREICH
Hilfe beim Schnee
Minibagger und Schlepper beim Schnee-Einsatz in Allersdorf.
(Foto: Graßl)
Allersdorf (hg). Schneechaos
auch in Allersdorf: Am Freitag
gab es im Dorf kaum mehr ein
Weiterkommen. Der Bauhof mit
seinen Räumfahrzeugen war
trotz unermüdlichen Einsatzes
nicht mehr in der Lage, die Straßen freizuhalten. Zudem mussten wegen der extremen Schneehöhe die ersten Hausdächer abgeschaufelt werden.
Seite 28
Viechtach. Zur Bewältigung
der Schneekatastrophe steht
die Arbeitsagentur mit den Arbeitsgemeinschaften zur Vermittlung von Arbeitslosen auf
Anfrage von Kommunen zur
Verfügung. Es wurden Bewerber-Pools gebildet, die telefonisch zum Einsatz gebracht
werden können. Interessierte
kommunale Träger wenden
sich an die Agentur in Deggendorf (Telefon 0991/3101-112).
Auch der Kirche wurde
„aufs Dach gestiegen“
Kaikenried (vbb). Auch die Ortschaft Kaikenried blieb vom Schneechaos nicht verschont. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr
Kaikenried bereits am Donnerstag fest im
Einsatz war, um Dächer abzuschaufeln, war
sie am vergangenen Freitag besonders gefordert, als die Kaikenrieder Kirche in Gefahr
war. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich neben den Feuerwehrmännern auch viele Dorfbewohner bei der Kirche zusammen, um mit
vereinten Kräften das Dach von den Schneelasten zu befreien. Schon bald waren die
größten Schneeberge vom Dach des Gotteshauses entfernt. So konnten die Kaikenrieder
am Sonntag wieder beruhigt miteinander
Gottesdienst feiern.
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schaftssinn der Dorfbevölkerung waren gefragt. Beispielhaft
halfen der Gastwirt Karl Bielmeier mit einem Minibagger sowie sein Sohn Tobias und Martin
Achatz aus Kogl mit großen
Schleppern, um den Schneemassen Herr zu werden. Auch am
Wochenende waren sie weiter im
Einsatz, um den von den Dächern geräumten Schnee zu beseitigen.
Kollnburg (ewi). Bisherige Bilanz des Schneechaos in der Gemeinde Kollnburg: zwei eingestürzte Dächer. Zu Schaden kamen der Schuppen eines landwirtschaftlichen Anwesens in
der Ortsmitte (Viechtacher Straße) und eine Scheune in Ogleinsmais. Zwölf Wohnhausdächer
wurden von der Feuerwehr abgeschaufelt, dazu Jugendheim
und Schulhaus Kollnburg.
Bürgermeister Gust Wittenzellner, FFW-Kommandant Lothar Gärtling und Statiker Stefan
Wieser waren ständig im Einsatz,
um zu überprüfen, ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht.
Auf dem Dach des Schulhauses
wurden über 1,60 Meter Schnee
gemessen. Zur Beseitigung der
Schneelast wurde die Drehleiter
der Freiwilligen Feuerwehr
Viechtach eingesetzt.
Schneeräumen in Böbrach.
Ballkarten
Schlatzendorf. Für den traditionellen Feuerwehrfaschingsball am Faschingssamstag, 25.
Februar, im Hotel Schmaus sind
ab Mittwoch, 16. Februar, bis
einschließlich Mittwoch, 23.
Februar Karten im Verkehrsamt
Viechtach erhältlich. Bei diesem Faschingshighlight spielt
wieder die Topband „Blue“, die
wie immer den Ballbesuchern
kräftig einheizen wird. Für
Stimmung wird weiterhin eine
tolle Faschingseinlage und eine
Maskenprämierung sorgen. Außerdem bietet die Feuerwehr einen kostenlosen Heimfahrservice an.
Gelöbnis abgesagt
Teisnach. Das für morgen geplante Feierliche Gelöbnis der
Bundeswehr in Teisnach ist abgesagt worden. Der Grund:
Sämtliche Rekruten sind im
„Schnee-Einsatz“. Dies teilte
am gestrigen Montag der Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 112 in Regen,
Oberstleutnant Michael Römermann, der Marktgemeinde
mit. Ein neuer Termin für das
Gelöbnis steht noch nicht fest.
(Foto: Arweck)
70 Dächer abgeräumt
Böbrach (ja). Zwar nicht ganz so
dramatisch wie im südlichen
Landkreis, aber dennoch nicht
ungefährlich war die Situation in
der Gemeinde Böbrach. Schon
vor Auslösung des Katastrophenalarms wurden die Dächer
von Schule, Rathaus und Kindergarten geräumt. Nach Auskunft des 1. Kommandanten
Christian Stiedl, der als Kreisbrandmeister schwerpunktmä-
ßig in Frauenau eingesetzt ist,
wurden 70 Dächer von Wohnhäusern vom Schnee geräumt.
Unterstützung hatten die Böbracher von den Nachbarwehren Auerkiel, Teisnach, Linden
und Altnußberg erhalten. Ebenso waren am Wochenende 100
Feuerwehrhelfer aus dem Landkreis Bamberg im Einsatz gewesen sowie eine Gruppe der Bergwacht. Die Einsatzleitung in Böbrach hatte Matthias Reisinger.

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