Was Diabetiker wissen sollten
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Was Diabetiker wissen sollten
LEBEN ANGEMERKT Von Petra Koruhn, Heilpraktikerin MO Gesundheit & Seele auchweh, Krämpfe oder Durchfall – in Deutschland leiden rund fünf Millionen Menschen unter einem Reizdarm. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Wichtig ist eine bewusste Ernährung wie auch eine Stressbewältigung. Ganz bedeutenden Einfluss hat der Einsatz von Heilpflanzen wie Kamille und die auf diesem Gebiet noch nicht ganz so bekannte Myrrhe. Myrrhe ist ein sehr altes Heilmittel, das schon in der Antike verwendet wurde. In der Kräutermedizin des Mittelalters finden sich erste belegte Anwendungen für MagenDarm-Erkrankungen. Heute ist die Myrrhe vor allem in der alternativen Medizin zur Behandlung von Rheuma, Arthritis, Bronchitis. Myrrhe besteht aus dem an der Luft gehärteten Gummiharz. Wichtige Inhaltsstoffe sind das ätherische Öl wie auch Bitter- und Gerbstoffe, die sich krampflösend bei Magenund Darmerkrankungen auswirken, wie auch eine Untersuchung der Uni Leipzig bestätigt. Magen-Darm-Mittel, die Myrrhe enthalten, gibt es rezeptfrei in Apotheken. Weitere Kolumnen in Petra Koruhn, Hauptsache gesund! Klartexti Verlag, 208 S, 11,95 Euro Anzeige Anzeige DER LAUFTIPP Guten Appetit RUNNERS POINT Lauf-Experte Frank Eickmann rät: Laufen macht hungrig, es darf, soll und muss gegessen werden. Vergessen Sie alle Diäten, denn präsentiert die einzig von wahre Diät ist die Laufdiät. Als Läufer werden Sie mit der Zeit von ganz alleine verantwortungsbewusster Ihre Nahrungsmittel auswählen und auf frische Produkte setzen. Grundsätzlich sind drei Mahlzeiten am Tag das A und O. Eins ist aber klar: beim RUNNERS POINT Running Day in der „VELTINS-Arena“ am 23. Juni darf es nach dem Lauf ein Grillwürstchen sein! Anmeldungen: www.runnerspoint-runningday.de. Hilfe beim Deutschen Diabetiker Bund Kassel. Der Deutsche Diabetiker Bund bietet auf seiner Homepage (www.diabetikerbund.de) Betroffenen viele Informationen. Bundeszentrale: 34119 Kassel, Goethestraße 27. E-Mail: [email protected], oder 0561/70 347 70 (Mo bis Do 9-16 Uhr, Fr. 9-13 Uhr). : Broschüren: Viele Fragen beantwortet die Broschüre „Diabetes auf den Punkt gebracht“. Sie kann auf der Homepage des Bundes unter „Infos“ heruntergeladen werden. : Selbsthilfegruppen: Kontakt zu Selbsthilfegruppen in NRW vermittelt der Landesbeauftragte Kai Woltering 0171/2027209; [email protected] : Hotline: Immer montags und mittwochs, 15-18 Uhr, beantworten Diabetologen und Diabetesberater Fragen zum Diabetes 0900/100 1104 (60 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz). DI Mobil & Technik MI Geld & Verbraucher Montag, 15. April 2013 DO Kino & Medien FR Freizeit & Stil SA Wohnen & Familie Was Diabetiker wissen sollten Magen und Myrrhe B WSV_1 Die Tipps der Ärzte am Gesundheitstelefon unserer Zeitung. Was Typ-2-Diabetes mit zu vielen Pfunden und mangelnder Bewegung zu tun hat. Spezielle Lebensmittel für Zuckerkranke sind überflüssig Von Jutta Bublies und Irmine Skelnik Essen. Volkskrankheit Diabetes: Rund acht Millionen Menschen in Deutschland sind Typ-2-Diabetiker, rund 600 000 haben einen Typ-1Diabetes. Die seit Jahren dramatisch ansteigenden Erkrankungszahlen bei Typ-2-Diabetes, früher Altersdiabetes genannt, haben jetzt sogar die Bundesregierung auf den Plan gerufen. Sie hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Maßnahmen zur Vorbeugung zu fördern. Wie sich ein Diabetes bemerkbar macht, welche Risiken, welche Behandlungs-Möglichkeiten es gibt, haben Ärzte am Gesundheitstelefon unserer Zeitung erklärt. Hier ihre Tipps – noch ausführlicher auf unserem Online-Portal: waz.de/diabetes Stimmt es, dass die Schnelltestgeräte, mit denen man den Blutzucker selbst bestimmen kann, nicht ganz genau sind? Experten: Ja. Der Blutzuckerwert kann hierbei 10 bis 15 Prozent zu hoch oder zu niedrig angezeigt werden. Für Menschen, die die InsulinDosis nach den gemessenen Blutzucker-Konzentrationen anpassen, ist die Genauigkeit der Schnelltestgeräte aber ausreichend. Welche Werte sind für den Blutzucker normal? Der Blutzuckerspiegel beschreibt, wie viel Glukose (Blutzucker) im Blut ist. Wird der Glukosewert im Blutplasma durch eine Blutabnahme (nüchtern!) bestimmt, gilt: Normal ist ein Wert unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Dann gibt es einen sogenannten „Graubereich“ von 100 bis 125 mg/dl. Der Arzt sollte in diesem Fall über das Diabetes-Risiko aufklären. Im „Graubereich“ benötigt man in der Regel keine Medikamente. Ab einem Wert von 126 mg/dl spricht man von einem Diabetes. Zu welchem Arzt sollte man mit Diabetes gehen? Neben dem Besuch beim Hausarzt sollte sich ein Diabetiker regelmäßig bei einem Diabetologen, also einem Arzt, der sich auf die Zuckerkrankheit spezialisiert hat, vorstellen. Hilfreich ist es, die Ergebnisse der Untersuchungen durch den Hausarzt und den Diabetologen im Prominente Diabetiker (von li. oben): Gewichtheber Matthias Steiner (Typ 1), Ex-„Musikantenstadl“-Moderator Karl Moik (Typ 2), Sänger Neil Young (li. unten Typ 2), Schauspielerin Halle Berry (Typ 1) und der Berliner Starfriseur Udo Walz (Typ 2). FOTOS: DAPD, DPA, KNUT VAHLENSIECK, GETTY IMAGES „Gesundheitspass Diabetes“ festzuhalten. Das Heft gibt’s beim Arzt. Lassen Sie sich auch eine DiabetesSchulung verschreiben. Dort gibt’s wichtige Informationen. Welche Krankheiten können durch Diabetes entstehen? Ein Diabetes kann, so er falsch oder nicht ausreichend behandelt wird, viele schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen. Ein schlecht eingestellter, also ein zu hoher Blutzucker schädigt Nervenbahnen und Blutgefäße. Folgen können Nierenschäden sein, Sehschäden, bis hin zu einer Erblindung, Fuß-Amputationen, ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall. Ein Arzt sollte bei Zuckerkranken alle drei Monate die Füße ansehen. Offene Stellen sofort dem Diabetologen zeigen. Breitet sich bei offenen Stellen eine Entzündung rasch aus, kann dies ein Notfall sein. Man sollte sofort eine Klinik aufsuchen, die sich mit Diabetes auskennt. Dies gilt auch, wenn Zehen gerötet sind und sich heiß anfühlen. Worin unterscheiden sich Typ-1und Typ-2-Diabetiker? Beide haben einen zu hohen Blutzucker, aber aus unterschiedlichen Gründen. Bei einem Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr. Bei Typ-2-Diabetikern schon, aber in zu geringen Mengen oder es wirkt nicht mehr ausreichend. Medikamente steigern dann entweder die Konzentration des eigenen Insulins oder dessen Wirksamkeit. Ist Typ-2-Diabetes erblich? Bis zu 50 Prozent der Kinder von Eltern mit Typ-2-Diabetes bekommen selbst im Laufe des Lebens einen Diabetes. Auch bei Geschwistern von Typ-2-Diabetikern ist das Risiko deutlich erhöht. Zusätzlich zu die- Tipps und Infos : www.diabetesde.org Hier findet man viele Infos, auch Flyer und Broschüren, einen ExpertenChat und Tipps zum Diabetes beim Kind. : www.deutsche-diabetes-ge- sellschaft Der Online-Auftritt der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DDG. Hier findet man auch zertifizierte Arztpraxen und Kliniken. ser erblichen Veranlagung sind zu viele Kilos und Bewegungsmangel große Risikofaktoren. Mit einem gesunden Lebensstil kann man das Alter, in dem man Diabetes bekommt, nach oben verschieben oder dessen Auftreten ganz verhindern! Man hört, dass viele Typ-2-Diabetiker ihren Medikamenten-Konsum einschränken könnten, wenn sie gesünder leben würden. Man geht davon aus, dass sich bei etwa jedem zweiten Typ-2-Diabetiker die Blutzucker-Einstellung auch durch eine Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil verbessern lässt, so dass diese Menschen mit weniger Medikamenten auskommen können. Dies meint: gesund ernähren, weniger Kilos – wenn man zu viel wiegt – und Bewegung. In einigen Fällen kann es sogar möglich sein, zeitweise ohne Diabetes-Medikamente auszukommen. Man muss aber wissen, dass Diabetes eine fortschreitende Krankheit ist und die Verläufe sehr unterschiedlich sind. Wie sollte die Ernährung aussehen ? Gesund! Schnelle Kohlenhydrate meiden, wie sie etwa in Weißbrot, weichgekochten Nudeln, Süßgetränken, auch Fruchtsäften (!) ste- cken. All dies lässt den Blutzucker ansteigen. Zuckerkranke sollten ihren Durst auf keinen Fall mit süßen Getränken/Säften stillen. Das kann unter Umständen gefährlich werden. Gut sind Kohlenhydrate, die langsam ins Blut gehen, sie sind etwa in Vollkorn-Produkten, Gemüsen, im Salat. Beim Obst aufpassen: Bananen und Weintrauben etwa treiben den Zucker hoch. Zuckerkranke brauchen keine Diabetiker-Lebensmittel! Ausgewogene Mischkost ist in der Regel das Beste. Diabetes und Sport, geht das? Für Diabetiker sind Ausdauersportarten gut – wie Nordic Walking, Rad fahren, Wandern, Schwimmen oder Joggen. Auch Menschen mit Diabetes-Typ-1 können Sport treiben, wenn sie ihren Blutzucker regelmäßig kontrollieren. Haben Typ-2-Diabetiker ein erhöhtes Krebsrisiko? Ja. Vor allem für Leber- und Dickdarmkrebs sowie Gebärmutterschleimhaut-Krebs. Auch Übergewicht alleine wird mit einer Häufung dieser Krebsarten in Verbindung gebracht. Bei Typ-2-Diabetes plus Übergewicht ist das Risiko um das 2,5-fache erhöht. Warum Zucker nicht gleich Zucker ist Die Risiken für einen Typ-2-Diabetiker. Absoluter Insulinmangel beim Typ-1-Diabetes Von Jutta Bublies Was den Typ-1-Diabetes vom Typ-2Diabetes unterscheidet. Der Typ-1-Diabetes Diese chronische Krankheit tritt häufig schon im Kindesalter auf. Warnzeichen: Müdigkeit, häufiges Wasserlassen, Durst, Gewichtsabnahme, Sehstörungen, schlechte Wundheilung oder trockene Haut. Steigt der Blutzucker extrem, kommt es zu Erbrechen und Bauchschmerzen. Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Das bedeutet: Das Immunsystem greift die körpereigene Insulin-Produktion in der Bauchspeicheldrüse an und zerstört die Insulin produzierenden Zellen. Die Folge: Die Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin mehr. Dies führt zu einem starken Anstieg des Blutzuckers und gleichzeitig zu einer Unterversorgung der Körperzellen. Der Betroffene muss sein Leben lang das Hormon Insulin zuführen. Insulin ist wichtig, weil es für den Transport des mit der Nahrung aufgenommenen Zuckers aus dem Blut in die Muskel- und Fettzellen sorgt. Typ-1-Diabetes, so wird vermutet, wird durch genetische Faktoren oder Virus-Infektionen begünstigt. Die Diabetes-Spezialisten am Telefon (von li.): Dr. Alexander Risse (Klinikum Dortmund-Nord), Prof. Horst Harald Klein (Bergmannsheil Bochum), Prof. Dagmar Führer (Uniklinik Essen), Prof. Juris Meier (St. Josef-Hospital Bochum) und Dr. Michael Birgel (Klinikum Dortmund-Nord). FOTO: ULRICH VON BORN Typ-2-Diabetes Ein Typ-2-Diabetes, eine Stoffwechsel-Erkrankung, entwickelt sich im Laufe des Lebens. Mittlerweile tritt er schon in jüngeren Jahren auf – selbst bei Kindern. Als Risikofaktoren gelten eine erbliche Veranlagung, Übergewicht und Bewegungs- mangel. Symptome können ein ständiges Hungergefühl, eine Gewichtszunahme, Niedergeschlagenheit und Müdigkeit sein. Bei Typ-2-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin, aber die Körperzellen reagieren nicht ausreichend auf das Hormon. Zudem kann die Ausschüttung des Insulins aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse gestört sein. Diese versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet. Trotz erhöhtem Insulinspiegel gelangt aber immer weniger Zucker in die Körperzellen. Positiv beeinflussen lässt sich dieser Typ von Diabetes mit einer Gewichtsreduktion, so ein Übergewicht besteht, gesunder Ernährung und Bewegung. Bei der Behandlung werden Medikamente eingesetzt. Auch Insulin kann notwendig werden.