Sommer 2016 - Franz Sales Haus

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Sommer 2016 - Franz Sales Haus
Sommer 2016
MitMenschen
Franz Sales Haus
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Inhalt
Titelfoto:
Im Sportzentrum Ruhr
lernen schon die Kleinsten
spielerisch schwimmen.
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Inhalt
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Unter uns gesagt
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'Mal anders' Kulturkooperationen
Inklusives Kulturfestival
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Franz Sales Werkstätten
Mathe? Ist doch kinderleicht!
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... Andreas unterwegs
Theater Makiba verzaubert
mit 'Alles Liebe'
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Arbeitsmarktintegration
Erfolgreicher Start
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Franz Sales Werkstätten
Ein neuer alter Auftrag
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Was sonst noch geschah
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Termine
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Personalia
6
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
Der 'fairen Arbeit' auf der Spur
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Förderschule
Unterstützte Kommunikation in Aktion
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Inklusives Kinderfest
Spiel und Spaß ohne Barrieren
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Heimstatt Engelbert
Lebenswelt Erwachsene
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Heimstatt Engelbert
Ständig in Bewegung
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Berufskolleg und Förderschule
Inklusive Projektwoche zum
Thema Freundschaft
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Hotel Franz
Ruhr-Meister seines Fachs
Aufgrund der besseren Lesbarkeit
wird die männliche Schreibweise
für beide Geschlechter verwandt.
Ein besonderes Dankeschön geht auch an die Aktion Mensch, die
das integrative Kinderfest finanziell unterstützt hat.
Unsere Enkelkinder Leonardo und Lars hat der Zauberer mächtig
beeindruckt, der mit seinen Tricks längst nicht nur die zahlreichen
jungen Zuschauer bezauberte. Die Musikband heizte den zuhörenden Familien mit Musik und Tanz mächtig ein und sorgte für Stimmung.
Unter uns gesagt ...
… haben wir schon lange auf den Sommer gewartet. Wir waren den
bedeckten Himmel und das 'Schmuddelwetter' einfach leid.
Auch die Rinder und Kälber auf unserem Klosterberghof waren ihren
Aufenthalt im Stall leid. Lautstark und durch große Unruhe haben
sie Mitte April ihrem Unmut Luft gemacht. Schließlich hatte unser
Landwirt ein Einsehen, öffnete die Stalltüren und fast 30 Tiere
drängten auf die Weide. Zahlreiche Hofbesucher konnten erleben,
mit welcher Freude die Tiere in die Luft sprangen (unglaublich)
und in kleinen Gruppen mit Höchsttempo um die Wette liefen. Ein
wirklich schönes Erlebnis.
In unserem Haus haben derweil auch die Menschen die Sommersaison eröffnet. Während das Wetter bei der Inbetriebnahme der
neuen Spielgeräte auf dem Spielplatz in unserer Zentraleinrichtung
deutlich unterkühlt war (die Stimmung sorgte für den Ausgleich),
konnten wir die Sommersaison spätestens mit dem Kinderfest im
Gruga-Park einläuten.
Pünktlich zu Beginn des integrativen Kinderfestes lachte den zahlreichen Besuchern die Sonne. Ein wirklich schönes Fest mit Musik,
Basteln, Zauberer Heinz und Grußworten unseres Oberbürgermeisters Thomas Kufen. Dank des tollen Engagements der Mitarbeiter
aus dem Hotel 'Franz', unserer Zentralküche und der Unterstützung
aus dem Franz Sales Haus konnten viele Familien einen schönen
Sommertag erleben.
Mir persönlich haben die vielen lachenden Gesichter am besten
gefallen. Die der Besucher, der Akteure und natürlich ganz besonders der zahlreichen Mitwirkenden aus den Einrichtungen des Franz
Sales Hauses. Herzlichen Dank für dieses tolle Engagement. Ein
großes Dankeschön auch dafür, dass wir ein tolles Fest erleben
konnten, an dem Besucher mit und ohne Behinderung mit Begeisterung teilgenommen haben. Diese gelungene Aktion war ein guter
Einstieg für das kommende Engagement des Franz Sales Hauses in
der Gruga, das die Attraktivität des Parks sicherlich weiter steigern
wird. Die vielen Leckereien beim Fest gaben jedenfalls einen Vorgeschmack auf die Eröffnung des 'Kiosks am Landhaus', der künftig
von unserem Hotel 'Franz' betrieben werden soll.
Jetzt dürfen wir uns auf weitere sommerliche Feste – wie unser
integratives Drachenbootrennen auf dem Baldeneysee, unser traditionelles Franz Sales Sommerfest oder das Spielplatzfest in unserer
Zentraleinrichtung – freuen.
Wir haben lange auf den Sommer gewartet. Jetzt warten wir auf
die Eröffnung des neuen Kiosks und danken schon heute allen Mitarbeitern des Grugaparks und der Stadt Essen, die sich für uns
eingesetzt haben. Was lange währt, wird bestimmt besonders gut.
Ich wünsche Ihnen eine gute Sommerzeit.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Günter Oelscher
Direktor
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Kinder
Rotary-Präsident Bernhard Hörsgen, Kita-Leiterin Christa Venn und Direktor Günter Oelscher (v.l.n.r.) staunen, wie schnell sich die Kinder mit dem
Lernspielzeug vertraut machen.
Franz Sales Werkstätten
Mathe? Ist doch kinderleicht!
Keine fünf Sekunden dauert es, da haben die kleinen Gäste aus
der Kita Timpestraße die Deckel der großen Holzkisten aufgeschoben und machen sich neugierig über den Inhalt her: Würfel, kleine Tafeln, Fähnchen, Korken … wozu das wohl alles gut ist? Die
vom Rotary Club Essen-Baldeney gespendeten Mathekisten aus der
Schreinerei der Franz Sales Werkstätten sorgen vom ersten Moment
an für Faszination.
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Zuerst einmal lässt sich mit den roten Würfeln wunderbar bauen,
da sind besonders die Jungs sofort bei der Sache. Aber halt, da
geht ja noch mehr. Die weißen Griffkorken passen genau in die
Löcher – und wo fünf Korken drin sind, steckt man am besten das
Fähnchen mit der '5' dazu. Kitaleiterin Christa Veen ist begeistert,
wie sich die Kinder ins Zähl-Vergnügen stürzen und wie schnell
sie den Bogen raushaben. Gemeinsam mit vier Kindern aus der
städtischen Kindertagesstätte Timpestraße in Essen-Karnap ist sie
in die Hauptwerkstatt gekommen, um die Mathekisten entgegenzunehmen. „Die Kisten passen perfekt in unser Konzept, denn als
MINT-Kita führen wir die Kinder schon früh an die Welt der Zahlen heran“, freut sich die Erzieherin. Insgesamt konnten sich im
März acht Essener Einrichtungen über die Spende des Rotary Clubs
freuen: Auch in den Kindertagesstätten Hildesheimer Straße, St.
Joseph, Heßlerstraße, Grünstraße, St. Marien sowie den integrativen Kitas Imbuschweg und Schonnebeckhöfe können die kleinen
Entdecker jetzt spielerisch in die Welt der Mathematik eintauchen.
Sinnvolle Spende
Die Rotarier haben in den vergangenen Jahren schon einigen Kitas die attraktiven Mathekisten zur Verfügung gestellt – sehr zur
Freude von Pädagogen und Kindern. Die Sets aus natürlichen Materialien laden mit ihren bunten Elementen zu ersten Zahlen- und
Rechenspielen ein. Dabei ist die Idee dahinter so einfach wie effektiv: „Die Kinder folgen ihrem natürlichen Forscherdrang, probieren die verschiedenen Teile aus und kommen so ganz natürlich und
ohne Hemmungen mit der Mathematik in Kontakt“, erläutert Bernhard Hörsgen, Präsident des Rotary Clubs Essen-Baldeney. „Das ist
die beste Voraussetzung für einen Erfolg in der Schule“.
Denn durch das Experimentieren mit den vielen Einzelteilen werden Zählen und Rechnen für die Kinder schon frühzeitig und ganz
praktisch begreif- und erlebbar. Sie erhalten ein Gefühl für Größen
und Mengen, können das Sortieren und Klassifizieren, aber auch
Die Kinder probieren spielerisch aus …
das Erfassen von Mustern und Reihenfolgen kennenlernen und einüben.
Hergestellt werden die Holzkisten samt Inhalt in den Franz Sales
Werkstätten von Menschen mit Behinderungen. Dabei ist sorgfältige Handarbeit gefragt, denn die Mathekisten sind hochwertige
Qualitätsprodukte. Alle Teile bestehen aus Naturmaterialien und
entsprechen auch in Sachen Sicherheit hohen Standards. In vielen
einzelnen Arbeitsschritten entstehen die zahlreichen Bauteile –
und auch das Zusammenstellen und Verpacken in die Kisten übernehmen die Beschäftigten in der Schreinerei.
Doppelt gut
Die Zusammenarbeit mit dem Franz Sales Haus für das gemeinnützige Projekt 'Mathekisten' liegt dem Rotary Club Essen-Baldeney
besonders am Herzen. „Wir schätzen die Arbeit des Hauses sehr
und wissen unsere Aktion hier sehr gut aufgehoben“, so Club-Präsident Bernhard Hörsgen. Denn dieses Projekt fördert zum einen
Kinder aus eher bildungsfernen Familien und kommt zum anderen
auch den Menschen mit Behinderungen in den Franz Sales Werkstätten zugute.
So profitieren alle von der guten Idee der Mathekisten, mit denen
auch die Mädchen und Jungen aus der Karnaper Kita allen 'Großen'
zeigen können: Mit uns ist zu rechnen!
Barbara Steiner
… und sind gleich erfolgreich.
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Zentrale Aspekte der 'fairen Arbeit' hatten die Jugendlichen auf Schilder gemalt, mit denen sie sich zur Demo samt 'Abschlusskundgebung'
versammelten.
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
Der 'fairen Arbeit' auf der Spur
Sie haben es nicht leicht in der Gesellschaft, erst recht nicht auf
dem Arbeitsmarkt – und wissen vielleicht gerade deshalb so genau,
was sie sich unter 'fairer Arbeit' vorstellen. Den Teilnehmern der
Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (Reha-BvB) fiel zum
Thema des Josefstags 2016 jede Menge ein, und so präsentierten
sie am 18. März im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des
Hauses Lucia ein facettenreiches Programm. Alle Programmpunkte
hatten die Jugendlichen gemeinsam mit den Sozialpädagogen Andrea Stock-Sieger und Robert Lichtenstein selbst entwickelt und
eingeübt.
Chancen verbessern
Ein fester Arbeitsplatz und faire Arbeitsbedingungen sind die
Grundlage für erfolgreiche Teilhabe. Doch für die Reha-BvB-Teilnehmer ist der Weg ins Arbeitsleben deutlich steiniger als für die
meisten anderen Menschen ihres Alters. Sie besitzen oft keinen
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Schulabschluss und haben kaum eine Aussicht auf eine Ausbildung oder einen Job. „Wir arbeiten in der Berufsvorbereitung mit
Förderschülern, Lernbehinderten und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen benachteiligt sind und teilweise auch einen
Migrationshintergrund haben“, erklärt Andrea Stock-Sieger. Für
sie spielen faire Chancen und Arbeitsbedingungen eine besonders
wichtige Rolle. Die Unterstützung der Reha-BvB verbessert ihre
Möglichkeiten für eine gelungene Integration in den Arbeitsmarkt.
Der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Faire Arbeit' haben sich
die jungen Erwachsenen quasi 'von hinten' genähert: „Wir haben
mit den Teilnehmern erst einmal erarbeitet, was für sie unfaire
Arbeitsbedingungen sind und dann daraus die Forderungen für
faire Beschäftigungsverhältnisse entwickelt“, beschreibt Robert
Lichtenstein den Ansatz. Eigeninitiative und Kreativität waren gefragt, damit schließlich die verschiedenen Ideen für die einzelnen
Inhalte und deren Umsetzung entstehen konnten.
Interviews, Spielszenen und ein Rap
So vielfältig wie die Aspekte des Themas waren dann auch die Beiträge der Jugendlichen. In Video-Interviews gaben sie die Frage
nach unfairen und fairen Arbeitsbedingungen an verschiedene Akteure weiter. In Spielszenen stellten sie problematische Situationen aus dem Arbeitsleben dar – etwa den extremen Zeitdruck, der
Reinigungs- und Pflegekräften zu schaffen macht. In einem Rap
verbanden zwei Teilnehmer ihre Botschaft mit fetten Beats: Sie
prangerten die ungleichen Chancen von jungen Leuten mit und
ohne Migrationshintergrund an.
Aber was gehört denn nun alles zu 'FAIRer Arbeit'? Die Antworten
gaben beim Josefstag nicht nur die Jugendlichen, sondern auch
Gäste aus Arbeitswelt und Lokalpolitik. Sie alle stellten einzelne
Aspekte in den Fokus: von F wie Festverträge über A wie Arbeitszeit und I wie Integration bis zu R wie Rentensicherheit. Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff forderte: „Wer seine Arbeitskraft zur
Verfügung stellt, der muss auch vernünftig entlohnt werden!“ Karin
Poppinga, Direktorin des integrativen Hotels 'Franz', wies auf die
große Verantwortung der Arbeitgeber hin, für faire Arbeitsbedingungen im Unternehmen zu sorgen – und forderte auf der anderen
Seite auch Verständnis von den Arbeitnehmern für die Anforderungen des jeweiligen Betriebs ein.
Talente entdecken und fördern
Die besondere Bedeutung der Integration in Unternehmen betonte Christian Gentges vom Jugendpastoral im Bistum Essen: „Ein-
richtungen wie das Franz Sales Haus leisten wichtige Beiträge zur
Integration im Arbeitsbereich. Denn jeder Mensch besitzt Würde
und hat für Gott einen Wert.“ Die Talente der Reha-BvB-Teilnehmer
zu entdecken und sie fit für den Arbeitsmarkt zu machen, daran
arbeiten die Sozialpädagogen mit viel Engagement. Und dass sich
die Anstrengung lohnt, hat auch wieder die gelungene Aktion zum
Josefstag gezeigt. Alle 90 Teilnehmer hatten eine Aufgabe vor,
während oder nach der Veranstaltung und haben so am Erfolg dieses Tages mitgewirkt.
Barbara Steiner
INFO
Josefstag
Schon zum zehnten Mal wies die bundesweite Aktion Josefstag, an der sich zahlreiche katholische Einrichtungen beteiligen, auf die schwierige Situation benachteiligter und beeinträchtigter Jugendlicher hin.
Auch das Franz Sales Haus macht regelmäßig bei diesem wichtigen Aktionstag mit, denn hier geht es um bessere Perspektiven für junge Menschen – und darum, allen Gästen aus Politik
und Gesellschaft einen Einblick in das Leben und die Nöte der
Jugendlichen zu geben.
In ihrem Rap machten zwei Teilnehmer gemeinsam mit Robert Lichtenstein (M.) auf das Problem der Chancenungleichheit aufmerksam.
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Hasenrennen per Knopfdruck: Aliyah ist mit Feuereifer dabei.
Beim 'Markt der Möglichkeiten' galt es, etliche Neuerungen
zu entdecken.
Förderschule
Unterstützte Kommunikation
in Aktion
Früh übt sich: In den Unternehmensbereichen des Franz Sales Hauses wird zunehmend mit 'Unterstützter Kommunikation' (UK) gearbeitet. Daher ist es wichtig, damit schon in der Schule zu starten:
Beim 'Markt der Möglichkeiten' der alljährlichen 'UK-Aktionstage'
konnten alle Förderschüler die technischen Medien ausprobieren,
die es manchem ihrer nicht sprechenden oder handlungseingeschränkten Mitschüler im Schulalltag ermöglichen, aktiv teilzuhaben.
Ein 'Klick' – große Wirkung
Das braune Kaninchen läuft dem weißen davon – doch dann bleibt
es stehen und frisst – und das weiße gewinnt! Aliyah freut sich
über ihren Erfolg beim spannenden Wettkampf der Taster-gesteuerten Plüschtiere. Was sie per Tastendruck erreichen können, erlebten
die Schüler in vielfältiger Form. Sie konnten damit beispielsweise
einen Mixer in Betrieb nehmen und anschließend den selbstgemachten Mango-Milchshake genießen. Am Tisch daneben war fröh8|
lich ploppendes Popcorn die leckere Belohnung für ausdauerndes
Drücken. 'Ich kann etwas bewirken' wurde so sinnlich erfahrbar und
sorgte gleichzeitig für großen Spaß.
An verschiedenen Stationen konnten die Schüler ausprobieren, wie
Symbol- und Fotokarten, aber auch Wörter, Texte und sogar ganze
Bücher mit modernen Hilfsmitteln vorgelesen werden. Zur Auswahl
standen ein praktischer 'GoTalk' und elektronische Lesestifte wie
der 'TipToi', der 'TING'-Stift und der 'AnyBook-Reader'. Die vielseitigen – dafür erstellten – Vorlagen fesselten nicht nur so manchen
Schüler, der große Ideenreichtum erwies sich auch als wahre Fundgrube für die begleitenden Lehrer.
Neben bewährten Angeboten wie einem Gebärdenquiz und der Bereitstellung von Talkern lockten bei der diesjährigen Veranstaltung
etliche Neuerungen, die es zu entdecken galt. Die 'CABito-AG' der
Förderschule hatte eigens ein Fitness-Video zum Mitmachen produ-
ziert, welches die Pausenhalle zwischenzeitlich in eine Sporthalle
verwandelte. Hier machte der 'Aktionstag' mit viel Schwung seinem
Namen alle Ehre! Sehr gefragt bei den Schülern waren außerdem
die verschiedenen iPad-Spiele.
Auch für Ältere spannend
Ein besonderes Highlight für die Teilnehmer aus den Ober- und
Berufspraxisstufen war das 'Wer wird Millionär'-Quiz, das unter anderem der ehemalige Schüler Manuel anleitete. Er war für diesen
besonderen Tag von der Arbeit in der Werkstatt freigestellt worden
und so konnte auch er miterleben, wie die Spannung mit jeder
Frage stieg: Würde der Kandidat die Millionenfrage beantworten
können?
Besonders spannend wurde es in der O1, als René bei der 1.000.000
Euro-Frage seinen 'Lehrer-Joker' setzte, aber auch Herr Dönhoff auf
die Frage nach dem Preis eines Schoko-Twisters aus der Bäckerei des Franz Sales Hauses keine Antwort wusste. Erst Frau Vößing konnte René helfen, sodass er sich letztendlich zum Kreis der
glücklichen 'Millionen-Gewinner' zählen konnte.
Stark motivierend
Wie nachhaltig die Veranstaltung im täglichen Leben wirkt und wie
sehr die Aktionen die Teilnehmer motivieren können, zeigt dieses
Beispiel: Julius leiht sich seit den UK-Tagen täglich die Kommunikationsmappe seines Mitschülers Marcel aus, entdeckt darin immer
neue Symbole und bildet damit ganze Sätze.
Damit ist für Marcel der Wert dieser Kommunikationsmöglichkeit
um ein Vielfaches gestiegen und er nutzt und verleiht die Mappe
jetzt ganz stolz. Genau so soll es sein!
Carolin Block, Barbara Piechocki
Kommunikation
Kommunikation
Kim-Leon testet den elektronischen Lesestift.
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'Mitmachen zur Musik' hieß es mit der Band 'Saitentwist'.
Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen zeigte artistisches Talent.
Inklusives Kinderfest
Spiel und Spaß ohne Barrieren
Genau zur rechten Zeit kam auch noch die Sonne heraus und strahlte mit Kindern und Eltern um die Wette. Mit einem abwechslungsreichen Programm zog das inklusive Kinderfest im Grugapark am 1.
Mai viele Familien an.
Rund um den 'Kiosk am Landhaus' entdeckten sie gut gelaunt das
vielseitige Mitmach-Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung. Für die perfekte Organisation und das leibliche Wohl der
Besucher sorgte das unermüdliche Team des Hotels 'Franz'. Auch
Oberbürgermeister Thomas Kufen war als Schirmherr mit von der
Partie. „Ob mit oder ohne Behinderung: Hier haben alle gemeinsam
Spaß, jeder kann etwas mit- und vormachen“, freute sich Kufen
über das gelungene Miteinander.
Kreativ, aktiv und zauberhaft
An verschiedenen Stationen probierten die Kinder ihre Talente aus:
Sie zeigten sich hoch konzentriert bei den Kreativ-Angeboten, die
der Kulturbereich organisiert hatte, und versuchten sich im Rollstuhl am barrierefreien Aktivparcours. Bunt und fröhlich ging es
beim Mitmachzirkus zu, dessen kleine Aufführungen lautstark beklatscht wurden. Über viel Applaus freute sich auch die Kinderband
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Kreativ wurden die kleinen Künstler beim Schmuckgestalten.
Auf der Bühne begeisterte Zauberer Heinz mit magischen Tricks.
Das Team des Hotels 'Franz' sorgte mit gutem Essen für beste Laune.
'Saitentwist', die die kleinen Leute ebenfalls zum Mitmachen einlud. Und auch bei Zauberer Heinz und seinen Tricks standen die
Kinder begeistert mit auf der Bühne, sehr zur Freude von Eltern
und Großeltern. Mit ihrem Programm bewiesen die Verantwortlichen aus dem Freizeit-, Kultur- und Sportbereich des Franz Sales
Hauses ein gutes Händchen, ihre Angebote waren bis zum späten
Nachmittag sehr gefragt. „Ein gelungenes Fest, das beispielhaft
zeigt, wie sich Barrieren überwinden lassen und tolle Begegnungen
stattfinden“, resümierte Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales
Hauses. Das bunte Fest wurde von der Aktion Mensch im Rahmen
des 'Aktionstags 5. Mai' gefördert, bei dem die Barrierefreiheit im
Mittelpunkt stand.
Ganz schön knifflig, mit dem Rollstuhl im Parcours den
richtigen Weg zu fahren!
Beim Mitmachzirkus wurde bis kurz vor dem Auftritt trainiert.
Barbara Steiner
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Heimstatt Engelbert
Lebenswelt Erwachsene
In drei Wohnheimen der Heimstatt Engelbert haben insgesamt 114
erwachsene Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen ein Zuhause gefunden, die auf eine besonders komplexe Versorgung und eine Betreuung rund um die Uhr angewiesen sind.
Hier erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, werden nach
ihrem individuellen Bedarf unterstützt und nach ihren jeweiligen
Möglichkeiten gefördert. Die Bewohner der Häuser Edith Stein
und St. Martin in Essen-Frillendorf sowie des Wohnheims an der
Heidhauser Straße im Essener Süden benötigen wegen ihrer stark
eingeschränkten oder fehlenden Selbsthilfekompetenzen kontinuierliche Begleitung und Unterstützung in allen Lebensbereichen.
Die älteren oder schwerst mehrfachbehinderten Klienten erhalten
nicht nur Hilfe bei der Basisversorgung, Pflege, Haushaltsführung
und Kommunikation. Alle Unterstützungsleistungen und Interventionen der pädagogischen Arbeit dienen immer dazu, ihre vorhandenen lebenspraktischen Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern – und ihnen so die bestmögliche Selbstständigkeit zu bieten.
Das Ziel der engagierten Mitarbeiter ist es, die Bewohner auf ihrem
Lebensweg bis ins Alter zu begleiten.
Sinnvolle Freizeit
Zu einem möglichst selbstbestimmten und zufriedenen Leben
tragen auch die Angebote zur Tagesstruktur und zur Freizeitgestaltung bei; gerade für Menschen, die nicht oder nicht mehr im
Arbeitsleben stehen. Verschiedene sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten – vom Basteln und Gestalten bis zu Bewegungs- und
individuellen heilpädagogischen Angeboten im Snoezelenraum –
Das Wohnheim in Essen-Heidhausen.
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sorgen für eine ausgewogene Gestaltung und sinnvolle Gliederung
des Tagesablaufs. Sie fördern gleichzeitig die körperlichen und
geistigen Fähigkeiten des Einzelnen sowie die Gemeinschaft in
den Wohnheimen. Eine besondere Art, das Miteinander zu erleben
und zu genießen, erfahren die Klienten bei den Gruppenurlauben
und Tagesausflügen, wie auch bei den regelmäßig stattfindenden
Gottesdiensten. Beliebt sind ebenso die Grillnachmittage in den
Gärten der Wohnheime oder das gemütliche Kaffeetrinken im Nachmittagsbereich, zu dem regelmäßig auch Angehörige eingeladen
werden. Viele Bewohner bereiten diese Veranstaltungen gerne zusammen mit den Mitarbeitern vor.
Mit der nötigen Assistenz hat jeder Klient die Möglichkeit, an Angeboten im Haus und auch außerhalb teilzunehmen. So ist in den
Wohnheimen der Heimstatt Engelbert auch bei den Menschen mit
erheblichen Handicaps immer eine große Lebensfreude zu spüren.
Sabine Staffler
INFO
Wohnheime für Erwachsene
Haus Edith Stein, Hubertstraße:
61 Bewohner in 7 Wohngruppen
Haus St. Martin, Vorrathstraße:
30 Bewohner in 3 Wohngruppen
Standort Heidhauser Straße:
23 Bewohner in 3 Wohngruppen
Ansprechpartnerin: Sabine Staffler
Tel 02 01 . 29 40 - 518,
E-Mail [email protected]
Tagesstruktur im Haus Edith Stein.
Tischtennis gehört zu den beliebtesten Sportarten – bei der Heimstatt und der DJK.
Heimstatt Engelbert
Ständig in Bewegung
In den zurückliegenden Monaten hat sich auch im Sportbereich
die Kooperation zwischen der Heimstatt Engelbert GmbH und der
integrativen Sportgemeinschaft DJK Franz Sales Haus e. V. intensiviert. Bereits seit 2014 hatten beide Partner Lösungen im Bereich
Schwimmen sowie im Fußball erarbeitet und erfolgreich umgesetzt.
Inzwischen regelt ein Vertrag die künftige Strukturierung, Koordination und Umsetzung von Sportangeboten für Bewohner der
Heimstatt Engelbert GmbH durch die DJK Franz Sales Haus e. V.
Seit Jahresbeginn 2016 steckt also im wahrsten Sinne des Wortes
viel Bewegung im 'Heimstatt-Sport'.
Zu Beginn ging es vor allem darum, die bereits bestehenden
Sportangebote innerhalb der Heimstatt Engelbert nachhaltig zu sichern. In den Sportarten Fußball (Damen und Herren), Tischtennis
und Badminton gehen die Klienten der Heimstatt Engelbert unter
Anleitung der Vereins-Übungsleiter mindestens einmal wöchentlich ihrer Sportbegeisterung nach. Viele der Bewohner sind sogar
in mehreren Sportangeboten aktiv und tun regelmäßig etwas für
ihre körperliche und geistige Fitness. Das Schwimmangebot der
Tagesstruktur wurde mit einem Rehabilitationssport-Kurs des Vereins zusammengelegt. Darüber hinaus ermöglicht das zusätzliche,
Heimstatt-interne Schwimmangebot 'Bewegung & Spiel im Wasser'
den Teilnehmern, spielerisch an ihren Schwimmfähigkeiten, ihrer
Kondition und der Koordination zu arbeiten.
Speziell konzipierte neue Kurse
Aktuell werden die speziellen Sportangebote für Bewohner der
Heimstatt Engelbert erweitert. So wurden bereits mit den Kursen
'Bewegungsförderung für Sportmuffel' sowie 'Beweglichkeitstraining und Entspannung' zwei neue Sportmöglichkeiten konzipiert
und aktuell beworben. Sie richten sich ganz konkret an weniger
bewegungsfreudige Personen. Diese sportunerfahrenen Klienten
gilt es, mit abwechslungsreichen, motivierenden Inhalten zum regelmäßigen Sport zu motivieren. Des Weiteren soll das Angebot
zum 'spielerischen Kraft- und Selbstbehauptungstraining', das die
Einschränkungen und das herausfordernde Verhalten der Klienten
berücksichtigt, Raum zum sinnvollen 'Auspowern' bieten und einfache Befreiungstechniken aus bedrohlichen Situationen zeigen.
Neben den speziellen Kursen steht den Klienten natürlich das bestehende Programm der DJK Franz Sales Haus e. V. offen.
Die vorläufige Bilanz der Zusammenarbeit ist ausgesprochen positiv. So sind aktuell gut 50 Klienten der Heimstatt bei den Angeboten der DJK Franz Sales Haus e. V. sportlich aktiv – Tendenz
steigend! Wenn es nach den Verantwortlichen geht, kann sich diese
erfreuliche Entwicklung auch weiterhin so dynamisch fortsetzen.
Als Koordinator für den 'Heimstatt-Sport' innerhalb des DJK-Vereins
freut sich Tobias Papies auf weitere Sportinteressierte und steht für
Informationen unter Tel 02 01 . 29 405 - 517 gerne zur Verfügung.
Tobias Papies
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Berufskolleg und Förderschule
Inklusive Projektwoche
zum Thema Freundschaft
Die besten Menschen triffst du dann, wenn du gar nicht nach ihnen
suchst ... So oder so ähnlich werden viele Teilnehmer der inklusiven
Projektwoche vom 14. bis 18. März 2016 die Atmosphäre zwischen
Schülern, Studierenden und Lehrern beider Schulen empfunden haben. Für die Planung war in diesem Jahr der integrative Schulausschuss zuständig, der mit je zwei Lehrerinnen aus der Förderschule
(Frau Heun/Frau Becker) und aus dem Berufskolleg (Frau Frings/
Frau Scheriau) besetzt ist. Er hatte die logistische Meisterleistung
zu vollbringen, die Schüler und Studierenden des Berufskollegs und
der Förderschule in gemischten Projektgruppen zu vereinen. Vor
allem die unterschiedlichen Unterrichts- und Pausenzeiten und die
Räumlichkeiten mussten koordiniert werden. Die Lehrer-Teams aus
beiden Schulen wurden in diesem Jahr erstmalig per Losverfahren
gebildet. Damit sich die Schüler und Studierenden für ihr persönliches Lieblingsthema entscheiden konnten, enthielten die ThemenAusschreibungen keine Lehrerzuordnung – eine weitere Neuerung,
die der integrative Schulausschuss initiiert hatte.
Beeindruckende Ergebnisse
Die Projektangebote zum Thema Freundschaft waren so bunt,
dass schließlich für jeden etwas dabei war. Eine Schauspielgruppe
drehte zum Beispiel einen Film mit dem Titel 'Das Theater mit der
Freundschaft', in dem ein Außerirdischer die Erde besucht und sich
von den Menschen das Wort Freundschaft erklären lässt. In der
Projektgruppe 'Von der Dose bis zur Lernmappe' wurde Unterrichtsmaterial für die Unterstufen der Förderschule hergestellt. In einer
weiteren Gruppe widmeten sich die Teilnehmer dem Thema 'kooperative Bewegung'. Hier wurden Kooperationsspiele mit Bewegung,
Entspannungsübungen und Massagen durchgeführt und die Bewegungsbaustelle besucht. 'Komm mit uns ins Abenteuerland' war das
Motto einer Gruppe, die während der Projektwoche unterwegs war
und große und kleine Abenteuer zu bestehen hatte. In der Projektgruppe 'Kunst trifft Sport' hat sich ein Teil der Schüler und
Studierenden am Erreichen des Sportabzeichens versucht, während
ein anderer Teil die beobachteten sportlichen Bewegungen künstlerisch darstellte. Gemeinsames Sporttreiben beider Gruppen stand
aber auch auf dem Programm. Viel Spaß hatte auch die Gruppe
'Geocaching', die sich mit GPS-Geräten auf eine spannende Schatzsuche begaben. Rückblickend war die Projektwoche ein sehr schöner Erfolg. Kennzeichnend für die Woche war die gute Stimmung,
die in allen Projektgruppen herrschte und die sich dann besonders
am Abschlusstag zeigte, als alle Gruppen ihre beeindruckenden Ergebnisse vorstellten. Lernspiele, eine Filmproduktion, Theater- und
Tanzaufführungen, Videoinstallationen und Kunstwerke waren zu
bestaunen. Alle Lehrer, Schüler und Studierenden haben dies auch
ausgiebig getan, sodass die Schulen von einem ständigen Auf und
Ab, Hin und Her fröhlicher Menschen erfüllt waren.
Brigitte Hüsselmann
Schüler, Studierende und Lehrer freuten sich über vielfältige Gemeinschaftserlebnisse.
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Hotel 'Franz'
Ruhr-Meister seines Fachs
Dass er bei den Ruhrmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungskräfte den ersten Platz gemacht hat, will Julien Schneider
nicht an die große Glocke hängen. Der 24-Jährige ist ausgesprochen bescheiden – und zielstrebig. „Der Wettbewerb war einfach
eine gute Gelegenheit, um auszuprobieren, wie es in einer Prüfung
zugeht“, erklärt der angehende Restaurantfachmann, der im Hotel
'Franz' seine Ausbildung absolviert. „Ich habe das Ganze wie ein
Training gesehen.“
Aktuell hat der engagierte Azubi klare Ziele – und gute Perspektiven: „Erst mal Anfang 2017 die Prüfung gut schaffen“, bleibt er
fokussiert. Und später? Da könnte sich der Restaurantfachmann
gut vorstellen, im Hotel 'Franz' weiterhin für perfekten Service zu
sorgen. Aber auch die Arbeit in einer Gastronomie mit À-la-carteBetrieb sieht er durchaus als reizvolle Aufgabe.
Wohin der berufliche Weg den diesjährigen 'Ruhr-Meister' auch
führt, wir drücken ihm die Daumen!
Barbara Steiner
Genau die richtige Einstellung, findet Hoteldirektorin Karin Poppinga. „Mit der richtigen Vorbereitung und genügend Übung sitzt
alles perfekt.“ Im Hotel 'Franz' und auch im Berufskolleg wird der
Azubi deshalb intensiv auf die Prüfungen vorbereitet. Mit großem
Erfolg – schließlich löste er bei den Ruhrmeisterschaften knifflige
Aufgaben, wie zum Beispiel eine Forelle perfekt zu filetieren, mit
Bravour.
In seiner Ausbildung hat Julien Schneider schon genau gelernt,
worauf es beim Umgang mit Gästen ankommt, damit die sich jederzeit wohl fühlen. „Natürlich nimmt man den Damen beim Empfang
den Mantel zuerst ab“, weiß der perfekte Gentleman, der auch den
Service am Tisch gekonnt beherrscht. „Ich bin überhaupt kein Bürotyp, ich muss aktiv sein.“ Deshalb macht ihm gerade die Arbeit
mit den Gästen Freude. Während im Hotel 'Franz' vor allem Tagungen und Feierlichkeiten auf dem Programm stehen, konnte Julien
Schneider seine Fähigkeiten im À-la-carte-Geschäft drei Monate
lang im Restaurant 'Sengelmannshof' in Essen-Kettwig üben. Die
individuelle Unterstützung hilft ihm dabei, sich auf neue Situationen gut einzustellen.
Auch die Eltern gaben stets Hilfestellung: „Julien hatte zu Hause
ideale Voraussetzungen mitbekommen“, freut sich Hotelchefin Karin Poppinga. Die Familie hatte oft Gäste im Haus – und der junge
Mann liebte es schon immer, seiner Mutter bei den Vorbereitungen
und der Bewirtung zu helfen: Eindecken, servieren und ein wenig
Smalltalk mit den Gästen sind ihm also quasi in die Wiege gelegt.
Im Umgang mit seinen Kollegen – ob mit oder ohne Behinderung
– kommt Julien Schneider ebenso gut zurecht und achtet auf gegenseitige Rücksichtnahme.
Als bester angehender Restaurantfachmann setzte sich
Julien Schneider im Wettbewerb durch.
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Die Band Dr. Mahockta ließ es bei der Party ordentlich krachen.
Beim Schmuckgestalten entstanden individuelle Kunstwerke.
'Mal anders' Kulturkooperationen
Inklusives Kulturfestival
Im Grend in Essen-Steele verzauberte das bunte Kulturfest 'All inclusive' vom 17. bis 20. März 2016 kleine und große Besucher. Den
Startschuss für die erlebnisreichen Tage gab eine Vernissage, bei
der verschiedene Kunstwerke aus den 'Mal anders'-Kulturkursen zu
sehen waren: von selbst gestaltetem Schmuck bis zu kunstvollen
Bildern. Eine musikalische Darbietung mit Veeh-Harfen ließ die
Gäste den zarten Klängen andächtig lauschen. Dieser Einstieg gab
schon einen ersten Eindruck von den vielfältigen Kulturangeboten
des Franz Sales Hauses – und am Wochenende konnten die Besucher bei verschiedenen kostenlosen Workshops dann selbst aktiv
werden: Da ging es in der Papierwerkstatt, beim Schmuck- oder
Holzgestalten und mit den schwungvollen Schleuderbildern kreativ
und fröhlich zu. Menschen mit und ohne Behinderung waren mit
großem Spaß und viel Freude bei der Sache.
Auch die Teilnehmer eines 'Mal anders'-Tanzkurses, der in diesem
Jahr erstmals in der Tanzschule Overrath angeboten wird, zeigten beim Kulturfest ihr Können. Vor der Premiere von 'Alles Liebe'
des Theaters Makiba demonstrierten die Tänzer, was schon nach
wenigen Proben gemeinsam zu schaffen ist. Bei der Singleparty
am Samstagabend sorgte dann die Band Dr. Mahockta für rocki16 |
ge Sounds zum Abtanzen. Das begeisterte neben den Partygästen
auch ein Kamerateam des WDR, das die Band für eine TV-Reportage
mehrere Tage lang begleitet hatte. Zu sehen war der Beitrag dann
am 4. April 2016 im WDR-Fernsehen.
So fiel das Fazit des ersten 'All inclusive'-Festivals im Grend rundum
positiv aus, und die Beteiligten und Gäste freuen sich schon jetzt
auf eine Wiederholung im kommenden Jahr.
Daniela Preukschars
... Andreas unterwegs
Theater Makiba verzaubert
mit 'Alles Liebe'
Im Theater Freudenhaus in Essen-Steele feierte kurz vor Ostern das
neue Stück 'Alles Liebe' des Ensembles Makiba seine Premiere. Die
integrative Theatergruppe aus dem 'Mal anders'-Kulturprogramm
des Franz Sales Hauses spielte in einem gut gefüllten Haus. Zu
Makiba gehören Schauspieler mit und ohne Behinderung. Viele von
ihnen wohnen oder arbeiten im Franz Sales Haus. Das Theater bietet ihnen die Möglichkeit, in andere Rollen einzutauchen – eben
'mal anders' zu sein.
'Alles Liebe' ist die neunte Produktion von Makiba. Dieses Mal spielt
das Stück in einem wiederbelebten Flughafen-Terminal, dem die
neue Fluggesellschaft 'Air Love' neues Leben einhaucht. Das Angebot der Gesellschaft ist verlockend und verführerisch für Fluggäste
und Personal: Ein Gesamtpaket der Extraklasse, zugeschnitten auf
die Bedürfnisse der einzelnen Fluggäste. Zum Beispiel für Don Juan
aus Steele, der natürlich auch auf der Suche nach Liebe ist. Bei
den Ansprüchen der Damen stellt sich die Suche nach dem 'Richtigen' dann als gar nicht so einfach heraus. Der Flug nach 'Loveland'
ist eine Reise aus Abenteuer, Lust und Liebe. Sie wird schließlich
mysteriös und endet für alle Beteiligten mit einer Überraschung ...
Am Ziel der Reise können auch Trainer-Träume wahr werden.
In 90 kurzweiligen Minuten kommt das Stück oft ohne viele Worte
aus. Die Schauspieler erzählen ihre Geschichte poetisch und gefühlvoll. Unter der Leitung von Mareike Covella und Rita Verbruggen-Huppertz haben die Ensemble-Mitglieder nicht nur das Stück
entwickelt, sondern auch alle Kulissen und Kostüme selbst hergestellt. Die Musik, die alle Szenen und auch den Bühnenumbau
untermalt, hat Lupa Covella zum Großteil selbst komponiert. Und
wenn die Schauspieler einmal spontan improvisieren, bindet das
die Regie elegant ins Stück ein. Schließlich sind alle Aktiven bestens aufeinander eingespielt.
'Alles Liebe' ist am 5. Juni 2016 um 15:30 Uhr im Hotel 'Franz' noch
einmal auf der Bühne zu erleben. Karten für 8 Euro (ermäßigt 5
Euro) gibt es unter Tel 02 01 . 50 70 73 01.
Andreas Bister
INFO
Der Autor
Andreas Bister ist im Franz Sales Haus aufgewachsen. Seit
Jahren lebt er in seiner eigenen Wohnung und wird nur noch
ambulant betreut. Er arbeitet in den Franz Sales Werkstätten
in Kupferdreh (siehe 'Was sonst noch geschah' …in den Werkstätten) und ist in seiner Freizeit häufig unterwegs. Andreas
Bister ist ein guter Beobachter, fotografiert viel und berichtet
gerne über seine Erlebnisse.
Als Pilot wird man von vielen Damen umschwärmt.
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Arbeitsmarktintegration
Erfolgreicher Start
Das Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit', das im November 2015 gestartet ist, soll die Chancen arbeitssuchender Menschen mit einer
anerkannten Schwerbehinderung auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Dafür haben sich die Agentur für Arbeit Essen, das JobCenter und
das Franz Sales Haus zusammengeschlossen. Inzwischen zeigt das
ambitionierte Projekt erste Erfolge: Schon sechs schwerbehinderte
Klienten haben durch die gezielte Unterstützung eine versicherungspflichtige Beschäftigung gefunden.
Für das auf drei Jahre angelegte Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit'
wurde ein Konzept erarbeitet, welches drei Handlungsfelder umfasst. Die enge Begleitung der arbeitssuchenden Menschen mit
Schwerbehinderung durch einen Integrationscoach bildet das erste
und zentrale Handlungsfeld. Im Rahmen eines individuellen Coachingprozesses erhält jeder Teilnehmer bei seinen Bewerbungsbemühungen aktive Unterstützung. Die Coaches begleiten zeitgleich
knapp 20 Klienten, die dem Projekt von den Kooperationspartnern
zugewiesen werden. Die Teilnahme ist freiwillig und kann bis zu
zwölf Monate lang dauern.
Unterstützung für Bewerber und Arbeitgeber
Zu Beginn werden der bisherige Werdegang sowie die beruflichen
Vorstellungen und Wünsche besprochen. Außerdem gibt es eine
Eignungsfeststellung. Oft müssen die beruflichen Vorstellungen
verändert werden, damit eine sozialversicherungspflichtige Be-
schäftigung gefunden werden kann. Auf Basis der Ergebnisse aus
diesem Eingangsverfahren legen Coach und Klient gemeinsam die
weiteren Schritte fest. Ziel ist die konkrete Vermittlung.
Während des gesamten Prozesses hat der Integrationscoach vielfältige Aufgaben, bei denen er stets die aktuelle Lebenssituation
des Teilnehmers und dessen individuelle Hemmnisse berücksichtigen muss. Er berät und unterstützt aber auch die Arbeitgeberseite,
zeigt Fördermöglichkeiten auf, hilft bei der Antragstellung, beantwortet Fragen zu rechtlichen Voraussetzungen einer Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen, vermittelt Unterstützungsleistungen
der Netzwerkpartner, begleitet die Einarbeitung und stellt eine
Nachbetreuung sicher, damit der Vermittlungserfolg nachhaltig ist.
Möglichkeiten und Erfolge aufzeigen
Das zweite Handlungsfeld dient dazu, die regionalen Unterstützungsnetzwerke sichtbar zu machen. Dazu entwickeln die Partner
eine digitale Netzwerk-Landkarte, richten Expertenforen und Arbeitskreise ein und konzipieren Fort- und Weiterbildungen, welche
Unternehmen und Interessierte während der Projektlaufzeit kostenlos in Anspruch nehmen können.
Um die Wahrnehmung der erzielten Erfolge geht es schließlich im
dritten Handlungsfeld. Dazu erstellen Mitarbeiter des Lehrstuhls
Bildungswissenschaften der Uni Duisburg/Essen eine Evaluation,
außerdem sind Fachtagungen geplant. Nicht zuletzt soll eine kontinuierliche Berichterstattung in den Medien dafür sorgen, auf die
schwierige Situation von Arbeitnehmern mit Handicap hinzuweisen
und deren Zugangschancen langfristig zu verbessern.
Martin Schnell
Coaching
Coaching
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Teilnehmer Jean-Baptist Molitor im
Coachinggespräch mit Simone Schlusat.
Nicht ganz einfach, die richtigen Bücher in dem großen Regallager
zu finden.
Der Auftrag des Vulkan-Verlags ist eine fordernde Aufgabe für
die Beschäftigten.
Franz Sales Werkstätten
verstecken. Bevor die Bücher dann in der Verpackung verschwinden, müssen noch mal die zahlreichen Daten auf dem Bestellformular überprüft werden, was bei der Menge an wichtigen Hinweisen äußerste Konzentration abverlangt. Und selbst die Auswahl
einer passenden Kartonage zur Verpackung eines Fachbuches wird
zu einer echten Herausforderung, da die Bücher unterschiedlich
groß und umfangreich sind und sich eine Routine nur langfristig
einstellen kann. Immerhin haben sich die Mitarbeiter aus Kupferdreh schon mal etwas einfallen lassen, um den Beschäftigten die
Suche nach den verschiedenen Fachbüchern zu erleichtern: Es gibt
inzwischen ein Handlager, in dem auf die Bücher per dreistelliger
Nummern zugegriffen werden kann. Ist das richtige Buch erst einmal ausgewählt und einwandfrei verpackt worden, stellt sich noch
die Herausforderung, die Frankiermaschine richtig zu bedienen.
Die Bestellungen gehen anders als früher inzwischen per E-Mail ein
und natürlich wird auch der Bestand mittlerweile über ein EDVProgramm nachgehalten. Angeleitet von einem Mitarbeiter übernehmen die Beschäftigten das Zusammenstellen und Verpacken
für den Buchversand größtenteils selbstständig. Und wer weiß –
vielleicht kommen in Zukunft auch gerade Beschäftigte, die schon
länger außerhalb der Werkstatt tätig waren oder die kürzlich in
der benachbarten 'Alten Post' die Arbeit aufgenommen haben, für
diese Tätigkeit in Frage. Eine geräusch- und reizarme Atmosphäre
am Arbeitsplatz ist in den Produktionshallen der Firma Colsmann
jedenfalls garantiert.
Ein neuer alter Auftrag
Die Versandtätigkeiten für den Fachbuchverlag Vulkan haben in
den Franz Sales Werkstätten schon einige Abteilungen beschäftigt.
Viele Jahre hat die Elektro-Montage des Hauptbetriebs den Auftrag
betreut, 2006 ist er dann als fester Produktionsbestandteil mit in
den Zweigbetrieb Ruhrau gewandert, bis er im Jahre 2008 wegen
der Umstrukturierung des Verlages aufgelöst wurde. Umso größer
war die Überraschung, als 2014 erneut eine Auftragsanfrage des
Verlages bei den Franz Sales Werkstätten einging. Da bot sich der
neu eröffnete Zweigbetrieb Kupferdreh für die Durchführung der
Arbeiten an.
Nach etwa einjähriger Laufzeit des Auftrages resümieren die darin
involvierten Mitarbeiter, wie der Betriebsleiter Thomas Graf und
die Mitarbeiterin Ilona Barthen, dass die Arbeiten rund um den
Buchversand recht komplex sind und es besonders zeitaufwendig
ist, die Beschäftigten mit den umfangreichen Abläufen vertraut zu
machen. Immer wieder ist besondere Aufmerksamkeit geboten, damit keine Fehler unterlaufen. Die Krux steckt nämlich im Detail: So
gibt es zum Beispiel einige Fachbücher, die äußerlich völlig identisch aussehen, inhaltlich aber höchst unterschiedliche Beilagen
enthalten. Bemerken kann man den Unterschied nur, wenn man
bereits vorgewarnt ist und akribisch die ISBN-Nummern mehrerer
Ausgaben vergleicht, die sich irgendwo auf den ersten Buchseiten
Barbara Kohlmann
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Was
sonst noch geschah ...
... in der Heimstatt
... im Werkstattbereich
Jugendhilfe-Treffen
Arbeiten in der 'Alten Post'
Der erste Fachtag der Essener Jugendhilfe-Einrichtungen fand am 16. Februar
2016 statt. Hier konnten sich die verschiedenen Einrichtungen den Mitarbeitern der Jugendämter präsentieren und
an einzelnen Thementischen zu fachlichen Diskussionen einladen. Auch die
Heimstatt Engelbert stellte sich und ihr
Angebot dem Fachpublikum vor. Nach der
Eröffnung der Veranstaltung durch die
Leiterin des Jugendamtes, Annette Berg,
übernahm Prof. Dr. Michael Welling, geschäftsführender 1. Vorsitzender des Fußballklubs Rot-Weiss Essen, die Moderation
des Fachtags. Die neue Tagung war sehr
gut besucht und wurde von den Beteiligten als voller Erfolg verbucht. Und zum
Abschluss konnten sich die mitwirkenden
Jugendhilfe-Vertreter und interessierte
Jugendliche noch über eine Einladung
zu einem Heimspiel von Rot-Weiss Essen
freuen.
Seit Mai 2015 gibt es im ehemaligen
Postgebäude von Kupferdreh einen neuen
Zweigbetrieb des Franz Sales Hauses – die
'Alte Post', in der insgesamt 27 Beschäftigte arbeiten. Die Werkstatt liegt mitten
im Stadtteil und ist durch die nahe gelegene S-Bahn-Station und die Bushaltestelle direkt vor der Tür hervorragend an
das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel
angebunden.
Auf zwei Etagen verteilen sich in der 'Alten Post' verschiedene Bereiche: Unten
befindet sich der Metallbereich, oben sind
Verpackungs- und Berufsbildungsbereich.
Dazu gibt es noch den Speiseraum, die
Verwaltung, Umkleideräume, einen Ruheund den PC-Raum, in dem auch Kurse
stattfinden. Ich durchlaufe zurzeit den
Berufsbildungsbereich und konnte auch
schon Erfahrungen im Verpackungsbereich
sammeln.
Claudia Felderhoff
Die Arbeit ist stressfrei und es kommt kein
Druck auf. Deshalb geht es mir dabei gut.
Es ist immer wieder spannend, neue Tätigkeiten auszuprobieren. So habe ich in
der letzten Zeit Konsolen für Heizungen
verpackt, den Konsolen passende Füße
angeschraubt oder Türschilder für die einzelnen Bereiche der Werkstatt am PC gefertigt und sie angebracht. Diese Aufgabe
hat mir besonderen Spaß gemacht.
Claudia Felderhoff leitet den Bereich
Jugendhilfe in der Heimstatt Engelbert.
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Mit den verschiedenen Leuten in meiner
Gruppe komme ich gut zurecht und auch
die Vorgesetzten sind in Ordnung. In der
Frühstückspause kann man kleine Snacks
Andreas Bister ist beim Vorbereiten und Verpacken der Heizungsschienen konzentriert
bei der Sache.
erwerben, das Mittagessen kommt vom
Hotel 'Franz'. Ich fühle mich hier dank
des ruhigen Umfelds sehr wohl. Freitags
werden im Rahmen der begleitenden Maßnahmen Spaziergänge zum nahen Baldeneysee angeboten, die von den Beschäftigten gut angenommen werden. Auch
Bastelarbeiten werden angeboten.
So ist aus der 'Alten Post' eine neue,
vielseitige Werkstatt im Essener Süden
geworden, bei der auch der Spaß bei der
Arbeit nicht zu kurz kommt.
Andreas Bister
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
... im Seelsorgebereich
Amen und Helau!
Auch in diesem Jahr war das beliebte
Stoffmonster 'Fränzchen' an Karneval wieder im Sonntagsgottesdienst zu Besuch.
Seelsorger Joachim Derichs musste einiges einstecken, denn 'Fränzchen' kann
manchmal ordentlich frech sein. Vor allem
war dem kleinen Kerl 10:00 Uhr am Sonntagmorgen viel zu früh. „Warum steht ihr
denn mitten in der Nacht auf?“, fragte er
die Gottesdienstteilnehmer. Die würden
wahrscheinlich auch manchmal lieber etwas länger schlafen, aber Pastor Jentsch
muss nun mal um 11:00 Uhr in St. Bonifatius sein, um dort die Messe zu feiern.
Den gelungenen Auftritt quittierten die
Besucher mit stürmischem Applaus und
viel Gelächter. Nach dem Gottesdienst
konnten alle 'Fränzchen' noch die Pfote
schütteln und ein kurzes Schwätzchen
halten. Die Stippvisite des kleinen roten
Monsters im Gottesdienst hat eine lange
Tradition und ist aus dem Gemeindeleben
nicht mehr wegzudenken.
Letztes Jahr war 'Fränzchen' verhindert,
aber er ließ es sich nicht nehmen, den
Gottesdienstteilnehmern zumindest eine
Videobotschaft zu schicken. Unser 'Fränzchen' ist nämlich auch medial ziemlich
auf Zack!
Joachim Derichs
Erstkommunion
'Fränzchen' nahm auch direkten Kontakt zu
den Gottesdienstbesuchern auf.
Eine Liebe, die sich gewaschen hat! „Würdest du dir von Herrn Oelscher die Füße
waschen lassen?“ fragte die Eselin Hubertine den Seelsorger des Franz Sales
Hauses während der Katechese. „Oh nein,
das wäre mir ja total unangenehm. Herr
Oelscher ist doch mein Chef, der kann mir
doch nicht die Füße waschen“, erwiderte
Joachim Derichs. Was will uns Jesus damit
sagen, dass er seinen Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat?
Diese Frage versuchte Herr Derichs der Gemeinde zu beantworten, die sich am Weißen Sonntag zur Erstkommunionfeier von
John Heißig in der Kirche des Franz Sales
Hauses versammelt hatte. In diesem Jahr
war John das einzige Kommunionkind und
genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, die
ihm in diesem feierlichen Gottesdienst zu-
teil wurde. Das Motto des Kommuniongottesdienstes lautete „Eine Liebe, die sich
gewaschen hat.“ Zentraler Bibeltext des
Gottesdienstes war Johannes 13, 1-15, in
dem davon erzählt wird, dass Jesus seinen
Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße
gewaschen hat. Ein zentrales Zeichen und
ein Auftrag für jeden Christen.
Wer ein Freund von Jesus sein will, der
kann sich nicht nur von anderen bedienen
lassen und sich als etwas Besseres fühlen.
Jesus selbst hat seinen Auftrag immer als
Dienst an und für Menschen verstanden.
So versteht sich auch das Franz Sales
Haus als Dienstgemeinschaft: Die Mitarbeiter der Einrichtung, angefangen von
Herrn Oelscher bis hin zu den Heilerziehungshelfern im Gruppendienst – sie alle
sind im Dienst für die ihnen anvertrauten
Menschen.
Wer dient, macht sich klein, damit der
andere groß sein kann. Wer dient, der
übernimmt Verantwortung für den anderen. Wer dient, solidarisiert sich mit dem
anderen. Und – wenn alle dienen, kommt
keiner zu kurz!
Joachim Derichs
Kommunion
Kommunion
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Seelsorge
Seelsorge
... im Sportbereich
Seelsorge
Kreuzwegandacht
in der Heimstatt
In den vergangenen zwei Jahren hat die
Kreuzwegandacht auf dem Kerngelände
des Franz Sales Hauses guten Anklang
gefunden. So lag es nahe, auch für die
Bewohner der Heimstatt Engelbert einen
Kreuzweg anzubieten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Felderhoff und Frau
Westerdick konnte die Kreuzwegandacht
dann am 6. März 2016 stattfinden.
Geplant war ein gemeinsamer Prozessionsweg vom Kerngelände der Heimstatt
zur Außenwohngruppe Hubertstraße und
zum Außenwohnheim Edith Stein. Circa
30 Bewohner, darunter viele Jugendliche,
und Betreuer spürten gemeinsam dem Leiden und Sterben Jesu nach.
Die Kreuzwegandacht war in sieben Stationen aufgeteilt, die an verschiedenen
Orten betrachtet werden sollten. An jeder
Station gab es die Möglichkeit, aktiv zu
werden. So konnten sich die Bewohner
beispielsweise bei der ersten Station wie
Pontius Pilatus die Hände in Unschuld waschen. Leider machte Petrus den Teilnehmern einen Strich durch die Rechnung,
sodass die Hubertstraße aufgrund der
Witterungsverhältnisse nicht angelaufen
werden konnte. Das Foyer von Haus Edith
Stein, das öfter als Gottesdienstraum genutzt wird, bot den Teilnehmern aber einen geschützten Ort, um die Andacht im
Trockenen abzuhalten.
Zum Abschluss wurde das selbstgebackene Brot der Jugendlichen geteilt und gemeinsam gegessen. Das Zusammenwachsen von Heimstatt und dem Franz Sales
Haus wurde dadurch unterstrichen, dass
Herr Derichs einige Bewohner aus dem
Franz Sales Haus mitbrachte. Nächstes
Jahr soll beim Kreuzweg dann auch das
Außenwohnheim Brandhövel einbezogen
werden.
Joachim Derichs
Bewohner aus der Heimstatt und dem Franz
Sales Haus machten sich zusammen auf den
Weg.
22 |
Integrative Sportexerzitien
'Gott tröstet wie eine Mutter, wie ein
Freund, wie ein Trainer?!' – von diesem
Motto ließen sich zehn Sportler aus dem
Franz Sales Haus begeistern. Am letzten
Freitag im Januar brachen sie zu den Sportexerzitien in Hardehausen bei Paderborn
auf. Im dortigen Jugendhaus angekommen, das in einer alten Klosteranlage
untergebracht ist, stärkte sich die Gruppe
erst einmal beim Abendessen. Beim anschließenden Kennenlernen überraschte
Jürgen alle Teilnehmer mit einem selbst
vorbereiteten Geschenk. Zum Tagesabschluss zeigten wir allen Teilnehmern bei
einem kleinen Rundgang die verschiedenen Häuser und Einrichtungen der Anlage,
zum Beispiel das für Sportler besonders
interessante Schwimmbad.
Der Samstag begann mit einem besinnlichen Morgengebet in der Kapelle, bevor
jede Menge Bewegung auf dem Programm
stand: Am Vormittag hatte bei einer spannenden Schatzsuche Frank das Glück, den
süßen Schatz am großen Aussichtsturm
beim Wisentgehege zu finden. Nachmittags verging im Schwimmbad beim Toben, Spielen und Schwimmen die Zeit wie
im Flug. Und schließlich bot Hendrik der
Gruppe eine Einführung in die Kampfkunst
'Aikido'. Die ist zur Selbstverteidigung
ideal – und sollten wir uns einmal verteidigen müssen, kann man nur hoffen, dass
Hendrik uns dabei unterstützt. Dann kann
uns bestimmt nicht viel passieren.
Beim Kegeln am Abend trumpfte Hermann
auf, der trotz seiner Einschränkungen jede
Kugel sicher auf der Bahn aufsetzte.
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Was sonst noch geschah ...
Im letzten Spiel wurde es richtig spannend: Manuel als ausgewiesener BVB-Fan
musste mit ansehen, wie die Mannschaft
'Rot-Weiss Essen' an diesem Tag den Sieg
nach Hause kegeln konnte! Trösten konnte er sich nur damit, dass der BVB im
wirklichen Leben mit 2:0 gewonnen hatte.
Aktiv in der Gemeinschaft
Für Jürgen, Franz Josef, Hermann und
Ewald begann der Sonntag mit einer Runde Schwimmen vor dem Frühstück. Franz
Josef musste schließlich von seinen Mitschwimmern gestoppt werden, sonst wäre
er wohl bis zur Abfahrt durchgeschwommen. Gemeinsam ging es zur heiligen
Messe, bei der Günter und Manuel als
Messdiener halfen, was sehr gut klappte.
Gleich darauf hieß es: Aufräumen und pa-
cken – viel zu schnell war das erlebnisreiche Wochenende schon wieder vorbei!
Als Trainerteam muss man sich auf seine
Mannschaft verlassen und braucht viele
talentierte Spieler. Bei den diesjährigen
Sportexerzitien in Hardehausen gab es
jede Menge Talente: beim zielsicheren Kegeln, fleißigen Schwimmen, aufopfernden
Helfen, findigen Schatzsuchen, Anleiten
zur Selbstverteidigung …
Deshalb lautet unser Fazit: Gerne im kommenden Jahr wieder!
Ewald Brüggemann, Joachim Derichs
Sozialminister Schmeltzer wurde von Karin
Poppinga im Hotel Franz begrüßt.
... im Hotel 'Franz'
Sozialminister im Hotel Franz
Gut gelaunt verbrachten die Sportler erlebnisreiche Tage in der Nähe von Paderborn.
Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnete am 11. März
2016 im barrierefreien ****-Hotel 'Franz'
eine Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe NRW e. V. Bei der
ganztätigen Veranstaltung ging es unter
dem Motto 'Nur mit uns!' darum, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in
politischen Gremien von Städten und Gemeinden zu stärken. Bevor die Tagung mit
den Ergebnissen einer vom Land finanzierten Studie startete, begrüßte Hoteldi-
rektorin Karin Poppinga den Minister im
Hotel 'Franz'. Anschließend konnten sich
die Teilnehmer beim 'Parcours der Partizipation' selbst einbringen. Dazu bildeten
die Räumlichkeiten des Hotels den passenden Rahmen, da sie optimal auf den
Besuch von Menschen mit verschiedensten Einschränkungen eingerichtet sind.
Sämtliche Bereiche des Tagungs- und
Stadthotels sind barrierefrei, sodass der
Parcours für alle Teilnehmer zugänglich
war. In die Podiumsdiskussion am Nachmittag brachten sich weitere Akteure aus
Politik und Institutionen ein – mit dem
Ziel, die politische Partizipation künftig
noch stärker voranzutreiben.
Barbara Steiner
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... im Wohnbereich
Heinz-Fitz-Stiftung
finanziert neue Spielgeräte
Dank einer großzügigen Spende der 'Dr.
med. Heinz Fitz-Stiftung' in Höhe von
15.000 Euro konnten für den Spielplatz
auf dem Zentralgelände einige robuste
Spielgeräte angeschafft werden.
können. Der Spielplatz, der direkt neben
dem Hotel 'Franz' liegt, wird auch von den
Kindern aus dem Bereich 'Diagnostik und
Therapie' gerne genutzt.
Valeska Ehlert
Gemeinsames Singen und Musizieren überwindet alle Grenzen.
kommen. Musikalische Vorkenntnisse sind
nicht notwendig. Die fünf Treffen, die es
bereits gab, machten den Teilnehmern
richtig viel Spaß.
Wer Fragen zu dem Projekt oder weiteren
Terminen hat, kann sich an Lars Wittkopp
(Tel 01 57 . 35 80 62 06) oder Britta
Dähnrich (Tel 01 72 . 70 14 128) wenden.
Valeska Ehlert
... in der Förderschule
Chorprojekt mit Flüchtlingen
Die robusten Geräte laden zum Spielen ein.
„Der Spielplatz ist ein wichtiger Treffpunkt für unsere Bewohner und Familien
aus der Umgebung“, erläuterte Direktor
Günter Oelscher die Bedeutung des inklusiven Spielraums. „Hier und heute sehen
wir, was eine Stiftung mit ihren Mitteln
Gutes tun kann“, zeigte sich Hartmut
Hingst als Vertreter des Stiftungsvorstands begeistert vom neu gestalteten
Spielplatz. Und kaum hatte er beherzt
das Flatterband durchschnitten, testeten
die Kinder aus dem Franz Sales Haus die
große Netzschaukel und den vielseitigen
Kletter- und Spielturm. Ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung der Spielelemente war es, dass sie immer von mehreren Kindern gemeinsam genutzt werden
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Seit März 2016 treffen sich in der Eingangshalle der Förderschule (Schwanenbuschstraße 108) regelmäßig Menschen
mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Kulturkreisen zum gemeinsamen Singen. Entstanden ist das Projekt
'Singen mit Flüchtlingen' durch die Initiative der Förderschule.
Unter der Leitung von Lars Wittkopp und
Britta Dähnrich treffen sich seither begeisterte Sänger aus dem Franz Sales Haus
mit Menschen unterschiedlichster Herkunft, um Lieder in verschiedenen Sprachen zu singen. „Die Treffen haben sich
bis jetzt gut entwickelt“, berichtet der
Förderschul-Lehrer. „Es kommen immer
circa 30 bis 40 Personen und die Gruppe
der Sänger ist – trotz einiger Sprachbarrieren – schon ein wenig zusammengewachsen.“ Gerne können zu den Treffen
am 5. und 19. Juni 2016 um 16:00 Uhr
noch weitere begeisterte Sänger dazu
Wasserspaß für alle
Bewegung hält fit und macht Spaß. Dies
bestätigte das Schwimmfest, das erstmals im März 2016 stattfand. Den Anfang
machten die 'Wasserläufer', es folgten die
'Halbschwimmer', die den Boden zwischendurch mit den Füßen berühren durften,
danach die Schwimmer und schließlich
das Schwimmfest für die schwerstbehinderten Schüler. Sie konnten sich in
Poolnudel-Booten oder auf Matten durchs
Wasser ziehen lassen, genossen den Wasserfall oder spielten mit Gießkannen und
Bällen. Alle Schüler waren mit Feuereifer
dabei, wurden durch zahlreiche Zuschauer
Beim Schwimmfest konnte jeder nach seinen
Fähigkeiten mitmachen.
Termine
Schwimmfest
Schwimmfest
29. 06. 2016
Sommerfest
Schwimmfest
am Rand angefeuert und gaben ihr Bestes. Die abschließende Siegerehrung fand
in der Pausenhalle statt. Jeweils die ersten drei Schüler einer Wettkampfgruppe
erhielten eine Urkunde und einen Preis.
Und die ein oder andere Träne floss bei
denjenigen, die nicht auf dem Treppchen
standen. Vielleicht klappt es ja beim
nächsten Mal. Denn alle waren sich einig:
Wiederholung folgt!
04. 07. 2016
integratives Drachenbootrennen
auf die Stirn gemalt. Den Schülern fiel auf,
dass es in Duisburg-Marxloh bestimmt
mehr als 20 Geschäfte für Hochzeitskleider gibt – und ebenso viele Döner-Buden.
Natürlich mussten die Leckerbissen gleich
probiert werden. Bei ihrer Rückkehr in die
Schule gönnten sich Schüler und Lehrer
einen leckeren und typisch türkischen Apfeltee.
Rita Vößing
Rita Vößing
Grundlagen der Deeskalation
Besuch in Duisburg-Marxloh
Mit Blick auf das Schulfest beschäftigte
sich eine Oberstufenklasse im Unterricht
mit dem Vorhaben 'Reise um die Welt'. In
diesem Zusammenhang lernten die Schüler auch verschiedene Religionen wie Hinduismus, Islam und Buddhismus kennen.
Bei einer Führung durch die Moschee in
Duisburg-Marxloh übten sie das Gebetsritual der Muslime und stellten erstaunt
fest, dass es in der Moschee keine Stühle
und Bänke gab. Im Hindu-Tempel konnte
die Klasse an einer Feuer-Zeremonie teilnehmen. Alle bekamen einen roten Punkt
Ganz anders als eine Kirche: Die Schüler
lernten die Moschee und die Gebete der
Muslime kennen.
Theoretisch und praktisch setzten sich
die Lehrer unserer Förderschule in einer
zweitägigen Fortbildung mit dem Thema
'Deeskalation' auseinander. Unter Leitung
der Deeskalationstrainerin Sibylle Bärsch
hinterfragten sie ihre eigene Haltung zu
Gewalt und Deeskalation, diskutierten
über die Wirkung von Adrenalin oder Körpersprache und übten, wie man auch in
einer eskalierenden Situation mit Schülern locker bleiben kann. Immer wieder
ging es bei der kurzweiligen und lebhaften Fortbildung um die grundlegende
Voraussetzung, dass die Lehrer zunächst
auf das 'emotionale Bankkonto' einzahlen
müssen, damit die Schüler Vertrauen aufbauen können. Hier wurden viele Regeln
thematisiert, die zwar bekannt sind, im
schulischen Alltag mitunter aber in Vergessenheit geraten können.
Das Fazit der Teilnehmer fiel einhellig
positiv aus: Alle Kollegen empfanden die
Fortbildung als lohnenswerte Bereicherung, wozu nicht zuletzt die qualifizierte und humorvolle Leitung durch Sibylle
Bärsch beigetragen hat.
Rita Vößing
05. 08. 2016
Spielplatzfest
15. 08. 2016
Hausfest in der Moltkestraße 162,
15:00 bis 18:00 Uhr
21. 08. 2016
integrative Fahrradwallfahrt
27. 08. 2016
Hausfest in der Bischoffstraße 128,
15:00 bis 18:00 Uhr
Bitte vormerken
17. 09. 2016
Herbstfest der Werkstätten
Weitere Informationen und
Termine finden Sie im Internet
auf www.franz-sales-haus.de
Impressum
Herausgeber: Franz Sales Haus
Redaktionsausschuss:
Direktor Günter Oelscher (verantwortlich),
Joachim Derichs, Valeska Ehlert, Brigitte
Hüsselmann, Barbara Kohlmann, Barbara
Piechocki, Barbara Steiner, Frank Zachäus
Konzeption:
K.A. DESIGN, Essen
Layout und Realisation:
schröder.hebestreit, Witten
Fotos:
Eike Thomsen, Franz Sales Haus
Spendenkonto:
Bank im Bistum Essen
IBAN: DE34 3606 0295 0000 0171 75
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Im nächsten Heft
Einweihung Wohnheim Ahrfeldstraße |
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26 |
Franz Sales Haus
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