Sommer 2016 - Franz Sales Haus
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Sommer 2016 - Franz Sales Haus
Sommer 2016 MitMenschen Franz Sales Haus | 27 Inhalt Titelfoto: Im Sportzentrum Ruhr lernen schon die Kleinsten spielerisch schwimmen. 2| Inhalt 3 Unter uns gesagt 16 'Mal anders' Kulturkooperationen Inklusives Kulturfestival 4 Franz Sales Werkstätten Mathe? Ist doch kinderleicht! 17 ... Andreas unterwegs Theater Makiba verzaubert mit 'Alles Liebe' 18 Arbeitsmarktintegration Erfolgreicher Start 19 Franz Sales Werkstätten Ein neuer alter Auftrag 20 Was sonst noch geschah 26 Termine 27 Personalia 6 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen Der 'fairen Arbeit' auf der Spur 8 Förderschule Unterstützte Kommunikation in Aktion 10 Inklusives Kinderfest Spiel und Spaß ohne Barrieren 12 Heimstatt Engelbert Lebenswelt Erwachsene 13 Heimstatt Engelbert Ständig in Bewegung 14 Berufskolleg und Förderschule Inklusive Projektwoche zum Thema Freundschaft 15 Hotel Franz Ruhr-Meister seines Fachs Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird die männliche Schreibweise für beide Geschlechter verwandt. Ein besonderes Dankeschön geht auch an die Aktion Mensch, die das integrative Kinderfest finanziell unterstützt hat. Unsere Enkelkinder Leonardo und Lars hat der Zauberer mächtig beeindruckt, der mit seinen Tricks längst nicht nur die zahlreichen jungen Zuschauer bezauberte. Die Musikband heizte den zuhörenden Familien mit Musik und Tanz mächtig ein und sorgte für Stimmung. Unter uns gesagt ... … haben wir schon lange auf den Sommer gewartet. Wir waren den bedeckten Himmel und das 'Schmuddelwetter' einfach leid. Auch die Rinder und Kälber auf unserem Klosterberghof waren ihren Aufenthalt im Stall leid. Lautstark und durch große Unruhe haben sie Mitte April ihrem Unmut Luft gemacht. Schließlich hatte unser Landwirt ein Einsehen, öffnete die Stalltüren und fast 30 Tiere drängten auf die Weide. Zahlreiche Hofbesucher konnten erleben, mit welcher Freude die Tiere in die Luft sprangen (unglaublich) und in kleinen Gruppen mit Höchsttempo um die Wette liefen. Ein wirklich schönes Erlebnis. In unserem Haus haben derweil auch die Menschen die Sommersaison eröffnet. Während das Wetter bei der Inbetriebnahme der neuen Spielgeräte auf dem Spielplatz in unserer Zentraleinrichtung deutlich unterkühlt war (die Stimmung sorgte für den Ausgleich), konnten wir die Sommersaison spätestens mit dem Kinderfest im Gruga-Park einläuten. Pünktlich zu Beginn des integrativen Kinderfestes lachte den zahlreichen Besuchern die Sonne. Ein wirklich schönes Fest mit Musik, Basteln, Zauberer Heinz und Grußworten unseres Oberbürgermeisters Thomas Kufen. Dank des tollen Engagements der Mitarbeiter aus dem Hotel 'Franz', unserer Zentralküche und der Unterstützung aus dem Franz Sales Haus konnten viele Familien einen schönen Sommertag erleben. Mir persönlich haben die vielen lachenden Gesichter am besten gefallen. Die der Besucher, der Akteure und natürlich ganz besonders der zahlreichen Mitwirkenden aus den Einrichtungen des Franz Sales Hauses. Herzlichen Dank für dieses tolle Engagement. Ein großes Dankeschön auch dafür, dass wir ein tolles Fest erleben konnten, an dem Besucher mit und ohne Behinderung mit Begeisterung teilgenommen haben. Diese gelungene Aktion war ein guter Einstieg für das kommende Engagement des Franz Sales Hauses in der Gruga, das die Attraktivität des Parks sicherlich weiter steigern wird. Die vielen Leckereien beim Fest gaben jedenfalls einen Vorgeschmack auf die Eröffnung des 'Kiosks am Landhaus', der künftig von unserem Hotel 'Franz' betrieben werden soll. Jetzt dürfen wir uns auf weitere sommerliche Feste – wie unser integratives Drachenbootrennen auf dem Baldeneysee, unser traditionelles Franz Sales Sommerfest oder das Spielplatzfest in unserer Zentraleinrichtung – freuen. Wir haben lange auf den Sommer gewartet. Jetzt warten wir auf die Eröffnung des neuen Kiosks und danken schon heute allen Mitarbeitern des Grugaparks und der Stadt Essen, die sich für uns eingesetzt haben. Was lange währt, wird bestimmt besonders gut. Ich wünsche Ihnen eine gute Sommerzeit. Mit herzlichen Grüßen Ihr Günter Oelscher Direktor |3 Kinder Rotary-Präsident Bernhard Hörsgen, Kita-Leiterin Christa Venn und Direktor Günter Oelscher (v.l.n.r.) staunen, wie schnell sich die Kinder mit dem Lernspielzeug vertraut machen. Franz Sales Werkstätten Mathe? Ist doch kinderleicht! Keine fünf Sekunden dauert es, da haben die kleinen Gäste aus der Kita Timpestraße die Deckel der großen Holzkisten aufgeschoben und machen sich neugierig über den Inhalt her: Würfel, kleine Tafeln, Fähnchen, Korken … wozu das wohl alles gut ist? Die vom Rotary Club Essen-Baldeney gespendeten Mathekisten aus der Schreinerei der Franz Sales Werkstätten sorgen vom ersten Moment an für Faszination. 4| Zuerst einmal lässt sich mit den roten Würfeln wunderbar bauen, da sind besonders die Jungs sofort bei der Sache. Aber halt, da geht ja noch mehr. Die weißen Griffkorken passen genau in die Löcher – und wo fünf Korken drin sind, steckt man am besten das Fähnchen mit der '5' dazu. Kitaleiterin Christa Veen ist begeistert, wie sich die Kinder ins Zähl-Vergnügen stürzen und wie schnell sie den Bogen raushaben. Gemeinsam mit vier Kindern aus der städtischen Kindertagesstätte Timpestraße in Essen-Karnap ist sie in die Hauptwerkstatt gekommen, um die Mathekisten entgegenzunehmen. „Die Kisten passen perfekt in unser Konzept, denn als MINT-Kita führen wir die Kinder schon früh an die Welt der Zahlen heran“, freut sich die Erzieherin. Insgesamt konnten sich im März acht Essener Einrichtungen über die Spende des Rotary Clubs freuen: Auch in den Kindertagesstätten Hildesheimer Straße, St. Joseph, Heßlerstraße, Grünstraße, St. Marien sowie den integrativen Kitas Imbuschweg und Schonnebeckhöfe können die kleinen Entdecker jetzt spielerisch in die Welt der Mathematik eintauchen. Sinnvolle Spende Die Rotarier haben in den vergangenen Jahren schon einigen Kitas die attraktiven Mathekisten zur Verfügung gestellt – sehr zur Freude von Pädagogen und Kindern. Die Sets aus natürlichen Materialien laden mit ihren bunten Elementen zu ersten Zahlen- und Rechenspielen ein. Dabei ist die Idee dahinter so einfach wie effektiv: „Die Kinder folgen ihrem natürlichen Forscherdrang, probieren die verschiedenen Teile aus und kommen so ganz natürlich und ohne Hemmungen mit der Mathematik in Kontakt“, erläutert Bernhard Hörsgen, Präsident des Rotary Clubs Essen-Baldeney. „Das ist die beste Voraussetzung für einen Erfolg in der Schule“. Denn durch das Experimentieren mit den vielen Einzelteilen werden Zählen und Rechnen für die Kinder schon frühzeitig und ganz praktisch begreif- und erlebbar. Sie erhalten ein Gefühl für Größen und Mengen, können das Sortieren und Klassifizieren, aber auch Die Kinder probieren spielerisch aus … das Erfassen von Mustern und Reihenfolgen kennenlernen und einüben. Hergestellt werden die Holzkisten samt Inhalt in den Franz Sales Werkstätten von Menschen mit Behinderungen. Dabei ist sorgfältige Handarbeit gefragt, denn die Mathekisten sind hochwertige Qualitätsprodukte. Alle Teile bestehen aus Naturmaterialien und entsprechen auch in Sachen Sicherheit hohen Standards. In vielen einzelnen Arbeitsschritten entstehen die zahlreichen Bauteile – und auch das Zusammenstellen und Verpacken in die Kisten übernehmen die Beschäftigten in der Schreinerei. Doppelt gut Die Zusammenarbeit mit dem Franz Sales Haus für das gemeinnützige Projekt 'Mathekisten' liegt dem Rotary Club Essen-Baldeney besonders am Herzen. „Wir schätzen die Arbeit des Hauses sehr und wissen unsere Aktion hier sehr gut aufgehoben“, so Club-Präsident Bernhard Hörsgen. Denn dieses Projekt fördert zum einen Kinder aus eher bildungsfernen Familien und kommt zum anderen auch den Menschen mit Behinderungen in den Franz Sales Werkstätten zugute. So profitieren alle von der guten Idee der Mathekisten, mit denen auch die Mädchen und Jungen aus der Karnaper Kita allen 'Großen' zeigen können: Mit uns ist zu rechnen! Barbara Steiner … und sind gleich erfolgreich. |5 Zentrale Aspekte der 'fairen Arbeit' hatten die Jugendlichen auf Schilder gemalt, mit denen sie sich zur Demo samt 'Abschlusskundgebung' versammelten. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen Der 'fairen Arbeit' auf der Spur Sie haben es nicht leicht in der Gesellschaft, erst recht nicht auf dem Arbeitsmarkt – und wissen vielleicht gerade deshalb so genau, was sie sich unter 'fairer Arbeit' vorstellen. Den Teilnehmern der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (Reha-BvB) fiel zum Thema des Josefstags 2016 jede Menge ein, und so präsentierten sie am 18. März im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Hauses Lucia ein facettenreiches Programm. Alle Programmpunkte hatten die Jugendlichen gemeinsam mit den Sozialpädagogen Andrea Stock-Sieger und Robert Lichtenstein selbst entwickelt und eingeübt. Chancen verbessern Ein fester Arbeitsplatz und faire Arbeitsbedingungen sind die Grundlage für erfolgreiche Teilhabe. Doch für die Reha-BvB-Teilnehmer ist der Weg ins Arbeitsleben deutlich steiniger als für die meisten anderen Menschen ihres Alters. Sie besitzen oft keinen 6| Schulabschluss und haben kaum eine Aussicht auf eine Ausbildung oder einen Job. „Wir arbeiten in der Berufsvorbereitung mit Förderschülern, Lernbehinderten und Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen benachteiligt sind und teilweise auch einen Migrationshintergrund haben“, erklärt Andrea Stock-Sieger. Für sie spielen faire Chancen und Arbeitsbedingungen eine besonders wichtige Rolle. Die Unterstützung der Reha-BvB verbessert ihre Möglichkeiten für eine gelungene Integration in den Arbeitsmarkt. Der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Faire Arbeit' haben sich die jungen Erwachsenen quasi 'von hinten' genähert: „Wir haben mit den Teilnehmern erst einmal erarbeitet, was für sie unfaire Arbeitsbedingungen sind und dann daraus die Forderungen für faire Beschäftigungsverhältnisse entwickelt“, beschreibt Robert Lichtenstein den Ansatz. Eigeninitiative und Kreativität waren gefragt, damit schließlich die verschiedenen Ideen für die einzelnen Inhalte und deren Umsetzung entstehen konnten. Interviews, Spielszenen und ein Rap So vielfältig wie die Aspekte des Themas waren dann auch die Beiträge der Jugendlichen. In Video-Interviews gaben sie die Frage nach unfairen und fairen Arbeitsbedingungen an verschiedene Akteure weiter. In Spielszenen stellten sie problematische Situationen aus dem Arbeitsleben dar – etwa den extremen Zeitdruck, der Reinigungs- und Pflegekräften zu schaffen macht. In einem Rap verbanden zwei Teilnehmer ihre Botschaft mit fetten Beats: Sie prangerten die ungleichen Chancen von jungen Leuten mit und ohne Migrationshintergrund an. Aber was gehört denn nun alles zu 'FAIRer Arbeit'? Die Antworten gaben beim Josefstag nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Gäste aus Arbeitswelt und Lokalpolitik. Sie alle stellten einzelne Aspekte in den Fokus: von F wie Festverträge über A wie Arbeitszeit und I wie Integration bis zu R wie Rentensicherheit. Bezirksbürgermeister Frank Mußhoff forderte: „Wer seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt, der muss auch vernünftig entlohnt werden!“ Karin Poppinga, Direktorin des integrativen Hotels 'Franz', wies auf die große Verantwortung der Arbeitgeber hin, für faire Arbeitsbedingungen im Unternehmen zu sorgen – und forderte auf der anderen Seite auch Verständnis von den Arbeitnehmern für die Anforderungen des jeweiligen Betriebs ein. Talente entdecken und fördern Die besondere Bedeutung der Integration in Unternehmen betonte Christian Gentges vom Jugendpastoral im Bistum Essen: „Ein- richtungen wie das Franz Sales Haus leisten wichtige Beiträge zur Integration im Arbeitsbereich. Denn jeder Mensch besitzt Würde und hat für Gott einen Wert.“ Die Talente der Reha-BvB-Teilnehmer zu entdecken und sie fit für den Arbeitsmarkt zu machen, daran arbeiten die Sozialpädagogen mit viel Engagement. Und dass sich die Anstrengung lohnt, hat auch wieder die gelungene Aktion zum Josefstag gezeigt. Alle 90 Teilnehmer hatten eine Aufgabe vor, während oder nach der Veranstaltung und haben so am Erfolg dieses Tages mitgewirkt. Barbara Steiner INFO Josefstag Schon zum zehnten Mal wies die bundesweite Aktion Josefstag, an der sich zahlreiche katholische Einrichtungen beteiligen, auf die schwierige Situation benachteiligter und beeinträchtigter Jugendlicher hin. Auch das Franz Sales Haus macht regelmäßig bei diesem wichtigen Aktionstag mit, denn hier geht es um bessere Perspektiven für junge Menschen – und darum, allen Gästen aus Politik und Gesellschaft einen Einblick in das Leben und die Nöte der Jugendlichen zu geben. In ihrem Rap machten zwei Teilnehmer gemeinsam mit Robert Lichtenstein (M.) auf das Problem der Chancenungleichheit aufmerksam. |7 Hasenrennen per Knopfdruck: Aliyah ist mit Feuereifer dabei. Beim 'Markt der Möglichkeiten' galt es, etliche Neuerungen zu entdecken. Förderschule Unterstützte Kommunikation in Aktion Früh übt sich: In den Unternehmensbereichen des Franz Sales Hauses wird zunehmend mit 'Unterstützter Kommunikation' (UK) gearbeitet. Daher ist es wichtig, damit schon in der Schule zu starten: Beim 'Markt der Möglichkeiten' der alljährlichen 'UK-Aktionstage' konnten alle Förderschüler die technischen Medien ausprobieren, die es manchem ihrer nicht sprechenden oder handlungseingeschränkten Mitschüler im Schulalltag ermöglichen, aktiv teilzuhaben. Ein 'Klick' – große Wirkung Das braune Kaninchen läuft dem weißen davon – doch dann bleibt es stehen und frisst – und das weiße gewinnt! Aliyah freut sich über ihren Erfolg beim spannenden Wettkampf der Taster-gesteuerten Plüschtiere. Was sie per Tastendruck erreichen können, erlebten die Schüler in vielfältiger Form. Sie konnten damit beispielsweise einen Mixer in Betrieb nehmen und anschließend den selbstgemachten Mango-Milchshake genießen. Am Tisch daneben war fröh8| lich ploppendes Popcorn die leckere Belohnung für ausdauerndes Drücken. 'Ich kann etwas bewirken' wurde so sinnlich erfahrbar und sorgte gleichzeitig für großen Spaß. An verschiedenen Stationen konnten die Schüler ausprobieren, wie Symbol- und Fotokarten, aber auch Wörter, Texte und sogar ganze Bücher mit modernen Hilfsmitteln vorgelesen werden. Zur Auswahl standen ein praktischer 'GoTalk' und elektronische Lesestifte wie der 'TipToi', der 'TING'-Stift und der 'AnyBook-Reader'. Die vielseitigen – dafür erstellten – Vorlagen fesselten nicht nur so manchen Schüler, der große Ideenreichtum erwies sich auch als wahre Fundgrube für die begleitenden Lehrer. Neben bewährten Angeboten wie einem Gebärdenquiz und der Bereitstellung von Talkern lockten bei der diesjährigen Veranstaltung etliche Neuerungen, die es zu entdecken galt. Die 'CABito-AG' der Förderschule hatte eigens ein Fitness-Video zum Mitmachen produ- ziert, welches die Pausenhalle zwischenzeitlich in eine Sporthalle verwandelte. Hier machte der 'Aktionstag' mit viel Schwung seinem Namen alle Ehre! Sehr gefragt bei den Schülern waren außerdem die verschiedenen iPad-Spiele. Auch für Ältere spannend Ein besonderes Highlight für die Teilnehmer aus den Ober- und Berufspraxisstufen war das 'Wer wird Millionär'-Quiz, das unter anderem der ehemalige Schüler Manuel anleitete. Er war für diesen besonderen Tag von der Arbeit in der Werkstatt freigestellt worden und so konnte auch er miterleben, wie die Spannung mit jeder Frage stieg: Würde der Kandidat die Millionenfrage beantworten können? Besonders spannend wurde es in der O1, als René bei der 1.000.000 Euro-Frage seinen 'Lehrer-Joker' setzte, aber auch Herr Dönhoff auf die Frage nach dem Preis eines Schoko-Twisters aus der Bäckerei des Franz Sales Hauses keine Antwort wusste. Erst Frau Vößing konnte René helfen, sodass er sich letztendlich zum Kreis der glücklichen 'Millionen-Gewinner' zählen konnte. Stark motivierend Wie nachhaltig die Veranstaltung im täglichen Leben wirkt und wie sehr die Aktionen die Teilnehmer motivieren können, zeigt dieses Beispiel: Julius leiht sich seit den UK-Tagen täglich die Kommunikationsmappe seines Mitschülers Marcel aus, entdeckt darin immer neue Symbole und bildet damit ganze Sätze. Damit ist für Marcel der Wert dieser Kommunikationsmöglichkeit um ein Vielfaches gestiegen und er nutzt und verleiht die Mappe jetzt ganz stolz. Genau so soll es sein! Carolin Block, Barbara Piechocki Kommunikation Kommunikation Kim-Leon testet den elektronischen Lesestift. |9 'Mitmachen zur Musik' hieß es mit der Band 'Saitentwist'. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen zeigte artistisches Talent. Inklusives Kinderfest Spiel und Spaß ohne Barrieren Genau zur rechten Zeit kam auch noch die Sonne heraus und strahlte mit Kindern und Eltern um die Wette. Mit einem abwechslungsreichen Programm zog das inklusive Kinderfest im Grugapark am 1. Mai viele Familien an. Rund um den 'Kiosk am Landhaus' entdeckten sie gut gelaunt das vielseitige Mitmach-Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung. Für die perfekte Organisation und das leibliche Wohl der Besucher sorgte das unermüdliche Team des Hotels 'Franz'. Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen war als Schirmherr mit von der Partie. „Ob mit oder ohne Behinderung: Hier haben alle gemeinsam Spaß, jeder kann etwas mit- und vormachen“, freute sich Kufen über das gelungene Miteinander. Kreativ, aktiv und zauberhaft An verschiedenen Stationen probierten die Kinder ihre Talente aus: Sie zeigten sich hoch konzentriert bei den Kreativ-Angeboten, die der Kulturbereich organisiert hatte, und versuchten sich im Rollstuhl am barrierefreien Aktivparcours. Bunt und fröhlich ging es beim Mitmachzirkus zu, dessen kleine Aufführungen lautstark beklatscht wurden. Über viel Applaus freute sich auch die Kinderband 10 | Kreativ wurden die kleinen Künstler beim Schmuckgestalten. Auf der Bühne begeisterte Zauberer Heinz mit magischen Tricks. Das Team des Hotels 'Franz' sorgte mit gutem Essen für beste Laune. 'Saitentwist', die die kleinen Leute ebenfalls zum Mitmachen einlud. Und auch bei Zauberer Heinz und seinen Tricks standen die Kinder begeistert mit auf der Bühne, sehr zur Freude von Eltern und Großeltern. Mit ihrem Programm bewiesen die Verantwortlichen aus dem Freizeit-, Kultur- und Sportbereich des Franz Sales Hauses ein gutes Händchen, ihre Angebote waren bis zum späten Nachmittag sehr gefragt. „Ein gelungenes Fest, das beispielhaft zeigt, wie sich Barrieren überwinden lassen und tolle Begegnungen stattfinden“, resümierte Günter Oelscher, Direktor des Franz Sales Hauses. Das bunte Fest wurde von der Aktion Mensch im Rahmen des 'Aktionstags 5. Mai' gefördert, bei dem die Barrierefreiheit im Mittelpunkt stand. Ganz schön knifflig, mit dem Rollstuhl im Parcours den richtigen Weg zu fahren! Beim Mitmachzirkus wurde bis kurz vor dem Auftritt trainiert. Barbara Steiner | 11 Heimstatt Engelbert Lebenswelt Erwachsene In drei Wohnheimen der Heimstatt Engelbert haben insgesamt 114 erwachsene Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen ein Zuhause gefunden, die auf eine besonders komplexe Versorgung und eine Betreuung rund um die Uhr angewiesen sind. Hier erleben sie Gemeinschaft und Geborgenheit, werden nach ihrem individuellen Bedarf unterstützt und nach ihren jeweiligen Möglichkeiten gefördert. Die Bewohner der Häuser Edith Stein und St. Martin in Essen-Frillendorf sowie des Wohnheims an der Heidhauser Straße im Essener Süden benötigen wegen ihrer stark eingeschränkten oder fehlenden Selbsthilfekompetenzen kontinuierliche Begleitung und Unterstützung in allen Lebensbereichen. Die älteren oder schwerst mehrfachbehinderten Klienten erhalten nicht nur Hilfe bei der Basisversorgung, Pflege, Haushaltsführung und Kommunikation. Alle Unterstützungsleistungen und Interventionen der pädagogischen Arbeit dienen immer dazu, ihre vorhandenen lebenspraktischen Fähigkeiten zu erhalten und zu verbessern – und ihnen so die bestmögliche Selbstständigkeit zu bieten. Das Ziel der engagierten Mitarbeiter ist es, die Bewohner auf ihrem Lebensweg bis ins Alter zu begleiten. Sinnvolle Freizeit Zu einem möglichst selbstbestimmten und zufriedenen Leben tragen auch die Angebote zur Tagesstruktur und zur Freizeitgestaltung bei; gerade für Menschen, die nicht oder nicht mehr im Arbeitsleben stehen. Verschiedene sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten – vom Basteln und Gestalten bis zu Bewegungs- und individuellen heilpädagogischen Angeboten im Snoezelenraum – Das Wohnheim in Essen-Heidhausen. 12 | sorgen für eine ausgewogene Gestaltung und sinnvolle Gliederung des Tagesablaufs. Sie fördern gleichzeitig die körperlichen und geistigen Fähigkeiten des Einzelnen sowie die Gemeinschaft in den Wohnheimen. Eine besondere Art, das Miteinander zu erleben und zu genießen, erfahren die Klienten bei den Gruppenurlauben und Tagesausflügen, wie auch bei den regelmäßig stattfindenden Gottesdiensten. Beliebt sind ebenso die Grillnachmittage in den Gärten der Wohnheime oder das gemütliche Kaffeetrinken im Nachmittagsbereich, zu dem regelmäßig auch Angehörige eingeladen werden. Viele Bewohner bereiten diese Veranstaltungen gerne zusammen mit den Mitarbeitern vor. Mit der nötigen Assistenz hat jeder Klient die Möglichkeit, an Angeboten im Haus und auch außerhalb teilzunehmen. So ist in den Wohnheimen der Heimstatt Engelbert auch bei den Menschen mit erheblichen Handicaps immer eine große Lebensfreude zu spüren. Sabine Staffler INFO Wohnheime für Erwachsene Haus Edith Stein, Hubertstraße: 61 Bewohner in 7 Wohngruppen Haus St. Martin, Vorrathstraße: 30 Bewohner in 3 Wohngruppen Standort Heidhauser Straße: 23 Bewohner in 3 Wohngruppen Ansprechpartnerin: Sabine Staffler Tel 02 01 . 29 40 - 518, E-Mail [email protected] Tagesstruktur im Haus Edith Stein. Tischtennis gehört zu den beliebtesten Sportarten – bei der Heimstatt und der DJK. Heimstatt Engelbert Ständig in Bewegung In den zurückliegenden Monaten hat sich auch im Sportbereich die Kooperation zwischen der Heimstatt Engelbert GmbH und der integrativen Sportgemeinschaft DJK Franz Sales Haus e. V. intensiviert. Bereits seit 2014 hatten beide Partner Lösungen im Bereich Schwimmen sowie im Fußball erarbeitet und erfolgreich umgesetzt. Inzwischen regelt ein Vertrag die künftige Strukturierung, Koordination und Umsetzung von Sportangeboten für Bewohner der Heimstatt Engelbert GmbH durch die DJK Franz Sales Haus e. V. Seit Jahresbeginn 2016 steckt also im wahrsten Sinne des Wortes viel Bewegung im 'Heimstatt-Sport'. Zu Beginn ging es vor allem darum, die bereits bestehenden Sportangebote innerhalb der Heimstatt Engelbert nachhaltig zu sichern. In den Sportarten Fußball (Damen und Herren), Tischtennis und Badminton gehen die Klienten der Heimstatt Engelbert unter Anleitung der Vereins-Übungsleiter mindestens einmal wöchentlich ihrer Sportbegeisterung nach. Viele der Bewohner sind sogar in mehreren Sportangeboten aktiv und tun regelmäßig etwas für ihre körperliche und geistige Fitness. Das Schwimmangebot der Tagesstruktur wurde mit einem Rehabilitationssport-Kurs des Vereins zusammengelegt. Darüber hinaus ermöglicht das zusätzliche, Heimstatt-interne Schwimmangebot 'Bewegung & Spiel im Wasser' den Teilnehmern, spielerisch an ihren Schwimmfähigkeiten, ihrer Kondition und der Koordination zu arbeiten. Speziell konzipierte neue Kurse Aktuell werden die speziellen Sportangebote für Bewohner der Heimstatt Engelbert erweitert. So wurden bereits mit den Kursen 'Bewegungsförderung für Sportmuffel' sowie 'Beweglichkeitstraining und Entspannung' zwei neue Sportmöglichkeiten konzipiert und aktuell beworben. Sie richten sich ganz konkret an weniger bewegungsfreudige Personen. Diese sportunerfahrenen Klienten gilt es, mit abwechslungsreichen, motivierenden Inhalten zum regelmäßigen Sport zu motivieren. Des Weiteren soll das Angebot zum 'spielerischen Kraft- und Selbstbehauptungstraining', das die Einschränkungen und das herausfordernde Verhalten der Klienten berücksichtigt, Raum zum sinnvollen 'Auspowern' bieten und einfache Befreiungstechniken aus bedrohlichen Situationen zeigen. Neben den speziellen Kursen steht den Klienten natürlich das bestehende Programm der DJK Franz Sales Haus e. V. offen. Die vorläufige Bilanz der Zusammenarbeit ist ausgesprochen positiv. So sind aktuell gut 50 Klienten der Heimstatt bei den Angeboten der DJK Franz Sales Haus e. V. sportlich aktiv – Tendenz steigend! Wenn es nach den Verantwortlichen geht, kann sich diese erfreuliche Entwicklung auch weiterhin so dynamisch fortsetzen. Als Koordinator für den 'Heimstatt-Sport' innerhalb des DJK-Vereins freut sich Tobias Papies auf weitere Sportinteressierte und steht für Informationen unter Tel 02 01 . 29 405 - 517 gerne zur Verfügung. Tobias Papies | 13 Berufskolleg und Förderschule Inklusive Projektwoche zum Thema Freundschaft Die besten Menschen triffst du dann, wenn du gar nicht nach ihnen suchst ... So oder so ähnlich werden viele Teilnehmer der inklusiven Projektwoche vom 14. bis 18. März 2016 die Atmosphäre zwischen Schülern, Studierenden und Lehrern beider Schulen empfunden haben. Für die Planung war in diesem Jahr der integrative Schulausschuss zuständig, der mit je zwei Lehrerinnen aus der Förderschule (Frau Heun/Frau Becker) und aus dem Berufskolleg (Frau Frings/ Frau Scheriau) besetzt ist. Er hatte die logistische Meisterleistung zu vollbringen, die Schüler und Studierenden des Berufskollegs und der Förderschule in gemischten Projektgruppen zu vereinen. Vor allem die unterschiedlichen Unterrichts- und Pausenzeiten und die Räumlichkeiten mussten koordiniert werden. Die Lehrer-Teams aus beiden Schulen wurden in diesem Jahr erstmalig per Losverfahren gebildet. Damit sich die Schüler und Studierenden für ihr persönliches Lieblingsthema entscheiden konnten, enthielten die ThemenAusschreibungen keine Lehrerzuordnung – eine weitere Neuerung, die der integrative Schulausschuss initiiert hatte. Beeindruckende Ergebnisse Die Projektangebote zum Thema Freundschaft waren so bunt, dass schließlich für jeden etwas dabei war. Eine Schauspielgruppe drehte zum Beispiel einen Film mit dem Titel 'Das Theater mit der Freundschaft', in dem ein Außerirdischer die Erde besucht und sich von den Menschen das Wort Freundschaft erklären lässt. In der Projektgruppe 'Von der Dose bis zur Lernmappe' wurde Unterrichtsmaterial für die Unterstufen der Förderschule hergestellt. In einer weiteren Gruppe widmeten sich die Teilnehmer dem Thema 'kooperative Bewegung'. Hier wurden Kooperationsspiele mit Bewegung, Entspannungsübungen und Massagen durchgeführt und die Bewegungsbaustelle besucht. 'Komm mit uns ins Abenteuerland' war das Motto einer Gruppe, die während der Projektwoche unterwegs war und große und kleine Abenteuer zu bestehen hatte. In der Projektgruppe 'Kunst trifft Sport' hat sich ein Teil der Schüler und Studierenden am Erreichen des Sportabzeichens versucht, während ein anderer Teil die beobachteten sportlichen Bewegungen künstlerisch darstellte. Gemeinsames Sporttreiben beider Gruppen stand aber auch auf dem Programm. Viel Spaß hatte auch die Gruppe 'Geocaching', die sich mit GPS-Geräten auf eine spannende Schatzsuche begaben. Rückblickend war die Projektwoche ein sehr schöner Erfolg. Kennzeichnend für die Woche war die gute Stimmung, die in allen Projektgruppen herrschte und die sich dann besonders am Abschlusstag zeigte, als alle Gruppen ihre beeindruckenden Ergebnisse vorstellten. Lernspiele, eine Filmproduktion, Theater- und Tanzaufführungen, Videoinstallationen und Kunstwerke waren zu bestaunen. Alle Lehrer, Schüler und Studierenden haben dies auch ausgiebig getan, sodass die Schulen von einem ständigen Auf und Ab, Hin und Her fröhlicher Menschen erfüllt waren. Brigitte Hüsselmann Schüler, Studierende und Lehrer freuten sich über vielfältige Gemeinschaftserlebnisse. 14 | Hotel 'Franz' Ruhr-Meister seines Fachs Dass er bei den Ruhrmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungskräfte den ersten Platz gemacht hat, will Julien Schneider nicht an die große Glocke hängen. Der 24-Jährige ist ausgesprochen bescheiden – und zielstrebig. „Der Wettbewerb war einfach eine gute Gelegenheit, um auszuprobieren, wie es in einer Prüfung zugeht“, erklärt der angehende Restaurantfachmann, der im Hotel 'Franz' seine Ausbildung absolviert. „Ich habe das Ganze wie ein Training gesehen.“ Aktuell hat der engagierte Azubi klare Ziele – und gute Perspektiven: „Erst mal Anfang 2017 die Prüfung gut schaffen“, bleibt er fokussiert. Und später? Da könnte sich der Restaurantfachmann gut vorstellen, im Hotel 'Franz' weiterhin für perfekten Service zu sorgen. Aber auch die Arbeit in einer Gastronomie mit À-la-carteBetrieb sieht er durchaus als reizvolle Aufgabe. Wohin der berufliche Weg den diesjährigen 'Ruhr-Meister' auch führt, wir drücken ihm die Daumen! Barbara Steiner Genau die richtige Einstellung, findet Hoteldirektorin Karin Poppinga. „Mit der richtigen Vorbereitung und genügend Übung sitzt alles perfekt.“ Im Hotel 'Franz' und auch im Berufskolleg wird der Azubi deshalb intensiv auf die Prüfungen vorbereitet. Mit großem Erfolg – schließlich löste er bei den Ruhrmeisterschaften knifflige Aufgaben, wie zum Beispiel eine Forelle perfekt zu filetieren, mit Bravour. In seiner Ausbildung hat Julien Schneider schon genau gelernt, worauf es beim Umgang mit Gästen ankommt, damit die sich jederzeit wohl fühlen. „Natürlich nimmt man den Damen beim Empfang den Mantel zuerst ab“, weiß der perfekte Gentleman, der auch den Service am Tisch gekonnt beherrscht. „Ich bin überhaupt kein Bürotyp, ich muss aktiv sein.“ Deshalb macht ihm gerade die Arbeit mit den Gästen Freude. Während im Hotel 'Franz' vor allem Tagungen und Feierlichkeiten auf dem Programm stehen, konnte Julien Schneider seine Fähigkeiten im À-la-carte-Geschäft drei Monate lang im Restaurant 'Sengelmannshof' in Essen-Kettwig üben. Die individuelle Unterstützung hilft ihm dabei, sich auf neue Situationen gut einzustellen. Auch die Eltern gaben stets Hilfestellung: „Julien hatte zu Hause ideale Voraussetzungen mitbekommen“, freut sich Hotelchefin Karin Poppinga. Die Familie hatte oft Gäste im Haus – und der junge Mann liebte es schon immer, seiner Mutter bei den Vorbereitungen und der Bewirtung zu helfen: Eindecken, servieren und ein wenig Smalltalk mit den Gästen sind ihm also quasi in die Wiege gelegt. Im Umgang mit seinen Kollegen – ob mit oder ohne Behinderung – kommt Julien Schneider ebenso gut zurecht und achtet auf gegenseitige Rücksichtnahme. Als bester angehender Restaurantfachmann setzte sich Julien Schneider im Wettbewerb durch. | 15 Die Band Dr. Mahockta ließ es bei der Party ordentlich krachen. Beim Schmuckgestalten entstanden individuelle Kunstwerke. 'Mal anders' Kulturkooperationen Inklusives Kulturfestival Im Grend in Essen-Steele verzauberte das bunte Kulturfest 'All inclusive' vom 17. bis 20. März 2016 kleine und große Besucher. Den Startschuss für die erlebnisreichen Tage gab eine Vernissage, bei der verschiedene Kunstwerke aus den 'Mal anders'-Kulturkursen zu sehen waren: von selbst gestaltetem Schmuck bis zu kunstvollen Bildern. Eine musikalische Darbietung mit Veeh-Harfen ließ die Gäste den zarten Klängen andächtig lauschen. Dieser Einstieg gab schon einen ersten Eindruck von den vielfältigen Kulturangeboten des Franz Sales Hauses – und am Wochenende konnten die Besucher bei verschiedenen kostenlosen Workshops dann selbst aktiv werden: Da ging es in der Papierwerkstatt, beim Schmuck- oder Holzgestalten und mit den schwungvollen Schleuderbildern kreativ und fröhlich zu. Menschen mit und ohne Behinderung waren mit großem Spaß und viel Freude bei der Sache. Auch die Teilnehmer eines 'Mal anders'-Tanzkurses, der in diesem Jahr erstmals in der Tanzschule Overrath angeboten wird, zeigten beim Kulturfest ihr Können. Vor der Premiere von 'Alles Liebe' des Theaters Makiba demonstrierten die Tänzer, was schon nach wenigen Proben gemeinsam zu schaffen ist. Bei der Singleparty am Samstagabend sorgte dann die Band Dr. Mahockta für rocki16 | ge Sounds zum Abtanzen. Das begeisterte neben den Partygästen auch ein Kamerateam des WDR, das die Band für eine TV-Reportage mehrere Tage lang begleitet hatte. Zu sehen war der Beitrag dann am 4. April 2016 im WDR-Fernsehen. So fiel das Fazit des ersten 'All inclusive'-Festivals im Grend rundum positiv aus, und die Beteiligten und Gäste freuen sich schon jetzt auf eine Wiederholung im kommenden Jahr. Daniela Preukschars ... Andreas unterwegs Theater Makiba verzaubert mit 'Alles Liebe' Im Theater Freudenhaus in Essen-Steele feierte kurz vor Ostern das neue Stück 'Alles Liebe' des Ensembles Makiba seine Premiere. Die integrative Theatergruppe aus dem 'Mal anders'-Kulturprogramm des Franz Sales Hauses spielte in einem gut gefüllten Haus. Zu Makiba gehören Schauspieler mit und ohne Behinderung. Viele von ihnen wohnen oder arbeiten im Franz Sales Haus. Das Theater bietet ihnen die Möglichkeit, in andere Rollen einzutauchen – eben 'mal anders' zu sein. 'Alles Liebe' ist die neunte Produktion von Makiba. Dieses Mal spielt das Stück in einem wiederbelebten Flughafen-Terminal, dem die neue Fluggesellschaft 'Air Love' neues Leben einhaucht. Das Angebot der Gesellschaft ist verlockend und verführerisch für Fluggäste und Personal: Ein Gesamtpaket der Extraklasse, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der einzelnen Fluggäste. Zum Beispiel für Don Juan aus Steele, der natürlich auch auf der Suche nach Liebe ist. Bei den Ansprüchen der Damen stellt sich die Suche nach dem 'Richtigen' dann als gar nicht so einfach heraus. Der Flug nach 'Loveland' ist eine Reise aus Abenteuer, Lust und Liebe. Sie wird schließlich mysteriös und endet für alle Beteiligten mit einer Überraschung ... Am Ziel der Reise können auch Trainer-Träume wahr werden. In 90 kurzweiligen Minuten kommt das Stück oft ohne viele Worte aus. Die Schauspieler erzählen ihre Geschichte poetisch und gefühlvoll. Unter der Leitung von Mareike Covella und Rita Verbruggen-Huppertz haben die Ensemble-Mitglieder nicht nur das Stück entwickelt, sondern auch alle Kulissen und Kostüme selbst hergestellt. Die Musik, die alle Szenen und auch den Bühnenumbau untermalt, hat Lupa Covella zum Großteil selbst komponiert. Und wenn die Schauspieler einmal spontan improvisieren, bindet das die Regie elegant ins Stück ein. Schließlich sind alle Aktiven bestens aufeinander eingespielt. 'Alles Liebe' ist am 5. Juni 2016 um 15:30 Uhr im Hotel 'Franz' noch einmal auf der Bühne zu erleben. Karten für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro) gibt es unter Tel 02 01 . 50 70 73 01. Andreas Bister INFO Der Autor Andreas Bister ist im Franz Sales Haus aufgewachsen. Seit Jahren lebt er in seiner eigenen Wohnung und wird nur noch ambulant betreut. Er arbeitet in den Franz Sales Werkstätten in Kupferdreh (siehe 'Was sonst noch geschah' …in den Werkstätten) und ist in seiner Freizeit häufig unterwegs. Andreas Bister ist ein guter Beobachter, fotografiert viel und berichtet gerne über seine Erlebnisse. Als Pilot wird man von vielen Damen umschwärmt. | 17 Arbeitsmarktintegration Erfolgreicher Start Das Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit', das im November 2015 gestartet ist, soll die Chancen arbeitssuchender Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Dafür haben sich die Agentur für Arbeit Essen, das JobCenter und das Franz Sales Haus zusammengeschlossen. Inzwischen zeigt das ambitionierte Projekt erste Erfolge: Schon sechs schwerbehinderte Klienten haben durch die gezielte Unterstützung eine versicherungspflichtige Beschäftigung gefunden. Für das auf drei Jahre angelegte Projekt 'Essen.Inklusive.Arbeit' wurde ein Konzept erarbeitet, welches drei Handlungsfelder umfasst. Die enge Begleitung der arbeitssuchenden Menschen mit Schwerbehinderung durch einen Integrationscoach bildet das erste und zentrale Handlungsfeld. Im Rahmen eines individuellen Coachingprozesses erhält jeder Teilnehmer bei seinen Bewerbungsbemühungen aktive Unterstützung. Die Coaches begleiten zeitgleich knapp 20 Klienten, die dem Projekt von den Kooperationspartnern zugewiesen werden. Die Teilnahme ist freiwillig und kann bis zu zwölf Monate lang dauern. Unterstützung für Bewerber und Arbeitgeber Zu Beginn werden der bisherige Werdegang sowie die beruflichen Vorstellungen und Wünsche besprochen. Außerdem gibt es eine Eignungsfeststellung. Oft müssen die beruflichen Vorstellungen verändert werden, damit eine sozialversicherungspflichtige Be- schäftigung gefunden werden kann. Auf Basis der Ergebnisse aus diesem Eingangsverfahren legen Coach und Klient gemeinsam die weiteren Schritte fest. Ziel ist die konkrete Vermittlung. Während des gesamten Prozesses hat der Integrationscoach vielfältige Aufgaben, bei denen er stets die aktuelle Lebenssituation des Teilnehmers und dessen individuelle Hemmnisse berücksichtigen muss. Er berät und unterstützt aber auch die Arbeitgeberseite, zeigt Fördermöglichkeiten auf, hilft bei der Antragstellung, beantwortet Fragen zu rechtlichen Voraussetzungen einer Beschäftigung schwerbehinderter Menschen, vermittelt Unterstützungsleistungen der Netzwerkpartner, begleitet die Einarbeitung und stellt eine Nachbetreuung sicher, damit der Vermittlungserfolg nachhaltig ist. Möglichkeiten und Erfolge aufzeigen Das zweite Handlungsfeld dient dazu, die regionalen Unterstützungsnetzwerke sichtbar zu machen. Dazu entwickeln die Partner eine digitale Netzwerk-Landkarte, richten Expertenforen und Arbeitskreise ein und konzipieren Fort- und Weiterbildungen, welche Unternehmen und Interessierte während der Projektlaufzeit kostenlos in Anspruch nehmen können. Um die Wahrnehmung der erzielten Erfolge geht es schließlich im dritten Handlungsfeld. Dazu erstellen Mitarbeiter des Lehrstuhls Bildungswissenschaften der Uni Duisburg/Essen eine Evaluation, außerdem sind Fachtagungen geplant. Nicht zuletzt soll eine kontinuierliche Berichterstattung in den Medien dafür sorgen, auf die schwierige Situation von Arbeitnehmern mit Handicap hinzuweisen und deren Zugangschancen langfristig zu verbessern. Martin Schnell Coaching Coaching 18 | Teilnehmer Jean-Baptist Molitor im Coachinggespräch mit Simone Schlusat. Nicht ganz einfach, die richtigen Bücher in dem großen Regallager zu finden. Der Auftrag des Vulkan-Verlags ist eine fordernde Aufgabe für die Beschäftigten. Franz Sales Werkstätten verstecken. Bevor die Bücher dann in der Verpackung verschwinden, müssen noch mal die zahlreichen Daten auf dem Bestellformular überprüft werden, was bei der Menge an wichtigen Hinweisen äußerste Konzentration abverlangt. Und selbst die Auswahl einer passenden Kartonage zur Verpackung eines Fachbuches wird zu einer echten Herausforderung, da die Bücher unterschiedlich groß und umfangreich sind und sich eine Routine nur langfristig einstellen kann. Immerhin haben sich die Mitarbeiter aus Kupferdreh schon mal etwas einfallen lassen, um den Beschäftigten die Suche nach den verschiedenen Fachbüchern zu erleichtern: Es gibt inzwischen ein Handlager, in dem auf die Bücher per dreistelliger Nummern zugegriffen werden kann. Ist das richtige Buch erst einmal ausgewählt und einwandfrei verpackt worden, stellt sich noch die Herausforderung, die Frankiermaschine richtig zu bedienen. Die Bestellungen gehen anders als früher inzwischen per E-Mail ein und natürlich wird auch der Bestand mittlerweile über ein EDVProgramm nachgehalten. Angeleitet von einem Mitarbeiter übernehmen die Beschäftigten das Zusammenstellen und Verpacken für den Buchversand größtenteils selbstständig. Und wer weiß – vielleicht kommen in Zukunft auch gerade Beschäftigte, die schon länger außerhalb der Werkstatt tätig waren oder die kürzlich in der benachbarten 'Alten Post' die Arbeit aufgenommen haben, für diese Tätigkeit in Frage. Eine geräusch- und reizarme Atmosphäre am Arbeitsplatz ist in den Produktionshallen der Firma Colsmann jedenfalls garantiert. Ein neuer alter Auftrag Die Versandtätigkeiten für den Fachbuchverlag Vulkan haben in den Franz Sales Werkstätten schon einige Abteilungen beschäftigt. Viele Jahre hat die Elektro-Montage des Hauptbetriebs den Auftrag betreut, 2006 ist er dann als fester Produktionsbestandteil mit in den Zweigbetrieb Ruhrau gewandert, bis er im Jahre 2008 wegen der Umstrukturierung des Verlages aufgelöst wurde. Umso größer war die Überraschung, als 2014 erneut eine Auftragsanfrage des Verlages bei den Franz Sales Werkstätten einging. Da bot sich der neu eröffnete Zweigbetrieb Kupferdreh für die Durchführung der Arbeiten an. Nach etwa einjähriger Laufzeit des Auftrages resümieren die darin involvierten Mitarbeiter, wie der Betriebsleiter Thomas Graf und die Mitarbeiterin Ilona Barthen, dass die Arbeiten rund um den Buchversand recht komplex sind und es besonders zeitaufwendig ist, die Beschäftigten mit den umfangreichen Abläufen vertraut zu machen. Immer wieder ist besondere Aufmerksamkeit geboten, damit keine Fehler unterlaufen. Die Krux steckt nämlich im Detail: So gibt es zum Beispiel einige Fachbücher, die äußerlich völlig identisch aussehen, inhaltlich aber höchst unterschiedliche Beilagen enthalten. Bemerken kann man den Unterschied nur, wenn man bereits vorgewarnt ist und akribisch die ISBN-Nummern mehrerer Ausgaben vergleicht, die sich irgendwo auf den ersten Buchseiten Barbara Kohlmann | 19 Was sonst noch geschah ... ... in der Heimstatt ... im Werkstattbereich Jugendhilfe-Treffen Arbeiten in der 'Alten Post' Der erste Fachtag der Essener Jugendhilfe-Einrichtungen fand am 16. Februar 2016 statt. Hier konnten sich die verschiedenen Einrichtungen den Mitarbeitern der Jugendämter präsentieren und an einzelnen Thementischen zu fachlichen Diskussionen einladen. Auch die Heimstatt Engelbert stellte sich und ihr Angebot dem Fachpublikum vor. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch die Leiterin des Jugendamtes, Annette Berg, übernahm Prof. Dr. Michael Welling, geschäftsführender 1. Vorsitzender des Fußballklubs Rot-Weiss Essen, die Moderation des Fachtags. Die neue Tagung war sehr gut besucht und wurde von den Beteiligten als voller Erfolg verbucht. Und zum Abschluss konnten sich die mitwirkenden Jugendhilfe-Vertreter und interessierte Jugendliche noch über eine Einladung zu einem Heimspiel von Rot-Weiss Essen freuen. Seit Mai 2015 gibt es im ehemaligen Postgebäude von Kupferdreh einen neuen Zweigbetrieb des Franz Sales Hauses – die 'Alte Post', in der insgesamt 27 Beschäftigte arbeiten. Die Werkstatt liegt mitten im Stadtteil und ist durch die nahe gelegene S-Bahn-Station und die Bushaltestelle direkt vor der Tür hervorragend an das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Auf zwei Etagen verteilen sich in der 'Alten Post' verschiedene Bereiche: Unten befindet sich der Metallbereich, oben sind Verpackungs- und Berufsbildungsbereich. Dazu gibt es noch den Speiseraum, die Verwaltung, Umkleideräume, einen Ruheund den PC-Raum, in dem auch Kurse stattfinden. Ich durchlaufe zurzeit den Berufsbildungsbereich und konnte auch schon Erfahrungen im Verpackungsbereich sammeln. Claudia Felderhoff Die Arbeit ist stressfrei und es kommt kein Druck auf. Deshalb geht es mir dabei gut. Es ist immer wieder spannend, neue Tätigkeiten auszuprobieren. So habe ich in der letzten Zeit Konsolen für Heizungen verpackt, den Konsolen passende Füße angeschraubt oder Türschilder für die einzelnen Bereiche der Werkstatt am PC gefertigt und sie angebracht. Diese Aufgabe hat mir besonderen Spaß gemacht. Claudia Felderhoff leitet den Bereich Jugendhilfe in der Heimstatt Engelbert. 20 | Mit den verschiedenen Leuten in meiner Gruppe komme ich gut zurecht und auch die Vorgesetzten sind in Ordnung. In der Frühstückspause kann man kleine Snacks Andreas Bister ist beim Vorbereiten und Verpacken der Heizungsschienen konzentriert bei der Sache. erwerben, das Mittagessen kommt vom Hotel 'Franz'. Ich fühle mich hier dank des ruhigen Umfelds sehr wohl. Freitags werden im Rahmen der begleitenden Maßnahmen Spaziergänge zum nahen Baldeneysee angeboten, die von den Beschäftigten gut angenommen werden. Auch Bastelarbeiten werden angeboten. So ist aus der 'Alten Post' eine neue, vielseitige Werkstatt im Essener Süden geworden, bei der auch der Spaß bei der Arbeit nicht zu kurz kommt. Andreas Bister Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... ... im Seelsorgebereich Amen und Helau! Auch in diesem Jahr war das beliebte Stoffmonster 'Fränzchen' an Karneval wieder im Sonntagsgottesdienst zu Besuch. Seelsorger Joachim Derichs musste einiges einstecken, denn 'Fränzchen' kann manchmal ordentlich frech sein. Vor allem war dem kleinen Kerl 10:00 Uhr am Sonntagmorgen viel zu früh. „Warum steht ihr denn mitten in der Nacht auf?“, fragte er die Gottesdienstteilnehmer. Die würden wahrscheinlich auch manchmal lieber etwas länger schlafen, aber Pastor Jentsch muss nun mal um 11:00 Uhr in St. Bonifatius sein, um dort die Messe zu feiern. Den gelungenen Auftritt quittierten die Besucher mit stürmischem Applaus und viel Gelächter. Nach dem Gottesdienst konnten alle 'Fränzchen' noch die Pfote schütteln und ein kurzes Schwätzchen halten. Die Stippvisite des kleinen roten Monsters im Gottesdienst hat eine lange Tradition und ist aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken. Letztes Jahr war 'Fränzchen' verhindert, aber er ließ es sich nicht nehmen, den Gottesdienstteilnehmern zumindest eine Videobotschaft zu schicken. Unser 'Fränzchen' ist nämlich auch medial ziemlich auf Zack! Joachim Derichs Erstkommunion 'Fränzchen' nahm auch direkten Kontakt zu den Gottesdienstbesuchern auf. Eine Liebe, die sich gewaschen hat! „Würdest du dir von Herrn Oelscher die Füße waschen lassen?“ fragte die Eselin Hubertine den Seelsorger des Franz Sales Hauses während der Katechese. „Oh nein, das wäre mir ja total unangenehm. Herr Oelscher ist doch mein Chef, der kann mir doch nicht die Füße waschen“, erwiderte Joachim Derichs. Was will uns Jesus damit sagen, dass er seinen Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat? Diese Frage versuchte Herr Derichs der Gemeinde zu beantworten, die sich am Weißen Sonntag zur Erstkommunionfeier von John Heißig in der Kirche des Franz Sales Hauses versammelt hatte. In diesem Jahr war John das einzige Kommunionkind und genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihm in diesem feierlichen Gottesdienst zu- teil wurde. Das Motto des Kommuniongottesdienstes lautete „Eine Liebe, die sich gewaschen hat.“ Zentraler Bibeltext des Gottesdienstes war Johannes 13, 1-15, in dem davon erzählt wird, dass Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat. Ein zentrales Zeichen und ein Auftrag für jeden Christen. Wer ein Freund von Jesus sein will, der kann sich nicht nur von anderen bedienen lassen und sich als etwas Besseres fühlen. Jesus selbst hat seinen Auftrag immer als Dienst an und für Menschen verstanden. So versteht sich auch das Franz Sales Haus als Dienstgemeinschaft: Die Mitarbeiter der Einrichtung, angefangen von Herrn Oelscher bis hin zu den Heilerziehungshelfern im Gruppendienst – sie alle sind im Dienst für die ihnen anvertrauten Menschen. Wer dient, macht sich klein, damit der andere groß sein kann. Wer dient, der übernimmt Verantwortung für den anderen. Wer dient, solidarisiert sich mit dem anderen. Und – wenn alle dienen, kommt keiner zu kurz! Joachim Derichs Kommunion Kommunion | 21 Seelsorge Seelsorge ... im Sportbereich Seelsorge Kreuzwegandacht in der Heimstatt In den vergangenen zwei Jahren hat die Kreuzwegandacht auf dem Kerngelände des Franz Sales Hauses guten Anklang gefunden. So lag es nahe, auch für die Bewohner der Heimstatt Engelbert einen Kreuzweg anzubieten. Mit tatkräftiger Unterstützung von Frau Felderhoff und Frau Westerdick konnte die Kreuzwegandacht dann am 6. März 2016 stattfinden. Geplant war ein gemeinsamer Prozessionsweg vom Kerngelände der Heimstatt zur Außenwohngruppe Hubertstraße und zum Außenwohnheim Edith Stein. Circa 30 Bewohner, darunter viele Jugendliche, und Betreuer spürten gemeinsam dem Leiden und Sterben Jesu nach. Die Kreuzwegandacht war in sieben Stationen aufgeteilt, die an verschiedenen Orten betrachtet werden sollten. An jeder Station gab es die Möglichkeit, aktiv zu werden. So konnten sich die Bewohner beispielsweise bei der ersten Station wie Pontius Pilatus die Hände in Unschuld waschen. Leider machte Petrus den Teilnehmern einen Strich durch die Rechnung, sodass die Hubertstraße aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht angelaufen werden konnte. Das Foyer von Haus Edith Stein, das öfter als Gottesdienstraum genutzt wird, bot den Teilnehmern aber einen geschützten Ort, um die Andacht im Trockenen abzuhalten. Zum Abschluss wurde das selbstgebackene Brot der Jugendlichen geteilt und gemeinsam gegessen. Das Zusammenwachsen von Heimstatt und dem Franz Sales Haus wurde dadurch unterstrichen, dass Herr Derichs einige Bewohner aus dem Franz Sales Haus mitbrachte. Nächstes Jahr soll beim Kreuzweg dann auch das Außenwohnheim Brandhövel einbezogen werden. Joachim Derichs Bewohner aus der Heimstatt und dem Franz Sales Haus machten sich zusammen auf den Weg. 22 | Integrative Sportexerzitien 'Gott tröstet wie eine Mutter, wie ein Freund, wie ein Trainer?!' – von diesem Motto ließen sich zehn Sportler aus dem Franz Sales Haus begeistern. Am letzten Freitag im Januar brachen sie zu den Sportexerzitien in Hardehausen bei Paderborn auf. Im dortigen Jugendhaus angekommen, das in einer alten Klosteranlage untergebracht ist, stärkte sich die Gruppe erst einmal beim Abendessen. Beim anschließenden Kennenlernen überraschte Jürgen alle Teilnehmer mit einem selbst vorbereiteten Geschenk. Zum Tagesabschluss zeigten wir allen Teilnehmern bei einem kleinen Rundgang die verschiedenen Häuser und Einrichtungen der Anlage, zum Beispiel das für Sportler besonders interessante Schwimmbad. Der Samstag begann mit einem besinnlichen Morgengebet in der Kapelle, bevor jede Menge Bewegung auf dem Programm stand: Am Vormittag hatte bei einer spannenden Schatzsuche Frank das Glück, den süßen Schatz am großen Aussichtsturm beim Wisentgehege zu finden. Nachmittags verging im Schwimmbad beim Toben, Spielen und Schwimmen die Zeit wie im Flug. Und schließlich bot Hendrik der Gruppe eine Einführung in die Kampfkunst 'Aikido'. Die ist zur Selbstverteidigung ideal – und sollten wir uns einmal verteidigen müssen, kann man nur hoffen, dass Hendrik uns dabei unterstützt. Dann kann uns bestimmt nicht viel passieren. Beim Kegeln am Abend trumpfte Hermann auf, der trotz seiner Einschränkungen jede Kugel sicher auf der Bahn aufsetzte. Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Was sonst noch geschah ... Im letzten Spiel wurde es richtig spannend: Manuel als ausgewiesener BVB-Fan musste mit ansehen, wie die Mannschaft 'Rot-Weiss Essen' an diesem Tag den Sieg nach Hause kegeln konnte! Trösten konnte er sich nur damit, dass der BVB im wirklichen Leben mit 2:0 gewonnen hatte. Aktiv in der Gemeinschaft Für Jürgen, Franz Josef, Hermann und Ewald begann der Sonntag mit einer Runde Schwimmen vor dem Frühstück. Franz Josef musste schließlich von seinen Mitschwimmern gestoppt werden, sonst wäre er wohl bis zur Abfahrt durchgeschwommen. Gemeinsam ging es zur heiligen Messe, bei der Günter und Manuel als Messdiener halfen, was sehr gut klappte. Gleich darauf hieß es: Aufräumen und pa- cken – viel zu schnell war das erlebnisreiche Wochenende schon wieder vorbei! Als Trainerteam muss man sich auf seine Mannschaft verlassen und braucht viele talentierte Spieler. Bei den diesjährigen Sportexerzitien in Hardehausen gab es jede Menge Talente: beim zielsicheren Kegeln, fleißigen Schwimmen, aufopfernden Helfen, findigen Schatzsuchen, Anleiten zur Selbstverteidigung … Deshalb lautet unser Fazit: Gerne im kommenden Jahr wieder! Ewald Brüggemann, Joachim Derichs Sozialminister Schmeltzer wurde von Karin Poppinga im Hotel Franz begrüßt. ... im Hotel 'Franz' Sozialminister im Hotel Franz Gut gelaunt verbrachten die Sportler erlebnisreiche Tage in der Nähe von Paderborn. Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnete am 11. März 2016 im barrierefreien ****-Hotel 'Franz' eine Tagung der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Selbsthilfe NRW e. V. Bei der ganztätigen Veranstaltung ging es unter dem Motto 'Nur mit uns!' darum, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in politischen Gremien von Städten und Gemeinden zu stärken. Bevor die Tagung mit den Ergebnissen einer vom Land finanzierten Studie startete, begrüßte Hoteldi- rektorin Karin Poppinga den Minister im Hotel 'Franz'. Anschließend konnten sich die Teilnehmer beim 'Parcours der Partizipation' selbst einbringen. Dazu bildeten die Räumlichkeiten des Hotels den passenden Rahmen, da sie optimal auf den Besuch von Menschen mit verschiedensten Einschränkungen eingerichtet sind. Sämtliche Bereiche des Tagungs- und Stadthotels sind barrierefrei, sodass der Parcours für alle Teilnehmer zugänglich war. In die Podiumsdiskussion am Nachmittag brachten sich weitere Akteure aus Politik und Institutionen ein – mit dem Ziel, die politische Partizipation künftig noch stärker voranzutreiben. Barbara Steiner | 23 ... im Wohnbereich Heinz-Fitz-Stiftung finanziert neue Spielgeräte Dank einer großzügigen Spende der 'Dr. med. Heinz Fitz-Stiftung' in Höhe von 15.000 Euro konnten für den Spielplatz auf dem Zentralgelände einige robuste Spielgeräte angeschafft werden. können. Der Spielplatz, der direkt neben dem Hotel 'Franz' liegt, wird auch von den Kindern aus dem Bereich 'Diagnostik und Therapie' gerne genutzt. Valeska Ehlert Gemeinsames Singen und Musizieren überwindet alle Grenzen. kommen. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Die fünf Treffen, die es bereits gab, machten den Teilnehmern richtig viel Spaß. Wer Fragen zu dem Projekt oder weiteren Terminen hat, kann sich an Lars Wittkopp (Tel 01 57 . 35 80 62 06) oder Britta Dähnrich (Tel 01 72 . 70 14 128) wenden. Valeska Ehlert ... in der Förderschule Chorprojekt mit Flüchtlingen Die robusten Geräte laden zum Spielen ein. „Der Spielplatz ist ein wichtiger Treffpunkt für unsere Bewohner und Familien aus der Umgebung“, erläuterte Direktor Günter Oelscher die Bedeutung des inklusiven Spielraums. „Hier und heute sehen wir, was eine Stiftung mit ihren Mitteln Gutes tun kann“, zeigte sich Hartmut Hingst als Vertreter des Stiftungsvorstands begeistert vom neu gestalteten Spielplatz. Und kaum hatte er beherzt das Flatterband durchschnitten, testeten die Kinder aus dem Franz Sales Haus die große Netzschaukel und den vielseitigen Kletter- und Spielturm. Ein wichtiges Kriterium bei der Anschaffung der Spielelemente war es, dass sie immer von mehreren Kindern gemeinsam genutzt werden 24 | Seit März 2016 treffen sich in der Eingangshalle der Förderschule (Schwanenbuschstraße 108) regelmäßig Menschen mit und ohne Behinderung aus unterschiedlichen Kulturkreisen zum gemeinsamen Singen. Entstanden ist das Projekt 'Singen mit Flüchtlingen' durch die Initiative der Förderschule. Unter der Leitung von Lars Wittkopp und Britta Dähnrich treffen sich seither begeisterte Sänger aus dem Franz Sales Haus mit Menschen unterschiedlichster Herkunft, um Lieder in verschiedenen Sprachen zu singen. „Die Treffen haben sich bis jetzt gut entwickelt“, berichtet der Förderschul-Lehrer. „Es kommen immer circa 30 bis 40 Personen und die Gruppe der Sänger ist – trotz einiger Sprachbarrieren – schon ein wenig zusammengewachsen.“ Gerne können zu den Treffen am 5. und 19. Juni 2016 um 16:00 Uhr noch weitere begeisterte Sänger dazu Wasserspaß für alle Bewegung hält fit und macht Spaß. Dies bestätigte das Schwimmfest, das erstmals im März 2016 stattfand. Den Anfang machten die 'Wasserläufer', es folgten die 'Halbschwimmer', die den Boden zwischendurch mit den Füßen berühren durften, danach die Schwimmer und schließlich das Schwimmfest für die schwerstbehinderten Schüler. Sie konnten sich in Poolnudel-Booten oder auf Matten durchs Wasser ziehen lassen, genossen den Wasserfall oder spielten mit Gießkannen und Bällen. Alle Schüler waren mit Feuereifer dabei, wurden durch zahlreiche Zuschauer Beim Schwimmfest konnte jeder nach seinen Fähigkeiten mitmachen. Termine Schwimmfest Schwimmfest 29. 06. 2016 Sommerfest Schwimmfest am Rand angefeuert und gaben ihr Bestes. Die abschließende Siegerehrung fand in der Pausenhalle statt. Jeweils die ersten drei Schüler einer Wettkampfgruppe erhielten eine Urkunde und einen Preis. Und die ein oder andere Träne floss bei denjenigen, die nicht auf dem Treppchen standen. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Denn alle waren sich einig: Wiederholung folgt! 04. 07. 2016 integratives Drachenbootrennen auf die Stirn gemalt. Den Schülern fiel auf, dass es in Duisburg-Marxloh bestimmt mehr als 20 Geschäfte für Hochzeitskleider gibt – und ebenso viele Döner-Buden. Natürlich mussten die Leckerbissen gleich probiert werden. Bei ihrer Rückkehr in die Schule gönnten sich Schüler und Lehrer einen leckeren und typisch türkischen Apfeltee. Rita Vößing Rita Vößing Grundlagen der Deeskalation Besuch in Duisburg-Marxloh Mit Blick auf das Schulfest beschäftigte sich eine Oberstufenklasse im Unterricht mit dem Vorhaben 'Reise um die Welt'. In diesem Zusammenhang lernten die Schüler auch verschiedene Religionen wie Hinduismus, Islam und Buddhismus kennen. Bei einer Führung durch die Moschee in Duisburg-Marxloh übten sie das Gebetsritual der Muslime und stellten erstaunt fest, dass es in der Moschee keine Stühle und Bänke gab. Im Hindu-Tempel konnte die Klasse an einer Feuer-Zeremonie teilnehmen. Alle bekamen einen roten Punkt Ganz anders als eine Kirche: Die Schüler lernten die Moschee und die Gebete der Muslime kennen. Theoretisch und praktisch setzten sich die Lehrer unserer Förderschule in einer zweitägigen Fortbildung mit dem Thema 'Deeskalation' auseinander. Unter Leitung der Deeskalationstrainerin Sibylle Bärsch hinterfragten sie ihre eigene Haltung zu Gewalt und Deeskalation, diskutierten über die Wirkung von Adrenalin oder Körpersprache und übten, wie man auch in einer eskalierenden Situation mit Schülern locker bleiben kann. Immer wieder ging es bei der kurzweiligen und lebhaften Fortbildung um die grundlegende Voraussetzung, dass die Lehrer zunächst auf das 'emotionale Bankkonto' einzahlen müssen, damit die Schüler Vertrauen aufbauen können. Hier wurden viele Regeln thematisiert, die zwar bekannt sind, im schulischen Alltag mitunter aber in Vergessenheit geraten können. Das Fazit der Teilnehmer fiel einhellig positiv aus: Alle Kollegen empfanden die Fortbildung als lohnenswerte Bereicherung, wozu nicht zuletzt die qualifizierte und humorvolle Leitung durch Sibylle Bärsch beigetragen hat. Rita Vößing 05. 08. 2016 Spielplatzfest 15. 08. 2016 Hausfest in der Moltkestraße 162, 15:00 bis 18:00 Uhr 21. 08. 2016 integrative Fahrradwallfahrt 27. 08. 2016 Hausfest in der Bischoffstraße 128, 15:00 bis 18:00 Uhr Bitte vormerken 17. 09. 2016 Herbstfest der Werkstätten Weitere Informationen und Termine finden Sie im Internet auf www.franz-sales-haus.de Impressum Herausgeber: Franz Sales Haus Redaktionsausschuss: Direktor Günter Oelscher (verantwortlich), Joachim Derichs, Valeska Ehlert, Brigitte Hüsselmann, Barbara Kohlmann, Barbara Piechocki, Barbara Steiner, Frank Zachäus Konzeption: K.A. DESIGN, Essen Layout und Realisation: schröder.hebestreit, Witten Fotos: Eike Thomsen, Franz Sales Haus Spendenkonto: Bank im Bistum Essen IBAN: DE34 3606 0295 0000 0171 75 | 25 Im nächsten Heft Einweihung Wohnheim Ahrfeldstraße | der neue Franz Sales Haus-Film 26 | Franz Sales Haus Steeler Straße 261 45138 Essen Tel.: 0201 . 2769 - 0 Fax: 0201 . 2769 - 270