Fliegender
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Wildretter erhielt Bundespreis Ausgezeichnetes Fluggerät Der fliegende Wildretter, der so genannte Oktokopter, kann einen großen Erfolg verzeichnen: Das Projekt wurde jetzt im bundesdeutschen Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ als ein „Ausgewählter Ort 2012“ prämiert. men Claas in Bad Saulgau und isa Industrieelektronik in Weiden, die TU München sowie die Universität Stuttgart-Hohenheim. Projektziel war zunächst, einen am Mähwerk angebauten Wildretter zu entwickeln, der während der Mahd zuverlässig Wild in der nächsten Mähspur aufspürt. Neben den bewährten Infrarotdetektoren wird unter anderem mit einem Radarsystem und mit verschiedenen intelligenten Kamerasystemen gearbeitet. Durch die Kombination mehre rer Sensortechnologien soll die Wahrscheinlichkeit, ein Rehkitz in der Wiese zu finden, deutlich gesteigert werden. Überflieger Oktokopter Parallel zu dieser maschinengekoppelten Variante wurde ein Fluggerät entwickelt, der so genannte Oktokopter. Dieser ist mit einer Infrarotkamera ausgestattet und kann so aus der Luft in 50 Metern Höhe Rehkitze in einer Wiese auf- Der fliegende Wildretter ist mit einer Infrarotkamera ausgestattet und überträgt die Koordinaten auf ein Display am Boden. spüren. Auf einem Display ist zu sehen, was die Kamera aufnimmt. Warme Stellen in der Wiese, wie Kitze, Hasen oder auch frische Rehbetten, werden als helle Flecken dargestellt. Die Koordinaten der Fundorte werden gespeichert. So können sie dann gezielt auf der Fläche aufgesucht werden, um das Tier aus der Wiese zu tragen. Der Vorteil des Oktokopters liegt vor allem in seiner Schnelligkeit. Er kann einen Hektar in nur vier Minuten absuchen. Der BJV wird nun in Kürze einen eigenen fliegenden Wildretter erwerben, um weitere praktische Erfahrungen bei der Wildrettung zu sammeln. Diese sollen dann in die Entwicklung eines kommerziellen und praxisgerechten Suchgerätes einfließen. A. Weimann Mit dem Oktokopter ist es möglich, innerhalb von vier Minuten einen Hektar nach Kitzen abzusuchen. 4/2012 23 Fotos: A. Brillen/piclease Das Projekt „fliegender Wildretter“, das auf Anregung des BJV initiiert worden ist, erhielt jetzt eine hohe bundesdeutsche Auszeichnung: Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ hat es als einen „Ausgewählten Ort 2012“ in der Kategorie Umwelt prämiert. Im Rahmen des Wettbewerbes „365 Orte im Land der Ideen“ werden seit 2006 in Kooperation mit der Deutschen Bank jährlich Ideen und Projekte ausgezeichnet, die einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten. Die 365 „Ausgewählten Orte“ stehen hierbei für den Ideenreichtum, die Leidenschaft und die Umsetzungsstärke der Menschen im Land und sollen die Innovationskraft Deutschlands demonstrieren. Der BJV hatte das Wildretter-Projekt im Jahr 2008 ins Leben gerufen, zunächst mit dem tragbaren Infrarotwildretter. Weitere Partner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen, die Fir-