Protokoll zur Exkursion im Biologie — LK
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Protokoll zur Exkursion im Biologie — LK
Franziska Spork, Sonja Mirbach, Phil Pfitzner, Daniel Reißmann Protokoll zur Exkursion im Biologie — LK Thema: Lernvorgänge Hier: Pferden das Ballspielen beibringen Geplantes Ziel: Pferd tritt von alleine bzw. auf einen Reiz / Befehl hin gegen den Ball Ort: Kinderbauernhof Ilse Reichel Alt — Großziethen Materialen: Ball Gerte Pferd (Max C) ) Belohnungen (Äpfel, Karotten, Leckerlies) Aufbau: Geplante Durchführung: 1. Sich mit dem Pferd bekannt machen 2. Vertrauen des Pferdes gewinnen 3. Das Pferd mit dem Ball vertraut machen 4. Pferd gegen den Ball führen, falls es dabei gegen den Ball tritt: belohnen (mit Futter) 5. Wieder ho len Tatsächliche Durchführung: Schritt eins-vier führten wie geplant durch, aber: Max kannte bereits einen Trick: Tickte man ihn mit der Gerte an die Schulter, fing der an zu „betteln", sprich: das angetickte Bein nach vorne zu strecken bzw. anzuheben. Dies nahmen wir in unsere Vorgehensweise mit auf. Wir legten den Ball vor Max, tickten ihn dann mit der Gerte an, wodurch der mit seinem Bein gegen den Ball trat. Dafür bekam er eine Belohnung. Unsere Versuchsdurchführung unterteilte sich in zwei Phasen mit je 30 Minuten Arbeitszeit, die durch eine Pause getrennt waren. Definition der Bezeichnungen: Berühren: Max lief gegen den Ball ohne gezielt danach zu Treten Treten: Max tritt mit einer gezielten Bewegung des Vorderbeis gegen den Ball Betteln: natürliches scharren des Hufes auf dem Boden Betteln mit großer Bewegung: alleiniges ausführen des oben bereits genannten Tricks Durchführung: Vor Beginn der Lernphase (Kennenlernphase) Schritt 1 und 2: Sich mit dem Pferd bekannt machen / das Pferd kennen lernen und das Vertrauen des Pferdes gewinnen Um uns zunächst mit dem Pferd vertraut zu machen und es kennen zu lernen, beschäftigten wir uns schon vor Beginn der Lernphase mit Max. Wir holten ihn von seinem Paddock und putzen ihn. Dabei wurde er auch schon das ein oder andere Mal gekuschelt und mit ein oder zwei Leckerlies bestochen, damit er uns auch wirklich mögen würde. Wir gingen zusammen mit einer anderen Versuchsgruppe in die Halle. Schritt 3: das Pferd mit dem Ball vertraut machen. Max hatte noch keine Erfahrung mit Bällen oder dem Ballspielen. Aus . diesem Grund stellte der Ball für ihn einen neutralen Reiz dar. Wir wollten erreichen, dass Max keine Angst vor dem Ball hat, sondern ihn mit etwas Positivem verbindet. Zu diesem Zweck zeigten wir ihm den Ball zunächst ganz ruhig und ließen ihn den Ball beschnuppern. Nachdem Max den Ball beschnuppert hatte und ruhig neben ihm stehen blieb, ging er ohne zu scheuen weiter. Wir legten dann ein Leckerli auf den Ball, welches sich Max sofort schnappte. Diesen Vorgang wiederholten wir sechs Mal, wodurch die Aufmerksamkeit des Pferdes wieder geweckt wurde. Schritt 4: Pferd gegen den Ball führen. Um uns nun langsam auf das Ziel des Ballspielens hinzubewegen, begannen wir Max zu zeigen, was wir von ihm wollten. Dazu führten wir ihn zunächst gegen den Ball. (Beobachtung siehe Tabelle 1&2; sowie Diagramm 1) Der nächste Schritt wich von dem im Voraus aufgestellten Plan ab, da wir von nun an mit dem bereits von Max erlernten Trick weiter arbeiteten. Schritt 5: Nun setzten wir den bereits bekannten Trick zu Gunsten des Erlernens der gewünschten Handlung ein. In diesem Teil unserer Bemühungen versuchten wir, durch das Verwenden von Max schon länger erlernten Fähigkeiten, das Treten gegen den Ball hervorzurufen. Dabei legten wir zunächst den Ball direkt vor Max Beine und lösten dann durch anticken der Schulter mit der Gerte, das Nachvornestrecken des Beines aus. (Beobachtung siehe Tabelle 3; sowie Diagramm 2) Nun folgte eine Pause von 30 Minuten welche Max in einer Box verbrachte. Nach der Pause fuhren wir mit den Versuchen, im zweiten Durchgang, fort. (Beobachtung siehe Tabelle 4; sowie Diagramm 2) Nun wollten wir die Bewegungen von Max Bein vergrößern. Zu diesem Zweck ließen wir Max mehrmals hinter einander seinen Trick ausführen, belohnten ihn jedoch nur dann, wenn er sein Bein besonders weit nach vorne bewegte. (Beobachtung siehe Tabelle 5&6; sowie Diagramm 3) Nach erreichen unseres Zwischenziels (Max dazu zu bringen mit großer Bewegung zu Betteln) fuhren wir damit fort, zu versuchen, Max dazu zu bringen aus dem Lauf zum schießen zu bringen. (Beobachtung siehe Tabelle 7&8; sowie Diagramm 4) Je nach Aufgabe führten wir zehn oder 20 Versuche je Durchgang aus. Beobachtung: Anfangs lief er immer wieder am Ball vorbei bzw. um den Ball herum. Nach einigen Versuchen ließ der sich jedoch gehen den Ball führen und trat diesen dabei. Dafür bekam Max sofort eine überschwängliche Belohnung, in Form von Leckerbissen, Streicheleinheiten und lieben Worten. Tabellen & Diagramme Durchgang 1 (10 Versuche) Max läuft gegen den Ball IIIII I ->6 Max läuft gegen den Ball IIII ->4 Tabelle 1 Durchgang 2 (10 Versuche) Max läuft gegen den Ball II ->2 Max läuft gegen den Ball IIIII III ->8 Tabelle 2 Durchgang 1 (20 Versuche) Max berührt den Ball IIIII IIIII IIIII ->15 Max tritt gegen den Ball ->0 Keine Reaktion IIIII ->5 Max tritt gegen den Ball II ->2 Keine Reaktion IIII ->4 Max bettelt mit besonders großen Bewegungen I ->1 Keine Reaktion Max bettelt mit besonders großen Bewegungen III ->3 Keine Reaktion Max tritt gegen den Ball III ->3 Keine Reaktion IIII ->4 Max tritt gegen den Ball IIIII ->5 Keine Reaktion III ->3 Tabelle 3* Durchgang 2 (20 Versuche) Max berührt den Ball IIIII IIIII IIII ->14 Tabelle 4* Durchgang 1 (10 Versuche) Max bettelt normal IIIII II ->7 II ->2 Tabelle 5 Durchgang 2 (10 Versuche) Max bettelt normal IIII ->4 III ->3 Tabelle 6 Durchgang 1 (20 Versuche) Max berührt den Ball IIIII IIIII III ->13 Tabelle 7 Durchgang 2 (20 Versuche) Max berührt den Ball IIIII IIIII II ->12 Tabelle 8 9 8 7 6 5 Max läuft am Ball vorbei 4 Max läuft gegen den Ball 3 2 1 0 Durchgang 1 Durchgang 2 Diagramm 1 Tabellen & Diagramme 16 14 12 10 Keine Reaktion 8 Max berührt den Ball Max tritt den Ball 6 4 2 0 Durchgang 1 Diagramm 2* Durchgang 2 8 7 6 5 keine Reaktion 4 normales Betteln großes Betteln 3 2 1 0 Durchgang 1 Durchgang 2 Diagramm 3 Tabellen & Diagramme 14 12 10 8 Max zeigt keine Reaktion Max berührt den Ball 6 Max tritt den Ball 4 2 0 Durchgang 1 Durchgang 2 Diagramm 4 Bei unseren ersten Versuchen Max gegen den Ball zu führen war zwischen Durchgang eins und zwei eine positive Entwicklung zu erkennen. Im zweiten Durchgang lief Max deutlich öfter gegen den Ball als dies noch im ersten der Fall war. (Siehe Diagramm1 und Tabelle 1&2) Die zweite Aufgabe hatte eine leicht positive Entwicklung von Durchgang eins zu zwei zur Folge. (Siehe Diagramm 2, sowie Tabelle 3*&4*) Bei Versu h Max, oh e dass er de Ball trete sollte, zu „große “ Bettel zu ri ge war zwischen den beiden Durchgängen eine positive Entwicklung zu erkennen. (Siehe Diagramm 3, sowie Tabelle 5&6) Die Versuche, bei welchen Max aus dem Lauf den Ball treten sollte, zeigten Ebenfalls eine leicht positive Entwicklung auf. (Siehe Diagramm 4 und Tabellen 7&8) *Bei Diagramm 2, sowie Tabelle 3und 4 ist zu beachten, dass Zwischen beiden Durchgängen eine Pause von ca. 30 Minuten gemacht wurde. Auswertung Im Laufe eines Lernprozesses werden 2 Phasen durchlaufen: Die Lernphase und die Kannphase. In unserem Fall kam, da wir mit einem uns noch unbekannten Tier zusammenarbeiteten, zusätzlich die Kennenlernphase hinzu. Die Kennenlernphase war bei uns von recht kurzer Dauer, jedoch trotzdem von Erfolg geprägt. Durch die eingehende Beschäftigung mit dem Pferd konnte schnell Vertrauen aufgebaut werden, was uns im weiteren Verlauf des Experimentes von Nutzen war. Die gesamte Gruppe konnte zwanglos und ohne Angst mit dem Pferd umgehen, wodurch es uns möglich wurde, Max zur Mitarbeit zu motivieren. Die Lernphase erstreckte sich über einen längeren Zeitraum. Im Verlauf dieser wurden wir vor einige Probleme gestellt. Zunächst ging es dabei um die Schwierigkeit, dem Pferd zu zeigen, was wir von ihm wollten. Da Max noch nie mit einem Ball zu tun gehabt hatte, wusste er zunächst nicht wirklich, etwas damit anzufangen. Unsere Idee war es, ihn gegen den Ball zu führen, damit er ihn während des Laufens treten würde. Auf Grund dessen, dass Max jedes Mal, auch bei den Späteren Versuchen, Unterstützung brauchte, um die gewünschten Aktionen/Bewegungen durch zu führen, und auf Grund der Ergebnisse lässt sich erkennen, dass Max hat die Lernphase nicht verlassen hat, also die Kannphase nicht erreicht hat.