Tyrannei durch Sprache Wo sind all die Männer?

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Tyrannei durch Sprache Wo sind all die Männer?
4/15
23. Januar
1,85 Euro
Tyrannei
durch Sprache
Wo sind all
die Männer?
Spektakuläre
Einfachheit
Kommentar
S. 2
Über ein Phänomen
S. 4
Benediktinerabtei Vaals
S. 9
www.kirchenzeitung-koeln.de
INHALT / MEINUNG
IN DIESER WOCHE
vom 23. 1. bis 29. 1. 2015
Wo sind sie geblieben?
Klartext gesprochen
Die Asienreise
von Papst Franziskus
und ihre Botschaft
Seite 44
Perspektiven für 2015������������������������������������ Seite 7
Konstanzer Konzil�������������������������������������������� Seite 16
Impressum������������������������������������������������������� Seite 17
Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33
Endstation Plötzensee������������������������������������� Seite 47
Erstkommunion����������������������������������������������� Seite 52
Der etwas andere Heilige
Neu im Kino: St. Vincent
Seite 19
Titelbild: Als erster Deutscher hat
Christian Weyer am Samstag in
Köln seine zeitlichen Gelübde in der
Gemeinschaft von Jerusalem abgelegt.
Im „Jahr der Orden“ ein hoffnungsvolles
Zeichen (mehr auf Seite 8). Mit dem
Thema Orden beschäftigen wir uns
auch auf den Seiten 9, 10 und 11. Dort
stellen wir die Benediktinerabtei St.
Benediktusberg im niederländischen
Grenzort Vaals vor. (Foto: Boecker)
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Sie kommen nicht mehr. Vorbei das Warten. Tagelang haben wir gehofft. Das Geld
lag bereit, ebenso die Süßigkeiten. Stets
war jemand daheim. Dafür haben wir gesorgt. Jetzt müssen wir uns damit abfinden: 2015 gibt es keinen Segen an unserem
Haus.
Damit ist eine lange Tradition abgerissen. Als wir im Jahr 2000 unser jetziges
Haus bezogen, schmückten schon viele mit
Kreide geschriebene Segen die Hauswand.
Seither sind Sternsinger Jahr für Jahr willkommene Gäste gewesen. Und jetzt?
Wir werden uns wohl damit abfinden
müssen, dass dieser Besuch nicht mehr
selbstverständlich ist. Im ganzen Dorf sind
die Menschen traurig. Immer wieder wurde
gefragt „Hat jemand die Sternsinger gese-
hen? Wann kommen die Jungen und Mädchen?“ Aber Caspar, Melchior und Balthasar stehen nicht mehr vor der Haustür und
singen „Stern über Betlehem“, jedenfalls
dort, wo ich mit meiner Familie lebe.
Gut, das Geld für Kinder in Not kann
man auch spenden, ohne dass die als Könige verkleideten Kinder mit großen Augen
und erwartungsvoll die Spendendose entgegenhalten. Aber es war immer eine Freude, die Kinder zu erleben, wie sie sich mit
großer Begeisterung und Engagement für
ihre Altersgenossen eingesetzt haben.
Warum die Sternsinger in diesem Jahr
nicht mehr gekommen sind? Ich weiß es
nicht. Sicher gibt es dafür Gründe. Ein wenig traurig sind wir aber schon.
Robert Boecker
Tyrannei durch Sprache
Die Sprache ist, wie Humboldt sagt, „energeia“, soviel wie Kraft oder Macht. Sie ist
die Vollzugsweise des menschlichen Geistes. In den gegenwärtigen turbulenten Zeiten lässt sich an der Sprache – nicht nur an
der in den Medien – die Richtung erkennen,
die der menschliche Geist einschlägt. Ob er
sich frei und fair der Wirklichkeit nähert,
oder gefangen, willenlos, vergewaltigt, manipuliert.
Die Qualität der Sprache ist Ausdruck der
Qualität des Menschen – und ihre Verderbtheit ist zugleich Verderbtheit des Menschen.
Von entsprechenden Beispielen zum Guten
und zum weniger Guten strotzen die unruhigen Wochen. Es gibt abgewogene Kommentare ebenso wie Worte, die gleich Raketen
abgefeuert werden, um andere zu treffen.
Litaneiähnlich wird mit Schlagwörtern
hantiert: Terrorist, Flüchtling, Islamist,
Asylbewerber, Dogmatiker, Islamphobist,
Rechtspopulist, Extremist, Migrant, Egoist, Faschist, Rassist und so weiter. Undifferenziert und in unzulässiger Weise werden
solche Begriffe auf Gruppen und Personen
übertragen.
Es irritiert, wenn die islamische Religion
pauschal als Sündenbock für die abscheulichen Morde in Paris verantwortlich gemacht
wird. Wie sonst ist etwa die Erwartung des
Journalisten Oliver Maria Schmitt, ehemals
Chefredakteur der Satire-Zeitschrift „Titanic“, zu verstehen, dass es nun endlich an
der Zeit sei, jeden Koran, jede Bibel und
jede Thorarolle einzustampfen. Schluss mit
aller Religion? Gab es nicht solche Gedanken bereits im braunen Gebräu, in dem das
Unwort des Jahres, die „Lügenpresse“, angerührt wurde?
„Tyrannei durch Sprache“, eine Formulierung, die Publizist Johannes Binkowski
vor vielen Jahren prägte, kann Angst machen. Wobei es merkwürdig ist, dass fast
wie auf Verabredung hin eine Allianz von
Comedians die Gunst der Stunde ausnutzt,
um weiterhin verstärkt mit Spott über den
Islam und andere Religionen Öl ins Feuer
der Verletzungen und Empörung zu schütten.
Die Möglichkeit, durch Sprache unser
Bewusstsein zu ändern, ist nicht leicht zu
durchschauen und deshalb erfolgreich. Dabei ist die Sprache Grundlage aller Verständigung mit anderen und sie stellt soziale
Kontakte her. Der unselige Stil pauschaler
Verdächtigungen und Unterstellungen sollte Auslaufmodell werden. Er führt nur zur
weiteren Polarisierung und Entdemokratisierung unserer Gesellschaft.
Erich Läufer
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
KIRCHE UND WELT
Antisemitismus darf keinen Raum gewinnen
Kardinal Woelki besuchte jüdische Gemeinde in Köln
KÖLN. „Mich entsetzt, dass wieder einmal
Jüdinnen und Juden in Europa – auch in unserem Land – diffamiert, beschimpft und
tätlich angegriffen werden“, sagte Kardinal
Rainer Maria Woelki bei einem Besuch der
Kölner Synagogengemeinde. „Gewalt und
Antisemitismus dürfen keinen Raum gewinnnen“, betonte der Erzbischof.
Es mache ihn traurig, wenn sich Juden in
Deutschland oder im Nachbarland Frank-
reich nicht mehr sicher fühlten und deshalb
an Auswanderung dächten. Dies sei nicht nur
ein Verlust für die jeweilige Synagogengemeinde, „sondern auch für unser Land und
unsere Gesellschaft und auch für die christlichen Kirchen“. Er nehme ermutigend wahr,
dass sich ein breites gesellschaftliches und
religiöses Spektrum gegen rechte Parolen
und Stimmungsmache ausspreche, so der
Erzbischof. KL
Hoffnung auf Gerechtigkeit
Erzbischof erinnerte Landtagsabgeordnete an Verantwortung
DÜSSELDORF. „Gott verzeiht alles, aber er
wird die Freiheit des Menschen, sich selbst
zu verantworten, dabei nicht überspringen“,
sagte Kardinal Rainer Maria Woelki beim
Jahreseröffnungsgottesdienst des Katholischen Büros am Dienstag in Düsseldorf gegenüber Landtagsabgeordneten. Die christliche Hoffnung auf die Auferweckung der Toten sei ein Wort der Gerechtigkeit und des
Widerstandes gegen die Sinnlosigkeit erlittenen Leides. Nicht der Mörder werde am
Ende das letzte Wort haben, sondern Gott.
Jeder trage Verantwortung für sein Tun.
Die Kirche habe vielleicht „aus Sorge
vor ihrer wachsenden Unpopularität gerne
verschwiegen“, dass in den biblischen Texten auch das Jüngste Gericht angesprochen
wird. Die Frohe Botschaft besteht darin, „uns
wachsam zu machen und zu ermutigen gegenüber allen Bestrebungen, uns in irgendeiner Weise am Leben anderer schuldig zu maKL
chen“. Asienreise mit Besucherrekord
PRESSE
Der Besuch von Papst Franziskus ist
in den philippinischen Zeitungen über
mehrere Tage das beherrschende Thema. „The Inquirer“ betitelt seine Geschichte über den wegen des Tropensturms Mekkhala vorzeitig beendeten Aufenthalt in Tacloban mit „Tränen,
Segen im Regen“. Zum gleichen Thema macht der „Philippine Star“ mit dem
Papstzitat auf: „Ich bin hier, um bei euch
zu sein“. Dem „Manila Bulletin“ hingegen waren die Aussagen des Papstes
zur Armutsbekämpfung den Titel wert:
„Behandelt die Armen gerecht.“
Die Kommentar- und Meinungsseiten
beschäftigen sich mit den großen politischen Themen, die der Papst in seinen Predigten und Reden ansprach.
Das Editorial des „Manila Bulletin“
heißt „Die Worte des Papstes für unsere Regierungsmitglieder“ und stellt die
auf den Philippinen grassierende Korruption in den Vordergrund. Die Regierung und ihre Beamten, so das Fazit,
„wären klug beraten, wenn sie diese
beherzigten“.
Der „Philippine Star“ (Onlineausgabe)
widmet unter der Überschrift „Kardinal
Tagle bündelt die Empfindungen der
Philippiner“ Manilas Erzbischof Luis
Antonio Tagle einen Kommentar. Der
Autor skizziert darin die wachsende
Bedeutung des Kardinals für die Kirche
auf den Philippinen und in Asien.
Am Montag, dem Abreisetag des Papstes, haben die Medien Franziskus erneut
breiten Raum gewidmet. Die drei großen
Zeitungen „Inquirer“, „Philippine Star“
und „Manila Bulletin“ zitieren die Kernbotschaften des Papstes aus dem großen Gottesdienst in Manila: „Lasst euch
von Gott überraschen“, „Segne die Philippinen“ und „Lernt, für die Armen zu
weinen“. Großformatige Fotos zeigen
die Menschenmassen in Regenjacken,
den Papst im Papamobil und bei der
Umarmung eines Mädchens. Kritischere Analysen des Besuches sind in den
Zeitungen nicht zu finden.
MANILA. Sechs bis sieben Millionen Philippiner sind nach Behördenangaben am Sonntag zur Abschlussmesse in Manila
gekommen. Dies war die bislang höchste Teilnehmerzahl in der Geschichte der Papstreisen. „Die Philippiner sind berufen,
den Glauben in Asien zu verbreiten“, rief Franziskus den Menschen im Regen zu. Auch er trug wie die Gläubigen ein gelbes
Regencape. In den Tagen zuvor hatte der Papst bei Gesprächen mit Regierungsmitgliedern und Parlamentariern deutliche
Worte gegen Ungerechtigkeit und Korruption gefunden. Auch Kirchenvertretern redete er ins Gewissen. Mehr über die
Asienreise und deren Botschaft lesen Sie auf Seite 44. (Foto: KNA)
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15 In Online- wie Printausgaben befassen
sich zudem einige Berichte mit der Frage, ob bereits im kommenden Jahr erneut mit einem Papstbesuch auf den
Philippinen zu rechnen sei. Im Januar 2016 findet auf der Insel Cebu der
51. Internationale Eucharistische Kongress statt.
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IM BLICKPUNKT
Kirche ist dominiert von
Männern – so lautet eine
landläufige Meinung. Schaut
man jedoch in die Gemeinden
hinein, ergibt sich oft ein
anderes Bild: Weniger Männer
als Frauen scheinen ehrenamtlich aktiv zu sein. Weniger
Männer als Frauen scheinen
die Gottesdienste zu besuchen.
Woran liegt das? Was ist zu
tun? Über das Phänomen
spricht Dr. Burkhard Knipping,
Referent für Männerpastoral
im Erzbistum Köln, mit Almud
Schricke im Interview.
Knipping: Wenn Männer das Gefühl haben,
dass eine Gemeinschaft eher etwas für Frauen ist, dann überlegen sie sich zweimal, ob
sie in diesem Setting ein Angebot für Männer
machen. „Wie kommt das an, wenn ich ein
Alternativangebot mache?“ Eine neue Aktion für Männer kann auch als Affront gesehen werden: Den Männern wird vorgeworfen, dass sie das Gemeindeleben stören. Der
andere Punkt ist: „Wo bekomme ich die Unterstützung für meine eigene Aktivität? Die
brauche ich von den Hauptamtlichen.“
Wie kommt es, dass man oft den Eindruck hat, dass in vielen Kirchengemeinden mehr Frauen als Männer aktiv sind?
Muss man sich mehr anstrengen, um
Männer anzusprechen?
Knipping: Männer sind in den Gemeinden präsent. Sie nehmen am Gottesdienst teil, übernehmen Ehrenämter und Aufgaben in Gremien. Aber sie sind zahlenmäßig der kleinere Anteil in den Gemeinden; Frauen sind
mehr da. Wohl auch darum
scheint in den Gemeinden
eher eine feminine Art des
Glaubens, der Liturgie, der
Angebote, der Umgangsformen und auch der Ästhetik zu herrschen. Gemeinden, in denen Frauen aktiv und tonangebend
sind, sind sehr attraktiv für
Frauen. Also kommen wei- Burkhard Knipping.
tere Frauen hinzu – aber
keine Männer. Die Angebote bieten vielen
Männern nicht die Möglichkeit, sich anzuschließen. Sie treffen nicht ihr Herz, ihr Gefühl
oder ihren Verstand und auch nicht die Art und
Weise, wie sie mit anderen Menschen – Männern wie Frauen – gut zusammen sein können.
Warum machen denn die Männer keine
eigenen Angebote für sich?
4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Wo es ja viele Männer in Leitungspositionen gibt...
Knipping: Ja, aber man muss auch die Frage stellen: Wie weit und wie bereit sind sie,
auch für Männer Angebote zu machen und
einzusehen, dass das Bestehende nicht nur
relativ stark auf ein bestimmtes Milieu, sondern auch auf ein bestimmtes Geschlecht
abgestimmt ist? Vielleicht haben manche
männliche pastorale Dienste nicht mehr so
das Gefühl dafür, wie Männer ticken. Für die
Kirche und für viele Gemeinden sind Männer die fremden Wesen, denen häufig ein religiöses und spirituelles Desinteresse unterstellt wird. Das wird gespeist durch die alltägliche und sonntägliche Erfahrung: Die
Männer kommen ungern in den Gottesdienst
und bleiben dort stumm; oder sie bleiben ihm
ganz fern. Aber wir kommen nicht auf die
Idee, zu fragen: „Was müssen wir tun, damit
es sie interessiert?“
Knipping: Diejenigen, die es einmal riskiert
haben, mit Männern etwas zu machen, sagen nachher: Das war überhaupt nicht anstrengend. Sie merken: Wenn man etwas mit
Männern macht, fluppt das. Die packen mit
an, die sind mit dabei, die sind kritisch – aber
schon ist man im Gespräch.
Das heißt, die Männer warten geradezu darauf, dass etwas für sie angeboten wird?
Knipping: Ich würde es noch steigern: Sie
warten sehnsüchtig darauf, dass mal etwas
kommt, das zu ihnen passt.
Und das wäre?
Knipping: Die Bandbreite ist groß. Das könnte eine stille Anbetung sein, eine Stunde
Schweigen, ein Nachtgang für Männer mit
Impulsen und Singen von Gotteslobliedern
oder eine Kanutour, bei der man seine Kraft
und das Element Wasser spürt und unterwegs
in der Bibel liest, wie Jesus den Sturm auf
dem See stillt.
Wo sind
die Män
Mehr Frauen als Männer in der Kirche? Hier beim Jubiläumsgottesdienst der kfd
bei alltäglichen liturgischen Feiern lässt sich die Beobachtung machen.
Und solche Angebote müssen ausschließlich für Männer sein?
Knipping: Ja, das ist für uns in den Gemeinden
noch sehr ungewöhnlich. Wir müssen den Mut
haben zu sagen: „Das ist jetzt nur für Männer.“
Oder für Männer, die noch ein Kind oder einen Enkel mitbringen – aber ohne Frauen. Ich
merke oft, dass die pastoralen Dienste echte
Erklärungsnot gegenüber ihrer Gemeinde haben, wenn sie Angebote ohne Frauen machen.
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
IM BLICKPUNKT
Knipping: Man muss einfach einmal ein Angebot machen und klar sagen, dass es nur für
Männer ist, oder zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum etwas für Väter
und ihre Kinder anbieten. Und dann muss man
ein paar Punkte beachten, damit das Angebot
attraktiv ist. Es muss etwas Besonderes sein.
Außerdem ist es gut, wenn man die üblichen
Räume verlässt, den Männern das Durchatmen
in der Natur ermöglicht und ihnen einen Kontrast zu ihrer sonstigen Tätigkeit in der Werkshalle oder im Büro bietet. Oder wenn man andere Zeiten wählt und längere Phasen nutzt:
spätabends bis Mitternacht oder bis zum anderen Morgen. Bei diesen Angeboten muss die
Möglichkeit bestehen, dass die Männer mit anpacken, dass sie eigenverantwortlich etwas tun
und dabei die anderen kennenlernen.
Muss man auch schon die Jungen besonders in den Blick nehmen?
nd all
änner?
sdienst der kfd in der Kirche Sankt Stephan in Mainz ist das normal. Doch auch
achen.
(Fotos: KNA, Erzbistum Köln)
Da beschweren sich sofort welche. Bei Frauen wird vorausgesetzt, dass Angebote nur für
sie sind, und das ist auch richtig so. Aber dann
muss man so konsequent sein und auch für
Männer eigenständige Angebote machen. Genauso wie wir für Kinder und Jugendliche, für
junge Erwachsene, Senioren und andere Zielgruppen getrennt etwas anbieten.
Wie kann das in den Gemeinden gelingen?
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
Knipping: Die Erstkommunionkatechese ist für
mich das deutlichste Beispiel: Sie ist nach wie
vor eine reine Frauensache. Warum werden da
nicht mal Männer mit eingespannt? Seit drei
Jahren muss ich selbst als Katechet bei jedem
Bibeltag mit den Jungengruppen kleben, malen und schneiden. Warum nicht mal ein großes Hintergrundbild für eine Bibelszene bauen,
bei dem wir schweißen, hämmern und sägen?
Dann wird es auch für die Jungs interessanter.
Wenn es stimmt, dass mit 13 Jahren das Grundfundament des Religiösen beim Menschen relativ festgezurrt ist, dann ist die Behandlung
der Jungen bei der Erstkommunion eine Wegscheide. Wenn sie das Gefühl bekommen, dass
sie, so wie sie sind, in der Katecheserunde und
in der Gemeinde nicht gewünscht sind, dann
sind sie weg. Und später muss man viel mehr
Aufwand treiben, um mit ihnen wieder ins Gespräch zu kommen.
Und wie kann man die Gottesdienste so
gestalten, dass sie für Männer attraktiver
werden?
Knipping: In diesem Bereich haben wir so gut
wie keine Umfragen und Erhebungen. Aber
viele Lieder sind zum Beispiel von der Tonhöhe her gar nicht für Männerstimmen geschrieben. Auch Predigten kommen bei Männern oft
ziemlich schlecht weg, wenn sie nur wenig Alltagsbezogenheit aufweisen. Es fehlt die Nachvollziehbarkeit: dass man als zuhörender Mann
das Gefühl hat, dass das, was da gesagt wird,
an das Leben angebunden ist, dass es konkret
und stimmig ist. Oft zeichnen die für den Gottesdienst ausgewählten Texte aus der Heiligen
Schrift uns einen sehr sensiblen, einfühlsamen
und liebenswürdigen Jesus. Er darf nie aus der
Rolle fallen, er darf nie ausflippen. So wird zum
Beispiel die Tempelaustreibung oft sehr negativ
bewertet, anstatt darin den Zorn einer hochengagierten Person zu sehen, die für Gott kämpft.
Dieser Streitaspekt würde die Lebenswelt der
Männer, aber auch vieler Frauen besser treffen.
Und bei den Liedern kann man gucken, ob darin Metaphern oder Symbole vorkommen, die
für Männer und Frauen noch verständlich sind.
Bei allem, was getan wird, ist zu beachten, dass
auch die Männer berücksichtigt werden. Es gibt
viele Möglichkeiten, allein mit der Sprache und
mit dem Inhalt einen Gottesdienst männeroffener und männerbezogener zu machen.
Wie kommt es, dass man den Eindruck
hat, dass das Interesse von Männern an
Kirche und Gottesdiensten so nachgelassen
hat?
Knipping: Die Beteiligung der Männer am Gemeindeleben und am Gottesdienst hat genauso
wie bei den Frauen nachgelassen – nur eben etwas stärker. Studien der katholischen und evangelischen Kirche zeigen aber, dass die Männer
die Religiosität nicht abgelegt haben. Die Frage, nach dem, was ihr Leben bedeutet, wie es
verankert ist, welche Bedeutung das Religiöse
und die Religion in ihrem Leben haben kann,
ist für viele Männer nach wie vor eine ganz brisante und wichtige Frage. Die letzte Statistik
aus dem Jahr 2011 zeigt sogar, dass die Religiosität bei den Frauen nachgelassen hat, bei den
Männern dagegen hat sie zugenommen.
Das heißt, es wäre jetzt an der Zeit, besondere Angebote für Männer zu machen?
Knipping: Unbedingt. Die gehören einfach mit
zu Christus! Ansonsten verlieren die Gemeinden mehr und mehr den Draht zu den Männern,
zu ihrer Lebens-, Gedankenwelt, ihrer familiären und beruflichen Lage. Wohlgemerkt: Es
gibt Männer, die sagen, ich fühl mich sauwohl
in der Gemeinde. Aber es gibt eben auch eine
große Anzahl, die nicht da ist. Die können wir
nicht verloren geben. Wo eine Gemeinde immer männerleerer wird, brauchen wir uns nicht
zu wundern, dass nicht nur die Beteiligung in
der Gemeinde geringer wird, sondern dass auch
die Nachfrage bei jungen Männern nach dem
Priesterberuf sinkt. Solange wir sagen, dass der
Priester(be)ruf Männersache ist, müssen wir
uns auch anstrengen, für die Männer da zu sein.
INFO
Möglichkeiten und Ideen für das Engagement von Männern in Gemeinden
zeigt die neue Broschüre „Männersache 2015“ auf. Sie listet Aktionen aus
Gemeinden und Verbänden sowie Fortbildungsangebote. Bestellung der Broschüre per Mail an burkhard.knipping@
erzbistum-koeln.de.
➔➔ www.maennerseelsorge-koeln.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5
KIRCHE UND WELT
Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
Für den Vorsitzenden der Unionsfraktion
im Bundestag, Volker Kauder (CDU), gehört der Islam nicht zu Deutschland. „Die
Muslime in Deutschland gehören zum
Land, der Islam aber nicht“, sagte Kauder am Montagabend in Bonn. Zudem
sagte er, dass die islamistischen Kämpfer sehr wohl Teil des Islams seien, da sie
sich auf den Koran berufen. „Wir müssen
aber auch dazu stehen, dass Kreuzzüge,
Hexenverbrennungen und Inquisition etwas mit dem Christentum zu tun haben“,
sagte der Unions-Fraktionschef. „Der Islam muss jetzt eine Aufklärung durchgehen“, forderte Kauder. In diesem Zusammenhang begrüßte er, dass sich die muslimischen Verbände in Deutschland klar
vom islamistischen Terror distanzieren.
Kauder kritisierte, dass Christen dort besonders verfolgt werden, „wo der Islam
Staatsreligion oder in der Mehrheit ist“.
Das Hauptproblem des Islam sei, dass er
einen Religionswechsel verbiete. Darauf
stehe in vielen islamischen Ländern sogar die Todesstrafe. Der Politiker äußerte
sich bei einer Veranstaltung der Katholischen Hochschulgemeinde Bonn.
Bischof Vera schlägt neue Verfassung
vor. Der wegen seines Einsatzes für die
Menschenrechte über die Grenzen Mexikos bekannte Bischof Raul Vera Lopez hat sich für den Entwurf einer neuen
Verfassung ausgesprochen. Eine neue
Verfassung müsse von den Mexikanern
selbst getragen werden und könne zur
Lösung der politischen Krise beitragen,
sagte Vera der Tageszeitung „Milenio“.
Die Mexikaner wüssten selbst am besten, an welcher strukturellen Unordnung
das Land leide.
Kardinal Schönborn wurde 70 Jahre alt.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn wurde diesen Donnerstag 70 Jahre
alt. Er leitet das österreichische Hauptstadterzbistum seit 1995; er übernahm es
auf dem Höhepunkt eines Missbrauchsskandals um seinen Vorgänger Kardinal Hans Hermann Groer (1919-2003).
Dem Vorsitzenden der Österreichischen
Bischofskonferenz liegt die moderne Großstadtseelsorge am Herzen. Die
Erosion der Gläubigenzahl in Österreich
konnte er verlangsamen. Die internationale Drehscheibe Wien nutzt der Dominikaner, der 1998 zum Kardinal erhoben
wurde, zu Kontakten mit den Ostkirchen.
Schönborn zählt zu den Mitarbeitern am
Weltkatechismus und war Initiator des
Jugendkatechismus „YouCat“. Im Vatikan sitzt Schönborn etwa im Aufsichtsrat
der Vatikanbank.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Kirche will am Wahltermin festhalten
ABUJA. Sie bringen Schwangere um, versklaven kleine Mädchen und Jungen und brennen
ganze Dörfer nieder. Die Welle der Gewalt der
Terrorgruppe Boko Haram erreicht einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen in Nigeria
einen neuen Scheitelpunkt. Erfolge des Militärs im Kampf gegen Boko Haram bleiben aus
oder lassen sich zumindest nur schlecht überprüfen - wie so vieles im Norden Nigerias.
In Nigeria gilt es als wahrscheinlich, dass
die Anschläge vor den für 14. Februar geplan-
ten Präsidentschaftswahlen noch zunehmen
werden. Ob die Durchführung der Wahlen
landesweit möglich sein wird, ist ungewiss.
Der Bischof von Sokoto, Matthew Hassan
Kukah, sagte vor Journalisten in der Hauptstadt Abuja, eine Verschiebung der Wahlen
wäre „sehr schädlich für das Land“. Kukah,
der zu den kritischsten Beobachtern der Regierung gehört, verlangte stattdessen vollen
Einsatz, damit die Wahlen tatsächlich stattfinden können. KNA
„Auch ich habe Angst“
Erzbischof Ignatius Kaigama zur Lage in Nigeria
KÖLN. „Wenn es in Europa passiert, dann
werden Ängste gezeigt, aber auch Solidarität und Unterstützung. Wenn es in Afrika passiert, dann gibt es darauf keine enthusiastischen Reaktionen“, sagte Erzbischof Ignatius Kaigama im Interview dem domradio.
Der Erzbischof von Jos im Norden Nigerias
bedauert, dass die Nigerianer nicht so einen
Patriotismus und eine Liebe für ihr Land zeigen wie die Franzosen. „Ich habe unserer Regierung gesagt, dass ich ein bisschen neidisch
bin. Auch unsere Regierung sollte das Leben
eines jeden Nigerianers wertschätzen. Es wur-
Ignatius Kaigama, Erzbischof von Jos. (Foto: KNA)
den so viele Menschen in Nigeria ermordet.“
Über die jüngsten Anschläge der Terrorgruppe Boko Haram sei zwar in den Medien
berichtet worden, aber nur über deren Morde
und Zerstörungen, jedoch nicht wie diese Anschläge zu stoppen seien und diese terroristische Gruppe zu überwältigen. Die internationale Gemeinschaft könnte durch Informationen helfen. „Die Anführer von Boko Haram
haben mit Messern angefangen, jetzt haben
sie hochentwickelte Waffen. Woher haben sie
die? Die können sie ja nicht im Busch selbst
herstellen“, so der Erzbischof. Die internationale Gemeinschaft könne herausfinden, woher
die Waffenlieferungen kämen und diese stoppen. Das wäre eine große Hilfe für das Land:
„Wenn man herausfinden könnte, in welchen
Ländern diese Fanatiker trainieren und ausgebildet werden oder woher sie ihr Geld beziehen, dann wäre uns sehr geholfen.“
In diesem von Gewalt geprägten Land versuche man ein normales christliches Leben zu
führen. „Wir wollen unseren Glauben nicht
durch Terror beeinflussen lassen“, sagt der
Erzbischof, der die Angst seiner Glaubensbrüder kennt und dankbar ist, dass die Bemühungen von Boko Haram, die Christen zu vertreiben, bislang nicht erfolgreich waren. „Auch
ich habe Angst“, gesteht Kaigama. Aber die
Angst dürfe die Menschen nicht zu Gefangenen machen. Die Katholiken nähmen trotz
dieser Gefahren lange und gefährliche Wege
auf sich, um in die Kirche zu gehen. Er ermutige seine Gemeinden, für den Frieden zu beten und wie eine Familie zusammenzuleben.
„Ich sagen den Leuten: Seid freundlich zu
Moslems und Menschen, die keine Christen
sind. Nehmt keine Rache, bekämpft das Böse
mit dem Guten. Das ist meine Arbeit.“ KL
NIGERIA
In Nigeria gibt es eine Vielzahl religiöser Gemeinschaften. Über 50 Prozent
der Bevölkerung sind Muslime. Sie leben überwiegend im Norden des westafrikanischen Landes. Etwa 45 Prozent
der Menschen sind Christen, die mehrheitlich im Süden des Landes leben.
Zur katholischen Kirche zählen etwa
22 Millionen Menschen, das sind etwa
15 Prozent der Bevölkerung. Nachfolgend Zahlen zur kirchlichen Situation:
Diözesen: 52
Pfarreien: 2598
Missionsstationen: 11 845
Bischöfe: 67
Diözesanpriester: 4434
Ordenspriester: 898
Ordensschwestern: 4588
Laienmissionare: 844
Katecheten: 29 504 (Quelle: missio)
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
ERZBISTUM aktuell
Neuer Geistlicher Prozess beginnt
Generalvikar Heße stellt Perspektiven für 2015 vor
KÖLN. „Was will Gott von uns in der jetzigen
Situation. Oder anders ausgedrückt: Was würden wir mit Jesus machen, wenn er jetzt durch
die Tür in diesen Saal käme? Wo würden wir
ihn hinführen, was würden wir ihm zeigen –
und was nicht?“, fragte Generalvikar Dr. Stefan
Heße zu Beginn seiner Ansprache beim Neujahrsempfang für die Mitarbeitenden im Generalvikariat. Damit umschrieb der Generalvikar die Leitfragen eines neuen
geistlichen Prozesses, den Kardinal
Rainer Woelki im Erzbistum anstoßen
will. Dieser Prozess werde zugleich
ein strategischer und pastoraler sein
müssen, so Heße. Angesichts der Veränderungen in der Gesellschaft müsse man sich die Frage nach den Zielen der Pastoral im Bistum neu stellen. Dieser von vielen getragene Prozess werde
in den nächsten Wochen näher strukturiert, damit im Sommer damit begonnen werden könne.
Er erhoffe sich davon auch wichtige Impulse für
die Arbeit und die Ausrichtung des Generalvikariates, betonte der Behördenchef.
Heße nutzte die Gelegenheit des Neujahrsempfangs, um mit Tobias Welz den neuen Umweltbeauftragten für das Erzbistum vorzustellen. Zu den Aufgaben des Umweltingenieurs
gehört zum einen die Fortführung des Umweltmanagements im Generalvikariat – hier wird
Ende Juni die Zertifizierung des Generalvikariates durch einen externen Prüfer erwartet. Zum
anderen soll Welz die im Generalvikariat dann
eingeführten Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards in die Seelsorgebereiche hineintragen.
Dabei soll er von zwei Klimaschutzbeauftragten unterstützt werden, die im April ihre Arbeit
aufnehmen werden.
Konkret werde in diesem Jahr die Entlastung der leitenden Pfarrer von Verwaltungsaufgaben angegangen. Dass die leitenden Pfarrer
im Schnitt 25 Stunden pro Woche mit Verwaltungsarbeiten beschäftigt seien, sei eindeutig zu
viel. Die Einführung von hauptamtlichen Verwaltungsleitern solle die Pfarrer von der Verwaltungsüberlastung befreien, so das Ziel. „Ich hoffe, dass die Mitbrüder auch zu dieser Veränderung bereit sind“, sagte der Generalvikar. Heße
nannte die Einführung von Verwaltungsleitern,
die enge Mitarbeiter des Pfarrers sein
und im Seelsorgebereich tätig sein
sollen, eine „entscheidende Weichenstellung“. Dadurch bekämen die Pfarrer mehr Zeit, sich um die Pastoral in
ihrem Seelsorgebereich zu kümmern
und diese auf die Erfordernisse der
Zukunft auszurichten. „Durch den beschleunigten gesellschaftlichen Wandel und die vielen veränderten Rahmenbedingungen in Kirche und Gesellschaft
ist so etwas notwendig“, betonte Heße. In diesem Zusammenhang forderte der Generalvikar
eine „Veränderung der Aufmerksamkeit“. „Wir
müssen die 95 Prozent der Katholiken, die nicht
mehr zu uns kommen und am kirchlichen Leben teilnehmen, stärker in den Blick nehmen.
Das bedeute, eine differenzierte und an den Lebenswelten der Menschen orientierte Pastoral
zu praktizieren. Zugleich sprach Heße von der
Notwendigkeit der Kirche, sich immer stärker
als „Netzwerk kirchlicher Orte“ zu organisieren. In diesem Netzwerk sollten Menschen „in
spezifischer Weise in Selbstverantwortung Kirche gestalten“. Der Dienst des Pfarrers bestehe
dann im Besonderen darin, „das pastorale Netzwerk spirituell und strategisch zu leiten, Garant
von Einheit und Vielfalt zu sein und für die Unterscheidung der Geister zu sorgen, so der Generalvikar. Entscheidend werde sein, dass Getaufte und Gefirmte ihre Berufung und ihr Charisma entdeckten und dieses in den Dienst des
RB
Ganzen stellen könnten. Muslime, Christen und
Religionslose im Gespräch
KÖLN. Um die Frage „Wie können und
wollen wir miteinander leben?“ geht
es bei einer Podiumsdiskussion, zu der
die Karl Rahner Akademie aus Anlass
der Terroranschläge von Paris kurzfristig einlädt. Am Montag, 26. Januar,
um 19 Uhr diskutieren bei der Akademie unter der Überschrift „Zumutungen“ miteinander: Professor Dr. Christoph Horn vom Lehrstuhl Praktische
Philosophie der Universität Bonn, Rabeya Müller, Leiterin des Kölner Instituts für interreligiöse Pädagogik, Rafet
Öztürk vom Referat Interreligiöse Zusammenarbeit der DITIB Köln und Professor Dr. Klaus von Stosch vom Lehrstuhl Katholische Theologie der Universität Paderborn.
KB
➔➔ www.karl-rahner-akademie.de
Fragebogen zur
Familiensynode online
KÖLN. Einen Fragebogen zum Thema
„Ehe und Familie“, mit dem man sich
an der Vorbereitung der Bischofssynode im Herbst beteiligen kann, hat der
Familienbund der Katholiken im Erzbistum Köln im Internet veröffentlicht.
Da sich der Fragebogen an Einzelpersonen sowie an Multiplikatoren in
Gemeinden, Gremien und Verbänden
richtet, ist es auch möglich, nur ausgewählte Fragen zu beantworten. Alle
Antworten fließen in eine Auswertung
des Familienbundes ein und werden
Mitte März dem Erzbistum Köln zugeleitet. Eine „Anleitung zur Beschäftigung mit dem Fragebogen zur Vorbereitung der Familiensynode“ bietet der
Blog-Beitrag vom 19. Januar von Dr.
Holger Dörnemann auf der Internetseite www.familiensynode.blogspot.de.
Alle Kreis- und Stadtdekanate sowie Gremien und Verbände im Erzbistum sind eingeladen, sich an der Vorbereitung der XIV. Ordentlichen Bischofssynode zum Thema „Ehe und
Familie“ zu beteiligen. Sie findet vom
4. bis 25. Oktober in Rom statt und will
konkrete Leitlinien für die Pastoral der
Familien erarbeiten. Der Fragebogen
hat 46 Einzelfragen, die zur Vertiefung
des Abschlussdokumentes der außerordentlichen Synode im vergangenen
Herbst zusammengestellt wurden. PEK
➔➔ www.fragebogen-familiensynode.de
„Heavens Gate“, die Bigband des Generalvikariates, sorgte für schwungvolle Musik beim Neujahrsempfang.
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
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ERZBISTUM aktuell
Sein Gelübde machte Bruder Christian Weyer gegenüber dem Generalprior der Gemeinschaft, Bruder Jean-Christophe, in Anwesenheit von Weihbischof Ansgar Puff, der dem Gottesdienst vorstand.
Liebe auf den ersten Blick
Bruder Christian Weyer legt zeitliche Profess in Kölner Ordensgemeinschaft ab
KÖLN. Erstmals hat ein deutscher Mönch in
der Kölner Gemeinschaft der Brüder von Jerusalem seine zeitliche Profess abgelegt, sein
Versprechen, in den nächsten drei Jahren zur
Gemeinschaft gehören zu wollen. Das feierliche Gelübde machte der Ordensmann gegenüber dem Generalprior der Gemeinschaft,
Bruder Jean-Christophe, in Anwesenheit von
Weihbischof Ansgar Puff, der dem Gottesdienst vorstand.
Bruder Christian Weyer hat sich geprüft.
Seit drei Jahren lebt er in der Gemeinschaft
der Brüder von Jerusalem. In der Zeit als Postulant und Novize hat er sich umgeschaut, zugehört, die Liturgie mitgefeiert, geschwiegen,
gebetet, viele Gespräche geführt und immer
wieder nach seiner Berufung gefragt. Nach
dieser Zeit des „inneren Wachstums“ in in-
tensiver geistlicher Begleitung hat er jetzt in
Köln seine zeitliche Profess abgelegt. Er hat
sich Gott in dieser Gemeinschaft versprochen.
Für die kommenden drei Jahre. Danach könnte die Profess auf Lebenszeit folgen.
Bruder Christian stammt aus HadamarOberzeuzheim im Westerwald. Fünf Jahre hat er während seines Theologiestudiums
im Priesterseminar fürs Bistum Limburg gelebt. In all dieser Zeit spürte er „eine Sehnsucht nach Gott, nach Jesus Christus“. Danach, „sich ihm zu schenken“, danach, „in einer Gemeinschaft für Christus da sein“. Im
Priesterseminar sei er „nie zur Ruhe gekommen“. Ständig seien diese Fragen in ihm wach
gewesen.
Mit Studienkollegen besuchte er dann die
Kölner Gemeinschaft. Schon zuvor hatte er
immer gespürt, dass Ordensleute „etwas Authentisches“ hatten. Über den Besuch im Kölner Kloster sagt er heute: „Es war Liebe auf
den ersten Blick.“ Drei Monate später ist er
wiedergekommen. Und geblieben. Heute sagt
er: „Es war, als würde Gott mir sagen: Christian, hier bist du zu Hause.“ Nach der Zeit der
Prüfung und vielen Gesprächen gibt er seine
Antworten „mit tiefem Frieden und aus innerer Gewissheit“. Bei den Gemeinschaften
von Jerusalem begeistert ihn „die Einfachheit
in allem“. Und die „echte Freude im Gebet“.
Authentische Menschen. Hier sei Gott „nicht
nur irgendwo da oben“, sondern „er begegnet mir täglich in den Menschen in der Stadt,
im Gebet, im Gespräch mit meinen Brüdern“.
Es sei eine „Spiritualität, die das ganze Leben
Johannes Becher
umfasst“. Protest am Dom
Domkapitel verurteilt Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung
Am Nordportal an der Bahnhofsseite des Kölner Doms fällt das Plakat mit dem Zitat aus einer Schrift des II. Vatikanischen Konzils schnell ins Auge.
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(Fotos: Boecker)
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BERICHT
Spektakuläre
Einfachheit
Die Benediktinerabtei im niederländischen Vaals
69
Kilometer sind es von mir daheim bis zur Benediktinerabtei
Maria Laach. Exakt die gleiche
Distanz muss ich zurücklegen, um die
Abtei St. Benediktusberg zu erreichen.
Während Maria Laach als Inbegriff der
rheinischen Romanik gilt, erwartet den
Besucher in der niederländischen Benediktinerabtei nur wenige Kilometer hinter der Grenze bei Aachen etwas völlig
anderes – ein Meisterwerk kirchlicher
Baukunst des 20. Jahrhunderts.
Fährt man die Landstraße von Aachen
nach Maastricht, so sieht man knapp zwei
Kilometer hinter der Ortschaft Vaals-Lemiers rechts auf einem Hügel zunächst
zwei mächtige Türme über die Baumwipfel ragen. Diese kann man durchaus
für Teile einer Befestigungsanlage halten. Biegt man von der Landstraße ab und
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fährt einige hundert Meter den schmalen asphaltierten Weg durch einen kleinen Wald zu dem Gebäudekomplex den
Hügel hinauf, scheint sich der erste Eindruck von einem militärischen Bauwerk
– zumindest an diesem Vormittag – zu
bestätigen: Auf dem großen Platz sind
drei Schützenpanzer mit niederländischen Hoheitszeichen in Stellung gegangen. Soldaten in Kampfmontur und bis an
die Zähne bewaffnet sichern das Gelände,
während drei Offiziere an einem der Panzer über eine Karte gebeugt leise diskutieren. Überragt wird die unwirkliche Szenerie von einem riesigen Kreuz. Unmissverständlich die Botschaft: Dieser Ort ist
ein heiliger Ort.
Es dauert nur wenige Momente, bis einer der Offiziere ein Kommando ruft. In
Windeseile sind die Soldaten in den Fahr-
zeugen verschwunden. Mit laut röhrenden Motoren rückt die Einheit ab.
„Die haben mal wieder Krieg gespielt“,
kommentiert ein Mann auf Deutsch mit
niederländischem Akzent kopfschüttelnd
die Übung der niederländischen Armee.
Während sich die Panzer entfernen, ist er
aus dem Gebäude gekommen und zu einem parkenden Auto gegangen. Mit einem
lauten Geräusch ist die schwere hölzerne
Tür hinter ihm ins Schloss gefallen.
Wer zum ersten Mal vor der Abtei auf
dem Benediktusberg steht, kann leicht irritiert sein. Einen Eingang zur Klosterkirche,
deren Turm von außerhalb deutlich zu erkennen ist, sucht man zunächst vergebens.
Man muss sich einfach trauen, die Türe mit
dem Hinweisschild „Klosterpforte“ zu öffnen, einfach den Drehknopf drehen und hineingehen. Dahinter liegt ein breiter Gang.
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BERICHT
Rechter Hand sitzt im ersten Raum in der Regel
der Pförtner. Jetzt ist das Zimmer leer. Dahinter
folgen Besprechungszimmer. Grauer Beton und
dunkles Holz bestimmen das Bild. Nirgendwo
ist ein Mensch zu sehen. Zur linken Hand öffnet sich nach wenigen Schritten ein Atrium mit
überdachtem Aufgang zur Klosterkirche. Aus
der Kirche dringt leise der Gesang der Mönche
nach draußen. Je weiter man die Treppe emporgeht und sich dem Eingang zur Kirche nähert,
umso deutlicher sind die Stimmen: Es sind gregorianische Gesänge, die die Mönche im Gottesdienst anstimmen.
Durch eine grau gestrichene Holztür betritt
man die Kirche. Der erste Eindruck ist überwältigend: Karg, einfach, auf das Wesentliche
reduziert, alles Überflüssige fehlt. Das sind die
ersten Impressionen beim Blick in das Gotteshaus. Der Fußboden ist aus Beton. Die Pfeiler
im Kirchenschiff sind gemauert und grau verputzt. Grau gestrichen sind auch die Holzbänke. Es gibt keine Orgel und keinen Blumenschmuck. Nur zwei Kerzen stehen auf dem Altar. Viel Licht fällt durch die farblosen Fenster
des Obergadens, die sich wie ein Band um die
Kirche ziehen. Angesichts dieser spektakulären
Einfachheit, die im Betrachter unkirchliche Assoziationen weckt, irritiert der in der Luft stehende Duft von Weihrauch nur im ersten Moment. Als Bestandteil der Liturgie an diesem
Ort hat das Verbrennen würziger Harze natürlich seine Legitimation. Fünf Gottesdienstbesucher verlieren sich an diesem Vormittag bei der
Messe des Konvents in der Kirche. Elf Mönche
bilden die Gemeinschaft auf dem Benediktusberg. An ihrer Spitze steht seit 1996 der 68-jährige Abt Adrianus Lenglet. Am 3. Januar waren
es 50 Jahre, dass der freundliche Benediktiner
sich für den Eintritt in das Kloster auf dem heiligen Berg entschieden hat.
„Vaals docet – Vaals lehrt“ hieß es viele Jahre über die niederländische Benediktinerabtei auf dem Berg. „Das ist lange vorbei“, sagt
der Abt und lächelt. Die Zeiten, da das Kloster
als Vorzeigeabtei galt, sind
passé. „Bis in die 1980erJahre hatten wir sehr viele Berufungen – und sehr
viele sind wieder gegangen“, stellt der Abt ohne
eine Spur von Verbitterung
in der Stimme fest. Noch
1985 habe man das Kloster ausgebaut, um Platz
für neue Mönche zu schaf- Abt Adrianus Lenglet.
fen. Damals habe der Konvent noch aus 34 Mönchen bestanden. Wie viele Kapitel es in der wechselhaften Geschichte
des Klosters noch geben wird, weiß nur der liebe Gott alleine, so der Abt. Vor wenigen Jahren
schien das „Aus“ schon besiegelt. Abt Adrianus: „Es gab Zeiten, da habe ich darunter gelitten, dass wir immer weniger Mönche wurden.
Doch seit Mitbrüder aus dem Senegal und aus
Ein mächtiges Kreuz beherrscht den großen Vorplatz der Abtei auf dem Benediktusberg.
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den USA zu uns gekommen sind, um die Gemeinschaft zu stärken, sehe ich wieder zuversichtlich in die Zukunft.“ Dies habe man auch
dem Festhalten an der lateinischen Sprache im
Gottesdienst zu verdanken. „Wer außerhalb
von Holland spricht denn schon unsere Sprache?“ So habe das Latein eine Brücke zu anderen Klöstern und Mitbrüdern gebaut, ist der
Abt überzeugt.
Die Geschichte des Klosters, das heute zur
Kongregation von Solesmes gehört und sich
dadurch von anderen Benediktinerabteien unterscheidet, dass die Liturgie ausschließlich in
Latein gefeiert wird, beginnt – in Deutschland.
Im Kulturkampf vertriebene Benediktiner gründeten 1893 in Merkelbeek das erste benediktinische Kloster auf niederländischem Boden
seit der Reformation. Von dieser Abtei wurden
Kornelimünster bei Aachen und 1914 Siegburg
wiederbegründet. Im Ersten Weltkrieg mussten
viele Mönche zum Militär. Nachwuchs blieb
Maria mit Kind ist eine von drei farbigen Ikonen in der Kirche.
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BERICHT
aus. 1920 entschied der damalige Abt, die Abtei
an den heutigen Standort unweit der deutschniederländischen Grenze zu verlegen. Er beauftragte Dominikus Böhm und Martin Weber mit
den Entwürfen für die Abtei. Auf sie gehen unter anderem die beiden festungsartigen Türme
zurück, die die Abtei flankieren. 1923 konnten
die ersten Gebäude bezogen werden. Geplant
war auch der Bau einer Kirche. Aber in den Inflationszeiten der 1920er-Jahre verlor das Kloster seine Mittel zum Ausbau.
Die nächste Krise kam 1939 mit dem
Ausbruch des Weltkrieges. Wieder wurden
Mönche in den Krieg gerufen. Schlimmer
aber war, dass Teile des Konvents mit den
Nationalsozialisten sympathisierten während andere als Märtyrer ihr Leben verloren.
Das Kriegsende bedeutete auch das Ende des
Klosters. Alle deutschen Mönche wurden
ausgewiesen. Nur ein holländischer Mitbruder blieb zurück und bewahrte das Kloster
soweit als möglich vor Übergriffen.
1951 besiedelten 13 Mönche die Abtei
neu. Nach Erlangen der Selbstständigkeit
1961 stand der Bau einer Klosterkirche ganz
oben auf der Agenda. Es sollte die große Zeit
des Benediktiners Hans van der Laan werden, der auch Architekt war. „Van der Laan
hat sich bemüht, das schönstmögliche Gotteshaus zu bauen. Sein Leben lang war er auf
der Suche nach den Grundlagen der Architektur. All sein Wissen, all seine Erkenntnis
sind in die Kirche und die übrigen von ihm
entworfenen Klosterbauten eingeflossen.
Damit hat er Maßstäbe gesetzt“, sagt Abt
Adrianus. Mit welchen Empfindungen und
Eindrücken man den Benediktusberg wieder
verlässt, ist schwer in Worte zu fassen. Sicher ist, dass man einen der bedeutendsten
Kirchen- und Klosterbau aus jüngerer Vergangenheit erlebt hat. Man kehrt anders zurück, als man hingefahren ist. Mir jedenfalls
ist es so gegangen.
Robert Boecker
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Links ein Teil der Abtei, der nach den Plänen Böhms und Webers gebaut wurde. Die Kirche geht auf van der Laan zurück.
Auf van der Laan geht auch die Bibliothek mit ihren mehr als 60 000 Büchern zurück.
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SONNTAG
Dritter Sonntag im Jahreskreis
ERSTE LESUNG: Das Wort des Herrn erging
an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh
nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr
all das an, was ich dir sagen werde. Jona
machte sich auf den Weg und ging nach
Ninive, wie der Herr es ihm befohlen hatte.
Ninive war eine große Stadt vor Gott; man
brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren.
Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er
ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig
Tage, und Ninive ist zerstört! Und die Leute
von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an.
Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass
sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das
er angedroht hatte, und er führte die Drohung
nicht aus.
Jona 3,1-5.10
ZWEITE LESUNG: Ich sage euch, Brüder: Die
Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat,
sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich
freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als
würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt
zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn
die Gestalt dieser Welt vergeht.
1 Kor 7,29-31
EVANGELIUM: Nachdem man Johannes den
Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging
Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete
das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit
ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt
um, und glaubt an das Evangelium!
Als Jesus am See von Galiläa entlangging,
sah er Simon und Andreas, den Bruder des
Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen;
sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde
euch zu Menschenfischern machen.
Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und
folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah
er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und
richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie,
und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit sei-
nen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten
Jesus nach.
Mk 1,14-20
Lesungen der Woche
Lesejahr B
Wochentagslesungen: Reihe I
Stundengebet: Dritte Woche
Sonntag, 3. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Jona
3,1 - 5.10; L 2: 1 Kor 7,29-31; Ev: Mk 1,14-20.
Montag, hl. Timitheus, hl. Titus, Apostelschüler: L: 2 Tim 1,1-8 oder Tit 1,1-5; Ev: Lk 10,1-9
oder Mk 3,22-30.
Dienstag, hl. Angela Merici: L: Hebr 10,1-10;
Ev: Mk 3,31-35.
Mittwoch, hl. Thomas von Aquin: L: Hebr
10,11-18; Ev: Mk 4,1-20.
Donnerstag: L: Hebr 10,19-25; Ev: Mk 4,2125.
Freitag: L: Hebr 10,32-39; Ev: Mk 4,26-34.
Samstag, hl. Johannes Bosco: L: Hebr 11,12.8-19; Ev: Mk 4,35-41.
Der Wal spuckt Jonas aus, der die göttliche Droh- und Umkehr-Botschaft nach Ninive bringt. Die Menschen in der Stadt im Zweistromland hörten auf Gottes Wort, bereuten ihre Fehler
und kehrten um, weswegen Gott seine Drohungen reute. Unser Bild stammt aus der griechisch-orthodoxen Kathedrale in Bonn.
(Foto: Raspels)
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Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
SONNTAG
Musiker – Sänger wie Instrumentalisten – brauchen Leidenschaft für ihre Kunst. Sonst springt der Funke zum Publikum nicht über. Dafür braucht es mehr als eine kurzfristige
Begeisterung für die Musik. Unser Bild: Die amerikanische Soul-Sängerin Oleta Adams. (Fotos: Boecker, Raspels)
Leidenschaft und Begeisterung – mit Ausdauer
Das Heute gehört der Gnade Gottes und der Hingabe meines guten Willens
I
ch habe mich schon immer für alles Mögliche
begeistern können . . . zum Beispiel verschiedene Instrumente und Sprachen erlernen.
Eigentlich habe ich mich aber lediglich
„nur“ begeistern können. Das bedeutet keineswegs, dass ich all das auch umgesetzt hätte. Diverse Kurse habe ich angefangen, aber es nirgendwo mehr als sechs Monate ausgehalten.
Ich kann mich halt für vieles begeistern.
Aber das bedeutet nicht, dass meine Begeisterung beständig ist. Bei mir ist nun mal jeder Anfang auch zugleich der Anfang von dem
Ende.
Diese Erfahrung ging mir auch als Schatten nach, als ich nun mit 17 Jahren JA zu meiner Berufung sagte und mein Elternhaus verließ. Die Euphorie des Anfangs ging mit. Diese Euphorie war voller Energie, Kreativität und
Tatendrang. Und dann kamen die Momente, in
denen nicht alles so lief, wie ich es gerne wollte. Die Momente, in denen nichts mehr von der
Kraft des Anfangs zu ahnen war. Mein geistli23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
ches Leben und vor allem Gott waren nicht das,
wie ich es in meiner Anfangsbegeisterung ausgemalt habe. Alles erschien plötzlich so fragwürdig.
Haben Sie solche Erfahrungen gemacht?
Vielleicht bei den Aufgaben, die Sie übernommen haben oder sogar in den Beziehungen –
ganz gleich ob Freundschaft oder Liebe –, die
Sie eingegangen sind. Dass Sie sich weder für
eine Sache noch eine Person weiterhin begeistern können?
Haben Sie diese Erfahrung auch mit Gott
gemacht?
Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen finde ich den Propheten Jona, von dem
wir heute hören, so sympathisch: Wir erfahren, dass die Menschen in Ninive wirklich umkehren. Jonas jedoch – und das hören wir heute
nicht mehr – zieht sich frustriert zurück. Wie
sehr hatte er mit Gott ringen müssen, wie sehr
hatte er letztendlich mit dem Eintreffen der von
ihm angekündigten Strafen gerechnet. Jonas ist
am Ende, er ist fertig mit Gott.
In meiner eigenen Biografie hat ein Satz
von dem heiligen Franz von Sales mich nachhaltig geprägt: „Meine Vergangenheit kümmert
mich nicht mehr, sie gehört dem göttlichen Erbarmen. Meine Zukunft kümmert mich noch
nicht, sie gehört der göttlichen Vorsehung. Was
mich kümmert und fordert, ist das Heute. Das
aber gehört der Gnade Gottes und der Hingabe
meines guten Willens.“Regamy Thillainathan
Unser Autor, Regamy
Thillainathan, ist Kaplan
in der Pfarrgemeinde
Heilige Dreifaltigkeit in
Düsseldorf-Derendorf/
Pempelfort.
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Zur Freiheit befreit (Gal 5,1)
Ökumenischer Bibelsonntag am Tag der Bekehrung Pauli
Die Freiheit ist eine Parole – mit großen
Buchstaben an Häuserwände geschrieben.
Die Freiheit in Christus ist ein großes Wort –
von den Aposteln verkündet. Vom
Glauben sehnsüchtig aufgegriffen. Wenn
der Glaube erwacht, ist sie da.
Die Freiheit ist ein ungewisses Versprechen.
Die Freiheit in Christus ist Gottes Verheißung.
Die Freiheit ist vieldeutig.
Die Freiheit in Christus ist wahr.
Der Freiheit bleibt immer nur eine kurze Zeit.
Schnell gerät sie in die Gefangenschaft der
Mächtigen. Sie kleidet sich in Freude
und gebiert Gewalt.
Die Freiheit in Christus verändert alles.
Sie macht alles neu.
Sie verbindet sich ewig mit der Liebe.
Freiheit lebt vom Vertrauen der Menschen
untereinander.
Die Freiheit in Christus lebt vom Vertrauen
zu Gott.
Die Freiheit muss damit rechnen,
betrogen zu werden.
Die Freiheit in Christus glaubt und
wird nicht betrogen.
Die liebste Freundin der Freiheit ist
Gerechtigkeit. Wo es gerecht ist, da ist die
Freiheit nicht fern. Wo für die Schwachen
gesorgt wird und die Hungrigen satt
werden, sind die Menschen frei.
Wer die Freiheit in Christus kennt, findet keinen
Geschmack mehr an den Vertröstungen der
Machthaber. Wer Christus kennt, teilt mit den
Hungrigen. Wer mit Christus frei ist, sieht durch
Wird der Bibelsonntag - wie es in diesem Jahr weit verbreitet ist - am letzten Sonntag im Januar begangen, dann fällt
dieser mit einem kirchlichen Gedenktag zusammen, der wenigen im Bewusstsein ist. Seit dem frühen Mittelalter gedenken
die Kirchen des Westens am 25. Januar der Bekehrung des Apostels Paulus. Die Kirche erinnert an den Apostel, der die
Starrheit des Glaubens mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bekämpft hat. Die entscheidende Erfahrung, die den eifrigen Verfolger zum erfolgreichsten Wegbereiter des Glaubens machte, wird gleichsam zum Signal des Aufbruchs aus der
Erstarrung und Zurückgezogenheit des Glaubens. (Foto: Raspels)
14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
die Augen der Leidenden in das Antlitz Gottes.
Der schlimmste Feind der Freiheit ist die Angst.
Der schlimmste Feind der Freiheit in Christus
ist die Angst.
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Sonnenuntergang. Zeit, das Herz und den Verstand zur Ruhe kommen zu lassen. (Foto: Läufer)
Die „Tagesschau“ des Herzens braucht keinen Bildschirm
Eine Anleitung, den Tag liebevoll zu vollenden
I
m Exerzitienbuch des heiligen Ignatius gibt
es eine Anleitung, um den Tag vor Gott und
sich selbst zu beschließen. Diesen Tagesrückblick nennt er „Examen“. Das klingt herb,
fast wie eine strenge Gewissenserforschung.
Im Sinn des Ignatius ist so etwas aber nicht gemeint, sondern ihm geht es um Schritte zu einem „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“
am Abend. Unser Leben ist ein bleibendes
Auf-dem-Weg-Sein.
Am Abend des Tages darf ich auf ihn zurückschauen und komme darüber mit Gott
ins Gespräch. Dies bereitet keinen Platz für
Angst und Furcht, sondern es will den barmherzigen und liebenden Gott fühlbar machen.
In solcher Haltung richten wir den Blick bewusst auf das, was uns geschenkt wurde an
diesem Tag. Geschenkt an guten Erlebnissen.
Wir denken an freundliche und herzliche Begegnungen. An Erfolge, die wir hatten. An
Freiheit von Gängelei und Bevormundung.
An das Geschenk von ausreichendem Essen
und Trinken. Das ist doch alles nicht selbstverständlich.
Das Erste in meinem Tagesausstieg ist also
Dankbarkeit. Ist Dankbarkeit manchmal fast
noch schwieriger als Selbstkritik? Vielleicht
ist an der Frage etwas dran. Zum Tagesrückblick gehört wohl auch die fällige Blickwendung vom erhaltenen Guten hin auf das, was
nicht gelungen ist. Wo wir Scherben hinterlassen haben. Wo ich gefehlt habe. Der heilige Ignatius nennt das „Von der Seele Rechenschaft
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
fordern“. Doch soll damit kein Tribunal eröffnet werden, vor dem wir uns selbst zum hundertsten Mal für unsere Fehltritte beschimpfen. Vielmehr dürfen wir das, was schiefgegangen ist, was wieder mal nicht gelungen ist,
Gebet am Abend
Ich steh vor dir, Herr.
Ich weiß, der Tag war mehr ausbaufähig.
Dennoch ist er so, wie er abgelaufen ist.
Hilf mir, Herr, jeden Tag dankbar
als ein Geschenk von dir
anzunehmen und zu nutzen.
Ich bitte dich, wandle mich morgen,
damit ich nach deinem Wort und
deinen Werken besser handle und
zum Werkzeug deiner Hände werde. L
dem Herrn hinhalten in der Hoffnung, dass er
heilt, was verwundet ist. Vielleicht verbunden
mit der Bitte, unser Fehlverhalten in Zukunft
weniger wahrscheinlich zu machen. Die wunderbare Macht, dass mit einem Schlag alles
gut wird, haben wir meistens nicht. Die Macht,
Wunder zu tun, liegt halt beim Herrn. Meine
„Tageschau“ am Abend verlangt keinen Bildschirm sondern nur ein offenes Herz.
Wenn ich mich bewusst in die Gegenwart
Gottes begebe und mich vor seine Augen stelle, klingt mancher Lärm und manche Ablenkung fast behutsam nach und liebevoll aus. Es
wird nicht jeden Tag gelingen, aus dem Hamsterrad unserer Termine und Pflichten so herauszutreten, dass das Herz weit wird. Einige
Heilige mögen das auf Anhieb geschafft haben.
Aber in Dürrezeiten können auch kleine
Portionen den Hunger stillen. Was der heilige
Ignatius als Tagesrückblick empfohlen hat, ist
nicht Befehl, sondern Einladung. Beim Ausstieg aus dem Tag „geht es nicht primär um
analysieren, bewerten und urteilen, sondern
um schauen, hinhören, zulassen, wahrnehmen,
wahrseinlassen“ (Renate Kern). Ich blicke auf
den Tag zurück: Das Stückchen Zeit, das ich
an diesem Tag erlebt habe, verschwindet ja
nicht einfach in einem dunklen, bodenlosen
Loch wie das abgerissene Kalenderblatt, sondern gehört zur großen Ewigkeit Gottes.
Dahin sind wir unterwegs. In der Heiligen
Schrift habe ich eine schöne Bestätigung gefunden, auf diese Weise den Tagesausstieg zu
feiern, wo es im Lukasevangelium von der
Muttergottes heißt: „Maria bewahrte alles, was
geschehen war, in ihrem Herzen und dachte
Erich Läufer
darüber nach“ (Lk 2,19). www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15
KIRCHE UND THEOLOGIE
Sein Flammen-Tod förderte das Nationalbewusstsein
Das Konstanzer Konzils-Jubiläum rückt 2015 den Reformator Jan Hus in den Blick
D
ie Wahrheit kann unbequem sein, wenn sie
von uns die Aufgabe tief verwurzelter Vorurteile und Stereotypen fordert.“ Diese Erkenntnis stammt aus dem Mund von Papst Johannes
Paul II. Er sprach sie 1999 anlässlich einer Tagung über den tschechischen Theologen und
Reformator Jan Hus (um 1369 bis 1415), dessen Tod als Ketzer sich in diesem Jahr zum 600.
Male jährt. Der Papst fuhr damals fort: „Ich
fühle mich verpflichtet, mein tiefes Bedauern
auszusprechen für den grausamen Tod von Jan
Hus und für die daraus folgende Wunde, Quelle
von Konflikten und Spaltungen, die dadurch in
den Geist und die Herzen des böhmischen Volkes gerissen wurde.“ Dieses Bedauern wiederholte der Papst aus Polen bei vielen Gelegenheiten.
Wer war Jan Hus? Der im südböhmischen
Husinec Geborene empfing 1400 die Priesterweihe. Er lehrte Theologie an der Prager Philosophischen Fakultät. Daneben übernahm er
Priestertätigkeiten an der Bethlehem-Kapelle,
an der er in tschechischer Sprache predigte. Er
wandte sich der tschechischen Sprache zu und
wurde hier so stilbildend wie 100 Jahre später Martin Luther für das Deutsche. Hus wollte
eine Bibel in der Volkssprache.
Am 3. November 1414 kommt Jan Hus in Konstanz an und nimmt zuerst bei einer Witwe Quartier in der Stadt. Aber bereits Ende
des Monats wird er ins örtliche Dominikanerkloster gesperrt, von wo er später in die Bischofsburg Gottlieben verlegt wird.
Volkssprache und Autorität der Bibel
Die tschechische Nationalbewegung, die
von dem Volksprediger Jan Milic im 14. Jahrhundert gegründet wurde, entdeckte ihn für ihre
Interessen. Beide übten heftige Kritik am weltlichen Besitz der Kirche, an Korruption und
Ablasshandel, traten für die Autorität des Gewissens ein und versuchten, durch ihre Predigten die Kirche dem Volk näherzubringen. Beide vertraten die Lehre von der Prädestination,
betrachteten allein die Bibel als letzte religiöse
Autorität und sahen allein in Christus das wahre
Oberhaupt der Kirche.
Beschwerden über die Predigten von Jan
Hus gingen beim Bischof ein. 1408 untersagte
man ihm priesterliche Funktionen, 1410 wurde
er verbannt. Das Volk hielt jedoch zu ihm, was
ihm die Fortsetzung seiner Predigttätigkeiten
ermöglichte. 1413 schrieb er sein Hauptwerk
„De ecclesia – Über die Kirche“. Jeder Christ
habe ein Widerstandsrecht gegen unrechtmäßig handelnde Vertreter der Kirche. Ein Befehl,
der nicht dem „Gesetz Christi“ entspreche, dürfe nicht ausgeführt werden. Widerstand sei dann
sogar Ausdruck des wahren Gehorsams gegen
Gott, um „nicht durch Unterwerfung sich des
gleichen Verbrechens schuldig zu machen“. Die
Kurie und der deutsche König Sigismund waren alarmiert.
Abweichend von den Regeln der Ketzerprozesse durfte Jan Hus vor dem Konzil sprechen und versuchte dort die gegen ihn
gesammelten Anschuldigungen zu entkräften. Er weigert sich aber Dinge zurückzunehmen, die man ihm in den Mund legte,
er aber nie behauptet hatte. Der Maler Carl Friedrich Lessing setzt diese Szene 1842 ins Bild.
(Fotos: Raspels)
1414 wurde Hus aufgefordert, sich dem Konstanzer Konzil zu stellen, welches auch zur Unterdrückung von als Häresie betrachteten Lehren einberufen worden war. Mit dem Versprechen König Sigismunds auf freies Geleit hoffte
Hus, seine Lehren verteidigen zu können. Die
Hoffnung trog. Er wurde verhaftet, konnte aber
vor dem Konzil sprechen. Hier war die Stimmung jedoch gegen ihn. Er lehnte die Lehrautorität des Konzils ab. Da er die Aufforderung
zum Widerruf seiner Lehren und zur Unterlassung der Predigertätigkeiten verweigerte, wurde er schließlich verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Weil seine Popularität in
der Heimat ungebrochen war, wurde Jan Hus
gleichsam zum tschechischen Nationalheiligen,
sein Tod förderte das Nationalbewusstsein.
Der frühere Prager Erzbischof Miloslav Kardinal Vlk hat hohe Erwartungen in das anstehende Gedenkjahr. Er hoffe, dass die Gedenkfeiern nicht nur für die Kirche, sondern auch
für die ganze Gesellschaft gewinnbringend sein
werden. Das Hus-Jahr kröne die Bemühungen,
das Wirken von Hus und seine Persönlichkeit
Bernhard Raspels
neu einzuordnen. 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
INFO
Der böhmische Theologe und Reformator Jan Hus steht 2015 im „Jahr der Gerechtigkeit“ im Mittelpunkt des Gedenkens an das Konstanzer Konzil vor 600
Jahren. Neben einem umfangreichen
Kulturprogramm präsentiert sich das
Hus-Haus mit einer neuen Dauerausstellung. Die Universität will mit Vorträgen und Projekten einen Beitrag zur
historischen Auseinandersetzung mit
dem Reformator leisten.
Im Juli wird sich das Europäische
Jugendparlament mit „Werten in Europa“ auseinandersetzen.
Die Hussitische Kirche will am 4.
Juli in Konstanz eine Skulptur „Jan Hus
– Weg zur Versöhnung“ enthüllen. Am
Todestag, am 6. Juli, ist ein internationaler ökumenischer Gedenkgottesdienst im Münster geplant.
➔➔ www.konstanzer-konzil.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
LESERBRIEFE
Ausgerechnet Voltaire
Zu: „Jeder kann Hetze entgegentreten“ in Nr.
3/15, Seite 3
Den Beitrag habe ich mit Interesse gelesen.
Dass ausgerechnet der Kirchenhasser Voltaire
zur Rechtfertigung herangezogen wird, habe
ich bedauert, da hätte es auch andere Möglichkeiten gegeben.
Nachdem ich die Presse der letzten Woche
gelesen habe, frage ich mich, ob es für den
Menschen von heute noch irgend etwas geben
darf, das ihm heilig ist, außer einer absoluten
Freiheit, die keinerlei Bindung mehr kennt,
denn Dekalog und Menschenrechte sind doch
in unserer Gesellschaft längst relativiert beziehungsweise verstümmelt. Man denke nur
zum Beispiel an die Rolle, die das sechste Gebot selbst bei einer beachtlichen Zahl von katholischen Theologen spielt. So zerstört Europa sich selbst, und die, denen ihre Überzeugung noch heilig ist, werden bei uns bald die
Macht übernehmen. Unsere armen Kinder
und Enkel.
Sigrid Sels, Neuss
Meinungsfreiheit und Toleranz
Zu: „Jeder kann Hetze entgegentreten“ in Nr.
3/15, Seite 3
Derzeit wird zu Recht der furchtbare Anschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ überall verurteilt.
Aber wer kritisiert denn die Mohammed-Karikaturen, die von religiöser Intoleranz zeugen? Man hört nur von Meinungsfreiheit und
Werte verteidigen, aber stellt denn die Religion keine Werte dar, die es zu schützen gilt?
Und wo bleibt die Toleranz und Achtung gegenüber Andersgläubigen? Man sollte sich
nicht ungestraft über den Glauben lustig machen.
Es ist klar ersichtlich, welcher Hass auch in
Deutschland in gleichartigen Blättern auf alles Religiöse besteht. Solche Karikaturen als
Satire sind keineswegs geeignet, die Integration von Muslimen zu fördern, sie bewirken
Kirchenzeitung
für das Erzbistum Köln
Herausgeber: Der Erzbischof von Köln
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23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
genau das Gegenteil. Man kann nicht den Anschlag verurteilen, ohne auch die Ursachen zu
benennen. Damit will ich keineswegs sagen,
dass der Anschlag gerechtfertigt war.
Günter Walther, Köln
Männer – Ich bin dann mal weg
Zu: „Katholische Kirche ‚zu sehr verweiblicht‘ “ in Nr. 3/15, Seite 6
Als Ansprechpartnerin einer großen Messdienerschar möchte ich Stellung nehmen zur Ansicht des Kardinal Burke, dem Sie für seine
merkwürdige These ein doch erhebliches Forum geben.
Es ist wahr, dass Männer zur
Flucht neigen, wenn sich Frauen
eines wichtigen Themas annehmen und Kompetenz und Befähigung zeigen. Ob es um das viel
zu starke weibliche Übergewicht
in der Lehrerschaft oder um Umwelt- und Schöpfungsthematik
geht, Männer sagen sehr schnell:
„Ich bin dann mal weg . . .“
Nur, an wem liegt das denn?
An den Frauen? Wollen wir in
dieser Welt immer noch zulassen, dass die männliche Ausformung des Menschen es kaum ertragen kann, wenn Frauen etwas können und
sich zu Wort melden?
Es wäre auch eine wichtige Aufgabe in
der Kirche, den Jungens die Angst – das ist
es nämlich! – vor den Mädchen zu nehmen
und sie genau wie jene mit Liebe und Achtsamkeit auf ein Miteinander der Geschlechter
im Leben vorzubereiten. Das Gleichgewicht
zwischen Jungen und Mädchen bei unseren
Messdienern ist für uns Erwachsene eine immerwährende Herausforderung – bei den Planungen jedweder Art haben wir dieses Problem grundsätzlich im Hinterkopf. Vielleicht
können wir deshalb auch feststellen, dass unsere Messdienerschar kein Übergewicht in
Richtung Mädchen/Jungen hat bis zum Abituralter.
Wann, wenn nicht heute wollen wir denn
lernen, dass die Erde nur im Miteinander der
Geschlechter zu Frieden und Gerechtigkeit
finden kann. Unser Herr wird sich doch wohl
etwas dabei gedacht haben, als er uns Menschen in zwei Sorten geschaffen hat, oder?
Sabine Esch, Düsseldorf
Waltende Vermännlichung
Zu: „Katholische Kirche ‚zu sehr verweiblicht‘ “ in Nr. 3/15, Seite 6
Es ist schon beinahe kurios, dass ein herausragender Vertreter – Kardinal! – des archaischen Männerbundes, der unsere Kirche entgegen des Pauluswortes „nicht als Herren über
euren Glauben (aufzutreten)“
(2 Kor 1,24) diese seit mindestens 1600 Jahren beherrscht,
eine „Verweiblichung“ der katholischen Kirche entdeckt hat.
Hingegen hat er wohl kein
Problem mit der waltenden „Vermännlichung“ der Kirche. Die
patriarchalische Verfasstheit der
jüdischen und römischen Gesellschaft zur Zeit Jesu darf doch
wohl nicht als Argument ins Feld
geführt werden. So war zum Beispiel das römische Familienoberhaupt der Besitzer der Seinigen (Familie, Gesinde, Sklaven). Das ist gottlob ferne Vergangenheit.
Trotzdem hat Kardinal Burke – zumindest
indirekt – auf ein gesellschaftliches Problem
hingewiesen. Wie nicht alleine die Männer in
der Gesellschaft herrschen dürfen, so muss der
Machtergreifung via Hintertür über Feminismus und Gender-Debatte gewehrt werden.
Weder dürfen die „Menschinnen“ über die
„Menscher“ herrschen, noch umgekehrt. War
das jetzt wenigstens von mir politisch korrekte Sprache? Aber vielleicht erklärt mal jemand
den Menschen den Unterschied zwischen natürlichem und grammatischem Geschlecht –
bleiben wir also dabei: der Mensch, denn das
sind wir alle. Horst M. Paffen, Monheim
Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und
Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten.
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BÜCHER
Fundgrube an
Lebensweisheiten
Elizabeth wird vermisst –
erschreckend authentisch
Neue Anstöße zur Fastenzeit
Der Nachlass des verstorbenen Innsbrucker
Bischofs Reinhold Stecher ist so umfangreich, dass noch einmal eine Nachlese der
kleineren und größeren Kostbarkeiten dieses liebenswürdigen Seelsorgers als Buch erschienen ist. Beim Lesen fühlt man sich an
das biblische Weisheitsbuch Kohelet erinnert,
in dem es heißt, dass es
eine Zeit zum Lachen und
eine Zeit zum Klagen, eine
Zeit zum Nachdenken und
eine Zeit zum Schmunzeln
gibt. Reinhold Stecher war
ein Hirte, der für seine offenen Worte nicht nur bei
seiner Innsbrucker Herde
geschätzt war. Im jüngsten
Buch, vom Nachlassverwalter herausgegeben, finden sich neben kritischen Tönen zur Lage der Kirche auch verEL
söhnliche Karikaturen.
Maude ist 82 Jahre alt und vergisst sehr viel.
Manchmal erkennt sie ihre Tochter nicht oder
weiß nicht mehr, warum sie gerade in die Küche
gegangen ist. Ihre Erinnerungen hängen weit in
der Vergangenheit fest, zu
der Zeit, in der ihre Schwester verschwunden ist: 1946.
Heute liest Maude immer wieder ihre Notizzettel durch. „Elizabeth wird
vermisst“ hat sie oft notiert.
Doch was hat es mit dem
Verschwinden auf sich?
Oder ist sie etwa gar nicht
verschwunden und Maude
weiß es nur nicht mehr? Und wieso lässt sie die
Erinnerung an ihre Schwester einfach nicht los?
Die Geschichte wird aus der Perspektive von
Maude erzählt und macht auf erschreckend authentische Weise deutlich wie es Menschen mit
Demenz gehen kann. Eine sehr berührende GeAB
schichte über Verlust und Vergessen.
Anstöße sind sie, die neuen Fastenmeditationen
von Pater Wilhelm Ruhe. Der Franziskanerpater
aus dem Kloster Bardel lädt ein, den Alltag mit
etwas Abstand zu betrachten. „So platzt mancher Knoten. Die Gedanken weiten sich.“ In der
Fastenzeit solle man sich fragen „Wo bin ich auf
einem guten Weg? Und wo muss ich dringend
eine Kurskorrektur vornehmen?“ Die Meditationen
sind aber mehr als nur der
Appell, sich vom persönlichen Dreck am Stecken zu
befreien. Ohne Scheu und
mit beeindruckend klarer
Sprache thematisiert Ruhe
auch die großen Fragen
nach dem Ursprung und
den Zielen unseres Lebens
und nimmt dabei oft Gedanken großer Heiliger
und berühmter Persönlichkeiten auf, um seine
EB/KB
Gedanken zu entfalten. Reinhold Stecher: Alles hat seine Zeit. Texte, Bilder und
Zeichnungen, Tyrolia Verlag, 160 Seiten, ISBN 978-37022-3397-6, 19,95 Euro.
Emma Healey: Elizabeth wird vermisst, Bastei Lübbe Verlag, 352 Seiten, ISBN 978-3-7857-6110-6, 14,99 Euro.
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Pater Wilhelm Ruhe: Bardeler Fastenmeditationen 2015, 68
Seiten, Dom Buchhandlung Osnabrück, 3 Euro zzgl. 3 Euro
Versandkosten, Bestell-Telefon (05 41) 3 57 38 20.
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
KULTUR
Aschermittwoch der Künstler
Komponist Arvo Pärt zu Gast
Zum Aschermittwoch der Künstler mit Kardinal Rainer Maria Woelki laden in diesem Jahr stellvertretend der in Brühl geborene Multimediakünstler Heinz-Albert
Heindrichs und der Maler und bildende
Künstler Carsten Weck aus Solingen ein.
Die Veranstaltung beginnt am Mittwoch,
18. Februar, um 11 Uhr mit einer Messe mit
Austeilung des Aschenkreuzes in St. Kunibert in Köln. Danach gibt es den Empfang des Erzbischofs mit Fastenessen und
die „Akademie zum Aschermittwoch“ im
Maternushaus. Pater Professor Dr. Elmar
Salmann, OSB, beschäftigt sich dabei mit
„Klangsphären der Stille. Resonanzen des
Unerhörten zwischen Kunst und Religion“.
Um 17 Uhr schließt sich der Besuch der
Ausstellung „Playing by heart“ im Museum
Kolumba an. Ein Konzert in St. Maria im
Kapitol um 20 Uhr beendet das Programm.
Dabei musizieren der Mädchenchor am
Kölner Dom unter Leitung von Oliver Sperling sowie der figuralchor koeln und das
Neue Rheinische Kammerorchester Köln
unter Leitung von Professor Richard Mailänder.
Gast des Aschermittwochs der Künstler ist der Komponist Arvo Pärt, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. Seine
Werke werden sowohl in der Messe als auch
beim Abendkonzert aufgeführt. Veranstaltet
wird der Tag von der Künstlerseelsorge im
Erzbistum Köln. Information und Anmeldung (bis 28. Januar) unter Telefon (02 21)
PEK/KB
16 42 12 27. ➔➔ www.kuenstlerseelsorge-koeln.de
Der etwas andere Heilige
Neu im Kino: Bill Murray läuft als „fieser Möpp“ im Film „St. Vincent“ zur Hochform auf
W
äre Vincent MacKenna ein Kölner, man
würde ihn wohl als „ne fiese Möpp“ bezeichnen. Er säuft und fährt trotzdem
Auto – als er einmal betrunken seinen Gartenzaun über den Haufen fährt, macht er die Umzugshelfer der neuen Nachbarin für den Schaden verantwortlich. Er ist ständig so gut wie
pleite, haut aber trotzdem Geld bei Pferdewetten auf den Kopf. Er ist mürrisch und reichlich unsympathisch. „Er mag keine Menschen,
und die Menschen mögen ihn nicht“, so wird
es im Film „St. Vincent“ selbst auf den Punkt
gebracht.
Als Maggie, seine alleinerziehende neue
Nachbarin, nicht weiß, wie sie die Betreuung
ihres Sohnes regeln soll, wittert Vincent seine Chance: „Ich könnte auf den Jungen aufpassen. Elf Dollar die Stunde!“ Sie hat keine
Alternative, und so „kümmert“ sich Vincent
fortan um den 12-jährigen Oliver. Aber unter
„Kümmern“ versteht Vincent nicht so sehr Hilfe bei den Hausaufgaben. Vielmehr nimmt er
ihn mit zur Pferderennbahn und erklärt ihm die
Regeln bei Pferdewetten. Er geht mit ihm in einen Strip-Club und in die Bar nebenan.
Aber Vincent hat auch eine ganz andere Seite. Seit Jahren besucht er im Pflegeheim seine
an Demenz erkrankte Frau, die ihn gar nicht
mehr erkennt. Ihre Sachen wäscht er persönlich. Und mit dem wenigen Geld, das er hat,
unterstützt er die (von ihm?) schwangere Prostituierte Daka. Vor allem aber freundet er sich
nach und nach mit dem Nachbarsjungen an.
Und je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso mehr taut Vincent auf. Vincent
sorgt auf mürrisch-liebevolle Weise für Oliver.
Er hilft ihm, sich zu behaupten und wird ein
wenig zu einem Ersatz(groß)vater für ihn. Das
Zusammensein mit dem Jungen tut Vincent
selbst unendlich gut. Er kann sich auf einmal
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
Vincent (Bill Murray) „kümmert“ sich auf seine Art um den Nachbarsjungen Oliver (Jaeden Lieberher).
(Foto: Sony Pictures Releasing GmbH)
freuen, sogar tanzen, ist weniger missmutig
und findet langsam wieder zu sich selbst. Stück
für Stück wird Vincents Wesen sichtbar: Harte
Schale, weicher Kern. Am Ende des Films ist
aus Vincent dann St. Vincent, also der heilige
Vincent, geworden. Das Wie und Warum seiner vielleicht etwas kitschigen, vor allem aber
sehr anrührenden Heiligsprechung wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Nur so viel
sei gesagt: Jemand hat es geschafft, einen tiefen
Blick hinter Vincents mürrisch-unsympathische Fassade zu werfen und dabei einen ebenso tapferen wie liebenswerten Mann entdeckt.
„St. Vincent“ von Regisseur Theodore Melfi ist in sechs Kategorien für den Golden Globe nominiert worden. Allen voran Hollywood-
Altrecke Bill Murray („Und täglich grüßt das
Murmeltier“) läuft als Vincent zu einer Hochform auf, die ihm zu Recht eine Nominierung
als bester Hauptdarsteller eingebracht hat. Aber
auch Naomi Watts als die Prostituierte Daka
Paramova und Jaeden Lieberher als Oliver liefern prima Arbeit ab.
Die 102 Film-Minuten bieten gute Unterhaltung, viel Humor und gute Film-Musik. Wer
den Film im Kino sieht wird Vincent, den fiesen Möpp, sicher bald mögen und mit einem
Lächeln nach Hause gehen.
Karl Heinz Schellenberg
Unser Autor ist Diakon in der Pfarrei St. Remigius in Leverkusen.
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MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
Wort des Bischofs
Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe von „domradio.de“ und Partnern. An Feiertagen, am Sonntag und zu
besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer VideoBotschaft an die Gläubigen. Regelmäßige
Sendeplätze sind: domradio.de (Radio):
sonntags jeweils um 8 Uhr und 18 Uhr.
domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8
Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel
TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr.
HÖRFUNK
Radio Vatikan
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de.
Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00
und 19.00 auf domradio.de.
Täglich Nachrichten. Sonntag Aktenzeichen. Camille Claudel – 150. Geburtstag. Dienstag Radioakademie. Die Familie – Leitbild für heute? Leitbild
für heute! Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe.
16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45,
Samstag 6.15 Augenblick mal.
WDR 2
Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Katholische Autoren.
WDR 3
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Familienbild und Sexualität. Neue Kirchenthesen und die Realität der Jugendarbeit. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3.
Choral und Ansprache. Freitag 17.45 Zeitzeichen.
30. Januar 1645. Todestag der Nonne Mary Ward.
Werktags
8 bis 9 Uhr, EWTN (Satellit Astra, Frequenz
12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus
dem Kölner Dom.
Samstag, 24. Januar
7.50 bis 8.50 Uhr, WDR FS: Planet Wissen:
Ich war eine Zeugin Jehovas.
14.30 bis 14.55 Uhr, ARTE: Mit offenen Karten. Zwietracht im Islam. Schiiten und Sunniten.
14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in
Freising-Lerchenfeld.
17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin.
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.
Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer.
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum
Sonntag.
Sonntag, 25. Januar
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.15 bis 10.15 Uhr, 3sat: Martha Nussbaum:
Gerechtigkeit braucht Liebe.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Ebensee in Oberösterreich/Salzkammergut. Es predigt Monsignore Alois Rockenschaub.
10 bis 11.30 Uhr, EWTN und domradio.de:
Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner
Dom.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus
mit Papst Franziskus.
12 bis 12.30 Uhr, ARTE: Grand‘Art. Correggio, Sarto, Bronzino.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
WDR 4
domradio.de
Täglich 8.55 Kirche in WDR 4.
Gottesdienste
WDR 5
Am Sonntag, 25. Januar, um 10 Uhr wird
das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom übertragen.
Werktags um 8 Uhr ist der Gottesdienst
aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de zu sehen und zu hören.
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits
von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Freitag 9.05 Zeitzeichen. 30. Januar 1645. Todestag der
englischen Nonne Mary Ward.
Deutschlandfunk
Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10
Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. 200.
Todestag von Matthias Claudius. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, Berlin. Es predigt Pater Tobias Zimmermann. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag.
Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft.
Südwest-Rundfunk 2
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55
Wer nur den lieben Gott lässt walten, GL 424. 8.03
Kantate. 12.05 Glauben. Vielehe im Namen Gottes.
Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Werktags 7.57 Wort zum Tag.
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Tagesevangelium
Von Montag, 26., bis Samstag, 31. Januar,
spricht Pfarrer Dr. Dominik Meiering, Stadtjugendseelsorger in Köln, Gedanken zum
Tagesevangelium.
Weltweit – Billige Kleidung
Bei einem T-Shirt für 3,99 Euro kann der
Lohn der Näherinnen nicht fair sein. Trotzdem ist der Andrang bei Textildiscountern
wie Primark oder KiK groß. Westliche Un-
16.15 bis 16.45 Uhr, WDR FS: Geprügelte
Kinder – „Ich hatte nur Angst, dass es wieder
Schläge gibt“.
17.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst mit
Papst Franziskus am Fest Pauli Bekehrung in
der Basilika St. Paul vor den Mauern, Rom.
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag.
20.15 bis 21.40 Uhr, SWR FS: Das Mittelalter im Südwesten. Unter anderem: „Konstanz –
Stadt des Konzils.“
Montag, 26. Januar
8.20 bis 9.20 Uhr, WDR FS: Planet Wissen:
Ich war eine Zeugin Jehovas.
Dienstag, 27. Januar
20.15 bis 21 Uhr, Phoenix: Synagogen – Monumente gegen das Vergessen.
23.10 bis 23.15 Uhr, WDR FS: West ART
Meisterwerke: Immanuel-Kirche von Sauerbruch Hutton, Köln-Stammheim.
Mittwoch, 28. Januar
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
„Versäume nicht dein Leben!“ Im Gespräch mit
Pater Anselm Grün.
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes.
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin.
Donnerstag, 29. Januar
22.30 bis 23.15 Uhr, WDR FS: Mut gegen
Macht: Gottes Lohn ist nicht genug.
Freitag, 30. Januar
12 bis 12.45 Uhr, 3sat: Das Jesusrätsel. Petra
Gerster auf Spurensuche im Heiligen Land.
ternehmen schieben die Verantwortung auf
ihre Lieferanten ab. Doch was sind die Alternativen? Bekanntermaßen lassen auch viele
teure Modemarken in Bangladesch oder Indien produzieren (Mo., 26. 1., 10 bis 12 und
20 bis 22 Uhr).
Menschen – Eremitin
Seit 20 Jahren lebt Anna Maria Leenen als
Eremitin auf einem Hof irgendwo an der
Grenze von Niedersachsen und NordrheinWestfalen. Vielleicht muss sie ihre Klause
verlassen, weil ihr Vermieter den Hof verkauft. Ein Verein versucht den Hof zu erwerben (Di., 27. 1., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Schwiegermütter und -töchter
Das Phänomen der ungeliebten
Schwiegermutter/-tochter findet sich kultur- und epochenübergreifend auf der ganzen Welt (Do., 29. 1., 10 bis 12 und 20 bis
22 Uhr).
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
MEDIEN
Das Streitobjekt ist die Oberrieslinger Kirche. (Foto: SWR/CAMINO Filmverleih)
Die Kirche bleibt im Dorf
Die beiden Bergdörfer Unterrieslingen und
Oberrieslingen sind sich seit Jahrzehnten in inniger Feindschaft verbunden. Neues Ungemach
droht, als die Oberrieslinger die Gemeindekasse
mit dem Verkauf der gemeinsamen Kirche aufbessern wollen. Der Amerikaner Howard Jones
und sein undurchsichtiger deutscher Kompagnon Dieter Osterloh wollen das gute Stück in
Übersee wieder aufbauen. Koste es, was es wolle. In den kommenden Tagen wird die Summe
erhöht, nachdem durch das „Blutwunder“ eine
Altarfigur aus der Nase blutet. Die Unterrieslinger kann das zunächst nicht umstimmen. Für sie
muss die Kirche im Dorf bleiben.
Der Zwist überschattet auch die Zukunft der
Schwestern Häberle, die gemeinsam eine Wirtschaft nebst Hotel betreiben und ihrem Vater in
der Landwirtschaft helfen. Klara Häberle lebt
eine heimliche Liaison mit dem Unterrieslinger
Jungschweinebauern Peter Rossbauer. Beide
scheuen die Offenlegung ihrer Liebe vor Eltern
und Dorf – schließlich ist Vater Häberle ebenso
Bürgermeister wie Mutter Rossbauer. Und so
droht ihnen das Schicksal von Julia und Romeo.
„Die Kirche bleibt im Dorf“ belebt humorvoll und tiefgründig das Genre des Heimatfilms.
ARD, Mi., 28. 1., 20.15 bis 21.45 Uhr
Antonias Reise – Mein Jahr in Israel
Abiturientin Antonia ist 18 Jahre alt. Sie entschließt sich, für ein Jahr als Freiwillige nach
Israel zu gehen. Der Film „Mein Jahr in Israel“
begleitet Antonia. Sie begegnet auch Menschen,
die die Katastrophe des Holocaust erlebt haben,
so den 103 Jahre alten Israel Tsafuir. Und sie erlebt, welch großes Wunder die Versöhnung ist.
ARD, So., 25. 1., 17.30 bis 18 Uhr
Spielfilm: Das Konklave 1458
Nach dem Tod von Papst Calixtus III. treten
die Kardinäle zum Konklave zusammen. Als
Günstling und Neffe des verstorbenen Calixtus
hängt das Leben des Kardinalvizekanzlers Rodrigo Borgia davon ab, dass ihm der neue Papst
wohlgesinnt ist. Als das Konklave nach mehreren Wahlgängen auf eine Pattsituation zusteu-
ert, wird ausgerechnet Rodrigo zum Zünglein
an der Waage. Basierend auf historischen Aufzeichnungen des späteren Papstes Pius II., wirft
das Historiendrama „Das Konklave“ spannende Blicke hinter die Kulissen der Papstwahl des
WDR-Fernsehen, Sa., 24. 1.,
Jahres 1458.
22.30 bis 0.05 Uhr
Vor 70 Jahren: Befreiung des KZ Auschwitz
Am 27. Januar jährt sich zum 70. Mal die Befreiung des KZ Auschwitz. Rund um den Gedenktag zeigen die Sender verschiedene Filme
und Dokumentationen rund um dieses Thema.
Im Folgenden eine kleine Auswahl:
Montag, 26. Januar
22.45 bis 23.30 Uhr, ARD: Ich fahre nach
Auschwitz.
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
23.30 bis 0.45 Uhr, ARD: Night will Fall –
Hitchcocks Lehrfilm für die Deutschen.
Dienstag, 27. Januar
8.55 bis 10.25 Uhr, ARTE: Frühjahr 45.
22.15 bis 23.30 Uhr, ZDF: Mit dem Mut der
Verzweiflung.
23.10 bis 0.25 Uhr, ARTE: Zeugnis geben
über Auschwitz.
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KLEINANZEIGEN
22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
ERZÄHLUNG
G
emächlich schlenderte Alberto über die
Piazetta und ließ alles auf sich herabrieseln: die heiseren Rufe der Budenbesitzer, das Gedudel der Drehorgeln und das helle Jauchzen der Kinder auf den Karussells.
Er ließ die Scheine in der Tasche knistern.
Siebzehn Jahre jung und so viel Geld, ach,
da gehörte einem die ganze Welt. Es lohnte
schon, einen ganzen Tag dafür im Steinbruch
zu schuften. „ . . . sie brauchen den Marmor
für ein großes Denkmal in der Stadt . . .“,
hatte Gaetano zu ihnen gesagt und jedem einen Extralohn in die Hand gedrückt.
Fast alles konnte er nun kaufen, fast alles, was er sah und was mit lieblichen Düften
die Nase kitzelte, fast alles, wenn er wollte.
Vielleicht ging Maria sogar einmal mit ihm
tanzen, wo er doch endlich Geld hatte, um ihr
ein paar Chrysanthemen zu kaufen, die sie so
liebte, und dann eventuell . . .
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
Und dann sah er den kleinen, schmutzigen Pietro. In seiner zerrissenen Hose stand
er da und starrte wie gebannt aus seinen großen, schwarzen Augen auf die riesigen Bälle
aus bunter, süßer Watte, die der Mann mit der
weißen Mütze unentwegt mit schwungvollanmutigen Bewegungen aus dem blanken
Kupferkessel hervorzauberte und die ihm
von den vielen ungeduldigen Kinderhänden
gleich wieder entrissen wurden. Nur Pietro
stand abseits.
Alberto fühlte das Geld in der Tasche,
zwinkerte dem Verkäufer übermütig zu,
und dann reichte er dem Jungen einen Wattebausch, der in allen Farben schillerte. Die
dunklen Augen leuchteten auf, und die kleinen Hände hatten Mühe, die ganze Kostbarkeit auf einmal in den Mund zu dirigieren.
„Grazie“, strahlte er, „du kannst zaubern,
si?‘‘
Alberto lachte und freute sich über das
Glück des Kleinen. „Si.“
„Bist du ein großer Zauberer?“
„Der größte.“
Pietro sah ihn an, zweifelnd und bewundernd zugleich. Dann wies sein kleiner Arm
auf den Mann, der von allen am lautesten
schrie. Er stand vor seinem Zelt und pries all
die schönen Dinge an, die es für ein einziges
Los bei ihm zu gewinnen gab.
„Da drüben, der Bär . . . der Teddy . . . oh,
den möchte ich . . .“
Alberto sah den Kleinen betroffen an, und
das Knistern der Scheine in seiner Tasche
verstummte. Dennoch kaufte er ein Los von
der hübschen Signorina, die ihm aufmunternd zulächelte.
Es war eine Niete, und auch all die anderen, die er dann kaufte. Aber was tat es?
Man war ja reich, und der Junge neben einem wartete darauf, dass der Zauber in Erfüllung ging!
Alberte kaufte also Lose. Aber wiederum
waren es nur Nieten, und immer wieder Nieten . . .
Und plötzlich fühlte er die Hitze der
Nachmittagssonne. Pietro sah ihn an. In seinen Augen schimmerten verstohlene Tränen.
Spürte der Junge seine Hilflosigkeit? Wie
ein dicker Kloß saß es in seiner Kehle. Aber
er kaufte Lose . . . Lose . . . Lose . . . Immer
weniger wurde das viele Geld, das er sich so
schwer bei Gaetano im Steinbruch verdient
hatte. Als er den letzten Schein herauszog,
verschleierten Tränen der Enttäuschung seine eigenen Augen. Er legte die Hand auf Pietros Schulter. Sagen konnte er nichts. Das
letzte Los flatterte auf die Erde.
„He, Sie . . . Signore!“ drang da die Stimme der Signorina wie aus weiter Ferne an
sein Ohr. „Sie haben gewonnen . . . Haupttreffer . . .“
Pietro lachte vor Freude, als sie beide die
Piazetta verließen, und presste selig den großen Teddybären an seinen mageren Knabenkörper.
Alberto ging beschwingten Schrittes neben ihm. Das Geld war weg, und nichts wurde es aus den Blumen für Maria. Und zum
Tanzen würde sie nun wohl auch nicht gehen
mit ihm.
Aber er war trotzdem glücklich. Er hatte
sein Versprechen gehalten. Der Zauber hatte
sich erfüllt. Und was gab es Wichtigeres für
einen Mann, als zu seinem Wort zu stehen?
Helmut Pätz
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23
AUS DEM ERZBISTUM
Von der Al-Ansar-Moschee bis hin zur Marienkirche reichte die Menschenkette, mit der in Bad Godesberg gegen Terror und Gewalt demonstriert wurde.
(Foro: BBW)
Schweigen gegen den Terror
Mehrere tausend Menschen demonstrieren für Toleranz und gegen Gewalt
BONN. „Ich will meinen Enkeln später noch
in die Augen schauen können“ – so die Antwort einer Teilnehmerin auf die Frage, weshalb sie sich in die Menschenkette in Bad Godesberg eingereiht hat. Geschätzt 8000 Menschen waren laut Polizei vergangene Woche Mittwoch auf Initiative von Dechant Dr.
Wolfgang Picken und Bezirksbürgermeisterin Simone Stein-Lücke gekommen, um sich
genau eine Woche nach dem Anschlag von
Paris von der Al-Ansar-Moschee an der Bonner Straße bis hin zur Marienkirche an der
Burgstraße mit Kerzen in den Händen aufzustellen: eine schweigende Demonstration gegen den Terror und für Toleranz.
Die katholische Kirche und der Evangelische Konvent Bad Godesberg hatten sich
der Aktion genauso angeschlossen wie die
Marokkanische Moscheegemeinde, die DITIB-Moscheegemeinde, das Haus der Generationen, der Interreligiöse Dialogkreis, die
Bonner Synagogengemeinde und viele mehr.
Menschen jeden Alters, viele Kinder und Jugendliche, aber auch viele ältere Menschen,
Christen, Muslime und Juden, Menschen aus
Unternehmen, Verbänden, Schulen, Sportund Karnevalsvereinen waren gekommen,
um ein Zeichen zu setzen gegen jede Form
von Gewalt. Sie waren gekommen, um Gesicht zu zeigen für ein friedliches Miteinander aller Religionen und Kulturen, um ihren
Kindern ein Vorbild zu sein oder um ihre Solidarität mit den Opfern der Terroranschläge
von Paris zu bekunden.
Die Aktion unter der Überschrift „Godesberger für friedliches Zusammenleben“
Briefmarken für
Kinder in Not
8.1. Klara Blatt, Overath. Ursula
Günschmann, Ute-Maria Janz, Düsseldorf. Rudolf Heister, Wesseling. Ursula
Mundorf, Köln. Margit Siebertz, Köln.
Kath. Pfarramt St. Antonius, Oberlahr/
Ww. Barbara Berdesinski, Bonn. Irene Biesen, Bad Münstereifel. Richard
Lanzerath, Bad Münstereifel. Kornelia
Keysers, Ratingen. Mia Kautz, Wuppertal. Ortloff, Bergisch Gladbach, Cäcilia
Leymann, Hückeswagen. Pfarrer Albert
Hopmann, Köln. 9.1. Alfons Reifenhäuser, Euskirchen. Jakob Zirbes, Heimersdorf. Gerdi Pütz, Wesseling. Angelika Butzmühlen, Wipperfürth. Sarah u.
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
wurde durch die Glocken der Marienkirche
eingeläutet; dann begann ein fünfminütiges
Schweigen, das viele als sehr bewegend und
eindrucksvoll erlebten. Anschließend läuteten alle Godesberger Kirchenglocken, derweil die Marienkirche noch zu Gebet und
Besinnung bei meditativer Musik einlud.
„Wir gedenken heute nicht nur der Opfer von
Paris, sondern aller Opfer von Terror in der
ganzen Welt“, so Dechant Picken.
Und das nicht nur im Bonner Süden –
am frühen Abend hatten sich auf Einladung
der St. Petrus-Pfarrei, der Lukaskirchengemeinde und des „Arbeitskreises Muslime
und Christen im Bonner Norden“ auch viele Menschen zu Friedensgebet und Kerzenmarsch durch die Altstadt getroffen. Beate Behrendt-Weiss
Florian Baumann,
Troisdorf. Anni u.
Albert Prommersberger, Dormagen.
Deutscher Verein vom Hl. Lande, Köln.
Pfarrei Hl. Drei Könige, Köln. MarieLuise Püllen, Korschenbroich. 12.1. M.
Linden, Düsseldorf. E. u. M. Messner,
Frechen. Markus Macholz, Köln. Christel Nallo, Leverkusen. Raymund Knauff,
Köln. Johann Göbel, Sankt Augustin.
Maria Adenauer, Wachtberg-Ließem.
Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. U. Mager, Langenfeld.
Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die
Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln,
Ursulaplatz 1, 50668 Köln.
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
„Starkes und gutes Zeichen”
NEUSS, DORMAGEN UND
GREVENBROICH:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrats
KREISDEKANAT. Als „ein starkes und gutes,
verbindendes und aufmunterndes Zeichen“ hat
Cornel Hüsch, Vorsitzender des Kreiskatholikenrats, den zahlreichen Besuch beim Neu-
Neujahrsempfang in Neuss (von links): Thomas Nickel,
Cornel Hüsch und Hans-Jürgen Petrauschke. (Foto: ZIM)
jahrsempfang der Laienvertretung gewertet.
Rund 200 Besucher waren ins Neusser Augustinerinnen-Kloster Immaculata gekommen, unter ihnen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Vize-Bürgermeister Thomas Nickel (beide CDU)
und viele andere Repräsentanten aus Kirche
und Gesellschaft. „Die Aufgabe, den Flüchtlingen, die nach Flucht, Vertreibung und Gewalt
ein sicheres Zuhause suchen, zu helfen, wird
uns weiter begleiten“, sagte Hüsch. Sein Appell
war unmissverständlich: „Wir müssen die Hilfe
fortsetzen und klar bekennen: Wir in Neuss heißen Flüchtlinge willkommen. Wir wollen und
werden Flüchtlingen ein Zuhause geben.“ Auch
auf die Bischofssynode im Oktober in Rom
zum Thema „Ehe, Familie und Partnerschaft“
blickte Hüsch, der „auf Zeichen für Wiederverheiratete, aber auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften“ hofft. Außerdem seien Fragen des
kirchlichen Arbeitsrechts neu zu regeln. „Im
Rhein-Kreis Neuss, in dem mehr als 5000 Menschen direkt oder indirekt einen christlichen Arbeitgeber haben, hat das konkrete Bedeutung“,
so Hüsch.
ZIM
Flüchtlingshilfe auf Platz eins
Hermann-Straaten-Preisträger ermittelt
KREISDEKANAT. Mit dem zum vierten Mal
ausgeschriebenen Hermann-Straaten-Preis hat
der Kreiskatholikenrat wieder innovative Projekte in den Gemeinden und Verbänden ins
rechte Licht gerückt. Insgesamt 17 Initiativen
nahmen an dem Wettbewerb teil. „Ohne Ihr Engagement wären Kirche und Gesellschaft ein
ganzes Stück ärmer“, lobte Kreisdechant Monsignore Guido Assmann die Ehrenamtler. Dr.
Martin Straaten, dessen Vater der Begründer
des früheren Neusser Katholikenausschusses
war und der dem Preis den Namen gab, sowie
Joachim Braun vom Vorstand des Kreiskatholikenrats überreichten die Auszeichnungen. Die
Jury vergab den mit 1500 Euro dotierten ersten
Preis an die „Projektgruppe Flüchtlingsheim”
aus der Gnadentaler Gemeinde St. Konrad. Die
Frauen um Monika Wirtz-Sticker besuchen regelmäßig die Menschen in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge im früheren St.-AlexiusKrankenhaus. Besonders für die Kinder machen sie kreative Angebote. Der mit 500 Euro
dotierte zweite Preis ging an drei Initiativen: das
Exerzitien-Angebot „Time out“ in der Pfarrei
St. Clemens in Kapellen, die Kooperation der
Nievenheimer Gemeinde St. Pankratius mit der
Salvator-Grundschule sowie das „Alte Küsterhaus“ der Gemeinde St. Mauritius und Heilig
Geist in Büderich, in dem Ausstellungen, Vorträge und Gesprächskreise stattfinden. ZIM
KREISDEKANAT. Neu konzipiert worden
sind die Jugendmessen im Kreisdekanat
Neuss. Aus dem Gottesdienst „P10“ in
der Neusser Kirche St. Pius X. wird die
„Junge Kirche: Messe“, die an verschiedenen Orten gefeiert wird. Sie findet
(außerhalb der Schulferien) am zweiten Sonntag im Monat ab 18 Uhr statt –
in den „ungeraden“ Monaten weiterhin
in St. Pius X. In den „geraden“ Monaten
lädt Kreisjugendseelsorger Pfarrer Markus Schröder ein, andere Kirchen zu entdecken – etwa am 8. Februar St. Michael in Dormagen oder am 14. Juni St. Georg in Elfgen. „Es ist deutlich geworden,
dass viele junge Menschen solch ein
jugendgemäßes Gottesdienstangebot
wollen“, erklärt Schröder.
NEUSS. „Pauken, pauken, pauken? Wofür lernen unsere Kinder?“ ist das Leitwort beim nächsten Vortrags- und Diskussionsabend in der Reihe „KINDerLEBEN“. Er beginnt am Dienstag, 27.
Januar, um 17 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an
der Batteriestraße. Es referiert der Erziehungswissenschaftler Professor Dr.
Klaus Hurrelmann, verantwortlicher Autor der Shell-Jugendstudien. Ausrichter ist das Bildungswerk „Familienforum
Edith Stein“.
NEUSS. Auch in diesem Jahr werden jeweils am vierten Sonntag des Monats ab
18 Uhr Gottesdienste in der Marienkapelle des früheren Collegium Marianum
an der Preußenstraße gefeiert. Am 25.
Januar zelebriert Monsignore Herbert
Ullmann aus Mettmann, der ehemalige
Direktor des Marianum, die Messe. Für
die musikalische Gestaltung sorgt Regionalkantor Michael Landsky.
NEUSS. „Sinnesrausch“ heißt das Konzert, das die Pianistin Mariko Sudo am
Mittwoch, 28. Januar, um 19 Uhr im Forum der Erzbischöflichen Schule Marienberg an der Batteriestraße gibt. Die
ehemalige Marienberg-Schülerin interpretiert anlässlich des 100. Todesjahres von Alexander Skrjabin die Musik
dieses russischen Komponisten. Außerdem werden an diesem Abend Werke
von Chopin, Liszt und Berg zu Gehör gebracht.
Hermann-Straaten-Preis vergeben: Gewinner, Juroren und Vorstandsmitglieder des Kreiskatholikenrats.
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
(Foto: ZIM)
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AUS DEM ERZBISTUM
DÜSSELDORF:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
WITTLAER. Prälat Professor Dr. Helmut
Moll, der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das deutsche Martyrologium, hält am Mittwoch, 28. Januar, um 20 Uhr einen
Vortrag im Pfarrheim
St. Remigius am Pastoratsweg. Sein Thema: „Der Wittlaerer
Pfarrer Franz Vaaßen
(1881-1944) – ein Opfer der NS-Ideologie“.
Von 1924 bis zu seiner
Verhaftung 1944 hatte Vaaßen (Foto) in
St. Remigius gewirkt. In Wittlaer sind die
Städtische Katholische Grundschule und
eine Straße in der anderen Schreibweise
„Franz Vaahsen“ nach ihm benannt. Eingeladen hat der Heimat- und Kulturkreis.
DÜSSELDORF. Zum Jahresauftakt begrüßte Gudrun Rautenberg, Vorsitzende
des Stadtdekanates Düsseldorf der Frauengemeinschaften (kfd), viele Angehörige des Verbandes und Gäste. Einer Messe in der Kirche St. Maximilian folgte ein
Empfang im benachbarten „maxhaus“.
Unter den Teilnehmern waren die neu gewählte stellvertretende Diözesanvorsitzende Hildegard Leven und Dr. Vera Geisel, Ehefrau des Oberbürgermeisters. Gemeinsam wurde das Lied der im Frühjahr
im Diözesanverband Köln startenden Mitgliederwerbekampagne gesungen: „Wir
sind unterwegs, in einer bunten Welt…“.
GRAFENBERG. Die Bücherei St. Ursula
lädt ein zum „LiteraturTreff“. Die in der
Regel dreimal jährlich organisierte Veranstaltung wendet sich an Autoren, Dichter
und Leser gleichermaßen. Treffpunkt ist
am Donnerstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr
im „Ess-Pe-Zet“ der Graf-Recke-Stiftung
an der Grafenberger Allee.
„Seht, wie viele ihr seid“
Weihbischof beim „firmday“ im Gespräch mit der Jugend
DÜSSELDORF. „Bestimmt habt ihr manchmal
‚da draußen’ eher das Gefühl, als Menschen,
die sich zu ihrem Glauben bekennen, wenige zu
sein – aber schaut euch einmal um: heute seht
ihr, dass ihr viele seid“, begann Weihbischof Dr.
Dominikus Schwaderlapp seine Predigt zum
„firmday“. Mehrere hundert Jugendliche, die
sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten,
waren dazu nach Derendorf gekommen. In Kirche und Pfarrzentrum Heilige Dreifaltigkeit an
der Jülicher und der Barbarastraße fanden einen
Nachmittag lang Workshops statt. Die von der
Katholischen Jugendagentur Düsseldorf vorbereitete Vielfalt war groß: Sie reichte von Musik, Tanz und Kunst über Sport, Teamgeist und
Theater bis hin zu Glaubensfragen. Der Weihbischof begleitete einen der Workshops persönlich und kam mit den Teilnehmern über ihren
Glauben ins Gespräch. Auch davon berichtete
er in der Predigt: „Ich war sehr beeindruckt von
den Inhalten und der Tiefe. Da wurden nicht nur
die üblichen Fragen gestellt, sondern es ging
um Existenzielles, zum
Beispiel um das Leben
nach dem Tod.“ „Wir sehen uns bald wieder, spätestens zu eurer Firmung
– ich freue mich schon
darauf“, rief der Weihbischof den Jugendlichen
zum Abschied zu und
gab ihnen „Gottes Geist,
Gottes Kraft und Gottes
Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp bei seiner Predigt vor vielen Jugendlichen beim Segen“ mit auf den Weg.
Abschlussgottesdienst des „firmdays“ in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit.
(Foto: RM)
RM
Neue Nachbarn
„Runder Tisch“ berät über Integration
LINKSRHEINISCHES DÜSSELDORF. Die
Koordination der Flüchtlingsarbeit im linksrheinischen Düsseldorf nimmt auf kirchliche
Initiative hin Fahrt auf: So kam der neue „Runde Tisch“ im Canisiushaus erstmals zusammen und gründete eine Arbeitsgruppe, die sich
künftig monatlich trifft. Geladen waren unter
anderen katholische und evangelische Kirche,
kirchliche Verbände und Gruppen sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Aktueller Anlass des ersten Treffens war das Schaffen einer
Stelle für eine Mitarbeiterin. Den Antrag hatten die Gemeinde St. Antonius und Benediktus und der SKFM Düsseldorf gemeinsam an
das Erzbistum gestellt. Mit dessen Mitteln wird
beim SKFM kurzfristig eine Kollegin beschäftigt. „Eine schwere, aber sehr wichtige Arbeit
liegt vor uns“, so Dechant Michael Dederichs,
Pfarrer der fusionierten Gemeinden auf der linken Rheinseite. „Unser Kardinal spricht von
‚neuen Nachbarn’. Wenn wir erreichen, dass
diese Menschen wirklich Nachbarn werden und
dass Integration gelingt, dürfen wir uns sehr
freuen.“ Dederichs nahm als Pfarrer, aber auch
als Vertreter des Deutschen Ordens teil. „Unsere Familiaren, darunter zahlreiche Ärzte, Lehrer, Rechtsanwälte, werden sich stark für die
Flüchtlinge engagieren.“
RM
DERENDORF/PEMPELFORT. „60 Johr
jlaubhaft jeck“ ist das Motto der Karnevalssitzung der Katholischen Kirche Derendorf/Pempelfort. Sie hat ihren Ursprung in der ehemaligen Gemeinde St.
Lukas, richtet sich aber an den ganzen
Seelsorgebereich. Am Freitag, 30. Januar,
geht es um 19.11 Uhr im Barbarasaal los.
Erwartet wird das Düsseldorfer Prinzenpaar. Karten gibt es im Pastoralbüro.
Erstmals kamen die Teilnehmer zum „Runden Tisch“ im Canisiushaus zusammen.
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: RM)
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Miteinander – füreinander
HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM:
Ronald Morschheuser,
Mehr als 5000 Teilnehmer bei Solidaritätsgang
RATINGEN. „Das ist Ratingen!“ rief Daniel
Schilling, Pfarrer an St. Peter und Paul, spontan aus, als unzählige Hände Kerzen und Laternen vor der Moschee am Westbahnhof
Der randvolle Platz vor der Moschee am Westbahnhof.
Dorthin hatte der Solidaritätsgang von der Kirche St. Peter
und Paul aus geführt.
(Foto: RM)
Fax (0 21 73) 96 79 98
hochreckten. Hatte die Polizei beim Beginn
der Kundgebung gegen Fremdenfeindlichkeit auf dem Marktplatz noch rund 2000
Köpfe geschätzt, waren es wohl insgesamt
mindestens 5000 Ratinger, die sich der eindrucksvollen Demonstration von Zivilcourage anschlossen.
„Wir gehen miteinander – füreinander“
hatten die Organisatoren um Pfarrer Schilling und seinen evangelischen Amtskollegen
Pfarrer Matthias Leithe über den Solidaritätsgang durch die Stadt geschrieben. Katholische und evangelische Kirche, islamische
und alevitische Gemeinden, jüdischer Kulturverein, Bürgermeister und Ratsmitglieder hatten gemeinsam zu dem abendlichen
Gang, der auch am alten jüdischen Friedhof
am Lintorfer Tor vorbeiführte, aufgerufen.
Pfarrer Schilling und Pfarrer Leithe zu
den Teilnehmern: „Seit vielen Jahren pflegen
wir in Ratingen den interreligiösen Dialog,
wir fühlen uns untereinander freundschaftlich verbunden“, so die Seelsorger.
„Natürlich gibt es Unterschiede im Glauben und der Weltsicht. Aber das darf und soll
auch so sein – darum hören wir einander zu
und lernen voneinander“, erklärten sie. Ihr
Appell: „Wir wollen in unserer Stadt, die geprägt ist von Toleranz, Freiheit und Nächstenliebe, mit allen Menschen friedlich zusammenleben.“
RM
Neue Form der Gabenprozession
Ziel: Anteil der Gemeinde an Gabenbereitung zeigen
HAAN. Mit Beginn der Kommunionvorbereitung nach den Herbstferien wurde in der Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria eine neue
Form der Gabenprozession eingeführt: „Wir
möchten die Beteiligung erhöhen und deutlich
sichtbar machen, dass die Gemeinde Anteil an
der Gabenbereitung hat“, sagt Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt. Deshalb stehen auf dem Seitenaltar vorne rechts nicht nur Kelch, Hostienschale, Wasser und Wein, sondern liegen auch
laminierte Kärtchen bereit – eines für jede der
Gaben. Die Mitglieder der Gemeinde sind
aufgefordert, die Kärtchen vor Beginn der
Messe mit in die Kirchenbank zu nehmen.
Zur Gabenbereitung bringt der jeweilige Inhaber das Kärtchen dann zum Seitenaltar zurück, nimmt sich Kelch, Schale, Wasser oder
Wein und übergibt sie an den Altarstufen an
die Messdiener. „Das ist ein Experiment, das
bisher gut funktioniert. Wir schauen, wie
sich diese Form der Gabenbereitung bewährt
und entscheiden dann, ob wir sie noch in an-
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
METTMANN, RATINGEN:
Maximilian Moll,
Telefon (02 02) 96 31 19 49
Frisches Mittagessen
METTMANN. 4000 Euro hat der CaritasTagestreff für wohnungslose und arme
Menschen auch in diesem Jahr aus dem
Solidaritäts-Fonds der ARAG Versiche-
rung erhalten. Die Solidaritätsaktion „Mitarbeiter helfen Mitarbeitern“ wurde 1998
von den Düsseldorfer Betriebsräten der
ARAG ins Leben gerufen mit dem Ziel, sozial engagierte ARAG-Mitarbeiter, die im
Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit
in einem Verein oder einem Projekt aktiv
anderen Menschen helfen, zu unterstützen. Mit dieser Spende ist im Caritas-Tagestreff ein Grundstein gelegt worden,
um die Stelle der Hauswirtschafterin, Gabriele Andres, zu finanzieren. Andres
kocht täglich frisches Mittagessen im Tagestreff. Mit ihr freuen sich Caritas-Vorstand Michael Esser (links) sowie Andreas Berg, Abteilungsleiter bei der ARAGVersicherung.
MM/(Foto: Privat)
RICHRATH. Die „Grünen Damen“ im St.
Martinus-Krankenhaus brauchen Verstärkung. Wer gehbehinderte oder bettlägerige Patienten besuchen, nach ihren
Wünschen fragen, kleinere Besorgungen
machen und ein offenes Ohr für Sorgen
und Nöte haben möchte, kann sich bei
Krankenhausseelsorger Robert Eiteneuer
melden unter Telefon (0 21 73) 7 96-82 27
oder per Email an [email protected].
Pfarrer Dr. Reiner Nieswand am Seitenaltar in der
Pfarrkirche St. Chrysanthus und Daria.
(Foto: RM)
deren Gottesdiensten einführen wollen oder
ob wir sie langfristig beibehalten“, so Pfarrer
Nieswandt.
RM
HOCHDAHL. Ein Benefizkonzert zu Gunsten des Franziskus-Hospizes findet am
Sonntag, 25. Januar, um 17 Uhr in der Kirche Heilig Geist an der Brechtstraße statt.
Dabei singt und spielt die 1974 gegründete Gruppe „sacro pop“ unter der Leitung
von Ludger Haumann Klassiker aus
Rock und Pop in Verbindung mit moderner geistlicher Musik.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
AUS DEM ERZBISTUM
REMSCHEID UND SOLINGEN:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
WUPPERTAL: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
OHLIGS. Was brauchen Kinder für eine
gute Entwicklung? Auf diese Frage will
am Montag, 2. Februar, um 19.30 Uhr
der Kinder- und Jugendarzt Herbert
Renz-Polster im Pfarrheim St. Joseph
Antworten geben. Es lädt das Katholische Familienzentrum Solingen-West
alle Interessierten ein.
REMSCHEID/BRAUWEILER. Am Sonntag, 22. Februar, feiert Pfarrer Heribert
Heuser, langjähriger leitender Pfarrer
in St. Suitbertus, sein goldenes Priesterjubiläum um 11 Uhr in der Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler. Von
der Gemeinde St. Suitbertus soll ein
Bus dorthin fahren. Alle, die mitfahren
möchten, müssen sich bis Sonntag, 8.
Februar, im Pastoralbüro anmelden.
Dort gibt es weitere Informationen unter Telefon (0 21 91) 2 47 73.
WALD. Auch im neuen Jahr lädt die
Heimstadt Kolping zum gemeinsamen
„Dröppelminna-Kaffee“ ein. Treffpunkt
ist am Donnerstag, 29. Januar, um 16
Uhr im Pfarrsaal von St. Katharina.
WALD. Eine Premiere findet am Sonntag, 25. Januar, in der Pfarreiengemeinschaft Solingen-West statt. Zum ersten
Mal ist im Pfarrsaal von St. Katharina
der gemeinsame Kommunionkleiderbasar der vier Pfarrgemeinden zu finden.
Von 10 bis 14 Uhr können Interessierte
in der Adolf-Kolping-Straße 47 günstig
für das Fest gebrauchte Bekleidung erstehen.
OBERBARMEN. Maria Braun geht nach
fast 22 Jahren Tätigkeit als Pfarramtssekretärin in den Büros von St. Marien, St.
Pius X. und St. Konrad, später im Pastoralbüro für den gesamten Seelsorgebereich,
in den Ruhestand.
„Jetzt helfen wir!“
Flüchtlingsproblematik im Fokus des Neujahrsempfangs
SOLINGEN. Die große Anzahl an Flüchtlingen
in Solingen – das hatte der Dekanatsrat auch
zum Thema seines Neujahrsempfangs im Clemenssaal gemacht. Dazu war Heike LammertzBöhm vom Diözesan-Caritasverband eingeladen worden. Ihr Thema: „Flüchtlinge – Ankunft
– Jetzt helfen wir! Chancen und Stolpersteine
in der ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingen“.
Aus ihrer Sicht sei es für die Neuankömmlin-
ge wichtig, persönliche Beziehungen zu ihren
Kontaktpersonen aufbauen zu können, Vertrauen zu entwickeln und zur Ruhe kommen
zu können. Dafür müssten die ehrenamtlichen
Helfer Geduld und einen langen Atem haben,
so Lammertz-Böhm. Der Umgang könne auch
belastend sein, da die „neuen Nachbarn“ oft
viel Trauer und Traumata im Gepäck hätten.
Neugierde, Ausdauer, Geduld und viel Kraft
wünschte sie den Helfern.
Oberbürgermeister
Norbert Feith erläuterte die aktuelle Situation
in der Klingenstadt. Er
rechne mit 1000 Flüchtlingen für 2015. 40 Prozent seien Kinder und Jugendliche, so Feith. Das
größte Problem sei die
Wohnraumbeschaffung,
sagte er. Hier seien die
Solinger gefordert, zu
helfen, allen eine menschenwürdige
UnterStadtdechant Bernhard Dobelke (von links), Referentin Heike Lammertz-Böhm und kunft zu ermöglichen.
Ulrike Spengler-Reffgen vom Dekanatsrat.
(Foto: MÖ).
MÖ
Stimmgewaltige Gemeinschaft
Kirchenchor St. Bonifatius singt seit über 50 Jahren
VARRESBECK. „Ganz orchestral und schön
locker“, ruft Klaus Lubisch, Chorleiter der
Singgemeinschaft St. Bonifatius und St. Remigius, den rund 20 Mitgliedern zu, während diese „Schmücke dich o liebe Seele“ von Johann
Sebastian Bach singen. Die Singgemeinschaft
setzt sich aus den beiden Chören St. Bonifatius und St. Remigius zusammen. „Am 14. Januar 1965 war die offizielle Gründungsversammlung des Chores St. Bonifatius“, heißt es in der
Chronik. Die erste Chorprobe fand bereits im
Mai des Vorjahres unter Leitung des damaligen Küsters und Organisten Ferdinand Fleiter
statt. Seit 2005 leitet Lubisch den Chor. Seit
dem Zeitpunkt gibt es auch die Gemeinschaft
mit dem Kirchenchor St. Remigius. Zum Repertoire des Chores gehören in erster Linie klassische Chorstücke. „Wir singen aber auch neuere Lieder“, so Lubisch. Für Gründungsmitglied
Gerda Schreiber sind „die zahlreichen Chorreisen“ besondere Höhepunkte. Neue Mitglieder
werden immer gesucht. Die Proben sind jeden
Donnerstag von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Haus
der offenen Tür St. Bonifatius, Varresbecker
Straße 83. Informationen bei Lubisch unter Telefon (02 02) 2 57 11 93
MM
WUPPERTAL. Eltern, die ihr Kind zur fünften Klasse in der erzbischöflichen St.Anna-Schule anmelden möchten, haben
dazu in der Zeit vom 31. Januar bis zum 5.
Februar die Möglichkeit: Samstag, 31. Januar und Donnerstag, 5. Februar, von 8 bis
11.30 Uhr, am 2./3. und 4. Februar jeweils
von 8 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr.
Nähere Auskünfte gibt es unter Telefon
(02 02) 42 96 50.
Viel Freude am Gesang hat die Singgemeinschaft St. Bonifatius und St. Remigius.
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: MM)
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Wohnraum gesucht
OBERBERGISCHER KREIS UND
ALTENKIRCHEN:
Heike Cosler,
Telefon (01 71) 3 60 96 14
Kolpingsfamilie informiert über Flüchtlingshilfe
WIPPERFÜRTH. Die Kolpingsfamilie lud zu
einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein, die sich mit Flüchtlingen und Asylbewerbern in Wipperfürth beschäftigte. Gerd
Kohlgrüber vom Kolping-Leitungsteam moderierte den Abend, der unter dem Motto „Neue
Nachbarn“ stand. Erzbischof Kardinal Rainer
Maria Woelki hatte im November 2014 die Aktion „Neue Nachbarn“ ins Leben gerufen (die
Kirchenzeitung berichtete). Damit unterstützt
das Erzbistum gemeinsam mit den Gemeinden die Flüchtlingsarbeit, will sie vernetzen und
intensivieren. Vor rund 50 Zuhörern informier-
te Kohlgrüber über die Situation der Flüchtlinge und Asylbewerber. Dabei stützte er sich auf
Zahlen der UNHCR (UN-Flüchtlingshilfe).
„Zurzeit sind 51,2 Millionen Menschen auf der
Flucht. 50 Prozent davon sind jünger als 18 Jahre“, erklärte Kohlgrüber. „Ganze Länder verlieren ihre Zukunft.“ Zu den Problemen, die auf
die Stadt zukommen, äußerte sich Ulrich Bürger, Leiter des Sozialamtes: „Ein großes Problem ist es, die Asylbewerber unterzubringen.
Noch haben wir genügend Wohnraum, aber wir
bekommen ständig neue Flüchtlinge.“ Er dankte Pfarrer Thomas Jablonka für die Überlassung
eines Hauses an der Lüdenscheider Straße, in
dem drei Familien untergebracht werden können. Die Flüchtlingshilfe
steht in Wipperfürth auf
vier Säulen: der Vermittlung von Patenschaften, der Sprachförderung, der Sachhilfe und
der Bereitstellung von
Dolmetschern. Informationen unter Telefon
Gerd Kohlgrüber vom Kolping-Leitungsteam moderierte den Abend.
(Foto: HC) (0 22 67) 38 35.
HC
Putz soll verschwinden
Turm der Kirche St. Peter und Paul braucht Stabilität
ENGELSKIRCHEN. Seit August laufen die
Sanierungsarbeiten am Turm der Kirche St. Peter und Paul. „Es musste dringend etwas unternommen werden. Der Putz fiel vom Turm
ab und war hässlich verfärbt“, erklärte Norbert
Heß vom Kirchenvorstand. „Jetzt ist er komplett
abgeschält und das Mauerwerk freigelegt.“ Unter dem Putz wurde die schlechte Mauersubstanz sichtbar. Außerdem stellte der Statiker fest,
dass die Fassade erhebliche Mängel aufweist.
Neben zahlreichen Stahlankern, die die Stabilität des Turmes sicherstellen sollen, werden an
verschiedenen Stellen der Außenfassade auch
Balkenkorsetts angebracht. Erklärtes Ziel der
Sanierungsarbeiten ist, dass das ursprüngliche
Gestein wieder sichtbar ist. Der Turm soll nicht
wieder hinter Putz verschwinden. „Das Mauerwerk des Turms passt zum Mauerwerk der Kirche, aber vor allem ist unverputztes Mauerwerk
pflegeleichter und muss seltener renoviert werden“, sagte Heß. Ein Problem: Die Turmsanierung wird teurer als erwartet. Der Kirchenvorstand hat entsprechende Beschlüsse gefasst, um
den Turmbau bald fortführen zu können. Unklar bleibt deshalb, ob die Arbeiten im Frühjahr
abgeschlossen werden können.
HC
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
NÜMBRECHT. Im Rahmen der Ausstellung „Märtyrer des Erzbistums Köln im
20. Jahrhundert – Die christlichen Märtyrer im Bild“, die bis 11. Februar im
Haus Heiliger Papst Johannes Paul II.,
In den Fluren 5, gezeigt wird, hält Prälat Professor Dr. Moll am Samstag, 31.
Januar, um 15 Uhr einen Vortrag zum
Thema „Bergische Märtyrer dem Vergessen entreißen“. Bei der Auswahl
der präsentierten Lebensbilder sind vor
allem die Blutzeugen berücksichtigt,
die in Verbindung mit dem Oberbergischen Kreis stehen. Die Ausstellung ist
geöffnet: dienstags und donnerstags
von 10 bis 16 Uhr sowie samstags und
sonntags von 13 bis 17 Uhr sowie nach
Voranmeldung unter Telefon (0 22 93)
81 54 28 (siehe auch Seite 39).
ENGELSKIRCHEN. Ein Benefizkonzert
zu Gunsten des Malteser-Hospizdienstes Aggertal findet am Sonntag, 25. Januar, um 18.30 Uhr in der „kleinen Philharmonie“ der Aggertalklinik statt. Jasmin T. Egl an der Klarinette und Keiko
Nakayama am Klavier spielen Werke
von Francois Devienne, Max Reger und
Luciano Berio.
ENGELSKIRCHEN. Der Neujahrsempfang der Ökumene Engelskirchen findet am Samstag, 31. Januar, um 15 Uhr
im Festsaal der Aggertalklinik statt.
Dr. Rupert Neudeck wird zum Thema
„Grünhelme – Eine innovative Hilfe von
Christen und Muslimen in Wiederaufbaugebieten“ sprechen.
WIPPERFÜRTH. In einer vierteiligen
Vortragsreihe laden die Kirchengemeinde St. Nikolaus und das Haus der
Familie ein, die Jenseitsvorstellungen
in den Weltreligionen besser kennenzulernen und damit den Dialog zwischen den Religionen weiter zu fördern. Die Reihe beginnt am Montag, 26.
Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum
St. Nikolaus mit dem Vortrag von Diplom-Theologe Dr. Olaf Roelver über die
Jenseitsvorstellungen im Christentum.
Unübersehbar werden am Turm von St. Peter und Paul
Sanierungen vorgenommen.
(Foto: HC)
WIEHL. Für die Pfarrbücherei in Wiehl
wurde eine eigene Website erstellt. Ab
sofort ist sie im Internet aufzurufen.
➔ www.koeb-wiehl.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37
aus dem erzbistum
Rheinisch-Bergischer Kreis:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
Leverkusen:
Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
PAFFRATH. Wie kann Eine-Welt-Arbeit konkret werden in einem Partnerschaftsprojekt? Darauf gibt Sonja Grolig
vom Kindermissionswerk eine Antwort.
Sie stellt mögliche Wege der Kooperation mit zu fördernden Einrichtungen vor
am Freitag, 30. Januar, um 20 Uhr im Clemenshaus in Bergisch Gladbach-Paff­
rath, Kempener Straße 4.
Bergisch Gladbach. „Coco Chanel – die Frau, die die Damenwelt vom
Korsett befreite“ ist das Thema der
Sonntagsakademie. Sie findet statt am
Sonntag, 25. Januar, um 11 Uhr im Seminarraum des Marien-Krankenhauses. Referentin ist Historikerin Karin
Feuerstein-Praßer.
BERGISCH GLADBACH. Die Karnevalsgesellschaften und die Jecken in Bergisch
Gladbach treffen sich zum gemeinsamen
Gottesdienstbesuch am Samstag, 25. Januar, in der Vorabendmesse um 18 Uhr in
St. Laurentius. Mit dabei sind das Dreigestirn und das Kinderdreigestirn.
BERGISCH NEUKIRCHEN. Ein Kurs
„Fasten für Gesunde – eine Reinigung
für Leib und Seele“ findet zu Beginn
der Fastenzeit in Heilige Drei Könige
statt. Nähere Informationen dazu gibt
es am Donnerstag, 5. Februar, um 20
Uhr im Pfarrheim. Während des Fastens gibt es Treffen am 18., 23. und 25.
Februar mit Tipps zum Fasten, geistlichen Impulsen, Entspannungsübungen und Raum zum Erfahrungsaustausch. Begleitet wird das Heilfasten
von Heilpraktikerin Marita Pütz und Diakon Karl Heinz Schellenberg. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Anmeldungen im
Pfarrbüro St. Remigius unter Telefon
(0 21 71) 39 57 70.
LÜTZENKIRCHEN. Um „Arbeit im Hospiz – Lebens- und Sterbebegleitung
statt ,Euthanasie‘ “ geht es beim Treffpunkt in Maurinus am Dienstag, 20. Januar, um 20 Uhr im Pfarrheim. Schwester Reginata, früher Krankenschwester
und jetzt Seelsorgerin am stationären
Hospiz Vinzenz-Pallotti-Krankenhaus
in Bensberg, berichtet aus der seelsorgerlichen Arbeit mit Sterbenden und ihren Angehörigen.
Flüchtlinge sind willkommen
St. Laurentius organisiert Begegnung und Deutschkurse
BERGISCH GLADBACH. Auf Flüchtlinge zugehen und ihnen dadurch zeigen, dass
sie willkommen sind, ist das Anliegen der
Pfarrgemeinde St. Laurentius in Bergisch
Gladbach. In Kooperation mit dem Bildungsforum, der Caritas RheinBerg und der
Stadt Bergisch Gladbach hat man kostenlose Deutschkurse für jene Menschen organisiert, die vor Krieg, Hunger oder Verfolgung
ihre Heimat haben verlassen müssen. Ihnen
möchte man helfen, dass sie sich im Alltag
in Deutschland zurechtfinden. Dazu ist das
Erlernen der deutschen Sprache wesentlich.
Zweimal in der Woche finden die Kurse
statt. Ein Kurs richtet sich an Frauen und findet im Caritashaus in der Cederwaldstraße
statt. Ein zweiter Kurs im Laurentiushaus ist
an Männer gerichtet. Jeder Kurs bietet zwölf
Flüchtlingen die Chance, die deutsche Sprache durch kompetente Sprachlehrer zu erlernen. Die Menschen kommen aus Syrien, aus
dem Irak, dem Kosovo, aus Eritrea, Angola, Ghana, Nigeria, Pakistan und Afghanis-
tan. Die Deutschkurse sind bis Ende März
vorgesehen und sollen bei Bedarf verlängert
werden. Sie sollen den ausländischen Mitbürgern helfen, sich in der Stadt und im Gespräch mit anderen Menschen zurechtzufinden.
Damit die Kontaktaufnahme leichter geht
und man das erlernte Vokabular anwenden
kann, lädt die Pfarrgemeinde am Dienstag,
10. Februar, um 15 Uhr zu einem Begegnungsnachmittag ins Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-12, ein. Ein erster Nachmittag bei Kaffee und Kuchen hatte im Dezember stattgefunden. Die Resonanz war ausgesprochen positiv. „Für Kinder wird wieder
ein eigenes Spiel- und Bastelangebot organisiert“, sagt Ingrid Witte. Die Gemeindereferentin organisiert die Unterstützung für die
Flüchtlinge.
Deutschkurse für Flüchtlinge bieten zurzeit auch die Pfarreien St. Marien in Kürten,
St. Joseph in Moitzfeld und die Pfarrei St.
KL
Joseph und St. Antonius an. Beim Tag der offenen Küche konnten Besucher nicht nur die Einrichtung bestaunen, sondern auch den Kursleiterinnen und
-leitern beim Kochen über die Schulter schauen und die Ergebnisse probieren.
(Foto: KB)
Machen und Mahl halten
Bessere Bedingungen in der Familienbildungsstätte
LEVERKUSEN. Neuer Anstrich, neue Möbel, neue Beleuchtung – das „Esszimmer“
der Familienbildungsstätte Leverkusen spiegelt jetzt die Bedeutung wider, die die Einrichtung dem gemeinsamen Essen beimisst.
„Bei unseren Kursen geht es nicht allein um
das Machen, sondern auch um das gemeinsame Mahl halten“, sagt die pädagogische
Mitarbeiterin Susanne Schreiner. Inhaltlich
reiche die Bandbreite vom Kochen mit Kin-
dern über gesunde Ernährung bis zur Gourmet-Küche. Idealere Bedingungen finden die
Teilnehmer in der ebenfalls renovierten Küche vor, in der vor allem die Beleuchtung
und die Ausstattung der Kochkojen verbessert wurden. Von all dem konnten sich die
Besucher vergangene Woche Mittwoch ein
Bild machen beim „Tag der offenen Küche“
(siehe auch Seite 50).KB
➔➔ www.fbs-leverkusen
38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Glaubenszeugen der Gegenwart
Bergische Märtyrer vor Vergessen bewahren
MARIENBERGHAUSEN. Märtyrer sind nicht
immer Gestalten aus grauer Vorzeit; auch in
neuerer Zeit, so in der Zeit des Nationalsozialismus, hat es solche Vorbilder im Glauben gegeben. Beispielsweise den Zisterzienserpater Raymund Lohausen aus Siegburg und den Tapezierer Hans Menkel aus Eitorf. Pater Lohausen
setzte sich von 1938 bis 1943 als Kaplan an St.
Anno in seinen Predigten öffentlich mit den Nazis auseinander, wurde bespitzelt und verhaftet.
Zwar überlebte er den Aufenthalt im KZ Dachau, aber er war völlig entkräftet und starb 1948.
Menkel entstammte einer jüdischen Familie und konvertierte 1935 in den Niederlanden
zum katholischen Glauben. 1942 wurde er von
den deutschen Besatzungsbehörden zusammen
mit anderen katholisch getauften Juden verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork
gebracht. Er starb im KZ
Auschwitz-Birkenau. Bis
zum 11. Februar sind die
Lebensbilder dieser beiden
und anderer Blutzeugen in
der Ausstellung „Die christlichen Märtyrer im Bild“
im Haus Hl. Papst Johannes Paul II., In den Fluren
Ein Märtyrer: Pater 5, zu sehen. Prälat ProfesRaymund Lohausen. sor Dr. Helmut Moll hat für
(Repro: CG) die Ausstellung vor allem
Märtyrer ausgewählt, die in
Verbindung mit dem Bergischen Land stehen.
Am Samstag, 31. Januar, um 15 Uhr hält Prälat
Moll im selben Haus einen Vortrag zum Thema
„Bergische Märtyrer dem Vergessen entreißen“.
CG
ERPEL. Mit einer Messe am Samstag, 24.
Januar, um 19 Uhr und einem anschließenden Empfang im Pfarrheim dankt die
Pfarreiengemeinschaft der Verbandsgemeinde Unkel ihrem Pfarrer Günter Lülsdorf, der zum 1. Januar in den Ruhestand
versetzt wurde, für seinen langjährigen
Dienst. Mehr als 17 Jahre war er in Erpel
tätig und wird auch weiterhin als Subsidiar das Seelsorgeteam unterstützen. An
Stelle von persönlichen Geschenken bittet Pfarrer Lülsdorf um Spenden für den liturgischen Bedarf der Pfarrgemeinde Erpel.
SIEGBURG. Unter dem Motto „In Liebe
gebunden und frei“ führt Elisabeth Reiter
ab Freitag, 6. Februar, an sechs Nachmittagen in der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, Wilhelmstraße 74, eine
Familienaufstellung durch. Nähere Informationen unter Telefon (0 22 41) 5 51 01.
„Wir haben Visionen“
Pfarrverband will Menschen auf neuen Wegen erreichen
SANKT AUGUSTIN. Neue Wege in der Pastoral will der Seelsorgebereich Sankt Augustin
gehen. Dies erklärte Pfarrer Peter H. Emontzpohl im Festhochamt in der Klosterkirche der
Steyler Missionare aus Anlass des gemeinsamen Neujahrsempfangs der fünf Pfarrgemeinden. „Es gilt neue Wege zu den Menschen zu
finden, und das vorbehaltlos“, sagte er. „Wir
wollen an die Grenzen und über die Grenzen
hinausgehen: immer einzig und allein für die
Menschen da sein, nicht für unsere Strukturen.“
Ziel sei es nicht, die Kirchen wieder zu füllen,
sondern die Menschen dort zu erreichen, wo
sie stehen. Jeder sei eingeladen, darüber nachzudenken, wie er sich einbringen könne. „Viele
tun das schon seit Jahren in wunderbarer Weise“, fügte er an. Beispielsweise beim gemein-
EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER,
NEUNKIRCHEN, SIEGBURG,
SANKT AUGUSTIN UND
TROISDORF:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
samen Essen am Bauhof in Menden. Dort leben circa 20 Männer in Containern als Notunterkunft. Seit einigen Jahren kochen vier Frauen
abwechselnd samstags Essen für sie und bringen das in einen der Container, in dem dann gemeinsam der Tisch gedeckt und gegessen wird.
Neben der warmen Mahlzeit schätzen die Männer auch den Kontakt und die Gespräche. Sie
holen sich auch Rat und Hilfe bei den ehrenamtlichen Helferinnen.
Ein zweites Vorzeigeprojekt ist der „Lotsenpunkt“ in Mülldorf, in dem ehrenamtliche Soziallotsen über Sprach-, Konfessions- und kulturelle Grenzen hinweg erste Hilfe in schwierigen Lebenslagen leisten. „Es ist noch nicht alles perfekt“, erklärte Pfarrer Emontzpohl, „aber
wir haben Visionen.“
CG
HEISTERBACH. Ein neuer Qualifizierungskurs „Ehrenamtliche Integrationslotsen“,
der auf die besonderen Erfordernisse und
Rahmenbedingen der anspruchsvollen
Arbeit als Brückenbauer zwischen den
Kulturen und persönlicher Ratgeber vorbereitet, beginnt am Donnerstag, 29. Januar, in Haus Heisterbach. Anmeldungen
und weitere Informationen unter Telefon
(0 22 23) 92 36 36 oder E-Mail: [email protected].
SANKT AUGUSTIN. Ein Bibelgespräch
mit Monsignore Josef Schlemmer über
Kapitel 5 des Römerbriefs (Die Hoffnung
der aus Glauben Gerechtfertigten; Adam
und Christus) findet am Dienstag, 27. Januar, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St.
Maria Königin, Marienkirchstraße, statt
AEGIDIENBERG,
Der
Glaubensgesprächskreis der Frauen zum MarkusEvangelium findet 14-tägig donnerstags
von 9.30 bis 11.30 Uhr im Pfarrzentrum
statt. Nächster Termin ist der 29. Januar. Anmeldungen werden unter Telefon
(0 22 24) 8 03 66 erbeten.
„Spaßpater“ Martin Welling SVD lieferte beim Neujahrsempfang eine musikalische Kostprobe, wie man Menschen die
Freude am Evangelium spüren lassen kann.
(Foto: CG)
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
AEGIDIENBERG. Beim Filmnachmittag für
Kinder wird am Freitag, 30. Januar, um 16
Uhr im Pfarrzentrum St. Aegidius der Film
„Konferenz der Tiere“ gezeigt. Die Vorführung endet gegen 17.30 Uhr.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39
AUS DEM ERZBISTUM
BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN
UND ZÜLPICH: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
EUSKIRCHEN. Auch in der Kreisstadt
wurde jetzt ein „Runder Tisch“ zur Flüchtlingsarbeit gegründet. Unter dem Titel
„Neue Nachbarn in Euskirchen“ trafen
Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche, Stadt, Katholischem Bildungswerk,
Jugendmigrationsdienst,
Caritas und Rotem Kreuz zusammen. In
Euskirchen, Flamersheim und Palmersheim sind bereits 200 Flüchtlinge untergebracht, bis Herbst sollen weitere 300
Personen in einer ehemaligen Schule am
Keltenring übergangsweise eine Unterkunft finden. Die Stadtpfarrei St. Martin
und die Caritas werden Räumlichkeiten
für offene Angebote in der Flüchtlingshilfe zur Verfügung stellen. Bürger, die sich
ehrenamtlich engagieren möchten, sind
gern gesehen.
FLAMERSHEIM. „Hätzlich willkommen“
sind Besucher zur „Mess op Platt“ am
Sonntag, 25. Januar, um 10 Uhr in St. Stephanus Auffindung. Die Messe mit Predigt, Gebeten und Liedern in rheinischer
Mundart feiert Pfarrer Peter Berg. Anschließend lädt die Frauengemeinschaft
(kfd) zum Essen ins Pfarrheim ein.
BAD MÜNSTEREIFEL. Ein erstes „Spender-Dankkonzert“ spielt Seelsorgebereichsmusiker Andreas Schramek am
Sonntag, 1. Februar, um 16 Uhr. Als Dank
an alle bisherigen Spender für den geplanten Orgelumbau in der Stiftskirche,
aber auch für interessierte Orgelfreunde werden in der Kirche Orgelwerke von
Bach, Lefébure-Wély, Dubois, Lemmens
und Rutter erklingen. Nach dem Konzert
ist ein Empfang im Rats- und Bürgersaal.
HERSEL. Zum 25. Mal findet am Samstag,
24. Januar, von 9 bis 12 Uhr der „Markt
der Möglichkeiten“ in den Turnhallen der
Erzbischöflichen Ursulinenschule statt.
Dies ist die größte Berufsbildungsmesse in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. 80
Aussteller haben sich angekündigt, den
Schülerinnen der Oberstufe und der höheren Klassen der Realschule sowie den
Erzbischöflichen und befreundeten Schulen Studien- und Berufsinformationen zukommen zu lassen. Die Aussteller reichen
von Schulen über Berufsbilder aus Kirche
und Gesellschaft bis zu Hochschulen und
Universitäten im In- und Ausland.
Ein paar Stunden Glück
„Fest der Begegnung“ für Flüchtlinge und Bürger
ZÜLPICH. Vor etwa zwei Monaten hatte der
„Runde Tisch Flüchtlingsarbeit“ sein erstes
Treffen, seitdem sind Sachspenden verteilt und
Kontakte zwischen engagierten Bürgern und
Flüchtlingen geknüpft worden. In der kommenden Woche werden vier Deutschkurse starten. Jetzt hatten die Vertreter von katholischer
und evangelischer Kirche, Stadt, Tafel und Jugendmigrationsdienst zu einem „Fest der Begegnung“ ins Pfarrzentrum St. Peter eingeladen. Stellvertretend begrüßte Gemeindereferent
Klaus Kirmas die rund 150 Besucher. Ehren-
Die Verständigung unter den Besuchern klappte auf Anhieb.
amtliche Dolmetscher, selbst vor Jahren nach
Deutschland geflüchtet, übersetzten ins Arabische und das in Äthiopien gesprochene Amharisch. Der evangelische Pfarrer Ulrich Zumbusch übernahm die englische und französische
Übersetzung. „Der Besuch so vieler Zülpicher
Bürger zeigt, dass die Stimmung im Land besser ist, als es oft dargestellt wird“, freute sich
Pfarrer Guido Zimmermann. An den liebevoll
gedeckten Tischen mischten sich die Festteilnehmer schnell. Für die Kinder hatte die Pfarrjugend Spiele vorbereitet. Auch die Flüchtlinge
brachten sich ein: Auf einer Weltkarte markierten
sie ihre Heimatländer,
einige erzählten die bewegenden Geschichten
ihrer Flucht. Vladimir
Slaikowski aus Kasachstan spielte auf seiner
Konzertgitarre und Tirsit
Trimborn demonstrierte
eine äthiopische Kaffeezeremonie. „Das hier bedeutet ein paar Stunden
Glücklichsein“, so Osman Atris aus dem Liba(Foto: AK) non.
AK
Schlussstrich unter Klostergeschichte
Altarkreuz aus Dominikanerkirche jetzt in St. Walburga
WALBERBERG. Sieben Jahre nach der Schließung des Klosters St. Albert fand das Altarkreuz der Klosterkirche eine neue Heimat. Der
letzte Regens des Klosters, Pater Rufus Keller,
und sein Mitbruder Pater Gerfried Bramlage als
Vertreter des Provinzials der Dominikaner, Pater Johannes Bunnenberg, übergaben das Kreuz
an die Pfarrei St. Walburga. Pfarrer Matthias
Genster freute sich, dass so ein Bogen zwischen
dem Kloster und der Pfarrgemeinde geschlagen
wurde. Pater Rufus Keller erinnerte an die aben-
teuerliche Geschichte des Kreuzes. Dominikanerpater Remigius Chmurzynski entdeckte den
Korpus Anfang der 1960er-Jahre bei einer Wanderung in der Scheune eines Bergbauern nahe
des Lago Maggiore. Die im 14. Jahrhundert aus
Lindenholz geschnitzte Christusfigur schien
ihm sofort geeignet für die damals frisch renovierte Klosterkirche. Um bürokratische Formalitäten zu umgehen, nahm Pater Remigius das
Kunstwerk im Schlafwagen mit über die Grenze nach Deutschland. In Walberberg wurde das
passende Kreuz für den
Korpus geschaffen. Neben dem Kreuz wurden
auch eine Marienstatue
und der Kreuzweg aus
der ehemaligen Dominikanerkirche entfernt.
Damit sei endgültig ein
Schlussstrich unter die
Geschichte der Dominikaner in Walberberg gezogen worden, erklärte
Pater Keller nicht ohne
Pfarrer Matthias Genster nahm in St. Walburga das Klosterkreuz entgegen. (Foto: ES) Wehmut.
ES
40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Viele Frauen stark gemacht
Liebfrauenschul-Direktorin Brigitte Lenz verabschiedet
BONN. Mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Elisabeth und einem Festakt wurde
die Direktorin der Erzbischöflichen Liebfrauenschule (LFS), Brigitte Lenz, nach
fast 19 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Unter ihrer Leitung, so die einhellige Meinung, konnte sich das traditionelle Konzept „Mädchenschule“ mit
spezifisch auf Mädchen ausgerichteten Lehr- und Lerninhalten als modernes
Gymnasium etablieren, was auch viele
Auszeichnungen der Schule belegen.
Neben der pädagogischen Arbeit, so
Lenz, sei vor allem die bauliche und technische Modernisierung der LFS eine große Herausforderung in ihrer Zeit gewesen.
Ihre Laufbahn als Lehrerin hatte Lenz
nach dem Studium der Geschichte, Germanistik, Pädagogik und Philosophie 1977
an der Kölner Liebfrauenschule begonnen.
Nach zwei Jahren wechselte sie zum St.-UrsulaGymnasium nach Brühl,
um dann 1996 die Schulleitung der LFS zu übernehmen.
„Ich habe meinen Beruf als Lehrerin über
alles geliebt“, so die
In den Ruhestand ver- 65-Jährige, die sich
abschiedet: Brigitte künftig verstärkt ihren
Lenz. (Foto: Privat) Studien, ihrem politischen Engagement und
den Enkeln widmen möchte.
„Und wenn ich mir unsere Mädchen
und ihren Werdegang über Generationen
so ansehe, dann kann man feststellen: Diese Schule hat viele Frauen stark gemacht“,
lautet das Resümee der scheidenden Direktorin.
BBW
Sichtbares Zeichen mitten in der Stadt
Weihbischof Puff segnet neues Pfarr- und Pastoralzentrum
BONN-BAD GODESBERG. Mit einer 2006 im Rahmen der Sparmaßnahmen
Festmesse mit Weihbischof Ansgar Puff ist des Erzbistums stillgelegt worden. Sein
die Fertigstellung und Segnung des Pfarr- Verkauf war bereits beschlossen, als sich
und Pastoralzentrums an St. Marien gefei- der Kirchenvorstand für ein neues Konert worden. Mit der erforderlichen Sanie- zept und eine Sanierung des Gebäudes
rung ging eine Öffnung und Erweiterung entschied. Damit sollte das Gemeindeledes ehemaligen Pfarrzentrums zur Innen- ben rund um die Marienkirche lebendistadt hin einher – als sichtbares Zeichen ger gestaltet werden können und eine Anfür die Präsenz von Kirche im Herzen von laufstelle der Kirche mitten im Herzen von
Bad Godesberg.
Bad Godesberg geboten werden. Eine EntJetzt gibt es in dem einladenden Ge- scheidung, die sich offensichtlich gelohnt
bäude mit großen Glasfronten ein Foy- hat.
BBW
er mit Gemeindebistro und Soziallotsenpunkt sowie das Pfarramt, die Bücherei und
einen in drei Räume
teilbaren Saal, die der
Weihbischof alle mit
sichtlichem Vergnügen segnete.
Auch das Kindergartennetzwerk Bad
Godesbergs und eine
Dienstwohnung befinden sich in den oberen Etagen des neuen Pfarrzentrums. Im
Kellergeschoss ist der
Jugendbereich unterWeihbischof Ansgar Puff segnete in Begleitung von Dechant Dr. Wolfgang Picken alle
gebracht.
Das Pfarrzentrum Räume des sanierten und erweiterten Pfarr- und Pastoralzentrums von St. Marien im
(Foto: BBW)
von St. Marien war Herzen von Bad Godesberg.
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
BONN: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
BONN-NORD. Die Klemens-HofbauerGruppe der Katholischen Studierenden
Jugend (KSJ) hat im Collegium Josephinum Bonn (CoJoBo) an der Kölnstraße,
dem Ort ihrer Gründung, ihr 55-jähriges
Bestehen gefeiert. Die Gruppe, in der sich
aktuell über 40 Leiterinnen und Leiter engagieren, bietet regelmäßige Gruppenstunden, Fahrten sowie weitere Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an. Unterstützt wird sie dabei auch von den beiden
geistlichen Leitern, Pater Dr. Jürgen Langer und Pfarrer Wolfgang Pütz, Schulseelsorger am CoJoBo sowie an der Ursulinenschule Hersel.
BONN-HARDTBERG. Unter der Überschrift „Rot und Blau – Mit Trauer leben“
bietet das Malteser-Krankenhaus künftig Malworkshops für Menschen in Trauer mit der Kunsttherapeutin Elvira Maria
Schmitz an. Neben dem Experimentieren mit Farben und Formen gehören auch
Wahrnehmungsübungen, Einzelbegleitung und Austausch in Gruppengesprächen dazu. Der erste Workshop findet
am Samstag, 31. Januar, von 10 bis 15.30
Uhr statt. Weitere Termine sind am 21.
März und 25. April. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (01 51)
26 11 85 97.
BONN-SCHWARZRHEINDORF. Eine Führung durch die Doppelkirche, Dixstraße,
wird am Sonntag, 25. Januar, um 15.30
Uhr angeboten.
WALDORF. Ein Benefizkonzert zugunsten
der Aktion „Neue Nachbarn“ gibt der europäische Kammerchor Köln am Sonntag, 25. Januar, um 16.30 Uhr in der
Pfarrkirche St. Michael. Damit möchte der Chor Pfarrer Martin Schlageter in seinem Bestreben unterstützen,
in leerstehenden Pfarrhäusern Wohnraum für Flüchtlinge herzurichten.
ALFTER. Ehemalige Köche oder begeisterte Hobbyköche sucht das Kinderund Jugendcafé Kick. Diese sollen ab
April den jungen Besuchern der „Kleinen Offenen Tür“, die oftmals direkt
nach der Schule kommen, eine warme
Mahlzeit zubereiten. Nähere Informationen unter Telefon (02 28) 7 48 29 61
oder per E-Mail: [email protected]
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN,
PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT,
FRECHEN, HÜRTH, WESSELING:
Benedikt Boecker,
Telefon (01 77) 8 77 24 94
[email protected]
BERGHEIM. Bei der Mitgliederversammlung des Kirchenchors St. Remigius wurden Christa Ballhaus für 60
Jahre und Ursula Lendermann für 65
Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der Chor
sucht außerdem Frauen und Männer,
die gern in einem Projektchor singen
möchten. Er lädt ein zum gemeinsamen Einüben und Aufführen von „Ein
Deutsches Requiem“ von Johannes
Brahms. Die Erstaufführung in Bergheim ist für den 15. November geplant.
Die Chorproben unter der Leitung von
Regionalkantor Manfred Hettinger zum
Brahms-Projekt beginnen am Donnerstag, 19. Februar, im Pfarrheim St. Remigius, Kirchstraße 1a. Die Termine der
einzelnen Proben und des Probenwochenendes gibt es im Internet. Anmeldung und Informationen unter Telefon
(0 22 71) 4 38 18.
➔ www.remigiuschor-bergheim.de
ERFTSTADT-BLIESHEIM. Die Bliesheimer Sternsinger erzielten in diesem
Jahr das größte bisherige Spendenergebnis. Die unter dem Motto „Segen
bringen, Segen sein – gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und
weltweit“ stehende Sternsingeraktion
brachte insgesamt 6221 Euro ein. Es
machten sich 65 Jungen und Mädchen
mit 30 Begleitern auf den Weg und
brachten den Segen von Tür zu Tür.
FRECHEN. Die Sternsingerinnen und
Sternsinger des Dekanats Frechen
sammelten im Zuge der Sternsingeraktion insgesamt 55 860,11 Euro.
BRÜHL. Das zehnte Brühler Patientenforum Orthopädie informiert über die
Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose an Knie-, Hüft- und Schultergelenk im zertifizierten Endoprothetikzentrum am Marienhospital Brühl. Dr. Armin Bauer, Chefarzt der Abteilung für
Orthopädie und Unfallchirurgie, steht
dafür am Dienstag, 27. Januar, um 17
Uhr in der Cafeteria des Marienhospitals, Mühlenstraße 21-25, für Fragen
zur Verfügung und informiert über die
unterschiedlichen Vorgehensweisen.
Im Anschluss an den Vortrag besteht
auch die Möglichkeit zu individuellen
Gesprächen mit dem Referenten.
„Eine Kirche auf Augenhöhe“
Walter Schmickler feiert sein 50. Priesterjubiläum
BERGHEIM. Walter Schmickler feiert am
Sonntag, 1. Februar, um 11 Uhr in der St.-Remigius-Kirche sein 50. Priesterjubiläum. Er
wurde am 11. Februar 1965 durch Kardinal
Josef Frings zum Priester geweiht. Geboren in
Bergheim, absolvierte er sein Abitur am heutigen Erftgymnasium. Zunächst wollte Schmickler, der schon während der Schulzeit Orgel und
Klavier spielte, Musik studieren. „Ich war in der
Priesterjubilar Walter Schmickler.
(Foto: BB)
Kirche zu Hause“, erinnert er sich. Bis heute ist
die Faszination für die Musik geblieben.
1959 begann er das Studium der Theologie
in Bonn. Besonders gern erinnert sich Schmickler an die Begegnung mit Joseph Ratzinger, der
für ihn „wie eine Offenbarung“ war. „Als Kind
des Vatikanums“ trat er 1965 schließlich seine erste Stelle in der Gemeinde St. Bernhard
in Köln-Longerich an. 1971 wurde er Diözesanseelsorger und Co-Präses des Bundes der
Deutschen Katholischen Jugend. Von 1981 bis
1986 ging er nach Köln Humboldt-Gremberg,
bevor er von 1986 bis 1994 nach Neuss in die
Gemeinde Heilig Geist kam. Schließlich war
Schmickler von 1994 bis 2010 in der Gemeinde Stommeln aktiv. „Die Stelle war mir wie auf
den Leib geschnitten“, sagt er rückblickend. Er
habe viele Gemeindemitglieder auf Augenhöhe
kennengelernt. In der Session 2002/2003 war er
Prinz des Dreigestirns.
Der Seelsorger blickt besonders fasziniert
auf das Handeln von Papst Franziskus. Er ist
begeistert von der Offenheit, der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit, die der Papst demonstriert. Er hält „eine Kirche auf Augenhöhe“, wie Papst Franziskus sie vorlebt, für den
richtigen Weg.
BB
Kirche muss dienen
Heribert Heuser ist seit 50 Jahren Priester
PULHEIM-BRAUWEILER. 50 Jahre Priester
– dieses Jubiläum begeht Heribert Heuser am
Sonntag, 22. Februar, um 11 Uhr in der Abteikirche St. Nikolaus in Brauweiler. Er wurde am
11. Februar 1965 durch Kardinal Josef Frings
zum Priester geweiht. Heuser wurde in Hilden
geboren und besuchte das dortige HelmholtzGymnasium. „Ich wollte schon immer Menschen helfen und nicht einen Beruf nur zum
Broterwerb erlernen“, erinnert er sich. So begann er das Studium der Theologie in Bonn.
Priesterjubilar Heribert Heuser.
42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Besonders gern blickt Heuser auf zwei Semester in München zurück. Nach seiner Priesterweihe war Heuser von 1965 bis 1977 Kaplan
in St. Konrad in Neuss-Gnadenthal. Zusätzlich
war er dort ab 1969 Jugendseelsorger. Von 1977
bis 1991 war er Pfarrer in der Gemeinde St.
Elisabeth in Köln-Höhenberg. 1991 wechselte
er nach Remscheid an die St.-Suitbertus-Kirche und war später Vorsitzender des Pfarrverbands St. Engelbert, St. Marien und St. Suitbertus. 2004 ging der Seelsorger in den Ruhestand
und ist seitdem Subsidiar
in der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler, Geyen
und Sinthern. Mit Freude
beobachte er den durch
Erzbischof Rainer Maria Woelki stattfindenden
Wandel zum Beispiel in
der Flüchtlingspolitik.
Dazu passe der Satz des
ehemaligen Bischof von
Évreux, Jacques Gaillot:
„Eine Kirche, die nicht
dient, dient zu nichts!“
(Foto: BB)
BB
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
„Nur Spazierengehen kostet nichts“
KÖLN: Felicitas
Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
Beratungsnetz informiert über Armut in der Stadt
KÖLN. Die junge Mutter bringt es auf den
Punkt: „Nur die Luft zum Atmen kostet
nichts.“ Leicht resigniert berichtet sie von
ihrer Situation, das Geld sei äußerst knapp,
sie finde wohl wegen ihres Kopftuches keinen Job. In Köln gilt jeder vierte als arm.
Die Stadt hat die höchste Armutsquote in
Deutschland.
Über die „Armut in Köln“ informierte
jetzt das Kölner Beratungsnetz. Es setzt sich
aus neun Erwerbslosenberatungsstellen und
Arbeitslosenzentren zusammen. Dazu gehören unter anderem das ArbeitslosenBürgerCentrum der Caritas in Höhenhaus und der
Kellerladen in Bilderstöckchen.
Wie Hedel Wenner, Geschäftsführerin
im Kölner Arbeitslosenzentrum, erörterte,
bedeute Armut nicht nur weniger Geld im
Portemonnaie. Den Menschen fehle es auch
an gesellschaftlicher Teilhabe. „Nur Spazierengehen ist kostenlos“, so die einhellige Erfahrung.
Beklagt wurde von den Vertreterinnen
der Einrichtungen, wie etwa Theresia Dop-
ke vom Kellerladen, dass die Regelsätze
kaum ausreichten, um mal einen Ausflug
oder Ähnliches zu machen. Die Schere zwischen Arm und Reich laufe immer weiter
auseinander, und die Beratungsstunden seien völlig überlaufen.
114 767 Menschen sind im Jobcenter gemeldet, 75 Prozent der Arbeitslosen beziehen Sozialleistungen, viele sind ohne Bildungsabschlüsse.
Nach Erfahrung der Beratungsstellen
sind Langzeitarbeitslosigkeit und schlecht
bezahlte Jobs ebenso Armutsfaktoren wie
mangelnde Bildung. Besonders betroffen
sind Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund und Senioren.
Das Netzwerk hat Forderungen formuliert, so soll der Regelsatz auf ein existenzsicherndes Niveau angehoben werden, Minijobs müssen begrenzt werden, da sonst
vor allem Frauen Altersarmut drohe.
Gefordert wurde auch eine geeignete
Kinderbetreuung, die den Eltern eine Erwerbstätigkeit ermögliche.
RUM
Doppeltes Puppenglück
Familienforen sammeln 120 Kartons mit Spielzeug
KÖLN. Die kleine Syrerin hatte einen guten
Blick: Ihr gefiel sofort der hölzerne Puppenwagen und hatte doppelte Freude; denn
im Wagen lagen gleich zwei Puppenkinder.
Glücklich über diese Spielsachen zog sie
mit ihrem Vater wieder ab.
Geschenke mitgebracht hatte Ruth Differdange von der Katholischen Familienbildung für das Flüchtlingsheim des Deutschen
Roten Kreuzes an der Vorgebirgsstraße. Die
vier Familienforen hatten in der Adventszeit gut erhaltenes Spielzeug, Bücher, Gesellschafts- und Bewegungsspiele, Buntstifte, Malbücher, Kuscheltiere und vieles mehr
für die über 80 Kinder im Heim gesammelt.
Aufgerufen dazu hatten sie unter dem Motto „Reich beschenkt“, in Anlehnung an das
Jubiläum der Überführung der Reliquien der
Heiligen Drei Könige vor 850 Jahren nach
Köln (die Kirchenzeitung berichtete).
Zur Geschenkeübergabe war auch Stadtdechant Monsignore Robert Kleine gekommen, der den Kindern bereitwillig kurze
Spielanleitungen an die Hand gab. Er war
von der Spendenbereitschaft der Kölner begeistert.
Rund 120 gefüllte Umzugskartons wurden in den Familienforen gesammelt, deren Inhalt an weitere Heime weitergegeben
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
KÖLN. Eine Theatergruppe trifft sich montags von 17 bis 19 Uhr im Paulushaus,
dem Begegnungshaus für psychiatrieerfahrene Menschen, Loreleystraße 7. Im
November sollen die gemeinsam entwickelten Ideen vorgestellt werden. Begleitet wird die Gruppe von Tanzpädagogin
Andrea Willimek und Gemeindereferentin
Birgitta Daniels-Nieswand. Der nächste
Termin ist am Montag, 9. Februar. Anmeldung unter Telefon (02 21) 3 76 63 39.
WORRINGEN. Zugunsten von Familien
wurde in der Gemeinde St. Pankratius im
Jahr 2009 die Spendenaktion „Worringer
Sterne: Sterne kaufen, Freude schenken“
von der Kolpingsfamilie ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr konnten mithilfe des Caritasausschusses 29 Familien beschenkt werden. Durch den Erlös
des Verkaufs von selbstgebastelten Holzsternen im Wert von je zwei Euro hatten
ausgewählte Familien die Möglichkeit,
aus einem Gutscheinkatalog ein Angebot
auszuwählen. Dabei handelte es sich um
Gutscheine für den Zoo, für Lebensmittel, Spielzeug oder für eine Teilnahme der
Kinder an der Ferienfreizeit.
DÜNNWALD. Unter dem Motto „Mit nem
Büggel un Musik im Hätz durch Dünnwald“ feiert die Gemeinde St. HermannJoseph im Jugendheim am Samstag, 31.
Januar, ab 18.11 Uhr ihre Pfarrsitzung. In
diesem Jahr wird besonders die Gruppe
„Büggel“ geehrt, die aus der Pfarrjugend
und der Bruder-Klaus-Siedlung stammt
und seit 50 Jahren besteht. Die Herren
spielen bei vielen karitativen Veranstaltungen. Auch bei der Einführung von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki traten sie im Priesterseminar auf. Seit vielen
Jahren machen sie auch bei der kölschen
Weihnacht in der Kapelle der Alexianer
zugunsten eines Missionsprojektes in
Peru und bei der Benefizveranstaltung in
der St.-Nikolaus-Kirche mit. Kartenbestellung unter Telefon (02 21) 60 48 54.
Monsignore Robert Kleine freute sich über die vielen
Geschenke für die Flüchtlingskinder.
(Foto: RUM)
wird, die Familien aufgenommen haben, die
zum Teil traumatisiert von Krieg, Gewalt
und Massakern nach Köln gekommen sind.
RUM
KÖLN. Die Kirche St. Kunibert sucht Interessierte, die Zeit haben, sich einmal in
der Woche für eine Stunde an der Kirchenaufsicht zu beteiligen – vor allem in
der Zeit dienstags ab 12 Uhr, mittwochsvormittags und für mittags. Weiteres im
Pfarrbüro unter Telefon (02 21) 12 12 14.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
KIRCHE UND WELT
Papst Franziskus besuchte in Manila auch ein Heim für Straßenkinder.
(Foto: KNA)
Klartext gesprochen
Die Asienreise von Papst Franziskus und ihre Botschaft
E
ine Woche lang hat Papst Franziskus Asien bereist. Der 78-jährige Lateinamerikaner sieht offenbar gerade hier die Zukunft.
Die High-Tech-Nation Südkorea, wo die Zahl
der Katholiken ebenso schnell wächst wie die
Wirtschaftskraft, besuchte er schon im August
2014. Nun kamen Sri Lanka mit seinen ethnischen und kulturellen Konflikten sowie die tief
katholischen, aber von krasser sozialer Ungleichheit geprägten Philippinen hinzu.
In Sri Lanka stand vor allem die Botschaft
der Versöhnung nach dem grausamen Bürgerkrieg zwischen Singhalesen und Tamilen
(1983-2009) im Mittelpunkt. Auch nach dessen Ende ist Sri Lanka eine ethnische Zweiklassengesellschaft geblieben. „Alle müssen
eine Stimme haben“, forderte Franziskus auf
der Insel im Indischen Ozean. Als erster Papst
reiste er auch ins Gebiet der besiegten tamilischen Rebellen. Die religionsübergreifende
Verehrung des Marienheiligtums Madhu dort
beeindruckte ihn sehr.
Gegenseitiger Respekt
Das interreligiöse Treffen in Colombo mit
Vertretern der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit, Hindus, Muslimen und der kleinen
Gruppe der srilankischen Christen erlebte einen Papst, der mit Hindu-Schal um die Schul-
tern auf gemeinsame Werte und gegenseitigen
Respekt pochte. Dass dieser Respekt vor allem
die volle Religionsfreiheit „ohne Zwang und
Einschüchterung“ erfordert, machte Franziskus bei der Heiligsprechung des „Apostels von
Ceylon“, Joseph Vaz (1651-1711), deutlich.
Fromm und arm
Auf den Philippinen wurde der „Papst der
Armen“ dann schließlich in Manila von Millionen Menschen begeistert empfangen. Acht von
zehn Bewohnern gehören im einzigen asiatischen Land mit großer katholischer Mehrheit
(außer Osttimor) der Kirche an. Sehr viele sind
fromm; das Elend ist krass. Gleich hinter den
Luxushotels an der Manila Bay schlafen selbst
Säuglinge auf dem Bürgersteig.
Für einen Staatsgast ungewöhnlich direkt
sprach der Papst denn auch die menschenverachtenden Zustände an. Die skandalöse Ungleichheit führe zu einer „kranken Gesellschaft“. Gewissermaßen in der Höhle des Löwen, der Residenz von Staatspräsident Benigno
Aquino, verurteilte Franziskus vor Regierung
und Parlamentariern eine hemmungslose Korruption, die Ungerechtigkeit zementiert und
die Armen bestohlen habe. Es brauche „einen
Wandel der Mentalität und des Herzens“. Auch
der teils sehr machthörigen Kirche des Lan-
44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
des schärfte Franziskus die Kernbotschaft des
Evangeliums ein: Bischöfe und Priester hätten
nicht dem Reiz der Annehmlichkeit, sondern
Jesus zu folgen und sich ganz in den Dienst der
Notleidenden zu stellen.
Zwar besuchte Franziskus keinen Slum wie
2013 in Rio de Janeiro. Dafür machte er einen
Abstecher zu den Opfern von Tacloban, wo der
Wirbelsturm „Haiyan“ vor einem guten Jahr
Tausende in den Tod gerissen hatte. Ein gelbes
Plastik-Cape, das er während der Messe über
seinen liturgischen Gewändern trug, ebenso
wie die 300 000 Gottesdienstbesucher, wurde
zum Symbol: Ich bin einer von euch. Kurz darauf musste der Papst aufgrund des Unwetters
vier Stunden früher als geplant nach Manila zurückfliegen.
Offenheit für das Leben
Dort traf Franziskus in diesen Tagen auch
Straßenkinder und Jugendliche. Er warnte vor
einer „ideologischen Kolonialisierung“ der Familie durch westlichen Einfluss. Die von ihm
geforderte „Offenheit für das Leben“ ist auf
den Philippinen derzeit sehr umstritten. Eine
Mehrheit sieht das immense Bevölkerungswachstum als Armutsgrund Nummer eins und
fordert Verhütungsmittel.
Christoph Schmidt
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Kontrolle abgeben und wachsen lassen
Pionierprojekt der Altenpastoral abgeschlossen – Netzwerkarbeit geht weiter
KÖLN. Es war ein Versuch, Ergebnis offen:
Drei exemplarische Projektstandorte (Brühl,
Erkrath und Zülpich), je ein Mitarbeiter als
„Netzwerkkoordinator“ und zwei Jahre Zeit,
im Seelsorgebereich eine Vernetzung der Altenpastoral zu schaffen. Das Fazit: positiv. „Ihr
habt Pionierarbeit geleistet“, lobte Petra Dierkes, Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbistum Köln bei der Abschlussveranstaltung vergangenen Donnerstag die Beteiligten des Projektes „Altenpastoral vor Ort –
zukunftsweisend vernetzt“. An allen Orten hat
das Projekt Früchte getragen, haben sich Akteure zusammengefunden und Neues auf die
Beine gestellt – vom ökumenischen Zentrum
für Senioren in Erkrath bis zu einem Generationenprojekt „Jung & Alt“ in Brühl.
Wie nachhaltig, das wird die Zeit zeigen.
„Netzwerke existieren nicht zwei Jahre, weil
ein Projekt auf zwei Jahre angelegt ist“, sagte
Dierkes. „Sie leben aus sich heraus – vielleicht
zwanzig Jahre, vielleicht zwei Monate. Unter
anderem deshalb sind sie ja so schwer zu steuern.“ Einen der Vorteile von Netzwerkarbeit
sieht Dr. Hedwig Lamberty von der Frauenpastoral in der großen Reichweite. „Durch netzwerken bekomme ich neue Anknüpfungspunkte und kann dadurch auch Leute gewinnen, die
nicht ,klassisch kirchlich‘ sind“, sagt sie. „Außerdem ermöglicht Selbstorganisation ein hohes Maß an Kreativität.“
Wie das konkret aussehen kann, erlebt
Christa Jakob aus Zülpich. Die pensionierte
Lehrerin hat sich von der Netzwerkkoordinatorin in ihrer Gemeinde ermuntern lassen, sich
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
Birgit Altmeyer von der Altenpastoral schaut sich gemeinsam mit den Ehrenamtlichen Ingo Meurers aus Erkrath und Christa
Jakob aus Zülpich die Früchte des Projekts „Altenpastoral vor Ort - zukunftsweisend vernetzt“ an.
(Foto: Becker)
einzubringen. „Seit einem Jahr treffen wir uns
jetzt schon regelmäßig einmal im Monat in der
Gruppe ,Alt werden, jung bleiben‘ und behandeln da die verschiedensten Themen“, berichtet
Jakob. „Was uns interessiert, legen wir von einem Termin zum nächsten fest – und dass uns
die Themen bald ausgehen, dass kann ich mir
wirklich nicht vorstellen.“
„Uns ist es ja immer ein Anliegen, dass alte
Menschen anders wahrgenommen und wertgeschätzt werden mit ihren Kompetenzen“,
sagt Birgit Altmeyer von der Altenpastoral.
Bei dem Projekt ging es aus ihrer Sicht vor
allem auch um einen Perspektivwechsel von
„Wir werden versorgt“ zu „Wir stellen selbst
was auf die Beine“. „Gerade älteren Menschen
traut man das ja oft noch weniger zu“, sagt sie.
Aber wenn man Rahmenbedingungen schaffe und den Menschen Freiraum lasse, nach ihren Fähigkeiten und Interessen etwas zu machen, „dann klappt das“. „Dann kommt vielleicht etwas anderes dabei heraus, als wir gedacht hätten, aber gerade das müssen wir als
Kirche meiner Meinung nach lernen: nicht immer alles vorgeben und regeln zu wollen, sondern auch mal Kontrolle abzugeben und wachsen zu lassen.“ Wünschen würde sich Altmeyer, „dass andere uns fragen: Wie hat das bei
euch geklappt? Welche Erfahrungen habt ihr
gemacht?“ Alle Projektbeteiligten stünden gerKB
ne Rede und Antwort.
➔➔ www.altenpastoral-koeln.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
KULTUR
Bereiten Sie sich auf Ostern vor
Kirchenzeitung und Katholisch-Soziales Institut laden ein
Feste wollen gefeiert werden – und das gelingt
umso tiefer und freudiger, wenn man sich gut
auf diese Feier vorbereitet hat. Deshalb laden
die Kirchenzeitung und das Katholisch-Soziale Institut wie in den Vorjahren zu einem
„Osterzyklus“ ein – ein paar Tagen der inhaltlichen und vor allem auch inneren Vorbereitung auf das Fest der Auferstehung des Herrn.
Vom Nachmittag des Palmsonntag, 29. März,
bis zum Morgen des Gründonnerstag, 2. April, können Teilnehmer im KSI in Bad Honnef Vorträge hören und Workshops besuchen,
Konzerte erleben und Gottesdienste feiern,
ausspannen und zu sich kommen.
Bei den Workshop-Angeboten vormittags
wird es unter anderem um meditative geistliche und liturgisch-rituelle Wege nach Ostern
gehen, um bewegte Tanzfreude, kreative Ma-
„Mons Palatinus“ heißt dieses Kunstwerk, das einen der sieben Hügel Roms zeigt. terialgestaltung und in einer Schreibwerkstatt
ums „Zeugnis geben!“. Die Gäste haben die
Wahl, an welchem Angebot sie teilnehmen
wollen.
Nähere Informationen zum Programm der
Vorbereitungstage auf Ostern und zu den Modalitäten der Anmeldung gibt es in kommenden Ausgaben der Kirchenzeitung oder beim
KB
KSI unter Telefon (0 22 24) 95 51 68.
(Foto: Boecker)
„Die Antike war bunt“
Carsten Weck stellt im Foyer des Maternushauses aus
„Zeichen der Antike“ lautet der Titel der
Ausstellung mit Werken des Solinger Künstlers Carsten Weck, die die Künstler-UnionKöln präsentiert. Noch bis zum 25. Februar sind die 30 ausdrucksstarken Werke des
45-Jährigen in der Kardinal-Frings-Straße
1-3 zu sehen.
„Die Antike war bunt“ ist ein Leitmotiv
des in Würzburg geborenen Malers für seine
Arbeit. Er fühle sich durch die Erkenntnisse
der modernen Wissenschaft hinsichtlich der
Farbigkeit vieler antiker Monumente in seinem künstlerischen Schaffen inspiriert und
bestätigt. „Aufgrund moderner Analysever-
fahren weiß man heute, dass zum Beispiel
der römische Trajansbogen ursprünglich einmal bunt wie ein holländischer Bonbonladen
gewesen sein muss“, sagt Weck. Viele seiner
Motive stammen aus den Themenbereichen
Geschichte, Archäologie und Religion. Seine Liebe zu Rom spiegelt sich in seinen Werken wider. Nach eigenen Worten sind fast
70 Prozent seiner Bilder durch Impressionen aus der Ewigen Stadt angestoßen worden. Wecks Kunstwerke zeichnen sich durch
eine außergewöhnliche Vielfarbigkeit aus.
Bevorzugt arbeitet der Künstler mit Buntputz, den er auf Schichtholz aufträgt. Dabei
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
handelt es sich um eine Fresco-Relief-Technik auf einem mobilen aber starren Bildträger. Verschiedene, unterschiedlich gefärbte
Putzschichten legt er übereinander. Dies ermöglicht ihm, Flächendarstellungen am Relief zu erzeugen. Die meisten der in der Ausstellung gezeigten Exponate sind Ölmalereien auf Leinwand. Vier Werke geben Motive
aus dem Heiligen Land wieder. Sechs Jahre
hat Weck darauf gewartet, im Maternushaus
ausstellen zu können. Der große Zuspruch,
den die Ausstellung finde, entschädige ihn
aber mehr als genug für die lange Wartezeit.
RB
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
BERICHT
Publizistischer Abwehrkampf mit Endstation Plötzensee
Vor 70 Jahren wurde Nikolaus Groß hingerichtet
V
ater, wohin gehst Du?“ Die
Worte zuckten Nikolaus
Groß immer wieder durch
den Kopf während seiner Monate in Einzelhaft. Seine noch
nicht fünfjährige Tochter Leni
hatte die bange Frage gestellt,
als an einem Wochenende
Männer in langen Ledermänteln auftauchten, den Vater abführten und in einer schweren
Limousine davonbrausten. Am
12. August 1944, gut drei Wochen nach dem Scheitern des
Attentats auf Hitler, hatte die
Gestapo auch den christlichen
Gewerkschafter und gelernten
Bergmann als Mitwisser des
Umsturzplans festgenommen.
Wohin würde sein Lebensweg
führen? Bis zuletzt hat Groß 2001 wurde Nikolaus Groß als Märtyrer seliggesprochen.
die Hoffnung auf Freiheit nicht
aufgegeben. Nachdem aber das Todesurteil lerhaus“ in Köln den Kurs der Katholischen
gefällt war, ging er gefasst seinen Weg. Vor Arbeiterbewegung.
70 Jahren, am 23. Januar 1945, wurde NikoUnbeirrt führte er den publizistischen Ablaus Groß in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
wehrkampf gegen die „Todfeinde“ der Republik: Kommunisten und Nationalsozialisten. Immer wieder predigte er unter Berufung
auf die Bischofskonferenz seinen Lesern,
Christlicher Gewerkschafter
dass der Nationalsozialismus zu „fundamentalen Wahrheiten des Christentums in schrofSein Lebensweg könnte dem Musterbuch fem Gegensatz steht“. Nicht ohne Stolz stellte
des christlichen Gewerkschafters entnom- Groß noch 1932 fest, dass den Nazis nur der
men sein. Im Ruhrgebiet geboren begann er Einbruch in die kommunistisch, nicht aber in
nach der Volksschule die Ausbildung in ei- die christlich und sozialdemokratisch organinem Blechwalzwerk. Später absolvierte er sierte Arbeiterschaft gelungen sei. Drei Moeine Lehre zum Kohlenhauer. 1917 trat er nate später ergriff Hitler die Macht. Bis dadem Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter
Deutschlands bei, ein Jahr später der Deutschen Zentrumspartei. Drei Jahre später
wechselte Groß von der Arbeit unter Tage an
den Schreibtisch eines Gewerkschaftsfunktionärs. Nach Bewährung in der Jugendarbeit wurde der strebsame junge Mann schon
bald in die Zentrale der christlichen Gewerkschaften nach Essen berufen und mit Tarifverhandlungen unter den heiklen Bedingungen einer galoppierenden Geldentwertung
betraut. 1923 heiratete er Elisabeth Koch,
mit der er sieben Kinder aufzog.
1927 fand Groß seinen Traumjob. Er wurde in die Redaktion der „Westdeutschen Arbeiter-Zeitung“ (WAZ) berufen, die er bald
als Chefredakteur leitete. Das Verbandsorgan
der katholischen Arbeiter- und Knappenvereine im Nordwesten erreichte Mitte der 20erJahre eine Auflage von rund 170 000 Exemplaren. Gemeinsam mit dem geistlichen Vorsitzenden, Präses Otto Müller, und dem Verbandssekretär Bernhard Letterhaus lenkte
Groß aus der Gewerkschaftszentrale „Kette-
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
hin hatte Groß als Publizist eine
klare und eindeutige Sprache
gepflegt. Unter der rüden Aufsicht des Propagandaministeriums entwickelte er ein feinsinniges Geschick, seinen Lesern
Botschaften verschlüsselt mitzuteilen. So antwortete er auf Verfolgungen jüdischer Mitbürger,
indem er an ihre patriotischen
Verdienste als Frontsoldaten im
Ersten Weltkrieg oder an die alttestamentliche
Verwurzelung
des Christentums erinnerte.
Und Groß erreichte seine Leser. Wenn sich zum „Dreikönigstreffen“ am 6. Januar Zehntausende katholischer Arbeiter
im Kölner Dom versammelten,
war dies eine politische De(Foto: KNA) monstration, die vom Regime
verstanden wurde: Von einem
Großteil der katholischen Presse werde ein
„dauernder heimlicher Kampf gegen den Nationalsozialismus“ geführt, urteilte Reinhard
Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei.
Der aktive Widerstand von Groß gegen
die NS-Diktatur musste zu seiner Verhaftung führen. „Er schwamm mit im Verrat,
muss folglich auch darin ertrinken“, schrieb
der Vorsitzende des Volksgerichtshofs, Roland Freisler, ins Todesurteil. Die Leiche von
Groß wurde verbrannt, die Asche verstreut.
Auf Betreiben des Bistums Essen hin sprach
ihn Papst Johannes Paul II. am 7. Oktober
2001 als christlichen Märtyrer selig. Anselm Verbeek
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AUS DEM ERZBISTUM
ZUR PERSON
aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln
bereich Bonn-Süd des Dekanates Bonn-Mitte/
Süd wegen Freistellung von der Arbeit für die
Zeit bis zum 29. Februar 2020 laut Vereinbarung zur Altersteilzeit.
LAIEN IN DER SEELSORGE
KLERIKER
Es wurden beauftragt:
Es starben im Herrn:
Cordula Diel als Pastoralreferentin in der
Krankenhausseelsorge in den Einrichtungen
des Malteser Krankenhauses in Bonn und
Rheinbach.
Agnes-Dorothee Deres mit Wirkung vom 1.
Februar als Pastoralreferentin an den Pfarreien St. Pantaleon in Buchholz, St. Trinitatis in
Neustadt/Wied-Ehrenstein, St. Laurentius in
Asbach, Rosenkranzkönigin in Asbach-Limbach und St. Antonius in Oberlahr und St. Bartholomäus in Windhagen im Seelsorgebereich
Rheinischer Westerwald des Dekanates Eitorf/
Hennef.
Es wurden entpflichtet:
Markus Geuenich mit Ablauf des 31. Januar
– unter Beibehaltung seiner übrigen Aufgaben
– als Pastoralreferent in der Schulpastoral im
Stadtdekanat Bonn und in den Kreisdekanaten
Euskirchen, Rhein-Erft-Kreis und Rhein-SiegKreis.
Monika Schwarz als Pastoralreferentin an den
Pfarreien St. Elisabeth in Bonn, St. Winfried
in Bonn, St. Quirinus in Bonn-Dottendorf und
St. Nikolaus in Bonn-Kessenich im Seelsorge-
Pater Gerardus Petrus Vos OSC, 88 Jahre.
Pater Ansgar Löhr SDS, 104 Jahre.
Pater Dr. Johannes Dammig OSCam, 94 Jahre.
Pfarrer im Ruhestand Jakob Mastiaux, 81 Jahre.
Pater Alexander Ultsch CMM, 82 Jahre.
Vom Erzbischof wurden ernannt:
Kaplan Alexandre Muanda Maymona – im
Einvernehmen mit seinem Heimatbischof sowie dem Nationaldirektor für Ausländerseelsorge – bis zum 31. Mai zum Kaplan in der
Seelsorge für französisch sprechende Katholiken in Bonn und Köln im Erzbistum Köln.
Prälat Johannes Schlößer weiterhin bis zum
31. Dezember zum Subsidiar an der Pfarrei St.
Petrus in Bonn im Dekanat Bonn-Mitte/Süd.
Pater Jan Urbanek SChr – im Einvernehmen
mit seinem Ordensoberen sowie dem Nationaldirektor für Ausländerseelsorge – zum Leiter der Mission cum cura animarum der polnischsprachigen Katholiken in Bonn im Erzbistum Köln.
Pfarrer Heinz Vogel weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an
den Pfarreien St. Cäcilia
in Düsseldorf-Benrath und
Herz Jesu in DüsseldorfUrdenbach im Seelsorgebereich Benrath/Urdenbach des Dekanates Düsseldorf-Benrath.
Diakon Rolf Meier weiterhin bis zum 31. Oktober
als Diakon mit Zivilberuf
zum Beauftragten für die
Seelsorge für Menschen
mit Hörschädigung in den
Kreisdekanaten Altenkirchen,
Rhein-Erft-Kreis,
Rhein-Sieg-Kreis und in
den Stadtdekanaten Bonn
und Düsseldorf sowie für
die Seelsorge für hörgeschädigte Senioren im
Kreisdekanat Euskirchen
und im Stadtdekanat Bonn.
Diakon Herbert Sluiter
weiterhin bis zum 31. Oktober als Diakon mit Zivilberuf zum Beauftragten
für die Seelsorge für hörgeschädigte Senioren im
Stadtdekanat Köln.
48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Diakon Theo Wild für die Dauer von einem Jahr zum Diakon im Subsidiarsdienst
an der Pfarrei St. Joseph und St. Antonius
in Bergisch Gladbach im Dekanat Bergisch
Gladbach.
Diakon Helmut Lohr weiterhin bis zum 30.
November zum Diakon im Subsidiarsdienst
in der Krankenhausseelsorge am Helios-Klinikum in Siegburg.
Pfarrer Christoph Heinzen zum Pfarrer an
den Pfarreien St. Severin in Ruppichteroth,
St. Maria Magdalena in Ruppichteroth-Schönenberg und St. Servatius in RuppichterothWinterscheid im Seelsorgebereich Ruppichteroth des Dekanates Neunkirchen.
Pfarrer Martin Wierling zum Pfarrer an den
Pfarreien St. Margareta in Neunkirchen-Seelscheid und St. Georg in Neunkirchen-Seelscheid und zum Rektoratspfarrer an der Rektoratspfarrei St. Anna in Neunkirchen-SeelscheidHermerath im Seelsorgebereich NeunkirchenSeelscheid des Dekanates Neunkirchen.
Pfarrer Günter Tepe weiterhin bis zum 31.
Dezember zum Subsidiar an den Pfarreien
St. Lucia in Bedburg-Rath, St. Georg in Bedburg-Kaster, St. Matthias in Bedburg-Kirchtroisdorf, St. Willibrordus in Bedburg-Kirdorf-Blerichen, St. Peter in Bedburg-Königshoven, St. Ursula in Bedburg-Lipp, St. Martinus in Bedburg-Kirchherten und St. Lambertus in Bedburg im Seelsorgebereich Stadt
Bedburg des Dekanates Bedburg/Bergheim.
Diakon Norbert Iseke weiterhin bis zum 31.
Januar 2016 zum Diakon mit Zivilberuf in der
Pfarrei St. Suitbertus in Heiligenhaus im Dekanat Mettmann.
Pfarrer Franz Lurz weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St.
Johannes Baptist in Bruchhausen, St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des
Dekanates Königswinter.
Der Erzbischof hat:
Pfarrer Karl-Josef Nies mit Ablauf des 31.
März von allen Aufgaben entpflichtet und in
den Ruhestand versetzt.
Pfarrer Pater Teodor Puszcz SChr – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen und
dem Nationaldirektor für die Ausländerseelsorge – als Leiter der Katholischen Polnischen
Mission in Bonn im Erzbistum Köln sowie als
Pfarrvikar an der Pfarrei St. Petrus in Bonn
im Dekanat Bonn-Mitte/Süd entpflichtet.
Diakon Erich Heinrich als Diakon mit Zivilberuf an den Pfarreien St. Lucia und St. Hubertus in Elsdorf-Angelsdorf, St. Mariä Geburt in Elsdorf, St. Laurentius in ElsdorfEsch, St. Martinus in Elsdorf-Niederembt, St.
Simon und Judas Thaddäus in Elsdorf-EschOberembt, St. Michael in Elsdorf-Berrendorf
und St. Dionysius in Elsdorf-Heppendorf im
Seelsorgebereich Elsdorf des Dekanates Bedburg/Bergheim entpflichtet.
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
AUS DEM ERZBISTUM
Forum für kirchliche
Öffentlichkeitsarbeit
„Zwischen Glas und Beton“ – Architektenfamilie Böhm
BAD HONNEF. Das 12. Forum für kirchliche Öffentlichkeitsarbeit findet vom 29. bis
30. Januar im Katholisch-Sozialen Institut
(KSI) in Bad Honnef statt. Die zweitägige
Veranstaltung dreht sich um die theologische Basis kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit
und fragt nach den erforderlichen Qualifikationen. Anhand von Fakten und Hintergründen diskutieren Fachleute aktuelle Kommunikationsinhalte im Dialog zwischen Kirche
und Gesellschaft. Das Forum wendet sich an
alle Verantwortlichen für die Presse und Öffentlichkeitsarbeit in den Diözesen, Verbänden, Hilfswerken und bei der Caritas. Die
Tagungsgebühr (inklusive Vollpension) liegt
bei 190 Euro. Anmeldungen werden entgegengenommen per E-Mail an [email protected]
oder unter Telefon (0 22 24) 95 51 68. Weitere Informationen gibt es im Internet. PEK
➔➔ www.ksi.de
BENSBERG. Zu einer Erkundung „Zwischen Glas und Beton“ lädt die Thomas-Morus-Akademie für Dienstag, 27. Januar, ein.
Bei der Busreise (8.30 Uhr ab Bensberg beziehungsweise 9 Uhr ab Köln) werden verschiedene Kirchen und andere Gebäude in
Köln besucht, die mit der Architektenfamilie
Böhm zu tun haben – von der liebevoll „Zitronenpresse“ genannten Kirche St. Engelbert
in Riehl, die Dominikus Böhm als Architekten schlagartig weltbekannt machte, bis zur
von Paul Böhm entworfenen Zentralmoschee
in Ehrenfeld, durch die auch eine Führung
gemacht wird. Die Teilnahme an der ganztägigen Exkursion (Rückreise gegen 19 Uhr)
kostet inklusive Mittagessen 122 Euro. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur
Anmeldung gibt es unter Telefon (0 22 04)
40 84 72.
KB
➔➔ www.tma-bensberg.de
Briefmarken für Kinder in Not
12.1. Thea Vogel, Bonn. Fam. Stachnik, Leverkusen. Silvia Kessner,
Lohmar. Josef Schöber, Düsseldorf.
Gerta Rieck, Bonn. Hannelore Wiegand, Köln. E. Schmitz, Lindlar. Walter Wolff, Bergisch Gladbach. Helga
Gorka, Neuss. Katharina Timmer,
Bergheim. Manfred Mackenthun,
Ratingen. 13.1. Elisabeth Jüssen,
Bornheim. Paul u. Ursula Plischke, Burscheid. Annette Schlichtherle, Hilden. Dorothée Wendling, Leverkusen. Margret Walbröhl, Wesseling. Jakob u. Agnes Schiffer, Bedburg. Brigitte Schröder, Monheim.
H.-Ludwig Ahrweiler, Bonn. Monika
Hey, Bonn. Brigitte Knetsch, Wuppertal. Walburga Weidenfeld, Elsdorf.
Maria Theresia Trenk, St. VincenzHaus, Köln. Doris Boecker, Bergheim. 14.1. Maria Königsfeld, Hennef. Gerty Bär, St. Augustin. Hannelore Dirkmann, Duisburg. Maria
Jung, Meerbusch. Ursula Leßmann,
Wuppertal. Johannes Rüschen, Köln.
U. Breuer, Bornheim. Josef Mzyk,
Düsseldorf. Hildegard Klomfaß, Erkrath. Marita Zimmermann, Glessen. E. Bollig, Dersdorf. Erika Steinbach, Lindlar. 15.1. Christel Putsch,
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
Remscheid. Gertrud
Schmitz, Kalenborn.
Ottilie Braun, Köln.
Ingeborg
Klinkenberg, Köln. St. Thomas Morus, Mettmann. Maria Kania,
Hausen.
Hildegard
Kreutzberg, Roisdorf.
Martin Heuser, Kürten. Elli Kranz, Haan.
Cläre Esser, Vettweiß. Else Jipps, Langenfeld. Gisela Puschnegg, Marienheide. Anna Mösch, Zülpich. Carola Müller, Overath. Helga Schmitz, Solingen.
Msgr. Wilhelm Höhner, Asbach. Sybille Pick und Hans Schmidt, Euskirchen.
16.1. Tina Schmitz, Todenfeld. Sigrid
Flosbach, Wipperfürth. Erna Streck,
Mittelhof. Sigrid Limmer, Verden. Sybille Strotmann, Bonn. 19.1. Friedrich
Engels, Köln. E. Diegeler, Siegburg.
Margret Theunissen, Wipperfürth. Ingrid Moebus, Meckenheim. Maria
Jugl. Rösrath. D. Figge, Düsseldorf.
Lea May, Dormagen. Marit May, Dormagen. Gottfried Adolph, Wesseling.
Hiltrud Herpertz, Neuss. Hans Baumann, Euskirchen. Elfriede Hoffmann,
Köln. Maria Falkenstein, Euskirchen.
Allen Sammlern sei herzlich gedankt.
Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an
die Kirchenzeitung für das Erzbistum
Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49
SCHÖNES ZUHAUSE
Der Gaumen schaut mit
Ziegenkäse-Tarte, wie es sie beim „Tag der offenen Küche“ in der Familienbildungsstätte gab
D
as Auge isst mit, sagt man gerne. Beim
Tag der offenen Küche in der Familienbildungsstätte Leverkusen (siehe Seite 38)
galt umgekehrt: Der Gaumen schaut mit. Für
die Gäste, die gekommen waren, um sich die
neuen Räumlichkeiten anzusehen, gab es nämlich verschiedene Leckereien zu probieren, die
die Kursleiterinnen und -leiter in der neuen Küche zubereiteten. Unter anderem diese Ziegenkäse-Tarte von Koch Stephan Romanus.
Zutaten:
1 Scheibe Tiefkühl-Blätterteig (quadratisch)
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 Stiele Thymian (frisch oder getrocknet)
1 Eigelb
200 Gramm Ziegenfrischkäse
4 Ziegenfrischkäsetaler
Preiselbeeren aus dem Glas
Salz und Pfeffer
Knoblauchsprossen
nach Belieben luftgetrockneten Schinken
Zubereitung:
Teigplatten nebeneinander legen und auftauen lassen. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Thymian zupfen. Mit dem Ziegenfrischkäse vermischen und gut mit Salz und Pfeffer abschmecken. Von den Teigquadraten an
jeder Seite einen zirka fünf Millimeter dünnen Streifen abschneiden. Die Quadrate auf
ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und an den Rändern mit etwas Wasser
Die kleinen Tartes sind dekorativ und gut aus der Hand zu essen.
bestreichen. Die Teigstreifen auf die Ränder
legen, dabei die Enden übereinander legen
und leicht andrücken. Eigelb verquirlen und
die Randstreifen damit bestreichen. Alles im
vorgeheizten Backofen zirka acht Minuten
backen. Anschließend die Frischkäsecreme
in die Tarte füllen und je einen Käse-Taler
(Foto: Becker)
darauflegen, mit Thymian bestreuen und bei
gleicher Temperatur ungefähr 15 Minuten
weiterbacken.
Mit Preiselbeeren anrichten und mit
Knoblauchsprossen und Frühlingszwiebeln
– in der nicht vegetarischen Variante zusätzlich mit Schinken – garnieren.
KB
Kochen mit
... Milch und Honig
Kochen für
Kochen mit
... Single-Haushalte ... ganz viel Liebe
Zu einer Reise ins kulinarische Paradies lädt
Kochbuchautorin Helga Schmidt für Dienstag, 3. Februar, 18.15 bis 22 Uhr in die Familienbildungsstätte nach Leverkusen ein.
„Kochen mit Milch und Honig“ heißt nämlich der Kurs, bei dem sowohl herzhafte als
auch süße Gerichte zubereitet werden. Insgesamt 16-mal kommen „Milch und Honig“
in der Bibel als Inbegriff des Paradieses vor.
„Milch passt hervorragend zu Desserts, aber
auch Hauptgerichten gibt sie ein besonderes
Aroma“, sagt Schmidt. „Und in Milch marinierte oder gekochte Speisen erfreuen sowohl Gourmets als auch diejenigen, die Wert
auf leichte Ernährung legen.“ Die Teilnahme
kostet 16,50 Euro. Mehr Informationen gibt
es unter Telefon (02 14) 83 07 20.
KB
➔➔ www.fbs-leverkusen.de
Tipps und Tricks rund ums Kochen für den Minihaushalt verrät Referentin Heike Hobusch am
Samstag, 7. Februar, 11 bis 14.45 Uhr im ASGBildungsforum in Düsseldorf. Nicht nur Rezepte sind meist auf vier Personen ausgerichtet,
auch die Packungsgrößen von Lebensmitteln
sind häufig nur für mehrere Personen geeignet.
Doch der Griff zu Fertigprodukten muss nicht
der einzige Ausweg sein. „Wir ermitteln die für
Singles richtige Menge der Zutaten und wie
diese ohne Probleme vorbereitet und für mehrere Tage genutzt werden können“, heißt es in der
Kursankündigung. „Wir bereiten in stressfreier Runde ein leckeres Menü zu, das wir dann
gemeinsam genießen. Die Teilnahme kostet 32
Euro. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (02 11) 1 74 00.
KB
➔➔ www.asg-bildungsforum.de
50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Da Liebe bekanntlich durch den Magen geht,
laden die Katholische Familienbildungsstätte
Haus der Familie Wipperfürth und das Referat für Ehepastoral Rhein- und Oberberg
zum „etwas anderen Valentinstag für Paare“ ein. Dieser findet am Freitag, 6. Februar, 18.30 bis 22 Uhr im Haus der Familie in
Wipperfürth statt. Beim gemeinsamen Zubereiten eines mehrgängigen Menüs können
sich die Paare Fragen stellen wie zum Beispiel „Was gibt unserem Leben eigentlich
Würze?“, „Was ist das Salz in der Suppe?“
oder „Brauchen wir eigentlich mal ein paar
neue Zutaten für unsere Liebe?“. Die Teilnahme kostet 30 Euro pro Paar. Einzelheiten
zum Kurs und zur Anmeldung unter Telefon
(0 22 67) 85 02.
➔➔ www.hdf-wipperfuerth.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Sehen, staunen, entdecken
Spannende Broschüre führt durch Kölner Minoritenkirche
W
enn Dich jemand fragt, was denn die
„wichtigste“ Kirche in Köln oder sogar in unserem Erzbistum ist, dann
wirst Du vermutlich nicht lange überlegen
und sagen: natürlich der Kölner Dom! Er ist
immerhin die Hauptkirche des Bistums und
ein riesiges Gotteshaus, das Touristen aus aller Welt besuchen. Stellt man dieselbe Frage
aber einem der weltweit 400 000 Mitglieder
des sogenannten „Kolpingwerks“, fällt die
Antwort wohl anders aus: Am wichtigsten
ist vielen von ihnen die Kölner Minoritenkirche. Warum? Hier liegt der Namensgeber
des Kolpingwerks – das ist ein internationaler Verband, der sich unter anderem für junge
Menschen und Familien einsetzt – begraben:
Adolph Kolping. Aber die Minoritenkirche
hat noch viel mehr zu bieten als das Kolpinggrab. Wenn Du einmal auf Entdeckungstour
durch das Gotteshaus gehen willst, dann gibt
es einen guten Begleiter dafür: die neue Broschüre „Die Minoritenkirche für Kinder“.
In dem Kirchenführer, der auch für neugierige Erwachsene interessant ist, kannst Du
zwischen zwei „Touren“ wählen. Zunächst
die „Action-Tour“, bei der es gilt aktiv zu
werden, zu rätseln, zu schätzen und zu bauen. Dabei wirst Du an neun wichtige Stationen in der Minoritenkirche geführt. Zur Orientierung hilft dabei auf den Seiten immer
ein Grundriss – also eine kleine Karte – des
Gotteshauses, auf dem die jeweilige Station
mit einem roten Punkt markiert ist. So geht
es etwa zum Grabmal Adolph Kolpings, zum
beeindruckenden Hochaltar oder zum großen
Glaskreuz, das von der Decke hängt. Dazu
gibt‘s jeweils Aufgaben: zum Beispiel ein bestimmtes Detail auf einem Bild in der Kirche
zu finden. Oder die sogenannten Spitzbögen –
also die hohen, schlanken Fenster des Gotteshauses – nachzubauen; die Holzbausteine dafür kann man in der Kirche ausleihen!
Im „Faktencheck“ sind
Aha-Erlebnisse garantiert
Neben der ersten, der Action-Tour, die immer auf der linken Seite der Broschüre steht,
gibt es noch eine zweite Tour: den „Faktencheck“, der jeweils gegenüber auf der rechten Seite zu finden ist. Hier gibt‘s allerhand
Wissenswertes über die Minoritenkirche, aber
Hier gibt‘s viel zu entdecken: Die Minoritenkirche St. Mariä Empfängnis stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das
Gotteshaus liegt nicht weit vom Dom entfernt am Kolpingplatz in der Kölner Innenstadt.
(Fotos: Boecker)
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
auch über das Kolpingwerk und dessen Namensgeber Adolph Kolping. Aha-Erlebnisse
sind dabei garantiert. Zum Beispiel hat sich
Ulli direkt die Frage nach dem komischen
Namen gestellt: warum „Minoritenkirche“?
Die Antwort findest Du im Faktencheck. Das
Gotteshaus heißt so, weil es als Klosterkirche der sogenannten „Minoriten“ erbaut wurde – das sind Ordensbrüder, die zur Gemeinschaft der Franziskaner gehören. Am Ende
der knallbunten Broschüre kannst Du noch
ein Kolping-Rätsel knacken, indem Du Dein
(neu erworbenes) Wissen über die MinoritenTOBIAS GLENZ
kirche unter Beweis stellst.
Die Broschüre „Die
Minoritenkirche für
Kinder“ des Kolpingwerk
Diözesanverbands Köln
kann für 2,50 Euro plus
Porto im Diözesanbüro
unter (02 21) 2 83 95 11
bestellt werden.
Das Grab Adolph Kolpings in der Minoritenkirche. Rechts hinten die
orange-schwarze Fahne des Kolpingwerks.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51
FAMILIE
Stärkung erfahren –
nicht nur im Mahl
Feier der Erstkommunion, wenn die Eltern
getrennt leben oder geschieden sind
F
rage: Unsere Enkeltochter geht demnächst
zur Erstkommunion. Sie freut sich sehr
auf das Fest. Allerdings leben ihre Eltern,
unsere Tochter und ihr Vater, seit einem Jahr
getrennt und sind immer noch sehr zerstritten. Neulich kam sie mit der Sorge zu uns, wer
denn zum Fest eingeladen werden soll. Wir
wollen uns nicht einmischen, suchen aber auch
einen Weg, wie wir für unsere Enkeltochter in
dieser Situation gute Großeltern sein können.
A
ntwort: Gut, dass Ihre Enkeltochter Sie
als Ansprechpartner hat, um Ihre Sorgen
zunächst einmal los zu werden. Wie Sie
ja schon schreiben, ist Ihnen klar, dass die Verantwortung für die Festgestaltung bei den Eltern liegt. Daher sollten Sie zunächst einmal
mit Ihrer Enkeltochter besprechen, ob sie einverstanden ist, dass Sie mit der Mutter über
ihre Sorge sprechen, oder ob sie vielleicht nur
einen Ort sucht, wo sie einmal in Ruhe über ihren Kummer reden kann.
Trifft nur das Letztere zu, so kann ein hilfreiches Gespräch darin bestehen, dass Ihre Enkeltochter einfach einmal in Ruhe ihre Vorstellungen äußern kann, was sie sich wünscht
und was sie für realistisch hält und was sie
vielleicht auch traurig macht, weil es ihr nicht
möglich erscheint. Ihre Rolle als Großeltern
könnte dann sein, ihr zu helfen, eine realistische Einschätzung der Möglichkeiten zu finden und sie auch zu trösten, dass manches
Wünschenswerte derzeit nicht oder noch nicht
geht. So wie Erstkommunion Teilhabe an dem
stärkenden von Gott geschenkten Mahl bedeutet, könnte sie bei Ihnen dann erfahren, dass
sie trotz dieser traurigen Erfahrung bei Ihnen
Stärkung und Verständnis erfährt.
INFO
Die Ehe- und Lebensberatung des Bistums Trier hat einen Flyer erstellt, der
weitere Anregungen zum Thema enthält und auf deren Internetseite unter
„Hier gibt‘s Infos“ => Info-Blätter/Flyer
=> „Erstkommunion feiern nach Trennung oder Scheidung der Eltern“ angesehen werden kann.
➔➔ www.lebensberatung.info
Sollte die Enkeltochter einverstanden sein, dass Sie
mit der Mutter über
die Festgestaltung
reden, könnten Sie
behutsam das Gespräch suchen. Tun
Sie dies möglichst
ohne eine Richtung
vorzugeben, sondern helfen Sie Ihrer Tochter lediglich
dabei auszuloten,
wie auf die Wünsche Ihrer ja schon
„großen“
Enkeltochter eingegangen
werden kann. Vielleicht tut es auch
Ihrer Tochter gut,
mit Ihnen einmal in Es ist ein wichtiger Tag: Wenn die Eltern getrennt sind, sollte bei der Erstkommunionfeier
Ruhe zu überlegen, daher auf eine möglichst gute Atmosphäre für das Kind geachtet werden. (Foto: Boecker)
ob es möglich ist,
gemeinsam zu feiern oder ob es gerade pas- Gemeinschaft auch mit ihren Schwierigkeiten
sender ist, eine Form zu finden, wie getrennt behutsam gelebt wird, kann den bleibenden
gefeiert werden kann. Es könnten auch Über- Wert dieses Festes stärken. Kinder, deren Ellegungen hilfreich sein, wie Geschenke so ab- tern getrennt sind, brauchen es, dass ihrer begestimmt werden, dass Ihr Enkelkind erleben sonderen Situation Rechnung getragen wird,
kann, es gibt weiterhin ein gemeinsames Sor- und es ist sicher wünschenswert, wenn auch
gen um sie. Für Ihre Enkeltochter ist sicher bei der Kommunionvorbereitung in einer Pfarwichtig, dass es eine Lösung gibt, die ehrlich rei diese Aspekte Berücksichtigung finden.
Und sollte die Zeit noch nicht reif sein für
und respektvoll ist, also berücksichtigt, was
versöhnliche Gesten, so könnte es gerade aus
ohne zu viel an Verkrampfung möglich ist.
Ihrer Rolle als Großeltern eine Chance sein,
etwas von der Hoffnung zu vermitteln, dass
auch Trauriges durchgestanden werden kann
Was ist an Versöhnlichkeit möglich?
und man den Blick auf das Gelingende lenken
kann. Dafür wäre natürlich wünschenswert,
Ein solches Fest kann ja durchaus auch eine dass Sie selber nicht zu sehr parteilich in dem
Walter Dreser
Herausforderung sein zu überdenken, was den Familienstreit sind.
Eltern an Versöhnlichkeit auch zur Entlastung
des Kindes und mit Rücksicht auf seine Bedürfnisse möglich ist. Für Ihre Enkeltochter
Unser Autor ist Leiter
wäre es sicher ein schönes Geschenk, erleben
der Erziehungs- und
zu können, dass ihre Eltern, selbst wenn ihre
Familienberatungsstelle
Beziehung als Paar gescheitert ist, für das Kind
für Eltern, Kinder und
eine möglichst gute Atmosphäre schaffen wolJugendliche in Erftstadtlen, wo es die Liebe beider Eltern spüren kann.
Lechenich, Telefon (0 22 35)
Das ist wichtiger als die äußere Form.
60 92, E-Mail: info-ebe@
Alles was Ihrer Enkeltochter hilft, dass das
caritas-rhein-erft.de
Fest des Aufgenommenwerdens in die christliche Mahlgemeinschaft so gestaltet wird, dass
52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
LESERFORUM
Im Johannes-Evangelium nennt Jesus sich selbst den Weg, nicht den Parkplatz oder den Bunker. Sprechversuche über den Glauben möchten Hindernisse und Sprach-Verstecke auf dem
Glaubensweg aus dem Weg schaffen. Unser Bild: Bunkerelement in der Normandie.
(Fotos: Raspels)
Neue Sprechversuche
Fortsetzung der Reihe „Sprechen Sie kirchisch?“
K
ennen Sie das: Sie wollen etwas ganz Wichtiges sagen und . . . finden keine Worte dafür? Oder noch schlimmer: Sie haben Worte gefunden und sagen sie, aber die Anderen sehen
Sie nur verständnislos an! So geht es oft, wenn
wir über unseren Glauben reden möchten. Da
fallen uns Worte ein, die wir öfter gehört oder
gelesen haben. Wenn wir sie aber auf der Zunge zergehen lassen, kommen sie sogar uns selber irgendwie leer vor. Sprechblasen ohne Inhalt. Ehrwürdige Worte sind dabei: Durch viele
Jahrhunderte haben sie Menschen ernährt, aber
heute sagen sie den meisten Leuten wenig oder
nichts. Deshalb beginnen wir in dieser Ausgabe
– nach längerer Pause – wieder mit unserer Reihe „Sprechen Sie kirchisch?“
Weihbischof Ansgar Puff hat uns neulich in
dieser Zeitung Impulse aus dem „Apostolischen
Schreiben Evangelii Gaudium“ – „Die Freude
des Evangeliums“ – von Papst Franziskus weitergegeben. Einer davon hatte die Überschrift:
„Eine neue Sprache!“ Es ist bestimmt im Sinne
des Papstes, wenn wir mutig suchen und auch
sprachlich „an die Ränder gehen“, ohne Angst
und im Vertrauen. Kennen Sie das Lied „Singt
dem Herrn alle Völker und Rassen“? Da hieß es
schon vor Jahrzehnten: „Sucht neue Worte, das
Wort zu verkünden, neue Gedanken, es auszudenken…!“ Ja, vor neuem Sprechen muss neues Denken stehen: „Was sagt mir, uns heute dieses alte Wahrheit?“ Ich höre noch Josef Kardinal Höffner (1906 bis 1987) sagen: „Die Kirche
ist nicht dazu da, Schlacke zu hüten, sondern
ein Feuer am Brennen zu halten!“
Die Kirche sind wir alle, das spricht sich
mehr und mehr herum. Nicht nur die Theologen. Für die Übersetzung der traditionsreichen
Worte in unsere Sprache gibt es auch im Erzbistum Köln unzählige Fachleute. Deshalb sind
Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch wieder
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
herzlich gebeten, zu schreiben, was Ihnen zu
diesem Thema einfällt, welche Worte der kirchlichen Sprache Ihnen unverständlich sind, aber
auch, welche neuen Worte Ihnen einfallen,
wenn sie hier wieder Vorschläge lesen, die unseren Zeitgenossen verständlich sein könnten.
Wussten Sie übrigens, dass unsere Reihe
„Sprechen Sie kirchisch?“ eine Tochter bekommen hat? Schon seit Pfingsten 2013 gibt es jeden Sonntag im Kölner Domradio, etwa ab 9.50
Uhr, vor der Übertragung eines Gottesdienstes,
ein kurzes Gespräch über einen Begriff kirchlicher Sprache, der nicht mehr ohne weiteres verständlich ist.
Selbst heiligste Dogmen sind Sprechversuche
Selbstverständlich ist dieses Unternehmen
noch viel anspruchsvoller als andere Übersetzungsarbeit; denn wir möchten ja im Kern Unaussprechliches sagen. Wir möchten von dem
Unvorstellbaren sprechen, der sich in dem Mitmenschen aus Nazareth uns vorgestellt hat. Im
Glauben vertrauen wir, von dem Unbegreiflichen berührt zu sein. So wird das Reden über
unseren Glauben kaum lautstark und selbstsicher, sondern bescheiden, leise und eher stotternd sein. Selbst die heiligsten Dogmen sind
Sprechversuche! Das lernten wir jedenfalls vor
über 50 Jahren bei Professor Josef Ratzinger an
der Bonner Universität: „Die Lehrsätze der Kirche sind Wegweiser an Gabelungen, die in einer bestimmten Zeit zeigen, in welche Richtung
der Weg weitergeht!“ Im Johannes-Evangelium nennt Jesus sich selbst den Weg, nicht den
Parkplatz oder den Bunker. Und wenn da anschließend zu lesen ist (Joh 14,6) er sei auch die
Wahrheit und das Leben, dann wird mir deut-
lich, dass die Wahrheit immer ein Weg ist und
nur deshalb zum Leben führt.
Den richtigen Weg suchen, das kann sehr
mühsam und auch gefährlich werden! Ja, aber
wir haben – Gott sei Lob und Dank – für Aussagen unseres Glaubens noch mehrere andere
Sprachen, die ohne viele Worte auskommen:
Da ist die „Tat-Sprache“, die Jesus selbst höchst
eindrucksvoll gebraucht. Wir sagen heute Caritas oder Diakonie und merken, dass zum Beispiel jetzt in unserem Einsatz für Flüchtlinge,
die „neuen Nachbarn“, viele Leute aufhorchen
und sogar mithelfen, die sich bisher kaum für
eine Predigt interessiert haben. Wir haben, gerade in unserer Kirche, einen reichen Schatz an
Zeichensprache: Wenn sich zum Beispiel viele
drängen, um mit zwei gekreuzten brennenden
Kerzen vor ihrem Gesicht persönlich gesegnet
zu werden, kommt weit mehr herüber als Worte
sagen können. Unsere Rituale, ja das Gesamtkunstwerk Liturgie, liebevoll und sorgfältig gefeiert, spricht den ganzen Menschen an, auch
wenn manche Worte unverständlich bleiben.
Schließlich können wir im Singen und Musizieren von unserer Freude an Gottes Zuneigung „sprechen“. Das kann noch tiefer gehen
als die beste Rede. Drei Sprachen, die nicht nur
vom treffenden Wort abhängen. Das ist ein großer Trost in unserer gegenwärtigen Sprachnot.
Trotzdem brauchen wir auch neue Worte, Worte
die zu Herzen gehen. Heute. Gerhard Dane
Unser Autor,
Monsignore Gerhard
Dane, ist Pfarrvikar
im Seelsorgebereich
Stadt Bedburg.
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RÄTSEL
Das kann man zum Beispiel im Theater erleben.
Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 3 sehen Sie in der Rätselmitte.
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015
BUNTE SEITE
Sie: „Das Auto ist kaputt. Es hat Wasser im
Vergaser.“ Er: „Wasser im Vergaser? Das ist
doch lächerlich. Ich werde das mal prüfen.
Wo ist denn das Auto?“ Sie: „Im Swimmingpool...“
Treffen sich zwei Schnecken, die eine hat
ein blaues Auge. Fragt die andere: „Wie ist
dir das denn passiert?“ – „Tja, als ich gestern heimging, schoss plötzlich ein Pilz aus
dem Boden.“
„Aber Herr Ober, der Kaffee ist ja kalt!“ –
„Gut dass Sie mir das sagen, mein Herr! Eiskaffee kostet nämlich einen Euro mehr.“
„Ich glaube, so ein Leben im Zoo verweichlicht die Tiere kolossal...“
schön, Herr Schmidt. Aber darf ich Sie dann
bitten, Ihren Sohn anzuleinen? Der läuft jeden Abend zu meiner Tochter.“
Herr Schmidt hält seinen Nachbarn auf der
Straße an. „Herr Eberhardt“, sagt er, „ich
muss Sie bitten, Ihren Hund anzuleinen. Er
läuft jeden Tag zu meiner Hündin!“ – „Na
23. Januar 2015 | Ausgabe 4/15
„Wenn ich nicht daheim bin, lasse ich wegen
(Cartoon: Jakoby)
der Einbrecher immer das Licht brennen!“ –
„Aber die haben doch Taschenlampen...“
In der Boutique. Sie: „Welches Kleid findest
du am schönsten?“ Er: „Das, was du anhast.“
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BERICHT
Gottfried Böhm wird 95
Sommer 2014: Der Architekt auf dem Dach „seines“ Doms
Mit der gesamten Architektenschaft gratulieren wir einem ihrer renommiertesten
Vertreter in Deutschland, dem weltbekannten Baumeister Gottfried
Böhm, zur Vollendung
seines 95. Lebensjahres
am 23. Januar. Wiederholt wurden seine mit dem
Pritzker-Preis und zahllosen wichtigen Anerkennungen ausgezeichneten Leistungen im Städtebau und
öffentlichen Hochbau gewürdigt. Auch für den Kirchenbau der Moderne, deren Anfänge seines Vaters
Dominikus er eigenständig fortentwickelte, setzte
Böhm Maßstäbe. Allein für
das Erzbistum plante er 23
Kirchenneubauten, darunter die expressive Bauskulptur der Nevigeser Wallfahrtskirche, den größten Bau nach dem Kölner
Dom.
Diese für den deutschen Nachkriegskirchenbau beispielhafte und weltbekannte Konstruktion benötigt nach über 40-jäh-
56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
riger Standzeit aktuell eine Überarbeitung
der Dachflächen. Hier wacht der Jubilar,
allen Beschwernissen des Alters trotzend,
über die Auswahl der richtigen
Sanierungsdetails,
Anpassung der Oberflächenstrukturen und Farbwerte der vorgesehenen
Betonbeschichtung.
Die
kleine Aufnahme zeigt ihn
im vergangenen Frühjahr
auf dem Dachgerüst in 28
Metern Höhe bei der Begutachtung der frisch angelegten Musterflächen. Auf
dem großen Bild sieht man
in das Innere des Mariendoms
Diese
Glückwünsche
schließen unsere Dankbarkeit ein für ein unermüdliches Schaffen
und stetiges Engagement um einen wirklich zeitgenössischen Ausdruck der Räume für liturgisches und diakonisches Handeln unserer Pfarrgemeinden.
Martin Struck
Erzdiözesanbaumeister
Ausgabe 4/15 | 23. Januar 2015