Köln Nachrichten: Mit „Linie 15“ ins Paralleluniversum Chorweiler
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Köln Nachrichten: Mit „Linie 15“ ins Paralleluniversum Chorweiler
Mit „Linie 15“ ins Paralleluniversum Chorweiler 13.05.2013 10:00 von:(ehu) Schlagwörter: Köln-Chorweiler,Theaterprojekt,Berufsorientierung,Grips-Theater,Anleitung Wie geht's weiter, wenn das Mädchen schwanger ist und der Freund untergetaucht ist? Plakat-Ausschnitt zu "Linie 15". © Planet Kultur Köln Selbstbewusst und selbstironisch sind die 18 jungen Frauen und Männer, die sich derzeit auf die Bühne der Halle Kalk wagen. Eine gehörige Portion schauspielerisches, tänzerisches und sängerisches Talent haben die Laiendarsteller noch dazu. Auf den Spuren des Erfolgsmusicals „Linie 1“ machen sie sich auf die Fahrt in den Kölner Stadtteil Chorweiler. Mit „Linie 1“ setzte das Berliner „Grips-Theater“ für Kinder und Jugendliche der U-Bahn-Linie ein Denkmal, die vor der Wende die Hauptstadt von Ost nach West durchquerte und dabei die Metropole mit all ihren Facetten „erfuhr“. In Köln entspricht dem die Linie 15 von der Südstadt bis eben ins Multi-KultiChorweiler. Dem Kölner „Paralleluniversum“, wohin kaum ein Kölner den Weg kennt und wo Touristen fast täglich die Geiselnahme in einer Kita erleben können, wie das Publikum erfährt. In der U-Bahn versammelt sich das schrille Spektrum Kölner Typen Alles spielt sich auf einer U-Bahn-Station und in der U-Bahn selber ab. Hier trifft sich ein buntes Kaleidoskop Kölner Typen: Kleinkriminelle, eingebildete Akademiker, Fremdenhasser, Nachtschwärmer, Gamer, Touristen, Bettler, Straßenkehrer und Putzfrauen, Machos, Homosexuelle und schrille Transen, Drogensüchtige und Drogenhändler, wildgewordene Kinder, Kioskbesitzer – und natürlich Kontrolleure und das Spektrum der U-Bahn-Fahrgäste. Als roter Faden zieht sich die vergebliche Suche einer Ausreißerin nach ihrem Freund durch die Geschichte. Dazwischen kurze Szene, bissige Dialoge, Gesangs- und Tanzeinlagen. Mitreißendes ist dabei, das zu Mitklatschen und Szenenapplaus animiert, aber auch Komisches, Stilles und Tragisches. Es geht dabei um Liebe, Erziehung, Rassismus, Selbstmord, Vergnügen und Zukunft. Bei der Premiere war anfangs noch ein gehöriger Schuss Lampenfieber spürbar. Doch das hatte sich spätestens nach der Pause gelegt. Am Ende ernteten alle – Regisseurin Lisa Mehnert und das Technikteam eingeschlossen – langen Beifall. Der Verein „Planet Kultur“ hilft Jugendlichen auf dem Weg in den Beruf „Linie 15“ ist ein Projekt des Kölner Vereins „Planet Kultur“. Dessen Ziel ist es seit 2006, Jugendlichen zwischen 17 und 25 Jahren unter dem Motto „Integration durch Teilhabe“ den Weg zwischen Schule und Beruf zu ebnen. Sie spiegeln die Vielfalt der Nationen wieder, die in Köln leben, viele von ihnen sind Flüchtlinge. Unterstützt wird es unter anderem vom Kölner Jobcenter. Das Projekt dauert ein Jahr, in dem nicht nur ein Theaterstück erarbeitet wird, sondern auch Schulabschlüsse nachgeholt werden können. „Linie 15“ – weitere Termine: bis 16.5., jeweils 19.30 Uhr, Halle Kalk, Neuerburgstraße, Köln-Kalk. Karten: Kartenservice im Opernhaus, Offenbachplatz, 50677 Köln, Mo-Fr 10-18.30 Uhr, Tel. 0221 / 22