geht es zum Erfahrungsbericht von Stephan.
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geht es zum Erfahrungsbericht von Stephan.
TOUR BERICHT CRAFT BIKE TRANS GERMANY Tag vor dem Tourstart in Erbach (jetzt wird es ernst) Um 15.00 Uhr waren die letzten Sachen eingepackt um pünktlich im Zeitplan mich durch Sabine, Markus & Leo Seipel nach Erbach fahren zu lassen. Nach der Ankunft war eine kleinere Aufregung in meinem gebuchten Hotel! Da sich in Erbach der Aufenthalt durch die Streckenänderung um einen Tag verschoben hat, hat der Wirt nur noch ein Einzelzimmer mit Beistellbett für mich und meinen Kollegen zur Verfügung gehabt. Dies hat eigentlich ausgereicht, da es ein großes Einzelzimmer war. Anschließend haben wir unsere Startnummern geholt. Nach der Nudelparty und Streckenbriefing haben wir den ersten Tag bei einem Sparziergang durch Erbachs Altstadt ausklingen lassen. 1. Etappe Erbach-Frammersbach (Riesen Unterstützung) Die erste Etappe wurde bei perfektem Wetter erst um 11.00 Uhr gestartet, alle restlichen Etappen sind dann schon um 9.00 Uhr morgens gestartet worden. Zu jedem Start wurden wir noch einmal von Highway to hell von AC/DC motiviert! Die ersten Kilometer sind dann auch recht gut und zügig vorbei gegangen. In Rüdenau hatte ich dann aber leider meinen ersten „Platten“! Diesen Platten hat mir die Feuerwehr selbständig von Rüdenau in Rekordzeit im Feuerwehrhaus geflickt! Ich genoss derweil die gute Stimmung im Ortskern von Rüdenau. Am Engelsberg hat mich Fam. Seipel + Peter Gramling noch einmal gut verpflegt und angefeuert. Weiter ging es über den Eselsweg nach Frammersbach. Hierbei konnte ich meine Streckenkenntnisse voll ausschöpfen. Die restlichen Wege waren dann auch schmal und recht schwer zu fahren. In Frammersbach war wieder mal das ganze Dorf auf den Beinen um dem Droß einen riesen Empfang zu bereiten. Bei einem alkoholfreien Weizenbier und Pasta ohne Ende ließen wir den Tag ausklingen. 2. Etappe Frammersbach-Bischofsheim (schleifender Umwerfer) Nach einer schlechten Nacht (die ich diese Woche öfter hatte) ging es bei guten Wetter aus Frammersbach hinaus. Bei der Ausfahrt standen die umliegen Schulen an der Strecke und verbreiteten wieder einmal eine Gänsehautstimmung. Hierbei bemerkte ich, dass im Start/Zielbereich mir jemand versehentlich den Umwerfer extrem verschoben hat. Die gesamte Etappe musste ich dann mit schleifender Kette und viel zu wenigen Gängen bewältigen. Glücklicherweise war dies eine kleinere Etappe. Trotzdem war schon jetzt deutlich zu merken, dass ich ein deutlich schnellres Tempo als mein Teamkollege fahren könnte. Meine Pulsuhr hat sich so bei 125 Schlägen eingependelt. Dies war im Winter häufig mein Trainingspuls. Einen besonderen Empfang haben uns die Kinder von Bischofsheim gegeben. Diese wollten lauter Autogramme, teilweise sogar auf die blanke Haut. Bei der Nudelparty, die seines gleichen sucht (es die beste Küche die der Woche), haben wir durch den Streckenchef das Höhenprofil und die Schlüsselstellen der nächsten Etappe erklärt bekommen. Abends hat der Veranstalter immer noch Fotos und Video vom vergangenem Tag gezeigt. Dies war ein recht schöner Abschluss, bevor es um 22.00 Uhr ins Bett ging. 3. Etappe Bischofsheim- Oberhof (sehr viele Höhenmeter) Eine sehr schwere Etappe stand heute auf dem Programm. Mit fast 95km und 2700 hm war es die schwierigste Etappe der Tour. Vor diesem Tag hatte ich im Vorfeld sehr großen Respekt, was dazu führte, dass ich die Teamtrennung um einen Tag verschoben habe. Mit dem Wetter hatten wir Glück, es war besser als im Wetterbericht am Vorabend vorhergesagt, dennoch kam hin und wieder ein Schauer runter. Die Strecke war bei dieser Etappe zum größten Teil aus Schotter. Nach einer steilen Trailabfahrt habe ich eine meiner vollen Trinkflaschen verloren. Die nächsten 35 km musste ich mit einer halb vollen Flasche auskommen. Was dazu führte, dass ich bei den letzen Kilometern einen Hungerast bekommen habe. Am Weizenbierstand, wo der Hauptsponsor alkoholfreies Freibier ausgeschenkt hat, habe ich die verlorene Flüssigkeit wieder aufgefüllt. 4. Etappe Oberhof-Bad Steben (Königsetappe bei Regen) Die 4. Etappe sollte die Königsetappe sein mit 120km und 2500 hm war sie auf jeden Fall die längste Etappe der Tour 2008. Hinzu kam noch, dass es dabei den ganzen Tag regnete. © Stephan Neu Juni 2008 TOUR BERICHT CRAFT BIKE TRANS GERMANY Nach reichlich Überlegungen habe ich mich dazu durchgerungen, die restliche Tour in der Einzelwertung zu fahren und nicht mehr vom Teampartner ausgebremst zu werden. Leider wurde von den Einzelfahrern keine Rangliste erstellt sondern nur Etappenzeiten aufgelistet. Mein Teamnamen habe ich dann in „DER MÖNCHBERGLER“ umgetauft. Meinen zweiten Platten auf der Tour hatte ich schon nach den ersten 30 km. Kurz vor dem Ziel hatte ich noch einen Platten, diesen konnte ich aber durch nachpumpen beheben. Die Strecke war bei weitem schwerer als am Tag zuvor, durch den Regen waren viel sehr gefährliche Wurzeltrails dabei. Ich kam heute knapp über 6 Stunden ins Ziel, hierbei war ich fast 1,5 Stunden schneller als mein alter Teampartner. Diese Woche habe ich jeden Tag mindestens 6 Gels + 3 Riegel + 4 Banane und am Abend auf der Pastaparty zwei Teller Nudeln gegessen 5. Etappe Bad Steben –Schöneck (Bergankumft) Bei schönem Wetter ging es auf einer schönen abwechslungsreichen Strecke nach Schöneck im Vogtland. Wieder alleine gefahren habe mit einem Schnitt von fast 20 km/h einen Traumtag erwischt. Auf dieser Etappe wurde bei der letzten Bayrischen Verpflegung alkoholfreies Bier verteilt. Dies war eine gelungene Abwechslung auf die ganzen Isogetränke. Riesenglück hatte ich heute bei einem Sturz. An der gleichen Stelle haben 4. Leute aus dem Feld das Rennen aufgeben müssen. Hierbei habe ich meinen Tacho verloren, was den Umständen entsprechend mir egal war. Das Ziel in Schöneck war eine klassische Bergankunft mit noch einmal 1,5 km steil bergauf, diese taten am Schluss noch einmal richtig weh. Zur Nudelparty ging es mit dem Sessellift zur Talstation in ein Festzelt. Die Bergstation lag nicht mehr als 100 Meter von unserm Hotel entfernt. Wir hatten das absolute Traumlos gezogen. Noch mehr dazu steht noch dazu im Tag 6. 6. Etappe Bad Schöneck- Oberwiesenthal (Auf das Dach der Tour) Heute sollte es mit dem Fichtelberg auf das Dach der Tour gehen. Am Vorabend habe ich mir im Hotel eine Massage gegönnt, so dass ich wieder Topbeine hatte. Der Anstieg auf dem Fichtelberg war eigentlich recht flach und gleichmäßig, so dass ich die 600 hm am Stück flüssig und recht schnell fahren konnte. Die Nudelparty war am Abend im 4 Sterne Hotel von Jens Weißflog. Mein Fahrrad habe ich diese Nacht mit auf mein Zimmer genommen, da in der letzen Nacht 13 Fahrräder aus einem Hotel in Schöneck geklaut worden sind. Nun freut sich die ganze Tour endlich in Seifen einzufahren. 7. Etappe Oberwiesenthal-Seifen (Vorfreude motivierend) Ein letztes Mal wurden wir mit Highway to hell aus dem Ort geschickt. Die heutige Etappe war vom Profil her die leichteste Etappe, entpuppte sich aber technisch als relativ schwere Etappe. Mir gelang auf dieser Etappe eine Zeit, die ich selber nie für möglich gehalten habe. Ich fuhr die 80 km und 1600 hm in 3 Std. 30 min, also einen Schnitt von 23 km/h! Vor dem letzten größeren Anstieg habe ich leider den Fehler gemacht, mich kurz am Sektempfang aufzuhalten. Mit diesem Sekt habe ich dann im Anstieg den ich unterschätzt habe, mehr zu kämpfen gehabt als der Anstieg selber lang war. Bevor es dann endlich ins Ziel ging, haben wir über Seifen noch mehrere Ehrenrunde drehen müssen. Aber auch die letzten Meter gingen noch rum, sodass ich kurze Zeit später im Ziel meine Finisher Medaillen und den ersten Schluck richtiges Weizenbier nach fast sechs Wochen in Empfang nehmen konnte. Leider fing es eine viertel Stunde nach meiner Zieleinfahrt an zu hageln und zu stürmen, so dass alle in die Hotels verschwunden sind. Abends auf der Feier, bei der dann jeder Einzel sein Finishertrikot bekommen hat, wurde die Party dann nachgeholt. Diese Tour zu fahren war sehr Stressig, anspruchsvoll aber auch richtig schön. Es war ein Erlebnis, das jede einzelne Wintertrainingsstunde vergessen macht. © Stephan Neu Juni 2008