Jahresbericht 2013 - Contilia Herz

Transcrição

Jahresbericht 2013 - Contilia Herz
Herz
Kompass
JAHRESBERICHT 2013
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Herz
Kompass
JAHRESBERICHT 2013
Teambilder
Vorwort
Inhalt
Vorwort 4
Mitarbeiter und Stationen 43
Standorte 6
Wissenschaftliche Aktivitäten 47
Interview
Auf zu neuen Ufern 8
Zahlen und Statistiken
Auf dem Weg zum Herzen
Ischämiediagnostik
Katheter? Kommt drauf an!
Herzinfarkt
Intensiv versorgt Von links: Dr. Dirk Albrecht,
Martin Blasig, Heinz D. Diste
Stent versus Bypass
Bypass-OP oder Katheterlabor –
das ist hier die Frage Absorb-Gefäßstütze
Spurlos verschwunden Liebe Leserinnen
und Leser,
Informationen sind für uns alle immer schneller, an beinahe
allen Orten und zu jeder Zeit verfügbar. Das ist gut, macht
aber die Orientierung schwieriger. Gerade auch im Gesundheitswesen. Für den Laien ist es kaum möglich, ohne ärztlichen
Beistand zu entscheiden, welche Behandlungsmethoden die
besten sind. Neue Wege werden nicht erkannt, alte Wege
scheinen wenig zielführend. Hier brauchen die Patientinnen
und Patienten eine sichere Führung und Beratung, die ihnen
die Richtung weist. Das Contilia Herz- und Gefäßzentrum ist
der zuverlässige Kompass in dieser Situation.
Hier wird der sichere Weg zur effektiven Therapie erkannt.
Unser Kompetenzteam aus Medizinern und Pflegekräften führt
die Menschen sicher und erfolgreich durch Untersuchungen
und Behandlungen. Durch eine hohe Leistungsfähigkeit hat
sich das Zentrum, kurz HGZ, sowohl national als auch international einen sehr guten Ruf erarbeitet. Menschen aus unterschiedlichen Ländern lassen sich im HGZ behandeln. Ärzte aus
der ganzen Welt schätzen das Know-how unserer Kardiologen,
Angiologen, Gefäß- und Herzchirurgen und pflegerischen
Fachkräfte. Ist eine Informationsveranstaltung mit Ärzten aus
Essen und Mülheim geplant, sind die Plätze in kürzester Zeit
vergeben.
Wir möchten, dass die Menschen Vertrauen zu uns haben und
sich bei uns wohlfühlen. Deshalb sehen wir nicht nur die
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Aortenklappenstenose
Innovative Wege für die Klappe Frauen und Männer, die zu uns kommen, um sich behandeln zu
lassen, wir sehen ebenso die Angehörigen. Wir verstehen, dass
sie sich große Sorgen machen, wenn ein Familienmitglied am
Herzen behandelt wird.
Viele niedergelassene Ärzte kooperieren seit Jahren mit uns.
Sie schicken ihre Patienten in das Contilia Herz- und Gefäß­
zentrum, da sie sie hier in guten Händen wissen. Die Abteilungen
im Zentrum arbeiten eng zusammen. So wird garantiert: Der
Patient erhält hier die optimale Versorgung.
Unsere Ärzte handeln nach dem Teamgeist-Prinzip: Zusammen
sind wir effizienter. Zusammen können wir schneller helfen.
Zusammen finden wir den richtigen Kurs für unsere Patientinnen und Patienten, damit sie schnell wieder mit gesundem
Herzen die Segel setzen können.
Der vorliegende Herzkompass, der Jahresbericht 2013 des
Contilia Herz- und Gefäßzentrums, soll Ihnen als erste Orientierungshilfe dienen.
Wir wünschen eine interessante Lektüre.
Dr. Dirk Albrecht, Martin Blasig, Heinz D. Diste
und das gesamte Contilia Team
Klinik für Herz-, Kreislauf- und
Gefäßkrankheiten der Katholischen
Kliniken Ruhrhalbinsel
Verbundenheit aus Tradition 58
Niedergelassene Einrichtungen 61
Im Radius des Herzens
Alterskardiologie
Wenn Herzen immer länger schlagen 64
Diabetes mellitus
Von Herz bis Fuß 66
16
Lungenhochdruck
Außerhalb des Radars 68
18
Bluthochdruck
Eine Frage des Stils 70
20
Systemerkrankungen
Der Diagnose auf der Spur 72
12
14
Wegbegleiter und Wegbereiter
22
Im richtigen Rhythmus
Radiologie
Reise ins Innere des Menschen 76
Pflege
Ein Dream-Team macht Station 78
Herzrhythmusstörungen
Ein fließender Prozess 26
Im Porträt
Am liebsten ganz nah dran 80
Vorhofohrverschluss
Wie ein Deckel auf dem Topf
28
Pflege
Recht freundlich, bitte!
82
Herzinsuffizienz
Gewappnet für den Quantensprung 30
Fellowships
Grüezi, ni hao und god dag! 84
Alles im Fluss
Auf Kurs Richtung Patient
Gefäßchirurgie
Grenzenlose Möglichkeiten 34
Arzt-Patienten-Kommunikation
Was genau fehlt mir eigentlich? 88
Gefäßchirurgie
Neue Töne in der Gefäßchirurgie 36
Transparenzinitiative
Landkarte medizinischer Kompetenz 90
Arterielle Verschlusskrankheit
Genial einfach 38
Prävention und Rehabilitation
Bewegung ist die beste Medizin 92
Selbsthilfegruppen
Schutzengel und andere Gefährten 94
Atlas Contilia Herz- und Gefäßzentrum
Kontaktinformationen 42
Impressum97
7
Standorte
Klinik für Kardiologie und Angiologie
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber, Prof. Dr. Georg V. Sabin
Contilia
Herz- und Gefäßzentrum
Das Contilia Herz- und Gefäßzentrum besteht in der aktuellen
Form seit 2012, blickt allerdings auf eine über 25 Jahre dauernde
Geschichte zurück. Als Teil der Contilia Gruppe stehen wir für
eine gefestigte, christliche Tradition.
Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie
Prof. Dr. Johannes Hoffmann
Klinik für Nephrologie und Dialyse
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul
Klinik für Radiologie
Prof. Dr. Michael Forsting, Priv.-Doz. Dr. Kai Naßenstein
Elisabeth-Krankenhaus, Klara-Kopp-Weg, Essen
Klinisches Diabeteszentrum
Dr. Ralph Achim Bierwirth
Praxis für Kardiologie
Dr. Manfred Kochhäuser, Dr. Jürgen Kolditz
Praxis für Gefäßchirurgie
Fritz Stagge
Die Contilia Gruppe ist 2006 aus der St. Elisabeth-Stiftung
Essen und der Stiftung St. Marien-Hospital zu Mülheim an der
Ruhr hervorgegangen.
Ärztehaus, Ruhrallee, Essen
BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber, Prof. Dr. Georg V. Sabin
Therapie- und Trainingszentrum
Kardiologische Rehabilitation
Dr. Werner Brenzel, Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Dr. paed. Gernot Sölle
Herzzentrum Essen-Huttrop gGmbH (Kooperationspartner)
Ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Essen
Prof. Dr. Markus Kamler
Hilarion, Herwarthstraße, Essen
Ambulantes Diabeteszentrum (Kooperationspartner)
Dr. Ralph Achim Bierwirth
Klinik für Kardiologie
Prof. Dr. Heinrich Wieneke
Klinik für Nephrologie und Dialyse
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul
1843 gründeten die Barmherzigen Schwestern von der Heiligen
Elisabeth mit dem Elisabeth-Krankenhaus Essen eines der ersten
Krankenhäuser im Ruhrgebiet.
1873 legte Wilhelm Wolff, Pfarrer der katholischen Kirchen­
gemeinde in Mülheim, mit Spenden zu seinem Amtsjubiläum
den Grundstein für das St. Marienhospital zu Mülheim.
St. Marien-Hospital, Kaiserstraße, Mülheim an der Ruhr
Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel
Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäß­krankheiten
Dr. Bernd Langmack
Die Geschichte der Contilia Gruppe geht weiter: Am 7. März
2014 wurden die Verträge unterzeichnet, und damit die
Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel gGmbH und die Contilia
Gruppe zu einem Unternehmen zusammengeführt. In dem
gemeinnützigen Verbund arbeiten rund 4.500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter für die Gesundheit und Pflege der Menschen
im mittleren Ruhrgebiet.
St. Josef-Krankenhaus Kupferdreh, Heidbergweg, Essen
8
9
Interview
Heinrich Wieneke: Und noch etwas ist wichtig: Medizinisches
Wissen reproduziert sich heute viel schneller als noch vor
einigen Jahren. Mittlerweile überholen sich Technologien und
Therapien fast alle fünf Jahre. Um Innovationen zum Nutzen
der Patienten einzubringen, müssen wir eine kontinuierliche
Fort- und Weiterbildung garantieren, was nur durch Spezialisierungen gelingen kann. Auch vor diesem Hintergrund ist es
absolut notwendig, das klassische Abteilungsdenken ad acta zu
legen und die Therapie bestimmter Krankheiten stattdessen in
Teams bestehend aus unterschiedlichen Spezialisten zu
organisieren.
Interview
Auf zu neuen Ufern
Über Jahrzehnte gewachsene Strukturen innerhalb der Krankenhäuser werden einer
modernen Patientenversorgung heute nicht mehr gerecht. Jetzt gilt es, diese Strukturen aufzubrechen und neue Prozesse zu etablieren, die vor allem ein Ziel verfolgen:
den Patienten in das Zentrum allen Handelns zu stellen.
Wie das geschehen kann, erläutern Prof. Dr. Johannes Hoffmann,
Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie, Prof.
Dr. Heinrich Wieneke, Direktor der Klinik für Kardiologie am
St. Marien-Hospital in Mülheim a. d. R., Dr. Bernd Langmack,
Direktor der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäß­erkrankungen
im St. Josef-Krankenhaus sowie Prof. Dr. Georg V. Sabin,
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder und Priv.-Doz. Christoph K. Naber, die
drei Direktoren der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
Was genau ist geschehen, das Krankenhäuser
heute vor große strukturelle Umwälzungen stellt?
Georg V. Sabin: Die Dynamik in der medizinischen Entwicklung hat extrem angezogen und die Krankenhäuser regelrecht
überrollt, weil die Strukturen nicht mitgewachsen sind. Wir
werden aufgrund des zunehmenden Alters und des erhöhten
Krankheitsschweregrads unserer Patienten mit immer komplexeren Situationen konfrontiert, so dass gerade diese Patienten
nicht länger nur innerhalb eines Fachbereichs oder einer
Abteilung sinnvoll behandelt werden können. Um Entwicklungen schneller aufzugreifen, bedarf es einer Flexibilisierung
altgedienter Strukturen – was bei den Beteiligten leider noch
nicht angekommen ist. Fakt ist aber: Die Betrachtung von
Erkrankungen aus verschiedenen Blickwinkeln erlaubt uns eine
viel umfassendere und qualitativ bessere Behandlung, die in
Teams auf mehrere Schultern verteilt werden muss.
Bernd Langmack: Dieser, sogenannte interdisziplinäre Ansatz,
macht auch nicht an den Klinikgrenzen halt. Entscheidend ist,
in einem Netzwerk zu arbeiten, das für jede Fragestellung eine
Fachfrau/einen Fachmann bereithält, die/der auf kurzem Wege
für eine Expertise zur Verfügung steht. Und genau dieser
Ansatz spiegelt sich im Contilia Herz- und Gefäßzentrum wider.
Oliver Bruder
Sind solche Veränderungen für den Patienten
spürbar?
Johannes Hoffmann
Johannes Hoffmann: Sie sind insofern spürbar, als dass sich
die Qualität der Behandlung und die Prognose insbesondere
unserer multimorbiden Patienten dadurch verbessert. Was nicht
passieren darf, ist, dass ein kranker Mensch plötzlich nicht mehr
weiß, an welchen Spezialisten er sich denn nun wenden muss.
Es muss gewährleistet sein, dass jeder einzelne Patient egal
mit welcher Erkrankung und durch welche Türe er das Contilia
Herz- und Gefäßzentrum betritt, immer unter modernen
Gesichtspunkten und einem ganzheitlichen Anspruch mit dem
geringsten Risiko und der höchsten Effektivität behandelt wird.
Eine weitere Aufgabe besteht also darin, den Patienten mit
seiner individuellen Erkrankung durch den kompletten Therapieprozess zu begleiten und ihm die Wege auch zu anderen
Behandlungs­teams zu ebenen. Das ist ebenso eine zutiefst
ärztliche wie auch menschliche Aufgabe.
Bernd Langmack
Oliver Bruder: Die jedoch nicht minder wichtig ist. Im Gegenteil,
denn eine weitere Entwicklung, der sich Krankenhäuser stellen
müssen, ist die Einbindung des Patienten in den Therapie­
verlauf. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von
einer Stärkung der Patientenautonomie. Damit meinen wir, dass
es nicht länger wünschenswert ist, den Menschen bei der
Behand­lung seiner Krankheit außen vor zu lassen und Entscheidungen zu treffen, ohne ihn einzubeziehen.
Christoph K. Naber: Bei allem medizinischen Fortschritt
dürfen wir die Menschen nicht aus den Augen verlieren,
sondern müssen versuchen, sie mit auf diesen Weg zu nehmen.
Schließlich erfüllen innovative Techniken und Methoden keinen
Selbstzweck, sondern dienen den Patienten. Eine erfolgreiche
Therapie basiert vor allem auf Vertrauen – und das können wir
nur herstellen, wenn wir in einen aktiven Dialog mit unseren
Patienten treten und ihre persönlichen Wünsche und Anforderungen über die der Medizin stellen.
Christoph K. Naber
Georg V. Sabin
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Heinrich Wieneke
Auf dem Weg zum Herzen
Ischämiediagnostik
Katheter? Kommt drauf an!
12 Herzinfarkt
Intensiv versorgt
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Stent versus Bypass
Bypass-OP oder Katheterlabor –
das ist hier die Frage
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Absorb-Gefäßstütze
Spurlos verschwunden
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Aortenklappenstenose
Innovative Wege für die Klappe
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Klinik für Herz-, Kreislauf- und
Gefäßkrankheiten der Katholischen
Kliniken Ruhrhalbinsel
Verbundenheit aus Tradition
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Ischämiediagnostik
Vorwort
Katheter? Kommt drauf an!
Um eine Verengung der Herzkranzgefäße zu diagnostizieren oder auszuschließen,
stehen den Kardiologen mehr Möglichkeiten als nur der Herzkatheter zur Verfügung.
Welche die richtige ist, darüber gibt eine ausführliche Anamnese Aufschluss.
Es wird zu viel kathetert – so lautet der mediale Dauervorwurf,
der bei Patienten unweigerlich zu Verunsicherung und der
Frage führt: War oder ist es tatsächlich notwendig, eine Sonde
durch meinen Körper hin zum Herzen zu führen?
„Eine Antwort darauf sollte sorgfältig abgewogen werden“, so
Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Direktor der Klinik für Kardiologie
am St. Marien-Hospital in Mülheim an der Ruhr, „denn uns
stehen sehr gute Alternativen zur Darstellung einer Verengung
der Herzkranzgefäße zur Verfügung.“
Erstes Gebot:
den Menschen als Ganzes betrachten
Zu Beginn der Diagnostik steht ein ausführliches Patienten­
gespräch, in dessen Verlauf die entscheidenden Informationen
für das weitere Vorgehen gesammelt werden: Alter, Geschlecht,
Lebensstil – all diese Faktoren sind die Grundlage für eine
sogenannte Pretest-Wahrscheinlichkeit, die mittlerweile als
Standard für die Entscheidung über das weitere therapeutische
Vorgehen gilt.
Handelt es sich beispielsweise um einen 75-jährigen Mann,
der die Hälfte seines Lebens geraucht hat, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Beschwerden von einer Verengung der
Herzkranzgefäße herrühren, sehr hoch. In diesem Fall ist der
Herzkatheter das Mittel der Wahl, um die Diagnose erstens mit
Sicherheit zu bestätigen und zweitens in diesem Schritt auch
gleich das betroffene Gefäß zu dehnen und unter Umständen
einen Stent einzusetzen. Bei einer 20-jährigen, sportlichen
Frau, die über gelegentliches Stechen in der Brust klagt, reichen
in der Regel hingegen ein EKG, ein Belastungs-EKG und eine
Ultraschallaufnahme des Herzens, um eine Erkrankung der
Herzgefäße auszuschließen.
Erst schauen, dann intervenieren
„Zwischen diesen beiden Extremen begegnen wir im Alltag
jedoch vielen Menschen, deren Pretest-Wahrscheinlichkeit für
eine koronare Herzerkrankung im mittleren Bereich liegt. Für
diese Gruppe stehen uns mit der Magnetresonanztomographie
(MRT) und der Computertomographie (CT) schonende Diagnose­­
optionen zur Verfügung, die als ‚Lotsen‘ für den weiteren Ablauf
fungieren“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Direktor der
Klinik für Kardiologie und Angiologie am Elisabeth-Krankenhaus
und dort verantwortlich für die bildgebenden Verfahren.
Was im Contilia Herz- und Gefäßzentrum bereits seit Jahren
praktiziert wird, nämlich der Einsatz bildgebender Verfahren bei
Patienten mit mittlerem Risiko, ist inzwischen auch Bestandteil
der europäischen Leitlinien zur Diagnostik der koronaren
Herzerkrankung. „Das belegt einmal mehr, dass der Kardiologie
mit CT und MRT sichere Werkzeuge zur Verfügung stehen, mit
denen eine Erkrankung der Gefäße festgestellt werden kann.
Dadurch können wir die Anzahl der Kathetereingriffe auf ein
sinnvolles Maß reduzieren“, sagt Oliver Bruder.
Im Fokus steht dabei die MRT, da die Untersuchung ohne
Strahlenbelastung auskommt und für den Patienten mit
keinerlei Risiken verbunden ist. Auf den MRT-Bildern können
die Kardiologen gemeinsam mit den Radiologen erkennen, ob
die Funktion der Gefäße durch Engstellen beeinträchtigt ist,
und folglich, ob eine Aufdehnung im Katheterlabor sinnvoll ist.
Um das beurteilen zu können, muss das Herz der Patienten
während der Untersuchung mit einem adrenalinähnlichen
Stoff künstlich gestresst werden – was oft als unangenehm
empfunden wird.
„Darum haben wir mit der sogenannten Adenosin-Stress-MRT
ein weiteres Verfahren etabliert, das weniger belastend ist.
Die Adenosin-Stress-MRT erlaubt die Darstellung der Durchblutung des Herzmuskels durch die Gabe eines Kontrastmittels
und ohne die Erzeugung künstlichen Stresses“, erläutert
Heinrich Wieneke den Fortschritt, der seit vergangenem Jahr
auch den Patienten im St. Marien-Hospital zur Verfügung steht
und der eine weitere Verbesserung in der Diagnostik koronarer
Herz­krankheiten mit sich bringt.
>> Mit MRT und CT stehen uns gute Werkzeuge
für eine sichere Diagnostik zur Verfügung. <<
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
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Herzinfarkt
Effekt. Darum werden die Patienten – natürlich in einem
moderaten Umfang – schnell wieder auf die Beine gebracht
und in den Alltag überführt“, so Dr. Voigt. Nach den 24 Stunden
auf der Intensivstation kommen die Patienten bei einem
normalen Verlauf auf die reguläre Station, allerdings in
so­genannte Telemetriebetten, die eine intensivere Über­
wachung der Herzaktivität erlauben.
Für alles gewappnet
Aller guten Vorbereitung und Versorgung zum Trotz: Bei einigen
Patienten mag das Herz nach einem Infarkt nicht wieder in
den rechten Takt kommen. Eine der größten Gefahren ist der
sogenannte kardiogene Schock, der dann droht, wenn die
Pumpleistung des Herzens derart beeinträchtigt ist, dass die
Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt werden. In solchen
Fällen können die Patienten an miniaturisierte Herz-LungenMaschinen angeschlossen werden. Ingo Voigt: „In einigen Fällen
erholt sich das Herz nach einer gewissen Zeit und wir können
die Herz-Lungen-Maschine wieder entfernen. Ist das nicht so,
melden wir den Patienten für ein Herzunterstützungssystem
oder eine Transplantation an.“
Dr. Ingo Voigt
Herzinfarkt
Intensiv versorgt
Bei einem Herzinfarkt beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Ein nahtloses Ineinandergreifen der medizinischen Versorgungsstationen und ein routinierter Umgang auch
mit brenzligen Situationen sind darum das A und O.
Wenn der Notarztwagen am Elisabeth-Krankenhaus eintrifft,
sind alle Vorkehrungen für die Behandlung des Patienten mit
Herzinfarkt bereits getroffen: Noch aus dem Rettungswagen
heraus informiert der Notarzt das Krankenhaus über den Gesund­
heitszustand des Patienten und übermittelt die EKG-Daten.
Dieser Anruf löst eine Kettenreaktion aus: Die Zentrale Not­
aufnahme bereitet sich für die Aufnahme vor, im Herzkatheter­
labor wird sichergestellt, dass weniger dringliche Eingriffe
verschoben werden, und auf der Intensivstation/Intermediate
Care Station wird ein Bett reserviert.
Rasch – aber mit Bedacht
„Das Entscheidende in der Herzinfarkttherapie ist , dass die
Herzkranzgefäße früh geöffnet werden. Durch die gute Auf­
klärung der Bevölkerung, das exzellente Herzinfarktnetzwerk in
der Stadt Essen und die reibungslosen Abläufe innerhalb des
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In solchen Fällen ist die enge und gute Nachbarschaft zu den
Herzchirurgen des Herzzentrums Essen-Huttrop, einem Tochterunternehmen der Uniklinik Essen unter der Leitung von Prof. Dr.
Markus Kamler, von großer Bedeutung: Alle Patienten, bei denen
der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine nötig ist, werden im
engen Austausch mit dem Team behandelt.
„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit erstreckt sich jedoch
auch auf andere Fachgebiete wie die Nephrologie, die Diabetologie und die Gastroenterologie. Denn viele Patienten auf der
Intensivstation leiden neben der Herzerkrankung noch an
anderen Krankheiten, die nur im Team wirklich gut behandelt
werden können“, ergänzt Ingo Voigt.
Eine Frage der Ethik
Neben ihrer medizinischen Kompetenz benötigen die Mitarbeiter der Intensivstation aber auch große zwischenmenschliche
Qualitäten – immer wissend, dass der Aufenthalt auf ihrer
Station für Patienten und Angehörige eine Extremsituation ist.
In der besucherfreundlichen Station können Angehörige darum
in Absprache mit den Pflegerinnen und Pflegern rund um die
Uhr anwesend sein.
Und noch ein Punkt hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen, wie der Leiter der Intensivstation weiß: „Die
Frage nach einer guten medizinischen Versorgung ist auch eine
ethische. Wir als Ärzte können nicht allein über das Schicksal
eines Menschen entscheiden, ohne dessen Willen zu berücksichtigen – sei es über eine vorliegende Patientenverfügung
oder durch persönliche Gespräche mit den Patienten und deren
Angehörigen.“ Bleibt eine Entscheidung trotzdem schwierig,
wird sie im krankenhauseigenen Ethikrat diskutiert, zu dem
unter anderem auch Pastor Peter Frigger gehört.
Contilia Herz- und Gefäßzentrums können wir dieses Ziel und
damit eine Verbesserung der Genesungsprognosen immer
zuverlässiger erreichen“, weiß Dr. Ingo Voigt, verantwortlicher
Oberarzt auf der Intensivstation, zu berichten.
Diesen eingespielten Abläufen ist es auch zu verdanken, dass
Ingo Voigt und sein Team nur noch sehr wenigen Fällen
begegnen, die über einen längeren Zeitraum intensivmedizinisch versorgt werden müssen. In aller Regel verbringen die
Patienten nach dem Eingriff im Katheterlabor gerade einmal
24 Stunden auf der Intensivstation. Hier werden dann alle
notwendigen Nachuntersuchungen durchgeführt, der Herz­
rhythmus der Patienten wird überwacht und die medikamentöse
Therapie eingeleitet.
„Früher lautete die Devise für Herzinfarktpatienten: absolute
Ruhe – und zwar für mindestens drei Wochen. Nach heutigem
Stand bewirkt das genaue Gegenteil einen weitaus positiveren
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Stent versus Bypass
Bypass-OP oder Katheterlabor –
das ist hier die Frage
Ob Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße mittels Stent oder Bypass
sinnvoller therapiert werden können, lässt sich oft nicht pauschal bewerten. Hier ist
der enge Austausch zwischen Kardiologen und Herzchirurgen gefragt.
Seit Einführung der Ballonkatheter zur Gefäßaufdehnung und
der Stents zur dauerhaften Gefäßstabilisierung steht sie im
Raum: die Frage, wann diese minimal-invasiven Methoden zum
Einsatz kommen sollen und welchem Patienten sie nutzen.
„Tatsächlich ist es im Lauf der Zeit immer schwieriger geworden, eine Antwort zu finden. Denn die katheterbasierten
Verfahren sind in den vergangenen Jahren so gut geworden,
dass das Hauptargument für die Bypass-Operation – eine
geringere Wiederverengungsrate – mehr und mehr in den
Hintergrund gerät. Für eine sinnvolle Beurteilung müssen wir
heute sehr viel mehr Faktoren in Betracht ziehen und gegen­
einander abwägen – und das gelingt uns nur im interdiszi­
plinären Austausch“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber,
Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
spielsweise bei Patienten mit 3-Gefäßerkrankungen, die unter
Diabetes mellitus leiden. Bei diesen Menschen ist die BypassOperation die Therapie der Wahl und der Behandlung im
Katheterlabor momentan noch überlegen“, beschreibt Prof.
Dr. Markus Kamler, Leiter des Herzzentrums Essen-Huttrop im
Hilarion, einem Tochterunternehmen des Universitätsklinikums
Essen, die unzweifelhaften Fälle. Von diesen einmal abgesehen
sind die Krankheitsmerkmale, mit denen es Markus Kamler und
Christoph K. Naber zu tun haben, so individuell wie die Patienten
selbst – und genauso werden sie im Herz- und Gefäßzentrum
auch behandelt. Dass dies im Rahmen des sogenannten Herz­
teams, also der regelmäßig stattfindenden Besprechungen
zwischen Kardiologen und Herzchirurgen, so gut funktioniert,
ist der räumlichen Nähe und der konkurrenzfreien Zusammenarbeit der Disziplinen zu verdanken.
Mehrere Meinungen – bessere Ergebnisse
Innovation durch Kooperation
Zwar geben die jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften
für bestimmte Konstellationen eindeutige Empfehlungen,
bei etwa 30 Prozent der Patienten greifen diese pauschalen
Vorgaben jedoch nicht. „Eindeutig ist die Vorgehensweise bei-
Diese enge Kooperation ermöglicht es den Medizinern auch,
neue Wege in der Therapie der Herzkranzgefäßerkrankungen
zu beschreiten, wie Markus Kamler berichtet: „Wir haben
mittlerweile sehr gute Erfahrungen mit sogenannten Hybrid-
Dr. Kathrin Kortmann (links),
Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber
Koronarvaskulationen gesammelt. Bei dieser Methode, die so
struk­turiert in Deutschland bisher kaum zum Einsatz kommt,
kom­binieren wir die Verfahren: Zunächst stabilisieren wir
während einer verhältnismäßig kleinen OP die wichtigsten
Gefäße mit einem Bypass. In einem nächsten Schritt, der etwa
zehn Tage später erfolgt, setzen die Kollegen der Kardiologie
dann via Katheter einen Stent.“
Von dieser geplanten Kombination der Verfahren profitieren
Patienten mit einem sehr hohen Risiko für isolierte BypassOperationen oder die isolierte Stenttherapie.
Bisher wurden im Contilia Herz- und Gefäßzentrum und im
Herzzentrum Essen-Huttrop rund 30 Patienten mit dieser
innovativen Vorgehensweise versorgt, mit ausnahmslos guten
Ergebnissen. Um diese auch wissenschaftlich zu festigen,
planen die Einrichtungen eine gemeinsame Studie, um die
Langzeitergebnisse zu untersuchen.
Parallel zu solch gemeinsam erarbeiteten Fortschritten ent­
wickeln sich beide Disziplinen – Herzchirurgie und Kardiologie –
auch unabhängig voneinander stetig und schnell weiter.
Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von rein arteriellem Material
für die Schaffung eines Bypasses im Gegensatz zur Verwendung von Venenmaterial. Langzeitergebnisse zeigen, dass
arterielles Gewebe dauerhaft stabiler und damit von Vorteil für
den Patienten ist.
Ein Fortschritt aus Sicht der Kardiologie ist die Entwicklung
von resorbierbaren Stents, die sich mit der Zeit auflösen und so
für eine bessere Regeneration der Gefäße sorgen, die wiederum
eine noch geringere Wiederverengungsrate nach sich zieht.
„Das Tempo der Innovationen ist mittlerweile so rasant und die
Technologien sind so komplex und spezialisiert, dass wir gar
nicht umhinkommen, uns untereinander auszutauschen, damit
die Patienten von diesen Fortschritten auch wirklich profitieren“,
schließt Christoph K. Naber.
Prof. Markus Kamler
18
19
Absorb-Gefäßstütze
Mit speziellen Medikamenten beschichtete Stents verringerten
die Wiederverengungsrate zwar, lösten das Problem jedoch
nicht gänzlich.
Da es sich bei den absorbieren Gefäßstützen um eine recht
junge Technologie handelt, blickt die Fachwelt noch nicht auf
eine zum beschichteten Stent vergleichbar lange Erfahrung
zurück. „Die Methode ist jedoch wissenschaftlich fundiert und
aufgrund der guten Datenlage gehen wir davon aus, dass die
Technologie unseren Patienten die gleiche Hilfe bietet wie
herkömmliche Stents“, weiß Christoph K. Naber, der vor allem
für Patienten, die mehrere Stützen benötigen, einen eindeutigen Vorteil sieht.
Forschung im Sinne des Patienten
bei bestimmten Konstellationen zurückhaltend, beispielsweise
der Verengung in einer Gefäßaufzweigung, wird die Stütze
heute aufgrund der guten wissenschaftlichen Daten und der
zunehmenden Erfahrung auch bei etwas komplizierteren
Szenarien mit Erfolg eingesetzt.
Für alle Patienten ist die Gefäßstütze aber trotzdem nach wie
vor nicht geeignet. Allerdings ruht die Forschung hier nicht
und noch in diesem Jahr werden neue Modelle erwartet, die
einige der bisherigen Lücken schließen werden. Christoph K.
Naber: „Diese Entwicklung begleiten wir im Contilia Herz- und
Gefäßzentrum auch aktiv, indem wir intensiv an der Methode
forschen. Bereits jetzt sind wir deutschlandweit eines der
führenden Zentren mit einer sehr umfassenden Erfahrung auf
dem Gebiet. Daran arbeiten wir weiter, weil wir überzeugt sind,
dass diese Arbeit unseren Patienten zugute kommt.“
Aufgrund der guten Erfahrungen findet die Gefäßstütze heute
immer häufiger den Weg in den Körper der Patienten des
Contilia Herz- und Gefäßzentrums. War man zu Beginn noch
Absorb-Gefäßstütze
Spurlos verschwunden
Bisher hinterließen die Kardiologen bei der Gefäßaufweitung und -stütze der Koronarien bleibende Spuren in Form von metallischen Stents. Neue Gefäßstützen sind
biologisch abbaubar und verschwinden, wenn sich das Gefäß regeneriert hat.
>> Was bleibt, ist neues Zellmaterial als
Resultat des Heilungsprozesses. <<
Dr. Alexander Wolf
Es ist zwar eher selten, aber manche Dinge halten tatsächlich
länger, als einem lieb ist. Stents zum Beispiel. Die kleinen
Gitterröhrchen aus Metall bleiben ein Leben lang dort, wo sie
der Kardiologe zur dauerhaften Gefäßerweiterung eingesetzt
hat. Dabei beginnt das betroffene Gefäß bereits drei bis sechs
Monate nach dem Eingriff damit, neues Gewebe zu bilden
und sich zu regenerieren. Der Stent hat seine Funktion dann
eingebüßt und wird zum nutzlosen Fremdkörper.
„Durch den Einsatz von Stents bei einer Verengung der Herzkranzgefäße konnten sicherlich schon viele Leben gerettet oder
zumindest nachhaltig angenehmer gestaltet werden.
Es blieb jedoch immer ein kleiner Wermutstropfen, weil wir in
die körpereigenen Mechanismen eingreifen mussten“, erklärt
Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber, Direktor der Klinik für
Kardiologie und Angiologie, der vor zwei Jahren die neuen,
absorbierbaren Gefäßstützen im Contilia Herz- und Gefäß­
zentrum einführte.
20
Natürliche Regeneration
und überzeugende Ergebnisse
Mittlerweile tragen mehr als 400 Patienten der Einrichtung
die sogenannte Absorb-Gefäßstütze, die sich langsam und
un­bemerkt in Luft auflöst – und das im eigentlichen Sinn des
Wortes. Denn sobald das aus Milchsäure bestehende intelligente
Implantat nach etwa einem halben Jahr beginnt, sich abzubauen, wird es über die Atemluft und den Urin ausgeschieden. Bis
es restlos aus dem Körper verschwunden ist, vergehen etwa
zwei Jahre. „Was bleibt, ist neues Zellmaterial als Resultat des
Heilungsprozesses“, so Dr. Alexander Wolf, Oberarzt.
Dr. Alexander Wolf
Dadurch, dass sich die Stütze langsam aufweicht und auflöst,
bleiben die unerwünschten Effekte, die eine Stentimplantation
bisher nach sich zog, aus: Auf den Stent aus Metall reagiert
der Körper nämlich mit einer überschießenden Narbenbildung,
die zu einer erneuten Verengung des Gefäßes führen kann.
21
Aortenklappenstenose
Innovative Wege für die Klappe
Innovative Technologien machen den minimal-invasiven Aortenklappenersatz über
den Katheter zunehmend sicherer. Zugleich erfordern die neuen Möglichkeiten mehr
denn je den engen fachlichen Austausch zwischen Kardiologen und Herzchirurgen.
Ist das Ventil am Fahrradreifen verstopft, hilft kein Pumpen
mehr. Beim Versuch, trotzdem Luft in den Schlauch zu befördern,
wird allenfalls der Arm lahm. Ähnlich ergeht es dem Herzen,
wenn sich die Aortenklappe durch Kalkablagerungen verengt:
Um trotz der kleiner werdenden Ventilöffnung ausreichend
Blut in den Kreislauf zu pumpen, muss das Herz immer mehr
Kraft aufwenden und ermüdet schließlich dauerhaft.
„Bei einer solchen Aortenklappenstenose ist ein Klappenersatz
meist unumgänglich. In der Herzchirurgie des Herzzentrums
Essen-Huttrop, das hier auf dem Gelände unter der Leitung
von Prof. Dr. Markus Kamler im Hilarion beheimatet ist, stehen
exzellente Verfahren zur Verfügung, um die Aortenklappe im
Rahmen einer Operation zu erneuern. Aber: Wir sprechen hier
von älteren, nicht selten mehrfach erkrankten Menschen, deren
körperliche Verfassung eine solche Operation nicht immer
zulässt. Lange Zeit konnten wir für diese Patienten nicht viel
tun“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber, Direktor der
Klinik für Kardiologie und Angiologie.
Mehr Möglichkeiten, mehr Verantwortung
Bereits seit einigen Jahren gibt es für diese Patientengruppe
die Alternative des kathetergestützten Klappenersatzes im
Herzkatheterlabor. „Mit dieser Methode konnten wir erstmals
auch solchen Menschen helfen, deren Risiko für eine Operation
in der Herzchirurgie zu groß war. Und das mit gutem Erfolg:
Studien haben bewiesen, dass der Klappenersatz im Katheter­
labor bei Patienten mit einem hohen OP-Risiko im Vergleich zu
einem Therapieverzicht zu einer Verlängerung des Lebens und –
noch viel wichtiger – zu einer Verbesserung der Lebensqualität
führt“, so Christoph K. Naber.
Mit diesem Mehr an Möglichkeiten tragen die Ärzte aber auch
mehr Verantwortung – nämlich die, für den Patienten die
richtige Entscheidung zu treffen. Der wichtigste Punkt beim
Einsatz solcher Methoden ist darum die genaue Risikoevaluation
jedes einzelnen Falles. Das Ermessen darüber, ob ein Patient in
der Herzchirurgie oder im kardiologischen Katheterlabor besser
aufgehoben ist, liegt im Contilia Herz- und Gefäßzentrum
niemals nur bei einem Arzt oder einer Fachrichtung.
Jeder Patient wird auf der Basis einer ausführlichen Anamnese
in gemeinsamen Besprechungen zwischen Kardiologen und
Herzchirurgen begutachtet.
Erst probieren, dann fixieren
Nach wie vor ist der operative Ersatz der Aortenklappen bei
ansonsten gesunden Menschen dem kathetergestützten Eingriff
überlegen. Christoph K. Naber: „Mit der neuesten Generation
der Katheterklappen werden wir jedoch immer besser und
sicherer. Bei den modernen Klappenmodellen kommt es beispielsweise viel seltener zu Undichtigkeiten. Auch müssen heute
aufgrund des Klappenersatzes weniger Schrittmacher implantiert werden. Eine ganz besondere Methode erlaubt es uns
sogar, die Klappe zuerst millimetergenau anzupassen, bevor wir
sie endgültig fixieren. Das ist ein riesiger Fortschritt, der eine
noch fehlerfreiere Therapie ermöglicht.“
Gleichzeitig stehen auch der Herzchirurgie immer schonendere
Operationsmöglichkeiten zur Verfügung, weshalb die exakte
Beurteilung der Patienten künftig noch weiter in den Mittelpunkt rücken wird. „Neue Technologien sehen wir als Mittel
zum Zweck einer bestmöglichen Behandlung. Umgekehrt darf
der Zweck aber nicht die Mittel heiligen. Bei uns kommen neue
Methoden nur dann zum Einsatz, wenn sie einen Vorteil für
den Patienten bieten – und nicht, weil sie als innovativ angepriesen werden“, erklärt Priv.-Doz. Christoph K. Naber die Devise
des Hauses.
In einem Zentrum wie dem Contilia Herz- und Gefäßzentrum
können solche therapeutischen Fragestellungen in einem sehr
großen, interdisziplinären und kompetenten Team gemeinsam
diskutiert werden. „Ein weiterer Vorteil einer spezialisierten
Einrichtung ist, dass innovative Verfahren bei uns schnell in die
Routine einfließen und wir über entsprechend viel Erfahrung
verfügen“, erläutert Christoph K. Naber abschließend.
>> Bei uns kommen neue Methoden
nur zum Einsatz, wenn sie einen Vorteil
für den Patienten bieten. <<
Dr. Thomas Schmitz (links),
Priv. Doz. Dr. Christoph K. Naber
22
Priv.-Doz. Christoph K. Naber
23
Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßkrankheiten der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel
sichtbar wie hier, wie Bernd Langmack betont: „Der Altersdurchschnitt unserer Patienten liegt fünf Jahre über dem anderer kardiologischer Kliniken. Und gerade ältere Menschen fühlen
sich in einer kleineren Klinik wie der unseren gut aufgehoben,
weil die Abläufe überschaubarer sind. Außerdem verfügen wir
durch die Zusammenarbeit mit unserer Klinik für Geriatrie und
die Anbindung an unsere Alteneinrichtungen über die notwendige Infrastruktur und Erfahrung, um den Bedürfnissen und
Anforderungen älterer Patienten gerecht zu werden.“
Dr. Bernd Langmack
Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßkrankheiten der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel
Verbundenheit aus Tradition
Bereits seit 30 Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen den Kardiologen des
St. Josef-Krankenhauses in Kupferdreh und des Elisabeth-Krankenhauses. Durch die
Zusammenführung der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel und der Contilia Gruppe
zur neuen Contilia formieren sich die beiden Partner nun zu einer starken Allianz.
„Im Prinzip ändert sich durch die Zusammenführung für unsere
Patienten und uns nicht viel, schließlich arbeiten wir seit jeher
sehr eng und partnerschaftlich mit den Kliniken des Contilia
Herz- und Gefäßzentrums zusammen, insbesondere natürlich
mit der Klinik für Kardiologie und Angiologie“, stellt Dr. Bernd
Langmack, Chefarzt der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäß­
krankheiten am St. Josef-Krankenhaus in Esse-Kupferdreh,
ganz sachlich fest.
Leistungsstarker Verbund für Essen
Seit der Gründung der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßkrankheiten im Jahr 1997 werden Interventionen, also beispielsweise die invasive Katheterdiagnostik oder die Implantation
eines Stents, im Herzkatheterlabor des Elisabeth-Krankenhauses
durchgeführt – wenn möglich von Ärzten des St. Josef-Kranken­
24
Darüber hinaus hat sich die Klinik in Sachen kardiologischer
Diagnostik einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, den auch die
Mediziner im Contilia Herz- und Gefäßzentrum zu schätzen
wissen, wie Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Direktor der Klinik für
Kardiologie und Angiologie, betont: „Alle Patienten des St.
Josef-Krankenhauses sind bestens auf einen Eingriff vorbereitet, mit einer Diagnosestellung auf höchstem Niveau. Dieser
Umstand beschleunigt die Behandlung nicht nur, er steigert
auch deren Qualität und verbessert das Ergebnis für den
Patienten.“
Zurück zu den Wurzeln
Dass sich die Mediziner in Huttrop und auf der Ruhrhalbinsel
so gut verstehen, mag auch an der persönlichen Verbundenheit
von Bernd Langmack mit dem Elisabeth-Krankenhaus liegen.
Denn bereits seine Medizinalassistenten-Zeit verbrachte der
Chefarzt am Klara-Kopp-Weg. Und als Prof. Dr. Georg V. Sabin
gemeinsam mit dem inzwischen pensionierten Günter
Szurawitzki Mitte der 1980er-Jahre das Herzkatheterlabor am
Elisabeth-Krankenhaus etablierte, suchte der damalige Oberarzt
der Inneren Medizin direkt den Schulterschluss mit den
Kardiologen. „Die Möglichkeiten der invasiven Kardiologie fand
ich sogar so vielversprechend, dass ich mich entschloss, mit
Anfang 40 noch eine kardiologische Facharztausbildung zu
absolvieren – natürlich bei Georg V. Sabin im Elisabeth-Krankenhaus“, blickt Bernd Langmack mit Freude in die Vergangenheit
– und in die Zukunft, die nun wieder im Elisabeth-Krankenhaus
und damit im Contilia Herz- und Gefäßzentrum liegt.
>> Wir arbeiten seit jeher eng und partnerschaftlich mit den Kliniken des Contilia
Herz- und Gefäßzentrums zusammen. <<
Dr. Bernd Langmack
hauses. „Komplexere invasive Eingriffe wie den Aortenklappen­
ersatz mittels Herzkatheter übernehmen die Kardiologen des
Contilia Herz- und Gefäßzentrums, weil sie über mehr Er­
fahrung bei solch hochspezialisierten Verfahren verfügen. Der
behandelnde Arzt des Patienten ist jedoch stets vor Ort“,
ergänzt Bernd Langmack, der diese Partnerschaft auf Augen­
höhe stets zu schätzen wusste. Die komplette Diagnosestellung
sowie die Nachbehandlung finden dann wieder im St. JosesKrankenhaus statt – eine Tatsache, auf die der Kardiologe aus
Kupferdreh viel Wert legt. Denn die persönliche Betreuung der
Patienten, deren Lebensweg nicht selten in dem Krankenhaus
im Essener Süden begonnen hat, steht hier an erster Stelle.
Ein besonders hohes Einfühlungsvermögen und viel Zeit für
das persönliche Gespräch sind in Kupferdreh aber noch aus
einem anderen Grund von Bedeutung: In kaum einer Einrichtung
ist der demografische Wandel bereits heute so spür- und
25
Im richtigen Rhythmus
Herzrhythmusstörungen
Ein fließender Prozess 26
Vorhofohrverschluss
Wie ein Deckel auf dem Topf
28
Herzinsuffizienz
Gewappnet für den Quantensprung
30
Herzrhythmusstörungen
„Diese sogenannte Ablation hat einen Erfolg von etwa 60 bis
80 Prozent je nach Dauer der Erkrankung“, sagt Anja Dorszewski.
Als eines der ersten zehn Krankenhäuser Deutschlands hat das
Contilia Herz- und Gefäßzentrum hierzu im Juni vergangenen
Jahres eine besonders fortschrittliche Technik eingeführt: einen
Multielektrodenkatheter.
Mussten Anja Dorszewski und der Funktionsoberarzt Dr. Rolf
Borchard die Gefäße zuvor Punkt für Punkt veröden, heißt es
nun: zehn auf einen Streich. Denn wie einen Stempel kann
man den neuen Katheter auf die betroffenen Zellen legen und
damit an zehn Stellen gleichzeitig brennen. „Für die Patienten
erreichen wir damit eine erhebliche Beschleunigung der Opera­
tion. Statt drei bis vier Stunden benötigen wir nun inklusive aller
Vorbereitungen nur noch zwei Stunden. Auch die Dauer von
Röntgenuntersuchungszeiten haben wir damit um gut die
Hälfte verkürzt“, freut sich Rolf Borchard.
Dr. Anja Dorszewski
Bevor der Sturm ausbricht
Herzrhythmusstörungen
Ein fließender Prozess
Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen steht und fällt mit der Erfahrung.
Das Contilia Team hat sie – und verfügt zudem über die modernste Technik.
Bei manchen rast das Herz, bei anderen stolpert es, manche
Patienten klagen über Schwindelgefühle, andere über Luftnot:
Auf solch unterschiedliche Weise können sich Herzrhythmusstörungen bemerkbar machen. Auch die Ursachen dafür,
weshalb Herzen aus dem Takt geraten, sind vielfältig, und
längst nicht immer ist die Ursache im Herzen selbst zu suchen.
Auch Erkrankungen der Schilddrüse oder Nebenwirkungen von
Medikamenten kommen neben anderen Möglichkeiten infrage.
Ganz eindeutig ist dagegen: Herzrhythmusstörungen müssen
von einem Spezialisten untersucht werden – denn insbesondere Vorhofflimmern ist für ein Drittel aller Schlag­anfälle
verantwortlich.
Im Contilia Herz- und Gefäßzentrum ist gleich eine Reihe von
Experten mit der Ursachenforschung und der Suche nach der
optimalen Therapie beschäftigt. „Da wir das komplette Unter­
suchungs- und Behandlungsspektrum anbieten können, ist der
Diagnose- und Therapieweg bei uns ein fließender Prozess,
wobei es natürlich sinnvoll ist, eine Reihenfolge der Unter­
suchung festzulegen“, erklärt Dr. Anja Dorszewski, Leitende
28
Ärztin der Elektrophysiologie. Ein Beispiel hierfür ist die häufigste
Erscheinungsform der Herzrhythmusstörungen: das Vorhofflimmern. Etwa zehn Prozent der Deutschen über 70 Jahre leiden
an dieser Erkrankung, die durch Fehlzündungen von Herzmuskel­
zellen im linken Herzvorhof ausgelöst wird. Chronisch wird
diese Erkrankung dann, wenn die Wege, die normalerweise den
richtigen Takt vorgeben, vernarben. Zwar kann auch das
Vorhof­flimmern lebensbedrohliche Konsequenzen haben, längst
nicht in allen Fällen ist jedoch ein Eingriff notwendig. „Gut die
Hälfte der Patienten hat wenig Beschwerden“, weiß Anja
Dorszewski, „hier genügen Medikamente zur Blutverdünnung,
um die Schlaganfallgefahr zu bannen.“
Das gilt auch für eine besonders gefährliche Form der Herzrhythmusstörung: das Herzkammerrasen. „Häufig entsteht
diese Krankheit nach einem Herzinfarkt“, erklärt Anja Dorszewski,
„denn zumeist ist der Herzmuskel in solchen Fällen nicht völlig
abgestorben, und in den Bereichen, in denen Herzmuskelgewebe
zwar noch lebt, die Pumpleistung aber nicht mehr gut ist,
entstehen langsame Kriechwege – zusätzlich zur eigentlichen
Leitungsbahn. Dadurch wird die Erregungsausbreitung gestört
und es kommt zu einer kreisenden Erregung, die den Puls
extrem beschleunigt.“
Insbesondere wenn die Herzmuskelfunktion ohnehin schon
stark beeinträchtigt ist, birgt das eine erhebliche Gefahr. „So
erlebt, statistisch betrachtet, jeder fünfte Patient mit Defibrillator, der schon einmal ein Herzkammerrasen erlitten hat, einige
Jahr später erneut einen solchen, potenziell tödlichen ‚Sturm’“,
so Anja Dorszewski. Umso entscheidender sei es, die Kriechwege
frühzeitig zu blockieren. Denn eine signifikante Senkung der
heftigen Stürme steigert die Überlebensquote um 80 Prozent.
Doch die modernste Technik allein nützt dem Patienten noch
gar nichts. „Die Komplikationsrate und die Effektivität der
Behandlung stehen und fallen mit der Erfahrung des Teams“,
sagt Anja Dorszewski.
>> Bei uns ist der Diagnose- und
Therapieweg ein fließender Prozess. <<
Dr. Anja Dorszewski
Zehn auf einen Streich
Zeigt sich bei der Untersuchung jedoch, dass ein Patient
hoch­­symp­tomatisch und durch das Vorhofflimmern beträchtlich leistungseingeschränkt ist, ist es Aufgabe der Elektrophysiologie, die Zellen, die das Herz aus dem Takt bringen, zu veröden.
Dr. Rolf Bochard
29
Vorhofohrverschluss
Wie ein Deckel auf dem Topf
Patienten mit Vorhofflimmern haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Ein Ausweg ist der Verschluss des Vorhofohrs.
Das Vorhofohr ist eine Ausbuchtung im Bereich des linken
Vorhofs, die anscheinend keine bedeutende Funktion hat.
Doch die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist nicht zu unterschätzen, wie Dr. Thomas Schmitz, Leiter des Herzkatheterlabors im
Contilia Herz- und Gefäßzentrum, weiß: „Solange das Herz
im Sinusrhythmus arbeitet, wird das Vorhofohr regelmäßig
entleert. Doch wenn der Herzmuskel beim Vorhofflimmern nur
noch zittert, fließt das Blut nicht ab. Es kommt zu Ablagerungen, vergleichbar mit den Folgen, die stehendes Wasser in der
Leitung hat. Es bilden sich Gerinnsel und sobald der Patient
wieder in den Rhythmus findet, besteht die Gefahr, dass die
Gerinnsel auf Wanderschaft gehen und einen Schlaganfall
verursachen.“
Entsprechend viel Aufmerksamkeit widmet das Team des
Contilia Herz- und Gefäßzentrums dem Vorhofohr. Wird,
zumeist bei einer elektrophysiologischen Untersuchung, ein
Vorhofflimmern festgestellt, stehen in der Regel zwei Behandlungspfade offen: Die Mehrzahl der Patienten erhält blut­
verdünnende Medikamente. Für diejenigen Patienten jedoch,
die diese hochwirksamen Antikoagulanzien nicht vertragen
oder eine erhöhte Neigung zu Blutungen aufweisen, bietet das
Herzkatheterlabor die Möglichkeit, das Vorhofohr dauerhaft zu
verschließen. „Bei einem kathetergestützten Eingriff setzen wir
dabei einen sogenannten Watchman ein, der das Ohr verschließt – wie ein Deckel den Topf“, erläutert Thomas Schmitz.
Ärzte aus aller Welt werden in Essen geschult
Seit 2009 ist dieses Verfahren im Einsatz, die Ergebnisse aus
den 4-Jahres-Studien bestätigen das Team des Herzkatheter­
labors in der Erfahrung, dass es nur eine sehr geringe Komplikationsrate gibt. Was so genial einfach klingt, ist in Wirklichkeit
allerdings ein komplexer Eingriff, schließlich unterscheidet sich
die Form des Vorhofohrs von Mensch zu Mensch und der Arzt
muss die optimale Position zur Platzierung des „Deckels“ finden.
„Deshalb ist ein mehrstufiges Schulungsverfahren notwendig“,
erklärt Thomas Schmitz, der dieses regelmäßig für Ärzte
aus dem In- und Ausland in Essen anbietet. Denn dank seiner
herausragenden Expertise ist das Contilia Herz- und Gefäß­
zentrum ein Schulungszentrum für den Vorhofohrverschluss.
Von links: Dr. Alexander Wolf,
Dr. Thomas Schmitz
30
31
Herzinsuffizienz
Auf 20 Prozent schätzen die Experten des Contilia Herz- und
Gefäß­zentrums den Kreis der Patienten, bei denen eine leitlinien­
konforme Therapie nun einen Dreikammer- statt eines einfachen
Schrittmachers vorsieht – keine Kleinigkeit angesichts des
Aufwands der Operation, die für Frank-Holger Güldner einem
Quantensprung gleichkommt: „Im Gegensatz zur rechten
Elektrode wird die linke nicht einfach in die Herzkammer gelegt,
sondern wir müssen sie von der rechten Seite des Herzens durch
dünne Blutgefäße und gegen den Strom schieben.“
Eine absolute Präzisionsarbeit – und überdies sehr zeitintensiv.
„Der Aufwand ist im Vergleich zum Standardschrittmacher
sicher doppelt so hoch, bei weniger erfahrenen Kliniken kann er
auch das Vier- oder Fünffache betragen“, weiß Dietmar Schmitz.
Doch weil für herzinsuffiziente Menschen lange Liegezeiten
vermieden werden müssen, arbeiten der ausgebildete Herzchirurg
Frank-Holger Güldner und der Kardiologe Dietmar Schmitz
bei solch komplexen Operationen in der Regel im Team – obwohl jeder der beiden auch allein in der Lage wäre, den Eingriff
durchzuführen.
Herzinsuffizienz
Gewappnet für den Quantensprung
Neue Leitlinien bestätigen den Nutzen von Dreikammerherzschrittmachern jetzt
auch bei Menschen mit milderer Herzinsuffizienz. Auf den dadurch entstehenden
operativen Mehraufwand ist das Contilia Herz- und Gefäßzentrum gut vorbereitet.
Mediziner neigen gemeinhin nicht zu Übertreibungen. Wenn
ein so erfahrener Arzt wie Dr. Dietmar Schmitz von einem
Riesenumbruch spricht, will das also etwas heißen. Was er
damit meint, sind die Auswirkungen einer neuen Leitlinie der
Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC). Die Leitlinie,
die im Oktober 2013 verabschiedet wurde, bezieht sich auf
die Versorgung herzinsuffizienter Patienten mit Dreikammerherzschrittmachern.
Ein Taktgeber für alle drei Kammern
Diese speziellen Schrittmacher werden sowohl in die Vor­
kammer als auch in beide Herzkammern gelegt. Hier sorgen
sie nicht nur dafür, dass die beiden Herzkammern wieder
synchron, also im gleichen Takt, arbeiten. Den entscheidenden
Vorteil erläutert Dietmar Schmitz, der mit Dr. Frank-Holger
Güldner für den Bereich „Schrittmacher und Defibrillatoren“
32
verantwortlich ist, so: „Bei einem Standardschrittmacher wird
der gewünschte Frequenzanstieg lang­­fristig mit einer Verschlech­
terung der Pumpfunktion erkauft. Vereinfacht gesagt: Die
Umdrehungszahl des Motors bleibt gleich, die PS-Leistung geht
jedoch herunter. Mit der kardialen Resynchronisationstherapie
(CRT) halten wir die Pumpfunktion mindestens auf dem gleichen
Niveau wie zuvor, wenn wir sie nicht sogar verbessern.“
Neu ist diese Methode für die Essener Spezialisten nicht. „Sie
war aber gemäß der bisher geltenden Leitlinie Patienten mit
einer drastisch reduzierten Pumpleistung vorbehalten“, so
Frank-Holger Güldner, „nun haben Studien gezeigt, dass die
CRT auch bei einer milderen Form der Herzinsuffizienz wirkt.“
Wohlgemerkt: Dies bedeutet keineswegs, dass jeder herzinsuffiziente Patient auch einen Herzschrittmacher benötigt. Wer
aber eine nur leichtere Stimulation der Herzkammern benötigt,
profitiert nun von den Vorteilen der CRT.
Dies gilt genauso für die Anwendung der CRT beim Einsatz
von Defibrillatoren, wo sie etwa für ein Drittel aller Patienten
infrage kommt. Und auch hier gilt: Im Anschluss an eine
sorg­fältige Diagnose erhält jeder das System, das er benötigt.
Gut 500 Menschen helfen Dietmar Schmitz und Frank-Holger
Güldner so Jahr für Jahr – eine Operationszahl, an die wohl
kein Krankenhaus der Region heranreicht. Vor allem aber kommt
diese immense Erfahrung jedem neuen Patienten zugute.
Marcumar nicht mehr absetzen!
Apropos Erfahrung: Eine zweite neue Bestimmung ist für die
Ärzte des Contilia Herz- und Gefäßzentrums eigentlich keine
Neuigkeit. Sie betrifft die Frage, ob das blutverdünnende
Medikament Marcumar vor einer Operation abgesetzt werden
muss oder nicht. Die neue Leitlinie gibt hier eine klare Antwort:
Marcumar muss nicht abgesetzt werden.
Damit endet eine Periode der Ungewissheit, in der die Gabe des
Medikaments bis unmittelbar vor dem Eingriff zwar nicht
verboten war und die Entscheidung darüber eigentlich beim
Operateur lag, in der viele einweisende Ärzte Marcumar aber
zuvor schon absetzten. „Das Risiko von Nachblutungen lag
dabei jedoch bis zu acht Mal höher und jeder Operateur mit
großer Erfahrung wusste das auch, weshalb wir die jetzige
Regelung auch schon längere Zeit anwenden“, so Frank-Holger
Güldner. Umso dringender sein Appell an die niedergelassenen
Ärzte, den alten Automatismus so schnell wie möglich aus den
Köpfen zu verbannen.
>> Studien belegen, dass die CRT auch bei
einer milderen Form der Herzschwäche wirkt. <<
Dr. Frank-Holger Güldner
Dr. Dietmar Schmitz (oben),
Dr. Frank-Holger Güldner (unten)
33
Alles im Fluss
Gefäßchirurgie
Grenzenlose Möglichkeiten
34
Gefäßchirurgie
Neue Töne in der Gefäßchirurgie
36
Arterielle Verschlusskrankheit
Genial einfach
38
Gefäßchirurgie
Gefäßchirurgie
Grenzenlose Möglichkeiten
Als Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie hat Prof. Dr. Horst-Wilhelm
Kniemeyer die Gefäßchirurgie entscheidend mitentwickelt. Nun hat er sich in
den Ruhestand verabschiedet. Zu seinem Erbe zählt die intensive Kooperation über
Fächergrenzen hinweg – immer zum Wohl der Patienten.
Die Gefäßchirurgie des Elisabeth-Krankenhauses war nicht nur
die erste, sondern über viele Jahre auch die einzige Gefäß­
chirurgie Essens. Das hat sich im vergangenen Jahr gewandelt
und die größere Auswahl für Patienten schlägt sich natürlich
auch in den Statistiken nieder. Bemerkenswert im Fall des
Elisabeth-Krankenhauses ist aber, wie sie es tut. „Wir hatten
2013 etwas weniger Fälle, dafür aber mehr große Eingriffe“,
konstatiert Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer. Man darf das
getrost als Kompliment für das Contilia Herz- und Gefäßzentrum
verstehen – und nicht zuletzt auch für Horst-Wilhelm Kniemeyer
selbst.
In Rankings regelmäßig weit vorn
Denn auch wenn Horst-Wilhelm Kniemeyer Lobeshymnen auf
sich nur schwer erträgt: Tatsache ist, dass der 66-Jährige
eine vergleichsweise junge Disziplin mitgeprägt hat. Denn als
er 1984 an der Universitätsklinik Düsseldorf zum Leitenden
Oberarzt ernannt wurde, gab es die Facharztrichtung „Gefäßchirurgie“ noch gar nicht. Mit umso mehr Engagement stürzte
er sich in die Aufgabe, sammelte unter anderem in Houston,
Texas (USA), wertvolle Operationserfahrungen, ehe er über die
Stationen Bern (Schweiz) und Solingen 2001 als Direktor
der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie des ElisabethKrankenhauses berufen wurde.
Dass er in dieser Funktion in Rankings sowohl von Kollegen als
auch von Patienten regelmäßig in den kleinen Kreis der besten
Gefäßchirurgen Deutschlands gewählt wird, ist das eine.
Wesentlich wichtiger ist für Horst-Wilhelm Kniemeyer jedoch
das, was man im Contilia Herz- und Gefäßzentrum gemeinsam
erreicht: „Wir haben das Know-how, um das beste Ergebnis für
den Patienten zu erzielen“, ist er überzeugt. Und das gilt nicht
nur, weil die jeweiligen Spezialisten ihr Handwerk verstehen,
es ist vielmehr der Verdienst einer exzellenten Teamarbeit. Dass
das Gefäßzentrum – bestehend aus der Radiologie, der Angiologie und der Gefäßchirurgie – 2011 von allen drei Fachgesellschaften zertifiziert wurde, beweist das nachdrücklich, für die
Kooperation mit der Nephrologie und der Kardiologie gilt aber
nicht minder Horst-Wilhelm Kniemeyers Dreisatz „partnerschaftliche Zusammenarbeit, kurze Wege, schnelle Entschei-
dungen“. Genau deshalb ist er auch so zufrieden, dass die Wahl
seines Nachfolgers auf Prof. Dr. Johannes Hoffmann fiel, der –
davon ist er überzeugt – den partnerschaftlichen Stil auch in
Zukunft fortführen wird.
Eine Frage der Erfahrung
Revolutionen in technischer Hinsicht sind dabei aus seiner
Sicht nicht zu erwarten. „Die Gefäßchirurgie baut auf Standards
auf und muss langsam entwickelt werden. Die Hauptsache ist,
Komplikationen zu vermeiden. Denn oftmals haben wir nur
eine einzige Zugangsmöglichkeit und eine Infektion am Gefäß
führt unweigerlich zur Blutung. Das zu beherrschen, braucht
extrem viel Erfahrung.“ Absehbar ist indes, dass auch in der
Gefäßchirurgie endovaskuläre, also minimal-invasive Methoden immer mehr Einzug halten. Schließlich verringern sie das
Morbiditätsrisiko und die allgemeine Komplikationsrate. So ist
im Elisabeth-Krankenhaus mittlerweile bei 90 Prozent aller
Eingriffe in die Bauchaorta oder die Darmarterien das Einsetzen eines Stents mit einem Katheter die Therapie der Wahl.
Das Hauptarbeitsfeld von Horst-Wilhelm Kniemeyer und
seinem Team war in den vergangenen Jahren die beinerhaltende periphere Chirurgie. Etwa 60 Prozent aller Eingriffe, gut
500 pro Jahr, widmen sich der Behandlung von Verschlüssen in
den unteren Extremitäten. Hinzu kommen praktisch täglich
Operationen im Shuntzentrum, wo Patienten der Nephrologie
für die Dialyse vorbereitet werden. „Generell gilt für unser
Haus: Bei den operativen Möglichkeiten gibt es keine Grenze.“
Eine andere Grenze, nämlich die zum Pensionsalter, hat
Horst-Wilhelm Kniemeyer schon etwas länger überschritten.
Im März dieses Jahres hat er sich nun endgültig von „seiner“
Klinik verabschiedet und kann sich nun endlich mehr um seine
Familie kümmern. Außerdem sammelt er historische Bücher,
überwiegend Atlanten zur Anatomie. Das älteste Exemplar
seiner Sammlung stammt aus dem Jahr 1570. Mindestens
einige dieser Schätze will Horst-Wilhelm Kniemeyer restaurieren lassen. „Und jetzt habe ich endlich die Zeit, um mir die
Bücher etwas genauer anzuschauen.“
Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer (vorn links),
Dr. Roland Heesen (vorn rechts)
>> Wir haben das Know-how,
um das beste Ergebnis für den
Patienten zu erzielen. <<
Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer
36
37
Gefäßchirurgie
menschlich genau die richtige Person für die Nachbesetzung
der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie in der Nachfolge
von Prof. Kniemeyer ist.“
Diese Überzeugung ist begründet: Sein chirurgisches Handwerk
lernte Prof. Hoffmann an der Chirurgischen Klinik und Poliklinik
der Ludwig-Maximilians-Universität München-Großhadern, wo
er sowohl seine Facharztausbildung zum Allgemeinchirurgen
als auch die zum Gefäß- und zusätzlich zum Viszeralchirurgen
absolvierte und 2008 zum außerplanmäßigen Professor ernannt
wurde. Im Jahr 2012 schließlich wechselte er an das Universitätsklinikum Essen, wo er mit der Aufgabe betraut wurde, die
Gefäßchirurgie aufzubauen – mit Erfolg. Dem Uniklinikum wird
er auch künftig nicht den Rücken kehren, vielmehr wird Prof.
Hoffmann sowohl die Gefäßchirurgie im Elisabeth-Krankenhaus als auch die am Universitätsklinikum Essen vertreten, was
einen weiteren Mehrwert für den Patienten verspricht.
Professionalität und Herzlichkeit
Gefäßchirurgie
Neue Töne in der Gefäßchirurgie
Seit dem 1. April 2014 hat die Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie einen neuen
Direktor: Prof. Dr. Johannes Hoffmann ist Nachfolger von Prof. Dr. Horst-Wilhelm
Kniemeyer. Der Mann aus München übernimmt eine der renommiertesten Einrichtungen für Gefäßmedizin des Landes.
Zwei Fragen drängen sich bei der Durchsicht des Lebenslaufs
von Johannes Hoffmann förmlich auf: Wie kommt ein
diplomierter Musiker zur Gefäßchirurgie? Und: Was treibt
einen gebürtigen Münchener nach Essen?
„Musik und Medizin sind zwei Passionen, die ich im Studium
parallel verwirklicht habe. Für den beruflichen Werdegang
entschied ich mich letztlich für die Medizin, glaube aber, dass
mir das Musikstudium auch bei meiner jetzigen Tätigkeit hilft“,
erklärt der Chirurg und meint damit einerseits so praktische
Dinge wie das Training der Fingerfertigkeit, das beim Erlernen
eines Instruments von so hoher Bedeutung ist und ihm in
der Gefäßchirurgie zugute kommt. Andererseits gibt es in der
Musik aber auch die unbedingte Notwendigkeit zur Teamarbeit,
damit aus den einzelnen Instrumentenstimmen ein klangvolles
Gesamtbild entsteht. Und ein ebensolches Zusammenspiel der
Disziplinen sieht Johannes Hoffmann auch in der Gefäßmedizin
38
Und was bewegte Prof. Hoffmann dazu, die Aufgaben am
Contilia Herz- und Gefäßzentrum zu übernehmen? „Der ganzheitliche Ansatz, mit dem ein Patient hier behandelt wird. Man
findet das gesamte Repertoire der Gefäßmedizin unter einem
Dach. Außerdem steht der Mensch hier immer im Mittelpunkt
und diese persönliche Zuwendung ist auch mir extrem wichtig.
Und dann ist da eben dieser Zentrumsgedanke, der hier
beispielhaft gelebt wird und der besagt, dass egal, zu welcher
Tür ein Patient hereinkommt, er immer nach den gleichen
Kriterien und von dem richtigen Experten behandelt wird.“
Mit Prof. Hoffmann werden auch neue Therapieoptionen
Einzug in das Herz- und Gefäßzentrum halten, beispielsweise
Hybrid-OPs und minimal-invasive Eingriffe. „Wir haben am
Universitätsklinikum sehr gute Erfahrungen mit Eingriffen
unter Lokalanästhesie gemacht, unter anderem an den
Arm- und Beingefäßen und an der Bauchaorta. Das eröffnet
uns die Möglichkeit, auch Patienten mit einem sehr hohen
Operationsrisiko zu behandeln, die anderweitig nicht mehr
versorgt werden können“, berichtet der Gefäßchirurg.
Bleibt schließlich die Frage, was einen gebürtigen Münchener
nach Essen verschlägt: „Mir war die Stadt von Beginn an
sympathisch, und zwar, weil mir die Menschen gefallen. Diese
Art, ganz offen zu sagen, was Sache ist, und die Mentalität, die
einen hohen Gemeinschaftssinn und ein echtes Wir-Gefühl
auch in brenzligen Situationen umfasst, sind etwas Besonderes.“ Und Grund genug dafür, um mit Frau und drei Kindern
neue Wurzeln zu schlagen.
als unerlässlich, um das Potenzial moderner Therapien im Sinne
des Patienten gänzlich auszuschöpfen: „Die Beherrschung der
operativen und interventionellen Techniken unter Beachtung
des gesamten Menschen und seiner Erkrankungen verbessert
das Überleben unserer meist sehr kranken Gefäß­patienten.“
Team findet Teamplayer – und umgekehrt
Im Contilia Herz- und Gefäßzentrum ist er mit dieser Geisteshaltung bestens aufgehoben, denn der interdisziplinäre Team­
gedanke steht auch hier im Vordergrund. Das ist jedoch nur
einer der Gründe, weshalb man sich hier glücklich schätzt, in
Prof. Dr. Johannes Hoffmann den Nachfolger für den Chefposten in der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie gefunden
zu haben. Dr. Dirk Albrecht, Contilia Geschäftsführer: „Wir
sind überzeugt, dass Prof. Hoffmann sowohl fachlich als auch
Prof. Dr. Johannes Hoffmann
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Arterielle Verschlusskrankheit
Genial einfach
Wer unter einer arteriellen Verschlusskrankheit (AVK) leidet, hat auch ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Um die Krankheit zu erkennen
und die richtigen Weichen zu stellen, wendet das Contilia Herz- und Gefäßzentrum
Testverfahren an, die der Patient kaum bemerkt – die aber Leben retten können.
Wer ein modernes Krankenhaus betritt oder gar als Patient
erlebt, der spürt sofort, dass Medizin heute eine HightechDisziplin ist. Doch so nützlich innovative Technik häufig auch
ist: Manchmal sind ganz unscheinbar wirkende Untersuchungen für Patienten genauso wirkungsvoll. Vorausgesetzt, die
Mediziner wenden sie auch konsequent an.
Ein gutes Beispiel dafür ist ein Screeningprogramm, das im
Contilia Herz- und Gefäßzentrum im vergangenen Jahr ein­
geführt wurde, um eine AVK zu entdecken. Als AVK bezeichnet
man Gefäßengstellen, sei es im Bauch oder Becken, in den
Armen oder Beinen. Was die Gefäßerkrankung gefährlich
macht, erläutert Dr. Roland Heesen, kommissarischer Leiter der
Angiologie im Contilia Herz- und Gefäßzentrum: „Wer unter
einer AVK leidet, ist gleichzeitig auch Hochrisikopatient für
Herzinfarkt und Schlaganfall.“
Wie eng der Zusammenhang ist, belegt die Statistik: So hat die
Hälfte aller Menschen, die an einer koronaren Herzerkrankung
(KHK) leiden, zusätzlich eine arterielle Verschlusserkrankung,
bei fast jedem dieser Patienten lassen sich zumindest Ablagerungen in der Halsschlagader feststellen. Umgekehrt liegt die
Wahrscheinlichkeit, dass bei einer fortgeschrittenen Verschlusskrankheit auch die Herzkranzgefäße betroffen sind, bei
90 Prozent. 70 Prozent aller AVK-Patienten sterben an einer
Herzerkrankung, weitere fünf Prozent an einem Schlaganfall.
Von links: Priv.-Doz. Dr. Kai Naßenstein,
Dr. Roland Heesen, Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer
Fast wie beim Hausarzt
Aber wie entdeckt man nun eine Engstelle in den Gefäßen?
Ganz einfach: mit einer Blutdruckuntersuchung, wie man sie
vom Hausarzt kennt. Es gibt nur einen kleinen Unterschied:
Gemessen wird nicht nur am Arm, sondern auch am Unterschenkel. „Und falls wir, vereinfacht gesagt, unten einen
niedri­geren Blutdruck als oben feststellen, haben wir praktisch
schon eine AVK diagnostiziert“, erklärt Roland Heesen. Was
dieses Screeningprogramm im Contilia Herz- und Gefäßzen­trum
besonders wirksam macht, ist, dass es zu den Standard­
bestandteilen einer Erstuntersuchung gehört. Roland Heesen:
„Unser Anspruch ist, jeden Patienten, der stationär aufge­
nommen wird, zu testen – und zwar ganz egal, auf welcher
Station er liegt.“
Da eine Blutdruckuntersuchung bei stationären Krankenhausaufenthalten ohnehin selbstverständlich ist, hat der Patient
keinen Mehraufwand – im Gegenteil: Vielmehr stellt das
Screening sicher, dass beispielsweise bei einem herzkranken
Patienten während ein und desselben Aufenthalts auch eine
etwaige Verschlussproblematik festgestellt wird. „Es wäre mit
unserem Selbstverständnis auch unvereinbar, wenn ein Patient
unser Krankenhaus zwar mit einer perfekt therapierten Herz­
erkrankung verlässt, er aber in einigen Monaten mit einer
Verschlusskrankheit wieder zu uns kommen muss“, betont
Roland Heesen. 5.000 Patienten haben im vergangenen Jahr
von diesem genial einfachen Testverfahren profitiert, bei etwa
jedem fünften der über 65 Jahre alten Patienten wurden
Anzeichen einer arteriellen Verschlusserkrankung entdeckt.
Zehn Sekunden reichen schon
Noch einfacher ist ein zweites Testverfahren, das ebenfalls seit
vergangenem Jahr im Einsatz ist. Im Rahmen der Echokardio-
graphie, einer Ultraschalluntersuchung des Herzens, halten
Heesens Kolleginnen und Kollegen aus der Kardiologie den
Schallkopf kurz auf den Bauch des Patienten. „Zehn Sekunden
genügen schon, um eine etwaige Vergrößerung der Bauchaorta
festzustellen“, weiß Roland Heesen. Und diese zehn Sekunden
können Leben retten: Denn wächst ein Bauchaortenaneurysma
unentdeckt und platzt schließlich, kommt Hilfe meistens zu spät.
Anlass zur Panik besteht indes keineswegs, falls der Kardiologe
eine Erweiterung der Schlagader feststellt. Sollte das Aneurysma
eine kritische Größe erreicht haben, ist der Weg zur Gefäßchirurgie ganz kurz, in allen anderen Fällen klären Roland
Heesen und sein Team den Patienten über den Befund auf und
verweisen ihn, mit einem Pass ausgestattet, an den Hausarzt.
Der damit ebenfalls sensibilisiert ist. Worauf sich die nieder­
gelassenen Kollegen und vor allem die Patienten dabei
verlassen können, fasst Roland Heesen so zusammen: „Kein
Patient, der im Contilia Herz- und Gefäßzentrum auf einer
Station liegt, verlässt das Krankenhaus mit einer unerkannten
Gefäß­erkrankung.“
>> Zehn Sekunden genügen, um eine etwaige
Vergrößerung der Bauchaorta festzustellen. <<
Dr. Roland Heesen
40
41
Atlas Contilia
Herz- und Gefäßzentrum
Kontaktinformationen42
Mitarbeiter und Stationen43
Wissenschaftliche Aktivitäten47
Zahlen und Statistiken58
Niedergelassene Einrichtungen
61
Kontaktinformationen
Kontaktinformationen / Mitarbeiter und Stationen
Kontaktinformationen
St. Marien Hospital Mühlheim an der Ruhr GmbH
Kaiserstr. 50
D-45468 Mühlheim an der Ruhr
www.st-marien-hospital.contilia.de
des Contilia Herz- und Gefäßzentrums
Elisabeth-Krankenhaus Essen
Klinik für Gefäßchirugie und Phlebologie
Akademische Lehrkrankenhaus
der Universität Duisburg-Essen
Klara-Kopp-Weg 1, D-45138 Essen
www.contilia.de
Sekretariat:
Ambulanz:
Station Hedwig: Station Elisabeth:
Zentrale:
Elisabeth-Krankenhaus:
Zentrale Notaufnahme:
+49 (0)201-897 0
+49 (0)201-897 3330
Klinik für Kardiologie und Angiologie
Sekretariat Kardiologie:
Fax: +49 (0)201-897 3200 +49 (0)201-897 3201
+49 (0)201-897 3206
+49 (0)201-897 3207
+49 (0)201-897 3208
+49 (0)201-288 525
Sekretariat Angiologie:
Fax:
+49 (0)201-897 3270
+49 (0)201-897 3269
Kardiologisches Archiv:
Fax:
+49 (0)201-897 2630
+49 (0)201-897 3209
Kardiologische Ambulanz:
Fax:
+49 (0)201-897 3290
+49 (0)201-897 3299
Studienzentrum:
+49 (0)201-897 3218
Chest Pain Unit:
+49 (0)201- 897 3330
Station Ursula:
+49 (0)201-897 4450
Station Josef:
+49 (0)201-897 4250
Station Agnes:
+49 (0)201-897 4230
Station Barbara:
+49 (0)201-897 4120
Station Ludgerus:
+49 (0)201-897 4260
Intensivstation:
+49 (0)201-897 4240
E-Mail-Verzeichnis:
Klinik für Kardiologie und Angiologie
[email protected]
Defibrillator-Ambulanz
[email protected]
Schrittmacher-Ambulanz
[email protected]
Angiologie-Ambulanz
[email protected]
44
+49 (0)201-897 3401
+49 (0)201-897 3430
+49 (0)201-897 4150
+49 (0)201-897 4110
Praxis für Kardiologie
Fon:
+49 (0)201-643 941 00
Fax:
+49 (0)201-897 3959
E-Mail:[email protected]
+49 (0)201-897 3390
+49 (0)201-897 3399
BodyGuard! Zentrum für PräventionsMedizin
Fon:
+49 (0)201-897 3901
Fax:
+49 (0)201-897 3909
E-Mail:[email protected]
Ambulante Kardiologische Rehabilitation
im Hilarion
Herwarthstraße 100, D-45138 Essen
Fon:
+49 (0)201-289 570
Fax:
+49 (0)201-289 5727
E-Mail:[email protected]
Herzzentrum Essen-Huttrop gGmbH
Ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Essen
(Kooperationspartner)
Herwarthstraße 100, D-45138 Essen
Fon:
Fax:
+49 (0)201-280 220
+49 (0)201-280 2213
Klinik für Kardiologie
Sekretariat:+49 (0)208-305 2021
+49 (0)208-305 2061
Fax:+49 (0)208-305 2099
Kardiologische Ambulanz:+49 (0)208-305 2064
Fax:
+49 (0)208-305 2008
Schreibbüro I:
Fax:
+49 (0)208-305 2064
+49 (0)208-305 2008
Kardiologisches Archiv:+49 (0)208-305 2064
Fax:
+49 (0)208-305 2008
Station Klara:
Fax:
+49 (0)208-305 2350
+49 (0)208-305 2355
Medizinische Klinik Kardiologie
Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel
St. Josef Krankenhaus Essen-Kupferdreh
Heidbergweg 22 – 24
D-45257 Essen
Sekretariat Barbara Sprock
Station 1:
Fax:
+49 (0)201-455-1111
+49 (0)201-455-2967
Station 3:
Fax:
+49 (0)201-455-1113
+49 (0)201-455-2946
Zentrale Notaufnahme:
Kai Klingberg
+49 (0)201-455-1320
+49 (0)201-455-1326
Fax:
+49 (0)201-455-2960
E-Mail:[email protected]
Heidrun Redzinski
+49 (0)201-455-1320
+49 (0)201-455-1321
Fax:
+49 (0)201-455-2960
E-Mail:[email protected]
Verein der Freunde und Förderer des
Elisabeth-Krankenhauses in Essen e.V.
Klara-Kopp-Weg 1
D-45138 Essen
Fon:
Fax:
E-Mail: +49 (0)201-897 2200
+49 (0)201-897 28009
[email protected]
des Contilia Herz- und Gefäßzentrums
Klinik für Kardiologie und Angiologie
Für Kardiologie und Angiologie
+49 (0)201-4364 570
+49 (0)201-4364 571
[email protected]
Kardiologie
Funktion
Ute Bramsiepe
Tel:
+49 (0)201-455-1862
Fax:
+49 (0)201-455-2934
E-Mail:[email protected]
Mitarbeiter und Stationen
Direktoren der Klinik
Ambulantes Diabeteszentrum
Herwarthstraße 102, D-45138 Essen
Fon:
Fax:
E-Mail: +49 (0)208-305 0
+49 (0)208-305 2250
Schreibbüro II:+49 (0)208-305 2035
Praxis für Gefäßchirurgie
Fon:
Fax:
Zentrale:
St. Marien Hospital:
Zentrale Notaufnahme:
Fon:
+49 (0)201-455-1609
Fax:
+49 (0)201-455-2962
E-Mail:[email protected]
Sprechstunde: Nach Vereinbarung
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
Priv.-Doz. Dr. Christoph Kurt Naber
Prof. Dr. Georg Vinzenz Sabin
Leitende ÄrzteDr. Anja Dorszweski, Elektro­
physiologie; Dr. Roland Heesen,
Kommissarischer Leiter Angiologie
Leitende OberärzteDr. Dietmar Schmitz, Leiter Herzschrittmachertherapie;
Dr. Thomas Schmitz, Leiter Herz­
katheterlabor
45
Mitarbeiter und Stationen
OberärzteDr. Bernhard Grosch,
Dr. Frank-Holger Güldner,
Dr. Karsten Meuter, Dr. Heribert
Pütz-Hellweg,
Günter Szurawitzki, Dr. Ingo Voigt
FunktionsoberärzteDr. Alexander Wolf, Dr. Rolf
Borchard, Dr. Christina Deluigi
Fach- und
AssistenzärzteRaed Abusalem, Ali Akinci, Anne
Baxmann, Michal Beko, Elisabeth
Blank, Dominik Bleckmann, Thi
Anh Phnong Cong, Dr. Regina Eder,
Dr. Nicole Freitag, Dr. Sebastian
Huptas, Konstantin Iliodromotis,
Dr. Christoph Jensen, Sarah Jochheim, Christoph Johann, Dr. Daniel
John, Sebastian Köhler, Anna Magdalene Konik, Kathrin Kortmann,
Dr. Illkyu-Oliver Lee, Mihret Loewe,
Marco Antonio Mighali, Suliko
Neugebauer, Yasemin Nienke,
Roxana Palea, Said Mustafa Rahel,
Dr. Michael Schalk, Dr. Vanessa
Seifert, Dr. Ingmar Seifert,
Roman Voß, Esther Vogel, Philip
Weißhardt, Dr. Lioba Waidelich
SekretariateJacqueline Luttropp, Nicole Döll,
Sabrina Anders, Özlem Ayhan,
Patricia Goralski, Linda Schäfer
Angelika Heckner (Leitung)
Kodierassistentin
Saida Salah, Kerstin Grimm
KardiologieassistentinnenNicole van Stiphout, Mariyana
Cicek, Anja Scheffler, Angelika
Damminger, Christiane Solzbacher,
Janine Richter
Kardiovaskuläres Studienzentrum
Ärztliche
Mitarbeiter/-innenElisabeth Blank,
Dr. Lioba Waidelich
Melanie Steffen, Vanessa Reuter
Herzkatheterlabor
Ärztliche Leitung
Dr. Thomas Schmitz
Leiterin
Assistenzpersonal
Stellv. Leitung Christiane Ostenförth,
Jörg Leppuhner
46
Sekretärin
Daniela-Juliana Rolle
Mitarbeiter/-innenJanine Richter, Claudia Mölleney,
Johannes Laub, Selma ÖztürkDimovski, Jasmina Musija,
Jennifer Krey, Alexandra Sigl,
Nadine Menzel, Julia Hahn,
Julia Paffendorf, Jenny Sloma,
Michael Müller, Marc Wettmann
Schreibkraft
Petra Real
Kardiologische Ambulanz
Ärztliche Leitung
Dr. Bernhard Grosch
Mitarbeiter/-innenAndrea Beitz, Alexandra Bens,
Petra Distler, Ulrike Hinz, Nicole
Krause, Jens Keinhorst (Herzinsuffizienzpfleger), Moritz Thevissen
Echokardiographieassistent/-inSusana Macagnino,
Moritz Thevissen
EKG
Leitung
Gisela Ruskov
Mitarbeiter/-innenCornelia Hellwich-Kühn, Daniela
Kramberger, Jana Müller, Emine
Önder, Ulrike Peine, Birgit Pelzel,
Andrea Quanz-Malioukas, MarieLuise Elsner
Angiologie
Ärztlicher Leiter
Zentraler
Schreibdienst
Study Nurses
Mitarbeiter und Stationen
Dr. Roland Heesen
Assistenzärzte
Dr. Yasemin Nienke, Dr. Yasemin
Nienke, Dominik Bleckmann,
Roman Voss
Mitarbeiter/-innenKarin Grüner,
Melanie Mertens-Fischer
Gefäßassistenz
Judith Bongers
Stationen der Klinik für Kardiologie und Angiologie
Station Agnes
StationsleitungStefanie Maier, stellv. Stationsleitung Victoria Pasqua (bis 09/2013),
Bellamin Smart (ab 09/2013)
Station Josef
StationsleitungNevenke Tipura, stellv. Stations­
leitung Regine Feikus
Station Ludgerus
StationsleitungJacqueline Scheffner, stellv. Stationsleitung Anja Nienhaus-Scheffler
(bis 09 / 13), Lilli Kuhn (ab 10 / 13)
Station Ursula
Stationsleitung
stellv. Stationsleitung Andrea Bode-Schade,
Michael Masloch
Station Barbara
StationsleitungSascha Müller, stellv. Stations­
leitung Monika Rosenfeld
Intensivstation
Ärztlicher Leiter
Dr. Ingo Voigt
StationsleitungRainer Schützdeller (bis 11/2013),
Saskia Gesenberg (ab 11/2013)
stellv. Stationsleitung Saskia Gesenberg (bis 10/2013)
Michael Boenisch (Praxisanleiter,
Pflegestandards), Simon Lang
Zentraler Schreibdienst
Sabine Biesek, Kerstin Steinkopf
Kodierassistentin
Yvonne Meinert
Stationen der Klinik für Gefäßchirurgie u. Phlebologie
Station Hedwig
StationsleitungBeata Niegot, stellv. Stations­
leitung Melanie Tenbrink
Station Elisabeth
StationsleitungMargarethe Max, stellv. Stationsleitung Erika Schlüter
Herzzentrum Essen-Huttrop gGmbH
Aufnahmestation
StationsleitungKarin Kaufmann, stellv. Stations­
leitung Elke Rommerswinkel
Ein Tochterunternehmen des Universitätsklinikums Essen
(Kooperationspartner)
Zentrale Notaufnahme (ZNA) / Aufnahmestation /
Chest Pain Unit
Leiter Dr. Heribert Pütz-Hellweg,
Dr. Ingo Voigt
Ltd. Oberarzt Chirurgie
Dr. med. Hamid Bigdeli
Oberarzt Chirurgie
Dr. med. Mehdy Roosta-Azad
Oberarzt Chirurgie
Dr. med. Ahmed Tanzeem
Facharzt Chirurgie
Dr. med. Hassan Ammar
Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie
Fachärztin Chirurgie
Dr. med. T. Andrasi
Direktor der Klinik
Assistenzarzt Chirurgie
Rizwan Malik
Stationsärztin
Sussan Bonabi
Ltd. Anästhesistin
Afsaneh Zandi
Ltd. OÄ Anästhesie
Dr. med. Heike Ebel
Prof. Dr. Horst-Wilhelm Kniemeyer
Oberärzte / FÄ für
Chirurgie / Gefäßchirurgie
und Phlebologie Ltd. OA Dr. Heinrich Beckmann, OA Dr. Ahmed Soliman
OÄ Dr. Anette Pühler,
OA Dr. Jens Schulte-Herbrüggen,
Fachärzte für Chirurgie /
Gefäßchirurgie
Felicitas Büttner, Ute Konschak
Fachärzte für
Gefäßchirurgie
Jana Meuter
Fachärzte für Chirurgie / Ausbildung
GefäßchirurgieSusanne Rodenbach, Mahnaz
Sadeghi, Dr. Achmet Mehmet
T. Knop, S. Akritidis
GefäßassistentinnenPetra Bülter, Ingrid Fleer, z. Z.
Ausbildung Frau Selma ÖztürkDimovski
Gefäßchirurgische Ambulanz
Leitung Schwester Elheme
Mitarbeiterinnen Iseni, Elisabeth Dzierzon, Bettina
Rudawski, Iris Strohkark, z. Z. Ausbildung zur medizinischen Fach­
angestellten Sabrina Milaszewski
Sekretariat
Andrea Müller, Petra Vermeer
Ärztlicher Leiter der KlinikProf. Dr. med. Markus Kamler
FÄDr. med. Petra Nitz
FÄDr. Eskandari
Verwaltungsleiterin
Sabine Keil
Sekretariat
Verwaltung / Sekr. Elisabeth Bartek
Anja Fasel
Klinik für Kardiologie
St. Marien-Hospital Mülheim a. d. R.
Chefarzt
Prof. Dr. med. Heinrich Wieneke
OberärzteDr. med. Oliver Axmann
Dr. med. Michael Grüner
Assistenzärzte
(ständiger Wechsel
zwischen den Fachbereichen
der Inneren Klinik):
K atrin Bergmann, Petra Brandenburg, Dr. med. Dorothea Dehnen,
Nils Happ, Nilufar Ibrahimova,
Dr. med. Marion Wülfing
Sekretariat Gerda Bongards, ab 01.04.2013:
Claudia Konrad
47
Mitarbeiter und Stationen
EKG Sennur Karabacak,
Christin Mertens
Stationen
Station Klara
LeitungBirgit Hardt
Schreibkraft
Andrea Saalberg, Kornelia Lawatzki
Zentrale Notaufnahme
Leitung Herr Dr. H. Bakker,
Frau K. Bergmann
Wissenschaftliche Aktivitäten
Therapie-und Trainingszentrum
Ambulante Kardiologische Rehabilitation
GeschäftsführungPriv.-Doz. Dr. Oliver Bruder,
Johannes Hartmann,
Dr. Gernot Sölle
Ärzte Dr. Werner Brenzel, Helena Philips,
Dr. Wilhelmine Scheja
Dipl. Sportlehrer/in Andrea Hohenhorst, Jochen Hütter,
Heike Puchalski, Dimitriou Sotirios,
Reinhard Stein
Psychologen/innen Christiane Herbert, Gerhard
Wurster, Sigrun Pietschmann
Medizinische Klinik Kardiologie
Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel
St. Josef Krankenhaus Essen-Kupferdreh
Ökotrophologin Antonia Naber
Sozialarbeiterin Agnieszka Kloska
Chefarzt Krankenschwestern Miriam Schäfer, Elke Zipzer
Arzthelferinnen Daniela Jansing, Judith Knorr
Medizinische
Schreibkräfte
Nicole Müller, Tanja Niehammer
Dr. med. Bernd Langmack
OberärzteDr. med. Dieter Wenzel
Dr. med. Peter Hübben
Fach- und
AssistenzärzteFr. Tharminy Shivamurty
Hr. Christian Lüttgens
Fr. Barbara Hurm
Fr. Alena Rydleuskaya
Hr. Fares Abduljalil
Fr. Dr. med. Silke Fölmer
Sekretariat
Barbara Sprock
Kardiologische Ambulanz
und Kardiologisches
FunktionslaborUte Bramsiepe, Katrin Tschöpe
Auszubildende: zurzeit Stefanie
Sadrozinski
Stationen der Medizinischen Klinik Kardiologie
Station 1
Stationsleitung
Vertretung
Jens Rosier
Yvonna Sobek
Station 3
Stationsleitung
Adele Malepszy
VertretungGülay Bicakcioglu,
Katharina Blucha
Zentrale Notaufnahme
Leitung
Vertretung
Kai Klingberg
Heidrun Redzinski
Zentraler Schreibdienst
Leitung Petra Cieply
48
RezeptionsmitarbeiterinnenVarinia Gerrits, Julia Kramer,
Edith Siekmann
Masseurin
Antje Rauch
Wissenschaftliche Aktivitäten
Doktoranden 2013
Elisabeth Ständer:
Inzidenz von stummen Infarkten bei CTO Patienten
Sarah Jochheim:
Prognostischer Wert der kardialen MRT bei Patienten mit
akutem ST-Hebungsinfarkt
Céline Dahm:
CMR bei Patienten nach plötzlichem Herztod
Roman Voß:
Diagnostischer Wert der kardialen MRT bei Patienten mit
Erstmanifestation einer Herzinsuffzienz
Sarah Wenzel:
Vergleichende Analyse der Qualität des Siemens Somatom®
Definition und Somatom® Definition Flash CT in der präoperativen Evaluation vor transfemoralem Aortenklappenersatz
Benedikt Gomez:
Rechtsventrikuläre Beteiligung bei Hinterwandinfarkt
FahrerThomas Kriesbach, Christian Meier,
Peter Rettkowski, Andreas Stötzel
Mustafa Rahel:
Prognostische Bedeutung von Koronarkalk im CT und Stress
MRT bei Patienten mit V.a. stenosierende KHK
Praxen und Ambulanzen
Andrea Krause:
Prädikatoren für eine paravalvuläre Insuffizienz bei perkutaner
Aortenklappenimplantation
BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin
Ärztlicher Leiter
PD Dr. med. Oliver Bruder
Assistenzärzte Dr. Nicole Freitag, Dr. Ulrike Stevka
Mitarbeiter/-innenSarah Waberzeck, Jenny Bosch,
Annette Banachewicz,
Sabrina Garcia Fernandez,
Kristina Schneider,
Thimo Wiewelhove, Monika Zinn
Schreibkraft
Bettina Margold, Evelyn Makowski
Praxis für Kardiologie
Ärztlicher Leiter
Dr. Kolditz, Dr. Kochhäuser
MitarbeiterinnenDoris Wenzel, Ulrike Wenzel,
Sabrina Engels, Sabine Krämer,
Petra Weiß
Praxis für Gefäßchirurgie
Ärztlicher Leiter/in Dr. Stagge, Dr. Pühler
Mitarbeiterinnen Andrea Stagge, Lisa Jozwiak,
Annika Hermenau, Milena Welscher
Jutta Kulow:
Prädikatoren für vaskuläre Komplikationen bei perkutaner
Aortenklappenimplantation
Gastärzte / Fellowships
Dr. Timo Lenderink aus Neerlen, Holland
Dr. Ulf Köpp aus Kristiansand, Norwegen
Dr. Lukas Hunziker, Basel, Schweiz
Dr. Yuan Zhen, Shanghai, China
Prüfungskommission, Wissenschaftlicher Beirat,
Gutachter, Mitgliedschaften
Prof. G. V. Sabin
· Mitglied der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin e.V.
· Lenkungsausschuss „Qualitätssicherung Kardiologie“ Ärztekammer Nordrhein und Westfalen-Lippe
· Vorstand der Rheinisch-Westfälischen Gesellschaft für
innere Medizin
· Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen
Herzstiftung, Frankfurt
· Mitglied des Hauses der Ärztlichen Fortbildung und des
Essener Dienstagskolloquiums – Medizinische Gesellschaft
Essen (MGE)
· Vorstand „Hans-und-Gertie Fischer-Stiftung“
· Wissenschaftlicher Beirat der Zeitschrift Assistenz-Personal
in der Kardiologie
· BAAR-Kurtionsmitglied
· Gutachter der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
· Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Leitender Kardiologischer
Krankenhausärzte (ALKK)
· Mitglied im Promotionsausschuss der Ruhr-Universität Bochum
· Mitglied der European Society of Cardiology (ESC)
· Mitglied der Prüfungskommission im Rahmen der
mündlichen Prüfungen nach der Approbationsordnung
für Ärzte der Bezirksregierung Düsseldorf
· Mitglied im Verband der Ärztlichen Direktoren Essen
(seit 2012 Leiter)
· Vorstand der Medizinischen Gesellschaft Essen (MGE)
· Mitglied der Gesundheitskonferenz der Stadt Essen (seit 2007)
· Vorstand des Instituts für Herzinfarktforschung Ludwigs­hafen
(seit 2006)
· Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift
“TOP MAGAZIN ESSEN“
· Mitglied des Beirates der Rudi Assauer Initiative Demenz
und Gesellschaft e.V.
· Mitglied Interdisziplinärer Arbeitskreis Konrad-AdenauerStiftung e.V.
Priv.-Doz. Dr. C. K. Naber
· Sprecher der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie
der deutschen Gesellschaft für Kardiologie
· Executive Board Member der European Association of Percutaneous Cardiovascular Interventions (EAPCI)
· Course Co-Director EuroPCR
· Course Co-Director AsiaPCR
· Course Co-Director AfricaPCR
· Course Co-Director PCR London Valves
· Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivund Notfallmedizin (DGIIN)
· Paul-Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie (PEG)
· Deutsche Infektliga (DIL), Gründungsmitglied
· Deutsche Gesellschaft für innere Medizin (DGIM)
· International Society of Cardiovascular Infectious Diseases
(ISCVID)
· Series Editor „Tools & Techniques“ EuroIntervention Journal
49
Wissenschaftliche Aktivitäten
· Fellow of the American Heart Association (AHA)
· Fellow of the European Society of Cardiology (ESC)
· Fellow of the Asian-Pacific Society of Interventional
Cardiology (APSIC)
Priv.-Doz. Dr. O. Bruder
· Fellow of the European Society of Cardiology (ESC)
· Nukleus der Working Group Cardiovascular Magnetic
Resonance der ESC
· Principal Investigator des EuroCMR Registry der ESC Working
Group Cardiovascular Magnetic Resonance
· Leiter des EuroCMR Course der ESC Working Group
Cardiovascular Magnetic Resonance
· Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und
Kreislaufforschung (DGK)
· Arbeitsgruppe 21 Magnetresonanzverfahren in der
Kardiologie der DGK, stellvertr. Sprecher
· Leiter des F-Kurses Kardiale MRT der DGK
· Arbeitsgruppe 24-Cardio-CT der DGK
· Vorstand/Geschäftsführender Ausschuss der RheinischWestfälischen Gesellschaft für Innere Medizin (RWGIM)
· Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR)
· Editorial Board Journal of Cardiovascular Magnetic Resonance
· Faculty Cardiovascular Imaging Faculty of 1000
· Scientific Document Committee EACVI
· Chair programm committee EURO CMR 2013
Vorträge 2013
08.01.2013 | Christoph Kurt Naber
Vascular restoration therapy - for which patient?
AsiaPCR / SingLIVE, Singapur
09.01.2013 | Oliver Bruder
Update MRT in der Kardiologie | Cardio Refresher 2013,
Wiesbaden
12.01.2013 | Thomas Schmitz
Moderne Antikoagulation | Philharmonie Essen
24.01.2013 | Christoph Kurt Naber
Next generation TAVI devices | AsiaPCR / SingLIVE, Singapur
26.01.2013 | Christoph Kurt Naber
Is there still a role for GP Iib/IIIa inhibitors?
AsiaPCR/SingLIVE, Singapur
02.02.2013 | Oliver Bruder
Stellenwert der verschiedenen bildgebenden
Verfahren in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung
30. Bielefelder Seminar über aktuelle Fragen in der Kardiologie
07.02.2013 | Georg V. Sabin
Der Status Quo im Klinikeinkauf | Status und Perspektiven
der Klinikeinkäufer in Deutschland, Berlin
50
Wissenschaftliche Aktivitäten
09.02.2013 | Heinrich Wieneke
Vorhofflimmern | Kardio-Update, Essen
15.02.2013 | Christoph Kurt Naber
The performance of Absorb in real life. First insights.
JIM 2013, Rom
20.02.2013 | Oliver Bruder
Bildgebung als Diagnose und Verlaufskontrolle
bei Herzinsuffizienz | Veranstaltung Novartis: Herzinsuffizienz
und Diabetes, Essen
22.02.2013 | Oliver Bruder
CMR der neue Goldstandard in der Myokarditis-Diagnostik
Kardiodiagnostiktage, Leipzig
27.02.2013 | Ingo Voigt
Neue Antikoagulantien
Mittwochsfortbildung, Elisabeth-Krankenhaus, Essen
28.02.2013 | Christoph Kurt Naber
Absorb in Complex PCI | IndiaLIVE, Chennai
28.02.2013 | Christoph Kurt Naber
My Experience with Absorb | IndiaLIVE, Chennai
01.03.2013 | Christoph Kurt Naber
From substance to sublime-journey from
BioMime to MeRes | IndiaLIVE, Chennai
08.03.2013 | Christoph Kurt Naber
Real World Use of Scaffolds: Observational
cases from Assure | 2nd PCR Focus Group on Bioresorbable
Vascular Scaffold, Rotterdam
09.03.2013 | Dietmar Schmitz
Telemonitoring – ein „Muss“ für alle Patienten mit
Defibrillator | Rhythmologisches Symposion, Essen
09.03.2013 | Heinrich Wieneke
Event Recorder bei Synkope
Ruhr-Symposium Rhythmologie
04.04.2013 | Oliver Bruder
Indikation zur ICD-Implantation –Hoch-Risiko Patienten­
selektion mittels CMR | 79. Jahrestagung – Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Mannheim
05.04.2013 | Christoph Kurt Naber
Update für die ISR-Behandlung und Einsatz des Drug Eluting Balloons | 79. Jahrestagung – Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie, Mannheim
05.04.2013 | Oliver Bruder
CMR vom Image zum qualifizierten Befund | 79. Jahres­
tagung – Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Mannheim
12.04.2013 | Oliver Bruder
Kardio MRT | Kardio-Treff 2013, Bochum
18.04.2013 | Christoph Kurt Naber
European / international perspective on Absorb Helicopter view from what is done & said at
International meetings (patients? lesions? Pro‘s & Con‘s)
Dutch Absorb Roundtable, Amsterdam
19.04.2013 | Oliver Bruder
MR Case Presentation | Cardiac MRI & CT, Cannes
20.04.2013 | Oliver Bruder
MR Compatibility of PM systems | Cardiac MRI & CT, Cannes
27.04.2013 | Ingo Voigt
Nichts für schwache Nerven – Notfalldiagnostik
Echokurs für Einsteiger, Essen
21.05.2013 | Christoph Naber
The patients I select to be treated with
bioresorbable vascular scaffolds | EuroPCR, Paris
21.05.2013 | Thomas Schmitz
Absorb-Case Presentation | EuroPCR, Paris
21.05.2013 | Thomas Schmitz
TAVI-case Presentation | EuroPCR, Paris
12.03.2013 | Thomas Schmitz
Renale Denervation | Qualitätszirkel, Essen
21.05.2013 | Thomas Schmitz
How would I treat (CTO) | EuroPCR, Paris
21.03.2013 | Christoph Kurt Naber
Technical Aspects of Left Main Stenting | CIT, Peking
21.05.2013 | Heinrich Wieneke
Neue orale Antikoagulantien | St. Marien Hospital, Hamm
21.03.2013 | Christoph Kurt Naber
Real World Experiences with ABSORB | CIT, Peking
21.05.2013 | Alexander Wolf
YP Session: You are facing a candidate for PCI:
Material and Strategy | EuroPCR, Paris
22.03.2013 | Christoph Kurt Naber
TAVR Deep Dives … Strokes and Stroke Prevention
CIT, Peking
03.04.2013 | Thomas Schmitz
Radialis | 79. Jahrestagung – Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie, Mannheim
22.05.2013 | Alexander Wolf
Dislocation of Core Valve and successful
implantation of Edward Prothesis | EuroPCR, Paris
23.05.2013 | Thomas Schmitz
LTT session (ostial lesions), EuroPCR, Paris
23.05.2013 | Oliver Bruder
How to do: Dobutamine CMR stress imaging
Euro CMR 2013, Florence
24.05.2013 | Christoph Kurt Naber
Guidelines and recommendations: current clinical applications
EuroPCR, Paris
25.05.2013 | Dietmar Schmitz
CRT Implantation success - is it a question of quadripolar
or bipolar pacing | Oriental Congress of Cardiology, Shanghai
05.06.2013 | Oliver Bruder
Herzinsuffizienz 2013 – ein Update | Rise of the machines / Kunstherztherapie bei Herzinsuffizienz, Essen
05.06.2013 | Ingo Voigt
Herzinsuffizienz in der Notfall- und Intensivmedizin
Rise of the machines / Kunstherztherapie bei Herzinsuffizienz,
Essen
05.06.2013 | Vanessa Seifert
Das Leben mit Kunstherz | Rise of the machines / Kunstherztherapie bei Herzinsuffizienz, Essen
05.06.2013 | Bernhard Grosch
Klinische Kontrollen bei Patienten mit Kunstherz
Rise of the machines / Kunstherztherapie bei Herzinsuffizienz,
Essen
07.06.2013 | Georg V. Sabin
Aus der Sicht der interdisziplinären Kooperationen
– MRT, Koronar-CT und Klappenprogramme
ALKK-Jahrestagung, Köln
07.06.2013 | Oliver Bruder
Update MRT, Jahrestagung ALKK, Köln
07.06.2013 | Oliver Bruder
Akute Herzinsuffizienz – Medikamente, Studien, Register
Jahrestagung ALKK, Köln
08.06.2013 | Christoph Kurt Naber
Endocarditis in the elderly | ICC, Tokio
11.06.2013 | Dietmar Schmitz
Virtual Reality Workshop - CRT Training, Brüssel
13.06.2013 | Oliver Bruder
How to do CMR anatomy and function | CMR Course,
München
13.06.2013 | Christoph Kurt Naber
The German Experience - how does BVS fit into my everyday clinical practice? | BVS Symposium SGK, Lugano
14.06.2013 | Oliver Bruder
Work-up of suspected coronary artery disease
Dobutamine stress | CMR Course, München
51
Wissenschaftliche Aktivitäten
20.06.2013 | Thomas Schmitz
Moderne Antikoagulation | Brüssel
05.07.2013 | Dietmar Schmitz
Synkopenmanagement - Rolle der Implantierbaren
Loop-Recorder | Cardiac Rhythm Management Update Kurs, Münster
06.07.2013 | Roland Heesen
Früherkennung von Gefäßkrankheiten
Aktionstag Gefäßgesundheit, Essen
Wissenschaftliche Aktivitäten
und Erfahrungen aus der klinischen Praxis | Aktuelle
Entwicklungen in der Kardiologie, Kardiochirurgie und Elektro­
physiologie Düsseldorf
31.10.2013 | Christoph Kurt Naber
Drug-Coated Balloons in Patients with Diabetes:
A Specific Niche? | TCT, San Fransisco
28.11.2013 | Christoph Kurt Naber
14.09.2013 | Christoph Kurt Naber
Update: Bypass vs. DES vs. DEB
Symposium Kardiovasku­läre Medizin 2013, Hamburg
06.11.2013 | Vanessa Seifert
Update Herzinsuffizienz: Ergebnisse der Relax-HF Studie
Elisabeth-Krankenhaus, Essen
28.11.2013 | Christoph Kurt Naber
18.09.2013 | Thomas Schmitz
RND, München
07.11.2013 | Ingo Voigt
Entscheidungen am Lebensende - die Patientenverfügung
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Essen
19.07.2013 | Christoph Kurt Naber
Latest BVS clinical Data overview | Crossroads, Johannesburg
19.09.2013 | Christoph Kurt Naber
Society Updates – AGIK
24. Symposium und Seminar für angewandte PCI, Fulda
19.07.2013 | Christoph Kurt Naber
My initial clinical experience with BVS in my practice
Crossroads, Johannesburg
20.09.2013 | Christoph Kurt Naber
TAVI-Update
24. Symposium und Seminar für angewandte PCI, Fulda
20.07.2013 | Christoph Kurt Naber
What has changed since my initial clinical experiences?
Crossroads, Johannesburg
08.11.2013 | Georg Vinzenz Sabin
Kardiale Bildgebung MRT/CT | 6. Kongress des Medizinischen
Kompetenz Centers der AOK Rheinland/Hamburg, Grevenbroich
Eurointervention - how to submit a paper and get it published? The editor point of view | NFIC, Krakau
ABSORB - German experience | NFIC, Krakau
02.12.2013 | Dietmar Schmitz
Advanced CRT Implant Workshop | Kalkutta
02.12.2013 | Christoph Kurt Naber
Direct Flow Transcatheter Aortic Valve System –
an Innovative Approach to Improve TAVI Outcomes
ICI, Tel Aviv
02.12.2013 | Christoph Kurt Naber
23.09.2013 | Dietmar Schmitz
Gesetzliche Bestimmungen in der Schrittmachertherapie
Schrittmacher- Sachkundekurs, Lüdenscheid
09.11.2013 | Christoph Kurt Naber
Neue Therapieoptionen bei perkutaner Intervention
(Resorbierbare, selbstexpandierende Stents,
drug eluting Balloon)
2. Münchner Herz-Kreislauf-Forum, München
04.10.2013 | Heinrich Wieneke
Update Antikoagulation 2013 | Symposim 50 Jahre
Medizinische Fakultät Universität, Essen
11.11.2013 | Dietmar Schmitz
Erweiterte Nachsorge und Troubleshooting
Schrittmacher- Sachkundekurs, Lüdenscheid
CRT Symposion, Indien
24.07.2013 | Roland Heesen
Update Duplexuntersuchung der Carotis | Mittwochs­
fortbildung der Klinik für Kardiologie und Angiologie, Essen
04.10.2013 | Ingo Voigt
Hypothermia and infection prevention survey
ESICM Lives 2013, Paris
14.11.2013 | Christoph Kurt Naber
Multi-Vessel Disease PCI | AICT, Bangkok
31.08.2013 | Oliver Bruder
The role of imaging for patient managment
ESC-Kongress, Amsterdam
08.10.2013 | Thomas Schmitz
Update Antikoagulation, Bochum
20.07.2013 | Christoph Kurt Naber
Strategies for more complex situations
Crossroads, Johannesburg
31.08.2013 | Roland Heesen
Aortenaneurysmen frühzeitig erkennen | Aktionstag Aorta,
Essen
02.09.2013 | Oliver Bruder
Magnetic resonance imaging in ischaemic heart disease Impact on everyday clinical practice
ESC-Kongress, Amsterdam
02.09.2013 | Christoph Kurt Naber
Stroke, ESC-Kongress, Amsterdam
03.09.2013 | Oliver Bruder
A complex patient with ischaemic heart disease
ESC-Kongress, Amsterdam
07.09.2013 | Thomas Schmitz
RND, Koblenz
in session „TAVI I | ICI, Tel Aviv
04.12.2013 | Dietmar Schmitz
Quadripolar technology- standard of care for HF
05.12.2013 | Dietmar Schmitz
Tipps and tricks for succesful CRT Implantation
HF Symposion, Bangladesh
06.12.2013 | Dietmar Schmitz
Hands on Training for CRT Implantation
HF Symposion, Bangladesh
14.11.2013 | Oliver Bruder
Kardiale Bildgebung
1. NRW-Forum Kardiovaskuläre Erkrankungen, Aachen
12.12.2013 | Thomas Schmitz
19.11.2013 | Bernhard Grosch
Update Herzinsuffizienz | Internistischer Refresher-Kurs Köln
Poster / Abstracts
15.10.2013 | Christoph Kurt Naber
Intervention bei Bifurkationsstenosen
Zirkel Interventioneller Kardiologen, Dortmund
19.11.2013 | Bernhard Grosch
Neue Medikamente in der Kardiologie
Internistischer Refresher-Kurs Köln
in heart failure patients? V. Puetz, I. Seifert, D. Schmitz,
16.10.2013 | Thomas Schmitz
BVS-Vortrag, Eindhoven
20.11.2013 | Ingo Voigt
Update Intensivmedizin
Mittwochsfortbildung Elisabeth-Krankenhaus, Essen
algorithm: are the resulting AVDs and VVDs longer than
10.10.2013 | Oliver Bruder
Der AHF-Patient in der Praxis | DGK-Herbsttagung, Dresden
12.10.2013 | Oliver Bruder
Ist die kardiale-MRT kosteneffektiv | DGK Herbsttagung,
Dresden
28.10.2013 | Christoph Kurt Naber
Treatment of Coronary Bifurcation Lesions with a SelfExpanding DES: 6-Month Results from the OPEN II Trial
TCT, San Fransisco
11.09.2013 | Oliver Bruder
Thrombozyten-Aggregationshemmer Was gibt es neues? | Kardiologie Live, Essen
29.10.2013 | Christoph Kurt Naber
The STENTYS Self-Expanding Drug-Eluting Stent
in Coronary Bifurcation Lesions at 6 Months Follow-up:
Results from the OPEN II Trial | TCT, San Fransisco
13.09.2013 | Christoph Kurt Naber
Das resorbierbare Gefäßgerüst - aktuelle Studienlage
30.10.2013 | Christoph Kurt Naber
Current applications for DEB | TCT, San Fransisco
52
15.11.2013 | Christoph Kurt Naber
Interventional Management of Mitral Regurgitation
on the Horizon, AICT, Bangkok
Second Generation Aortic Valve – What is New“
20.11.2013 | Christoph Kurt Naber
Update Interventionelle Kardiologie
„Neue Entwicklungen die bleiben“
Kardiologisches Symposium Bethanien, Moers
23.11.2013 | Heinrich Wieneke
Internistische Ursachen von Schwindel
Schwindel-Symposium, Essen
23.11.2013 | Thomas Schmitz
Kardiol. Auslese | Montabaur
RND, GulfPCR, Dubai
Do short AV and long VV Delays favour atrial fibrillation
FH. Gueldner, CK. Naber, O. Bruder, Europace, Athen Juni 2013
Hemodynamic CRT optimization employing the QuickOpt
empiric? V. Puetz, I.Seifert, D. Schmitz, FH. Gueldner, O. Bruder,
CK. Naber, Heart Failure, Lissabon Mai 2013
Atrial fibrillation in heart failure patients with CRT: do we
induce the arrhythmia with short AV or long VV delays?
V. Puetz, I. Seifert, D. Schmitz, FH. Gueldner, CK. Naber,
O. Bruder, Venice Arrhythmias, Oktober 2013
Does the Quickopt algorithm provide feasible results for
AV- and VV-delays? I. Seifert, V. Puetz, D. Schmitz, FH. Gueldner,
O. Bruder, CK. Naber, Venice Arrhythmias, Oktober 2013
53
Wissenschaftliche Aktivitäten
Routine Cine-CMR for Prosthesis Associated Mitral Regurgitation - A Multicenter Comparison to Echocardiography
Lauren A Simprini, Anika Afroz, Igor Klem, Christoph J Jensen,
Raymond J Kim, John F Heitner, Michael Sood, Elizabeth Chandy,
Dipan J Shah, Juan C Lopez-Mattei, Robert W Biederman, Anthon
Fuisz, Kambiz Ghafourian, Jonathan W Weinsaft, American
College of Cardiology Scientif session
Relationship between Obesity and Unrecognized Myocardial
Infarction: a EuroCMR Multi-Center Study
Christoph J Jensen, Brenda D Hayes, Michele Parker, Anja Wagner,
Massimo Lombardi, Juerg Schwitter, Oliver Bruder, Heiko
Mahrholdt, Raymond J Kim. JCMR 2013, 15, Suppl. 1
Detection of Acute Myocardial Infarct with T1-Mapping
Post Ferumoxytol Contrast Administration.
Deneen Spatz, Igor Klem, Lowie M Van Assche, Enn-Ling Chen,
Wolfgang G Rehwald, Han W Kim, Christoph J Jensen, David
Wendell, Elizabeth Jenista, and Raymond J Kim
JCMR 2013, 15, Suppl. 1
Myocardial salvage by T2W­CMR: direct comparison to a
non­destructive, high resolution, 3­dimensional ex­vivo assessment of the area at risk simultaneous with infarction.
L.M. Van Assche, C.J. Jensen, D. Wendell, M. Parker, H.W. Kim,
R.J. Kim. JCMR 2013, 15, Suppl. 1
Assessment of Semi­Quantitative Parameters for Visual
Interpretation of Stress­Perfusion CMR in Obstructive Coronary Artery Disease. C.J. Jensen, L.M. Van Assche, D. Spatz, M.
Parker, W.G. Rehwald, R.J. Kim, I. Klem. JCMR 2013, 15, Suppl. 1
Application of Continuous Composite RF Pulses as Components of a Fat­Suppressed T2­Preparation Module for 3 Tesla
– Evaluation of its Fat Suppression Efficiency in Clinical
Cardiac Patients. Panki Kim, Elizabeth Jenista, David Wendell, Stephen Darty, Denise Morell, Brenda Hayes, Christoph J
Jensen, Whal Lee, Raymond J Kim, Wolfgang G Rehwald, JCMR
2013, 15, Suppl. 1
Publikationen 2013
Bruder O, Wagner A, Lombardi M, Schwitter J, van Rossum A,
Pilz G, Nothnagel D, Steen H, Petersen S, Nagel E, Prasad S,
Schumm J, Greulich S, Cagnolo A, Monney P, Deluigi CC, Dill T,
Frank H, Sabin G,
Schneider S, Mahrholdt H.
European Cardiovascular Magnetic Resonance (EuroCMR)
registry - multi national results from 57 centers in 15
countries.
J Cardiovasc Magn Reson. 2013 Jan 18;15:9.
Wieneke H, Rickers S, Velleuer J, Bruck G, Bai Z, Kocks C,
Grandjean PA, Lenihan T, Jung P, Erbel R, Prinzen FW, Kisker E.
Leadless pacing using induction technology: impact of pulse
shape and geometric factors on pacing efficiency.
Europace. 2013 Mar;15(3):453-9.
60
Wissenschaftliche Aktivitäten
Greulich S, Deluigi CC, Gloekler S, Wahl A, Zürn C, Kramer U,
Nothnagel D, Bültel H, Schumm J, Grün S, Ong P, Wagner A, Schneider S, Nassenstein K, Gawaz M, Sechtem U, Bruder O,
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CMR Imaging Predicts Death and Other Adverse Events in
Suspected Cardiac Sarcoidosis.
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Bruder O, Schumm J, Greulich S, Sabin G.V., Sechtem U,
Mahrholdt H
Kardiale
MRT: Aus- und Weiterbildung – ein Update
Cardiovascular
Magnetic Resonance Imaging. Training and Accreditation
Aktuelle Kardiologie 2013;2:85-88
Schumm J, Greulich S, Bruder O, Sabin G.V., Sechtem U,
Mahrholdt H
Myokarditis in der kardialen MRT
Myocarditis in
Cardiovascular Magnetic Resonance
Aktuelle Kardiologie
2013;2:94-101
Akin I, Naber C, Sabin G, Hochadel M, Senges J, Kuck KH,
Nienaber C, Richardt G, Tölg R.
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drug-eluting stents in unprotected left main versus
non-left main native coronary artery disease: results from
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Klinke V, Muzzarelli S, Lauriers N, Locca D, Vincenti G, Monney
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Wagner A, Bruder O, Mahrholdt H, Schwitter J.
Quality assessment of cardiovascular magnetic resonance
in the setting of the European CMR registry: description
and validation of standardized criteria.
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Lancellotti P, Tribouilloy C, Hagendorff A, Popescu BA,
Edvardsen T, Pierard LA, Badano L, Zamorano JL;
Edvardsen T, Nieman K, Muraru D, Bruder O, Cosyns B, Donal
E, Dulgheru R, Galderisi M, Lancellotti P, Sicari R.Scientific
Document
Committee of the European Association of Cardiovascular Imaging.
Recommendations for the echocardiographic assessment
of native valvular regurgitation: an executive summary
from the European Association of Cardiovascular Imaging.
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Nassenstein K, Nensa F, Bruder O .
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Cardiac MRI: T2-Mapping Versus T2-Weighted Dark-Blood
TSE Imaging for Myocardial Edema Visualization in Acute
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Rofo. 2013 Sep 30.
Lalani T, Chu VH, Park LP, Cecchi E, Corey GR, Durante-Mangoni
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Meliga E, De Benedictis M, Chieffo A, Latib A, Park SJ, Kim YH,
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Tamburino C, Alfieri O, Conte MR, Serruys PW, Colombo A.
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intervention with drug-eluting stent implantation for diabetic patients with unprotected left main coronary artery
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Naganuma T, Chieffo A, Meliga E, Capodanno D, Park SJ, Onuma
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C, Kim YH,
Buszman PP, Chakravarty T, Sheiban I, Mehran R,
Naber C, Margey R, Agnihotri A, Marra S, Capranzano P,
Leon MB, Moses JW, Fajadet J, Lefevre T, Morice MC, Erglis A,
Tamburino C, Alfieri O, Serruys PW, Colombo A.
Long-Term Clinical Outcomes After Percutaneous Coronary
Intervention for Ostial/Mid-Shaft Lesions Versus Distal
Bifurcation Lesions in Unprotected Left Main Coronary
Artery: The DELTA Registry (Drug-Eluting Stent for Left
Main Coronary Artery Disease): A Multicenter Registry
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Toelg R, Merkely B, Erglis A, Hoffman S, Bruno H, Kornowski
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Coronary artery treatment with paclitaxel-coated balloon
using a BTHC excipient: clinical results of the international
real-world DELUX registry.
EuroIntervention. 2013 Dec 19.
pii: 20121211-03. [Epub ahead of print]
Voigt I
Fatal Overdose due to Confusion of an Transdermal Fentanyl
Delivery System. Case Reports in Critical Care Volume 2013
Sirin S1, Nassenstein K, Neudorf U, Jensen CJ, Mikat C, Schlosser T.
Quantification of Congenital Aortic Valve Stenosis in
Pediatric Patients: Comparison Between Cardiac Magnetic
Resonance Imaging and Transthoracic Echocardiography
Pedriatr Cardiol 2013 Dec 17, epub ahead of print
Seminare und Kurse
R. Heesen
Interdisziplinärer Grundkurs der gesamten Ultraschallgefäß­
diagnostik, 76. Fortbildungskongress der Nordrheinischen
Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung auf Norderney,
1. bis 3. Juni 2013
J. Kolditz
EKG-Kurs, Essen
Mittwochsfortbildung der Klinik für Kardiologie und Angiologie
Koordination Jürgen Kolditz
O. Bruder, H. Wieneke, C. Deluigi, B. Grosch, K. Kortmann,
M. Thevissen, M. Grüner, R. Marx, I. Voigt
Film ab! - Echokurs für Einsteiger 27.04.2013 und 30.11.2013
B. Grosch
Echokurs nach KBV, Grundkurs
11.01. – 13.01.2013 und 10.05. – 12.05.2013
C. Jensen
Cardio-Refresher Kurse 2013
Berlin 04.05.2013: Update MRT in der Kardiologie
Erfurt 07.12.2013: Update MRT in der Kardiologie
Arzt-Patienten Seminare
C. K. Naber, O. Bruder, H. Wieneke, A. Dorszewski, R. Heesen, H.
W. Kniemeyer, M. Kamler, G. V. Sabin
Tag der offenen Tür
des Contilia Herz- und Gefäßzentrums
23.11.2013
Workshops 2013
Employee Training St. Jude Medical 2013
June 2013: Yesim OEREN, Gelsenkirchen
September 2013: Julia Weller, Krefeld
EGYPT and LYBIA Februar 2013
Dr. Abdulhadi Kadiki (Libya),
Dr. Helmy Hassan Elghawaby (Egypt)
Korea März 2013
Kim Jun Hyung, Namgung June, Kang Gu Hyun, Shin Woo
Seung, Shin Jin Ho, Chang Woong, Kim Hyun Jin
Egypt März 2013
Dr. El Sayed Mohamed Farag Taha, Dr. Khaled Mohamed
Abdelmegeid Taema, Dr. Gamal Fahim, Dr. Osama Abdulaziz
Mohammad Abdulatty, Dr. Reda Hussein Deyab Nasser,
Dr. Amr Elsayed Elhadidy
China April 2013
Dr. WENJU YAN, Tai‘An, Shandong Province, China
Dr. SHUNBAO WANG, Zhengzhou, Henan Province, China
Dr. ZHIRONG WANG, Xuzhou, Jiangsu Province, China
61
Wissenschaftliche Aktivitäten
Dr. QUAN HE, Shiyou Yuzhong District,Chongqing, China
Dr. ZHEN LIU, Yuexiu District, Guangzhou, China
Dr. XIANGFEI FENG, ShangHai, China
Dr. LAN SU, Wenzhou, Zhejiang Province, China
Ms. LINLONG LI, St.Jude Medical BeiJing
Mr. XIN WANG St. Jude Medical Shanghai, China
India JULI 2013
Dr. Mir Nesaruddin Ahmed, Dhaka
Dr. Tom Devasia, Manipal
Dr. Rishi Sethi, Lucknow
Dr. John Jose, Vellore
Ashish Singh, SJM Mumbai
China 1-month-fellowship September 2013
Dr. Dongli Chen, Guangdong; Dr. Meixiang Xiang, Zhejiang
China September 2013
Dr. Jingtian Peng Nanchang; Dr. Chunhong Zhang Nanchang;
Dr. Xianda Che Zhejiang; Dr. Xuejiang Cen Zhejiang;
Dr. Fan Liu Hebei; Dr. Fengming Qin Shao Xing;
Mr. Hua Sun St. Jude. Shanghai; Ms. Zilian Tong St. Jude
Shanghai
IRAN Oktober 2013
Dr. Mollazadeh Reza EP Tehran; Dr. Seyed Hosseini Tazarjani
Tehra; Dr. Seyed Mostafa EP Tehran; Nazemi Saeed EP Tehran;
Dr. Akbarzadeh Mohammadali EP Tehran; Dr. Mirzaali Mansour
EP Tehran; Mr. MOLAVIVARDANJANI Saeed Medilink Tehran
Workshops Dr. Thomas Schmitz
30.01.: Watchman Workshop
27.03.: Watchman Workshop
04.04.: Workshop Assistenzpersonal DGK/ Mannheim
25.04.: Workshop Bifurkationsstenosen / Medtronic Essen
27.06.: Watchman Workshop
04.09: Radialis Workshop DGK/ AGIK
06.09: Workshop Renale Denervation
25.09.: Watchman Workshop ( international / Türkei)
18.10.: Bifurkationsworkshop/ Medtronic
08.11.: Workshop Biotronik Essen
13.11.: Workshop Radialis Essen
25.11.: Workshop Radialis Essen
18.12.: Stentys Workshop Essen
Rekrutierte Studien 2012
CK Naber, T. Schmitz, K. Meuter, A. Wolf, B. Grosch, J. Kolditz,
I. Voigt, E. Blank, L. Waidelich
GLOBAL LEADERS (ECRI-1) Comparative effectiveness of
1 month of Ticagrelor plus Aspirin followed by Ticagrelor Monotherapy versus a current day intensive dual antiplatelet therapy
in all comers patients undergoing percuteneous coronary intervention with Bivalirudin and Biomatrix Family Drug Eluting Stent
62
Wissenschaftliche Aktivitäten
CK Naber, T. Schmitz, A. Wolf, I. Voigt, A. Akinci, K. Meuter,
E. Blank, L. Waidelich
LeadersFree Studie: BioFreedomTMBiolimus A9TM (DES)
vs. GazelleTM (BMS) bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko:
1 monatige DAPT
CK Naber; T: Schmitz; D. Schmitz, A. Wolf, B. Grosch, I. Voigt,
K. Meuter, J. Kolditz, E. Blank, L. Waidelich
TOTAL-Studie: Vergleich der manuellen Thrombenaspiration plus
PCI vs. PCI alleine bei Patienten nach STEMI mit primärer PCI.
CK Naber, T. Schmitz, A. Wolf, K. Meuter, C. Deluigi, C. Jensen,
E. Blank, L. Waidelich
DISCOVER-Register: Beurteilung des Transkatheter-Aortenklappensystems von Direct Flow Medical für die Behandlung
von Patienten mit schwerer Aortenstenose.
O. Bruder, B. Grosch, V. Seifert, E. Blank, L. Waidelich
CardioBBEAT-Studie: Gesundheitsökonomische Methodenentwicklung am Beispiel der Evaluation einer technologiebasierten, sektorübergreifenden Intervention zur Versorgung
chronisch kranker Patienten.
CK Naber, H. Bigdeli, T. Schmitz, A. Wolf, C. Jensen, C. Deluigi,
E. Blank, L. Waidelich
Direct Flow-Studie: Evaluation of the Direct Flow Medical
Percutaneous Aortic Valve 18F System for the Treatment of
Patients with severe Aortic Stenosis (IP 010)
D. Schmitz, F. Güldner, E. Blank, L. Waidelich
React-Studie: Reaction on long lasting events of atrial tachycardia detected with Lumax DX
CK Naber, T. Schmitz, A. Wolf, I. Voigt, D. Schmitz, B. Grosch,
K. Meuter, E. Blank, L. Waidelich
BIOHELIX I Studie: Bare Metal Stent bei De Novo-Stenosen.
CK Naber, T. Schmitz, K. Meuter, A. Wolf, C. Deluigi, D. John,
S. Jochheim, E. Blank, L. Waidelich
HeartFlowNXT - HeartFlow analysis of coronary blood flow
using coronary CTangiography: NeXt sTeps
CK Naber, T. Schmitz, A. Wolf, K. Meuter, E. Blank, L. Waidelich
ASSURE-Register: Registerstudie zu einer bioresorbierbaren, medikamentenbeschichteten Gefäßstütze zur Behandlung
verengter Herzkranzgefäße.
CK Naber, T. Schmitz, J. Kolditz, K. Meuter, E. Blank, L. Waidelich
OPEN II Studie: Beurteilung der langfristigen Sicherheit und
Wirksamkeit des selbstentfaltenden, paclitaxelbeschichteten
STENTYS-Stents bei koronaren Bifurkationsläsionen.
O. Bruder, C. Deluigi, H.-C. Eberle, E. Blank, L. Waidelich
MRinform-Studie: MR perfusion imaging to guide management of patients with stable coronary artery disease
O. Bruder, D. Schmitz, F.-H. Güldner, V. Pütz, E. Blank,
L. Waidelich
CCM-HF-Studie: CCM with the OPTIMIZER III System in Subjects with Heart Failure caused by Left Ventricular Dysfunction
CK Naber, M. Kamler, T. Schmitz, D. Schmitz, H. Bigdeli, E. Blank,
L. Waidelich, K. Meuter
NOBLE-Studie: Koronararterien Bypass verglichen mit perkutaner koronarer Intervention unter Verwendung eines arzneimittelabgebenden Stents zur Behandlung einer ungeschützten
Stenose der linken Haupt-Herzkranzarterie.
D. Schmitz, F.-H. Güldner, E. Blank, L. Waidelich, V. Pütz
NORDIC–ICD-Studie: Prospective, multicentre, randomizedcontrolled, parallel group, post marketing study to compare
patients with versus without Defibrillation testing during ICD
implantation.
O. Bruder, J. Keinhorst
EVITA HF-Register: Deutsches Herzinsuffizienz-Register
I. Voigt
iLA-Registry: Pumpenfreie extrakorporale Lungenunterstützung
D. Schmitz
AOK-Register: Biotronik Home-Monitoring of cardiac devices
G. V. Sabin, O. Bruder, H. Mahrholdt (Stuttgart)
European CMR Registry: Ziel des Registers ist die Überprüfung der Indikationsstellung sowie der Nachweis der Sicherheit und die Analyse von therapeutischen Konsequenzen der
Kardio-MR-Untersuchung im klinischen Alltag in Europa.
D. Schmitz, F. Güldner, L. Waidelich, E. Blank
ELECTRA-Register: Elektrodenextraktion bei kardiovaskulären
Implantaten
CK. Naber, T. Schmitz, K. Meuter, A. Wolf, L. Waidelich, E. Blank
Deutsches Sizing Register (DEUS): Evaluation of the STENTYS
Stent in routine clinical practise.
O. Bruder, D. Schmitz, C. Deluigi, R. Borchard, L. Waidelich,
E. Blank
Myokarditis-Register für Sportler: Evaluation diagnostischer
und therapeutischer Pfade sowie der Reintegration bei Sporttreibenden mit Verdacht auf das Vorliegen einer Myokarditits.
D. Schmitz, F.-H. Güldner, O. Bruder, B. Grosch, H.-C. Eberle, K.
Kortmann, E. Blank, L. Waidelich, C. Deluigi, V. Pütz
ECHO-CRT-Studie: Echocardiography Guided Cardiac Resynchronization Therapy
D. Schmitz, F.-H. Güldner, J. Kolditz, E. Blank, L. Waidelich, V. Pütz
More-CRT-Studie: More Options available with a quadripolar
LV lead provide in clinic solutions to CRT challenges.
CK Naber, T. Schmitz, E. Blank, L. Waidelich
BRAVO-Studie: Effect of Bivalirudin on Aortic Valve Intervention Outcomes
CK Naber , T. Schmitz, A. Wolf, H.-C. Eberle, E. Blank, L. Waidelich, K. Meuter, C. Deluigi
Mitralign-Studie: Mitralign Percutaneous Annuloplasty First
in Man (FIM) Study.
CK Naber, T. Schmitz, K. Meuter, J. Kolditz, E. Blank, L. Waidelich
BIOLUX RCT-Studie: Pantera LUX paclitaxel releasing balloon
versus the drug eluting Orsiro hybrid stent system in patients
with in-stent restenosis in a „-limus“ drug eluting stent.
CK Naber, T. Schmitz, A. Wolf, K. Meuter, L. Waidelich, E. Blank
AbsorbFirst Register: An international post-market registry of
patients with de novo lesions in previously untreated vessels
treated with Absorb BVS.
CK Naber, T. Schmitz, D. Schmitz, J. Kolditz, E. Blank,
L. Waidelich
Aspirat-Studie: Charakterisierung und Quantifizierung partikulärer und löslicher Plaquebestandteile, die während Stentimplantation in venöse Bypassgefäße und native Koronararterien
freigesetzt werden.
CK Naber, A. Wolf, L. Waidelich, E. Blank
Deutsches Aortenklappenregister: Erfassung der Qualität der
Behandlung von Patienten mit operationsbedürftigen Aortenklappenerkrankungen.
A. Dorszewski, R. Borchard, V. Pütz, I. Seifert, L. Waidelich, E. Blank
FREEZE-Studie/FREEZEplus-Register: Ablationsregister
63
Zahlen und Statistiken
Zahlen und Statistiken
Zahlen und Statistiken
Entwicklung der Koronarinterventionen 2003 – 2013
2.500
Belegungsdaten – Ist / Ist – Zeitraum
Planbetten Fallzahl VWD Pflegetage Auslastung Fallzahl VWD Pflegetage Auslastung
2012 2012 2012 2012 2013 2013 2013 2013
Kardiologie
120
Angiologie
20
Kardiologie gesamt
140
7.471,56,53 48.823
440,54,73
7.863,0
6,47
111,16 7.427,56,03 44.799 102,28
2.084
28,47
50.907
99,35
7.750,5
1.157,511,51 13.324
Gefäßchirurgie
50
1.164,510,96
12.759
69,72
Nephrologie
15
516,510,89
5.626
102,48
Diabetologie
10
426,58,14
3.472
Kardiologie SMH
48
2.150,5
6,84
354,05,52 1.954
14.712
94,86
83,74
6,03
583,0 8,94
46.753
91,49
6,48
5.212
13.676
2.055
95,20
2.161
2.120
2011
2012
2013
1.821
1.500
1.640
1.422
1.467
1.480
1.533
1.470
2005
2006
2007
2008
1.000
500
107,18
78,06
Entwicklung der Ablationen 2003 – 2013
0
2003
2004
2009
2010
Entwicklung Eingriffe bei Strukturellen Herzerkrankungen
(TAVI, Mitra Clip, Watchman, PFO) 2010 –2013
150
400
160
414
138
120
300
200
2.119
73,01
499,57,83 3.912
2.112,0
26,77
2.000
300
224
236
246
236
241
304
282
90
251
248
100
30
0
0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
5.358
4.963
5.494
5.113
5.016
4.973
4.000
4.779
67
2010
2011
2012
2013
Entwicklung der Schrittmacher-, Defi.- und ICD-Implantationen 2003 – 2013
Entwicklung der diagnostischen Koronarangeographie 2003 – 2013
5.000
81
60
5.425
700
5.549
5.177
5.051
666
600
500
3.000
400
494
528
551
569
711
724
737
741
2010
2011
2012
2013
593
521
300
2.000
200
1.000
0
64
100
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
65
Zahlen und Statistiken
Niedergelassene Einrichtungen
Entwicklung der kardialen MRT- / CT-Untersuchungen 2003 – 2013
Auch ambulant für Sie da
karidale MRT
karidale CT
2.500
2.000
2.680
2.698
926
977
968
2009
2010
2011
Ambulante und stationäre Versorgung gehen im Contilia Herz- und Gefäßzentrum
Hand in Hand. Durch die Anbindung der niedergelassenen Einrichtungen profitieren
die Patienten von reibungslosen Übergängen zwischen der stationären und der ambulanten Versorgung und vom engmaschigen Austausch der Ärzte untereinander.
2.794
2.625
2.177
1.500
1.730
1.000
1.331
1.200
837
500
0
2.747
1.166
1.004
809
1.144
Praxis für Kardiologie
Dr. Jürgen Kolditz
Dr. Manfred Kochhäuser
694
467
300
320
325
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2012
2013
Duplex-Sonographien
Leistungsentwicklung der Abteilung für Angiologie 2005 – 2013
Andere nicht-invasive Untersuchungen
7.000
6.000
7.399
6.817
7.555
7.448
7.302
7.220
6.805
6.779
Dr. Jürgen Kolditz
Dr. Manfred Kochhäuser
7.339
5.000
Praxis für Gefäßchirurgie
Fritz Stagge
4.000
Die Einbindung der Praxis für Gefäßchirurgie in das Contilia
Herz- und Gefäßzentrum unterstützt die konsequente Weiterentwicklung des gefäßchirurgischen und angiologischen
Leistungs­spektrums. Mit Blick auf die Bedürfnisse der Patienten
nach schneller, vertrauensvoller und enger Zusammenarbeit
zwischen Klinik und Praxis lassen sich das stationäre und das
ambulante Leistungsportfolio noch effektiver aufeinander
abstimmen und ergänzen.
3.000
2.000
1.000
0
Die Praxis für Kardiologie (MVZ) wird repräsentiert durch zwei
sehr erfahrene Kardiologen, die eine kompetente ambulante
Diagnostik auf dem gesamten Gebiet der Herz-KreislaufErkran­kungen gewährleisten. Darüber hinaus werden Herz­
patienten fortlaufend in Kontrolluntersuchungen fachärztlich
betreut, um rechtzeitig notwendige Behandlungsanpassungen
vorzunehmen oder erweiterte Untersuchungen zu veranlassen.
730
797
700
923
1.051
1.195
729
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Leistungsentwicklung der Abteilung für Angiologie 2007 – 2013
754
612
2012
2013
Fritz Stagge
Angiographien
Interventionen
912
800
857
792
600
BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin
Stent + Intervention
877
750
748
704
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber
Prof. Dr. Georg V. Sabin
400
377
362
200
178
0
66
167
2007
215
246
271
266
189
2008
2009
2010
317
219
2011
181
2012
286
209
Das BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin verbindet
die angenehme und familiäre Atmosphäre einer individuellen
Betreuung mit der medizinischen Leistungsfähigkeit eines
der führenden Krankenhäuser der Region. Denn für die
medizinischen Check-ups stehen der Einrichtung das gesamte
Know-how und die komplette Infrastruktur des benachbarten
Elisabeth-Krankenhauses zur Verfügung.
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
2013
67
Im Radius des Herzens
Alterskardiologie
Wenn Herzen immer länger schlagen
64
Diabetes mellitus
Von Herz bis Fuß
66
Lungenhochdruck
Außerhalb des Radars
68
Bluthochdruck
Eine Frage des Stils
70
Systemerkrankungen
Der Diagnose auf der Spur
72
Alterskardiologie
Wenn Herzen immer länger schlagen
Es ist paradox: Der demografische Wandel hin zu einer immer älter werdenden
Gesellschaft wird maßgeblich von der Medizin beeinflusst – gleichzeitig stellt er diese
auch vor besondere Herausforderungen.
Wir alle werden immer älter – diese an sich positive Nachricht
beinhaltet einen Wermutstropfen. Denn, plakativ gesagt, werden
wir auch immer kränker. Multi-morbid nennen die Mediziner
jene Patienten, deren Gesundheitszustand von mehr als einer
Krankheit beeinträchtigt ist. Und diese werden immer zahlreicher.
„Etwa alle zehn Jahre steigt die Lebenserwartung um zwei bis
drei Jahre. Für den letzten großen Sprung in Bezug auf den
Gewinn an Lebenszeit waren maßgeblich die Fortschritte in der
Herz- und Gefäßmedizin verantwortlich“, weiß Priv.-Doz. Dr.
Oliver Bruder, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie
am Elisabeth-Krankenhaus. Immer mehr Patienten überleben
heute beispielsweise einen Herzinfarkt, eine Herzschwäche
lässt sich durch spezielle Herzschrittmachersysteme verbessern
und implantierbare Defibrillatoren können einen plötzlichen
Herztod verhindern. „In Zukunft wird es uns hoffentlich gelingen,
Erkrankungen des Herzens durch rechtzeitige Prävention in
ein noch höheres Lebensalter zu verschieben“, ergänzt Oliver
Bruder. Mit dem höheren Lebensalter steigt aber auch das
Risiko für weitere Erkrankungen abseits des Herzens und die
dürfen nicht aus dem Blickfeld geraten. Darum ist bei vielen
Patienten der Klinik für Kardiologie und Angiologie nicht nur
das Wissen von Oliver Bruder und dem kardiologischen Team
gefragt, sondern auch das der Gefäßchirurgen, der Nephrologen, der Diabetologen, der Onkologen oder der Geriater – um
nur einige zu nennen.
Dr. Ingo Voigt
Medizinisches Können kombiniert mit hohem
Verantwortungsgefühl
Teamwork ist auch mit Blick auf die stetig wachsende Anzahl
der therapeutischen Möglichkeiten gefragt, die die Mediziner
vor zusätzliche Herausforderungen stellen. „Die Frage lautet
nämlich nicht, was wir machen können, sondern was für den
Patienten individuell sinnvoll ist. Und die Antwort darauf kann
kein Arzt allein, sondern nur im Team mit anderen finden“,
erklärt der Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
Diesem Anspruch wird das Contilia Herz- und Gefäßzentrum
gerecht, in dem es viele Experten unter einem Dach vereint und
zusätzlich den engen Schulterschluss mit den Fachdisziplinen
auch außerhalb des Zentrums pflegt.
Gemeinsam im Team und in Zusammenarbeit mit dem Patienten
gilt es zu bestimmen, in welche Richtung eine Therapie gehen
soll. Die Kernfrage lautet dabei immer, wie die Lebensqualität
eines Menschen tatsächlich verbessert werden kann. Oder
praktisch betrachtet: Von einem Herzklappenersatz profitiert
ein Patient nur dann, wenn er dadurch wieder alltägliche Dinge
bewältigen kann, die ihm vorher verwehrt waren. Ist ein Mensch,
beispielsweise durch eine onkologische Erkrankung, ohnehin
pflegebedürftig, wird ihm eine neue Herzklappe nicht wieder
auf die Beine helfen.
Den Menschen betrachten, nicht nur
die Erkrankung
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul
besonderen Problemen älterer Menschen vertraut sind und
wertvolle Unterstützung leisten. In besonderem Maße gilt dies
für demente Patienten – deren Anzahl ebenfalls steigt.
Und schließlich sorgen die Kardiologischen Fachassistentinnen
auf den Stationen dafür, dass kein Patient in einen ungewissen
Alltag entlassen wird: Vor jeder Entlassung wird die Versorgungssituation jedes Einzelnen genau unter die Lupe genommen und weitere Vorkehrungen werden getroffen. Diese reichen
von der anschließenden Nachsorge über die Reha bis zur
Organisation einer häuslichen Betreuung oder der Unterstützung durch die geriatrische Einrichtung. Denn auch das ist
gute Medizin: den Menschen im Patienten zu sehen.
Neben den medizinischen Aspekten widmen sich die Mitarbeiter im Contilia Herz- und Gefäßzentrum auch anderen alters­
spezifischen Themen. Darum werden, falls notwendig, die
Experten der zur Contilia gehörenden geriatrischen Einrichtung
im Haus Berge in die Betreuung einbezogen, die mit den
>> Etwa alle zehn Jahre steigt die Lebenserwartung um zwei bis drei Jahre. <<
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
70
71
Diabetes mellitus
die Fußgesundheit selbst in die Hand zu nehmen und einmal
täglich die Füße zu inspizieren“, so Ralph Achim Bierwirth.
Wie wichtig der eigenverantwortliche Umgang mit der Erkrankung ist, zeigen auch diese Zahlen: Schätzungsweise 250.000
Menschen in Deutschland leiden unter dem diabetischen
Fußsyndrom, über 30.000 Amputationen gehen in Deutschland
jährlich auf das Konto einer Diabeteserkrankung. Und das
Risiko für eine Amputation ist bei Menschen mit Diabetes
50 Mal höher als bei Nichtdiabetikern. „Allein in Essen liegt die
Zahl der Betroffenen bei 4.000 Menschen. Trotz dieser alarmierenden Zahlen ist es bisher nicht gelungen, ein ausreichendes
Problembewusstsein bei den Patienten zu verankern“, beschreibt Anna-Katharina Trocha .
Von links: Dr. Ralph Achim Bierwirth,
Dr. Anna-Katharina Trocha
Gut zu(m) Fuß – Mobilität erhalten
Aktion „Fußstadt 2014“. Unter der Schirmherrschaft von
Reinhard Paß und dem Motto „Gut zu(m) Fuß – Mobilität
erhalten“ finden über das Jahr verteilt gezielt Aktionen statt,
die über die Erkrankung aufklären und wichtige Tipps zur
Vermeidung von Wunden bieten werden. So gibt es beispielsweise ein betreutes Lauftraining für Diabetiker sowie spezielle
Informationsmaterialien, die in den Essener Hausarztpraxen
ausliegen. „Bei der Prävention und der Behandlung des
diabe­tischen Fußsyndroms müssen alle Beteiligten – Hausärzte,
Diabetologen, Podologen und natürlich die Patienten – an
einem Strang ziehen. Nur so können wir die Amputationszahlen
senken und die individuelle Lebensqualität jedes einzelnen
Patienten erhalten“, schließt Anna-Katharina Trocha, die
gemeinsam mit den anderen Spezialisten des Fußnetzes Essen
und mit sehr hohem Engagement für mehr Fußgesundheit bei
Diabetikern kämpft.
Weitere Informationen: www.fussnetz-essen.de
Um das zu ändern und das diabetische Fußsyndrom in die
Öffentlichkeit zu tragen, initiierte das Fußnetz Essen – zu dem
neben verschiedenen Essener Einrichtungen auch das klinische
Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus gehört – die
Diabetes mellitus
Von Herz bis Fuß
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus bedingen sich häufig gegen­
seitig. Damit haben Herzpatienten auch ein erhöhtes Risiko für eine zu wenig
beachtete Folgeerscheinung des Diabetes: das diabetische Fußsyndrom.
Zwei von drei Herzinfarktpatienten haben einen Diabetes mellitus
– so belegt es die Statistik. Innerhalb des Contilia Herz- und
Gefäßzentrums sind die Diabetologen rund um Dr. Ralph Achim
Bierwirth und Dr. Anna-Katharina Trocha darum unverzichtbare Kooperationspartner – schließlich ist es das erklärte Ziel,
den Patienten in seiner Gesamtheit zu betrachten und zu
behandeln.
eigenen Alarm – den Schmerz – aus. Somit bleiben Wunden oft
unbemerkt und können sich innerhalb kurzer Zeit dramatisch
verschlechtern. Weitere Merkmale des diabetischen Fußsyndroms sind Zehensteifigkeit, Krallenzehen und Fußfehlstellungen,
die wiederum zu einer falschen Belastung des Fußes und zu
zusätzlichen Druckstellen führen.
„Einen besonderen Fokus bei der Betreuung dieser Patienten
legen wir dabei auf deren Füße. Denn: Eine der häufigsten
Komplikationen des Diabetes ist das diabetische Fußsyndrom,
das unbehandelt zu massiven Einschränkungen der Mobilität
bis zur Amputation führen kann“, erklärt Anna-Katharina Trocha
das Risiko, das eine direkte Folge der Stoffwechselerkrankung
ist: Der Diabetes verursacht Durchblutungsstörungen und
Nervenschädigungen. Werden die Füße schlecht durchblutet,
entstehen schneller Wunden, die zudem schlechter heilen.
Gleichzeitig schalten die Nervenschädigungen den körper­
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt
72
>> Wir appellieren an die Patienten, die Fußgesundheit selbst in die Hand zu nehmen und
einmal täglich die Füße zu inspizieren. <<
Dr. Anna-Katharina Trocha
Die regelmäßige Untersuchung der Füße nach Wunden sowie
die Überprüfung der Reizleitung in den Füßen mittels einer
speziellen Stimmgabel zählen zum Standardrepertoire der
Diabetologen in der stationären und ambulanten Behandlung.
„Das allein reicht jedoch nicht, denn häufig sehen wir die
Patienten erst, wenn sich eine kleine Wunde bereits zu einer
starken Gewebeschädigung entwickelt hat. Wir appellieren
darum immer wieder an unsere Patienten und deren Angehörige,
73
Lungenhochdruck
Außerhalb des Radars
Seltene Erkrankungen geraten häufig aus dem medizinischen Blickfeld. So wie der
Lungenhochdruck, der nur in wenigen Zentren behandelt werden kann. Eines davon
ist das Contilia Herz- und Gefäßzentrum.
Ewa Chojnacki geht es gut – wieder. Noch vor einigen Monaten
konnte sich die 49-Jährige kaum in ihren eigenen vier Wänden
bewegen, ohne in Atemnot zu geraten. Nun ist die Atemnot
ein Symptom mit vielfältigen Ursachen, das bei nahezu allen
Herzkrankheiten auftritt. Das Herz von Ewa Chojnacki war
jedoch nur indirekt in Mitleidenschaft gezogen, die primäre
Diagnose eine ganz andere: Lungenhochdruck (pulmonale
Hypertonie). Und dass dieser erkannt wurde, ist längst nicht
selbstverständlich.
Ein zusätzlicher Blick genügt
„Lungenhochdruck zählt zu den seltenen Erkrankungen und
wird bei der Diagnostik häufig nicht in Betracht gezogen.
Viele Patienten haben darum bereits einen langen Leidensweg
hinter sich, bevor die Diagnose gestellt wird“, erklärt Dr. Kathrin
Kortmann, Assistenzärztin im Contilia Herz- und Gefäßzentrum,
die in der Diagnose und Therapie des Lungenhochdrucks
durch Fortbildungen geschult ist und gemeinsam mit Priv.-Doz.
Dr. Oliver Bruder und Dr. Bernhard Grosch die Ambulanz für
Lungenhochdruck am Elisabeth-Krankenhaus betreut.
Die Seltenheit der Erkrankung ist jedoch nur ein Grund für
deren Nichterkennen. Ein weiterer ist die Fokussierung vieler
Ärzte auf die linke Herzkammer, die mit den meisten kardiologischen Erkrankungen assoziiert ist. Beim Lungenhochdruck
ist es jedoch die rechte Herzkammer, deren Veränderung ein
eindeutiges Indiz für die Krankheit ist. Und das kommt so:
Neben dem großen Blutkreislauf verfügt der Körper noch über
einen kleinen Kreislauf, den Lungenkreislauf. Während die linke
Herzkammer sauerstoffreiches Blut in den großen Kreislauf
pumpt, transportiert die rechte Herzkammer das sauerstoff­
arme Blut in den Lungenkreislauf.
Besteht in der Lunge jedoch ein erhöhter Druck, muss die
rechte Herzkammer immer stärker pumpen, damit Blut in die
Lungen gelangt, wobei sie sich stark vergrößert. Beim routinemäßigen Herzultraschall der kardiologischen Patienten im
Contilia Herz- und Gefäßzentrum wird darum auch besonderes
Augenmerk auf eine Veränderung der rechten Herzkammer
gelegt – zum Glück von Ewa Chojnacki.
Dr. Kathrin Kortmann (rechts)
Glückliche Fügung und gute Behandlung
Dass die Essenerin heute wieder ein weitgehend normales
Leben führen kann, ist einer Reihe weiterer glücklicher Umstände
zu verdanken, wie Kathrin Kortmann weiß: „Die Gründe für
den Lungenhochdruck und dessen Ausprägungen sind sehr
unterschiedlich. Tatsächlich gibt es nur eine Form der Erkrankung, die geheilt werden kann – die sogenannte chronisch
thromboembolische pulmonale Hypertonie. Bei allen anderen
Formen besteht das Ziel im Verzögern eines Fortschreitens
der Erkrankung.“ Und auch das nur eingeschränkt. Denn im
Gegensatz zum normalen Bluthochdruck, für den ein ganzes
Bataillon an Präparaten zur Verfügung steht, gibt es für den
Lungenhochdruck gerade einmal eine Handvoll Medikamente,
von denen auch nicht alle Patienten profitieren. „Diese Medi­
kamente sollten auch nicht von jedem Arzt verschrieben werden,
weil die Zulassung der Medikamente nur für eine ganz geringe
Spannbreite gegeben ist und die Gefahr besteht, in den
´Off-Lable-Use´ zu gelangen.“
Bei der Patienten des Contilia Herz- und Gefäßzentrums passte
alles zusammen: Der Lungenhochdruck war chronisch thrombo­
embolisch, das heißt, er wurde von Blutgerinnseln (Embo­lien)
in der Lunge verursacht, die – ebenfalls glückliche Fügung – im
Verlauf einer Operation vollständig entfernt werden konnten.
Ein solcher Eingriff ist mit einem sehr hohen Risiko verbunden
und kann ebenfalls nur in Spezialzentren durch­geführt werden.
Fortuna stand Ewa Chojnacki auch hier zur Seite und der für
den Körper extrem belastende Eingriff verlief ohne Komplikationen. Bereits zwei Wochen nach der Operation war das rechte
Herz auf seine normale Größe geschrumpft und die Atemnot
passé. Was bleibt, ist die Operationsnarbe sowie die Notwendigkeit der Marcumar-Einnahme. Und natürlich die Freude der
Patientin und ihres Mannes über die neu gewonnene Lebensqualität.
>> Lungenhochdruck zählt zu den seltenen
Erkrankungen und wird bei der Diagnostik
häufig nicht in Betracht gezogen. <<
Ewa Chojnacki
74
Dr. Kathrin Kortmann
75
Bluthochdruck
Denn zunächst führt das Team hier ein genaues Screening
durch, erforscht nochmals die möglichen Ursachen, überprüft
die medikamentöse Einstellung und sucht nicht zuletzt das
persönliche Gespräch. „Denn das Hauptproblem“, weiß Thomas
Schmitz, „besteht darin, dass zu viele Patienten ihre Medikamente nicht regelmäßig nehmen.“
Zumeist ist das Zusammenspiel von Diagnose, Aufklärung und
eventueller Neujustierung der Medikation schon ausreichend,
um den Bluthochdruck zu senken. „80 bis 90 Prozent der ver­
meintlich therapieresistenten Hypertoniker können wir ohne
Eingriff helfen“, erklärt Thomas Schmitz. Für alle anderen Fälle
gibt es seit einigen Jahren eine Methode, die tatsächlich schon
sehr alt ist: die renale Denervation. Bereits in den 1930er-Jahren
stellten Chirurgen fest, dass eine Durchtrennung der Nervenfasern in der Nierenarterie zu einer Senkung des Blutdrucks
führt. Doch die Komplikationsrate dieser damals aufwendigen
Operation war wesentlich zu hoch.
Dr. Vanessa Seifert
Der Eingriff dauert nur 15 Minuten
Bluthochdruck
Eine Frage des Stils
Den meisten Bluthochdruckpatienten kann ohne einen Krankenhausaufenthalt geholfen werden. Nur in seltenen Fällen lässt sich der Druck mit herkömmlichen Therapien
nicht in den Griff bekommen. Dann stehen im Contilia Herz- und Gefäßzentrum
effektive und schonende Methoden zur Verfügung.
Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie hoch Ihr Blutdruck ist? Eine
Mehrheit der Deutschen weiß es nicht – obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür, unter hohem Bluthochdruck zu leiden,
statistisch gesehen hoch ist.
30 Millionen Deutsche betrifft das bereits, Tendenz steigend.
Was die sogenannte arterielle Hypertonie behandlungsbedürftig macht, ist dabei nicht allein der Umstand, dass das Blut mit
zu viel Druck durch die Adern fließt. „Was wir vor allem vermeiden wollen, sind die sekundären Schäden“, erläutert Dr. Thomas
Schmitz, Leiter des Herzkatheterlabors im Contilia Herz- und
Gefäßzentrum. So beeinträchtigt anhaltender Bluthochdruck
die Nierenfunktion, überlastet die Gefäße und zählt zu den
großen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
76
Das Ziel lautet: unter 140 / 90
Die gute Nachricht: In vielen Fällen reicht schon eine Änderung
des Lebensstils, um den Blutdruck dauerhaft unter die Grenze
von 140/90 mmHg zu senken. Eine Gewichtsreduktion, mehr
Bewegung, kochsalzarme Kost und ein nur moderater Alkoholkonsum haben sich hierbei bewährt. Erst wenn das alles nicht
zum Erfolg führt, beginnt eine medikamentöse Therapie.
„Allerdings muss man bei jedem Patienten individuell ansetzen“,
betont Thomas Schmitz. So sei schon in der primären Abklärung
beim niedergelassenen Arzt zu über­prüfen, ob genetische oder
sonstige Faktoren Ursache des Bluthochdrucks sind.
Führen alle diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, werden die
Patienten ins Krankenhaus überwiesen. Doch das ist noch längst
nicht gleichbedeutend mit einem Eingriff.
Anders bei der Methode, die das Contilia Herz- und Gefäßzentrum seit 2010 praktiziert: Hier wird ein spezieller Katheter
in die Nierenarterie eingeführt, dort wird mithilfe von Hoch­
frequenzstrom Wärme erzeugt und die Nervenbahnen werden
so verödet. „Weltweit betrachtet, ist diese Methode bisher
praktisch komplikationsfrei“, berichtet Thomas Schmitz. Auch
in Sachen Effektivität hat die renale Denervation die Hoffnungen bislang erfüllt. „Die Langzeitergebnisse stehen zwar noch
aus, die Ergebnisse der ersten Studien sind aber sehr erfreulich“, so der Leiter des Herzkatheterlabors. Interessant dabei
ist, dass neben der Senkung des Blutdrucks weitere positive
Nebeneffekte beobachtet werden, etwa eine Senkung des Glukosespiegels oder eine geringere Neigung zum Vorhof­flimmern.
Seit Ende 2012 ist nun die Nachfolgegeneration der Spezial­
katheter im Einsatz. Bei diesen wurde die Anzahl der Elektroden
von einer auf vier aufgestockt, sodass simultan an vier Stellen
Energie erzeugt wird. „Für den Patienten bedeutet das, dass
wir den Eingriff in 15 statt wie zuvor 60 Minuten durchführen
können“, freut sich Thomas Schmitz über einen Zugewinn an
Geschwindigkeit und Komfort. Patienten des Contilia Herz- und
Gefäßzentrums können zudem sicher sein, dass das Team die
fortschrittlichen Methoden beherrscht. Denn für dieses Verfahren wurde die Einrichtung als „Center of Excellence“ ausgezeichnet und Thomas Schmitz gibt regelmäßig für Kollegen aus
dem In- und Ausland Kurse.
>> Das Hauptproblem ist, dass viele
Patienten ihre Medikamente nicht
regelmäßig nehmen. <<
Dr. Thomas Schmitz
Dr. Thomas Schmitz
77
Systemerkrankungen
Der Diagnose auf der Spur
Systemerkrankungen wirken sich auf den gesamten Körper aus. Besonders eng sind
die Wechselbeziehungen zwischen Herz und Niere. Umso entscheidender ist
der intensive Austausch der Experten.
Wenn es um das Anforderungsprofil seines Berufs geht, hat
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul eine klare Meinung: „Wer nicht inter­
disziplinär zusammenarbeiten kann, sollte nicht Nephrologe
werden“, sagt der Direktor der Klinik für Nephrologie und
Dialyse. Denn das Organ, für das Anton Daul Spezialist ist –
die Niere –, ist häufig Teil von komplexen Krankheitsbildern:
den Systemerkrankungen. Besonders ausgeprägt sind dabei
die Wechsel­beziehungen dabei zwischen Herz und Nieren.
Und häufig steckt hinter einem Symptom ein anderes Krankheitsbild, als es zunächst den Anschein hat.
Beispiel Sarkoidose: Die genaue Ursache dieser Krankheit, in
deren Verlauf es zu Entzündungen oder knötchenartigen Zell­
an­sammlungen in verschiedenen Organen kommt, ist noch
nicht bekannt. Ein Symptom sind Herzrhythmusstörungen, mit
denen sich Patienten üblicherweise an den Kardiologen wenden
– der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung liegt schließlich nah. Den weiteren Diagnoseverlauf beschreibt Anton Daul
so: „Im Rahmen einer MRT-Untersuchung des Herzens kann
der Kardiologe erkennen oder ausschließen, ob eine Beteiligung
des Herzens vorliegt.“
Ähnlich im Fall der Amyloidose, einer Erkrankung, bei der ein
falsches Eiweiß gebildet wird, das sich in der Niere ablagert.
Von links: Dr. Ingo Voigt,
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul
Die Folge: Die Nierenmembran wird durchlässiger, es kommt
zum gefährlichen Eiweißverlust. Dieser kann auch zu einer
Verdickung des Herzmuskels und den klassischen Symptomen
einer Herzschwäche – beispielsweise Luftnot – führen. Anton
Daul: „Ob tatsächlich eine Amyloidose die Ursache für die
Verdickung des Herzmuskels ist, verifiziert der Kardiologe
mittels einer Ultraschall- oder MRT-Untersuchung.“
Der diagnostische Pfad funktioniert aber auch in die Gegenrichtung, etwa bei Vaskulitiden. Werden Patienten mit diesen
Bindegewebserkrankungen, die Blutgefäße in Mitleidenschaft
ziehen, zuerst in der Nephrologie vorstellig, ziehen Anton Daul
und sein Team immer auch einen Kardiologen hinzu. „Um zu
klären, wie stark neben den Nieren andere stark durchblutete
Organe betroffen sind, ist es wichtig, den Zustand des Herzens
abzuklären.“
Dialyse jetzt auch über den Bauch
Wie zentral der enge Austausch zwischen Nephrologen und
Kardiologen ist, zeigt sich nicht zuletzt im Fall von akutem
Nierenversagen bei herzkranken Patienten. „Das kommt recht
häufig vor, weil Herzinsuffizienzpatienten keinen stabilen
Kreislauf haben und mit ACE-Hemmern behandelt werden, die
gut für das Herz sind, aber ein Risiko für ein Nierenversagen
beinhalten“, weiß Anton Daul. In Notfällen gilt es, rasch und
eng abgestimmt zu entscheiden – etwa darüber, ob eine
Dialysebehandlung nötig ist.
Gerade für herzinsuffiziente Patienten mit Nierenversagen
bietet das Contilia Herz- und Gefäßzentrum neben der
Hämodialyse (Blutwäsche) auch die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) als alternative Behandlungsmethode an. „Weil
herzinsuffiziente Patienten häufig einen niedrigen Blutdruck
haben, ist es schwerer, einen Shunt anzulegen. Dieser Shunt,
eine Verbindung zwischen Schlagader und Vene, wird benötigt,
um die Patienten auf Dauer ohne großes Risiko an das Hämo­
dialysegerät anschließen zu können“, erklärt Anton Daul.
Zudem erfolgt bei der Peritonealdialyse die lebensnotwendige
Entgiftung und Entwässerung langsamer und gleichmäßiger,
wodurch Blutdruckabfälle vermieden werden.
Zu zweit am Krankenbett
Doch welche Therapie Nephrologen oder Kardiologen im
Einzelfall auch vorschlagen – es geschieht immer im Dialog,
und das darf man im Contilia Herz- und Gefäßzentrum
wortwörtlich verstehen. In den meisten Fällen äußert der
jeweils andere Kollege sich nämlich nicht nur schriftlich über
einen Konsilschein. „Gerade bei komplexen Krankheitsbildern
ist es besser, miteinander über den Patienten zu sprechen“,
findet Anton Daul und fügt hinzu: „Am allerbesten ist es,
zusammen ans Krankenbett zu gehen – gerade am Anfang,
damit der Patient erkennt: Da kümmern sich zwei Spezialisten
um mich.“ Gewiss stelle das eine organisatorische Heraus­
forderung dar, der Aufwand lohne sich jedoch. „Denn die
Diagnose kann viel schneller gestellt werden, wenn sich schon
zu Beginn einer Erkrankung zwei oder drei Experten den Kopf
zerbrechen.“
>> Am allerbesten ist es, zusammen
ans Krankenbett zu gehen. <<
Priv.-Doz. Dr. Anton Daul
78
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Wegbegleiter
und Wegbereiter
Radiologie
Reise ins Innere des Menschen
76
Pflege
Ein Dream-Team macht Station
78
Im Porträt
Am liebsten ganz nah dran
80
Pflege
Recht freundlich, bitte!
82
Fellowships
Grüezi, ni hao und god dag!
84
Radiologie
gleich drei Fachgesellschaften: der gefäßchirurgischen, der
angiologischen und eben der radiologischen. Entsprechend
dienen die Radiologen auch für die Kollegen dieser Disziplinen
als Sparringspartner. Jeden Morgen findet eine gemeinsame
Besprechung statt, in der anhand der radiologischen Bilder
das weitere Vorgehen zwischen den Experten diskutiert wird.
„Teilweise übernehmen wir auch Interventionen der Gefäße
via Katheter. Wir Radiologen können nämlich nicht nur Bilder
erstellen und beurteilen. Eine Kernaufgabe unseres Fach­gebiets
Priv.-Doz. Dr. Kai Naßenstein
sind seit jeher auch minimal-invasive Prozeduren wie die
Gefäßaufdehnung, beispielsweise im Bein- oder Beckenbereich.
Insofern unterstützen wir – in diesem Fall die Angiologen –
nicht nur auf der visuellen Reise durch den Körper, sondern
auch bei der praktischen Behebung etwaiger Problemstellen“,
so Kai Naßenstein über das kollegiale Miteinander.
>> Wir Radiologen können nicht
nur Bilder erstellen und beurteilen. <<
Radiologie
Priv.-Doz. Dr. Kai Naßenstein
Reise ins Innere des Menschen
Viele Diagnosen an Herz und Gefäßen lassen sich heute mittels einer Magnetresonanz­
tomographie (MRT) oder einer Computertomographie (CT) schnell, schonend und
sicher erstellen. Hierzu stehen im Contilia Herz- und Gefäßzentrum nicht nur neueste
Technologien bereit, sondern auch Experten gleich mehrerer Fachrichtungen, die diese
exzellent bedienen können.
Kooperation über Einrichtungsgrenzen hinweg
Verfügung, der sich bestens mit der Interpretation radiologischer Bilder des Herzens auskennt: „Wir schicken die Menschen
nicht einfach zur Untersuchung in eine andere Abteilung.
Vielmehr befinden sich unsere Patienten den gesamten diagnostischen und therapeutischen Weg entlang in unserer Obhut.
Die Kooperation mit den Radiologen findet im Hintergrund
statt, beispielsweise im Rahmen gemeinsamer Besprechungen
der Befunde.“ Mit diesem Vieraugenprinzip ist eine zusätzliche
diagnostische Sicherheit garantiert, denn während Oliver
Bruder und sein Team das menschliche Herz in- und auswendig kennen, richten die Radiologen den Blick auch auf angrenzende Strukturen und Organe.
Federführend werden die radiologischen Abteilungen in Essen
und Mülheim an der Ruhr vom Radiologischen Institut des
Universitätsklinikums Essen unter der Leitung von Prof. Dr.
Michael Forsting betrieben. Im medizinischen Alltag fällt diese
verwaltungstechnische Unterscheidung nicht ins Gewicht – im
Gegenteil, wie Priv.-Doz. Dr. Kai Naßenstein, verantwortlicher
Oberarzt der Radiologie im Elisabeth-Krankenhaus, weiß: „Wir
arbeiten Hand in Hand mit den Kardiologen, den Angiologen
und den Gefäßchirurgen und sehen uns als kooperierender Teil
des Contilia Herz- und Gefäßzentrums. Und genau so möchten
wir von den Patienten auch wahrgenommen werden.“ Tatsächlich bemerken die Patienten, die eine CT oder MRT durchlaufen,
nicht, dass sie die Grenze einer Abteilung überschreiten.
Teil des dreifach zertifizierten Gefäßzentrums
Denn mit Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Direktor der Klinik für
Kardiologie und Angiologie, steht auch ein Kardiologe zur
Eine Besonderheit der Gefäßmedizin innerhalb des Contilia
Herz- und Gefäßzentrums ist dessen Zertifizierung durch
82
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder (vorn rechts), Dr. Christina
Deluigi (vorn links), Dr. Christoph Jensen (hinten)
83
Pflege
Ein Dream-Team macht Station
Dank neuer Strukturen konnten die Abläufe auf den kardiologischen Stationen des
Elisabeth-Krankenhauses weiter optimiert und die Patientenversorgung konnte verbessert werden. Dreh- und Angelpunkt der neuen Stationsteams sind die Kardiologischen Assistentinnen.
Wenn Stationsarzt Dr. Michael Schalk morgens die Visite auf
Station Ursula antritt, sind seine Patienten bereits bestens
vorbereitet: Die Blutwerte liegen vor, notwendige Venenzugänge sind gelegt, die Termine für anstehende Untersuchungen
fixiert und alle notwendigen Befunde stehen ihm griffbereit
zur Verfügung. Das ist selbst in einer modernen Klinik wie dem
Elisabeth-Krankenhaus keineswegs selbstverständlich – und
dass es so ist, verdankt der Arzt Nicole van Stiphout. Sie ist
eine von zwei Kardiologischen Assistentinnen, die auf Station
Ursula die Fäden in der Hand halten. „Mit der Einführung der
Kardiologischen Assistentinnen sind die Abläufe auf den
Stationen viel reibungsloser und effizienter geworden. Das
kommt vor allem den Patienten zugute, die jetzt einen festen
Ansprechpartner für alle Belange rund um ihren stationären
Aufenthalt haben“, so Michael Schalk.
Managerinnen der Patienten
Von der Arbeit der „Damen in Blau“ profitieren aber auch die
Stationsärzte und das Pflegepersonal. Denn durch die Etablierung der neuen Position konnten die Aufgaben und Verant-
wortlichkeiten auf den Stationen komplett neu durchdacht und
ausgerichtet werden. „Wir sind das Bindeglied zwischen Arzt,
Pflege und Patient und sorgen dafür, dass alles Notwendige in
die Wege geleitet wird – von der Aufnahme über die Koordination der Untersuchungen in den Funktionsabteilungen bis zum
Entlassmanagement inklusive der Abstimmung mit dem Sozialdienst, falls notwendig“, erklärt Mariyana Cicek, die gemeinsam
mit Nicole van Stiphout die erste Kardiologische Assistentin
war, ihr Aufgabenfeld.
Natürlich wurden diese Aufgaben auch vorher erledigt, durch
die strikte Aufteilung der Verantwortlichkeiten geschieht das
heute jedoch schneller und organisierter. Bevor die Kardiologischen Assistentinnen das übernahmen, fand die Blutabnahme
zur Bestimmung von Laborwerten – wie sonst auch üblich –
beispielsweise erst während der Visite statt. Die Resultate der
Analyse konnten deshalb häufig erst am folgenden Tag besprochen werden, erst dann wurden die weiteren Therapieschritte
veranlasst.
Während der Visiten nehmen die Kardiologischen Assistentinnen die Therapieanweisungen der Ärzte entgegen und küm-
Von links: Nicole van Stiphout, Dr. Michael Schalk,
Andrea Bode-Schade, Michael Masloch, Mariyana Cicek
mern sich um deren Umsetzung – eine Aufgabe, die zuvor teils
in den ärztlichen, teils in den pflegerischen Bereich fiel. Außerdem sind sie für die Patienten erster Ansprechpartner und
Auskunftsperson für alle therapeutischen und organisatorischen Fragen. „Das entlastet auch das Pflegepersonal, das sich
nun viel intensiver um die Kernaufgaben – nämlich die Pflege
der Patienten – kümmern kann. Alle Informationen, die wir
während der Betreuung der Patienten erhalten, stimmen wir
mit den Kardiologischen Assistentinnen ab, sodass alles in einer
Hand bleibt“, berichtet Andrea Bode-Schade, die gemeinsam
mit Michael Masloch die Station Ursula leitet.
Eingespielte Teams = weniger Reibungsverluste
genau festgelegt, wer was wann macht. Das schafft enorm viel
Verlässlichkeit für den Patienten, aber auch für uns Ärzte.
Wenn ich wegen eines Eingriffs im Katheterlabor bin, kann ich
mich darauf verlassen, dass es während meiner Abwesenheit
für den Patienten weitergeht und Dinge erledigt werden, die
während der Visite besprochen wurden. Früher sind viele dieser
Aufgaben einfach liegengeblieben, bis ich wieder auf die
Station kam“, sagt Michael Schalk.
Mit der Neustrukturierung des Stationspersonals ist also nicht
nur mehr Ordnung, sondern auch mehr Harmonie und Zu­
friedenheit in die Teams eingekehrt. Und neben allen organisatorischen Vorteilen ist das wohl der Pluspunkt, von dem alle
Beteiligten am meisten profitieren.
Eine weitere Veränderung ist, dass die Stationsärzte nicht mehr
rotieren, sondern immer die gleichen Ärzte für eine Station
zuständig sind. So haben sich feste Teams etabliert, die perfekt
aufeinander eingespielt sind. „Innerhalb dieser Strukturen ist
>> Mit der Einführung der Kardiologischen
Assistentin sind die Abläufe auf den
Stationen viel reibungsloser geworden. <<
Dr. Michael Schalk
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85
Im Porträt
habe die Patienten dort vielleicht nur zehn Minuten lang begleitet,
aber in einem Moment, in dem sich das weitere Leben entscheiden kann. Da habe ich so viel Sorge, so viel Angst erlebt
und gleichzeitig so viel Dankbarkeit erfahren, manchmal bloß,
weil ich jemandem die Hand gehalten und ihm gesagt habe:
‚Alles wird gut.‘“
„Diese Dankbarkeit“, glaubt Michael Jacobs, „ist das Höchste,
das man in seinem Beruf erreichen kann.“ Und er verschweigt
nicht, dass er die persönlichen Begegnungen „sehr vermisst“,
obwohl er jetzt fast noch mehr für die Patienten tun kann.
Denn als Pflegedienstleiter des Contilia Herz- und Gefäßzen­­­­­­­
tr­ums mit seinen 150 nichtärztlichen Mitarbeitern verfügt
er über einen noch größeren Hebel, um die Prozesse so zu
gestalten, dass sein Ziel erreicht wird: „Unsere wichtigste Aufgabe ist die Zuneigung zum Patienten. Er darf sich fallenlassen
und wir müssen ihn annehmen.“
Michael Jacobs
Im Porträt
Am liebsten ganz nah dran
Als Pfleger war Michael Jacobs an der Seite der Patienten. Jetzt kümmert er sich
als Pflegedienstleiter des Contilia Herz- und Gefäßzentrums um Prozesse,
die Menschen ein gutes Gefühl geben.
Ist der Mann Kinofan? In Michael Jacobs’ Büro steht eine
altertümlich wirkende Filmrolle. Tatsächlich stammt sie aus der
Vergangenheit – aber nicht der des Films, sondern der des
Herzkatheterlabors. Und so lange, wie es aussieht, ist diese
Vergangenheit noch gar nicht her: Sie datiert auf die 1980erJahre, als Prof. Dr. Georg V. Sabin am Elisabeth-Krankenhaus
ein solches Labor einrichtete. Damals wurden alle Untersuchungen und Eingriffe noch auf Zelluloid festgehalten, heute
selbstverständlich in Bits und Bytes.
Die rasante technische Entwicklung, die auch sein Berufsbild
gewaltig verwandelte, hat Michael Jacobs fast ein Vierteljahrhundert hautnah miterlebt. „Als ich zum ersten Mal bei einer
Herzkatheteruntersuchung zuschauen durfte, war ich über­
wältigt von der Möglichkeit, in den Motor des Menschen zu
blicken“, erinnert er sich. Schon als Schüler hatte er die ersten
pflegerischen Gehversuche unternommen, ehe er Anfang der
1980er- Jahre in seiner Heimatstadt Bottrop eine Ausbildung
zum Krankenpfleger absolvierte.
86
1989 war es endlich so weit, im Herzkatheterlabor wurde eine
Stelle frei und er stürzte sich mit so viel Engagement und Ideen
in die Aufgabe, dass ihm Anfang der 1990er-Jahre die pflegerische Leitung des Labors übertragen wurde. Hier hat Michael
Jacobs in der Fachwelt von sich reden gemacht: Zwei deutschlandweit einmalige Weiterbildungskonzepte – der Kardiologische Fachpfleger und der Kardiologische Fachassistent – hat
er im Team mitentwickelt, er betreut die Sektion „Assistenz- und
Pflegepersonal in der Kardiologie“ in der Deutschen Gesellschaft
für Kardiologie (DGK) und wurde 2007 als erster Deutscher
zum Nurse Fellow der European Society of Cardiology (ESC)
ernannt.
Wie von ihm nicht anders zu erwarten, hat Michael Jacobs in
der neu geschaffenen Funktion schon in seinem ersten Amtsjahr
eine Fülle von Ideen entwickelt. Und auch als Pflegedienstleiter
setzt er ganz auf Kooperation, etwa durch die Bildung von
Teams auf den Stationen.
Er besteht den Knigge-Test
Das zweite Thema, das ihm am Herzen liegt, ist die Förderung
des Servicegedankens. Der Dienst am Menschen fängt dabei bei
ganz unscheinbar wirkenden Themen an: dem KrankenhausKnigge zum Beispiel. Dass man sich Patienten grundsätzlich
mit Namen und Funktion vorstellt, ist hier ebenso fest­gehalten
wie die Verpflichtung, andere Mitarbeiter zu grüßen, wenn man
ihnen in der Klinik begegnet. Dass das Contilia Herz- und
Gefäßzentrum hiermit zu den Vorreitern zählt, zeigt sich daran,
dass Moritz Freiherr Knigge, ein Nachfahre des „Benimmpapstes“, vor einiger Zeit genau solche Regeln in einem Zeitungs­
interview eingefordert hat.
Den Knigge-Test besteht Michael Jacobs bei einem gemein­
samen Rundgang durchs Contilia Herz- und Gefäßzentrum
mühelos. Kein Wunder, schließlich bildet er sich in seiner
Freizeit auch bei den Besten ihres Fachs weiter. Mit seiner Frau
bereist er nämlich am liebsten Länder wie Kambodscha oder
Thailand – „weil die Menschen dort so freundlich sind“.
>> Unsere wichtigste Aufgabe ist
die Zuneigung zum Patienten. <<
Michael Jacobs
Den Menschen in den Fokus rücken
„Ich würde diesen Weg jederzeit wieder wählen“, sagt Michael
Jacobs über seine Berufswahl – und wer ihn über seine Zeit im
Herzkatheterlabor sprechen hört, hat keinen Zweifel daran, „ich
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Pflege
Recht freundlich, bitte!
Wissen und Wertschätzung sind zwei unverzichtbare Zutaten für eine exzellente
Patientenversorgung. Beides wird im Contilia Herz- und Gefäßzentrum gefördert und
gefordert.
Ist die Schwester oder der Pfleger zufrieden, ist es der Patient
auch. Mit dieser ebenso einfachen wie menschlichen Wahrheit
im Hinterkopf hat sich der kardiologische Pflegedienstleiter im
vergangenen Jahr daran gemacht, das Miteinander auf den
Stationen weiter zu verbessern. „Dazu gehörte beispielsweise
das Schaffen neuer Stationsstrukturen mit ganz klar verteilten
Verantwortlichkeiten. Aber auch die Einbindung der Pflege
in übergeordnete Prozesse und die Möglichkeit, mitentscheiden
zu können, sind wichtige Faktoren für die Mitarbeiterzufriedenheit“, erklärt Michael Jacobs, Pflegedienstleiter des Contilia
Herz- und Gefäßzentrums, dessen Ziel es ist, der Pflege innerhalb
des medizinischen Prozesses einen neuen Stellenwert zu verleihen.
Mit Erfolg: Innerhalb eines Jahres ist die Zufriedenheit der
Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz stark gestiegen und erreicht
auf einer Skala von eins bis zehn das bestmögliche Ergebnis.
Mehr Service für den Patienten
Einen wichtigen Pfeiler des neuen Selbstverständnisses der
Schwestern und Pfleger bildet die Wertschätzung: die Wert-
schätzung von Ärzten gegenüber dem nichtärztlichen Personal,
der Pflegenden untereinander und natürlich dem Patienten
gegenüber. „Unser Ziel ist, uns noch stärker auf den Patienten
zu fokussieren und ihm noch mehr Service zu bieten“, so
Michael Jacobs, der dabei nicht nur die großen Gesten im Sinn
hat: „Häufig reicht schon ein freundlicher Gruß, ein Lächeln
oder einfach die Erklärung der Abläufe auf der Station, damit
sich Patienten wohler in der fremden Umgebung fühlen.“
Mehr Patientenfreundlichkeit ist auch das Stichwort bei der
geplanten Einführung von sogenannten Lotsen, die die Patienten
auf ihren Wegen zu den einzelnen Untersuchungen innerhalb
des Hauses begleiten sollen. Denn wo welcher Funktions­
bereich zu finden ist, bei wem man sich anmelden muss und
welcher Arzt welche Untersuchung durchführt, ist für Außenstehende nicht immer ganz leicht nachzuvollziehen.
Michael Jacobs: „Wir müssen lernen, das Krankenhaus und den
ganzen Betrieb durch die Brille der Menschen zu sehen, die mit
einem gesundheitlichen Problem hierherkommen. Nur so können
wir den Service für unsere Patienten verbessern.“
Fachliche Weiterbildung
Neben der Schulung solcher Soft Skills gilt es jedoch auch, das
fachliche Wissen des nichtärztlichen Personals zu vertiefen.
Damit die Schwestern und Pfleger auch künftig den hohen und
stetig wachsenden Ansprüchen der kardiologischen Versorgung
gerecht werden, werden im Contilia Herz- und Gefäßzentrum
auch eigene Weiterbildungskonzepte initiiert. Weit über die
Klinik- und Stadtgrenzen hinaus bekannt ist mittlerweile beispielsweise die Fortbildung zum Kardiologischen Fachassistenten, die vor einigen Jahren von Michael Jacobs, Johannes Laub,
Ausbilder des Assistenzpersonals im Herzkatheterlabor, und
Jürgen Ohms, Leiter der Contilia Akademie, konzipiert wurde.
Von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie anerkannt und
zertifiziert, gilt sie heute deutschlandweit als Gütesiegel für
das nichtmedizinische Personal im Herzkatheterlabor und die
Nachfrage für die begehrten Plätze im einmal jährlich statt­
findenden Kurs überstieg zuletzt das Angebot.
Ein ähnliches Fortbildungsangebot plant das Trio nun auch für
die Schwestern und Pfleger auf den kardiologischen Stationen:
die Weiterbildung zum Kardiologischen Fachpfleger.
Die Ausbildung umfasst über 700 Unterrichtsstunden, in denen
das fachliche Know-how für die Pflege von Menschen mit einer
Herzkrankheit vertieft wird. „In der Kardiologie ist der medizinische Fortschritt rasant und gleichzeitig spezialisiert sich das
Fach immer weiter. Wir finden es darum wichtig, dass examinierte Schwestern und Pfleger ebenfalls speziell für die Anforderungen der Kardiologie geschult werden, damit sie im Alltag
mit den Entwicklungen in ihrem Beruf Schritt halten können.
Die allgemeine Pflegeausbildung kann das nicht leisten, weshalb
wir Fortbildungen wie die zum Kardiologischen Fachpfleger
brauchen, um diese Lücke zu schließen“, erläutert Jürgen Ohms,
der gemeinsam mit Michael Jacobs viel Herzblut und Eigen­
initiative in die Ausbildung steckt, damit den Patienten schlussendlich die bestmögliche Versorgung zuteil wird.
>> Unser Ziel ist, uns noch stärker
auf den Patienten zu fokussieren. <<
Michael Jacobs
88
89
Fellowships
in der kardiologischen Bildgebung erweitern. Und das Contilia
Herz- und Gefäßzentrum ist als eines der wenigen Zentren in
Deutschland befugt, eine zertifizierte Weiterbildung auf diesem
Gebiet gemäß den hohen Standards der European Society of
Cardiology (ESC) anzubieten. Eine Voraussetzung dafür ist, dass
die Einrichtung eine recht hohe Anzahl an Untersuchungen
vorweisen kann. Für eine Zertifizierung der Stufe zwei, die Ulf
Köpp anstrebt, müssen beispielsweise innerhalb von drei
Monaten 150 MRT-Untersuchungen des Herzens durchgeführt
und befundet werden. Solche Fallzahlen erreichen nicht viele
Kliniken.
Für Dr. Ulf Köpp ist neben der fachlichen Expertise aber auch
das gute Miteinander innerhalb des Teams entscheidend: „Die
zertifizierte Weiterbildung dauert insgesamt drei Monate. In
dieser Zeit möchte man natürlich so viel wie möglich mitbekommen und das funktioniert nur, wenn man als Teil des Teams
akzeptiert wird – so wie hier im Contilia Herz- und Gefäßzentrum.“
Dr. Lukas Hunziker
Einmal alles bitte
Einen Gesamtüberblick über das kardiologische Spektrum des
Contilia Herz- und Gefäßzentrums möchte sich Yuan Zheng
verschaffen. Innerhalb eines Jahres durchläuft die Chinesin, die
am Zhongshan Hospital Hospital in Schanghai tätig ist, darum
sämtliche Stationen innerhalb der Kardiologie: von der Präven­
tionsmedizin im BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin
über die Schrittmachertherapie bis zur kardiologischen Intensiv­
versorgung. Grund für ihr Auslandsjahr ist, dass Yuan Zheng
und ihr Arbeitgeber sowohl von dem medizinischen Wissen als
auch von den besonderen, patientenfokussierten Strukturen im
Herz- und Gefäßzentrum lernen möchten. Denn auch in
Schanghai gilt der interdisziplinäre Behandlungsansatz, den
man in Essen lebt, als etwas ganz Besonderes.
Fellowships
Grüezi, ni hao und god dag!
Das Contilia Herz- und Gefäßzentrum ist gefragt – auch bei jungen Ärzten aus dem
Ausland, die sich von den Essener Kardiologen in den unterschiedlichsten Bereichen
weiterbilden lassen.
Dr. Lukas Hunziker ist ausgebildeter Kardiologe – und ein guter
noch dazu. Ein besonderes Interesse hat der Schweizer an der
invasiven Kardiologie, also allen minimal-invasiven Eingriffen
am Herzen. Und um sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren
und zu profilieren, wechselte Lukas Hunziker, der eigentlich
seinen Dienst am Universitätsspital in Basel verrichtet, als
Fellow für ein Jahr an das Contilia Herz- und Gefäßzentrum.
„Im Rahmen eines Stipendiums bot sich mir die Möglichkeit,
meine Fertigkeiten im Herzkatheterlabor an einem renommierten Zentrum auszubauen. Nach einigen Recherchen entschied
ich mich schließlich für Essen. Denn das hohe fachliche Niveau,
die Spezialisierung auf bestimmte Eingriffe und die gesamte
Struktur innerhalb des Zentrums bilden die ideale Basis, um das
eigene fachliche Know-how zu vertiefen“, erklärt der Schweizer.
Innerhalb eines Jahres erlernte er das komplette Spektrum
– von Gefäßaufdehnungen über Stent- bis hin zu minimalen
90
Herzklappenimplantationen – und kehrte mit dem Gepäck
voller Wissen zurück in die Schweiz.
>> Das Contilia Herz- und Gefäßzentrum
bietet die optimale Basis, um das eigene
Know-how zu vertiefen. <<
Dr. Lukas Hunziker
Dr. Ulf Köpp
Gefragtes Know-how auf allen Ebenen
Jedes Jahr kommen junge Ärzte wie Lukas Hunziker als sogenannte Fellows – „Austauschärzte“ – nach Essen, um von dem
Können der Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums zu
profitieren. Sowohl die Dauer als auch die Beweggründe dafür
sind ganz unterschiedlich und keinesfalls nur auf die Kompetenz in der invasiven Kardiologie beschränkt.
Dr. Ulf Köpp beispielsweise kam wegen der exzellenten Bilder
nach Essen. Der gebürtige Deutsche, seit vielen Jahren in
Norwegen zu Hause und dort Oberarzt der Kardiologie des
Sørlandet-Hospitals in Kristiansand, möchte seine Kenntnisse
Dr. Yuan Zheng
91
Auf Kurs Richtung Patient
Arzt-Patienten-Kommunikation
Was genau fehlt mir eigentlich?
88
Transparenzinitiative
Landkarte medizinischer Kompetenz
90
Prävention und Rehabilitation
Bewegung ist die beste Medizin
92
Selbsthilfegruppen
Schutzengel und andere Gefährten
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Arzt-Patienten-Kommunikation
Was genau fehlt mir eigentlich?
Die Medizin an sich und der Mediziner als solcher sind für den Laien oft nicht leicht
zu verstehen. Damit sich das ändert, müssen beide Seiten – Arzt und Patient – stärker
aufeinander zugehen.
Wer hat das nicht schon erlebt: Da bespricht man mit dem Arzt
den eigenen Gesundheitszustand und kaum ist dieser außer
Sichtweite, fallen einem die Fragen ein, die man eigentlich hätte
stellen wollen. Dass es bei der Arzt-Patienten-Verständigung so
häufig hakt, hat ganz vielfältige Ursachen, wie Klaus Schmerbach, Beauftragter (ehrenamtlich) der Deutschen Herzstiftung
für das Rhein-Ruhr-Gebiet, weiß: „Nicht immer ist die mangelnde
Verständigung auf das viel zitierte ‚Fachchinesisch‘ der Mediziner
zurückzuführen. Vielmehr befindet sich ein Mensch mit gesundheitlichen Problemen in einer enormen Stresssituation und
muss die Fülle an Informationen erst einmal sacken lassen.
Hinzu kommt eine gewisse Scheu, Fragen zu stellen, oder aber
der Patient möchte sich gar nicht so intensiv mit seiner
Erkrankung auseinandersetzen.“
Anwälte der Patienten: die Deutsche Herzstiftung
Für alle, auf die Letzteres nicht zutrifft, bietet die Deutsche
Herzstiftung umfassende Unterstützung. Bereits seit 35 Jahren
und mit inzwischen über 80.000 Mitgliedern fungiert die
Ein­richtung als Anwaltskanzlei der Patienten mit Herz­erkran­
kungen und stellt neben umfangreichem Informationsmaterial
auch Möglichkeiten für eine medizinische Zweit­meinung zur
Verfügung: „Fühlt sich ein Patient mit seiner Diagnose unsicher
oder möchte er ausführlichere Erklärungen, die ihm sein Arzt
nicht liefern konnte, kann er sein konkretes Anliegen an die
Herzstiftung richten. Wir leiten dieses dann – selbstverständlich anonym – an einen unserer rund 400 Herzspezialisten im
wissenschaftlichen Beirat weiter, der ein unabhängiges Urteil
abgibt“, erklärt Klaus Schmerbach. Antworten erhalten die
Ratsuchenden auch während einer der regelmäßig stattfindenden Telefonsprechstunden oder in der viermal jährlich erscheinenden Publikation „Herz heute“ unter der Rubrik „Sprech­
stunde: Patienten fragen – Ärzte antworten“.
Diese exzellente Arbeit befreit die Ärzte freilich nicht von ihrer
Verantwortung, die Patienten bestmöglich aufzuklären und zu
informieren. „Sobald ein Mensch zu uns in die Klinik kommt,
gehen wir mit ihm eine Art Vertrag ein. Und dieser verpflichtet
uns dazu, für jeden Patienten die individuell beste Versorgung
zu leisten. Dazu gehört auch eine starke Einbindung der Patienten
in den Therapieverlauf. Die wiederum setzt voraus, dass wir
unser Möglichstes tun, um ein Verständnis für die Erkrankung
und die medizinisch notwendigen Schritte zu vermitteln“,
erklärt Priv.-Doz. Christoph K. Naber, Direktor der Klinik für
Kardiologie und Angiologie.
Bitte nachfragen!
Im klinischen Alltag gestaltet sich das nicht immer so einfach,
wie es sich in der Theorie anhört. Denn auch hier gilt: Jeder
Patient ist anders. „In den Gesprächen stoßen wir auf verschiedene Verständnislevel, unterschiedliche Ansprüche an die
Behand­lung und ungleiche Ängste. Die größte Herausforderung
für uns Mediziner besteht darin, auf die individuelle Situation
eines jeden einzugehen und die Gespräche daran auszurichten.
Wichtig ist, dem Patienten das Gefühl zu vermitteln, dass seine
Fragen willkommen sind“, ergänzt Christoph K. Naber.
Im Contilia Herz- und Gefäßzentrum hat man die Schwierigkeiten in der Arzt-Patienten-Kommunikation nicht nur erkannt,
sondern arbeitet auch aktiv daran, diese auszuräumen.
Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz der Kardiologischen Assistentinnen auf den Stationen, die den Patienten für alle Fragen
rund um die medizinische Versorgung zur Verfügung stehen –
auch dann, wenn das Arztgespräch oder die Visite vorbei ist.
Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Patienten im Gespräch mit
den Kardiologischen Assistentinnen sicherer fühlen und eine
geringere Hemmschwelle haben, Sachverhalte nachzufragen.
„Wir alle müssen unsere Verantwortung gegenüber dem
Patienten in Bezug auf eine gute Verständigung sehr ernst
nehmen, indem wir ihn zum Nachfragen motivieren“, schließt
Christoph K. Naber, der den Patienten damit – ebenso wie die
Deutsche Herzstiftung mit ihrer Arbeit – ein Angebot macht.
Ob und wie jeder Einzelne dieses für sich in Anspruch nimmt,
liegt dann in der eigenen Verantwortung.
Deutsche Herzstiftung e. V.
www.herzstiftung.de
E-Mail: [email protected]
>> Wir müssen unser Möglichstes tun, um ein
Verständnis für die Erkrankung zu vermitteln. <<
Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber
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95
Transparenzinitiative
nicht spezialisierten Haus. Dadurch ist die Gefahr von Komplikationen per se erhöht – obwohl die Behandlung als solche
qualitativ eventuell sogar besser ist“, gibt Dr. Thomas Schmitz,
Leiter des Herzkatheterlabors im Contilia Herz- und Gefäßzen­
trums, zu bedenken.
Durchblick mittels objektiver Daten
Um den Menschen eine nachprüfbare Leistungsdarstellung
zu bieten, wagte das Contilia Herz- und Gefäßzentrum im
vergangenen Jahr einen mutigen Schritt: Es begann, die
eigenen Leistungen, die in sogenannten Registerstudien – also
in einer wissenschaftlich nachhaltigen Form – erfasst wurden,
ins Internet zu stellen. „Entscheidend für die Vergleichbarkeit
der Daten ist, dass wir mit wissenschaftlichen, objektiven
Kriterien arbeiten. In vielen Bereichen sind diese bereits klar
definiert und mit eindeutigen Fragestellungen verbunden“,
erläutert Christoph K. Naber das Vorgehen, das im Contilia
Herz- und Gefäßzentrum unter dem Stichwort „Transparenz­
initiative“ zusammengefasst wird.
Transparenzinitiative
Landkarte medizinischer Kompetenz
Auf der Suche nach der bestmöglichen Versorgung fordern Patienten mehr Informationen über das medizinische Können einer Einrichtung – zu Recht. Darum startete das Contilia Herz- und Gefäßzentrum eine Transparenzinitiative, die über die
Qualität der medizinischen Leistungen aufklärt.
Wer sich mit konkreten Vorstellungen für den perfekten Urlaub
auf die Suche nach dem richtigen Ort begibt, resigniert nicht
selten angesichts der widersprüchlichen Informationen: Während
sich das Hotel selbst verständlicherweise von seiner besten
Seite zeigt, sind die Kommentare auf einschlägigen Bewertungs­
portalen eher durchwachsen und der persönlichen Meinung
von Bekannten traut man auch nicht so recht. Dabei sind die
Kriterien für einen gelungenen Urlaub vergleichsweise leicht zu
beurteilen. Wie viel schwieriger gestaltet es sich da, als Laie
den richtigen Ort für eine medizinische Behandlung zu finden?
Wo ist der Wald unter all den Bäumen?
Die Quellen der Informationen und die Wege dorthin unterscheiden sich indes nicht wesentlich: Empfehlungen des zubeziehungsweise einweisenden Arztes, Selbstdarstellungen der
Kliniken und Arztbewertungen im Internet sind bislang die
96
Ein Beispiel: Im Fall eines Herzinfarkts lautet die wichtigste
Frage, ob ein Patient diesen überlebt. Entscheidend für die
Beurteilung der Behandlungsqualität sind darüber hinaus aber
auch weitere Parameter, die zeigen, ob die Klinik alles getan
hat, um ein qualitativ gutes Überleben sicherzustellen: Wie
schnell wird der Patient, gemessen vom Zeitpunkt der Aufnahme,
im Herzkatheterlabor behandelt? Welche Vor- oder Zusatz­
erkrankungen hat er? Wie häufig treten Blutungen auf? Und
wie hoch ist die Wiederverengungsrate ein halbes Jahr nach
der Behandlung?
Transparenz und damit wertvolle Entscheidungshilfen für den
Patienten zu schaffen ist also nicht ganz trivial. Und es erfordert
Zeit, wie Thomas Schmitz weiß: „Um ein vollständiges Bild
unserer medizinischen Leistungen mit einem wissenschaftlichen
Anspruch verständlich darzustellen, benötigen wir sicherlich
noch einige Monate. Schließlich müssen aussagekräftige Daten
über die Behandlung mit dem Einverständnis unserer Patienten
erhoben werden. Interessant ist, dass die Patienten selbst uns
dabei mit großem Engagement unterstützen. Ich glaube, dass
wir mit unserer Transparenzinitiative einen ersten wichtigen
Schritt in Richtung einer objektiven Patientenaufklärung getan
haben, und wir hoffen nun, dass andere den Mut haben, unserem
Beispiel zu folgen.“
Die Transparenzinitiative online: www.herz-gefaesszentrum.de
> Über uns > Qualitätsinformationen
Ratgeber, die Patienten zur Verfügung stehen. „Mittlerweile
haben auch die Krankenkassen das Defizit an unabhängigen
Informationen über medizinische Leistungen erkannt und
bemühen sich, aus den Abrechnungsdaten Qualitätsmerkmale
herauszuarbeiten“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Christoph K. Naber,
Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.
Allerdings eignen sich die Angaben, die den Kassen vorliegen,
nur bedingt dazu, Aussagen über die Güte der Behandlung
abzuleiten. Denn abgerechnet wird mit sogenannten Fallpauschalen und die daraus gewonnenen Daten lassen nur begrenzt
Rückschlüsse auf das individuelle Krankheitsbild eines Patienten und den Schwierigkeitsgrad eines Eingriffs zu. Ein weiteres
Problem entsteht aus der unterschiedlichen Schwere einer
Erkrankung: „In einem spezialisierten Zentrum mit breitem
Behandlungsspektrum und hohen Fallzahlen auf einem Fach­
gebiet werden viel komplexere Behandlungen durch­geführt und
mehr Patienten mit einem hohen Risiko behandelt als in einem
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Prävention und Rehabilitation
Bewegung ist die beste Medizin
Wer sich bewegt, trägt maßgeblich zur Vorbeugung und Rehabilitation von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei – unabhängig vom Alter und von etwaigen
Vorerkrankungen.
„Wir alle sollten Verantwortung für die eigene Gesundheit über­
nehmen“, so die Devise von Dr. Thomas Schmitz, Leiter des
Herzkatheterlabors innerhalb des Contilia Herz- und Gefäßzentrums, der gemeinsam mit seinen Kollegen mit gutem Beispiel
vorangeht: Regelmäßig trifft sich eine Gruppe Kardiologen
im Essener Stadtwald zum Lauftraining, im vergangenen Jahr
nahmen einige von ihnen am traditionellen „Kölner Altstadtlauf“ teil und absolvierten mit Bravour den zehn Kilometer
langen Parcours.
Dass eine derartige sportliche Leistung für viele Menschen und
insbesondere für die Patienten des Contilia Herz- und Gefäßzentrums nicht unbedingt gesundheitsfördernd ist, steht fest.
Allerdings: Ein auf die individuellen Voraussetzungen abgestimmtes Training hilft ausnahmslos jedem. „Egal, ob 25 Jahre
oder 85 Jahre alt: Mit Bewegung und Krafttraining kann jeder
einen aktiven Beitrag für seine Herzgesundheit leisten“, weiß
auch Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Elisabeth-Krankenhaus.
Gesund trainieren auf Basis individueller
Leistungsdiagnostik
Darum umfasst das Angebot des Contilia Herz- und Gefäß­
zentrums neben der rein medizinischen Versorgung auch ein
breites Spektrum an Präventions- und Rehabilitationsmaß­
nahmen. Im BodyGuard! Zentrum für Präventionsmedizin
beispielsweise führen Mediziner und Sportwissenschaftler
kardiologische Check-ups durch, die als Grundlage für einen
gesunden Trainingsplan dienen. Mittels EKG und Ultraschall
wird dabei zunächst überprüft, ob das Herz gesund ist und
welchen Belastungen es ausgesetzt werden kann. Anhand dieser
Daten werden die persönlichen Leistungsziele und Trainings­
einheiten festgelegt. Von diesem Angebot machen unter
anderem auch die Sportler von Rot-Weiss Essen, die ETUFTennisriege oder die Spitzensportler des Essener Schwim­m­
internats Gebrauch.
„Unser kardiologischer Check-up richtet sich aber ausdrücklich nicht nur an Spitzensportler, sondern an alle Menschen,
die sich und ihrer Gesundheit durch mehr Bewegung etwas
Gutes tun möchten. Ein auf die persönlichen Anforderungen
abgestimmter Trainingsplan verhindert eine körperliche Überbelastung und sorgt für eine gesunde Leistungssteigerung“,
erklärt Timo Wiewelhove, Sportwissenschaftler im BodyGuard!
Zentrum für Präventionsmedizin.
Sport auch für schwache Herzen
Wer bereits eine Herz- oder Gefäßerkrankung hat, dem stehen
im Therapie- und Trainingszentrum (TTZ) im Hilarion vielfältige
Rehabilitationsmaßnahmen unter engmaschiger Aufsicht zur
Verfügung. Ziel der Übungen auf dem Laufband, der Hantelbank oder im Schwimmbecken ist, das Therapieergebnis, das
die Mediziner im Herz- und Gefäßzentrum erzielt haben, zu
halten und zu verbessern. „Durch gezieltes Training kann die
Leistungsfähigkeit des Herzens um bis zu 25 Prozent ge­
steigert werden“, erklärt Dr. Gernot Sölle, verantwortlich für
die kardiologische Rehabilitation im TTZ. Ein Beispiel dafür,
dass ein moderates Sportprogramm wirklich immer Vorteile
bringt, ist die Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz.
Selbst Menschen, deren Herz derart geschwächt ist, dass sie
auf ein Unterstützungssystem („Kunstherz“) angewiesen sind,
finden im TTZ zu neuer Form und damit auch zu mehr Unabhängigkeit im Alltag. „Wir können niemanden zu mehr Bewegung zwingen. Darum ist es auch unsere Aufgabe, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
kein unbeugsames Schicksal ist, sondern durch die Anpassung
des Lebensstils positiv beeinflusst werden kann“, ergänzt Dr.
Werner Brenzel, Ärztlicher Leiter der kardiologischen Rehabilitation.
Wem das als Argument für ein bewegungsreicheres Leben
immer noch nicht reicht, dem sei versichert, dass Sport und
Spaß sich keinesfalls ausschließen. Und wer sich fit fühlt, hat
am Ende auch mehr zu lachen.
>> Mit Bewegung und Krafttraining
kann jeder einen aktiven Beitrag für seine
Herzgesundheit leisten. <<
Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder
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Selbsthilfegruppen
Herzpfleger Jens Keinhorst: „Generell hat leichtes Training auch
bei Herzinsuffizienzpatienten sehr positive Effekte. Diese
Patienten sind aber nicht so belastbar wie andere Herzpatienten und manche sind verständlicher­weise frustriert, wenn der
Nachbar auf dem Ergometer mit einer deutlich höheren
Wattzahl radelt.“
Selbsthilfegruppen
Schutzengel und andere Gefährten
Sport, Selbsthilfegruppe und ein persönlicher Ansprechpartner: Wer unter Herzinsuffizienz leidet, erhält im Contilia- Herz- und Gefäßzentrum vielfältige Unterstützung.
Karl-Heinz Schneider sieht kerngesund aus – und das ist für
den 67-Jährigen manchmal ein Problem. Vor einiger Zeit zum
Beispiel hat er mit seiner Frau eine Busreise nach Dresden
unter­nommen und bei der Ankunft beschwerte sich der Bus­
fahrer darüber, dass er ihm nicht helfe, die Koffer zu tragen.
Weil Karl-Heinz Schneider sein Herz auf der Zunge trägt, sagte
er schlicht die Wahrheit: „Weil ich nicht kann.“ Denn Karl-Heinz
Schneider ist herzkrank.
sackte auf unter 30 Prozent ab. Im Contilia Herz- und Gefäßzentrum wurde ihm ein Defibrillator eingesetzt, der im Fall
eines lebensbedrohlichen Kammerflimmerns eingreift und KarlHeinz Schneider rund um die Uhr ein Gefühl der Sicherheit
vermittelt: „Der Kopf sagt: Dir kann nichts passieren, du hast
einen Schutzengel in der Brust, der im Notfall reagiert und dir
Zeit gibt, zu den Experten zu gehen.“
Seine Patientenakte war schon mit mehreren schweren Erkran­
kungen gefüllt, als er kurz vor Weihnachten 2011 einen plötzlichen Leistungsknick spürte. „Beim Spazierengehen musste ich
schon nach wenigen Metern stehen bleiben, beim Treppensteigen japste ich nach einer Etage nach Luft“ – typische Symptome
einer Herzinsuffizienz.
Sport und Spaß statt Frust
Eine Aufweitung der Herzkranzgefäße durch einen Stent in
Verbindung mit einer medikamentösen Behandlung brachte
nicht die erhofften Ergebnisse, die Pumpleistung des Herzens
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Ein solcher Notfall kam noch nicht vor, Karl-Heinz Schneider ist
aber dennoch häufig zu Gast im Contilia Herz- und Gefäßzen­
trum, genauer: im Hilarion. Er ist nämlich Mitglied einer speziell
auf die Bedürfnisse von Herzinsuffizienzpatienten zugeschnittenen Herzsportgruppe, die sich einmal pro Woche im Therapieund Trainingszentrum (TTZ) der Contilia Gruppe trifft. Ins Leben
gerufen hat die Gruppe Priv.-Doz. Dr. Oliver Bruder, Direktor der
Klinik für Kardiologie und Angiologie, die Hintergründe erläutert
In Karl-Heinz Schneiders Terminkalender steht eine weitere
feste Verabredung mit „seinem“ Krankenhaus: An jedem dritten
Mittwoch im Monat trifft sich die Selbsthilfegruppe Herzinsuffizienz. „Der Grundgedanke ist, dass die Betroffenen sich untereinander helfen. Wir unterstützen aber gerade am Anfang, weil
medizinische Themen dann überwiegen und es gut ist, wenn
ein Experte da ist“, erklärt Jens Keinhorst. Karl-Heinz Schneider
zählt hier zu den eifrigsten Fragestellern. „Ich will immer alles
wissen und nur wenn ich den Sinn einer Maßnahme sehen
kann, mache ich das auch.“ Gut so, findet Jens Keinhorst. Es
ist wichtig, dass die Patienten informiert sind. Sie müssen zu
Experten ihrer Krankheit werden.“ Von ärztlicher Seite aus
ist dabei Dr. Vanessa Seifert die erste Ansprechpartnerin für
Herzinsuffizienz-Patienten, für alle Fragen zwischendurch
können die Betroffenen Jens Keinhorst jederzeit persönlich
erreichen.
„Wie lebt es sich mit einem ‚Defi’?“
Und dann gibt es noch die Sorte von Fragen, für die Karl-Heinz
Schneider ein größerer Experte ist, als ein Arzt oder Pfleger es
jemals sein könnte. „Wie lebt es sich eigentlich mit so einem
‚Defi’?“, wurde er kürzlich von einem Patienten gefragt, der noch
ohne „eingebauten Notarzt“ auskommt. „Ich konnte nur Gutes
berichten. Außer einer kleinen Beule, die ich beim Duschen
bemerke, und kleineren Beschwerden, wenn ich zu schnell aus
der Hocke hochkomme, spüre ich gar nichts.“
Für ihn wiederum war es faszinierend, einen Mitpatienten zu
erleben, dem ein Kunstherz implantiert wurde. Der kann zwar
nicht mehr schwimmen gehen, für sein Enkelkind aber wird er
hoffentlich noch viele Jahre da sein. „Wenn man ihn sieht, hält
man es nicht für möglich, was er in seiner Brust trägt“, sagt
Karl-Heinz Schneider. Dass aus ihm kein Kofferschlepper mehr
werden wird, kann er in solchen Momenten noch ein bisschen
besser verschmerzen.
Kontakt zur Selbsthilfegruppe erhalten Sie über den Verein
Wiese e. V. (Tel. 0201/207676) oder über Jens Keinhorst vom
Contilia Herz- und Gefäßzentrum ([email protected]).
>> Der Grundgedanke ist, dass die
Betroffenen sich untereinander helfen. <<
Jens Keinhorst
Jens Keinhorst
Karl-Heinz Schneider,
Dr. Vanessa Seifert
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Impressum
Herausgeber:
Contilia Herz- und Gefäßzentrum
www.herz-gefaesszentrum.contilia.de
Konzeption und Umsetzung:
Meike Lerner Gesundheitskommunikation
www.ml-gesundheitskommunikation.de
Text:
Meike Lerner,
Jens Poggenpohl
www.jenspoggenpohl.de
Grafische Konzeption und Umsetzung:
Tobias Becker Visuelle Kommunikation
www.tobias-becker.com
Fotografie:
Michael Lübke
www.wasfuersauge.de
Nicole Trucksess (Seiten 4, 22 – 23)
www.trucksess.info
Druck:
Gutenberg Druckerei GmbH, Bottrop
Verantwortlich für die Inhalte:
Contilia Herz- und Gefäßzentrum
Essen, April 2014

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