Vulkaneifel, 02.07.2005

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Vulkaneifel, 02.07.2005
Vulkaneifel-Exkursion am 02.07.2005
Exkursionsbericht von
Marius Luig und Oliver Schmidt
Ohne Gewähr; Für Fehler keine Haftung; © by Marius Luig und Oliver Schmidt
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Vulkaneifel-Exkursion am 02.07.2005
Allgemeine Angaben zur Exkursion:
Wegstrecke und Lokalisierung:
-
Abfahrt an der Universität Trier und Fahrt nach Wittlich
Abfahrt von der Autobahn bei Wittlich und Fahrt zum Flussbachtal
Weiterfahrt zum Wartgesberg bei Strohn
Wanderung im Alf- Tal bei Stohn zum Sprinker Maar
Fahrt zum Scherer Abbaubetrieb bei Strohn
Weiterfahrt zur Tuffe des Pulvermaars und Besichtigung des Pulvermaar östlich von
Gillenfeld
Fahrt zu den Dauner Maaren: Schalkenmehrener Maar, Weinfelder Maar und
Gemündener Maar (Mittagspause)
Weiterfahrt zur Mosenberg-Gruppe: Besichtigung von ehemaligem Abbaugebiet und
Windsborner Maar (Kratersee)
Fahrt zum Meerfelder Maar bei Meerfeld
Fahrt zum Landesblick beim Meerfelder Maar
Rückfahrt nach Trier durch das Meerbachtal und über Manderscheid
Exkursionsbericht:
Autobahnfahrt nach Wittlich:
Auf der A 602 bei Trier Devonischer Schiefer und Buntsandstein im Moseltal mit
Kerbtalrelief, das einer morphologischen Dynamik unterliegt.
Bei Wittlich:
Fahrt durch die Wittlicher Senke, die früher von der Mosel durchflossen wurde; Skulpturform
(fluviale Erosion) heute noch erkennbar.
Beobachtung des Neuerburger Kopfes Kegelform eines Vulkans aus der Kreidezeit, es
handelt sich aber nicht um einen richtigen Vulkan, da Abräumung durch Erosion des
umliegenden Materials, welches nicht vulkanischen Ursprungs war.
Weiterfahrt Richtung Flussbachtal:
Fahrt durch geologische Stufe ins Devon-Gestein des Rheinischen Schiefergebirge (altes
Material, Hebung von 0,4 bis 0,9 mm pro Jahr, Entstanden in der vierten Periode des
Paläozoikums, vor 405-355 Mio. Jahren) steileres Relief und härteres Material als in der
Wittlicher Senke; Reliefbildung durch Flusssysteme der Kyll, Alf und Lieser (Lokale
Erosionsbasis ist die Mosel)
Das Flussbachtal ist ein altes Talsystem mit der Form eines Muldentals (Eintiefung in die
Rumpffläche des Rheinischen Schiefergebirges); Typisch für Flüsse mit wenig Reliefenergie.
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Abruptes Ende des Muldentales, da Flussanzapfung der Alf Einzugsgebiet des Flussbaches
verringert sich, besitzt wenig Reliefenergie.
Weiterfahrt Richtung Wartgesberg:
Fahrt über die alte Rumpfflache, welche relativ flach ist. Generell ist anzumerken, dass alle
Eintiefungen der Rumpffläche durch fluviale Erosion hervorgerufen wurden sowie alle
Erhebungen vulkanische Bauten aus dem Pleistozän sind.
Der Wartgesberg ist ein Stratovulkan und besteht aus sieben Schlackekegeln. Er liegt auf
einer tektonischen Schwächezone, welche von SO nach NW durch die Eifel verläuft. Bildung
durch Aufsteigen von Lavatropfen des Wärmestromes durch die Schwächezone Durchschmelzen nach oben. Schlackematerial ist durch Wasser rotgefärbt, das als
Oxidationsmittel fungiert (Eisenoxide).
Besichtigung einer Lavabombe im Alf-Tal:
Rotes Material, an der Oberseite grau durch Verwitterung und Sonneneinstrahlung mit
Schiefereinschlüssen (gerfritteter Schiefer) Devonisches Material wird mit vulkanischem
Material durchmischt und eingeschlossen.
Wanderung im Alf-Tal zum Sprinker Maar:
Das Tal wurde durch Lavastrom aufgefüllt Durch Erosion hat die Alf heute wieder ihr altes
Niveau erreicht. Weiter unten ist der Übergang vom vulkanischen Material zum devonischen
Material erkennbar; Step-Pool-Sequenz im Bachbett erkennbar, ebenso große Gesteinsblöcke,
die bei Hochwasser von der Alf transportiert werden.
Alf fließt ins Sprinker Maar, hat dort wegen vermindertem Relief Schwemmfächer gebildet,
ebenso hat sich eine Sohle im Tal gebildet Akkumulation
Das Sprinker Maar wurde im Pleistozän (700.000-11.000 Jahre) „ausgesprengt“, es ist
geologisch sehr jung und liegt auf dem südlichen Ende der tektonischen Schwächezone. Das
ausgesprengte Material hat sich im Umkreis des Maares abgelagert Tuffe. Normal wäre
eine Seebildung innerhalb des Maares, dieses wurde aber durch die Alf zugeschüttet.
Generell ist anzumerken, dass der Prozess der „Aussprengung“ der Maare wie folgt abläuft:
Magma steigt durch z.B. eine tektonische Schwächezone auf und gerät in Kontakt mit dem
Grundwasser, welches sich unterhalb der Erdoberfläche befindet. Das Wasser verdampft
explosionsartig und sprengt das anliegende Material heraus.
Weiterfahrt mit dem Bus zum Scherer Abbaubetrieb:
Besichtigung eines Schlackekegels, der heute abgebaut wird. Im Schlotraum waren im
Lavamaterial eingeschlossene Lavabomben sowie Spaltenfüllungen zu sehen.
Weiterfahrt mit dem Bus Richtung Pulvermaar bei Gillenfeld:
Auf dem Weg nach Gillenfeld ausgefülltes Tal mit Seebildung durch Talversperrung zu
sehen; Römerberg.
Tuffe des Pulvemaares: Durch Aussprengung des Pulvermaares Ringwallbildung; Durch
einen Abbaubetrieb war ein Querschnitt der Tuffe sichtbar sehr feines Material (Asche),
flach übereinander geschichtet, Magmaanteil: 10- 15%.
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Wanderung im Pulvermaar: Ufertreppe zu erkennen Wasserspiegel wurde durch
Sprengungen im 2.Weltkrieg herabgesenkt; Heute Probleme mit dem Nährstoffhaushalt, da
Nährstoffgehalt z.B. durch Dünger stark variiert, ebenso durch kleines Einzugsgebiet des
Sees. Deshalb Eutrophierung durch Seebelüftung. Dadurch kann der See zur
Trinkwassergewinnung verwendet werden. Des Weiteren war eine Rotationsrutschung des
Tuff-Walls um das Maar ins Maar zu erkennen.
Weiterfahrt zu den Dauner Maaren:
Dauner-Maar-Gruppe besteht aus 3 Maaren Gemündener Maar, Weinfelder Maar und
Schalkenmehrener Maar.
Das Wasser der Maare wird im Jahr komplett durchmischt, ist somit sauerstoffreich. Wasser
fließt durch Oberflächenzufluss (Weinfelder Maar) und durch Grundwasserzufluss
(Gemündener Maar und Schalkenmehrener Maar) in die Maare, der Abfluss erfolgt
größtenteils durch Versickerung. Neben dem Schalkenmehrener Maar befindet sich noch ein
viertes, verlandetes Maar. Die Lieser ist die Erosionsbasis der Maare.
Weiterfahrt und Verlassen der Hochebene durch das Tal der Lieser, welches stark
eingeschnitten ist und Mittagspause am Gemündener Maar.
Weiterfahrt zum Mosenberg-Meerfelder-Maar-Vulkan-Komplex bei Bettenfeld und
Meerfeld:
1. Besuch eines ehemaligen Abbaubetriebs und eines Lavastroms bei Bettenfeld. Auf dem
Weg ist ein verlandeter See zu sehen, der durch eine Flussabtrennung durch den Lavastrom
entstanden war. Ebenso ist der Lavastrom zu sehen relativ kompaktes Material, darauf aber
lockeres, poröses Material (Schlacke). Weiterwanderung zu einem ehemaligen
Bergbaubetrieb. Hier wurde ein Teil des Lockermaterials abgetragen, wodurch der eigentliche
Kegel zu sehen ist. Durch die Verwitterung des Schlackematerials, welches stark
wasserdurchlässig ist, sind Bodenbildungsprozesse zu erkennen.
2. Weiterwanderung zum Windsborner Maar, das im eigentlichen Sinne kein Maar ist,
sondern ein Kratersee. Dieser ist der einzige Kratersee nördlich der Alpen und hat eine Tiefe
von ca. 30m.
Weiterfahrt zum Meerfelder Maar:
Die Grundfläche des Maares beträgt 1,8 x 1.2 km², ist somit ein relativ großes Maar. Der Ort
Meerfeld liegt innerhalb des Maares auf einem Schwemmfächer, der 42.000 bis 45.000 Jahre
alt ist. Durch rückschreitende Erosion ist ein Abfluss des Maares entstanden. Hier fließt der
Meerfelder Bach.
Weiterfahrt zum Landesblick:
der oberhalb des Meerfelder Maares liegt. Von hier ist zu sehen, dass der Wasserspiegel des
Meerfelder Maares früher deutlich höher war. Weiterhin zu sehen: Bewaldeter Bergrücken
(Buntsandstein) sowie tektonische Schwächezone Windsborner Maar.
Rückfahrt nach Trier durch das Meerbachtal und das Tal der kleinen Kyll sowie das Tal der
Lieser bei Manderscheid.
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