11) Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe
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11) Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe
11) Die Eifel nach einer kosmischen Katastrophe (Die geologischen Gegebenheiten der Maare und der Landschaft) Die Folgen eines schicksalhaften Geschehens lassen sich selten erahnen. Jeder Eingriff in die Funktion einer geologisch geordneten Welt bringt nicht nur eine Veränderung in einem örtlich kleinen Bereich, sondern letztlich haben alle Vorgänge, selbst in gering deutlichen Gegebenheiten eine Wirkung auf die Gesamterde. Wir, im Beginn des 21. Jahrhunderts erfahren das täglich, wie Eingriffe in die Natur durch unüberlegtes Handeln nach Monaten oder Jahren, selbst nach Generationen sich noch auswirken können. Dies geschieht natürlich auch nach Katastrophen, die zum Beispiel durch kosmische Geschehnisse ausgelöst wurden. So findet man in diesen Fällen oft erst nach großen Zeitabläufen Auffälligkeiten, die zu Anfang gar nicht in den Blick fielen. Mir ging das beim Lesen der Studien oder Schriften oft so. Im Buch „Zauber der Vulkaneifel“ liegt uns eine Tabelle der landschaftlichen Gegebenheiten bei den wassergefüllten Maaren vor. Beim mehrmaligen Studieren der Messungen an den Flächen dieser Seegebiete fand ich im Vergleich zueinander interessante Maße. Ich hatte schon in der Form der Maare eine grundsätzliche Ovalität vorgefunden. Hier stand aber eine Tabelle zur Verfügung über die größten und kleinsten Durchmesser der Wasserflächen, die in der Achse der längeren Durchmesser eine Südost- Nordwestrichtung aufweisen. Der Laacher See, als größter Kratersee hat eine Länge von 2300 Metern (M) und eine Breite von 1400 Meter (M). Aus diesen Maßen lässt sich der Umfang von 7300 M errechnen. In der Messung vom größten zum kleinsten Gewässer folgen: 1) das Pulvermaar, oval, mit einem Umfang von 2250 M, 2) das Meerfelder Maar mit 2000 M 3) das Schalkenmehrener Maar 1775 M 4) das Weinfelder Maar (Totenmaar) 1525 M 5) das Gemündener Maar 1100 M 6) das Holzmaar 975 M 7) das Ulmener Maar 925 M Der Höhenunterschied der einzelnen Seen zur Normalnullhöhe (NN) hat mit den Einschlagstreffern des Sintflutkometen nichts zu tun. Er ist also zu keinem anderen Wert in Beziehung zu setzen, da Impakte 1 unvorhersehbar plötzlich irgendwo in die Erde einschlagen und das immer an anderen geologischen Bodenunterlagen. Auch die Tiefe der Gewässer ist von keiner speziellen Ursache abhängig, das Pulvermaar ist mit 74 M das tiefste und das Meerfelder Maar mit 17 M das flachste. Offensichtlich haben die Lotmessungen nur eines als denkbar gezeigt, dass nämlich der Untergrund an der Stelle der kosmischen Einschläge von einer unterschiedlichen Härte ist. An den weichen und lockeren Bodenformationen war ein tieferes Eindringen des Boliden wahrscheinlich. Auch die Umwallungen sind von unterschiedlichen Höhen, die lediglich auf solche geologischen Gegebenheiten beruhen. Hier die maximalen Höhen: Mehrfelder Maar 29 M, Pulvermaar 99 M, Schalkenm. Maar 70 M, Weinfelder Maar 70 M, Gemündener Maar 151 M und Holzmaar 23 M. So hat also das Gemündener Maar wegen der landschaftlichen Gegebenheiten an der Einschlagstelle den höchsten Wall und das Meerfelder sowie das Holzmaar die niedrigsten Wälle, da die Teile dort in ein relativ weiches und weites, glattes Gebier einschlugen. Im vorherigen Aufsatz habe ich schon einmal darauf hingewiesen, dass die Verläufe der Bodenschichten von Nordost nach Südwest verlaufen, aber die Einschläge aufgrund der Flugbahnen konträr, also Südost nach Nordwest liegen. Das widerspricht auch eindeutig der Aussage des für die Maare angenommenen Vulkanismus! Schon Goethe, der sich gerne mit geologischen Themen befasste, hatte 1792 während einer Bootsfahrt auf der Mittelmosel festgestellt, dass die Flussrichtung dort in einer Südwest- Nordostrichtung verlaufe. Das entspricht den Verläufen der Gesteinsformationen. Für die Vulkantätigkeit und die dazugehörenden Bergkegel muss also diese Linie angenommen werden, da es unwahrscheinlich ist, dass sich das Magma entgegengesetzt zu den Bodenschichten nach Außen drängt. Grob gesehen liegen die Siebengebirgs- Westerwaldvulkankegel auf der Nordost- Südwestrichtung beim Vergleich mit den ebenso lokalisierten Eifelvulkankegeln. Ich zeige hier einmal die Richtungslinien für die Maare und die Gesteinsformationen aus Millionen von Jahren. 2 Normale Wanderkarte der Eifel Hier sind in der Wanderkarte die Grundrichtungen vom Vulkanismus und seinen Kegeln und die Einflugslinie der Impaktteile. Bei einer Zeichnung nach dem Bild aus dem wunderbaren Buch des WienandVerlages ist das noch viel deutlicher zu erkennen. Auch davon hänge ich eine Kopie meiner Zeichnung an. 3 In einem anderen Gedankengang möchte ich mich mit der MosenbergGruppe der Maare befassen. Der Einschlag des größeren 4 Kometenanteils ging offensichtlich in einen noch bestehenden Herd von Magma aus der großen Vulkanzeit der letzten Eiszeit. Wer aus dem Liesertal zum Windsbornsee, der relativ hoch liegt, hinauf steigt, sieht gleich, dass der Krater am Rand krause Teile von getrockneter Lava zeigt. Dies ist für mich ein echtes Beispiel des schon früher angesprochenen Sekundärvulkanismus. Der umgebende Wall dieses Kraters hat eine Hufeisenform mit der Öffnung in südöstlicher Richtung und zeigt damit die Einflugschneise des Boliden an. Durch diese Wallunterbrechung ist der Lavastrom nach Südosten in das Liesertal abgeflossen. Dies entsprach auch dem Weg des Kometenteiles. Zur Gruppe der dortigen Maarvorkommen gehört auch das Strohner Maarchen, dessen Umrandung ebenfalls nach Südosten geöffnet war. Wolfgang Spielmann schreibt in seinem sehr informativen Buch „Geologische Streifzüge durch die Eifel“, welches man mit der Impakttheorie im Hinterkopf lesen sollte, dass man die dortige Gesteinsschmelze als erbsgroße bis walnußgroße Lapilli (Steinchen) findet. Man müsste klären, ob diese im Buch angenommenen tropfigen Schlackenbomben nicht in die Gruppe der Tektite als Auswürfe aus einem Einschlagkrater gehört. Was ich auch schon in einem meiner vorherigen Aufsätze empfahl , ist die kugelförmige 4 Meter große „Basaltbombe“anzubohren, weil deren Genese ja bis heute nicht geklärt ist. Sie liegt am Ortsausgang von Strohn und stammt aus dem Vulkanbereich von Wartgesberg. Könnte es nicht ein Bolide aus dem Kometenimpakt sein? Der im genannten Buch als „Bombe“ von 120 Tonnen Gewicht ist vom Kern her nicht gedeutet. Man könnte ihn aber behutsam anbohren und die Geologie klären. Wenn man die geologischen Verhältnisse im Maarbereich der Vulkaneifel unter dem Gedanken eines kosmischen Geschehens neu erforschen und beleuchten würde, dann fände man noch viele Teile zum Beweis für die Kometentheorie. Die „tropfigen Schlackenbomben“ aus dem oben genannten Buch kann ich mir sehr gut als Tektite vorstellen. Die Vulkaneifel trägt im Bereich der Maare in sich eine unbeantwortete Frage! Der Vulkanismus ist für die Maarentstehung eine zu einfache Lösung. Wolfgang Spielmann schreibt in seinem Geologiebuch wörtlich: „ In der Umgebung des Kurstädtchens Bad 5 Bertrich hat das Westeifel- Vulkanfeld seine östlichste Ausdehnung. Auf engem Raum lassen sich hier alle vulkanischen Erscheinungen wie Schlackenkegel, Schichtvulkan, Lavaströme und Maare (Trockenmaare) erkennen. Seine klare Aussage zur Linie des Vulkanismus vom Siebengebirge Richtung Eifel bestätigt den Verlauf der Gesteinsunterlagen, der Falten und Brüche in dieser Landschaft, die aber klar konträr zur Maarbildung verläuft. Die Tektite des Laacher Sees und vielleicht auch der Mosenberg- Gruppe sprechen eine deutliche Sprache, die keine andere Antwort als die Einschlagstheorie geben. Photo von Laachiten aus Niedermendig /Eigenbesitz) 6 7 Hier zeige ich noch einmal die im Bimsgestein eingeschlossenen Laachite Hauynite) von Niedermendig Im März 2008 Dr. Wilhelm Pilgram ( Die Literaturnachweise sind schon im Aufsatz angegeben.) 8