Info-Broschüre Werk Göllheim
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Info-Broschüre Werk Göllheim
Dyckerhoff Zementwerk Göllheim Ein verlässlicher Partner Inhalt Vorwort1 Das Werk 2 Arbeitssicherheit6 Umweltschutz8 Energiemanagement10 Unser Ziel: Ihre Sicherheit 12 Geopark Dachsberg 14 Gemeinsam für den Naturschutz 18 Zement fürs Leben 20 Zahlen und Fakten 24 Prozess der Zementherstellung 26 Steinbruch28 Klinkerbrennen30 Zementmahlung32 Verladung und Versand 34 Glossar und Impressum 36 Rüdiger Matheis, Leiter Werksgruppe Süd (Zementwerke Amöneburg und Göllheim) Gute Qualität, sichere Arbeitsplätze und der schonende Umgang mit der Natur haben bei Dyckerhoff Tradition Das Zementwerk Göllheim wurde in den Jahren 1961 bis 1965 in unmittelbarer Nachbarschaft umfangreicher Rohmaterialvorkommen neu erbaut. Seit dieser Zeit haben sich unsere Unternehmensgrundsätze nicht verändert: Wir stellen hochwertigen Zement für unsere Kunden her und bieten unseren Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz. Für unseren Herstellungsprozess bauen wir Kalkmergel im Steinbruch ab und beeinflussen dadurch die Landschaft. Deshalb sind uns die Rekultivierung und Renaturierung der Lagerstätte nach der Nutzung wichtig. Wir erfüllen nicht nur unsere Genehmigungsauflagen, sondern schaffen zusätzlich einen Nutzen für Tiere und Pflanzen, aber auch für die Menschen. So haben zum Beispiel seltene Pflanzen und Tiere einen neuen Lebensraum in unserem stillgelegten Steinbruch Dachsberg gefunden. Hier entstand ein Geotop, das in das Geotouristikkonzept des Donnersbergkreises integriert und für Besucher frei zugänglich ist. In unserem gesellschaftlichen Umfeld sind wir ein verlässlicher Partner und nehmen unsere soziale Verantwortung, auch als Ausbildungsstätte, an. Mit dieser Broschüre laden wir Sie ein, sich weiter über uns zu informieren. Gerne führen wir mit Ihnen einen offenen, direkten Dialog, beantworten Fragen und nehmen Anregungen auf. Rüdiger Matheis Leiter Werksgruppe Süd (Zementwerke Amöneburg und Göllheim) vorwort 1 2 Das Werk liegt idyllisch mitten in der Natur, umgeben von Feldern in landwirtschaftlich geprägter Region Das Werk Göllheim produziert vielseitige Zemente, die sich bewährt haben Das Zementwerk Göllheim liegt im Südwesten Deutschlands landzemente Dyckerhoff Doppel und Dyckerhoff Dreifach. in der Pfalz. Die Natur hat vor rund 25 Millionen Jahren Unser bewährter Dyckerhoff Doppel wurde bereits 1924 im im Mainzer Becken großflächige Kalkmergelvorräte angelegt, Stammwerk Wiesbaden zur fundamentalen Sicherung des die heute dem Werk Göllheim als Rohstoffquelle dienen. Willigis-Domes in Mainz entwickelt und seitdem kontinuierlich verbessert. Er zeichnet sich durch eine hohe Frühfes- Das Zementwerk in Göllheim wurde in den Jahren 1961 bis tigkeit und Wärmeentwicklung aus. Mit diesen Eigenschaf- 1965 „auf der grünen Wiese“ neu erbaut und gehört zur ten eignet sich das Produkt besonders für die Herstellung Dyckerhoff GmbH, die in Deutschland sieben Zementwerke von Betonfertigteilen für den Industriebau, Gewerbe- und und rund 130 Transportbetonwerke betreibt. Dyckerhoff ge- Verwaltungsbau, Wohnungsbau, aber auch zur Fassaden- hört zur italienischen Buzzi Unicem Gruppe und ist einer der gestaltung. Zudem steckt Dyckerhoff Doppel auch in den führenden Hersteller von Zement und Transportbeton in Pflaster- und Bordsteinen unserer Gehwege. Dyckerhoff Deutschland. Buzzi Unicem mit Sitz in Italien betreibt Werke Dreifach, der an die Vorteile von Dyckerhoff Doppel anknüpft, in zwölf Ländern mit weltweit 10.800 Mitarbeitern. ist der „schnellste“ Zement für frühhochfeste Betone und Die beiden Drehöfen im Werk Göllheim produzieren jährlich betonbauweise vor Ort. Auch stellen wir im Werk Göllheim ca. 800.000 t Grauzementklinker unter Einsatz von Sekun- Portlandkalkstein- und Portlandkompositzemente her, die därbrennstoffen wie Altreifen, Lösemittel, Fluff und kommu- sich besonders für die Anforderungen im Transportbeton- nalem Klärschlamm. Der überwiegende Teil der Klinker- bereich eignen. bewährt sich ebenso im Betonfertigteilbau wie bei der Spann- produktion wird in Göllheim zu Portlandzementen vermahlen, der Rest wird per lkw zur Grauzementproduktion in das ca. Für alle Produkte wird der Herstellungsprozess vom zentralen 60 km entfernte Wiesbaden (Werk Amöneburg) transportiert. Leitstand mit einem modernen Prozessleitsystem gesteuert. Hauptsächlich produzieren wir im Werk Göllheim die Port- Insbesondere durch den steigenden Einsatz von Sekundär- brennstoffen wird die Steuerung des Klinkerherstellungs- das werk 3 hinausgeht. Die Norm ist an eine an die Zementproduktion prozesses immer komplexer. Die Vielzahl der unterschiedli- angepasste Qualitätsnorm din en iso 9001 angelehnt. chen Zemente, die auf den Mahlanlagen produziert werden, Das Werk Göllheim wird regelmäßig von externen Prüfstellen bedingt einen schnellen und effektiven Sortenwechsel. Die überwacht und auditiert, um weiterhin die hohen Anfor- komplexe Produktionsanlage permanent im Auge zu behal- derungen an die Zertifizierung zu erfüllen. ten, Abweichungen zu registrieren und ganz schnell Reaktionen daraus abzuleiten, um die Qualität, den kontinu- Ein Team von Mitarbeitern in der werksinternen Qualitäts- ierlichen Prozess und die Genehmigungsauflagen jederzeit sicherung ist rund um die Uhr im Einsatz, um mittels mo- zu erfüllen, erfordern vom Mitarbeiter * ein hohes Maß an dernster automatischer Probenahme und Analysetechnik die Konzentration. Unterstützung erhält er im Leitstand durch aktuellen Produktionsproben zu erfassen, aufzubereiten moderne Expertensysteme, die nach festen intelligenten und auszuwerten. Die Qualitätsdaten werden in Rechnersys- Programmstrukturen arbeiten und eigenständig Prozessein- teme übertragen und stehen sofort dem Prozesssteuerer zu griffe vornehmen. So erfüllen wir die hohen Anforderun- Verfügung. Gemeinsam kann so sichergestellt werden, dass gen an das Produkt sowie an die Sicherheit der Anlage und die hohen Vorgaben von Dyckerhoff an das Produkt jeder- der Umwelt. zeit gewährleistet sind. Um eine gleichbleibende und gute Qualität unserer Produkte Verlässt der Zement das Werk, stehen unseren Kunden kom- sicherzustellen, haben wir in allen Bereichen der Herstel- petente Bauberater für ihre Problemlösungen zur Verfü- lung von Klinker und Zement ein Qualitätsmanagementsys- gung. Gemeinsam mit dem Qualitätsbeauftragten des Werks tem eingerichtet, das über die Anforderungen der euro- Göllheim und der Bauberatung sind bisher alle an uns ge- päischen Zementnorm en 197-1 „Konformitätsbewertung“ stellten Aufgaben sicher gelöst worden. * In allen Texten beziehen wir uns mit der allgemeinen Anrede sowie bei den Funktionen grundsätzlich auf Damen und Herren. 4 In unserem Steinbruch „Hohe Benn“ sind die unterschiedlichen Gesteinsschichten besonders gut zu erkennen Darüber hinaus sorgt unsere zentrale Forschung und Ent- dig sind und für ihre Einhaltung in unserem Unternehmen wicklung im Wilhelm Dyckerhoff Institut (wdi) in Wiesbaden Sorge tragen. für innovative Produktentwicklungen. Das wdi arbeitet dabei mit europäischen Industrieunternehmen und Hochschu- Wir sehen es als unsere Aufgabe an, alle Produktionsschritte len sowie mittelständischen und kleinen Unternehmen in und Produkte kontinuierlich auf Gefährdungen für die Mit- verschiedenen Projekten zusammen, die zum Teil vom Bun- arbeiter und ihre Umweltverträglichkeit zu überprüfen und desministerium für Bildung und Forschung sowie der Euro- gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um Unfälle päischen Union gefördert werden. und Gesundheitsschäden zu vermeiden und um die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt entsprechend Unser Ziel ist es, alle Unfälle zu vermeiden. Jeder Unfall be- den technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutet eine gesundheitliche Beeinträchtigung für die Betrof- zu vermeiden oder zu minimieren. fenen, jeder Ausfall eines Mitarbeiters stört den betrieblichen Ablauf. Dies gefährdet die Qualität unserer Arbeit und Um wirtschaftlich arbeiten zu können und unsere Wettbe- den wirtschaftlichen Erfolg. Es ist außerdem unsere Pflicht, werbsfähigkeit zu verbessern, ist es wichtig, unser Werk auf nachteilige Umweltauswirkungen auf ein Mindestmaß zu be- einem technisch modernen Stand zu halten. Wir haben schränken. Durch systematische Bewertung und Verbes- in den letzten zehn Jahren mehr als 40 Mio. eur in unsere serung der Energieeffizienz stellen wir uns darüber hinaus Werksanlagen investiert. Hervorzuheben sind dabei der der Aufgabe, den spezifischen Energieverbrauch unserer Neubau der Fluffanlage und einer Anlage zur Produktion Werke stetig und langfristig zu reduzieren. Es wurden deshalb co 2-reduzierter Zemente sowie viele weitere Investitionen Verantwortliche benannt, die für die Umsetzung unserer in Umwelt und Technologie. Arbeitsschutz-, Umweltschutz- und Energiepolitik zustän- das werk 5 Die komplexen Anlagen und die Anlagentechnik werden von In der Nachbarschaft sind wir als verlässlicher und verant- ca. 40 Fachleuten nach den neuesten Methoden der In- wortungsvoller Partner bekannt. Mit kompetenten Ansprech- standhaltung inspiziert, gewartet und repariert. Die Abtei- partnern im Werk sind wir für unsere Mitarbeiter, Nach- lungen Instandhaltung, Mechanische und Elektrische barn, Kunden und Lieferanten in allen Bereichen – auch als Werkstätten sowie Prozessleittechnik sind von einem Exper- Teil eines weltweit tätigen Konzerns – jederzeit persönlich tenteam gesteuert permanent damit beschäftigt, durch ihre ansprechbar. regelmäßigen, systematischen Instandhaltungsmaßnahmen einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Unsere soziale Verantwortung als Arbeitgeber nehmen wir gerne an und wollen auch weiterhin unsere bundesweit Das Wissen unserer Mitarbeiter zum Verfahren der Zement- überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote von 15% er- herstellung und ihre fachliche Kompetenz tragen so dazu füllen. Diese spiegelt sich auch in unserer Belegschafts- bei, dass wir unsere Anlagen permanent optimieren können struktur wider: Ein Viertel unserer Mitarbeiter setzt sich aus und langfristig wettbewerbsfähig bleiben. ehemaligen Auszubildenden zusammen. Regelmäßig führen wir Werksführungen für Schüler, Auszubildende, Studen- Die Produktionsmannschaft wird regelmäßig weiter quali- ten, aber auch für interessierte Nachbarn durch. Wir unter- fiziert und übernimmt so im Zuge der „Produktionsintegrier- stützen lokale Organisationen und unterhalten einen Geopark ten Instandhaltung“ qualifizierte Inspektions-, Wartungs- in unserem stillgelegten Steinbruch Dachsberg. und Reparaturaufträge aus der Instandhaltung. Hierdurch haben sich die Anforderungen an unsere Mitarbeiter und ihre Qualifikationen stark verändert. 6 Volker Kulik, Fachkraft für Arbeitssicherheit Alfons Klein, Betriebsratsvorsitzender „Arbeitssicherheit geht uns alle an. Jeder von uns achtet nicht nur auf seine eigene Sicherheit, sondern auch auf die Sicherheit seiner Kollegen, der Werksbesucher und der Mitarbeiter von Vertragspartnern.“ arbeitssicherheit 7 Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie eine effiziente Energienutzung sind elementare Bestandteile unserer Unternehmensziele „Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie mit dem Gütesiegel „Sicher mit System“ ausgezeichnet. Die- eine effektive Energienutzung sind elementare Bestandteile ses Gütesiegel wird für jeweils drei Jahre verliehen. der Unternehmensziele der Dyckerhoff GmbH und stehen gleichberechtigt neben den anderen wichtigen Zielen wie Im März 2012 fand die erste wiederkehrende Überprüfung Wirtschaftlichkeit und Produktivität.“ – So formuliert die unseres Arbeitsschutzmanagementsystems durch die bgrci Geschäftsführung der Dyckerhoff GmbH die Unternehmens- statt. Erneut wurden uns in dem abschließenden Bericht ein ziele im Handbuch unseres Integrierten Managementsys- hoher Arbeitssicherheitsstandard und dessen konsequente tems, in dem das Arbeitsschutz-, Umweltschutz-, Energie- und Weiterentwicklung bescheinigt, so dass die Gültigkeit des Sicherheitsmanagementsystem, unsere Organisation und Gütesiegels der bgrci um weitere drei Jahre verlängert wurde. unsere Arbeitsabläufe beschrieben sind. Unser Ziel ist es, diesen hohen Standard kontinuierlich weiterzuentwickeln. So werden wir uns auch zukünftig Über- Am 23. April 2009 überprüfte die Berufsgenossenschaft Roh- prüfungen durch externe Organisationen stellen. stoffe und chemische Industrie (bgrci) erstmalig die Umsetzung unserer Arbeitsschutzmanagementvorgaben. Grund- „Sicherheit zuerst“ – mit diesem Slogan hat sich Dyckerhoff lage für diese Überprüfung war die Norm ohsas 18001 im Jahr 2010 vorgenommen, die Arbeitssicherheit noch (Occupational Health and Safety Assessment Series), die stärker als bisher im Bewusstsein der Mitarbeiter zu veran- heute international wichtigste Grundlage für eine Beurtei- kern. Ein Beispiel aus der praktischen Arbeit ist das ver- lung von Arbeitsschutzmanagementsystemen. stärkte Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen, durch die Arbeitsabläufe und Anlagen systematisch auf potenzielle Bei der Überprüfung erhielten die Auditoren Einsicht in Gefährdungen für die Mitarbeiter untersucht werden, bevor alle relevanten Unterlagen. Weitere wichtige Eindrücke sam- es zu Schädigungen kommen kann. Auf der Grundlage melten sie bei einer Betriebsbegehung, verbunden mit Be- dieser Gefährdungsbeurteilungen werden Maßnahmen ein- fragungen unserer Mitarbeiter vor Ort. In ihrem Abschluss- geleitet, die ein mögliches Gesundheitsrisiko für die Mit- bericht bestätigten die Auditoren den hohen Arbeitssicher- arbeiter auf das absolute Gefährdungsminimum reduzie- heitsstandard im Werk Göllheim, der systematisch organisiert ren. ist und gelebt wird. Das Werk Göllheim wurde daraufhin 8 Umweltschutz ist uns genauso wichtig wie Wirtschaftlichkeit und Produktqualität Die Herstellung von Zement ist zwar unweigerlich mit Ein- umfangreichen Vorarbeiten das Umweltschutzmanage- griffen in die Umwelt verbunden. Wir wollen jedoch diese mentsystem unseres Werks Göllheim von einem externen Auswirkungen möglichst gering halten. Daran arbeiten wir Gutachter, dem tüv Rheinland, zertifiziert. Der Zertifizie- mit dem Umweltschutzmanagementsystem (ums). rer überprüft jährlich die Einhaltung der Vorgaben des Umweltschutzmanagementsystems. Alle drei Jahre ist ein um- Ein Umweltschutzmanagementsystem dient dazu, eine fangreiches Rezertifizierungsaudit fällig. Umweltschutz sichernde Betriebsorganisation einzurichten und zu pflegen, mit der auf der einen Seite sichergestellt Für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Um- wird, dass beim Betrieb der Anlagen die Umwelt möglichst weltleistung werden in den Werken jährlich konkrete, quan- wenig beeinträchtigt wird, und auf der anderen Seite ein tifizierbare Umweltziele definiert. Daraus ergeben sich für kontinuierlicher Verbesserungsprozess stattfindet. jedes Werk entsprechende Maßnahmen. Beispiele sind hier die Verminderung der co 2-Emissionen und die Einspa- Die Anforderungen an ein Umweltschutzmanagementsystem rung von Brennstoff- oder elektrischer Energie. Die Werks- sind in der internationalen Norm din en iso 14001 fest- leitung ist für die Einhaltung der Umweltziele verantwort- gelegt. Hierin ist eine Reihe von Verpflichtungen aufgezählt, lich und legt für das Werk neue Ziele fest. die ein Unternehmen auf dem Gebiet des Umweltschutzes einhalten muss. So gilt z. B. die Verpflichtung, die Auflagen Mit der Einführung des Integrierten Managementsystems und Nebenbestimmungen der Betriebsgenehmigungen für Arbeits-, Umweltschutz und Energieeffizienz sollen die einzuhalten. Im Werk Göllheim gelten über 130 Genehmi- Auswirkungen des Anlagenbetriebs auf die Umwelt redu- gungen und rund 500 Auflagen. Im Rahmen der Einfüh- ziert, die Zahl der Arbeitsunfälle weiter verringert und die rung des Umweltmanagementsystems wurde festgelegt, wie effiziente Energienutzung gefördert werden. Dazu ist eine wir es schaffen, die Einhaltung aller Auflagen sicherzu- offene Informationspolitik erforderlich, die Grundlage für die stellen. Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess ist. Seit 2007 wurde das System in allen deutschen Werken der Dyckerhoff GmbH eingeführt. Im Jahr 2008 wurde nach Oliver Deibel, Tagesmeister Produktion Gregor Gündisch, Immissionsschutzbeauftragter „Umweltschutz sehen wir als eine permanente Aufgabe an. Wir entwickeln mit der Werksleitung regelmäßig konkrete Umweltziele und die Maßnahmen, mit denen wir sie erfüllen werden.“ umweltschutz 9 10 Jochen Korn, Leiter Produktion Enno Diefenbach, Leiter Werksverwaltung „Unsere Anlagen sind sehr energiehungrig. Deshalb suchen wir immer weiter nach neuen Möglichkeiten, Energie einzusparen. Dabei darf die Sicherheit unserer Kollegen und der Umwelt sowie die Produktqualität nicht leiden.“ energiemanagement 11 Die Kosten für Energie sind in den letzten Jahren gewaltig gestiegen und sind der größte Kostentreiber bei der Zementproduktion Die Zementproduktion ist prozessbedingt ein energieinten- heitliche Auswertung, die methodische Überprüfung der sives Verfahren. Deshalb gehört in einem Zementwerk vorhandenen Anlagentechnik inklusive aller Hilfsaggre- die Verringerung des spezifischen Energieverbrauchs von gate und ein Abgleich mit innovativen, möglicherweise effi- jeher zu den Kernaufgaben, im Tagesgeschäft sowie beim zienteren Alternativen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Bau von neuen Anlagen. Innerhalb der letzten Jahre musste der Kommunikation und Dokumentation, um die Erfahrungs- eine starke Erhöhung des Strompreises kompensiert wer- werte eines Werks für andere Standorte noch besser nut- den. Eine kritische Betrachtung aller bedeutenden Energie- zen zu können. Durch abwechselnde Schwerpunktthemen aspekte wurde zwingend erforderlich, angefangen von wird die Entwicklung von energiesparenden Lösungen in Rohmaterialabbau und -aufbereitung, Brennstoffversorgung allen Bereichen, auch außerhalb des Produktionsalltags, ge- und Brennprozess über die Mahltechnik für Rohmateri- fördert. alien und Zementklinker bis hin zum Versand der Endprodukte. Auch das Energiemanagementsystem wird jährlich, sowohl durch interne als auch durch externe Audits, überprüft. Das an allen produzierenden Standorten der Dyckerhoff Durch die anschließende Erarbeitung von Maßnahmen- GmbH bereits eingeführte Arbeitsschutz- und Umweltschutz- plänen zur Terminverfolgung wird eine konsequente Umset- managementsystem wurde deshalb im Jahr 2012 um ein zung von festgestelltem Verbesserungspotenzial sicherge- Energiemanagementsystem gemäß din en iso 50001 erwei- stellt. tert. Eine offene Informationspolitik sowie regelmäßige SchuEs wurden Verantwortliche benannt, die für die Umsetzung lungen und Unterweisungen sollen alle für die Dyckerhoff der Energiepolitik zuständig sind und die mit allen hierfür GmbH Tätigen zu einem bewussten Umgang mit dem kost- erforderlichen Informationen sowie Ressourcen ausgestattet baren Gut „Energie“ motivieren. Alle tragen innerhalb ihres werden. Zuständigkeitsbereichs Verantwortung für die Minimierung von Arbeitsunfällen, schädlichen Umwelteinwirkungen Zu den Werkzeugen eines Energiemanagementsystems und die Verbesserung der Energieeffizienz unseres Unter- gehören u. a. die Erfassung von Kenngrößen und deren ein- nehmens. 12 Betriebsfeuerwehr und Störfallbeauftragter arbeiten zusammen und haben die Sicherheit von Mensch und Umwelt im Blick Ihre Sicherheit ist unser Ziel. Und unsere umfassende Erfah- wehrleute sowohl an der vorbeugenden Gefahrenabwehr als rung und unser Wissen bieten dabei den besten Schutz. auch an der Schadensbekämpfung. Die 30 Mitarbeiter Unser Zementwerk ist ein Betrieb, der die erweiterten Pflich- starke Mannschaft, die sich aus Freiwilligen aus unterschied- ten der Störfall-Verordnung zu erfüllen hat. Die Störfall- lichen Arbeitsbereichen zusammensetzt, sorgt für die Brand- Verordnung ist eine gesetzliche Vorschrift, die besondere bekämpfung in unserem Werk. Ausgestattet mit einem Anforderungen an Betreiber von Anlagen stellt, in denen Löschfahrzeug, einem modernen und professionellen Alarm- gefährliche Stoffe in größeren Mengen vorhanden sind oder system und weiterer Spezialausrüstung ist sie innerhalb sein können. Durch entsprechende Schutzvorkehrungen kürzester Zeit einsatzbereit. sollen schwere Unfälle mit gefährlichen Stoffen vermieden oder zumindest ihre Auswirkungen begrenzt werden. Bei Eintritt eines Störfalls trifft die Betriebsfeuerwehr sofort Maßnahmen zur Schadensbegrenzung. Auch die Freiwil- Nicht jede Betriebsstörung ist ein Störfall! Als Störfall wird lige Feuerwehr Göllheim wird über jedes Ereignis sofort in- eine Betriebsstörung nur dann bezeichnet, wenn durch sie formiert und leistet bei Bedarf Hilfestellung. infolge Freisetzung, Brand oder Explosion Menschen oder die Umwelt gefährdet werden können und dabei in der Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Göllheim wer- Störfall-Verordnung genannte gefährliche Stoffe freigesetzt den zudem in regelmäßigen Abständen Übungen durchge- werden. Zur Verhinderung von Störfällen sind technische, führt. Ziel dieser Übungen ist das Proben des Ernstfalls, organisatorische und personelle Maßnahmen vorgesehen, die das Kennenlernen der Werksanlagen und das Fördern des dem Schutz der Nachbarschaft und der eigenen Mitarbei- gemeinsamen Miteinanders der beiden Feuerwehren. ter dienen. Zu unseren wichtigsten Aufgaben gehört daher das frühzeitige Erkennen und Bewerten möglicher Risiken Außerdem haben wir einen Störfallbeauftragten bestellt, des- beim Umgang mit gefährlichen Stoffen, um entsprechende sen Aufgabe die Überprüfung und Verbesserung der Anla- Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. gensicherheit ist. Er unterstützt zudem die Führungskräfte und Kollegen bei Fragen zur Störfallvorsorge. Im Falle Dabei hilft uns unsere Betriebsfeuerwehr im Werk. Als Spe- eines Störfalls berät er die zuständigen Behörden und die zialisten für Sicherheit und Umwelt arbeiten unsere Feuer- Feuerwehr. unser ziel: ihre sicherheit Thorsten Deibel, Stellvertretender Leiter Betriebsfeuerwehr Reiner Ultes, Leiter Betriebsfeuerwehr Harald Junkermann, Leiter Technischer Service Thomas Lutter, Störfallbeauftragter „Unser Ziel ist sowohl die Sicherheit der Menschen in unserem Umfeld als auch der Schutz der Umwelt. Durch ständiges Optimieren unserer Sicherheitsstandards wollen wir Gefahren für Mensch und Umwelt weitestgehend ausschließen.“ 13 14 Dieter Hartmüller, Bürgermeister der Gemeinde Göllheim Rüdiger Matheis, Leiter Werksgruppe Süd „Mit dem Geopark haben wir für die Bürger der Region um Göllheim ein Fenster in die Erdgeschichte und ein besonderes Geotop geschaffen. Der Park ist als Ausflugsziel sehr beliebt und auch in das Geotouristikkonzept des Donnersbergkreises eingebunden.“ geopark dachsberg 15 Geopark Dachsberg – ein Fenster in die Erdgeschichte Bis 2006 wurde im Steinbruch Dachsberg noch Kalkmergel Da die Stilllegung eines Steinbruchs nicht überraschend abgebaut. Heute gibt die halbkreisförmige Steilwand als geschieht, gab es bereits 1995 Pläne, was mit dem Stein- „geologisches Fenster“ als Abbild des Tertiär einen Blick in bruchsgelände nach der Stilllegung geschehen sollte. Ge- die Erdgeschichte. Vor 22 bis 25 Millionen Jahren war das plant war die Rekultivierung des Steinbruchs für die landwirt- Klima subtropisch und die Region eine idyllische Lagune schaftliche Nutzung und den Naturschutz. Das abgegra- mit flachem, warmem Wasser und mit Stränden. Die dort bene Gelände sollte teilweise mit Abraum aufgefüllt und mit lebenden Meerestiere sind abgestorben, zu Boden gesunken Mutterboden abgedeckt werden, so dass darauf wieder und haben so die Grundlage der heutigen Kalksteinschich- eine landwirtschaftliche Fläche entsteht. Bereits im Europä- ten gebildet. Zum Zeitpunkt der Ablagerung befand sich im ischen Umweltjahr 1987 / 88 war ein Teil des Steinbruchs, Oberrheingraben bzw. im Mainzer Becken ein Brackwas- der so rekultiviert worden war, für diese Leistungen ausge- sermeer. Einen Hinweis auf diese Verhältnisse liefert der zeichnet worden. hohe Fossilienreichtum bei gleichzeitig geringer Artenvielfalt. Insofern profitiert nicht nur der Tourismus, sondern Das Gelände mit seinen offenen Wänden hätte nach dieser auch die Wissenschaft vom geologischen Fenster in die Planung wieder so hergerichtet werden müssen wie es vor Erdgeschichte. Solche Aufschlüsse, in denen die etwas über Abbaubeginn gewesen war. Nach einem Ortstermin mit 20 Millionen Jahre alten Karbonatgesteine des Tertiärs Vertretern der Gemeinde, der Genehmigungsbehörde sowie in dieser Vollständigkeit zu beobachten sind, sind selten in der Universität Mainz wurde der Plan schließlich geändert. Rheinland-Pfalz. Die Wände sollten als Fenster in die Erdgeschichte offen bleiben und zeigen so heute die etwas über 20 Millionen Jah- Im Steinbruch Dachsberg in Göllheim entstand ein Geotop, re alten Karbonatgesteine des Tertiärs in einer Vollständig- das in das Geotouristikkonzept des Donnersbergkreises keit, die in Rheinland-Pfalz nur selten zu finden ist. integriert ist. Seit September 2010 ist das Gelände für Besucher geöffnet. Zur Realisierung des Geoparks arbeiteten Im Einvernehmen mit der Gemeinde beauftragten wir zwei wir eng mit der Gemeinde, dem Landesamt für Geologie und Planungsbüros mit der Erarbeitung der Rekultivierung. Bergbau und dem Verein für Naturforschung und Landes- Unterstützt wurden wir dabei auch vom Landesamt für Geo- pflege e. V. pollichia zusammen. logie und Bergbau Rheinland-Pfalz. Insgesamt wurde auf 16 „Wir geben der Natur auch zurück, was wir ihr nehmen: Seltene Pflanzen und Tiere, die fast ausgestorben sind, finden im renaturierten Steinbruch einen neuen Lebensraum.“ dem Boden des Geländes ca. eine halbe Million m³ Erd- cke, deren Körperfarbe sich kaum vom steinigen Untergrund reich aus unserem benachbarten Steinbruch „Hohe Benn“ unterscheidet, deren hellblaue Hinterflügel jedoch beim eingebracht. Eine Fläche deckten wir mit ca. 13.000 m³ Auffliegen zu sehen sind, und der Westlichen Beißschrecke. im Dachsberg lagerndem Mutterboden ab. Für die Befesti- Charakteristisch sind ihre langen Flügel, die weiße Würfel- gung eines Rundweges setzten wir zusätzlich 5.200 t flecken erkennen lassen. Das üppige Blütenangebot im Stein- Kalksteinschotter ein. bruch zieht eine große Schar von Bienen und Wespen an, wie z. B. die Blattschneiderbiene oder die Mauerbiene, die Die Natur tat ihr Übriges: Mit speziellen Magerrasensamen in leeren Schneckenhäusern nistet. Für sie sind Steinbrü- entstanden auf dem aufgeschütteten Mutterboden grüne, che ganz besonders wichtig, da sie einen Lebensraum bieten, wertvolle Flächen. An den Wasserstellen entlang der Steil- der in der Landschaft kaum noch zu finden ist. wände haben sich regelrechte Schilfwälder gebildet, die vielen verschiedenen bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Der ca. 1 km lange Rundweg führt die Besucher an allen geo- neuen Lebensraum bieten. So krabbeln im Sommer mit- logisch und naturkundlich interessanten Stellen des Geo- unter Tausende junger Kreuzkröten im Steinbruch umher, die tops vorbei. An der zentralen Stelle des Rundwegs wurden zwischen den Steinen ideale Unterschlupfmöglichkeiten Sitzmöglichkeiten aufgestellt. Dort, aber auch an verschie- finden. Herausragend ist auch die Libellenfauna. Vor allem denen anderen Stellen, stehen erläuternde Schautafeln mit die Feuerlibelle und der Südliche Blaupfeil lieben die war- Informationen unter anderem zur Geologie und Erdge- men und vegetationsarmen Gewässer des Steinbruchs. Die schichte sowie zur Flora und Fauna. Die Tafeln sind in Zu- Rohrkolbenbestände an den Gewässern sind wiederum sammenarbeit mit dem Landesamt für Geologie und Berg- Brutstandorte z. B. von Blässhuhn und Rohrsänger. Im Stein- bau und dem Verein für Naturforschung und Landespflege bruch Dachsberg sind unterschiedliche Biotope auf eng- e. V. pollichia entstanden. Ein Parkplatz oberhalb des Ge- stem Raum miteinander verzahnt. Zu den trocken-warmen ländes gewährleistet die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit. Lebensräumen eines Steinbruchs zählen besonnte Felsen Auf dem Weg vom Parkplatz zum Steinbruch erfährt der und Geröllhalden, unterschiedlich geneigte Böschungen und Besucher anhand der Schautafeln etwas über das Zement- nahezu vegetationslose Steilwände. Einige Tiere schaffen werk in Göllheim, über Zement und Beton und über das es, auf den im Sommer oft sehr heißen und trockenen Flä- Unternehmen Dyckerhoff. chen gut zurechtzukommen. Neben den vielen Vogelarten sind es auch unzählige Insekten, die sich hier besonders wohl- Der Park ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich und wird fühlen. Auch die Gemeine Heideschnecke liebt Trockenheit auch von den Vereinen der umliegenden Gemeinden z. B. für und Wärme. Sie besiedelt steppenartige Magerrasen. Wird Themenwanderungen genutzt. es ihr im Sommer zu heiß, so klettert sie gerne an Gräsern empor und ruht während der heißesten Tageszeit an einem Halm. Die steinigen Magerrasen mit wenig Pflanzenbewuchs werden auch von zwei seltenen und gefährdeten Heuschreckenarten besiedelt: Der Blauflügeligen Ödlandschre- geopark dachsberg 17 Schautafeln entlang des Rundwegs informieren den Besucher u. a. zur Geologie und Erdgeschichte sowie zur Flora und Fauna informationstafeln 1 km geopark dachsberg Auf dem 1 km langen Rundweg wird für den Besucher die Vielfalt der Landschaft, Erdgeschichte, Flora und Fauna, Steinbruch und Naturschutz erlebbar. p eingang rundweg 18 Michael Knödler, selbstständiger Freiraum- und Landschaftsplaner und Uhu-Experte Frank Löwenhaupt, Leiter Steinbruch „Als Zusammenschluss von Naturschützern auf der einen Seite und Steinbruchbetreibern auf der anderen Seite haben wir uns zum Ziel gesetzt, unsere Interessen in Sachen Naturschutz und Rohstoffsicherung abzustimmen und Projekte gemeinsam umzusetzen.“ gemeinsam für den naturschutz 19 In Zusammenarbeit mit regionalen Experten und Organisationen kümmern wir uns um den Naturschutz Der Schutz und die Entwicklung der Natur in unseren Stein- arbeitender Ornithologe und Landschaftsplaner dabei, Aus- brüchen und in deren Nachbarschaft ist uns ein besonde- weichmöglichkeiten an geeigneter Stelle zu schaffen und res Anliegen. Wo immer es möglich ist, erhalten und fördern zu entwickeln. Er beringt auch unsere Uhus und ihre Jung- wir die natürliche Flora und Fauna. Beim Abbau von Kalk- tiere, damit sie bei einem Wiederfund auch identifiziert wer- stein sind Eingriffe in die Landschaft unvermeidbar. Aber: den können. Unsere Mitarbeiter in den Steinbrüchen freuen Schon während des Rohstoffabbaus entwickeln sich beson- sich jährlich auf den Tag der Beringung. Ist es doch ein un- dere Lebensräume, die von Spezialisten aus der Tier- und vergessliches Erlebnis, junge Uhus in den Händen zu halten. Pflanzenwelt besiedelt werden können. Wenn sich nach Beendigung des Rohstoffabbaus die Natur das Terrain voll- Auch mit den Naturschutzverbänden in Rheinland-Pfalz ständig zurückerobert, entstehen weitere, oft überraschen- wie dem nabu und der pollichia arbeiten wir zusammen. de Lebensräume. Manchmal können sich fast ausgestorbene Praktische Maßnahmen wie Landschaftspflege gehören Tier- und Pflanzenarten hier ansiedeln. Sie finden Bedin- ebenso zur Arbeit der Verbände wie naturwissenschaftliche gungen, die in der heutigen Kulturlandschaft äußerst selten Forschung, das Einladen zu Vorträgen oder gemeinsame geworden sind. Für eine zielgerichtete, naturnahe Land- Exkursionen in die Natur. Ein Projekt des nabu ist die „Halb- schaftsentwicklung unserer Steinbrüche arbeiten wir mit ver- offene Weidelandschaft“ im Naturschutzgebiet Steinbühl schiedenen Tier- und Pflanzenexperten aus dem berufli- bei Kirchheimbolanden. Hier leben Heckrinder und Wild- chen und ehrenamtlichen Naturschutz zusammen. pferde als natürlicher Bestandteil des dortigen Ökosystems. Damit die Rinder und Pferde gut über den Winter kom- In den Kalksteinwänden unserer Steinbrüche leben neben men, versorgt der nabu die Tiere zusätzlich mit Heu von den den Dohlen, Turmfalken und Kolkraben auch die größten umliegenden Wiesen. Auch unsere Grasflächen, die an Eulen der Welt – die Uhus. Sie leben in unzugänglichen und den Geopark Dachsberg grenzen, pflegt der nabu mit einer vor menschlichen Störungen sicheren Nischen, Höhlen jährlichen Mahd und verwendet das Heu als Futterreserve und auf Gesteinspodesten. Dabei fühlen sie sich auch beim für den Winter. Brüten durch die Abbautätigkeiten nicht gestört. Jedoch ist es nicht immer möglich, die Brutplätze der Uhus vom Abbau freizuhalten. Deshalb unterstützt uns ein überregional 20 Zement fürs Leben – Zement schützt – Zement verbindet – Zement ist ein Naturtalent Zement ist ein faszinierender und preiswerter Baustoff und den übersetzten Anforderungen der Kunden entstehen die er ist ein Naturprodukt! Zement als „Kleber“ hat die Aufga- unterschiedlichen Zemente. be, dauerhaft Materialien unterschiedlichster Art zu verbinden. Das Geheimnis dieses Klebstoffs liegt im Mischungs- Es ist zu vermuten, dass sich die Baumeister der Antike verhältnis und der Vergleichmäßigung der Rohstoffe. Einer bei der Suche nach sinnvollen Bautechniken von der Natur der Pioniere bei der Erarbeitung der wissenschaftlichen inspirieren ließen. Die „Nagelfluh“, ein von der Natur her- Grundlagen hierzu war Prof. Dr. Rudolf Dyckerhoff, der be- gestellter Beton, ist ein Konglomerat aus Steinen, Sand und reits 1864 Methoden entwickelte, die natürlichen Schwan- kalkigen Bindemitteln. Die Erfinder des wasserfesten Mör- kungen der Rohstoffe technologisch so zu steuern, dass am tels aus Kalk und Ziegelmehl waren sehr wahrscheinlich die Ende des Prozesses immer die gleich hohe Qualität stand. Phönizier etwa um 1.000 v. Chr. Die Griechen haben von den Phöniziern gelernt und ca. 200 v. Chr. das Emplekton da- Alle chemischen Reaktionen und somit die Zusammenset- raus gemacht, was in wörtlicher Übersetzung „das Einge- zung der verschiedenen Bestandteile des Rohmaterials müs- stampfte“ bedeutet. Die Römer schließlich übernahmen die- sen exakt aufeinander abgestimmt sein. Damit wir unseren se Technik quasi als Kriegsbeute von den Griechen und Kunden eine homogene Qualität liefern können, ist die stän- machten daraus das Opus Caementitium, indem sie dem Mör- dige Überwachung und Analyse der Materialien in allen tel noch Bruchsteine und Scherben von Tonkrügen hin- Produktionsstufen, von der Rohmaterialgewinnung bis zum zufügten. Die Römer waren es auch, die diesem Baustoff zu Versand, von größter Bedeutung. Die Bearbeitung der Pro- breiter Anwendung verhalfen, indem sie ihn für die unter- ben, die automatisch an vielen Stellen im Produktionsprozess schiedlichsten Bauwerke einsetzten. So zeugen heute noch entnommen werden, erfolgt in unserem Labor. römische Wasserleitungen, Brücken und nicht zuletzt das berühmte Pantheon in Rom von überragender Baukunst. Die Qualitätssicherung ist das Bindeglied zwischen dem Kunden und der Produktion. Die Anforderungen unserer Kun- Die Zutaten für Beton liefert die Natur: Sand, Kies, Wasser den an die Verarbeitungseigenschaften und die Festigkeits- und Zement, der aus Kalkstein, Gips, Ton und Sand besteht. entwicklung der Zemente nehmen wir auf und setzen sie Der Zement spielt dabei die wesentliche, verbindende Rol- wiederum in Vorgaben für den Produktionsprozess um. Aus le, denn als Zementleim umhüllt er die Zuschlagstoffe und Sascha Selz, Leiter Labor Gregor Gündisch, Qualitätsbeauftragter „Unsere Kunden können sich auf unsere Zemente verlassen, denn in Sachen Qualität halten wir es mit unserem Gründer, Wilhelm Gustav Dyckerhoff. Schon für ihn galt als oberstes Gebot, dass die Qualität unabänderlich immer gleich gut bleiben sollte.“ zement fürs leben 21 22 Hier steckt unser Zement drin: Modernes Bürogebäude in Emmendingen (Bildnachweis: Egenter Betonfertigteilwerk GmbH) Verwendung Grauzement pflaster-/ bordsteine 16 % betonwaren / fertigteile 18 % transportbeton 40 % sonstige 11 % mörtel und putze 15 % zement verbindet Wir stellen Produkte her, die Bestandteil des täglichen Lebens sind. Ob in Häusern, Brücken, Straßen oder Tunneln – mit unserem Produkt verbinden wir Menschen. zement fürs leben 23 „Dyckerhoff Zement ist eine feste Größe in vielen Bauwerken: großen und berühmten, kleinen und feinen, gleich nebenan und in aller Welt.“ bildet nach seiner Erhärtung als Zementstein das tragende in Bad Münster am Stein, entworfen vom berühmten japa- Gerüst des Betons. So unterschiedlich die Rezepturen für die nischen Architekten Tadao Ando. Aber auch im Fritz-Walter- einzelnen Betone, so vielfältig sind seine Anwendungen. Stadion in Kaiserslautern ist unser Zement zu finden. Beton gibt es in Form von Fertigteilen, Bausteinen oder als Transportbeton, der im lkw an die Baustelle gebracht wird. Architekten und Designer finden in unserem Sortiment In jedem Fall bietet Beton den richtigen Stoff, um sicheren innovative Produkte und moderne Baustoffe, mit denen sie Wärme- und Feuchteschutz, Brand- und Schallschutz zu moderne Optik und ausgefallene Strukturen umsetzen kön- liefern. Dabei ist er wirtschaftlich, gut zu verarbeiten und per- nen. Bauunternehmer und Planer von Wohn-, Geschäfts- und fekt, wenn es um zügiges und gleichzeitig hochwertiges Industriegebäuden können sich auf eine einfache Anwen- Bauen geht. Einmal hart geworden, wird er nie wieder weich. dung der Produkte auf der Baustelle und eine gleichbleibende Produktqualität verlassen. Die Vielfalt unserer heutigen Zemente und Betone sowie die modernen Verarbeitungsverfahren bieten viele Möglich- Eine effiziente, moderne und fortschrittliche Bauweise erfor- keiten zur Verwirklichung kreativer Ideen sowie zur Erfüllung dert immer häufiger filigrane, leichte, nach ästhetischen komplexer technischer Anforderungen. Die bewährte Qua- Gesichtspunkten gestaltbare und vor allem dauerhafte Bau- lität unserer Produkte ist in vielen Bauwerken dokumentiert. teile. Das sind die zukünftigen Herausforderungen an unsere Sie sind Bestandteile des täglichen Lebens. So ist z. B. Be- Produkte. Mit unserem Know-how und unserer Erfahrung ton im privaten Wohnungsbau überwiegend über die Funda- aus jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung sind wir in mente, auf denen die Bauwerke errichtet werden, bekannt. der Produktinnovation führend. Permanente Verbesse- Unsere Produkte stecken aber auch in Büro- und Verwal- rungen sind unser Ziel, das wir konsequent weiter verfolgen. tungsgebäuden, in Industriehallen, in Brücken, Tunneln und Gleisanlagen. Aber Beton kann noch vieles mehr: In Bezug auf Form, Farbe und Oberfläche ist mit Beton nahezu alles umsetzbar. In den Pflaster- und Bordsteinen der Gehwege, in Gartenplatten, Sichtschutzelementen oder Fensterbänken, in Parkbänken, Theken und vielem mehr zeigt sich das große Spektrum des Baustoffs. Alle diese Betonanwendungen werden erst einmal industriell aus einer Mischung von Zement, Zugschlagstoffen und Wasser gefertigt, die dann in beliebige Formen eingebracht wird. Doch das ist nicht alles. Göllheimer Zement steckt im weltweit einzigartigen zeitgenössischen Steinskulpturenmuseum 24 Zahlen und Fakten Durch den Einsatz von Sekundärbrennstoffen an den Drehöfen wurden mehrere Tausend lkw mit Braunkohlenstaub eingespart 3.500 1.050.000 t / a 3.000 900.000 t / a 2.500 750.000 t / a 2.000 600.000 t / a 1.500 450.000 t / a 1.000 300.000 t / a 500 150.000 t / a 0 t / a 2005 2006 2007 Eingesparte lkw pro Jahr (linke Skala) 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Klinkerproduktion (rechte Skala) Spezifischer elektrischer Energiebedarf für die Zementherstellung in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 2013 (in kWh / t Zement) 120 110 100 90 80 1950 1955 1960 Quelle: Verein Deutscher Zementwerke (vdz) 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 zahlen und fakten 25 Kontinuierlich überwachte Emission ** Emissionskonzentration Drehofen 1 Einheit * Grenzwert 1.1. – 29.10.2013 30.10. – 31.12.2013 2012 Drehofen 2 1.1. – 29.10.2013 30.10. – 31.12.2013 2012 Staub mg / m³ 20 / 12 * * ** 9,4 7,8 8,2 9,9 3,8 8,5 Stickstoffoxide mg / m³ 500 / 350 * ** * 410 336 454 473 341 470 Kohlenmonoxid g / m³ 2 0,7 1,1 1,1 1,3 1,5 1,2 Quecksilber mg / m³ 0,05 0,01 0,02 0,02 0,02 0,03 0,01 Schwefeldioxid mg / m³ 50 5,6 13,7 3,1 9,5 19,4 1,5 Jahreseinzelmessung nach 17. BImSchV *** (durch externe, akkreditierte Umweltmessstelle) Emissionskonzentration Drehofen 1 Einheit * Grenzwert 2013 2012 Drehofen 2 2013 2012 0,9 anorganische Chlorverbindungen mg / m³ 10 0,5 0,6 0,4 anorganische Fluorverbindungen mg / m³ 1 n. n. n. n. n. n. 0,1 ∑ Cadmium + Thallium mg / m³ 0,05 0,003 n. n. n. n. n. n. Arsen, Benzo(a)pyren, Cadmium, mg / m³ Cobalt, Chrom 0,05 0,015 0,007 0,011 0,007 ∑ Antimon, Arsen, Blei, Chrom, Kobalt, Kupfer, Mangan, Nickel, Vanadium, Zinn und Verbindungen mg / m³ 0,5 0,147 0,12 0,140 0,17 ∑ Dioxine + Furane ng TE / m³ 0,1 0,002 0,003 n. n. n. n. organische Stoffe (als Gesamtkohlenstoff) mg / m³ 50 14,0 16,4 13,3 16,9 *Die Angaben sind bezogen auf 10 % Sauerstoff und Normzustand trocken (273 Kelvin, 1.013 hPa). * * Jahresmittelwerte der kontinuierlich gemessenen Emissionen * * *Tagesmittelwerte bzw. Mittelwerte der Einzelmessungen * * **Seit 30.10.2013 gelten die niedrigeren Grenzwerte für Gesamtstaub und Stickstoffdioxide bei einer zugeführten Feuerungswärmeleistung durch Mitverbrennungsstoffe von mehr als 60 bis maximal 80 von Hundert. n. n. =nicht nachweisbar, Konzentration unterhalb der Nachweisgrenze (i. d. R. 1 / 50 bis 1 / 100 des gw) Abfallmengen 2013 2012 290,6 334,1 20,5 25,1 gesamt [ t /a ] ungefährlicher Abfall * gefährlicher Abfall ** * Ungefährlicher Abfall sind z. B. Siedlungsabfälle, Holz und Papier. * *Gefährlicher Abfall ist der innerhalb der eu gebrauchte juristische Fachterminus für Abfallstoffe, die Gefährlichkeitsmerkmale aufweisen wie z. B. ölverschmierte Betriebsmittel. 26 Ofenentstaubung Tuchfilter Steinbruch Mischbett Trommeltrockner Rohmühle 1 Misch- und Homogenisieranlage Zementherstellung im Überblick Prozess der Zementherstellung 1 Steinbruch und Rohaufbereitung 2 Klinkerbrennen Kalkstein ist der wichtigste Rohstoff für die Zementherstel- Der Drehrohrofen ist das Herz eines Zementwerks. Hier lung. Die Natur hat vor rund 25 Millionen Jahren im Main- erfolgt der eigentliche Kernprozess, in dem aus dem Roh- zer Becken großflächige Kalkmergelvorräte angelegt, die mehl der Zementklinker entsteht. Dazu wird das Rohmehl heute dem Werk Göllheim als Rohstoffquelle dienen. Der Kalk- im Wärmetauscher durch heiße Abgase aus dem Drehofen mergel, ein natürliches Gemisch aus Kalkstein und Ton, auf ca. 850 °C vorgewärmt. Aus dem vierstufigen Wärme- wird mit schweren Hydraulikbaggern aus der Wand gelöst tauscher fällt das heiße Mehl in den Drehofen. Dort wird das und auf Schwerlastkraftwagen verladen. Pro Fahrt werden Rohmehl auf ca. 1.450 °C erhitzt, gesintert und nimmt bis zu 60 t Material vom Steinbruch bis zum Brecher trans- dabei eine kugelige Form an. Als körnige, hell glühende Mas- portiert. Der Hammerbrecher zerschlägt die Gesteinsbro- se gelangt der gebrannte Zementklinker dann in den cken zu Schotter, der über Transportbänder in das Mischbett Rostkühler, in dem er mit Luft auf ca. 125 °C abgekühlt wird. gelangt. Auf Basis von Online-Analysenergebnissen werden Über Förderanlagen wird der gebrannte Klinker in bis zu die unterschiedlichen Chargen aus dem Steinbruch durch- 60.000 t fassende Klinkersilos transportiert. Im zentralen mischt und vergleichmäßigt. Diese Homogenisierung ist Leitstand wird der gesamte Produktionsprozess mit mo- die Basis für die gleichbleibende Qualität der Rohmaterial- dernster Technik überwacht. Die Messwerte der einzelnen mischung und damit auch des Klinkers und des Zements. Produktionsstufen werden hier zusammengeführt und ge- Auf dem Weg zu den großen Trommeltrocknern, wo das Roh- speichert. Störungen und Abweichungen in der Produktion material unter ausschließlicher Nutzung von Abwärme der werden sofort an Bildschirmen angezeigt. Betriebsstö- Drehrohröfen getrocknet wird, werden dem Rohmaterial be- rungen werden unmittelbar gemeldet und behoben; bei Ab- darfsweise Korrekturstoffe wie Sand und Sekundärrohstoffe weichungen wird steuernd eingegriffen. Das Werk deckt wie zum Beispiel Porenbetonmehl zugeführt. Anschließend den hohen Energiebedarf des Klinkerbrennprozesses neben wird das Rohmaterial nochmals gebrochen, in Schotter- Kohlenstaub auch durch alternative Brennstoffe wie Fluff, silos eingelagert und dann in der Rohmühle zu Rohmehl ver- Altreifen, Lösemittel und getrockneten Klärschlamm. mahlen. prozess der zementherstellung 27 Silozementverladung Klinkersilos Wärmetauscher Rostkühler Zumahlstoffe Drehrohrofen Zementmahlanlage 2 3 3 Zementmahlung 4 4 Verladung und Versand Die Zementmahlung in den Kugelmühlen ist die letzte Stufe Der Zement wird getrennt nach Sorten und Festigkeitsklas- im Produktionsprozess. Hier wird der Klinker unter Zu- sen in unterschiedlichen Versandsilos gelagert. Eine stän- gabe von natürlichem Gips und Anhydrit zur Regulierung des dige Lieferbereitschaft und wachsende Sortenvielfalt erfor- Erstarrens sowie weiteren Zumahlstoffen wie Kalkstein dern eine große Silokapazität von ca. 18.000 t. Die staubfreie und Flugasche, je nach Zementsorte, zu einem feinen Pulver Verladung des Zements in Silofahrzeuge erfolgt vollauto- vermahlen. Die Zementmahlung erfolgt in drei Kugelmüh- matisch mit Hilfe von speziellen Verladeeinrichtungen bei len. Jede Kugelmühle besteht aus einem horizontalen, sich der Unterfahrung der Silos. Hier wird der Zement als lose drehenden Mühlenrohr mit etwa 3,50 m Durchmesser, das Ware abgefüllt und zum Kunden per lkw transportiert. Ein zu etwa 30 % mit Stahlkugeln verschiedener Größen gefüllt Teil unserer Kunden holt den bestellten Zement auch selbst ist. Durch die Drehbewegung werden die Stahlkugeln be- bei uns im Werk ab. Dazu bedienen sie sich entweder eige- wegt. Dabei zerschlagen und zerreiben sie die aufgegebenen ner Silowagen oder beauftragen eine Spedition. Alle Fahrer Komponenten zu Zement. Neben den eingesetzten Stoffen verfügen über Transponder, auf denen die freigeschalteten entscheiden hauptsächlich die in den Mühlen erzielten Mahl- Zementsorten und bedarfsweise die unterschiedlichen Kun- feinheiten der Zemente über die gewünschten Eigenschaf- den hinterlegt sind. Nach Festlegung von Kunde, Sorte und ten. Die Mahlfeinheit wird über drehzahlvariable sogenannte der gewünschten Menge erhalten sie eine pin-Nummer, Sichter eingestellt, die im Umlauf mit den Kugelmühlen positionieren den Silowagen in der Verladestraße und geben betrieben werden. In den Sichtern wird das Mahlgut mit der ihren pin ein. So wird sicher verhindert, dass ein falsches geforderten Feinheit abgeschieden. Das Sichtergrobgut Produkt an den Kunden ausgeliefert wird. Die Beladung selbst gelangt erneut in die Mühle. Der Zement wird laufend auf ist vollständig automatisiert. Dank einer computergestütz- Mahlfeinheit und Zusammensetzung kontrolliert. Das zu ten Versandabwicklung läuft der Prozess von der Ausstellung feinem Pulver gemahlene Material verlässt die Mahlanlagen der Ladepapiere über das Wiegen der Ladung bis zur Lie- und wird als fertiger Zement über Rohrleitungssysteme in ferschein- und Rechnungserstellung vollautomatisch. Zementsilos eingebracht und gelagert. 28 1 Steinbruch Kalkstein ist das wichtigste Rohmaterial für die Zement- sonnige, trockenwarme Habitate mit grabfähigen Böden und herstellung. Den Kalkmergel, eine natürliche Mischung aus laicht in flachen Gewässern. Ihren Namen verdankt sie Kalkstein und Ton, bauen wir in den werkseigenen Stein- ihrem wechselnden Fleckenmuster und ihrer Fähigkeit, ihre brüchen „Hohe Benn“ und „Zollstock“ mit schweren Hyd- Grundfarbe von hell nach dunkel oder umgekehrt an die raulikbaggern ab. Umgebung anpassen zu können. In unserem Steinbruch Zollstock befindet sich eine der beiden größten Wechselkrö- Mit dem Abbau von Kalkmergel im Steinbruch verändern tenpopulationen von Rheinland-Pfalz. wir das Landschaftsbild. Aber wir geben der Natur zurück, was wir ihr nehmen: Schon seit Langem wissen wir, dass Trockenheit, Nährstoffarmut und starke Besonnung zeich- stillgelegte, renaturierte Steinbrüche seltenen und fast aus- nen die Standorte der sogenannten Magerrasen aus. Nach gestorbenen Pflanzen und Tieren wieder neuen Lebens- den starken Veränderungen in der Landwirtschaft seit raum geben. Schon in noch aktiven Steinbrüchen entwickeln den 1950er Jahren sind Kalk-Magerrasen aus der Landschaft sich kleine Naturoasen. Hier lebt der größte Greifvogel der durch Umwandlung in Ackerflächen, Düngung und Auf- Nacht, der Uhu, dessen tiefe, namensgebende „u-hu“-Rufe gabe der traditionellen Schafbeweidung bis auf wenige Reste im Steinbruch zu hören sind. Seine Brutplätze befinden verschwunden. Einen Ersatz-Lebensraum bieten die Kalk- sich in den Steilwänden. Nach Beendigung der Abgrabungs- steinbrüche, wie unser stillgelegter Steinbruch Dachsberg, tätigkeit entstehen wertvolle Feuchtbereiche. In Rinnen der heutige Geopark. Hier finden die Magerrasen-Arten und Vertiefungen sammelt sich das Regenwasser; hier legen ähnliche Verhältnisse wie auf ihren natürlichen Standorten Amphibien ihre Eier ab. Unsere Steinbrüche sind Lebens- vor. Daher stellen sich bereits während des Steinabbaus raum bemerkenswerter Amphibienarten, die dort hervorra- die ersten Pionierarten ein. Werden geeignete Flächen dann gende Lebensbedingungen finden, um eine stabile Popu- sich selbst überlassen, bilden diese Biotope wertvolle Rück- lation zu ermöglichen. zugsräume für eine Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Die streng geschützte Wechselkröte findet in den im Steinbruch vorkommenden vegetationsarmen Trockenbiotopen Die unbewachsenen Steinbruchsohlen sind trocken-warme mit kleineren, sporadischen Wasseransammlungen ideale Biotope, die auch Steinschmätzer, Bienenfresser, Feldlerche Voraussetzungen sich zu vermehren. Sie bevorzugt offene, und anderen Vogelarten ideale Lebensbedingungen bieten. steinbruch 29 Auch aktive Steinbrüche bieten einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen 100 % der ehemaligen Abbauflächen werden von der Natur zurückerobert brutplätze von uhus in rheinland-pfalz 70 uhus im steinbruch Noch vor wenigen Jahrzehnten galt er nahezu als vom Menschen ausgerottet. Heute deuten die Vorkommen auf eine gesicherte Population hin. Aktive Steinbrüche sind die tragende Stütze zur Stabilisierung des Uhu-Brutbestands in Deutschland; sehr viele bekannte Horstplätze befinden sich in ehemaligen oder aktiven Abgrabungen. 30 abbaustätten (steinbrüche, lava- und sandgruben) naturfelsen, wälder, gebäude 30 Sekundärbrennstoffe werden im Drehrohrofen vollständig verwertet und müssen nicht an anderer Stelle deponiert werden 80 % Eingesparte lkw mit Braunkohlenstaub pro Jahr der fossilen Brennstoffe können durch 2005 sekundäre ersetzt werden 2009 2013 1.564 2.384 3.057 Durch den Einsatz von Sekundärbrennstoffen wurden bereits mehrere Tausend lkw mit Braunkohlenstaub eingespart. klinkerbrennen 31 2 Klinkerbrennen Die Klinkerherstellung ist sehr energieintensiv. Daher in- brennstoffe weder zu zusätzlichen Abgasemissionen führen vestieren wir immer wieder in neue, energiesparende noch die Produktqualität beeinträchtigen dürfen, müssen Technologien, um die eingesetzte Energie optimal zu nutzen. sie sorgfältig ausgewählt werden und unterliegen einem aufwändigen Qualitätssicherungsverfahren mit täglich mehr- In den Vorwärmerdrehrohröfen wird die zugeführte Wärme- facher Beprobung. Die Verbrennungsbedingungen in den energie auf vielfältige Art verwertet und zurückgewonnen. Drehrohröfen sind aufgrund der erforderlichen Tempera- So nutzen wir z. B. die Abwärme des aus unseren beiden Öfen turen von bis zu 2.000 °C und Verweilzeiten von mehr als fallenden, noch glühenden Zementklinkers für das Vor- zwei Sekunden optimal für den Einsatz von Sekundär- heizen der Verbrennungsluft und die Trocknung des Roh- brennstoffen. Dabei werden sie reststofffrei genutzt: Der materials. Die bis zu 1.100 °C heiße Abluft aus den Ofen- brennbare Anteil wird zur Wärmeerzeugung eingesetzt rohren wird für das Aufheizen des Rohmehls in den 60 m und der nicht brennbare Anteil (die Asche) fest in den Klin- hohen Wärmetauschern eingesetzt und im Anschluss auf ker eingebunden. Wir decken derzeit etwa 60 % des Wär- einem niedrigeren Temperaturniveau ebenfalls zur Rohma- mebedarfs mit Sekundärbrennstoffen. Im Jahr 2014 haben terialtrocknung genutzt. wir eine neue Fluffanlage in Betrieb genommen, die über eine lkw-Annahmestation sowie über eine Lagerhalle mit zwei Beim Klinkerbrennen wird co 2 freigesetzt: Über 60 % davon Boxen für Fluff verfügt. Somit können wir den Einsatz die- durch die Entsäuerung des Kalksteins bei hohen Tempera- ses Sekundärbrennstoffs weiter erhöhen und den lkw-Verkehr turen, die restlichen 40 % durch den Einsatz der Brennstoffe, im Tagesrandbereich sowie an Wochenenden reduzieren. die für den Brennprozess erforderlich sind. Wir sind bestrebt, fossile Energieträger wie Kohle oder Erdöl möglichst Unsere Ofenanlage ist mit modernen Abgasentstickungs- sparsam zu verwenden und ersetzen sie verstärkt durch und Filteranlagen ausgerüstet und arbeitet mit stickoxidar- Sekundärbrennstoffe wie Fluff, Altreifen, Lösemittel und kom- mer Brenntechnik. Mit der behördlichen Genehmigung für munalen Klärschlamm. Mit diesen Reststoffen aus anderen den Einsatz von Sekundärbrennstoffen haben wir eine Ver- Prozessen reduzieren wir die co 2-Emissionen. Im Drehrohr- schärfung der Abgasemissionsgrenzwerte akzeptiert. Die ofen werden sie vollständig verwertet und müssen nicht Emissionen werden durch kontinuierliche Eigenmessungen extra an anderer Stelle deponiert oder verbrannt und die da- überprüft, und die Einhaltung der Grenzwerte wird durch bei anfallenden Aschen entsorgt werden. Da Sekundär- einen Emissionsauswerterechner überwacht. 32 3 Zementmahlung Bei der Zementmahlung wird viel elektrische Energie be- Zur Senkung der co 2-Emissionen bei der Zementherstel- nötigt. Die Stromverbräuche unserer Mahlanlagen sowie lung kommt der Verminderung des energieintensiv herge- weitere verfahrenstechnische Kenngrößen und Qualitäts- stellten Klinkeranteils der produzierten Zemente eine große daten werden online erfasst und im modernen Leitstand Bedeutung zu. Wir haben deshalb in den letzten Jahren visualisiert. Abweichungen von den Sollwerten werden durch Zemente entwickelt, die bei gleicher Qualität neben dem ge- unsere Anlagenfahrer zeitnah erkannt und geeignete Ge- brannten Zementklinker und den Erstarrungsreglern einen genmaßnahmen eingeleitet. Darüber hinaus steht ein Team größeren Anteil an sogenannten Zumahlstoffen enthalten. So von Prozessingenieuren bereit, die die Anlagen regelmä- mischen wir im Werk Göllheim dem gemahlenen Zement- ßig überprüfen, Regelungen optimieren und neben der täg- klinker verstärkt Kalkstein als ungebrannten Stoff oder Stein- lichen Auswertung der Prozessdaten Anlagenaudits durch- kohlenflugasche zu. führen. Aus diesen Untersuchungen werden Empfehlungen für die Reduzierung der Energieverbräuche und weitere Der eingesetzte Kalkstein wird seit 2014 sowohl zur Steige- Prozessoptimierungen abgeleitet. rung der Zementqualität als auch zugunsten einer höheren Energieeffizienz auf dafür optimierten Mühlen getrennt ver- Wir haben verstärkt in Expertensysteme investiert, die die mahlen und dem Klinker zugemischt. Auch nutzen wir Flug- wesentlichen Funktionen bei der Zementmahlung compu- aschen aus Steinkohlekraftwerken. Dabei handelt es sich tergestützt überwachen und steuern. Hiermit wird neben der um ein puzzolanisches Bindemittel, das schon seit geraumer Vergleichmäßigung der Produktqualität auch eine weitere Zeit bei der Betonproduktion eingesetzt wird. Durch die Reduzierung des Stromverbrauchs erreicht. Aufgabe in den Mühlenkreislauf wird die Leistungsfähigkeit dieser Komponente jedoch weiter gesteigert. Zudem leis- Um für jeden Zementtyp eine möglichst optimale und jah- tet der Einsatz von Flugasche einen Beitrag zu einer noch reszeitlich konstante Zeit bis zum Beginn der Festigkeitsent- besseren Verarbeitbarkeit bei besonderen Anwendungs- wicklung zu erreichen, werden als Erstarrungsregler natür- fällen. Der Einsatz von Kalkstein sowie Steinkohlenflugasche licher Gips und Anhydrit eingesetzt. Sowohl die Menge als als Klinkerersatzstoffe reduziert unseren Brennstoffver- auch das Verhältnis dieser beiden Komponenten werden brauch, schont Ressourcen und senkt co 2-Emissionen. zugunsten der Produktqualität gezielt ausgesteuert. zementmahlung 33 Unsere Kugelmühlen werden computergestützt überwacht und gesteuert; dadurch haben wir auch unseren Stromverbrauch immer im Blick Spezifischer elektrischer Energiebedarf für die Zementherstellung in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 2013 (in kWh / t Zement) 120 110 100 energieeffizienz 90 Elektrische Energie benötigen wir vor allem für die Rohmaterialaufbereitung, das Brennen und Kühlen des 80 Klinkers und für die Zementmahlung. Durch verbesserte Technologien und effizientere Verfahren verringern wir den elektrischen Energiebedarf. 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Quelle: Verein Deutscher Zementwerke (vdz) 34 In den mit modernen Entstaubungseinrichtungen versehenen Zementsilos werden unsere unterschiedlichen Zementsorten gelagert Mit einer Weltproduktion von ca. 3,5 Mrd. Tonnen ist Zement der meistverbrauchte Werkstoff überhaupt. In Deutschland hat sich der Zementverbrauch pro Kopf in den letzten Jahren bei ca. 330 kg stabilisiert. Das entspricht einem Level, auf dem sich die Industrieländer weltweit nach und nach einpendeln. Entwicklung des Zementverbrauchs pro Kopf in Deutschland von 1900 bis 2013 (in kg) 400 200 0 keine Zahlen verfügbar 600 keine Zahlen verfügbar 800 1900 1905 1910 1915 1920 1925 1930 1935 1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Quelle: Verein Deutscher Zementwerke (vdz), Bundeszentrale für politische Bildung verladung und versand 35 4 Verladung und Versand Dass der Zement sicher und zuverlässig unsere Kunden damit unnötige Verkehrsbelastungen weitestgehend zu ver- erreicht, ist genauso wichtig wie eine konstante und verläss- meiden. liche Zementqualität. Der Versand unseres Produkts funktioniert jedoch nicht ohne Verkehr: Unser Zement verlässt Unsere Zementlieferungen erfüllen wir zuverlässig, termin- das Werk per lkw. Das bedeutet co 2- und Staub-Emissio- gerecht und mit bester Zementqualität, denn wir wissen, nen für die Umwelt und eine erhöhte Verkehrsbelastung für dass auf den Baustellen oder in den Betrieben oftmals ein unser Umfeld. Ein Zementwerk kann nicht näher an seine hoher Zeitdruck herrscht. Gleichzeitig sorgen wir dafür, Kunden rücken; die Lage seiner Produktionsstätte muss nahe dass der Zement unsere Kunden sicher und unbeschadet er- am Steinbruch sein. Der Transport zum Kunden bedeutet reicht. Damit schaffen wir es, wettbewerbsfähig zu blei- immer auch eine Belastung der Umwelt, jedoch fühlen wir ben und Arbeitsplätze zu sichern. uns dafür verantwortlich, sie im Rahmen unserer Möglichkeiten so gering wie möglich zu halten. Die unterschiedlichen Zementsorten werden in den modernen und mit Entstaubungseinrichtungen versehenen Zementsilos, getrennt nach Art und Festigkeitsklasse, gelagert. Der gesamte Zement wird als lose Ware verkauft und verlässt das Werk per lkw. Der Transport erfolgt dabei über eine Vielzahl von Spediteuren, die ihrerseits wiederum für Arbeitsplätze stehen. Zudem versenden wir etwa 30 % des produzierten Grauzementklinkers per lkw in unser Werk Amöneburg. Unser Logistik-Team sorgt dafür, dass sowohl die ausgehenden als auch alle eingehenden Gütertransporte, die unser Werk betreffen, effizient geplant werden, um Leerfahrten und 36 Glossar Anhydrit Mahd Anhydrit, auch unter seiner chemischen Bezeichnung Calciumsulfat Als Mahd wird das Mähen von Gras oder Getreide bezeichnet. bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate. Steht Anhydrit unter permanenter Feuchtigkeitseinwirkung, Porenbetonmehl so nimmt er Wasser auf, wodurch sein Volumen um 50 % zunimmt – Porenbetonmehl fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung und Aufberei- er verwandelt sich zu Gips. Festigkeitsklassen Die Festigkeitsklasse gibt an, welche Druckfestigkeit eine Probe nach tung von ausgehärtetem Porenbeton an. Auf der Grundlage von Sand, Kalk, Zement und Anhydrit wird dieser mineralische Baustoff durch porosieren mit Aluminiumpulver / -paste und einer nachgeschalteten Dampfhärtung hergestellt. 28 Tagen erreichen muss. Die in Europa gültige Norm din en 197 für Zemente unterscheidet zwischen drei verschiedenen Festigkeitsklas- Portlandkalksteinzement sen (32,5, 42,5 und 52,5 MPa bzw. N / mm²), welche wiederum in langsam- Portlandkalksteinzement besteht zu 65 % bis 94 % aus Portlandzement- (N = normal) und schnellerhärtende (R = rapid) Zemente unterteilt sind. klinker und zu 6 % bis 35 % aus Kalkstein. Fluff Portlandkompositzemente Fluff ist ein aus ausgesuchten Abfällen hergestellter Sekundärbrennstoff Portlandkompositzemente bestehen aus mehreren Hauptbestandteilen. (→ Sekundärbrennstoffe), der vor allem Papier, Pappe, Textilien und Kunststoffe enthält. Der Anteil der Bestandteile außer Klinker, wie z. B. Hüttensand, Kalkstein, Flugasche, muss generell 6 % bis 35 % betragen. Flugasche Puzzolanische Bindemittel Flugasche ist ein Rückstand, der durch Verbrennung von Braun- und Stein- Puzzolane sind künstliche oder natürliche Gesteine aus Siliciumdioxid, kohle bei der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken entsteht. Geotop Geotope sind Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Tonerde, Kalkstein, Eisenoxid und alkalischen Stoffen. Sie sind zumeist unter Hitzeeinwirkung entstanden und in Verbindung mit Calciumhydroxid und Wasser bindefähig. Künstliche Puzzolane sind z. B. Flugaschen aus mit Steinkohle oder Braunkohle befeuerten Kraftwerken. Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Als Zeugnisse der Erdgeschichte sind sie repräsentativ für eine Landschaft und deren geo- Rekultivierung logische Entstehung. Unter Rekultivierung versteht man die nach dem Abbau von Rohstof- Hüttensand fen weitgehende Wiederherstellung der Landschaft entsprechend der ursprünglichen land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung. Hüttensand ist ein feinkörniges, glasiges Nebenprodukt der Roheisenherstellung, das durch schnelles Abkühlen der Hochofenschlacke entsteht. Renaturierung Hüttensand ist ein latent-hydraulischer Stoff, der in der Zementproduk- Unter Renaturierung versteht man die nach dem Abbau von Rohstoffen tion neben dem Zementklinker als Hauptbestandteil von Zement verwendet wird. Magerrasen Magerrasen sind Typen von Biotopen. Darunter werden wiesen- oder rasenartige Pflanzenbestände nährstoffarmer, „magerer“ Standorte zusammengefasst. Die Artenzusammensetzung des Magerrasens ist geprägt von Kraut- und Halbstrauchpflanzen. Die Magerrasen flachgründiger, trockener Böden werden auch als Trockenrasen bezeichnet. Beide Rasentypen sind heute oft geschützte Rückzugsgebiete gefährdeter Arten. naturnahe Wiederherstellung der Landschaft, welche dabei zu einem wichtigen Lebensraum für seltene oder vom Aussterben bedrohte Tierund Pflanzenarten werden kann. glossar impressum Impressum Rostkühler Herausgeber Rostkühler werden zur Abkühlung des Klinkers nach dem Brennprozess Dyckerhoff GmbH im Drehrohrofen eingesetzt. Der Klinker wird auf einem aus luftdurch- Werksgruppe Süd lässigen Platten bestehenden Rost im Kreuzstrom zur Kühlluft eingebla- Werk Göllheim sen. Am häufigsten werden sogenannte Schubrostkühler eingesetzt, Telefon + 49 (0) 6351 / 71-0 in denen der Klinker rhythmisch schubartig über die Platten bewegt wird Telefax + 49 (0) 6351 / 43277 und verschiedene Kühlzonen durchläuft. E-Mail [email protected] Internet http://www.dyckerhoff.de Sekundärbrennstoffe Das sind Brennstoffe, die aus heizwertreichen, nicht gefährlichen Abfällen Ansprechpartner oder aus heizwertreichen Fraktionen nicht getrennt erfasster, nicht Leitung Werksgruppe Süd gefährlicher Abfälle aus Haushalten, Industrie und Gewerbe zielgerich- Telefon + 49 (0) 6351 / 71-220 tet hergestellt werden. Der Einsatz von Sekundärbrennstoffen spart Telefax + 49 (0) 6351 / 71-293 fossile Energieträger (z. B. Erdöl und Kohle) ein. Konzept und Realisation Sichter Dyckerhoff GmbH Bei der Zementherstellung haben Sichter die Aufgabe, die Mahlfeinheit Kommunikation des Zements zu steuern. Das Mahlgut mit der geforderten Feinheit ge- Telefon + 49 (0) 611 / 676-3173 langt in die Zementsilos, noch zu grobes Material wird erneut der Mühle Telefax + 49 (0) 611 / 676-63173 zugeführt. Gestaltung und Illustration Spezifischer Energieverbrauch (bei der Zementproduktion) Heisters & Partner Darunter ist die Menge an Brennstoff und elektrischer Energie zu verste- Büro für Kommunikationsdesign, Mainz hen, die gebraucht wird, um eine Tonne Zement herzustellen. Fotografie Stickoxid (no x) Egenter Betonfertigteilwerk GmbH Stickoxide oder Stickstoffoxide sind Sammelbezeichnungen für die Martin Magunia, Bonn gasförmigen Oxide des Stickstoffs. Das sind Gase, die in unterschied- Frank Sidenstein, Mainz lichen Mengen Stickstoff und Sauerstoff enthalten, so z. B. Stickstoffmonoxid (no) oder Stickstoffdioxid (no 2). Stickoxide werden bei Ver- Druck brennungsprozessen freigesetzt. Druckerei Zeidler GmbH & Co. KG, Mainz-Kastel Wärmetauscher Ein Wärmetauscher ist eine Anlage, die thermische Energie von einem Stoffstrom auf einen anderen überträgt. Bei der Zementherstellung werden in der Regel unterschiedliche Arten von Wärmetauschern eingesetzt. Heiße Ofengase werden im Gegenstromverfahren zum Rohmehl durch den Vorwärmerturm nach oben geführt und erwärmen dieses im sogenannten direkten Wärmeaustausch. Stand: September 2014