be INVESTOR - boerse

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be INVESTOR - boerse
NR. 3130/8
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
BÖRSE EXPRESS
be
INVESTOR
Am Sonntag lichten sich die Nebel über Europas Bankenlandschaft: Nach wochenlangen Prüfungen verlautbart die EZB die Ergebnisse ihres jüngsten Stresstests, bei dem 130 Banken in der Eurozone durchleuchtet wurden.
Foto: dpa/Boris Roessler/Bloomberg
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
2
BÖRSE EXPRESS
NEWS MIX
Meldungen
in Kürze
Die wichtigsten Meldungen
zu Börse, Unternehmen, Konjunktur und von der Zunft
der Analysten.
2017 Gebrauch mache, so der
Staatsholding-Präsident weiter.
Einstimmig wurde im Gremium
das Ende mit 31. Oktober 2015
beschlossen. Ein Angebot zur
sofortigen Auflösung habe Kemler nicht abgegeben. Mehr
unter http://goo.gl/NtWs47
europäischen Bankenchecks
aufnehmen wird: „Wird es uns
gelingen, damit das Vertrauen
zu den europäischen Banken
wiederherzustellen oder wird es
viele Experten geben, die den
Test als zu wenig streng abtun?
»
Rudolf Kemler
»
Foto: a
Kemler wird die ÖIAG
verlassen. Der Aufsichtsrat der ÖIAG beschloss gestern einstimmig,
dass der Vertrag von Vorstand
Rudolf Kemler mit 31. Oktober
2015 endet - und damit um
zwei Jahre eher, als er hätte laufen können. Aufsichtsratschef
Siegfried Wolf verkündete dies
nach einer Sitzung des Gremiums am Donnerstag vor Journalisten in Wien. Der oder die
Nachfolger sind noch unklar, die
politisch angestrebte ÖIAG-Reform wird abgewartet. „Wenn
die Regierung beschließt, die
ÖIAG in jetziger Form oder
Struktur zu ändern oder aufzulösen, wird der Kemler-Vertrag
zu einem früheren Zeitpunkt
aufgelöst", sagte Wolf. Den Zeitpunkt kenne man in der ÖIAG
natürlich nicht. Kemler habe gebeten, dass die ÖIAG nicht von
der Verlängerungsoption bis
Wolfgang Leitner verlässt den ÖIAG-Aufsichtsrat. Das
Personalringelspiel bei der
Staatsholding ÖIAG dreht sich
nicht nur in Sachen Alleinvorstand Rudolf Kemler. Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Leitner
hat, wie die ÖIAG gegenüber
der APA bestätigt, das Gremium
über eine schriftliche Mitteilung
mit 21. Oktober verlassen. Offizielle Begründung gibt es keine.
Mehr unter http://goo.gl/jFbcph
»
Montag
Dienstag
Foto: a
Das wird spannend.“ Aus der Erfahrung heraus sei er skeptisch,
„aber letztlich glaube ich schon,
dass damit das Vertrauen in den
europäischen Bankensektor gesteigert werden wird.“ Mehr
unter http://goo.gl/BrC68l
Cernko sieht Stresstest entspannt entgegen. Am Sonntag legt die
Europäische Zentralbank (EZB)
die Ergebnisse der Überprüfung
des Zustands der 130 größten
Institute in Euroland vor. Die
Bank Austria in Österreich
wurde dabei als Teil des UniCredit-Konzerns im Kreis der italienischen Banken erfasst.
Bank-Austria-Chef Willibald
Cernko lässt keine Zweifel
daran aufkommen, dass sein
Haus die Prüfungen gemeistert
hat. „Aus meiner Körpersprache
können Sie schließen, dass ich
sehr entspannt bin“, sagte
Cernko in einem Interview mit
dem am Freitag erschienenen
Magazin "Format". Gespannt ist
Cernko ganz generell, wie die
Öffentlichkeit das Ergebnis des
Die News des Tages von ...
Willibald Cernko
»
Analysen des Tages.
Heute stehen die Aktien
von CAT oil, Atrium, AT&S,
voestalpine, Verbund, Telekom
Austria, OMV und Erste Group
im Fokus der Analysten. Mehr
unter http://goo.gl/RoUAHi
»
Erste Group kauft Ergänzungskapital um
347 Mio. Euro zurück.
Die Erste Group hat Ende September Ergänzungskapitalinvestoren angeboten, Papiere im
Nominale von 439,5 Mio. Euro
zurückzukaufen. 80 Prozent
haben das Angebot angenommen und verkauft. Dies gab die
Erste heute bekannt. Akzeptiert
wurde das Rückkaufangebot für
ein Nominale von 346,4 Mio.
Euro. Der gesamte Rückkauf-
preis beläuft sich - über alle
Emissionstranchen gesehen damit auf 347,07 Mio. Euro.
Mehr unter http://goo.gl/2ypSIl
»
OMV erwartet bis
2020 „flache“ Gasnachfrage. Der österreichische Öl- und Gaskonzern
OMV erwartet auch für die kommenden Jahre kein Wachstum
im kriselnden Gasgeschäft. „Wir
haben heute eine Situation, wo
der Bedarf auf einem niedrigen
Niveau stagniert und auch für
die Zukunft in Europa - zumindest in den nächsten Jahren kein erhebliches Wachstum
mehr vorgesehen wird“, sagte
OMV-Gaschef Hans-Peter Floren
am Freitag in Wien. Mehr unter
http://goo.gl/NX8o6m
»
Bawag PSK verkauft
Fondstochter an
Amundi. Die Bawag PSK
verkauft ihre Fondstochter
Bawag PSK Invest an den Vermögensverwalter Amundi. Das
Geschäft soll weiter aus Österreich betrieben werden, die
Bawag hat zugleich einen langfristigen Vertrag zum Vertrieb
der Fonds von Amundi über Internet und in den Filialen abgeschlossen. Das teilten die
beiden Unternehmen am Donnerstagabend in einer gemeinsamen Aussendung mit. Die
Bawag will sich auf das Privatkundengeschäft konzentrieren.
Amundi will sich mit dem Deal
eine starke Position am österreichischen Markt für Vermögensverwaltung schaffen, der
ein Volumen von 156 Mrd. Euro
habe. Mehr unter http://goo.gl/SML7dg
(einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)
Mittwoch
Donnerstag
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BÖRSE EXPRESS
RÜCKBLICK WOCHE 43
WIENER MARKT
ATX-Performance seit einem Jahr
‘Atemlos’ geht’s in den
Wochenschluss
Harald Fercher
[email protected]
Die Wiener Börse kannte diese Woche nur
eine Richtung: Die gegen Norden. Selbst auf
der Verliererliste der Woche finden sich
drei Gewinner. Und bis Freitagmittag geht’s
in derselben Tonart weiter.
temlos - durch die Nacht, singt der deutsche Schlagerstar Helene Fischer in einem ihrer Hits. Ein Lied, dass
auch Wiener Polizisten gefällt - das entsprechende
Video dazu ist geradezu ein Hit auf Youtube und wurde schon
mehr als drei Millionen mal angeklickt (hier:
http://bit.ly/1vXCKTN - sollten Sie wissen wollen, was aus Sicht
eines Kremser Künstler-Duos hinter dem Hit steckt, dann sollten Sie einmal hier klicken: http://bit.ly/1wtAqC0 - ;-) - ).
Atemlos - durch die Woche, war diesmal auch die Devise
am Wiener Markt. Seit nunmehr sechs Tagen kennt der Wiener Leitindex ATX nur eine Richtung - die gen Norden. Auch
heute bis Mittag bewegen sich die Kurse mehrheitlich dorthin. Nach der harten Landung, die Wiens Börsianer in der
Mitte der Vorwoche hinnehmen mussten, scheint sich der
ATX nun wie ein Phönix aus der Asche zu erheben. Bis Freitagmittag gibt es - trotz eines schwächelnden Umfeldes mit
mehrheitlich schwächeren Kursen an den europäischen
Märkten - ein Plus von 0,67%. Angeführt wird die Gewinnerliste derzeit von der Erste Bank-Aktie, die trotz oder vielleicht
auch wegen der sonntäglichen Veröffentlichung des jüngsten Banken-Stresstestes durch die EZB, 1,94% zulegen kann.
Mit einem summierten Wochenplus von mehr als sechs Prozent findet sich die Erste-Aktie auch unter den Top-10-Titeln
unseres Wochenrückblickes (siehe Tabelle rechts). Angeführt
wird diese Liste von der AT&S, die nächste Woche ihre Quartalszahlen vorlegen wird. Möglich, dass auch AT&S, wie vor
ihr schon die steirische Chipschmiede ams, die diese Woche
sehr gute Zahlen präsentiert hat, von der Nachfrage nach
Apples iPhone profitieren kann. Apropos ams: Nach der Zahlenpräsentation verlor die Aktie am Folgetag mehr als 7,5%
und liegt auf Wochensicht dennoch 3,5% im Plus.
Doch zurück nach Wien und zum heutigen Handelstag,
wo sich im ATX neben der Erste Group auch die SBO-Aktie
in Szene setzen kann. Performancemässig überboten werden die beiden ATX-Werte aktuell durch die Prime-Aktien
von Palfinger und Agrana, die bisher heute mehr als fünf
bzw. fast drei Prozent im Plus liegen.<
A
ATXPrime Index: Tops und Flops der Woche
17.10. bis 24.10.2014
Name
AT&S
Performance in %
+ 10,29
Rosenbauer
+ 7,26
Zumtobel
+ 7,11
Immofinanz
+ 6,14
Erste Group
+ 5,97
OMV
+ 5,82
SBO
+ 4,72
Österr. Post
+ 4,67
FACC
+ 4,50
Verbund
+ 4,49
Palfinger
+ 1,01
EVN
+ 0,89
Lenzing
+ 0,11
Frauenthal
+/- 0,00
conwert
- 0,52
Agrana
- 1,39
Kapsch TrafficCom
- 1,62
Warimpex
- 3,26
Wolford
- 3,81
Telekom Austria
- 6,55
Quelle: Bloomberg; Stand 24.10.2014, 12:20 Uht;
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
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BÖRSE EXPRESS
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D
D
E
beigestellt (3), dpa
B
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
STUFENZINSANLEIHE
Von 0,75 auf 2 Prozent
Zinsen in zehn Jahren
Michael J. Plos
[email protected]
Die WGZ Bank bietet derzeit eine Stufenzinsanleihe zur Zeichnung an. Pro Jahr steigt
die Verzinsung um ein achtel Prozentpunkt.
Das gilt zumindest für die ersten neun Jahre.
Dann springt der Zins um 25 Basispunkte.
ie WGZ Bank schreibt im Produktinformationsblatt:
„Erwerber der Stufenzinsanleihe haben während der
Laufzeit gegenüber der WGZ Bank AG einen Anspruch auf eine jährliche, im Zeitablauf zu bestimmten
Zinsterminen ansteigende Zinszahlung.“ Die Zinsen werden
jährlich jeweils zum 4. November eines jeden Laufzeitjahres
nachträglich ausgezahlt. Die Zinshöhe ist der Tabelle zu entnehmen. Insgesamt erstreckt sich die Laufzeit auf zehn
Jahre. Sie endet also - spätestens - im November 2024.
D
Die Kündigungsfrist. Ob die
Laufzeit tatsächlich zehn Jahre
dauert, hängt von der WGZ
Bank ab. So steht im Produktinformationsblatt geschrieben:
„Mit einer Kündigungsfrist von
Im ersten Jahr lautet die
Verzinsung 0,75%. Pro Jahr
fünf Geschäftstagen jährlich
steigt der Zinssatz aber um
zum 4. November besteht seiein Achtel Prozent.
tens der WGZ Bank AG in
jedem Jahr die Möglichkeit der Kündigung und vorzeitigen
Rückzahlung der Stufenzinsanleihe zum Nennbetrag zuzüglich der für das jeweilige Laufzeitjahr festgelegten Zins-
VERZINSUNG
Die WGZ Bank hat bei diesem Produkt ein jährliches
Kündigungsrecht.
Foto: Bloomberg
zahlung.“ Das heißt: In diesem Fall endet die Laufzeit der
Stufenzinsanleihe vorzeitig. „Kommt es nicht zu einer Kündigung und vorzeitigen Rückzahlung der Stufenzinsanleihe,
hat der Erwerber neben den jährlichen Zinszahlungen
einen Anspruch auf Rückzahlung des Nennbetrages zu 100
Prozent bei Fälligkeit am Laufzeitende.“ Das wiederum bedeutet, dass es sich hier um ein kapitalgarantiertes Produkt
handelt. Die Rückzahlung hängt entsprechend
von der Zahlungsfähigkeit der Emittentin ab.
0,75%
ZertifikateExpress
http://www.boerse-express.com/nl
Daten und Fakten. Die
ISIN
lautet
DE000WGZ7XR6.
Die
Zeichnungsfrist
läuft
noch bis zum 31. Oktober 2014. Der Nominalbetrag liegt bei 1000
Euro. Das Listing erfolgt
an der Börse Düsseldorf
(Regulierter Markt). <
Jeden Freitag
neu
<- hier anmelden
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
BÖRSE EXPRESS
6
BELOG VON BE24.AT
VON WALTER KOZUBEK
ZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT
Siemens und
Daimler-Anleihen mit bis
zu 5 Prozent Zinsen
ie der Gesamtmarkt, mussten auch die Aktien
von Siemens und Daimler im Verlauf des vergangenen Monats deutliche Kursabschläge in Kauf
nehmen. Während sich der Kursrückgang der DaimlerAktie mit acht Prozent noch als halbwegs moderat darstellte, brach der Aktienkurs des aktuell in einer massiven
Umstrukturierungsphase befindlichen Technologiekonzerns Siemens sogar um mehr als 13 Prozent ein.
Wer nach den Kursrückgängen der vergangenen Wochen von einer bald bevorstehenden Konsolidierung der
Aktienkurse der beiden deutschen Blue Chips überzeugt
ist, könnte als Alternative zum direkten Aktienkauf die Investition in die aktuell zur Zeichnung angebotenen Aktienanleihen Protect Last Minute der BNP in Erwägung
ziehen.
W
20% Sicherheitspuffer. Der
am 4. November 2014 festgestellte offizielle Schlusskurs
der Siemens-Aktie wird als Basispreis für die Anleihe fixiert.
Wird dieser Basispreis beispielsweise bei 84 Euro gebildet, wird sich ein
Nominalwert von 1000 Euro
auf (1000 : 84 = )11,90476 Siemens-Aktien beziehen. Bei 80
Prozent des Basispreises (im
konkreten Fall bei 67,2 Euro), wird sich die ausschließlich
am 20. November 15 (Bewertungstag) aktivierte Barriere
befinden.
Unabhängig davon, wie sich der Aktienkurs bis zum Bewertungstag entwickelt und wo er sich dann befinden
wird, erhalten Anleger am 26. November 15 eine Zinszahlung von 3,5 Prozent pro Jahr gutgeschrieben, der je Nominalwert von 1000 Euro einem Bruttobetrag von 36,72
Euro entsprechen wird. Der auf Jahresbasis kalkulierte
Nettoertrag der Anleihe wird bei 2,44 Prozent liegen.
„Wer nach den
Kursrückgängen
der vergangen
Wochen von
einer bald
bevorstehenden
Konsolidierung
überzeugt ist ...“
Wenn die Barriere bricht. Wird der Schlusskurs der Siemens-Aktie am 26. November 2015 auf oder unterhalb der
Die Aktien von Siemens bzw. Daimler dienen hier als Basiswerte.
Die Kursentwicklung bestimmt die Rückzahlung.
Foto: Bloomberg
Barriere gebildet, wird die Anleihe - bei einem angenommenen Basispreis von 84 Euro - durch die Lieferung von 11
Siemens-Aktien getilgt. Der Bruchstückanteil von 0,90476
Aktien wird in bar abgegolten. Die Anleihe, fällig am 26.
November 2015, ISIN: DE000PA7VFT0, kann noch bis 3.
November 2014 in einer Stückelung von 1000 Euro mit
100 Prozent gezeichnet werden.
Auch die gleich lang laufende
und identisch funktio„ ... könnte als
nierende Aktienanleihe
Alternative zum Protect Last Minute auf die
direkten
Daimler-Aktie mit ISIN:
DE000PA7TEW1, die mit
Aktienkauf die
einem Zinssatz von 5 Prozent
Investition in
pro Jahr ausgestattet ist und
Aktienanleihen
bei der sich die Barriere bei 85
Protect Last
Prozent des Basispreises befindet,
kann noch bis 3. NovemMinute in
ber 2014 in einer Stückelung
Erwägung
von 1000 Euro mit 100 Proziehen.“
zent gezeichnet werden.
ZertifikateReport-Fazit: Diese Aktienanleihen Protect
Last Minute sprechen gerade in der aktuell schwachen
Börsensituation Anleger mit der Marktmeinung an, dass
die Kurse der beiden DAX-Werte Siemens und Daimler in
etwas mehr als einem Jahr oberhalb der jeweiligen Barrieren liegen werden. <
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
7
BÖRSE EXPRESS
BELOG VON BE24.AT
VON MONIKA ROSEN
VICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATE
BANKING & BELOGGER AUF BE24.AT
Den Zeitgeist erkannt
WIE
ANSPRUCHSVOLL
SIND SIE BEI IHREM
OFFICE?
Quelle: APA/EPA
ie jüngsten US Quartalsergebnisse verdeutlichen
bei den Unternehmen zunehmend eine Zweiteilung. Es gibt Firmen, die den Zug der Zeit erkannt
– oder ihn sogar definiert – haben. Und leider auch solche, die neue Trends ein wenig verschlafen haben. Die
weniger beweglichen Unternehmen verlieren an Zuspruch und haben immer größere Probleme, mit den
Wachstumsraten ihrer (jungen) Konkurrenz mitzuhalten.
Das gilt gerade auch in der Technologie. Während
Apple davonzieht, und die enorme Nachfrage nach dem
Online Videodienst Netflix zuletzt dem Mobilnetzbetreiber Verizon zu einem Höhenflug verholfen hat, hat der
„alte“ Technologieriese IBM stark enttäuscht. Nicht anders sieht es bei Konsumwerten aus. Ausgewogene Ernährung und Gesundheitsaspekte gewinnen zunehmend
an Bedeutung, dieser Trend
wurde aber beispielsweise von
„Die weniger
Coca Cola relativ spät erkannt.
beweglichen
Der Soft Drink Riese galt lange
Unternehmen
als Nachzügler beim Thema
verlieren an
Wasser. Auch McDonald’s
kämpft mit Rückgängen, da die
Zuspruch und
junge Zielgruppe mehr gehaben immer
sunde Alternativen und Wahlgrößere
möglichkeiten verlangt.
Probleme, mit Konkurrenten wie Chipotle
Grill oder Shake Shack haben
den Wachsihr Angebot darauf ausgelegt
tumsraten
und laufen damit den klassiihrer (jungen)
schen Burgerketten immer
mehr den Rang ab. <
Konkurrenz
Der Autorin auf Twitter folgen:
mitzuhalten.“
@Monika_Rosen
WIEN NORD
D
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
8
BÖRSE EXPRESS
GASTBEITRAG
SERIE TEIL 6
In Aktien investieren für Anfänger Aktien als Altersvorsorge
Michael Gredenberg*
[email protected]
Die Schwankungen an den Aktienmärkten
schrecken viele ab, die nach einer alternativen Veranlagung fürs Alter suchen. Bleibt die
Frage, ob sich trotz Schwankungen ein Veranlagungserfolg erzielen lässt?
ine Frage die mir immer wieder gestellt wird, ist, ob
Aktien überhaupt zur Altersvorsorge geeignet sind, da
ja die Kursschwankungen sehr stark sein können und
man nie sicher sein kann wie viel man gerade haben wird,
wenn man sich sein Erspartes im Alter auszahlen lassen
möchte. An diese Fragestellung anknüpfend kommt dann
oft die Frage, ob man denn nicht sowieso schon zu alt sei
für derart riskante Investments.
Obwohl ich – wie der aufmerksame Leser sicher schon
mitbekommen hat – kein Freund davon bin in einen Index
zu investieren, habe ich als Beispiel für die Performance
eines europäischen Aktienmarktes den DAX, den deutschen
Aktienindex hergenommen.
Ich habe mich deshalb für den DAX entschieden, da es sich
hierbei um einen Performance-Index handelt, d.h. er enthält
auch die Dividendenzahlungen der Unternehmen. Bei der
Index-Berechnung werden diese Dividenden wieder in Aktien des ausschüttenden Unternehmens reinvestiert. Ein
Kursindex wie z.B. der ATX enthält keine Dividenden – er
bildet nur die Preisentwicklung der enthaltenen Aktien ab
ohne Dividenden. Ein Kursinex enthält deshalb immer nur
die halbe Wahrheit.
E
Index als Gradmesser. Generell ist ein Index als Gradmesser für den Aktienmarkt eines Landes gedacht und enthält
deshalb meistens die größten Unternehmen – ungeachtet
dessen ob es sich auch um fundamental “gute” Unternehmen handelt – und hier sind wir beim Hauptgrund wieso
ich nicht empfehle in einen Index zu investieren. Ich bin
eher für Stockpicking.
Wir nehmen ihn heute aber dennoch als Maßstab für den
Aktienmarkt.
Zuerst einmal möchte ich kurz auf zwei Charts eingehen
die, die Entwicklung des DAX darstellen. Der erste Chart
zeigt den deutschen Aktienindex DAX von 1960 bis heute
(Interessierte finden die graphische Darstellung hier:
Lässt uns das staatliche Pensionssystem im Regen stehen?
Können Aktien als Altersvorsorge dienen?
Foto: dpa/Stephanie Pilick
http://bit.ly/1uL7rHD). Deutlich zu erkennen ist in diesem
Chart die starke Volatilität in Crash-Phasen wie z.b. zwischen 2000 und 2003 sowie 2007 bis 2009. Was bei dem
langfristig angelegten Chart nicht zu erkennen ist, können
Sie im zweiten Chart nachverfolgen. Dort erkennt man, dass
es zwischen 1960 und 1970 ebenfalls zwei starke Einbrüche
gegeben hat. Der Index hat sich dabei beinahe halbiert. Im
ersten Chart sind diese Einbrüche aber nur noch als kleine
Wellen zu erkennen – kaum wahrnehmbar (Link zu den
Darstellungen der beiden Charts finden Sie oben.)
Volatilität spielt kurzfristig eine Rolle. An diesen Beispielen ist bereits deutlich zu erkennen, dass Volatilität (=
Schwankungen) in einem kurzfristigen Zeitraum eine wesentlich größere Rolle spielen, als wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet. Möglicherweise werden auch die
Einbrüche durch die Crashs im Jahr 2000 und 2008 in 30 Jahren auf den Charts kaum noch zu erkennen sein. Daraus
lässt sich folgender Schluss ziehen: Je langfristiger man bei
seinen Investitionen denkt umso geringer ist das Risiko.
Das entspricht auch dem Spruch des berühmten BörseSpekulanten Andrè Kostolany: “Kaufen Sie Aktien, nehmen
Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr
an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.”
Um das zu verdeutlichen und noch bildlicher zu veranschaulichen habe ich eine Tabelle erstellt, die Sie auf der
nächsten Seite finden. Die Tabelle 1 zeigt, was passiert wäre,
hätte man im Zeitraum 1960 – 2010 (in 5 Jahres Schritten)
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
9
BÖRSE EXPRESS
GASTBEITRAG
Tabelle 1: Renditen bei Veranlagung in den DAX (Haltedauer in Jahren)
1960
1965
1970
1975
1
29,70%
-30,96%
-24,73%
3
2,01%
4,79%
-14,28%
5
0,43%
-1,67%
10
0,71%
15
2,08%
20
0,76%
5,34%
4,07%
8,90%
13,70%
25
4,90%
4,34%
5,25%
11,63%
10,05%
30
4,14%
5,28%
8,06%
8,97%
9,20%
8,52%
35
4,97%
7,68%
6,34%
8,40%
8,87%
40
7,10%
6,23%
6,18%
8,21%
45
5,88%
6,09%
6,26%
50
5,80%
6,18%
55
5,90%
Haltedauer
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
23,78%
-0,63%
72,42%
-13,03%
38,93%
-23,56%
53,72%
-2,48%
11,83%
16,19%
16,92%
7,70%
34,00%
-16,25%
3,88%
16,45%
-2,19%
3,18%
22,59%
10,98%
4,50%
25,35%
-4,34%
10,01%
9,82%
1,55%
-2,65%
12,76%
10,98%
10,53%
13,49%
10,03%
0,24%
8,45%
-0,03%
5,31%
8,50%
10,68%
14,62%
7,55%
8,34%
2,42%
9,82%
6,92%
7,98%
8,85%
6,92%
Quelle: financeblog.at
begonnen in den DAX zu investieren. In den einzelnen Zeilen (von links nach rechts) ist die Rendite pro Jahr (auf den
gesamten Investitionszeitraum bezogen) aufgetragen bei
einer Haltedauer von 1 – 55 Jahren. (Die 55 Jahre gehen sich
natürlich nur aus wenn man bereits 1960 begonnen hat).
Man sieht bereits auf den ersten Blick, daß bei einer Haltedauer von einem Jahr (erste Zeile) die Renditen sehr stark
schwanken. Es ist also vom Glück abhängig ob man große
Gewinne oder große Verluste macht. Die Renditen schwanken von -30,96% wenn man 1965 eingestiegen ist bis zu
+72,42% bei einem Einstieg 1985.
Alles andere also als eine sichere Altersvorsorge – und der
Hauptgrund wieso die meisten Leute die sich nicht eindringlicher damit beschäftigen Aktien als Teufelszeug verachten.
Schwankungen glätten sich. Je länger die Haltedauer aber
wird, umso mehr glätten sich die Schwankungen. Dasselbe
was wir im Chart auch schon gesehen haben ist hier sehr
anschaulich zu erkennen: Bei einer Haltedauer von 10 Jahren sind bereits fast alle Renditen positiv. Einzig jemand,
der 1970 eingestiegen ist hat in dem Beispiel noch eine negative Performance.
Bei 20 Jahren Haltedauer sind alle positiv unterwegs und
die durchschnittliche Rendite liegt immerhin bei 7,2% p.a.
Mit diesem Wissen lassen sich die anfangs gestellten Fragen
leicht beantworten: Wenn man 20 Jahre oder mehr Zeit hat
für seine Altersvorsorge zu sparen, kann man getrost einen
sehr hohen Aktienanteil in diese einbeziehen. Man wird
wohl nirgends anders eine ähnlich gute Performance erzielen. Von Lebensversicherungen und Sparbüchern, etc. ganz
zu schweigen – da muss man heute schon froh sein, wenn
man 2% p.a. erreicht. Wenn man sein Geld aber in den
nächsten 5-10 Jahren wieder benötigt, sollte man den Ak-
tienanteil entsprechend geringer halten.
Selbiges gilt natürlich auch für alle anderen Anlageformen
die vermeintlich als “sicher” gelten. Auch eine Immobilie
kann z.B. starken Schwankungen unterliegen – nur daß man
diese nicht tag-täglich im Internet auf diversen Seiten nachschauen und sich verrückt machen kann. Außerdem würde
man die Immobilie wohl kaum panikartig verkaufen, nur
weil z.B. der Nachbar gerade sein Haus zum Schnäpchenpreis veräußert hat – so entstehen aber Aktienkurse: Wenn
jemand anders etwas billig verkauft gibt es einen niedrigen
Kurs.
Panikartige Verkäufe. Genau den Fehler machen aber viele
Leute die neu im Aktienmarkt sind: Täglich vor dem Bildschirm die Kurse kontrollieren und kaum gibt es einen Kursrutsch wird panikartig verkauft und das “Zeug” nie wieder
angegriffen.
Viele Anfänger sind auch gierig und glauben mit Aktien
schnell reich werden zu können. Wie man in der Tabelle
sieht können einige davon Glück haben und auch kurzfristig sehr große Gewinne machen, andere dafür aber herbe
Verluste einfahren.
Was Aktien also für Anfänger so schwierig macht ist meiner Ansicht nach auch ein sehr großer Vorteil – wenn man
ihn so sieht: Es ist ein extrem liquider Markt und es gibt sekündlich online Kurs-Updates.
Dafür kann man Aktien auch sekündlich kaufen und verkaufen – man muß nicht wie bei einer Immobilie möglicherweise Jahre auf einen Käufer warten.
Das ist allerdings nur dann ein Vorteil wenn man damit
umgehen kann ohne die Nerven zu verlieren.
Fazit. Als Fazit würde ich deshalb sagen: Aktien gehören in
jede Altersvorsorge – und wenn man noch 20 Jahre oder
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
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BÖRSE EXPRESS
GASTBEITRAG
mehr Zeit hat, dann würde ich den Aktienanteil sogar auf
100% festsetzen. Wenn man 5 – 10 Jahre hat, dann eher auf
30% – 50% und bei weniger als 5 Jahren Veranlagungshorizont würde ich es ganz bleiben lassen bzw. nur soviel investieren wie man auch als Verlust verkraften kann.
Und das Wichtigste ist natürlich, daß man sich seine Investments gut aussucht, damit man an sie glauben kann
auch wenn es einmal stark abwärts geht – und das wird passieren und es wird schlimmer werden als jemals zuvor. Noch
bei jedem Crash und bei jeder Krise mußten wir diese Erfahrung machen. Nach der Krise kommt aber die Erholung
und robuste Unternehmen meistern jede Krise.
Also keinen Index kaufen wo man nicht weiß was drinnen
ist bzw. der auch ständig seine Zusammenstellung ändert
sondern 10 – 20 Einzelfirmen die man sich genau ansieht.
Deshalb frei nach Warren Buffett: “Kaufe billig, verkaufe
nie!”
INFO ÜBER DEN AUTOR
Michael Gredenberg hat gemeinsam mit seinem Partner
Peter Augustin den 1996 gegründeten Service-Provider
„Inode“ zum zweitgrößten Anbieter von Breitband-Internet in
Österreich geführt. Nach dem
Verkauf an UPC (2006) sammelte er seine ersten Erfahrungen am Finanzmarkt bei der
Veranlagung des Verkaufserlöses. Durch die Finanzkrise erkannte er, dass man sein
Vermögen niemals anderen
Leuten anvertrauen soll ohne
sich selbst damit zu beschäfti-
BElogs
gen und die Dinge zu verstehen.
Er bekennt freimütig, dass auch
er jene typischen Fehler gemacht hat, die einem passieren
wenn man plötzlich größere
Geldsummen veranlagen muss.
In der Serie “In Aktien investieren für Anfänger” schildert Michael Gredenberg seine
persönliche Sicht der Dinge.
Seit kurzem betreibt Michael
Gredenberg einen Finanzblog,
den sie hier abrufen können:
financeblog.at
Österreichs
Börsetagebücher
http://www.be24.at
Foonds.com
Alles rund um die Geldanlage
http://www.foonds.com
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BÖRSE EXPRESS
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IMMOBILIEN
STUDIE
Die vergangenen zehn Jahre gehörten Immobilien
in der Stadt - ab nun spielt die Musik auf der Insel
Foto: APA/dpa/Marcus Brandt
ine private Insel ist das wohl größte Prestigeobjekt“,
sagt Nicholas Candy, CEO von Candy & Candy. „Dabei
ist die finanzielle Rendite nicht die wichtigste Motivation. Diese Käufer suchen den ultimativen Rückzugsort
und eine Möglichkeit, ihr Lebensumfeld selbst zu gestalten.
Für sie sind Abgeschiedenheit und Privatsphäre unschätzbare Werte.” Candy & Candy gibt gemeinsam mit Savills
World Research und Deutsche Asset & Wealth Management
den Candy GPS Report heraus. Dieser analysiert den globalen Inselimmobilienmarkt. In die Bewertung fließen nicht
nur die Immobilienpreise selbst ein, sondern auch das Volumen des UNHWI-Immobilienbesitzes (den der superreichen), die Verkehrsanbindung an Festlandmärkte, die
Kapitalquellen und Herkunftsländer der Besitzer sowie die
steuerlichen Rahmenbedingungen.
Dabei liegt Bermuda auf Platz 1 der Top-20 Inseln der
Welt für sehr vermögende Immobilienanleger. Auf der Insel
mit der höchsten Konzentration von Immobilien im
UNHWI-Besitz außerhalb der USA, kostet eine typische Immobilie mit vier Schlafzimmern inzwischen mehr als 4 Millionen US-Dollar.
Auf den ersten fünf Plätzen im Ranking finden sich karibische Inseln wie die Bahamas, die britischen Virgin Islands
und Antigua. Sie alle profitieren von der Nähe zur riesigen
Volkswirtschaft USA mit ihren günstigen Bedingungen für
das Entstehen großer Vermögen, dem angenehmen Klima
E
und den vorteilhaften Geschäftsbedingungen. Europas sicherer Hafen, die Channel Islands, finden sich ebenfalls
unter den Top-5. Hier haben sich die Immobilienpreise über
die globale Wirtschaftskrise hinweg stabil gezeigt.
Die vergangenen zehn Jahre waren das Jahrzehnt der Investitionen in erstklassige städtische Immobilien. In den
kommenden zehn Jahren werden wir ein zunehmendes Interesse an Inselimmobilien und dem Insel-Lifestyle sehen“,
sagte Yolande Barnes, Director, Savills World Research. „Für
die Reichen der Welt sind die exklusivsten und seltensten
Besitztümer das Maß aller Dinge – die Inselimmobilie als
perfekte Ergänzung zum Luxusapartment in der gefragten
Metropole.“
„Die globale UHNW-Population wird bis 2018 voraussichtlich um 22% anwachsen. Das wird die Nachfrage nach
alternativen Immobilien anheizen. Besonders starke Wachstumsimpulse werden dabei von Asien ausgehen, wo die Vermögen am schnellsten steigen“, sagt Yolande Barnes. „Aber
auch das untere Ende des Luxusinselmarktes wird sich explosiv entwickeln, da sich zunehmend junges Geld in exklusive Immobilien und Resorts auf den begehrtesten Inseln
der Welt einkauft. Diese Dynamik wird auch die Nachfrage
am oberen Ende des Marktes antreiben. Auf der Suche nach
dem ultimativen Abenteuer suchen die Superreichen dieser
Welt nach den größten Raritäten und zahlen für den Seltenheitswert bereitwillig hohe Aufschläge.“ >red<
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BÖRSE EXPRESS
EDITORIAL
VON HARALD FERCHER
[email protected]
“Social Proof”- warum wir
handeln, wie wir handeln
ennen Sie den “Endowment-Effekt”? Oder vielleicht
den “Outcome Bias”? Oder aber den “Authority Bias”?
Nein! Aber den “Availability Bias” kennen Sie sicher?
Auch nicht, wie wär’s dann mit der “Incentive-Superresponse Tendenz”? Da fällt mir eine Geschichte ein: “Der Investor Charlie
Munger besuchte ein Geschäft für Fischereizubehör. Plötzlich blieb er vor einem Gestell stehen, nahm einen auffällig
glitzernden Plastikköder in die Hand und fragte den Ladenbesitzer: “Sag mal, stehen Fische wirklich auf solches
Zeug?” Der lächelte: “Charlie, wir verkaufen nicht an Fische.”
Ok, ich geb’s ja, zu diese Story stammt nicht von mir, sondern aus dem Buch “Die Kunst des klaren Denkens - 52
Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen” von Rolf Dobelli. Dort finden Sie auch die Erklärung all der schönen
Fachbegriffe, die ich Ihnen gerade vor die Nase geknallt
habe.
Warum ich Ihnen das erzähle? Ganz einfach, weil viele
dieser 52 Denkfehler unmittelbar und direkt auf unser tägliches Leben oder unsere Herangehensweise beim Anlegen
von Geld durchschlagen. Nehmen Sie etwa die “IncentiveSuperresponse-Tendenz”, oder zu deutsch in etwa die “Anreizsensitivität”. Sie beschreibt nichts anderes als den
banalen Effekt, dass Menschen auf Anreizsysteme reagieren. Das Problem dahinter: Zahlreiche dieser Anreizsysteme
sind so gestrickt, dass sich Absicht und Anreiz nicht miteinander decken. Dobelli nennt als Beispiel für schlechte Anreizsysteme, die an der Absicht vorbei schießen oder diese
gar pervertieren, den Sachbearbeiter einer Bank, der pro
abgeschlossenen Kreditvertrag bezahlt wird. Er wird ein miserables Kreditportfolio anhäufen. Auch ein Anlageberater
wird Ihnen hundertprozentig jenes Produkt verkaufen, mit
dem er die höchste Provison erzielt.
Deshalb bleibt uns im Grunde gar nichts anderes über, als
uns selbst mit dem Thema Anlage zu beschäftigen und uns
eine eigene Meinung zu bilden. Dabei sollten wir tunlichst
jene 52 Denkfehler vermeiden, die Dobelli in kurzen, amüsant zu lesenden Beispielen in seinem Buch beschreibt.
Einer davon nennt sich “Social Proof”. Das ist jenes Übel,
das hinter jeder Blase und hinter jeder Panik an den Börsen
steckt. Im Grunde geht es darum, dass wir instinktiv dazu
neigen unser Verhalten an das Verhalten anderer Menschen
anzupassen, weil wir davon ausgehen, dass wir uns richtig
verhalten, wenn wir uns wie die anderen verhalten. Warum
das so ist? Ganz einfach es liegt an unserer evolutionären
Vergangenheit. Noch einmal ein kleines Beispiel aus Dobellis Buch: “Angenommen, Sie sind vor 50.000 Jahren mit
K
Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Unser Verhalten
beim Investieren gleicht nicht selten dem Verhalten von
Urzeitmenschen.
Foto: dpa/A2070 Rolf Haid
ihren Jäger- und Sammlerfreunden in der Serengeti unterwegs, und plötzlich rennen Ihre Kameraden davon. Was tun
Sie? Bleiben Sie stehen, kratzen sich die Stirn und überlegen, ob das was Sie sehen, nun wirklich ein Löwe ist oder
vielleicht nicht doch ein harmloses Tier, das nur wie ein
Löwe aussieht? Nein, Sie spurten Ihren Freunden hinterher,
so schnell Sie können. Reflektieren können Sie nachher wenn Sie in Sicherheit sind.” Erinnert ein wenig an die
Panik, die in der vergangenen Woche an den Börsen um
sich griff und sich diese Woche schon wieder großteils ins
Gegenteil verkehrt hat, oder?
Fakt ist, dass wir uns vielleicht öfter einmal zurücklehnen und Gedanken darüber machen sollten, warum wir ein
bestimmtes Investment getätigt haben. Kommen wir dabei
zum Schluss, dass wir es getan haben, weil wir uns von
einer bestimmten Aktie auf einen bestimmten Zeitraum betrachtet eine gute Rendite versprochen haben, so besteht
kein Grund diese in Panik sofort wieder abzustossen “nur”
weil “alle” an den Märkten in die eine Richtung laufen. Allerdings sollten sie dabei auch wieder nicht dem Fehler der
“Sunk Cost Fallacy” unterliegen... - Das ist jetzt aber schon
wieder eine andere Geschichte.
Sie sehen schon, dass Buch bringt einen wirklich zum
Nachdenken und sorgt auch für das eine oder andere
Schmunzeln. Am besten Sie bestellen, dass Buch gleich mit
einem der Amazon-Gutscheine, den Sie erhalten, wenn Sie
hier klicken http://bit.ly/15yw417. Dazu gibt’s dann auch
noch das tägliche Börse Express PDF für ein Jahr inklusive
dem wöchentlichen be INVESTOR ;-).
Mir bleibt jetzt nur noch Ihnen viel Spaß bei der Lektüre
unserer neuen Ausgabe zu wünschen.
P.S.: “Die Kunst des klaren Denkens” von Ralf Dobelli ist unter anderem als Taschenbuch im dtv-Verlag erschienen.
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BÖRSE EXPRESS
CAFE BE - US-AKTIEN - TEIL 1
ROUNDTABLE
„Die beste Wette sind derzeit die USA“
Zu Gast im Cafe BE - v.l.n.r: Philipp Baar-Baarenfels (Director Austria, AXA IM), Harald Egger (Leiter Aktienfonds-Management,
Erste Sparinvest), Monika Rosen (Vice President und Head of Research, Private Banking Division Bank Austria), Heiko Geiger
(Head of Public Distribution, Vontobel).R
Foto: BEX / Elke Mayr
Diskussionsleitung: Robert Gillinger
Fotos: Elke Mayr
Wie geht’s weiter am größten aller Aktienmärkte - den USA? Darüber diskutieren die
Experten von AXA IM, Bank Austria Private
Banking, der Erste Sparinvest sowie dem
Zertifikatearm von Vontobel.
CAFE BE: Als Europäer blickt man derzeit ein bisschen neidvoll in
die USA. Dort liegt der Aktienmarkt YTD inklusive FX-Entwicklung
doch im Plus, während Europa klar in Minus liegt. Woraus ergibt sich
diese Diskrepanz – ist es einzig die jeweils unterschiedliche Konjunkturentwicklung?
PHILIPP BAAR-BAARENFELS. Ich sage nur 'Safe Haven'.
MONIKA ROSEN: Die Amerikaner werden noch immer als
jene wahrgenommen, die in der Krise am schnellsten und
entschlossensten reagiert haben -, man traut ihnen da mehr
zu. Dazu kommt die aktuelle Dollar-Stärke, was in den Performancezahlen mitspielt. Denn in der Heimatwährung wäre
der Unterschied zu Europa nicht so groß – derzeit wird die
Performance über den Dollar gemacht, das gilt auch für die
Emerging Markets.
HARALD EGGER: Die Gewinne in den USA sind in den vergangenen zwölf Monaten um rund sieben Prozent gestiegen,
während sie in Europa um fünf Prozent gefallen sind. Das ist
doch eine Diskrepanz und daher halten wir Europa für überund die USA für fair bewertet: Ins
Jahr ging Europa noch mit einer Erwartungshaltung von rund zehn
Prozent Plus bei der Gewinnentwicklung, was sich dann durch die
schwache Wirtschaftsentwicklung
nicht realisiert hat.
CAFE BE
CAFE BE: Die Diskrepanz in der Gewinnentwicklung kommt woher?
EGGER: Mit Sicherheit läuft die
Wirtschaft in den USA besser als in Europa.
HEIKO GEIGER: Es ist eine makroökonomische Entkoppelung, die sich angefangen von den Einkaufsmanagerindizes
bis hin zu den Arbeitslosenzahlen zeigt. Und wenn man sich
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BÖRSE EXPRESS
CAFE BE - US-AKTIEN - TEIL 1
„Zumindest von
nun an ist das
Chance/Risiko-Verhältnis bei Aktien
sicher besser als bei
Anleihen.“
Monika Rosen
(Private Banking Bank Austria)
dann noch das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Märkte ansieht,
sind die USA auch noch preiswerter als Europa.
Die USA haben ein Wachstum von rund 3 Prozent, während wir in Europa 1,x haben. Man muss aber auch sagen,
dass sich die drei Prozent der USA zwar gut anhören, á la
longue ist das für die US-Wirtschaft aber zu wenig, um so
richtig durchzustarten.
Als weitere Erklärung, für die Diskrepanz in der Kursentwicklung der Märkte, müssen wir nur auf jene Sektoren
sehen, die heuer gut gegangen sind: Gesundheit und Technologie – da kann Europa nicht Paroli bieten.
ROSEN: Das sind auch jene Sektoren, die die stärksten Auftritte bei den IPOs hatten.
BAAR-BAARENFELS: Erstens: Wir müssen davon ausgehen,
dass es auf der Welt aktuell kein frisches Geld gibt – außer bei
den Nationalbanken. Zweitens: Wer Geld hat, ist investiert. Es
ist aber nicht mehr lustig, mit zwei oder gar noch weniger
Prozent am Anleihenmarkt investiert zu sein. Dieser Investor wird seine Anlagestrategie adaptieren. Im Vergleich dazu
etwa liegt die Dividendenrendite am Aktienmarkt wenigstens
bei 3,3 Prozent. Es ist aber auch so, dass der Bondinvestor
nicht unbedingt zum All-time-High in den Aktienmarkt umsteigt, welches ja nicht so lange zurückliegt. Eigentlich hoffe
ich, dass der Markt noch zehn Prozent nach unten geht, dann
sehe ich eindeutige Kaufsignale. Es gibt große, wirklich große
Kundenportfolios, die derzeit nur auf so eine Gelegenheit
warten, um in den Markt zu gehen.
GEIGER: Was bei US-Aktien dazu kommt ist, die Währungskomponente – man kann den US-Dollar spielen. Wer da investiert war, hat ordentlich verdient. Und als der S&P bei
2000/2030 Punkten stand, wurde Kasse gemacht. Nicht wenige haben dann Reverse Bonus-Zertifikate gekauft.
CAFE BE: Vorhin wurde der Safe Haven-Status erwähnt. Ist das wirklich noch begründbar? Wenn ich mir die Verschuldungszahlen der USA
ansehe doch eher nicht ...
BAAR-BAARENFELS: Solange der Dollar diese Dominanz hat und der Euro nicht diese Akzeptanz hat, wird das so bleiben.
Wir dürfen nicht vergessen, dass der größte Markt auch der
liquideste Markt ist. Und wir vergessen auch gern, dass jene
Unternehmen, die erfolgreich sind, leider zum Großteil nicht
in Europa notieren, sondern ihren Sitz in den USA haben.
CAFE BE: Kurzfristig betrachtet, nachdem die Kurse zuletzt nach
unten gingen und von S&P über Nikkei bis hin zum DAX allesamt unter
die 200-Tagelinie gefallen sind – würden Sie eher noch zuwarten, oder
schon einsteigen. Und Sie Herr Geiger erwähnten zuvor den Schwenk
gen Reverse-Zertifikaten: Sieht man im Zertifikatebereich, dass sich die
Kunden bereits eher abgesichert haben?
GEIGER: Ja, Puts auf den Index oder auf Einzelaktien werden
durchaus gespielt. Und die zuvor angesprochenen Reverse
Bonus-Zertifikate. Das gilt sowohl bei den Institutionellen,
wie auch für die Privatanleger.
BAAR-BAARENFELS: Bei den Geldflüssen unserer Gruppe
sehen wir seit dem Sommer einen großen Schwenk aus dem
High Yield-Bereich in Liquidität oder Staatsanleihen. Wir ersticken vor Liquidität. Im High Yield-Bereich wurde gut verdient und nun Kasse gemacht. Das Geld wartet jetzt auf der
Seitenlinie darauf, was der Markt macht. Dieses Abwarten
könnte durchaus noch länger dauern. Die Alternative, da bin
ich überzeugt, kann nur der Aktienmarkt sein. Nur dort kann
man noch Geld verdienen.
ROSEN: Zumindest von nun an ist das Chance/Risiko-Verhältnis bei Aktien sicher besser als bei Anleihen.
EGGER: Ich sehe diese angesprochene Entwicklung ein wenig
auch bei unseren gemischten Fonds. Dort wurde nicht zuletzt
auf der Anleihenseite sehr gut verdient – und nun wurde 30
bis 40 Prozent Cash aufgebaut. YTD liegen die Fonds mit etwa
acht Prozent im Plus, das ist das Doppelte von dem, was erwartet wurde. Da wird jetzt einmal Risiko herausgenommen
und der Gewinn fixiert.
GEIGER: Wenn wir uns den S&P im Anschluss an das Ende
„Eigentlich hoffe
ich, dass der Markt
noch zehn Prozent
nach unten geht,
dann sehe ich
eindeutige
Kaufsignale.“
Philipp Baar-Baarenfels
(AXA IM)
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BÖRSE EXPRESS
CAFE BE - US-AKTIEN - TEIL 1
„Wir halten Europa
für über- und die
USA für fair
bewertet.“
Harald Egger
(Erste Sparinvest)
der jeweiligen QE-Maßnahmen der Fed ansehen, sehen wir
danach jeweils eine scharfe Korrektur. Nun sind wir wieder
soweit. Wann genau so eine Korrektur abgeschlossen ist,
kann man nie sagen. Wir sehen aber, dass bei tieferen Kursen
immer wieder Geld in den Markt kommt und gekauft wird.
EGGER: Interessant ist heuer die Heftigkeit, mit der Umschichtungen in Branchen stattfinden. Anfang des Jahres
hieß es raus aus Momentum-Aktien. Dann haben Versorger
und Dividendenpapiere gut performt. Da haben Techtitel
20/30 Prozent korrigiert, dann ging’s wieder scharf nach
oben. Derzeit gibt es wieder einen Favoritenwechsel, nachdem etwa Öltitel gut gelaufen sind.
CAFE BE: Viele Anleger treffen die jüngsten Kursrückgänge aber
wahrscheinlich ohnehin nicht – der wirklich breite Einstieg ist ja eigentlich nie erfolgt ...
ROSEN: Es ist die bestgehasste Rally aller Zeiten.
BAAR-BAARENFELS: Vor allem der Privatanleger konsumiert
lieber, als zu investieren. Oder zahlt im Niedrigzinsumfeld
Kredite zurück. Was eigentlich völlig unlogisch ist, dass wir
bei sinkenden Zinsen in Deutschland oder Österreich ein sinkendes Kreditvolumen haben. Viel spielt da glaube ich die
Angst um den Job mit.
ROSEN: Diesen Faktor darf man nicht unterschätzen. Denn es
geht beim Konsumverhalten, so traurig das ist, nicht um die
sagen wir zehn Prozent die keinen Job haben, es geht um die
90 Prozent die fürchten ihren zu verlieren.
GEIGER: Das Deleveraging sehen wir auch auf der Unternehmensseite, wo die USA inklusive Bankensektor eigentlich
ziemlich durch sind, während wir Europäer eher noch mitten
drinnen stecken.
BAAR-BAARENFELS: In den USA ist das System anscheinend
wesentlich agiler. In Europa dachte man die Krise aussitzen
zu können und haben jetzt mit der Ukraine wieder einen
Weckruf erhalten: Wir können die Krise nicht aussitzen. Wir
müssen die Banken in Europa restrukturieren. Wenn ich ei-
nige Jahre über meine Verhältnisse gelebt habe, muss ich ein
paar Jahre brutal sparen, anders wird es nicht gehen.
ROSEN: Alles was ich zuletzt gehört habe, bestätigt mich in
der Annahme, dass die USA derzeit die beste Wahl sind: Wir
in Europa haben mehr Probleme als die USA, die wiederum
den größten und liquidesten Markt haben. Sie haben die
Weltleitwährung und innerhalb der großen Industriestaaten
die größten Wachstumsraten in der Wirtschaft.
Was auch gern unterschätzt wird, ist der Einfluss der geografischen Isolierung der USA. Damit sind sie zu wesentlich
weniger Kompromissen genötigt, da es nur wenige direkte
Nachbarn gibt. Wenn jetzt mit dem Shale-Öl auch noch die
Ölimportabhängigkeit reduLESEN SIE
ziert wird, ist nochmals eine
Teil 2: Die Empfehlungen Achillesferse weg.
was sonst noch für die USA
Risken gibt es überall, aber
spricht - u.v.m unter
die beste Wette sind derzeit die
http://goo.gl/yyGhBE
USA.
EGGER: Die USA haben auch
WEITERE FOTOS
viel geringere Arbeitskosten.
finde Sie unter
GEIGER: Daher ziehen viele Unhttp://goo.gl/c54d0j
ternehmen auch wieder aus
China zurück, direkt in die USA
oder nach Mexiko, den Vorhof zu den USA.
BAAR-BAARENFELS: Am Beispiel der voestalpine sieht man
einen weiteren Unterschied zwischen den USA und Europa.
Mitentscheidend für das Großinvestment der voestalpine in
den USA war, dass das Unternehmen dort hofiert wurde: Ein
Fünftel der Investition gibt es über 20 Jahre zurück – in Österreich hätte es keine Unterstützung gegeben. Dazu gibt es in
den USA billige Arbeitskräfte, billige Energie und im Süden
schwache Gewerkschaften. Und geringere bürokratische Auflagen. Durch die gestiegenen Arbeitskosten in China, unter
Einrechnung der Kosten für den Transport, ist der Unterschied zu den USA von früher 30/40 Prozent mittlerweile auf
Null gesunken. <
„Wann genau so
eine Korrektur
abgeschlossen ist,
kann man nie
sagen. Wir sehen
aber, dass bei tieferen Kursen immer
wieder Geld in den
Markt kommt und
gekauft wird.“
Heiko Geiger
(Vontobel)
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BÖRSE EXPRESS
KGV-CHECK
VERGLEICH
Shiller KGV: 50 Konsumgüterriesen
aus drei Kontinenten im Vergleich
Harald Fercher
[email protected]
Die Verbraucherlaune in den USA steigt wieder, davon sollten nicht zuletzt die Konsumgüterriesen dieser Welt profitieren. Die 50
größten Konzerne dieser Erde im Langfristvergleich.
ehäbig, langweilig und ohne Fantasie - für Zocker sind
die Konsumgüterriesen dieser Welt wahrlich kein Reizthema - für langfristig orientierte Investoren hingegen
sehr wohl. Das zeigt ein simpler Vergleich: In den vergangenen 24 Jahren - zwischen 1990 und 2013 - hat der S&P Consumer Stables Index einen Total Return (inkl. Dividenden,
kumuliert) von satten 1112,96% eingespielt, beim S&P 500
waren es 750,76%
Betrachtet man nur die Performance (also ohne Dividenden) der beiden Indizes in den einzelnen Jahren 1990 bis
2014, so zeigt sich, dass die Konumgüter-Aktien weitaus stabiler liefen als der Gesamtmarkt. Beispiel 2008: Der gesamte
S&P 500 verliert in diesem Jahr mehr als 38%,
TOTAL RETURN
der Consumer Stables
Index „lediglich“ 17,66%
(siehe Tabelle rechts). Übrigens für beide Indizes
der schlimmste Verlust in
erzielte der S&P Consumer Stables
den vergangenen 24 Jahin den vergangenen 24 Jahren
(1990 - 2013)
ren.
Auch ohne Einberechnung der Dividenden erwirtschaftete
der Consumer Stables im Schnitt der vergangenen 24 Jahren
eine etwas bessere Performance als der Gesamtmarkt (9,43
vs. 8,79%). Heuer liegt er performancemässig ebenfalls voran
(5,43 vs. 3,01%).
Positiv für Konsumgüteraktien könnte sich zudem eine
Meldung auswirken, die erst vergangene Woche für Schlagzeilen sorgte. Demnach stieg das Vertrauen der US-Konsumenten wieder auf ein Sieben-Jahres-Hoch (siehe hier:
http://bit.ly/1yeGxeI). Ein KGV-Langfristvergleich zeigt allerdings, dass die Aktien von zahlreichen der 50 größten Konsumgüterfirmen aktuell bereits über dem Medianwert der
vergangenen zehn Jahre notieren. Trotzdem bieten einige
vom KGV her betrachtet noch Platz, wie etwa LVMH....<
B
1113 %
Konsumlaune in den USA steigt auf höchstes Niveau seit
sieben Jahren.
Foto: APA/EPA/MICHAEL REYNOLDS
S&P Consumer Stables vs. S&P 500
Jahr
S&P Consumer
Performance in %
S&P 500
Perf. in %
2013
202
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
22,68
7,52
10,53
10,67
11,21
-17,66
11,60
11,76
1,34
6,04
9,23
29,60
13,41
0,00
12,78
23,45
-38,49
3,53
13,62
3,00
8,99
26,38
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
Schnitt
-6,31
-8,30
14,47
-16,58
13,88
30,52
23,18
36,22
6,80
-6,27
3,03
38,39
12,40
9,43
-23,37
-13,04
-10,14
19,53
26,67
31,01
20,26
34,11
-1,54
7,06
4,46
26,31
-6,56
8,79
Quelle: Bloomberg; Stand 21.10.2014
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BÖRSE EXPRESS
KGV-CHECK
Konsumgüterriesen im Langzeit-Vergleich
Umsatzranking
Name
Umsatz 2013
in Mio. Euro
Marktkapitalisierung
in Mio. Euro
178.635,43
Differenz KGV(e)
zu Median in %1
KGV 10 J
Median2
KGV 10 J.
Durchschnitt2
KGV (e)
akt. Jahr3
KGV (e)
KGV (e)
akt. Jahr+1 akt. Jahr+2
3,54
18,90
19,08
19,57
18,05
16,69
1
NESTLE
75.064,67
2
ARCHER-DANIELS-MIDLAND
67.634,37
22.917,30
15,34
13,17
13,21
15,19
12,83
12,26
3
PROCTER & GAMBLE
61.234,94
178.237,54
3,09
18,54
18,62
19,11
17,71
16,36
4
JOHNSON & JOHNSON
53.724,17
218.777,36
9,29
15,24
15,79
16,66
16,01
14,83
5
PEPSICO
50.034,93
109.483,49
7,14
18,99
19,14
20,35
19,04
17,71
6
UNILEVER
49.797,00
91.469,28
3,07
18,11
17,05
18,66
17,11
15,95
7
BUNGE
46.202,46
9.402,40
6,32
12,94
13,27
13,76
11,42
10,73
8
COCA-COLA
35.287,30
148.472,50
8,80
19,27
19,69
20,96
19,76
18,42
9
ANHEUSER-BUSCH INBEV.
32.531,59
134.014,82
7,52
18,56
18,74
19,95
18,32
16,56
10
LVMH MOET HENNESSY L
29.149,00
64.030,77
-9,31
20,16
21,44
18,28
16,28
14,71
11
MONDELEZ INT.
26.584,85
43.422,60
12,41
17,51
18,15
19,68
17,44
15,26
12
TYSON FOODS
26.206,56
10.547,10
-21,17
17,19
16,37
13,55
11,56
11,40
13
PHILIP MORRIS INT.
23.510,56
106.190,22
12,97
15,14
7,50
17,11
16,61
15,27
14
L’OREAL
22.976,60
67.366,14
3,23
21,82
20,62
22,53
20,13
18,61
15
DANONE
21.298,00
32.363,42
-4,65
19,69
23,43
18,78
16,90
15,16
16
HEINEKEN
19.203,00
32.728,47
22,41
15,40
19,80
18,85
16,74
15,12
17
BRITISH AMERICAN TOBACCO
17.975,22
80.171,92
2,04
15,73
16,66
16,05
14,83
13,63
18
JAPAN TOBACCO
17.887,80
49.708,59
-12,92
20,03
18,98
17,44
12,96
11,94
19
KIRIN HOLDINGS
17.426,92
9.449,47
-5,16
26,65
40,73
25,28
20,59
18,70
20
IMPERIAL TOBACCO G.
17.362,96
30.570,15
-26,17
16,79
20,45
12,39
11,95
11,22
21
HENKEL AG & CO KGAA
16.355,00
31.293,17
2,82
15,69
18,15
16,13
14,78
13,57
22
KIMBERLY-CLARK
15.930,27
31.590,98
10,94
16,06
15,96
17,82
16,62
15,56
23
KRAFT FOODS G.
13.724,86
25.954,88
25,77
14,08
1,41
17,71
16,33
15,42
24
ALTRIA GROUP
13.302,59
71.998,51
31,77
13,72
14,28
18,08
16,80
15,80
25
ASAHI GROUP HOLDINGS
13.250,28
11.014,34
15,93
17,10
17,46
19,83
17,39
15,95
26
GENERAL MILLS
13.247,16
23.568,25
0,22
16,76
16,36
16,80
15,76
14,88
27
COLGATE-PALMOLIVE
13.119,58
46.094,00
10,60
19,90
19,86
22,01
20,26
18,50
28
CONAGRA FOODS
13.093,59
11.384,77
-23,28
19,78
21,46
15,18
14,27
13,25
29
SABMILLER
12.466,12
67.748,56
8,16
19,37
18,86
20,95
19,02
17,42
30
DIAGEO
12.294,27
55.491,29
9,29
16,46
17,19
17,99
16,77
15,42
31
RECKITT BENCKISER G.
11.829,96
45.632,80
8,97
17,57
18,40
19,15
18,45
17,43
32
KELLOGG
11.143,82
17.392,23
-15,94
18,78
17,98
15,78
15,11
14,21
33
BRF
10.699,80
16.505,74
2,60
27,58
53,09
28,30
19,93
16,46
34
GRUPO BIMBO SAB
10.395,55
10.480,57
72,28
17,53
23,79
30,20
23,53
19,94
35
KAO CORP
10.166,03
15.307,71
14,76
22,61
22,70
25,95
22,78
19,33
36
CARLSBERG
8.923,59
10.540,38
-16,84
16,79
16,86
13,97
12,56
11,18
37
NH FOODS
8.363,82
3.552,63
-29,61
26,22
87,40
18,46
17,79
16,78
38
TINGYI (CAYMAN ISLN) HLDG.
8.240,03
10.959,17
-21,47
35,00
31,40
27,49
22,53
19,85
39
ESTEE LAUDER COMP.
8.086,42
21.793,82
17,75
20,72
22,62
24,40
20,44
17,99
40
PERNOD RICARD
7.945,00
22.680,28
-1,68
17,58
17,67
17,28
15,78
14,28
41
AVON PRODUCTS
7.497,44
3.918,66
-16,83
17,64
18,20
14,67
12,59
10,81
42
YAMAZAKI BAKING
7.484,37
2.216,79
-11,69
31,37
33,31
27,71
27,16
25,04
43
DEAN FOODS
6.790,49
1.029,54
-
19,27
18,37
neg.
16,54
13,18
Quelle: Bloomberg; Stand 21.10.2014 11.00 Uhr; Rest auf 50 umsatzgrößte Konzerne sind Privatunternehmen; 1: Differenz zwischen dem KGV-Medianwert der vergangenen 10 Jahre und der aktuellen KGV-Prognose in Prozent, minus bedeutet, dass akt. KGV unter dem Medianwert der verg. 10 J. liegt; 2. bezogen auf die Jahre 2004
bis 2013; 3: aktuelles Geschäftsjahr ist meist 2014, aktuelles Jahr+1 ist dann 2015....
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
19
BÖRSE EXPRESS
Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sie stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung
zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzmarktinstrumenten oder Veranlagungen dar. Ein dem Kapitalmarktgesetz entsprechender und von der Finanzmarktaufsichtsbehörde gebilligter Prospekt (samt allfälliger ändernder oder ergänzender Angaben) ist bei der Österreichische Kontrollbank AG als Meldestelle hinterlegt und auf der Website der Raiffeisen
Centrobank AG (www.rcb.at/Wertpapierprospekte) abrufbar.
Weitere Hinweise – siehe Prospekt. Stand: Oktober 2014
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
20
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
HELMUT HARDT
„Rechne damit, eine freie Wohnung mit einem
Aufschlag von 40 Prozent verkaufen zu können“
Robert Gillinger
[email protected]
4% Fixverzinsung und 3% an möglicher Gewinnbeteiligung - Helmut Hardt, Vorstand
der Wiener Privatbank, spricht über die
neue ‘Wiener Stadthäuser Anleihe’. Wo
diese Gewinnbeteiligung herkommen soll
und wie’s um die Wiener Preisblase steht.
Börse Express: In der Presseaussendung steht, „der Investitionsfokus
liegt auf Eigentumswohnungen in hochwertigen und entwicklungsfähigen Wiener Stadthäusern.“ Sind damit alte Wiener Zinshäuser gemeint, also klassische Altbauten, oder ist das Spektrum breiter
gesteckt?
HELMUT HARDT: Großteils handelt es sich um klassische
Altbauten bzw. Zinshäuser, bei vereinzelten Objekten ist
das Spektrum breiter gesteckt. Und: zumeist handelt es sich
um bereits sanierte Objekte ohne Instandhaltungsrückstau.
Was ich auch extra erwähnen
„Das spannende möchte: An sich handelt es
sich vor allem um Wohnunan diesem
gen und eben nicht komplette
Portfolio ist der
Häuser mit Flächen wie Lager
große Stand an
etc., die man da eigentlich gar
nicht dabei haben möchte - eiAltmietern - da
gentlich ist es ist ein Wiener
rechnen wir
Wohnungsportfolio.
konservativ mit
sieben Prozent
pro Jahr an frei
werdenden
Wohnungen.“
Sie schreiben auch von einem attraktiven Nettoeinstandspreis von
1898 Euro per m2, was ein attraktives Entwickungspotenzial ergebe.
Heißt, die Immobilien sind bereits
im Besitz des Emittenten? Gab es da
eine Fremdvorfinanzierung, oder werden die Objekte zu diesem Preis
nun vom Emittenten übernommen?
Zum Teil wurde bereits angekauft, auf den Rest gibt es Optionen, die wir abrufen können. All das erfolgte über eine
klassische Bankfinanzierung - und die Gesellschaft wurde
mit zwei Millionen Euro an Eigenkapital ausgestattet.
Gibt es die Immobilien auch mit Adresse etwa auf der Homepage?
Auf der Homepage sind die Adressen auszugsweise im Folder dargestellt. (Anm. siehe unter http://goo.gl/YQgup0)
Wie kann ich mir das Ganze vorstellen? Eine Immobilie wird an-
Helmut Hardt
Foto: beigestellt
gekauft, anschließend renoviert und dann verkauft?
In etwa ja. Bei einem Teil gibt es bereits einen Leerstand,
hier kann man sofort verkaufen - das Portfolio hat eine Leerstandsrate von etwas mehr als neun Prozent. Dann setzen
wir auf die Drehung, dass Wohnungen zum Beispiel durch
Umzug oder etwa die Übersiedlung in ein Altersheim frei
werden.
Bei so einem Verkauf rechnen Sie mit welchen Aufschlägen - und gibt
es statistisch eine Zahl, wie so eine Drehung der Mieter in so einem
Wiener Althaus ist?
Wir rechnen damit, eine freie Wohnung mit einem konservativ gerechneten Aufschlag von 40 Prozent verkaufen
zu können, was nicht zuletzt an unseren günstigen Einstandspreisen liegt ...
... Sanierungskosten sind da abzuziehen?
Die sind in dieser Rechnung ein Durchgangsposten, die
aufgeschlagen werden.
Zur Drehung: Das Spannende an diesem Portfolio ist der
große Stand an Altmietern - da rechnen wir konservativ mit
sieben Prozent pro Jahr an frei werdenden Wohnungen.
Summa summarum: Von wie vielen Wohneinheiten sprechen wir, die
mit sagen wir sechs Millionen Euro an Emissionsvolumen bedient
werden können?
In einem ersten Schritt von rund 200 Stück.
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
21
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW
Sie sprechen von 4% Fixkupon und möglichen drei Prozent aus einer
Gewinnbeteiligung. Erfolgt so eine Gewinnbeteiligung anhand des
Jahresabschlusses des Emittenten, auf Gesamt- oder Einzelprojektbasis?
In der emittierenden GmbH gibt es natürlich Jahr für Jahr
einen Jahresabschluss. Wenn dieser einen Gewinn ausweist,
wird den Anleihegläubigern entsprechend zugewiesen.
Ab wann kann man mit einer Gewinnbeteiligung rechnen - zwischen
Ankauf und Wiederverkauf vergehen ja sicher ein paar Jahre ...
Da hilft natürlich der bereits bestehende Leerstand. Wir
rechnen damit, dass spätestens im zweiten/dritten Jahr ausgeschüttet wird.
WIE
ANSPRUCHSVOLL
SIND SIE BEI IHREM
OFFICE?
Die Anleihe ist nachrangig. Heißt, es gibt keine Grundbucheintragung für die Anleihezeichner. Warum haben Sie auf diesen möglichen
Schritt verzichtet?
Nein, es gibt keine Grundbucheintragung, aber einen geprüften Kapitalmarktprospekt der FMA. Wir gingen diesen
Weg, um den Anleihezeichnern diese Rendite bieten zu können. Diese kommt nicht zuletzt über das Leveraging mittels
Hypothekarfinanzierung von Banken. Im Schnitt haben wir
da eine Verzinsung von rund 2,75 Prozent, dafür steht die
Bank im ersten Rang im Grundbuch - und der Anleihegläubiger ist nachranging, hat aber ein Immobilienportfolio und
die zwei Millionen an Eigenkapital als ‘Sicherheit’. Und
einen in diesem Zinsumfeld attraktiven Kupon.
Die Rückführung der Anleihe erfolgt am Schluss über die Verkäufe?
Ja.
Diese Frage muss sein: Muss ein Anleihezeichner Angst vor dem
Platzen einer Wiener Wohnimmobilienblase haben?
Ein klares Nein. Gerade in diesem Portfolio sind wir im
mittleren Preissegment unterwegs, das noch Spielraum nach
oben lässt. Bei Preisen von 5000 bis 7000 Euro am Quadratmeter wären weiteres Steigerungspotenzial sicher eingeschränkter. Und ist der Markt teuer? Trotz all der gesehenen
Anstiege hat sich der Teil des verfügbaren Einkommens, das
Herr und Frau Österreicher zum Wohnen ausgeben in den
letzten zehn Jahren kaum verändert: Die einkommensstärkste Schicht gibt etwa 9 Prozent für Wohnen aus, die Einkommensschwächste 19 Prozent. Der Anteil wird in den
kommenden Jahren wahrscheinlich dominanter werden,
auch weil Wien im Vergleich zu anderen europäischen Städten noch sehr niedrige Quadratmeter-Preise hat. <
WIEN NORD
Emittent ist die Wiener Stadthäuser Alpha GmbH - warum nicht
die Wiener Privatbank selbst? Oder hat das in Bezug auf Immobilien Ratinggründe?
Die eigene Gesellschaft hat einfach den Grund, für den
Anleger transparenter zu sein: es gibt eine klare G&V sowie
Bilanz, die den Erfolg zeigt.
Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und Bürowelten geht,
kann vieles den Unterschied ausmachen. CA Immo bietet Ihnen
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
22
BÖRSE EXPRESS
GRAFIK DER WOCHE I
EZB-BANKENTEST
D-Day für Europas Banken - Der
Stress mit den Stresstests
Harald Fercher
[email protected]
Hektik ist angesagt. 130 Banken der Eurozone erhielten am Donnerstag die Ergebnisse des jüngsten EZB-Stresstests, am
Sonntag soll er veröffentlicht werden. Im
Vorfeld brodelte die Gerüchteküche.
erichte lesen, Zahlen checken, Stellungnahmen vorbereiten - in 130 Banken der Eurozone herrscht Hektik pur. Sie haben am Donnerstag die Ergebnisse des
wohl größten Stresstests, dem die wichtigsten Banken der
Eurozone jemals unterzogen wurden, erhalten. Am Sonntag folgt dann die „öffentliche Zeugnisverteilung“. Schon
seit Tagen brodelt die Gerüchteküche. Einem Vorab-Bericht
über angeblich elf Durchfaller widersprach die EZB strikt:
„Alles zu diesem Zeitpunkt ist Spekulation“, erklärte eine
Sprecherin am Mittwoch. „Die finalen Ergebnisse gibt es an
diesem Sonntag“, betonte sie. Nach Informationen der spanischen Nachrichtenagentur EFE sollen mindestens elf Banken beim Stresstest durchgefallen sein. Das würde
bedeuten: Sie sind nach Ansicht der Aufsichtsbehörden zu
schwach auf der Brust und müssen ihre Kapitalpuffer stärken. Die Agentur räumte allerdings ein, dass die Informationen nur vorläufig seien und sich bis zur Bekanntgabe der
offiziellen Ergebnisse des Stresstests noch ändern könnten.
Durchgefallene Institute haben jedenfalls sechs bis neun
Monate Zeit, um die Lücken zu schließen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat der Test bei zwei italienischen Banken Kapitallücken offenbart. Sowohl die Banca
Monte dei Paschi di Siena, übrigens die älteste Bank der
Welt, als auch die Banca Carige müssten voraussichtlich frisches Kapital aufnehmen, berichtet die Agentur unter Berufung auf eine nicht näher bezeichnete Quelle. Beide
könnten die geforderte Kapitalquote im Krisenszenario des
Stresstests nicht halten, und ihre Gewinne in diesem Jahr
seien nicht groß genug, um das Loch zu stopfen, hieß es.
Laut Handelsblatt wiederum sind alle deutschen Banken
durch den Test gekommen. Unsere Grafik zeigt in welchen
Ländern wieviele Banken geprüft wurden, in der Tabelle auf
der nächsten Seite finden sie Fakten zur Entwicklung von
Einlagen und Krediten der börsenotierten europäischen
Banken (auch aus nicht-Euro-Ländern).<apa>
B
„Wo der Stress gemacht wird“ - Neues Hauptquartier der
EZB in Frankfurt.
Foto: APA/EPA/FRANK RUMPENHORST
Bisher größter Stresstest von Europas Banken
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
23
BÖRSE EXPRESS
GRAFIK DER WOCHE I
BEBanks: Entwicklung der Einlagen und Kredite bei börsenotierten Banken Europas (in Mrd. Landeswährung)
Name
Land Marktkap.
aktuell
Alpha Bank
2013
Kundeneinlagen
2012
2011
2010
2009
aktuell
2013
Gesamtkredite
2012
2011
KBV
2010
2009
GR
7,69
42,21
41,97
28,12
28,29
36,90
40,82
58,04
58,63
45,19
49,75
50,33
53,04
0,87
Banca Generali
IT
2,35
4,50
3,59
4,34
2,94
2,84
3,26
1,64
1,52
1,33
0,99
0,87
0,80
5,06
Banca M.d.P.d.S.
IT
4,68
74,84
69,25
67,46
69,66
69,07
77,24
141,19
146,93
151,42
156,04
163,45
154,72
0,42
Banca P. dell’E. R.
IT
3,03
31,17
32,31
30,95
28,97
30,60
29,61
49,89
50,51
51,25
50,70
49,81
47,72
0,51
Banca P. di Milano
IT
2,70
22,82
22,15
22,12
20,86
23,12
21,80
34,53
35,47
36,39
36,82
36,40
33,67
0,61
Banco Bilbao V. A.
ES
53,51
296,19
281,14
270,36
282,17
247,22
242,58
354,20
332,31
351,85
355,03
347,21
331,09
1,19
Banco Com.Port.
PT
5,04
48,81
48,94
49,36
47,40
45,51
46,07
58,71
60,22
66,86
71,53
76,41
77,35
1,27
Banco de Sabadell
ES
9,22
98,57
98,02
81,00
52,15
48,84
37,41
122,84
124,61
115,39
73,64
76,19
65,01
0,86
Banco Popolare
IT
4,31
87,06
41,22
40,55
41,25
41,62
46,08
82,94
83,70
87,76
93,68
96,80
96,90
0,43
Banco Popular Es.
ES
10,30
97,37
75,47
68,49
58,75
59,32
52,91
104,09
109,94
117,30
102,84
98,21
97,36
0,82
Banco Santander
ES
83,82
564,73
566,05
578,88
563,69
570,72
468,28
734,36
680,54
725,15
750,60
737,68
686,47
1,10
IE
10,16
74,51
73,87
75,17
70,51
65,44
83,12
91,57
92,76
100,17
105,66
119,43
135,52
1,23
Bankia
ES
16,16
100,80
100,84
108,32
128,81
144,72
k.A.
125,60
129,82
145,69
192,51
k.A.
k.A.
1,29
Bankinter
ES
5,95
29,56
28,27
24,63
25,51
19,21
16,60
42,53
43,26
44,54
k.A.
42,59
40,71
1,66
Barclays
GB
36,76
443,64
427,90
385,41
366,03
345,79
322,43
449,51
437,67
431,66
442,49
440,33
430,96
0,63
BNP Paribas
FR
60,41
572,86
552,65
532,21
523,12
553,38
541,81
649,49
643,78
657,04
692,37
694,83
678,27
0,77
CaixaBank
ES
26,58
180,34
171,76
156,62
122,12
k.A.
k.A.
199,57
213,05
225,29
187,58
k.A.
k.A.
1,05
Commerzbank
DE
12,94
228,10
226,63
233,91
227,13
262,83
264,62
218,85
224,13
252,28
304,50
307,86
340,23
0,49
Credit Agricole
FR
29,37
454,46
466,00
462,16
453,62
441,77
411,89
317,44
313,01
325,29
362,49
355,09
337,46
0,65
Credit Suisse G.
CH
40,26
346,30
333,09
308,31
313,40
287,56
286,69
255,35
247,92
243,14
234,32
219,86
238,57
0,98
Danske Bank
DK
157,34
1.023,31
793,15
788,51
795,27
800,61
803,93
1.859,57
1.542,38
1.629,98
Deutsche Bank
DE
34,08
537,31
527,75
577,21
601,73
533,98
344,22
393,12
382,17
402,07
DNB
NO
187,31
881,92
867,90
810,96
740,04
641,91
590,74
1.381,06
1.353,20
1.309,69
1.291,61 1.181,49 1.125,60
1,27
Erste Group
AT
7,74
120,25
122,44
123,05
118,88
117,02 112,04
120,01
127,70
131,93
134,75 132,33 129,13
0,72
41,93
41,54
30,75
32,46
Bank of Ireland
Eurobank Erg.
GR
4,16
HSBC Holdings
GB
121,09
Intesa Sanpaolo
44,44
1.742,97 1.053,51 1.702,20
416,68
411,03
261,45
1,04
0,50
46,81
51,78
53,50
47,84
51,49
58,60
57,58
0,75
1.415,71 1.361,30 1.340,01 1.253,93 1.227,72 1.159,03
1.061,21
1.007,23
1.013,74
957,94
932,08
921,77
1,03
IT
37,64
213,33
203,42
194,66
183,77
198,36
197,63
352,52
358,18
385,86
393,69
379,24
379,87
0,86
Jyske Bank
DK
28,83
148,91
126,02
115,39
118,26
98,02
95,35
349,13
135,63
122,68
127,98
117,66
113,55
1,06
KBC Groep
BE
17,03
141,54
134,76
128,26
134,46
152,92
145,32
126,73
128,73
132,72
144,88
146,79
145,58
1,24
Lloyds Banking
GB
54,31
445,09
438,33
422,48
405,91
382,53
406,74
501,76
507,15
527,38
584,37
607,87
641,77
1,21
Mediobanca
IT
5,74
16,35
15,39
15,65
11,87
11,42
11,53
k.A.
35,32
38,11
38,34
36,39
43,24
0,73
Nat. B. of Greece
GR
8,09
63,81
62,85
58,71
59,52
68,01
71,17
76,69
76,10
76,90
78,62
80,82
77,21
0,85
Natixis
FR
16,93
65,24
60,24
54,55
44,48
59,87
42,55
112,47
74,40
78,53
114,55
131,12
109,09
1,00
Nordea Bank
SE
367,74
204,68
200,74
200,68
186,72
176,39
151,13
362,67
345,24
349,07
312,89
297,04
266,15
1,34
Piraeus Bank
GR
7,44
54,13
54,26
36,97
21,61
29,25
30,06
65,05
68,07
48,45
37,06
41,58
38,68
0,81
RBI
AT
4,89
64,39
66,44
66,30
66,75
57,63
42,58
80,83
80,63
83,34
81,58
75,66
50,51
0,47
Royal B. of Scot.
GB
41,71
369,50
414,40
433,24
414,14
317,66
431,70
409,40
415,98
451,22
473,87
520,80
704,48
0,69
Skand. Enskilda B.
SE
199,96
890,05
838,18
847,80
837,62
701,36
770,93
1.394,30
1.221,94
1.169,26
1.124,78 1.026,35 1.144,32
1,62
Societe Generale
FR
30,21
341,84
320,42
305,15
340,17
310,64
279,20
366,79
358,40
371,56
399,29
402,63
378,50
0,65
Standard Chartered GB
27,08
380,61
379,33
370,96
345,73
305,69
251,24
297,34
289,61
279,79
269,44
239,40
201,02
0,90
Svenska Handelsb. SE
212,85
927,49
818,86
673,49
716,89
546,17
542,16
1.770,88
1.684,53
1.650,81
1.581,62 1.487,27 1.471,01
1,77
Swedbank
SE
211,80
667,05
598,91
557,90
547,38
517,09
496,73
1.293,39
1.268,92
1.247,42
1.184,25 1.123,26 1.278,21
1,85
UBS
CH
60,01
388,50
390,82
373,46
342,41
332,30
410,48
301,42
287,66
280,61
267,43
263,96
309,47
1,18
IT
34,03
350,38
366,75
368,48
359,30
361,76
361,15
492,04
516,32
553,51
581,09
579,11
578,72
0,70
91,29
92,25
95,59
101,08
104,21
99,94
0,52
UniCredit
Unione di B. Ital.
IT
5,60
44,61
45,33
49,90
48,86
47,65
47,72
Quelle: Bloomberg; Stand 23.10.2014 11.00 Uhr; alle Angeaben in der jeweiligen Landeswährung
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
24
BÖRSE EXPRESS
BRANCHENTEST
VERGLEICH
10 Kriterien entscheiden: Diese
Konsum-Aktien haben Charme
Harald Fercher
[email protected]
Penaten, Persil, Schwarzkopf, Fa, Pritt, Pattex,
Hennessy - die Marken der größten Konsumgüterfirmen begegnen uns täglich. In einem
10 Kriterien umfassenden Test haben wir die
10 interessantesten Aktien herausgefiltert.
ie bestimmen unser Leben, ohne dass wir es bemerken.
Täglich greifen wir zu ihren Produkten, ohne dass wir
es bewusst wahrnehmen. Die Rede ist von den Konsumgüterriesen dieser Welt, die wir Ihnen auf den vorhergehenden Seiten in einem langfristig angelegten KGV-Check
präsentiert haben.
In der Bewertung von Aktien sollte aber nie das KGV allein
den Ausschlag geben, weshalb wir die 50 größten Konsumgüterproduzenten noch einmal einem umfassenden Test unterzogen haben. Dabei flossen neben dem aktuellen KGV und
dessen prozentueller Abweichung zum Median der vergangenen 10 Jahre noch acht weitere Kriterien, wie Kurs-BuchWert, Dividendenwachstum in den vergangene fünf Jahren,
Verschuldungssituation, Dividendenrendite und nicht zuletzt
die aktuelle Meinung der Analysten sowie deren Kursziele mit
ein (siehe Tabelle unten). Anhand dieser - insgesamt 10 Kriterien - haben wir sodann 10 Aktien herausgefiltert, die aktuell
einen vielversprechenden Eindruck machen (ohne Tabakin-
S
Produkte der Konsumgüterriesen begleiten uns täglich auf
Schritt und Tritt.
Foto: dpa/A3250 Oliver Berg
dustrie). Platz 1 in diesem Ranking geht an den US-Konzern
Johnson & Johnson, zu dessen Produktportfolio unter anderem die Marken Penaten und BEBE (Baby und Kleinkind) zählen. Schon auf Platz 2 landet der 1876 als Waschmittelfabrik
in Aachen gegründete deutsche Henkel-Konzern, der sein Geschäft in drei Unternehmensbereiche gliedert: Wasch- und
Reinigungsmittel mit den Marken Persil, Pril etc.; Schönheitspflege mit Schwarzkopf, Fa usw. sowie Klebstoff-Techniken mit den bekannten Marken wie Pritt, Pattex und so
weiter. Auf Platz 3 landet der französische Konzern LVMH,
dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. <
10 Kriterien - 10 Aktien: Konsumgüterriesen als Depotbeimischung
Name
Punkte1
Gearing2
JOHNSON & JOHNSON
Kurs-Buch-Wert
Divi.-Wachstum
-rendite 5J in %
Dividenden5 J. KapitalEBITrendite (e)3 rendite (Schnitt) Marge
AnalystenRating4
Potenzial
in %
akt. Kurs
14,0
-14,89
3,63
7,44
2,76
16,94
26,58
4,07
9,26
HENKEL AG & CO KGAA 14,6
-9,94
2,90
18,66
1,71
10,76
15,08
4,00
23,04
100,36
69,49
LVMH
15,2
20,29
2,35
14,14
2,55
12,79
20,66
4,05
18,19
127,45
ARCHER-DANIELS-MID
16,9
13,91
1,47
10,60
1,96
7,95
2,08
3,94
16,34
45,70
ANHEUSER-BUSCH I.
17,7
70,81
3,28
48,91
2,78
13,30
32,88
3,82
6,93
84,20
COCA-COLA
18,6
50,27
5,32
8,22
2,99
18,41
23,74
3,71
10,27
40,68
NESTLE
19,6
22,90
3,68
8,96
3,33
19,80
16,02
3,59
5,16
67,20
TYSON FOODS
19,7
20,26
2,05
13,40
0,77
k.A.
4,00
4,64
21,91
39,01
L’OREAL
19,8
-9,78
3,16
11,66
2,25
13,40
16,86
3,46
9,62
120,20
Carlsberg
20,3
51,05
1,17
17,98
1,76
6,64
14,62
3,18
11,71
511,0
Quelle: Bloomberg; Stand 22.10.2014 11.00 Uhr; Anmerkungen: ohne Tabak-Konzerne; 1: Ranking auf Grund der 8 in der Tabelle folgenden Kriterien Gearing, KursBuch-Wert, Dividendenwachstum, etc. bis Potenzial bis zum Kurziel in %. Dazu kamen die beiden Kriterien KGV 2014e und Abweichung des aktuellen KGV’s zum Median der vergangenen 10 Jahre siehe Story im pdf vom 21.10.2014. Alle Kriterien wurden gleichgewichtet; 2: Gearing = Nettoverschuldung zu Eigenkapital; 3: Prognose
für aktuelles Jahr; 4: von 1 bis 5, je höher desto besser.
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
25
BÖRSE EXPRESS
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
BÖRSE EXPRESS
26
BELOG VON BE24.AT
VON WOLFGANG MATEJKA
GRÜNDER DER MATEJKA & PARTNER ASSET
MANAGEMENT GMBH & BELOGGER AUF BE24.AT
Die Angst ist immer
stärker als die Gier
as Leben an den Börsen und mit den Börsen war
schon immer von Überraschungen und rapiden Stimmungswechseln geprägt. Das Salz der Börsen ist nun
einmal die Finanz-Emotion. So „salzig“ wie die letzten Wochen und Monate waren die Finanzplätze aber selten zuvor.
Um die Risiken an Märkten ein wenig in den Griff zu bekommen, wurden in den letz„Wie sonst soll
ten Jahren Investments
man sich anders zunehmend reguliert. Ganz
nach dem Motto: Was man
vorstellen, dass
begrenzt, kann nicht so sehr
in einem solchen weh tun. Nur leider liefert die
Maßnahme sogar höheres RiUmfeld Steuereinnahmen steig- siko anstatt solches zu vermeiden. Der argumentative
gen - außer durch Teufelskreis ist bald erkannt:
die regulatorischen Grenzen
direkte
sind am Risiko angebunden.
Entnahme via
Dieses wird auf Basis historiAnordnung.“
scher Daten bestimmt. Und
wenn es wieder einmal auftritt, dann muss man schleunigst raus aus dem Risiko, weil
es ja noch schlimmer werden könnte, wie man aus eben
den historischen Daten weiß oder einfach nur der Wahrscheinlichkeit folgend, dass Assets auch auf Null fallen können. Die Finanzmathematik bestärkt ja das „Wissen“, dass
Kurse hochgradig effizient sind und immer der aktuellen Balance zwischen wissenden Verkäufern und ebensolch klugen Käufern entsprechen. Doch das ist nicht korrekt. Gerade
im regulatorischen Umfeld gibt es keine Wissenden im herkömmlichen Sinn. Es gibt nur auf Risikogrenzen Reagierende. Das Problem ist nur, dass Regulatoren die Regeln für
Alle aufstellen. Und dann reagieren halt alle im gleichen Motivationsumfeld und verkaufen wenn die Kurse fallen. Das
vertieft nun aber die Bewegung, erzeugt somit zuerst den
falschen „Beweis“, dass es richtig war zu reagieren und
schafft erst danach die Erkenntnis, in einem höheren Risiko
am Ende gelandet zu sein. Kein Wunder, dass nach solchen
Bewegungen die Nerven blank liegen und Schlaf zum Luxus
wird. Die Angst plötzlich inmitten des regulatorischen Umfelds falsch zu liegen beginnt zu wachsen. Und diese Angst
ist auch begründet, denn Regulatoren haben ja auch ziemliches Drohpotential in sich, sonst würde sich ja keiner daran
halten.
D
Kein Wunder, dass nach solchen Bewegungen die Nerven
blank liegen und Schlaf zum Luxus wird.
Foto:dpa/Oliver Berg
Ich getraue mich einmal aus diesen Regeln und Mustern
ableitbare Entwicklungen an die Wand zu malen.
Sofern die Regulierung in dieser Komplexität anhält werden sich kleine Marktteilnehmer und Wirtschaftsteile den
damit verbundenen Aufwand nicht mehr leisten können.
Sie geben auf oder werden geschluckt. Groß schlägt Klein.
Vorerst.
Im nächsten Schritt frisst Größer Groß. Danach wird so
ziemlich alles gleich über den Kamm geschert, weil es ja
geht. Auf einmal wächst man nicht mehr so sehr weil alle so
ziemlich das Gleiche in ihrem Sektor machen. Und im
nächsten Schritt frisst Größer Groß.
Nachdem das aber langfristig nur funktioniert, wenn die
Konsumenten diese Entwick„Aus der Wirtlung auch mittragen, wodurch
sich Wirtschaftswachstum abschaft kommt
leiten ließe, sollte eben ein soldieses Wachscher Mehrwert für ebendiese
tum nicht mehr, Konsumenten entstehen. Das
ist aber schwer vorstellbar,
die ist final
denn in diesem Stadium wäre
reguliert.“
der einzige Mehrwert jener,
weniger anteilige Energie für Regulierung und Administration abzweigen zu müssen als wenn man klein geblieben
wäre. Bedeutet aber am Ende Freisetzen von Arbeitskraft
und wer hat schon Platz für einen Controller wenn das Unternehmen bereits voll von ihnen ist. Und Arbeitslose kosten auch Geld.
Bleibt nichts anderes übrig als dass am Ende der Staat die
Großen frisst. Dann ist es geschafft. Man kontrolliert Markt
und Wirtschaft quasi durch sich selbst, bestimmt wer darf
und wer nicht und lenkt durch … Angst. Denn wie sonst soll
man sich anders vorstellen, dass in einem solchen Umfeld
Steuereinnahmen steigen - außer durch direkte Entnahme
via Anordnung. Aus der Wirtschaft kommt dieses Wachstum nicht mehr, die ist final reguliert.<
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
27
BÖRSE EXPRESS
AKTIEN
Immobilien Verliert Russland
seinen Schrecken?
Ein Blick auf die 5-Tage-Performanceliste
des BEUREAL lässt vermuten, dass russische Immobilien für Anleger nicht mehr
das Schreckgespenst von noch vor wenigen Wochen sind. Die Liste der Kursgewinner wird mit großem Abstand von der
russischen PIK Group OAO dominiert,
deren Aktien beinahe 14 Prozent hinzugewinnen konnten. Hier wurde der jüngste
Kursrückgang komplett ausgeglichen. Die
einzigen News zum Unternehmen - für das
es keinerlei Research gibt - ist eine Art Trading Update. Im Q3 ist es laut Unternehmensangaben bei den Neuvermietungen
zu einem Rückgang um 23,5 Prozent auf
362.000 Quadratmeter gekommen. Da
scheint der Markt Schlimmeres befürchtet
zu haben. PIK ist wie die Immofinanz im
Großraum Moskau tätig, hat aus seiner
Historie heraus (PIK steht für Perwaja Ipotetschnaja Kompanija (übersetzt in etwa:
erste Hypotheken-Gesellschaft) aber mehr
mit Wohnungsbau zu tun. Immerhin
scheint auch die Immofinanz in der TopListe auf. Auf Platz 2 der Top-Liste folgt die
schwedische Fabege, welche vor allem
Büros in Schweden vermietet. Das Unternehmen meldete einen Objektverkauf
sowie als gut empfundene Zahlen zum
dritten Quartal.
Die Top-Werte
Dass Russland seinen Schrecken für Investoren doch noch nicht ganz verloren hat
zeigt die Präsenz von Raven auf der FlopListe bei der Kursentwicklung. Raven ist vor
allem Vermieter von Logistikflächen in
Russland.
Mit der Immofinanz beschäftigte sich übrigens aus charttechnischer Sicht unser
be24-Blogger Robert Schröder von www.elliot-waves.com. „Die elendig lange Korrekturbewegung ist damit also so gut wie
beendet. Wie im Wochen-Chart angedeutet,
sehe ich den Kurs jetzt in den nächsten
Monaten bis Ende 2015 in Richtung 5 Euro
steigen“, heißt es dort. Aber auch: „Allerdings gibt es aktuell noch keine Eile mit
dem Einstieg, da bislang noch kein entsprechendes Signal vorliegt! Im Tages-Chart
sind wir erst am 22. Oktober am Abwärtstrend, beginnend ab den Juni-Hochs, gescheitert. Der Kurs könnte sich damit nun
wieder den Jahrestiefs bei 2,10 Euro nähern ...“ Und als Art Fazit: „Egal, von wo
aus die potenzielle Rally auch startet, Immofinanz hat das Zeug sich kurstechnisch
zu verdoppeln. Damit gehört die Aktie auf
die Beobachtungsliste und wird von mir auf
jeden Fall weiter verfolgt!“
Mehr dazu unter http://goo.gl/fbUKie
Die Flop-Werte
Kursentwicklung letzte 5 Handelstage
Kursentwicklung letzte 5 Handelstage
PIK Group
13,99 Prozent
Ezdan Holding
-3,90 Prozent
Fabege
12,49 Prozent
Alony Hetz Properties
-3,79 Prozent
Sagax
10,49 Prozent
LSR Group
-3,78 Prozent
Graininger
10,26 Prozent
Raven Russia
-3,60 Prozent
Hufvudstaden
10,21 Prozent
Testa Inmuebles en Renta -3,23 Prozent
Gagfah
9,41 Prozent
Melisron
-1,49 Prozent
Wallenstam
9,34 Prozent
Azrieli Group
-1,37 Prozent
Kungsleden
8,98 Prozent
Fountainhead Property
-1,36 Prozent
Wihlsborgs Fastigheter
8,60 Prozent
Gazit Globe
-1,25 Prozent
Immofinanz
8,46 Prozent
TMG Holding
Quelle: Bloomberg
Quelle: Bloomberg
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-0,64 Prozent
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
28
BÖRSE EXPRESS
PRIMÄRMARKT
VENTURE CAPITAL
Aktuelles aus der
Crowdinvesting-Szene
Christine Petzwinkler
[email protected]
Bis Ende des Jahres will Finanzminister Hans
Jörg Schelling eine Gesetzesvorlage für
Crowdinvesting vorlegen. Die Grünen haben
bereits konkrete Vorstellungen. Die Szene
selbst arbeitet an der Breitenwirkung.
s wird Ernst mit der Regulierung für Crowdinvesting: Im
Rahmen des Finanzausschusses, der vergangene Woche
im Parlament stattgefunden hat, hat Finanzminister
Schelling für Ende des Jahres eine Regierungsvorlage angekündigt, die eine breite finanzielle Bürgerbeteiligung an erfolgversprechenden Wirtschaftsprojekten bürokratisch
erleichtern und insgesamt genauer regeln soll. Bei der Ausformung wird es aber sicherlich noch jede Menge Diskussionspunkte geben: Denn einerseits werden zwar alternative
und innovative Finanzierungsformen für die Wirtschaft gefordert, auf der anderen Seite wird der Aspekt des Anlegerschutzes aber ebenfalls große Beachtung finden. Seitens der
Grünen, die sich erhoffen, dass Crowdinvesting auch jede
Menge Energiewende-Projekte finanziert, gibt es bereits konkrete Wünsche, wie Crowdinvesting künftig ausgestaltet werden soll. Ruperta Lichtenecker, Wirtschafts- und
Forschungssprecherin der Grünen, fordert etwa die bereits bestehenden europarechtlichen Spiel„Diese Modelle räume endlich zu nutzen und die
Anhebung der Prospektpflicht von
müssen endderzeit 250.000 Euro auf drei Millich einfach,
lionen Euro und eine gleichzeitige
kostengünstig Begrenzung des Investments auf
20.000 Euro pro Anleger. Sie betont:
und rechtssi„Diese Modelle müssen endlich eincher gestaltet
fach, kostengünstig und rechtssiwerden.“
cher
gestaltet
werden“.
E
Entscheidungsfindung. Während seitens des Gesetzgebers
noch über die rechtlichen Rahmenbedienungen für Crowdinvesting diskutiert wird, setzt sich der Arbeitskreis „CrowdPlattformen“ des Fachverbands Finanzdienstleister der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die Breitenwirkung
und Aufklärung rund um das Thema ein. So wurde jüngst eine
Checkliste zu österreichischen Crowdinvesting-Plattformen
vorgestellt, die die wichtigsten Grundlagen aus Sicht der Anleger erklären und Fragen aufwerfen bzw. Entscheidungshilfen bieten soll, die sich potenzielle Anleger stellen sollten,
Auf der Crowdinvesting-Plattform www.conda.at kann man
demnächst in einen autonomen Traktor investieren Foto: beigestellt
bevor sie in ein Projekt investieren. Die Checkliste steht unter
http://www.wko.at/pro-kunden kostenfrei zur Verfügung.
Neue Investitionsmöglichkeit. Jene Kleinanleger, die mit
dem Thema bereits vertraut sind und sich für diese Art der
Geldanlage entschieden haben, gibt es demnächst neue Kampagnen: Eine davon, die in Kürze auf www.conda.at starten
wird, betrifft den Bereich Landmaschinentechnik. Das Unternehmen PAS GmbH entwickelt und erforscht autonome Systeme für das Transportwesen und der Landwirtschaft und hat
einen autonomen Traktor entwickelt. Mittels Stereokameras
und Sensoren werden 3D-Abbildungen der Umgebung erstellt
und ermöglichen die autonome Steuerung eines Traktors. Zusätzlich erlauben die gewonnenen Daten, Rückschlüsse auf
die Bodenbeschaffenheit und den Zustand der jeweiligen
Nutzpflanzen (Erkrankungen, Befall von Schädlingen usw.),
wodurch auch deren Pflege (Düngung, Pflanzenschutz) automatisiert und optimiert werden kann.
Giveaways statt Beteiligung. Auf der noch jungen Crowdfunding-Plattform www.sideinvest.at, bei der keine Unternehmensbeteiligungen, sondern Giveaways angeboten werden,
kann man derzeit etwa in eine funktionale Gürtelschnalle
oder in Beauty-Treatments investieren. User beteiligen sich bei
sideinvest finanziell an der Umsetzung einer Idee und erhalten im Gegenzug, je nach Höhe des investierten Betrags, entweder
das
Produkt
oder
andere
Goodies.
Mehr News zu Venture Capital und Privat Equity finden Sie
unter http://www.boerse-express.com/venture
FREITAG, 24. OKTOBER 2014
BÖRSE EXPRESS
29
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BÖRSE EXPRESS
GRAFIK DER WOCHE II
Schulden Einzig der Anstieg
hat sich eingebremst
as Budgetdefizit 2013 ist sowohl in der EU als auch im Euroraum gegenüber 2012 weiter
zurückgegangen. Die von Eurostat veröffentlichten Zahlen weisen eine Reduktion des Defizits gemessen am BIP
im Währungsgebiet von 3,6 Prozent
2012 auf 2,9 Prozent 2013 aus, für die
EU gab es einen Rückgang von 4,2 auf
3,2 Prozent. Die geringsten Defizite
hatten im Vorjahr Estland (-0,5 Prozent), Dänemark (-0,7), Lettland (-0,9),
Bulgarien (-1,2), Schweden und Tschechien (je -1,3) sowie Österreich (-1,5)
zu verzeichnen.
D
ie Staatsschulden sind dagegen
weiter gestiegen. Sie erhöhten
sich im Euroraum von 89,0 Prozent 2012 auf 90,9 Prozent. In der EU
stiegen sie von 83,5 auf 85,4 Prozent
an. Österreichs Staatsschulden sind
laut der neuen Berechnungsmethode
von Eurostat zwar gegenüber 2012 gesunken, aber mit 81,2 Prozent deutlich höher als bei vorangegangenen
Berechnungen. Die höchste Staatsverschuldung hatte Griechenland mit
174,9 Prozent vor Portugal (128,0), Italien (127,9), Irland (123,3), Belgien
(104,5) und Zypern (102,2). >apa<
D
Sorgen
Sie vor!
Verschuldung und Defizit in der EU (2013)
Berufsunfähigkeit
kann jeden
WUHɆHQ
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EUROPÄISCHE UNION
KOMMISSION
Die neuen Gesichter der Union
b 1. November ist es so weit: Nach dem positiven Votum und zog zurück. Daraufhin schichtete Juncker die Zuständigdes Parlaments vom Mittwoch tritt die neue, von Jean- keiten um, worauf erst am Montag in Straßburg die letzten
Claude Juncker geführte EU-Kommission ihre Arbeit an. beiden Hearings mit der neuen slowenischen Kandidatin VioDie Abstimmung in Straßburg war das Ende eines langen leta Bulc - nun für Verkehr zuständig - und dem Slowaken
Weges, der nach der EUMaros Sefcovic als künftiWahl im Mai mit dem
gem Vize für die EnerKampf des Parlaments
gieunion abgeschlossen
um "seinen" Spitzenkanwurden.
didaten Jean-Claude JunDer ungarische Kandicker begonnen hatte.
dat Tibor Navracsics wird
Nachdem der Christdein der neuen EU-Kommismokrat Juncker gegen
sion für die Bereiche Bilden Widerstand des Bridung, Kultur, Jugend und
ten David Cameron und
Sport zuständig sein. Die
des Ungarn Viktor Orban
Agenden der Bürgerrechte
am 15. Juli zum künftigen
wandern
zum
grieKommissionspräsidenten
chischen Kommissar Digewählt wurde, folgte der
mitris Avramopoulos, der
Dissens um die EU-Außenfür Migration vorgesehen
beauftragte, bei dem sich
ist.
Italiens Kandidatin FedeVor der Abstimmung
rica Mogherini, schließhatte Juncker nochmals
lich durchsetzen konnte.
das Programm seines
Bei den Ende September
Teams umrissen und angestarteten Anhörungen
gekündigt, dass das 300
der einzelnen KommisMrd. Euro schwere Invessare durch das EU-Parlatitionsprogramm
in
ment ergaben sich dann
jedem Falle umgesetzt
weitere Gräben, zumal
werden soll - und zwar früdie Mandatare bei einigen
her als geplant: "Wir werKandidaten ernste Bedenden
das
noch
vor
ken äußerten.
Weihnachten tun - es beBei manchen reichte
steht Eile." Schließlich sei
eine zweite Anhörung
die Bekämpfung der Aroder das Nachreichen
beitslosigkeit sein vorschriftlicher Antworten
dringliches Ziel. Er strebe
wie bei dem Briten Jonagleichsam das "Triple-Athan Hill, der für den FiRating beim Sozialen" an,
nanzmarkt zuständig sein
meinte Juncker, der zur
wird oder dem Franzosen
neuen Architektur der
Pierre Moscovici, der
Kommission mit starken
Wirtschaft und Finanzen
Vizepräsidenten scherzverantworten soll. Die Slohaft erklärte: "Ich bin der
wenin Alenka Bratusek,
große Verlierer dieser
die als Vizepräsidentin für
neuen Kommissionsarchidie Energieunion vorgesetektur", schließlich habe
hen war, fiel hingegen in Zahlreiche ehemalige Regierungsmitglieder aus den Ländern der Euroer zahlreiche seiner VorGrafik: APA
ihrem Ausschuss durch päischen Union sind in der neuen EU-Kommission vertreten.
rechte abgetreten.<
A
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BÖRSE EXPRESS
FONDS / AUSZEICHNUNG
Innovation Mark Valek und
Ronald Stöferle sind dabei
ie Feri EuroRating Services AG
hat die besten Fonds für die
FERI EuroRating Awards 2015
für Deutschland, Österreich und die
Schweiz nominiert. Für die einzelnen
Länder wurden in 13 Kategorien die jeweils fünf besten Fonds nach quantitativen Kriterien ausgewählt. Die
Gewinner werden nach einer abschließenden qualitativen Beurteilung am
25. November ausgezeichnet.
Während des Nominierungsprozesses hat Feri rund 3000 Fonds analysiert.
„Die
Bedeutung
von
Investmentfonds im Portfoliomanagement und in der privaten Altersvorsorge nimmt stetig zu. Durch die
steigende Anzahl an Fonds und Anbietern in den unterschiedlichsten Anlageklassen wird der Markt für den
Anleger allerdings immer komplexer
und unübersichtlicher“, sagt Andreas
Kuschmann, Mitglied des Vorstands
der Feri EuroRating Services. „Mit den
Feri-Awards schaffen wir Transparenz
und unterstützen Anleger bei ihrer Investmententscheidung.“ Die nominierten Fonds verfügen über ein
ausgewogenes
Chancen-RisikoVerhältnis und konnten mit ihrer Performance
gegenüber
den
Wettbewerbern überzeugen. FERI bewertet alle Fonds einer Kategorie zu 70
Prozent nach ihrem Fünfjahresrating
und zu 30 Prozent nach der Wertentwicklung der vergangenen zwölf Monate.
Ausgezeichnet werden in diesem
Jahr acht Aktienfondskategorien, drei
Renten- bzw. Obligationenfondskategorien sowie eine Misch- bzw. Strategiefondskategorie. Hinzu kommt die
Sonderkategorie Fund Innovations.
Unter allen Nominierten sind Fonds
von Deutsche Asset & Wealth Management mit insgesamt zehn Nominie-
D
rungen in Deutschland, Österreich, der
Schweiz am häufigsten zu finden. An
zweiter Stelle folgt Fidelity Worldwide
Investments mit insgesamt neun Nominierungen. Auf dem dritten Platz
konnten sich mit jeweils acht Nominierungen gleich drei Anbieter platzieren:
Franklin
Templeton
Investments, Pioneer Investments und
Schroders.
In der Sonderkategorie Fonds-Innovationen gibt es übrigens indirekt
einen österreichischen Kandidaten den Austrian Economics Golden Opportunities. Das schreibt Morningstar
zu dem Fonds: Der Austrian Economics
Golden Opportunities Fund investiert
sein Vermögen weltweit flexibel nach
einem opportunistischen Ansatz. Der
Fonds strebt als Anlageziel langfristige
Wertzuwächse unter Inkaufnahme
eines höheren Risikos an. Der Fonds
kann Derivatgeschäfte einsetzen, um
Vermögenspositionen
abzusichern
oder um höhere Wertzuwächse zu erzielen. Um das Anlageziel zu erreichen
werden die globalen, makroökonomischen Gegebenheiten vorwiegend auf
Basis der Österreichischen Schule der
Nationalökonomie analysiert und daraus relevante Investmentthemen formuliert. Wesentlicher Faktoren dabei
bilden unter anderem Verschuldungssituation,
Zentralbankaktivitäten
sowie Geld- und Kreditmengenentwicklungen in den unterschiedlichen
Währungsräumen. Die Auswahl der
einzelnen Vermögensgegenstände obliegt dem Asset Manager. Jetzt sind wir
beim Österreich-Beitrag des liechtensteinischen Anbieters Incrementum:
den beiden Fondsmanagern Mark
Valek und Ronald-Peter Stöferle.>red<
Die komplette Liste der nominierten Fonds
finden Sie unter http://goo.gl/WBcolN
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HLQ JHVXQG GLYHUVLÀ]LHUWHV $VVHW
Die Gesundheitsbranchen aus aller Welt in einem Fonds
‡ 'HPRJUDÀVFKHU :DQGHO VRUJW IU VWHWLJ VWHLJHQGH *HVXQGKHLWVQDFKIUDJH
• Marktwachstum durch hohes Innovationspotenzial
‡ 'LYHUVLÀNDWLRQ EHU DOOH *HVXQGKHLWVEUDQFKHQ ² ZHOWZHLW
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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen
daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem
letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben
im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und
Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie
bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset
Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des
Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
ZERTIFIKATEMARKT ÖSTERREICH
Der Open Interest sackt
um 400 Mio. Euro ab
Michael J. Plos
[email protected]
„Vor dem Hintergrund extrem niedriger Zinsen zeigt der österreichische Zertifikatemarkt
ein stärker differenziertes Bild als bisher.“ Das
schreibt das ZFA. Im letzten Monat fiel der
Open Interest um 400 Millionen Euro.
nd so sieht das neue Bild aus: „Das Volumen von Garantie-Zertifikaten und Zinsprodukten geht zum Teil
deutlich zurück, Teilschutz-Produkte – insbesondere
Bonus- Zertifikate – werden hingegen verstärkt nachgefragt.“
Insgesamt sinkt der Open Interest im September um 3,4 Prozent oder 401 Millionen Euro. Per Ende September betrug das
Gesamtmarktvolumen für strukturierte Produkte in Österreich damit 11,5 Milliarden Euro. Die Ursache für den deutlichen Rückgang ist in erster Linie der Umstand, dass aufgrund
des niedrigen Zinsniveaus auslaufende Garantie-Zertifikate in
geringerem Ausmaß durch Neuemissionen ersetzt werden. Da
Garantie-Zertifikate in Österreich traditionell den größten Anteil am Zertifikatemarkt haben, können die Zuwächse bei den
Teilschutz-Produkten den Rückgang nicht kompensieren.
U
Das Kreuz mit den Garantieprodukten. Der Open Interest
der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (also Garantie-Zertifikate,
Teilschutz- Produkte und Hebelprodukte) sinkt im September
um 1,6 Prozent bzw. 79 Millionen Euro. Der Rückgang ist
schwächer als im Vormonat. Negative Preiseffekte tragen zum
Rückgang bei. Die Kurse sinken durchschnittlich um 0,4 Prozent. Der Rückgang lässt sich hauptsächlich auf Anlageprodukte mit vollständigem Kapitalschutz zurückführen.
Teilschutz-Produkte können gegen den Markttrend an Volumen gewinnen, während der Open Interest von Hebelprodukten hauptsächlich aufgrund von Kursrückgängen sinkt.
Die Verteilung verändert sich dadurch auf 99,5 zu 0,5. Das Gesamtvolumen der Zertifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per
Ende August 4,8 Milliarden Euro.
Strukturierte Zinsprodukte verlieren im Vergleich zum Vormonat um 215 Millionen Euro, das sind 5,3 Prozent, an Volumen. Der Open Interest beträgt per Ende September 3,8
Grafik 1: Der Open Interst fällt weiter. Grafik 2: So teilt sich
der Markt auf. Grafik 3: Die Produktgruppen.
Foto: Screenshot(s) ZFA
Milliarden Euro. Aufgrund des aktuell sehr niedrigen Zinsniveaus erleidet diese Kategorie den stärksten Volumenrückgang.
Die Umsätze steigen. Im September belebt sich die Handelstätigkeit enorm. Insgesamt wurden 205 Millionen Euro in
Zertifikaten umgesetzt, ein Anstieg von 23,6 Prozent. Die stärkere Handelstätigkeit ist sowohl bei Anlage- als auch bei Hebelprodukten messbar. <
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
BONUS-ZERTIFIKAT MIT CAP
DAX: Hält der 8000er bis
Silvester gibt’s 10 Prozent
Michael J. Plos
[email protected]
Der Deutsche Aktienindex ist in den letzten
Wochen um zwischenzeitlich über 1000 Indexpunkte gefallen. Wer zum Jahresende
noch den Kick sucht, könnte bei einem
Bonus-Zertifikat mit Cap fündig werden.
uf genau 8354,97 Punkte ist der DAX am 16. Oktober
2014 gefallen. Seither ist der Index um rund fast 440
Punkte auf aktuell 8791,24 gestiegen. Wer nun davon
ausgeht, dass es das mit den fallenden Kursen zumindest bist
zum Jahresende im großen und ganzen gewesen ist, kann
diese Meinung mit Bonus-Zertifikaten mit Cap abbilden.
Dabei stehen beeindruckende Rendite im Raum. Diese bergen
klarerweise aber auch beeindruckende Risiken in sich. Wir
schauen uns das anhand eines Zertifikats von Goldman Sachs
genauer an.
A
10,57 Prozent Rendite für 9,57 Prozent Puffer. Das Produkt
hat die ISIN DE000GT57ZM4 und kostet derzeit 212,53 Euro
(bzw. kann zu 212,38 Euro verVERZINSUNG
kauft werden). Der Bonuslevel
und der Cap liegen bei 23.500
Euro, was um das Bezugsverhältnis von 0,01 bereinigt einer
in Aussicht stehenden BonusBis zum Jahresende ist eine
Rendite von 10,57% möglich. zahlung von 235 Euro entAnnualisiert sind das satte
spricht. Die Differenz zwischen
77,39 Prozent.
aktuellem Kaufkurs und Bonus-
10,6%
Wenn der DAX bis zum 19. Dezember 2014 nicht unter 7950
Indexpunkte fällt, wird die Bonuszahlung fällig.
Foto: Bloomberg
zahlung liegt bei 22,47 Euro. In Prozenten ausgedrückt sind
das 10,57 Prozent bis zum Laufzeitende. Wen man diese auf
ein ganzen Jahr hochrechnet erhält man eine Verzinsung von
77,39 Prozent.
Das Beobachtungsende ist am 19. Dezember 2014 erreicht.
Bis dahin sollte die Barriere halten. Die Barriere liegt bei 7950
Indexpunkte. Das entspricht einem Abstand von 841,24 Indexpunkten zum aktuellen Niveau. In Prozent ausgedrückt
liegt der Puffer bei 9,57 Prozent.
Wenn die Barriere fällt. Sollte die Barriere verletzt werden,
wird ein für Anleger mit höchster Wahrscheinlichkeit sehr
unerfreuliches Szenario eintreten. Denn dann verwandelt sich
das Zertifikat - mehr oder weniger - in ein Index-Zertifikat. Das
heißt, dass man dann den Indexstand in Punkten bereinigt
um das Bezugsverhältnis als Auszahlung erhält.
Nehmen wir an, die Barriere wird gerissen und der DAX fällt
weiter auf 7500 Punkte. In diesem Fall erfolgt die Rückzahlung zu 75 Euro. Das sind um 64,71 Prozent weniger als man
derzeit für das Zertifikat bezahlen muss. Selbst wenn der DAX
nach dem Brechen der Barriere wieder auf 10.000 Punkte steigen sollte, liegt das Minus noch bei 52,95 Prozent. <
Zertifikat des Monats
Hier sehen Sie alle
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ZERTIFIKATE
REVERSE-BONUS AUF DEN DAX
DAX bis Ende 2015 bei
11.000 Punkten?
Michael J. Plos
[email protected]
Wenn man daran glaubt, dass dies nicht der
Fall ist, kann man auf Reverse Bonus Zertifikate setzen. BNP Paribas bietet eine breite
Palette davon an. Geht der Plan auf, gibt es
beeindruckende Renditen.
ktuell notiert der DAX auf einem Niveau von 8990,26
Indexpunkten (Donnerstag, 23. Oktober, gegen Mittag). Das ist für alle Berechnungen nun der Referenzwert. Die relevante Barriere liegt bei 11.000 Indexpunkten.
Der Bonuskurs entspricht 5200 Punkten. Der Reversekurs
12.000 Punkten. Wofür die letzten beiden Kurse wichtig
sind, klärt sich später auf.
A
20,61 Prozent Rendite möglich. Derzeit kostet das Zertifikat 56,38 Euro (bzw. kann zu 56,35 Euro verkauft werden).
Das Bezugsverhältnis liegt also bei 0,01. Wenn der DAX bis
zum 18. Dezember 2015 niemals über die Marke von
11.000
Indexpunkten steigt, erVERZINSUNG
halten Anleger den Bonusbetrag von 68 Euro ausbezahlt.
Dieser liegt 11,62 Euro oberhalb des aktuellen Kaufkurses.
Das entspricht eine Rendite
Bis zum Laufzeitende im
Dezember 2015 sind für
von 20,61 Prozent. Wenn diese
Anleger 20,61 Prozent
annualisiert - die Laufzeit beRendite möglich.
trägt rund 14 Monate - erhält
man einen Wert von über 17,5
Prozent.
Da das Zertifikat nicht mit einem Cap ausgestattet ist,
wäre es für Anleger ideal, wenn sich der DAX deutlich negativ entwickeln würde. Denn an einem Kursrückgang des
Index unterhalb von 5200 Punkten (Bonuskurs) nehmen Anleger direkt teil. Da der DAX am Weg dorthin aber über 42
Prozent verlieren müsste, ist ein Reverse Bonus-Zertifikat
nicht unbedingt das Mittel der Wahl.
20,6%
Der DAX sollte nach Möglichkeit nicht über 11.000 Punkte
steigen. Wenn doch, wird es wohl ungemütlich.
Foto: Bloomberg
Das Zertifikat kann wertlos werden. Die Barriere liegt,
wie bereits erwähnt, bei 11.000 Indexpunkten. Über diese
Barriere sollte der DAX nach Möglichkeit nicht steigen. Tut
er es doch, wird es für Anleger womöglich unangenehm. Es
ist sogar ein Totalverlust möglich. Das passiert, wenn der
Index auf über 12.000 Punkte steigt.
Die Rechnung für die Auszahlung lautet im Falle eine Barriereverletzung nämlich „Reversekurs minus aktueller
Kurs“. Dann wird das Ergebnis noch um das Bezugsverhältnis bereinigt. Heißt: Verletzt der DAX die Barriere und
schließt am 18. Dezember 2015 auf 11.000 Punkten, erhalten Anleger eine Rückzahlung von 10 Euro ((12.000 minus
11.000) x 0,01). Das wäre ein Minus von 82,25 Prozent.
Nun können wir aber auch schauen, was passiere müsste,
damit Anleger sich schadlos halten, sollte die Barriere verletzt werden. Wir haben nun 56,38 Euro bezahlt, was um
das Bezugsverhältnis bereinigt einem Indexstand von 5638
Punkten entspricht. Zieht man diesen vom Reversekurs ab,
kommt man auf 6362 Punkte. Auf dieses Niveau müsste der
DAX also nach der Verletzung der Barriere mindestens fallen, damit man als Anleger wieder mit 0 aussteigt. Oder, um
es prozentuell auszudrücken: Der DAX müsste nach dem Erreichen der 11.000er-Marke um satte 42,16 Prozent fallen,
damit Anleger wieder ihren Einstandskurs bekommen.
Die Rechnung zeigt zwei Dinge. Erstens, dass Anleger für
die 20,61 Prozent Rendite ein ordentliche Risiko eingehen,
sollte der Plan daneben gehen. Und zweitens, dass das Zertifikat durch die Verletzung der Barriere nicht zwingend völlig wertlos wird. Die ISIN des Reverse-Bonus-Zertifikats
lautet DE000BP773M8. Das Zertifikat ist in Frankfurt, Stuttgart oder direkt bei der BNP Paribas handelbar. <
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE
BONUS CONTROL EUROPA 2014/11
Nach vier Jahren zu
123,5 Euro Bonusbetrag
Michael J. Plos
[email protected]
Die DZ Bank bietet derzeit den „Bonus Control Europa 2014/11“ zur Zeichnung an.
Nach vier Jahren steht eine Auszahlung von
123,5 Euro im Raum. Diese erfolgt, wenn
der Euro Stoxx 50 nicht einbricht.
ie relevante Laufzeit erstreckt sich vom 17. November
2014 bis zum 11. November 2018. In diesem Zeitraum
sollte die Barriere halten. Dann erhalten Anleger für
100 Euro Basisbetrag einen Bonusbetrag von 123,5 Euro.
Doch schauen wir uns die Rahmenbedingungen im Detail an.
D
Startpreis und Barriere. Am 14. November 2014 wird der
Schlusskurs des Euro Stoxx 50 angeschaut. Dieser Schlusskurs wird von nun an als Startpreis bezeichnet. Nun kennt
man auch die Barriere. Die BarVERZINSUNG
riere entspricht 61 Prozent des
Startpreises. Nun schreibt die
DZ Bank: „Das vorliegend beschriebene Zertifikat richtet
sich an Anleger, die davon aus123,5 Euro je 100 Euro
Nennbetrag sind im Idealfall
gehen, dass der Index Euro
möglich.
Stoxx 50 vom 17. November
2014 bis 14. November 2018 nicht auf oder unter der Barriere
notieren wird.“ Warum Anleger dieses Szenario im Kopf
haben sollte, zeigt die Szenarioanalyse.
23,5%
Szenarioanalyse. Grundsätzlich gibt es für die Rückzahlung
zwei Möglichkeiten. Geht der Plan auf, kennt man den Ab-
Auf jährliche Kupons warten Anleger hier vergeblich. Dafür
fällt die potenzielle Rückzahlung umso satter aus. Foto: Bloomberg
lauf. Geht der Plan daneben, steht das Ausmaß der möglichen
Probleme noch nicht fest.
1) Der Euro Stoxx 50 verletzt die Barriere während der gesamten Laufzeit niemals. In diesem Fall erhalten Anleger den
Bonusbetrag von 123,5 Euro je 100 Euro Basisbetrag ausgeazhlt.
2) Der Euro Stoxx 50 verletzt die Barriere mindestens ein
Mal. In diesem Fall erhalten Anleger eine Rückzahlung, deren
Höhe vom Schlusskurs des Euro Stoxx 50 am 14. November
2018 (dieser Kurs wird Referenzpreis genannt) abhängt. Die
Rückzahlung errechnet sich dann durch die Formel „Referenzpreis/Startpreis x 100“. Das heißt, dass Anleger direkt an
der Performance des Basiswerts teilnehmen. Mehr als der Bonusbetrag ist aber auch hier nicht möglich. Das heißt: Je weiter der Euro Stoxx 50 fällt, desto niedriger fällt die
Rückzahlung aus. Legt der Euro Stoxx 50 aber mehr als 23,5
Prozent zu, ist die Rückzahlung nach oben gedeckelt.
Daten und Fakten. Die ISIN lautet DE000AK0CC57. Die
Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 14. November 2014. Der
Nominalbetrag liegt bei 100 Euro, hinzu kommt ein Ausgabeaufschlag von 2,5 Prozent. Das Listing erfolgt in Frankfurt
und Stuttgart. <
foonds.com
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BÖRSE EXPRESS
ANLEIHEN
STUDIE
Nachhaltigkeit kann
man sich leisten
nternehmensanleihen erfreuen sich bei Unternehmen
und Anlegern wachsender Beliebtheit. Gerade die anhaltende Niedrigzinsphase bei Staatsanleihen mit
hoher Bonität hat das Augenmerk der Anleger verstärkt auf
Corporate Bonds gelenkt. Wer bei der Auswahl von Unternehmensanleihen auch berücksichtigt, wie das emittierende
Unternehmen mit den branchenspezifischen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung umgeht, hat manifeste Vorteile im Hinblick auf die Ausfallwahrscheinlichkeit
und die Verzinsung der Anleihen. Dies zeigt eine Studie der
unabhängigen Nachhaltigkeits-Ratingagentur oekom research. Anleihen bilden bei der Mehrheit der institutionellen
Investoren nach wie vor das Rückgrat der Kapitalanlage. Dabei
U
haben Unternehmensanleihen in den vergangenen Jahren an
Bedeutung gewonnen. Nach aktuellen Erhebungen des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) werden in Deutschland
23 Prozent des nachhaltig investierten Kapitals in Unternehmensanleihen angelegt, in Österreich sogar 50 Prozent. In
Europa liegt der Anteil nach Berechnungen des Branchenverbandes Eurosif bei immerhin 21,3 Prozent.
„Es zeigt sich, dass eine bessere Nachhaltigkeitsleistung
eines Unternehmens und damit ein besseres Nachhaltigkeitsrating mit einer höheren Eigenkapitalquote einhergehen“, erläutert Robert Haßler, CEO von oekom research, eines
der Kernergebnisse der Studie. „Anleger, die sich bei der Anlageentscheidung am oekom Prime-Status orientieren, halten
damit Wertpapiere von Unternehmen mit einer überdurchschnittlich hohen Eigenkapitalquote im Portfolio.“ Den
oekom Prime-Status erhalten Unternehmen, die die branchenspezifischen Anforderungen an das Nachhaltigkeitsmanagement erfüllen. >red<
Die Studie gibt’s unter http://goo.gl/4t44vS
Vergleich der Rendite von oekom Prime Portfolio und MSCI World Total Return Index
Foonds.com
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
39
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
40
BÖRSE EXPRESS
WÄHRUNGEN/ZINSEN
VON CHRISTA GRÜNBERG
[email protected]
Kurzer Stopp der LoonieTalfahrt - dank kleiner
Wortspiele der BoC
ür die Analysten der BNP Paribas war der KanadaDollar (Loonie) im September noch die liebste Rohstoffwährung. Sie waren damals der Meinung, dass
die Inflationsdaten sie in ihrer Ansicht bestätigt hätten,
dass der Markt die kanadische Wirtschaft und die Landeswährung zu pessimistisch eingeschätzt habe. Die kanadische Produktionslücke sei recht klein, während die
Inflation den Zielwert der Notenbank erreicht habe.
Wenn die nächsten Konjunkturdaten von einer Belebung
der Wirtschaft zeugten, dürfte das die Erwartungen an
die Zinspolitik der Bank of Canada verändern. Bislang
seien die, in den kommenden zwölf Monaten zu erwartenden Zinserhöhungen noch kaum eingepreist, meinte
BNP.
Tags darauf waren die kanadischen Einzelhandelsumsätze im Juli wider Erwarten um 0,1 Prozent gesunken,
Volkswirte hatten stattdessen einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Daraufhin fiel der Loonie zum US-Dollar
weiter zurück, allerdings befand sich der US-Dollar noch
immer im Bereich zwischen 1,0963 und 1,1100 Kan. Dollar, in dem er seit Mitte September feststeckte. Experten
glaubten damals, dass der Greenback auch noch einige
Zeit in dieser Bandbreite verharren könnte. Weil sich
der Loonie an der Geldpolitik orientiere und da wäre es
nun mit dem „Futter” der kanadischen Notenbank für
die Währung erst mal vorbei. Mit substanziellen Neuig-
F
keiten rechneten die meisten Experten am Markt erst
mit der Veröffentlichung des nächsten geldpolitischen
Berichts und die war gestern.
Seit September hat der US-Dollar zum Kan. Dollar weiter zulegen können und fast das Niveau von 1,13 erreicht - das heißt, der Loonie hat sich zum Greenback
seit Juli um mehr als fünf Prozent abgeschwächt. Bis gestern. Denn da konnte er wieder zulegen. Laut manchen
Marktbeobachtern hat dies mit dem verlautbarten Bericht der Bank of Canada (BoC) zu tun. Die hatte nämlich
etwas aus dem Begleitkommentar zu ihrem Zinsentscheid vom Mittwoch gestrichen: Sie bezeichnet ihre
Haltung nicht mehr als „neutral”, sondern nennt ihre
derzeitige Geldpolitik „angemessen” wegen der ausgewogenen Risiken. Viele glauben nun, den Spekulationen
über eine Erhöhung der Zinssätze würden wieder Tür
und Tor geöffnet.
„Der BoC-Kommentar „Der BoC-Kommentar
ist nun weniger
ist nun weniger taubenhaft, als wir ertaubenhaft als wir
warteten.”, erklärte
erwarteten.”
auch Bipan Rai von
CIBC World Markets.
Für die Experten der Cambridge Mercantile Group hat
NEWS FÜR ANLEGER
der Stopp der Loonie-Talfahrt
einen anderen Grund - nämlich die Ölpreise, die sich
nach dem drastischen Rücksetzer der vergangenen
Weitere Fondsanalysen und
Woche nun stabilisieren. Das
Trends finden Sie auf
verschaffe Währungen wie
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dem Kan. Dollar eine Atempause, schätzt Cambridge
Mercantile Group. Die Analysten sehen den Loonie jedoch unverändert in der Defensive, weil sich die Anleger
für den „langsamen und qualvollen Tod des Rohstoffzyklus” positionierten.
Zins Express
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FREITAG, 24. OKTOBER 2014
41
BÖRSE EXPRESS
SPAREN
ZINSEN
Österreicher sind
Weltmeister des Sparens
iedrige Zinsen auf klassische Sparprodukte halten
Menschen in Zentral- und Osteuropa (CEE) nicht
davon ab, Geld für schlechte Zeiten zur Seite zu
legen. Wie das heute präsentierte Spar-Barometer 2014 der
Erste Group zeigt, halten mehr als zwei Drittel Sparen für
wichtig.
Österreicher und Slowaken sind dabei bereits zum zweiten Mal in Folge Sparmeister der Region. Die österreichischen Sparer erhöhten ihre durchschnittliche
monatliche Sparleistung um sieben auf 188 Euro, während
die Slowaken um sechs Euro mehr (auf 96) gespart haben
als im Vorjahr. Die Sparbeträge der Kroaten (60 Euro), Rumänen (41) und Ungarn (49) blieben stabil, während Tschechen (75; minus 6 Euro) und Serben (35; minus 1 Euro)
dieses Jahr weniger zur Seite legten.
Am wichtigsten ist der großen Mehrheit der Befragten,
N
dass sie jederzeit leichten Zugriff auf ihre Ersparnisse
haben. Geringes Risiko gilt als zweitwichtigstes Kriterium,
noch vor hohen Zinsen oder Renditen. „Das Sparbuch sollte
eigentlich nur eine kurzfristige Liquiditätsreserve sein und
ist zum langfristigen Vermögensaufbau oder zur Altersvorsorge aufgrund der niedrigen Zinsen nicht geeignet. Um höhere Erträge zu erzielen, müssten die Sparer höhere
Risiken eingehen als in der Vergangenheit üblich“, sagt
Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste
Bank Oesterreich. Dennoch bleiben die meisten Menschen
in CEE ihrem Sparbuch oder Sparkonto treu: Fast acht von
zehn Österreichern, mehr als die Hälfte der Slowaken und
nahezu jeder zweite Kroate nutzt diese Form des Sparens.
Die Tschechen entscheiden sich gern für staatlich begünstigte Pensionsversicherungen (55%), Ungarn (34%) und Serben (9%) bevorzugen Lebensversicherungen, während
Rumänen ihre Ersparnisse in Gold oder andere Edelmetalle
investieren (26%). Mehrheitlich wird erwartet, dass sich an
den niedrigen Zinsen für Spareinlagen und Kapitalanlageprodukte auch in den nächsten fünf Jahren nichts ändern
wird. Ein Drittel der Kroaten und Rumänen rechnet sogar
mit einem weiteren Rückgang der Zinsen. >red<
Die höchsten Zinsen für täglich fälliges Geld
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Die ‘Narren’ lassen die Kassen klingeln
ie Altmeister-Auktion des Dorotheum am 21. Oktober begann mit einem Paukenschlag. Das Titellos des
Auktionskataloges, die Satire auf die menschliche
Torheit „Der Narrenhandel“, des Flamen Frans Verbeeck
wurde auf über drei Millionen Euro angesteigert (3.035.000)
– ein Weltrekord für den Künstler und einer der höchsten
Preise, die je in Österreich bei Auktionen erzielt wurden.
Das vielfigurige Bild, auf dem
PREIS
sich detailreiche Szenen entdecken lassen, illustriert anschaulich
historische
Sprichwörter, die die Narretei
der Menschen aufs Korn nehMillionen Euro erzielte ein
men.
Frans Verbeeck in Wien
Zu Verbeeck gibt es von Alexander Wied (Kunsthistoriker und von 1992 bis 2008 als
Kustos an der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien tätig) einen Artikel im myArt-Magazin: „Die Ikonografie des Bildes ist äußerst komplex: In einer offenen,
wiesenbegrünten Landschaft handeln unter einem großen
Baum Kaufleute mit zahlreichen kleinen Männchen. Diese
sind zum Teil durch ihre Kappen und Schellen als Narren
zu erkennen. Diese Handelsszene kann nur als Allegorie zu
verstehen sein: Sie verbildlicht wohl, dass menschliche Torheit immer im Umlauf und somit unausrottbar ist – eine Satire auf die Narrheit der Menschen.“ Und: Die Kunst der
Verbeecks kann in ihrer stilistischen Eigenart und selb-
D
3,04
Frans Verbeeck (Mechelen um 1510 - 1570) Der Narrenhandel
(Satire auf die menschliche Torheit) Öl auf Leinwand Foto: beigestellt
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ständigen, reichen Ikonografie unabhängig neben das Werk
der großen Meister Bosch und Brueghel gestellt werden. Im
Gegensatz zu jener der Bosch-Nachfolger Pieter Huys und
Jan Mandyn geht sie weder direkt auf Bosch noch auf Brueghel zurück. Die Verbeecks schufen eine Bildwelt sui generis, die in ihrer Seltsamkeit in der zeitgenössischen niederländischen Malerei keine Parallele hat und uns mit ihren
bisweilen bis ins Skurrile und Karikaturhafte gesteigerten
Menschentypen aus der flämischen Folklore überrascht und
erstaunt. Mehr unter http://goo.gl/EBAfAo >red<
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ei der Jugendstil-Auktion am 4. November im Dorotheum Wien, einer Versteigerung mit außergewöhnlichen Toplosen, Seltenem und Stücken mit
besonderer Provenienz heißt es, ob des Angebotes einen
kühlen Kopf zu bewahren.
Denn kopflos ist das Angebot an Wiener Keramiken bedeutender österreichischer Künstlerinnen der Jahrhundertwende nicht. Expressiv und ganz im Stil und der Mode der
1920-er Jahre gestaltet sind die etwa 25 cm hohen KeramikFrauenköpfe Gudrun Baudischs, hergestellt durch die Wiener Werkstätte (Schätzwerte 26.000 – 30.000 Euro; € 8.000
– 10.000 und € 6000 – 8000). Nach einem Entwurf Vally Wieselthiers aus 1928 ist ein ähnlicher Frauenkopf auch von
den Wiener Werkstätten produziert (€ 7000 – 9000).
Den Kopf nicht zu verlieren heißt es bei den Schmuckstücken von Josef Hoffmann und Kolo Moser. Eine Brosche
im originalen Etui verpackt, um 1922 von Hoffmann für
Mäda Primavesi, eines der wohl bekanntesten Familienmitglieder der Wiener Fördererfamilie, entworfen, besticht mit
ihrem goldenen Blätterwerk und drei Diamanten als Blüten
(€ 40.000 – 60.000). Ebenfalls von Josef Hoffmann ist ein
1909 von den Wiener Werkstätten ausgeführter Anhänger.
Abstrakt und simpel in seiner Form liegt der Silber vergoldete, mit Perlmuttschalen dekorierte Anhänger bei einem
Schätzwert von 25.000 bis 40.000 Euro. Als weiteres Toplos
kann zweifelsfrei die 1905 entworfene Gürtelschließe von
Kolo Moser angesehen werden. Eine stilisierte florale Ranke
aus Silber im mandelförmigen Durchbruch der rechteckig
geformten Schließe lässt sie ganz dem Sinn des Jugendstils
Carlo Bugatti, seltener Schreibtisch mit Sessel, Mailand um
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Josef Hoffmann, Brosche, um 1922 € 40.000 - 60.000
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entsprechen (€ 50.000 – 70.000). Mit solchem Schmuck ist
bestimmt so mancher Kopf zu verdrehen.
„Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen“, so
heißt es. Ein wahrer Ausspruch? Oder schlicht eine freche
Redewendung? Auf den Kopf gefallen scheint Ferdinand
Preiss „Beach dancer“-Mädchenfigur auf jeden Fall nicht.
Aus Elfenbein geschnitzt, in einem farbigen Bikini der 1930er Jahre blickt das Mädchen seinen Betrachter mit in die
Höhe gestreckten Armen herausfordernd an (€ 16.000 –
20.000). Auch Alexandre Keletys tanzendem Pierrot kann
derlei nicht nachgesagt werden, beim Tanz demaskiert er
seine Pierrette. Das Paar ist aus patinierter Bronze um 1925
gefertigt (€ 7.000 – 10.000).
Genauso zahlt es sich aus, sich das Möbelangebot dieser
Jugendstil-Auktion durch den Kopf gehen zu lassen. Ein seltener Schreibtisch mit passendem Sessel von Carlo Bugatti
stellt einen besonderen Blickfang dar. In Mailand um 1900
gefertigt besticht das Ensemble durch seine reiche Dekoration. Aus Palisanderholz, mit Edelhölzern intarsiert und mit
Messing- und Zinnplättchen verziert, teilweise mit Pergament überzogen und mit Quastenbehang geschmückt liegt
die Garnitur bei 30.000 bis 40.000 Euro. Und möchte man
sich in Ruhe den Kopf über Ankäufe dieser Art zerbrechen,
lädt Adolf Loos „Knieschwimmer“-Fauteuil am ehesten dazu
ein (€ 6.000 – 8.000). Otto Prutschers Luster aus dem Damensalon der Villa Rothberger in Baden lässt die Sache jedenfalls im richtigen Licht erscheinen (€ 6.000 – 8.000).
Sich von Kopf bis Fuß mit Jugendstil-Stücken auszustatten fällt bei diesem Angebot wahrlich leicht. >red<
Auktionsdatum: Dienstag, 4. November, 17:00 Uhr
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Lichtblicke gibt’s durchaus,
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Wieder liegt eine Woche hinter uns. Was ist bei uns passiert? Zu Wochenbeginn beschäftigte uns die Eröffnung der
europäischen Berichtssaison. Dies mit Philips. Und dies, da
die Leuchtensparte der Niederländer ein wesentlicher Konkurrent von Zumtobel ist. Der von einer Belebung des europäischen Marktes in diesem Bereich spricht - siehe
http://goo.gl/jtzYOh. Dienstags warfen wir einen Blick auf
die anstehenden Zahlen der Telekom Austria, die nach dem
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ATXPrime seit BE-Start
VON ROBERT GILLINGER
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Auslaufen der Nachfrist von Carlos Slims Übernahmeangebot wieder eine Bedeutung für die Kursentwicklung haben
- siehe http://goo.gl/08QkiM.
Der Mittwoch gehörte den einzigen beiden ATX-Unternehmen, die sich in dem ganzen Trübsal der letzten Zeit eine
charttechnisch verbesserte Ausgangsbasis geschaffen haben
- Lenzing und dem Verbund - siehe http://goo.gl/BLVB9Y
Gestern berichtete die Telekom Austria von ihrem Erfolg im
Q3. Das Ergebnis lag deutlich über den Erwartungen, der
Aktie half’s trotzdem nicht. Steht doch eine Kapitalerhöhung an, bei der Hauptaktionär nicht komplett mitziehen
darf - siehe http://goo.gl/TIMOUv. <
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