curare82 - CURARE Online

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curare82 - CURARE Online
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Inhaltsverzeichnis
Studiengebühren
Studentenjobs
AStA News
Modellstudiengang
Strukturierte Doktorandenausbildung
Studiendekanat
Bibliothek-News
Studium Generale
Kunst in der MHH
Summer Sailing Tour
Preisrätsel
Preisliste Fachschaft
Aus der MHH Info: Lehrkrankenhäuser
PC Games: Fahrenheit
Hiroshima - 60 Jahre später
Mentorenprogramm für Ärztinnen
Kanne eine kritische Betrachtung
Der Hannoveraner Flohmarkt
Aufs Maul
Berichte Famulatur / PJ
Rezensionen
Wichtige Telefonnummern
Impressum
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Editorial
Zwei Hauptthemen bewegten die Grundfeste unserer Hochschule zuletzt: Studiengebühren & HannibaL .
Die Studiengebühren
Der niedersächsiche Minister für Wissenschaft Lutz Stratmann verkündete im Februar 2005 seine Vorstellungen zur
Einführung von Studiengebühren. Hörten sich seine Planungen zum damaligen Zeitpunkt durchaus akzeptabel an,
verkündete er nun am 6.10. im Landtag seinen endgültigen Plan. Dieser weicht in diversen Punkten komplett vom
vorläufigen ab und sorgte zu Recht bei den anwesenden Politikern und Hochschulvertretern für Aufruhr und Kritik.
HannibaL – Der Hannoversche integrierte, berufsorientierte und adaptive Lehrplan - eine sehr progressive
Umgestaltung der Vorklinik. Während sich bisher alle Studenten durch 2 Jahre fast ausschließlich praxisferner Theorie
gefolgt von einem lehrtechnisch durchaus fragwürdigen Staatsexamen zwängen durften, soll nunmehr alles besser
werden. Bereits ab der zweiten Woche bekommen die Erstis in der Zukunft Kontakt zu den Patienten, um „die Folgen
von biochemischen und physiologischen Veränderungen konkrete Krakheiten zuordnen zu könnnen.“. Das Physikum
entfällt, stattdessen führt jeder Fachbereich eine eigene Prüfung durch, das Bestehen von jeder dieser Prüfung stellt das
Äquivalent dar. Die formulierten Hauptziele auf das gesamte Studium: Eine bessere Verzahnung von Theorie und
Praxis, das Erreichen der Anzahl von ‘00 untersuchten Patienten bis zum Studiumsende. Mutige Planung, bleibt
natürlich die Frage nach dem Erfolg der Umsetzung.
Ausserdem:
- Strukturand - Was ist das?
- Die wieder mal erneurte AStA-Crew
- Studierendenjobs - Was gibts zu beachten?
- 60 Jahre Hiroshima
und natürlich wie immer die üblichen Rezensionen, Famulaturberichte und und und...
Viel Spass!
Marco
Carsten
3
Studiengebühren
Am 6.10. stellte der niedersächsische
Wissenschaftsminister Lutz Stratmann im Hannoverschen Landtag sein Konzept zur Umsetzung der
Studiengebühren vor. Wie letztendlich zu erwarten
war, gab es natürlich einige Änderungen entgegen
der ursprünglichen Ankündigungen vom Februar
2005. Dieses Konzept stellt noch keinen
endgültigen Beschluss dar, jedoch wirft es natürlich
einige Fragen bezüglich Informationspolitik und
Glaubwürdigkeit von Minister Stratmann angesichts
seiner früheren Kundtuungen auf und allein die
Möglichkeit, dass einige der neuen Vorschläge Realität werden könnten, sorgt in großem Rahmen
für Ärger und Protest.
Doch der Reihe nach:
26.01.2005
Ein Aufschrei geht durch Deutschlands Studierende: Das Bundesverfassungsgericht erklärt das 6. Gesetz zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes für
unvereinbar mit dem Grundgesetz. Diese war am
15.08.2002 in Kraft getreten und enthielt unter anderem die Regelung, dass ein Erststudium sowie ein
konsekutives Studium (Masterstudiengang, der auf vorhergehendem Bachelorstudiengang aufbaut) gebührenfrei sind. Im Rahmen der Klage von Regierungsvertretern der Länder Bayern, Badem-Württemberg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland und Hamburg
wurde mit der Begründung, Bildungsangelegenheiten
fielen unter die Obhut der Länder, die Türen für die
Einführung von Studiengebühren ermöglicht.
Die Pressestelle der Landesregierung veröffentlich
daraufhin eine Stellungnahme von Minister Stratmann zu
Lutz Stratmann, Niedersächsischer Minister für
Wissenschaft & Kultur
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diesem Beschluss. So begrüsse er die Entscheidung und
äußerte sich auch gleich direkt zur weiteren Planung in
Niedersachsen:
„Wir werden unsere Hochschulen nicht zwingen,
Studienbeiträge zu erheben,“ so Stratmann, „ihnen aber
die Möglichkeit dazu einräumen.“ Dies bedeute in der
Hochschulpolitik auch den weiteren Übergang von der
staatlichen Reglementierung hin zur Schaffung von
Wettbewerb. „Dies stärkt die Autonomie unserer
Hochschulen und die Position der Studierenden.“
Für Wissenschaftsminister Stratmann gebe es zwei
elementare Voraussetzungen für die Einführung von
Studiengebühren in Niedersachsen: „Kostenbeiträge sind
nur denkbar, wenn sie als zusätzliche Mehreinnahmen
zur Verbesserung der Qualität von Lehre und
Studienbedingungen verwendet werden und nicht in den
allgemeinen Landeshaushalt einfließen.“ Zu diesem Zweck
sei beabsichtigt, mit den Hochschulen einen
Zukunftsvertrag zu schließen. Zusätzlich zu dieser
Planungssicherheit prüfe das Ministerium, ihnen
nötigenfalls durch Änderung der Niedersächsischen
Landesverfassung auch zu mehr Rechtssicherheit zu
verhelfen. Die zweite Voraussetzung sei die
Sozialverträglichkeit von Studienbeiträgen. „Studierende
werden zwischen sofortiger und nachlaufender Zahlung
wählen können. Dafür werde in enger Abstimmung mit
den anderen Ländern an einem möglichst einheitlichen
Darlehensmodell gearbeitet. „Rückzahlungsmodalitäten
und Ausnahmeregelungen werden sozial verträglich
ausgestaltet“, erklärt Stratmann.
Die wichtigsten Punkte:
- Kostenbeiträge sollen in die Lehre und
Studienbedingungen einfliessen, nicht in den
allgemeinen Landeshaushalt
- Zur Sicherung dieses Punktes und der Finanzsicherung der nächsten fünf Jahre soll mit den Universitäten ein Zukunftsvertrag geschlossen werden
- Die Sozialverträglichkeit soll durch entsprechende Darlehensmodelle gewährleistet sein.
Februar 2005
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz
Stratmann verfasst weiterhin einen offenen Breif an
Niedersachsens Studierende. Dieser beinhaltete insgesamt
5 „Überlegungen“ zu der Gestaltung der Studiengebühren
in Niedersachsen:
„1. Die Entscheidung, in welcher Höhe für die einzelnen
Studiengänge Studienbeiträge festgesetzt werden, wird den
Hochschulen überlassen. Es wird eine Bandbreite mit einer
Obergrenze von 500 Euro pro Semester festgelegt. Das
entspricht rund 80 Euro pro Monat.
2. Die Erhebung von Studienbeiträgen durch die
Hochschulen wird nur dann ermöglicht, wenn sichergestellt ist, dass die Einnahmen zweckgebunden für
die Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen
Studiengebühren
schulen und Zielsetzung der Arbeit beinhaltet dieser auch
den Punkt „Einführung sozialverträglicher Studienbeiträge
mit 500 € pro Semester als Obergrenze zum WS 2006/07
nach Schaffung der gesetzlichenVoraussetzungen und uneingeschränkte Sicherung der Einnahmen als zusätzliche
Einnahmen der Hochschulen (als Drittmittel) zur Verbesserung der Lehre.“
Erneut wird darauf hingewiesen, dass die Gebühren
ausschließlich als zusätzliche Einnahmen der Hochschule
geplant sind. Der Vertrag soll im Rahmen der Vorstellung
des endgültigen Konzepts unterschrieben werden.
Studenten protestieren gegen Studiengebühren
zur Verfügung stehen. Sie sollen insbesondere für die Verbesserung des Betreuungsverhältnisses zwischen
Studierenden und Lehrenden, für zusätzliche Tutorien und
für eine bessere Ausstattung der Bibliotheken und
Laborräume eingesetzt werden. Sie werden weder zu einem
Teil in den allgemeinen Landeshaushalt fließen, noch wird
eine Anrechnung auf die staatlichen Zuschüsse erfolgen.
3. Durch Studienbeiträge darf die Aufnahme eines
Studiums nicht verhindert werden. Deshalb soll den
Studierenden ein vermögensunabhängiger zinsgünstiger
Bildungskredit angeboten werden, dessen Rückzahlung
erst nach der Aufnahme einer Berufstätigkeit und in
Abhängigkeit von der Höhe des Einkommens erfolgt.
4. Soweit Studienbeiträge gezahlt werden, wird eine
Langzeitstudiengebühr nicht erhoben.
5. Studierende, die Kinder erziehen oder Familienangehörige pflegen, sollen von Studienbeiträgen befreit werden. Über weitere Ausnahmen wird derzeit diskutiert.“
Der Brief endet mit den aufbauenden Worten:
„Studienbeiträge werden zu einer wesentlichen
Verbesserung der Studienbedingungen für die
Studierenden führen. Studiengänge werden attraktiver
ausgestaltet und effizienter studierbar sein, so dass sich
auch die Studienzeiten verkürzen werden. Durch die
Festsetzung einer Obergrenze für die Studienbeiträge und
durch die vorgesehene soziale Abfederung mittels eines
Bildungskredits bleibt aus meiner Sicht die finanzielle Belastung für die Studierenden tragbar.“
12.07.2005
In einer Pressemitteilung gibt die Landesregierung
die Billigung des von Minister Stratmann mit den Hochschulen ausgehandelten Vertrages bekannt. Neben
diversen Punkten wie z.B. Budgetgestaltung der Hoch-
06.10.
Minister Stratmann stellt vor dem Landtag das fertig
entwickelte
Konzept
vor.
Eingeführt werden sollen die Gebühren zum
Wintersemester 2006 für Studienbeginner,
bereits aktive Studenten werden erst ab dem
Sommersemester 2007 betroffen sein, es fallen dabei 500€
pro Semester an.
Gesichert ist dabei die Finanzierung für finanziell
schwächere Studenten in Form eines zinsgünstigen Kredites
(geplant sind 5-7,5%), der von der Förderbank und der
Landestreuhandstelle LTS bereitgestellt wird. Zwei Jahre
nach Vollendung soll mit der Rückzahlung dieses Kredits
begonnen werden.
Ausnahmen gibt es sowohl bei der Einforderung der
Gebühren als auch bei der Rückzahlung des Kredits: Wer
Kinder unter 14 Jahren oder Angehörige zu pflegen hat,
im Rahmen eines Austauschprogramms hierzulande zu
Gast ist, beurlaubt, oder im Rahmen seiner Doktorarbeit
Stipendiat ist, braucht keine Gebühren zu entrichten. Die
Rückzahlung kann aufgrund der o.g. ersten beiden Punkte
oder eines Einkommens von weniger als 1000€ ebenfalls
verschoben
werden.
Ein Studienortwechsel bringt auch einen Wechsel in das Gebührensystem an der neuen Universität mit sich, bei der Rückzahlung hat
die früher besuchte Uni Vorrecht.
Da mit einer fehlenden Rückzahlung jedes
fünften kreditpflichtigen Studenten gerechnet wird, gehen 6% der Studiengebühren in
einen „Ausgleichsfond“, so dass sich das
Kreditgeschäft für die Förderbank auch tatsächlich
lohnt.
Weiterhin sollen „Langzeitgebühren“ von den
bisherigen 500€ empfindlich hochgesetzt
werden, dies betrifft Studenten, die die Regelstudienzeit um mehr als 2 Semester überschreiten.
Die freie Wahl oder Staffelung der Gebühren nach Wahl der Universität ist mit der Begründung,
dass das Risiko auf Klagen zu hoch sei, nicht mehr im
Konzept enthalten.
Sinn der Gebühren sei laut Stratmann, dass jede
Hochschule ihre Lehre entscheidend auf indivduellem Wege
verbessern solle.
Für unsereiner insbesondere interessant ist die Frage
nach dem PJ: Stratmanns Planung sieht vor, dass im
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Studiengebühren
Rahmen von Praxissemestern keine Studiengebühren zu
entrichten sind. Die Frage ist dabei nun, ob das PJ dabei
in die Definition eines Praxissemesters fällt, oder aber zum
„normalen“ Studienablauf gehört. Eigentlich ist damit ein
Praktikum in der Länge eines Semesters im Rahmen einer
Fachhochschulausbildung beschrieben, in der keine anderen Unterrichtsveranstaltungen stattfinden.
Wie der aufmerksame Leser festgestellt haben dürfte, erscheint der letzte Abschnitt recht zusammenhangslos mit den vorherigen.
- Studiengebühren zum Sommersemester 2007
für alle Studis, 500€ fix für alle
- Kreditsicherheit gegeben
- 6% der Gebühren gehen zum Ausgleich von
Ausfällen der Kreditrückzahlung in einen „Ausgleichsfond“
- Langzeitgebühren sollen angezogen werden
schulen. Sie werden nicht zum Wintersemester 2006/
2007 eingeführt. Die Hochschulen können nicht selbst
über die Einführung und die Höhe von Studiengebühren
entscheiden. Für Härtefälle kommt nicht das Land auf“
- sondern die Universität.
Prof. Dr. Bitter-Suermann: „Die Hochschulen müssen
sich nun überlegen, ob sie den Zukunftsvertrag mit dem
Wirtschaftsminister wie geplant unterzeichnen.“
(HAZ)
Erich Barke, Präsident Uni
Hannover: „Wir würden in Hannover
am liebsten eine sozial gestaffelte
Gebühr zwischen null und 500€ erheben.“ (HAZ)
Der Vergleich mit den 5 Punkten des Briefes von
oben, führt zu folgendem Ergebnis:
Punkt 1: Änderung
Punkt 2: Änderung
Schönes Schlupfloch in der Formulierung,
schließlich ist durch den 6%igen Ausgleichsfond nur
die Ermöglichung der Kredite gesichert. Es ist im Sinne
der konstanten Einnahmen durch Gebühren und somit der Verbesserung der Lehre und Studienbedingungen und diese gehen nicht in den Landeshaushalt.
Da diese Sicherung jedoch komplett aus den
EinnahmenHochschulen finanziert ist anstelle dass
das Land diesen Ausgleich zahlt, handelt es sich um
nichts anderes als eine indirekte Stütze des Landeshaushalts.
Punkt 3: Keine Änderung.
Das kann man durchaus so stehen lassen, zwar
ist mittlerweile von einer 2-Jahres-Spanne und nicht
mehr von Berufstätigkeit die Rede, jedoch ist dies durch
das 1000€-Limit gesichert.
Punkt 4: Änderung.
Punkt 5: Keine Änderung.
Wie natürlich zu erwarten, führte die Verkündung
des Konzepts für immense Kritik und Unverständnis,
wurden vorherige Ansätze ja nun mitunter vollkommen
ausser Acht gelassen. Auf den Internetseiten der SPD
sowie der HAZ wurden folgende Kommentare veröffentlicht:
Gabrielle Andretta von der SPD: „Die Studiengebühren verbleiben nicht in voller Höhe bei den Hoch-
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11.10.05
Trotz Kritik aufgrund der kurzfristig noch geänderten
Planungen unterschrieben alle 20 Hochschuldirektoren
den Zukunftsvertrag. Dieser besagt nun im Detail, dass
die Finanzhilfe des Landes für die Hochschulen in den
nächsten 5 Jahren auf 1,5 Milliarden € bleibt. Die
Hochschulen müssen dabei die Lohnsteigerungen der
Angestellten um 0,8 % selbst tragen. Die Studiengebühren
werden rund weitere 130 Millionen € bringen.
Zu den Studiengebühren: Um die endgültige Regelung
der Details wie den endgültigen Betrag, die äußerst
fragwürdigen 6% Beitrag an den Ausgleichsfond sowie
vor allen Dingen die PJ-Frage wird in nächster Zeit
entschieden, die Fraktionen im Landtag sind hier weit ab
einer
einheitlichen
Meinung.
Der Senat der MHH hat sich mittlerweile strikt gegen die
Abzweigung dieser 6 Prozent ausgesprochen.
Studiengebühren sollen ausschließlich nur für die Lehre
verwendet werden und unabhängig vom Landeszuschuss,
der leistungsorientiert vergeben werden soll (LOM), sein.
Weiterhin wird eine Gebührenbefreiung im Praktischen
Jahr diskutiert. „Hier muss unbedingt eine einheitliche
Regelung gefunden werden.“
Studiengebühren
Was plant eigentlich der Rest zum gegenwärtigen
Zeitpunkt bezüglich allgemeiner Studiengebühren?
(http://www.studis-online.de/StudInfo/Gebuehren/
#bundeslaender)
Brandenburg
Allgemeine Studiengebühren im Maße der anderen
Bundesländer angepeilt
Bremen
Allgemeine Studiengebühren im Gespräch,
interessanterweise 500€ für Studis ab dem Dritten
ohne ersten Wohnsitz in Bremen
Hamburg
Allgemeine Studiengebühren: 500 € pro Semester
ab SoSe 2006, später vielleicht höhere Gebühren
Hessen
Allgemeine Studiengebühren frühestens ab 2007,
die hessische Landesverfassung wirft Probleme auf
(Anm. d. Red.: Laut dieser ist die Todesstrafe aber
auch erlaubt)
Mecklenburg - Vorpommern
Allgemeine Studiengebühren: 500 € pro Semester
für alle die ihren Erstwohnsitz nicht in in
Mecklenburg-Vorpommern haben.
Nordrhein-Westfalen:
Allgemeine Studiengebühren in Höhe von 500 Euro
pro Semester. Nach neuesten Plänen für alle ab Sommersemester 2007 - wegen des „Vertrauensschutz“ der heute
Studierenden. Für Erstsemester sollen bereits zum Wintersemester 2006/2007 erstmalig allgemeine Studiengebühren
erhoben werden. Allerdings steht es den Hochschulen frei,
auf
die
Erhebung
zu
verzichten.
Sollten die allgemeinen Studiengebühren eingeführt
werden, fallen die bisherigen Gebühren (Langzeitstudiengebühr, wenn Studienkonto „erschöpft“, Senioren- oder Zweitstudium) weg, es wäre also nicht doppelt zu zahlen.
Bayern:
Allgemeine Studiengebühren 500 € pro Semester ab
SoSe 2007.
Rheinland-Pfalz
Allgemeine Studiengebühren für nicht-Landeskinder,
also solche, die ihr Abitur in einem anderen Bundesland gemacht haben. Aufgrund Verfassungsbedenklichkeit aber unwahrscheinlich.
Saarland
Allgemeine Studiengebühren 500 € pro Semester allerdings sollen die Hochschulen selbst entscheiden und offenbar hat die Uni Saarbrücken kein
Interesse.
Sachsen Anhalt
Allgemeine Studiengebühren, wahrscheinlich 500 €
pro Semester sind angepeilt
Sachsen
Allgemeine Studiengebühren in 5 Jahren angepeilt.
Thüringen:
Keine Planung
Badem-Württemberg
Allgemeine Studiengebühren 500 € pro Semester ab
SoSe 2007.
Berlin
Bislang keine konrete Planung.
Schleswig-Holstein
Bislang keine konkrete Planung.
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Studentenjobs
Studiengebühren sind nunmehr unabwendbar,
500€ dürften in der Zukunft leider auch nicht das
Ende der Fahnenstange darstellen. Letztendlich
bleibt selbst einigen besser betuchten Studenten
da nur noch der Griff zum Job. Doch was gibt es
dabei eigentlich zu beachten? Wieviel darf ich
verdienen, ohne Steuern zahlen zu müssen, ab
wann muss ich mich versichern? Und was muss
ich wegen dem Kindergeld beachten?
Prinzipiell sind Eltern wenn das Studium die
Erstausbildung darstellt zur Unterhaltszahlung bis zum
27. Lebensjahr verpflichtet. Die Größe der Zahlung richtet
sich dabei nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten, einen Überblick bietet hierfür die „Düsseldorfer Tabelle“
(http://www.olg-duesseldorf.nrw.de/service/ddorftab/
intro.htm).
Prinzipiell kann man bei Verweigerung der Eltern
zumindest die Auszahlung des kompletten Kindergeldes
von 154€, das sie bis zum Abschluss der Ausbildung
oder der Vollendung des 27. Lj erhalten.
Fehlen die finanziellen Mittel zur Unterstützung, kann
man auf das BaföG zurückgreifen. Dies stellt eine
Mischung aus Zuschuss und zinslosem Kredit dar, ist auf
maximal 10.000€ beschränkt, die Rückforderung kann
im Falle herausragender Leistungen auch gemindert
werden. Im Rahmen des BaföG-Antrags müssen die Eltern
Ihre Einkünfte offenbaren, man erhält in diesem Rahmen
auf die Auskunft, auf wieviel Unterstützung man Anspruch
hat. Für das uneingeschränkte Recht auf BaföG dürfen
etwaige Einkünfte 4206€ im Jahr nicht übersteigen,
Vermögen über 5200€ muss erst aufgebraucht werden.
Wichtig: Es gibt kein rückwirkendes Recht auf BaföG!
Der Antrag sollte deswegen innerhalb des ersten
Studienmonats abgegeben werden, Unterlagen können
problemlos nachgereicht werden. Der Antrag auf BaföG
ist nach jedem zweiten Semester neu zu stellen.
Fraglich ist im Einzelfall der Anspruch im Falle eines
Studiums nach einer Ausbildung oder einem bereits
abgeschlossenen Studium. Stellt das Studium eine fachliche
Fortsetzung einer Ausbildung oder eines FH-Studiums dar,
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gilt dies als förderungswürdig, wechselt man komplett die
Richtung, kann es sein, dass der Anspruch entfällt.
Im Rahmen eines Jobs sind 7664€ steuerfrei zu
verdienen, dabei sind vom eigentlichen Gehalt die
sogenanten Werbungskosten wie z.B. auch
Immatrikulationsgebühren und Bücher, abzuziehen. 920€
können als Pauschale immer berechnet werden, für eine
Erhöhung ist ein genauer Nachweis nötig.
Beim Arbeitgeber ist eine Lohnsteuerkarte abzugeben, die
man beim Einwohnermeldeamt des Hauptwohnsitzes
erhält. Dieser führt die Lohnsteuer dann direkt an das
Finanzamt ab, dies wird auf der Karte notiert. Überschreitet
das Einkommen die Freibetragsgrenze nicht, kann man
einen Verzicht des Finanzamtes auf die Lohnsteuer
erwirken, ansonsten empfiehlt sich die Abgabe einer
Steuererklärung am Jahresende, um überschüssig gezahlte
Steuern zurückzuerlhalten. Bei kurzfristigen Beschäftigungen ist zu beachten, dass keine Karte abgegeben werden
muss, dann aber 25% an das Finanzamt abgeführt werden
ohne Möglichkeit der Rückzahlung.
Die Sozialversicherungen umfassen Kranken-, Renten, Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Die Abgaben an
die einzelnen Versicherungen sind bei den Jobs
beschrieben, jedoch gibt es jeweils einige Punkte zu
beachten, mit der Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen erwirbt man beispielsweise den Anspruch auf
Rente. Bis zum 25. Lebensjahr plus Pflichtdienstzeiten ist
man über die Famlilienversicherung der Eltern
krankentechnisch mitversichert, in bestimmten
Beschäftigungsverhältnissen und über diesem Alter muss
man sich selbst versichern.
Studentenjobs
Gewisse Punkte gelten in jeglichem Beschäftigungsverhältnis. Nach spätestens einem Monat
Beschäftigungsverhältnis besteht der gesetzliche Anspruch
auf eine Niederschrift der Vertragsbedingungen, nach
spätestens zwei Jahren oder drei Verlängerungen muss
ein befristeter Vertrag in einen unbefristeten geändert
werden – ausser wenn der Arbeitgeber selbst in den ersten
4 Jahren seiner Existenzgründung steckt. Lohn muss
natürlich zu den vereinbarten Konditionen gezahlt werden,
im Krankheitsfall besteht Anspruch auf eine 100%
Lohnfortzahlung für die ersten 6 Wochen, anschließend
übernimmt die Krankenkasse 70%. Nach einer Arbeitszeit von 6 Stunden muss eine 15-minütige Pause eingelegt
werden, bei einer Arbeitszeit von 6-9 Stunden müssen 30
Minuten Pause gemacht werden.
Der Minijob ist durch einen Bruttolohn von maximal
400€ limitiert, zweimal im Jahr darf dieser
unvorhergesehen auch mehr betragen, eine zeitliche
Limitation gibt es nicht. Sozialversicherung ist zu zahlen,
jedoch keine Steuern. Eine Lohnsteuerkarte muss nicht
abgegeben werden, Soziabgaben müssen nicht gezahlt
werden, man kann sich jedoch rentenversichern. Der Arbeitgeber meldet den Mini-Job und zahlt diverse Pauschalbeträge, die jedoch keine Auswirkungen auf den nehmer haben. Mehrere Minijobs nebeneinander sind
möglich, solang die 400€ nicht überschritten werden,
auch ein Minijob bei einer Privatperson (Babysitten z.B.)
ist möglich, jedoch mit anderen Konditionen für den
Arbeitgeber.
Die Kurzfristige Beschäftigung ist auf 50 Tage im Jahr
oder eine 5-Tage-Woche in 2 Monaten beschränkt.
Sozialversicherungsbeiträge sind nicht zu zahlen, für den
Arbeitgeber fallen auch keinerlei Kosten an. Allerdings
ist das Einkommen nach dem oben beschriebenen Prinzip
zu versteuern.
Gibt es weder eine zeitliche noch eine gehaltliche
Begrenzung handelt es sich um eine reguläre studentische
Beschäftigung. Prinzipiell sind diese Jobs normal zu versteuern und sozialversicherungspflichtig, jedoch gibt es
eine Ausnahme, falls die wöchentliche Arbeitszeit im
Semester 20 Stunden nicht überschreitet, auf 2 Monate
oder die Semesterferien beschränkt ist oder es sich nur
um Nacht- und Wochenendarbeit handelt. In diesem Falle
müssen keine Beiträge an die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung gezahlt werden, jedoch an die
Rentenversicherung.
Eine Einschränkung bezüglich dieser gibt es bei Jobs
zwischen 400 und 800€, hier ist nur ein Teil des Lohns
rentenversicherungspflichtig.
Weiterhin besteht noch die Möglichkeit der
Freiberuflichkeit. Man arbeitet auf Honorarbasis, bekommt
das Gehalt brutto ausgezahlt und hat die Möglichkeit,
jederzeit zu gehen, jedoch gibt es keinerlei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder im Urlaub und es besteht
keine Kündigungsfrist. Die Einnahmen sind natürlich zu
versteuern, da sich dies etwas komplizierter gestaltet, am
besten das Finanzamt fragen. Man ist in diesem Verhältnis
nicht Sozialversicherungspflichtig, mit der Ausnahme der
Rentenversicherungspflicht in manchen Bereichen. Somit
entfällt aber auch der Anspruch auf die entsprechenden
Leistungen, eine Krankenversicherung sollte man z.B. auf
jeden Fall abschließen.
#
Habt ihr einen Job, den Ihr gerne mal
vorstellen möchtet oder den
Geistesblitz schlechthin, wo man
optimal arbeiten kann? Dann immer
her damit für die nächste Curare :)
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AStA
Die Studierendenparlamentssitzung der vergangenen Woche brachte erneut einige Neuerungen: HoPo
Referent Heiko Wundram trat zurück, nun gibt es widerum vier neue / alte Gesichter zu vermerken. Und
siehe da: Wir sind wieder zu zehnt!!
Vorsitz:
Philip Bintaro
Hochschulpolitik 1:
Georg Staudacher
Hochschulpolitik 2:
Max Helber
Frauen, Soziales, Ausländer:
Marie Rehme
Und für alle, die sich fragen, wer denn die anderen noch gleich waren, hier nochmal der Rest der Crew...
Finanzen:
Sören Könneker
Sport:
Constantin Janzen
Kultur:
Norman Zinne
Internet:
Sascha Wasilenko
Wer sich jetzt noch fragt, wer die restlichen zwei sind, möge einen Blick auf Seite 3 werfen...
Der Finanzreferent informiert:
Für die Erstis...
... und alle, die es noch nicht mitbekommen
haben: Wir haben als Studenten die Möglichkeit,
folgende Fahrradwerkstätten in Hannover zu
besonderen Konditionen zu nutzen!
Pro Beruf Fahrradwerkstatt - Bonifatiusplatz 1 / 2
(Linie 3&7 Lister Platz oder Sedanstrasse)
Zum Materialkostenpreis können Studenten ihr Fahrrad
reparieren lassen, Inspektionen sind kostenlos.
Mitgebrachtes Material kann allerdings nicht verbaut
werden.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr
Samstag von10.00 bis 13.30 Uhr
Filliale der Pro Beruf Werkstatt am ContiCampus – (Linie 4&5 Königsworther Platz)
Gleiche Konditionen wie bei der Hauptfilliale, allerdings
nur für kleinere Reparaturen.
Öffnungszeiten:
Montag und Mittwoch 10-17 Uhr
10
ASG Fahrradwerkstatt – Heisterbergalle 99 (Linie
10 Ahlem)
Zum Materialkostenpreis können Studenten ihr Fahrrad
reparieren lassen, Inspektionen sind kostenlos.
Öffnungszeiten:
Montag – Mittwoch: 8 - 12:30 und 13 - 16 Uhr
Donnerstag: 10 - 12:30 und 13 - 16 Uhr
Freitag: 8 - 12 Uhr
Fahrradwerkstatt Glocksee - Schaufelder Straße
30 (Linie 4&5 Schneiderberg, um die Ecke der
Hauptunimensa)
Gegen eine geringe Gebühr können Studenten ihr
Fahrrad mit zur Verfügung gestelltem Werkzeug selbst
reparieren, gebrauchte und neue Ersatzteile stehen zur
Verfügung.
Öffnungszeiten:
Montag: 15-18 Uhr
Mittwoch: 16-19 Uhr
Freitag: 15-18 Uhr
Modellstudiengang
Hannibal - Der Hannoversche integrierte, berufsorientierte und adaptive Lehrplan.
War die Neustrukturierung bislang nur in der Klinik
in Form der Tertiale und Unterrichtsblöcke spürbar,
wird in diesem Jahr der erste Jahrgang nach einem
komplett neuen Schema unterrichtet.
Im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz zum Modellstudiengang am 4.10. erläuterte Studiendekan Professor
Haller das Konzept anhand der sogenannten Lernspirale:
In der Vorklinik solllen die theoretischen Grundlagen gleich
anhand der zugehörigen klinischen Bilder besprochen
werden, im Gegenzug werden im Rahmen der klinischen
Ausbildung diese Grundlagen erneut aufgegriffen und
erläutert, so dass eine dauerhafte Wiederholung der wichtigen Inhalte unter jeweils anderen Schwerpunkten erfolgt.
Im Detail heißt dies, dass sich die Erstis nunmehr bereits
in der zweiten Woche ins Propädeutikum stürzen dürfen,
um erste Erfahrungen am Krankenbett mit typischen Erkrankungen wie Bluthochdruck zu sammeln.
Die einschneidenste Änderung ist neben dem frühen
Patientenkontakt natürlich der Wegfall des Physikums. Jedes
Fach wird jetzt separat zeitnah zum Unterricht geprüft,
alle Prüfungen ergeben das dem Physikum entsprechende Äquivalent.
Natürlich ergeben sich komplett neue Abläufe im Lehrplan: Während unsereiner in der vierten Woche mit dem
ersten Anatomietestat sowie Anfang Dezember mit der ersten Chemieklausur konfrontiert wurde, steht nun bereits
am Montag der dritten Woche eine Klausur über die
Propädeutikumsthematik der zweiten Woche an. Anatomiekurs und -vorlesung beginnen dafür erst in der siebten
Woche, dabei ist auch die bislang vernachlässigte allge-
meine Anatomie nunmehr Bestandteil des Lehrplans
gewordnen.
Das rote Patientenbuch, das das jetzige siebte Semester im letzten Jahr als erster Jahrgang erhalten hat, begleitet die Neustarter wiederum vom Start weg. Dies hat
den Zweck der kontinuierlichen Patientendokumentation
zur Selbstkontrolle und Themenwahl bei den Prüfungen in
den Fächern Innere und Differentialdiagnostik.
Natürlich stellt sich bei all der Ideenvielfalt und Planung innerhalb der MHH die Frage zur Kompatiblität nach
Extern, ob man also z.B. nach wie vor nach dem Physikum problemlos wechseln kann. Laut der offiziellen Pressemitteilung vom 04.10. ist der Wechsel selbstverständlich
möglich, detaillierte Angaben wann, wie und weshalb
wurden bislang hierzu jedoch noch nicht gemacht.
Bleibt also abzuwarten, welche Kinderkrankheiten, vor
denen Professor Haller bei der Begrüssung des diesjährigen ersten Semesters selbst ausging, noch auftreten werden und ob diese auch weitgehend problemlos behoben
werden können.
Gedanken macht z.B. noch die Vergleichbarkeit bei
den Physikums-Ersatz -Prüfungen. Denn man mag dem
Physikum nachsagen, was man möchte - eine Objektivität und vor allem auch sinnvolle Schwerpunktsverteilung
(3,75 % für Chemie und Physik z.B.) war zumindest im
Rahmen des schriftlichen Teils definitiv gegeben. Bleibt nur
zu hoffen, dass sich die kleinen vorklinischen Fächer auch
daran orientieren.
Denn schließlich - so Prof. Haller - sei das Hauptziehl
der Erwerb der Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten
mit dem Patienten nach den ersten zwei Jahren.
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Strukturanden
Ende des letzten Sommersemesters überraschte
ein Aushang in der MHH die wegen ihrer Doktorarbeit noch unentschlossenen Studenten: Ab dem
ersten August sollte die „Strukturierte
Doktorandenausbildung“ eingeführt werden, mit
einen diesjährigen Kontingent von 20 Plätzen.
Bewerben konnten sich dafür vorzugsweise Studierende des 6. Semesters. Der Plan: In einer
angestrebten Zeit von 9 Monaten sollte es durch
eine klare Umgrenzung der Thematik sowie einer Betreuung durch zwei Ansprechpartner möglich sein, eine experimentelle Doktorabeit inklusive Schreiben zum Abschluss zu bringen.
Und obendrein bekommt jeder Teilnehmer monatlich 500€ gezahlt. Als Gegenleistung mussten
2 Tertiale Beurlaubung vom normalen Studienbetrieb eingeplant werden.
Stellt sich natürlich die Frage, wie die Umsetzung gelingt und ob die Betreuung tatsächlich so gut ist wie angestrebt. Curare sprach
mit einer Studentin, die derzeit als „Strukturandin“ beschäftigt ist.
Als Zusatzqualifikation zum normalen Dr.med solltenwir
nach Abschluss des Programms noch einen sog. „Master
of Biomedical research“ bekommen, für den wir über
Seminare und über die Doktorarbeit selbst Credit Points
sammeln können. Das gilt aber nur, wenn in Deutschland
maso nen Studiengang eingeführt wird.
Auf jeden Fall ist es mittlerweile so, dass relativ
einheitlich von jedem Studenten ca 9 Monate für dieses Stipendium gefordert werden. Startet man
also im August und endet Ende April muss man nur ein
Semester aussetzen um diese neun Monate voll zu
bekommen, es wurde dann auch die Zusage der beliebigen Wahl von Anzahl an Freitertialen gemacht.
Das
war
wichtig,
weil
wir
uns
sonst hätten beurlaubenlassen müssen, was den
Verlust des Studentenstatus bedeutet hätte (Kein
Kindergeld mehr, Kein semesterticket etc). Wir bekommen pro Monat jetzt ca. 500 Euro und haben einen Arbeitsvertrag als studentische Hilfkraft. BafögEmpfängern sollte das Gehalt ans Bafög angepasst
werden.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine
Doktorarbeit
in
diesem
Rahmen
durchzuführen? Was gab den letzten Anstoss?
Hatte ja gerade die eine Doktorarbeit geschmissenund
dann hing da dieses Plakat in der Uni, auf dem eine
infoveranstaltung zur sogenannten strukturierten
doktorandenausbildung angekündigt war. ich konnte mir
natürlich erst nichts darunter vorstellen und dachte, die
erzählen mir da auf was man so achten muss, wenn man
sich generell umeine Doktorarbeit bewirbt oder vielleichtwelche Art von Doktorarbeit sich in HannibaL
besonders lohnt bzw. gut zu bewältigen ist. In der
Infoveranstaltung selbstwar dann aber alles anders
als ich mir das vorgestellt hatte. Da haben Prof. Förster, Prof. Suermann und noch eine paar andere das
Programm vorgestellt. Es sei ein Pilotprojekt und richte sich an Studierende der Zahn-und Humanmedizin.
Die einzelnen Forschungsbereiche würden merken,
dass sichimmer weniger Mediziner in Hannover für
eine experimentelle Arbeit entscheiden, weil es scheinbar neben dem Studium in HannibaL nichtzu schaffen sei. Sie boten uns ( damit waren insbesondere
Studenten nach dem 1 klinischen jahr gemeint) also
an eine experimentelle Doktorarbeit im Rahmen des
SFB 621 zu machen. Dies ist ein eigener Forschungsbereich, in demfast alle forschenden Abteilungen der
MHH auf irgendeine Weise vertreten sind (Anatomie,
immunologie, Pharmakologie etc) und der zum Thema „Pathobiologie der intestinalen Mukosa“ forscht .
Jedenfalls sagten sie uns da, dass wir, falls wir uns
dafür entschieden, ein Stipendium bekämen. Damals
war das alles noch in den Startlöchern das vieles
noch nicht ganz klar. Uns wurde aber schon gesagt,
dass wir zwischen 6 Monaten und einem Jahr komplett frei machen müssten,um dieses Stipzu bekommen.
12
Wie und wo hast Du Dich dafür beworben? Wann hast
Du Nachricht erhalten, dass Du angenommen bist und
wann Du anfangen kannst?
Beworben habe ich mich bei Frau Dr. Susanne Kruse,
die die ganze Organisation für dieses Programm macht.
und sich übrigens auch um die PHD-Studenten kümmert.
Wir haben über die HBRS wohl die gleiche
Dachorganisation wie die PHD-Studenten. (J4 E1; 1. Büro
links). Bewerben mussten wir uns bis Mitte Juli. In der
Bewerbung musste das Abi-Zeugnis, das Physikumszeugnis, eine Notenliste der Fächer des ersten klinischen
Studienjahrs und ein Motivationsbrief, in dem man
schildert, warum man das unbedingt machen will, enthalten
sein.
Die
Zeit
nach
der
Bewerbung war ganz schön knapp, wenn man Anfang
August schon starten wollte. Aber es hat alles gut geklappt.
Die Nachricht, das ich anfangen kann habe
ich dann am 25. Juli erhalten. Wir sollten uns dann
möglichst schnell mit einem der Betreuer der 20 Projekte, die zu Verfügung standen in Verbindung
setzen und mit diesem dann alles weitere, wie Anfangs-
Strukturanden
zeitpunkt,
genaues
Thema
etc
besprechen.
Wie begann die Arbeit für Dich? Wurdest Du gut eingewiesen und wurde mit Dir gerechnet oder war der Einstieg
chaotisch?
Die Arbeit begann für mich erstmal ganz locker. Ich
habe in den ersten Tage und Wochen erstmal nur gelesen
und ganz grundlegende Laborarbeiten gelernt, weil ich
ja nun gar keine Erfahrungen mir Laborarbeit hatte. das
habe ich alles einmal von meinem Betreuer selbst gezeigt
bekommen und beim selber machen habe ich bei
Rückfragen dann entweder ihn oder aber überwiegend
meine Kollegen (meist Biologen, die auch an ihrer
Doktorarbeit werkeln) gefragt. Die Einweisung war wirklich
prima, auch wenn man am Anfang alles fünf mal
nachfragen muss, weil man das, was gerdae gesagt
wurde, prompt wieder vergessen hat, weil es so viel Neues
ist. Es wurde auf jeden fall mit mir gerechnet,
entsprechend strukturiert war auch der Einstieg.
Hast Du einen oder mehrere feste Ansprechpartner oder
hängt das davon ab, wer grad da ist?
Meine Zielsetzung ist ziemlich klar, so klar, wie sie bei
experimentellen Arbeiten halt sein kann. ich weiß aber
sehr genau in welche Richtung meine Arbeit gehen wird.
Das Wort Struktur ist eigentlich schon angebracht, wobei
es halt noch einige Unklarheiten gibt, weil das ein
Pilotprojekt ist. Hier einige anfängliche Probleme: Was
schreibe ich bei der Rückmeldung in mein Studienbuch?
Welche Seminare sind Pflicht? Müssen wir die Freitertiale
selbst beantragen oder läuft das automatisch?. Das ist
halt auch für die Organisatoren Neuland, klärt sich nach
meiner Erfahrung aber ziemlich schnell.
Wie lange arbeitest Du jeden Tag? Was ist mit dem
Wochenende oder spontanen freien Tagen?
Das ist meist sehr unterschiedlich. Je nachdem, was
gerade für Versuche laufen arbeitet man auch schon mal
am Wochenende ( eher die Ausnahme). Generell fange
ich morgens zwischen acht und neun Uhr an und bin
dann zwischen fünf und sieben Uhr zu Hause. Ich kann
kommen und gehen, wann ich will, wobei ich meine Zeit
im Labor doch sehr auf meinen Betreuer abstimme, weil
es doch noch relativ viele offene Fragen gibt. Spontane
freie Tage sollten kein Problem sein, wenn man das mit
seinem eigenen Versuchsplänen vereinbaren kann. Aber
generell ist es ja in meinem eigenen Intresse möglichst
viel in den neun Monaten an Ergebnissen zu bekommen
und deshalb nicht so viele freie Tage zu nehmen.
Fühlst Du Dich nach Deinem Gefühl besonders gut
betreut, oder schätzt Du dies eher als normal oder sogar
schlecht ein?
Offiziell soll man in diesem Programm zwei Betreuer
haben. Einmal den eigentlichen Doktorvater und noch
einen Cobetreuer aus dem Programm. Bisher haben
die Meisten soviel ich weiß aber nur den Betreuer
ihrer Arbeit.
Ich fühle mich sehr gut betreut. Es ist vor allem toll, in
eine feste Arbeitsgruppe integriert zu sein und nicht nur
ein sporadischer Gast zu sein. In meiner Arbeitsgruppe
müssen wir z.B einmal pro Woche unsere Ergebnisse
der Woche in Englisch vorstellen. So bekommt man
erstens mit, woran die anderen in der Gruppe so
forschen, wie die eigene Arbeit in ein großes Ganzes
bzw. zu einem Ziel der Gruppe passt und man übt sich
v.a in der englischen Sprache. In der Forschung läuft
nämlich fast alles auf Englisch. Seminare, Paper oder
ausländische Kollegen. In meinen Augen ist aber das
schönste an diesem Programm, nicht neben der Uni die
Doktorarbeit machen zu müssen. Denn eins kommt dann
meist immer zu kurz. Lernen, Doktorarbeit oder Freunde
und Freizeit
Danke schön!
Hast Du eine klare Zielsetzung und einen detaillierten
Plan? Wird die Ausbildung der „Struktur“ in ihrem Namen
also gerecht?
13
MHH intern
Unser Studiendekanat – das unbekannte „Wesen“
Wer ist das, wo ist das und was machen die?
Wer?
Frau Gamze Cecen Ükünc
([email protected]
Tel.: 532-2612
betreut das 1. klinische Studienjahr.
Frau Petra Knigge
[email protected]
Tel.: 532-240
kümmert sich um das 3. klinische Studienjahr.
Wo?
Im Gebäude I4 (das kleine, flache Gebäude zwischen
Theorie 1 und 2) im ersten Stock (einer höher als die
„Digitalen Medien“in der Nähe des PhD-Seminarraumes.
gesammelten Werke abholen und sie zu Herrn Friedrichs
tragen, der einen dann hoffentlich zum PJ zulässt…..)
- Mitwirkung bei der Raumplanung (das heißt
konkret das sich hier darum gekümmert wird das
Lehrveranstaltungen bei der Vergabe von Räumen
Vorrang vor z. B. Kongressen o. ä. haben!!!)
- Weiterhin ist das Studiendekanat die Anlaufstelle
für Studenten, die eine Prüfung wiederholen müssen bzw.
wollen. Hier muss man sich anmelden (und das
rechtzeitig vor der Prüfung!!) Auch Krankmeldungen
können hier abgegeben werden.
Außerdem Hilfe und Rat bei diversen Problemen rund
ums Studium (z. B. Rat für schwangere Studentinnen).
Der „Süßigkeitenteller“ für „erschöpfte“ Besucher des
Dekanats ist nur eine der herzlichen „Accessoires“ im
Umgang mit den Studenten.
Was?
- Verteilung der Studierenden auf Kleingruppen (z
.B. in die U-Kurs-Gruppen)
- Mitwirkung bei der Studienberatung
- Zentrale Verwaltung der „Scheine“ und zwar bis
zum PJ (heißt also hier kann man sich dann seine
14
Wann?
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag
Jeweils 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und zusätzlich im
Semester.
am Dienstag 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr
MHH intern
Die MHH-Bibliothek
bietet an:
3. Von der Literaturliste zum
vollständigen Text
(Beschaffung aus der MHH
oder von „Anderswo“)
ca. 60 Minuten
Für höhere Semester
Wie erlange ich Informationskompetenz?
Für alle Interessierten, gleichgültig in welchem Semester
sie studieren, hat die Bibliothek ein Schulungsangebot in
5 Stufen.
1.1 Erste Orientierung:
Rundgang durch die Bibliothek
jeden 1. Mittwoch im Monat, 14.00 Uhr,
ca. 30 Minuten
1.2 Suchen und finden im Online-Katalog,
Nutzerkontenverwaltung
jeden 2. Montag im Monat, 10.00 Uhr,
ca. 30 Minuten
2.1 Von der Themenstellung zur Literaturliste
(Medline, WOS, PsycINFO)
jeden Dienstag, 10.00 Uhr,
ca. 60-90 Minuten
2.2 Suche nach Dissertationen
(MHH und bundesweit)
jeden Mittwoch, 10.00 Uhr
ca. 30 Minuten
Jede einzelne Veranstaltung ist eigenständig.
Bitte tragen Sie sich in die entsprechenden
Teilnahmelisten im Zeitschriftenlesesaal der
Bibliothek ein. So ist Ihre Teilnahme zu einem
von Ihnen gewählten Termin sicher. In kleinen
Gruppen können wir dann auch auf Ihre Fragen
eingehen.
Treffpunkt:
Information im Zeitschriftenlesesaal
__________________
Bei allen Fragen zur Bibliotheksbenutzung
und zur Literatursuche hilft Ihnen die Information im Zeitschriftenlesesaal, Tel 3329
oder
E-Mail: [email protected]
Barbara Fleischer, Bibliothek der MHH
15
Studium generale
Wer Interesse hat kommt einfach vorbei,
ebenso wie zu folgenden Info-Veranstaltungen:
Jetzt geht es los!
Am 5. und 6. November 2005 ist es endlich
soweit. Das erste Seminarwochenende geht mit
folgenden Themen an den Start:
· ·
Medical English
Teilnehmerbeschränkung:
20 Studenten
Teilnehmerbeitrag: 15€
Sa & So, 9.00-17.00 Uhr
· Kein Stress mit dem Stress
Teilnehmerbeschränkung:
12-15 Studenten
Teilnehmerbeitrag: 15€
Samstag, 10.00 bis ca. 17.00 Uhr
Sonntag, 10.00 bis ca. 16.00 Uhr
· Prüfungsrhetorik
Teilnehmerbeschränkung:
12 Studenten
Teilnehmerbeitrag: 8€
Sonntag, 9.00-17.00 Uhr
· Palliativmedizin
Teilnehmerbeschränkung:
20 Studenten
Teilnehmerbeitrag: 15€
Sa & So, 9.00-17.00 Uhr
Am Freitag werden darüber hinaus ab 18 Uhr in
Hörsaal H zum Thema Palliativmedizin verschiedene
Filme gezeigt.
16
· am Freitag, den 4. November 2005 in der
Zeit von 18.00 bis ca. 19.30 Uhr mit folgenden
inhaltlichen Themen für künftige Absolventen des
Physikums und des „Hammerexamens“:
o Die neue gesetzliche Regelung der Prüfungen
o Die Analyse des Pretestes für das Hammerexamen
o Die Analyse des ersten Physikums nach neuer AO
o Die neuen Fallbeispiele und Fragen im
Hammerexamen
o Die neuen angekündigten Fragen im Physikum nach neuer AO
o Die Konsequenzen für die Vorbereitung auf das
Hammerexamen und das Physikum
o Die ausgesprochen guten Chancen der Studenten, die das Physikum nach
alter AO noch letztmalig im Frühjahr 2006
absolvieren können!
· sowie am Sonnabend den 5. November
2005 zwischen 9.00 und 12.00 Uhr mit diesen Inhalten :
o Zeitplanung und Lernstrategien
o Einführung in MC-Techniken
Dozent wird an beiden Tagen Herr Dr.
Bingfried Müller von MediLearn sein.
Für detailiertere Informationen könnt Ihr
Euch gerne unter www.studiumgenerale.de erkundigen, oder falls noch Fragen offen sind,
eine E-mail an [email protected]
Noch eins: Bei den teilnehmerbeschränkten
Kursen gilt, dass trotz Anmeldung erst nach
Eingang des Beitrages auf dem Konto des
Projektesein Seminarplatz zugesichert werden
kann.
Freie Plätze sind leider nur noch für
Palliativmedizin, „Kein Stress mit dem Stress“
und Prüfungsrhetorik vorhanden.
Kunst/MHH intern
Kreative für Ausstellung in der MHH gesucht
Die erste Kunstausstellung des mhh-Forum „Kunst und Medizin“ hat ein erfreulich positives Echo gefunden.
Im Oktober wird eine 2. Ausstellung eröffnet werden.
Weitere Ausstellungen von Bildern und Fotos unter dem Titel „Kreativität an der MHH — Patienten, Studenten,
Mitarbeiter stellen aus“ sollen im Jahr 2006 folgen.
Dafür sucht das Forum noch kreative MHH-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, Studierende und Patienten,
die ihre künstlerischen Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Bilder und Fotos nimmt
Bodo Kremmin, Mitarbeiter der mhh-Abteilung Strahlentherapie, OE 8240 entgegen. Zusendungen per E-Mail
sind ebenfalls erwünscht: [email protected].
Weitere Auskünfte erteilt Professor Dr. Henning Zeidler unter Telefon: (0511) 532-2190, Fax: (0511) 5325841, E-Mail: zeidIer.henning
Die für die Ausstellung ausgewählten Bilder und Fotos sind von den Eignern mit geeigneten Rahmen zu
versehen. Eine Versicherung der Bilder gegen Diebstahl und Beschädigung kann leider nicht gewährleistet
werden.
Und weil grad noch Platzist: Die auf der
Erstiparty zelebrierte Kunst in 4 Eindrücken
17
SummerSailingTour
Summer Sailing Tour
MfG, ZfH, TBK, Bfe und SST. Im Land des universitären und, in unserem Fall, vor allem medizinischen
Abkürzungsjungels sind den meisten die Kürzel für
Mit freundlichen Grüssen, Zentrum für
Hochschulsport, Teddybär Krankenhaus und
Berufsfelderkundung (zur Erinnerung: Wichtigster
Schein in der Vorklinik neben Termi) ja gerade noch
geläufig.
Da jedoch bleibt die Frage offen: Was verbirgt sich
hinter SST?
Als engagierter Student ist man ja von Zeit zu Zeit der
Versuchung erlegen, hinter Abkürzungen einen
fachbezogenen Sinn finden zu wollen.
„Nein, SST bedeutet nicht „Soforteinsetzende
Substantielle Trochlearisinsuffizienz“ und auch im
Pschyrembel wird man in diesem Fall wahrscheinlich nicht
wirklich fündig.
Oder vielleicht…..
„Schlafen, Segeln, Trinken“: Schon eher. Eine
recht knappe, aber dennoch treffende Beschreibung
eines schönen Segeltages bei bestem Wetter und
moderaten Winden, wobei Schlafen und Segeln als
obligater, Trinken eher als fakultativer Teil anzusehen
ist.
Weitaus weniger Einfallsgabe und Kreativität
bewiesen da leider die wahren Namensgeber bei der
Suche nach einer passenden Bezeichnung für das
integrative Segelprojekt der Medizinischen Hochschule
Hannover, der
Googel, das Lexikon des modernen Studierenden
verbindet SST mit dänischen Websites, deren Inhalte dem
Suchenden aufgrund Unkenntnis der Sprache unglücklicher
weise verschlossen bleiben müssen.
Also auch wenig befriedigend.
Tja, da bleibt wie in Anatomietestaten, in denen nach
lateinischen Namen irgendeiner wüsten Arterie oder
unbekannten Struktur gefragt wird viel Platz für Fantasie:
„Spinnen, Säufzen, Tuscheln“: Nicht ganz. Zwar
eine sehr kreative Definition, aber wohl doch eher in der
Region Zahnspange tragender, pubertierender 14jähriger
Mädchen angesiedelt.
18
MHH Summer Sailing Tour
Im Jahr 2003 entstand aus einer bis heute
ungeklärten Bierlaune heraus die „MHH Summer
Sailing Tour“ als jüngste Projektgruppe des AStA.
Als integratives Projekt für Studierende, Lehrende und
Bedienstete der MHH verfolgt es das Ziel, die einzelnen
Gruppen der Hochschule ab von Klausuren, Krankenversorgung, Forschung, den gängigen Vorurteilen und
ähnlichen Unannehmlichkeiten des täglichen Lebens,
zusammenzubringen.
Um eine adäquate räumliche Distanz zur Hochschule
zu erlangen und aufgrund der bekanntlich fehlenden
Nähe Hannovers zum echten Meer, finden die Segelveranstaltungen (Schnuppersegeln, Sommerwoche) in
Glücksburg an der Flensburger Förde statt.
Soweit zum sehr trockenen, theoretischen Konstrukt.
In der blühenden Praxis, meist an einem Freitag,
nach Anmeldeprozedur und dem üblichen eMailverkehr sitzt ein buntes Gemisch vom MHHlern,
Segler, Ärzte, solche, die eines von beidem mal werden
wollen und Nichtsegler in klassenfahrtähnlicher Erregung im Reisebus nach Glücksburg und harren der
Dinge die da kommen werden.
Was wird es zu essen geben? Warum kann man
nicht gegen den Wind segeln? Wo ist beim Boot
SummerSailingTour
Beliebtheit erfreut und auch die Zahl der Wiederholungs-Schnupperer stetig steigt, wird es in diesem Jahr
wieder drei Schnuppersegeln geben.
An diesen drei Terminen ist jeder, egal ob 1. Semester,
Lehrender oder PJ-ler eingeladen, mit zum
Schnuppersegeln zu fahren. Voraussetzungen seglerischer
Natur gibt es natürlich keine. Wer noch nie ein Boot
gesehen hat, bekommt hier die Gelegenheit, diesem
Versäumnis abzuhelfen. Eine gewisse Seefestigkeit trägt
aber bestimmt zur eigenen guten Stimmung bei und
erleichtert die ersten Gehversuche auf dem Wasser. Die
Flensburger Innenförde verhält sich Segelunerfahrenen
gegenüber meistens wirklich freundlich. Wichtiger als
Seefestigkeit ist aber die Lust aufs Segeln.
Die Kosten werden in diesem Jahr für
Studierende ca. 60,- € und für Lehrende/
Bedienstete ca.75,- € betragen.
Die Anmeldung wird voraussichtlich ab
Mitte Januar für alle Veranstaltungen im
Internet zum Download bereitstehen. Hier
bekommt Ihr auch alle Informationen zu Unterbringung, Abfahrtszeiten und dem Programm.
Es stehen pro Schnuppersegeln je 25 Plätze
zur Verfügung (18 für Studenten, 7 für Lehrende). Rechtzeitiges Erscheinen, oder in
diesem Fall Anmelden sichert also beste
Plätze.
Termine: Die letzten beiden Aprilwochenenden und
1. oder 2. Maiwochenende. (nähere Infos siehe Internet)
Sommerwoche:
Die diesjährige Sommerwoche wird wahrscheinlich
wieder parallel zur Flensburger Herbstwoche stattfinden.
Neben dem durchaus inspirierendem Regattaflair und
einem Haufen teurer Boote bietet dieser Termin ein
attraktives Rahmenprogramm mit der wahrscheinlich
besten Regattaparty des Nordens.
Termin: Mitte September
Die Sommerwoche bietet ein nach Kenntnisstand und
individuellem Wunsch abgestuftes Kursangebot (nähere
Infos siehe Internet).
So, zu guter Letzt zu unserer viel erwähnten Internetseite:
Unter www.segeln.mhh-asta.de findet man nicht nur
Webcams, mit denen man sich einen Überblick der Lage
an der Flensburger Förde zu verschaffen kann, sondern
ab Januar auch das gesamte Programm in ausführlicherer Form, unseren Kalender, den abonnierbaren Newsletter und den Shop.
Bei Fragen schreibt einfach eine e-Mail an
[email protected]
Mast und Schotbruch,
Das MHH Summer Sailing Tour Team
Zur Planung für Euch: Semesterferien Vorklinik:
17.02.06 – 10.04.06
Semesterferien Klinik: 17.03.06 – 08.05.06
Für alle, die nach dem Schnuppersegeln endgültig
mit dem Segelvirus infiziert sind, oder diejenigen, die
schon seit längerem symptomatische Virusträger sind,
bietet sich die Sommerwoche an.
19
Preisrätsel
Preisrätsel (für Erstsemester, aber nicht nur!!)
Essentielle Fragen rund um das Studium zu beantworten ist ja normalerweise der Job des „Allgemeinen
Studierendenausschusses“ kurz „AStA“. Aber um in den Besitz einer unserer (diesmal wirklich wertvollen)
Preise zu kommen müsst ihr ein paar (vielleicht auch nicht ganz so essentiellen) Fragen rund ums Studium
und die MHH beantworten. Gerade für „Neustudierende“ lohnt es sich auf jeden Fall diese Fragen
beantworten zu können, wegen der Fragen einerseits und andererseits, weil man das Wissen immer
gebrauchen kann.
- Welche Straßenbahnlinie (Nummer und Endpunkt) bringt euch vom Stadtkern zur MHH?
- Wo (Gebäude und Etage) hat das Studiendekanat sein Büro (Tipp: Steht auch in dieser
Curare!!!)?
- Wie teuer ist ein Becher Kaffee für Studenten im Campus-Bistro (eine der essentiellen
Fragen!!!)?
- Wie viele Sitze hat der Hörsaal A?
- Was heißt AStA voll ausgeschrieben (Selbst-ausgedachte Langformen werden auch angenommen, vielleicht benennen wir uns ja um?!)?
- An welchem Tag findet wann die öffentliche Sitzung des AStA statt, an der jeder
teilnehmen und Probleme usw. vorbringen kann? (Tipp: steht da wo auch die Öffnungszeiten
des AStA und Protokolle der öffentlichen Sitzungen aushängen!!!!)?
- Wie sind die Öffnungszeiten des Studentensekretariats (steht aussen dran, ihr müsst es nur erstmal finden!)?
Preise:
1 netter Netter Anatomieatlas
5 CDs „Sprechstunde“ - Medizinisches Kabarett von Dr. med. Eckart von Hirschhausen
10 Diagnostikleuchten der Firma KAWE
Lösungen ins AStA-Büro während der
Sprechzeiten, per Mail an [email protected] oder Einwurf in den Briefkasten
vorm AStA-Büro!
Einsendeschluss ist der
01.11.2005
(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung nicht möglich, Bestechungen nehmen wir
gerne an, bringt aber auch nix!)
20
Die Fachschaft
Preisliste der Fachschaft Humanmedizin
Artikel
Preis in Euro
Vorklinik
Kittel
Handschuhe – 100 Stück (latex oder latexfrei)
Präparierbesteck
Klingen – fünf Stück
Schere
Klingenentferner
Anatomisches Herzmodell
Knochen mit Knoten
15,00
4,00
10,00
0,50
3,50
5,00
20,00
10,00
Klinik
Winkelmesser
EKG-Lineal
Sicherheits-Stauschlauch
Reflexhammer nach Troemner oder Berliner
Diagnostiklampe (inklusive Batterien)
Heine mini 2000 Otoskop
Heine mini 2000 Ophtalmoskop
4,50
3,50
8,00
10,00
4,00
45,00
101,00
Stethoskope
MMP Peil 4000
Harvey Elite
Littmann Classic SE II
Littmann Classic II Paediatric/Kinder
Littmann Cardiology III
Littmann Master Classic
Littmann weiche Ohroliven (1 Paar)
61,00
95,00
62,00
64,00
155,00
91,00
7,50
Sonstiges
ISIC - Internationaler Studentenausweis
Schuhe
Beatmungsmaske (als Schlüsselanhänger)
MHH-Aufkleber
10,00
28,00
4,00
0,80
MHH-Studentenkollektion
T-Shirt
Polo-Shirt
Sweat-Shirt
Aktentasche
9,00
13,00
22,00
18,00
21
Lehrkrankenhäuser
Wie ihr vielleicht in der „MHH-Info“ gesehen habt,
werden dort in jeder Ausgabe die Lehrkrankenhäuser der MHH vorgestellt. Um diese auch den
Lesern der „Curare“ „näherzubringen“, wurde uns
freundlicherweise von Frau Weidelholfer vom „MHHInfo“ Material zur Verfügung gestellt. Wir hoffen in
den nächsten Ausgaben weitere Kliniken vorstellen
zu können.
Wohin im Praktischen Jahr?
Die Lehrkrankenhäuser der
MHH stellen sich vor
(ina) Wenn das Zweite Staatsexamen bestanden ist –
frühestens nach dem zehnten Semester – heißt es für jeden
Medizinstudierenden: Rein in die Praxis. In verschiedenen
Krankenhausabteilungen, oder auch teilweise bei
niedergelassenen Fachärztinnen und -Ärzten für
Allgemeinmedizin, setzen sich die angehenden Ärzte mit
kranken Menschen auseinander: Sie lernen Diagnosen
zu stellen, helfen bei Behandlung und Therapie der Patientinnen und Patienten im so genannten Praktischen Jahr
(PJ). Pflichtfächer sind Chirurgie und Innere Medizin, dazu
kommt ein Fach, das sich die Studierenden aussuchen
können. 80 Prozent der Studenten verbringen einen Teil
ihres PJ in einem der Lehrkrankenhäuser. Ein halbes Jahr
vor Beginn des PJ füllen die Medizin-Azubis ihren
„Wunschzettel“ aus und schicken ihn ans Studentensekretariat: Einen Bewerbungsbogen für die verschiedenen
Lehrkrankenhäuser. Sie haben dabei die Möglichkeit,
während des PJ drei verschiedene Kliniken kennen zu
lernen.
42 Lehrkrankenhäuser unterstützen die mhh bei der
Ausbildung ihrer Studierenden. Pro Jahr muss das mhhStudentensekretariat rund 330 angehenden Mediziner
unterbringen. „Damit die Studierenden nicht nur die
22
Behandlung und Therapie von Schwerstkranken kennen
lernen, helfen uns die Lehrkrankenhäuser“, sagt Harald
Friedrichs, Leiter des Studentensekretariats.
„Besonders beliebt sind die kleinen Kliniken, die in
oder um Hannover liegen“, weiß Harald Friedrichs:
Einerseits sei dort der persönliche Bezug zwischen Ärzten
und Studierenden gesichert. Andererseits spiele der
chronische Geldmangel der Jung-Mediziner eine wichtige
Rolle: „Für das PJ gibt es trotz hoher Arbeitsbelastung
kein Gehalt, somit bleibt fast keine Zeit für Nebenjobs.
Deshalb wählen sie Krankenhäuser in ihrer Nähe, damit
keine Zusatzausgaben wie beispielsweise hohe Fahrtkosten
auf sie zukommen.“
Im vergangenen Jahr sind zehn mhh-Lehrkrankenhäuser dazugekommen. Deshalb wird es Zeit, sich den
jeweiligen Profilen der „Mediziner-Schmieden“ zu widmen.
Wir beginnen mit dem Klinikum Minden.
Klinikum Minden
Seit dem 15. November 2004 ist das Klinikum Minden
Lehrkrankenhaus der mhh. Es ist ein Krankenhaus der
Maximalversorgung im Kreis Minden-Lübbecke, das sich
mit den Krankenhäusern in Lübbecke und Rahden zu einem
Zweckverband zusammengeschlossen hat. 30 Jahre lang
war das Klinikum Minden Lehrkrankenhaus der Universität
Münster, bis es die Anbindung zur räumlich näheren mhh
fand. Im vergangenen Jahr kamen rund 36.600 Patienten
in das Klinikum Minden, in Lübbecke waren es knapp
13.500, in Rahden rund 3.700. Studierende, die ihr PJ in
einem der drei Krankenhäuser absolvieren wollen, können
insgesamt zwischen dreißig verschiedenen Abteilungen
wählen. Drei der Abteilungsdirektoren sind ehemalige
mhh-Mitarbeiter: Professor Dr. Jörg Radermacher, Chefarzt
der Abteilung Nephrologie, Minden; Professor Dr. Udo
Schneider, Direktor der Abteilung Psychiatrie und
Psychotherapie in Lübbecke sowie Professor Dr. Matthias
Zumkeller, Chefarzt in der Abteilung Neurochirurgie in
Minden. Lehrbeauftragter für die PJ-Studenten ist Professor Dr. Rudolf Stadler, Chefarzt der Hautklinik Minden:
„Wir haben einen akademischen Ausbildungsanspruch,
dem wir gerne nachkommen. Für uns ist die Arbeit mit
den Studierenden eine enorme Bereicherung, wir vermitteln
fachliches Know-how, sie befruchten die klinische Arbeit
mit neuen Ideen.“ Die Ansprechpartnerin für alle
organisatorischen Fragen der Studierenden ist Gudrun
Witting, Mitarbeiterin im Studentensekretariat in Minden.
Das bietet das Klinikum Minden den mhhStudierenden:
Platz für 30 Studierende, Fertigstellung des neuen
Klinik-Komplexes im Süden der Stadt im Jahr 2007,
PC-Rezi
Investitionssumme 210 Millionen Euro, Vergütung: keine,
Dienstbekleidung: wird kostenlos gestellt, Verpflegung:
kostenlos, Unterkunft: kostenlos im Personalwohnheim:
zirka 14 Quadratmeter große, möblierte Zimmer mit Balkon,
Telefon- und Fernsehanschluss, kostenlose Parkplätze, kostenloser Internetzugang und Medline-Benutzung, Labor,
eigene PJ-Etage, Handbibliothek für alle Fachrichtungen,
jeden Mittwoch ausführliche theoretische Wissensvertiefung
in Form von ganztägigen Vorlesungen, Mitfahrgelegenheit beim Notarztwageneinsatz, Teilnahme am
Bereitschaftsdienst, nach dem abgelegten Staatsexamen
wird für die Absolventen und deren Familien eine
akademische Feierstunde sowie eine große Abschlussparty
ausgerichtet.
Kontakt:
Gudrun Witting
Telefon: ( 0571) 801-2080
E-Mail: [email protected]
Fahrenheit
Kurz vor Redaktionsschluss ergab es sich, dass einer der Autoren zur Ablenkung in der Videothek zu einem Spiel griff, dass im
Internet eine Menge Vorschusslorbeeren erhalten hatte: Fahrenheit.
Und siehe da, dieser Autor war so
dermaßen angetan, dass er des
Nachts noch einige Zeilen darüber
schreiben muss ;)
Der Spieler schlüpft zur Abwechslung mal nicht in die
Rolle einer bestimmten Person, sondern sowohl in die Rolle
der Cops Carla und Tyler als auch des vermeintlichen
Killers Lucas. Der war zum Zeitpunkt der Tat aber besessen und kann sich nur noch visionenhaft an alles erinnern. Zu allem Überfluss ist er auch noch mit übermenschlichen Fähigkeiten (Hellsehen, krasse Matrixbewegungen)
gesegnet, die er bislang verleugnet hat und die nun immer
wieder ihm oder anderen das Leben retten.
Durch den permanenten Charakterwechsel ergibt sich
eine sehr ungewöhnliche Spieldynamik. Lässt Lucas z.B.
am Anfang das Tatmesser (Ein Brotmesser - das muss weh
getan haben...) liegen, fällt Carla die Beweissicherung
einfacher, natürlich kommt sie Lucas dafür schneller auf
die Schliche. Der Trick ist dabei, die gesunde Mitte zu
finden, denn keiner der Charaktere darf zu gestresst werden - diverse Ereignisse beeinflussen den Geisteszustand
- und jeder hat im weiteren Verlauf seine Rolle, um zum
Erreichen des Hauptziels beizutragen.
Grafisch lässt sich Fahrenheit durchaus sehen, spaßig
sind die in Zeitdrucksequenzen eingesetzen 24-Splitscreens.
So sieht man am Anfang den Cop, der durch Zufall am
Tresen des Imbiss, dessen Toilette soeben zum Schlachthaus wurde, sitzt, aufstehen und auf die Klotür zukommen, während man drinnen noch verzweifelt die Blutspuren zu beseitigen versucht.
Spieltechnisch darf man hingegen nicht allzuviel erwarten: Alles verläuft brav linear, die Kontrolle ist zwar
nett innovativ aber simpel gehalten. In der Mitte zwischen
spaßig und total behämmert liegen die „Actionsequenzen“,
in denen man Tastenkombinationen nachdrücken muss,
damit die Spielfigur Ausweich-, Kampfmanöver oder was
gerade notwendig istkorrekt durchführt. Das Ergebnis wird
direkt „live“ innerhalb der Sequenz, die im Hintergrund
läuft, gezeigt.
Punkten kann Fahrenheit aber auf jeden Fall bezüglich Story und Atmosphäre. Ich trau mich des Nachts im
Moment jedenfalls nur noch mit geladener Schrotflinte ins
Dunkel der Wohnung.
Fazit:
20 Stunden nette Unterhaltung in bester Filmmanier und man kann auch noch mitmachen.
Mediziner dürften angesichts der Diagnose „alle 3 zum
Herz hinführenden Arterien wurden sauber durchtrennt“
allerdings eher grinsen ;)
23
Hiroshima
„den zweiten Weltkrieg in Asien schneller zu beenden,
blutige Schlachtszenarios wie im Frühjahr 1945 auf der
Insel Okinawa (50.000 amerikanische Soldaten starben)
zu vermeiden und so (nach eigenen Schätzungen) ca.
500.000 amerikanische Soldaten vor dem Kriegstod zu
bewahren.
Sehr humanistisch gedacht, oder? Nur leider
nicht so ganz richtig: denn wie Experten
heute berichten (und die USA auch hätten
wissen können) war Japan zu diesem Zeitpunkt kurz davor zu kapitulieren.
60 Jahre nach Hiroshima und
Nagasaki
oder
(Denn sie wissen/wussten nicht was sie tun!)
Oder etwa doch???!!!
Am 6. August 1945 um 8.16 Uhr am Morgen
explodierte über dem japanischen Hiroshima
eine 4-Tonnen-Uranbombe mit dem Namen „Little
Boy“. Der kleine Junge vernichtet ca. 80 %
der Stadt Beim Abwurf der Atombombe über
Hiroshima (dies war der erste in der Geschichte der Menschheit) starben am selben
Tag mindestens 45.000 Menschen, von den
76.000 Häusern in der Stadt werden 70.000
zerstört. Rund 350.000 Menschen hielten sich
am Tag des Abwurfes in der achtgrößten Stadt
Japans auf. Bis Ende 1945 starben ungefähr
136.000 Menschen an den Folgen der Bombe.
Am 9. August gegen 10 Uhr am Vormittag
zerstört eine Viereinhalb-Tonnen-Plutoniumbombe mit knapp doppelter Schwerkraft (deshalb „Fat Man“ getauft) die Stadt Nagasaki.
22.000 Menschen starben sofort, die gesamte
Zahl der Opfer liegt bei schätzungsweise
64.000.
Viele der Überlebenden leiden bzw. sterben
bis heute an den Verletzungen und den Folgekrankheiten durch die Bombenexplosionen. Viele
Nachkommen von Überlebenden erkrankten an
den Spätfolgen Leukämie, Brustkrebs oder
diverse Nervenleiden..
Aber warum das Ganze?
Der offiziellen Version der entsprechenden Ministerien nach ging es ihnen darum
24
Also warum? Eine Antwort der Experten
lautet, dass „der Entschluss zum Bombeneinsatz
von
Präsident
Truman
und
der
amerikanischen Regierung deshalb gefällt
wurde, um der Welt und in erster Linie der
Sowjetunion die Macht Amerikas vor Augen
zu führen.“ (Und wahrscheinlich auch weil
man dachte, jetzt, wo man über so eine
mächtige Waffe verfügte (welche nebenbei
auch ca. 2 Milliarden Dollar in der Entwicklung gekostet hatte)
wäre es doch
geradezu schade sie nicht einzusetzen.
Deutschland hatte ja im Mai 1945 schon
kapituliert.
Warum Hiroshima und Nagasaki?
Kriterien für die Ziele der Bomben waren
engstehende Wohnhäuser (möglichst aus Holz),
eine hohe militärisch-strategische Bedeutung und wenig vorangegangene Bombardierung
um unverfälscht die Zerstörungskraft der
Bombe ermitteln zu können. Nachdem ein Abwurf über Deutschland von Militär-Experten
ausgeschlossen wurde (u. a. deshalb weil die
USA befürchteten, wenn die Bombe nicht explodieren würde könnten deutsche Wissenschaftler ein Duplikat anfertigen.), gerieten die asiatischen Verbündeten der Nationalsozialisten ins Fadenkreuz (u. a. Rache
für Pearl Harbor wurde als Motiv diskutiert.) Einige Quellen besagen, dass die
Bombe nur über Nagasaki abgeworfen wurde,
weil über dem eigentlich Ziel die Sicht zu
schlecht war und die Maschine mit der Bombe
an Bord nicht genug Treibstoff für den
Rückflug gehabt hätte.
Wahn und Wirklichkeit
Am 16. Juli 1945 wurde in der Wüste von
New Mexico eine Testsprengung unter dem
Decknamen „Trinity“ = Dreifaltigkeit (auch
für alle „Blade“-Fans) durchgeführt. (Tja,
lief der Kampf gegen den angeblichen Terror im Irak und Afghanistan nicht unter dem
Motto „Kreuzzug“?). Bei dieser Testung stellte sich heraus, das die kühnsten Kalkulati-
Hiroshima
onen der Experten, was die Spreng- und Zerstörungskraft
der Bombe anbetraf, um ein vielfaches übertroffen wurde.
Ein Wissenschaftler soll gesagt haben: „Das ist die
größtmögliche Annäherung an das Jüngste Gericht.“.
Nach den Tests veröffentlichte das US-Kriegsministerium
ein Schreiben voll des Eigenlobes mit Inhalten wie: „...der
erfolgreiche Übertritt der Menschheit in ein neues
Zeitalter..., ...eine revolutionäre Waffe, dazu bestimmt, den
Krieg so wie wir ihn kennen, zu ändern oder aller Kriege
Ende herbeizuführen....“. Naja, nicht so ganz richtig, aber
was Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Unberechenbarkeit einer neuen Technik, die nicht vollständig beherrschbar war, angeht hat diese Waffe wirklich revolutionäres
geleistet.
Was für Leute waren fähig diese Bomben zu
konstruieren und den Einsatz bzw. Abwurf zu
koordinieren? War denn keinem der Wissenschaftler oder Politiker Zweifel gekommen?
Ziele und Soldaten, doch keinesfalls Frauen und
Kinder“ zu eliminieren.
Zum Beispiel der erfahrende Pilot Oberst
Paul W. Tibbets, der das Flugzeug führte, das
die Bombe über Hiroshima abwarf und der als
Spitze die Sondereinheit „393. Bombardement
Squadron“ führte, die bereits im Sommer 1944
mit Bombenmodellen Zielabwürfe simulierte .
Nach der Rückkehr von einem Testflug kurz
vor dem „Ernstfall“ ließ er den Vornamen
seiner Mutter „Enola Gay“ auf besagtes Flugzeug malen. „Mein Gott, was haben wir getan?“, notierte später der Co-Pilot Robert
L. Lewis.
Ausgerechnet der Atombombe halten viele Experten zu Gute, dass die Fähigkeit
sich gegenseitig und auch die gesamte
Menschheit auszulöschen, dazu geführt hat,
dass die „Supermächte“ Amerika und Russland stärker bestrebt waren, Konflikte mehr
oder weniger friedlich zu lösen.
Oder auch Dr. Robert Oppenheimer, Physiker
der Universität von California in Berkeley.
Ihm ist die Vollendung der Apparatur zur
Atomenergie-Anwendung für militärische Zwecke zu verdanken. Nicht zu vergessen eine
ganze Reihe deutscher Wissenschaftler wie
Werner Heisenberg, Otto Hahn und auch Albert
Einstein und auch andere Emissäre, deren
Forschungen Grundlage für die Fertigstellung der Atombombe waren (viele handelten
aber dabei auch in dem Glauben, dass eine
amerikanische Atombombe gegen Hitler eingesetzt würde). Die Amerikaner (unter der Führung von Präsident Roosevelt) glauben gar
nach Publikationen deutscher Wissenschaftler in Fachzeitschriften an einen Rüstungswettstreit mit den Nazis und treiben ihre
Forschungen immens voran.
Ein Notiz aus dem Kriegsministerium aus
dem Jahre 1944 vermerkt: „Wenn das Projekt
erfolgreich verläuft, wird es keine weiteren
Untersuchungen geben. Wenn nicht, werden sich
alle darauf stürzen.“ Auch wollten viele
Verantwortliche, ungeachtet der Tests in der Wüste, bis
zum Einsatz der Bombe die Zerstörungskraft derselben nicht
wahrhaben und glaubten naiv daran „nur militärische
Und danach (und vor allem heute?)? Was haben
die „Mächte“ gelernt? oder „Wie ich lernte die Bombe
zu lieben“:
Heute haben neben den „klassischen“
Atommächten wie den USA, Russland, England, Frankreich (ich sag nur „Atomtests“!!)
und China auch Indien, Pakistan und Israel einsatzfähige Atomwaffen. Nordkorea
(„Team America“ angucken!!) und der Iran
(wie der Presse zu entnehmen war!!) streben danach mit der Bombe herumfuchteln zu
können und eine bessere Position in der
internationalen Konkurrenz einzunehmen.
(Beispiel Indien: zuerst drohte man dem
Land lange mit Sanktionen, dann überlegte
man es sich anders und baute stattdessen
die (u. a. Handels-)Beziehungen zu Indien
aus.)
Wie bereits eingangs beschrieben erkranken und sterben noch heute die Enkelkinder der „Überlebenden“ von Hiroshima
und Nagasaki an den Spätfolgen der Bombe.
In Hannover wird u. a. mit dem „HiroshimaHain“ in der Eilenriede in der Nähe des
Kinderkrankenhauses „Auf der Bult“ den
Opfern gedacht.
Wie geht es weiter? Wenn sich nichts ändert,
vielleicht so, wie in der folgenden Geschichte des
25
Hiroshima
Anfang diesen Jahres verstorbenen israelischen
Satirikers Ephraim Kishon:
Kürzlich träumte mir, ich sei der Bewohner eines
entfernten Planeten, ein Wesen, gesegnet mit einer
Intelligenz, die jener auf dem kleinen, schäbigen Globus weit überlegen war Ich blinzelte durch ein
gigantisches Teleskop und betrachtete die Vorgänge
auf der Erde. Es war wirklich interessant. Da konnte
man zwei entzückende kleine Inder beobachten, die
einen Ball hin- und herwarfen und einander dabei
anbrüllten:
»Du bist blöd!« schrie das eine.
»Du bist noch viel blöder!« das andere.
»Esel«, erwiderte das erste.
»Flasche!« gab das zweite zurück.
»Laß uns doch spielen«, schlug das erste vor
»Mag nicht«, sagte das zweite.
»Ich«, das erste Kind begann aus einem Büchlein
vorzulesen, »ich kann nicht umhin, die widrigen Umstände
dieser bedrohenden Prozedur anzuprangern, die mit den
fundamentalen Voraussetzungen einer weltweiten Entspannung unvereinbar sind. Sie stellen vielmehr eine eklatante
Verletzung der akkreditierten Vereinbarung bezüglich einer
adäquaten Abrüstungspolitik dar und erzeugen somit ein
politisches Klima, welches sinnvollen Gesprächen diametral
entgegensteht. «
» Trottel!« erregte sich das zweite Kind:
«Hau ab!«
»Hau selber ab!«
»Ich kleb dir eine!«
»Mamiii!«
Dann vernahm ich ein komisch klingendes
»Bumms«, eine Pilzwolke stieg auf und der
kleine Planet verschwand spurlos.
Schade.
Sie waren so lustig anzusehen.
Mentorenprogramm für angehende Ärztinnen/Noch Plätze frei!
Die Ärztekammer Niedersachsen und das Gleichstellungsbüro der Medizinischen Hochschule
planen in Kooperation ab voraussichtlich Januar 2006 für Studentinnen ein MentoringProgramm anzubieten. Ziel dieses Programms soll es sein, ca. 20 angehenden Ärztinnen (sprich
also Studentinnen in höheren Semestern) den .Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. und
über die damit verbundenen Anforderungen und Möglichkeiten aus „erster Hand“ zu informieren.
Das Programm soll ungefähr 2 Jahre dauern und sieht inhaltlich Hospitationen in der Praxis
des Mentors/der Mentorin, Seminare und weitere Informations-, Fortbildungs- und CoachingAngebote vor, mit Themen wie Karriereplanung, Präsentation und weiteres rund um den Beruf.
Wichtiger Teil des Programms seien auch Gespräche und Austausch der Programmteilnehmerinnen
untereinander.
Wenn dieser „Probelauf“ gut aufgenommen wird, wäre es möglich, dass ein ähnliches Programm
für die gesamte Studierendenschaft angeboten wird.
Aktuell nehmen ca. 20 Ärzte und Ärztinnen aus diversen Fachrichtungen als potentiellen
Mentoren an diesem Programm teil.
Wenn ihr euch für dieses Programm interessiert, meldet euch beim:
Gleichstellungsbüro der MHH
Frau Miemietz Tel.: 532-6501
E-Mail: [email protected]
26
Kritik
Kanne-Gruppe
Ein Name steht für Service??
Es ist nun schon ein wenig Zeit vergangen, seit dem
die Kanne Gruppe unsere gute alte Cafete abgelöst, und
durch ein erstes Café in der ehemaligen Campus-Bib und
ein weiteres in der Ladenstraße ersetzt hat.
Man könnte meinen, Zeit genug, damit sich die
Angestellten der Kanne Gruppe, und die Studierenden
aneinander gewöhnt haben. Allerdings gestaltet sich das
manchmal schwierig. Hier ein paar Erlebnisse in loser
Reihenfolge:
1. Als es bei Kanne noch die großen, 0,3l Papp-Becher
für den Coffee to go gab, haben einige Studierende, die
gerne viel Milch in den Kaffee nehmen, den Becher mit
Milch aufgefüllt. Ich denke bei 0,80 € pro Kaffee ist das
ok. Das sah Kanne ganz anders und ermahnte uns, in
Zukunft die Milch für den Kaffee extra zu berechnen. Nun
ja, dieses Problem wurde durch die angepasste
Bechergröße aus der Welt geschafft.
2. Bleiben wir bei „Coffee to go“. So ein heißer Kaffee
in einem Pappbecher überträgt seine Temperatur schnell
auf die Finger die ihn tragen. Bein einer Strecke vom Bistro
bis zum Beispiel HS R kann das sehr unangenehm werden.
Um der Gefahr einer Hyperthermie der Hand entgegen zu
wirken, hat es sich als gut erwiesen 2 Pappbecher
übereinander zu benutzen. Allerdings entgeht dem
wachsamen Auge der Kanne-Mitarbeiter diese
Verschwendung nicht, und sofort gabs eine Ermahnung
nur einen Becher zu nehmen.
3. Während der Semesterferien waren wir ab 16 Uhr
gezwungen, das Café in der Ladenstraße aufzusuchen.
Da an einem Tag unser „Studi-Bistro“ schon kurz vor
16 Uhr geschlossen hatte, bin ich also hoch in die Ladenstraße um an das ersehnte „braune Gold“ zu gelangen. Als ich beim Bezahlen erwähnte, dass ich Student
sei, und eben den Rabatt in Anspruch nehmen möchte,
sagte die Verkäuferin mir: „Den kann ich Ihnen noch nicht
geben. In der Kasse ist es zwar 16:03 Uhr aber die Wanduhr zeigt 15:58 Uhr und den Rabatt gibt es erst nach
16:00 Uhr“. Also wenn das keine deutsche Genauigkeit
ist, weiß ich auch nicht mehr…..
4. Ein weiteres Problem mit den Studi-Ausweisen: Es
ist sicher ok, wenn zur Inanspruchnahme des
Studentenrabattes der entsprechende Ausweis gezeigt
werden muss. Allerdings finde ich es etwas übertrieben,
dass man bei einigen Mitarbeitern nur einen Kaffee pro
Ausweis bekommt, und man also nicht für seinen Tischnachbarn das so ersehnte Heißgetränk mitbringen kann,
sondern sich beide mit ihren Ausweisen in der Schlange
einreihen dürfen.
5. Eine letzte Anmerkung, ist der beobachtete
Umgang mit Patienten oder Besuchern. Ich finde es etwas
bedenklich, wenn man einer älteren Dame, die freundlich
nach einem Kaffee fragt antwortet: „Hinter Ihnen steht der
Automat.“ Ich denke, die Probleme zwischen älteren
Menschen und Automaten ist hinreichend bekannt. Und
als Mitarbeiter eines Cafés in einem Krankenhaus
(erstaunlich viele Menschen sind dort älter…) muss man
sich auf die entsprechende Kundschaft einstellen.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass man bei dem
durchschnittlichen Verzehr von zwei Bechern Kaffee pro
Tag etwa 8 € in einer Woche investiert. Also pro Tertial
80€, im Jahr 240 €. Hinzu kommen kleine Snacks,
Brötchen oder auch mal ein Mittagessen. Dafür kann man
schon ein wenig mehr Freundlichkeit erwarten.
Ferner möchte ich noch Anmerken, dass dieser Artikel
lediglich einige Mitarbeiter kritisiert. Ich möchte weder das
Unternehmen noch alle Mitarbeiter angreifen. Einige der
Angestellten sind sehr nett J
27
Hannover
Wen es hungert oder dürstet, kann sich an der
„Gulasch-Kanone“ (heißt nur so, es kann auch
Erbsensuppe geben!!!!) im Mike-Gehrke-Weg füttern
oder auf der anderen Seite des Ufers den „BonanzaGrill“ frequentieren (herzlich-derbe Anschnauze des
„Wirtes“ inklusive), hier gibt es Pommes, Currywurst und
Co.. Die obengenannten Futter-Sachen gibt es aber zum
FESTPREIS, hier nicht mehr handeln („Wie zwei Euro für
die Wurst, ich gebe Ihnen nur ein oder zwei wenn ich
eine Cola dazu nehme“!). Wer es doch versucht, kann
ungeahnte gesundheitliche Beeinträchtigungen im
Zusammenhang mit dem Verzehr von „Fast-Food“
kennen lernen,die so in keinen Lehrbuch stehen…..
Flohmarkt in Hannover
Jeden Samstag „Am Hohen Ufer“ von 7 Uhr bis 16
Uhr wird in Hannover gehandelt und gefeilscht: Unter
den Augen von Sophie, Caroline und Charlotte (den drei
„Nanas“ von Niki-de-Saint-Phalle) kann man hier
bummeln, schauen und bei Gefallen kaufen. Das Angebot
reicht vom Fahrrad zur selbst gestrickten Mütze bis zum
Autoradio (auch wenn man den Händlern teilweise das
Gefühl hat man würde sich auch nicht wundern, wenn
man das Radio wieder findet das einem letztens als die
eigene Karre aufgebrochen wurde, geklaut worden
ist….Naja, muss ja nicht stimmen!?!). Es gibt viel Schmuck
von billigem ModeTand zu echt antiken Stücken diverser
Urgroßmütter. Ebenso verhält es sich mit Möbeln. Auch
für Musikliebhaber oder Cineasten ist mit reichhaltigen
CD, DVD und Video (für die jüngeren Kommilitonen: das
waren so klobige, meist schwarze Kassetten wie sie eure
Eltern vielleicht noch kennen, in etwa eine Kreuzung aus
DVD (ohne Extras, Sprach- und Kapitelauswahl) und
Musikkassette (kennt die noch einer? Egal!!). Also es gibt
jede Menge toller Sachen und auch einiges krudes Zeug.
Ab 6 Uhr wird aufgebaut und echte „Flohmarkt-Cracks“
kommen dann schon (wenn man den da schon aus dem
Bett kommen kann) um die richtigen Schnäppchen zu
machen. Aber Vorsicht: Viele der Händler sind Profis und
das Handeln ist echt anstrengend.
28
Wer etwas mehr Wert auf seine Gesundheit legt, sollte
im Anschluß an den Flohmarkt-Bummel im „Bar Celona“,
im Extrablatt“ oder im „MEZZO“ frühstücken gehen.
Auch gerade für Hannover-„Neulinge“ lohnt sich der
Besuch beim Flohmarkt, da man danach auch noch
einen Bummel durch die Altstadt, die direkt nebenan
gelegen ist, machen kann.
Andere Flohmärkte gibt es auch regelmäßig sonntags
(aber nicht wöchentlich) beim „OBI“ in Linden, beim
„WAL-MART“ in Wülfeln und beim „real“ in Hemmingen.
Achtet auf die „Veranstaltungen“-Seite in der HAZ vom
Samstag oder sucht im Internet unter „Flohmarkttermine
in Hannover“.
Aufs Maul
Kochen mit
Thorsten & Bier
Ja, ihr habt richtig gelesen. Bert weilt gerade im
Urlaub auf einer Südseeinsel und unsereiner
muss sehen, wie er über die Runden kommt.
Deshalb unterstützt uns diesmal unser
studentischer Freund Bier beim Kochen.
Was macht man, wenn man für eine Pizza Hawaii
eingekauft hat, aber alle Beteiligten auf einmal mehr
Lust auf Nudeln haben?
Oder wenn man einfach keine Zeit hatte einen
adäquaten Pizzateig anzusetzen?
ansetzen, die als Basissubstanz aus zwei Bechern Sahne
besteht.
Wenn man die nicht im Haus hat, kann man natürlich
auch Milch nehmen. Das allerdings nur, wenn man
auch wirklich Milch im Haus hat. Also nicht dieses
weisse Wasser, auf dem irgendwas von 1,5 % Fett
und höchstens steht, sondern eben Milch (da steht
mindestens 3,8 % Fett drauf).
Wer fettarme Milch trinkt, trinkt auch alkoholfreies
Bier und isst kleine Kinder.
So musste mal gesagt werden! Wo war ich stehen
geblieben?
Ach ja Soße. Also die Sahne einfach mit Salz, Pfeffer,
Curry und einer Prise Muskat in einer Schüssel
verrühren. Nach Geschmack kann man da auch schon
etwas geriebenen Käse mit reinmachen.
Die Auflaufform zur Hälfte mit den inzwischen
gekochten Nudeln füllen und den Schinken und die
Ananas untermischen. Jetzt noch die vorbereitete Soße
drübergeben und eventuell auch nochmal unterrühren,
falls man schon Käse mit in die Soße getan hat.
Das ganze dann ordentlich mit Käse bedecken und
dann für ca. 30-40 min bei 180° in den Ofen bis der
Käse gut verlaufen ist.
So, jezt die große Frage. Wer hat aufgepaßt? Was
ist das Problem an diesem Rezept?
Richtig, ich hab´s nicht geschafft irgendwo Bier in
dieses Essen zu bringen. Paßt da aber auch einfach
nicht rein. Bei der Pizza hätte ich etwas in den Teig
getan, aber hier...
Richtig, erstmal hinsetzen und ein Bier trinken, weil
man dabei am besten nachdenken kann. Und wenn
man dann noch nicht schlauer ist, dann trinkt man noch
ein Bier, und wenn...(Warum muss ich grad an Heinz
Erhard denken und hab Lust auf ´nen Korn?)
Wer nach fünf oder sechs Bier noch nicht selbst
draufgekommen ist, kann entweder von vorn anfangen
mit dem Bier oder einfach die Curare aufschlagen.
Was man hier braucht ist klar ein Kompromiss und
meiner lautete in diesem Fall Nudelauflauf Hawaii.
Nudeln hat man ja sowieso irgendwie im Haus.
Also die erstmal wie immer in kochendes gesalzenes
Wasser geben und bißfest kochen.
In der Zeit kann man schon mal die Auflaufform
fetten und den Schinken kleinschneiden sowie die Soße
Naja, muß man eben etwas mehr Bier dazu
trinken...
29
Medizinstudium
„Uh, bei mir geht das ganz
schlecht!“
- ein Famulaturbericht
Meine Geschichte handelt - wie alle Geschichten, die es wert sind erzählt zu werden - von
der Liebe, aber auch von Blutentnahme,
Notaufnahme und fettfreien Yoghurts.
Im Frühling machte ich eine Famulatur auf
der Inneren des Vinzenzkrankenhauses
in
Hannover. Das hört sich natürlich total langweilig an, und das ist es auch, wenn man sich
nicht auf die Suche nach Abenteuern macht.
Mit mir fingen vier weitere Famulanten
auf der Inneren an, im Laufe des Monats
kamen noch sechs andere hinzu. Im Treppenhaus begegnete man immer wieder den Famulanten von der Gynäkologie (mit leuchtenden
Augen, wenn sie mal wieder aus dem Kreissaal
kamen), Anästhesie oder Chirurgie – es schien
fast als wären mehr Studenten als Ärzte im
Haus.
Morgens nach der ärztlichen Vorbesprechung
wird erstmal Blut abgenommen. Netter Nebeneffekt, man lernt dabei Patienten kennen und
erfährt ne ganze Menge über die Perspektive
des Kranken. Bei einer Aufnahme war eine
Patientin überhaupt nicht glücklich, dass
ich ihr Blut wollte: „Was, schon wieder?“ „Wann wurde denn das letzte Mal..?“ – „Vor
ein paar Wochen.“
Eigentlich ist Blutabnehmen nicht schwer,
man sticht mit der Nadel in eine Vene und
das war’s. Und doch, die erste Woche, war
eine Katastrophe, in der zweiten kam die
Erkenntnis „Hey, ich kann es!“. In der dritten schwebte ich immer wenige Millimeter
über dem Boden, weil ich selbst die kleinste
Vene traf, und die vierte Woche… na ja,
zuviel Übermut ist auch nicht gut.
Es sollte mal wissenschaftlich erforscht
werden, wie viele Glückshormone in einem
Famulanten ausgeschüttet werden, wenn er eine
Vene
trifft.
Aber es hilft sehr, wenn man den Patienten
fragt, an welcher Stelle es denn am besten
geht, man bezieht sie ein. Je freundlicher
der Patient, desto eher trifft man auch. Und
nicht verunsichern lassen, wenn er sagt: „Uh, bei mir geht
das ganz schlecht!“
30
Ich landete erst auf der Kardiologie, was wirklich nett
war, man wusste immer schon, was mit den Patienten
los war: „Oh, ich hab es mit dem Herzen.“. Da das
Vinzenzkrankenhaus aber ein eigenes Herzkatheterlabor
hatte, konnte man dort immer hingehen und zusehen.
Auf die Dauer war das aber auch nicht das
Wahre. Und ich muss sagen viele pathologische EKGs oder Herzgeräusche habe ich dort
auch nicht erlebt. Von dem Gedanken, ein
edler Kardiologe zu werden, verabschiedete
ich mich also.
Ich tauschte nach zwei
Wochen mit einer Kommilitonin die Station
und landete auf der Gastroenterologie, wo
ich mich erstaunlich wohl fühlte. Kurioserweise fragte mich hier einer der Ärzte in
einer ruhigen Minute: „Soll, ich dir mal
das EKG erklären?“.
Immer wieder kamen auch die Chirurgen
vorbei, um zu sehen, ob man den Patienten
nicht doch operieren sollte. Einmal diskutierten sie schon darüber, ob man das
Patientenbein amputieren sollte, während die
Internistin noch über den Geruch der Wunde
nachdachte, welcher bakterielle Erreger das
sein könnte.
Durch den Untersuchungskurs und das klinische Propädeutikum konnte ich großartigerweise selbständig Aufnahme und körperliche
Untersuchung machen. Jedenfalls nahm man
den Ärzten ziemlich viel Arbeit ab, so hatten sie mehr Zeit einem auch etwas zu erklären.
Beeindruckenderweise bekam ich von
den Stationsärzten am Ende sogar einen
Büchergutschein
geschenkt.
Während des Tages gibt es aber auch Phasen, in
denen man einfach nur herum steht. Dann kann man
den Patienten im Bett zur Untersuchung schieben, nicht
nur macht man damit das entlastete Pflegepersonal glücklich, nein, auf der Hälfte des Weges kennt man schon
die halbe Patientengeschichte und kann dann exklusiv
auch noch bei der Untersuchung zuschauen.
Höflicherweise machte ich das immer so: „Mein Name
ist… Ich bin Famulant, darf ich zugucken?“ – Antwort
eines Arztes darauf: „Ja klar, du guckst uns ja nichts
weg.“
Die ganze Lauferei machte natürlich hungrig! Aber das Essen in der Kantine war nicht wirklich
besser als in der MHH-Mensa. Daher brachte einer
meiner Kommilitonen jeden Tag seine Thermoskanne mit
einem ekligen Eintopf mit, von dem man befürchten
Medizinstudium
musste, dass er jederzeit aus der Kanne kriechen würde.
Ich beschloss für diese Zeit ein Yoghurtesser zu werden.
Was gar nicht so einfach war, stand ich doch eine halbe
Stunde vor den Regalen im Supermarkt und hatte noch
immer keinen Yoghurt gefunden, auf dem nicht „mild“,
„Wellness“ oder „0,000001% Fett“ stand.
Meine Empfehlung: Wer abnehmen will,
sollte eine Famulatur machen.
Das Vinzenzkrankenhaus hat gerade mal 373
Betten. Kleine Häuser haben den Vorteil,
dass die Hierarchien flacher und angenehmer sind. Bei der Visite mit einem Chefarzt, Assistenzarzt und mir sagte der Chefarzt doch tatsächlich: „Immer bei der Untersuchung auch die Bettdecke anheben.“ Und
gab zu, dies einmal nicht gemacht zu haben
und übersah eine „dicke Bauchhernie“.
Aber es gab keine cooleren Leute als die
auf der Notaufnahme, wo man erstmal Kaffee
und Bonbons bekam und begrüßt wurde mit:
„Servus.“
Die Serie „Emergency Room“ ist einfach
nur
unrealistisch.
Das Beste aber waren die Patienten. Ob
nun der gestandene 36jährige, der bei einer
Koloskopie am liebsten voll narkotisiert
werden wollte oder die zarte 76jährige Dame,
die keine Furcht kannte. Aber besonders in Erinnerung
bleibt mir dieses alte Ehepaar, sie wurden gleichzeitig
aus dem Heim eingeliefert. Der Mann wegen Blutarmut
und die Frau wegen Oberbauchschmerzen. Leider war
Schulmedizin trifft Naturheilverfahren – PJ in der
PMR
Eine Verbindung von komplementären
Behandlungsverfahren mit klassischer Schulmedizin innerhalb des Praktischen Jahres in der Med.
Hochschule Hannover
Das Studium ist fast rum. Jetzt noch das PJ, dann das
letzte Examen und dann – ja was dann? Sollte es wirklich
irgend jemanden geben der vom 1. Semester an wusste,
dass er Chirurg, Internist oder was auch immer werden
wollte?
Eine schwere Entscheidung - viele versuchen es
im PJ mal mit einem klassischen Wahlfach, wo die Prüfer
nicht so hart sind, oder wo man sich gepflegt um 13:00
kein Zweierzimmer für die beiden frei, so mussten sie
erstmal getrennt bleiben, doch als eine Kommilitonin von
mir zum Patientenzimmer ging, wo die Frau im Bett und
der Mann im Rollstuhl warteten, erlebte sie eine ziemliche
Überraschung: Die beiden hingen so sehr aneinander,
das der Mann zu seiner Frau doch einfach ins
Krankenbett gestiegen ist.
Am darauf folgenden Tag schob ich die
Ehefrau im Bett - zurück von einer Untersuchung - aus dem Fahrstuhl, gerade in dem
Moment als eine Schwester den Ehemann im
Rollstuhl ebenfalls zu einer Untersuchung
Richtung Fahrstuhl brachte. Das war kein
Zufall, das war Schicksal. In der modernen
Zeit benutzt Amor keine Pfeile mehr, sondern Fahrstühle. Wir bewegten Bett und Rollstuhl aneinander. So standen die Schwester
und ich an der Seite und hielten die
Fahrstuhltür auf und sahen zu, wie das Ehepaar für einen kurzen Moment einander die
Hand hielt, miteinander sprach und mehr Romantik zeigte als Romeo und Julia in fünf
Akten.
Ob nun auf der Inneren oder Gynäkologie, in Hannover oder Verona, jede
Famulatur hat ihren Zauber.
Torben Brückner
Uhr vom Acker machen kann. Es soll aber auch Studenten
geben, die sich für komplementäre Medizin interessieren
und nicht wirklich wissen, wie sie diese im PJ unterbringen sollen. Gibt es denn überhaupt Fachbereiche in denen
beispielsweise Naturheilverfahren anerkannt sind? Gibt
es! Das Fach Physikalische Medizin & Rehabilitation (PMR)
zeichnet sich durch ein außergewöhnlich breites Spektrum
aus und bietet die Möglichkeit sowohl schulmedizinische, als auch alternativmedizinische Therapieverfahren unter
einen Hut zu bringen.
Als der Brief mit den verschiedenen Wahlmöglichkeiten
für das 3. Fach im Briefkasten lag, war die Entscheidung
sehr schwer. – Innerhalb meines Studiums hatte ich mich
aus Interesse für alternative Heilverfahren für einen Kurs
im Bereich Traditionell Chinesische Medizin (TCM) mit dem
Schwerpunkt Akupunktur entschieden. Aus einem Kurs
wurden dann zwei, und es folgte eine Famulatur. Es
dauerte nicht lang und die ersten Bekannten und Freunde
ließen sich wegen irgendwelcher Gebrechen von mir aku-
31
Medizinstudium
punktieren. Ganz schön mutig. – Ich erfuhr von meinem
Kursleiter für TCM, dass innerhalb der PMR Akupunktur
angewendet wird. Doch was zum Geier ist
überhaupt PMR? Nach einem Gespräch mit einem
Arzt der Abteilung konnte ich mir ungefähr vorstellen,
worin die ärztlichen Aufgaben in diesem Fachbereich
bestehen und mir war klar, dass ich mein Wahlfach
gefunden hatte. Ein kurzes Bewerbungsschreiben mit
Lebenslauf und ein Gespräch mit dem Chef, dann die
Formalitäten mit dem Studentensekretaeriat klären, und
die Entscheidungsfrage war beantwortet.
Nachdem ich mein Chirurgie- und InnereTertial beendet hatte, wusste ich, wie man Blut
abnimmt und meine Hände waren Eins mit den
Haken geworden.
Es kam nun also endlich der erste Tag in der PMR.
Morgens um 7:45 Uhr stellte ich mich im Vorzimmer
des Chefarztes vor und wurde außergewöhnlich
freundlich begrüßt. Es folgte die obligatorische
morgendliche Frühbesprechung. Die Runde der Ärzte
besteht aus einem Chefarzt, einem Oberarzt, einem
Facharzt und drei Assistenzärzten und war dementsprechend sehr überschaubar. Eine für mich neue Erfahrung
war die Tatsache, dass man jeden morgen gefragt wird,
ob es irgendwelche Anregungen, Wünsche oder
Probleme meinerseits gäbe.
Anfänglich konnte ich mir einen Überblick verschaffen, welche Leistungen welcher Kollege erbringt und mir
überlegen, wie ich meinen Tag strukturieren wollte. Neben
einer kleinen Früh-Rehabilitationsstation gab es
verschiedene konsiliarische Tätigkeiten, die Ambulanz,
die therapeutischen Bereiche und eine wissenschaftliche Abteilung. Die Möglichkeit, zwischen diesen
Bereichen zu rotieren, empfand ich als sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Die Motivation der Mitarbeiter,
mir Dinge zu erklären und auszuprobieren, war sehr
groß. An zwei Nachmittagen in der Woche bestand die
Möglichkeit,
ambulante
Patienten
zu
Akupunktursitzungen ein zu bestellen und unter Anleitung
selbstständig zu therapieren. Therapiekonzepte und
Diagnosen im chinesischen Sinne wurden mit einem
kompetenten Arzt diskutiert und auch während der
Behandlungen war stets ein Akupunkturarzt für mich
Ansprechpartner.
Die stationäre Arbeit auf der Früh-Rehabilitationsstation (Station 31c) war aufgrund des fachübergreifenden Patientenkollektivs sehr anspruchsvoll und abwechslungsreich. Vorher hatte ich auf keiner Station mit Polytraumapatienten, Lebertranspantierten und
Herzoperierten und vielen anderen Erkrankungen
gleichzeitig zu tun, eine echte Herausforderung! Hier
befinden sich Patienten, die noch unter akutmedizinischer
Überwachung der verlegenden Station stehen und mit
einem sehr umfangreichen Leistungsspektrum aus dem
32
PMR-Bereich auf die spätere Anschlussheilbehandlung
vorbereitet werden. Hier konnte ich die einzelnen
therapeutischen Disziplinen aus der PMR am Besten
kennenlernen, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden
und Masseure. Es ist schon skuril, wenn ein Schwerstkranker
sich nach seinem Termin für die nächste Kneippanwendung
erkundigt, aber hier steht alles unter dem Zeichen der
Salutogenese – nach einer schweren Erkrankung, oder
OP wieder gesund werden! Und mit allem was hier auf
der Früh-Reha-Station geboten wird, funktioniert das auch.
Die konsilliarischen Dienste beziehen sich auf die
Untersuchung, Durchführung bestimmter Assessments, die
Befundung und die Erstellung eines adäquaten
Therapieplans, sowie der Definition von Rehabilitationszielen. In der Sprechzeit der Ambulanz bestand die
Möglichkeit zu hospitieren, oder verschiedenen
Untersuchungstechniken und Behandlungsformen unter
Anleitung am Patienten zu erlernen. Wenn immer noch
Motivation und Zeit vorhanden ist, gibt es die Möglichkeit,
sich in wissenschaftlichen Projekten zu engagieren und
auch eine Mit-Autorenschaft zu ergattern. Innerhalb des
PJ-Tertials lag ein Studenten-Unterrichtsblock in dem man
die Vorlesungen und Seminare besuchen konnte und
Patientendemos für die jüngeren Semester durchführte. Als
Repetitorium sehr effektiv und interessant.
Insgesamt gesehen ist die Zeit in der PMR eine
spannende und abwechslungsreiche Alternative für das
Wahltertial im PJ. Wer mit dem Gedanken spielt, in
Randsportarten interessante Medizin auf hohem
Niveau machen zu wollen, sollte sich die Abteilung mal
anschauen und gegebenenfalls einen Tag hospitieren.
Jörg Schiller.
Kontakt: Abt. für Physikalische Medizin und Rehabilitation
(MHH)
Famulatur in der MKG
Chirurgie
Es ist sicherlich etwas ungewöhnlich für einen
Humanmediziner, eine Famulatur in der Mund- Kieferund Gesichtschirurgie zu absolvieren, aber ich habe mich
aus verschieden Gründen dafür entschieden.
Zum einen wollte ich gerne wieder eine chirurgische
Famulatur machen (dieser Innere-Krams ist nix für mich.
Schließlich muss ich mich damit noch im PJ ärgern), zum
anderen hatte ich schon immer ein gewisses Interesse für
die Zähne und letztlich hat mich ein guter zahnheilkundestudierender Freund überredet, es in dieser Abteilung einmal
zu versuchen.
Also, stand die Fachrichtung fest, es musste nur noch
ein passendes Haus gefunden werden. Da ich eine leichte
Abneigung gegen Uni-Kliniken habe (als Famulus ist man
Medizinstudium
dort meistens nur störendes Beiwerk à wer hat sich
schließlich noch nicht mit einer Krankenschwester über
Lapalien in die Haare gekriegt??), aber wegen der Diss in
der näheren Umgebung von Hannover bleiben musste,
blieb nur das Henrie. Auf selbiges bin ich auch eher per
Zufall gestoßen (wer von Euch wusste, dass es im Henrie
noch eine kleine MKG-Abteilung gibt?), weil sich ein
Freund von mir dort die Achter hat rausnehmen lassen
(für alle Humanis: die Zähne sind in den jeweiligen
Quadranten durchnummeriert. Die Achter sind die
Weisheitszähne…)
Nachdem ich mir im Internet die Telefonnummer und
die Adresse besorgt hatte, habe ich dort kurz angerufen
und ganz unverbindlich nachgefragt. Die Dame am Telefon
war sehr nett, und riet mir eine formlose Bewerbung
abzugeben. Dies habe ich gemacht, und bekam am
gleichen Tag einen Rückruf mit entsprechender Zusage.
Eine Woche später ging es los. Ich stand am
Montagmorgen in meiner weißen Jeans auf Station und
harrte der Dinge die da kommen sollten. Ich hatte Glück,
es sollte gar nicht lange dauern, bis die Ärzteschaft aus
der Frühbesprechung zur Visite aufbrach und mich
mitnahm. Dort war es so organisiert, dass es um halb
acht eine Frühbesprechung gab, in der der Diensthabende
Kollege vom Nachtdienst berichtete und unser Chef die
Neuigkeiten verkündete, die die Abteilung betrafen.
Danach ging es zur Visite, die in unregelmäßigen
Abständen vom Prof begleitet wurde.
Während der Visite wurden die Patienten aufgefordert,
sich „nach vorne“ zu begeben, wo die zahnärztlichen
Untersuchungsräume waren. Schließlich musste den
meisten der Patienten in den Mund gesehen werden und
das geht auf einem Zahni-Stuhl nun mal besser. Parallel
zu diesen Untersuchungen fingen kleine chirurgische
Eingriffe an (Zahnsanierung, Extraktion der Achter…) und
ein Team bereitete sich für den OP vor (darunter meistens
der Famulus J
Am ersten Montag im Monat wird in der Abteilung
meistens ein großer Tumor operiert. Somit hatte ich an
meinem ersten Tag das „Glück“ an einer
Unterkieferrekonstruktion mit der Fibula dabei zu sein.
Ansonsten wird in der MKG quer durch das Gesicht
operiert, wobei es manchmal zu Überschneidungen mit
den HNOs gibt (so haben wir zum Beispiel Kieferhöhlen
gefenstert und Septen gerichtet).
Da ich zu Zeiten des Oktoberfestes dort war, wurden
überdurchschnittlich
viele
Jochbeinund
Unterkieferfrakturen operiert.
Allein aus der operativen Sicht finde ich dieses Fach
sehr interessant, weil es den ganzen Körper betrifft. So
haben zum Beispiel die MKG-Chirurgen die Fibula selbst
entnommen. Überhaupt wurde alles was irgendwo
hingesetzt wird selber entnommen (ein Stück vom N. suralis
um den Facialis zu rekonstruieren, ein Stück Beckenkamm
für ne Kieferzyste…)
Wenn ich mal nicht im OP war, habe ich meistens bei
einer der kleineren Eingriffe assistiert und konnte schließlich
auch selber mal Zähne ziehen, und entsprechende Wunde
intraoral nähen.
Ansonsten bestand der Arbeitstag aus den üblichen
Famulantenaufgaben: Hier mal nen Röntgenschein
unterschreiben, Blut abnehmen, Patienten aufnehmen,
Antibiosen anhängen.
Fazit:
Für chirurgisch und zahnmedizinisch Interessierte ist
die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ein schöner Ort
für eine abwechslungsreiche Famulatur. Etwas
gewöhnungsbedürftig ist der große Anteil der Zahnmedizin.
So bereiteten mir die ersten Erhebungen des Zahnstatus
einige Probleme. Auch waren die zahnmedizinischen
Untersuchungstechniken eher ungewohnt,
Das war aber auch nur ein kleines Problem, da die
Ärzte, Schwestern und Zahnarzthelferinnen sehr nett und
freundlich waren, und mir immer unter die Arme gegriffen
haben, wenn es nötig war.
Ich kann die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie im
Henriettenstift nur empfehlen. Die Betreuung dort ist mehr
als gut, man lernt eine Menge dazu, und durch den ZahniAnteil schaut man auch mal über den Tellerrand hinaus.
Zu Beachten ist allerdings, dass ein Großteil der
Patienten aus nicht ganz so gefestigten Verhältnissen kommt
(oder wer von denen, die sich regelmässig die Zähne
putzen, muss sich in Vollnarkose das Gebiß sanieren
lassen? Und die Entstehung von Platten-EpithelKarzinomen in der Mundhöhle ist eng an den Konsum
von Alkohol und Nikotin gekoppelt.)
Auch war es gewöhnungsbedürftig, wenn zweijährige
Kinder mit einem völlig kariösem Gebiß zur Zahnsanierung
vorgestellt wurden.
Weiterhin zu bedenken ist, dass für den Facharzt für
MKG eine Doppelapprobation erforderlich ist, und das
Studium entsprechend lange dauert….
Zusatzinfo: Facharzt für MKG-Chirurgie
Das Besondere ist die Ableistung des Human- und
Zahnmedizinstudiums. Allerdings bekommt man für beide
Studiengänge BaföG, da es für diesen Facharzt erforderlich
ist, beides zu studieren.
Es gibt an einigen Unis die Möglichkeit während des
Humanmedizinstudiums mit Zahnmedizin zu beginnen.
In Hannover war dies nach alter AO ab dem 9. Semester
möglich. Wie es im Moment aussieht konnte mir die nette
Dame im Studentensekretariat nicht sagen (es ist ja auch
schwer, gleich für ZWEI Studiengänge verantwortlich zu
sein. Und dann noch eine Kombination von beiden… Ich
mag da gar nicht dran denken J)
In Göttingen geht dies auf jeden Fall relativ
problemlos, und da die Zahnmediziner dort einen Teil der
Kurse in den Ferien anbieten, lassen sich dort wohl beide
Studiengänge ganz gut miteinander vereinbaren.
Sollte man sich dazu entschließen, beide Studiengänge
nacheinander zu absolvieren, kann man sich die Zeit, in
der man als Humanmediziner gearbeitet hat auf den
Facharzt anrechnen lassen (als kleiner Trost). Allerdings
sollte man dieses wegen geringer regionaler Unterschiede
mit der zuständigen Landesärztekammer klären.
Carsten Stoetzer
33
Rezensionen
SOBOTTA
Atlas der Anatomie des Menschen
22. Auflage aus 2005
herausgegeben von R. Putz und
R. Pabst
Elsevier/Urban & Fischer
Band 1: Kopf, Hals, obere
Extremität
ISBN: 3-437-41941-2
Band 2: Rumpf, Eingeweide,
untere Extremität
ISBN: 3-437-41951-X
Preis je Band: 69,95 Euro
Der Anatomie-Atlas: für alle
Studenten der Humanmedizin ein
„Pflichtkauf“, für viele das teuerste
Lehrbuch, das sie sich während der
ersten Studienzeit zulegen werden
und für einige sicherlich auch eine
einmalige Anschaffung „fürs
Leben“. Außerdem ist die Anatomie
ein Fach, dass viele „MedizinNeulinge“ mit seiner Fülle und der Schwierigkeit
theoretisches Wissen aus dem Lehrbuch auf ein Präparat
(bei dem übrigens die Leitungsbahnen nicht farblich unterschiedlich markiert sind!!!) zu übertragen. Also macht
es schon Sinn, sich sorgfältig zu überlegen welchen Atlas
man kauft (die Auswahl ist ja groß).
Aus dem Urban & Fischer-Verlag liegt
die neueste Auflage des „Sobotta“, eines der Standard-Werke der Anatomie
und ein Klassiker unter den Atlanten
vor.
Passend zur Neuordnung des Studienganges
Humanmedizin hat sich auch das Design in
einigen Punkten im Vergleich zu den Vorgänger-Auflagen geändert (zumindest hier kann
man schon mal sagen: ganz klar zum Vorteil!!!).
Andere geschätzte Orientierungshilfen (wie
z. B. die „Windrose“, die auf Bilder der
anschließenden Regionen verweist, wie man
das aus Autoatlanten kennt) wurden beibehalten.
Zum „Navigationssystem“ des Sobotta:
- jedes Kapitel ist farblich so markiert,
das man schon von außen sehen kann wo man
den Atlas aufschlagen muss um dorthin zu
gelangen
- am oberen Rand jeder Doppelseite gibt es eine
Navigationsleiste, aus der man ablesen kann, wo man
sich gerade im Kapitel befindet
34
- durchgezogene Hinweislinien und farbige Punkte
vor den lateinischen Bezeichnungen anatomischer
Strukturen (Venen blau, Arterien rot, Nerven gelb,
Muskeln braun) erleichtern das Auffinden
(Anmerkung der Red.:
Wie Herr Professor Pabst in einem persönlichen Gespräch mit der Curare anmerkte:
„Bei den Änderungen handelt es sich um die
Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen und
Anmerkungen von Studenten.“ Es bringt also
was, wenn man mit den Lehrenden kommuniziert!!!)
Es gibt ca. 2000 detaillierte, didaktisch sehr hilfreiche Bildmaterialen: nicht
nur anatomische Zeichnungen sondern auch
eine Fülle (ca. 120!) an „klinischen“ Bildern der gängigen bildgebenden Verfahren
wie Röntgen, MRT, CT, Endoskopie, intraoperative Farbfotos und Patientenbilder.
Darüber hinaus noch Abbildungen zu Lagevarianten von inneren Organen (24 Abb.) und
Arterienvarietäten als Schemata. Dieser
Fundus sorgt für optimale Verständlichkeit,
Wissensvermittlung und Prüfungsvorbereitung,
setzt allerdings voraus, dass der Lernende
genügend Zeit für das Lernen zu Verfügung
hat (diese sollte man sich allerdings nehmen, denn es lohnt sich!).
Als Zugabe gibt es in der hinteren Klappe von Band 1 eine kompakte Broschüre, in
welcher Tabellen zu Muskeln, Gelenken und
Nerven abgebildet sind mit Verweis auf die
jeweilige Abbildung im Atlas (umgekehrt gibt
es im Atlas bei der Abbildung auch den
entsprechenden Hinweis auf die jeweilige
Tabelle!). (Hinweis für die Erstsemester: diese
kann (und will) kein (Kurz-) Lehrbuch ersetzen, sondern dient der Erleichterung des
Auswendiglernens und Wiederholen, indem man
es neben die jeweilige Abbildung legen kann
oder als Repetitorium.)
Die Nachteile sind wenige: man hat
zwei große und schwere Bücher zu tragen
(andererseits bedingt das größere Format
auch eine bessere Übersichtlichkeit!). Der
Atlas ist also eher was fürs Lernen zu
Hause (außerdem muss man sagen, dass der
Atlas auch zu schade für den Präpsaal wäre!!!).
Weiterhin ist die Buch auch eher gehobene
Preisklasse, eine Tatsache die eventuell
Studenten abschreckt, die sich sowieso erst mal mit
diversen Neuanschaffungen fürs Studium plagen müssen.
Da muss man aber noch mal anmerken, das so ein
Atlas eine Investition für längere Zeit ist! Und man sollte
sich überlegen, ob man sich selbst einen Gefallen tut
Rezensionen
am Atlas zu sparen. Gerade in einem Fach, in dem es
viel ums Auswendiglernen geht und beim Vorbereiten
stark darauf ankommt, das man sich theoretische Inhalte
aus dem Lehrbuch möglichst „plastisch“ vorstellen kann
(damit man die Strukturen nachher auch „in natura“
wiederfinden, präparieren oder/und im Testat (!!!) benennen kann).
Fazit:
Der Atlas ist zwar groß, aber auch großartig. Der Preis eher gehoben, aber für die
gebotene Leistung auch mehr als gerechtfertigt: Die Bände sind geeignet, sich mit
ihren detailreichen Bildern und ihr leicht
verständliches Navigationssystem schnell und
optimal auf die Präp-Tage und die entsprechenden Prüfungen vorzubereiten. Weiterhin
ist dieser Atlas eine wertvolle Hilfe bei
der Vorbereitung auf das Physikum (für die
diejenigen die es noch schreiben müssen).
Auch später im Studium (Untersuchungskurs,
Chirurgie, Innere-Kurs usw.) kann der Atlas aufgrund der vielen klinischen Bilder
bei allen anatomischen Fragestellungen zu
Rate gezogen werden und bietet immer schnelle
und ausführliche Hilfestellung. Der Atlas
ist aufgrund seines Aufbaues also nicht
nur für Studenten geeignet, sondern auch
für den Kliniker, der noch einen älteren
Anatomie-Atlas sein eigen nennt und seiner
„Privatbibliothek“ ein Schmuckstück hinzufügen möchte.
Anatomie in Frage und Antwort
H. Lippert, D. Herbold, W. Lippert-Burmester
Elsevier – Urban & Fischer 2003
4., überarbeitete Auflage
750 Fragen, 288 Seiten
141 Abbildungen und 182 Tabellen
Kartoniert
ISBN 3-437-42091-7
Preis: 19,95 Euro
Kurzbeschreibung und Aufbau:
Grade im ersten Semester fällt die Wahl der Bücher oft
schwer. Der ein oder andere erstickt schon mal in der Flut
verschiedener Empfehlungen. Hier hilft nur Ruhe bewahren
und sich die einzelnen Bücher genau anschauen.
„Anatomie in Frage und Antwort“ ist ein sehr kompaktes
Buch, welches sich vor allem zur Vorbereitung auf Kurstestate und den mündlichen Teil der Ärztlichen Vorprüfung
eignet.
Das Inhaltsverzeichnis hat eine klare Gliederung. Dort
wird zunächst die Allgemeine Anatomie und dann einzelne Abschnitte wie Leibeswand und Extremitäten vorgestellt.
Da die Kapitel nicht aufeinander aufbauen, sondern,
wie der Titel suggeriert, in einem Frage und Antwort Stil
gehalten sind, kann man sie ideal dem eigenen Lernplan
anpassen.
Ein Kapitel wie zum Beispiel „Arm“ gliedert sich dann in Fragen zum Schultergürtel,
Oberarm, Ellenbogengelenk, Unterarm und Hand.
Besonders gut gefällt mir, dass neben wichtigen Leitungsbahnen und funktionellen Aspekten auch immer wieder Fragen zu wichtigen
klinischen Symptomen abgefragt werden.
Wer sich dann noch an Hand der Tabellen
einen Überblick über Ursprung, Ansatz und
Innervation der Muskeln verschafft ist eigentlich für kommende Prüfungen bestens gerüstet.
Für die visuellen Lerner finden sich außerdem noch auf zahlreichen Seiten Abbildungen zu Leitungsbahnen. Durch die schematische Darstellung lassen sich diese oft
besser lernen und man bekommt einen Überblick. So lässt sich zum Beispiel ein Stück
einer Arterie die man im Präparierkurs gesehen
hat
vollständig
verfolgen.
Und
bekanntlich machen Dinge oft erst Sinn, wenn
man ihr volles Ausmaß kennt.
Zielgruppe:
Wie schon erwähnt sind mit diesem Buch vor
allem jene Angesprochen die sich im ersten
oder zweiten Semester befinden und sich auf
den Fragestil der mündlichen Testate vorbereiten wollen.
Jedoch macht es auch in der Lerngruppe für den ersten
Abschnitt der Ärztlichen Vorprüfung Sinn sich mit dem Buch
zu beschäftigen.
Oft fehlt einem in der mündlichen Vorbereitung die
Struktur, so dass man sich gerne an den Fragen eines
Buches orientiert, um keine wichtigen Fragen zu vergessen.
Durch die ausführlichen Antworten zu jeder Frage kann
man gut überprüfen, ob man alle Aspekte angesprochen
hat oder noch Ergänzungen nötig sind.
Fazit:
Sowohl zum Lernen in der Gruppe, als auch für die
Überprüfung des Gelernten zu Hause für einen selbst ein
sehr empfehlenswertes Buch.
Grade für eine Einheitliche Linie und Orientierung in
einer Lerngruppe fast unumgänglich. Die Fragen
ermöglichen eine gute Reflexion des Lernstoffes und dienen
der Selbstüberprüfung, ob die Thematik verstanden ist oder
ein gezieltes Nachlesen von Nöten ist.
Anna Seckelmann
35
Rezensionen
Patientologie
Stefanie Hornung
Börm Brückmeier Verlag
ISBN 3 89 862 908 2
€ 34,95
Laut Klappantext will die Autorin zeigen, dass „Patient
Relationship Management ein essentieller Key Sucess
Factor des ethischen Pharmageschäfts ist.“
Aber was sie will sie uns damit sagen?
Stefanie Hornung arbeitet als studierte Biologin in einer
Werbeagentur, die sich zur Aufgabe gemacht hat das
„miese“ Image der Pharmaindustrie aufzupolieren.
Im Buch zu dieser Kampagne werden uns alt bekannte
Fakten aufgezählt, ohne deren Folgen oder gar
Lösungsmöglichkeiten zu zeigen. Dabei zitiert die Autor
den Eid des Hippokrates und macht immer wieder Anspielungen zur Ethik.
Über 34 Seiten erklärt sie dem Leser, dass die Firma
AMGEN neben dem Vertrieb von Onkologischen
Arzneimitteln auch wichtige Informationen weiter gibt.
Ist das nun überraschend ? Ist das wirklich ethisch?
Oder ist das nicht selbstverständlich.
Das Projekt „Atemschule“ von Glaxo Smith Kline wird
auf den nächsten 30 Seiten beschrieben.
Im letzten Kapitel geht die Biologin auf die 10 KEY
SUCCESS FACTORS ein im bezug auf Pharma Marketing.
Meiner persönlichen Meinung nach, ist das Buch noch
nicht mal eine gute Werbebroschüre für die
Pharmaindustrie. Beim Lesen wird einem eher noch
bewusster wo Patienten mit den Infocampagnen gelinkt
werden. Klassisches Beispiel ist das Fatigue Syndrom bei
Onkologischen Patienten. In der Infobroschüre wird dann
auch glcich auf das von der Firma hergestellte Medikament beschrieben.
Intensivkurs Pädiatrie
Von Ania Muntau
3. Auflage, 2004, ca. 480
Seiten
Urban und Fischer
ISBN: 3-437-43390-3
Preis: ca. 34,95
Allgemeines/Aufbau:
Das Buch ist in 22 „Überkapitel“ unterteilt, als da wären:
Neonatologie, Genetik, Ernährung, Vitamine, Endokrinologie, Stoffwechselerkrankungen, Infektiologie, Immunologie, Rheumatische Erkrankungen, Hämatologie,
Onko- und Kardiologie, Erkrankungen des Respirationstraktes, Gastrenterologie, Nephro- und Urologie, Wasser
und E-lyte, Derma, Neurologie, Unfälle und Vergiftungen,
Vorsorgeuntersuchungen und letztendlich der sehr interessante Kapitel über Kinderpsychologie und
Sozialpädiatrie.
Die meisten Erkrankungen werden nach folgendem
Schema aufgearbeitet (soweit bekannt): Definition,
Ätiologie, Epidemiologie, Pathogenese, Pathophysiologie,
Klinik, Diagnostik, Kompliaktionen, Therapie, Prävention
(bei Frakturen zusätzlich noch Lokalisation). Man findet
also auch schnell das Richtige, wenn man bei einer
Krankheit nur einen Teilaspekt nachlesen möchte!!!!
Eingestreut gibt es für einige Krankheiten „Kasuistiken“
(also Falldarstellungen), um gleich in der „Praxis“ der
gelesen anzuwenden. Diese gibt es ebenfalls nach dem
obengenannten Schema aufgearbeitet, so dass man auf
Lücken hingewiesen wird und diese gleich schließen kann.
Es werden darüber hinaus anschauliche Bilder (makround mikroskopisch) in guter Qualität, farbige Schemata
und Zeichnungen, die wichtige Informationen kompakt
bündeln, sowie prägnante Tabellen eingesetzt um den
Lernstoff zu verdeutlichen und Relevantes hervorzuheben.
Für wichtige Anmerkungen/Inhalte zu den Themen gibt
es farblich unterlegte „Merke“-Kästchen..
Als „Bonbon“ gibt es zu alledem am Anfang des Buches
ein paar Tabellen mit diagnostischen Normwerten.
Gesamteindruck/Fazit:
Das Buch enthält in 22 Kapiteln die „Basics“ der
Kinderheilkunde, verständlich aufgearbeitet und didaktisch
anspruchsvoll präsentiert. Mit diesem Buch lässt angenehm
für die Prüfung lernen, sowohl fürs Examen als auch für
den Kurs. Da es ja ein Intensivkurs ist, ist alles stark
komprimiert (das hat auch den Vorteil, das sich diese PädBuch wenigstens in der Tasche mitführen lässt, nicht so
wie andere Wälzer aus diesem Fachgebiet). Wer mehr zu
36
Rezensionen
bestimmten Themen wissen möchte (eventuell sich auch
mal in diese Richtung seinen Facharzt machen will), muss
in den sauren Apfel beißen und sich ein „großes“ (und
teureres) Pädiatrie-Lehrbuch anschaffen. Wie gesagt, für
die Prüfungsvorbereitung oder auch für das schnelle Repetitorium auf Station zu empfehlen.
Preislich und didaktisch kann man insgesamt
sagen, dass der „Intensivkurs“ sein Geld wert
ist.
Checkliste Augenheilkunde
von
A. Burk und R. Burk
3. überarbeitete und erweiterte
Auflage von 2005
Thieme-Verlag
378 Einzeldarstellungen, 134
Tabellen
Preis: 54,95 Euro
Allgemeiner Aufbau/Inhalt:
Das Buch hat insgesamt knapp 600 Seiten und ist vom
Format her sehr gut für die Kitteltasche geeignet und
schreckt vom Umfang her auch nicht ab (grins).
Das Buch ist vier farblich unterschiedliche
Themenbereiche unterteilt:
- Grauer Teil Grundlagen und Arbeitstechniken für
Untersuchungen
- Grüner Teil: Leitsymptome und Leitbefunde
- Blauer Teil Ophtalmologische Krankheitsbilder
(macht logischerweise den Hauptteil des Buches aus!)
- Roter Teil: Operative Therapie und Laseranwendung
Zum „Grauen Teil“: es werden hier u. a.
Untersuchungsmethoden nach Indikation, Durchführung
und Beurteilung analysiert.
Zum „Grünen Teil“: hier gibt es entweder das
Leitsymptom oder den Leitbefund mit einem Verweis auf in
Frage kommende Pathologie mit Seitenzahl-Angabe.
Zum „Blauen Teil“: hier werden Erkrankungen nach
den anatomischen „Augen-Bestandteilen“in der
Reihenfolge „Definition, Leitbild, Diagnostik, Genetik, Ursache, Manifestationsalter, Verlauf, Komplikationen und
DD vorgestellt und erläutert.
Zum „Roten Teil“: in diesem Teil gibt es (wie der Name
sagt) eine Übersicht über die Möglichkeiten der operativen
Intervention.
Durch diese Gliederung lässt sich Gesuchtes schnell
in der Checkliste finden, was ein großer Vorteil im
hektischen Klinikalltag darstellt, wenn es schnell gehen
muß.
Sehr nett und hilfreich sind die kleinen „Gimmicks“ im
Buch:
Am Anfang des Buches gibt eine Übersicht über häufige
ophtalmologische Notfälle mit Seitenzahl und ein Schaubild
über den anatomischen Aufbau des Auges (für alle Fälle),
am Ende eine Auflistung von Norwerten und
Referenzgrößen, dann noch Auszüge aus dem
Operationsschlüssel am Ende des roten Teiles und als
Anhang (wieder graue Farbe?!) „Begutachtungs“Hinweise, einiges über Syndrome alphabetisch geordnet,
(sehr wichtig und informativ) eine Auflistung wichtiger
Medis in der Augenheilkunde und einiges Wissenswertes
mehr!!
Die Lerntexte vermitteln kurz und knapp, aber immer
anschaulich, alles was man in der Augenheilkunde wissen
muss.
Die Tabellen sind informativ und übersichtlich und die Bilder (zumindest überwiegend) von guter Qualität.
Fazit/Preis-Leistungsverhältnis:
Der Preis ist mit über 50 Euro für so „kleines“ Buch
zwar auf den ersten Blick etwas hoch, anderseits muss
man sagen, dass man für den Preis auch eine große Fülle
an Wissen und Informationen geboten bekommt. Die
Checkliste erleichtert die Arbeit auf Station ungemein.
Geeignet wegen der Stoffmenge für PJs und für Assis der
Augenheilkunde. Für den Augenheilkunde-Kurs im Studium vielleicht etwas viel.
S. Kramer
37
Rezensionen
Histologie – Kurzlehrbuch zum
Gegenstandskatalog
2. Auflage, 2003
Daniel Baumhoer
Ingo Steinbrück
Werner Götz
Urban & Fischer
Preis: 14,95 Euro
Inhalt und Aufbau
Das Kurzlehrbuch Histologie ist ein auf
307 Seiten gedrucktes kompaktes und einführendes Lehrbuch der Histologie und Zytologie. Es basiert auf Vorlesungsmitschriften
und –zeichnungen zweier Studenten der Medizin, die ursprünglich geplant haben, ein
Histoskript für ihre Kommilitonen zu schreiben. Mit ihrem damaligen Dozenten, Prof. Götz,
setzten sie schließlich das Material für ein „Kurzlehrbuch“
um.
Der inhaltliche Aufbau des Buches richtet
sich nach gängigen Lehrbüchern der Histologie und ist entsprechend eingeteilt in die Bereiche
Methoden der Histologie
Zytologie
Allgemeine Histologie
Spezielle Histologie.
Das Kapitel Methoden – u. a. mit den Themen
Lichtmikroskopie, Färbungen und Elektronenmikroskopie - ist sehr kurz gehalten, enthält aber die wichtigsten Informationen zu
diesem Thema.
Das Kapitel Zytologie behandelt im Wesentlichen die Themen aus dem vorklinischen
Kurs „Biologie für Mediziner“ (Zellorganellen,
Zytoskelett, Zellkontakte etc.) und ist daher
auch für diesen Kurs als einführender Lerntext gut geeignet.
Die Kapitel Allgemeine und Spezielle Histologie enthalten alle Themen, wie sie auch
in den Histologie-Veranstaltungen an der
Hochschule abgehandelt werden. Hierzu gehören also die Abhandlungen über die vier
grundlegenden Gewebearten (Epithelgewebe,
Binde- und Stützgewebe, Muskelgewebe und
Nervengewebe) und alle Organgewebe (z. B. Blut,
38
Atemapparat, Geschlechtsorgane, Sinnesorgane).
Der Text ist durchgehend im lesefreundlichen
zweispaltigen Layout gehalten und mit verschiedenen grün hinterlegten Kastenhinweisen
versehen. Diese Hinweise betreffen klinische
Anmerkungen und praktische Vorgehensweisen im
Praktikum der Histologie. So wird z. B. im Abschnitt Arterien
und Venen ein Hinweis auf Atherosklerose gegeben und
die wichtigsten histologischen Unterschiede zwischen Arterien und Venen aufgezeigt.
Es gibt keine photographischen Abbildungen, dafür
aber durchgehend in schwarz-weiß gehaltene, liebevoll
gestaltete Schemazeichnungen. Diese Zeichnungen stellen
die wesentlichen sachlichen Aspekte deutlich dar
Zielgruppe
Wie sich aus den einführenden Anmerkungen
ergibt, kann man durchaus behaupten, dass
dieses Buch von Studenten für Studenten geschrieben wurde: Für Studenten der Humanmedizin, Humanbiologie, Zahnmedizin, Pharmazie
u. a., die bewusst auf ein umfängliches Lehrwerk verzichten wollen und nur die wichtigsten Informationen dieses Faches lernen
wollen; für Studenten, die ein schnelles Nachschlagewerk während des praktischen Kurses
„Histologie“ neben ihrem Mikroskop liegen haben wollen;
aber auch für diejenigen, die sich zu Prüfungen vorbereiten
wollen, bietet dieses Buch kompakte und doch hinreichend
umfängliche Lerninformationen.
Preis-Leistungsverhältnis
Zu einem Preis von 14,95 Euro erhält man ein solides
Lehrbüchlein. Bei diesem Preis lohnt sicherlich noch die
Anschaffung eines kleinen Histo-Atlases (Z. B. von Kühnel).
Bewertung
Mit dem Kurzlehrbuch Histologie von Baumhoer,
Steinbrück und Götz kann man eigentlich nicht viel falsch
machen. Man erhält ein ordentlich und einführend
geschriebenes kleines Lehrbuch, das zudem den neuen
Gegenstandskatalog für das Physikum berücksichtigt. Für
tiefergehende Betrachtungen ist man natürlich mit
umfänglicheren Lehrbüchern beraten.
Mehrfarbige Zeichnungen wären natürlich
anschaulicher als Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Doch laden
Schwarz-Weiß-Zeichnungen auch immer dazu ein, selbst
zu kolorieren und auf diese Weise einen zusätzlichen
Lerngewinn zu erzielen (leider gibt es im deutschsprachigen
Raum noch kein „Malbuch der Histologie“).
Karl P. Kapitza
Rezensionen
Duale Reihe Neurologie
Karl F. Masur, Marianne
Neumann
Georg Thieme Verlag,
Stuttgart
5. vollständig überarbeitete
Auflage 2004
596 Seiten, 565
Abbildungen, kartoniert
€ [D] 44,95/CHF 76,ISBN 3 13 135945 5
Die Duale Reihe Neurologie ist in zwei
Teile gegliedert. In Teil A werden in drei
großen Kapiteln die Themen Anamnese, die
neurologische Untersuchung und technische
Hilfsmethoden besprochen. Teil B behandelt
unter dem Stichwort Krankheitslehre in fünf
großen Kapiteln die Themen Hirn- und
Rückenmarkserkrankungen, Schädigungen des
peripheren Nervensystems, Muskelerkrankungen,
Anfallkrankheiten und Psychosomatik in der
Neurologie. Alle Kapitel sind wiederum in
weitere Komplexe aufgegliedert, was auf den
ersten Blick vielleicht ein wenig verwirrend wirken mag. Das Inhaltsverzeichnis ist
jedoch sehr übersichtlich gegliedert, so dass
man schnell das jeweils benötigte Thema
findet.
Dabei bleibt man dem bewährten Konzept treu: Auf dem äußeren Drittel der
Seite werden – ähnlich einem Kurzlehrbuch –
die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst und rot unterlegt, während der
fortlaufende Text des Lehrbuchteils die
inneren zwei Drittel der Seite einnimmt.
Beides verläuft parallel, so dass man hinund herpendeln kann, ohne groß blättern zu
müssen.
Die optische Gestaltung ist ebenfalls
schlüssig. Definitionen und Merksätze werden durch rote Umrandungen hervorgehoben,
Schlüsselwörter stehen schon im Text in
Fettschrift. Ergänzt wird der Text durch
zahlreiche, blau unterlegte Tabellen, (häufig mehrfarbige Zeichnungen) und viele Fotos.
Die Texte sind weitgehend in nach Möglichkeit kurzen, verständlichen Sätzen abgefasst. Dadurch versteht man ihn schon meist
beim ersten lesen und muss sich nicht durch
tausend Nebensätze kämpfen. Dieser Punkt ist
meiner Meinung nach einer der Bonuspunkte
des Buches, denn ich verliere ziemlich schnell
die Lust, wenn ich nach zehn Nebensätzen,
die Hauptbedeutung schon wieder vergessen
habe.
Am Ende eines Kapitels wird ein klinisches Beispiel gegeben, so dass das zuvor
Gelesene noch anschaulicher wird.
Dieses Buch richtet sich genauso an den
Medizinstudenten, der mit dem Fach zum ersten Mal in Berührung kommt wie an Studenten,
die ihr Wissen vor dem Examen auffrischen
wollen, ist aber auch als Nachschlagewerk
geeignet.
Preislich liegt die Duale Reihe Neurologie im Mittelfeld, nach oben sind – wie
immer bei Medizinbüchern - keine Grenzen
gesetzt. Ob die günstigeren Bücher in der
Ausführlichkeit mithalten können, sei dahin
gestellt. Meiner Meinung nach ist der Preis
nicht übertrieben, da erstens ein Kurzlehrbuch
integriert ist, das einzeln auch mit 25-35
Euro zu Buche schlagen würde, und es auch
später im Klinikalltag noch mal wieder benutzt werden kann.
Abschließend bleibt zusagen, dass ich das
Buch für sehr empfehlenswert halte, da es
inhaltlich
sowie
optisch eine Menge bietet. Allerdings wird
auf die anatomischen Grundlagen nur vereinzelt eingegangen (es ist ja hauptsächlich
ein Neurologiebuch), so dass man am Anfang
eventuell noch einen Taschenatlas o.ä. nebenher
braucht, da der Neuroanatomiekurs ja schon
eine Weile her ist.
Wiebke Essert
EKG-Kurs für Isabel
Schuster/Trappe
Thieme Verlag
Preis: 32,95 Euro
Kurzbeschreibung
Der Titel des Buches
„EKG-Kurs für Isabel“ von
Schuster/Trappe entstand,
weil die Autoren mittels
kurzer Lektionen einer Medizinstudentin das EKG erklären wollten.
Dabei sollen, wie sie im Vorwort schreiben, nicht alle
„komplizierten Feinheiten und komplexen
Zusammenhänge der Elektrophysiologie“ dargestellt
werden, weil Medizinstudenten die Zeit fehlt, das zu lesen.
39
Rezensionen
Es sollen aber auch nicht nur die „einfachen Grundlagen“
erklärt werden, „denn Patienten halten sich selten an die
einfachen Grundlagen“. Auf über dreihundert Seiten
zeigen die Autoren, dass dieser goldene Mittelweg möglich ist.
Aufbau
Das Buch der vierten Auflage ist aufgeteilt in einen didaktischen und eine praktischen Teil.
Der didaktische Teil (128 Seiten) besteht
aus 32 Kapiteln (Lektionen genannt). In den
ersten sieben werden die Grundlagen des EKG
erklärt (z.B. Zustandekommen der EKG-Zacken,
Lagetyp usw.). Die Lektionen 8-32 befassen
sich mit EKG-Befunden von AV-Block über Myokardinfarkt bis zum Schrittmacher-EKG, selbst
Auswirkungen durch Medikamente (z.B. Digitalis), sowie seltene Bilder wie das eines
„Situs inversus“ kommen vor.
Im Schnitt geht eine Lektion über 4-5
Seiten. Wichtige Punkte werden im Text rot
unterlegt. Zahlreiche einfache, schematische
und gut einprägsame Abbildungen sind vorhanden. Die wesentlichen Veränderungen zum
Normal-EKG (welches stets daneben abgebildet wird) sind farblich markiert. Ebenso wird
auch die Pathophysiologie eingebracht, zwar
ist sie stets ausreichend, doch manchmal würde
man sich in einem Extrakasten etwas mehr
Informationen wünschen. Besonders bei dem
wichtigen Thema Myokardinfarkt haben sich
die Autoren viel Mühe gegeben. Und mir hat
gefallen, dass die Autoren die neue Nomenklatur bei bestimmten Befunden verwenden,
aber die alte dazu erwähnen.
Am Ende jeder Lektion wird stets die Hauptinformation in einem Merke-Kasten wiederholt, und es gibt einen Verweis auf zu den
Lektionen passende Original-EKG im praktischen Teil.
Der praktische Teil besteht aus insgesamt
49 echten EKG-Befunden mit allen 12 Ableitungen aus der Klinik, unter jedem Beispiel
stehen Interpretation und Kommentar.
So kann dieser Abschnitt auch als ein
Atlas verwendet werden, wie die Autoren
schreiben. Mit einem Pfeil wird auf die dazugehörige Lektion verwiesen, so dass man
dort noch einmal die Theorie nachlesen kann.
Zur Festigung sind im praktischen Teil
aber noch 15 Multiple Choice-Fragen mit dazugehörigen EKG-Bildern und weitere 15
Übungs-EKGs, die man frei deuten soll, vorhanden. Alle 30 Aufgaben werden ausführlich
kommentiert.
Zielgruppe
Man sollte schon etwas physiologisches Vorwissen
40
besitzen, aber in erster Linie ist das Buch für Leute, die das
EKG-Lesen lernen wollen. Es ist aber auch in seiner Einfachheit komplex und sehr klinisch orientiert, sowie mit
den zahlreichen Abbildungen somit auch später in der
Praxis als (schnelles) Nachschlagewerk zu gebrauchen,
da stets auch auf Differenzialdiagnose eingegangen wird.
Eine Lektion ist locker in einer Viertelstunde zu lesen,
so dass man das Lehrbuch auch im Studium immer mal
wieder nebenbei lesen kann. Allerdings ist es zu groß, um
es in eine Kitteltasche zu stecken.
Preis-Leistungs-Verhältinis
Das Buch kostet 32,95 Euro. Durch die
zahlreichen vielfarbigen Abbildungen die
komplexe Einfachheit und weil man es sowohl
im Studium als auch später in der Praxis
benutzen kann, halte ich den Preis für fair.
Fazit
Dieses Buch kann ich wirklich voller Überzeugung empfehlen.
Torben Brückner
Radiologie - Ein fallorientiertes Lehrbuch
von Jörg W. Oestmann
DAS GUMMIBÄREN BUCH
ca. 300 Seiten, 14 Kapiteln
ISBN 3-13-126751-8
Thieme Verlag Paperback
Aufbau/Inhalt
Während in der ersten 5 Kapiteln Methoden und allgemeine Theorien lustig und anschaulich aufgearbeitet
wird, behandeln die anderen 9 Kapitel einzelnen Körperteile . Von Thorax geht es über die Gefäße zum Skelettapparat zum Gastrointestinaltrakt. Der Urogenitaltrakt wird
gestreift, dann geht es zum ZNS, zur Mama und zum
Gesichts/ Hals und HNO Trakt.
Die ersten eher theoretischen Kapitel werden
dem Leser durch witzige Details versüßt.
Zuerst wird zum Beispiel ein normales Röntgenbild gezeigt, dann wird in einem Modell gezeigt, was
dieses 2 D Bild für ein 3 D Modell bedeutet. Mein absolutes
Lieblingsmodell war das Gummibärchen. Das
Gummibärchen wurde geröntgt vor oder hinter einem Gegenstand, mit mehrerer seiner Kollegen in verschiedener
Größe . Dem Leser werden nun Aufgaben gestellt zum
Beispiel welcher Bär näher und welcher ferner ist. Welcher
Rezensionen
vor oder hinter dem Gegenstand steht. Einfache Aufgaben, die nicht wirklich einfach sind, aber einfach
Sachverhalte gut erklären!!
Auch ethische Fragestellungen werden angesprochen,
aber immer mit netten Bildern aufgelockert! Wann muss
man noch ein CT fahren, wann ist die Strahlenbelastung
zu hoch?
Die körperbezogenen Kapitel fangen zunächst
mit einfachen Beispielen an und werden dann
komplexer.
Die Beispiel Patienten heißen
Trude
Kräutergarten,
Norbert
Deckblatt,
Hannelore Pohl, Andre Aklassi oder Boris
Wecker. Man hat also immer wieder ein Schmunzeln auf dem Gesicht wenn man diese Buch in
die Finger bekommt. Auf der ersten Seite ist
auch noch für jedes Gebiet aufgelistet wann
und für was man welche Untersuchung am besten macht !
Die Fälle werden begleitet von 4 PJler,
die ab und zu einen Fehler machen ,aber auch
manchmal gute Ideen haben. Geführt werden
die PJler Alexa, Paul, Azim und Katrin vom
Altklugen Assistenten Gregor, der eine Universitätskarriere
anstrebt.
Das letzte Kapitel ist dann der Notfalldiagnostik gewidmet.
Fazit:
Das Buch ist sicher für jeden Studenten
geeignet vom Ersti bis zum PJler.
Zum Kreuzen für Radiologie wohl eher nicht,
aber für alle anderen Fächer sehr. Denn plötzlich bekommt man erklärt wo man den „Hund
mit Halsband“ oder ähnliches wirklich sieht
!
Für mich persönlich das Beste Lehrbuch, dass ich in den letzten Jahren in
der Hand hatte.
J.
Döpker
Pädiatrie
Speer, Christian P., Gahr,
Manfred
2. Auflage 2005,
1317 Seiten, davon 679 in
Farbe
Ladenpreis: 99,95 €
ISBN: 3-540-20791-0
Die 2005 erschienene aktualisierte Auflage von Speer
und Gahr ist ein äußerst ausführliches und umfassendes
Pädiatriebuch, das auf die neue Approbationsordnung
abgestimmt ist.
Aufbau:
In sechzehn Kapiteln, jeweils mit mehreren Unterkapiteln, werden alle wichtigen Themen der
Kinderheilkunde detailliert behandelt.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Einleitung, in der die
Thematik erläutert und das Kapitel umrissen wird. In der
Regel folgt ein allgemeiner Teil, in dem die regelrechte
Entwicklung und Beurteilung des Kindes erklärt und mithilfe
von (oft zahlreichen) Tabellen dargestellt wird. Es wird
genau erläutert, warum jede einzelne Untersuchung
durchgeführt wird und was bei Ihr festgestellt werden kann.
Im Anschluss werden einzelne Krankheiten sehr
detailliert (Häufigkeit, Prophylaxe, Pränatale Diagnose,
Klinik, Befunde, Komplikationen, Therapie und Prognose)
besprochen. Dabei werden in blau/roten Kästen wichtige
Informationen hervorgehoben. Anschauliche Fallbeispiele
(„Der klinische Fall“) geben einen Einblick in
charakteristische klinische Bilder und Vorgehensweisen.
Fazit und Zielgruppe:
Der Aufbau ist insgesamt also sehr gut, man hat keine
Probleme sich in diesem „Wälzer“ zurechtzufinden, in dem
37-seitigen (!!!) Inhaltsverzeichnis findet man (fast) jedes
Stichwort auf Anhieb. Die Krankheitsbilder sind (sehr)
ausführlich beschrieben und detailliert mit vielen Bildern
und Tabellen dargestellt.
Aber gerade diese Ausführlichkeit macht es für den
normalen Medizinstudenten, der nicht ein PJ-Tertial oder
sein Leben in der Pädiatrie plant uninteressant, weil es
möglicherweise zu detailliert ist.
Auch fehlen Fragen zur Vertiefung für die Vorbereitung
auf Klausuren und Examen, was wiederum den
durchschnittlichen Medizinstudenten als Zielgruppe
ausschließt.
Für PJler, angehende oder fertige Kinderärzte ist es
hingegen das Buch der Wahl, wenn man ein
übersichtliches, aktuelles und komplexes Pädiatrie-Buch
sucht.
Preis-Leistungsverhältnis:
41
Rezensionen
Das Preis-Leistungs-Verhältnis für den Pädiatrieinteressierten Leser ist in Ordnung, wenn man bedenkt,
dass man die gesamte Pädiatrie hübsch aufbereitet mit
vielen Tabellen und Bildern komplett aktualisiert bekommt.
Für den normalen Pädiatrie-Kurs reicht wahrscheinlich
auch ein kostengünstigeres Exemplar!
Wiebke Sommer
Dermatologie, Venerologie 2.
Auflage, Fritsch, SpringerVerlag, Heidelberg 2004
T. Br
Ich habe das Vergnügen in den
folgenden Zeilen eines der schönsten
Bücher in meinem Regal vorstellen zu
dürfen. Der Fritsch gliedert sich in drei
große Teile: Dermatologie – allgemeiner Teil, Dermatologie
– spezieller Teil und Venerolgie, wobei er sich auf knapp
1000 Seiten streckt und mit über 800 dermatologischen
Photographien glänzt. Auch wenn man Fülle wie Qualität
der Abbildungen bei einem dermatologischen Lehrbuch
als Selbstverständlich erachten sollte, lassen diese in
kürzeren Werken häufig zu wünschen übrig. Der Fritsch
setzt hier Maßstäbe und dient zusätzlich zu seiner Funktion
als Lehrbuch als Atlas mit einprägsamen wie
repräsentativen Bildern mit hohem Wiedererkennungswert
in der Praxis.
Komplizierte Sachverhalte werden durch gelungene und
übersichtliche Tabellen und Schemazeichnungen ergänzt,
die wichtigste Fakten rekapituliert, akzentuiert und
zusammengefasst.
Der inhaltliche und didaktisch ausgefeilte Strukturierung
holt jeden Leser auf seinem individuellen Kenntnisstand
ab. Von der allgemeinen Anatomie und Physiolgie der
Haut, ihrer speziellen wie funktionellen Histologie und
Genetik bis hin zu einem „crashkurs“ Immunologie und
haut-spezifischer Pathophysiologie werden ausreichend
Grundlagen geschaffen, den Rest des Werkes zu verstehen
und nicht nur auswendig einzutrichtern. Für beginnende
Kliniker bietet der propädeutische Teil eine systematische
Einführung in die dermatologische Untersuchung und in
die mystisch erscheinende blumige Fachsprache der
Dermatologen. Allgemeine Therapie-ansätzte im ersten
Teil werden durch konkrete Therapieempfehlungen im
speziellen Teil ergänzt.
Der spezielle Teil gruppiert Krankheiten je nach
Zweckmäßigkeit sowohl nach ihrer Ätiologie als auch nach
systemischer Lokalisation. Psycho-soziale Gesichts-punkte
werden auch in einem Kapitel berücksichtigt.
Für den Leser bietet sich somit ein umfassender
Überblick über das Fach der Dermatologie mit alle Facetten
und Überschneidungen mit anderen Fachgebieten.
42
Hierdurch wird auch die Wichtigkeit solider
dermatologischer Kenntnisse für den nicht-Facharzt
deutlich. Hierbei gefallen mir persönliche besonders die
Teile über „Infektionskrankheiten der Haut“ und
„Hauterscheinungen bei Krankeiten innerer Organe und
Stoffwechselstörungen“. Es sind ja doch häufig „banale“
Hautveränderungen, die –früh erkannt – häufig frühzeitig
richtungsweisende Diagnosehilfe geben. Auch hier werden
durchgängig die Ätiologie und daraus resultierende
Therapieoptionen anschaulich und einprägsam erklärt.
Prof. Fritsch und seine Co-Autoren schaffen es
durchweg, angenehm und verständlich zu schreiben, wobei
sie durch gelegentliche Anekdoten auch zum schmunzeln
verleiten. Mit zahlreichen Fallstudien wird theoretisches
Wissen im klinischen Kontext anwendungsnah
demonstriert. Für die besonders Wißbegierigen bieten
die kleingedruckten Zusatzinformationen, die teils tiefere
pathophysiologische Erläuterungen, teils eigene
Praxiserfahrung der Autoren darstellen, noch tiefere
Einblicke in das Wesen der jeweiligen Erkrankung.
Nützlich für schnelles Nachschlagen sind die
abschließenden fünfzig Seiten differentialdiagnostische
Tabellen und Übersichten der relevanten Medikamente mit
Dosierungsempfehlung, etc.
Abschließend kann ich den Fritsch jedem wärmstens
empfehlen der ein wenig mehr als das vom Stundenplan
verordnete Interesse an Dermatologie hat oder die Zeit
investieren möchte, das Warum hinter der Effloreszenz und
deren Therapie zu ergründen. Der Preis ist für ein gutes
Weihnachtsgeschenk nicht wenig, aber das Buch auf jeden
Fall wert.
25 Fälle Biochemie
Prof. Dr. Duntze, Wolfgang
Elsevier – Urban & Fischer
2004
144 S., 31 s/w Abb., 9 farb.
Tab.
Kartoniert
ISBN 3-437-42825-X
Preis: 19,95 Euro
Biochemie ist für nahezu alle Studenten der ersten
Semester eine Last, die, sofern es eine Klausur zu bestehen
gilt, eine schwierige Hürde darstellt. Sich vor Augen zu
führen, was der trocken gestaltet und komplizierte Lernstoff
mit der späteren ärztlichen Tätigkeit zu tun hat, gelingt in
der gängigen Lehre leider oft nicht. Zwischen dem mehr
oder minder erfolgreichem Auswendiglernen von
Stoffwechselwegen, Strukturformeln und Enzymnamen
fragen sich Studierende häufig, was dieses stumpfe Pauken
mit dem Wunsch Arzt zu werden zu tun hat. Dieses Buch
Rezensionen
schafft Abhilfe und zeigt prägnant und schlüssig den Bezug
von notwendigem Lernübel und ärztlichem Arbeiten.
Aufbau/Inhalt
Wie der Titel aussagt, enthält es 25 (originalgetreue)
Fallgeschichten aus den Themenbereichen Kohlenhydrate
(6 Fälle), Proteine und Aminosäuren (5), Nukleinsäuren
(5), Malignes Wachstum (2), Spezielle Proteinfunktionen
(3), Molekulare Biologie (2) und Lipidstoffwechsel (2).
Das Buch ist sehr gut strukturiert. Jeder Fall beginnt
mit der Darstellung der Anamnese. Es folgt der
Aufnahmebefund. Anschließen wird der Leser nach seiner
Verdachtsdiagnose gefragt und welche (Labor-)Untersuchungen angeordnet werden sollten. Es folgen die
Untersuchungsergebnisse und detaillierte Diagnose.
Anschließend werden einige Aspekte vertieft und weiter
reichende Fragen zu klinisch relevanten biochemischen
Sachverhalten gestellt. Zum Schluss wird noch die weitere
Therapie und Verlauf, sowie die Quintessenz des Falles
beschrieben. Die Erklärungen sind mit aussagekräftigen
Schemata, Skizzen und Fotos garniert, so dass die
Zusammenhänge leichter erfasst werden. Dem
vorklinischen Studenten nicht geläufige Fachausdrücke, Medikamente und einige Strukturformeln werden in einer durchgehenden Randspalte erklärt.
Zwischen den einzelnen Themengebieten gibt
es eine mehrseitige kompakte Zusammenfassung des
Lernstoffes. Das Mitschleppen eines umfangreichen
Lehrbuchs für das tiefe Verständnis der Fälle erübrigt sich
dadurch.
Fazit
Das Buch ersetzt keinesfalls ein gutes Biochemie
Grundlagenbuch . Als spannende Ergänzung eignet sich
dieses Buch aber hervorragend. Es fördert zweifellos die
Motivation für das Biochemie Lernen. Schnell bemerkt
der Leser, dass ohne biochemische Grundlagen einige
Diagnosen nicht zu stellen und Therapien nicht zu verstehen
sind. Es sorgt für reichlich Aha-Erlebnisse und ein zielgerichtetes Lernen, da einem der Sinn des gegenwärtigen
Büffelns bewusst gemacht wird. Die Vernetzung von
Krankheitsfall und Biochemie sorgt für einen lang
anhaltenden Lernerfolg. Es bleibt zu hoffen, dass das Prinzip
dieses Buches in die Lehre Einzug gewinnt.
Vegetative Physiologie
Gerhard Thews & Peter Vaupel
5. Auflage 2005
ISBN 3-540-24070-5
Springer
Medizin
Verlag
Heidelberg
Preis: 24,95 €
Aufbau / Inhalt:
Mit 571 Seiten, und einigen Seiten im Anhang, sind
die wichtigsten Themen der Physiologie im handlichen
Taschenbuchformat zusammengefasst. Allgemein
umfasst das Buch sieben Themengebiete:
Allgemeine Physiologie; Blut & Abwehr; Herz & Kreislauf;
Atmung; Stoffwechsel & Arbeit; Regulation des Inneren
Milieus und Regulation vegetativer Funktionen. Die Texte
sind ausführlich und dennoch präzise gehalten.
Zusätzlich hilft bei der Orientierung das neue Layout:
· Der farblich untermalte Lernkasten „Merke“
fokussiert alles wichtige
· Wichtige Schlüsselbegriffe für das jeweilige Thema sind fett hervorgehoben
· Zusätzlich erläuternd (und oft für des Verständnis
fördernd) sind die zahlreichen farbigen Abbildungen, die
auch im großen Schmidt/ Thews und in der Vorlesung zu
finden sind
· Oft sind prüfungsrelevante klinische Begriffe
gesondert markiert und helfen dabei, die trockene Theorie
in die Klinik einzubetten und das ganze als Gesamtheit zu
verstehen
· Lernhilfe bieten auch die zahlreichen Tabellen durch
Übersicht und Zusammenfassung wichtiger Fakten
Fazit:
Das Buch überzeugt durch klare Gliederung, zahlreiche
Abbildungen und Tabellen. Allerdings deckt es nur die
Themengebiete der vegetativen Physiologie ab, diese
jedoch sehr ausführlich. Für die Physiologie empfiehlt sich
somit noch ein zweites Buch bzw. Kurzlehrbuch, das alle
Themen der Vorlesung umfasst. Oft auch problematisch
ist der relativ kleine Schrifttyp, der sollte jedoch kein
Hinderungsgrund für den Erwerb dieses Buches sein. Alles
in allem aus meiner Sicht empfehlenswert.
Katharina Taut
Christian Klemann
43
Rezensionen
Rita Mae Brown und Sneaky Pie Brown
„Die Katze im Sack“- Ein Fall für
Mrs. Murphy
Ca. 300 Seiten, Hardcover
Preis: 19,95 Euro
Ullstein-Verlag
Wieder einmal herrscht Aufregung im kleinen Örtchen
Crozet, Virginia: Gleich zu Beginn dieses Krimis stolpert
die Hauptperson (neben der Katzendetektivin Mrs. Murphy
natürlich) über Barry Monteith, einen heimischen
Pferdezüchter und Frauenhelden. Dieser liegt mit
aufgeschlitzter Kehle und spritzendem Blut im Sterben.
Wie eine der Katzen schon feststellt, das ist „unheimlich
und gruselig“—und es ist erst der Anfang der obengenannten Aufregung: ein Filmstar hat seinen Besuch
angekündigt, die Tollwut bricht aus und dann tauchen
auch noch Hinweise auf einen lange zurückliegenden
Mordfall auf. Und das alles überschattet von der Frage:
Warum musste der Pferdezüchter so qualvoll verbluten?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen all dem?
Außergewöhnlich und interessant sind die
„Parallelwelten“ (der „Menschenwelt“ und der „Tierwelt“)
in denen auf der einen Seite Harry und auf der anderen
Seite Mrs. Murphy (wie immer mit Unterstützung von
Pewter und Tee Tucker (für Insider!!) versuchen das
Verbrechen aufzuklären. In beiden Welten erleben sie
Spannendes und auch Erheiterndes (wenn zum Beispiel
die Tiere das Verhalten der Menschen analysieren) und
das Ganze kommt liebenswert und mit Nervenkitzel daher
ohne „kitschig“ zu wirken (so nach dem Motto: „Ein Krimi
mit sprechenden Tieren, jaja, was für Mädchen“—da sag
ich nur „Felidae“ als Gegenargument! (auch sehr gut
übrigens!!!!).
Wer die früheren „Mrs. Murphy“-Krimis (auch sehr zu
empfehlen ist „Schade das du nicht tot bist“ oder „Maus
im Aus“) gelesen hat, wird Bekanntes und/oder Bekannte
aus Crozet „wiedertreffen“ (ich sag nur Big und Little Mim,
Miranda usw.) alle anderen werden die Charaktere und
die Umgebung sicher lieben lernen.
Fazit:
Wer einen spannenden Krimi lesen möchte, sollte sich
in diesem Fall mal nicht auf das Sprichwort verlassen
und „die Katze im Sack kaufen“: um sich an den kalten
Tage dieses Herbstes/respektive Winters (und die werden
sicher bald kommen) mit Schokolade und Kakao vor der
Heizung oder in der Badewanne nach einer öden
Vorlesung (wahlweise Seminar, Praktikum, Klausur, Referat)
zu belohnen und zu entschädigen.
44
Elizabeth George
Wer die Wahrheit sucht
Kriminal-Roman, 734 Seiten
Übersetzung von Mechthild
Sandberg-Ciletti
Erschienen im Verlag „Blanvalet“
Preis: 24,95 Euro
Das Buch startet in Kalifornien, wo
ein junges Geschwisterpaar einen
vermeintlich einfachen Weg gefunden zu haben meint, persönlichen und finanziellen Problemen aus dem Weg zu gehen – als Kuriere für Dokumente
nach Europa. Man landet dann etwas später in London:
dort bittet der Bruder aus dem besagten Geschwisterpaar
eine alte Bekannte seiner Schwester um Hilfe. Seine Schwester gilt in einem Mordfall auf einer Insel im Ärmelkanal als
Haupt-Tatverdächtigte. Diese „alte Bekannte“ ist Deborah
St. James, die Frau eines engen Freundes von Inspektor
Thomas Lynley, dem Hauptcharakter der vorherigen
George-Krimis (der hier aber eher als Randfigur vorkommt).
Das Ehepaar St. James macht sich auf den Weg um der
alten Freundin zu helfen und Licht in das Dunkel auf der
Kanalinsel Guernsey zu bringen: Die beiden finden heraus,
dass viele dem als gutherzig beschriebenen Milionär und
Mäzen nicht unbedingt freundlich gesinnt waren. Was hat
der von Brouard geplante Bau eines Museums über die
deutsche Besatzung im 2. Weltkrieg mit dem Ganzen zu
tun?
Wie immer handelt es sich bei dem Buch von
Elizabeth George nicht nur um einen Krimi,
sondern auch um eine Art sozialer Studie:
das Verhältnis der Menschen untereinander,
in der Familie, in der Gesellschaft und in
kritischen Situationen. Man erhält einen
detaillierten Einblick in das Wesen der Charaktere dieses Buches (wer, wie ich, die anderen Romane um Inspektor Linley, seine
Assistentin Barbara Havers und die Freunde
Linleys Simon St. James und seine Frau Deborah
(um nur einige zu nennen) nicht kennt, dem
entgeht vielleicht das ein oder andere „wiedererkennen“ von Handlungssträngen aus vorherigen Romanen). Man meint, die Charaktere,
ihre Schicksale und Beweggründe im Laufe des
Romans persönlich kennen zu lernen. Diese
ganzen Details gehen in manchen Momenten des
Romans zu Lasten des Spannungsbogens und es
wird etwas langatmig (und gerade zu Anfang
auch etwas verwirrend).
Fazit: Wer den Anfang durchsteht ohne das Buch
verwirrt zur Seite zu legen und wer sich von über 730
Seiten (aber das ist für Medizinstudenten ja sowieso eher
Kurzlehrbuchstärke, haha) wer mit einem facettenreichen
und spannenden Krimi und Gesellschaftsroman belohnt,
Rezensionen
der mit einem überraschenden Ende aufwartet. Die anderen Lynley-Krimis (es soll so um die zehn geben) werde ich
mir dann wohl für die nächsten Semesterferien vornehmen.
Laufe der Geschichte an Tempo und für Leser, die die
vielen „Nebencharaktere“ aus vorherigen Büchern nicht
kennen, ergibt sich teilweise ein undurchsichtiges Chaos
an Namen. Auch die Auflösung des Dramas um die
Entführte ist für mich etwas zu „abgehoben“.
Aber lest am besten selbst!
Martha Grimes
Auferstanden von den Toten
475 Seiten
ISBN: 3-442-31006-7
Goldmann
Preis: 24,95 Euro
Das Buch macht da weiter, wo der Vorgänger
„Die Trauer trägt schwarz“ (auch bei Goldmann
erschienen) aufgehört hat:
Superintendent Jury liegt mit einer Schussverletzung im
Krankenhaus, die er sich am Ende des besagten Romans
eingefangen hat (das für mich Schönste an den „JuryKrimis“ von M. Grimes ist, dass sie sich lesen wie ein
langer Roman, so als würde man das Leben der
Hauptcharaktere von Buch zu Buch mit verfolgen.
Natürlich ist es nicht notwendig alle vorherigen Romane
zu kennen, da jedes Buch eine in sich abgeschlossene
Geschichte erzählt, aber es ist doch immer nett „alte
Bekannte“ wieder zu treffen).
Diesmal spielt der Krimi im Pferderenn-Milieu und einer
der Hauptpersonen ist Arzt (nur um mal den Bogen zu
den Medizinstudenten zu schlagen):
An seinem Krankenlager erfährt Jury durch seine
adligen Freund Melrose Plant von einer Geschichte, die
dieser bei einem Gespräch über Jurys behandelnden
Chirurg Roger Ryder aufgeschnappt hat: es geht um die
fünfzehnjährige Nell Ryder, die Tochter des Arztes, die vor
zwei Jahren vom Gestüt ihres Großvaters (samt ihres
Pferdes) in Cambridgeshire entführt worden ist, ohne das
jemals ein Erpresserbrief oder ein Lebenszeichen von dem
Mädchen aufgetaucht wären.
Da der „ausgeschaltete“ Kriminalbeamte nichts anderes
zu tun hat, nimmt er sich das „Falles“ an und sein
kriminalistischer Spürsinn wird geweckt.. Einigermaßen
genesen versucht Jury dann mit Hilfe seines „dauererkrankten“ Assistenten Wiggins und besagtem Melrose
Plant ein paar Antworten zu finden. Antworten auf
Fragen wie: Was hat die Familie Ryder zu verbergen? Was
hat es mit dem Stiefonkel von Nell und seinem
merkwürdigen Verhalten auf sich, lebt das Mädchen am
Ende noch und wer ist die unbekannte Frau, deren Leiche
auf dem Gestüt der Ryders auftaucht?
Alle hier vorgestellten Bücher
sind selbstverständlich über
„Lehmanns“, die
Fachbuchhandlung in der
Ladenstrasse, zu bekommen.
Selbst als Fan der „Jury“-Krimis muss ich zugeben,
dass mir der Klappentext doch etwas zu viel versprochen
hat: das Buch startet zwar stark, nur leider verliert es im
45
Telefonummern
Ein paar nützliche
Telefonnummern für Studenten
BAFöG-Abteilung des Studentenwerks
Tel.: 0511/ 7688l26 Allesrund ums BAFöG
Dienstag: 13 — 18 Uhr, Freitag: 9—12
Uhr
BAFöG-Servicebüro, beides in der
Callinstr. 30a (ACHTUNG:NEUE ADRESSEl)
Keine
Beratung, nehmen nur Unterlagen kann,
Mo, Di, Mi, Do: 9— 12 Uhr, Mo., Mi., Do:
13— 15 Uhr
Studienberatung, Welfengarten 1, Raum
A 320 0511/7625587, Zentrale
Studienberatung, Sprechstunde: Mo., Fr.:
10 — 12.30 Uhr, Di.,
Do.: 14—17 Uhr
Infothek: Mo., Mi: 10—16 Uhr, Di., Do.:.
10—17, Fr.: 10—14 Uhr, Tel.- Auskunft:
Mo., Fr.: 13 — 15 Uhr, Mi., Do.: 10 —
12Uhr
Studentensekretariat der MHH
0511/ 5326018/-1 9, Hilfe rund ums
Studium Mo., Di., Do., Fr.: 9—l2Uhr,Di.:
14—15.30 Uhr
Wohnraumvermittlung
des
Studentenwerks
0511/7688048 Nomen est omen
Privatwoh n rau mvermittlu ng
0511/7688029 dito
AStA der MHH
0511/532541 4, Alles (fast) was ihr schon
immer wissen wolltet! Mo., Di., Do., Fr.:
12 — 14 Uhr Sprechstunde, Mi.:
Offentliche Sitzung 12 — 14 Uhr
Unisport (ZfH, Am Moritzwinkel 6) 0511/
7623801, Di. und Do.: 11- 13 Uhr, Mo.,
Mi.: 16— 18 Uhr, Fr.: 13—15 Uhr
Landesprüfungsamt Hannover, (Neue
Adresse!!) Waterloostr. 11, Hannover
0511/167197418, Fax:0511/167197498
Anmeldungen und Fragen zu Prüfungen,
Annerkennungen usw., Mo.-Do.:7 — 16
Uhr, Fr.: 7 — 12 Uhr
46
Psychologisch-therapeutische Beratung
für Studierende, Welfengarten 2c
0511/7623799, Berät Studierende bei
psychosozialen Problemen
Amtgericht Hannover, Volgersweg 1,
Zimmer
2004 (Altbau), 0511/3472330 Erhalt eines
Rechtsberatungsschein für kostenlose
Beratung bei Anwälten der Bereiche ZivilArbeits-,
Familien-,
Sozial-und
Verwaltungsrecht, Mo.-Fr.: 9 — 12 Uh
BAFöG- und Sozialberatung des AStA
der Uni Hannover, 0511/7625062
Verfügen über sehr umfangreiches Wissen
zu vielerei Rechts- und Sozialfragen Di.:
15—l7 Uhr,Mi: 12—14 Uhr
Fundbüro der MHH
0511/532-2993, Herr Carsten Frömbling
falls bei der nächsten Party mal wieder was
liegen bleibt oder so.. .Mo—Fr. 7-15 Uhr
Studiendekanat
0511/5322612
U. a. Fragen, An- und Abmeldungen zu
Prüfungen, Klausuren, Mo-Fr. 9-12 Uhr
24-Stunden-Notruf für Schwangere
08006050040, Hotline des Diakonischen Werkes
für Fragen rund um Schwangerschaft,
Geburt etc.
Telefonseelsorge
0800-1110111
Hilfe rund ums Leben
Frauen-Notruf Hannover
0511-332112, Hilfe und Beratung bei Fällen
von sexueller Gewalt gegen Frauen
Offene Beratung (ohne Anmeldung): Mo.:
10 — 11 Uhr, Terminvergabe, Infos.: MoFr.: 10 — 12 Uhr, Mo-Do.: 14—16 Uhr
Impressum
Herausgeber:
AStA der MHH
Redaktion Curare
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während des Semesters. Die Ausgabe erfolgt
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Humor: Ihr könnt Comics zeichnen? Dann nichts
wie her damit, wir suchen noch Zeichner für die
CURARE.
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