VERLEGEANLEITUNG

Transcrição

VERLEGEANLEITUNG
VERLEGEANLEITUNG
für Typ J – Cross Over Loop
ohne Reißverschlusseffekt
Groove, Hot Spot 03, Imola, Monza, Sonata, Zeta
INHALT
1.0
Vorbemerkungen……………………………………………………………. 2
1.1
Klimatische Bedingungen.………………………………………..... 2
2.0
Verlegeablauf…………………………………………………………………
2.1
Verlege-Vorbereitung….…………………………………………....
2.2
Verlegen……………………………………………………………....
2.3
Rapport-Differenzen………………………………………………....
2.4
Kopfnähte…………………………………………………………..…
2.5
Treppeneignung……………………………………………………...
Stand Oktober 2008
2
2
3
4
4
4
1/5
1.0
Vorbemerkungen
Bitte berücksichtigen Sie unbedingt die Vorschriften und Informationen in der
ANKER-Gesamt-Verlegeanleitung, die Sie komplett auf unserer Website
www.anker.eu unter dem Begriff „Service“ aufrufen können.
1.1
Klimatische Bedingungen
Will man Schäden vermeiden, muss der Teppichboden vor der Verlegung
unbedingt dem entsprechenden Raumklima angepasst werden. Dazu wird er
mindestens 12 Stunden unbearbeitet im Raum ausgelegt. Auch beim Einsatz stark
wasserhaltiger Dispersions-Klebstoffe sind enge Parameter an die klimatischen
Verhältnisse bei der Teppichboden-Verklebung unbedingt einzuhalten.
Zur Reaktion und damit zur nötigen Festigkeit des Klebers muss das vorhandene
Wasser unbedingt gleichmäßig aus der Klebersubstanz entweichen. Saugfähige
Untergründe sind nur zum Teil in der Lage dieses Wasser aufzunehmen. Der
übrige Anteil muss demnach von der ihn umgebenden Raumluft aufgenommen
werden. Warme trockene Luft kann diese Aufgabe erheblich schneller und besser
lösen als kalte. Vor allem dann, wenn diese zudem noch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
Daher ist von primärer Bedeutung, dass die Verlegearbeiten im Rahmen der VOB,
Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.1.1 durchgeführt werden: ”…Der Auftraggeber hat
bei seiner Prüfung Bedenken insbesondere geltend zu machen bei: Ungeeigneter
Temperatur und Luftverhältnissen im Raum…”.
Entsprechend dieser Regeln sowie nach dem Merkblatt “Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen” des “Bundesverbandes Estrich und Belag” (Stand
Februar 2002) und den Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18365 (Auflage 2004),
ist dringend davon abzuraten, eine Verarbeitung von Hilfsmitteln (z.B. Spachtelmassen, Klebstoffe) bei unter 18°C Raumtemperatur und unter 15°C Bodentemperatur sowie über 75 % relativer Luftfeuchtigkeit durchzuführen.
Achtung: Zu niedrige Luftfeuchtigkeitswerte können eine ordnungsgemäße,
fachgerechte Verarbeitung von Bauhilfsstoffen (Spachtelmassen und Klebstoffe
etc.) ebenfalls äußerst problematisch bis unmöglich machen. Zu trockene Luft
nimmt das in den Baustoffen vorhandene Wasser zu schnell auf. So wird eine
Verbindung der Einzelkomponenten unterbunden bzw. die nötigen chemischen
Abläufe innerhalb der Produkte zu früh abgeschlossen. Spachtelmassen
verbrennen regelrecht auf diese Weise und bauen keine Festigkeit auf. Klebstoffe
binden innerhalb nur ganz weniger Minuten ab und sind somit nicht mehr in der
Lage zu kleben.
2.0
Verlegeablauf
2.1
Verlege-Vorbereitung
Es dürfen nur Teppichbodenbahnen derselben Charge aneinander gelegt werden.
Um Schwierigkeiten bezüglich eines eventuellen Farbabfalls vorzubeugen, sollten
Teppichböden grundsätzlich nur mit den jeweils beschnittenen Außenkanten
aneinander gelegt werden. Dies wird vor allem erreicht, wenn fortlaufend verlegt
wird, also ohne weitestgehend darauf zu achten, wo im Raum die fälligen Nähte zu
liegen kommen – allerdings unter Berücksichtigung der VOB, Teil C, DIN 18365,
Abschnitt 3.4.6.
Bei getufteten ANKER-Teppichböden ist darauf zu achten, dass die vorhandenen
Warenkanten einzeln in der Florgasse abgeschnitten werden müssen – bei
gemusterten Belägen selbstverständlich ohne den Breitenrapport zu beschädigen.
Stand Oktober 2008
2/5
Um dies zu vereinfachen, empfiehlt sich der Mittag-Nahtschneider. Dieses Werkzeug wird mit leichtem Druck gegen den zu beschneidenden Teppichboden durch
die Gasse geschoben. Dabei sollte der Schnitt etwa 2–3 cm von der Kantenaußenseite entfernt erfolgen.
Grundsätzlich werden daraufhin die abgeschnittenen Bahnen auf dem verlegereifen Untergrund ausgelegt. Dabei muss noch einmal die Fertigungsrichtung geprüft
werden.Auch auf den gleichmäßigen Warenausfall und die richtige Reihenfolge der
Bahnen ist zu achten. Bei Bedarf werden an Mauervorsprüngen, Nischen usw. die
entsprechenden Bahnen grob eingeschnitten, damit der Teppichboden möglichst
plan liegt.
2.2
Verlegen
Die Verlegung erfolgt grundsätzlich nach der Klappmethode. Hierbei wird der
Teppichboden an den Längsseiten über die Breite zurückgeschlagen, um den
Kleber auf den Unterboden aufbringen zu können.
Die Belagsbahn, von der man arbeitet (Bahn 1) wird zu ca. 2/3 zurückgeschlagen,
und die Bahn, zu der hin gearbeitet wird (Bahn 2), klappt man zu 1/3 zurück. Dabei
stellt man sich auf die entsprechende Belagsbahn, so dass diese nicht verrutschen
kann.
Mit einem gezahnten Spachtel wird nun der Klebstoff gleichmäßig bogenförmig auf
den Unterboden aufgetragen. Bei der Verarbeitung eines mit textilem Geweberücken ausgerüsteten ANKER-Teppichbodens, werden die Bahnen unbedingt
sofort ins frische Klebebett eingelegt (innerhalb von ca. 10-12 Minuten). Dabei auf
den Nahtschluss achten! Ein Auseinanderklaffen der Bahnen lässt sich durch
Gegendrücken mit dem Kniespanner beseitigen. Besser noch wäre alllerdings der
Einsatz eines Nahtspanners. Durch Zusammenziehen kann man diese Situation
bereinigen.
Ohne ein solches Werkzeug ist beim Einlegen der Ware ins Kleberbett ein Überlappen der Ware um etwa eine Noppenreihe günstiger, weil das “überschüssige”
Material im Klebebett weggedrückt werden kann.
Bahn 2 wird nun bis zum aufgebrachten Klebstoffauftrag und Bahn 3 wiederum
ca. 1/3 der Bahnenbreite zurückgeschlagen. Jetzt den Klebstoff aufbringen, die
Bahnen einlegen, zuerst Bahn 2 und dann Bahn 3 – wie vorher beschrieben –
andrücken und anreiben. Anschließend wird der Rest von Bahn 3 geklebt usw.
Gutes Anreiben bzw. Anrollen des Teppichbodens mit einer 50 kg schweren
Gelenkrolle ist sehr wichtig.
2.3
Rapport-Differenzen
Eine Verlegung von Rapportware ist nur mit entsprechenden Spanngeräten
möglich. Ohne diese sind deratige Verlegungen praktisch nicht durchführbar.
Da Teppichböden als flexible Flächengebilde wegen ihrer besonderen Beschaffenheit Verzüge aufweisen können, ist dringend empfehlenswert, dass zwischen
Auftraggeber und Auftragnehmer hierüber eine Vereinbarung im Rahmen der
nachfolgenden Werte getroffen wird:
Welche Verzüge man als Bodenleger bei der Lieferung einer Rapportware akzeptieren muss, wird in den Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18 365, Abschnitt
3.4.5, Bodenbelagsarbeiten, aufgeführt. Danach dürfen Rapportverschiebungen
sowohl bei Webware als auch bei Tuftingware 0,35 % nicht überschreiten.
Das heißt, dass vor der Verlegung z.B. innerhalb einer Bahn von 10 m Länge eine
Rapportdifferenz von 3,5 cm vorhanden sein darf:
Jedem geschulten und erfahrenen Bodenleger ist zuzumuten, eine Teppichbodenbahn von der Bahnenmitte aus, halbseitig, jeweils 1,75 cm auszuspannen.
Sind die Differenzen größer, hat der Bodenleger die Arbeiten einzustellen und den
Stand Oktober 2008
3/5
Teppichbodenhersteller einzuschalten. Keinesfalls kann sich der Bodenleger nach
erfolgter Verlegung darauf berufen, dass er verzogene, im Rapport unstimmige
Ware bekommen hat.
Nach der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.5, sind “Bahnen mit Rapport
mustergleich” zu verlegen, und mustergleich heißt, dass die Rapporte absolut
übereinstimmen müssen.
2.4
Kopfnähte
Kopfnähte sind quer zur Herstellungsrichtung verlaufende Nähte, mit denen
Belagsbahnen zusammengeführt werden sollen. Sie sind grundsätzlich zu
vermeiden und stellen somit eher die Ausnahme dar. Wenn sie jedoch hergestellt
werden, sind sie nur bei Bahnenlängen über 500 cm zulässig, wobei sowohl nach
den Regeln des Fachs als auch nach der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.4,
Absatz „Kopfnähte“, die Länge der angelegten Restbahn 100 cm nicht unterschreiten darf.
Eine Stückelung von Bodenbelagsbahnen ist nicht zulässig. Demnach ist es auch
nicht zulässig, hintereinander mehrere Kopfnähte im Abstand von 5 m und weniger
auszuführen. Zudem hat sich gezeigt, dass ein großes Beanstandungspotenzial
und Unzufriedenheit von Kunden im Vorfeld beseitigt werden können, wenn die
jeweilige Verlegerichtung, die Nähte, sowie die anfallenden Verschnitte mit dem
Auftraggeber vor der Verlegung abgesprochen werden.
Kopfnähte im Tür- und Säulenbereich sind selbstverständlich erlaubt. Da aber
nahezu keine Kopfnaht einen optischen Leckerbissen darstellt, sollten vor allem
geplante Kopfnähte, die im Säulenbereich anfallen, vorab dringend überdacht und
möglichst durch sinnvollere, effektiver oder einfach nur besser aussehende
Verlegelösung ersetzt werden.
Um bei Bouclé-Oberflächen ein Ausfransen der Noppen zu verhindern, sollte der
Schnitt nicht in der vermeintlichen Noppen-Quergasse, sondern unbedingt in den
Noppenspitzen stattfinden. Sollte dies nicht möglich gewesen sein, oder geschieht
das Ausfransen trotz dieser Vorgehensweise, sollte man unmittelbar nach
erfolgtem Schnitt auf die Schnittkanten einen Kantenverfestiger (Roberts, EarthBond 7015) aufbringen. Eine gute Alternative dazu ist, eine Kaltschweißpaste
(Müller, Kaltschweißpaste Typ A) von oben in die Nahtstelle einträufeln zu lassen.
Auch ein seitliches Verkleben der Noppen mit einem wasserfesten Holz-Kaltleim
(z.B. Henkel, Ponal) hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen
2.5
Treppeneignung
Voraussetzung für eine Teppichboden-Verlegung auf der Treppe ist, dass die
Kanten der Stufen nicht scharfkantig, sondern abgerundet sind. Dabei sollte der
Radius der Rundungen etwa dem eines 2-Euro-Stücks (Radius ca. 1,3 cm)
entsprechen – und auf keinen Fall 1,0 cm unterschreiten.
Abgesehen von der längeren Nutzungsdauer erleichtert diese Rundung die Verarbeitung und Verklebung des Belages, da er sich viel leichter um die Rundung
biegen lässt als um eine scharfe Kante. Sollte eine scharfe Kante nicht abzurunden
sein (z.B. Stahl, Beton), empfiehlt sich die vorherige Verlegung eines Unterlegmaterials zum Schutze des Teppichbodens. Es ist in der Lage, den Druck abzufedern
und so den Verschleiß des Belages zu verzögern. Allerdings verliert bei Verwendung einer Unterlage das ausgewiesene Brennverhalten des Teppichbodens seine
Gültigkeit.
Bei Teppichboden-Verlegungen auf Treppen, bei denen der Belag um die Treppenkante herumgezogen wird, sollte die Florrichtung nach unten zeigen. Schließlich wird beim Abwärtsgehen (über die Kanten rutschen) die vordere Kante besonStand Oktober 2008
4/5
ders stark beansprucht. Der ohnehin nach vorne und unten weisende Flor wird
demnach nur zusammengedrückt.
Anders sieht es aus, wenn der Flor nach oben weist. Dann werden die aufwärts
stehenden Fasern an der Treppenkante beim Abwärtsgehen nach unten gedrückt,
der Flor öffnet sich und die Fasern werden geknickt. Der Teppichboden verschleißt
an der vorderen Treppenkante sehr viel schneller.
Bei einer Verlegung mit Treppenschutzkanten aus Kunststoff oder Metall, wie man
dies bei stark strapazierten Treppen, z.B. in öffentlichen Gebäuden und Warenhäusern sieht, kann die Florrichtung nach oben verlaufen. Hier findet die Hauptbelastung beim Abwärtsgehen auf den Kantenprofilen statt.
Der beschriebene Sachverhalt entspricht den Regeln des Fachs. In der für Bodenbelagsarbeiten geltenden VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.4, wird die Wichtigkeit der Florrichtung eines Teppichbodens auf Treppen erklärt.
Bei der Verlegung wird der Teppichboden im Winkel von 90° auf der Treppe
verlegt. So kommt beispielsweise der Schussfaden gewebter Teppichböden
(Querfadensystem) immer in den Bereich der Treppenkante. Dem gegenüber
verlaufen die Kettfäden bzw. die Noppengasse senkrecht zur Treppenkante.
Zur Befestigung wird die Treppe – Stufe für Stufe – von oben nach unten dünn mit
Kontaktkleber eingestrichen. Der Belagsrücken erhält ebenfalls eine solche dünne
Kontaktkleberschicht. Wenn beide Kleberschichten handtrocken sind, wird die
Treppe – Stufe für Stufe – von unten nach oben verlegt.
Sie würden gerne mehr erfahren? Dann besuchen Sie unsere Website
www.anker.eu
Hier finden Sie unter dem Begriff „Service“ noch weitere interessante
Informationen.
Sollten danach noch Fragen offen sein, rufen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne:
ANKER–TEPPICHBODEN
Gebr. Schoeller GmbH + Co. KG
– Anwendungstechnik –
Zollhausstraße 112
D-52353 Düren
Tel.: 0 24 21/ 804 – 351
Fax: 0 24 21/ 804 55 10
[email protected]
Stand Oktober 2008
5/5