1 Familiengottesdienst an Ostern mit Taufen – 5.04.15 um 10.00 Uhr

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1 Familiengottesdienst an Ostern mit Taufen – 5.04.15 um 10.00 Uhr
Familiengottesdienst an Ostern mit Taufen –
5.04.15 um 10.00 Uhr in Bolheim –
„Von Karfreitag bis Ostern – Licht fällt in die Dunkelheit“
Pfarrerin Hanna Nicolai
Material: Karton: Eine Seite schwarzes Papier, andere gelbes. Dazwischen gelbe Krepppapierstreifen, die wie
Lichtstreifen über den schwarzen Karton gelegt werden können.
Draußen war es hell, die Sonne schien, die Blumen blühten, die Vögel zwitscherten, aber das
haben die Freunde von Jesus gar nicht mehr gemerkt, so traurig waren sie. So viel weinten
sie, dass sie das alles gar nicht mehr sahen. Sie waren verzweifelt. Für sie war alles nur noch
dunkel. Schwarz (Karton zeigen). Sie hatten keine Hoffnung mehr. Wussten nicht, wie es
weitergehen soll.
Und dann, als die Frauen kommen und sagen: „Jesus lebt, er ist vom Tod auferstanden! Das
Grab ist leer!“ – ja, wie ging es den Freunden von Jesus dann?
Mit den Worten der Frauen kamen kleine Lichtschimmer in ihre Dunkelheit – kleine
Sonnenstrahlen (drei Bänder umlegen). Auf einmal gab es wieder etwas zu hoffen: „Jesus lebt
- Geht es nun doch weiter mit Jesus? Wird er uns jetzt weiter von Gott erzählen? Wird er
weiter Kranke heilen? Was werden wir mit ihm noch alles schönes erleben?“
Aber gleichzeitig hat eine Stimme in den Jüngern innen drin gesagt: „Tot ist tot. Wer tot ist,
der wird nicht wieder lebendig. Die Frauen, die spinnen, die erzählen uns irgendeinen Mist.
Das kann ja gar nicht sein!“ – und da wurde es schon wieder dunkler in ihrem Herzen (einen
Strahl wegnehmen). Sie wurden wieder traurig (noch einen Strahl wegnehmen).
Aber die Frauen sind mutig. Sie lassen sich nicht so schnell unterkriegen. Sie haben ja
schließlich auch etwas ganz außergewöhnliches dort am Grab erlebt. Sie erzählen weiter:
„Mensch erinnert ihr euch nicht mehr? Jesus hat doch selber von sich gesagt: „Ich muss
leiden und sterben und nach drei Tagen werde ich vom Tod auferstehen! Heute ist doch der
dritte Tag!“
Das war wieder ein Lichtblick. Und für die Jünger wurde es schließlich noch ganz hell in
ihrem Leben, sie wurden wieder richtig fröhlich als sie Jesus, dem auferstandenen Jesus, an
diesem Tag noch selber begegnet sind. (helle Seite zeigen)
Vielleicht kennst du das auch. Vielleicht kennen Sie das als Erwachsene auch: dass es
Stunden oder vielleicht auch Tage gibt, an denen alles dunkel ist, an denen du nur noch
weinen kannst, wo du nicht mehr weißt, wie es weitergeht (schwarze Seite zeigen). Weil
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vielleicht ein lieber Mensch gestorben ist und du ihn vermisst oder eines deiner Haustiere. Da
wird es dunkel obwohl draußen vielleicht die Sonne scheint. Da macht nichts mehr Spaß,
nicht einmal mehr das Lieblingsspiel. Dunkel und traurig kann es aber auch werden, wenn
sich Menschen streiten. Wenn ich mitbekomme, wie sich andere Menschen streiten,
manchmal auch Erwachsene. Da kann es auch ganz dunkel werden, weil ich mich dann
alleine und hilflos fühle.
Und da ist es gut, dass es Lichtstrahlen gibt, die das Dunkel und die Traurigkeit und die Angst
kleiner machen.
Zum Beispiel jemand, der dich in den Arm nimmt und tröstet. Ich glaube, da wird es einem
schon wärmer ums Herz und die Angst wird weniger. Oder wenn ich jemandem erzählen
kann, was mich traurig macht, das macht das Dunkel auch schon heller. Oder vielleicht betest
du auch, wenn alles dunkel und traurig ist und sagst Gott, warum du weinen musst. Ich finde,
das macht das Dunkel auch heller. Vielleicht erinnerst du dich ja auch das nächste Mal, wenn
du traurig bist: Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt. Er ist da. Das hat er
versprochen. Auch wenn ich traurig bin, es mir nicht gut geht – auch da ist er für mich da,
weil er lebt! Ich sehe ihn nicht, aber unsichtbar ist er doch da.
Gerade wenn es im Leben ganz dunkel ist, dann kann Gott es wieder hell machen, wo wir
traurig sind, kann Gott wieder Freude in unser Leben bringen, wo wir als Menschen keinen
Ausweg mehr sehen und verzweifeln, da kann Gott wieder Hoffnung schenken. Das haben die
Frauen am Grab und die Jünger am Ostermorgen erfahren – und diese Erfahrung haben sie in
alle Welt getragen. Das haben sie anderen weitergesagt. Ich wünsche mir, dass Lotta, Emma,
Finn und Lias das in ihrem Leben auch erfahren von uns: von ihren Eltern und Paten und uns
als Kirchengemeinde: Dass Dunkel nicht Dunkel bleiben muss. Dass Gott immer wieder neu
Lichtstrahlen in unser Leben fallen lässt. Und die Taufe heute, die ist solch ein Lichtstrahl.
Ein Lichtstrahl, der von keiner Finsternis und keinen Schwierigkeiten unterzukriegen ist.
Denn es ist Gottes Licht selbst, das heute ganz warm in das Leben von den vieren fällt. Und
durch ihre Taufe werden wir an unsere eigene Taufe und an Gottes Licht in unserem Leben
erinnert. Jesus ist auferstanden. Er lebt. Er ist da. Das hat er uns allen versprochen. Amen.
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