wirtschaftliche mitteilungen

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wirtschaftliche mitteilungen
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
WIRTSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN
Nr. 7-8/2005
Inhaltsverzeichnis
Kurzinformation
Impressum
Editorial
Aktuelle Lateinamerika-Termine
Transparenzliste des Gesprächskreises Lateinamerika der Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft
Statistiken
Entwicklung des deutschen Außenhandels mit Lateinamerika, Spanien und Portugal im Mai und Juni sowie im ersten
Halbjahr 2005
Argentinien
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Innenpolitik – Wirtschaftspolitik – Fortgesetzter Boom –
Finanzmärkte – Wechselkurs – Staatsfinanzen – IWF-Verhandlungen – Kredite – Unternehmen – Branchen – Informationen
Brasilien
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage – Innenpolitische Krise
vertieft – Finanzminister beschuldigt – Kabinettsumbildung – Wirtschaftsentwicklung – Finanzmärkte/Devisen – Staatsfinanzen – Ausländische Direktinvestitionen – Kredite – Unternehmen – Branchen – Informationen - Brazil-Germany
Economic Meeting 2005: Final Report - Bericht von der Sitzung der Deutsch-Brasilianischen Gemischten
Wirtschaftskommission
Chile
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Verfassungsänderung – Wahlen 2005 – Codelco-Kritik –
Asien-Pazifik – Bolivien – Peru – Wirtschaftsentwicklung – Exportwachstum – Inflation – Börse – Investitionen – Unternehmen – Bergbau – Luftverkehr – Bankensektor – Kfz – Energie – Sonstige Branchen
Dominikanische Republik
Bruttoinlandsprodukt – Leistungsbilanz – Beitritt zur Freihandelszone CAFTA – Wirtschaftsentwicklung – Inflation –
Außenhandel – Innenpolitik – Außenbeziehungen – Staatsfinanzen – Kredite – Unternehmen – Branchen
Ecuador
Bruttoinlandsprodukt – Handelsbilanz – Erdöl-Proteste – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Staatsfinanzen – Außenbeziehungen – Kredite – Branchen
Karibik
Region - Anguila – Antigua & Barbuda – Bahamas – Barbados – Belize – Dominica – Grenada – Guyana – Haiti –
Jamaika – Kaimaninseln – Niederländische Antillen – St. Kitts & Nevis – St. Vincent & die Grenadinen – Surinam –
Trinidad & Tobago
Kolumbien
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor - Handelsbilanz – Innenpolitik – Außenbeziehungen – Wirtschaftswachstum
beschleunigt – Inflation – Finanzmärkte/Devisen – Staatsfinanzen – Kredite – Unternehmen – Branchen – Informationen
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Kuba
Bruttoinlandsprodukt – Handelsbilanz – Innenpolitik – Europäische Union-Kuba – Panama-Kuba – USA-Kuba - Wirtschaftsboom – „Direktinvestitions – Rationalisierung“ – Unternehmen – Branchen
Mexiko
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Innenpolitik – Wahlkampf-Entwicklungslinien – Strukturreformstau – Sicherheitsproblem – Wirbelsturm „Emily“ – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Wirtschaftspolitik – Außenwirtschaft – NAFTA versus DR-CAFTA – Energiepolitik – Autoimportregulierung – Finanzmärkte – Unternehmen – KFZBranche - Automobilmarkt Mexiko: Gute Perspektiven
Peru
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Neues Kabinett – Regierungskrise – Flugzeugabsturz – Proteste
gegen Bergbausektorexpansion – Wahlen 2006 – Rückkehr Fujimoris – Außenbeziehungen – Chile-Krise beigelegt –
Mercosur/Andenpakt – Freihandel – China-Peru – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Staatsfinanzen – Börse – Kredite –
Unternehmen – Branchen – Informationen
Uruguay
Bruttoinlandsprodukt – Industriesektor – Handelsbilanz – Wirtschaftspolitik – Wahlen – Auseinandersetzung mit
Argentinien – Uruguay-Venezuela – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Staatsfinanzen – IWF-Abkommen – Kredite –
Unternehmen – Branchen – Informationen
Venezuela
Bruttoinlandsprodukt – Handelsbilanz – Innenpolitik – Kabinettsumbildungen – Staatsdirigismus – Venezuelas
Lateinamerika-Politik – US-Beziehungen verschlechtert – Anhaltender Wirtschaftsboom – Inflation – Staatsfinanzen –
Finanzierungsantrag – Erdölsektor/PdVSA – Unternehmen – Branchen – Informationen
Zentralamerika
Region: DR-Cafta in Kraft (Bewertung – Vertragsinhalte) – EU-Assoziierungsabkommen – EU-Bananenstreit – Stromvernetzung – Kaffeepreise – CEPAL-Wachstumsprognose
Costa Rica: Steuerreform – Präsidentschaftswahlen – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Caricom-Freihandel –
Branchen - Unternehmen
Panama: Innenpolitik – Wirtschaftsentwicklung – Inflation – Außenbeziehungen – Singapur-Freihandel – Freizone Colón
– Finanzierungsbewilligung – Unternehmen - Branchen
Hohe Nachfrage nach Garantien des Bundes in 2004
Stellengesuche
•
•
•
•
•
Diplom-Volkswirt
Rechtsanwalt
Deutsch-spanische/baskische Sozialwissenschaftlerin
Mehrsprachiger Diplom-Kulturwirt
Dipl.-Kfm. und Versicherungskaufmann (IHK)
Dienstleistungen
•
•
F.L.S. Freight & Logistics Services
Af Übersetzungen
Stammdatenänderungsformular
IBERO-AMERIKA VEREIN
Hamburg, den 30. August 2005
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005
WIRTSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN Nr. 7-8/2005
K U R Z I N F O R M A T I O N – Juli/August 2005
Argentinien: Fortsetzung des argentinischen Wirtschaftsbooms mit Wachstum von 9 % im ersten Halbjahr –
Industrieproduktion bis Juli um 7 % zugelegt – Kräftiger Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen – Exporteinnahmen im 1. Halbjahr um 14 % auf US$ 19 Mrd angestiegen – Inflationsjahresrate im Juli bei fast 10 %
- Erstmalig seit dreieinhalb Jahren internationale Anleihen mit Erfolg plaziert – US$-Wechselkurs durch massive Zentralbankkäufe gestärkt – Verhandlungen zwischen Argentinien und IWF aufgenommen – Kfz-Absatz bis
Juli um 31 % auf 230.000 Einheiten zugelegt
Brasilien: BIP im 1. Halbjahr um 3,4 % gewachsen und Industrie um 4,4 % - Wirtschaft bisher resistent gegen
innenpolitische Krise im Zusammenhang mit Bestechungsskandal um Regierungspartei – Exporterlöse bis Juli
auf neuen Rekordwert von US$ 64,7 Mrd angestiegen – Handelsbilanz mit US$ 24,7 Mrd positiv - Zwölfmonatsinflationsrate auf 6,6 % verringert – Leitzinssenkung in Aussicht – Anhaltender Auslandsinvestitionszufluß
an die Börse São Paulo – Ausländische Direktinvestitionen bis Juli um 88 % auf US$ 10,6 Mrd angestiegen –
Kfz-Produktion bis Juli um 14,5 % auf über 1,4 Mio zugenommen
Mexiko: Wirtschaftswachstum von 3,1 % im 1. Halbjahr trotz anhaltendem Reformstau und leichter Konjunkturabkühlung im Nafta-Partner USA – Binnenkonsum um 5,4 % angezogen – Zwölfmonatsinflationsrate Ende
Juli bei 4,5 % - Exporteinnahmen bis Ende Juli um 11 % auf US$ 100,6 Mrd angestiegen und Importe um 12 %
auf US$ 103,2 Mrd – Börse wieder auf Hausse-Kurs – Kfz-Produktion wegen Exporteinbußen bis Juli um 4,9 %
auf 826.310 Einheiten zurückgegangen
***
Weiterhin enthalten die WIRTSCHAFTLICHEN MITTEILUNGEN Nr. 7-8/2005 Beiträge zu: Chile, Dominikanische Republik, Ecuador, Karibik, Kolumbien, Kuba, Peru, Uruguay, Venezuela und Zentralamerika (Gesamtregion, Costa Rica, Panama). Bestandteil des Heftes sind außerdem die Statistiken zur Entwicklung des deutschen Außenhandels mit Lateinamerika, Spanien und Portugal im Mai, Juni und im ersten Halbjahr 2005, die
aktuellen Lateinamerika-Termine der Transparenzliste des Gesprächskreises Lateinamerika, eine Darstellung
der Perspektiven des mexikanischen Automobilmarktes sowie die Protokolle der diesjährigen Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Fortaleza. Der Beitrag zu Zentralamerika enthält eine Analyse des Freihandelsabkommens CAFTA zwischen den USA und Zentralamerika (außer Panama) sowie der Dominikanischen
Republik.
Anlagen zum Heft:
• Mitgliederverzeichnis des Ibero-Amerika Vereins 2005/06
• Einladung zur Informationsveranstaltung „Lateinamerika im Aufschwung – Chancen für den Mittelstand in
Brasilien und Chile“ (18.9.2005 in der IHK Osnabrück-Emsland, Osnabrück)
• Einladung zum Mexiko-Wirtschaftstag mit Einzelberatung (21.9.2005 in der IHK Pfalz, Ludwigshafen)
• Einladung zum Wirtschaftstag Venezuela (14.10.2005 in der Commerzbank AG, Hamburg)
• Einladung zu Spezialseminar der Aussenwirtschafts-Akademie Münster „Handel mit Südamerika – Exportoptimierung bei Geschäften mit Chile“ (8.11.2005 im Mercure Hamburg, an der Messe)
IBERO-AMERIKA VEREIN e.V.
Wirtschaftsvereinigung für Lateinamerika, Spanien und Portugal
Asociación de la Economía Privada para América Latina, España y Portugal
Associação da Economia Privada para a América Latina, Espanha e Portugal
Business Association for Latin America, Spain and Portugal
Alsterglacis 8
20354 Hamburg
Herausgeber: Christoph G. Schmitt
Druck: Slotta-Druck, Inh. E. Slotta, 20257 Hamburg
Nachdruck oder Vervielfältigung der Texte nur mit Genehmigung des Ibero-Amerika Vereins
und Quellenangabe
Editorial
Liebe Mitglieder des Ibero-Amerika Vereins und Leser unserer „Wirtschaftlichen Mitteilungen”,
der Ibero-Amerika-Tag vom 17. bis 18. Oktober 2005 in Hamburg kommt in greifbare Nähe. Die diesjährige Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Hamburg in deren Räumen stattfinden. Wir freuen uns ganz
besonders, den historischen großen Börsensaal für das Galadiner nutzen zu können. Die Einladungen mit allen Einzelheiten sind in diesen Tagen verschickt worden. Darüber hinaus sind alle Informationen und auch Anmeldeformulare zu den Veranstaltungen unserer Webseite www.ibero-amerikaverein.de zu entnehmen. Sie können diese Einzelheiten unter der Rubrik "Termine" oder unter "Ibero-Amerika-Tag" finden.
Die Konferenz am Montag, dem 17. Oktober, mit dem Titel „Lateinamerika in einer globalisierten Welt“ soll die Entwicklung der internationalen Positionierung Lateinamerikas aus unterschiedlicher Sicht beleuchten. Wir haben dazu
Führungspersönlichkeiten namhafter Unternehmen und Institutionen aus Lateinamerika, Deutschland und Europa
gewinnen können. Als Ehrengast des Galadiners werden wir S. E. Dr. Tabaré Vázquez, Präsident der Republik Östlich des Uruguays, im Börsensaal begrüßen.
Der Mexiko-Tag am Dienstag, dem 18. Oktober, steht ganz im Zeichen eines deutsch-mexikanischen Unternehmertreffens der Automobilzuliefererindustrie. Wir veranstalten diesen Tag in Zusammenarbeit mit dem VDA, der INA, der
CAMEXA, der BANCOMEXT und der Botschaft der Vereinigten Staaten von Mexiko. Als Hauptredner erwarten wir
den Wirtschaftsminister dieses Landes, Herrn Lic. Fernando Canales Clariond.
Um allen Teilnehmern am Ibero-Amerika-Tag die Möglichkeit zu geben, ein interessantes Wochenende 15./16.10. zu
verbringen, haben wir gemeinsam mit einer Hamburger Event-Agentur ein Rahmenprogramm erstellt. Einzelheiten
können Sie dem Flyer entnehmen, der Einladung beiliegt, oder aus der Internetseite www.hamburglove.de (Link über
unsere Internetseite).
Der Vorstand und die Geschäftsführung des Ibero-Amerika Vereins danken ganz besonders den Mitgliedsunternehmen und Freunden des Vereins für die großzügige Förderung der Veranstaltung. Ohne diese Hilfe wäre ein derartiges
Programm schwer darzustellen.
Anläßlich des Ibero-Amerika-Tages wird der Ibero-Amerika Verein auch die Ergebnisse der von ihm durchgeführten
Unternehmer-Befragung vom April des Jahres zur Risiko-Wahrnehmung bei deutschen Lateinamerika-Investoren im
Konferenz-Magazin veröffentlichen. Diese Studie mit dem Titel „German Investors’ Perception of the Investment Climate in Latin America” dient der Interamerikanischen Entwicklungsbank als Grundlage für ihre Veröffentlichung „The
Perception of the Macroeconomic, Regulatory and Institutional Risk for European Investors in Latin America and the
Caribbean“, die ebenfalls während des Ibero-Amerika-Tages vorgestellt werden wird. In Zusammenarbeit zwischen
dem IAV und der Bundesagentur für Außenwirtschaft wird außerdem an diesem Tag die Broschüre „Zukunftsmarkt
Lateinamerika“ erscheinen.
Wir danken auch der Herbert-Quandt-Stiftung für Ihre Bereitschaft, anläßlich des Gala-Abends die Resultate der 24.
Sinclair-Haus-Gespräche zu „Europa und Lateinamerika – Auf dem Weg zu strategischer Partnerschaft?” in einer
Publikation zu veröffentlichen. Eine Ausgabe dieses Buches wird Gastgeschenk für die Teilnehmer des Abends sein.
Am 19.9.2005 findet in der IHK Osnabrück-Emsland in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerika Verein ein Brasilienund Chile-Informationstag statt. Am 21.9. veranstaltet die IHK Pfalz gemeinsam mit dem Ibero-Amerika Verein, CAMEXA und BANCOMEXT einen Mexiko-Wirtschaftstag mit Einzelberatungen. An beiden Veranstaltungen werden
Mitglieder und Vorstände des Ibero-Amerika Vereins eigene Beiträge präsentieren.
Kurz vor dem Ibero-Amerika-Tag, am 14. Oktober, findet in den Räumen der Commerzbank in Hamburg die jährliche
Tagung der Ländersektion Venezuela des Ibero-Amerika Vereins statt. Einladungen für diese Termine liegen diesen
„Wirtschaftlichen Mittelungen” bei.
Abschließend sei noch erwähnt, daß vom 3. bis 5. Juli die deutsch-brasilianischen Wirtschaftstage und das 13. Unternehmertreffen sowie die 12. Sitzung der deutsch-brasilianischen gemischten Kommission für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Fortaleza, Brasilien stattgefunden haben. In einem außerordentlich gastfreundlichen Rahmen konnten
diverse wichtige Standpunkte und Projekte erörtert und Perspektiven für die Weiterentwicklung der deutschbrasilianischen Beziehungen aufgezeigt werden. Der offizielle Report der Kommission ist Bestandteil dieser Ausgabe
der „Wirtschaftlichen Mitteilungen”.
Vorstand, Geschäftsleitung und Mitarbeiter des Vereins freuen sich auf ein interessantes Wiedersehen in Hamburg
und hoffen, daß Sie erholt aus ihren Sommerferien zurückgekehrt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph G. Schmitt
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
TRANSPARENZLISTE
des Gesprächskreises Lateinamerika (GLA)
Stand: 01.09.2005
Zusammengestellt vom Ibero-Amerika Verein
Datum
Art der Veranstaltung/Veranstalter
September
2.
FEAL-THEMENTAG in Berlin: "Deutschland und Mexiko - traditionsreiche Wirtschaftpartnerschaft und zukünftige Herausforderungen"; Veranstaltung des Unternehmer Netzwerks im
Ibero-Amerika Verein in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren der Handelskammer
Hamburg (Anmeldung und Informationen: Hr. Daniel Delatrée, Tel +49-(0)40 413 431 45, eMail: [email protected], Homepage: www.ibero-amerikaverein.de)
12.-13.
UNTERNEHMERTREFFEN AL-Invest anläßlich der DRINKTEC 2005 in München - der weltgrößten internationalen Fachmesse für Getränke und Flüssignahrung. Zum Branchentreffen
werden insgesamt rund atchzig Unternehmen aus Argentinien, Brasilien, Mexiko, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den Niederlanden erwartet. (Anmeldung
und Informationen: IHK-Gesellschaft zur Förderung der Außenwirtschaft und Unternehmensführung, Bonn; Fr. Sabine Raatz, Tel. +49 (0)228 28920-20, e-Mail: [email protected], Homepage: www.alinvest-drinktec.com/)
12. - 16.
27. CONVENCIÓN MINERA und EXTEMIN 2005 - Internationale Bergbaumesse in Arequipa,
Peru - Thema der Konferenz: "Forging Values: Commitment of a Mining Country". (Veranstalter/ Kontakt: Instituto de Ingenieros de Minas del Perú, Los Canarios 154, Lima 12, Peru; Tel.
+51 1 349 4262, Fax: +51 1 349 3721, e-Mail: [email protected],
www.convencionminera.com)
13.
6. DEUTSCHER AUSSENWIRTSCHAFTSTAG 2005 im Congress Centrum Bremen; "Internationale Handelshemmnisse" - hochkarätig besetztes und renommiertes Fachforum (Kontakt und Anmeldung: HVG Hanseatische Veranstaltungs-GmbH, Geschäftsbereich Messe
Bremen, Hr. Ernst Rieso Telefon: +49 (0)421 3505–405 Fax +49 (0)421 3505–340, e-mail:
[email protected], weitere Informationen unter: www.aussenwirtschaftstag.de)
19.
INFORMATIONSVERANSTALTUNG der IHK Osnabrück-Emsland „Lateinamerika im Aufschwung - Chancen für den Mittelstand in Brasilien und Chile“ - Länderexperten stellen die
politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für ein Engagement in der Region vor
(Kontakt und Anmeldung: IHK Osnabrück-Emsland, Hr. Hartmut Bein Telefon: +49 (0)541
353-126 Fax +49 (0)541 353-112, e-mail: [email protected])
21.
WIRTSCHAFTSTAG MEXIKO mit Firmeneinzelberatung in der IHK Pfalz, Ludwigshafen
(Anmeldung und Kontakt: Frau Kim Gronemeier, Tel. +49 (0)621 5904-1930, Fax. +49
(0)621 5904-1904; e-Mail: [email protected], Homepage: www.pfalz.ihk24.de)
29.-30.
DELEGATIONSREISE nach Santa Maria da Feira (Nordportugal) mit Schwerpunkt Tourismus des Verbands Portugiesischer Unternehmer in Deutschland e.V. (Anmeldung bis 20.
August und Kontakt: Herr Duarte Branco, VPU E.V., Aennchenplatz 1, 53173 Bonn, Tel.:
+49-(0)228-52694-10, Fax: +49-(0)228-52694-11, e-Mail: [email protected], Homepage:
www.vpu.org)
29. - 1.10.
EXPOALEMANIA 2005 - SCHAUFENSTER DEUTSCHLAND "TECHNOLOGIE - INNOVATION - QUALITÄT" in Santiago de Chile, CHILE. Produkt- und Leistungsschau von über 100
Ausstellern aus den Bereichen Kapital-, und Konsumgüter sowie Dienstleistungen, mit einem
umfangreichen Rahmenprogramm. Deutsch-chilenisches Unternehmerforum Technologiesymposium zu Erneuerbaren Energien, Foren Architektur und Industriedesign (Kontakt: AHK
Chile, [email protected], weitere Informationen unter: www.expoalemania.cl)
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Transparenzliste (1.9.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Oktober
12. - 14.
Enviro-Pro/TECOMEX - Internationale Fachmesse mit Kongreß für Umwelttechnologie und
Recycling. ([email protected]; http://www.imag.de)
14.
MEXIKO-Beratungstag in der IHK Südlicher Oberrhein, Schnelinstr. 11-13, 79098 Freiburg
(Kontakt und Anmeldung: IHK Südlicher Oberrhein, Fr. Tanja Faller, Telefon: +49 (0)7613858-131, e-mail: [email protected])
17.
IBERO-AMERIKA-TAG 2005 in Hamburg; Konferenz "Lateinamerika in einer globalisierten
Welt" und Galadiner mit dem uruguayischen Staatspräsidenten S.E. Tabaré Vasquez (Anmeldung und Informationen: Fr. Edina Kollar [email protected], Tel +49-(0)40 413
431 3, Homepage: www.ibero-amerikaverein.de)
18.
WIRTSCHAFTSTAG MEXIKO anläßlich des Ibero-Amerika-Tages in der Handelskammer
Hamburg; (Anmeldung und Informationen: Hr. Ulrich Katenbach [email protected], Tel +49-(0)40 413431 46, Homepage: www.ibero-amerikaverein.de)
17. – 18.
1. Kölner Lateinamerika Symposium (CLAS) an der Universität zu Köln. (Kontakt über connosco e.V., Lotharstr. 14-18, 50937 Köln, tel.: +49 (0) 221-277 8035, Fax: +49 (0) 40-380 178
544 38, www.connosco.de)
18. - 21.
MERCOPAR - International Fair of Industrial Integration, Caxias do Sul, Brasilien.
([email protected]; http://www.sebrae-rs.com.br;·http://www.mercopar.com.br)
19. - 21.
AL-Invest Kooperationstrefffen in Bilbao/ Spanien, "Europa trifft Lateinamerika". Thema: Mobilität, Entwicklung von IKT in KMU (Kontakt über IHK zu Leipzig Hr. Ansgar Codier, Tel. (0341)
1267 1318, Fax: (0341) 1267 1425, [email protected])
24.-28.
„MEDIZINTECHNIK - MADE IN GERMANY“ in Mexiko D.F./ Mexiko, Informations- und
Kontaktveranstaltung der Deutsch-Mexikanische Industrie- und Handelskammer CAMEXA
(Informationen: Frau Kim Gronemeier, Tel. +49 (0)621 5904-1930, Fax. +49 (0)621 59041904; e-Mail: [email protected], Homepages: www.pfalz.ihk24.de)
30. - 6.11.
FIHAV 2005 - Feria Internacional de La Habana, Havana, Kuba. Bedeutendste Industrie- und
Handelsmesse in Kuba (Kontakt: Leipziger Messe International GmbH, www.lminternational.com, Herr Oliver Fritsche, [email protected], Tel. (0341) 6 78 7900, Fax: (0341) 6 78 79-12)
November
1. - 5.
BIEL LIGHT+BUILDING - Internationale Fachmesse für Elektrotechnik, elektronische Energieerzeugung und Lichttechnik, Buenos Aires (Argentinien), Ort: Ogden Rural (Kontakt: Indexport
Messe Frankfurt S.A., Tel: +54-11-45431000, Fax: +54-11-45426469, www.indexport.com.ar,
e-mail: [email protected])
5. - 8.
FOREST MARKET in São Paulo / Brasilien, Internationale Fachmesse für regenerative Holzwirtschaft organisiert von Friends of the Earth, Imaflora, Imazon u. a. (e-Mail:
[email protected]; http://www.forestmarket.org.br)
8.
HANDEL MIT SÜDAMERIKA - Exportoptimierung bei Geschäften mit Chile, eintägiges Spezial-Seminar in Hamburg, AWA AUSSENWIRTSCHAFTS-AKADEMIE in Kooperation mit
dem Ibero- Amerika Verein e.V. (Anmeldung und Kontakt: AWA AUSSENWIRTSCHAFTSAKADEMIE GmbH, Königsstr. 46 • 48143 Münster, Frau Dr. Nathalie Harksen, Tel. +49 (0)
251 - 8 32 75 60, Fax. +49 (0) 251 - 8 32 75 61; e-Mail: [email protected], Homepage:
www.awa-muenster.de/)
8. - 11.
ANDINA-Pack 2005 in Bogotá / Kolumbien, Internationale Fachmesse für Verpackung in den
Ländern Kolumbien, Peru, Venezuela, Bolivien und Ecuador, Conventions Center (Kontakt Hr.
Manfred Tilz (bfai) 0221/2057-350, e-Mail: [email protected] oder direkt
unter
http://www.andinapack.com)
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Transparenzliste (1.9.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
2006
Februar
2. - 4.
FRUIT LOGISTICA 2006 in Berlin, internationale Leitmesse der Fruchtbranche, weitere Informationen, Ausstellerservice und Anmeldung bis zum 31.7.2005 unter www.fruitlogistica.de
April
4. - 8.
FECONS 2006 in Havanna/ Kuba, VII. internationale Messe für Bauwesen (Kontakt: Büro des
Handelsrates , Stavangerstr. 20, 10439 Berlin Tel. 030/4473 7081, Fax 030/916 4553, e-Mail:
[email protected])
Alle Angaben ohne Gewähr
Die Aufstellung über Messen in Lateinamerika ist erhältlich beim:
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
Lindenstr. 8
D-50674 Köln
Tel.: 0221 / 20 90 70
Fax: 0221 / 209 07 12
www.auma.de
Abkürzungen
AA
= Auswärtiges Amt
AHK
= Auslands- Industrie- und Handelskammer
BDI
= Bundesverband der Deutschen Industrie
BGA
= Bundesverband des Deutschen Gross- und Außenhandels
BMWA = Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
BMZ
= Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
DIHK
= Deutscher Industrie- und Handelskammertag
FEAL
= Foro Empresarial Alemán-Latinoamericano im IAV
GLA
= Gesprächskreis Lateinamerika
GTZ
= Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
IAV
= Ibero-Amerika Verein
IHK
= Industrie- und Handelskammer
LAI
= Lateinamerika-Initiative der deutschen Wirtschaft (BDI, BGA, DIHK, IAV, AHKn in LA)
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Transparenzliste (1.9.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
ENTWICKLUNG DES DEUTSCHEN AUSSENHANDELS
MIT LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL IN 1000 €
Juni 2005
Argentinien
Bahamas
Barbados
Belize
Bolivien
Brasilien
Chile
Costa Rica
Dominik. Republik
Ecuador
El Salvador
Grenada
Guatemala
Guyana
Haiti
Honduras
Jamaika
Kolumbien
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Surinam
Trinidad u. Tobago
Uruguay
Venezuela
zusammen:
Sonstige:
Lateinamerika/Karibik gesamt:
Weltweit:
Anteil der lateinamerik./karibischen Länder
Portugal
Spanien (einschl. Kanarische Inseln)
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden
EINFUHR
AUSFUHR
101.238
8.624
84.287
1.284
240
1.517
91
735
2.971
2.667
515.942
456.416
124.954
26.728
69.429
10.066
3.196
39.847
9.657
15.273
8.401
499
3.855
102
8.110
10.358
681
32
175
744
12.042
3.424
7.989
2.322
41.251
68.710
2.318
17.279
129.366
1.383
469.483
1.156
14.310
21.193
8.066
3.220
53.553
22.085
107
170
1.096
14.137
11.434
32.698
6.444
52.748
1.169.368
1.336.735
1.294
43.153
1.170.662
1.379.888
51.997.727
68.743.329
2,25%
2,01%
343.051
763.199
1.561. 036
3.804. 245
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-82005 – Statistik (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
ENTWICKLUNG DES DEUTSCHEN AUSSENHANDELS
MIT LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL IN 1000 €
Mai 2005
Argentinien
Bahamas
Barbados
Belize
Bolivien
Brasilien
Chile
Costa Rica
Dominik. Republik
Ecuador
El Salvador
Grenada
Guatemala
Guyana
Haiti
Honduras
Jamaika
Kolumbien
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Surinam
Trinidad u. Tobago
Uruguay
Venezuela
zusammen:
Sonstige:
Lateinamerika/Karibik gesamt:
Weltweit:
Anteil der lateinamerik./karibischen Länder
Portugal
Spanien (einschl. Kanarische Inseln)
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden
EINFUHR
AUSFUHR
62.827
9.599
87.686
996
148
705
53
948
2.160
4.839
464.791
394.005
120.588
32.828
75.855
9.790
3.262
39.052
8.810
17.996
7.022
261
6.118
256
6.043
15.684
29
232
227
1.266
16.498
5.107
6.953
4.011
59.451
51.300
2.789
15.049
166.087
1.293
452.350
1.867
15.392
8.566
8.770
2.529
18.125
20.641
315
653
785
5.588
10.314
29.662
9.842
50.375
1.084.993
1.253.395
1.532
3.824
1.086.525
1.257.219
51.467.520
63.546.161
2,11%
1,98%
359.358
553.077
1.664.284
3.472.988
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-82005 – Statistik (5.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
HALBJAHRESSTATISTIK DER DEUTSCHEN AUSFUHR
NACH LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL, IN 1000 €
LÄNDER
1. Halbjahr
2004
2. Halbjahr
2004
1. Halbjahr
2005
Veränderung in %
1. Halbj. 04 zu 05
Argentinien
Bahamas
Barbados
Belize
Bolivien
Brasilien
Chile
Costa Rica
Dominikanische Republik
Ecuador
El Salvador
Grenada
Guatemala
Guyana
Haiti
Honduras
Jamaika
Kolumbien
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Suriname
Trinidad und Tobago
Uruguay
Venezuela
zusammen:
451.914
2.756
5.188
2.344
13.719
2.259.250
408.523
107.965
48.029
85.113
29.541
562
59.979
1.615
6.366
54.847
9.457
331.764
74.089
2.494.474
17.220
44.996
15.222
103.758
5.938
130.872
37.163
229.606
7.032.270
483.956
6.086
8.981
2.350
14.767
2.394.368
511.764
56.359
47.289
84.825
63.385
692
67.328
2.724
5.779
45.154
17.534
271.312
39.306
2.391.798
11.296
51.587
19.313
117.860
6.948
323.955
36.538
227.213
7.310.467
490.894
10.404
8.846
4.425
16.839
2.567.542
414.904
55.994
53.157
99.284
56.365
743
63.109
2.524
7.783
32.230
15.757
325.841
79.322
2.803.422
10.353
43.110
16.013
124.137
8.934
48.111
42.073
267.491
7.669.607
8,63
277,50
70,51
88,78
22,74
13,65
1,56
-48,14
10,68
16,65
90,80
32,21
5,22
56,28
22,26
-41,24
66,62
-1,79
7,06
12,39
-39,88
-4,19
5,20
19,64
50,45
-63,24
13,21
16,50
9,06
Sonstige
Lateinamerika/Karibik gesamt:
36.870
7.069.140
56.248
7.366.715
134.799
7.804.406
265,61
10,40
362.509.799 370.946.658
1,95%
1,99%
382.268.322
2,04%
5,45
4,69
3.737.975
20.418.429
8,84
10,01
Weltweit
Anteil der lateinamerik./
karibischen Länder
Portugal
Spanien (inkl. Kanar. Inseln)
3.434.307
18.560.089
3.372.782
18.249.709
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Statistik (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
HALBJAHRESSTATISTIK DER DEUTSCHEN EINFUHR
NACH LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL, IN 1000 €
LÄNDER
1. Halbjahr
2004
2. Halbjahr
2004
1. Halbjahr
2005
Veränderung in %
1. Halbj. 04 zu 05
Argentinien
Bahamas
Barbados
Belize
Bolivien
Brasilien
Chile
Costa Rica
Dominikanische Republik
Ecuador
El Salvador
Grenada
Guatemala
Guyana
Haiti
Honduras
Jamaika
Kolumbien
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Suriname
Trinidad und Tobago
Uruguay
Venezuela
zusammen:
478.801
24.696
1.003
220
6.784
2.134.016
574.007
161.984
23.918
179.138
23.814
1.127
21.578
1.300
1.463
47.651
29.109
227.934
18.588
758.585
9.101
72.458
10.968
153.232
270
7.478
68.624
126.803
5.164.650
509.904
52.986
958
418
8.772
2.454.271
670.660
189.344
23.948
185.066
25.024
1.413
31.636
1.775
478
45.056
56.324
278.556
17.824
866.960
9.657
78.679
57.639
219.655
1.030
21.056
113.470
147.789
6.070.348
469.751
23.550
1.374
549
10.711
2.569.130
586.485
177.978
19.212
217.900
35.078
1.496
27.876
1.997
1.330
59.005
40.331
300.033
18.266
868.027
7.195
73.828
33.716
237.087
1.307
7.352
62.982
146.067
5.999.613
-1,89
-4,64
36,99
149,55
57,89
20,39
2,17
9,87
-19,68
21,64
47,30
32,74
29,19
53,62
-9,09
23,83
38,55
31,63
-1,73
14,43
-20,94
1,89
207,40
54,72
384,07
-1,68
-8,22
15,19
16,17
Sonstige
Lateinamerika/Karibik gesamt:
42.234
5.206.884
12.341
6.082.689
49.901
6.049.514
18,15
16,18
278.317.426 299.057.861
1,87%
2,03%
297.496.650
2,03%
6,89
8,69
2.064.409
9.364.128
-16,64
9,10
Weltweit
Anteil der lateinamerik./
karibischen Länder
Portugal
Spanien (inkl. Kanar. Inseln)
2.476.507
8.583.370
2.161.707
8.729.109
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Statistik (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Argentinien
Argentinien: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 - Statistikinstitut Indec: EMAE
BIP-Wachstum 2005 – Prognose Wirtschaftsministerium
BIP-Wachstum 2005 – Prognosen von Experten der Privatwirtschaft
BIP-Wachstum 2004 - Statistikinstitut Indec: EMAE
Industrieproduktion Juli 2005 - Indec: EMI
Industrieproduktion Juni 2005 - Indec: EMI
Industrieproduktion Januar-Juli 2005 - Indec: EMI
Industrieproduktion 2004 - Indec: EMI
9,0 %
6,0 %
6,5 % -8,0 %
9,0 %
6,7 %
6,4 %
7,1 %
10,7 %
Argentinien: Handelsbilanz (Indec)
Jahr
Export Mai
Export Juni
Export kumuliert
Import Mai
Import Juni
Import kumuliert
Handelsbilanzsaldo Januar-Juni
2005
US$ 3,681 Mrd
US$ 3,416 Mrd
US$ 19,022 Mrd
US$ 2,478 Mrd
US$ 2,724 Mrd
US$ 13,533 Mrd
US$ 5,489 Mrd
Innenpolitik
Die innenpolitische Landschaft Argentiniens ist vom Machtkampf
unter den regierenden Peronisten
(PJ) geprägt. Entscheidende Auswirkungen hat der Kampf zwischen
den beiden PJ-Lagern, die von Präsident Néstor Kirchner und seinem
Vorgänger Eduardo Duhalde geleitet
werden. Beide ernannten ihre Ehefrauen als Kandidatinnen für Senatorenmandate der Provinz Buenos
Aires, die der größte und wichtigste
Wahlbezirk des Landes ist. Präsident Kirchner beschuldigt inzwischen Duhalde, mit Menem zu paktieren, um das Rad der Geschichte
zurückzudrehen. Die nächsten Kongreßwahlen finden im Oktober 2005
statt. Es wird im allgemeinen davon
ausgegangen, daß vor den Wahlen
keine wichtigen Gesetze oder Reformen mehr verabschiedet werden
– Präsident Kirchner distanziert sich
zunehmend von den Demonstrations- und Boykott-Aktivisten, den
sogenannten Piqueteros. Seiner
Meinung nach seien das keine Vertreter der Arbeitslosen, sondern
Vertreter ultralinker Parteien, die
den Interessen der politischen
Rechten nützten. Anlaß waren erneute Straßenblockaden und eine
gegenüber 2004
8%
16 %
14 %
38 %
34 %
33 %
- 17 %
Besetzung des Mayo-Platzes vor
dem Regierungssitz. - Der Index des
Vertrauens in die Regierung (ICG)
stieg im August 2005 gegenüber
dem Vormonat um 17 % auf 2,42
von 5 möglichen Prozentpunkten an.
– Am 25.7.2005 trat Justizminister
Horacio Rosatti angeblich aus persönlichen Gründen zurück. Unmittelbar danach wurde der 55-jährige
Rechtsanwalt Alberto Iribarne zum
neuen Justizminister gewählt. Von
1989 bis 1999 war er Vizeminister
des Inneren gewesen. Vor seiner
Ernennung übte er die Funktion
eines Sekretärs für innere Sicherheit
aus.
Wirtschaftspolitik
Anfang August 2005 kündigte Wirtschaftsminister Roberto Lavagna
neue Maßnahmen der Investitionsförderung an. Zum einen ist geplant,
den Mehrwertsteuersaldo an solche
Firmen zurückzuerstatten, die produktive Investitionen vornehmen
oder in Infrastrukturprojekte investieren. Außerdem würden weitere
steuerpolitische Fördermaßnahmen
überprüft, wie z.B. eine bevorzugte
steuerliche Behandlung von Gewinnen solcher Unternehmen. Zum
anderen werde die Regierung ein
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Argentinien 6 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
neues Regime der öffentlichprivaten Partnerschaft (PPP) verabschieden, um insbesondere Infrastruktur-Projekte mit Hilfe privater
Unternehmen schneller voranzubringen. Als Beispiele wurden genannt: Straßenbau, Schulen, Krankenhäuser, Universitäten, Gefängnisse, Gerichte, Schienenwege,
Brücken, Wasserversorgung, Wasserentsorgung,
Müllverwertung,
Stromleitungen, Telekommunikation
und öffentlicher Transport. Das
Privatunternehmen, das ein solches
Projekt übernimmt, würde nicht nur
den Bau, die Finanzierung und die
Instandhaltung, sondern auch den
Betrieb für einen Zeitraum von 25
bis 30 Jahren übernehmen. - Die
argentinische Regierung überlegt
derzeitig, die im Juni 2005 verfügten
Kapitalzuflußbeschränkungen
zu
ändern oder zu lockern. Nach Angaben der Zentralbank seien vom
9.6.2005 bis Mitte August d.J. im
Rahmen dieser Maßnahme lediglich
US$ 13,8 Mio an Zuflüssen registriert worden. Dies entspräche nicht
einmal der Hälfte des durchschnittlichen effektiven Devisenzuflusses an
einem einzigen Tag. Bei der Zentralbank mußten in diesem Zeitraum
dann auch nur lediglich US$ 4,2 Mio
hinterlegt werden, so daß die Auswirkungen dieser Maßnahme gleich
Null sind.
Fortgesetzter Boom
Nach Angaben des Statikinstitutes
Indec nahm das Bruttoinlandsprodukt Argentiniens im ersten Halbjahr
2005 um 9 % zu. Einzelne Experten
der Privatwirtschaft halten nunmehr
für das Gesamtjahr ein Wirtschaftswachstum von 8 % für möglich. Das
Wirtschaftsministerium hält dagegen
an seiner Prognose von 6 % fest.
Die Industrieproduktion erreichte in
den ersten sieben Monaten des
Jahres ein kumuliertes Wachstum
von 7,1 %. – Die Bruttoanlageninvestitionen legten im zweiten Quartal 2005 um etwas mehr als 20 %
zu. Im ersten Quartal des Jahres
hatte die Zunahme nur 13,9 %
betragen. – Das Centro de Estudios
para la Producción registrierte im
ersten Quartal 2005 angekündigte
Auslandsinvestitionen von US$ 6,26
Mrd. Diese Zahl überstieg die im
Gesamtjahr 2004 realisierten Investitionen ausländischer Unternehmen
um 70 %. An den Ankündigungen
des ersten Quartals 2005 waren
spanische Unternehmen mit 38 %
beteiligt, US-amerikanische mit 18
%, brasilianische mit 12 %, französische mit 11 % und mexikanische mit
6 %. Für den Bereich Infrastruktur
waren 42 % bestimmt, für die Industrie 21 % und für den Handel 9
%. – Im ersten Halbjahr 2005 erzielte Argentinien Exporterlöse in
Höhe von US$ 19,02 Mrd. Das waren 14 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Da gleichzeitig die Importe
um 33 % auf US$ 13,53 Mrd angestiegen waren, verringerte sich der
Handelsbilanzüberschuß gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um 17 % auf
US$ 5,49 Mrd. – Im Juni hatte sich
das Inflationstempo wieder auf 0,9
% beschleunigt und im Juli auf 1 %.
Dadurch ergab sich eine Zwölfmonatsrate von 9,6 %, die über der
Inflationsrate des Gesamtjahres
2004 von 6,1 % lag. – Im zweiten
Quartal 2005 lag die offizielle Arbeitslosenrate Argentiniens bei 12,1
%. Das war 1 Prozentpunkt weniger
als im ersten Quartal. Werden allerdings diejenigen Personen hinzugezählt, die staatliche Familiensubventionen von umgerechnet US$
51,70 pro Monat erhalten, erhöht
sich die Arbeitslosenrate auf 15,7 %.
Argentinien: Inflation 2005
(Quelle: Indec)
Januar
1,5 %
Februar
1,0 %
März
1,5 %
April
0,5 %
Mai
0,6 %
Juni
0,9 %
Juli
1,0 %
Kumuliert
7,2 %
Zwölfmonatsrate
9,6 %
Inflation 2004
6,1 %
etwa derjenigen der Nachbarländer
Brasilien und Uruguay, die aber
keine Umschuldungsaktionen im
großen Stil durchführen mußten.
Argentinien scheint damit wieder
normalen Zugang zu den Finanzmärkten zu haben. Anfang August
stockte die Regierung die Anleihe
Boden 2012 noch einmal durch eine
Emission auf den internationalen
Finanzmärkten mit US$ 350 Mio auf.
Die Verzinsung lag mit 7,84 % p.a.
noch unter der vom Juli. – Aufgrund
der
Kapitalzuflußbeschränkungen
gab der Merval-Index der Börse von
Buenos Aires im Juni 2005 um 8 %
auf 1.361,32 Punkte nach und verlor
damit den bisher im Jahr angehäuften Zuwachs. Danach drehte sich
die Entwicklung trotz einer leichten
Nervositätsphase über die innenpolitische Entwicklung in Brasilien
wieder um: Bis zum 28.8. erholte
sich der Index auf 1.564,76 Punkte.
Wechselkurs
Von Anfang Juli bis Mitte August
2005 erwarben die argentinische
Zentralbank und das Schatzamt
insgesamt US-Dollar in Höhe von
mehr als 3 Mrd, um einer PesoAufwertung entgegenzuwirken. Wietere Käufe bis Ende des Jahres bis
möglicherweise US$ 5 Mrd wurden
angekündigt. Diese Anstrengungen
führten dazu, daß der Wechselkurs
des US-Dollar zum Peso sich bis
zum 19.8. auf Pesos 2,92 festigte.
Die Mehrzahl der argentinischen
Unternehmen unterstützt nach einer
Umfrage der Unión Industrial Argentina einen Wechselkurs von ungefähr Pesos 3 zum US-Dollar. Aus
diesem Grund stellten sie sich hinter
die Wechselkurspolitik der Regierung.
Finanzmärkte
Staatsfinanzen
Mitte Juli 2005 gelang es der argentinischen Regierung, erstmalig nach
dreieinhalb Jahren auf den internationalen Finanzmärkten wieder eine
US$-Anleihe zu plazieren. Es handelt sich dabei um eine Emission im
Rahmen der sog. „Boden 2012“, die
eine Laufzeit von sieben Jahren und
eine Verzinsung von 7,99 % p.a.
hat. Das Volumen der Neuemission
lag bei US$ 500 Mio; dieser Betrag
wurde um das Dreifache überzeichnet. Die Verzinsung entspricht in
Im Juli 2007 erzielte die argentinische Regierung ordentliche Steuereinnahmen von Pesos 10,01 Mrd.
Das waren 15 % mehr als im Vorjahresmonat. Für die ersten sieben
Monate ergab sich ein kumulierter
Anstieg um 17 % auf Pesos 67,84
Mrd. Der Primärüberschuß der Regierung betrug im Juli Pesos 1,836
Mrd, was einer Zunahme um 10,9 %
gegenüber dem Vorjahresmonat
entsprach. Kumuliert ergab sich für
die ersten sieben Monate 2005 ein
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Argentinien 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Primärüberschuß von Pesos 13,426
Mrd. Im Budgetvoranschlag für das
laufende Jahr war ein Ziel von Pesos 15,3 Mrd gesetzt worden, das
wohl spätestens im September des
Jahres erreicht werden wird.
IWF-Verhandlungen
Am 13.7.2005 gab das Direktorium
des Internationalen Währungsfonds
grünes Licht für die Aufnahme von
Verhandlungen mit Argentinien über
ein neues Abkommen. Nach den
Wünschen der argentinischen Seite
soll dabei im Mittelpunkt der Abbau
der Schulden gegenüber dem Fonds
in Höhe von rund US$ 11,2 Mrd
stehen. Der Fonds hatte sich zu der
Aufnahme von Verhandlungen auch
deshalb bereit erklärt, weil sich
Argentinien weitgehend von seiner
Finanzkrise erholt habe. Allerdings
seien
weitere
Strukturreformen
notwendig. Auch die Preisentwicklung gäbe zu Sorge Anlaß. Nach
Meinung des IWF seien weitere
Schritte notwendig, um die Beziehungen zu den internationalen
Gläubigern zu normalisieren. Auch
eine nachhaltigere Bekämpfung der
Armut sei erforderlich. Die Rekapitalisierung der Banken müsse fortgesetzt werden, um sie weniger anfällig zu machen. Eine Anhebung des
Zinsniveaus sei empfehlenswert.
Die
Kapitalzuflußbeschränkungen
würden als unnötiger Eingriff des
Staates kritisiert. Außerdem forderte
der IWF auch die argentinische
Regierung auf, die Interventionen
auf den Devisenmärkten zu reduzieren: Internationale Wettbewerbsfähigkeit werde nicht durch Währungsmanipulationen erzielt. Diese
sei vielmehr das Resultat von
Strukturreformen und einer Vertrauen schaffenden Wirtschafts- und
Finanzpolitik.
Kredite
1. bewilligt:
Weltbank: US$ 150 Mio für die Instandhaltung und den Ausbau des
Provinzstraßennetzes. Projektträger:
Unidad Ejecutora Central, Fax:
005411 / 43 49 75 93
Weltbank: US$ 25 Mio für die institutionelle Stärkung der staatlichen
Sozialversicherung ANSES. Projektträger: Administración Nacional
3
de Seguridad Social, Fax: 005411 /
43 39 10 75
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 70 Mio für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der
Wirtschaft der argentinischen Provinz Mendoza. Projektträger: Ministerio de Hacienda, Mendoza, Tel:
0054261 / 449 22 93 oder 449 22
95, www.hacienda.mendoza.gov.ar
International Finance Corporation:
US$ 250 Mio für Investitionsvorhaben der argentinischen Filiale der
Pan American Energy, ein Joint
Venture-Unternehmen von British
Petroleum (60 %) und der Bridas
Corporation (40 %).
2. beantragt:
Weltbank: US$ 30 Mio für die Stärkung der Verwaltung auf Kommunalund Provinzebene. Projektträger:
Ministerio del Interior, Tel: 005411 /
43
31
46
95,
E-mail:
[email protected]
Bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank wurden folgende
Finanzierungen beantragt:
US$ 150 Mio für die Verbesserung der Basisinfrastruktur und
für die Sicherung von Eigentumstiteln in marginalen Stadtteilen.
US$ 50 Mio für ein Programm
zur Entwicklung des Zivil- und
Katastrophenschutzes
Kontaktanschrift: Banco Interamericano de Desarrollo, Buenos Aires,
Fax: 005411 / 43 20 18 30
Unternehmen
•
Das französische Unternehmen
Lafarge Peintures hat den argentinischen Farbenhersteller
Colorín übernommen.
•
Die spanische Telefongesellschaft Telefónica gab im Juli
2005 bekannt, daß sie ihre Klage vor dem internationalen
Zentrum zur Schlichtung von
Investitionsstreitigkeiten
der
Weltbank (ICSID) zurückgezogen hat. Telefónica hatte Forderungen in Höhe von US$ 2,834
Mrd gegen den argentinischen
Staat wegen des Einfrierens der
Telefontarife und der Umwandlung in Pesos Ende 2001 erhoben. Das Unternehmen habe
sich inzwischen mit der argentinischen Regierung über eine
Neugestaltung des Lizenzvertrages geeinigt.
Außerdem
spielten auch die strategischen
Interessen des Unternehmens
bei dieser Entscheidung eine
Rolle.
•
Die spanische Gruppe Abertis
Infraestructuras, die mehrere
Maut-Straßen in Argentinien
betreibt, will die Avenida General Paz mit Investitionen von
US$ 200 Mio ausbauen. Geplant sind vier neue Bahnen mit
einer Länge von 11 km.
•
Die Schweizer Bergbaugruppe
Xstrata will die Kapazität ihrer
Kupferhütte in Catamarca mit
Investitionen von US$ 15 Mio
ausweiten.
•
Nestlé gab bekannt, daß das
Unternehmen im laufenden
Jahr in Argentinien Investitionen
von US$ 86 Mio vornehmen
wird.
•
Das französische Unternehmen
Electricité de France hat eine
Beteiligung von 65 % am Kapital von Edenor an den argentinischen
Investitionsfonds
Dolphín für US$ 100 Mio verkauft. In der Hand des französischen Unternehmens bleiben
25 % der Aktien. Außerdem
wird fünf Jahre lang technische
Beratung garantiert.
•
Cargill wird mit US$ 30 Mio eine
Malzherstellungsanlage in Rosario errichten.
•
Die US-amerikanische DowGruppe will die Produktionskapazitäten der Anlage für HybridMais in Venado Puerto mit US$
5 Mio verdoppeln.
•
Chevron Texaco hat für das
laufende Jahr Investitionen von
US$ 120 Mio in 85 neue Versuchsbohrungen in den Erdölbecken Neuquéns und des Südens Argentiniens angekündigt.
•
Das kanadische Bergbauunternehmen Silver Standard Resources wird US$ 25 Mio in die
Erschließung der Mine Pirquitas
investieren.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Argentinien 6 (30.8.)
4
•
•
IBERO-AMERIKA VEREIN
Die
argentinische
TechintGruppe ist nach der Übernahme der mexikanischen Hylsamex und der venezolanischen
Sidor zu einem der großen
„Player“
im
internationalen
Stahlgeschäft geworden. Der
Erwerb von Hylsamex war am
17.8.2005 mit einer Gesamtinvestition von US$ 2,25 Mrd abgeschlossen worden. Die Unternehmensgruppe hat nunmehr eine Produktionskapazität
von jährlich 12 Mio t Stahl und
realisiert einen Umsatz von
rund US$ 5 Mrd. Um die Synergien zwischen den drei Stahlherstellern besser nutzen zu
können, wurde unter dem Namen Ternium eine neue Holding
mit Sitz in Luxemburg gegründet. - Für US$ 150 Mio will Techint in Córdoba das Abwassernetz ausbauen.
Für US$ 100 Mio will das Immobilienunternehmen Ecipsa in
Mendoza verschiedene Büround Wohngebäude errichten.
•
Der Bankier und Immobilienentwickler Issel Kiperszmid hat
Investitionen von umgerechnet
US$ 100 Mio in zwei Wohntürme und ein Hotel in Puerto Madero angekündigt.
•
Die Hotelgruppe Solanas wird
für US$ 15 Mio drei neue Hotels
in kleineren Provinzhauptstädten Argentiniens errichten.
•
Eine argentinische Hotelgruppe
übernahm 70 % der Anteile der
Fluggesellschaft
Southern
Wings.
•
•
Das argentinische Unternehmen Vetopel hat für 120 Mio
den brasilianischen Polypropylene-Hersteller Votocel übernommen.
Die argentinische Regierung
hat Investionen von umgerechnet US$ 27 Mio in die technische
Modernisierung
ihrer
Schiffswerft Astilleros Río Santiago angekündigt. Diese Investition ist im Zusammenhang mit
dem Auftrag der venezolanischen Regierung über den Bau
von zwei Erdöltankern im Ge-
und Warenhäuser Argentiniens
im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 13,2 % zu.
samtwert von US$ 112 Mio zu
sehen.
Branchen
•
Nach einer Mitteilung des Branchenverbandes AACS erzielten
die in Argentinien ansässigen
Versicherungsunternehmen im
Zwölfmonatszeitraum bis Juli
2005 eine Zunahme ihrer Prämienumsätze um 24 %. Motor
der Branche waren Personenund Rentenversicherungen.
•
Die Zahl der Mobiltelefonanschlüsse nahm nach Angaben
von Indec im Zwölfmonatszeitraum bis Juni 2005 um 74 %
auf 17,472 Mio zu.
•
Der Absatz von PC’s stieg im
ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahrszeitraum um
50,5 % auf 477.932 Einheiten
an.
•
Kfz (Quelle: ADEFA)
2005
Produktion Juni
26,573
Produktion Juli
27.713
Produktion kumuliert
170.916
Veränd. zu 2004
27,5 %
Absatz an Händler Juni
34.549
Absatz an Händler Juli
33.170
Absatz an Händler
229.357
kumuliert
Veränd. zu 2004
31,1 %
Export Juni
13.177
Export Juli
16,753
Export kumuliert
93.303
Veränd. zu 2004
31,2 %
Gesamtjahr
Prognose Absatz an
380.000
Händler 2005
Absatz an Händler
311.961
2004
Nach Angaben der Handelsbörse von Córdoba sind für die
nächsten vier Jahre Investitionen von rund US$ 5 Mrd im
Bergbausektor
Argentiniens
geplant. Die Erzausfuhren werden nach Realisierung dieser
Investitionen dem Land jährliche Einnahmen von rund US$
2,5 Mrd bringen.
•
Wie das argentinische Planungsministerium bekannt gab,
werden Privatunternehmen im
Jahr 2006 rund US$ 600 Mio in
den Ausbau des Erdgasnetzes
investieren.
•
In den ersten fünf Monaten
2005 nahmen die Lebensmittelumsätze in Argentinien um 9,3
% zu.
•
•
Die Kosmetik-Branche erzielte
im ersten Halbjahr 2005 in Argentinien einen Zuwachs ihrer
Umsätze um 15,4 %.
•
Die argentinische Bauwirtschaft
erreichte im Juni 2005 ein
Wachstum von 12,8 % gegenüber
dem
entsprechenden
Vorjahresmonat und im Juli von
12,4 %. Damit ist der Sektor in
eine Boomphase eingetreten.
•
•
Wie der Verband der argentinischen Kfz-Hersteller Adefa
mitteilte, wurden in den ersten
sieben Monaten 2005 insgesamt 229.357 Kfz in Argentinien
an die Händler abgesetzt. Das
waren 31,1 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Prognose
für das Gesamtjahr liegt nunmehr bei einem Absatz von
mindestens 380.000 neuen Kfz.
Das wären rund 70.000 mehr
als im Vorjahr. Auch die Inlandsproduktion und die Exporte hatten in den ersten sieben Monaten des Jahres kräftig
zugelegt. – Die Verkäufe gebrauchter Kfz waren in den
ersten fünf Monaten 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 % auf 407.868
Einheiten angestiegen.
Nach Angaben des argentinischen Erdöl- und Erdgasinstitutes wurden im ersten Halbjahr
2005 in Argentinien 107.818
cbm Erdöl pro Tag produziert.
Das waren 3,61 % weniger als
im Vorjahreszeitraum. Die Erdgasproduktion ging gleichzeitig
um 1,97 % auf 140.438.000
cbm pro Tag zurück.
Nach Angaben des nationalen
Statistikinstitutes Indec nahmen
die Umsätze der Supermärkte
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Argentinien 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
•
Der Absatz von landwirtschaftlichen Maschinen ging im zweiten Quartal 2005 gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um 17,5
% zurück. Daran waren besonders importierte Maschinen und
Geräte beteiligt, deren Verkäufe
sich um 32 % reduziert hatten.
Bereits im ersten Quartal 2005
war der Absatz der Branche um
14 % geschrumpft.
•
Im ersten Halbjahr 2005 exportiere Argentinien Rindfleisch im
Wert von US$ 623,8 Mio. Das
waren 38 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
•
Die Erlöse aus dem Export von
Milchprodukten stiegen in den
ersten fünf Monaten 2005 um
32 % auf US$ 249,4 Mio an.
•
Die argentinischen Wein-Ausfuhrerlöse legten im ersten
Halbjahr 2005 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 34,6 %
auf US$ 129,4 Mio zu.
•
Der Export von frischem Gemüse brachte Argentinien in den
ersten sieben Monaten 2005
Exporteinnahmen von US$ 125
Mio. Das waren 12 % mehr als
im Vorjahreszeitraum.
Informationen
Die Nachrichten für Außenhandel
veröffentlichten vom
1.7.
bis
8.8.2005
folgende
ArgentinienBeiträge:
Bergbau beginnt neue Expansionsphase
Wirtschaft setzt Erholung fort
Rechtliche Unternehmenshürden in Argentinien und Brasilien
Von der Bundesagentur für Außenwirtschaft kann folgende Publikation
bezogen werden:
Argentinien – Wirtschaftstrends
zur Jahresmitte 2005, 40 Seiten, Best.-Nr. 10740, € 15,00
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Argentinien 6 (30.8.)
5
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Brasilien
Brasilien: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 - Statistikinstitut IBGE
BIP-Wachstum 2006 – Prognose Finanzministerium
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Wirtschaftsministerium
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Industriedachverband CNI
BIP-Wachstum 2004 - Statistikinstitut IBGE
Industrieproduktion 1. Halbjahr 2005 - IBGE
Industrieproduktion 2005 - Prognose CNI
Industrieproduktion 2004 - IBGE
Industrieumsätze 1. Halbjahr 2005 - CNI
Industrieumsätze 2004 - CNI
Brasilien: Handelsbilanz (Quelle: Ministério do Desenvolvimento)
Jahr
2005
Export Juni
US$ 10,207 Mrd
Export Juli
US$ 11,061 Mrd
Export kumuliert
US$ 64,738 Mrd
Import Juni
US$ 6,176 Mrd
Import Juli
US$ 6,050 Mrd
Import kumuliert
US$ 40,060 Mrd
Handelsbilanzsaldo Januar-Juli
US$ 24,678 Mrd
Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage
Vom 3. bis 5.7.2005 fanden in Fortaleza die 23. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage statt. Die
Unternehmerkonferenz, die jährlich
vom brasilianischen Industriedachverband CNI und dem Bundesverband der Deutschen Industrie BDI
organisiert und durchgeführt wird, ist
die bedeutendste Veranstaltung im
Bereich der deutsch-brasilianischen
Wirtschaftsbeziehungen. Zu den
prominenten Gästen gehörten u.a.
der brasilianische Wirtschafsminister
Luiz Fernando Furlan, der Vizepräsident des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie, Michael Rogowski, und der Staatssekretär im
Bundesministerium für Wirtschaft
und Arbeit, Rezzo Schlauch. Das
dreitägige Programm war mit vier
Seminaren, sieben Workshops und
zwei Arbeitsgruppen ausgefüllt.
Parallel fand eine Sitzung der
Deutsch-Brasilianischen Gemischten Wirtschaftskommission statt. Ein
Höhepunkt der Wirtschaftstage war
die Verleihung des Titels DeutschBrasilianische Persönlichkeit 2005
an Norberto Odebrecht, Ehrenpräsident des Bauunternehmens Odebrecht und Dr.-Ing. Jürgen Harnisch, Vorsitzender des IberoAmerika Vereins, Koordinator der
deutschen Unternehmerdelegation
innerhalb
der
DeutschBrasilianischen Gemischten Wirtschaftskommission und langjähriger
Vorstandsvorsitzender von ThyssenKrupp Automotive. Die beiden so
Geehrten nahmen die Auszeichnung
aus der Hand von Wirtschaftsminister Luiz Fernando Furlan entgegen. Die deutsche Seite lobte die
Verbesserung der Geschäfts- und
3,4 %
5,0 %
4,0 %
3,2 %
4,9 %
4,4 %
5,0 %
8,3 %
4,5 %
14,3 %
Vergleich zu 2004
9,4 %
23,0 %
23,8 %
11,7 %
9,5 %
19,2 %
33,6 %
Investitionsbedingungen in Brasilien.
Die Vertreter beider Länder waren
sich einig, daß die Schaffung einer
gemeinsamen
Freihandelszone
zwischen dem Mercosur und der EU
auf der Prioritätenliste bleiben muß.
Angeregt wurde auch, ein neues
bilaterales Doppelbesteuerungsabkommen zu vereinbaren. Im Rahmen der Wirtschaftstage wurde
zwischen Deutschland und Brasilien
eine engere Zusammenarbeit im
Bereich Bio-Treibstoff vereinbart.
Innenpolitische Krise vertieft
Nachdem im Juli und August 2005
weitere Fakten über das wahre
Ausmaß der Korruption innerhalb
der Regierungspartei PT ans Tageslicht kamen, ist mittlerweile auch
Präsident Lula da Silva in den Sog
der innenpolitischen Vertrauenskrise
geraten. Während sich im Juli 2005
immer noch 55 % der Brasilianer
hinter ihren Präsidenten gestellt
hatten, ging seine Popularität bei
einer Ibope-Umfrage im August d.J.
auf 45 % zurück. Und erstmalig seit
seinem Amtsantritt erklärten 47 %
der Brasilianer, daß sie mit ihrem
Präsidenten unzufrieden
seien.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Sollte es Wahlen geben, würden nur
noch 35 % für Lula da Silva stimmen. Dagegen könnte der Kandidat
der sozialdemokratischen PSDB,
José Serra, mit 44 % der Stimmen
rechnen. Außerdem würde Serra im
dann notwendigen zweiten Wahlgang die Wahlen gewinnen. – Im
Juli 2005 war der Vorsitzende der
Regierungspartei PT, José Genoino,
zurückgetreten, um die politische
Verantwortung für den Bestechungsskandal zu übernehmen. Er
persönlich habe sich aber nichts zu
Schulden kommen lassen. Dagegen
mußte der Ex-Schatzmeister der PT,
Delubio Suarez, zugeben, daß die
Partei Wahlkampfspenden in Höhe
von umgerechnet € 13,6 Mio nicht
deklariert habe. Den Vorwurf des
Stimmenkaufs mit Bargeld in Koffern, von dem Abgeordnete kleiner
Parteien profitierten, konnte die PT
ebenfalls nicht widerlegen. Inzwischen ist gegen 18 Kongreßabgeordnete, die PT-Schmiergelder angenommen haben, ein Strafverfahren eingeleitet worden. - Am 12.8.
versuchte Präsident Lula da Silva,
mit einer Fernsehansprache die
Brasilianer von seiner Unschuld zu
überzeugen. Nach seiner Darstellung wurde er „von inakzeptablen
Praktiken verraten“, von denen er
keine Kenntnis hatte. Sein Gewissen sei rein. Diese Erklärung überzeugte die Brasilianer nicht, was
sich auch in einem sofortigen Rückgang der Börsenkurse und einem
Anstieg
des
US-DollarWechselkurses um jeweils rund 2 %
widerspiegelte. Aus Protest kündigten außerdem 21 Abgeordnete und
Senatoren der PT den Austritt aus
ihrer Partei an. - Aufgrund der Beschuldigungen der Opposition wird
der Rechnungshof die Ausgaben
überprüfen, die Präsident Lula da
Silva und seine Frau mit Hilfe der
vom Staat gestellten Kreditkarten
vorgenommen haben. Diese Ausgaben beliefen sich allein im ersten
Halbjahr 2005 auf umgerechnet US$
1,7 Mio. - Mitte August 2005 schloß
die Opposition im Parlament ein
Impeachment-Verfahren
gegen
Präsident Lula nicht mehr aus. Anschließend verzichtete man aber auf
diese Maßnahme, um eine drastische Verschlechterung des politischen Klimas im Lande zu vermeiden. - Die Wahrscheinlichkeit ist
groß, daß Präsident Lula da Silva
seine Amtszeit zu Ende führen
kann. Seine Position dürfte aber
soweit geschwächt sein, daß große
Reformfortschritte nicht mehr zu
erwarten sind. Die Regierungspartei
PT ist als Folge des Korruptionsskandals von einem finanziellen
Fiasko bedroht, das ihre Teilnahme
an den nächsten Wahlen in Frage
stellen könnte. Nach Meinung von
Zentralbankpräsident Enrique Meirelles hat die derzeitige innenpolitische Krise aber auch eine positive
Seite: Sie verdeutliche, daß die
Wirtschaft des Landes weitaus robuster sei als in der Vergangenheit.
Mit dieser Einschätzung steht er
nicht allein: Führende Vertreter der
Privatbanken und Unternehmerverbände bestätigen ebenfalls, daß
zumindest bisher die Krise noch
keine negativen Auswirkungen auf
die Geschäfte hat.
•
Kommunikationsminister
Eunício Oliveira von der PMDB
trat zurück, um als Abgeordneter für die Wahlen im kommenden Jahr zu kandidieren. Zu
seinem
Nachfolger
wurde
PMDB-Senator Hélio Costa ernannt. Costa ist ein bekannter
Journalist des Fernsehsenders
Rede Globo. In der Vergangenheit war er Vizepräsident der
PMDB.
•
Nachdem die PT-Funktionärin
Dilma Rousseff im Juni 2005
neue Präsidialministerin wurde,
blieb das Bergbau- und Energieministerium vorerst ohne
neuen Ressortleiter. Zum neuen Minister wurde im Juli der
Elektroingenieur Silas Rondeau
Cavalcante Silva ernannt. Rondeau ist PMDB-Mitglied und
leitete seit Mai des Jahres das
staatliche
Elektrizitätsunternehmen Eletrobrás.
•
Der Minister für Öffentlichkeitsarbeit und Medienkontakte im
Präsidialamt, Luiz Gushiken,
wurde an die Spitze der Präsidial-Verwaltung
versetzt.
Gleichzeitig verlor er seinen Ministerstatus. Dem PT-Mitglied
wird vorgeworfen, seine Funktion zur Förderung seiner Versicherungsberatungsfirma
ausgenutzt zu haben: Deren Umsätze haben sich seit seiner
Amtsübernahme versechshundertfacht. An seine Stelle wurde
der bisherige Gesundheitsminister und PT-Funkionär Bertho
Costa berufen, der ebenfalls
seinen Minister-Rang verlor.
Die Stelle wurde von einem Ministerium auf ein Staatssekretariat herabgestuft.
•
Neuer
Gesundheitsminister
wurde der Arzt José Saraiva
Felipe, der dem Parlament bereits in dritter Amtszeit als
PMDB-Abgeordneter angehört.
•
Arbeitsminister Ricardo Berzoini
wurde im Juli zum neuen Generalsekretär der PT ernannt. An
seine Stelle trat der Vorsitzende
des
Gewerkschaftsdachverbandes CUT, Luiz Marinho. Marinho hat als Metallarbeiter bei
Volkswagen in Brasilien gearbeitet und schloß im Jahr 2004
Finanzminister beschuldigt
Am 19.8.2005 geriet auch Finanzminister Antonio Palocci in das
Kreuzfeuer
der
KorruptionsBeschuldigungen. Ein früherer Mitarbeiter Paloccis während seiner
Zeit als Bürgermeister von Riberão
Preto beschuldigte ihn, von der in
dieser Stadt tätigen Müllentsorgungsgesellschaft monatlich Bestechungsgelder in Höhe von R$
50.000 (ca. € 20.000) erhalten zu
haben, um sie dann an den damaligen PT-Schatzmeister Suarez weiterzuleiten. Dafür habe die Müllgesellschaft bevorzugten Zugang zu
städtischen Aufträgen erhalten.
Palocci bezeichnete diese Vorwürfe
als „vollständig falsch“. Er werde
deshalb auch weiterhin in seinem
Amt bleiben und die bisherige Wirtschaftspolitik unverändert fortführen.
Mit dieser Aussage erreichte er erst
einmal eine Beruhigung der innenpolitischen Situation, einen Anstieg
der Börsenkurse und eine Festigung
des Peso-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar. Lob erhielt
Palocci selbst von den Oppositionsparteien PFL und PSDB.
Kabinettsumbildung
Im Juli 2005 ernannte Präsident
Lula da Silva fünf neue Minister und
andere Kabinettsmitglieder, davon
drei aus den Reihen des wichtigsten
Koalitionspartners, der PMDB:
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
eine Ausbildung als Rechtsanwalt ab.
Wirtschaftsentwicklung
Das Finanzministerium Brasiliens
geht für das Jahr 2005 weiterhin von
einem BIP-Wachstum von mindestens 4 % aus, nachdem nach Angaben des Statistikinstituts IBGE im 1.
Halbjahr ein Wirtschaftswachstum
von 3,4 % erzielt wurde. Der Industriedachverband CNI erwartet für das
laufende Jahr einen BIP-Zuwachs
von mindestens 3,2 %. - Die Industrieproduktion Brasiliens nahm im
ersten Halbjahr 2005 nach Zahlen
des Statistikinstitutes IBGE gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,4
% zu und die Industrieumsätze nach
CNI-Angaben um 4,5 %. Der Agrarsektor hatte im 1. Halbjahr ein
Wachstum von 2,9 % erzielt und der
Dienstleistungssektor um 2,4 %. Die Bruttoanlageninvestitionen waren im ersten Quartal 2005 um 19,9
% angestiegen. – In den ersten
sieben Monaten 2005 exportierte
Brasilien Waren im Wert von US$
64,7 Mrd. Das waren 24 % mehr als
im Vorjahreszeitraum. Der Handelsbilanzüberschuß erreichte mit US$
24,7 Mrd ebenfalls eine neue Rekordhöhe. - Im Juni 2005 verzeichnete Brasilien eine negative Inflationsrate von –0,02 %. Auch der JuliWert von 0,25 % lag deutlich unter
dem Durchschnitt der Vormonate.
Dadurch verringerte sich die Zwölfmonatsrate auf 6,57 %. – Im Juni
ging die offizielle Arbeitslosenrate in
den sechs größten Städten des
Landes gegenüber dem Vormonat
um 0,8 Prozentpunkte auf 9,4 %
zurück. Gegenüber Juni 2004 betrug
der Rückgang sogar 2,3 Prozentpunkte. - Der geldpolitische Ausschuß der Zentralbank (Copom)
beschloß sowohl im Juni als auch im
Juli 2005 das Einfrieren des Referenzzinssatzes Selic auf einem
Niveau von 19,75 %. Diese Entscheidungen wurden vor allem von
der Industrie stark kritisiert, da es
angesichts des abgesunkenen Inflationsniveaus nun keinen Grund
mehr für eine Hochzinspolitik gäbe.
Für September deutete Copom eine
Senkung des Leitzinssatzes an.
Länderranking
Im vergangenen Jahr nahm das BIP
Brasiliens um 4,9 % auf umgerechnet US$ 604,85 Mrd zu. Dadurch
verbesserte sich das Land im weltweiten Ranking der Volkswirtschaften von Platz 15 auf Platz 14. - Der
Präsident des Grupo Santander,
Emilio Botín, prognostiziert inzwischen sogar, daß Brasilien in 30
Jahren zu den vier größten Volkswirtschaften der Welt gehören wird.
Brasilien: Inflation 2005
Quelle: IBGE
Januar
0,58 %
Februar
0,59 %
März
0,61 %
April
0,87 %
Mai
0,49 %
Juni
- 0,02 %
Juli
0,25 %
kumuliert
3,42 %
Zwölfmonatsrate
6,57 %
Inflation 2004
7,50 %
Finanzmärkte / Devisen
Staatsfinanzen
Die aktuelle innenpolitische Krise
hat bisher noch nicht zu einem nennenswerten Vertrauensverlust bei
den Finanzmarktanlegern geführt.
Im Zeitraum Juni bis August 2005
verzeichnete die Börse São Paulo
einen Nettozufluß von Auslandsinvestitionen in Höhe von umgerechnet US$ 1,4 Mrd. Von besonderem
Interesse waren Aktien von Banken,
Telekommunikationsunternehmen
und Firmen mit hohem Exportanteil.
Dieses anhaltende Auslandsinteresse, die Aussagen von Finanzminister Palocci und die Ankündigung der
Zentralbank, im nächsten Monat
eine Leitzinssenkung vornehmen zu
wollen, ließen den Bovespa-Index
der Börse São Paulo bis zum 30.8.
wieder auf 27.384 Punkte nach
oben gehen. – Der Risikoaufschlag
für brasilianische Anleihen, der
einen Vertrauensbarometer darstellt,
war bis zum 30.8.2005 nach einem
vorübergehenden Anstieg auf 410
Punkte zurückgegangen. Im März
des Jahres hatte er bei 374 Punkten
gelegen und Anfang August bei 379
Punkten. Nach Meinung von Standard & Poor’s verhindere die derzeitige politische Krise eine grundlegende Verbesserung des Ratings. –
Sowohl die Stellungnahme von
Finanzminister Palocci zu den gegen ihn gerichteten Korruptionsbeschuldigungen als auch die Ankündigung der Zentralbank zur Verringerung des Zinsniveaus führten
dazu, daß der Wechselkurs des USDollar nach einem Anstieg über R$
2,40 bis zum 30.8. wieder auf R$
2,384 zurückging. Der Finanzminister bekräftige in diesem Zusammenhang, daß die Regierung nicht daran
denke, auf dem Wechselkursmarkt
zugunsten einer Stabilisierung des
Dollar zu intervenieren.
In den ersten sieben Monaten 2005
erzielte die brasilianische Zentralregierung einen Primärüberschuß von
R$ 44,95 Mrd. Das bedeutete einen
Zuwachs um 19,8 % gegenüber
dem Vorjahreszeitraum. Außerdem
entsprach dieser Betrag 4,1 % des
BIP. Das Ziel eines Primärüberschusses von R$ 43,6 Mrd für das
Gesamtjahr 2005 konnte somit bereits erreicht werden. Beigetragen
hatten zu diesem Ergebnis die Einnahmen der Zentralregierung aus
Steuern und Abgaben, die im ersten
Halbjahr 2005 um 6,2 % auf umgerechnet € 61,87 Mrd angestiegen
waren. Der negative Aspekt war
allerdings der Anstieg der Steuerbelastungsquote Brasiliens auf eine
neue Rekordhöhe von 41,42 % des
BIP. – Bis Ende Juli 2005 stieg die
Binnenverschuldung der Regierung
auf R$ 915,67 Mrd an. Ende Dezember 2004 hatte der Schuldenbestand bei R$ 810,26 Mrd gelegen.
Somit hatte die Binnenverschuldung
um 13 % zugelegt. - Die Auslandsverschuldung Brasiliens hatte Ende
April 2005 bei US$ 199,857 Mrd
gelegen. – Ende Juli 2005 tauschte
Brasilien sogenannte C-Bonds im
Werte von US$ 4,4 Mrd gegen Papiere mit längerer Laufzeit. Dadurch
werde das Land rund US$ 400 Mio
an Zinszahlungen sparen. – Ebenfalls im Juli kündigte Brasilien die
vorfristige Rückzahlung von Schulden gegenüber dem IWF in Höhe
von US$ 5,12 Mrd an. Dadurch wird
sich Brasiliens Auslandsverschuldung verringern. Darüber hinaus will
Brasilien in den nächsten Jahren nur
noch 80 % der fälligen Staatspapiere gegen neue Anleihen eintauschen, um somit einen weiteren
Beitrag zur Schuldenreduzierung zu
leisten.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
Ausländische Direktinvestitionen
In den ersten sieben Monaten 2005
kamen ausländische Direktinvestitionen in Höhe von US$ 10,601 nach
Brasilien. Das waren 87,8 % mehr
als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Nach vorläufigen Angaben
der brasilianischen Zentralbank
kamen im August weitere US$ 1,8
Mrd dazu. Trotzdem hält die Bank
an ihrer Prognose für das Gesamtjahr von US$ 16 Mrd fest. Wichtigste
Herkunftsländer für ausländische
Direktinvestitionen waren nach Angaben der Zentralbank im ersten
Halbjahr 2005: USA 22,6 %, Niederlande 18,6 %, Belgien 7,6 %,
Spanien 5,7 %, Kanada 5,4 %,
Frankreich 4,7 %, Kaiman Inseln 2,8
%, Deutschland 2,7 %, Schweiz 2,4
% und Japan 1,9 %. – In den ersten
sieben Monaten 2005 wurden in
Brasilien 213 Fusionen und Akquisitionen vorgenommen. Gegenüber
dem Vorjahreszeitraum bedeutet
dies einen Zuwachs um 37 %. Alleine im Juli des Jahres gab es 43
solcher Transaktionen, wovon 17
auf ausländische Unternehmen
entfielen. An der Gesamtzahl der
Fusionen und Übernahmen in den
ersten sieben Monaten war der
Finanzsektor mit 30 beteiligt, der
Nahrungs- und Getränkemittelsektor
mit 25 und der Einzelhandel mit 24.
Bereich der Ministerien für Bildung
und Gesundheit. Projektträger: Ministerio de Educação, Fax 005561 /
410 91 68
Weltbank: US$ 502,5 Mio für ein
Projekt im Bereich des Einfachwohnungsbaus. Projektträger: Ministério
das Finanças, Fax 005561 / 225 04
43
Global Environment Facility: US$
7,75 Mio für die Bekämpfung der
Bodenerosion in zwei Waldgebieten
im Bundesstaat São Paulo. Projektträger: Secretaria do Meio Ambiente
do Estado de São Paulo, Fax:
005511 / 30 30 60 39
2. Beantragt:
Weltbank: US$ 20,8 Mio für ein
Projekt zur Bekämpfung der Armut
im Bundesstaat Sergipe. Projektträger: Pronese, Aracaju, Sergipe Fax:
005579 / 211 88 78
Weltbank: US$ 54,3 Mio für ein
entsprechendes Projekt im Bundesstaat
Bahia.
Projektträger:
Ceplan/Car, Salvador, Bahia, Tel:
005571 / 31 15 39 40
•
Der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp erteilte im August
2005 dem Projekt über den Bau
eines Stahlwerkes in Brasilien
seine Zustimmung. Die neue
Hütte soll im Bereich des Hafens Cepetiba im Bundesstaat
Rio de Janeiro errichtet werden.
Insgesamt sind Investitionen
von US$ 1,88 Mrd vorgesehen.
Das Werk soll jährlich 4,4 Mio t
Brammen produzieren. Der
brasilianische
Bergbaugigant
Companhia Vale do Rio Doce
will sich an dem Projekt mit 10
% beteiligen.
•
Das deutsche Unternehmen
Schulz wird im Norden des
Bundesstaates Rio de Janeiro
für umgerechnet US$ 18 Mio
ein Werk für Rohrleitungen für
Raffinerien errichten.
•
Über seine Tochtergesellschaft
HDI Seguros hat das deutsche
Versicherungsunternehmen Talanx die brasilianischen Versicherungsaktivitäten der HSBCBankengruppe im Bereich der
1. bewilligt:
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 10,8 Mio für die Weiterentwicklung des Katasterwesens
und zur Gewährleistung klarer Eigentumsrechte. Projektträger: Ministério
do
Desenvolvimento
Agrário, Fax: 005561 / 223 16 30
Weltbank: US$ 8 Mio für die Stärkung der öffentlichen Verwaltung im
•
Volkswagen do Brasil hat
30.000 t Flachstahl in Europa
erworben, um das hohe Stahlpreisniveau in Brasilien zu umgehen. Trotz hoher Verschiffungskosten sei der Stahl immer noch um 5 % billiger als in
Brasilien hergestellter.
•
Nestlé will für mehr als US$ 50
Mio in Rio Grande do Sul eine
neue Fabrik für kondensierte
Milch und Milchpulver errichten.
•
Mit Investitionen von € 45 Mio
wird die portugiesische Hotelgruppe Vila Galé in Bahia ein
Hotel errichten.
•
Arcelor, die zweitgrößte Stahlgruppe der Welt mit Sitz in Belgien, will ihre brasilianischen
Aktivitäten in ein einziges Unternehmen verschmelzen. Das
Unternehmen hat Kontrollmehrheiten an der Companhia Siderúrgica Tubarão, Vega do Sul
und Belgo Mineira. Außerdem
verfügt es über eine Beteiligung
von 28 % an Acesita. Der Gesamtwert dieses Engagements
wird auf mehr als US$ 6 Mrd
geschätzt. Das neue Unternehmen wird den Namen Arcelor do Brasil tragen, an der
Börse von São Paulo gehandelt
werden und der größte Stahlhersteller Lateinamerikas sein.
Arcelor kündigte weiterhin an, in
den nächsten Jahren seine Aktivitäten in Brasilien und Argentinien mit Investitionen von US$
4,8 Mrd ausbauen zu wollen.
•
Mit Gewinnen nach Steuern von
umgerechnet US$ 2,33 Mrd
stellte sich das brasilianische
Bergbauunternehmen Vale do
Rio Doce im ersten Halbjahr
2005 weltweit an die Spitze.
Aufgrund der ausgezeichneten
Finanzlage erhielt es von Moody’s Investors Service im Juli
2005 das Rating „Investment
Grade“ verliehen. – Für US$ 1,2
Mrd will Vale in Vermelho bei
Carajás eine Nickelverarbei-
Unternehmen
Kredite
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 38,6 Mio für die Modernisierung der Rechnungshöfe und
Aufsichtsbehörden in Brasilien, von
denen die staatlichen und kommunalen Verwaltungen extern überwacht und kontrolliert werden. Projektträger: Ministério do Planejamento, Orçamento e Gestão, Tel:
005561
/
34
29
43
43
www.planejamento.gov.br
Automobil- und Vermögensversicherung übernommen. Dadurch verdoppelte sich der
Marktanteil von HDI Seguros im
Bereich der brasilianischen KfzVersicherung auf 5,3 %.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
IBERO-AMERIKA VEREIN
5
tungsanlage errichten. – Mit
den beiden australischen Unternehmen Aquila und AMCI
vereinbarte Vale den Einstieg in
die Kohleförderung in Australien. Es geht dabei um zwei
Vorkommen in Queensland mit
einer Kapazität von 2,7 Mrd t
Kohle.
•
Das brasilianische Stahlunternehmen Usiminas erzielte im
ersten Halbjahr einen Gewinn
nach Steuern von umgerechnet
US$ 755 Mio. Das war in etwa
das Doppelte des Vorjahresergebnisses. - Das Unternehmen
will sich mit US$ 100 Mio an
dem neuen von der argentinischen Techint-Gruppe kontrollierten Stahlholding Ternium
beteiligen.
•
Der Stahlhersteller CSN erzielte
einen Zuwachs um 50,1 % auf
umgerechnet US$ 473 Mio. Ende Juni 2005 übernahm die
Steinbruchfamilie für mehr als
umgerechnet US$ 540 Mio die
restlichen 50 % des Kapitals
des Unternehmens vom bisherigen Partner.
•
Im ersten Halbjahr 2005 erzielte
Petrobrás einen Gewinn nach
Steuern von umgerechnet US$
4,13 Mrd. Das waren 40 %
mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im weltweiten Ranking rückte
das Unternehmen vom 144.
Platz im vergangenen Jahr auf
den 125. hervor und überholte
dabei Unternehmensriesen wie
Microsoft und Coca Cola. Maßgeblich für die Klassifizierung
durch die US-Zeitschrift Fortune
war der Umsatz, der bei US$
36,987 Mrd lag. U.a. auch aufgrund des guten Ergebnisses
erhöhte Petrobrás seinen Investitionsetat bis zum Jahr
2010 um US$ 3 Mrd auf US$
56,4 Mrd. - Im Juni 2005 produzierte Petrobrás jährlich 1,755
Mio Faß Erdöl pro Tag im Inland.
Der
durchschnittliche
Verbrauch Brasiliens von Erdöl
und Derivaten lag gleichzeitig
bei 1,8 Mio Faß pro Tag. Das
bedeutet, daß Brasilien kurz
davorsteht, die Selbstversorgung sicherzustellen. – Mit der
chinesischen Cinochem International Oil Company unter-
schrieb Petrobrás einen Vertrag
über die Lieferung von 12 Mio
Faß Schweröl. – Petrobrás América erhielt im August den
Zuschlag für die OffshoreErkundung und –Förderung für
57
Blöcke
im
USamerikanischen Teil des Golfs
von Mexiko. Im laufenden Jahr
will Petrobrás in den USA US$
150 Mio investieren. Bis zum
Jahr 2010 werden sich die USInvestitionen des brasilianischen Unternehmens auf US$
1,7 Mrd belaufen.
•
Im Juli 2005 beauftragte Brasiliens führende Fluggesellschaft
VARIG die Lufthansa Consulting mit der Reorganisation und
Restrukturierung des Unternehmens. Zuvor hatte VARIG
beim Konkursgericht Antrag auf
Gläubigerschutz gestellt. Das
Unternehmen muß innerhalb
von 60 Tagen einen entsprechenden Restrukturierungsplan
sowie den damit verbundenen
Business-Plan erstellen. Akzeptiert das Gericht den Vorschlag, gilt eine Frist von maximal 120 Tagen für die Implementierung des Plans. – Im Juli
gelang es VARIG, ihren Konkurrenten GOL bei den Inlandsflügen zu überflügeln. – Das
Unternehmen gab bekannt, seine Frachtaktivitäten VARIGLog
für rund 48 Mio an einen USInvestitionsfonds verkaufen zu
wollen.
•
Für umgerechnet rund US$ 100
Mio wird Embratel von Portugal
Telecom ihre Informationstechnologietochter PrimeSys Soluções Empresariais übernehmen.
•
Die brasilianischen Banken
schlossen das erste Halbjahr
2005 mit Rekordgewinnen ab.
Die Spitzenposition nahm Bradesco mit umgerechnet US$
1,092 Mrd ein. Dies war ein
Zuwachs um 110 % gegenüber
dem Vorjahr. Der Gewinn nach
Steuern des Banco Itaú stieg
um 36 % auf umgerechnet US$
1,031 Mrd an und blieb damit
nur wenig hinter dem BradescoErgebnis. Auf den nächsten
Plätzen folgten Banco do Brasil
mit US$ 825 Mio (+39 %),
Santander Banespa US$ 366
Mio (+1,2 %) und Unibanco
US$ 356 % (+47 %).
•
Die Bahngesellschaft Nova
Brasil Ferrovias hat Investitionen von umgerechnet € 441,4
Mio in die Erneuerung von
Gleisanlagen sowie in die Anschaffung von Lokomotiven und
Waggons angekündigt. Das
derzeitige Schienennetz umfaßt
4.500 km und verbindet u.a. die
Bundesstaaten Mato Grosso
und Mato Grosso do Sul mit
dem Seehafen Santos im Bundesstaat São Paulo.
•
Der Flughafen Viracopos bei
Campinas im Bundesstaat São
Paulo soll in den kommenden
Jahren mit umgerechnet rund €
350 Mio stark ausgebaut werden. Neben einer zweiten Startund Landebahn ist auch die
Verdoppelung der derzeitigen
Nutzfläche von rund 8,3 Mio qm
vorgesehen. Die Planung umfaßt den Bau neuer Terminals,
Lagerhäuser, eines Kontrollzentrums sowie andere vom
Standpunkt der Logistik notwendiger Gebäude und ein Geschäftszentrum, das rund 300
Büros und Firmen Platz bieten
soll.
Kfz (Quelle: ANFAVEA)
2005
Produktion Juni
215.025
Produktion Juli
202.383
Produktion kumuliert
1.404.768
Veränd. zu 2004
14,5 %
Kfz-Neuanmeldungen
148.491
Juni
Kfz-Neuanmeldungen
138.744
Juli
Kfz-Neuanmeldungen
938.872
kumuliert
Veränd. zu 2004
9,6 %
Export Juni/ Einheiten
74.521
Export Juli / Einheiten
68.737
Export kumuliert /
464.667
Einheiten
Veränd. zu 2004
36,2 %
Export Juni / US$
0,94 Mrd
Export Juli / US$
1,01 Mrd
Export kumuliert /US$
6,12 Mrd
Veränd. zu 2004
37,4 %
Gesamtjahr
Prognose Produktion
2,4 Mio
2005
Produktion 2004
2.205.873
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
6
IBERO-AMERIKA VEREIN
Branchen
•
•
•
•
waren 1,2 % weniger als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Juli setzte sich diese
Entwicklung mit einem Rückgang um 12,5 % auf 2,48 Mio t
Rohstahl fort. Verantwortlich für
diese Rückgänge ist u.a. die
nachlassende Nachfrage der
inländischen Bauindustrie.
dem Vorjahreszeitraum um
rund 8 % zu. Die Umsätze der
DVD’s waren sogar um 16,3 %
angestiegen.
In den ersten sieben Monaten
2005 produzierte Brasilien 1,4
Mio Kraftfahrzeuge. Das waren
14,5 % mehr als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum.
Die Neuanmeldungen von Kfz
im Inland stiegen um 9,6 % auf
0,94 Mio an. Bei den Exporten
ergab sich mengenmäßig ein
Zuwachs um 36 % und wertmäßig um 37 %. Allerdings wies
der Verband der brasilianischen
Automobilhersteller Anfavea darauf hin, daß im Juli sowohl die
Produktions- als auch die Export- und Inlandsabsatzzahlen
niedriger waren als im Vormonat. – Der Verband erklärte sich
bereit, auf den von Argentinien
vorgebrachten Wunsch einzugehen, die Liberalisierung der
Mercosur-Märkte für Kfz zu verschieben. Ursprünglich war der
1.1.2006 geplant. Vorbedingung
sei allerdings, daß die bisher
geltenden Bestimmungen auch
weiterhin zur Anwendung kommen.
In den ersten fünf Monaten
2005 erhöhten die in Brasilien
ansässigen Hersteller von KfzTeilen ihren Umsatz um 9,9 %.
Für das Gesamtjahr erwartet
der Verband Sindipeças einen
Branchenumsatz von umgerechnet US$ 17,2 Mrd. Das wären 11,7 % mehr als im Vorjahr.
Nach Angaben des Statistikinstitutes IBGE nahmen die Einzelhandelsumsätze im ersten
Halbjahr 2005 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 4,64 %
zu. Im Juni hatte der Zuwachs
gegenüber dem Vorjahresmonat sogar 5,31 % betragen.
Gleichzeitig bedeutet das JuliErgebnis, daß die Umsätze im
19. Monat hintereinander zulegten. – Der Verband der Supermärkte Abras meldete für
die ersten sieben Monate 2005
einen Anstieg der Umsätze um
3,11 %.
Im ersten Halbjahr 2005 nahmen die Umsätze elektrischer
Haushaltsgeräte und der Unterhaltungselektronik gegenüber
•
•
In den ersten sieben Monaten
2005 nahm die Zahl der Mobiltelefonanschlüsse in Brasilien
um 10,973 Mio auf 76,574 Mio
zu. Davon sind 81,02 % Prepaid-Geräte.
•
Nach einer Untersuchung der
GFK-Gruppe wird sich bis zum
Ende des Jahres 2005 die Zahl
der Digitalkameras in Brasilien
auf 2 Mio erhöhen.
In den ersten fünf Monaten
2005 stiegen die Umsätze der
Freizone von Manaos gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 36,9 % auf US$ 6,7 Mrd an.
•
In den ersten sieben Monaten
2005 beliefen sich die Erlöse
aus dem Export brasilianischen
Rindfleisches auf US$ 1,752
Mrd. Das waren 33 % mehr als
im Vorjahreszeitraum. Für das
Gesamtjahr erwartet der Landund
Viehwirtschaftsverband
CNA Rindfleisch-Exporteinnahmen in Höhe von mehr als US$
3 Mrd. - Insgesamt geht der
Verband davon aus, daß die
brasilianischen Agrarexporte im
laufenden Jahr US$ 43 Mrd erreichen. Im ersten Halbjahr waren sie um 9,4 % auf US$ 20,2
Mrd
angestiegen.
–
Die
Wachstumsschwäche des brasilianischen Agrarsektors im 1.
Quartal, die auf widrige Witterungsbedingungen
zurückzuführen war, konnte im 2. Quartal 2005 überwunden werden.
Somit nahm das sektorale BIP
nach Angaben des Statistikinstituts IBGE im 1. Halbjahr 2005
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9 % zu.
•
Nach Schätzungen des brasilianischen Statistikinstituts IBGE
wird die gesamte Ernte von
Körner-, Hülsen- und Ölfrüchten
im laufenden Jahr nur rund
113,51 Mio t erreichen. Das wären 4,9 % weniger als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Besonders stark betroffen ist die Südregion des Landes, wo Ernteeinbußen um
mehr als 20 % befürchtet werden.
•
Nicht ganz so groß wie prognostiziert wird der Rückgang bei
der
Kaffeeproduktion
sein.
Nach der neuesten Ernteprognose des brasilianischen Agrar-
•
Die Umsätze der brasilianischen pharmazeutischen Industrie stiegen im ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,6 % auf
umgerechnet US$ 3,511 Mrd
an. Gleichzeitig legten die Umsätze generischer Medikamente
um 47 % auf US$ 301 Mio zu. –
Die Gesundheitsminister Argentiniens und Brasiliens unterzeichneten im August ein Abkommen, das eine koordinierte
Produktion von Medikamenten
zur Bekämpfung von epidemischen Krankheiten, wie z.B.
Aids, Malaria, Chagas und
Leishmaniose, vorsieht. Trotz
bestehenden
Patentschutzes
sei notfalls auch daran gedacht,
gewisse Aids-Medikamente als
Generika zu fertigen.
•
Bis Ende des Jahres 2005 will
das brasilianische Verkehrsministerium Konzessionen für den
Neu- oder Ausbau brasilianischer Fernstraßen von 3.000
km Länge vergeben. Darin eingeschlossen ist auch der sogenannte „Corredor do Mercosul“
Im Gegensatz zu früheren Konzessionen können nunmehr die
Maut-Tarife auf der Grundlage
des „erweiterten Verbraucherpreisindex“ (IPCA) angepaßt
werden. Innerhalb der 25jährigen Vertragslaufzeit sollen
insgesamt umgerechnet etwa €
5,2 Mrd investiert werden.
•
Im ersten Halbjahr 2005 produzierten
die
brasilianischen
Stahlhersteller nach Angaben
des Institutes der Hüttenindustrie IBS 15,9 Mio t Rohstahl. Das
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
IBERO-AMERIKA VEREIN
7
ministeriums wird die Ernte
2005/2006 gegenüber der Vorsaison voraussichtlich um 15 %
auf rund 33 Mio Sack zurückgehen. Im April des Jahres war
noch ein Rückgang auf 30 Mio
Sack erwartet worden. Die Klimaverhältnisse hätten sich aber
besser entwickelt als erwartet.
Die neue Ernteprognose wirkte
sich dann auch unmittelbar auf
die Preisentwicklung am Weltmarkt aus: An der Handelsbörse in New York gingen die Kaffeepreise Mitte August 2005 um
mehr als 8 % zurück. Insgesamt
waren aber die RohkaffeePreise in den letzten 12 Monaten um 60 % angestiegen, so
daß immer noch ein Überschuß
bleibt.
Von der Bundesagentur für Außenwirtschaft kann folgende BrasilienAusarbeitung bezogen werden:
Brasilien – Wirtschaftstrends
zur Jahresmitte 2005, 42 Seiten, Best.-Nr. 10741, Kosten €
15,00
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Informationen
Vom 30.6. bis 26.8.2005 veröffentlichten die Nachrichten für Außenhandel folgende Brasilien-Beiträge:
Industrie engagiert sich verstärkt bei Biotechnologie
Automesse zeigt Erholung des
Kfz-Marktes
Wirtschaft importiert mehr Konsumgüter
Rio de Janeiro rückt ins Blickfeld der Investoren
Starkes ausländisches Interesse an Eisenerzförderung
Lkw-Sektor verliert etwas an
Schwung
Markt
für
Druckmaschinen
bleibt hart umkämpft
Attraktivstes Land für Forstwirtschaft in Lateinamerika
Flugzeugmarkt kommt in Bewegung
Rechtliche
Unternehmensfirmen in Argentinien und Brasilien
Herstellung von Mobiltelefonen
wächst weiter dynamisch
Telekommunikationsmarkt
übertrifft Erwartungen
Bäckerei-Branche sucht internationale Partner
Infrastruktur bietet umfangreiche Investitionsmöglichkeiten
Logistikprojekt im Bundesstaat
Bahia soll private Investoren
anziehen
Autobranche profitiert immer
noch von Exporten
Lizenzen für Wasserkraftwerk
werden versteigert
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 6 (30.8)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Brazil-Germany Economic Meeting 2005
– Final Report –
Introduction
The 23nd Brazil-Germany Business Meeting was held in Fortaleza, Brazil, on July 4 and 5, 2005, under the headline
of „Growth by Investment”. Armando Monteiro, President of CNI and Dr. Michael Rogowski, Vice-President of BDI,
inaugurated the ceremony. The Brazilian Ambassador in Berlin, Jose Arthur Denot Medeiros, spoke on behalf of the
Brazilian Ministry of Foreign Affairs. For the German Government, State Secretary Rezzo Schlauch, of the Ministry
for Economics and Labour took the stand. He was followed by the Brazilian Minister for Development, Industry and
Foreign Trade, Luiz Fernando Furlan. The Governor of the Federal State Ceará, Lúcio Alcântara, and Jorge Parente,
President of FIEC, welcomed the participants
The main Panel of the business meeting explored the possibilities of a closer German-Brazilian economic
cooperation in order to increase growth and employment in both countries. Specific workshops dealt with Brazil as an
export platform for products with high added value; infrastructure investments in Brazil as an essential contribution to
sustainable development; new areas of cooperation in the field of innovations and future technologies; and
opportunities of CDM as a promising field for bilateral climate cooperation. The WG “Doing Business in Germany”
highlighted the advantages of the business location in Germany and informed about the basic conditions and
guidelines of the German business environment. Financing and export credit insurance, and cooperation of German
and Brazilian SME´s were treated in other workshops.
Sectorial sessions informed about new technologies and new markets in the automotive industry in Brazil– especially
flex-fuel – and in Germany. Another meeting pinpointed the opportunities of the Brazilian as well as the German
tourism market. Finally, future prospects of cooperation in the biotechnological sector and with regard to plant and
machinery construction were addressed in other sectorial sessions.
Panel: Economic Cooperation for Growth and Employment
Investments are the key factor for national economic growth and well-being – this was the main tenor of the
entrepreneurial meeting´s main panel. With a significant share of the GDP and of the industrial sector, German
industries have substantially contributed to the Brazilian economy. Nevertheless, the flow of German investment to
Brazil has decreased in recent years. Brazilian business people expressed their wish to see the return of this
investment flux.
As international competition has increased due to ongoing globalisation, every country should provide stable political,
financial and economic conditions in order to attract foreign investments. Therefore, both the German and the
Brazilian industries request an efficient realisation of reforms with respect to labour law and tax law. This especially
applies for the Brazilian infrastructure in order to swiftly succeed in the German-Brazilian Energy and Infrastructure
Initiative. In this context, the creation and maintenance of a functioning investment protection treaty and double tax
agreement would be important framework conditions. Here, governments on both sides should strongly work towards
these goals. Moreover, German companies worry about high interest rates and the development of exchange rates.
Both stressed the many interests Germany and Brazil have in common.
Within the German-Brazilian Initiative for Cooperation in Agribusiness, new subjects like biotechnology and other
innovative technologies will also be integrated. As Brazilian companies increasingly focus on other business
locations, the German side asked for a stronger engagement also in Germany. Finally, the participants were invited
to the next German-Brazilian Economic Meeting in Berlin next year, taking place during the FIFA World Cup from 8.11. July 2006.
Workshop 1: Brazil as an export platform for products with high added value
Representatives of industrial sectors such as IT, health care and the automotive segment presented the various
opportunities Brazil offers as an export platform for products with high added value. The companies also indicated the
risks and challenges in this regard. Especially with respect to biofuels, Brazil sees a high potential in exporting to and
cooperating with Germany. Whereas low production costs, well trained employees and access to the Mercosur
market speak in favour for setting up a factory in Brazil, German companies stressed still-existing barriers like the
complex Brazilian tax system, high bureaucracy and regulation, as barriers that should be diminished.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 7 (11.7.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Workshop 2: Investments in Brazil – engagement for sustainable development
Companies engaged in the logistics sector underlined the prospects and challenges connected with investments in
the infrastructure and energy sector as the basic condition for sustainable growth in Brazil. Being a direct competitor
to emerging markets like China, India and Russia, it was stated that efforts have to be taken both by Germany and
Brazil in order to further increase investments in this area. In this respect, joint ventures between German and
Brazilian companies were considered to be an adequate vehicle to expand market access and to improve existing
technologies. Stable framework conditions, attractive financing instruments and legislative support by the
governments was particularly requested.
Workshop 3: Innovations and future technologies – new areas of cooperation
Various opportunities of a closer German-Brazilian cooperation in the fields of innovation and future technologies
were discussed. Two concrete projects and some future projects in the nanotechnology sector were part of the
presentations. Moreover, measures to modernize the Brazilian institute for patents(INPI) were presented, including
the installation of modern IT and an increase in employment.
Workshop 4: Financing and export credit insurance
Playing a key role for foreign investors, this workshop explored the various financial instruments for foreign direct
investments in and exports to Brazil, focussing on new credits in the engineering, construction and metallic sector.
Both Germany and Brazil stressed the will for deeper cooperation with regard to legislation and regulations in this
field. Moreover, experiences of a national reinsurance company were discussed.
Workshop 5: Bilateral climate cooperation – Opportunities for CDM
CDM offers many opportunities for a closer cooperation between Germany and Brazil. After a presentation of the
German and the European Clean Development Market, various CDM projects implemented by German companies
located in Brazil were examined. As CDM is only at an early stage of implementation, more projects were requested
in order to collect more experiences. A so-called “stock exchange” for CDM projects has already been established,
thus offering the possibility to exchange experiences and to gather more incentives.
Workshop 6: Cooperation between small and medium sized enterprises
Also small and medium sized enterprises both in Germany and Brazil have to adapt to the challenges of the
proceeding globalization. In this workshop, different forms of German-Brazilian cooperation between small and
medium sized companies were discussed. Moreover, the opportunities as well as the requirements for successful
joint ventures were pointed out. Whereas Germany wants to get market access to Mercosul and other Latin American
countries, Brazil is particularly interested in technology transfer. It became clear that not only the Brazilian market is
interesting for German-Brazilian enterprises, they can also benefit from the EU Enlargement and the arising markets
in Eastern Europe. Finally, several institutions and platforms were presented that try to support and inform SMEs on
their way to other markets.
Workshop 7: Doing Business in Germany
Germany is an important production and export platform located in the middle of Europe, providing excellent
infrastructure and innovative technologies. For successful operations in Germany, Brazilian companies were invited
to contact various institutions according to their needs and goals, ranging from BDI, Invest in Germany and local
chambers of commerce, to a special export office in Frankfurt and financing institutions like KfW. It was further
stressed that marketing campaigns are organized to promote Brazilian products in Germany.
Sectorial Meeting 1: Automotive industry – new technologies and new markets
Due to the high prices of the commodities, the automotive industry has gradually lost competitiveness in the last few
years. The workshop explored alternative mechanisms in order to guarantee stable growth rates of the automotive
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 7 (11.7.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
industry also in the future. Besides the improvement of industrial processes such as the installation of 1-litre motors,
flex fuel cars and the implementation of Biodiesel, political measures have to be taken to support these projects.
Sectorial Meeting 2: Tourism – Opportunities for Germany and Brazil
Brazil provides a lot of success stories in the tourism sector and still offers a high potential. The north east region of
the country has not yet reached its maximum capacity and is open for international tourists from all over the world. In
Germany, national tourism prevails. However, with the FIFA World Cup 2006, a higher level of international tourism is
expected, offering the opportunity for huge infrastructure investments and the promotion of the business location
Germany.
Sectorial Meeting 3: Chemical and pharmaceutical industry – Bio-technology and Research
New processes and technologies in the chemical and pharmaceutical industry were explored in this workshop. In this
context, especially new approaches in the “white biotechnoloy” were discussed, e.g. sugar alcohol as a component of
industrial products. Moreover, Brazilian research succeeded in the so called “green biotechnology”, where Brazilian
organic cultures are already being used for commercial products. Although the chemical industry shows high and
stable growth rates, the trade balance remains negative. Therefore, more investments are requested. Moreover,
companies call for clear framework conditions and swift licencing procedures
Sectorial Meeting 4: Plant and Machinery construction – Cooperation in development and innovation
Like in Germany, plant and machinery construction represents a major industrial sector in Brazil. The segment
currently employs over 220 000 people and exported goods amounting to 6,8 bn. US-dollar in 2004. Several
opportunities of a closer cooperation in the field of research and innovation were discussed. The constant demand for
new solutions in the telecommunication sector calls for closer collaboration between German and Brazilian
companies could result in an expansion of the range of products and an increase of value. Common fabrication, and
the joint development of innovative solutions can boost competitiveness of both German and Brazilian companies.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Brasilien 7 (11.7.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Chile
Chile: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 – Banco Central de Chile (Imacec)
BIP-Wachstum 2005 – Prognose CEPAL
BIP-Wachstum 2006 – Prognose CEPAL
BIP-Wachstum 2004 - Zentralbank
Wachstum Industrieproduktion Juni 2005 – Industrieverband Sofofa
Wachstum Industrieproduktion 2004 – Sofofa
Wachstum Industrieumsätze 1. Halbjahr – Sofofa
Jahr
Export Juli
Kumuliert Januar-Juli
Import Juli
Kumuliert Januar-Juli
Handelsbilanzsaldo Januar-Juli
Chile: Handelsbilanz (Banco Central de Chile)
2005
US$ 3,19 Mrd
US$ 22,26 Mrd
US$ 2,61 Mrd
US$ 16,68 Mrd
US$ 5,57 Mrd
Wiederwahl. Außerdem hat der Präsident künftig das Recht, die Armeeführung abzuberufen. Die Zahl
der Senatssitze wurde von 48 auf 38
verkleinert.
Die Verfassung, die in Teilen noch
aus der Zeit Pinochets stammt, wurde somit den Gegebenheiten des
heutigen Chiles angepasst. Nach
Meinung von Beobachtern ist damit
nun auch der Weg für eine institutionelle Demokratisierung des Landes
frei.
Die Reformen waren von dem seit 15
Jahren regierenden ConcertaciónBündnis schon mehrfach angegangen worden, waren aber immer wieder an den beiden großen, aus dem
Pinochet-Lager hervorgegangenen
Volksparteien Unión Demócrata
Independiente (UDI) und der Renovación Nacional (RN) verhindert
worden.
Am Widerstand dieser Parteien
scheiterte auch diesmal der Versuch,
das sogenannte "binominale" Wahlrecht zu reformieren. Es sichert beiden konservativen Parteien auch nur
bei einem Drittel der Wählerstimmen
die Hälfte der Parlamentssitze zu.
Wahlen 2005
Verfassungsänderung
Am 14. Juli hat der chilenische Senat
einer Änderung der Verfassung zugestimmt. Wichtigste Neuerungen
unter den als 50 Punkten sind dabei
die Verkürzung der Amtzeit des
Präsidenten von sechs auf vier Jahre
ohne die Möglichkeit einer sofortigen
Wenige Monate vor den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2005
sehen die Wahlforscher die Kandidatin des Regierungsbündnisses
Concertación, Michelle Bachelet, klar
in Führung. Bachelet, die ehemalige
Verteidigungsministerin der amtierenden sozialdemokratischen Regie-
6,3 %
6,0 %
5,0 %
6,1 %
5,6 %
7,6 %
4,0 %
Vergleich zu 2004
18,1 %
22,8%
31,5%
35 %
-3,7%
rungskoalition konnte sich intern
gegen Soledad Alvear, ebenfalls
Ministerin, durchsetzen.
Umfragen des Institutes CERC von
Ende Juli sehen Bachelet mit 47%
der Stimmen klar vor den beiden
Gegenkandidaten der konservativen
Parteien UDI, Joaquín Lavín (18%),
und RN, Sebastián Piñera (17%), die
sich damit ein Kopf-an-Kopf-Rennen
liefern. Piñera war erst im Juni als
Präsidentschaftskandidat in den
Wahlkampf eingetreten.
Piñera, ein erfolgreicher Geschäftsmann, ist mit Anteilen von geschätzten 1,2 Mrd. US$ an der Fluggesellschaft LAN-Chile einer der
reichsten Männer Chiles. Lanvín ist
ehemaliger Bürgermeister von Santiago.
Eine Stichwahl, so die Meinungsforscher, würde Bachelet derzeit klar
gewinnen.
Programmatisch tritt Bachelet für die
Fortführung des wirtschaftlichen und
finanzpolitischen
Konsolidierungskurses der Regierung von Ricardo
Lagos ein. Auch die unter Lagos
eingeführte Royalty für den Bergbausektor dürfte damit auch weiterhin bestehen bleiben. Innenpolitisch
wird erwartet, daß Bachelet sich für
eine weitere Aufarbeitung der Pinochet-Ära einsetzt. Zugleich betonte
sie im Wahlkampf eine stärkere
Umverteilung zugunsten der sozial
Schwachen.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Chile 6 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Codelco in der Kritik
Die staatliche Codelco ist nach Veröffentlichung von internen Unternehmenszahlen in die Kritik geraten.
Demnach sind ist beim weltgrößten
Kupferkonzern das Verhältnis von
Kosten und Ertrag in Schieflage
geraten. Trotz der hohen Kupferpreise auf dem Weltmarkt sind die Kosten des Unternehmens in den vergangenen sechs Jahren um knapp
55% gestiegen. Im Vergleich dazu
lag die Produktivitätssteigerung im
gleichen Zeitraum nur bei 15%. Der
Präsident des Unternehmens, Juan
Villarzú, begründete diese Entwicklung, mit Investitionen, die der angestrebten Erhöhung des Unternehmenswerts dienten.
Als Konsequenz aus dieser Diskussion, kündigte Codelco allerdings an,
die Mine "El Salvador" zum Jahr
2011 zu schließen. Der Ableger des
Konzerns im Norden Chiles hat seit
2001 Verluste eingefahren und bis
2004 ein Verlust von 3,412 Mrd. US$
erwirtschaftet. Laut Unternehmensangaben sei der Kupfergehalt im dort
abgebauten Mineral inzwischen so
gering, daß ein wirtschaftlicher Betrieb nicht aufrechtzuerhalten sei.
Codelco verfügt mit den Minen "El
Teniete" und "Chuquicamata" über
ausreichende Reserven. Angesichts
der Vorfälle hat die staatliche Kontrollbehörde für Kupfer, Cochilco,
angekündigt, die Aufsicht über Codelco zu verstärken.
Zum 1. Halbjahr konnte Codelco
seinen Ertrag vor Steuern auf US$
2,25 Mrd. in der ersten Jahreshälfte
steigern. Dies bedeutet im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung um 46 %. Ursache ist vor allem
die weiterhin sehr hohe Nachfrage
nach Kupfer aus China.
mit China aus. Die chilenische Wirtschaft hofft jedoch darauf, sich durch
die Abkommen zukünftig auch als
Handelspartner für nicht traditionelle
Güter zu positionieren.
Bei einem Staatsbesuch in Australien konnte Präsident Lagos einen
Durchbruch bei den Verhandlungen
mit Australien über Erdgaslieferungen für die chilenische ENAP erzielen. Auch bei der Erschließung von
Bergbauprojekten wurde eine engere
Kooperation angekündigt.
Bolivien
Chile hat einen neuen Vorstoß unternommen, den bestehenden Handelsvertrag auszuweiten und strebte
eine stärkere Zusammenarbeit bei
der Vereinheitlichung von Zollbeschränkungen für Lebensmittel an.
Der bolivianische Außenminister
Armando Loaiza betonte mit Blick
auf die in beiden Ländern bevorstehenden Wahlen jedoch, daß der von
Bolivien erstrebte Zugang zum Pazifik einstweilen nicht auf der Agenda
stehe. Ebenso bekräftigte der Präsident Boliviens, Eduardo Rodríguez,
daß in der gegenwärtigen Situation
weiterhin kein Gas an Chile geliefert
werde.
Ein Pilotabkommen ermöglicht seit
dem 1. August den Grenzübertritt
ohne gültigen Reisepaß lediglich
mittels Personalausweis. Das Projekt
ist auf 60 Tage begrenzt, wird aber
voraussichtlich fortgesetzt.
Seit Ende Juli ist das chilenische
Militär mit Minenräumungen an der
chilenisch-bolivianischen
Grenze
beschäftigt. Gemäß der Konvention
von Ottawa hat sich Chile zu einer
Beseitigung
der
Anti-PersonenMinen bis 2012 verpflichtet.
Peru
Außenbeziehungen
Asien-Pazifik
Der Asiatisch-Pazifische Raum bleibt
für Chile prioritäres Ziel seiner Handelsabkommen. Derzeit verhandelt
Chile mit China über ein Freihandelsabkommen. Ein Teilabkommen
mit Indien und Voruntersuchungen
für den Abschluß eines Abkommens
mit Japan sind ebenfalls in Arbeit.
Derzeit machen die Kupferexporte
nahezu 70% des Handelsvolumens
angeblich illegale Waffenlieferung
vereinbart hatte.
Ein bilaterales Abkommen würde
den Handel zwischen beiden Ländern nachhaltig fördern. Mit einem
Exportvolumen von 634 Mio US$
(2004) ist Peru nach den Vereinigten
Staaten und China der drittgrößte
Handelspartner Chiles.
Wie mit Bolivien wurde ein Abkommen unterzeichnet, das einen passfreien Grenzübertritt ermöglicht. Das
Abkommen umfaßt eine Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage.
Beide Staaten haben offiziell die
Aufnahme von Gespräche über ein
Freihandelsabkommen angekündigt.
Beobachter werten diese Ankündigung als eine Normalisierung der
Beziehungen zwischen den beiden
Nachbarn, nachdem es im Mai diesen Jahres zu Verstimmungen auf
peruanischer Seite kam, als bekannt
wurde, daß Ecuador 1995, das zum
damals in militärischen Grenzstreitigkeiten mit Peru lag, mit Chile eine
Wirtschaftsentwicklung
Der Indikator Imce weist eine deutlich steigende Tendenz auf. Das
Stimmungsbarometer, das chilenische Unternehmer nach ihrer Meinung über die Wirtschaftsaussichten
befragt, konnte im Juli im Vergleich
zum Vormonat um 1,96 IndexPunkte zulegen. Im Vergleich zum
Vorjahr lag der Anstieg sogar bei
6%. Nach Aussagen des durchführenden Forschungsinstituts sei dies
Ausdruck des weiterhin gestiegenen
Vertrauens, das die Unternehmen in
die Konsolidierung der chilenischen
Volkswirtschaft haben. Insbesondere
die Sektoren Bergbau, Bauwirtschaft
und Handel haben in den vergangenen Monaten starke Zuwächse verzeichnet.
Auch die Konsumenten sehen die
wirtschaftliche Entwicklung kurz- und
mittelfristig positiv. Demnach befinden sich die Umfragewerte auf einem ähnlich hohen Stand wie 2003
(ICC). Ausschlaggebend für diese
Einschätzung ist unter anderem die
Entspannung auf dem Arbeitsmarkt.
Im Großraum Santiago ging die
Arbeitslosenquote auf 8,2% zurück.
Die Asociación Chilena de Seguridad
(AChS) konnte Ende Mai für Gesamtchile einen Beschäftigungsanstieg um 4,5% melden. Die Arbeitslosenquote sank von März bis Juli
um 1,1 % auf 8,6 %.
Die chilenische Volkswirtschaft bleibt
weiterhin auf Wachstumskurs. Im
Mai betrug das Wirtschaftswachstum
6,4% gegenüber dem Vorjahresmonat. - Die positiven Wachstumsraten
von April (6,3%) konnten damit fortgesetzt werden. Analysten haben
aufgrund der allgemeinen positiven
Entwicklung und der jüngst veröf-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Chile 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
fentlichten Halbjahreszahlen ihre
Wachstumsprognosen angehoben.
Die CEPAL prognostiziert zum Jahresende eine BIP-Steigerung von
6%. In der Region wird Chile damit
nur noch von Argentinien (7,3%)
übertroffen. - Das Investitionsklima in
Chile scheint auch weiterhin günstig.
Da die günstigen Bedingungen erwartungsgemäß auch über den
Wahltermin im Dezember 2005 bestehen bleiben, wird 2006 mit einem
erneuten Zuwachs von 5% des BIP
gerechnet.
Wachstum der Exporte
Laut Bericht der Zentralbank betrugen die Exporterlöse (fob) im Juli
US$ 3,19 Mrd. Die Importe (fob)
verzeichneten US$ 2,61 Mrd. Im
Jahresverlauf nahmen die Exporte
22,8% gegenüber dem Vorjahr zu.
Insbesondere Kupfer mit US$ 8,06
Mrd. kumulierten Exporten von Januar bis Juli 2005 (+18,6%) und
Molibdän
mit US$ 1,435 Mrd.
(+283,9%) erzielten gute Werte für
den Zeitraum Januar bis Juli 2005.
Bei den Agrarexporten nahmen
Lachs und Forellen um 7,2% auf
US$ 686,7 Mio., Trauben um 16, 1%
auf US$ 612,0 Mio., Wein um 15,4%
auf US$ 410,7 Mio. (+15,4%) zu.
Bei den Importen erreichte der Anstieg mit 35% zum Vorjahr einen
neuen Rekordwert. Insbesondere die
hohen Einfuhrpreise bei Treibstoff
haben die Importe in die Höhe
schnellen lassen. Nach einer Studie
der WTO ist Chile nach Brasilien in
Lateinamerika größter Importeur von
Treibstoff.
Hauptabsatzmarkt für chilenische
Exporte sind nach wie vor die USA.
Gegenüber dem Vorjahr konnte der
Absatz in die USA im ersten Halbjahr
um 45,5% gesteigert werden. Auch
bei den Importen hat die USA im
Monat Juni Argentinien zum vierten
Mal hintereinander vom ersten Platz
verdrängt. Schwerpunkte bei den
Importen waren Erdöl-Derivate, gewerbliche
Fahrzeuge
(darunter
Bergbaumaschinen), Computer und
Zubehör.
Die wichtigsten Freihandelsmärkte
vom Wachstum gesehen sind Südkorea(58 %), Mexiko(30 %), EFTA
(19%).
Der kumulierte Außenhandelsüberschuß im laufenden Jahr erhöhte
sich auf US$ 5,62 Mrd. Das starke
Importwachstum verringerte jedoch
den Überschuß gegenüber dem
Vorjahr um ca. US$ 100 Mio.
Der Industrieverband Sofofa meldete
für Juni 2005 einen Anstieg der Industrieproduktion um 5,6%. Im Mai
war die Produktion durchschnittlich
nur um 3,6% gewachsen. Bezogen
auf das erste Halbjahr lag die Steigerungsrate der Industrieproduktion bei
4%. Die größten Zuwächse wurden
vor allem in der Herstellung von
chemischen Produkten, Produkten
mineralischen Ursprungs (nicht metallisch) , Zellulose und Papier, sowie
in der Getränkeindustrie erzielt. Die
Produktion von Lebensmittelkonserven, Eisen und Stahl, sowie Bekleidungsstoffe gab währenddessen
nach.
Nach Angaben der chilenischen
Handelskammer (CNC) betrug das
Wachstum beim Verkauf von Handelsgütern in den Monaten JanuarMai diesen Jahres 5,4% gegenüber
dem Vorjahreszeitraum.
Inflation
Die monatliche Inflationsrate lag im
Juli 2005 bei 0,6%. Die Zwölfmonatsrate liegt bei 3,1% und damit über
dem Gesamtwert des Jahres 2004.
.gegenüber den Vormonaten leicht
angestiegen. Die Inflationsrate betrug 0,6%. Als kumulierte Inflationsrate im 1. Halbjahr 2005 ergibt sich
1,8%. Die Insbesondere bei Nahrungsmitteln, vor allem bei Gemüse
und Obst (2,8%) wurde ein Anstieg
verzeichnet.
Chile: Inflation 2005
(Quelle: Banco Central de Chile)
Januar
- 0,3 %
Februar
- 0,1 %
März
0,6 %
April
0,9 %
Mai
0,3 %
Juni
0,4 %
Juli
0,6 %
kumuliert
2,4 %
Zwölfmonatsrate
3,1 %
Inflation 2004
2,4 %
Börse
An der Börse konnte der Leitindex
IPSA in der ersten Jahreshälfte um
14,5% zulegen. Der Höhenflug der
Vormonate konnte fortgesetzt werden. Am 19. Juli erreichte der Index
mit über 2100 Punkten ein neues
Allzeithoch.
Angesichts der Kupferpreisentwicklung rechnet das Finanzministeriums
allein im Bergbausektor für 2005 mit
Einnahmen von mindestens US$ 1,4
Mrd. Angesichts der positiven Halbjahresbilanz hat Minister Eyzaguirre
als auch die Kandidatin des Regierungsbündnisses,
Bachelet,
im
Wahlkampf angedeutet, die Haushaltspolitik lockern zu wollen.
Peso gestärkt: Der Peso wertete sich
in den vergangenen Wochen weiter
auf. Der Wechselkurs zum US-Dollar
schloss zum Mitte August mit knapp
unter 540 Pesos/US$ und erreichte
damit den niedrigsten Stand seit 5
Jahren.
Mit Hinweis auf die robuste Wirtschaftsentwicklung und den Preisdruck durch die Inflation, die bereits
zum Monat Juli kumuliert auf dem
Gesamtniveau des Vorjahres liegt,
hob die Zentralbank im August 2005
den Leitzins um 25 Basispunkte auf
3,75 % an.
Die internationalen Reserven der
Zentralbank beliefen sich bis zum
Mai diesen Jahres auf US$ 16 Mrd.
Investitionen
Die Zentralbank hat in Ihrem jüngsten Bericht über hohe Auslandsinvestitionen chilenischer Pensionsfonds berichtet. Im ersten Halbjahr
betrugen die Gesamtinvestitionen
US$ 2,05 Mrd.
Die durch den Wintereinbruch in
Chile bedingte Sperrung des La
Cumbre-Passes, der wichtigsten
Andentransversale nach Argentinien,
hat die Diskusssion um die Errichtung einer Schieneverbindung auf
dieser Route wieder in Gang gebracht. Über den Paß rollen 60% des
Warenverkehrs mit Argentinien. Der
Investitionsrahmen für eine Bahnlinie, die Ende des Jahres ausgeschrieben werden soll, wird auf US$
300 Mio beziffert.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Chile 6 (30.8.)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
Die Angebote von mehreren internationalen Konsortien für die Errichtung
und den Betrieb eines Verladeterminals für Flüssiggas am Hafen von
Valparaiso mit einer Investitionssumme von ca. Mio. 400 US$ werden derzeit geprüft.
Mehrere Firmen, darunter Pacific
Hydro und Minera Valparaiso, haben
für nächsten Jahre Investitionen in
Höhe von US$ 4 Mrd in Wasserkraft
angekündigt.
•
Unternehmen
•
•
•
Methanex: Die kanadische Gesellschaft, die 12% des weltweiten Methanols produziert, ist
bereit, sich finanziell bei der Erschließung von Erdgasfeldern
im südlichen Chile durch den
staatlichen Energiekonzern ENAP zu beteiligen. Das Unternehmen möchte damit seine Energiereserven absichern, die
durch mögliche Kürzungen von
argentinischer Seite gefährdet
sein könnten.
Endesa: der spanische Energiekonzern Endesa S.A. Madrid hat
für US$ 505 Mio seine chilenische Mobilfunksparte Smartcom
S.A. an die mexikanische Mobilfunkgruppe América Móvil
verkauft. Smartcom ist auf dem
chilenischen Markt der drittgrößte Mobilfunkanbieter. Erst
Ende 2003 hatte die Endesa für
US$ 300 Mio Smartcom übernommen.
Das Tochterunternehmen Endesa Chile S.A. hat für umgerechnet US$ 21 Mio das kombinierte
Gas-/ Heizkraftwerk San Isidro
mit 379 MW übernommen.
Der Bergbaukonzern Barrick
Gold Corporation hat die Erprobungsphase bei der Erschließung des Projekts PascuaLama, einer Tagebaumine für
Gold- und Silbergewinnung im
Norden Chiles an der Grenze zu
Argentinien abgeschlossen, so
ein Unternehmenssprecher. Das
Projekt ist das größte Projekt für
den Goldbergbau in Chile. Wegen des erwarteten hohen Wasserverbrauchs und der mit dem
Projekt verbundenen Beseitigung eines Gletschers ist das
Projekt umweltpolitisch stark
umstritten. Starttermin für den
Bau der Anlage ist 2006. 2009
•
•
•
•
soll die Produktion aufgenommen werden. Das Investitionsvolumen beträgt geschätzte US$
1,5 Mrd und ist derzeit das
größte Projekt im chilenischen
Bergbau.
Die chilenische Airline LAN hat
12 Flugzeuge des Typs Boing
767 für den Personen- und
Frachtverkehr in Höhe von US$
1,1 Mrd gekauft. Damit setzt
LAN seinen Expansionskurs auf
dem lateinamerikanischen Luftfahrtsektor fort. Erst vor kurzem
hatte LAN mit Airbus einen Vertrag über die Lieferung von 25
Flugzeugen des Typs 319 geschlossen.
Der Reifenhersteller Goodyear
hat für rund US$ 30 Mio seine
Kapazitäten in der chilenischen
Hafenstadt Maipú modernisiert
ausgeweitet. Für das laufende
Geschäftsjahr rechnet der Präsident der chilenischen Goodyear, Josmar Bignotto, mit einer
Jahresproduktion von 5,6 Mio
Reifen, von denen 85% exportiert werden, und Verkaufserlösen in Höhe von US$ 175 Mio.
Celulosa Arauco (Celco) muss
umweltbedingt die Produktion
reduzieren: Nachdem Celco am
8.6.2005 das Werk wegen der
Verschmutzung des CrucesFlusses freiwillig stillgelegt hatte,
hatten Umweltschützer einen
Prozeß vor dem obersten Gerichtshof angestrebt, zugunsten
von Celco entschieden wurde.
Inzwischen stellte sich jedoch
heraus, dass der Bericht gefälscht war. Mehrere Verantwortliche mussten die Firma
verlassen. Erst nachdem sich
Celco darauf verpflichtet hatte,
die Produktion auf 59 % zu reduzieren, konnte das Werk wieder eröffnet werden.
Der chilenische Warenhauskonzern Falabella hat mit dem Kauf
eines Aktienpakets von umgerechnet US$ 15,8 Mio seinen
Einfluß bei der Heimwerkerkette
Sodimac Colombia gestärkt. Die
Firma ist ein Ableger der Sodimac-Gruppe, dem größten Anbieter von Heimwerkerartikeln in
Chile und ist mit 6 Filialen auch
in Kolumbien aktiv.
Der deutsche Bergbauzulieferer
MAN TAKRAF, Leipzig, hat eine
Anlage zum Zerkleinern und
•
Transport von Kupfererz im Gesamtwert von US$ 45 Mio für die
chilenische Kupfermine "Escondida Norte" in Betrieb genommen. Die Brecheranlage verfügt
über eine Leistung von 8.800t/h
die dazugehörige Bandförderanlage hat eine Kapazität von
120.000t/Tag.
Die Mobilfunktochter der spanischen Telefonica hat angekündigt in Kürze mit einem PrepaidProdukt unter dem Namen "Mobipay" am chilenischen Markt
vertreten zu sein. In Kooperation
mit der spanischen Bank BBVA
soll damit der Transfer kleiner
Geldbeträge über das Mobiltelefon ermöglicht werden. Marktforscher prophezeien dieser Idee für die wachsenden Mobilfunkmärkte Lateinamerikas großen Erfolg. In Spanien ist das
Konzept schon seit über vier
Jahren erfolgreich.
Branchen
Bergbau
Auf dem Weltmarkt befindet sich der
Kupferpreis
auf
historischem
Höchststand. An der Londoner Metallbörse wurde das Metall Ende Juli
mit US$ 3540 je Tonne - dem
höchsten Wert seit 17 Jahren - bewertet. Der Präsident des Kupferkonzerns Codelco, Juan Villarzú,
sprach von einer Überhitzung des
Marktes und dämpfte die Erwartungen, daß bis 2007 wieder mit einer
deutlichen Preissenkung zu rechnen
sei. - Die geförderte Kupfermenge im
Juni ist trotz der Kupferbonanza
gegenüber dem Vorjahr um 0,9%
gesunken. - Eine geplante Rahmenrichtlinie der EU für Chemieprodukte
(REACH) könnte nach Einschätzung
des Verbandes Cochilco die chilenischen Bergbauunternehmen bis zu
US$ 1,98 Mrd kosten. Der Fall wird
derzeit vor der WTO verhandelt (NfA/
27.7.05) - Francisco Costabál von
BHP Billiton, löst William Hayes als
Präsident des Consejo Minero (chilenischer Bergbauverband) ab.
Andrónico Luksic, der Präsident von
Antofagasta, einer der größten Kupferminen in Chile, starb Mitte August.
Spekulationen über einen möglichen
Verkauf ließen die Aktienkurse des
Unternehmens steigen.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Chile 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
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Luftverkehr
Der Luftverkehr im ersten Halbjahr
ist angestiegen. Zahl der Passagiere
von und nach Chile wuchs um 8,1%
gegenüber dem Vorjahr. Air Canada,
Lan Perú und Varig steigerten ihre
Auslastung um jeweils mehr als
10%. Die Flughafengebühren werden zum Ende des Jahres um US $
4 auf US $ 30 erhöht.
Bankensektor
Die Gewinne des Bankensektors
stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,45 % auf US $
466,991 Mrd. aber im Vergleich zum
Juni sanken sie um 19,77 %
Kfz
Neuwagenverkauf legt im 1. Halbjahr
um 24% zu. Bislang wurden 85.863
Fahrzeuge zugelassen. Kleinwagen
führen die Verkäufe an. Die Firma
Ford (Marktanteil 16%) konnte ihren
Absatz durch neue Modelle vor allem
im SUV-Bereich sogar um 72,5%
steigern.
Energie
Zellulose: Im 1. Hj. stiegen die Exporte aus der holzverarbeitenden
Industrie um 12,7%. Angeführt von
Zellulose mit einem Volumen von
knapp US$ 626 Mio sind wie in der
Vergangenheit die USA gefolgt von
China die Hauptabnehmer. Unter
den Abnehmern aus der EU liegt
Italien vorne. Rindfleisch: starker Anstieg der Exporte Januar-Mai 2005. US$ 27 Mio
(Zuwachs 350%) Hauptabnehmer:
Mexiko 56%, Japan 19% Großbritannien 9% und Deutschland 6%. Gertränkeindustrie: Wachstum von
7,4% im 1. Hj. Knüpft an die positive
Zahlen aus der Periode von 1998 an.
Konsum von Mineralwasser so hoch
wie nie zuvor (+24%). Wein: Exporte Januar-Mai um 17%
gestiegen. Lagerbestände auf dem
niedrigsten Stand seit 6 Jahren Frischfisch: Exporte von Lachs und
Forellen nach wie vor auf hohem
Niveau. Erlöse bis Mai US$ 681,5
Mio, Hauptabnehmer, Japan 40%,
USA 35%, EU 12% Pharma: Arzneimittelimporte nach
starkem Wachstum in 2004 weiterhin
positiv.
Ansprechpartner: Daniel Delatrée
[email protected]
Die Sorgen wegen eventuell ausbleibender Erdgaslieferungen aus Argentinien erwiesen sich wegen des
ungewöhnlich nassen Winters als
unbegründet. Schnee und Regen
haben die Pegelstände der Stauseen
der Wasserkraftwerken stark ansteigen lassen.
Sonstige Branchen
Starke Nachfrage im Immobiliengeschäft: 13% Wachstum im 1. Hj
2005. Damit entwickelt sich auch die
Bauwirtschaft
weiterhin
positiv.
Wachstumprognose für 2005 auf
9,3% angehoben. Nachfrage nach
Baustoffen steigt entsprechend Manufacturing: weiterhin Wachstumstendenzen: Kennzahlen vom
Mai 2005 liegen 16% über denen
des Vorjahres. Nachfrage vor allem
durch hohen Exportanteil generiert
(Nafta-Länder 37,5%, Andenpakt
20,7%, EU 14,8%, Mercosur nur
12,9%). -
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Chile 6 (30.8.)
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Dominikanische Republik
Dominikanische Republik: Bruttoinlandsprodukt
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 – Zentralbank
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Interamerikanische Entwicklungsbank
BIP-Wachstum 2005 - Prognosen Cepal
BIP-Wachstum 2004 - Zentralbank
5,8 %
4,0 %
3,5 %
2,0 %
Dominikanische Republik: Leistungsbilanz (Zentralbank)
Jahr
Januar - Juni 2004
Handelsbilanzsaldo
-US$ 0,862 Mrd.
Dienstleistungsbilanz
US$ 1,244 Mrd.
Bilanz der Erwerbs – und Vermögenseinkommen
-US$ 0,799 Mrd.
Bilanz der laufenden Übertragungen
US$ 1,189 Mrd.
Leistungsbilanzsaldo
US$ 0,771 Mrd.
Freihandelszonen, die so den verlorenen Wettbewerbsvorteil gegenüber China auszugleichen versuchen.
Eine Entscheidung über die Gegenfinanzierung von ausbleibenden
Zolleinnahmen ist noch nicht getroffen. (s. Staatsfinanzen)
Wirtschaftliche Entwicklung
Beitritt zur Freihandelszone
CAFTA steht kurz bevor
Nach einer knappen Ratifizierung
durch die USA am 02.08.05 passierte der Vertrag über die Freihandelsozone zwischen der CAFTA,
(Nicaragua, Honduras, Costa Rica,
El Salvador und Guatemala), der
USA und der Dominikanischen Republik den Senat in der DR. Die
Zustimmung des Parlaments gilt als
sicher.
Der Entscheidung gingen lange
innenpolitische Verhandlungen über
Kompensationszahlungen für nicht
wettbewerbsfähige Sektoren aus
dem Agrarbereich voraus. Von dem
Freihandelsabkommen
profitieren
vor allem die Produzenten von Zucker, Cafe und Tabak, deren Exporte zu 85 % in die USA gehen,
sowie die Textilindustrie aus den
Nach Angaben der Zentralbank
betrug das Wirtschaftswachstum im
ersten Halbjahr 5,8%. Besonders
hohen Einfluss hatten u.a. die Sektoren Kommunikation (+24,3%),
Hotellerie (+10,1%), das Transportwesen (+6,1%) und der Handel, der
mit einem Plus von 14,9% abschloss. Hohe Nachfrage registrierte
die Wirtschaft im Binnenhandel: Die
Dominikaner gaben 12,6 Prozent
mehr für den privaten Konsum aus.
Erwartet rezessiv blieben hingegen
die Zahlen der Zonas Francas, die
seit dem Wegfall des Quotensystems zur Regulierung des weltweiten Handels mit Textilien seit Anfang
2005 unter der Last von Massenentlassungen leiden. Seit Anfang
des Jahres sind dort 22.000 Jobs
verloren gegangen. Die Deckung
des Energiebedarfs ist nach wie vor
problematisch. Die Regierung bekräftigte, Investitionen tätigen zu
wollen, um das Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden.(siehe Kredite)
Die Inflation stieg leicht an im Juli,
blieb aber weiterhin auf niedrigem
Januar – Juni 2005
- US$ 1,493 Mrd.
US$ 1,433 Mrd.
-US$ 0,885 Mrd.
US$ 1,264 Mrd.
US$ 0,320 Mrd.
Niveau. Durch die hohe Verschuldung der Zentralbank bei den Geschäftsbanken erwartet man einen
Rückkauf der eigenen Papiere, was
die Inflation wieder etwas nach oben
treiben könnte.
Dominikanische Republik: Inflation 2005 (Zentralbank)
Januar
0,79 %
Februar
0,04 %
März
- 0,07 %
April
0,31 %
Mai
-0,30 %
Juni
0,06 %
Juli
0,60 %
Kumuliert
1,43 %
Zwölfmonatsrate
-1,0 %
Gesamtjahr 2004
28,74 %
Insgesamt ist der wirtschaftliche
Ausblick aber optimistisch. Tendenz:
Konjunkturelle Erholung bei anhaltender Währungsstabilität.
Außenhandel
Der Außenhandel der Dom. Republik nahm im ersten Halbjahr 2005
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
vom Volumen her deutlich zu. Insgesamt registrierte die Zentralbank
zum Ende des zweiten Quartals
Exporte in Höhe von US $ 2,98 Mrd.
(+7,7%) und Importe in Höhe von
US$ 3,24 Mrd. (+36,6 %). Durch die
aufgrund des niedrigeren Wechselkurses und des hohen Ölpreises
überproportional
angestiegenen
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7/2005 – Dominikanische Republik 3 (23.8)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Importe ergab sich ein Handelsbilanzdefizit i.H.v. US$ 1,493 Mrd.
Importiert wurden vor allem Rohstoffe wie Öl und Konsumgüter
sowie Maschinen und FahrzeugErsatzteile. Exportiert wurden vor
allem Mineralien und Agrarprodukte.
Bis Ende Juni erreichten die NettoDevisenreserven der Zentralbank
US$ 1,327 Mrd. Die kräftigen Zuwächse werden von
Analytikern als Indiz gewertet, dass
der starke Peso der Wirtschaft weit
weniger Probleme bereitet, als man
bisher angenommen hatte. -
Innenpolitik
Die Zustimmungswerte für den Präsidenten Leonel Fernandez liegen
bei etwa 40 % aufgrund der ungewissen Zukunftsaussichten durch
den Freihandelsvertrag und die
Steuerreform. Vom Jahr 2007 an sollen zwei neue
Ministerien maßgeblich die Finanzund Entwicklungspolitik des Landes
fördern. Nach einer Übereinkunft mit
dem Internationalen Währungsfonds
plane man dabei die Ausweitung
des bisherigen Finanzministeriums
(Secretaría de Finanzas) zum künftigen Ministerium für Finanzen und
Finanzverwaltung (Secretaría de
Hacienda y Finanzas), welches
künftig alle steuerlichen Funktionen
des Staates effektiv in sich vereinigen soll. Darüber hinaus soll ein
neues Ministerium für Planung und
Entwicklung (Secretaría de Planificación y Desarollo) die Befugnisse
des Staatsekretärs für technische
Angelegenheiten im Präsidialamt
übernehmen, um künftig die Strategie für die Entwicklung des Landes
festzulegen.
Außenbeziehungen
Verhandelt wird über einen möglichen Beitritt der Dominikanischen
Republik zur Wirtschaftsgemeinschaft CARICOM, die über präferentielle Handelsbeziehungen mit
der EU verfügt. Die Dominikanische Republik hat
mit den negativen Folgen der Krise
in Haiti auch im eigenen Land zu
kämpfen und bittet die internationale
Gemeinschaft hierfür um finanzielle
Unterstützung. Venezuela liefert an die Dominikanische Republik im Rahmen des
Petro-Caribe-Abkommens verbilligtes Öl sowie Treibstoff. Die USA gewähren der Dominikanischen Republik wieder militärische
Hilfe, weil diese sich bereit erklärt
hat, keine US-Bürger an den internationalen Strafgerichtshof auszuliefern. Julio Ortega, der bereits viele Verhandlungen über die öffentliche
Auslandsschuld geführt hat, wird
neuer Handelsminister im Außenministerium. Schätzungen der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) zufolge beziehen etwa 1,9 Millionen
Dominikaner regelmäßig Geldsendungen aus dem Ausland. -
Staatsfinanzen
Durch
eine
Erhöhung
der
Mwst.(Itbis) im Oktober letzen Jahres von 12 % auf 16 % und eine
Verringerung der Steuerevasion
konnten die Staatseinnahmen im
Juli 2005 im Vergleich zum Juli 2004
um 24,4% auf RD$ 71,89 Mrd. gesteigert werden. Im Juli wurde ein
Haushaltsüberschuss
von
RD$
5,360 Mrd. erzielt und die Auslandsverschuldung um RD$ 4,406
Mrd. sowie die interne Verschuldung
um Mrd.13,286 RD$ reduziert. Doch der tiefe Dollarkurs drückt
zunehmend auf den dominikanischen Haushalt. Hintergrund ist die
Zahlungsbilanz der externen, dollarbasierten Ein - und Ausgaben, welche im Saldo mit einer erwarteten
Deviseneinnahme von US$ 181,5
Mio. zu einem Wechselkurs von RD
$37.45 oder RD$ 6,797 Mrd. im
aktuellen Haushaltsplan berücksichtigt ist. Tatsächlich bewegt sich der
Handelskurs jedoch bei RD$ 28.50,
was die Realeinnahmen um RD$
1,624 Mrd. auf RD$ 5,173 Mrd.
reduziert hat. Rein rechnerisch verursacht somit jeder Centavo, den
der Peso gegenüber dem US-Dollar
gewinnt, ein Haushaltsloch von RD$
1,814 Mio. Theoretisch wäre dies
kein ökonomisches Problem, wenn
sich das nationale Preisgefüge
ebenfalls um den entsprechenden
Satz nach unten korrigiert hätte.
Doch die Teuerungsrate weist für
2005 mit +1,43 Prozent fast stabile
Preise aus. Somit bleibt unter dem
Strich ein Kursverlust von 25 %,
welcher jetzt in Form von fehlenden
Pesos auf dem Haushaltsbudget
lastet. Die Regierung ist nun gefordert, Nachbesserungen im Ausgabenplan vorzulegen. Im Zuge der
Abschaffung des Importzolles in
Höhe von 13 % auf Güter aus der
neu gegründeten Freihandelszone
müssen Gegenfinanzierungen gefunden werden: Im Gespräch ist
eine Erhöhung der Mwst. um 4 %,
von der
die Tourismusindustrie
teilweise ausgespart bleiben soll
oder eine Erhöhung der Versicherungssteuer. Auch die Ausweitung
der Besteuerungsgrundlage auf
weitere Güter ist wahrscheinlich. Im
Gespräch ist ebenfalls eine Erhöhung der Einkommenssteuer um 5
% sowie die Einführung einer Kapitalertragssteuer.
Bereits beschlossen ist eine zusätzliche Abgabe in Höhe von US $ 2,50
auf alle Flugtickets, deren Einnahmen für eine Verbesserung der
touristischen Infrastruktur verwendet
werden sollen.
Dennoch verbesserten sich durch
den erfolgreichen Schuldentausch,
das Abkommen mit dem IWF sowie
die wirtschaftlichen Aussichten bei
gleichzeitiger Preisstabilität und
sinkenden Zinssätzen bei Standard
& Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit
von "SD" auf "B" (= ausreichende
Sicherheit) bei den lang - und kurzfristigen Verbindlichkeiten in Fremdwährung (Auslandsschulden).
Die für Juni von der Zentralbank
plazierten Zinszertifikate sorgten
trotz der relativ niedrigen Renditen
von durchschnittlich 13,26% wieder
für erhebliche Nachfrage am Kapitalmarkt. Dem ursprünglichem positioniertem Ausgabeangebot von 1,5
Milliarden Pesos durch die Zentralbank stand mit 5,9 Milliarden Pesos
eine fast viermal so hohe Nachfragemenge auf der Anlegerseite gegenüber.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7/2005 – Dominikanische Republik 3 (23.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Kredite
1. Genehmigt:
Die Entwicklungsbank der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) will mit einem Gesamtvolumen von € 17,9 Mio. den Ausbau des Stromnetzes unterstützen:
Weltbank:
US$ 50 Mio. für Registrierungsmöglichkeiten und Ausweise
2. Beantragt:
Comunidad Andina de Fomento:
US $ 160 Mio. für den Ausbau des
Tourismussektors in weniger entwickelten Regionen
Kontakt: www.caf.org
3. Angebot:
Das nationale Büro für europäische
Entwicklungsgelder, ONFED, hat
der dominikanischen Regierung die
Bereitstellung von rund € 250 Mio.
offeriert. Mit den für 2005 bis 2007
anvisierten Mitteln sollen vorrangig
vier grundlegende Projekte unterstützt werden. Hierzu zählen das
Programm zur Reform und Modernisierung des Staates (PARME), die
Sanierung der Umwelt in den Armenvierteln von Santo Domingo
(SABAMAR), das Programm zur
Unterstützung der technischen Berufsausbildung (PAETP) sowie das
Programm zur Verbesserung des
Gesundheitssystems
(PROSISA).
Weitere € 11 Mio. sollen in das
Programm zur Förderung kleinerer
und
mittlerer
Unternehmen
(PROFMPRFSA) fließen. Die Regierung ist jedoch verpflichtet, sich mit
einem Volumen von mindestens 15
Prozent an der Ausführung der
Projekte für die soziale Entwicklung
zu beteiligen.
Weltbank:
US$ 370 Mio. im Rahmen des
PRSP - Fond für die Förderung
soziale Projekte innerhalb der
nächsten 4 Jahre.
Unternehmen
Der Mobilfunkanbieter Orange plant
US$ 50 Mio. u.a. in den Aufbau
eines drahtlosen Internet-Netzes zu
investieren.
3
Der Flughafen Betreiber Aerodom
plant Mio. US 250 in den Ausbau
von Flughäfen in der dominikanischen Republik zu investieren.
Branchen
Elektrizität:
Das Energieversorgungsproblem in
der Dominikanischen Republik bleibt
ungelöst. So kam es im 2 Quartal
wieder zu lang andauernden Stromabschaltungen. Ziel der dominikanischen Regierung ist es mit Krediten
die vorhandene Infrastruktur im
Stromnetz über den Ausbau eines
zweiten Hochspannungsringes inklusive mehrere Umspannstationen
effizienter zu gestalten.
Hohe Übertragungs- und Verteilungsverluste stellten bisher eine
rentable Strombereitstellung und nutzung in Frage. Wenngleich die
dominikanischen Stromtarife mit als
die höchsten der Welt gelten, ist es
der Stromversorgungsgesellschaft
CDEEE bis jetzt kaum möglich gewesen, ihre Kosten zu decken und
somit die Einnahmen zu erzielen,
die zur Finanzierung dringend erforderlicher Investitionen benötigt werden.
Der IWF ist besorgt über wachsende
Subventionen an die Energieversorger, die aufgrund der hohen Ölpreise nötig geworden waren.
Außenminister
Carlos
Morales
Troncoso hält in Anbetracht der
hohen Ölpreise nach einem Besuch
des Atomcenters CAB im argentinischen Bariloche auch die Nutzung
von Atomenergie in der Dominikanische Republik für denkbar.
Mobilfunkmarkt:
Monatlich werden laut dem Verband
der Mobilfunknetzbetreiber 35.000
neue Mobiltelefone verkauft
Biermarkt:
Mit einer Investition von 100 Mio.
U$D errichtete American Beverages
eine der modernsten Brauereien der
Welt, um dort für den brasilianischen
Getränkemulti IMBEV das Bier
Brahma zu produzieren. Die neue
Fabrik hat eine Kapazität von 1 Mio.
Hektoliter und stellt eine ernsthafte
Konkurrenz für den Marktführer
Cerveceria Nacional Dominicana
dar.
Tourismus:
6,3 % mehr Touristen als im Vorjahreszeitraum besuchten die Dominikanische Republik im ersten Halbjahr 2005 und hoben so die Dienstleistungsbilanz auf einen Wert von
US$ 1,433 Mrd.
Flugverkehr:
Von Januar bis Juli dieses Jahres
sind mehr als zwei Millionen Passagiere über die dominikanischen
Flughäfen ein - und ausgereist. Das
höchste Passagieraufkommen verzeichnete dabei der vorwiegend
touristisch genutzte Flughafen von
Punta Cana mit einem abgefertigtem Fluggastvolumen von 758.903
Passagieren vor den Flughäfen
Santo Domingo mit 610.074 und
Puerto Plata mit 350.239 Passagieren. Damit stieg das FluggastAufkommen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 17 Prozent.
Automobil:
Der Wert der Autoimporte stieg
zwischen Januar und Juli um 229 %
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Öl
Durch die offizielle Aufnahme in das
Petro - Caribbean Programm, mit
dem die Regierung Venezuelas
Länder aus der Karibik mit billigem
Öl beliefert, wird auch die Dominikanische Republik verbesserte
Lieferbedingungen erhalten.
Investitionen
Bau:
Mit US$ 128 Mio. fördern EU und
UNDP den Ausbau des Straßennetzes zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik. Transport
Die Entscheidung für den Bau einer
U-Bahn Linie in Santo Domingo
rückt näher. Raffinerie:
Die Regierung führt Gespräche mit
einer internationalen Investorengruppe über den Bau einer Raffinerie mit einem Auftragswert von US$
1,50 Mrd. IT:
Das Ministerium für Wissenschaft
und Technik erwägt die Anschaffung
von günstigen Computern des MIT
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7/2005 – Dominikanische Republik 3 (23.8)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
zum Einzelpreis von US $ 100 für
die arme Bevölkerung. Hafen und Tourismus :
In der Region von Sans Souci verkaufte die Regierung an die Firma
Constructora Inversiones Tourisicas
Sans Soucci ein Areal, worauf Hafen - und Touristikanlagen im Wert
von US $ 37 Mio. entstehen sollen.
Das Projekt umfasst weitere Investitionen mit einer Gesamtsumme von
US $ 400 Mio.
Textile Freizonen:
Zwischen dem Verband der textilen
Freizonen
und
der
usamerikanischen Entwicklungsorganisation USAID wurde die Errichtung
eines nationalen Zentrums für Textilentwicklung beschlossen.
Windenergie:
Durch einen Kredit von US $ 10 Mio.
der IFC entstand das erste Windenergieprojekt der Dominikanischen
Republik durch die Firma Consorcio
Energetico Punta Cana-Macao.
Ansprechpartner:
Ulrich Kaltenbach
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7/2005 – Dominikanische Republik 3 (23.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Ecuador
Ecuador: Bruttoinlandsprodukt
BIP-Wachstum 2005 – Prognose Zentralbank
BIP-Wachstum 2005 – Prognosen Privatwirtschaft
BIP-Wachstum 2004 – Zentralbank
3,6 %
3,0 - 4,0 %
6,9 %
Ecuador: Handelsbilanz (Zentralbank)
Januar – Juni 2005
US $ 4,540 Mrd.
US $ 4,324 Mrd.
US$ 0,216 Mrd.
Export
Import
Handelsbilanzsaldo
Proteste um das Erdöl
Der neue Präsident Alfredo Palacio
tut sich nach wenigen Monaten an
der Regierung schwer, seine Mehrheit zu verteidigen. So sanken seine
Umfragewerte um die Hälfte auf
28%. Die sozialen Spannungen
nahmen zu, auch weil mehrere
Versprechungen wie eine Reform
des Wahlrechts und des obersten
Gerichtshofes durch politische Fehler noch nicht umgesetzt wurden. So
existiert in Ecuador zur Zeit kein
funktionierender
rechtsstaatlicher
Rahmen.
Wegen Korruptionsvorwürfen und
seiner gegen Weltbank und IWF
gerichteten Politik entließ Palacio
Anfang August 2005 seinen engen
Vertrauten Rafael Correa als Wirtschaftsminister. Von seiner Nachfolgerin, Frau Magdalena Barreiro wird
erwartet, dass sie sich wieder mehr
um einen Dialog mit den internationalen Institutionen bemühen wird.
Mitte August kam es zu schweren
Unruhen und Streiks in den Ölförderprovinzen Orellana und Sucumbios. Demonstranten forderten eine
stärkere Beteiligung an den Öleinnahmen, mehr regionale Infrastrukturinvestitionen sowie die Auflösung
des Fördervertrages mit der Firma
OXY, um die Höhe der Konzessionsgebühren mit 12 US $/ Barrel im
Vergleich zum Verkaufspreis von 60
US $/Barrel zu erhöhen
Oxy ist Teil eines Konsortiums, das
aus Alberta Energy (Kanada), OXY
(USA), AGIP (Italien), Repsol-YPF
(Spanien), Perez Companc (Argentinien), Techint (Argentinien), J.P
Morgan (USA) und der West LB
besteht und die neue ökologisch
umstrittene Pipeline OCP betreibt.
Die Demonstranten brachten die
staatliche
Erdölproduktion
von
Petroecuador, die mit der usamerikanischen Firma OXY zusammenarbeitet, zum Erliegen und
fügten dieser nach Angaben von
Petroecuador Verluste in Höhe von
US $ 150 Mio. zu. Schon seit längerem gab es Dispute mit der Firma
OXY wegen Unregelmäßigkeiten bei
der Mwst.-Zahlung und einer unangemeldeten Übertragung von Bohrrechten an eine kanadische Firma.
Die Wirtschaftsministerin forderte
die Zahlung eines Strafgeldes.
Venezuela erklärte sich bereit, die
durch den Ausstand entstehende
Versorgungslücke für den heimischen und ausländischen Markt mit
einer US $ 500 Mio. teuren Ersatzlieferung zu decken.
Verhandlungen zwischen den Gruppen und der Einsatz des Militärs im
Rahmen der Ausrufung des Aus-
Januar - Juni 2004
US$ 3,622 Mrd.
US$ 3,310 Mrd.
US$ 0,312 Mrd.
nahmezustands führten zu einer
teilweisen Wiederaufnahme der
Ölförderung, die aber aufgrund
zerstörter Anlagen über einige Zeit
noch weit von ihrer Normalförderung
entfernt bleiben wird.
Ende August wurden die Proteste
durch ein teilweise Einlenken von
Zentralregierung und Unternehmen
beendet. Die Provinzen erhalten nun
16 % der Konzessionsgebühren und
ausländische Unternehmen stellen
mehr lokales Personal ein.
Wirtschaftsentwicklung
Das voraussichtliche BIP-Wachstum
wird mit 3,6 % von der Zentralbank
veranschlagt. Der angepasste Konjunkturindikator der Zentralbank
verbesserte sich von Januar bis Juni
2005 von 228 Punkte auf 243
Punkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Allerdings verschlechterte sich die
Handelsbilanz von Januar bis Juni
2005 von US $ 312 Mio. auf US $
216 Mio.
Die Exporte nahmen von US$ 3.622
Mrd. auf US $ 4.550 Mrd. zu, während die Importe von US $ 3.310
Mrd. auf US $ 4.324 Mrd. überproportional anstiegen.
Die Exporte erhöhten sich vor allem
durch den gestiegenen Erdölpreis
während ein Großteil der Importe
durch die höheren Preise für die
Einfuhr von Treibstoffen bedingt
war.
Die eingetretene Krise im Erdölsektor wird den Handelsbilanzüberschuss weiter sinken lassen.
Die traditionellen Exportsektoren
legten zu: Bananen um 10 %, Cafe
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Ecuador 3 (20.08.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
um 24 %, Kakao um 13 % und
Garnelen um 36 %
Die Bankzinsen stiegen leicht an
auf 8,99 %. Der Zentralbankzins lag
bei 2,8 %. Die Arbeitslosenrate hatte
sich im Juni leicht auf 11 % erhöht,
die Unterbeschäftigungsrate sank
geringfügig auf 48,5 %.
Die Direktinvestitionen aus dem
Ausland betrugen für Juni US $ 29,
2 Mio. womit sich GesamtDirektinvestitionen von US $ 682,6
Mio. für das erste Halbjahr ergeben.
Der Geschäftsklima-Index für Ecuador stieg im Juli von 310 Punkte auf
314 Punkte (max. 400)
Der Konsumentenvertrauensindex
stieg im Juli um 1,66 Punkte auf
53,68 Punkte (max. 100)
Ecuador: Inflation 2005
Quelle: INEC
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
Kumuliert
Zwölfmonatsrate
Gesamtjahr 2004
0,14%
0,26%
0,24%
0,65%
0,30%
0,10%
0,24%
1,94%
2,40%
1,95%
Die Inflation für Juli liegt aufgrund
der Dollarbindung weiterhin niedrig
bei 0,24 %.
Staatsfinanzen problematisch
Trotz auf den ersten Blick positiver
Zahlen bleibt die Haushaltssituation
gespannt:
Ecuador meldete für die erste Hälfte
des Jahres 2005 Einnahmen von
US $ 2,540 Mrd., was einer Steigerung von 23 % gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum
entspricht und vor allem auf gestiegene Öleinnahmen und Zuflüsse
aus der Kapitalverkehrssteuer zurückzuführen ist. Die Reserven der
Zentralbank sind um US $ 250 Mio.
auf US$ 1,750 Mrd. gestiegen.
(Stand 11. August), was 1/10 der
Gesamtverbindlichkeiten Ecuadors
entspricht. Die öffentliche Auslandsverschuldung sank aufgrund mehrerer Rückzahlungen an internationale
Organismen ohne Neuauszahlungen seit Anfang des Jahres um
3,74 % auf US$ 10,54 Mrd. bis Juni
2005. Die erwarteten Steuereinnahmen für 2005 liegen bei US $
3,461 Mrd., dürften aber durch die
Krise im Erdölsektor deutlich niedriger ausfallen.
Die neue Regierung macht die
Staatsfinanzen verstärkt von einem
hohen Ölpreis abhängig. Ein
Grossteil der Öleinnahmen soll für
staatliche Transferleistungen verwendet werden. Bisher floss dieser
Teil der Erdöleinnahmen in den
Fonds Feirep, der für die Bedienung
von Auslandsschulden eingesetzt
wurde.
Durch eine Gesetzesnovelle sollen
diese „Windfall Profits“ nun in Richtung soziale Transferzahlungen
umgeleitet werden, was sich aus
Sicht von IWF und Weltbank gegen
die Umsetzung der Stabilitätskriterien richtet und zur Blockade weiterer Kreditauszahlungen führen wird.
So muss Ecuador selbst eine Anleihe in Höhe von US $ 500 Mio. an
der New Yorker Börse platzieren,
für die Venezuela in Höhe von US $
300 Mio. Kaufinteresse angemeldet
hat. Auch China steht als Käufer im
Gespräch.
Alternativ plant Ecuador die Aufnahme eines Zahlungsbilanzkredites
in Höhe von US $ 400 Mio. beim
Lateinamerikanischen
Währungsfonds(FLAR)
Die staatliche Sozialversicherung
IESS soll auf Druck von Gewerkschaften und Teilen der Politik Einnahmen, die zur Zeit unverzinst bei
der Zentralbank liegen, wieder an
die Beitragszahler auszahlen, um
einer möglichen Verschwendung
vorzubeugen. Dies könnte die Finanzierungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand weiter einschränken
und ist zusammen mit dem Einfrieren weiterer Kreditauszahlungen
durch die Weltbank und den IWF ein
Risiko für die Stabilität des Landes.
Obwohl der internationale Rohölpreis auf einem derzeit sehr hohen
Niveau ist, gerät das Land durch die
instabile Lage im Erdölsektor in
Finanzschwierigkeiten. Dies unterstreicht auch die Herabstufung der
Anleihen des Landes durch Standard & Poor´s auf CCC+ (hochspekulativ) und die Aufnahme in eine
spezielle Überwachungsliste.
Außenbeziehungen
Anfang August fand in Guayaquil
eine Konferenz der südamerikanischen Staaten mit dem Ziel einer
engeren politischen, wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Kooperation
statt. Zwischen Mitgliedern der Wirtschaftsgemeinschaft der Anden
(Ecuador, Kolumbien und Peru) und
den USA laufen Verhandlungen
über den Abschluss eines Freihandelsabkommens, ebenso mit dem
Mercosur.
Mit Venezuela kam es zu einer
Umschuldungsinitiative und technischer Zusammenarbeit in der Ölförderung.
Das Verhältnis zu den USA ist abgekühlt – die Annäherung an Venezuela und der Konflikt um die Erdölfirma OXY haben das Verhältnis
belastet.
Mit China wird über den Aufbau von
Infrastruktur und den Export von
Rohstoffen verhandelt.
Die Anzahl der Ecuadorianer im
Ausland nimmt weiter zu - mittlerweile gehen Schätzungen von bis zu
1/6 der Bevölkerung aus.
Kredite
Genehmigt:
Interamerikanische
Entwicklungsbank
US$ 8 Mio. für Infrastrukturausbau,
Tourismus – und Wirtschaftsförderung in der Altstadt Quitos
Zusatzinformationen: BFAI-Nr. 05
07 25 15 21 50
BID-Banco
Interamericano
de
Desarollo, Tel.: 005932/2563453
www.iadb.org
CAF(Comunidad
Fomento)
Andina
de
US$ 250 Mio. für die Modernisierung des Elektrizitätssektor
US$ 125,8 Mio. stehen bereit für
eine Modernisierung des Straßennetzes
Zusatzinformationen:
http://www.caf.com
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Ecuador 3 (20.08)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Branchen
an einen privaten Investor soll zur
Mitte des Jahres 2006 erfolgen.
Im Konjunkturbericht der Zentralbank werden von den Unternehmern
vor allem die Sektoren Telekommunikation, Bau und Industrie positiv
beurteilt, während Handel, Transport
und Hotel geringere Wachstumsaussichten zeigen.
Bananen:
Im Bananenmarkturteil der WTO
gelang mehreren Ländern, darunter
Ecuador, ein Erfolg gegen die Importpolitik der EU, die nun neu verhandeln muss.
Im Juni konnten aufgrund gesunkener Temperaturen zwischen 40%
und 60 % weniger Bananen geerntet
und ausgeführt werden. Dadurch
stieg der Preis von US$ 3 pro Kiste
auf US$ 3,60 – US$ 4,00
Erdöl:
Die mit Abstand wichtigste Branche
in Ecuador befindet sich auch im
zweiten Quartal 2005 in Turbulenzen:
Der Konflikt mit der Bevölkerung
und das Fehlen von Investitionen in
die veralteten Förderanlagen des
staatlichen
Erdölunternehmens
Petroecuador bremsen Produktion
und Wachstum. Mit der neuen Regierung ist es für private Investoren
wesentlich schwieriger geworden,
Konzessionen zu erhalten. Mit Venezuela bestehen Verhandlungen
über Neuinvestitionen.
Pharmazie:
Durch die Gründung von neuen und
modernen Apotheken-Ketten sowie
zu erwartenden zusätzlichen Investitionen im Gesundheitssektor bestehen positive Absatzprognosen für
die Branche vor allem im GenerikaBereich.
Flughafen:
Für den Bau des neuen internationalen Flughafens Tababela unterzeichneten die Firmen Quiport und
Corpaq Kredite in Höhe von US $
350 Mio. mit einem Bankenkonsortium bestehend u.a. aus der Deutschen Bank und der Interamerikanische Entwicklungsbank.
Garnelen:
Die Einführung eines zusätzlichen
Zolles auf Garnelen durch die USA
zwingt ecuadorianische Exporteure
sich neue Absatzmärkte zu erschließen
Treibstoff:
Die Regierung erwägt den Preis für
Benzin und Diesel um bis zu 25 USCent/Liter durch staatliche Subventionen zu senken, um vor allem den
Elektrizitätssektor indirekt zu subventionieren. Aufgrund der veralteten Raffinerieanlagen ist es Ecuador
nicht möglich genügend Benzin für
den eigenen Markt herzustellen.
Ansprechpartner: Daniel Delatree
[email protected]
Mobilfunk:
Für den Mobilfunkmarkt, in dem drei
Anbieter hauptsächlich PrepaidKunden versorgen, wird weiterhin
mit starkem Wachstum gerechnet
Automobil:
Der Verkauf von Automobilen nahm
zwischen Januar und Mai um 36,10
% im Vergleich zur Vorjahresperiode
zu.
Hafen:
Die Hafeneinnahmen Ecuadors
stiegen zwischen Januar und Mai
2005 um 25% auf US $ 15,5 Mio.
Die Übergabe des Hafenbetriebes
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Ecuador 3 (20.08.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Karibik
REGION
CARICOM-Gipfel in St. Lucia
Anfang Juli 2005 haben die Mitglieder der Karibischen Gemeinschaft
(CARICOM) mit Ausnahme von
Barbados auf ihrem Gipfel in St.
Lucia zugestimmt, bis Ende 2005
das gemeinsame Projekt bezüglich
des CSME (Carribbean Single Market and Economy) zu realisieren.
Basierend auf einem Modell der
Europäischen Union, soll der CSME
als wirtschaftliche Vereinigung den
kleineren Mitgliedern der CARICOM
helfen, ihre wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Zentraler Punkt
des Projekts ist die Öffnung der
Grenzen für einen freien Güter-,
Kapital-, Dienstleistungs- und Personenverkehr, sowie eine gemeinsame Wirtschaftspolitik und die Einführung einer einheitlichen Währung.
Allerdings ist die Verweigerung der
Unterzeichnung durch die Bahamas
ein schwerer Schlag für die Gemeinschaft. Die Bahamas verfügen über
das dritthöchste Pro-Kopf-Einkommen in der westlichen Hemisphäre
und eine Nichtteilnahme würde die
für die Zukunft der Organisation
notwendige wirtschaftliche Integration nachhaltig stören.
Erdöldiplomatie
Repräsentanten der zwölf karibischen Länder, einschließlich sieben
Regierungsvertretern, nahmen am
29.6.05 unter der Führung von
Venezuelas
Präsidenten
Hugo
Chávez am „Ersten Karibischen
Energiegipfel“ in Puerto La Cruz teil.
Auf dem Gipfel wurde Petrocaribe
ins Leben gerufen - ein Zusammenschluss, dem Venezuela nicht nur
seine Öltanker-Flotte zur Verfügung
stellt, sondern durch welchen den
karibischen Ländern auch ein günstiges Finanzierungsangebot für deren Öl-Importe unterbreitet wurde.
Dabei müssen die begünstigten
Staaten ihre Kredite innerhalb von
15 Jahren zu einem Zinssatz von
1% zurückzahlen. Diese Vereinbarung soll den wirtschaftlich schwächeren Staaten Zugang zu einem
erschwinglichen Erdöl-Angebot verschaffen - nicht zuletzt dadurch,
dass durch den Einsatz der venezolanischen Öl-Tanker die Kosten für
Zwischenhändler entfallen. Lediglich zwei Länder, Barbados sowie
Trinidad & Tobago, unterzeichneten
nicht, wobei letzteres mit 190.000
Barrel pro Tag der einzige bedeutende Ölproduzent der Karibik ist.
San José – Ölpakt
Der mexikanische Präsident Vicente
Fox und sein venezolanischer
Amtskollege Hugo Chávez verlängerten am 3.8.05 den bereits seit
1980 bestehenden San José-Ölpakt.
Dadurch sicherten Venezuela und
Mexiko elf Ländern, darunter
Barbados, Haiti und Jamaika auf
karibischer Seite die Versorgung mit
160.000 Barrel Rohöl bzw. Rohölderivaten pro Tag zu günstigen
Konditionen zu.
wären vor allem Jamaika und
Guyana die Länder mit den
stärksten Einbußen.
In Guyana würden sich die Mindereinnahmen auf mindestens US$ 40
Mio. belaufen. Verstimmung gegenüber der EU herrscht zudem aufgrund der mangelnden Informationspolitik der Europäer und der
kurzen Übergangszeit von zwei
Jahren, die für die Diversifikation der
Wirtschaft vorgesehen wurde.
Erneut schwere Schäden durch
Hurrikans „Dennis“ und „Emily“
Nach den gravierenden HurrikanStürmen im September vergangenen Jahres kam es im Juli in
Jamaika, Kuba und Haiti erneut zu
schweren Zerstörungen, bei denen
mitunter 62 Menschen ums Leben
kamen. In Kingston, der jamaikanischen Hauptstadt wurden durch
Erdrutsche mehrere Zufahrtsstraßen
blockiert und in Haiti wurden beim
Einsturz einer Brücke in GrandGoâve 15 Menschen in den Tod
gerissen.
Wissenschaftler der „National Oceanic and Atmospheric Administration“ (NOAA) gehen davon aus,
dass aufgrund zyklischer Bedingungen auch für die diesjährige
Hurrikansaison bis Ende November
mit schlimmsten Unwettern zu rechnen ist. Zudem werden für die
nächsten Jahre sogar mehr und
stärkere Stürme erwartet.
EU will Zuckerpreise senken
Karibische Wirtschaft am
Scheideweg
Die Absicht der EU in Übereinstimmung mit WTO-Auflagen, ihren
Preis für Zucker innerhalb der
nächsten fünf Jahre um 39 Cent zu
senken, stieß auf große Ablehnung
seitens der betroffenen karibischen
Staaten. Denn, obwohl der EU-Preis
nach wie vor knapp doppelt so hoch
sein wird wie der Marktpreis, wird
die geplante Senkung die karibischen Zucker-Exporte empfindlich
treffen. Sollte der Vorschlag in die
Realität umgesetzt werden, so
Einer im Mai 2005 von der Weltbank
veröffentlichten Studie zufolge befinden sich die karibischen Länder an
einem entscheidenden Punkt, was
ihre zukünftige wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Es sei notwendig,
die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können
und das Wachstum der vergangenen Jahre zu steigern oder zumindest zu halten, so die Weltbank.
Was den Anteil an den weltweiten
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
IBERO-AMERIKA VEREIN
2
Importen Nordamerikas und Europas betrifft, so ist dieser in den
letzten 15 Jahren von 0,71% auf
0,27% gesunken. Werden keine entsprechenden Maßnahmen getroffen,
so wird das Pro-Kopf-Wachstum von
den durchschnittlich 4,3% der 70er
Jahre auf lediglich 2,3% sinken.
Darüber hinaus stehen diese Länder
großen Herausforderungen gegenüber: steigende Jugendarbeitslosigkeit, wachsende Unruhen, sinkende
Produktionszahlen – alles Faktoren,
die zu einer stagnierenden oder
rezessiven Wirtschaftsentwicklung
führen. Sowohl Innovation und Anpassung,
als auch
politische
Willenskraft seien der Schlüssel für
eine positive Entwicklung, so
Caroline Anstey, die für die karibischen Länder zuständige Direktorin
der Weltbank.
Ostkaribische Staaten mit guten
Wachstumsprognosen
Der IWF bestätigte im Mai 2005,
dass die Länder Antigua, Dominica,
St. Kitts & Nevis, St. Lucia und St.
Vincent & die Grenadinen im Jahr
2004 ein durchschnittliches Wachstum von 4% verzeichneten. Ein ähnliches Wachstum könne man auch
für das Jahr 2005 erwarten. Motoren
für diese Entwicklung seien der Bausektor, der Groß- und Einzelhandel,
die Hotellerie sowie der Transportsektor. Einzige Ausnahme sei Grenada, wo Hurrikan „Ivan“ die Erwartungen dämpfte. Der Internationale
Währungsfond lobte v.a. Antigua für
die Einführung einer Einkommensteuer und St. Kitts & Nevis für den
Entschluss, seine von Schulden geplagte Zuckerindustrie aufzugeben.
Finanzdienstleistungen
auf dem Vormarsch
Nicht zuletzt aufgrund der Schwierigkeiten in der Bananen- und
Zuckerproduktion sowie der größeren Konkurrenz in der Tourismusbranche werden Investitionen im
Finanzdienstleistungssektor in zunehmendem Maße von den karibischen Ländern vorgenommen, um
für mehr Arbeitsplätze und Wachstum zu sorgen. Auf den KaimanInseln beträgt der erwirtschaftete
Anteil der Finanzdienstleistungen
bereits 25% am BIP und immerhin
20% auf den Bahamas. Doch der
Trend bringt nicht nur Vorteile mit
sich. Einem Bericht des US State
Departments zufolge, sind viele
Länder angesichts ihrer lasch
gehandhabten Regulierungen anfällig für Geldwäsche und Drogenschmuggel. Allerdings würden auch
die Kosten in nicht unerheblichem
Maße steigen, will man die von der
Financial Action Task Force (FATF)
geforderten Vorschriften zur Regulierung des Finanzdienstleistungssektors in die Praxis umsetzen, so
offizielle Vertreter der betroffenen
Länder.
insgesamt EUR 70 Mio. umfassenden Subventionspakets, das bereits
im Jahr 2000 zugesagt wurde. Es
soll verwendet werden, um Industrieanlagen zu modernisieren, Abfallentsorgungsanlagen zu installieren und karibischen Rum in Europa
besser zu vermarkten.
Kredite
Beantragt:
•
Tourismus
Presseberichten zufolge hat der
starke Euro zu einer Verlagerung
der Touristenströme geführt. Nicht
nur Nordafrika und der Nahe Osten
profitierten davon, selbst karibische
Destinationen rückten für Europäer
immer näher.
Allerdings könnten der Region Einnahmen in Höhe von US$ 2,6 Mrd.
entgehen, so karibische Tourismusvertreter. Diese erklärten im Juni
während eines Zusammentreffens,
dass es zu diesen Verlusten kommen könnte, sollten die neuen Einreisebestimmungen für US-Bürger in
Kraft treten. Dadurch müssten alle
Touristen
mit
amerikanischer
Staatsbürgerschaft bei der Einreise
in die karibischen Länder einen
Reisepass vorzeigen. Eine mögliche Konsequenz könnte sein, dass
andere Ziele wie beispielsweise
Kanada oder Mexiko den Ländern
der Karibik vorgezogen werden. Der
Anteil der von den amerikanischen
Urlaubern in der Karibik ausgegebenen Devisen beträgt knapp 8%
des Gesamtvolumens. Somit könnte
das von der Caribbean Tourism
Organization (CTO) für dieses Jahr
prognostizierte Wachstum von mindestens 5% im Tourismussektor
gefährdet sein. Aufgrund der Proteste seitens der CTO wird die
ursprünglich für Dezember 2005
geplante Einführung der neuen
Bestimmungen nun voraussichtlich
nicht vor 2008 erfolgen.
Weltbank: US$ 1,9 Mio. für ein
Entwicklungsvorhaben in Dominica, St. Lucia und St. Vincent
& die Grenadinen. Wesentliches Ziel des Projekts ist es,
Anpassungsmaßnahmen durchzuführen, die den Einflüssen
des Klimawandels auf die
Biodiversität und die Integrität
der Küstenzone gerecht werden. Projektträger: Caribbean
Community Climate Change
Centre, Tel.: 005018/221094,
221104, Fax: 005018/221365
Bewilligt:
•
•
Subventionen der EU
Die karibische Rumindustrie wird
von einer Subvention in Höhe von
EUR 10 Mio. durch die EU profitieren. Dieses Geld ist Teil eines
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
Europäischer
Entwicklungsfonds (EEF): EUR 13,44 Mio.
für ein Programm zur Förderung des Handels und des
Privatsektors in den karibischen
AKP-Staaten. Ziel ist die allmähliche Integration dieser im
Karibischen
Forum
(CARIFORUM) zusammengefassten
Länder in die Weltwirtschaft.
Gesamtkosten: EUR 24,549
Mio., Projektträger: Caribbean
Export Development Agency,
Tel.: 001246/4360578, Fax:
001246/4369999,
E-Mail:
[email protected]
Weltbank: US$ 1,71 Mio. für die
Finanzierung eines Vorhabens
im Bereich Telekommunikation,
das in den Ländern Grenada,
St. Kitts & Nevis, St. Lucia,
St.Vincent & die Grenadinen
sowie Dominica durchgeführt
werden soll. Teil des Projekts
sind Maßnahmen zur Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen und des Wettbewerbs, die Einführung moderner EDV- und Telekommunikationsausrüstung sowie die
Einrichtung und Bereitstellung
von Finanzmitteln für einen
„Universal Service Fund“, der
die entsprechenden Maßnah-
IBERO-AMERIKA VEREIN
•
3
men finanzieren wird. Gesamtkosten: US$ 3,39 Mio., Projektlaufzeit: 2006 bis 2009, Projektträger: Eastern Caribbean Telecommunications
Authority
(ECTEL), Hr. Eliud T. Williams
E-Mail: [email protected],
Inter-American
Development
Bank (IDB): US$ 1 Mio. für ein
Ausbildungsförderungsprogramm, wodurch einzelne Mitarbeiter im mittleren Management des öffentlichen Dienstes
der regionalen Empfängerländer der IDB Stipendien u.a.
zum Erwerb des Mastergrades
erhalten sollen. Projektträger:
IDB, Tel.: 001202/6231000,
Fax: 001202/6233096, E-Mail:
[email protected]
Veranstaltungen
•
•
Die 28. Generalkonferenz der
Caribbean Tourism Organization (CTO) wird dieses Jahr
vom 21.10. bis 26.10.05 im
Marriott Frenchman‘s Reef
Resort auf St. Thomas stattfinden. Das Motto der Veranstaltung lautet: „Tourism: The
Business of the Caribbean“.
Die Länder Barbados, Antigua
& Barbuda, Granada, Guyana,
Jamaica, St. Kitts & Nevis, St.
Lucia sowie Trinidad & Tobago
werden die Cricket-Weltmeisterschaften im März 2007 ausrichten.
große Rolle, so das Anguilla Tourist
Board (ATB). Durch eine neue
Marketingstrategie, stieg die Anzahl
der US-Besucher von März 2004 bis
März 2005 um 13%. Teil dieser
Strategie war die Eröffnung des
ersten nationalen Tourismusbüros in
den USA im letzten Jahr.
Antigua & Barbuda
Condor nimmt Flugbetrieb nach
Antigua wieder auf
Die
deutsche
Fluggesellschaft
Condor wird ab dem 7.11.2005 wieder wöchentliche Non-Stop-Flüge
von Frankfurt nach Antigua anbieten. Condor hatte ihren Flugbetrieb
nach Antigua im Jahr 2001 vorübergehend eingestellt.
Anguilla
Bahamas
Kredite
Beantragt:
•
•
•
Inter-American
Development
Bank (IDB): US$ 5 Mio. für ein
Vorhaben zur Finanzierung und
Verbesserung der sozialen
Infrastruktur.
Gesamtkosten:
US$ 5 Mio.,
Kontakt: IDB, Hr. Frank J.
Maresca, Tel.: 001242/3937159
Fax: 001242/3938430,
IDB: US$ 5 Mio. für das
Programm
„Public
Sector
Institutional Support“. Ziel ist
u.a. die Unterstützung einer
Studienerstellung
und
der
Schulung
von
Personal.
Gesamtkosten: US$ 5 Mio.,
Kontakt: s.o.
Unternehmen
Hohes Wirtschaftswachstum
Einem Bericht der Caribbean
Development Bank (CDB) zufolge,
erzielte das Land 2004 ein Wachstum von 12% und damit das höchste
in den karibischen Ländern.
Die positiven Entwicklungen im
Tourismussektor spielten dabei eine
Wirtschaftswachstum
Das reale Wachstum für 2004 wurde
auf 4,4% geschätzt, was u.a. auf
eine Erholung der Tourismus- sowie
der Baubranche zurückzuführen sei,
so ein kürzlich publizierter Bericht
des IWF. Auch die Wachstumsprognosen für die nächsten Jahre
seien nach wie vor positiv.
Staatsfinanzen
Das Handelsbilanzdefizit des Landes betrug im April US$ 144 Mio.
und damit US$ 45 Mio. weniger als
im März. Die Importe beliefen sich
auf US$ 212 Mio., die Exporte auf
US$ 68 Mio.
Rating
Informationen
Das Sekretariat der CARICOM hat
ihren Hauptsitz verlegt. Die neue
Adresse lautet: Caribbean Community Secretariat, PO Box 10827,
Turkeyen, Greater Georgetown,
Guyana
Barbados
Die Bahamas Telecommunications
Company unterzeichnete mit TYCO
Telecommunications einen Vertrag
in Höhe von US$ 60 Mio. Vereinbart
wurde dabei die Installierung des
BDNSi (Bahamas Domestic Submarine Cable Network), welches die
Verbreitung von DSL und GSMTechnologie erleichtern soll.
Die Agentur Standard & Poor´s hat
ihre Prognose für langfristige Anleihen sowohl für die Landes- als auch
für Fremdwährungen von stabil auf
negativ gesenkt. Eine zunehmende,
kurzfristige externe Verschuldung ist
neben der hohen Zahlungsbilanzdefizite ein Grund für die Abwertung.
Belize
Neue Ölquelle entdeckt
Am 3.8.05 bestätigte Premierminister Said Musa, dass die Belize
Natural Energy Ltd. mit ihren Partnern Aspect Energy und Chx LLC im
Cayo District zum ersten Mal in der
Geschichte des Landes eine Ölquelle entdeckte, die wirtschaftlich
von Bedeutung sein könnte. Dabei
handle es sich um Leichtöl von
hoher Qualität. Erste Tests ergaben
eine anfängliche konstante Förderrate von 500 Barrel pro Tag unter
konstantem Druck. Weitere Tests,
die in den kommenden drei bis
sechs Monaten stattfinden, werden
genauere Auskunft über die wirtschaftliche Bedeutung der Quelle
geben.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
IBERO-AMERIKA VEREIN
4
Kreditbewilligung
Verkauf von BTL-Anteilen
Das Repräsentantenhaus stimmte
am 17.6.05 zu, 20% der Anteile von
Belize Telecommunications Ltd.
(BTL) an Angestellte, 5% an Bürger
des Landes sowie 12,5 % an eine
Firma, die im Besitz von Carlisle
Holdings Ltd. ist, zu verkaufen.
Wirtschaftswachstum
Die Wirtschaft des Landes habe im
Jahr 2004 um ca. 4,2 % expandiert,
so die Regierung des Landes.
Außerdem sei die Arbeitslosenquote
von 12,9% auf 11,6% gesunken. Für
dieses Jahr wird ein Wirtschaftswachstum von ungefähr 3% erwartet, bei einer Inflation, die vermutlich
auf über 4% ansteigen wird. Im
Tourismussektor stieg die Zahl der
Gäste (ausgenommen Kreuzfahrtpassagiere), die innerhalb der
ersten vier Monate das Land
besuchten, um 4,1% an. Auch die
Hotels verzeichneten einen Zuwachs der Gästezahlen um 14,9%.
Rating
Sowohl Moody’s als auch Standard
& Poor’s (S&P) haben trotz des
erwarteten BIP-Anstiegs von 3%
und der guten Prognosen im
Tourismussektor das Ranking des
Landes herabgesetzt. Bei S&P
handelt es sich bereits um das
zweite Downgrading innerhalb der
letzten zwei Monate. So wurde
Anfang Juni die Bewertung für
langfristige Anleihen in Fremdwährungen von CCC auf CCCherabgestuft. Auch Moody’s senkte
die Bewertung für Fremdwährungen
von stabil auf negativ. Für Ende
2005 rechnet S&P mit einer Staatsverschuldung von US$ 1,12 Mrd.,
was 98% des BIP ausmachen
könnte. Mehr als 85% der Gesamtschulden sind externe Schulden,
wovon wiederum 64% an private
Gläubiger geschuldet werden. Auch
Faktoren, wie der ansteigende Ölpreis und die mögliche Reduzierung
der Zuckerpreise spielen eine nicht
unerhebliche Rolle für die schlechten Prognosen.
•
Europäischer
Entwicklungsfonds (EEF): EUR 7 Mio. zur
Förderung der ländlichen Entwicklung. Das Projekt gliedert
sich dabei in zwei Phasen –
einerseits die Konstitution der
Managementeinheit und andererseits die Durchführung konkreter Projekte, wie bspw. Baumaßnahmen zur Verbesserung
der ländlichen Infrastruktur.
Kontakt: Delegation of the
European Commission, Tel.:
001876/9246333, Fax: 001876/
9246339, E-Mail: [email protected]
stum von 7% vorweisen, um auch
kommenden Generationen
den
derzeitigen Lebensstandard nachhaltig zu sichern.
Staatsfinanzen
Die Zahlungsbilanz verbesserte sich
von -US$ 39,4 Mio. in 2001/2002
auf US$ 30,8 Mio. in 2004/2005.
Einen Grund für die Verbesserung
der Finanzsituation sah Premierminister Roosevelt Skerrit in der in
2003/2004
wiedereingeführten
Lohnkürzung von 5% für Beamte.
Grenada
EU-Subvention
Für den Bau einer Brücke, die den
Süden des Landes mit den Geschäftszentren im Norden verbinden soll wird das Land eine
Subvention von insgesamt US$ 1,2
Mio. von der EU erhalten. Die
Gesamtkosten belaufen sich auf
US$ 1,44 Mio. Mit dem Bau soll im
November 2005 begonnen werden;
für die Fertigstellung wird mit August
2006 gerechnet.
Dominica
Hohe wirtschaftliche Verluste
Aufgrund der großflächigen Verwüstungen durch die Wirbelstürme im
Jahr 2004 erlitt das Land hohe
wirtschaftliche Verluste. Grenada,
weltweit zweitgrößter MuskatnussProduzent, beklagt nicht nur die
Zerstörung der gesamten Muskatnuss-Industrie, sondern auch die
fehlenden bereits zugesagten Fördergelder für den Wiederaufbau,
welche aufgrund der TsunamiKatastrophe in Asien an die dort
betroffenen Länder flossen.
IWF drängt auf Reduzierung der
Schulden
Parlamentswahlen
Bei der Parlamentswahl am 05. Mai
ist die regierende Labourpartei DLP
als Siegerin hervorgegangen und
Premierminister Roosevelt Skerrit im
Amt bestätigt worden. Dabei gewann die DLP 11 der insgesamt 21
Sitze im Parlament.
Wirtschaftswachstum
Der Agrarsektor expandierte 2004
um 3,1%, die Bananenausfuhr stieg
um 24,6% und der Hotel- und
Gastronomiesektor expandierte um
11%, so die Caribbean Development Bank (CDB). Nach einem
Wachstum von insgesamt 3,5% im
letzten Jahr werden für dieses Jahr
3,7% erwartet.
Dem Handelsminister des Landes,
Charles Savarin, zufolge, müsste
das Land aber ein jährliches Wachs-
Ein Team des IWF war Anfang Mai
2005 zu Besuch in Grenada und
stellte dabei fest, dass die Finanzierungslücke in diesem Jahr 4,6% des
BIP beträgt. Es wird erwartet, dass
diese sich im kommenden Jahr
sogar auf 12-15% des BIP ausweiten könnte. Was das Wirtschaftswachstum betrifft, so rechnet der
IWF für dieses Jahr mit lediglich 1%,
geht aber davon aus, dass die
Wirtschaft im nächsten Jahr wieder
anziehen wird.
Kreditbewilligung
•
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
Inter-American
Development
Bank (IDB): US$ 10 Mio. für
den Wiederaufbau des durch
den Hurrikan „Ivan“ zerstörten
Landes, Kontakt: Caribbean
Development Bank
IBERO-AMERIKA VEREIN
5
•
Guyana
Neuer Innenminister
Der Minister für Kultur, Jugend und
Sport, Gail Teixeira, hat das Amt
des Innenministers von Ronald
Gajraj übernommen, nachdem dieser von seinem Posten zurücktrat.
Gajraj wurde nachgesagt, Verbindungen zu kriminellen Banden zu
haben. Er wurde jedoch durch den
Untersuchungsausschuss von den
Anschuldigungen freigesprochen.
Schuldenerlass
Im Zuge einer Entscheidung der G-8
werden dem Land alle Schulden
gegenüber der Weltbank und dem
IWF, die vor Ende Dezember 2004
aufgenommen wurden, erlassen.
Der Erlass beläuft sich auf eine
Summe von insgesamt US$ 336
Mio.
Kredite
Beantragt:
•
•
Inter-American
Development
Bank (IDB): US$ 10 Mio. für die
Verbrechensbekämpfung.
Gesamtkosten: US$ 11,1 Mio.,
Kontakt: IDB, Hr. Sergio VarasOlea, Tel.: 00592/2557951,
Fax: 00592/2557138
IDB: US$ 5 Mio. für ein
Programm zur Diversifikation
der Landwirtschaft. Ziel des
Projekts ist es, dem Land zu
helfen, internationalen Standard
im Export von Früchten, Gemüse und Fleisch zu erreichen.
Gesamtkosten: US$ 5,5 Mio.
Projektträger: Ministry of Agriculture, Tel.: 00592/2237844,
Fax: 00592/2250599
Bewilligt:
•
IDB: US$ 37,3 Mio. für ein
Projekt zur Erneuerung der
Straße Moleson Creek – New
Amsterdam in Guyana. Gesamtkosten: US$ 41,45 Mio.,
Projektträger: Ministry of Public
Works and Communications,
Tel.:
00592/2261875,
Fax:
00592/225954
•
IDB: US$ 28 Mio. für ein Modernisierungsprogramm
des
staatlichen
Finanzwesens.
Laufzeit: bis voraussichtlich
2008, Gesamtkosten: US$ 29,5
Mio., Projektträger: Ministry of
Finance, Tel.: 00592/2256088,
Fax: 00592/2261284
Weltbank: US$ 11,3 Mio. um
die Wasserversorgung Guyanas zu verbessern. Gesamtkosten: US$ 12,4 Mio., Projektlaufzeit: 2006 bis 2009, Projektträger: Guyana Water Company
(GWC), Hr. Michael Clark,
Tel.: 005922/2250471,
Fax: 005922/2250476
E-Mail: [email protected]
Haiti
Ungewisse Zukunft
Noch immer ist es Ministerpräsident
Latortue und den UNO-Truppen
nicht gelungen, das Land zu
befrieden. Angesichts der instabilen
politischen und wirtschaftlichen Lage und mit Blick auf die geplanten
Wahlen hat der UNO-Sicherheitsrat
bereits eine Aufstockung der UNOMission in Haiti (Minustah) beschlossen. Zugleich wurde das
Mandat der Schutztruppe um ein
halbes Jahr bis zum 15. Februar
2005 verlängert. Experten der
International Crisis Group (ICG)
befürchten allerdings, dass die Transition in Haiti auf dem besten Weg
sei, Schiffbruch zu erleiden. Schuld
daran sei nicht zuletzt die Untätigkeit der Regierung Latortues, die
gegen die durch Angehörige der
nationalen Polizei begangenen Menschenrechtsverletzungen nichts unternehme und darüber hinaus die
weit verbreitete Korruption dulde. All
das seien ernsthafte Hindernisse für
die Friedensmission der UNO. Diese
wurde allerdings ebenso kritisiert,
lange nichts gegen die kriminellen
Banden unternommen zu haben.
Haiti droht nach außen eine Explosion des Flüchtlingsstromes und
nach innen eine Selbstzerstörung
als Folge von Bandenkämpfen. Laut
Menschenrechtsorganisationen wurden in den vergangenen Monaten
mehr als 500 Haitianer getötet,
wobei die Lage vor allem in der
Hauptstadt Port-au-Prince dramatisch sei.
Bevorstehende Wahlen
Aufgrund der Tatsache, dass sich
erst 1,4 Mio. von insgesamt 4,5 Mio.
wahlberechtigten Haitianern registrieren ließen, erwägt die Organization of American States (OAS),
die für den 6.11.2005 geplanten
Wahlen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Als letzter
möglicher Wahltermin wurde der 07.
Februar 2006 angegeben.
Wirtschaftswachstum
Dem Internationalen Währungsfond
zufolge wird das Land in diesem
Jahr ein reales Wachstum in Höhe
von 2,5% verzeichnen und damit
aus einer langen Periode negativen
Wachstums herauskommen. Für
das Jahr 2006 wird sogar mit einem
Wachstum von 3% gerechnet. Die
Inflation wird laut IWF auch in
diesem Jahr mit 16,6% hoch sein.
Kredite
Beantragt:
•
Inter-American
Development
Bank (IDB): US$ 5 Mio. für das
nicht näher spezifizierte Vorhaben „National Program for Early
Flood Warning“. Gesamtkosten:
US$ 5 Mio., Kontakt: IDB,
Emilio Cueto, Tel.: 00509/
455711, Fax: 00509/455744,
•
IDB: US$ 5 Mio. für das Projekt
„Institutional Strengthening for
Environmental Management“.
Ziel ist u.a. die institutionelle
Stärkung und Strukturierung der
nationalen
Umweltbehörde
CONAE. Gesamtkosten: US$ 5
Mio., Projektträger: Ministère de
l’Environnement, Kontakt: s.o.
Bewilligt:
•
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
Weltbank: US$ 61 Mio. für ein
Vorhaben zur Armutsbekämpfung und Beschleunigung der
wirtschaftlichen
Entwicklung.
Projektträger: Ministère des
Finances, Tel.: 00509/2991754,
Fax: 00509/2991732, M. Andre
Lemercier Georges
IBERO-AMERIKA VEREIN
•
•
•
•
•
•
•
6
Weltbank: US$ 38 Mio. zur
Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in ländlichen und
halbstädtischen Regionen. Projektlaufzeit: 2006 bis 2010,
Gesamtkosten: US$ 40,3 Mio.,
Projektträger: PL-480 Management Office,Tel.: 00509/22386
25, Fax:00509/2212149, E-Mail:
lecorpsmichael @hotmail.com
Weltbank: US$ 12 Mio. für die
Unterstützung des durch Überschwemmungen geschädigten
Landes für die nächsten vier
Jahre. Projektträger: Ministère
de l’Interieur, Tel.: 00509/22825
37, Fax: 00509/2222284, EMail: altajeanbaptiste@yahoo.
com
Weltbank: US$ 2 Mio. zur
Finanzierung eines Vorhabens
durch welches die öffentliche
Verwaltung des Landes gestärkt werden soll. Die Abwicklung des Projekts soll über
einen Zeitraum von zwei Jahren
(bis Mitte 2007) erfolgen.
Gesamtkosten: US$ 2 Mio.,
Projektträger: Ministère des
Finances, Tel.: 00509/2991744,
Fax: 00509/2991732
IDB: US$ 50 Mio. zur Instandsetzung der Transportinfrastruktur. Gesamtkosten: US$
77,8 Mio., Laufzeit: bis ca.
2011, Projektträger: Ministère
des Travaux Publics, Tel.:
00509/2222164, Fax: 00509/22
34586
IDB: US$ 50 Mio. für den
Ausbau der kommunalen und
sozialen Infrastruktur. Gesamtkosten: US$ 50,345 Mio.,
Projektlaufzeit: bis etwa 2011,
Projektträger:
Cabinet
du
Premier Ministre techniqued
exécution, Tel.: 00509/24500
07, Fax: 00509/2451624
IDB: US$ 27,1 Mio. zur Unterstützung von 10.000 in ländlichen
Gebieten
lebenden
Familien. Ziel ist es, die Bebauungstechniken zu verbessern.
Gesamtkosten: 27,4 Mio. US$,
Projektträger:
Ministère
de
l’Agriculture, des Ressources
Naturelles et du Dévelopement
Rural (MARNDR), Hr. JacquesLouis Farnel, Tel.: 00509/
2983015, E-Mail: odvapia@
yahoo.fr
IDB: US$ 25 Mio. für politische
und organisatorische Reformen
in der Staatsverwaltung. Ge-
•
•
samtkosten: US$ 25 Mio,
Projektträger:
Ministére
de
l’Economie et des Finances,
Tel.:
00509/2991737,
Fax:
00509/2991754
IDB: US$ 5 Mio. für ein
Programm zur Verbesserung
des öffentlichen Finanzmanagements. Dabei soll u.a. die
Informationstechnik
modernisiert, das Personal geschult
sowie die Betrugs- und Deliktbekämpfung intensiviert werden.
Außerdem
soll
das
Beschaffungswesen in fünf Ministerien neu organisiert werden. Gesamtkosten des bis
voraussichtlich 2010 laufenden
Vorhabens: US$ 5,045 Mio.,
Projektträger:
Ministère
de
l‘Economie et des Finances,
Tel.:
00509/2991737,
Fax:
00509/2991754
Europäischer Entwicklungsfond:
EUR 10 Mio. zur Unterstützung
der für das zweite Halbjahr
geplanten Wahlen. Ziel des
Programms ist die Schaffung
demokratischer und repräsentativer Institutionen durch freie,
transparente und von allen gesellschaftlichen Gruppen akzeptierte Wahlen. Gesamtkosten:
EUR 34,67 Mio., Kontakt: Europäische Kommission, Europe
Aid – Amt für Zusammenarbeit,
Gaetano Viti, Tel.: 00322/
2965679
Jamaika
Finanzjahr 2004/2005 lediglich um
0,7% gestiegen ist. Dies resultiere
im wesentlichen aus dem Rückgang
der Produktion im Agrarsektor. Es
wird davon ausgegangen, dass
diese Tendenz weiter anhält und
begleitet wird von einem Rückgang
im Bauxitsektor. Trotz dieser negativen Zahlen erwartet das PIOJ, dass
das BIP im dritten Quartal um 1,9%
steigen wird.
Jamaika: Inflation 2005
(Central Bank)
Januar
0,0 %
Februar
0,4 %
März
1,0 %
April
1,9 %
Mai
2,2 %
Juni
1,5 %
1. Semester 2005
7,0 %
Inflation 2004
13,7 %
Die
gestiegene
Inflation,
so
Finanzminister Omar Davies, sei auf
den hohen Ölpreis zurückzuführen
sowie auf die Tatsache, dass sich
die landwirtschaftliche Produktion
nur schleppend von den Folgen der
Überschwemmungen und der lang
anhaltenden Trockenheit erholt.
Handelsbilanzdefizit angestiegen
Das Handelsbilanzdefizit stieg im
ersten Quartal 2005 um 20% auf
US$ 652,1 Mio. an. Im Vergleich
zum Vorjahr nahmen die Importe um
7% zu, wohingegen die Exporte um
11,3% zurückgingen.
Tourismus
Erdölabkommen mit Venezuela
Jamaika nahm Ende August als
erstes
karibisches
Land
das
Angebot Venezuelas, welches einigen Ländern günstige Konditionen
für den Kauf von Erdöl unterbreitete, an. So verkauft Venezuela dem
Land ein Barrel für 40$ bei einem
derzeitigen Weltmarktpreis von 60$.
Die Menge wird sich anfangs auf
22.000 Barrel pro Tag belaufen, so
Jamaikas Premierminister Patterson.
Leichtes Wirtschaftswachstum
erwartet
Das „Planning Institute of Jamaica
(PIOJ) schätzte, dass das BIP im
An die 8.000 Hotelzimmer sollen –
so Industrie- und Tourismusminister
Aloun Assamba - in den nächsten
drei Jahren sowohl in bereits
bestehenden Hotelkomplexen als
auch durch neu gebaute Hotels
entstehen. Man setze große Hoffnung auf die Tourismusbranche, um
die Entwicklung des Landes in den
nächsten Jahren voranzutreiben, so
der Minister.
Kredite
Beantragt:
•
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
Weltbank: US$ 25 Mio. für das
Projekt „Inner City Basic
Services Project“. Ziel ist es,
IBERO-AMERIKA VEREIN
•
7
sowohl die Grundversorgung für
ärmere Bevölkerungsschichten
als auch die öffentliche Sicherheit in den Innenstadtbereichen
zu verbessern. Projektträger:
Jamaica Social Investment
Fund,
Scarlette
Gillings,
Managing
Director,
Tel.:
001876/9266238,
9267154,
Fax: 001876/9263414,.
Europäischer Entwicklungsfond
(EEF): EUR 8 Mio. zur Armutsbekämpfung, welche in enger
Zusammenarbeit mit sog. Nichtstaatlichen Akteuren (NSA) und
der Regierung Jamaikas vorbereitet werden soll. Gesamtkosten: EUR 8 Mio., Kontakt:
Delegation of the European
Commission, Tel.: 001876/924
6333, Fax: 001876/9246339, EMail: delegation-jamaica@cec.
eu.int
Erweiterung der Raffinierungskapazität durch Alcoa
Um die Produktionskapazität ihrer
Tonerde-Raffinerie Jamalco um 1,5
Mio. auf etwa 2,8 Mio. t pro Jahr zu
erhöhen, wird ein Tochterunternehmen der Alcoa Inc. mit der
jamaikanischen
Regierung
zusammenarbeiten. Die Alcoa-Tochter
Alcoa World Alumina and Chemicals
ist ein Joint Venture zwischen Alcoa
und der Alumina Ltd. of Australia.
Alcoa besitzt einen 60%-Anteil an
Alcoa
World
Alumina
and
Chemicals. Der Anteil der Alcoa
World Alumina and Chemicals an
Jamalco nach der Erweiterung wird
sich von zuvor 50% auf 77%
erhöhen. Die verbleibenden Anteile
wird weiterhin der jamaikanische
Staat halten.
Unternehmen
•
PetroJam plant, seine ErdölRaffinerie zu erweitern und
dadurch deren Kapazität von
derzeit 28.000 auf bis zu 50.000
Barrel pro Tag zu erhöhen.
Jamaika verbraucht täglich
41.000 Barrel, so dass durch
die Erweiterung der gesamte
Bedarf des Landes gedeckt
werden könnte. In 2008 soll der
Ausbau abgeschlossen sein.
Informationen
In den Nachrichten für Außenhandel
(NfA) wurden in zwei Artikeln mit
den Titeln „Neue Großprojekte im
Infrastruktur- und Energiesektor“
sowie „Weltbank beschließt neue
Länderstrategie“ folgende Inhalte
publiziert:
Premierminister Patterson kündigte
umfangreiche Investitionen u.a.
beim Ausbau der Infrastruktur und
des Fremdenverkehrs an. Angesichts hoher Rohölpreise sei, so
Patterson, zudem eine Neuorientierung der Energiepolitik geboten.
Dies beinhalte auch die Nutzung
alternativer Energieträger.
Im Infrastrukturbereich stehe für das
Jahr 2007 die Erweiterung des
Containerterminals im Hafen von
Kingston in Planung, wofür Kapital
in Höhe von US$ 100 Mio. benötigt
werde. Man überlege bereits, einen
komplett neuen Terminal in Fort
Augusta zu errichten. Die anvisierten Kapazitäten betragen das
Doppelte der gegenwärtig vorhandenen Ver- und Entlademöglichkeiten.
Zudem wurde bekannt gegeben,
dass sowohl der Ausbau des
Norman
Manley
International
Airports mit einem Investitionsvolumen von US$ 60 Mio. als auch
die Erweiterung des internationalen
Flughafens Sangster (Montego Bay)
vorangetrieben werden soll. In
letzterem werden in zwei Phasen
US$ 130 Mio. investiert.
Außerdem werden zwischen 2005
und 2007 etwa US$ 260 Mio. für
den Ausbau und die Modernisierung
des
Telekommunikationssektors
ausgegeben. Dabei sei die Installation von fiberoptischen Netzen
geplant.
Auch im Trinkwasserbereich seien
enorme Investitionen vorgesehen.
Da derzeit lediglich 71% aller Jamaikaner Zugriff auf das Trinkwassernetz haben, beabsichtige man bis
einschließlich 2010 ca. US$ 2-3
Mrd. aufzubringen, um sämtliche
Landesbewohner an das Netz
anzuschließen. Ferner plant der
National Housing Trust bis 2008 für
7 Mrd. Jamaika Dollar (JMD; 1 USD
=61,50 JMD) 5.000 Sozialwohnungen zu errichten. Für dieses
Projekt stellte die Weltbank US$ 25
Mio. zur Verfügung.
Was die Elektrizitätswirtschaft betrifft, so müssen bis 2009 Investitionen in Höhe von US$ 1,3 Mrd.
getätigt werden, um den wachsenden Strombedarf decken und
vorhandene Anlagen modernisieren
zu können.
Da sich die Ausgaben für Importe
von Energieträgern zwischen 1997
und 2004 verdreifacht haben, was
sich nicht nur negativ auf die
Inflation, sondern auch auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit auswirkt, will Jamaika verstärkt auf
neue Technologien und alternative
Energieträger setzen. Vorangetrieben werden soll dabei die Umrüstung auf Wind- und Wasserkraft
sowie auf Flüssiggas (LNG). Für die
LNG-Infrastruktur seien US$ 250
Mio., inkl. Leitungssystemen und
Lagervorrichtungen geplant. Auch
die Suche nach Kohlenwasserstoffen soll forciert werden.
Im Bereich des Fremdenverkehrs ist
ein Urlaubszentrum in Rose Hall in
der Nähe von Montego Bay geplant.
Ein erster Kostenvoranschlag beläuft sich auf US$ 350 Mio. Für das
Teilprojekt „Palmyra Resorts“ sollen
für US$ 170 Mio. Apartments mit
einer Spitzenausstattung gebaut
werden. Darüber hinaus wurde ein
Masterplan für ein Großprojekt bei
Harmony Cove fertig gestellt, wobei
u.a. ein Hotel mit Tagungs- und
Ausstellungsräumen, Luxusferienhäuser, sowie ein Jachthafen
geplant sind.
Dem zweiten Artikel der NfA war zu
entnehmen, dass die Weltbank
Anfang Juli den Finanzierungsrahmen für die mittelfristige Entwicklungsstrategie für den Zeitraum
2006 bis 2009 auf bis zu US$ 150
Mio. bezifferte. Finanziert werden
dabei Entwicklungsprojekte sowie
Technische Hilfe und Beratungsleistungen.
Das Land ist auf gutem Wege, die
Hälfte der acht von den Vereinten
Nationen aufgestellten „Millennium
Entwicklungsziele“ zu erfüllen. Es
wird davon ausgegangen, dass
Jamaika das Ziel, die extreme
wirtschaftliche Armut im Zeitraum
1990 bis 2015 zu halbieren,
erreichen
wird.
Als
weiterhin
problematisch werden allerdings die
nach wie vor hohe Kindersterblichkeit sowie die mangelnde Kontrolle
bei der Ausbreitung von HIVInfektionen angesehen. Insgesamt
US$ 75 Mio. sind als Mindestrahmen für die folgenden Projekte
vorgesehen:
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
IBERO-AMERIKA VEREIN
•
•
•
•
8
US$ 25 Mio. für Innerstädtische
Grundversorgungsleistungen
für die ärmere Bevölkerung
US$ 15 Mio. für das Projekt mit
dem Titel „Early childhood
development project“
US$ 15 Mio. für ländliche
Entwicklung
US$ 20 Mio. für ein Projekt,
dass auf jugendliche Randgruppen abzielt.
Im günstigsten Fall könnte das Land
noch weitere US$ 75 Mio. für einen
zusätzlichen Entwicklungskredit in
der Vergabeform einer Development
Policy Loan (DPL) bekommen.
Kaimaninseln
Innenpolitik
Aus den durch den Wirbelsturm
„Ivan“ für sechs Monate verschobenen allgemeinen Wahlen am
11.5.08 ging die von Kurt Tibbetts
angeführte Oppositionspartei PPM
als Siegerin hervor. Die PPM gewann neun von insgesamt 15
Sitzen, während die ehemalige
Regierungspartei UDP herbe Verluste erlitt.
Niederländische Antillen
Curaçao für Autonomiestatus
Curaçao, die größte der fünf
Antillen-Inseln stimmte am 8.4.05 in
Sint Maarten mit 68% für einen
Autonomie-Status des Landes. Die
Entscheidung
beinhaltet
den
Wunsch, nicht mehr länger Teil der
Antillen, allerdings auch nicht vollständig unabhängig von den Niederlanden zu sein. Da die Zentralregierung aus 22 Sitzen besteht,
wovon alleine Curaçao 14 innehat,
könnte das Vorhaben möglicherweise bald in die Realität umgesetzt
werden. Auch für Sint Maarten ist
ein solcher Autonomie-Status vorgesehen, während Bonaire und Saba
„Royal Islands“ werden. Welchen
Autonomiegrad die beiden Inseln
jedoch erhalten werden, ist noch
unklar. Mit einer definitiven Entscheidung wird für Oktober 2005
gerechnet.
Positives Wachstum in Aruba
Die Central Bank of Aruba (CBA)
sagt für 2005 ein Wirtschaftswachstum von knapp 6% bei einer
Inflation von 2,5 % voraus.
schaft des Landes leisten soll, so
Premierminister Dr. Douglas. Der
Vertrag wurde zwischen ihm und
Auberge Firesky, einer in St. Kitts
ansässigen Firma, unterzeichnet.
St. Vincent & die
Grenadinen
St. Kitts & Nevis
Zuckerproduktion wurde
eingestellt
Mit Einfuhr der diesjährigen Ernte
Ende Juli, wurde die Zuckerproduktion, der bedeutendste Industriezweig des Landes, nach insgesamt
300 Jahren eingestellt. Um den
Übergang auf andere Industriezweige bzw. Sektoren zu erleichtern, sicherte sich die Regierung die
Unterstützung zahlreicher bilateraler
Partner und internationaler Organisationen wie der EU. In einer Rede
vor der Nationalversammlung am
29.7.05 machte der Premierminister
deutlich, dass dies die gesamte
wirtschaftliche Struktur des Landes
nachhaltig verändern wird. Neben
einer Zunahme der Investitionen in
der Tourismusbranche, seien die
Entwicklung und Erweiterung von
Obstbaumplantagen, eine erhöhte
Ananasproduktion sowohl für den
lokalen als auch für den globalen
Markt, sowie eine Ausdehnung der
Gemüseproduktion von sechs auf
zwölf Monate mit Hilfe von
Bewässerungsanlagen geplant.
Wirtschaftwachstum
Im letzten Jahr verzeichnete das
Land ein Wirtschaftswachstum von
4%, so Premierminister Denzil
Douglas. Die guten Zahlen führte er
auf die ansteigenden Touristenzahlen sowie auf die zunehmende
Dynamik im Bausektor zurück.
Tourismus
Eine Investition im mehrstelligen
Millionenbereich soll auf der südöstlichen Halbinsel des Landes
getätigt werden. Geplant sei der Bau
einer Ferienanlage, welche sowohl
ein neues Niveau an Luxustourismus ins Land bringen, als
auch einen entscheidenden Beitrag
für die Diversifizierung der Wirt-
Internationaler Flughafen geplant
Als das teuerste Projekt in der
Geschichte des Landes bezeichnete
Premierminister Gonsalves den
Plan, bis 2011 einen internationalen
Flughafen 13 Meilen außerhalb von
Kingstown zu errichten. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf
US$ 178 Mio., wobei die Finanzierung durch eine Kombination aus
öffentlichen und privaten Trägern
erfolgen soll.
Surinam
Präsidentschaftswahlen
Die NF (New Front), Partei von
Präsident Ronald Venetiaan verlor
bei den allgemeinen Wahlen vom
25.5.05 zehn Sitze und nimmt nun
nur noch 23 der insgesamt 51 Sitze
umfassenden Nationalversammlung
ein. Die NDP (New Democratic
Party) konnte sich 15 Sitze sichern
und damit doppelt so viele wie
erwartet. Nach zwei gescheiterten
Versuchen, einen neuen Präsidenten zu wählen, wurde Venetiaan am
3.8.05 im dritten Anlauf von einer
891 Mitglieder umfassenden Volksversammlung mit 560 Stimmen im
Amt bestätigt.
Hermesdeckungen
Bis Februar diesen Jahres war
Surinam eines der Länder, für die
Hermesdeckungen bislang nicht zur
Verfügung standen.
Doch seitdem das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit mit
der Zentralbank von Surinam eine
Regelung der Hermes-Altschadensfälle vereinbarte, bestehe erneut
eine Basis, in Zukunft wieder
deutsche Lieferungen und Leistungen nach Surinam mit Hermes-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
IBERO-AMERIKA VEREIN
9
deckungen unterstützen zu können,
so Wirtschaftsminister Clement.
Wirtschaftswachstum
Die Regierung erwartet für 2005 ein
Wachstum von rund 6,7% und für
2006 sogar 8-9%. In den Jahren
nach 2006 soll sich das Wirtschaftswachstum aktuellen Prognosen zufolge bei 5-6% einpendeln.
Trinidad & Tobago
Bombenanschläge
In den Monaten Juli und August kam
es in Port-of-Spain zu zwei Bombenanschlägen, wobei insgesamt 15
Menschen verletzt wurden. Nach
den Tätern wird noch immer gefahndet. Angesichts der jüngsten
Vorfälle wächst der Druck auf die
Regierung, massiver gegen die
ohnehin hohe Kriminalität vorzugehen. So äußerte sich der Herstellerverband kritisch über die Sicherheitslage des Landes und sprach
davon, dass das Land kurz vor einer
Gewalteskalation stehe.
Rating
Kredite
•
•
•
Gasexporte
Das Land unterzeichnete mit
Venezuela Anfang März 2005 eine
Absichtserklärung, venezolanisches
Gas zu verflüssigen und in die USA
zu exportieren. Die Vereinbarung
besteht für eine Laufzeit von 20
Jahren, wobei beabsichtigt wird, 7,3
Billionen cm³ Gas in diesem Zeitraum zu verarbeiten.
•
Beantragt:
Neue Industriestandorte
Drei neue Industriestandorte entlang
der Westküste Trinidads wurden von
der „National Energy Corporation“
(NEC) ausgewählt, um dem zunehmenden Wachstum der GasIndustrie Trinidads & Tobagos
gerecht zu werden. Als Standorte
wurden Point Lisas (1.400 ha), Capde-Ville (530 ha) und Oropouche
Bank (1400 ha) bestimmt.
•
Moody’s Investor Service hat
Trinidad & Tobago für Anleihen in
ausländischer Währung auf Baa2
eingestuft. Die Prognose für das
Rating ist stabil.
Nachträgliche Steuererhöhung
Die Regierung beschloss, die
Supplemental Petroleum Tax (SPT),
eine Erdöl-Zusatzsteuer, nachträglich zu erhöhen. Dies hat zur Folge,
dass im Inland operierende Firmen
für das Steuerjahr 2004 ein zusätzliches Steueraufkommen von insgesamt US$ 400 Mio. zu erwarten
haben.
•
International Development Bank
IDB: US$ 42 Mio. für ein Projekt
zur Verbesserung der Abwasser- und Abfallentsorgung.
Gesamtkosten: US$ 60 Mio.,
Projektträger:
Water
and
Sewerage Authority, Kontakt:
IDB, Tel.: 001868/6228367,
Fax: 001868/6226047, E-Mail:
COF/[email protected],
Hr. William Robinson
IDB: US$ 15 Mio. für die
Verbesserung der Geschäftsbedingungen und Kapazitäten
lokaler Unternehmen sowie um
deren Produktivität und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu
erhöhen. Gesamtkosten: US$
15 Mio., Kontakt: s.o.
IDB: US$ 10 Mio. für das
„Citizen Security Program“. Ziel
des Programms ist es, die
Entwicklungsbedingungen der
Jugendlichen zu verbessern,
häuslicher Gewalt vorzubeugen
und die Polizei in den
Gemeinschaften zu stärken.
Gesamtkosten: US$ 14,3 Mio.,
Kontakt: s.o.
•
Ansprechpartner: Daniel Delatree
[email protected]
Unternehmen
•
70% im Besitz der BP-Gruppe
und zu 30% gehört sie der
Repsol YPF-Gruppe. Die drei
Ölfelder fördern derzeit 20.500
Barrel pro Tag.
Canadian Superior Energy hat
für die Anschaffung und Entwicklung einer Plattform für die
Offshorebohrung nahe der Ostküste Trinidads US$ 10 Mio. investiert.
Die britische Firma LMR Drilling
erhielt von BP einen US$ 4 Mio.
Auftrag, eine neue Pipeline in
Trinidad zu bauen. Diese soll
dazu dienen, flüssiges Nitrogen
über einen Offshore-Hafen weltweit zu exportieren.
Die staatliche Ölfirma Petrotrin
investiert US$ 750 Mio. in die
Verbesserung ihrer Anlagen.
Für das Projekt, das u.a. zum
Ziel hat, besseres und umweltfreundlicheres Benzin zu produzieren, werden noch private
Partner gesucht.
Cingular Wireless, ein Zusammenschluss zwischen SBC
Communications und BellSouth
verkauft seine Mobilfunk-Lizenzen für die Karibik und Bermuda an die irische Firma Digicel.
Die spanische Firma Repsol
YPF hat von ihrem Vorverkaufsrecht Gebrauch gemacht und
die an der Südostküste Trinidads gelegenen Ölfelder Teak,
Samaan und Poui (TSP) von
BP Trinidad und Tobago
(BPTT) gekauft. BPTT ist zu
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Karibik
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Kolumbien
Kolumbien: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum 1. Quartal 2005 – Statistikbehörde Dane
BIP-Wachstum 2. Quartal 2005 – Präsident Álvaro Uribe (vorläufig)
BIP-Wachstum 2005 – Prognose Regierung und Zentralbank
BIP-Wachstum 2005 – Prognose Industriedachverband Andi
BIP-Wachstum 2004 - Statistikbehörde Dane
Wachstum Industrieproduktion Januar-Mai 2005 – Andi
Wachstum Industrieproduktion 2005 – Prognose Andi
Wachstum Industrieproduktion 2004 – Andi
Wachstum Industrieumsätze Januar-Mai 2005 – Andi
Wachstum Industrieumsätze 2004 – Andi
3,61 %
4,5 %
4,2 %
4,3 %
4,12 %
8,4 %
6,5 %
7,6 %
8,1 %
6,7 %
Kolumbien: Handelsbilanz (Dane)
Jahr
Export Januar-Mai
Import Januar-Mai
Handelsbilanzsaldo Januar-Mai
Innenpolitik
Am 22.7.2005 ratifizierte die kolumbianische Regierung das Friedensabkommen mit den paramilitärischen Kräften des Landes, das eine
Entwaffnung und Reintegration in
die Zivilgesellschaft vorsieht. Dieses
Abkommen ist im Ausland nicht
unumstritten, da von vielen Regierungen immer noch zwischen Gewalt von Rechts und von Links unterschieden wird. Die Amnestie gilt
im übrigen nicht für Drogenhändler
und solche Paramilitärs, die sich
schwerer Menschenrechtsvergehen
schuldig gemacht haben. – Am 8.
Juli 2005 trat Verteidigungsminister
Jorge Alberto Uribe (nicht mit dem
2005
US$ 8,091 Mrd
US$ 7,611 Mrd
US$ 0,480 Mrd
Präsidenten verwandt) zurück. Er
zog damit die Konsequenz aus der
wachsenden Unzufriedenheit im
Parlament des Landes. Kurz vor
seinem Rücktritt war er nur mit einer
Stimme Mehrheit einer offiziellen
Rüge durch die Abgeordneten entgangen. Die Unzufriedenheit im
Parlament war durch zahlreiche
Reformen in den Streitkräften z. B.
zur Änderung der Beförderungsbestimmungen entstanden. Nach dem
Scheitern des Zensurantrages hatte
der Kongreß fünf der von Uribe
eingeleiteten Reformen auf Eis
gelegt. Zu seinem Nachfolger ernannte der Präsident seinen bisherigen Rechtsberater, den Rechtsanwalt Camilo Ospina. – Die Popularität von Präsident Álvaro Uribe
bleibt unverändert hoch. Nach einer
Umfrage von Gallup Ende Juli 2005
würde der jetzige Präsident mit einer
überwältigenden Mehrheit von 70,2
% der Stimmen bereits im ersten
Wahlgang wiedergewählt werden. –
Am 27.7.2005 wählte der Gouverneursrat der Interamerikanischen
Entwicklungsbank den Kolumbianer
Luis Alberto Moreno zum neuen
Präsidenten der Bank. Seine Wahl
ist ein diplomatischer Erfolg sowohl
für die Regierung Uribe als auch für
die USA, die seine Kandidatur
nachdrücklich unterstützt hatten.
Moreno ist seit 1998 Botschafter
Kolumbiens in Washington. Seine
2004
US$ 6,003 Mrd
US$ 5,901 Mrd
US$ 0,102 Mrd
neue Funktion als IDB-Präsident
wird er im Oktober des Jahres antreten.
Außenbeziehungen
Die WTO stellte sich Anfang August
des Jahres hinter die neun lateinamerikanischen Länder, die eine
geplante Erhöhung des Importzolls
der EU für Bananen von € 75,00 pro
t auf € 230 pro t angefochten hatten.
Dies bedeutet, daß die EU einen
neuen Änderungsvorschlag für ihr
derzeitiges Bananenmarkt-Regime
vorlegen muß, um nicht gegen die
WTO-Regeln zu verstoßen. – Im Juli
des Jahres gewährte Spanien Kolumbien eine Kreditlinie über € 253
Mio für die nächsten drei Jahre.
Damit sollen u.a. ein Bewässerungsprojekt im Tolima-Dreieck und
andere regionale Entwicklungsprojekte finanziert werden. Darüber
hinaus erhält Kolumbien von Spanien € 65 Mio als Entwicklungshilfe
und weitere € 40 Mio für ein Kreditprogramm zur Unterstützung von
Mikrounternehmen. – Bei einem
Besuch von Präsident Uribe in den
USA Anfang August 2005 wurde er
u. a. auch auf die Ranch von
George W. Bush in Texas eingeladen. Damit demonstrierte der USPräsident das enge Verhältnis zu
seinem kolumbianischen Gast. Für
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kolumbien 6 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
das Jahr 2006 hatte die USRegierung im Rahmen des Plan
Colombia Finanzhilfen in Höhe von
insgesamt US$ 742 Mio zugesagt.
Inzwischen ist fraglich, ob diese
Zusage erfüllt werden kann. Der USKongreß hatte bereits im Jahr 2004
einen Betrag von US$ 35 Mio Kolumbien auf Eis gelegt, da seiner
Meinung nach Menschenrechtsverletzungen nicht in angemessener
Weise geahndet worden seien.
Nunmehr sollen nach dem Willen
des Kongresses ein weiterer Betrag
von US$ 70 Mio nicht ausgezahlt
werden, da die Zweifel über Menschenrechtsverletzungen nicht ausgeräumt
seien.
Sollte
dieser
Beschluß offiziell gefaßt werden,
würde dies auch Auswirkungen auf
die Finanzhilfe für das nächste Jahr
haben. Einer der Hauptgründe für
den Besuch Uribes in den USA war
es deshalb, den US-Präsidenten
von der Notwendigkeit der Erfüllung
der Finanzierungszusagen zu überzeugen.
Wirtschaftswachstum beschleunigt
Nach vorläufigen Angaben von
Präsident Álvaro Uribe nahm das
Bruttoinlandsprodukt des Landes im
2. Quartal 2005 gegenüber dem
gleichen Vorjahreszeitraum um 4,5
% zu. Das bedeutet eine Beschleunigung der Wachstumsrate gegenüber dem ersten Quartal, als das
BIP um 3,6 % anstieg. Die Regierung ist nunmehr zuversichtlich, daß
das BIP im Gesamtjahr um rund 4,2
% zunehmen wird. - Die Industrieproduktion Kolumbiens legte in den
ersten fünf Monaten 2005 um 8,4 %
zu. Dies veranlaßte den Industriedachverband Andi, die Prognose für
das BIP-Wachstum im laufenden
Jahr auf 4,3 % heraufzusetzen.
Auch die Umsätze des Industriesektors hatten sich mit einer Zunahme von 8,1 % im Zeitraum Januar - Mai sehr positiv entwickelt. –
In den ersten fünf Monaten des
Jahres erzielte Kolumbien Exporterlöse von US$ 8,1 Mrd. Das waren
35 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Importe legten gleichzeitig
um 29 % auf US$ 7,6 Mrd zu. Durch
das stärkere Wachstum des Exportes stieg der Handelsbilanzüberschuß gegenüber dem Vorjahr auf
fast das Fünffache an. – Im Juli
2005 verringerte sich das monatli-
che Inflationstempo auf nur noch
0,05 %. Dadurch ging die Zwölfmonatsrate auf 4,9 % zurück. – Nach
Angaben von Präsident Uribe wird
der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen im laufenden Jahr US$ 5
Mrd übersteigen. Im Vorjahr waren
US$ 3 Mrd ins Land gekommen. Bei
den Gesamtinvestitionen des privaten Sektors wird ein Zuwachs um 3
Prozentpunkte auf 15 % des BIP
erwartet. – Im Juli 2005 ging die
offizielle Arbeitslosenrate in den 13
größten Städten Kolumbiens gegenüber dem Vorjahresmonat um
1,8 %-Punkte auf 14 % zurück.
Landesweit betrug die Arbeitslosenrate 11,4 %. Das ist die niedrigste
Rate für diesen Monat seit dem
Beginn ihrer Erfassung.
Kolumbien: Inflation 2005
Quelle: Dane
Januar
0,82 %
Februar
1,02 %
März
0,77 %
April
0,44 %
Mai
0,41 %
Juni
0,40 %
Juli
0,05 %
kumuliert
3,98 %
Zwölfmonatsrate
4,91 %
Inflation 2004
5,50 %
Finanzmärkte / Devisen
In den ersten sieben Monaten 2005
erzielte die kolumbianische Börse
eine Rentabilität von 43,59 Punkten.
Alleine im Juli war der Gbc-Index
der Börse um 8,82 % auf den neuen
Rekordstand von 6.240,39 Punkten
angestiegen. Für die letzten 12
Monate hatte sich damit ein Zuwachs um 111,28 Punkte ergeben.
Mit dieser Entwicklung konsolidierten sich die Aktien als die rentabelste Geldanlage des Jahres. Der
Wert der 107 Unternehmen, die an
der kolumbianischen Börse eingeschrieben sind, nahm im ersten
Halbjahr 2005 um 27 % zu. – Auch
im August setzte die Börse ihre
Hausse fort. Allerdings ging der
Index am 23.8. um 3,9 % nach unten. Grund dafür seien Gewinnmitnahmen gewesen. Am 24.8. erholte
sich der Index wieder auf 6.936,08
Punkte. – In den ersten sieben Monaten und 10 Tagen des Jahres
2005 hatte die kolumbianische Zentralbank US$ 1,8 Mrd gekauft, um
eine weitere Aufwertung des Peso
gegenüber dem US$ zu verhindern.
Diese Bemühungen der Zentralbank
konnten jedoch nicht verhindern,
daß der US$ am 10.8.2005 erstmalig in diesem Jahr unter die Grenze
von Pesos 2.300 abrutschte. Mit
Pesos 2.298,42 erreichte er das
niedrigste Niveau seit Mai 2002.
Staatsfinanzen
Die kolumbianische Regierung legte
Ende Juli 2005 dem Kongreß ihren
Budget-Entwurf für das Jahr 2006
vor. Geplant ist eine Erhöhung der
Ausgaben um 13,1 % auf Pesos
105,4 Billionen (ca. US$ 45,8 Mrd).
Gegenüber dem Budget des laufenden Jahres bedeutet dies ein nominaler Zuwachs um 13,1 %. Von der
Gesamtsumme sind Pesos 37 Billionen für den Schuldendienst vorgesehen, Pesos 15,9 Billionen für
Pensionen und 13,1 Billionen für
Investitionen. Vorgesehen ist eine
Gehaltserhöhung für die Staatsbediensteten um 5 bis 6 %. Dem Budget liegen folgende makroökonomische Entwicklungsdaten zugrunde:
BIP-Wachstum 4 %, Jahresinflationsrate 4,5 % und Peso-Abwertung
um 8,5 %. Das konsolidierte Defizit
der Regierung wird auf 2 % des BIP
veranschlagt. – Ende April 2005 lag
die gesamte Auslandsverschuldung
Kolumbiens bei US$ 37,796 Mrd.
Das waren 3,7 % weniger als im
März des Jahres. Insgesamt entsprach die Auslandsverschuldung
Ende April des Jahres einem Anteil
von 31,6 % am BIP. Davon entfielen
22,2 %-Punkte auf die öffentliche
Verschuldung und 11,4 %-Punkte
auf die private.
Kredite
1. bewilligt
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 107 Mio für ein Immunisierungsprogramm für Kinder bis
zum Alter von fünf Jahren. Projektträger: Ministerio de la Protección
Social, Fax: 00571/33 6 01 82
Weltbank: US$ 150 Mio zur Verbesserung der Abwasser- und Abfallentsorgung sowie der Abgasemission in städtischen Gebieten. Projektträger: Ministerio de Finanzas y
Crédito Público, Fax: 00571/
2861400
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kolumbien 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
2. beantragt
Weltbank: US$ 200 Mio für eine
Maßnahme zur Verbesserung des
Geschäftsklimas, der Produktivität
und Effizienz in diesem Bereich.
Projektträger: Ministerio de Hacienda y Crédito Público (wie vor)
•
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 0,6 Mio für die Förderung
bestehender und die Planung neuer
Sozialvorhaben. Projektträger: Gobernación de Antioquia, Medellín,
Tel.: 00574/ 385 8000
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 0,749 Mio für die Verbesserung im Bereich Aufklärung
und Zugang zu medizinischen
Dienstleistungen. Kontaktanschrift:
Banco Interamericano de Desarrollo, Fax: 00571/3257050
Unternehmen
•
Das französische Warenhausunternehmen Carrefour errichtet derzeitig in Santa Marta eine
neue Warenhausfiliale. Ein
weiteres Warenhaus ist für
Cartagena geplant.
•
Das russische Erdölunternehmen Lukoil wird US$ 55 Mio in
die Erschließung der Konzession Cóndor investieren. Es handelt sich dabei um ein Gebiet
von 300.000 ha Größe. An der
Konzession ist Lukoil mit 70 %
beteiligt und das kolumbianische Staatsunternehmen Ecopetrol mit 30 %.
•
In seiner Fabrik in der kolumbianischen Stadt Yumbo wird der
Reifenhersteller Goodyear in
drei Etappen US$ 50 Mio investieren, um die Produktionskapazitäten auszuweiten. In einer ersten Etappe wird eine
neue Reifenlinie für Lkw eingerichtet.
•
Für US$ 40 Mio wird der Schokoladenhersteller M & M in
Santa Marta eine Fabrik für
Schokoladenprodukte errichten.
•
Cadbury Adams will in den
nächsten Jahren rund US$ 100
Mio in Kolumbien investieren.
U. a. soll die Produktionskapa-
nicaciones de Bogotá (ETB)
und die Empresas Públicas de
Medellín (EPM) haben eine
strategische Allianz beschlossen. Bestandteil dieser Allianz
wird auch die Ferngesprächsgesellschaft von EPM, Orbitel,
sein sowie die Mobiltelefongesellschaft Colombia Móvil, an
der beide städtische Unternehmen zu gleichen Teilen beteiligt
sind. Geplant ist auch, die Allianz auf die Telefonunternehmen von Cali und Baranquilla
auszuweiten. Um auch international besser aufgestellt zu sein,
wird zur Ergänzung noch ein
internationaler Partner gesucht.
Dabei spielt auch die Überlegung eine Rolle, daß im kommenden Jahr 15 % der Anteile
an den städtischen Gesellschaften privatisiert werden
sollen. Am 25.8. verfügte die
kolumbianische Regierung außerdem per Dekret, daß der
Markt ab dem Jahr 2007 für
neue private Betreiber von
Ferngesprächsnetzen geöffnet
wird. - Gespräche mit der spanischen Telefonica seien bereits geführt worden.
zität der Süßwarenfabrik in Cali
deutlich ausgeweitet werden,
um die gestiegene Exportnachfrage bedienen zu können.
•
Wahrscheinlich wird der Mehrheitseigner der mexikanischen
Telefongesellschaft
Telmex,
Carlos Slim Heliu, in Abstimmung mit der kolumbianischen
Regierung eine Kontrollmehrheit von 50 % plus 1 Aktie an
der staatlichen kolumbianischen
Telecom übernehmen, die im
Festtelefonsektor tätig ist. Telmex würde sich an diesem Geschäft mit 100 % der Aktiva von
Telmex Colombia im Wert von
US$ 90 Mio und mit neuen Investitionsmitteln im Wert von
US$ 260 Mio beteiligen. Im Gegenzug will die kolumbianische
Telecom ebenfalls 100 % der
Aktiva in die neue Allianz einbringen. - Das kolumbianische
Unternehmen ist jedoch hochverschuldet: In den nächsten 15
Jahren muß Telecom Zahlungsverpflichtungen für Pensionen in Höhe von umgerechnet
US$ 2,6 Mrd ablösen. Dazu
kommen weitere Schulden in
Höhe von ca. US$ 0,7 Mrd.
Entsprechend steigt dann aber
nach der Begleichung dieser
Schulden auch der Wert der
Telecom-Aktiva um diesen Betrag. - Allerdings ist der endgültige Abschluß des Geschäftes
davon abhängig, daß kein Konkurrent innerhalb von 30 Tagen
nach Unterzeichnung des Vertrages eine günstigere Offerte
vorlegt. Die Vertragsunterzeichnung wurde aber wegen eines
Einspruchs des Obersten Rechnungshofs Kolumbiens erst
einmal verschoben. - Telmex ist
in Kolumbien bereits durch die
Mobiltelefongesellschaft Comcel Colombia vertreten. In die
Erweiterung der Dienstleistungen dieses Unternehmens will
Carlos Slim im laufenden Jahr
US$ 650 Mio investieren. Außerdem ist geplant, in Zukunft
den Kunden die Produkte beider Gesellschaften unter dem
Namen Colombia Telecomunicaciones als ein Paket anzubieten.
Die städtische Telefongesellschaft Empresa de Telecomu-
•
Das staatliche brasilianische
Erdölunternehmen
Petrobras
will im laufenden Jahr in Kolumbien US$ 80 Mio investieren. Etwa 10 % dieser Summe
werden für die Einführung der
Schmiermittellinie Lubracs eingesetzt werden. - Für US$ 11
Mio haben Petrobras und Nexen im Juli 2005 eine ErdölKonzession im oberen Magdalena-Tal mit einer Ausdehnung
von 45.000 ha übernommen.
•
Die brasilianische GerdauGruppe hat an der Börse von
Bogotá weitere 1,51 % der Anteile
des
kolumbianischen
Stahlunternehmens Diaco erworben und damit ihre Beteiligung auf 52,75 % erhöht.
•
Die chilenische Einzelhandelsgruppe Falabella beabsichtigt,
in den nächsten fünf Jahren in
Kolumbien US$ 100 Mio für die
Errichtung von Warenhäusern
in Kooperation mit der kolumbianischen Corona-Gruppe zu errichten.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kolumbien 6 (30.8.)
4
•
•
•
•
IBERO-AMERIKA VEREIN
Busscar de Colombia, eine
Tochter der brasilianischen
Busscar-Gruppe, wird noch im
laufenden Jahr in der kolumbianischen Stadt Pereira mit der
Montage von Bussen beginnen.
Dabei sollen im Lande produzierte Karosserien auf chinesische Fahrgestelle des Herstellers FAW gesetzt werden.
Busscar hofft auf diese Weise,
eine preiswerte Alternative zu
den am Markt existierenden
Marken anbieten zu können.
Das Kohlebergbauunternehmen
El Cerrejón wird im laufenden
Jahr seine Kohleproduktion um
15 % auf 27 Mio Tonnen erhöhen. Bis zum Jahr 2008 ist eine
weitere Steigerung der Fördermenge auf 32 Mio Tonnen geplant. Zur Erreichung dieses
Zieles werden umfangreiche Investitionen erforderlich sein. Im laufenden Jahr wird Cerrejón
Lizenzgebühren (regalías) von
US$ 127 Mio an den kolumbianischen Staat und das Departement Guajira abführen und
außerdem Körperschaftssteuer
von US$ 230 Mio bezahlen.
Damit ist das Unternehmen zu
einem der wichtigsten Steuerzahler des Landes geworden.
Ende Juli 2005 wurde die Vereinigung der drei Kreditinstitute
des Grupo Empresarial Antioqueño (Bancolombia, Conavi
und Corfinsura) abgeschlossen.
Das neue Kreditinstitut unter
dem Namen Bancolombia hat
4,5 Mio Kunden, 663 Filialen,
12.000 Mitarbeiter und 1.085
Geldautomaten. In Kolumbien
ist es die größte Privatbank mit
einem Anteil von 21,5 % am Finanzmarkt des Landes. Im lateinamerikanischen
Maßstab
nimmt die neue Bank den 15.
Platz ein.
Ebenfalls zum Grupo Empresarial Antioqueño gehört das Unternehmen Inversiones Nacional de Chocolate. Nach der Übernahme des kolumbianischen
Unternehmens Inveralimenticias Noel verfügt das Unternehmen über Aktiva von mehr als
umgerechnet US$ 1,1 Mrd. Die
rund 33 Unternehmen der
Gruppe sind in den Bereichen
Schokolade, Kaffee, Nudeln,
Backwaren,
Fleischprodukte
und Süßwaren tätig. Durch die
Übernahme ist Inversiones Nacional de Chocolates zum achtgrößten Lebensmittelhersteller
Lateinamerikas geworden.
•
Die kolumbianische Manuelita
S.A. hat für umgerechnet US$
20 Mio eine Destillieranlage für
Brennspiritus errichtet.
•
Die
Hafengesellschaft
von
Cartagena (SPRC) will mit Investitionen von umgerechnet
US$ 300 Mio einen Teil des
Hafens soweit umgestalten,
daß er auch von Schiffen mit
großer Ladetiefe angefahren
werden kann. – Auch im Hafen
von Baranquilla sind umfangreiche Investitionen in die Vertiefung der Zufahrtsrinne, in die
Errichtung eines neuen Terminals und in den Bau neuer Hafenanlagen auf der anderen
Seite der Bucht geplant.
•
•
Das staatliche kolumbianische
Erdölunternehmen
Ecopetrol
hat beschlossen, die Raffinerie
in Cartagena als rechtlich unabhängiges Unternehmen auszugliedern. Dies soll es erleichtern, einen privatwirtschaftlichen Partner für die Ausweitung der Raffineriekapazität von
derzeitig 78.000 Faß auf
140.000 Faß zu finden. Die Kapazitätserweiterung wird Investitionen von US$ 800 Mio erfordern. Interessierte ausländische
Partner, wie z. B. Petrobras,
sollen nunmehr die Möglichkeit
erhalten, sich an den neuen
Raffinerieunternehmen mit bis
zu 51 % beteiligen zu können.
Mitte August 2005 zerschellte in
Venezuela ein Flugzeug der
kolumbianischen
Fluggesellschaft West Caribbean. Bei diesem Unglück kamen alle 160
Fluggäste und Besatzungsmitglieder ums Leben. Das Unternehmen ist im Grunde seit Ende Juni des Jahres zahlungsunfähig und hatte seinen Betrieb weitgehend eingestellt.
Zweifel über die Aufrechterhaltung der Sicherheits- und Wartungsstandards veranlaßten die
kolumbianische Regierung kur-
ze Zeit nach dem Absturz, die
Fluglizenz für West Caribbean
einzufrieren.
Branchen
•
In den ersten sieben Monaten
2005 wurden in Kolumbien insgesamt 77.716 neue Kfz abgesetzt. Das war ein Zuwachs von
26 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die im Lande vertretenen Montageunternehmen
waren an dieser Absatzzahl mit
51.184 Einheiten beteiligt. Der
Zuwachs hatte hier bei 20 %
gelegen. Im Juli waren insgesamt 11.766 Einheiten abgesetzt worden und im Juni
12.097 Einheiten.
•
In den ersten fünf Monaten
2005 wurden in Kolumbien
82.000 Motorräder verkauft.
Das waren 64 % mehr als im
Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr wird mit einem Anstieg
des Absatzes auf 200.000 Einheiten gerechnet.
•
Nach Schätzungen von Branchenvertretern werden die kolumbianischen Kohle-Exporte in
diesem Jahr dem Land Einnahmen von US$ 2,5 Mrd bringen, d.h. US$ 0,5 Mrd mehr als
im Vorjahr. Ursache dafür sind
sowohl höhere Exportmengen
als auch der Anstieg des Weltmarktpreisniveaus auf US$ 60
pro Tonne. Dieser Exportpreis
war zum letzten Mal in den Jahren 1980 und 1985 erzielt werden. Hinter diesem Preisaufschwung steht China, das inzwischen rund 40 % der Weltkohleproduktion verbraucht. Insgesamt verfügt Kolumbien
über nachgewiesene Kohlereserven von 7 Mrd Tonnen. Fast
monatlich werden weitere Vorkommen entdeckt. Die kolumbianische Regierung prognostiziert deshalb, das die Kohleexporte des Landes bis 2010 auf
jährlich 80 Mio Tonnen ansteigen werden. Damit würde sich
die Kohle zum wichtigsten Devisenbringer des Landes entwickeln.
•
Der Absatz von Lebensmitteln
stieg nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums im ers-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kolumbien 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
5
ten Halbjahr 2005 gegenüber
dem Vorjahreszeitraum mengenmäßig um 5,5 % an.
•
Die Gewinne des kolumbianischen Bankensektors legten im
ersten Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 34,4 % auf umgerechnet
US$ 780 Mio zu.
•
In den ersten sechs Monaten
2005 nahm der Stromverbrauch
in Kolumbien gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um 3,9 % zu.
•
Wie das kolumbianische Telekommunikationsministerium
mitteilte, stieg die Zahl der Mobiltelefonanschlüsse in Kolumbien im ersten Halbjahr 2005
um etwas mehr als 5 Mio auf 15
Mio an.
•
Nach einer Untersuchung der
kolumbianischen Cámara de
Cosméticos erzielten die in Kolumbien ansässigen Hersteller
von Kosmetikprodukten im Jahr
2004 Exporterlöse von US$ 118
Mio. Das war ein Zuwachs um
35,6 % gegenüber dem Vorjahr.
Auch für das laufende Jahr wird
ein weiterer kräftiger Anstieg
erwartet.
•
An der kolumbianischen Pazifikküste soll in der MálagaBucht ein neuer Seehafen errichtet werden. Die Kosten werden auf rund US$ 300 Mio veranschlagt. - Darüber hinaus
sollen nach Angaben des
Transportministeriums mehr als
US$ 1 Mrd in die Erweiterung
der Kapazitäten der bestehenden Häfen investiert werden.
•
Im ersten Quartal 2005 hatte
das sektorale Bruttoinlandsprodukt der Bauwirtschaft gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 10,6 % zugelegt.
•
Die Steinkohleproduktion Kolumbiens wird in diesem Jahr
um 5 Mio t auf 57 Mio t ansteigen. Für die nächsten fünf Jahre ist ein weiterer kräftiger Ausbau der Produktion geplant, so
daß nach Ablauf dieses Zeitraums Kolumbien 80.000 t
Steinkohle pro Jahr exportieren
wird. Die Branche wird dann
wahrscheinlich zum wichtigsten
Devisenbringer des Landes
werden. Im Jahr 2004 waren
aus dem Kohle-Export Erlöse
von mehr als US$ 2 Mrd erzielt
worden.
•
Bis Mitte August 2005 gab der
Kaffeepreis in New York auf
US$ 0,96 per lb nach. Noch im
März hatte der Jahreshöchstpreis bei US$ 1,35 gelegen.
Grund für die Abwärtstendenz
ist die Nachricht, daß sowohl
die Ernten in Brasilien als auch
in Vietnam höher ausfallen
werden, als ursprünglich veranschlagt. Allerdings zeigt sich
der Verband der kolumbianischen Kaffeepflanzer über diese Entwicklung noch nicht besorgt. Solange das Preisniveau
über US$ 0,85 pro lb bleibe,
lohnt sich der Kaffeeanbau. - Im
laufenden Jahr werden in Kolumbien rund 11,5 Mio Sack
Kaffee geerntet werden, von
denen rund 10,3 Mio Sack in
den Export gehen. Für das
kommende Jahr wird eine
leichte Verringerung der Erntemenge auf 11 Mio Sack und der
Exportmenge auf 10,1 Mio Sack
erwartet.
Informationen
Die Nachrichten für Außenhandel
veröffentlichten vom 3.-25.8.2005
folgenden Kolumbien-Beiträge:
Medikamentenverkäufe durchbrechen Milliardengrenze
Gerdau kauft 1,51 % an Diaco
Von der Bundesagentur für Außenwirtschaft können folgende Kolumbien-Dokumente bezogen werden:
„Public Expenditure Review“,
Weltbank-Report No. 25163-CO
vom 18.4.05, (bfai-Bestell-Nr.:
B10976), Leihgebühr € 15,00
„Country Financial Acoountability Assessment“, WeltbankReport No. 31915-CO vom
13.4.05, (bfai-Bestell-Nr.: B
10970), Leihgebühr € 10,00
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kolumbien 6 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Kuba
Kuba: Bruttoinlandsprodukt
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 - Regierung
BIP-Wachstum 2005 - Prognose der Regierung für 2005
BIP-Wachstum 2004 - Wirtschafts- und Planungsministerium
BIP-Wachstum 2004 - ausländische Experten
Jahr
Export
Import
Handelsbilanzsaldo
7,3 %
9,0 %
5,0 %
3,0 %
Kuba: Handelsbilanz (Wirtschafts- und Planungsministerium)
2004
US$ 2,2 Mrd
US$ 5,3 Mrd
- US$ 3,1 Mrd
Innenpolitik
Am 13.8.2005 feierte Kubas Staatschef Fidel Castro seinen 79. Geburtstag. Damit ist er weltweit das
älteste amtierende Staatsoberhaupt.
Mit mehr als 46 Jahren in der Regierungsverantwortung denke er auch
weiterhin nicht daran, sich zurückzuziehen, wenn dies seine Gesundheit zulasse und er der Revolution
nützlich sein kann. - Wenige Tage
zuvor hatte Fidel Castro darauf
hingewiesen, daß es auch in Zukunft keine kapitalistischen Rezepte
zur Lösung der Probleme des Landes geben werde. Außerdem gäbe
es in Kuba keine Dissidenten, sondern nur Söldner und Verräter im
Dienst der USA.
Europäische Union - Kuba
Am 13.06.2005 beschloß der EUAußenministerrat der Europäischen
Union, die Aussetzung der diplomatischen Sanktionen gegen Kuba um
ein Jahr zu verlängern. Im Januar
2005 hatte der Ministerrat die Sanktionen auf Antrag Spaniens vorläufig
aufgehoben. Die EU hatte erhofft,
dadurch Zugeständnisse im Bereich
der Menschenrechte, insbesondere
für die inhaftierten Oppositionellen
zu erreichen. Die Tschechische
Republik hatte sich deshalb für die
Reaktivierung der Sanktionen ausgesprochen.
Ein
erforderlicher,
einstimmiger Beschluß in diesem
Sinne wäre aber durch Spanien
verhindert worden, dessen Regierung bereits Fidel Castro zum IberoAmerikanischen Gipfel vom Oktober
2005 in Salamanca eingeladen hat.
- Am 18. und 19.5.2005 weilte Fidel
Castros Sohn, der Atomphysiker
gleichen Namens, zu einem Informationsbesuch in Hamburg. Unter
anderem besichtigte er die Forschungseinrichtung Desy und das
Airbus-Werk. In kleinem Kreis nahm
er auf Einladung von Rechtsanwalt
Frank
Seifert,
Präsident
der
Deutsch-Kubanischen Juristenvereinigung, an einem Abendessen mit
Wirtschaftsvertretern teil.
Panama - Kuba
Anläßlich des Besuches des panamesischen Präsidenten Martín Torrijos in Havanna nahmen beide
Länder ihre vor einem Jahr abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wieder auf.
USA - Kuba
Die US-amerikanischen Lebensmittelexporte nach Kuba sind im ersten
Halbjahr 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel
zurückgegangen. Grund dafür ist die
nachträglich von der US-Regierung
verhängte Auflage, daß Warenliefe-
gegenüber 2003
32,5 %
14,3 %
5,8 %
rungen bereits bar bezahlt sein
müssen, bevor sie den USamerikanischen Hafen verlassen.
Am 29.7. gab das US- Treasury
Department eine teilweise Änderung
dieser Vorschriften bekannt. Danach
können die Waren bereits verschifft
werden, wenn eine ausländische
Bank den Empfang der Zahlung
bestätigt. Trotz dieser Erleichterung
gab Kuba bekannt, auch weiterhin
keine Erhöhung der Lebensmitteleinfuhren aus den USA zu planen. Seit Beginn des Jahres habe
Kuba Lebensmittel im Wert von US$
300 Mio aus anderen Ländern beschaffen müssen. – Während eines
Besuches des Gouverneurs von
Nebraska, Dave Heineman, in Kuba,
unterzeichneten Unternehmer aus
diesem US-Bundesstaat mit der
kubanischen Alimport Abkommen im
Wert von US$ 17 Mio über die Lieferung von Lebensmitteln nach Kuba.
– Ende Juli 2005 bestimmte die USRegierung Caleb McCarry, einen
Angestellten des US-Kongresses,
zum „Koordinator für den Übergang
Kubas“. Damit soll das „Ende der
Tyrannei“ auf der Insel beschleunigt
werden. Die kubanische Regierung
wies diese Ernennung als Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten zurück. Caleb McCarry werde
in Ruhestand gehen noch bevor er
jemals einen Fuß auf kubanischen
Boden gesetzt habe.
Wirtschaftsboom
Nach Angaben von Staatspräsident
Fidel Castro verzeichnete die kuba-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kuba 3 (30.8..)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
nische Wirtschaft im ersten Halbjahr
2005 ein Rekordwachstum von 7,3
%. Für das Gesamtjahr werde nunmehr ein Wirtschaftswachstum von
9 % erwartet. Die Mehrheit der Wirtschaftssektoren hätten im ersten
Halbjahr starke Zuwächse erzielt.
Eine der Ausnahmen sei der Elektrizitätserzeugungssektor
gewesen.
Das insgesamt gute Ergebnis sei
trotz der Energiekrise, der anhaltenden Trockenheit in weiten Landesteilen und der Folgen des Hurrikans Dennis erreicht worden. Damit
sei nunmehr die spezielle Übergangszeit, die dem Zusammenbruch
der Sowjetunion folgte, zu Ende
gegangen. – Anscheinend hält auch
der Zustrom der Überweisungen der
in den USA lebenden Exilkubaner
an ihren Verwandten auf der Insel
trotz der im vergangenen Jahr von
der US-Regierung verfügten Beschränkungen im starken Maße an.
Gemäß einer im Miami Herald veröffentlichten Umfrage schickten fast
70 % in den USA lebenden Kubaner
heute genau soviel Geld an ihre
Verwandten wie vor der Verhängung
der Restriktionen. Insgesamt kann
davon ausgegangen werden, daß
das Gesamtvolumen der Überweisungen nicht mehr als 10 % geschrumpft ist. – Nach Angaben der
kubanischen Regierung lag die
offizielle Arbeitslosenrate in Kuba im
Juli 2005 bei 1,9 %. Diese Prozentzahl soll durch die Schaffung von
380.000 neuen Arbeitsplätzen z.B.
im sozialen Bereich, in der städtischen Gartenwirtschaft, im Tourismus usw. halbiert werden.
„DirektinvestitionsRationalisierung“
Inzwischen macht die kubanische
Regierung keinen Hehl mehr daraus, daß sie die Zahl der Direktinvestitionen kleiner und mittelständischer Unternehmer aus dem Ausland drastisch verringern will. Diesen Prozeß nennt sie Rationalisierung der ausländischen Direktinvestitionen. Begründet wird diese Aktion
mit dem Abschluß der sogenannten
speziellen Periode, die nach dem
Zusammenbruch des Sozialismus in
Osteuropa und Beendigung der
Subventionen durch die Sowjetunion, die DDR und andere sozialistische Länder eingesetzt hatte. Weitere Faktoren dürften die Rückkehr
zu Wirtschaftswachstum und vor
allem die Unterstützung durch die
beiden neuen strategischen Partner
Venezuela und China sein. Die Zahl
der Freizonenunternehmen wurde
inzwischen von 460 auf 45 verringert und die Zahl der Produktionskooperationen von 440 auf 130. Von
den ursprünglich rund 400 Joint
Ventures sind noch 300 übriggeblieben. Neue ausländische Direktinvestitionen unter US$ 10 Mio werden kaum noch eine Chance haben.
Vor allem sollen die Zwischenhändler und Vermittler sowie die kleinen
und mittleren Unternehmer ausgeschaltet werden. Als Partner gewünscht werden nach Worten von
Marta Lomas, der Ministerin für
Auslandsinvestitionen und Wirtschaftskooperation, „ausländische
Großinvestoren in Sektoren wie
Energie, Bergbau, Biotechnologie
und Tourismus“. - Begleitet wurde
dieser Prozeß von schweren Beschuldigungen vor allem gegen die
Handelsunternehmen, die sich angeblich Gewinnmargen von bis zu
40 % unter den Nagel gerissen
hatten. Völlig vergessen wurde
dabei, daß diese Unternehmen
Kuba treu zur Seite standen, als es
der Wirtschaft des Landes schlecht
ging und die Geschäfte unter dem
Damokles-Schwert des US-Embargos abgewickelt werden mußten.
Außerdem waren in vielen Fällen
überdurchschnittliche hohe Finanzierungskosten für die Finanzierung
von Kubageschäften angefallen. Nach inoffiziellen Angaben sollen
die Freizonenlizenzen fast alle verschwinden und von den Produktionskooperationen weniger als 20
übrigbleiben. Die Zahl der Joint
Ventures wird sich ebenfalls noch
weiter verringern und sich auf die
rund 50 Partnerschaften mit Großunternehmen konzentrieren. Alles
dies wäre noch akzeptabel, wenn
dieser sogenannte Rationalisierungsprozeß in fairer Weise verlaufen würde. Zahlreiche kleine und
mittelständische
Unternehmen
hauptsächlich aus Europa haben
zwar längst ihre Kündigung erhalten,
nicht aber ihr eingebrachtes Geld.
Dabei geht es nicht nur um die direkte Investition, sondern auch um
zum Teil hohe Finanzierungskosten.
Es hat den Anschein, als betreibe
die kubanische Regierung eine kalte
Nationalisierung ohne Entschädigung.
Unternehmen
•
Die spanische Guascor-Gruppe
hat von Kuba einen Auftrag über die Lieferung von kleinen
und mittleren Stromgeneratoren
in Höhe von US$ 100 Mio erhalten. Nach Angaben der spanischen Zeitung El País ging
ein entsprechender Auftrag
auch an Mercedez Benz.
•
Das spanische Erdölunternehmen Repsol hat Investitionen
von US$ 50 Mio in die Erdölprospektion im Norden Kubas
angekündigt.
•
Das französische Hotelunternehmen Accor hat das Management der Hotels Riviera und
Capri in Havanna übernommen.
Ein weiteres Hotel in Varadero
wird ebenfalls der AccorLeitung unterstellt werden. Die
Renovierung der drei Hotels
wird von der portugiesischen
Firma Amorin finanziert, wobei
US$ 15 Mio für das Capri-Hotel
vorgesehen sind und ein einstelliger Millionenbetrag für die
anderen beiden.
•
Die britische Fluglinie Virgin
Atlantic hat eine direkte Flugverbindung zwischen London
und Havanna eingerichtet, die
sie zweimal in der Woche bedient.
•
Die österreichische TabakVertriebsfirma Tobaccoland, die
der britischen Gallaher-Gruppe
gehört, wird in Zukunft direkt
aus Kuba Zigarren importieren
und den gesamten österreichischen Markt versorgen.
•
Cubana de Aviación hat bei der
russischen Ilyushin Finance Co.
drei weitere Flugzeuge in Auftrag gegeben. Es handelt sich
um zwei Passagiermaschinen
des Typs Il-96-300 und ein
Transportflugzeug des Typs
TU-204. In diesem Jahr hatte
die kubanische Fluggesellschaft
schon zwei Il-96-300 bestellt.
Branchen
•
Hauptsächlich als Folge einer
anhaltenden Dürreperiode pro-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kuba 3 (30.8..)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
duzierte Kuba im Erntejahr
2004/2005 nur noch knapp 1,3
Mio t Zucker. Das war das niedrigste Ernteergebnis seit 1908.
Die Ernte lag somit um fast die
Hälfte unter dem Vorjahresergebnis von 2,5 Mio t. Der
durchschnittliche Ertrag blieb
mit 30 t pro Hektar weit unter
dem internationalen Durchschnitt von 63 t. Um den inländischen Bedarf von 700.000 t
decken und die internationalen
Lieferverträge einhalten zu
können, ist das Land inzwischen gezwungen, Zucker aus
Kolumbien zu importieren. Für
die Ernteperiode 2005/2006
wird nach dem Durchzug des
Hurrikans Dennis erneut ein
schlechtes Ergebnis erwartet,
das noch unter 1,3 Mio t liegen
könnte.
•
•
•
sei eine Vervierfachung der
Produktionsmenge seit Anfang
der 90er Jahre. In Kürze werde
das Land die Selbstversorgung
erreichen.
•
Nach Angaben der kubanischen
Regierung wird Kuba aus dem
Export von pharmazeutischen
Produkten im laufenden Jahr
Erlöse in Höhe von rund US$
300 Mio erzielen. Das bedeutet
gegenüber dem Vorjahr eine
Verdoppelung der Exporteinnahmen aus diesem Bereich.
•
Die Stromerzeugung Kubas war
im ersten Halbjahr 2005 gegenüber
dem
entsprechenden
Vorjahreszeitraum um 4 % zurückgegangen. Dazu hatte u.a.
die anhaltende Trockenheit beigetragen, die die Kapazität der
kubanischen Stauseen auf ein
Drittel schrumpfen ließ. Weitere
Ursachen waren technisch bedingte Ausfälle und notwendige
Reparaturarbeiten z. B. im
größten Kraftwerk des Landes,
Antonio Guiteres. Obwohl Kuba
eine nominale Stromerzeugungskapazität von 4.100 MW
hat, sind nur 3.200 MW einsetzbar. Die Abschaltungen und
technischen Pannen haben die
reale Stromerzeugungskapazität im Juli des Jahres auf nur
noch 1.900 MW reduziert. Anfang August kam es wieder zu
Stromabschaltungen von täglich
10 Stunden und mehr in Havanna und anderen Städten des
Landes. - Die kubanische Regierung hat umfangreiche Investitionen von insgesamt US$
250 Mio in den Erwerb von
Stromgeneratoren, die Reparatur der Kraftwerke und Änderung der Leitungsnetze angekündigt. Venezuela wird mit einem Kredit in Höhe von US$ 20
Mio zur Instandsetzung und
Modernisierung des Elektrizitätznetzes von Havanna beitragen.
Weit positiver ist die Entwicklung des Tourismussektors. Bereits im vergangenen Jahr hatte
eine Rekordzahl von 2,1 Mio
Touristen Kuba besucht. Die
Devisenerlöse des Sektors waren auf US$ 2,3 Mrd angestiegen und machten damit nach
Angaben des Tourismusministeriums 40 % der kubanischen
Deviseneinnahmen aus. Für
das laufende Jahr wird ein Ansteigen der Touristenzahl auf
2,3 Mio erwartet. Die Deviseneinnahmen sollen um rund 11,5
% zunehmen. - Um den Touristenzustrom besser regeln zu
können, wurde inzwischen der
internationale Flughafen José
Martí von Havanna ausgebaut;
statt bisher 350 Passagiere pro
Stunde können nunmehr 500
Passagiere empfangen werden.
Außerdem wurde ein neuer
Kontrollturm gebaut.
Nach einer Prognose des Präsidenten
des
kubanischen
Stahlunternehmens Acinox, Ever Ballart, wird Kuba im Jahr
2007 rund 500.000 t Stahl produzieren. Sein Unternehmen
will dazu mit jährlichen Investitionen von US$ 20 Mio beitragen.
Nach Angaben von Staatspräsident Fidel Castro produzierte
Kuba im ersten Halbjahr 2005
1,9 Mio t Erdöl und Erdgas. Das
•
Im Juli 2005 wurde Kuba vom
Hurrikan Dennis heimgesucht.
Nach offiziellen Angaben verursachte der Wirbelsturm Schäden in Höhe von US$ 1,4 Mrd
u.a. in der Landwirtschaft. 16
Kubaner verloren ihr Leben.
Auch das Elektrizitätsnetz wur-
de in Mitleidenschaft gezogen.
15.000 Häuser und Wohnungen
wurden komplett zerstört und
120.000 beschädigt, darunter
auch 21 Hotels. Als Ergebnis
der sechs Hurrikans, die in den
letzten fünf Jahren über Kuba
hinweg gezogen waren, befinden sich heute 53 % aller Wohnungen
und
Häuser
in
schlechtem Zustand; mindestens 500.000 neue Wohnungen
und Häuser müßten dringend
gebaut werden. Dazu fehlt aber
derzeitig das Geld. - Die USA
hatten Kuba eine sofortige Katastrophenhilfe in Höhe von
US$ 50.000 angeboten, die aber von Kuba zurückgewiesen
wurden. Statt dessen solle Washington lieber die Blockade
beenden. Auch von der EU
werde man nichts annehmen,
da sie ihre humanitäre Hilfe in
der Vergangenheit zu politischen Zwecken mißbraucht habe. Statt dessen akzeptierte
Kuba Unterstützung aus Venezuela.
•
Angesichts der anhaltenden
Trockenheit in einigen Landesteilen erklärte sich das
World Food Programme im Juli
2005 dazu bereit, 373.000 Kubaner in den am schlimmsten
betroffenen Gebieten für den
Verlauf von drei Monaten mit
Lebensmitteln zu unterstützen.
Insgesamt sind dafür US$ 3,7
Mio vorgesehen. Um in Zukunft
die Auswirkungen von Trockenperioden im Osten des Landes
zu verringern, sollen in der Region am Sagüa-Fluß eine Reihe
neuer Stauseen sowie entsprechende Wassertransportleitungen, Tunnel und Kanäle zu den
von der Trockenheit besonders
betroffenen Gebieten gebaut
werden. Für diese Arbeiten sind
Investitionen von umgerechnet
mehr als US$ 160 Mio vorgesehen.
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Kuba 3 (30.8..)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Mexiko
Mexiko: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum 2. Quartal 2005 - Finanzministerium
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Finanzministerium
BIP-Wachstum 2005 – Prognose Experten mexikanische Privatwirtschaft (Zentralbankumfrage)
BIP-Wachstum 2004 - Statistikinstitut INEGI
Industrieproduktion 1. Halbjahr 2005 - INEGI
Industrieproduktion 2005 - Prognosen der mexikanischen Privatwirtschaft
Industrieproduktion 2004 - INEGI
Bruttoanlageninvestitionen Januar-Mai 2005 - Finanzministerium
Bruttoanlageninvestitionen 2004 - Finanzministerium
3,1 %
3,25 % - 3,75 %
3,54 %
4,4 %
1,4 %
2,4 % - 3,0 %
3,8 %
8,0 %
7,5 %
Mexiko: Handelsbilanz (INEGI)
Jahr
Export Juni
Export kumuliert
Import Juni
Import kumuliert
Handelsbilanzsaldo Januar-Juni
Innenpolitik
Entwicklungslinien im Wahlkampf
Ein Jahr vor den Präsidentschaftswahlen hat die Oppositionspartei
PRI bei den Gouverneurswahlen im
bevölkerungsreichsten Bundesstaat
México bei hoher Wahlabstinenz
einen deutlichen Sieg errungen.
Enrique Peña Nieto, 38jähriger
Kandidat der PRI, konnte 47,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die Kandidaten der konservativen Regierungspartei PAN und der
linksgerichteten PRD lagen abgeschlagen bei 24,9 und 24,2 Prozent.
Damit stellt der PRI auch weiterhin
in dem Bundesstaat mit 14,7 Millionen Einwohnern den Gouverneur,
konnte ihren Stimmanteil allerdings
gegenüber dem letzten Wahlgang
1999 noch ausbauen. Für Konflikte
mit den unterlegenen Parteien
sorgte das hohe Wahlkampfbudget
der PRI, das als nicht gesetzeskon-
2005
US$ 18,060 Mrd
US$ 100,579 Mrd
US$ 18,080 Mrd
US$ 103,222 Mrd
- US$ 2,643 Mrd
form verdächtigt wurde. Auch die
gleichzeitigen Wahlen im viel kleineren Bundesstaat Nayarit konnte die
PRI knapp für sich entscheiden.
Wen die Partei in das Rennen um
die Präsidentschaftswahl schickt, ist
noch offen. Die besten Chancen für
die Nominierung werden dem Parteipräsidenten Roberto Madrazo und
Arturo Montiel, Gouverneur des
Bundesstaates Mexiko, eingeräumt.
Trotz der Wahlniederlagen in den
Bundesstaaten ist Andrés Manuel
López Obrador von der PRD, der für
den Wahlkampf von seinem Posten
als Bürgermeister von Mexiko-Stadt
zurückgetreten ist, weiterhin der
aussichtsreichste Kandidat für die
Präsidentschaftswahlen
im
Juli
2006. In der Juli-Umfrage von El
Universal fiel die Zustimmungsrate
des
linksgerichteten
Präsidentschaftsanwärters zwar gegenüber
April um sechs Punkte auf 32 Prozent. Damit genießt er jedoch immer
noch einen Vorsprung von 8 Prozent
auf den PRI-Kandidaten Roberto
Madrazo. Cuauhtémoc Cárdenas,
dreimaliger erfolgloser Präsidentschaftskandidat, kündigte unterdessen an, nicht mehr für den PRD
kandidieren zu wollen, wodurch
López Obrador als einziger Aspirant
der Partei verbleibt. Die Präsidentschaftspartei PAN wird als letzte
einen Kandidaten benennen. Die
Partei wird zu diesem Zweck am 23.
Vergleich zu 2004
9,2 %
11,0 %
6,2 %
11,9 %
60,8 %
Oktober eine interne Wahl durchführen. Die aussichtsreichsten Anwärter sind Santiago Creel, der frühere
Innenminister in der Regierung Fox,
sowie Alberto Cárdenas, u.a. ehemaliger Gouverneur des Staates
Jalisco. Allerdings sind angesichts
der schwindenden Wählergunst für
die PAN ihre Chancen für die Präsidentschaftswahl gering. An der
Wahl werden nach einer Gesetzesnovelle zum ersten Mal auch Emigranten per Briefwahl teilnehmen
können.
Keine Fortschritte bei
Strukturreformen
Keine Fortschritte konnte die Regierung Fox bei der Verabschiedung
der überfälligen Strukturreformen
erreichen. Der Kongress weigert
sich nach wie vor, die Gesetzesvorlagen zu verabschieden. Die Strukturreformen betreffen eine ganze
Reihe von Bereichen wie Justiz,
öffentliche Sicherheit, Rentensystem, Steuer-, Energie- und Arbeitsmarktpolitik. Ein Treffen zwischen
Fox und der Parteiführung der PRD
zur Herbeiführung einer Lösung
blieb ergebnislos. Der gordische
Knoten im politischen Entscheidungsprozess wird dafür verantwortlich gemacht, dass Mexiko international an Wettbewerbsfähigkeit
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Mexiko (20.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
verliert und ein nur mittelmäßiges
Wachstum erreicht. Es wird davon
ausgegangen, dass Präsident Fox
bis zum Ende seiner Amtszeit keine
Einigung mehr herbeiführen können
wird.
Sicherheitsproblem
Für Verstimmungen zwischen den
USA und Mexiko sorgten die von
Drogenkartellen zu verantwortenden
eskalierenden Gewaltverbrechen in
der Grenzstadt Nuevo Laredo. Hintergrund ist der gewaltsame Konflikt
rivalisierender Rauschgiftbanden um
die Kontrolle der verkehrstechnisch
wichtigen Grenzregion, die in Entführungen, offenen Straßenkämpfen
und der Ermordung des Polizeichefs
kulminierten. Die USA sahen sich
veranlasst, aus Sicherheitsgründen
für eine Woche ihr Konsulat zu
schließen. Das Sicherheitsproblem
zeigt, dass das von Präsident Fox
lancierte Aktionsprogramm „México
Seguro“, in dessen Rahmen Bundespolizei und Armee in die betroffenen Gebiete geschickt wurden,
noch nicht die erwünschte Wirkung
zeigt.
Hurricane „Emily“
Hurricane „Emily“ traf im Juli mit
Spitzengeschwindigkeiten von 185
km/h auf die mexikanische Halbinsel
Yukactan. Die Behörden brachten
etwa 85.000 Personen, unter ihnen
Tausende Touristen in Sicherheit.
Das staatliche Erdölförderunternehmen Pemex musste 15.500
Arbeiter auf den Erdölplattformen im
Golf von Mexiko evakuieren. Die
Schäden wurden von den Behörden
auf 17 Millionen US$ geschätzt,
exklusive der Umsatzverluste im
Tourismussektor.
Wirtschaftliche Entwicklung
Nach Angaben von INEGI ist die
mexikanische Wirtschaft in den
ersten fünf Monaten dieses Jahres
um 3,1 Prozent gewachsen. Dies
bedeutet gegenüber der Entwicklung des Vorjahres eine leichte
konjunkturelle Abkühlung. Eine der
Hauptursachen ist die schwache
Entwicklung des Außenhandels,
insbesondere der externen Nachfrage. Im Mai wurde allerdings auf der
Grundlage des globalen Indikators
der Wirtschaftsaktivität (IGAE) mit
3,7 Prozent ein im Vergleich zu den
Vormonaten überdurchschnittliches
Wachstum verzeichnet. Trotz der
spürbar anziehenden wirtschaftlichen Aktivität hat die Zentralbank
ihre Wachstumsprognose für 2005
von 3,5 bis 4 Prozent auf 3,25 bis
3,75 Prozent gesenkt. Die Konjunkturaussichten für die zweite Jahreshälfte werden positiver eingestuft.
Das bisherige Wachstum wird insbesondere getragen vom steigenden Konsum (plus 5,4 Prozent in
den ersten fünf Monaten) und öffentlichen Investitionen, die für wirtschaftliche Impulse sorgten. Die
Industrieproduktion entwickelte sich
dagegen bislang verhalten (plus 1,6
Prozent in den ersten fünf Monaten).
Nach wie vor profitiert Mexikos
Staatshaushalt von den hohen Ölpreisen. Insgesamt bleibt Mexiko
aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Zentraler Wachstumshemmer sind die vom Kongress
bislang blockierten Strukturreformen
in den Bereichen Infrastruktur,
Energie, Wasser sowie Steuer- und
Justizsystem, deren Implementierung nach Meinung von Analysten
ein zusätzliches Wachstum von 2
Prozent generieren könnte. – Die
Zentralbank hat bei ihren Bemühungen, die Inflation zu bekämpfen,
wechselhafte Ergebnisse erzielt.
Nachdem die Verbraucherpreise bis
April deutlich über dem gesteckten
Ziel für 2005 von 3 bis 4 Prozent
lagen, ließen die geringe Deflation
der Monate Mai und Juni die Erreichung des Inflationsziels wieder
wahrscheinlich erscheinen (s. Tab.).
Im Juli zog die Inflation jedoch wieder leicht an. Als zentrale Ursache
wird der Preisanstieg bei einigen
landwirtschaftlichen Produkten genannt. Dennoch wird allgemein
davon ausgegangen, dass bis Jahresende das Ziel der Zentralbank
von höchstens 4 Prozent Preissteigerung erreicht wird. - Die Geldtransfers von mexikanischen Auswanderern (remesas), wichtigste
Devisenquelle nach den Ölexporten,
erreichten unterdessen ein neues
Hoch. Im Mai betrugen sie US$ 1,88
Mrd., dies sind 17,4 Prozent mehr
als im gleichen Monat des Vorjahres.
Mexiko: Inflation 2005
(Banco de México)
Januar
0,00 %
Februar
0,33 %
März
0,45 %
April
0,36 %
Mai
- 0,25 %
Juni
- 0,10 %
Juli
0,39 %
kumuliert
1,19 %
Zwölfmonatsrate
4,47 %
Inflation 2004
5,19 %
Wirtschaftspolitik
Außenwirtschaft
Angesichts der rapide steigenden
Präsenz chinesischer Produkte im
NAFTA-Wirtschaftsraum
plädiert
Präsident Fox für die Vertiefung der
Kooperation durch Schaffung einer
NAFTA plus, in deren Rahmen die
Mitgliedsstaaten bevorzugt werden
sollen, sofern sie in Preis und Qualität wettbewerbsfähig sind. - Mexiko
und Panama führen derzeit Verhandlungen über mehrere mögliche
Wirtschaftskooperationen. Zusammen mit Kolumbien und Venezuela
wurden Panama, Peru und Ecuador
eingeladen, dem gemeinsamen
Freihandelsabkommen (G-3) beizutreten. Auf bilateraler Ebene werden
mit Peru Verhandlungen über ein
Investitionsschutzabkommen
geführt. Auch die Möglichkeit der Einführung eines Doppelbesteuerungsabkommens wird derzeit sondiert. –
Die Verhandlungen mit Peru über
ein Abkommen zum Schutz und zur
Förderung von Investitionen werden
nach Angaben des mexikanischen
Wirtschaftsministeriums noch im
August beendet. Das Abkommen
soll u.a. dazu beitragen, die Konkurrenzfähigkeit der Kupferimporte
mexikanischer Unternehmen aus
Peru gegenüber dem chilenischen
Kupfer zu erhöhen. – Im September
wird die mexikanische Regierung
entscheiden, ob sie mit Südkorea in
Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen treten will. Der private Sektor sprach sich überwiegend gegen einen Freihandelsvertrag aus, da die Volkswirtschaft nicht
mit Südkorea konkurrieren könne
und der Freihandel somit die Produktionsbasis gefährde.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 6/2005 – Mexiko 6 (30.6.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
NAFTA versus DR-CAFTA
Das im kommenden Jahr in Kraft
tretende
Freihandelsabkommen
zwischen USA und Zentralamerika
(ohne Panama) und der Dominikanischen Republik (DR-CAFTA) hat
Spekulationen über möglichen Auswirkungen auf die mexikanische
Wirtschaft, insbesondere die maqulladora-Industrie, ausgelöst. Bislang wurde die DR-CAFTA von den
USA und den zentralamerikanischen
Regimepartnern El Salvador, Guatemala und Honduras ratifiziert. Das
Freihandelsabkommen wird ab 2006
den beteiligten Staaten Zentralamerikas ähnliche Marktzugangsbedingungen einräumen, wie sie Mexiko
bereits seit 1994 im Rahmen der
NAFTA genießt. Durch den Verlust
der handelspolitischen Vorzugsbehandlung wird befürchtet, dass einige Branchen, insbesondere die
Textilindustrie aufgrund der billigeren Lohnstrukturen in die südlichen
Nachbarstaaten abwandern. Die
Mitgliedstaaten der DR-CAFTA sind
nach China mit 10,2 Prozent der
größte Exporteur von Textilerzeugnissen, gefolgt von Mexiko mit 9,1
Prozent. Trotz der offensichtlichen
Gefahren durch den Verlust des
Wettbewerbsvorteils und der seit
2001 kontinuierlich, wenn auch
zuletzt nur leicht zurückgehenden
Produktion und Beschäftigung (von
749.000 in 2001 auf 550.000 in
2004) in der mexikanischen Textilindustrie, zeigten sich die Vertreter
der Branche zuversichtlich. Der
Präsident der mexikanischen Textilindustrie CNIV sagte, dass die
Branche über das Jahr gesehen
trotz der Konkurrenz mit China und
Zentralamerika das Exportniveau
von 2004 wird halten können. Von
der DR-CAFTA werden indessen
auch positive Effekte für Mexiko
erwartet, da in den ansonsten restriktiven Herkunftsregeln des Freihandelsvertrages vereinbart wurde,
dass Zentralamerika auch Textilstoffe aus Mexiko zur Konfektionierung für die USA beziehen darf.
Energiepolitik
Mexikos Regierung muss erhebliche
Anstrengungen unternehmen, um
seine Energieversorgung langfristig
sicherzustellen. Nach Angaben von
Präsident Fox wird der Energiebe-
darf in den nächsten 10 Jahren um
65 Prozent steigen. Um einer Unterdeckung vorzubeugen, sind von der
Regierung verschiedene Maßnahmen in Angriff genommen worden.
Im Zentrum der Bemühungen steht
dabei ein auf den Namen „Fénix“
getauftes Energieprojekt, das sich
vorerst aber nicht aus der Asche
erhoben hat. Das PetrochemieProjekt ist das größte Entwicklungsvorhaben der Regierung Fox. Es
sieht seit längerem dringend benötigte Investitionen in Mexikos petrochemischer Industrie vor, die sie in
die Lage versetzen würden, das
Rohöl zu höherwertigen Produkten
weiter zu verarbeiten. Die eingeplanten US$ 2 Mrd. sollten von einer
Allianz aus privaten Investoren (Nova Chemical, Indelpro, Grupo Idesa)
und der staatlichen Erdölgesellschaft Pemex (zu 20 Prozent) aufgebracht werden, um in den Bau der
weltweit zweitgrößten Ehylenfabrik
zu fließen. Die Erhöhung der Eigenproduktion und die Vertiefung der
Wertschöpfungskette sollen dazu
beitragen, das Handelsdefizit mit
petrochemischen Produkten von
derzeit US$ 11 Mrd. zu senken.
Nach Angaben von Pemex scheiterte das Projekt jedoch zunächst,
weil das Finanzministerium sich
weigerte, den von den Investoren
geforderten Diskont von 15 Prozent
auf das zu liefernde Rohöl zu gewähren. – Um mehr finanzielle Ressourcen für drängende Investitionen
freizusetzen, wurde vom Kongress
ein neues Fiskalregime für Pemex
verabschiedet, das die steuerlichen
Belastungen einschränkt. Das Unternehmen benötigt eigenen Projektionen zufolge etwa US$ 10 Mrd.
jährlich für die Realisierung von
Projekten in der Erdölförderung und
–verarbeitung. – Ferner sucht Mexiko die Unterstützung von BID und
Weltbank für die Förderung erneuerbarer Energie. Geplant ist die
Finanzierung von Energieprojekten
in kleineren Städten und Gemeinden.
Regulierung der Autoimporte
Nach langwierigen Auseinandersetzungen der Regierung mit dem
Automobilsektor wurde per Dekret
die Öffnung des mexikanischen
Marktes für den Import von Gebrauchtfahrzeugen
vorgezogen.
Gegen eine Importsteuer von 15
Prozent können Fahrzeuge nun aus
dem Ausland eingeführt werden. Die
Regulierung war angesichts der
bislang zahlreichen, zum Teil illegal
eingeführten Fahrzeuge („auto chocolate“) erforderlich geworden. Nach
Angaben der Zollbehörden betrug
allein der Wert der von Januar bis
April dieses Jahres importierten
Fahrzeuge US$ 124,8 Mio. Die in
Mexiko ansässigen KFZ-Hersteller
erwarten aufgrund der gesetzlichen
Regulierung Umsatzeinbußen.
Finanzmärkte
ICA, das größte mexikanische Ingenieur- und Bauunternehmen kündigte die Emission von Aktien im
Wert von US$ 250 Mio. Dollar an.
Die ICA benötigt das frische Kapital
um an neuen Projekten teilnehmen
zu können. Die Aktien werden über
die Banamex am Markt platziert. –
Unbeeindruckt von dem relativ niedrigen Wirtschaftswachstum und dem
politischen Rumoren im Vorfeld der
Präsidentschaftswahlen hat der
Leitindex IPC der mexikanischen
Börse nach der Korrektur im März
und April wieder Fahrt aufgenommen und schnellte kontinuierlich von
einem Höchststand zum nächsten.
Zuletzt wurde der Kurs wieder etwas
nach unten korrigiert und befindet
sich nun bei gut 14.000 Punkten.
Damit hat der IPC gegenüber dem
Jahrestiefstand Mitte April immer
noch rund 2.300 Zähler zugelegt.
Hauptgründe für den anhaltenden
Aufwärtstrend ist die Umschichtung
von Geldern aus anderen lateinamerikanischen Ländern wie Venezuela
und insbesondere dem Hauptkonkurrenten Brasilien, wo der Korruptionsskandal in der Regierung Lula
die Schlagzeilen beherrscht. Mexiko
bietet sich vor diesem Hintergrund
als sichere Alternative an. Positiv
wirken sich auch die Gelder aus, die
durch die hohen Rohölpreise in die
Staatskasse fließen und über höhere Staatsinvestitionen wirtschaftliche
Impulse verleihen. Schließlich sind
die Aktienkurse auch durch die
hohen Gewinne der Großunternehmen (u.a. América Móvil, Cemex)
beflügelt worden. – Der Peso vollzieht weiterhin eine beachtliche
Aufwertung gegenüber dem Dollar.
Gegenwärtig notiert er bei 10,837
MXN/USD. Neben den Umsätzen im
Erdölgeschäft tragen hierzu die
kontinuierlich steigenden
Geld-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Mexiko (20.8.)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
transfers, der Tourismus und das
hohe Zinsniveau (über 9 Prozent)
bei, das enorme Liquiditätszuflüsse
bringt.
auf reges Interesse (u.a. Iberia).
Der Verkauf soll bis Jahresende
abgeschlossen werden.
•
Das französische Zementhersteller Lafarge gab bekannt, in
Kooperation mit der mexikanischen Cemex in den Aufbau einer Produktion in Querétaro zu
investieren. Der Markt in diesem Sektor weist jährliche
Wachstumsraten von 10 Prozent auf.
•
Bimbo, einer der größten
Brothersteller der Welt, hat die
Bäckereikette El Globo des
Magnaten Carlos Slim für 106
Mio. Euro gekauft.
Unternehmen
•
Das schwedische Unternehmen
SKS, weltweit größter Hersteller
von Kugellagern für Kraftfahrzeuge, verlegt aus Kostengründen seine Produktion von USA
nach Puebla.
•
Peugeot plant bis 2007 jährlich
30.000 Fahrzeuge in Mexiko
abzusetzen, was gegenüber
dem vergangenen Jahr eine
Steigerung von 80 Prozent bedeuten würde. Die Lancierung
zweier neuer Modelle (SW und
407) hat die Umsätze steigen
lassen.
•
•
•
•
•
Der Reifenhersteller Michelin
will US$ 25 Mio. in die Errichtung von 17 Reifenerneuerungsanlagen investieren.
•
Die mexikanischen Unternehmer Emilio Azcárraga (Televisa)
und Carlos Slim (Sinca-Inbursa)
kündigten Pläne für den Aufbau
einer neuen Billig-Airline namens Vuela an.
•
Die Umsätze des Bierbrauers
Grupo Modelo sind im Zeitraum
von April bis Juni im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum um 3,5
Prozent gewachsen. Mit der
Einführung der Marke „Cerveza
Tropical“ ist Grupo Modelo auch
im wachsenden und umkämpften Segment der geschmacklich
angereicherten Biersorten präsent.
Repsol beabsichtigt 108 Mio.
Euro in eine Erdölförderanlage
im Golf von Mexiko zu investieren.
Der Siemens-Konzern hat einen
U-Bahn-Auftrag im Wert von 72
Mio. Euro erhalten. Siemens
Transportation Systems (TS)
wird für den Betreiber Sistema
de Transporte Colectivo Metrorrey in Monterrey als Konsortialführer die Verlängerung der
Metro-Linie 2 übernehmen.
Partner
sind
Bombardier
Transportation Mexico und die
mexikanische
Baufirma
Constructora Garza Ponce.
Unter Beisein von Präsident
Fox wurden am 5. August zwei
Elektrizitätswerke des spanischen
Energieunternehmens
Iberdrola eingeweiht. Iberdrola
ist der größte ausländische Investor in diesem Sektor. Bis
zum Jahr 2010 beabsichtigt das
Unternehmen weitere US$ 3,8
Mrd. zu investieren.
Die staatliche Holding Cintra
verkauft derzeit ihre beiden
Fluggesellschaften AeroMexico
und Mexicana und stößt dabei
•
•
Die Grupo Tampico investiert
US$ 72,2 Mio. in den Ausbau
und die Modernisierung seiner
Abfüllungsanlagen. Damit etabliert sie sich als viertgrößten
Abfüller
von
Coca-ColaProdukten in Mexiko. In diesem
Jahr erwartet das Unternehmen
ein Umsatzwachstum kohlensäurefreier Getränke um 20
Prozent und kohlensäurehaltiger Getränke um 5 Prozent.
Endesa hat den chilenischen
Telefonanbieter Smartcom an
das Carlos Slim gehörende
Unternehmen América Móvil für
414 Mio. Euro verkauft und damit seinen Ausflug in den Telekommunikationssektor beendet.
Endesa hatte erst im Juni 2000
Smartcom für einen ähnlichen
Betrag von Leap Wireless International erworben. Die Aquisition stärkt América Móvil im
Kampf mit Telefónica um die
Marktführerschaft in Lateinamerika.
•
Grupo Peñoles gab bekannt,
dass sie US$ 200 Millionen in
die Erschließung der Kupfermine Milpillas im Bundesstaat Sonora investieren will. Das Unternehmen plant 55.000 Tonnen
Kupfer pro Jahr zu produzieren,
was 15,6 Prozent der mexikanischen Produktion dieses Metalls im vergangenen Jahr entspräche.
•
Das niederländische Finanzinstitut ING will Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen,
dass ihre mexikanische Versicherungseinheit 300 Mio. US$
Dollar an eine lokale Mine (Fertinel) zu entrichten habe. Der
Versicherungsanspruch wurde
wegen
eines
HurricaneSchadens im Jahre 2001 geltend gemacht. Über die Höhe
der Entschädigung wird seither
gestritten.
KFZ-Branche
•
Manuel Díaz, Direktor von Delphi, hält Mexikos KFZ-Sektor
gegenüber der chinesischen
Konkurrenz für wettbewerbsfähig. Der Anteil der Lohnkosten
betrage weniger als 20 Prozent,
weshalb die geringeren Löhne
in China nicht sehr ins Gewicht
fielen. Darüber hinaus müsse
Mexiko seine logistischen Vorteile durch die geographische
Nähe zu den Absatzmärkten
stärker nutzen.
•
Anlässlich des Internationalen
Kongresses der Automobilindustrie in Mexiko forderten die
Vertreter der Branche, die
Steuer auf Neufahrzeuge abzuschaffen und stattdessen eine
graduelle Erhöhung der Kraftstoffpreise einzuführen.
•
In einem Panel über die Perspektiven des mexikanischen
Automobilsektors
prognostizierten Vertreter von Renault,
DaimlerChrysler und Ford ein
nur moderates Wachstum des
mexikanischen
KFZ-Sektors.
Das Wachstum werde u.a.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 6/2005 – Mexiko 6 (30.6.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
5
durch
die
ausbleibenden
Strukturreformen und die hohe
Steuerlast gebremst.
•
Die Nutzfahrzeugbranche verzeichnet Absatzrekorde. Im
ersten Halbjahr 2005 wurden
mit 15.647 Fahrzeugen 29,1
Prozent mehr Busse und Traktoren in Mexiko abgesetzt als
im Vorjahr. Die Exporte stiegen
um 6 Prozent auf 20.061 Einheiten.
•
Der mexikanische Motorradmarkt expandiert weiterhin kräftig. Für 2005 wird ein Absatz
von nahezu 250.000 Zweirädern prognostiziert, was einer
Steigerung um 40.000 Stück
gegenüber 2004 entspräche. In
den Folgejahren erwartet man
ein
Absatzwachstum
von
30.000 Stück jährlich. Marktführer sind Honda und Yamaha mit
einem Anteil von jeweils 19 und
9 Prozent.
Pkw und leichte Nutzfahrzeuge
(Quelle: AMIA)
2005
Produktion Juni
127.980
Produktion Juli
97.760
Produktion kumuliert
826.310
Veränd. zu 2004
- 4,9 %
Absatz an Händler Juni
87.295
Absatz an Händler Juli
76.653
Absatz an Händler
603.218
kumuliert
Veränd. zu 2004
5,3 %
Absatz an Kunden Juni
84.897
Absatz an Kunden Juli
85.000
Absatz an Kunden
612.511
kumuliert
Veränd. zu 2004
3,1 %
Export Juni
94.587
Export Juli
64.760
Export kumuliert
591.141
Veränd. zu 2004
-6,5 %
Gesamtjahr
Prognose
Produktion 1.400.000
2005
Produktion 2004
1.507.175
Sonstige Branchen
•
Mexiko ist weltweit der fünftgrößte Exporteur von Tafeltrauben. 2004 wurden 123.693
Tonnen ausgeführt. 70 Prozent
der Produktion werden im Bundesstaat Sonora erwirtschaftet.
•
Aufgrund der Dynamik im Wohnungsbau und der Investitionen
der öffentlichen Hand in die
Modernisierung der Infrastruktur
wird die Bauwirtschaft dieses
Jahr nach Einschätzung des
Verbandes der Baubranche
CMIC in diesem Jahr um 6 Prozent wachsen. Bedingt durch
diese Entwicklung wird auch für
die Umsätze von Maschinen
und Anlagen im Vergleich zum
Vorjahr ein Wachstum von 5
Prozent prognostiziert.
•
Nach Angaben der bfai verzeichnet Mexikos Arzneimittelmarkt ein rasantes Importwachstum. Der Inlandsmarkt
hat ein Volumen von US$ 8,1
Mrd., für die kommenden Jahre
wird ihm ein weiterhin hohes
Wachstum bescheinigt.
•
Die Mexikaner tendieren immer
mehr dazu, abgefülltes und hygienisch unbedenkliches Wasser zu bevorzugen. Laut Branchenverband Andapac ist Mexiko mittlerweile der größte Konsument abgefüllten Wassers in
Lateinamerika.
•
Der Export von Tequila wuchs
im ersten Halbjahr 2005 um
10,7 Prozent. Im vergangenen
Jahr wurden 109 Mio. Liter des
Getränks exportiert. Lediglich
30 der 111 Hersteller aus den
Tequila-Herkunftsgebieten führen gegenwärtig ihre Produkte
aus.
•
Eine positive Entwicklung weist
die Tourismusbranche auf. In
den ersten fünf Monaten dieses
Jahres besuchten 9,35 Mio.
Touristen das Land und brachten US$ 5,45 Mrd. an Devisen
ein; dies sind 17,2 Prozent
mehr als im Vergleichszeitraum
des Vorjahres.
•
Im Laufe dieses Jahres wird die
Zahl der Internetnutzer 17 Mio.
erreichen. Nach einer Studie
von Internet Select werden sich
die Wachstumsraten bei 13 bis
14 Prozent einpendeln, nachdem die Steigerungsraten in
den vergangenen Jahren über
20 Prozent betrugen.
•
Die Umsätze in der SoftwareBranche werden dieses Jahr
796 Mio. Dollar erreichen. Dies
bedeutet einen Anstieg um 10
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der Sicherheitssoftware beträgt 8 Prozent. Die
Umsätze in diesem Segment
werden 2005 um 27 Prozent
anziehen.
•
Die hoch eingeschätzten Silberreserven in der Mine Proaño sichern für wenigstens 15 Jahre
Mexikos Stellung als weltweit
größter Produzent von Silber.
Die Mine ist Eigentum der Grupo Peñoles und wird von der
Compañia Fresnillo betrieben.
Die Produktion wird voraussichtlich von 4,5 auf 7 Mio.
Tonnen jährlich steigen.
Ansprechpartner:
Ulrich Kaltenbach
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Mexiko (20.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
AUTOMOBILMARKT MEXIKO: GUTE PERSPEKTIVEN
Mexiko ist derzeit der weltweit elftgrößte Standort der Automobilindustrie. Die Regierung misst dem Sektor eine strategische Bedeutung bei und fördert seinen Ausbau.
Folgende Automobilhersteller sind mit eigenen Produktionsanlagen vertreten: General Motors (Produktion
in 2003: 471.619 Einheiten), DaimlerChrysler (308.738), Nissan (291.902), Volkswagen (287.253), Ford
Motor (143.707), Honda (21.624) und Renault (15.414). Zudem setzen seitens der deutschen Produzenten BMW, die Volkswagentöchter Audi und Seat sowie Porsche Fahrzeuge in Mexiko ab.
Der inländische Automobilmarkt entwickelt sich dynamisch: Nach 12,4 Mio. Pkw in 1998 rollten in 2004
bereits 17,7 Mio. Autos auf Mexikos Straßen; für 2008 wird eine Gesamtzahl von 21,7 Mio. prognostiert.
Die großen Marken teilen sich den Markt folgendermaßen: Volkswagen (20 %), GM (19 %), Nissan (19
%), Ford (17 %), DaimlerChrysler (16 %), sonstige (9 %).
Die Zukunftsaussichten werden von Experten als positiv eingeschätzt. Der Fahrzeugverband AMIA prognostiziert in Produktion und Export für 2005 Zuwachsraten um jeweils 7%. Grund für den Optimismus
nach einer Phase der Stagnation ist die Produktionsaufnahme neuer Modelle in der Folge hoher Auslandsinvestitionen – darunter von Volkswagen (1,8 Mrd. US$), DaimlerChrysler (500 Mio. US$), Ford
Motors (1,4 Mrd. US$), Nissan (1,3 Mrd. US$) und Toyota (1,5 Mrd. US$). In der Teileproduktion stehen
neue Projekte von über 600 Mio. US$ an. AMIA rechnet mit einem anhaltenden Investitionstrend, insbesondere aus Japan und Euroland.
2004 wurden im Inland 1.095.796 Fahrzeuge verkauft (+12,1%), davon 415.614 aus der eigenen Produktion (+7,4%) und 680.182 aus dem Ausland (+15,1%). Der Export war mit 1.101.558 Autos (-5,9%) rückläufig, besonders hier rechnet man aufgrund der neuen Modelle aber für 2005 mit einem Wandel. Auch
vom neuen Freihandelsabkommen mit Japan verspricht sich der nationale Automobil-Zulieferer-Verband
INA einen neuen Exportschub, vor allem mit Blick auf die ausschließlich in Mexiko gefertigten Modelle
wie etwa den New Beetle oder PT Cruiser.
AMIA beziffert die ausländischen Direktinvestitionen für den Zeitraum 2004 bis 2006 auf über 5,5 Mrd.
US$. Volkswagen investiert etwa 2 Mrd. US$ in die neuen Modelle Golf, Bora und Jetta A5. Bei DaimlerChrysler wurden Investitionen von 500 Mio. US$ angekündigt. Dazu zählen das PT Cruiser Cabrio,
neue Motoren, die Erweiterung des Autobuswerks in García und eine neue Produktionslinie für leichte
Lkw (150 Mio. US$). Ford Motors investierte 1,7 Mrd. US$ in die neue Produktion des Ford Futura in
Hermosillo. Toyota errichtet ein neues Montagewerk in Tijuana für 140 Mio. US$. Volvo gibt 40 Mio. US$
für die Montage das Buswerk in Guanajuato aus (Optibus).
Die Zulieferindustrie zählt rund 1.000 Unternehmen, darunter 700 mit ausländischer Kapitalbeteiligung.
Die erste Zulieferer-Linie ist ausnahmslos vertreten, Potenzial gibt es aber für die zweite und dritte Linie.
Die Notwendigkeit, aus Kostengründen im Dollar-Raum zu produzieren, verstärkt den Ansiedlungsdruck
auf diese Unternehmen. INA, AMIA sowie die Hochschule ITESM haben mit Unterstützung der Regierung
ein Program zur Unterstützung und Entwicklung für Tier 2 und Tier 3 aufgelegt.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Mexiko 7 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
In 2004 wurden Waren in einem Gesamtwert von 22,6 Mrd. US$ produziert (+ 15,5 % im Vergleich zum
Vorjahr). Exportiert wurden Teile in die USA (76 %), Deutschland (4 %), Kanada (4 %) und sonstige Länder (16 %); importiert aus den USA (71 %), Kanada (7 %), Japan (6 %) und weiteren Ländern (16 %).
Dank des hohen Technologieniveaus wird die Industrie auch in Zukunft durch den globalen Zwang zu
höchsten Produktionsstandards zur industriellen Avantgarde des Landes gehören. Beispielsweise kommen in der neuen Produktion von Volkswagen für die Montage der Seitenteile erstmalig LaserSchweißroboter des deutschen Roboterbauers Kuka zum Einsatz, wobei die ebenfalls deutsche Firma
FFT mit dem Engineering beauftragt wurde – dies ist weltweit Spitzentechnologie.
Das hohe Technologieniveau spiegelt sich auch in dem hohen Monatslohn von 2.780 mex$ / 206 Euro
(Anfangsstufe) wider, der doppelt so hoch liegt wie der durchschnittliche Industrielohn von 1.375 mex$ /
102 Euro. Allerdings besteht regional ein stärkeres Lohngefälle vom Landeszentrum (Estado de Mexico,
Distrito Federal, Puebla) über neue Industrieregionen (San Luis Potosí, Querétaro, Guanajuato, Nuevo
León) bis zu den dünner besiedelten Industrieräumen (Tamaulipas, Coahuila, Chihuahua). Insegsamt
beschäftigt der Sektor 488.900 Arbeitnehmer (Automobilhersteller: 55.400; Zulieferer: 433.500).
In der Liste der 500 umsatzstärksten Unternehmen in Mexiko fanden sich 2003 ganze 17 Zulieferer mit
einem Gesamtumsatz von 14,3 Mrd. Euro. Der Branchenführer ist Delphi mit 8 Mrd. Euro (+14,0% gegenüber 2002). Das Unternehmen konzentriert in Mexiko ein Drittel seiner Weltproduktion und ist mit 55
Werken und 71.000 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber im Land. Die nächsten zwölf Unternehmen in der "Top 500" waren folgende (in Euro): Alcoa Fujikura Subs. (1,73 Mrd.), Visteon (1,72 Mrd.),
Altec Electronica de Chihuahua (839 Mio.), Nemak (690 Mio.), Desc Automotriz (580 Mio.), SanLuis Rassini (395 Mio.), Enermex (357 Mio.), Xignux-Yazaki (293 Mio.), Servicios de Produccion Saltillo (182
Mio.), Arvin Meritor (105 Mio.), Dana Heavy Axle (71 Mio.) und Sistemas Automotrices (698 Mio).
Der Export der Zulieferindustrie belief sich 2003 auf 10.673 Mio. US$ (Teile 9.026 Mio. US$, Motoren
1.647 Mio. US$). Die besten Importchancen bestehen laut Deloitte Consulting für Produkte wie Achsen,
Kupplungen, Getriebe, Konverter, Bremsen, Ventile, Air Bags sowie Lenkräder und Lenksäulen.
Björn Lisker
Pressesprecher der AHK Mexiko
Basierend auf Informationen des bfai-Korrespondenten in Mexiko, Dr. Waldemar Duscha und der INA.
Kontakt:
Cámara Mexicano-Alemana de Comercio e Industria, A.C. (CAMEXA)
German Centre - Centro Alemán
Oficina 1-4-10
Av. Santa Fe 170, Lomas de Santa Fe
01210 México, D.F.
MEXICO
Tel. (52.55) 1500 59 00
Fax: (52.55)1500 59 10
www.camexa.com.mx
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Mexiko 7 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Peru
Peru: Bruttoinlandsprodukt / Industriesektor
BIP-Wachstum Juni 2005 – Zentralbank
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 – Zentralbank
BIP-Wachstum 2004 – Wirtschafts- und Finanzministerium
Jahr
Export 1. Halbjahr 2005
Import 1. Quartal 2005
Handelsbilanzsaldo
6,39 %
5,90 %
5,07 %
Peru: Handelsbilanz (Statistikbehörde INEI)
2005
US$ 7,751 Mrd
US$ 5,668 Mrd
US$ 2,083 Mrd
Neues Kabinett
Mit der Ernennung seines langjährigen Wirtschafts- und Finanzministers Pedro Pablo Kuczynski zum
neuen peruanischen Ministerpräsidenten hat Präsident Alejandro
Toledo die schwerste Regierungskrise seiner bisherigen Amtszeit
innerhalb weniger Tage beendet.
Kuczynski selbst war im Juni als
Minister zurückgetreten, um für den
Posten des Präsidenten der Interamerikanischen Entwicklungsbank
(BID) zu kandidieren. Bei der Wahl
unterlag er jedoch dem Kolumbianer
Luis Alberto Moreno. Neuer Außenminister wird der Diplomat Oscar
Maúrtua de Romaña, der zuletzt
stellvertretender Außenminister war.
Das Wirtschaftsressort übernimmt
Fernando Závala, Rómulo Pizarro
wurde zum Innenminister berufen.
Alejandro Tudela wird neuer Justizminister.
gegenüber 2004
37,9 %
24,6 %
94,2 %
Regierungskrise
Flugzeugabsturz
Ausgelöst wurde die Krise am 11.
August durch die Ernennung Fernando Oliveras zum Außenminister.
Olivera war bis zuletzt Boschafter in
Spanien und ist Vorsitzender der
Partei FIM, dem Juniorpartner von
Toledos Partei Perú Posible im
Kongress. Unmittelbar nach der
Ernennung Oliveras erklärte der
amtierende Ministerpräsident Carlos
Ferrero seinen Rücktritt, wodurch
gemäß der peruanischen Verfassung alle Ministerämter vakant wurden.
Erst vor kurzem hatte Olivera für
einen Eklat gesorgt, als er aus parteipolitischen Gründen die Genehmigung zum legalen Koka-Anbau für
einige Landgemeinden in der Region Cusco durch den Regionalpräsidenten von Cusco und FIM-Politiker
Carlos Cuaresma unterstützte hatte.
Nicht erst seit den Äußerungen zur
Drogenpolitik gilt Oliveira in Peru als
umstritten. Weshalb Toledo die
Berufung wieder zurückzog.
Toledo, der kurz vor der Regierungskrise in Umfragen zum ersten
Mal seit Monaten wieder an Zustimmung gewonnen hatte (18%),
könnte mit der Ernennung Kuczynskis, der in Peru als Vater des
derzeitigen Wirtschaftsbooms gilt,
nach Meinung von Beobachtern
wieder an Boden gewinnen und sich
in eine günstigere Ausgangsposition
für die Wahlen im kommenden April
bringen.
Am 24.08.05 kam es zu einem Flugzeugabsturz der staatlichen Fluggesellschaft TANS im peruanischen
Dschungel, bei dem 41 Personen,
darunter 16 Ausländer ums Leben
kamen.
Proteste gegen Expansion im
Bergbausektor
Die peruanische Bergbauindustrie
konnte, bedingt durch die hohen
Marktpreise, in den vergangenen
Monaten ihre Investitionen stark
steigern.
Die Expansion der internationalen
Bergbauunternehmen stößt in Teilen
der Bevölkerung auf Ablehnung.
Alleine im Juli registrierte die Regierung 12 Konflikte zwischen Minengesellschaften und der ländlichen
Bevölkerung. Der jüngste Vorfall
ereignete sich in der Mine Rio Blanco, wo der Britische Konzern Monterrico Metals die Eröffnung einer
Kupfermine für 2008 vorbereitet.
Lokale Bauern hatten gegen die
Eröffnung der Mine protestiert, da
sie angeblich das Trinkwasser verschmutze. Bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei kam ein Demonstrant ums Leben. Monterrico
hat die Arbeiten vorläufig unterbrochen.
Die Unternehmen begrüßten die
Bereitschaft der Regierung in Lima,
die ausländischen Unternehmen in
diesem Konflikt zu unterstützen,
mahnten aber gleichzeitig eine stärkere Beteiligung des Staates am
Ausbau der Infrastruktur an. Die
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Peru 3 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Regierung in Lima machte für die
jüngsten Proteste linke Splittergruppen verantwortlich, die die Gremien
der lokalen Selbstverwaltung unterwandert hätten.
Wahlen 2006
Zum Nationalfeiertag am 28. Juli hat
Präsident Toledo mit einer Rede zur
Lage der Nation das letzte Jahr
seiner Amtszeit eingeleitet.
Unterdessen bringen sich die Parteien Perus für die Wahlen im April
2006 langsam in Stellung. Jüngsten
Umfragen zufolge gibt es noch keinen klaren Favoriten. Die einzige
weibliche Kandidatin, Lourdes Flores, vom konservativen Wahlbündnis Partido Popular Christiano und
der Union Nacional kommt immerhin
auf 23,9% der Stimmen.
Mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung Perus steigen
auch wieder die Chancen für die
amtierende Regierungspartei Perú
Posible.
Rückkehr Fujimoris
Wann genau der ehemalige Präsident Fujimori wieder in der Wahlkampf einstiegt, ist derzeit noch
offen. Obwohl die peruanische Justiz gegen den im japanischen Exil
lebenden Ex-Präsidenten mehrere
Verfahren wegen Korruption und
Menschenrechtsverletzungen
anstrengt, hat Fujimori im Juni in einer
Ansprache im peruanischen Fernsehen seine Rückkehr als Präsidentschaftskandidat
angekündigt.
Japan verweigerte bislang mit Hinweis auf seine japanische Staatsbürgerschaft die Auslieferung Fujimoris. Aus seiner Partei "Sí Cumple"
verlautbarte unterdessen, daß Fujimori im Dezember wieder nach Peru
zurückkehren werde.
Das Verfassungsgericht in Lima
hatte im Juni einen Beschluß des
Parlaments bestätigt, wonach Fujimori bis 2011 keine öffentlichen
Ämter mehr bekleiden dürfte. Der für
Korruptionsfälle zuständige Staatsanwalt bekräftigte außerdem, Fujimori dürfe über das staatliche Fernsehen keine weiteren politischen
Äußerungen verbreiten.
Außenbeziehungen
Politische Krise mit Chile beigelegt
Die Verschlechterungen in den
peruanisch-chilenischen Beziehungen sind nach diplomatischen Bemühungen beider Seiten wieder
ausgeräumt. Bei einem Treffen in
der chilenischen Grenzstadt Arica,
an dem die Ministerpräsidenten
beider Staaten sowie die Verteidigungsminister teilnahmen wurde
vereinbart, die Rüstungsausgaben
zu vereinheitlichen.
Außerdem wurde angekündigt, bis
zum Jahresende ein neues Freihandelsabkommen zu unterzeichnen.
Mercosur/Andenpakt
Die Krise in Bolivien und der zeitweise Produktionsausfall in Argentinien hat dazu geführt, daß sich die
Staaten des "Cono Sur" stärker um
Erdgas peruanischer Herkunft bemühen. Das Projekt sieht vor, über
eine 1200km-lange Pipeline peruanisches Flüssiggas nach Chile und
von dort nach Argentinien weiterzuleiten. Dieser sogenannte "anillo
energético" hat nach einer Studie
der Interamerikanischen Entwicklungsbank BID ein Investitionsvolumen von US$ 1,1 Mrd.
Die Länder des Andenpakt (CAN),
darunter Peru, haben auf einer
Konferenz Anfang August in Asunción (Paraguay) die Staaten des
Mercosur als assoziierte Mitglieder
aufgenommen. Die CAN mit Sitz in
Lima erhofft sich von diesem Schritt
eine weitere Integration hin zu einer
gemeinsamen Freihandelszone.
Freihandel
Die Unterzeichung des Freihandelsabkommens der Cafta mit den Vereinigten Staaten dürfte nach Einschätzung von Experten das angestrebte Abkommen mit den USA
beschleunigen. Hinderlich wirken
sich dagegen die streckenweise
vorhandene Rechtsunsicherheit in
Peru und der zunehmende KokaAnbau in der Region aus.
Peru exportiert Agrarprodukte im
Wert von US $ 1,6 Mrd. in die USA.
Allerdings liegt der Anteil der expor-
tierenden Bauern nur bei 5 %, weswegen größere Proteste gegen
einen Freihandelsvertrag zu befürchten sind
Für die Freihandelszone CAN mit
Kolumbien, Ecuador und Venezuela
möchte Peru den gesamten Vertragsbestand übernehmen ohne
dabei besonders sensible Bereiche
wie insbesondere den Zucker zu
gefährden.
China-Peru
Bei der letzten Reise einer offiziellen
peruanischen Delegation im Juni
diesen Jahres nach China konnten
insgesamt Investitionen in Höhe von
US$ 1 Mrd vereinbart werden. Darunter befindet sich auch eine Fabrik
zur Verarbeitung und Export von
Holz nach China im Wert von US$
100 Mio.
Wirtschaftliche Entwicklung
Peru befindet sich weiterhin im Aufschwung. Im Juni des Jahres betrug
das Wachstum des BIP 6,36% gegenüber dem Wert des Vorjahres.
Das
Halbjahresergebnis
betrug
5,9%. Die Konjunktur wird im Gegensatz zum Vorjahr stärker von der
Binnennachfrage getrieben. Verantwortlich dafür ist vor allem der Anstieg der staatlichen Nachfrage. Die
Steuereinnahmen stiegen im ersten
Quartal im Vergleich zum Vorjahr
um 10,6%. Allerdings ist zu erwarten, daß die hohen Wachstumsraten
ohne ausländisches Kapital nicht
gesichert werden können. Nach
Angaben von peruanischen Wissenschaftlern müssten für ein Wachstum von 6% pro Jahr zusätzlich eine
Summe von US$ 3 Mrd jährlich
investiert werden.
Die Industrieproduktion setzte ihren
Aufwärtstrend vom ersten Quartal
fort und erreichte im Mai ein
Wachstum von 7,1%. Die höchsten
Wachstumsraten erzielten dabei wie
schon in der Vorperiode die Sektoren Handel, Bauwirtschaft und Textilindustrie. Allerdings konnten auch
die traditionellen Bereiche, wenngleich auf niedrigerem Niveau, wieder zulegen. Der wichtige Bergbausektor legte um 2,56 % zu.
Im Juli erreichten die Exporte einen
neuen Rekordwert von US$ 1,494
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Peru 3 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
Mrd nachdem sie im ersten Halbjahr
schon um 37,9% gegenüber dem
Vorjahr auf US$ 7,751 Mrd angestiegen waren.
Insbesondere traditionelle Handelsgüter konnten starke Wachstumsraten aufweisen: Der Export von
Fischmehl stieg auf US$ 792 Mio.
Aber auch nicht traditionelle Handelsgüter erreichten Zuwächse: Bei
Textilien und Agrarerzeugnissen
kam es zu Steigerungen auf US$
706 Mio bzw. US$ 510 Mio. Die
Kupferexporte erreichten von Januar
bis Juli einen Wert von US$ 1,651
Mrd, Goldexporte von US$ 1,462
Mrd.
Bereits zum Mai diesen Jahres
überschritten die Exporte der vergangenen 12 Monate US$ 14 Mrd.
Damit erreichte Präsident Toledo
das zu Beginn seiner Amtszeit verkündete Ziel, das Exportvolumen
innerhalb von 4 Jahren zu verdoppeln. Im laufenden Jahr rechnet der
Exportverband (Adex) sogar mit
einem Exportvolumen von US$ 16,3
Mrd.
Wichtigste Exportländer bleiben
weiterhin die USA (US$ 2,613 Mrd.),
China (US$ 1,062 Mrd.) und Chile
(US$ 0,682 Mrd.)
Nach Angaben des nationalen Statistischen Instituts (INEI) sank die
Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich
zum Vormonat. Die Regierung begründete die positive Entwicklung
mit dem Anstieg der Exportquote.
Die Anzahl der ungenügend Beschäftigten bleibt jedoch unverändert bei 42%. Innenpolitisch wird
derzeit eine Flexibilisierung der
Arbeitsgesetzte diskutiert.
Inflation
Peru: Inflation Lima 2005
Quelle: INEI
Januar
0,10 %
Februar
- 0,23 %
März
0,65 %
April
0,12 %
Mai
0,13 %
Juni
0,26 %
Juli
0,10 %
kumuliert
1,13 %
Zwölfmonatsrate
1,40 %
Inflation 2004
3,48 %
Mit der positiven Wirtschaftsentwicklung sank die Inflation im Juli
auf einen historischen Tiefstand von
0,1%. Damit ist die Inflation in den
vergangenen 12 Monaten nur um
1,4% gestiegen. Die Zentralbank ist
zuversichtlich, den für 2005 angepeilten Zielkorridor zwischen 1,5%
und 3,5% zu erreichen.
Staatsfinanzen
Die Nettoreserven der Zentralbank
sind weiter angestiegen und betrugen Anfang August US$ 15,6 Mrd.
Die Bank senkte den Leitzins auf
2,93%.
Der Peso-Kurs erreichte Anfang
August ein neues Hoch von 3,25.
Die Zentralbank nutzte die Pesostärke für Stabilisierungskäufe in
Höhe von insgesamt US$ 280 Mio.
Im ersten Halbjahr betrugen die
Steuereinnahmen US$ 4,48 Mrd.
Das entspricht einer Steigerung von
16%. Peru hat die günstige Ertragslage genutzt zum 15. August
die Rückzahlung von Auslandsschulden in Höhe von US$ 2,030
Mrd vorzuziehen. Damit verringert
sich der Schuldenstand beim Pariser Club auf rund US$ 6 Mrd.
Im Monat Juni wurde ein Außenhandelsüberschuss von US$ 475
Mio. erzielt. Bezogen auf die erste
Jahreshälfte betrug der Überschuß
damit US$ 2,083 Mrd, was nahezu
einer Verdoppelung des Vorjahreswertes entspricht.
2. bewilligt:
IBRD (Weltbank-Gruppe): US$ 200
Mio für die Gründung einer Finanzinstitution, die sich auf die Bereitstellung von Finanzmitteln für Infrastrukturprojekte konzentriert. Gesamtkosten US$ 1,3 Mrd Projektträger: PROINVERSION, Lima, Fax:
00511/22 129 41 bis -42
IBRD
(Weltbank-Gruppe):
US$
10,26 Mio zur Finanzierung eines
bereits laufenden Bewässerungsprojekts über den Ausbau von Bewässerungsanlagen in Trockenregionen. Gesamtkosten US$ 22,02 Mio
Projektträger: Ministerio de Agricultura, Lima, Fax: 00511 / 221 17 25
Unternehmen
•
Börse
Am Finanzmarkt wurde das Länderrisiko für Peru auf 1,5 (EMBI+) herabgesenkt und erreichte damit einen
historisches Tiefstand. Der Börsenindex IGBLV übersprang im August
die Marke von die Marke von 4400
und notiert gegenüber dem ersten
Quartal erneut fester.
•
Kredite:
1. beantragt:
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 0,6 Mio zur Finanzierung
eines Projekts zur Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit von KMU
durch Zertifizierung im öffentlichen
und privaten Sektor. Gesamtkosten
US$ 1 Mio. Kontaktanschrift: Banco
Interamericano de Desarrollo, Lima,
Fax: 00511 / 442 34 66
•
Die
spanische-argentinische
Repsol YPF plant mit der USFirma Hunt Oil und der südkoreanischen SK Corporation die
Errichtung einer Anlage zur
Verflüssigung von Erdgas. Das
Gas ist für den Export nach
Zentralamerika und die USA
bestimmt. Die Fabrik in Pampa
Melchorita soll ab 2009 den
Betrieb aufnehmen und über
eine Produktionsleistung von 4
Mio Tonnen jährlich verfügen.
Die Investitionssumme beträgt
EUR 21 Mrd. Repsol hat die
Entdeckung neuer Vorkommen
von leichtem Erdöl im nördlichen Peru bekannt gegeben.
Experten zufolge könnte dies
seit der Entdeckung der Erdgasfelder von Camisea 1983,
der größte Fund von Erdöl sein.
Laut
Unternehmensangaben
werden die Erschließungskosten der neuen Felder voraussichtlich US$ 100 Mio betragen.
Die kanadische Bergbaufirma
Sulliden Exploration Inc., beteiligt an Projekten im peruanischen Goldbergbau in Puno
und Cajamarca, hat den Ausbau der Mine "Shahuindo" angekündigt.
Untersuchungen
hätten Reserven von 2 Mio Unzen Feingold und 35 Mio Unzen
Silber ergeben. Die geschätzten
Gesamtreserven belaufen sich
nach
Unternehmensangaben
sogar auf bis zu 10 Mio Unzen
Gold mit einem geschätzten
Wert von US$ 1 Mrd.
Der kanadische Konzern Barrick Gold Corp., hat angekün-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Peru 3 (30.8.)
4
•
•
•
•
IBERO-AMERIKA VEREIN
digt die für das letzte Trimester
2005 geplante Eröffnung der
Mine in "Laguna Norte" vorzuziehen.
Die brasilianischen Baukonzerne Noberto Odebrecht und
Andrade Gutierrez haben den
Zuschlag für die kontinentale
West-Ost-Verbindung zwischen
dem südperuanischen Hafen Ilo
und der brasilianischen Pazifikküste erhalten. Für die Errichtung des 1000km-langen Teilstücks des Projekts "Eje Vial
Interoceánico Sur" auf peruanischem Gebiet werden US$ 800
Mio veranschlagt. Aufgrund von
laufenden
Gerichtsverfahren
zwischen diesen Firmen und
dem Staat von Peru, die erst
nach der Auftragsvergabe bekannt wurden, droht diesen
Firmen jedoch jetzt ein nachträglicher Ausschluss.
Southern Peru Copper Corporation (SPCC), eine Tochter des
Grupo México, weltweit drittgrößter Kupferlieferant, hat Anleihen im Wert von US$ 800
Mio aufgelegt. Die Anleihen mit
Laufzeiten von 10 und 30 Jahren sind mit 6,375% bzw. 7,5%
verzinst. An den Märkten bestand eine starke Nachfrage,
die Ratingagenturen veröffentlichten folgende Risikoeinschätzung: S&P (BBB-), Fitch (Ba1)
und Moddys (BB+). Erst kurz
zuvor hatte SPCC für das
zweite Drittel des Jahres einen
Gewinnsteigerung von 28% auf
US$ 307 Mio bekannt gegeben.
Der Kolumbianische Brauereikonzern Bavaria ist für US$ 7,8
Mrd von SABMiller aufgekauft
worden. Damit verfügt die britische Brauereigruppe nun über
einen direkten Zugang zum peruanischen Markt. Über ihre lokale Tochterfirma, die Brauerei
Backus&Johnston, verfügte Bavaria in Peru mit den Marken
Cusqueña und Cristal über einen Marktanteil von 99%.
Die Mobilfunkgesellschaft América Movil, des mexikanischen
Investors Carlos Slim, hat für
US$ 504 Mio die peruanische
TIM Perú übernommen. Nach
einer Studie der schweizerischen UBS ist die Mobilfunkfirma TIM Peru mit 32% Marktanteil der bislang einzige Konkurrent der spanischen Telefo-
•
nica auf dem peruanischen
Markt.
Die Mobilfunktochter der spanischen Telefonica hat angekündigt in Kürze mit einem PrepaidProdukt unter dem Namen
"Mobipay" am peruanischen
Markt vertreten zu sein. In Kooperation mit der spanischen
Bank BBVA soll damit der
Transfer kleiner Geldbeträge über das Mobiltelefon ermöglicht
werden. Marktforscher prophezeien dieser Idee für die wachsenden Mobilfunkmärkte Lateinamerikas großen Erfolg. In
Spanien ist das Konzept schon
seit über vier Jahren erfolgreich.
Branchen
•
•
•
•
Die Produktion an flüssigen
Kohlenwasserstoffen konnte im
ersten Halbjahr um 31,8% auf
20,4 Mio Faß gesteigert werden. Der größten Teil davon
stammt aus dem Projekt Camisea im Norden des Landes, das
das Unternehmen Pluspetrol
Perú Corporation betreibt. Die
Menge an gefördertem Erdgas
betrug im ersten Halbjahr 119,3
Kubikfuß, was einer Steigerung
von 95% entspricht.
Der peruanische Textilverband
geht davon aus, daß aufgrund
des Einfuhrverbots chinesischer
Textilen auf den US- Markt die
peruanische Textilindustrie im
laufenden Jahr ein Wachstum
von 20% erreichen könnte.
In einem neuen Vorstoß hat die
Welternährungsorganisation
FAO in Zusammenarbeit mit der
britischen Regierung angekündigt, den Ausbau von Aquakulturen in Peru zu fördern.
Im Streit mit Chile um die exklusive Verwendung des Namens "Pisco" für einen aus
Trauben
gewonnenen
Tresterschnaps hat die Regierung in Lima den Fall vor die
Weltorganisation für Geistiges
Eigentum (WIPO) gebracht.
Chile ist bei weitem der größere
Exporteur
dieser Spezialität.
Die Peruaner erheben jedoch
Anspruch auf das Herkunftsrecht des Namens, der sich aus
dem Namen der Küstenstadt
Pisco ableitet.
•
•
Gassektor: In Peru werden
vermehrt Überlegungen angestellt, wie mehr Erdöl durch eigenes Erdgas substituiert werden kann.
Software: Den peruanischen
Softwareunternehmen fehlt vor
allem Zugang zu finanziellen
Mitteln, um mittels Zertifizierungen auch am Weltmarkt bestehen zu können. Erste Hilfe
bringt ein Kredit der interamerikanischen Entwicklungsbank in
Höhe von US$ 1 Mio.
Informationen
In den Nachrichten für Außenhandel
wurden folgende Artikel zu Peru
veröffentlicht:
•
Apothekenketten wirbeln Pharmabranche
durcheinander
(1.8.2005)
•
Wirtschaft wächst lebhaft Hohe Exporte an Rohstoffen
und
verarbeiteten
Gütern
(18.8.2005)
•
Importbedarf steigt - Inlandsproduktion an Maschinen und
Kfz gering (18.8.2005)
Ansprechpartner: Daniel Delatrée
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Peru 3 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Uruguay
Uruguay: Bruttoinlandsprodukt - Industriesektor
BIP-Wachstum 1. Quartal 2005 - Wirtschaftsministerium
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Regierung
BIP-Wachstum 2005 - Prognosen Privatwirtschaft
BIP-Wachstum 2005 - Prognose UN-Kommission für Lateinamerika u. Karibik
Industrieproduktion 1. Halbjahr 2005 – Statistikinstitut INE (I.V.F.)
BIP-Wachstum 2004 - Wirtschaftsministerium
7,1 %
6,0 %
5,0 % - 6,0 %
6,2 %
7,4 %
12,3 %
Uruguay: Handelsbilanz (Banco Central)
Jahr
Export 1. Halbjahr
Import 1. Halbjahr
Handelsbilanzsaldo 1. Halbjahr
2005
US$ 1,609 Mrd
US$ 1.717 Mrd
- US$ 0,108 Mrd
Auch Präsident Tabaré Vázquez hat
wiederholt die Wichtigkeit von Auslandsinvestitionen hervorgehoben:
Ihnen käme eine Schlüsselrolle bei
der Schaffung von Arbeitsplätzen
und der Ankurbelung des Wirtschaftswachstums zu. Die Bestätigung für den wirtschaftspolitischen
Pragmatismus der neuen Regierung
ist die Unterzeichnung eines neuen
Abkommens mit dem internationalen
Währungsfonds und Zusagen aus
dem Ausland für 35 neue größere
Investitionsprojekte.
Wahlen
Wirtschaftspolitik
Obwohl die Regierungskoalition aus
einem breiten Bündnis von Linken
Parteien, Ex-Guerilleros und Kommunisten besteht, ist die von ihr
vertretene Wirtschaftspolitik alles
andere als unternehmerfeindlich.
Vizepräsident Rodolfo Nin Novoa
erklärte z. B., daß die Rolle des
Staates stark zurückgefahren werden müsse, um es dem Privatkapital
zu ermöglichen, Motor der Wirtschaftsentwicklung zu werden. Dem
Privatsektor käme dabei ein viel
größerer Anteil zu als dem öffentlichen Sektor. Zwar sei nicht geplant,
die Wasser- und Stromversorgung
oder die Telefongesellschaft zu
privatisieren. Statt dessen will man
mit Privatunternehmen eng zusammenarbeiten, um die Effizienz der
Staatsgesellschaften zu verbessern.
Bei den Regional- und Kommunalwahlen vom 8.5.2005 konnte das
linksgerichtete Regierungsbündnis
Breite Front (EP-FA) seine Positionen im Lande weiter ausbauen. Es
übernahm 8 der 19 Departements,
in denen rund 70 % der Bevölkerung
Uruguays lebt. Die Oppositionspartei Blancos verloren drei Departements und kontrollieren damit aber
immerhin noch 10. Die Colorados
mußten eine weitere schwere Wahlschlappe hinnehmen: Ihnen blieb
nur noch ein einziges Departement.
Auseinandersetzung mit Argentinien
2004
US$ 1,334 Mrd
US$ 1,324 Mrd
US$ 0,010 Mrd
sich dabei um zwei Zellulosefabriken, die in Fray Bentos in der Nähe
der argentinischen Grenze errichtet
werden sollen. Bei der Gesamtinvestitionen von US$ 1,7 Mrd handelt
es sich bisher um die größten Auslandsinvestitionsprojekte in
der
Geschichte des Landes. Errichtet
werden sollen die Werke von der
finnischen Metsä-Botnia und der
spanischen Ence. Die argentinische
Seite befürchtet, daß die neuen
Zellulosewerke die Umwelt bis nach
Argentinien hinein vergiften würden.
Aus diesem Grund fordert sie von
der uruguayischen Regierung die
Vorlage einer von unabhängigen
Experten ausgearbeiteten Studie
über die mögliche Umweltbelastung.
Gleichzeitig beantragte sie bei der
Weltbank, bis zur Vorlage einer
solchen Studie die Auszahlung
eines Kredites von US$ 160 Mio für
diese Projekte zurückzuhalten. Die
betroffenen Unternehmen wiesen
darauf hin, daß europäische Technologien zum Einsatz kommen würden und die Umweltstandards der
EU maßgeblich seien. Die Regierung Uruguays will deshalb mit der
Realisierung der Projekte fortfahren,
ist aber auch nicht gegen eine Umweltstudie. – In Fray Bentos haben
sich inzwischen die Grundstückspreise und Mieten in Erwartung der
Fertigstellung der beiden Zellulosefabriken verdoppelt.
Die beiden größten Auslandsinvestitionsprojekte Uruguays haben zu
einer diplomatischen Verstimmung
mit Argentinien geführt. Es handelt
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Uruguay 2 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
Uruguay - Venezuela
Die Regierung Uruguays und Venezuelas haben im Juli 2005 gemeinsame Kooperationsprojekte in den
Bereichen Erdölraffinerie, Zementproduktion und Luftfahrt vereinbart.
Die venezolanische Seite will im
Rahmen dieser Absprachen mindestens US$ 600 Mio in Uruguay
investieren. US$ 500 Mio entfallen
auf den Ausbau der Raffinerie La
Teja. Die staatliche uruguayische
Erdölgesellschaft Ancap würde dann
venezolanisches Schweröl verarbeiten und das so gewonnene Produkt in der gesamten Region absetzen. In den Ausbau der Portlandzementwerke von Minas und Paysandú sollen US$ 12 Mio fließen,
um die Produktionskapazitäten für
den Export nach Venezuela zu erhöhen. Schließlich wurde zwischen
der venezolanischen Fluggesellschaft Conviasa und der uruguayischen Pluna S.A. ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, der u.a. die
Übernahme von 49 % der PlunaAnteile durch Conviasa vorsieht. –
Anfang August unterschrieben die
staatlichen
Erdölgesellschaften
Uruguays (Ancap) und Venezuelas
(PDVSA) einen längerfristigen Liefervertrag zu Sonderkonditionen.
PDVSA wird Uruguay im Rahmen
dieses Abkommens monatlich 1 Mio
Faß Erdöl liefern. Uruguay muß 25
% der Rechnung eines Monats drei
Monate später in bar bezahlen. Für
die restlichen 75 % der Rechnungssumme gilt ein Zahlungsziel von 15
Jahren bei einer jährlichen Verzinsung von 2 % und zwei tilgungsfreien Jahren.
Wirtschaftsentwicklung
Im ersten Quartal 2005 legte das
Bruttoinlandsprodukt nach Angaben
des uruguayischen Wirtschaftsministeriums gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 7,1
% zu. Gegenüber dem vorangegangenen Quartal betrug der Zuwachs
aber lediglich 0,1 %. Die Regierung
geht deswegen für das Gesamtjahr
von einer Abschwächung des
Wachstumstempos aus. Ihre Prognose für das BIP-Wachstum im
laufenden Jahr bleibt bei 6 %. Diese
Prognose wird auch von der Privatwirtschaft geteilt. Die UN-Kommission für Lateinamerika und die Kari-
bik erwartet ein leicht höheres BIPWachstum von 6,2 %. Überdurchschnittlich gut hat im ersten Halbjahr
2005 der Industriesektor mit einem
Produktionszuwachs von 7,4 %
abgeschnitten. Die Umsätze legten
nach Angaben der Industriekammer
(CIU) gleichzeitig um 7 % zu. Dagegen blieb das Ergebnis des Agrarsektors deutlich unter dem Durchschnitt. – Im ersten Halbjahr 2005
stiegen die uruguayischen Exporterlöse um 20,6 % auf US$ 1,61 Mrd
an. Da aber gleichzeitig die Importe
um 29,7 % auf US$ 1,72 Mrd zulegten, ergab sich in der Handelsbilanz ein Minussaldo von US$ 108
Mio. – Im Juli 2005 verzeichnete
Uruguay mit 1,29 % die höchste
monatliche Inflationsrate des Jahres. Trotzdem blieb die Zwölfmonatsrate mit 4,42 % deutlich unter
dem Inflationsniveau des Gesamtjahres 2004. – Die offizielle Arbeitslosenrate lag im Dreimonatszeitraum April-Juni 2005 bei 12,3 %.
Dieser Wert lag zwar nur um 0,8 %Punkte unter dem des Vorjahreszeitraumes; gleichzeitig nahm aber die
Zahl der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung und die der Beschäftigten
zu. Außerdem verringerte sich die
Unterbeschäftigungsrate von 36,9 %
im Vorjahreszeitraum auf 33,3 %. Die Kaufkraft der Löhne ging im
zweiten Quartal des Jahres nach
Angaben des Statistikinstitutes INE
wegen der Inflationsentwicklung
gegenüber dem ersten Quartal um 3
% zurück.
Uruguay: Inflation 2005 (Statistikinstitut INE)
Januar
0,38 %
Februar
0,00 %
März
0,43 %
April
1,03 %
Mai
0,02 %
Juni
0,27 %
Juli
1,29 %
kumuliert
3,45 %
Zwölfmonatsrate
4,42 %
Inflation 2004
7,59 %
Staatsfinanzen
Im Juli 2005 gelang es Uruguay, auf
den internationalen Finanzmärkten
eine Anleihe über € 300 Mio zu
plazieren. Die Laufzeit beträgt
zehneinhalb Jahre und die Verzinsung 6,875 % p. a.. Die Konsortial-
führung hatten die Deutsche Bank
und UBS übernommen. Nach Angaben der Regierung sollen diese
Mittel zur Deckung der für das
kommende Jahr erwarteten Finanzlücke zwischen US$ 500 und US$
600 Mio beitragen. – Die Deckung
der für das laufende Jahr budgetierten Finanzlücke konnte die uruguayische Regierung Ende Mai
durch eine weitere internationale
Anleihe von US$ 200 Mio sicherstellen. Der Zinssatz lag hier bei
8,875 %. Die Nachfrage hatte mit
US$ 918 Mio weit höher gelegen.
Bereits Anfang Mai war Montevideo
mit US$ 300 Mio und einer Verzinsung von 9,25 % p.a. an die Finanzmärkte gegangen. – In den
ersten sieben Monaten 2005 konnte
die uruguayische Regierung ihre
ordentlichen Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um
5,8 % erhöhen. – Der Primärüberschuß der gesamten Öffentlichen
Hand Uruguays überstieg im ersten
Halbjahr 2005 einen Anteil von 4,5
% des BIP.
IWF-Abkommen
Im Juli 2005 einigten sich Uruguay
und der internationale Währungsfonds auf die Unterzeichnung eines
3-jährigen
Stand-by-Abkommen.
Damit kann das südamerikanische
Land einen Beistandskredit in Höhe
von US$ 1,12 Mrd in Anspruch
nehmen. Eine erste Tranche von
US$ 45,3 Mio kann unmittelbar
gezogen werden. Basis des Abkommens sind ein jährliches BIPWachstum von durchschnittlich
mindestens 4 %, eine Verringerung
des Inflationstempos um jährlich
einen Prozentpunkt und die Erzielung eines Primärüberschusses von
3,5 % des BIP. Das Staatsdefizit
darf 1,6 % des BIP nicht überschreiten. Darüber hinaus verpflichtet sich die Regierung von
Tabaré Vázquez zur Durchführung
eine umfassenden Steuerreform, zur
Stärkung der Unabhängigkeit der
Zentralbank, zu Teilreformen im
Pensionssystem und zu weiteren
Privatisierungen. So soll der Nuevo
Banco Comercial bereits in Kürze an
privat übergehen. - Die Fortsetzung
der Zusammenarbeit mit dem IWF
stärkt die Kreditwürdigkeit des Landes und ist gleichzeitig ein Hinweis
darauf, daß die Regierung gute
Beziehungen zu ihren internationa-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Uruguay 2 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
len Partnern und Gläubigern sucht.
– Auch die Weltbank hat im Juni des
Jahres angekündigt, daß sie Uruguay verstärkt unterstützen will: Bis
zum Jahr 2010 soll dieses Land
Finanzierungen sowie technische
Hilfe und Beratungsleistungen im
Umfang von US$ 800 Mio erhalten.
•
Kredite
1. bewilligt
Weltbank: US$ 75,38 Mio für die
Verbesserung der sozialen Lage
insbesondere zur Unterstützung von
Reformen im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen. Projektträger: Ministerio de Economía y Finanzas, Fax: 005982/921207
Das staatliche brasilianische
Erdölunternehmen
Petrobras
hat 66 % der Anteile der Erdgasvertriebsgesellschaft
von
Montevideo, Gaseba, übernommen. Darin eingeschlossen
sind die 51% Anteile, die das
französische Unternehmen Gaz
de France an dem Unternehmen hielt.
•
Der spanische Papier- und
Zellulosehersteller Ence besitzt
in Uruguay umfangreiche Eukalyptusbaumpflanzungen und
andere Forste (ca 62.000 ha
Wald). Außerdem verfügt Ence
in der Stadt M’Bopicuá seit
2004 über einen großen regionalen Logistic-Terminal. Um
seine weltweite Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, wird Ence
US$ 600 Mio in eine Fabrik zur
Herstellung von Eukalyptusbaum-Zellulose
investieren
(siehe oben: Auseinandersetzung mit Argentinien). Das
Werk wird eine Kapazität von
einer halben Mio t Zellulosepaste pro Jahr haben und im
Jahr 2008 die Produktion aufnehmen. Die weltweite Produktionskapazität von Zellulosepaste des Unternehmens Ence
wird sich verdoppeln. Außerdem wird das spanische Unternehmen dann einen weltweiten
Marktanteil von 16,6 % erreichen.
•
Das finnische Unternehmen
Botnia verfügt über rund 90.000
ha Wald in Uruguay; davon sind
60 % mit Eukalyptus bepflanzt.
Eukalyptus-Holz wird der Primärrohstoff für die zukünftige
Zellulosepaste-Produktion
im
neuen Werk in Frey Bentos
sein, das eine Produktionskapazität von 1 Mio t pro Jahr haben wird. Die Produktion soll im
August 2007 aufgenommen
werden. Hauptabnehmer der
von Botnia hergestellten Zellulosepaste werden China und
die EU sein.
Weltbank: US$ 70 Mio für die Instandsetzung und Erweiterung von
Straßen, Brücken und TransferTerminals. Projektträger: Ministerio
de Transportes y de Obras Públicas,
Fax: 005982/916 28 83
Global Environment Facility: US$ 37
Mio, die im Rahmen eines Umweltschutzprojekts Kleinbauern umweltverträgliche Anbaumethoden näher
bringen sollen. Projektträger: Ministerio de Ganadería, Agricultura y
Pesca, Fax: 005982/915 0049
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 15,8 Mio für Maßnahmen
zur Entwicklung kleiner und mittlerer
Viehwirtschaftsbetriebe. Projektträger: Ministerio de Ganadería, Agricultura y Pesca (wie vor)
Andenentwicklungsbank CAF: US$
10 Mio als Beitrag zum uruguayischen Risikokapitalfonds für kleine
und mittlere Unternehmen. Finanziert werden sollen vor allem Aktivitäten im Bereich der Informationsund der Kommunikationstechnologien.
Kabelbäumen und Schaltbrettern errichten.
Unternehmen
2. beantragt:
Interamerikanische
Entwicklungsbank: US$ 48 Mio für die Verbesserung der Wasserversorgung und
Abwasserentsorgung der Hauptstadt
Montevideo (vierte Stufe). Projektträger: Intendencia Municipal de
Montevideo, Fax: 005982/902 0201.
•
Die japanische Yasaki-Gruppe
will mit einer Investition von
US$ 2 Mio im uruguayischen
Departement Colonia eine Fabrik für die Herstellung von Kfz-
•
Mit einem Zuwachs des Rechnungsvolumens von 28 % im
ersten Halbjahr 2005 auf US$
460 Mio konsolidierte VISA seine Marktführerposition unter
den in Uruguay tätigen Kreditkartenunternehmen.
•
Der private Pensionsfondsverwalter „República AFAP“ hat für
seine Versicherten seit seiner
Gründung im Jahr 1996 bis zum
31.5.2005 ein Rekordergebnis
erzielt. Insgesamt verfügt der
Fonds über ein Vermögen von
umgerechnet US$ 1,068 Mrd.
Von dieser Summe haben die
Versicherten 40 % eingezahlt.
Die restlichen 60 %, das heißt
umgerechnet US$ 641 Mio,
entsprechen der Rentabilität,
die durch eine solide Invetitionspolitik realisiert wurde. Diese Summe ist auf die individualen Konten der Versicherten
aufgeteilt worden. República AFAP gehört zu 100 % den uruguayischen Staatsbanken und
verwaltet 56,4 % des gesamten
privaten
PensionsfondsVermögens. Insgesamt sind bei
diesem Pensionsfondsverwalter
252.449 Personen versichert,
das heißt 37,7 % der in diesem
System Versicherten. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche lateinamerikanische Auszeichnungen und genießt in
seiner Kategorie über das beste
Rating von Standard & Poor’s.
Branchen
•
In den ersten sechseinhalb
Monaten 2005 wurden nach
Angaben des paraguayischen
Kfz-Handelsverbandes ACMA
auf dem Binnenmarkt rund
7.000 neue Pkw und Nutzfahrzeuge abgesetzt, darunter 484
Lkw und Busse. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich der
Automobilabsatz mit 9.392 Einheiten mehr als verdoppelt. Die
Branche geht davon aus, daß
im Gesamtjahr rund 12.000
neue Fahrzeuge abgesetzt
werden.
•
Nach noch inoffiziellen Angaben der Regierung wurden im
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Uruguay 2 (30.8.)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
Offshore-Bereich Uruguays, der
an Brasilien angrenzt, ein „gigantisches“ Vorkommen von
Erdgashydrat entdeckt. Dies sei
der weltweit gefragteste Ersatzbrennstoff für Erdöl. Sollte sich
die Information bestätigen, würde Uruguay über Gasreserven
verfügen, die die Boliviens überträfen.
•
Nach Angaben des Nationalen
Statistikinstituts nahmen die
Einzelhandelsverkäufe Uruguays in den ersten fünf Monaten
2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 % zu.
•
Die paraguayische Handelskammer gab bekannt, daß die
Umsätze von Elektrohaushaltsgeräten im ersten Halbjahr
2005 um 42 % angestiegen
sind. Die Software-Verkäufe
legten um 33 % zu, die Hardware-Verkäufe um 10 % und
der Bekleidungssektor verbuchte einen Zusatz um 12 %.
•
•
Die uruguayischen Privatbanken erzielten nach Angaben der
Zentralbank im ersten Halbjahr
2005 insgesamt einen Gewinn
von umgerechnet US$ 34 Mio.
Das sei ein kräftiger Zuwachs
gegenüber dem Vorjahresergebnis gewesen. Gleichzeitig
sei der Bestand fauler Kredite
auf durchschnittlich 5,6 % zurückgegangen.
Wie die Telefonsektoraufsichtsbehörde (URSEC) mitteilte,
nahm im ersten Halbjahr 2005
die Zahl der Mobiltelefonanschlüsse in Uruguay um 50 %
auf 600.000 zu. Gleichzeitig
gab es im Land 1 Mio Festtelefonanschlüsse. Es wird damit
gerechnet, daß es bereits im
nächsten Jahr mindestens ebenso viele Mobiltelefonkunden
geben wird.
•
In den ersten sechseinhalb
Monaten erzielte Uruguay aus
dem Soja-Export Erlöse in Höhe von US$ 83,6 Mio. Das war
ein Zuwachs von 24,6 %.
•
Die Einnahmen aus dem Export
von Sonnenblumenöl und kernen stiegen um 32,1 % auf
US$ 34,2 Mio an.
•
Die Kapazität der Störzuchtanlagen im Río Negro soll mit Investitionen von US$ 400.000
stark ausgebaut werden. Spätestens ab dem Jahr 2007 wird
das Land dann jährlich 10 t
echten Kaviar produzieren können und über die größte Störzucht der Welt verfügen.
•
Die Straßen des Departments
Canelones sollen mit Investitionen von umgerechnet US$ 100
Mio instandgesetzt und befestigt werden.
•
In den ersten 182 Tagen des
Jahres 2005 erzielte Uruguay
aus dem Export von Rindfleisch
und Fleischprodukten Erlöse in
Höhe von US$ 424 Mio. Das
waren 23 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
•
Im ersten Semester 2005 waren
die Einnahmen aus dem Export
von Milcherzeugnissen um 84
% auf US$ 105 Mio angestiegen.
•
Die Kapazität des Passagierhafens von Colonia soll mit Investitionen von US$ 6 Mio ausgebaut werden. Dieser Hafen
wurde im Jahr 2004 von
1.076.888 Passagieren benutzt.
Gleichzeitig wurden 87.673 Kfz
abgefertigt.
Informationen
Die Nachrichten für Außenhandel
veröffentlichten vom 27.5. bis
29.7.2005
folgende
UruguayBeiträge:
Andritz steht vor Auftrag über
200 Mio Euro
Weltbank beschließt neue Länderstrategie
Arzneimittelmarkt mit leichtem
Aufschwung
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Uruguay 2 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Venezuela
Venezuela: Bruttoinlandsprodukt
BIP-Wachstum 1. Halbjahr 2005 – Zentralbank
BIP-Wachstum 2006 – Prognose Finanzministerium
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Präsident Chávez
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Zentralbank
BIP-Wachstum 2005 - Prognose Unternehmerdachverband Fedecámaras
BIP-Wachstum 2005 - Prognosen anderer Experten der Privatwirtschaft
BIP-Wachstum 2004 - Zentralbank
9,3 %
5,0 %
8,0 %
7,0 %
5,0 % - 6,0 %
4,5 % - 6,5 %
17,3 %
Venezuela: Handelsbilanz (Zentralbank)
Jahr
Export 1. Halbjahr
davon: Erdölexporterlöse
Import 1. Halbjahr
Handelsbilanzsaldo 1. Halbjahr
2005
US$ 24,605 Mrd
US$ 20,978 Mrd
US$ 10,868 Mrd
US$ 13,737 Mrd
spekteur der nationalen Streitkräfte Venezuelas gewesen.
Monaten d.J. um 8 Prozentpunkte
auf 61 Punkte zurück.
Kabinettsumbildungen
•
Sein Vorgänger General Jorge
Luis García Carneiro wurde an
die Spitze des neu gegründeten
Ministeriums für soziale Entwicklung und Volksbeteiligung
gestellt. Zuvor hatte Präsident
Chávez angeordnet, den Bereich der sozialen Entwicklung
aus dem Ministerium für Gesundheitsfürsorge
auszugliedern.
•
Neuer Generalinspekteur der
Streitkräfte wurde General Melvin López, der bisher dem nationalen Verteidigungsrat vorstand. Melvin López gilt als gewiefter Stratege, überzeugter
Vertreter der bolivarianischen
Revolution und enger Vertrauter
von Hugo Chávez. Seine Ernennung gilt genauso wie die
ab dem 1.7.2005 verfügte Gehaltserhöhung für Soldaten und
Offiziere
zwischen 50 und 60 % als
Maßnahme zur Sicherstellung
der Loyalität der Streitkräfte.
In den Monaten Juli und August
nahm Präsident Chávez eine Reihe
von Änderungen in seinem Kabinett
vor. Außerdem erhöhte sich die Zahl
der Minister auf 26; zu Beginn der
ersten Amtszeit des Präsidenten
hatte es nur 15 Minister gegeben:
•
Innenpolitik
Am 7.8.2005 fanden in Venezuela
Kommunalwahlen statt. Insgesamt
beteiligten sich nach Angaben des
nationalen Wahlrates nur 30,8 % der
in die Wahllisten eingetragenen rund
14,5 Mio Wähler. Darüber hinaus
waren 686.560 der abgegebenen
Stimmzettel ungültig. Das Regierungsbündnis „Bloque del Cambio“
gewann etwa 80 % der KommunalMandate. – Kurz vor der Wahl hatte
Präsident Chávez seine Absicht
unterstrichen, bis zum Jahr 2023 im
Amt bleiben zu wollen. – Nach einer
Umfrage von Alfredo Keller & Asociados ging die Popularität von Präsident Chávez im zweiten Quartal
2005 gegenüber den ersten drei
•
Der Minister für Kommunikation
und Information, Andrés Izarra,
trat Ende Juli 2005 zurück, um
Präsident des neuen lateinamerikanischen Fernsehkanals Telesur zu werden. An diesem
Fernsehkanal sind die Regierungen von Venezuela, Kuba,
Brasilien, Uruguay und Argentinien beteiligt. Der Rücktritt war
notwendig, da offiziell der neue
Fernsehkanal von den ihn unterstützenden Regierungen unabhängig ist. Zu seinem Nachfolger wurde der Vizeminister
für
Kommunikationsstrategie,
Yuri Pimentel, ernannt.
Anfang Juli 2005 hatte Präsident Hugo Chávez den Admiral
Orlando Maniglia Ferreira zum
neuen
Verteidigungsminister
ernannt. Der 53-jährige Berufsoffizier war zuvor Generalin-
2004
US$ 18,065 Mrd
US$ 15,049 Mrd
US$ 6,659 Mrd
US$ 11,406 Mrd
•
•
Mitte August 2005 wurde auch
die Spitze des Wohnungsbauministeriums
neu
besetzt.
Grund war die Unzufriedenheit
des Präsidenten mit dem vorherigen Amtsinhaber Julio Montes, der die Wohnungsbauvor-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
gaben nicht schnell genug verwirklichte. Zu seinem Nachfolger wurde der Direktor des Instituts für Transport und Straßen des Bundesstaates Miranda, Luis Figueroa, ernannt.
•
Nach Angaben der Regierung
wurden in Venezuela 317 Fälle
von Großgrundbesitz mit einer
Gesamtfläche von 3,7 Mio
Hektar ausgemacht. Ein großer
Teil dieser Fläche soll in
Staatsbesitz zur Weiterverteilung an arme Bauern übergehen. - Inzwischen wurde auch
die dritte Farm der britischen
Vestey Group enteignet.
•
Mitte Juli verabschiedete die
Nationalversammlung das neue
Gesetz über den illegalen Devisenhandel. Personen, die gegen das Gesetz verstoßen,
können mit bis zu 14 Jahren mit
Gefängnis bestraft werden.
•
Die venezolanischen Banken
sind in verstärktem Maße gezwungen, Kredite an bestimmte
Branchen zu vergeben. Inzwischen erstrecken sich die
Staatsauflagen auf mehr als 30
% des Kreditvergabevolumens
wie folgt: Landwirtschaft 16 %,
Hypothekenkredite 10 %, Tourismus 2 - 7 %, und Mikrokredite 1 %. Derzeitig arbeitet die
Regierung auch einen Vorschlag für die Festlegung von
Höchstsätzen für die Bankenkommissionen aus.
Staatsdirigismus
In den letzten Monaten hat die venezolanische Regierung zahlreiche
Maßnahmen beschlossen, die das
Geschäftsklima im Lande beeinflussen:
•
•
Am 3.8.2005 traten in verschiedenen Bereichen neue Importzollsätze und -vorschriften in
Kraft, die die Produktionskosten
der Industrie verteuern. U.a.
wurde der Importzoll von 5 auf
15 % angehoben. Außerdem
gelten zusätzliche Importerschwernisse. Betroffen sind u.a.
die Bereiche Glas, Plastik, Petrochemie, Lebensmittel, Aluminiumprodukte, Kfz-Teile und
Schuhe. Außerdem werden die
Verträge mit den ausländischen
Inspektionsund
Zertifizierungsgesellschaften nicht mehr
über den August 2005 hinaus
verlängert. Statt dessen will die
venezolanische Steuerbehörde
Seniat die Zollerklärungen auf
eigene Faust überprüfen.
Am 19.7.2005 verabschiedete
die Nationalversammlung das
neue Zentralbankgesetz, das es
der venezolanischen Regierung
erlaubt, auf einen Teil der Devisenreserven des Landes zuzugreifen. Dabei handelt es sich
um den Anteil der Reserven,
den die Regierung als Überschuß definiert. Die Gelder sollen in einen neuen nationalen
Entwicklungsfonds
(Fonden)
fließen.Von den derzeitig rund
US$ 30 Mrd Devisenreserven
betrachtet die Regierung mindestens ein Fünftel als Überschuß. Außerdem wird das
staatliche
Erdölunternehmen
PdVSA von der Verpflichtung
befreit, alle Exportdevisen an
die Zentralbank abzuliefern.
Auch hier sollen „überschüssige“ Devisen in den neuen
Fonds fließen. Das neue Zentralbankgesetz verstärkt die
mangelnde Transparenz der
Staatsfinanzen.
•
Der Druck auf die im Lande
operierenden privaten Erdölunternehmen, die rund 40 %
des venezolanischen Erdöls
fördern, nimmt zu. Nach Angaben der Steuerbehörde Seniat
müssen 22 ausländische Erdölgesellschaften Steuern in Höhe
von umgerechnet US$ 744 Mio
alleine für die Jahre 2000 bis
2002 nachzahlen. Davon entfallen US$ 130 Mio auf Royal
Dutch Shell. Außerdem sollen
die Unternehmen in Zukunft
Körperschaftssteuern in Höhe
von 50 % anstelle der bisherigen 32 % bezahlen. Shell will
gegen die Seniat-Entscheidung
mit juristischen Mitteln angehen. Gleichzeitig hat das Unternehmen angekündigt, sich aus
dem Erdgasprojekt Mariscal
Sucre zurückziehen zu wollen.
Das französische Erdölunternehmen Total ist mit ähnlichen
Problemen konfrontiert: Die Lizenzgebühren (Royalties), die
inzwischen zu einer Reihe von
Unternehmen von 1 auf 16,66
% angehoben worden sind,
wurden nunmehr für Total auf
30 % festgesetzt. Exxon Mobil
soll mindestens 20 % bezahlen.
Beide Unternehmen wollen vor
ein Schiedsgericht gehen. –
Darüber hinaus sollen zahlreiche ausländische Unternehmen
die Verträge umwandeln und
sich mit einer Mehrheitsbeteiligung von 51 % durch das
Staatsunternehmen
PdVSA
einverstanden erklären. Auf
diese Auflage haben sich bisher
acht der 22 Unternehmen eingelassen, darunter auch die
spanische Repsol.
•
Mitte Juli 2005 kündigte Präsident Chávez an, 1.000 in finanzielle Schwierigkeiten geratene
und zumeist vorübergehend
stillgelegte Privatunternehmen
nationalisieren zu wollen. Anschließend sollen sie den dort
beschäftigten Arbeitern übergeben werden.
•
Im Juli 2005 wurde die Gründung der staatlichen Corporación Petroquímica de Venezuela beschlossen, die vom staatlichen
Erdölunternehmen
PdVSA völlig unabhängig ist.
Bis zum Jahr 2012 will die Regierung diese Industrie mit US$
10 Mrd ausbauen. – Die Gründung eines nationalen Bergbauunternehmens wird derzeitig
von der Regierung vorbereitet.
– Mit einem Kapital von umgerechnet US$ 7 Mio wurde im
August das staatliche Tourismusunternehmen Venatur gegründet. – Die Regierung Venezuelas will mit US$ 150 Mio
neue Staatsgesellschaften für
die Produktion von Basislebensmitteln wie Milch, Maismehl, Reis, Speiseöl, Zucker
und Geflügel ins Leben rufen.
•
Nach Angaben des Beratungsunternehmens Datanálisis wird
das staatliche Lebensmittelvertriebsnetz Mercal inzwischen
von insgesamt 47,2 % der venezolanischen Bevölkerung regelmäßig genutzt. Die Regierung will das Netz, in dem Lebensmittel zu staatlich subventionierten Preisen vertrieben
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
3
werden, mit umfangreichen Investitionen weiter ausbauen,
um 15 Mio Venezolaner versorgen zu können. Die Zahl der
Mercal-Läden soll auf 14.000
steigen und die der Volksküchen auf 6.000. Außerdem sollen in allen kommunalen Märkten Mercal-Filialen eingerichtet
werden. Die Mitgliedsunternehmen des nationalen Viehwirtschaftverbandes Fedenaga
sind bisher von der Belieferung
des
Mercal-Netzes
ausgeschlossen.
•
Im Juli 2005 beschloß Präsident
Chávez die Gründung der sogenannten „Misión Cultura“. Eine der zentralen Aufgaben dieser neuen Initiative werde es
sein, die Venezolaner von der
nordamerikanischen Kulturdominanz zu befreien. Zum Zeitpunkt der Gründung existierten
Aktivisten der neuen Initiative
bereits in 71 % der Städte des
Landes.
Venezuelas Lateinamerika-Politik
Lateinamerika steht zunehmend im
Mittelpunkt der venezolanischen
Außenpolitik. Dabei geht es auch
darum, für die bolivarianische Revolution zu werben. Bei diesem
Vorhaben spielt Kuba die Rolle
eines strategischen Partners: Beide
Länder stimmen sich zunehmend
bei ihren Lateinamerika-Aktivitäten
ab. - Am 27.8. gaben die Präsidenten Venezuelas und Kubas in Havanna bekannt, daß im Rahmen der
sogenannten Misión Milagro in den
nächsten 10 Jahren sechs Mio Lateinamerikaner kostenlose Augenoperationen erhalten sollen, um ihre
Sehkraft wieder herzustellen. In den
vergangenen Monaten seien in
Kuba bereits 50.000 Venezolaner
am Auge operiert worden. Nach
Kuba werde auch in Venezuela eine
weitere lateinamerikanische Medizinuniversität entstehen, die in 10
Jahren 100.000 Ärzte für Lateinamerika und die Karibik ausbilden
soll. - Grundlage für den Ausbau
des
kubanisch-venezolanischen
Einflusses in anderen Regionen
Lateinamerikas ist die derzeitige
Erdöl-Bonanza Venezuelas. Sie
erlaubt es Caracas u.a., argentinische Regierungsanleihen in Höhe
von US$ 500 Mio zu übernehmen.
Auch von Ecuador will Präsident
Chávez Staatspapiere in Höhe von
US$ 300 Mio erwerben. Darüber
hinaus wird PdVSA der staatlichen
ecuadorianischen Erdölgesellschaft
Petroecuador Erdöl im Wert von
US$ 180 Mio zur Deckung der durch
einen Streik verursachten Exporteinbußen zinslos zur Verfügung
stellen. Weiterhin hat Venezuela mit
Argentinien und Uruguay eine Reihe
von bilateralen Abkommen im Bereich Energie und Infrastruktur unterzeichnet. Die Abkommen mit
Argentinien haben einen Gesamtwert von US$ 500 Mio und schließen die Lieferung venezolanischen
Heizöls gegen argentinische Industrieprodukte ein. Argentinien wird
außerdem zwei Tanker liefern und
ein venezolanisches Kraftwerk modernisieren. Mit Brasilien soll eine
gemeinsame Erdölraffinerie errichtet
werden. - Weiterhin werden Venezuela, Argentinien, Brasilien und
Uruguay im Rahmen von Petrosur
ihre Energiepolitik aufeinander abstimmen. Ähnliches will Venezuela
auch im Andenraum mit Petroandina
erreichen. - Ende Juni hatten sich
12 karibische Staaten, darunter
Jamaika, die Dominikanische Republik, Kuba und Venezuela auf die
Gründung von Petrocaribe geeinigt,
die die Energieversorgung in dieser
Region zu günstigen Konditionen
sicherstellen soll. Z.B. wird Jamaika
täglich 22.000 Faß Erdöl zu einem
Vorzugspreis von US$ 40 pro Faß
beziehen. In den nächsten zehn
Jahren will die venezolanische Regierung über Petrocaribe Erdöllieferungen im Gesamtwert von US$ 17
Mrd finanzieren. Diese Initiative läuft
parallel zum sogenannten San JoséAbkommen, in dessen Rahmen 11
karibische Länder Erdöl von Venezuela und Mexiko zu Vorzugsbedingungen erhalten. Dieses Abkommen
wurde am 4.8.2005 verlängert. - Der
neue lateinamerikanische Fernsehsender Telesur nahm Ende Juli des
Jahres seinen Betrieb auf.
US-Beziehungen verschlechtert
Die Kehrseite dieser Politik ist die
Verschlechterung des Verhältnisses
mit den USA. Am 8.8. kündigte
Präsident Chávez die Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen
Rauschgiftbekämpfungsbehörde
DEA, da ihre Drogenfahnder angeblich in Venezuela Spionage betrie-
ben hätten. Außerdem sollen die
Privilegien US-amerikanischer Diplomaten beschnitten werden. Mitte
August des Jahres drohte Präsident
Chávez den USA damit, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen und die Erdöllieferungen einzustellen, wenn die US-Regierung
ihre Aggressionen gegen sein Land
fortsetze. – Der Aufruf des USFernsehpredigers Pat Robertson,
Präsident Chávez aus dem Weg zu
räumen, goß im August 2005 weiteres Öl ins Feuer. Diesmal sahen
sich die Außenminister Lateinamerikas im Rahmen eines Treffens der
Rio-Gruppe genötigt, einzugreifen:
Sie forderten von Washington die
Eröffnung eines Strafverfahrens
gegen Robertson. – Am 28.8. erklärte Präsident Chávez seine Bereitschaft, 66.000 Faß Heizöl über
die US-amerikanische PdVSA-Tochter Citgo US-Bürgern der unteren
Einkommensschichten mit einem
Preisabschlag von 40 % zur Verfügung stellen zu wollen. Weiterhin
sollen 150.000 bedürftige USAmerikaner in Venezuela kostenlose
Augenoperationen erhalten.
Anhaltender Wirtschaftsboom
Im ersten Halbjahr 2005 nahm das
Bruttoinlandsprodukt
Venezuelas
nach Angaben der Zentralbank
gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 9,3 % zu. Das Wirtschaftswachstum hatte sich im zweiten
Quartal des Jahres auf 11,1 % beschleunigt, nachdem im ersten
Quartal ein Wachstum von 7,5 %
erzielt worden war. Getragen wurde
das Wachstum im zweiten Quartal
vom Nichterdölsektor mit einem
Zuwachs um 12,1 %. Die verarbeitende Industrie hatte um 12,4 %
zugelegt, der Bereich Handel und
Reparaturleitstungen um 21,5 %, die
Bauwirtschaft um 20,3 % und die
Regierungsdienstleistungen um 7,4
%. Der Erdölsektor hatte dagegen
nur einen Zuwachs um 1,5 % erreicht. Der Binnenkonsum war um
20,8 % angestiegen. Der Privatsektor hatte im zweiten Quartal um 13,1
% zugelegt und der öffentliche
Sektor um 4,5 %. Die Regierung hält
somit weiterhin für das Gesamtjahr
ein Wachstum zwischen 7 und 8 %
für möglich. – Im ersten Halbjahr
2005 stiegen die Exporterlöse Venezuelas gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 36 % auf US$ 24,6
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
Mrd an. Gleichzeitig erhöhte sich
der Import um 63 % auf US$ 10,9
Mrd. – Mit einer Zwölfmonatsrate
von 15,3 % Ende Juli 2005 steht
Venezuela in Lateinamerika bei der
Inflationsentwicklung mit an der
Spitze. – Die Devisenreserven der
venezolanischen Zentralbank erreichten am 10.8.2005 mit US$
31,082 Mrd einen neuen historischen Höchstwert. Dieser Betrag lag
außerdem um 28 % über dem Bestand zu Beginn des Jahres. – Im
Juni 2005 lag die offizielle Arbeitslosenrate Venezuelas bei 11,8 %. Das
waren 0,8 Prozentpunkte weniger
als im Vormonat und fast 4 Prozentpunkte weniger als im Juni 2004.
Allerdings werden inzwischen die
Venezolaner, die von den Sozialprogrammen der Regierung profitieren, nicht mehr als Arbeitslose in der
offiziellen Statistik erfaßt. – Nach
Angaben der Auslandsinvestitonsbehörde Siex kamen in den ersten
fünf Monaten 2005 ausländische
Direktinvestitionen von US$ 580 Mio
ins Land. Das waren 227 % mehr
als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Siex-Zahlen enthalten
nicht die Investitionen in den Bereichen Erdöl, Bergbau und Finanzsektor.
umgerechnet US$ 76,3 Mrd enthalten als auch die parallelen Ausgaben im Rahmen der Sozialfonds
usw., die in diesem Jahr US$ 13
Mrd übersteigen könnten. Bei den
Einnahmen profitiert die venezolanische Regierung vom hohen Erdölpreisniveau. Aber auch bei den
ordentlichen Steuereinnahmen werden in diesem Jahr umgerechnet
zusätzlich mehr als US$ 3 Mrd erwartet. Dazu kommen noch verschiedene Anleihen-Emissionen, die
im laufenden Jahr wahrscheinlich
US$ 2 Mrd übersteigen werden. Die Nationalversammlung Venezuelas beschloß Ende August die
Verringerung des Mehrwertsteuersatzes von 15 % auf 14 %. – Die
Finanzmärkte zeigen sich weiterhin
offen für venezolanische Papiere.
Mitte August verbesserte Standard
& Poor’s das Rating für langfristige
venezolanische Papiere von „B“ auf
„B+“. Begründet wurde diese Entscheidung u.a. mit dem hohen
Leistungsbilanzüberschuß,
dem
Rekord-Devisenreservenbestand
und der Verringerung der Auslandsverschuldung Venezuelas.
Venezuela: Inflation 2005
(Quelle: Zentralbank)
Januar
1,9 %
Februar
0,2 %
März
1,2 %
April
1,3 %
Mai
2,5 %
Juni
0,6 %
Juli
0,9 %
kumuliert
9,5 %
Zwölfmonatsrate
15,3 %
Gesamtjahr 2004
19,2 %
Weltbank: US$ 100 Mio für den
Ausbau der Wasserver- und Abwasserentsorgung in acht venezolanischen Bundesstaaten. Projektträger:
Ministerio
de Finanzas,
Fax:
0058212 / 483 18 47 oder 481 59
53.
Staatsfinanzen
Im ersten Halbjahr 2005 nahmen die
Ausgaben der venezolanischen
Regierung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 29,5
% zu. Für das Gesamtjahr prognostiziert der Banco Mercantil, daß die
Staatsausgaben rund 36,2 % des
BIP erreichen werden. Nach dem
ursprünglichen Budget war nur ein
Anteil von 30,9 % des BIP geplant.
In dieser Prognose für den Anstieg
der Ausgaben sind sowohl die offiziellen Budgeterhöhungen auf rund
Finanzierungsantrag
Erdölsektor / PdVSA
Bis zum 28.8.2005 stieg der Exportpreis für venezolanisches Erdöl auf
US$ 55,24 pro Faß an. Das bedeutet für den bis dahin abgelaufenen
Zeitraum des Jahres einen durchschnittlichen Exportpreis von US$
42,58 pro Faß. Im Budget für das
laufende Jahr war ein Durchschnittspreis von US$ 23 pro Faß
vorgesehen. – Allerdings kann Venezuela das hohe Erdölpreisniveau
nicht optimal für sich nutzen, da
derzeitig die Kapazitäten ausgelastet sind und eine Erhöhung der
Förder- und Exportmenge nur
schwer möglich wäre. Die Organisation Erdöl-exportierender Länder
(OPEC) geht davon aus, daß Venezuela im Mai 2005 täglich 2,67 Mio
Faß Erdöl pro Tag produzierte. Das
seien zwar 44.000 Faß mehr gewesen als im April, gleichzeitig aber
491.000 Faß weniger als Venezuela
seit der Quotenerhöhung vom März
des Jahres hätte produzieren dürfen. Nach Angaben der USamerikanischen Energy Information
Administration produziert Venezuela
sogar nur 2,5 Mio Faß pro Tag.
Gleichzeitig reduzierten sich die
Erdöl-Exporte Venezuelas in die
USA im Mai gegenüber dem Vormonat um 9,2 % auf 1,27 Mio Faß.
Die venezolanische Regierung geht
im Gegensatz zur US-Behörde von
einer Tagesproduktion von 3,31 Mio
Faß aus. Allerdings mußte die Regierung einräumen, daß diese Produktionsmenge nicht an jedem Tag
verwirklicht werden kann. – Die
Regierung in Caracas ist sich dessen bewußt, daß die derzeitigen
Produktionskapazitäten eine bessere Ausnutzung des hohen Erdölpreisniveaus nicht zulassen. Aus
diesem Grund hat das staatliche
Erdölunternehmen PdVSA angekündigt, in den nächsten sieben
Jahren US$ 41,2 Mrd investieren zu
wollen, um die tägliche Erdölproduktion auf über 4 Mio Faß anzuheben. In einer noch längerfristigen
Planung bis zum Jahr 2030 wird
angestrebt, täglich fünf Mio Faß zu
produzieren. Die dafür erforderlichen Investitionen werden auf US$
56 Mio veranschlagt. Die Erhöhung
der Produktionsmenge soll mit einer
Diversifizierung der Abnehmerländer
Hand in Hand gehen: So eröffnete
PdVSA im August ein eigenes Büro
in China, um das Erdölexportgeschäft mit diesem Land zu forcieren.
Vorläufig soll China täglich 30.000
Faß Erdöl pro Tag erhalten. In einem Jahr soll diese Menge auf täglich 135.000 erhöht werden. Mit den
Niederlanden wurde ein Vertrag
über die Lieferung von 240.000 Faß
Flugzeugbrennstoff abgeschlossen.
Fachleute fragen sich allerdings, wie
das geplante gigantische Investitionsbudget verwirklicht werden kann,
wenn gleichzeitig das Unternehmen
verstärkt die Sozialprogramme der
Regierung unterstützen soll. Seit
dem Jahr 2004 hat PdVSA für diesen Zweck etwa US$ 3 Mrd überwiesen.
Unternehmen
•
Das spanische Erdölunternehmen Repsol übernahm im Au-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
5
gust 2005 eine neue Erdölkonzession in Venezuela im Orinoco-Gebiet von 500 km Größe.
Derzeitig produziert Repsol bereits täglich 100.000 Faß Erdöl
in diesem südamerikanischen
Land. Repsol ist im übrigen eins
der großen ausländischen Erdölunternehmen, die bisher ohne
Murren auf die Änderung der
Rahmenbedingungen in der
Erdölwirtschaft Venezuelas eingegangen sind.
•
•
•
•
•
Die italienische Danieli-Gruppe
will zusammen mit CVG Ferrominera Orinoco ein Stahlwerk
für umgerechnet rund US$ 572
Mio errichten. In dem Werk
sollen Spezialstähle u.a. für den
Schiffsbau hergestellt werden.
Die Schweizer Holding-Group
AG und venezolanische Partner
wollen ein Kunststoffröhrenwerk
reaktivieren, das seit 18 Jahren
stilliegt. Die Produkte dieser
Fabrik sollen in der Erdölindustrie zum Einsatz kommen. Da
ein großer Teil der Einrichtungen veraltet oder nicht mehr
einsatzfähig ist, werden Investitionen in Höhe von US$ 500
Mio notwendig sein. Das
Schweizer Unternehmen wird
an dem Projekt mit 40 % beteiligt sein.
Das brasilianische Erdölunternehmen Petrobrás will in Venezuela eine Raffinerie errichten,
die bis zum Jahr 2010 die Produktion aufnehmen soll. Außerdem sei in den nächsten fünf
Jahren geplant, die bisher in
Aussicht gestellten Investitionen
für die Erdölexploration und
Förderung in Venezuela mehr
als zu verdoppeln.
Das US-Unternehmen Chevron
entdeckte im Juli 2005 ein Erdgasvorkommen mit einer Kapazität von vier Billionen Mio Kubikfuß. Das Vorkommen ist Teil
der Projekte im Rahmen der
Plataforma Deltana. Insgesamt
wird die Entwicklung der venezolanischen Erdgasvorkommen
bis zum Jahr 2012 Investitionen
von US$ 17 Mrd erfordern.
Das iranische Staatsunternehmen Edhasse Sanat und die
Corporación Venezolana de
Guayana werden für rund US$
200 Mio eine Zementfabrik in
Venezuela errichten, die pro
Jahr rund 1 Mio t PortlandZement herstellen wird. An dem
Projekt ist der venezolanische
Staat mit 51 % beteiligt und der
iranische mit 49 %.
•
•
•
Im November 2005 wird Venalum die Errichtung der sechsten
Produktionslinie beginnen, deren Kapazität bei jährlich
285.000 Primäraluminium liegen wird. Die neue Linie wird
Investitionen von rund US$ 1,05
Mrd erfordern.
Die Corporación Venezolana de
Guayana will in den nächsten
10 Jahren insgesamt US$ 8,4
Mrd in neue Projekte investieren.
Mit Investitionen von umgerechnet US$ 600 Mio will die
staatliche venezolanische Elektrizitätsgesellschaft Cadafe bis
zum Jahr 2006 die strukturellen
Schwächen überwinden, in denen sich derzeitig das Unternehmen befindet. U.a. soll das
Netz der Überlandleitungen
modernisiert und erweitert werden.
•
Seit dem 18. August 2005 wird
in Venezuela nur noch bleifreies
Benzin verkauft.
•
Nach Angaben der venezolanischen Kammer der GeschäftsZentren haben sich die Umsätze dieser Branche im ersten
Halbjahr 2005 gegenüber dem
Vorjahreszeitraum um rund 25
% erhöht. Für das Gesamtjahr
erwartet die Branche Umsätze
von umgerechnet US$ 6,5 Mrd.
Dies würde dem Rekordniveau
von 2001 entsprechen.
•
Die Einlagen der venezolanischen Banken nahmen im ersten Halbjahr 2005 gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um 24
% auf umgerechnet US$ 5 Mrd
zu.
•
Der venezolanische Versicherungssektor meldete für das
erste Halbjahr 2005 eine Zunahme der Prämienumsätze um
39,6 % auf umgerechnet US$
1,2 Mrd.
•
Nach Angaben der nationalen
Aufsichtsbehörde des Telefonsektors, Conatel, stieg im
zweiten Quartal 2005 die Zahl
der Mobiltelefonanschlüsse Venezuelas um 1.051.819 auf
9.830.348 an. Das entspricht
einer Zunahme um 30,8 %. Die
Zahl der Festtelefonanschlüsse
nahm dagegen nur um 67.881
auf 3.495.016 zu. Insgesamt
beträgt die Telefondichte Venezuelas inzwischen 50,03 %.
•
Im Jahr 2004 erreichte der
venezolanische IT-Markt einen
Umsatz von fast US$ 1 Mrd.
Für die nächsten Jahre wird von
weiteren
Zuwächsen
von
durchschnittlich 8,5 % ausgegangen.
•
Nach vorläufigen Angaben der
venezolanischen Kammer für
die Bauwirtschaft verzeichnete
die Branche im ersten Semester 2005 einen Zuwachs des
sektoralen BIP um 25 %.
Hauptmotor für diese Entwicklung waren öffentliche Aufträge
gewesen. - Die Verkäufe von
Baumaterialien stiegen im ersten Semester um 7,4 % an.
Branchen
•
In den ersten sieben Monaten
2005 wurden in Venezuela
117.652 neue Kfz abgesetzt.
Das entspricht einem Zuwachs
um 83,8 % gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Die große Mehrzahl dieser Fahrzeuge war im Lande
selbst
montiert.
Insgesamt
23.773 Einheiten waren importiert worden, was einem Rekordzuwachs um 407 % entspricht. Die Branche rechnet für
das Gesamtjahr mit 220.000
abgesetzten Fahrzeugen. Ein
weiterer Anreiz wird erwartet,
wenn das Billigwagenprogramm
„Vehículo Familiar“ wieder anläuft. Als neuester Termin wurde Oktober des Jahres genannt. Nach Zeitungsberichten
will die Regierung einen
Höchstpreis von US$ 9.300 pro
Familien-Kfz festlegen.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
6
•
•
•
IBERO-AMERIKA VEREIN
Im ersten Halbjahr 2005 produzierte Venezuela 2,356 Mio t
Rohstahl. Das entspricht einem
Zuwachs von 10 % gegenüber
dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Für das Gesamtjahr erwartet die Branche nunmehr eine Produktion von 4,7
bis 4,8 Mio t.
kann bis zu 75 % der Körperschaftssteuer erlassen werden.
Informationen
Die Nachrichten für Außenhandel
veröffentlichten vom 31.5. bis
23.8.2005 folgende VenezuelaBeiträge:
Aufschwungphase auf dem
Arzneimittelmarkt
Kfz-Anbieter geben jetzt richtig
Gas auf dem lokalen Markt
Zollerklärungen auf eigene
Faust überprüft
Neue Gesetze favorisieren
Auslandsverkäufe und Investitionen
PdVSA investiert in Raffinerien
Im ersten Halbjahr 2005 nahm
die Stromerzeugung in Venezuela gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,4 % zu.
Das venezolanische Verteidigungsministerium erwarb aus
der Volksrepublik China drei
dreidimensionale Radarstationen. – Die venezolanische Marine will bis zum Jahr 2010 insgesamt 138 Schiffe im Gesamtwert von umgerechnet
US$ 1 Mrd erwerben.
•
Im Zwölfmonatszeitraum bis Juli
2005 stiegen die Umsätze des
venezolanischen
PharmaMarkts um 33 % auf umgerechnet US$ 1,7 Mrd an.
•
Nach Angaben von Datanálisis
nahm der Lebensmittelumsatz
im ersten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
um 9 % zu. – Im Jahr 2004 importierte Venezuela Lebensmittel im Wert von US$ 2,394
Mrd. Das entsprach einem Anteil von 26 % an den Gesamtimporten des Landes.
•
Nach Angaben des Nationalen
Statistikinstitutes kamen im
zweiten Quartal 2005 insgesamt 125.160 ausländische Besucher ins Land. Gegenüber
dem entsprechenden Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen
Zuwachs um 23,7 %. Im ersten
Quartal waren 131.241 Touristen nach Venezuela gekommen, d.h. 21,7 % mehr als im
Vorjahreszeitraum. Die Deviseneinnahmen legten im zweiten Quartal 2005 gegenüber
dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 64 % auf US$
113,2 Mio zu. – Um die Investitionstätigkeit im Tourismussektor zu fördern, beschloß die venezolanische Regierung steuerliche Anreize. Unternehmen, die
in diesem Bereich investieren,
Ansprechpartner: Peter Rösler
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Venezuela 5 (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
1
Zentralamerika
verminderte Zolleinnahmen
pensieren sollen.
kom-
Bewertung
Region
DR-CAFTA tritt in Kraft
Das Freihandelsabkommen zwischen USA, Zentralamerika (außer
Panama) und der Dominikanischen
Republik (DR-CAFTA) wird zum
Januar 2006 in Kraft treten. Nach
langen und erbittert geführten Auseinandersetzungen wurde der Vertrag vom US-Kongress mit der
kleinstmöglichen Mehrheit von 217
zu 215 Stimmen ratifiziert, nachdem
zuvor bereits der Senat sein Plazet
gegeben hatte. Gegner der DRCAFTA waren hauptsächlich die
Mehrheit der Demokraten und Abgeordnete, die die Textil- oder Zuckerindustrie ihrer Bundesstaaten
protegieren wollten. Präsident Bush
hatte sich zuletzt persönlich dafür
engagiert, die nötigen Stimmen für
eine Ratifizierung zu mobilisieren.
Die DR-CAFTA ist nach NAFTA und
Chile das dritte Freihandelsabkommen der USA, in das lateinamerikanische Länder eingebunden werden.
Auf zentralamerikanischer Seite ist
das Freihandelsabkommen bislang
von El Salvador, Honduras und
Guatemala ratifiziert worden. Die im
Reglement des Vertrages definierte
Mindestzahl von zwei Ratifizierungen auf zentralamerikanischer Seite
für das Inkrafttreten des Abkommens ist damit erfüllt. In Costa Rica,
Nicaragua und der Dominikanischen
Republik werden derzeit noch innenpolitische Auseinandersetzungen um die DR-CAFTA geführt.
Insbesondere in Costa Rica und der
Dominikanischen Republik sind die
mit der Verabschiedung des Vertrages erforderlichen Fiskalreformen
umstritten, die durch den Freihandel
Die DR-CAFTA stellt die handelspolitischen Beziehungen zwischen der
Subregion und den USA nicht auf
eine völlig neue Basis. Wie die Karibik profitierte Zentralamerika seit
Beginn der 80er Jahre von dem
Präferenzabkommen
Caribbean
Basin Initiative, in deren Rahmen
die Vereinigten Staaten ihren Markt
unilateral öffneten. 80 Prozent der
zentralamerikanischen
Exporte
gelangten auf diesem Weg zollfrei in
die USA. Da dieses Abkommen
aber periodisch vom Kongress erneuert werden musste, bestand
ständig die Gefahr, dass das Präferenzabkommen nicht mehr verlängert werden würde. Die DR-CAFTA
als reziproker Vertrag ist dagegen
Garant für dauerhaften präferentiellen Zugang zum US-Markt. Insbesondere für die zentralamerikanische Textilindustrie war der Abschluss des Freihandelsvertrages
von zentraler Bedeutung. In der
Region zählt man rund 950 Textilfirmen, die etwa 80 Prozent der USExporte Zentralamerikas generieren. Das Freihandelsab- kommen
soll das billigere Lohn- niveau im
chinesischen Textilsektor kompensieren helfen, welcher seit Beseitigung der Quoten durch das Auslaufen des WTO-Multifaser- abkommens zu Beginn dieses Jahres
spektakuläre
Exportsteigerungen
erzielen konnte. Auch auf regionaler
Ebene erhöht Zentralamerika seine
Wettbewerbsfähigkeit, da mit der
DR-CAFTA Mexikos Vorteil der
NAFTA-Mitgliedschaft
eingeebnet
wird und vergleichbare Zugangsbedingungen zum US-Markt geschaffen werden. Die Weltbank prognostiziert, dass das BIP der Region
nach Inkrafttreten des Handelsbündnisses einen zusätzlichen jährlichen Wachstumsschub von 0,6
Prozentpunkten erfahren wird. Aus
US-Perspektive hilft das Abkommen, amerikanischen Unternehmen
und Landwirten neue Märkte zu
erschließen. Zentralamerika und die
Dominikanische Republik sind nach
Mexiko der zweitwichtigste Exportmarkt der Vereinigten Staaten. Nach
Angaben des US-Handels beauftragten (www.ustr.gov) betragen die
Exporte in diese Region 15 Mrd.
US-Dollar, jeweils mehr als nach
Brasilien oder Indonesien, Russland
und Indien zusammen genommen.
Vertragsinhalte
Konkret sieht der Vertrag folgende
Regelungen für den Waren- und
Dienstleistungsverkehr
zwischen
den Signatarstaaten vor:
•
Marktzugang
Die vereinbarten Zollsenkungsschritte zeigen, dass die CAFTA die
Asymmetrien der Handelspartner
berücksichtigt. Die USA werden mit
Inkrafttreten der CAFTA 97,9 Prozent der Produkte zollfrei aus der
Subregion importieren. Innerhalb
von maximal 10 Jahren werden für
weitere 0,28 Prozent der Produkte
die Zölle beseitigt, für 1,82 Prozent
wurden Kontingente definiert, innerhalb derer keine Zölle erhoben werden. Umgekehrt öffnen die südlichen Freihandelspartner ihre Märkte
zunächst für 80 Prozent der Konsumgüter und industrielle Erzeugnisse. Die restlichen Waren aus
diesem Sektor werden über einen
Zeitraum von 10 Jahren von Zöllen
befreit. Für Fahrzeuge und Kfz-Teile
geschieht dies bereits nach fünf
Jahren.
•
Landwirtschaft
Für landwirtschaftliche Produkte gilt
der längste Zollsenkungshorizont
von bis zu 20 Jahren. Einige Produkte unterliegen Quotenregelungen. Mais für den menschlichen
Verzehr ist für El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua von
der Zollsenkung ausgeschlossen,
für Costa Rica Kartoffeln und Zwiebeln. Im für die USA sensiblen Zuckersektor wurde die Importquote
verdoppelt und wächst danach jährlich um 2 Prozent. Sollten durch den
Freihandel bestimmte Importvolumina überschritten werden, erlaubt
eine Salvaguardia Agrícola Especial
zum Schutz betroffener Sektoren die
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
2
IBERO-AMERIKA VEREIN
vorübergehende Erhöhung der Zölle.
•
Textilindustrie
Die CAFTA konsolidiert im Wesentlichen die im Rahmen der CBI gewährten Handelspräferenzen. Der
Zugang zum US-Markt ist für die
Zentralamerikaner weiterhin zollfrei,
sofern die Herkunftsregeln eingehalten werden. Eine Sonderregelung sieht im Übrigen vor, dass in
bestimmtem Umfang auch Stoffe
aus den NAFTA-Partnerländern
Kanada und Mexiko eingeführt werden dürfen; dies wird zu einer weiteren Intensivierung der internen ökonomischen Verflechtungen im nordamerikanischen
Wirtschaftsraum
führen. Die Zentralamerikaner verzichteten kurz vor der Abstimmung
im US-Kongress auf die im ursprünglichen Vertragstext erlaubten
Textilimporte aus China, um die
Verabschiedung der Freihandelsabkommens zu erleichtern. Die Regelungen der DR-CAFTA werden für
den Textilsektor rückwirkend zum
1.01.2004 angewandt
•
Umwelt- und Arbeitnehmerschutz
Die CAFTA sieht keine Neuregelungen in punkto Umwelt- und Arbeitsstandards vor. Die Handelspartner
verpflichten sich, die eigenen gesetzlichen Bestimmungen zu respektieren. Über die Einhaltung soll
ein Kontrollmechanismus wachen.
Bei Regelverstößen, die Handel
oder Investitionen beeinflussen,
können Sanktionen bis zu 15 Millionen Dollar erhoben werden.
•
Streitschlichtungsverfahren
Die Konfliktbeilegung zwischen den
Vertragsparteien ist durch einen
Mechanismus geregelt, der verschiedene Phasen von Konsultationen bis zur Anwendung von Sanktionen vorsieht.
Quellen für weitere Informationen
Internetseite des USTR (Handelsbeauftragter der USA):
http://www.ustr.gov/Trade_Agreeme
nts/Bilateral/CAFTA/CAFTADR_Final_Texts/Section_Index.html
Assoziierungsabkommen
EU - Zentralamerika
Am 20. Juli endete die zweite Gesprächsrunde mit den zentralameri-
kanischen Staaten über den Abschluss eines Assoziierungsabkommens, das ebenfalls einen Freihandelsvertrag einschließen wird.
Vertreter Zentralamerikas und der
EU trafen sich, um die Fortschritte
des zentralamerikanischen Integrationsprozesses zu evaluieren. Eine
vollständige Integration (Zollunion)
wird von der EU als Vorbedingung
für die Verhandlung des Assoziierungsabkommens gestellt. Beide
Seiten zeigten sich nach den Gesprächen optimistisch. Panama, das
nicht am Integrationssystem SICA
teilnimmt, ist derzeit als Beobachter
bei den Sondierungsgesprächen
vertreten. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme von Verhandlungen könnte möglicherweise
während des Treffens der Staatsund Regierungschefs Lateinamerikas und der EU im Mai 2006 in Wien
getroffen werden.
EU verliert Bananenstreit
Im Streit zwischen der EU und Zentralamerika sowie anderen Staaten
Lateinamerikas um die Erhöhung
der Importzölle auf Bananen musste
die EU eine Niederlage einstecken.
Das Schiedsgericht der WTO erklärte, dass die Pläne der EU, die
Zölle von gegenwärtig 75 auf 230
Euro pro Tonne zu erhöhen, rechtswidrig seien. Die klagenden Staaten
sahen in diesem Vorhaben eine
Diskriminierung gegenüber den
ehemaligen Kolonien Europas in
Afrika, der Karibik und dem Pazifik
(AKP-Staaten), die einen bevorzugten Status besitzen und zollfrei
in die EU exportieren dürfen. Die
Neuordnung der Einfuhrzölle war
nötig geworden, nachdem die WTO
beschieden hatte, dass das alte
System, das Quoten und Zölle kombiniert, gegen die Regeln der Welthandelsorganisation verstößt. Die
Kläger hatten bei Wegfall der Quoten die Beibehaltung des Zollsatzes
von 75 Euro verlangt. Mit der endgültigen Beilegung des Konflikts
wird frühestens zum Ende des Jahres gerechnet.
Regionales Stromnetz
vorqualifiziert. Bis zum 21.9. müssen Bewerber der Ausschreibung
ihre Angebote für das US$ 320 Mio.
umfassende Projekt eingereicht
haben. Dann wird der Auftraggeber
EPR (Empresa Propietaria de la
Red), ein Zusammenschluss der
involvierten
Energieunternehmen
der sechs Staaten, entscheiden, wer
den Zuschlag für die Realisierung
des Investitionsvorhabens erhält.
Das Stromnetz wird eine Leistung
von 300 MW haben und 1.830 km
lang sein. Finanziert wird das Projekt von den sechst beteiligten Ländern, von denen jedes einen Kredit
über US$ 40 Mio. von der Interamerikanischen Entwicklungsbank erhielt. Weitere US$ 40 Mio. hat die
Europäische Investitionsbank (EIB)
der EPR gewährt. SIEPAC ist für
Zentralamerika von großer Bedeutung, da es erstmals den Stromhandel zwischen den Staaten der Region erlaubt. Information und Kontakt:
www.eprsiepac.com, Tel: 005062/32
63 10, [email protected]
Kaffeepreise
Die Erwartungshaltung hinsichtlich
der Entwicklung des Kaffeepreises
war zuletzt sehr wechselhaft, uneinheitlich und von Spekulationen geprägt. Nachdem die Preise 2004 so
tief waren wie seit 50 Jahren nicht
mehr, verteuerte sich der Röstkaffee
im ersten Halbjahr 2005 um 88 Cent
auf 3,78 Euro pro Pfund. Laut der
Londoner Economist Intelligence
Unit (EIU) dürften die Preise der
Qualität Arabica in diesem Jahr um
50 Prozent zulegen. Die Ursache
liegt in den erwarteten schlechten
Ernten in den Hauptproduktionsländern Brasilien und Vietnam. Trotz
der mittlerweile verbesserten Ernteprognosen, die die Preise wieder
sinken ließen, glauben Marktbeobachter, dass die Nachfrage das
Angebot übersteigen werde. Dies
liegt auch daran, dass der Konsum
in den Erzeugerländern kräftig gestiegen ist. Im nächsten Jahr werden nach Prognosen der EIUExperten allerdings die Preise wegen des Überangebots für ArabicaKaffee wieder um 5 Prozent und
2007 um 14 Prozent fallen.
Der Bau eines staatenübergreifenden zentralamerikanischen Stromnetzes SIEPAC nimmt Konturen an.
Bislang haben sich 12 Unternehmen
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Wachstumsprognose der CEPAL
in der jüngsten Wachstumsprognose
der CEPAL für Lateinamerika
schneidet Zentralamerika im Regionalvergleich
unterdurchschnittlich
ab. Die UN-Wirtschaftskommission
geht davon aus, dass die Volkswirtschaften des Isthmus in diesem Jahr
um 3,6 Prozent wachsen werden,
während für ganz Lateinamerika ein
Wachstum von 4,4 Prozent prognostiziert wird. Zentrale Ursache ist
die Wachstumsdelle des wichtigsten
Handelspartners USA, die sich unmittelbar auf die Volkswirtschaften
auswirkt.
CEPAL-Wachstumsprognose (2005)
Land
Costa Rica
El Salvador
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Panama
Wachstum (%)
3,0
2,5
3,0
4,5
4,0
4,5
Costa Rica
Ringen um Steuerreform
Seit nunmehr 2 Jahren ringen Regierung und Kongress in Costa Rica
um die Verabschiedung einer
grundlegenden Steuerreform. Um
den Druck auf die Legislative zu
erhöhen, weitert sich Präsident Abel
Pacheco, den Freihandelsvertrag
mit den USA (DR-CAFTA) in den
Kongress einbringen, bevor dieser
das Reformpaket verabschiedet hat.
Die Neuordnung des Steuersystems
zielt darauf ab, die Einnahmen des
Staates um US$ 500 Mio. zu erhöhen und damit das Haushaltsdefizit
auf 2,65 Prozent des BIP zu reduzieren. In den vergangenen Jahren
waren die fixen Staatsausgaben
(Zinsen, Gehälter, Pensionszahlungen) erheblich gestiegen (auf 55
Prozent des BIP). Der Staat versucht bislang durch Einsparmaßnahmen im Sozialbereich und bei
Investitionen in die Infrastruktur
gegenzusteuern, wodurch der Wirtschaft jedoch Wachstumsimpulse
entzogen werden. Im Rahmen der
Fiskalreform soll nun das Steuersystem modernisiert und die für den
Entwicklungsstand Costa Ricas
3
äußerst niedrige Steuerquote von 13
Prozent angehoben werden. Die
Opposition vom Movimiento Libertario kritisiert die Ineffizienz der Finanzbehörden bei der Erhebung der
Steuern. Anstelle einer Steuererhebung solle die enorme Steuerflucht
eingedämmt werden.
Bevölkerung für DR-CAFTA
Die Einstellung der Costaricaner zur
DR-CAFTA ist überwiegend positiv.
Straßendemonstrationen und Umfragen belegen, dass die Mehrheit
der Bevölkerung eine zügige Umsetzung des Freihandelsabkommens fordert.
Präsidentschaftswahlen
Der ehemalige Staatschef und Friedensnobelpreisträger Oscar Arias
Sánchez führt nach Umfragen im
Rennen um die Präsidentschaft.
Arias, der für den Partido Liberación
Nacional antritt, liegt in der Wählergunst bei 32 Prozent, weit vor DRCAFTA-Gegner Ottón Solís vom
Partido Acción Ciudadana mit 10
Prozent. Es folgen Antonio Alvarez
Desanti (Unión por Cambio) mit 4,6
und Ricardo Toledo (Partido Unidad
Social Cristiana) mit 3,9 Prozent.
Allerdings haben drei Viertel von
den 61 Prozent der Befragten, die
bekundet haben, überhaupt an den
Wahlen teilnehmen zu wollen, sich
noch auf keinen Kandidaten festgelegt. Arias hatte zuvor erst vor dem
Verfassungsgericht die Möglichkeit
seiner Wiederwahl erstritten.
Wirtschaftliche Entwicklung
Nach einem außergewöhnlichen
Wachstumsjahr 2003 (plus 6,5 Prozent) hat die costaricanische Wirtschaft nach 2004 auch in diesem
Jahr weiterhin an Schwung verloren.
Nach Angaben der Zentralbank
wuchs die Volkswirtschaft in den
ersten fünf Monaten dieses Jahres
um 2,4 Prozent, während im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch
4,0 Prozent erreicht wurden. Die
Abkühlung der Konjunktur reflektiert
zum einen das niedrigere Wachstum
in den USA. Zum anderen resultiert
sie aus der nachlassenden Dynamik
im maquiladora-Sektor. Die wirtschaftliche Aktivität ist dort nach
Angaben der Zentralbank in den
ersten fünf Monaten 2005 im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent gesunken.
Ursache hierfür sind die zurückgehenden Exporte der Zonas Francas.
Die Zahlen sind Ausdruck der
Schwierigkeiten des costaricanischen maquiladora-Sektors, nach
Wegfall der Textilquoten zu Jahresbeginn im Wettbewerb mit den chinesischen Konkurrenten zu bestehen. Dagegen hat der Hochtechnologiesektor spürbar zugelegt (siehe
INTEL-Meldung). Auch der Dienstleistungsbereich zeigte sich vitaler.
Die Tourismusbranche profitierte
von neuen internationalen Flugverbindungen. Der Hotelsektor wuchs
im ersten Halbjahr 2005 um 13,9
Prozent. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen registrierten
ein Wachstum von 6,3 Prozent,
blieben damit allerdings ebenfalls
unterhalb der Vorjahreszuwächse.
Auch der Agrarsektor legte ein Plus
von 2,2 Prozent vor, das durch die
kräftige internationale Nachfrage
getragen wurde.
Inflation
Im zentralamerikanischen Vergleich
weist Costa Rica die höchsten Inflationsraten auf. Die Preissteigerung
übertrifft mit kumulierten 8,23 Prozent im ersten Halbjahr die Vorjahreswerte derselben Periode. Besonders im Juli zog die Inflationsrate mit
1,28 Prozent deutlich an. Die Zentralbank führt diese Entwicklung
insbesondere auf die enorm gestiegenen Kaffeepreise, aber auch auf
die anziehenden Energiekosten
zurück.
Inflation 2005
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
kumuliert
Inflation 2004
1.96 %
1,09 %
0,83 %
0,96 %
1,37 %
0,46 %
1,28 %
8,23 %
13,13 %
Quelle: Banco Central de Costa Rica
Freihandel mit CARICOM
Neben dem Freihandelsvertrag mit
den USA (DR-CAFTA) hat Costa
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
4
IBERO-AMERIKA VEREIN
Rica im Juni ein Freihandelsabkommen mit der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) geschlossen. Costa Rica erzielte im vergangenen Jahr mit den karibischen
Staaten einen positiven Außenbeitrag von etwa US$ 18 Mio. Die Importe bestehen im wesentlichen aus
Kraftstoffen, während in die CARICOM-Staaten überwiegend Agrarerzeugnisse, elektronische Produkte
und Glasbehälter ausgeführt werden. Hauptabnehmer der Exporte ist
mit 38 Prozent Jamaika, das den
Freihandelsvertrag bislang nicht
ratifiziert hat. Mit Inkrafttreten des
Abkommens werden 95 Prozent des
Zolluniversums
präferentiellen
Marktzugang erhalten. Zu den Produkten, die von Zollsenkungen ausgenommen worden sind, zählen
Reis, Zucker und Zigaretten. Die
costaricanische
Exportkammer
erwartet, dass die Exporte durch
den Freihandelsvertrag im ersten
Jahr um 25 Prozent steigen werden.
Wann die Regelungen in Kraft treten
ist bislang unsicher; Costa Rica hofft
auf eine Umsetzung zum kommenden Jahreswechsel. - Die Mitgliedstaaten der CARICOM sind Antigua
und Barbuda, Barbados, Belize,
Dominica, Granada, Guyana, Jamaika, St. Kitts, St. Lucia, San Vicente und die Granadinen, Surinam
und Trinidad und Tobago.
•
Die Exporte von Orangensaft
sind im ersten Halbjahr 2005
kräftig gestiegen, ohne jedoch
die hohen Erwartungen zu erfüllen. Gegenüber 2004 stiegen
die Exporte um 14 Prozent auf
US$ 31 Mio. Der Sektor hatte
indes mit noch höheren Ausfuhren gerechnet, da die Hurrikane
Ende letzten Jahres die Orangenplantagen in Florida beschädigt hatten. Die USA sind
nach Brasilien weltweit der
größte Produzent von Orangensaft.
•
Die Kaffeeanbauer befürchten,
dass ein Arbeitskräftemangel
die Ernte 2005-2006 beeinträchtigen könnte. Anlass zur
Besorgnis gibt ein neues Migrationsgesetz, das harte Sanktionen gegen Arbeitskräfte ohne
legalen Aufenthaltsstatus vorsieht. Dies könnte zu Komplikationen bei der Einwanderung
von Nicaraguanern und Indigenen aus Panama führen, die oft
Ein Feuer hat in den frühen Morgenstunden des 12. Juli im Zentrum
von San José mindestens 18 Menschen das Leben gekostet und einen Schaden von US$ 8 Mio. verursacht. Das Krankenhaus Rafael
Angel Calderón Guardia war eines
der ältesten und wichtigsten Hospitäler in Costa Rica.
Branchen
Costa Ricas Bausektor erfährt
ein dynamisches Wachstum. Im
ersten Quartal 2005 haben die
Baugesuche im Vergleich zum
Vorjahr um 30 Prozent zugenommen. Dies spiegelt sich
auch in der konkreten Bauaktivität wider. Nach Angaben des
Colegio Federado de Ingenieros y Arquitectos (CFIA) ist im
ersten Halbjahr 2005 die neu
bebaute Fläche im Vergleich
Im Jahr 2006 bauen internationale Geldgeber zusammen mit
costaricanischen Investoren auf
einem 90 ha großem Gelände
in Liberia ein anspruchsvolles
Gesundheitszentrum inklusive
Shopping Malls und hotelähnlichen Anlagen. Das Bauvorhaben, das von der Grupo DCA
S.A. ausgeführt wird und innerhalb von 18 Monaten abgeschlossen werden soll, umfasst
ein Volumen von US$ 80 Mio.
Das Gesundheitszentrum soll
hohen internationalen Ansprüchen gerecht werden, um dem
wachsenden Tourismus Rechnung zu tragen. Auch Ruheständler will man mit dem Konzept ansprechen. Im Rahmen
des Projekts eröffnen sich Exporteuren medizinischer Geräte
und Ausrüstung interessante
Absatzmöglichkeiten. Weitere
Informationen und Kontakt unter www.grupodca.com
•
Brand zerstört Krankenhaus
•
die Mehrheit der Erntehelfer
stellen. Die Ernte des Kaffees
erfordert 200.000 Personen, die
temporär zwischen August und
März arbeiten. Der Kaffee
macht 20 Prozent der Exporte
Costa Ricas aus.
zum Vorjahr um 28 Prozent gestiegen. Vor allem private Bauherren investieren verstärkt: 88
Prozent der Fläche sind auf
Bauinitiativen
des
privaten
Sektors, die übrigen 12 Prozent
auf öffentliche Investitionen zurückzuführen.
Unternehmen
•
Der
Computerchip-Produzent
INTEL erwartet dieses Jahr Exporterlöse von US$ 1.400 Mio.
Dies wären 16 Prozent mehr als
im vergangenen Jahr. Das
Wachstum bedeutet für INTEL
einen Aufschwung, nachdem
2004 die Exporte im Vergleich
zum Vorjahr um US$ 200 Mio.
einbrachen. Getragen werden
die Umsätze von der ChipsetProduktion, die im Juni 2004
nach einer Investition von US$
100 Mio. in Belén, Heredia,
aufgenommen wurde. Gegenwärtig beschäftigt INTEL 2.300
Costaricaner direkt und weitere
2.000 indirekt. Die Exporte des
Konzerns betragen 20 Prozent
der Gesamtausfuhren Costa
Ricas und besitzen daher enorme volkswirtschaftliche Relevanz.
•
Der nordamerikanische Konzern Clorox, Produzent von
häuslichen Reinigungsmitteln,
folgt der Strategie anderer Unternehmen, Costa Rica als
Zentrum für ihre regionalen Aktivitäten auszuwählen. Nach
Angaben des Unternehmens
werden Anlagen von Panama
nach Costa Rica verlegt, um die
dort schon angesiedelte Produktion auszubauen. Durch
diese Maßnahme sollen economies of scale – Effekte realisiert werden.
Panama
Innenpolitik
Konflikt um Reform der
Sozialversicherung
Der Konflikt um die Reform der
Sozialversicherung ist ungelöst. Um
die prekäre Finanzlage der Pensi-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
IBERO-AMERIKA VEREIN
onskassen zu stabilisieren, sah sich
die seit September letzten Jahres
amtierende Regierung Torrijos veranlasst, drastische Maßnahmen zu
ergreifen. Um das System vor dem
Kollaps zu bewahren, setzte sie eine
Reform durch, deren zentrale Bestandteile die Erhöhung des Renteneintrittsalters und die Erhöhung
der Beitragszahlungen sind. Nach
der hindernisfreien Umsetzung im
Kongress am 1. Juni durch die Regierungspartei Partido Revolucionario Democrático, die 42 der 78 Sitze
inne hat, provozierten die Reformen
den vehementen Protest von Gewerkschaften, Opposition und selbst
der Bevölkerung, die normalerweise
nicht im Ruf steht, besonders streitlustig zu sein. Nach einer Welle von
Streiks und Massendemonstrationen
beugte sich die Regierung dem
Druck der Straße und suspendierte
die Reformen für 90 Tage. Die
Streiks sollen der panamaischen
Wirtschaft einen Schaden von mindestens US$ 200 Mio. zugefügt
haben. Um den Konflikt einer Lösung zuzuführen, sucht Torrijos nun
den Diskurs mit Gewerkschaften,
Unternehmerschaft und Berufsverbänden. Anschließend soll dem
Parlament ein neuer Gesetzesvorschlag vorgelegt werden. Für Torrijos verläuft damit eine der wichtigsten Strukturreformen dieses Jahres
vorerst enttäuschend. Seine Popularitätswerte sind innerhalb von nur 10
Monaten von 60 auf 21 Prozent
gesunken.
Referendum über Ausbau des
Panamakanals
Die nächste Bewährungsprobe der
Regierung ist das Referendum in
der zweiten Jahreshälfte, in dem die
Panamaer über ein Milliardenprojekt
zur Erweiterung des Panamakanals
entscheiden sollen. Die gegenwärtige Kanalgröße ist nicht mehr geeignet, das Verkehrsaufkommen zu
bewältigen und groß dimensionierte
Container-Schiffe
passieren
zu
lassen. Die Kanalbehörde ist angehalten, einen Plan zum Ausbau
der Wasserwege vorzulegen, damit,
gemessen an der derzeitigen Kapazitätsgrenze, auch doppelt so große
Schiffe den Kanal befahren können.
Das Projekt wird US$ 5 bis 11 Mrd.
kosten. Laut Verfassung bedarf die
Expansion des Kanals der Zustimmung der Bevölkerung. Noch ist
5
eine klare Mehrheit der Panamaer
für den Ausbau des Kanals, allerdings ist die Zustimmungsrate im
Zuge des Konflikts um die Reform
der Sozialversicherung gesunken.
Wirtschaftliche Entwicklung
Die Wirtschaft ist nach Angaben des
Wirtschaftsministeriums in den ersten vier Monaten dieses Jahres um
6,5 Prozent gewachsen. Der zentrale Wachstumsfaktor ist der Export.
Die Ausfuhren von Gütern und
Dienstleistungen wuchsen um 15,2
Prozent, mit besonders hohen Steigerungsraten im Bereich der Hafendienstleistungen, der Sonderwirtschaftszone Zona Libre de Colón
(s.u.), des Bausektors und in der
Agroindustrie, die eine Verdopplung
der Exporte von Wasser- und Honigmelonen sowie Garnelen registrierte. Trotz der beeindruckenden
Zahlen sind die Aussichten für das
restliche Jahr gedämpfter. Dies liegt
zum einen an dem erklärten Regierungsziel,
das
Haushaltsdefizit
durch Sparmaßnahmen von 5,0 im
vergangenen Jahr auf 3,6 Prozent in
diesem Jahr zu drücken. Neben der
staatlichen
Investitionszurückhaltung tragen auch die belastend
hohen Erdölpreise, der Verhandlungsstau hinsichtlich der Sozialversicherung und die weltwirtschaftliche
Konjunkturabkühlung zu einer verhalteneren Erwartungshaltung für
das zweite Halbjahr bei. Erwartet
wird für das Gesamtjahr ein
Wachstum von rund 5 Prozent.
Inflation
Trotz des robusten Wachstums ist
der Preisauftrieb in Panama weiterhin sehr gering. Im Juli zog die Inflation allerdings etwas an (0,4 Prozent), wofür primär die Erhöhung
der Energiekosten (Öl, Gas, Elektrizität) verantwortlich ist. Hiervon sind
auch die Transportkosten betroffen.
Auch im Bereich einiger Nahrungsmittel (Fisch, Konserven) sind Preissteigerungen registriert worden.
Januar
Februar
März
April
Mai
Inflation 2005
0.4 %
0,5 %
0,7 %
0,3 %
-0,3 %
Juni
Juli
kumuliert
Zwölfmonatsrate
0,1 %
0,4 %
2,1 %
2,7 %
Quelle: Controlaría General
Außenbeziehungen
Freihandelsgespräche mit USA
unterbrochen
Die Aussichten für den Abschluss
des Freihandelsvertrages mit den
Vereinigten Staaten haben sich
offenkundig eingetrübt. Nachdem
die Verhandlungen, die im vergangenen Jahr begonnen wurden, für
den Abschluss der DR-CAFTA unterbrochen worden waren, stehen
die Aussichten für die Verhandlung
und Ratifizierung des Freihandelsabkommens zwischen USA und
Panama derzeit schlechter. Die USRegierung konnte die denkbar
knappe Mehrheit für die Ratifizierung der DR-CAFTA nur mit äußerster Mühe und Konzessionsbereitschaft erreichen. Die Bereitschaft, weitere Freihandelsverträge
abzuschließen, erscheint daher
erschöpft. Insbesondere die protektionistische Zuckerindustrie wird sich
nach der DR-CAFTA gegen eine
weiter Außenhandelsliberalisierung
ihres Sektors sperren. Trotz der zu
erwartenden Schwierigkeiten bei der
Ratifizierung planen die USA und
Panama im September die neunte
Verhandlungsrunde abzuhalten, in
der nach Möglichkeit das Freihandelsabkommen
abgeschlossen
werden soll.
Freihandelsvertrag mit Singapur
Bereits im April wurden die Verhandlungen mit Singapur über einen
Freihandelsvertrag abgeschlossen.
Im Vertrag wurden asymmetrische
Marktzugangsbedingungen vereinbart. Zum Schutz von sensiblen
panamaischen Wirtschaftszweigen
wurden verschiedene Importe wie
Milch, Reis, Huhn, Schwein und
Gemüse von Zollsenkungen ausgeschlossen.
Umgekehrt
gewährt
Singapur jedoch für alle Agrarprodukte aus Panama zollfreien Zugang zu seinem Markt. Neben der
Handelsliberalisierung stehen insbesondere Investitionen im Logistiksektor im Mittelpunkt des beidersei-
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
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IBERO-AMERIKA VEREIN
tigen Interesses. Panama erhofft
sich Investitionen in Höhen von US$
3 Mrd. in Hafen- und Werftanlagen
sowie im Telekommunikationssektor. Erste Investitionsvorhaben wurden bereits angekündigt. SembCorp, einer der größten Anbieter
von Werftdienstleistungen (Reparatur, Entwurf und Bau von Schiffen)
ist laut Pressemitteilung an dem Bau
zweier Werften an der atlantischen
und der pazifischen Seite interessiert. Ferner beabsichtigt die Hafenbehörde von Singapur (PSA) einen
Hafen auf der Pazifikseite zu errichten. Airport Logsitics Park of
Singapore schließlich, einer der
größten Logistikdienstleister für
Lufttransporte, beabsichtigt in Panama ein Logistikzentrum zu errichten.
Integration mit G-3 im Gespräch
Panama hat den Wunsch geäußert,
dem Wirtschaftsblock G-3 beizutreten und ist dabei auf positive Resonanz gestoßen. Die G-3 ist ein von
Mexiko, Kolumbien und Venezuela
1989 initiiertes wirtschaftliches und
politisches Kooperationsabkommen,
das Handelsliberalisierungen mit
einschließt. Angesichts der Energiekrise verspricht sich Panama von
dem Zusammenschluss mit den
ölproduzierenden Staaten bessere
Importbedingungen von Energieträgern. Die Regierung will zunächst
mit dem privaten Sektor Konsultationen über einen möglichen Beitritt
zur G-3 aufnehmen
Freihandelsgespräche mit Chile
Nach fünf Jahren haben Chile und
Panama zu Beginn des Jahres die
Verhandlungen über einen Freihandelsvertrag wieder aufgenommen.
Als Basis der Verhandlungen wurden die Texte des Freihandelsvertrages zwischen Chile und USA
vereinbart, die auch der NAFTA
zugrunde liegen. Panama hofft,
dass Chile die Öffnung seiner Finanzsektors akzeptiert, die 1998
abgelehnt wurde. Schwierigkeiten
werden bei der Verhandlung der
Liste industrieller und landwirtschaftlicher Produkte erwartet, die
mit Inkrafttreten des Vertrages zollfrei gehandelt werden oder innerhalb von Zeiträumen von 5, 10 oder
15 Jahren allmählich von Zöllen
befreit werden. Panama will sensible
Produkte wie Reis, Milch, Zucker
und verschiedene Sorten Fleisch
von der Handelsliberalisierung ausschließen. Nach Angaben von ProChile ist die bilaterale Handelsbilanz
für Panama negativ. 2004 wurden
chilenische Waren und Dienstleistungen im Wert von US$ 170,55
Mio. importiert, während die Exporte
US$ 22,07 Mio. betrugen.
Panama schlägt ZA
Raffineriebau vor
in Panama. Themen sind effektive Politik für Außenhandel
(Steigerung der Exporte und Investitionen aus dem Ausland,
bilaterale, regionale und multilaterale
Handelsvereinbarungen, Unterstützung des Privatsektors und Methoden der Abstimmung der Handelspolitik mit
Unternehmen und Gesellschaft.
Unternehmen
•
Die Regierung von Panama beabsichtigt, den zentralamerikanischen
Nachbarn den Bau einer Raffinerie
vorzuschlagen. Mit der geplanten
Produktion von täglich 150.000
Barrel Öl soll auf den hohen Ölpreis
reagiert werden, der die kleinen
Volkswirtschaften des Isthmus erheblich belastet.
Zona Libre de Colón floriert
Trotz des Streiks und der Proteste
gegen die Reform der Sozialversicherung prosperiert die Sonderwirtschaftszone Zona Libre de Colón
(ZLC), in der vollkommene Steuerund Zollfreiheit herrscht. Im Juni
wuchs der Handel um 12,3 Prozent
gegenüber dem Vorjahresmonat. Im
gesamten ersten Halbjahr wuchsen
die Handelsströme der ZLC sogar
um 18,8 Prozent auf US$ 5,355
Mrd. Dollar.
Informationen zur Zona Libre de
Colón:
www.zonalibredecolon.com.pa
Branchen
•
Zwischen Januar und Juli sind
in Panama 13.683 Neufahrzeuge verkauft worden. Dies bedeutet einen Anstieg um 21,7
Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Der verkaufsstärkste Monat war
bislang der Juli. Toyota behauptete sich mit 3.036 abgesetzten Autos als Marktführer,
gefolgt von Nissan mit 3.704
und Hyundai mit 1.035. Die
Umsätze sind durch vergleichsweise niedrige Zinsen
von unter 8 Prozent begünstigt
worden.
•
Die
Versicherungswirtschaft
meldet einen Anstieg der Versicherungsprämien um 6,7 Prozent in den ersten fünf Monaten
dieses Jahres. Der wichtigste
Zweig, die Lebensversicherungen („colectivo de vida“), wuchs
binnen eines Jahres bis zum
Mai 2005 um 35,7 Prozent auf
US$ 35,8 Mio.
•
Die panamaische Regierung
hat für den 14. September 2005
eine Ausschreibung zum Einkauf seiner Telekommunikationsdienstleistungen angesetzt.
Alle Telefongespräche von
staatlichen Einrichtungen werden zukünftig über das Telefonnetz des Ausschreibungsgewinners vermittelt. Bisher war
der
ehemalige
Monopolist
Finanzierungsbewilligung
•
•
Interamerikanische
Entwicklungsbank: Darlehen über US$
10 Mio. für ein Programm zur
Schaffung von Wohnraum für
Bevölkerungsgruppen mit niedrigen und mittleren Einkommen.
Projektträger: Ministerio de Vivienda, Fax: 00507/321 00 34,
Internet: www.mivi.gob.pa
Interamerikanische
Entwicklungsbank: Darlehen über US$
4,7 Mio. für die Finanzierung
eines Programms zur Außenhandelsförderung und zum Management der Außenwirtschaft
Das amerikanische Unternehmen Eagle Global Logistics, einer der weltweit führenden Logistikdienstleister, hat sich in
Panama niedergelassen. Von
dort aus will das Unternehmen
in ganz Zentralamerika expandieren.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Cable & Wires Anbieter der
Dienstleistungen mit einem
Festnetzumsatz von jährlich
US$ 16 Mio. Die Regierung erhofft sich durch die Ausschreibung Einsparungen von US$ 10
Mio. jährlich.
•
Viele Panamaer entschließen
sich angesichts auslaufender
Steuervorteile 2005 noch zum
Wohnungsbau.
Im
ersten
Quartal registrierte das Land im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Zunahme der Baugenehmigungen um 57 Prozent.
Ihr Wert lag bei US$ 215 Mio.
Der Bau von gewerblichen Immobilien ist dagegen rückläufig.
Die Cámara Panameña de
Construcción meldet
einen
Rückgang der Investitionen um
7,1 Prozent im ersten Halbjahr
2005. Diese Entwicklung wird
auf das breite Angebot nach
dem Bau großer Einkaufszentren wie Multiplaza Pacific,
Albrook Mall und Multicentro
zurückgeführt.
•
Das Marktvolumen für Nahrungs- und Verpackungsmaschinen wird nach Einschätzung von panamaischen Importeuren bis 2008 konstant
zunehmen. Ausschlaggebend
für das Branchenwachstum sind
verschiedene Faktoren. Viele
Unternehmen investieren, um
die Exportchancen zu nutzen,
die sich ihnen durch die zunehmende Außenhandelsliberalisierung eröffnen. Zum anderen verändert sich in Panama
durch die spürbare Modernisierung der Gesellschaft der Lebenswandel, der die Nachfrage
nach Konserven, Fertiggerichten und tiefgefrorenen Produkten erhöht. Von 2002 auf 2003
stiegen die Importe von US$ 26
Mio. auf US$ 30 Mio. an.
•
Die Tomatenzucht ist in Panama international nicht wettbewerbsfähig und wird deswegen
sukzessive aufgegeben. Unmittelbarer Anlass ist die Erklärung des Unternehmens Nestlé,
des Hauptkäufers der Produktion aus der Provinz Los Santos,
es werde die Tomaten für die
Herstellung von Pasta-Soßen
zukünftig zu günstigeren Prei-
7
sen aus Chile und den USA beziehen.
Ansprechpartner:
Ulrich Kaltenbach
[email protected]
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 10/2004 – Zentralamerika (04.11.04)
IBERO-AMERIKA VEREIN
Hohe Nachfrage nach Garantien des Bundes in 2004
Investitionsschutz beim Gang ins Ausland bleibt aktuell - das belegen die vor kurzem veröffentlichten Zahlen zur
Entwicklung des Außenwirtschaftsförderinstruments "Investitionsgarantien". Nicht zuletzt trifft dies auch auf Projekte
in den Ländern Süd- und Mittelamerikas zu, in denen Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft in letzter Zeit wieder leicht zugenommen haben.
Die Bundesregierung hat im Jahr 2004 Investitionsgarantien mit einem Volumen von 2,5 Mrd. Euro - das waren 47 %
mehr als im Vorjahr - übernommen. Regionaler Schwerpunkt war Asien (insbesondere Indonesien und China), wobei
China, Brasilien und Russland bereits seit Jahren die höchsten Volumina je Land auf sich vereinen konnten. Auf Südund Mittelamerika entfielen 21,7 % bzw. 0,5 Mrd. Euro (gegenüber 5,6 % bzw. 0,1 Mrd. Euro in 2003). Die höchsten
Deckungen in dieser Region wurden für Brasilien übernommen.
Durch Investitionsgarantien sind 2004 Direktinvestitionen der deutschen Wirtschaft in Entwicklungs-, Reform- und
Schwellenländern bei 64 Projekten (davon 5 in Süd- und Mittelamerika) gefördert worden. Investitionsvorhaben von
großen Unternehmen waren wieder stark vertreten. Dagegen haben kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)
dieses Absicherungsinstrument insgesamt mit lediglich 24 % der Antragszahlen deutlich weniger genutzt als im Vorjahr (rd. 38 %).
Gerade KMU sollten Investitionsgarantien aber als Baustein beim Risikomanagement und bei der Finanzierung von
Auslandsprojekten nutzen, weil für sie die Absicherung von politischen Länderrisiken unter Finanzierungsaspekten
bedeutend ist. Meist hängt die Finanzierbarkeit von Auslandsinvestitionen von Sicherheiten ab, die Schutz vor staatlichen Eingriffen im Gastland gewährleisten. Die Abtretung der Ansprüche aus den Garantien schafft für Banken
oftmals erst die Voraussetzung für die Kreditvergabe.
Investitionsgarantien bieten bei Eintritt von Schäden nicht nur Ersatz für entstandene Verluste, sondern auch und vor
allem den flankierenden Schutz der Bundesregierung bevor Schäden eintreten. Darüber hinaus ist der Bund grundsätzlich bereit, sich an den Kosten der Schadensvermeidung zu beteiligen. Näheres zu diesem Thema ist dem AGAReport Nr. 115 zu entnehmen.
Der inzwischen erschienene Jahresbericht enthält neben der Entwicklung der Garantien auch eine Übersicht über die
seit 1. September 2004 geltenden Neuregelungen bei diesem seit etwa 45 Jahren erfolgreichen Instrument der deutschen Außenwirtschaftsförderung, die gerade für mittelständische Unternehmen eine bedeutende Verbesserung des
Garantieinstruments darstellen. Außerdem werden die Ergebnisse einer Untersuchung zu den Motiven und Beschäftigungseffekten von Direktinvestitionen in einem Exkurs dargestellt.
Druckexemplare des Berichts sind beim zuständigen Mandatar des Bundes erhältlich:
PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Hamburg
Telefon (040) 6378-1511
Telefax (040) 6378-1510
Email: [email protected]
Im Internet steht der Bericht unter www.agaportal.de als Download zur Verfügung.
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Bundesgarantien (30.8.)
IBERO-AMERIKA VEREIN
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Region (vor allem Argentinien) möchte keine Modelle basteln, sondern sein Wissen in der Praxis anwenden. Erfahrungen in der Markt- und Branchenanalyse durch Praktika beim Ibero- Amerika Verein, der Weltbank und dem Europäischen Parlament. Kontakte in Lateinamerika sind vorhanden. Verhandlungssicheres Spanisch und Englisch.
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als Reiseleiterin weltweit tätig, u.a. Südamerika und Spanien. In Argentinien habe ich Kulturforschung betrieben. Journalistische
Erfahrung, Berichterstattung von Int. Filmfestivals in Spanien für eine renommierte deutsche Filmzeitschrift, führe problemlos
Interviews in vier Sprachen etc. Falls Ihre Firma oder Organisation von meiner multikulturellen Erfahrung profitieren kann,
sende ich Ihnen gerne Bewerbungsunterlagen zu. Einsatzort flexibel, gerne auf der iberischen Halbinsel. Chiffre 1/WM07/05
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tätig sind, ihre Dienste auf dem Gebiet des Transports, der Lagerung, Verschiffung und Logistik an.
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Angelika Franke
Diplom-Übersetzerin
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tel.: +49 40 350 85 14 / fax: -80
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Fachgebiete Wirtschaft, Finanzen, Recht
Dank langjähriger Berufspraxis in internationalen Anwaltskanzleien und Banken verfüge ich über fundierte Kenntnisse im Bereich Wirtschaft und Recht. Meine präzise Fachübersetzung bedeutet für Sie Zeitersparnis und leichteren
Marktzugang im internationalen Geschäftsverkehr. Außerdem begleite ich Sie bei der Umstellung Ihrer Rechnungslegung auf die International Financial Reporting Standards (IFRS).
Wirtschaftliche Mitteilungen Nr. 7-8/2005 – Anzeigen (30.8.)
IBERO - AMERIKA VEREIN e.V.
WIRTSCHAFTSVEREINIGUNG FÜR LATEINAMERIKA, SPANIEN UND PORTUGAL
Asociación de la Economía Privada para América Latina, España y Portugal
Associação da Economia Privada para a América Latina, Espanha e Portugal
Business Association for Latin America, Spain and Portugal
Antwort:
Fax-Nummer
+49 - (0)40 - 45 79 60
Ibero-Amerika Verein e.V.
Alsterglacis 8
20354 Hamburg
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Firmenadresse
Privatadresse
Name, Vorname
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im Fensterkuvert zurückschicken oder an die
unten angegebene FaxNummer bzw. E-MailAdresse senden.
Firma
Straße
Ibero-Amerika Verein
Alsterglacis 8
PLZ, Ort
20354 Hamburg
Deutschland
Telefon
Telefax
E-Mail
+49-(0)40-45 79 60
Homepage
[email protected]
IBERO - AMERIKA VEREIN e.V.
ALSTERGLACIS 8 ⋅ 20354 HAMBURG ⋅ Tel.: +49 - (0) 40 - 4 13 43 13 ⋅ Fax: +49 - (0) 40 - 45 79 60
Homepage: http://www.Ibero-Amerikaverein.de
E-Mail: [email protected]
Hamburg, den 29.8.2005
Einladung
Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,
im ersten Halbjahr 2005 hat die Regierung Venezuelas Beschlüsse gefaßt, die ausländische Investoren
verunsichern. Dazu gehören das Landenteignungsprogramm sowie rückwirkende drastische Steuererhöhungen für ausländische Erdölunternehmen und die nachträgliche Verfügung von staatlichen Mehrheitsbeteiligungen im Erdölsektor. Gleichzeitig sorgen aber die hohen Erdöleinnahmen weiterhin für
ein kräftiges Wirtschaftswachstum. So erzielte Venezuela im ersten Halbjahr 2005 einen BIP-Zuwachs
von 7,9 %. Die Außenwirtschaftsbilanzen weisen allesamt positive Salden auf und die Devisenreserven des Landes haben inzwischen mit US$ 30 Mrd einen neuen Rekordwert erreicht.
Handelt es sich bei dieser eindrucksvollen Wirtschaftsentwicklung um ein nachhaltiges Wachstum, wie
die venezolanische Regierung meint? Welche Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich angesichts der
anhaltenden Erdöl-Bonanza und der erneuten Bekräftigung von Präsident Hugo Chávez, daß er bis
zum Jahr 2023 an der Macht bleiben will? Zur Diskussion dieser Fragen mit Experten und Unternehmern laden wir Sie im Namen des Ländersektionsvorsitzenden, Herrn Hasso A. Rahmsdorf, ein zum
Wirtschaftstag Venezuela am 14.10.2005 von 10.30 bis 13.00 Uhr
in den Räumen der Commerzbank AG, Ness 7-9, 20457 Hamburg
(Eingang Altbau, unter der Fußgängerbrücke)
Programm
1. Begrüßung durch François de Belsunce, Geschäftsleiter Großkundencenter Region Nord der Commerzbank AG, und Christoph G. Schmitt, Geschäftsführender Vorstand des Ibero-Amerika Verein
2. "Venezuelas Wirtschaft auf dem Weg in den Sozialismus des 21. Jahrhunderts" - Klaus Schaeffler,
Schaeffler Szilágyi & Partners – 2SP Consulting Team, Caracas
3. "Rechtsbeugung in Venezuela" - Dr. F. Roland Matthies T., Kanzlei Matthies & Asociados, Caracas
4. “Lateinamerika: mittel- und langfristige Auswirkungen der Globalisierung“ - Hasso A. Rahmsdorf,
Direktor der Commerzbank AG, Frankfurt/M.
Diskussion jeweils nach den Beiträgen
Im Anschluß an die Veranstaltung lädt Herr Rahmsdorf im Namen der Commerzbank AG um ca. 13.00
Uhr zu einem Buffet-Lunch ein.
Mit freundlichen Grüßen,
IBERO-AMERIKA VEREIN
(gez.: Christoph G. Schmitt)
Geschäftsführender Vorstand
IBERO-AMERIKA VEREIN
Abt. Veranstaltungsmanagement
Alsterglacis 8
20354 Hamburg
Fax: 040 - 45 79 60
Anmeldung
zum Wirtschaftstag Venezuela des Ibero-Amerika Vereins
am 14. Oktober 2005 von 10.30 - 13.00 Uhr
in der Commerzbank AG, Ness 7-9, 20457 Hamburg
(Eingang Altbau, unter der Fußgängerbrücke)
Ich/wir nehme(n) nur an der Sitzung teil:
O
Anzahl der Teilnehmer........
Ich/wir bleibe(n) zum Mittagessen:
O
Anzahl der Teilnehmer........
...............................................................................................................................................
Name, Firma, E.-Mail, Telefon, Telefax (Bitte in Druckbuchstaben)
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Name, Firma, E.-Mail, Telefon, Telefax (Bitte in Druckbuchstaben)
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Name, Firma, E.-Mail, Telefon, Telefax (Bitte in Druckbuchstaben)
Die Teilnahme ist für Mitglieder des IAV und Kunden der Commerzbank AG kostenlos.
Für Gäste erbitten wir einen Kostendeckungsbeitrag in Höhe von € 45,00.
(Bitte überweisen Sie diesen Kostendeckungsbeitrag mit Angabe des Stichworts „Wirtschaftstag Venezuela“ auf das IAV-Konto bei der UBS Lateinamerika GmbH, Konto-Nr. 203 701
00, BLZ 200 200 00)

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