bedienungsanleitung
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Bitte lesen Sie vor der ersten Fahrt die Seiten 6 und 7! Führen Sie vor jeder Fahrt die Funktionsprüfung auf den Seiten 8 und 9 durch! B e dienungsanle i t u n g Bitte füllen Sie zusammen mit dem MERIDA-Händler das Übergabeprotokoll aus. Rahmen: 1 Oberrohr 2 Unterrohr 3 Sitzrohr 4 Kettenstrebe 5 Hinterbau Sattel Vorbau Lenker Schalthebel Bremshebel Lenkungslager Sattelstütze Sattelstützenklemme 1 3 Stoßdämpfer Bremse Umwerfer Zahnkranz Schaltwerk Kette Kettenblatt Kurbelsatz Pedal 2 5 4 Federgabel Ausfallende Bremse Bremsscheibe Laufrad: Schnellspanner Speiche Reifen Felge Ventil Nabe Rahmen: 1 Oberrohr 2 Unterrohr 3 Sitzrohr 4 Kettenstrebe Sattel Vorbau Sattelstütze Sattelstützenklemme Lenker Brems-/Schalthebel 1 Lenkungslager Bremse Bremse 3 2 Gabel Ausfallende Zahnkranz Umwerfer Schaltwerk Kette Kettenblatt Kurbelsatz 4 Laufrad: Schnellspanner Reifen Speiche Felge Ventil Nabe Rahmen: 1 Oberrohr 2 Unterrohr 3 Sitzrohr 4 Kettenstrebe Sattel Lenker Bremshebel Schalthebel Vorbau (verstellbar) Lenkungslager Vorderlicht mit Strahler Sattelstütze (gefedert) Sattelstützenklemme Gepäckträger 1 Rücklicht mit Strahler Bremse Reflektor Schloss Zahnkranz Umwerfer Schaltwerk Parkstütze Kette Kettenblatt Kurbelsatz Pedal 3 2 Bremse Federgabel Ausfallende Dynamo 4 Laufrad: Schnellspanner Speiche Felge Reflexring Reifen Ventil Nabe 1. Einleitung Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, mit dem Kauf dieses MERIDA-Fahrrades haben Sie sich für ein Qualitätsprodukt entschieden. Ihr neues Rad wurde aus sorgfältig entwickelten und gefertigten Teilen mit Knowhow zusammengestellt. Ihr MERIDA-Fachhändler hat das Rad fertig montiert und einer Funktionskontrolle unterzogen. So können Sie vom ersten Meter an mit Freude und einem sicheren Gefühl in die Pedale treten. In diesem Handbuch haben wir für Sie viele Tipps zur Bedienung Ihres Rades und eine Menge Wissenswertes rund um die Fahrradtechnik, die Wartung und Pflege zusammengefasst. Lesen Sie diese Broschüre bitte gründlich durch, es lohnt sich, selbst wenn Sie schon Ihr ganzes Leben lang Fahrrad fahren. Gerade die Fahrradtechnik hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten Sie deshalb zumindest das Kapitel 3. „Vor der ERSTEN Fahrt“ durchlesen. Um beim Rad fahren stets Spaß zu haben, sollten Sie bevor Sie auf das Rad sitzen, stets die im Kapitel 4. „Vor JEDER Fahrt“ beschriebene Mindest-Funktionsprüfung durchführen. Dieses Handbuch kann Ihnen nicht die Fähigkeiten eines Fahrradmechanikers vermitteln. Selbst ein Handbuch, dick wie ein Lexikon, könnte nicht jede Kombinationsmöglichkeit von verfügbaren Rädern und Bauteilen abdecken. Deshalb konzentriert sich dieses Handbuch auf Ihr neu erworbenes Fahrrad und übliche Bauteile und zeigt die wichtigsten Hinweise und Warnungen auf. Es lehrt Sie jedoch nicht die Fertigkeiten eines Fahrradmechanikers. Wenn Sie die ausführlich beschriebenen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten durchführen, müssen Sie stets berücksichtigen, dass die Anleitungen und Hinweise ausschließlich für MERIDA Fahrräder gelten. Die Tipps sind nicht auf andere Räder übertragbar. Durch eine Vielzahl von Ausführungen und Modellwechsel kann es dazu kommen, dass die beschriebenen Arbeiten nicht ganz vollständig sind. Beachten Sie bitte deshalb unbedingt die Anleitungen unserer Komponentenzulieferer, die Ihnen Ihr MERIDA-Fachhändler ausgehändigt hat. 1. Einleitung Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach Erfahrung und / oder handwerklichem Geschick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug oder zusätzliche Anleitungen erfordern. Muten Sie sich im Interesse Ihrer eige nen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat! Bevor Sie losfahren noch ein paar Dinge, die uns als Radler sehr am Herzen liegen: Fahren Sie nie ohne angepassten Helm und achten Sie darauf, dass Sie immer radgerechte Bekleidung, zumindest aber enge Beinkleider und Schuhwerk mit griffiger und fester Sohle tragen. Fahren Sie im Straßenverkehr immer rücksichtsvoll und halten Sie sich an die Ver kehrsregeln, damit Sie sich und andere nicht gefährden. Dieses Handbuch kann ihnen nicht das Fahrradfahren beibringen. Selbst ein Handbuch, dick wie ein Lexikon könnte nicht jede Möglichkeit an Umweltbedingungen, Fahrrädern und verschiedenen Fahrern abdecken. Deshalb konzentriert sich dieses Handbuch auf Ihr neu erworbenes Fahrrad und die wichtigsten Hinweise und Warnungen. Es kann Sie jedoch nicht das Fahrradfahren und die Verkehrsregeln lehren. Wenn Sie Fahrrad fahren, müssen Sie sich bewusst sein, dass es sich dabei um eine potenziell gefährliche Aktivität handelt und dass der Fahrer sein Fahrrad immer unter Kontrolle halten muss. Wie in jeder Sportart kann man sich auch beim Fahrradfahren verletzen. Wenn Sie auf ein Fahrrad steigen, müssen Sie sich dieser Gefahr bewusst sein und diese akzeptieren. Beachten Sie immer, dass Sie auf einem Fahrrad nicht über die Sicherheitseinrichtungen eines Kraftfahrzeugs, wie z.B. Karosserie oder Airbag, verfügen. Fahren Sie deshalb immer vorsichtig und respektieren Sie die anderen Verkehrsteilnehmer. Fahren Sie niemals unter der Einwirkung von Medikamenten, Drogen oder Alkohol oder wenn Sie müde sind. Fahren Sie niemals mit einer zweiten Person auf Ihrem Fahrrad und halten Sie immer die Hände am Lenker. Beachten Sie die gesetzlichen Regelungen für den Gebrauch von Fahrrädern abseits der Straße. Diese sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Respektieren Sie bitte die Natur, wenn Sie durch Wald und Wiesen touren. Radeln Sie ausschließlich auf ausgeschilderten und befestigten Wegen. 1. Einleitung Zunächst möchten wir Sie mit den Teilen Ihres Fahrrades vertraut machen. Klappen Sie dazu die vordere und die hintere Umschlagseite der Broschüre aus. Hier finden Sie jeweils ein Rad, an dem alle notwendigen Bauteile vorhanden sind. Lassen Sie die Seite während des Lesens ausgeklappt. So können Sie die im Text erwähnten Teile schnell finden. Die Abbildungen zeigen beliebige MERIDA-Fahrräder – nicht jedes Fahrrad sieht so aus. Es gibt mittlerweile sehr viele Fahrradtypen, die speziell für die verschiedenen Einsatzzwecke entworfen und dementsprechend ausgerüstet wurden. Im MERIDAProgramm finden Sie: City-Räder/All Terrain Bikes (ATB) Cross-Räder Fitness-Bikes Mountainbikes (MTBs)/Hardtail/Full Suspension Rennräder Trekking-Räder BMX-Räder Kinder-Räder Besteht Ihr Rad aus Carbon (CFK) finden Sie wichtige Hinweise ab Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffes Carbon“. Hinweise zu dieser Bedienungsanleitung Das Inhaltsverzeichnis hilft Ihnen, damit Sie die entsprechenden Kapitel schnell auf finden. Beachten Sie diese Symbole besonders! Dieses Symbol bedeutet eine mögli che Gefahr für Ihr Leben und Ihre Gesundheit, wenn entsprechenden Handlungsaufforderungen nicht nachgekommen wird bzw. wenn nicht entsprechende Vorsichts-Maßnahmen getroffen werden. Wenn Sie ein Rad mit Hinterrad federung erworben haben, beachten Sie bitte das Kapitel 15. „Die Hinterbaufederung“. Dieses Symbol warnt Sie vor Fehl verhalten, welches Sach- und Umwelt schäden zur Folge hat. Dieses Symbol gibt Informationen über die Handhabung des Produkts oder den jeweiligen Teil der Bedienungsanleitung, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll. Die oben geschilderten möglichen Konse quenzen werden in der Anleitung nicht immer wieder geschildert, wenn diese Symbole auftauchen! 2. Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung....................................................1 2. Inhaltsverzeichnis........................................4 3. Vor der ersten Fahrt....................................6 4. Vor jeder Fahrt............................................8 5. Nach einem Sturz......................................10 6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr....................12 6.1 In Deutschland.........................................12 6.2 In Österreich............................................14 6.3 In der Schweiz.........................................15 7. Zur Handhabung von Schnellspannern.......16 7.1 Handhabung von Schnellspannern............16 7.2 Hinweise zur Montage von Laufrädern mit Steckachsen........................................18 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer ....20 8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe................20 8.2 Einstellung der Lenkerhöhe........................23 8.2.1 Konventionelle Vorbauten...................23 8.2.2 Verstellbare Vorbauten........................24 8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme, sogenanntes Aheadset-system.............25 8.3 Korrektur der Sitzlänge und Einstellen der Sattelneigung.....................................27 8.3.1 Verschieben und waagerecht Einstellen des Sattels...........................27 8.4 Regulierung der Griffweite zu den.............28 Bremshebeln............................................28 8.5 Verstellung der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und Lenkerhörnchen..............28 8.6 Einstellen der Lenkerposition durch Verdrehen des Lenkers..............................29 8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen.............30 8.8 Verstellung der Neigung von Lenker und Bremsgriffen bei Renn-, Triathlon- und Cyclocrossrädern......................................31 8.9 Verstellung der Neigung von Lenker und Bremsgriffen bei Renn-, Triathlon- und Cyclocrossrädern......................................32 8.10 Sitzposition auf BMX-Rädern und ...........33 Dirt-Bikes...............................................33 9. Die Bremsanlage.......................................34 9.1 Funktionsweise und Verschleiß...................34 9.2 Felgenbremsen (allgemein) ......................35 9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von V-Bremsen (V-Brakes)............35 9.3.1 Funktionskontrolle...............................36 9.3.2 Synchronisieren und Nachstellen.........36 9.4 Kontrolle, Nachstellen und Synchro- nisation von Renn- bzw. Seitenzug- bremsen .................................................37 9.4.2 Höhenverstellung der Beläge...............37 9.4.3 Synchronisation und Nachstellen der Seitenzugbremsen .......................37 9.5 Besonderheiten von Cantilever Bremsen .................................................38 9.5.1 Funktionskontrolle...............................38 9.5.2 Synchronisieren und Nachstellen der Cantilever-Bremsen.......................38 9.6 Felgenbremsen (U-Brakes).........................39 9.6.1 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von U-Brakes.........................39 9.6.2 Einstellmöglichkeiten am Handhebel....40 9.6.3 Einstellmöglichkeiten an den Brems körpern und an den Bowdenzügen......40 9.6.4 Einstellmöglichkeiten der hinteren Bremse am Rotor-System.....................41 9.6.5 Synchronisation..................................41 9.7 Trommel- oder Rollenbremsen...................42 9.7.1 Kontrolle und Nachstellen...................42 9.8 Rücktrittbremsen.......................................43 9.9 Scheibenbremsen.....................................44 9.9.1 Kontrolle und Nachstellen von hydraulischen Scheibenbremsen..........45 9.9.2 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von mechanischen Scheibenbremsen...............................46 10. Die Schaltung...........................................47 10.1 Kettenschaltung......................................47 10.1.1 Funktionsweise und Bedienung der Kettenschaltung..........................48 10.1.2 MTB-Schalthebel...............................48 10.1.3 Rennrad-Schalthebel.........................51 10.1.4 Lenkerend-Schalthebel......................52 10.1.5 Kontrolle und Nachstellen der Kettenschaltung................................53 10.1.6 Hinteres Schaltwerk..........................53 10.1.7 Vorderer Umwerfer...........................55 10.2 Nabenschaltung (Getriebenaben)............56 10.2.1 Funktionsweise und Bedienung..........56 10.2.2 Nachstellen......................................57 10.2.3 Nachstellen der Kettenspannung bei Rädern mit verstellbaren Ausfallenden....................................57 10.3 Kettenpflege...........................................58 10.3.1 Kettenverschleiß................................59 11. Die Laufräder............................................60 11.1 Reifen, Schläuche, Felgenband, .............60 11.2 Felgenrundlauf, Speichenspannung.........63 11.3 Laufradbefestigung mit Radmuttern oder Schnellspannern.............................64 11.4 Beheben einer Reifenpanne.....................65 11.4.1 Radausbau.......................................65 11.4.2 Reifendemontage..............................66 11.4.3 Reifenmontage.................................67 11.4.4 Radeinbau.......................................69 2. Inhaltsverzeichnis 12. Das Lenkungslager...................................70 12.1 Kontrolle des Lenkungslagerspiels............70 12.2 Einstellen des konventionellen Steuerlagers...........................................70 12.3 Einstellen des gewindelosen Lenkungslagers (Aheadset)......................71 13. Die Federgabel........................................73 13.1 Einstellung von Federgabeln....................73 13.2 Wartung von Federgabeln......................75 14. Die gefederte Sattelstütze.........................76 14.1 Einstellung.............................................76 14.2 Kontrolle und Wartung...........................77 15. Die Hinterbaufederung.............................78 15.01 Besonderheiten der Sitzposition.........78 15.02 Einsatzbereiche und bestimmungs gemäßer Gebrauch..........................79 15.1 Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks.......................................81 15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers...82 15.2.1 Einstellen der Stoßdämpfer................82 15.2.2 Einstellen der Dämpfung...................85 15.2.3 Korrekturen in der Fahrpraxis............85 15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung.................................86 15.3.1 Pflege..............................................86 15.3.2 Kontrolle..........................................86 15.3.3 Wartung..........................................87 15.3.4 Serviceintervalle...............................88 16. Die Pedale...............................................89 16.1 Funktionsweise verschiedener Systeme im Überblick.............................89 16.2 Einstellung und Wartung.........................90 17. Die Lichtanlage........................................91 17.1 Funktionsweise.......................................91 17.2 Defektsuche...........................................92 17.3 Einstellung des vorderen Schein werfers..................................................92 18. Dirt Bikes – Besonderheiten......................93 19. Kinderräder.............................................94 19.1 An die Eltern.........................................94 19.2 Hinweise zu BMX-Rädern.......................95 19.3 Einstellung von Kinderrädern..................95 19.4 Stützräder..............................................97 20. Helme, Zubehör.......................................98 20.1 Helme...................................................98 20.2 Zubehör................................................98 21. Gepäck....................................................99 22. Mitnahme von Kindern...........................100 22.1 Kindersitze...........................................100 22.2 Kinderanhänger...................................101 23. Autotransport........................................102 24. Waschen und Pflege .............................103 25. Aufbewahrung.......................................104 26. Service- und Wartungszeitplan...............105 27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen....................................107 28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon109 28.1 Carbon – Besonderheiten......................109 28.1.1 Pflegehinweise................................110 28.1.2 Schutz der Oberfläche....................110 28.1.3 Besonderheiten beim Bremsen mit Carbon-Laufrädern......111 28.2 MERIDA-Rahmensets............................112 28.2.1 Größenbestimmung........................112 28.2.2 Vor der ersten Fahrt........................112 28.2.3 Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen............................113 28.2.4 Lenkungslager bzw. Steuersatz........115 28.2.5 Tret-Innenlager...............................115 28.2.6 Chainsuck-Schutz...........................115 28.2.7 Hinterbaubreite..............................116 28.2.8 Wechselbares Schaltauge................116 28.2.9 Umwerferbefestigung......................116 28.2.10 Zulässige Anzugsmomente bei Sattelklemme mit Innnensechs kant-Schraube...............................117 28.2.11Flaschenhalter................................117 28.3.1 Vor der ersten Fahrt........................119 28.3.2 Nachstellen des Lenkungslagers.......119 28.3 Carbon-Gabeln....................................119 28.3.3 Montage von Gabeln mit CFK-Schaft.....................................120 28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten..............123 28.4.1 Vor der ersten Fahrt........................123 28.4.2 Montage........................................123 28.5 Carbon-Sattelstütze..............................127 28.5.1 Vor der ersten Fahrt........................127 28.5.2 Einstellen der Sattelhöhe.................127 28.5.3 Sattel verschieben und Winkel einstellen........................................128 28.5.4 Montage der Carbon-Sattelstütze.....129 28.5.5 Montage des Sattels........................129 29. Empfohlene Anzugsdrehmomente...........130 29.1 Empfohlene Anzugsdrehmomente Campagnolo-/Shimano-/Avid-/ Sram-Bauteile......................................131 29.2 Empfohlene Anzugsdrehmomente FSA-Bauteile........................................132 29.3 Empfohlene Anzugsdrehmomente weiterer Bauteile..................................133 30. Sachmangelhaftung und Garantie..........134 30.1 Einführung...........................................134 30.2 Hinweise zum Verschleiß......................135 30.3 Garantie auf MERIDA-Fahrräder...........136 Impressum....................................................137 3. Vor der ersten Fahrt 1. Rennräder und Fitnessbikes sind zum ausschließlichen Einsatz auf geteerten Wegen und Straßen mit glatter Oberfläche konstruiert. City-, Cross- und Trekkingräder sind für die Straße und auch für gute Wegstrecken auf befestigtem Terrain vorgesehen. Mountainbikes sind für den Off RoadEinsatz geeignet. Nicht jedoch für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und Downhill. Dafür sind die Dirt, Freeride und Downhill Modelle vorgesehen. Dirt Bikes sind je nach Typ auch für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und Downhill zu verwenden. BMX Räder sind für den Einsatz auf abgesichertem Gelände vorgesehen. Es gibt verschiedene Typen die entweder für Trick und Showfahrten auf ebenem Untergrund, für Sprünge und Freestyle im speziellen Hindernisparcour oder für Rennen ausgestattet sind. Überschätzen Sie sich zu Ihrer eige nen Sicherheit nicht. Manche Show eines Profis sieht einfach aus, birgt aber Gefahren für Leib und Leben. Tragen Sie stets ausreichende Schutzkleidung. Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich gemäß seinem Bestimmungszweck, sonst besteht die Gefahr, dass das Fahrrad den Belastungen nicht gewachsen ist und versagt! Bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch erlischt die Garantie. Beachten Sie die Vorschriften zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr in den jeweiligen Ländern. 2. Jedes unserer Fahrräder ist für ein maximales Gesamtgewicht ausgelegt. Fahrer, Gepäck und Fahrrad werden zusammengerechnet. Im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen” finden Sie eine Tabelle, aus der sie pro Radmodell ersehen können, wie viel Sie zuladen dürfen. Hier eine Kurzübersicht: Rennräder, Fitnessbikes und Mountainbikes 120 kg Cross- und Trekkingräder: Herrenversion 120 kg Damenversion 100 kg Cityräder: 100 kg Wie viel Gepäck Sie auf den Träger laden dürfen, ist auf diesem selbst vermerkt. Bevor Sie mit Ihrem Rad einen Anhän ger ziehen oder einen Kindersitz montieren schauen Sie bitte im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA- Rahmen” und im Kapitel 22. „Mitnahme von Kindern“ nach. 3. Vor der ersten Fahrt 3. Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut? Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit demselben Handbremshebel (rechts oder links) bedienen können, wie Sie es gewohnt sind. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die neue Anordnung regelrecht trainieren, da unbedachtes Betätigen der Vorderradbremse zum Sturz führen kann! Oder lassen Sie die Bremshebel durch Ihren MERIDA-Fachhändler umbauen. Moderne Bremsen haben unter Umständen eine sehr viel stärkere Bremswirkung als Ihre bisherige Bremse! Machen Sie zuerst einige Probebrem sungen abseits des Straßenverkehrs! Näheres finden Sie im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“ und in den beigelegten Anleitungen. Beachten Sie, dass die Bremswirkung und die Reifenhaftung bei Nässe stark nachlässt. Fahren Sie bei feuchter Fahrbahn besonders vorausschauend und deutlich langsamer als bei Trockenheit. 4. Sind Sie mit der Schaltungsart und der Funktion vertraut? Machen Sie sich ggf. auf einer unbelebten Fläche mit der neuen Schaltung vertraut. Näheres finden Sie im Kapitel 10. „Die Schaltung“. 5. Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt? Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass Sie das Pedal in unterster Stellung mit der Ferse gerade noch erreichen können. Prüfen Sie, ob Sie den Boden noch mit den Fußspitzen erreichen können, wenn sie im Sattel sitzen. Der MERIDA-Fachhändler hilft Ihnen, wenn Sie mit Ihrer Sitzposition nicht zurrecht kommen. Näheres finden Sie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“. 6. Wenn Sie Klick- bzw. Systempedale am Rad haben: Sind sie schon einmal mit den dazugehörigen Schuhen gefahren? Machen Sie sich zuerst im Stand sorgfältig mit dem Einrast- und Lösevorgang vertraut. Näheres finden Sie im Kapitel 16. „Die Pedale“. Lesen Sie zusätzlich die Gebrauchsanleitung der Pedale durch, welche Sie beiliegend finden. 7. Wenn Sie ein Fahrrad mit Federung erworben haben, sollten Sie vom MERIDAFachhändler die korrekte Fahrwerks einstellung vornehmen lassen. Unkorrekte Einstellung der Federelemente kann zu mangelhafter Funktion oder Schäden am Federelement führen. Auf jeden Fall verschlechtert sich das Fahrverhalten und Sie erreichen nicht die maximale Fahrsicherheit. Näheres finden Sie in den Kapiteln 13. „Die Federgabel“, 14. „Die gefederte Sattelstütze“, 15. „Die Hinterbaufederung“ und in den beigelegten Anleitungen. 4. Vor jeder Fahrt Bevor Sie losfahren müssen Sie folgende Punkte überprüfen: 1. Sind die Schnellspanner oder Ver schraubungen an Vorder- und Hinterrad, Sattelstütze und sonstigen Bauteilen korrekt geschlossen? Näheres im Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern“. 2. Sind die Reifen in gutem Zustand und haben beide Reifen genügend Druck (Daumenprobe, wie weit gibt der Reifen unter dem Druck des Daumens nach)? Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“. Nicht ordnungsgemäß geschlossene Schnellspanner können dazu führen, dass sich Teile des Fahrrades lösen. Schwere Stürze wären die Folge! 3. Lassen Sie beide Räder frei drehen, um den Rundlauf zu prüfen. Beobachten Sie dazu den Spalt zwischen Bremsbelag und Felge bzw. bei Rädern mit Scheiben bremsen zwischen Rahmen und Felge. Mangelhafter Rundlauf kann auch auf seitlich aufgeplatzte Reifen, gebrochene Achsen und gerissene Speichen hinweisen. Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“. 4. Machen Sie eine Bremsprobe im Stand, indem Sie die Bremshebel mit Kraft zum Lenker ziehen. Die Bremsbeläge bei Felgenbremsen müssen dabei die Felgenflanken ganzflächig treffen. Sie dürfen die Reifen nicht berühren. Der Hebel darf sich nicht zum Lenker durchziehen lassen und an den Leitungen darf kein Öl austreten! Bei Scheibenbremsen muss der Druckpunkt sofort stabil sein. Lässt sich erst nach mehrmaligem Betätigen des Bremshebels ein stabiler Druckpunkt erfühlen, sollten Sie das Rad beim Händler überprüfen lassen. Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“. 4. Vor jeder Fahrt 9. Vergessen Sie nicht ein hochwertiges Schloss mit auf die Fahrt zu nehmen. Nur wenn Sie Ihr Fahrrad mit einem festen Gegenstand verbinden, beugen Sie dem Diebstahl wirkungsvoll vor. 5. Wenn Sie im Straßenverkehr fahren wollen, müssen Sie Ihr MERIDA-Rad gemäß den Richtlinien Ihres Landes ausrüsten. Fahren ohne Licht und Reflektoren bei schlechter Sicht und bei Dunkelheit ist sehr gefährlich. Sie werden von anderen Ver kehrsteilnehmern nicht gesehen. Schalten Sie schon bei einbrechender Dunkelheit das Licht an. Näheres im Kapitel 6. „Gesetzliche Anforderungen“. 6. Lassen Sie Ihr Fahrrad aus geringer Höhe auf den Boden springen. Gehen Sie auftretenden Klappergeräuschen nach. Prüfen Sie gegebenenfalls Lager und Schraubverbindungen. 7. Bei einem gefederten Rad machen Sie einen Fahrwerkscheck: Stützen Sie sich auf das Rad und prüfen Sie, ob die Federelemente wie gewohnt ein- und ausfedern. 8. Stellen Sie ggf. sicher, dass die Parkstütze vollständig eingeklappt ist, bevor Sie losfahren. ! Fahren Sie nicht, wenn Ihr Fahrrad an einem dieser Punkte fehlerhaft ist! Suchen Sie im Zweifel Ihren MERIDA-Fachhändler auf! Ein fehlerhaftes Fahrrad kann zu schweren Unfällen führen! 5. Nach einem Sturz 1. Prüfen Sie, ob die Laufräder noch fest in den Ausfallenden geklemmt sind und ob die Felgen mittig im Rahmen, respektive der Gabel stehen. Versetzen Sie die Räder in Drehung und beobachten Sie den Spalt zwischen den Bremsbelägen und den Felgenflanken. Verändert sich der Spalt stark und können Sie vor Ort nicht zentrieren, müssen Sie die Bremsen etwas öffnen, damit die Felge ohne zu streifen zwischen den Belägen durchlaufen kann. Beachten Sie, dass die volle Bremswirkung nicht mehr zur Verfügung steht. 2. Kontrollieren Sie, ob Lenker und Vorbau nicht verbogen oder angebrochen sind, und ob diese noch gerade stehen. Prüfen Sie, ob der Vorbau fest in der Gabel sitzt, indem Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. Stützen Sie sich auch kurz auf die Bremsgriffe, um den sicheren Halt des Lenkers im Vorbau zu checken. Näheres im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“ und Kapitel 12. „Das Lenkungslager“. Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“ und Kapitel 11. „Die Laufräder“ prüfen. Bitten Sie einen Helfer, das Rad am Sattel hochzuheben und schalten Sie vorsichtig die Gänge durch. Besonders zu den kleinen Gängen hin, wenn die Kette auf die größeren Ritzel klettert, müssen Sie darauf achten, wie weit sich das Schaltwerk den Speichen nähert. Ein verbogenes Schaltwerk oder ein verbogenes Ausfallende kann dazu führen, dass das Schaltwerk in die Speichen gerät. Das Schaltwerk, das Hinterrad und der Rahmen können dabei zerstört werden. Überprüfen Sie die Umwerferfunktion, denn ein verschobener Werfer kann dazu führen, dass die Kette abgeworfen und das Rad dadurch antriebslos wird. Näheres im Kapitel 10. „Die Schaltung“. 3. Schauen Sie, ob die Kette noch auf den Kettenblättern und den Ritzeln liegt. Wenn das Rad auf die Schaltungsseite gestürzt ist, sollten Sie die Schaltungsfunktion über- 10 5. Nach einem Sturz 4. Peilen Sie über die Sattelspitze entlang des Oberrohres oder zum Tretlagergehäuse, um sicherzustellen, dass der Sattel nicht verdreht ist. 5. Heben Sie das Rad wenige Zentimeter an und lassen Sie es auf den Boden springen. Entstehen dabei Geräusche, sollten Sie nach losen Schraubverbindungen fahnden. 6. Schauen Sie zum Abschluss noch einmal über das ganze Fahrrad um eventuell entstandene Verbiegungen, Verfärbungen oder Risse zu erkennen. Verbogene Teile, insbesondere solche aus Aluminium, können unvermittelt brechen. Sie dürfen nicht gerichtet, d.h. nicht gerade gebogen werden, denn auch danach besteht akute Bruchgefahr. Dies gilt insbesondere für die Gabel, den Lenker, den Vorbau, die Kurbeln, die Sattelstütze und die Pedale. Im Zweifel ist ein Tausch dieser Teile immer die bessere Wahl, denn Ihre Sicherheit geht vor. 7. Wenn sich an Ihrem Fahrrad Bauteile aus Carbon befinden, beachten Sie unbedingt die Besonderheiten des Werkstoffes im Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffes Carbon”. Fahren Sie nur wenn die Prüfungen untadelig bestanden wurden, auf dem kürzesten Wege und sehr vorsichtig zurück. Vermeiden Sie starkes Beschleunigen und Bremsen und gehen Sie nicht in den Wiegetritt. Wenn Sie Zweifel an der Tauglichkeit Ihres Rades haben, lassen Sie sich mit dem Kraftfahrzeug abholen, statt ein Sicherheitsrisiko einzugehen. Zuhause angekommen, muss das Rad noch einmal gründlich untersucht und die beschädigten Teile repariert werden. Gehen Sie im Zweifelsfall zu Ihrem MERIDA-Fachhändler. 11 6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr 6.1 In Deutschland Egal für welchen Radtyp Sie sich entschieden haben, wenn Sie mit Ihrem Fahrrad am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen wollen, muss Ihr Rad in Deutschland gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) ausgestattet sein! Die StVZO legt die Brems- und Beleuchtungsanlage fest und schreibt eine hell tönende Glocke vor. Darüber hinaus ist jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in einem verkehrssicheren und fahrtüchtigen Zustand zu halten. Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im Verkehr grundsätzlich dieselben Regeln wie für Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit der Straßen-Verkehrs-Ordnung vertraut. Die Bremsanlage Ein Rad muss mindestens zwei unabhängig voneinander funktionierende Bremsen aufweisen, jeweils eine pro Vorder- und Hinterrad ist Pflicht. Die Lichtanlage Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahrrad müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Erkennbar ist dies an einer Schlangenlinie mit dem Buchstaben K und einer fünfstelligen Zahl. Nur Beleuchtungseinrichtungen (auch Batterie- oder Akkuleuchten) mit diesen Erkennungsmerkmalen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden. Der § 67 StVZO schreibt folgende Beleuch tungseinrichtungen vor: Das Vorder- und das Rücklicht müssen von einer gemeinsamen, fest installierten Energiequelle betrieben werden. Beide Leuchten müssen gleichzeitig funktionieren. Die Nennleistung und -spannung des Dynamos müssen mindestens drei Watt und mindestens sechs Volt betragen. Das Rücklicht muss in einer Höhe von mind. 25 cm über der Fahrbahnoberfläche angebracht werden. Die Mitte des Lichtkegels des Vorderlichtes darf höchstens 10 m vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn treffen. Über diese Lichtquellen hinaus müssen an jedem Fahrrad folgende Reflektoren fest montiert sein: Vorne ein möglichst großflächiger weißer Strahler, der mit dem Scheinwerfer kombiniert sein kann. Hinten mindestens zwei rote Rückstrahler, davon ein Großflächenrückstrahler mit Z-Markierung. Die Rückleuchte darf mit einem Strahler kombiniert sein. Je zwei seitliche gelbe Reflektoren pro Laufrad, die gesichert angebracht sein müssen. Wahlweise dürfen auch weiße reflektierende Ringe über den gesamten Laufradumfang in den Speichen, an den Seitenwänden der Bereifung oder an den Felgen verwendet werden. Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die nach vorne und hinten gerichtet sind. Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltbare Stand- bzw. Akku/Batteriebeleuchtung montiert werden. Die alleinige Verwendung von Akku- oder Batterieleuchten ist nicht zulässig. 12 6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr Neuregelung der Fahrrad-Sicherheitsvor schriften Der § 67 der StVZO wird in Zukunft geändert. Verfolgen Sie die Tagespresse, oder fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler, ab wann die neuen Bestimmungen gültig werden. Die wesentlichen Neuerungen betreffen die Lichtanlage. Künftig ist für den Scheinwerfer eine höhere Lichtstärke vorgeschrieben, welche nur mit Halogenscheinwerfern erreicht wird. Darüber hinaus muss die Lichtanlage von neuen Fahrrädern eine zweiadrige Verkabelung mit Steckverbindungen aufweisen. Wer viel bei Nacht mit dem Rad fährt, wird zu schätzen lernen, dass die Lichtanlage künftig auf zwölf Volt-Niveau arbeiten darf. Die Montage einer leistungsstärkeren zwölf Volt-Lichtanlage ist freiwillig. Einige Hersteller bieten diese Lichtanlagen bereits mit Ausnahmegenehmigung als Zubehör an. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Die zukünftige neue Regelung in der StVZO wird eine solche Lichtanlage auch für Geländewettkampfräder bis 13 kg erlauben. Bis dahin muss ein auf der Straße genutztes Mountainbike mit einer vollständigen Dyna molichtanlage ausgerüstet sein - so lautet das Gesetz! Sonderregelung für leichte Fahrräder Bei Rennrädern, deren Gewicht unter elf Kilogramm liegt, ist die Verwendung einer Batteriebeleuchtung auch ohne stationäre Dynamobeleuchtungsanlage erlaubt. Die Beleuchtung muss bei diesen Sporträdern nur bei Dunkelheit fest am Fahrrad angebracht sein. Jedoch müssen die Lampen auch bei Trainingsfahrten bei Tage immer mitgeführt werden, z.B. im Rucksack. Batteriebeleuch tungen für vorne und hinten können auch einzeln einzuschalten sein, ihre Nennspannung darf unter den sonst vorgeschriebenen sechs Volt liegen. Keine Ausnahme gibt es bei den Strahlern: Alle vorher aufgelisteten Reflektoren müssen am Fahrrad fix angebracht sein. Bei offiziellen Wettkämpfen, zum Beispiel Radrennen, gelten die Bestimmungen der StVZO nicht, sofern sie auf abgesperrten Strecken stattfinden. Fragen Sie diesbezüglich den Veranstalter. 13 6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr 6.2 In Österreich Auszüge aus dem Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich. 146. Verordnung Fahr radverordnung. Allgemeines: § 1 (1) Jedes Fahrrad, das in Verkehr gebracht wird, muss – sofern sich aus den folgenden Bestimmungen nichts anderes ergibt – ausgerüstet sein: 1. mit zwei voneinander unabhängig wirkenden Bremsvorrichtungen, mit denen auf trockener Fahrbahn eine mittlere Bremsverzögerung von 4 m/sec2 bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 20 km/h erreicht wird; 2. mit einer Vorrichtung zur Abgabe von akustischen Warnzeichen; 3. mit einem hellleuchtenden, mit den Fahrrad fest verbundenen Scheinwerfer, der die Fahrbahn nach vorne mit weißem oder hellgelbem, ruhenden Licht mit einer Lichtstärke von mindestens 100 cd beleuchtet; 4. mit einem roten Rücklicht mit einer Lichtstärke von mindestens 1 cd; 5. mit einem weißen, nach vorne wirkenden Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler darf mit dem Scheinwerfer verbunden sein; 6. mit einem roten, nach hinten wirkenden Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler darf mit dem Rücklicht verbunden sein; 7. mit gelben Rückstrahlern an den Pedalen; diese können durch gleichwertige Ein richtungen ersetzt werden; 8. mit Reifen, deren Seitenwände ringförmig zusammenhängend weiß oder gelb rückstrahlend sind, oder an jedem Rad mit mindestens zwei nach beiden Seiten wirkenden Rückstrahlern mit einer Lichteintrittsfläche von mindestens 20 cm2 oder mit anderen rückstrahlenden Einrichtungen, die in der Wirkung den zuvor genannten entsprechen; wenn das Fahrrad für den Transport mehrere Personen…. Entfällt, MERIDA Fahrräder sind nur für den Transport von einer Person vorgesehen (Ausnahme Kindersitz und Kinderanhänger)! (4) Bei Tageslicht und guter Sicht dürfen Fahrräder ohne die in Abs. 1 Z.3 und 4 genannte Ausrüstung verwendet werden. Rennfahrräder § 4 (1) Als Rennfahrrad gilt ein Fahrrad mit folgenden technischen Merkmalen: Eigengewicht des fahrbereiten Fahrrades höchstens 12 kg; Rennlenker; äußerer Felgendurchmesser mindestens 630 mm; äußere Felgenbreite höchstens 23 mm. (2) Rennfahrräder dürfen ohne die in § 1 Abs. 1 Z 2 bis 8 genannte Ausrüstung in Verkehr gebracht werden; bei Tageslicht und guter Sicht dürfen Rennfahrräder ohne diese Ausrüstung verwendet werden. 14 6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr 6.3 In der Schweiz Auszüge aus den Artikeln 213 bis 218 Verordnungen über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge Fahrräder, ausgenommen jene des Bundes (Art. 34 Abs. 6 VVV), müssen eine gut sichtbare Vignette (Art. 34 VVV) tragen. • Räder, Bremsen Fahrräder müssen mit zwei kräftigen Bremsen versehen sein, von denen die eine auf das Vorder- und die andere auf das Hinterrad wirkt. • Beleuchtung, Rückstrahler Fahrräder müssen, wenn eine Beleuchtung nach Artikel 30 Absatz 1 VRV erforderlich ist, mit einem nach vorn weiss und einem nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht ausgerüstet sein. Diese Lichter können fest angebracht oder abnehmbar sein. Die Lichter müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m sichtbar sein und dürfen nicht blenden. An Fahrrädern müssen ein nach vorn und ein nach hinten gerichteter Rückstrahler mit einer Leuchtfläche von mindestens 10 cm2 fest angebracht sein. Die Rückstrahler müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m im Scheine eines Motorfahrzeug-Fernlichts sichtbar werden. Zusätzlich sind nach der Seite wirkende, beispielsweise an den Rädern befindliche Rückstrahler, erlaubt. Die Pedale müssen vorn und hinten Rückstrahler mit einer Leuchtfläche von mindestens 5 cm2 tragen. Ausgenommen sind Rennpedale, Sicherheitspedale und dergleichen. Anstelle der Rückstrahler können andere retroreflektierende Vorrichtungen verwendet werden, wenn sie in der Wirkung den Anforderungen an Rückstrahler nach Absatz 1 entsprechen. Fahrräder, ausgenommen Fahrräder mit einem Leergewicht ohne Führer oder Führerin von höchstens 11 kg, müssen eine gut hörbare Glocke aufweisen; andere Warnvor richtungen sind untersagt. Fahrräder sind mit einer Diebstahlsicherung (Schloss, Schliesskabel, Schliesskette oder dergleichen) zu versehen. • Zeichengebung, Warnvorrichtung, Dieb stahlsicherung Zur Zeichengebung für die Richtungsänderung können die Radfahrer reflektierende Bänder oder Lichter am Unterarm tragen. Diese Vorrichtungen müssen weiss oder gelb leuchten. 15 7. Zur Handhabung von Schnellspannern 7.1 Handhabung von Schnellspannern Trotz der einfachen Bedienungsweise von Schnellspannern passieren immer wieder Unfälle durch falsche Handhabung. Der Schnellspanner besteht im Wesentlichen aus zwei Bedienelementen: Vorgehensweise zur sicheren Befestigung eines Bauteils: Öffnen Sie den Schnellspanner. Jetzt sollte der Schriftzug „Open“ (offen) lesbar sein. Während der zweiten Hälfte des Weges muss die Hebelkraft deutlich zunehmen. Zum Schluss lässt sich der Hebel nur schwer bewegen. Benutzen Sie den Daumenballen und ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern an einem festen Bauteil, z.B. der Gabel oder an der Hinterbaustrebe, nicht jedoch an einer Bremsscheibe oder Speiche. 1. Der Handhebel auf einer Seite der Nabe: Er wandelt die Schließbewegung in eine Klemmkraft um. 2. Die Klemmmutter auf der gegenüberliegenden Seite der Nabe: Mit ihr wird auf einer Gewindestange die Vorspannung eingestellt. Achten Sie darauf, dass die Bedienungshebel beider Schnellspan ner immer auf der Gegenseite des Ketten antriebs sind. So vermeiden Sie, dass Sie das Vorderrad seitenverkehrt einbauen. Bewegen Sie den Hebel wieder in Richtung der Klemmposition; erkennbar daran, dass auf dem Hebel von außen „Close“ (geschlossen) zu lesen ist. Zu Beginn der Schließbewegung bis ungefähr zur Hälfte des Hebelweges, muss sich der Hebel sehr leicht, d.h. ohne Klemmwirkung, bewegen lassen. In der Endstellung muss der Hebel parallel zum Rad liegen, er darf also nicht seitlich abstehen. Der Hebel muss so am Rahmen bzw. der Gabel anliegen, dass er nicht unbeabsichtigt geöffnet werden kann. Überprüfen Sie den Sitz, indem Sie versuchen, den geschlossenen Hebel zu verdrehen. Drücken Sie auf das Ende des Handhebels von der Stirnseite her. 16 7. Zur Handhabung von Schnellspannern Wenn sich der Spannhebel im Kreis drehen lässt, müssen Sie ihn wieder öffnen und die Vorspannung erhöhen. Drehen Sie dazu die Mutter auf der Gegenseite im Uhrzeigersinn um eine halbe Umdrehung. Ungenügend geschlossene Schnell spanner können dazu führen, dass sich Bauteile lösen. Das kann zu einem Unfall mit schweren Verletzungen führen. Wenn Sie den Schnellspanner schlie ßen, stützen Sie Ihre Finger nicht an einer Bremsscheibe oder Speiche. Zur Kontrolle des Sattels versuchen Sie diesen gegenüber dem Rahmen zu Verdrehen. Wiederholen Sie den Schließvorgang und überprüfen Sie den Sitz erneut. Lässt sich der Spannhebel nicht mehr drehen, klemmt der Spanner das Laufrad richtig. Heben Sie abschließend das Laufrad einige Zentimeter vom Boden und geben Sie ihm einen Klaps von oben auf den Reifen. Ein sicher befestigtes Rad bleibt in den Achsaufnahmen des Rahmens. 17 7. Zur Handhabung von Schnellspannern 7.2 Hinweise zur Montage von Laufrädern mit Steckachsen Beim konventionellen Steckachsensystem schieben Sie die Steckachse so durch die Gabel und die Nabe hindurch, dass der Sechskantkopf in Fahrtrichtung gesehen rechts, zu liegen kommt. Lassen Sie die Gabel ein paar Mal einfedern, wenn die Achse montiert ist, so schließen Sie aus, dass sich die Achse verkantet. Schrauben Sie die Mutter auf die Achse und ziehen Sie diese gemäß beiliegender Anleitung des Federgabelherstellers fest. Ziehen Sie abschließend die 4 Innensechskant-Schrauben an der Vorderseite der Gabel gemäß beiliegender Anleitung des Federgabelherstellers an, das klemmt die Achse fest. Kontrollieren Sie die Schrauben nach ein bis zwei Betriebsstunden und danach alle 20 Stunden. Bei Steckachsensystemen mit Spannhebeln setzen Sie das Rad in die Gabel und fädeln die Bremsscheibe in den Bremssattel. Richten Sie das Rad zwischen den Radaufnahmen aus und schieben Sie die Achse mit geöffnetem Schnellspannhebel von rechts durch die Radaufnahme und die Nabe. Wenn das Gewinde der Achse im Gewinde des linken Gabelholms greift, drehen Sie diese im Uhrzeigersinn zu. Schließen Sie den Steckachs- Schnellspannhebel wie einen üblichen Schnellspannhebel. Der Hebel muss sich zu Beginn leicht und ohne Klemmwirkung bewegen lassen, während der zweiten Hälfte des Weges muss die Hebelkraft deutlich zunehmen und zum Schluss nur noch sehr schwer bewegen lassen. Benutzen Sie Ihre Handfläche und ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern am Gabelholm, jedoch niemals an einer Speiche oder der Bremsscheibe. Der Spannhebel darf sich nach dem Schließen nicht mehr drehen lassen. Verwenden Sie niemals andere Werk zeuge um die Achse zu befestigen. Wenn die Achse zu fest angezogen wird, können die Achse oder der Gabelholm beschädigt werden. Machen Sie sich in jedem Fall mit der Bedienungsanleitung des jeweiligen Gabelherstellers vertraut. 18 7. Zur Handhabung von Schnellspannern Andere Steckachssysteme werden als Kombinationen aus Schraubachse und Schnellspannsystemen ausgeführt. Dabei müssen Sie das Rad samt Bremsscheibe in Gabel und Bremssattel fädeln und die Steckachse durch die Aufnahme eines Gabelholms in das Gewinde des zweiten Holms eindrehen. Nutzen Sie dafür die ausklappbare Einschraubhilfe. Im nächsten Schritt schließen Sie dann die beiden Schnellspannhebel zur Achsklemmung wie übliche Schnellspannhebel. Die Hebel müssen sich zu Beginn leicht und ohne Klemmwirkung bewegen lassen, während der zweiten Hälfte des Weges muss die Hebelkraft deutlich zunehmen und zum Schluss nur noch sehr schwer bewegen lassen. Zur Vorspannung der Schnellspannhebel verwenden Sie einen passenden Innensechskantschlüssel. Benutzen Sie Ihre Handfläche und ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern am Gabelholm. Verwenden Sie niemals andere Werk zeuge um die Achse zu befestigen. Wenn die Achse zu fest angezogen wird, können die Achse oder der Gabelholm beschädigt werden. Machen Sie sich in jedem Fall mit der Bedienungsanleitung des jeweiligen Gabelherstellers vertraut. 19 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Anpassen des Rades 8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe Die Körpergröße ist entscheidend für die Wahl der Rahmenhöhe ihres Fahrrades. Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie genügend Freiheit im Schritt haben, damit Sie sich nicht verletzen, wenn Sie schnell absteigen müssen. Die erforderliche Sitzhöhe wird durch den Tretvorgang festgelegt. Beim Treten sollen die Ballen der großen Zehen über der Mitte der Pedalachse stehen. Das Bein darf in der untersten Stellung der Tretkurbel, der weitesten Entfernung des Pedals vom Sattel, nicht maximal durchgestreckt sein, sonst wird das Pedalieren unrund. Überprüfen Sie die Sitzhöhe anhand der folgenden, einfach durchzuführenden Methode. Voraussetzung ist, dass Sie Schuhwerk mit einer flachen Sohle tragen. Mit der Wahl eines Fahrradtyps wird die Körperhaltung schon grob festgelegt. Ver schiedene Bauteile an Ihrem Rad sind jedoch so konzipiert, dass sie in einem gewissen Maß auf Ihre Körperproportionen eingestellt werden können. Dazu gehören die Sattelstütze, der Lenkervorbau und die Bremsgriffe. Machen Sie nach jeder Montage unbedingt den Kurzcheck in Kapitel 4. „Vor jeder Fahrt“ und führen Sie eine Probefahrt auf einer verkehrsfreien Fläche durch. So können Sie gefahrlos alles noch einmal überprüfen. Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen Sie die Ferse auf das Pedal, das sich in der untersten Position befindet. In dieser Stellung sollte das Bein ganz durchgestreckt sein. Achten Sie darauf, dass die Hüfte gerade bleibt. Zu allen im Folgenden beschriebenen Arbeiten gehört Erfahrung, geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Ziehen Sie die Verschraubungen grundsätzlich mit großer Sorgfalt an. Erhöhen Sie die Schraubenkräfte schrittweise und prüfen Sie dazwischen immer wieder den festen Sitz des Bauteils. Benutzen Sie einen Drehmomentschlüssel und überschreiten Sie die maximalen Schraubenanzugsmomente nicht! Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie den Sattelklemmbolzen oder den Schnellspanner lösen (lesen Sie vorher Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern“). Verwenden Sie für eine Sattelstützen-Klemmschraube geeignetes Werkzeug und drehen Sie diese entgegen dem Uhrzeigersinn zwei bis drei Umdrehungen auf. Sollten Sie Bedenken haben, ist es besser, ausschließlich die Positionskontrolle durchzuführen. Besprechen Sie ihre Änderungswünsche mit dem MERIDA-Fachmann. Dieser kann Ihre Vorstellungen im Zuge eines Werkstattaufent haltes, z.B. der Erstinspektion, umsetzen. 20 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Die gelöste Sattelstütze kann jetzt in der Höhe verschoben werden. Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die am Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die Mindesteinstecktiefe beträgt das 2,5-fache des Durchmessers, d. h. bei einer Sattelstütze mit 30 mm Durchmesser müssen mindestens 75 mm der Sattelstütze im Rahmen verbleiben. Achten Sie darauf, dass der Teil der Sattelstütze, der sich im Inneren des Sitzrohres befindet, immer gut gefettet ist. Fetten Sie in keinem Fall Sattelstütze oder Sitzrohr, wenn Rahmen oder Sattelstütze aus Carbon sind. Beachten Sie dazu Kapitel 28.4 „Carbon- Lenker und Vorbauten“ und Kapitel 28.5 „Carbon Sattelstütze“. Bei Rahmen mit längerem, über das Oberrohr hinausragendem Sitzrohr muss die Sattelstütze mindestens bis unterhalb des Oberrohres bzw. der hinteren Sitzstreben hineingeschoben werden! Das kann zu einer Mindesteinstecktiefe von 10 cm und mehr führen. Sollte Ihre Stütze im Sitzrohr nicht leicht gleiten, fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat. Wenden Sie auf keinen Fall Gewalt an. Richten Sie den Sattel wieder gerade aus, indem Sie über die Sattelspitze auf das Tretlagergehäuse oder entlang des Oberrohres peilen. Klemmen Sie die Stütze wieder fest. Drehen Sie dazu die Sattelstützenschraube im Uhr zeigersinn. Eine ausreichende Klemmwirkung wird bereits ohne Einsatz von großen Handkräften erreicht. Andernfalls passt die Sattelstütze nicht zum Rahmen. Bei Rennrädern in sehr kleinen Rahmenhöhen kann die Gefahr bestehen, dass der Fuß mit dem Vorderrad kollidiert. Achten Sie deshalb ggf. auf korrekte Einstellung der Schuhplatten. Fahren Sie nie, wenn die Stütze über die Ende-, Maximum-, oder Stoppmarkierung hinausgezogen wurde! Die Stütze könnte brechen oder der Rahmen Schaden davon nehmen. 21 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Prüfen Sie den festen Sitz der Stütze. Halten Sie dazu den Sattel mit den Händen vorn und hinten fest und versuchen Sie Ihn zu verdrehen. Wenn er sich verdrehen lässt, müssen Sie die Klemmkraft erhöhen und den Test wiederholen. Wenn Sie Sitzbeschwerden, z.B. Taubheitsgefühl haben, kann dies am Sattel liegen. Ihr MERIDA-Fachhändler hat sehr viele verschiedene Sättel zur Auswahl und berät Sie gerne. Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren Stand auf dem Boden erreichen können. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie zumindest anfangs den Sattel etwas tiefer stellen. Stimmt die Beinstreckung bei einer erneuten Überprüfung? Machen Sie die Kontrolle, indem Sie den Fuß samt Pedal in die tiefste Position bringen. Wenn der Großzehenballen in der Mitte des Pedals steht (ideale Tretposition), muss das Knie leicht angewinkelt sein. Ist dies der Fall, haben Sie die Sattelhöhe korrekt eingestellt. Bei manchen MTB´s, z.B. den Dirt Jump Modellen, ist es bei einigen Fahrmanövern sinnvoll, den Sattel tiefer zu stellen. Ein niedrigerer Sattel empfiehlt sich generell bei steilen Abfahrten mit dem Mountainbike. Längere Fahrten mit zu tiefem Sattel können jedoch zu Problemen mit den Kniegelenken führen. Die Position des Sattels ist sehr individuell. Finden Sie in Absprache mit Ihrem Fachhändler die für Sie optimale Position. 22 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.2 Einstellung der Lenkerhöhe 8.2.1 Konventionelle Vorbauten Die Lenkerhöhe bestimmt die Neigung des Rückens. Wird der Lenker tief angebracht, sitzt der Fahrer windschnittig auf dem Rad und bringt viel Gewicht auf das Vorderrad. Die stark gebeugte Haltung ist aber anstrengender und unbequemer, denn die Belastung der Handgelenke, der Arme, des Oberkörpers und des Genicks nimmt zu. Öffnen Sie die Vorbauspindel um 2-3 Umdrehungen. Der Vorbau-Schaft müsste nun in der Gabel drehbar sein. Der Lenker ist bei konventionellen Vorbauten nur begrenzt höhenverstellbar, indem der Vorbau im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird. Ist dies nicht der Fall, muss die Schraube durch einen leichten Schlag mit dem Hammer gelöst werden. Bei Innensechskant-Schrau ben müssen Sie zuerst den Schlüssel wieder in deren Kopf stecken, da diese in der Regel unzugänglich versenkt sind. Schlagen Sie gefühlvoll mit dem Hammer auf das Werk zeug. Bei verstellbaren Vorbauten kann die Höhe elegant durch Lösen und wieder Anziehen von Schrauben eingestellt werden. Beim gewindelosen System, dem sogenannten Aheadsetsystem, ist der Vorbau Teil des Lenkungslagersystems. Hier gestaltet sich die Positionsfindung schwieriger, da der Vorbau demontiert und neu angebaut werden muss. Vorbauten gehören zu den tragen den Teilen am Fahrrad. Veränderungen können Ihre Sicherheit gefährden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, hilft Ihnen Ihr MERIDA-Fachhändler weiter. Die jetzt bewegliche Lenker-Vorbau-Einheit können Sie nun auf- und abschieben. Ziehen Sie den Vorbau nicht über die am Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die Mindest einstecktiefe beträgt laut DIN das 2,5-fache des Durchmessers. Einstecktiefe Eine größere Einstecktiefe bedeutet in jedem Fall eine höhere Sicherheit. Versuchen Sie niemals, die Kopfmutter des Steuerlagers zu öffnen, wenn Sie den Vorbau verstellen möchten. An diesen Muttern wird das Lagerspiel verändert. Richten Sie den Lenker wieder so aus, dass er bei Geradeausfahrt nicht schief steht. Ziehen Sie die Vorbauspindel wieder fest. Beachten Sie das maximale Anzugsdreh moment. 23 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Überprüfen Sie den Sitz des Vorbaus indem Sie das Vorderrad zwischen die Beine nehmen und versuchen, den Lenker samt Vorbau zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau verdrehen, müssen Sie die Schraubenanzugskraft erhöhen. Sollte Ihnen der Lenker immer noch zu hoch oder zu tief sein, hilft nur der Austausch des Lenkervorbaus. Das Auswechseln ist relativ aufwändig, da unter Umständen die gesamten Armaturen abgebaut werden müssen. Lassen Sie sich in Ihrem Fachgeschäft über die verschiedenen Vorbautypen beraten. Beachten Sie, dass Sie die Ver schraubungen von Vorbau und Lenker korrekt anziehen. Andernfalls wäre es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich lösen oder brechen. Fahren Sie nicht mit einem Rad, des sen Vorbau über die Markierung für die maximale Auszugshöhe herausgezogen wurde! Kontrollieren Sie, bevor Sie losfahren, alle Schrauben und machen Sie eine Bremsprobe! 8.2.2 Verstellbare Vorbauten Bei verstellbaren Aheadset -Vorbauten kann die Höhe durch die Neigungsverstellung des vorderen Vorbaubereiches variiert werden. Lösen Sie die seitliche Schraube der Sperrklinke etwa 3-5 Umdrehungen bis sich die Verzahnung löst. Drehen Sie die Schraube nicht ganz heraus, da sonst der Mechanismus auseinander fallen würde. Schieben Sie die Schraube zur dem Kopf gegenüberliegenden Seite. Stellen Sie den jetzt beweglichen Vorbau nach Ihren Wünschen ein. Beachten Sie, dass sich bei der Verstellung des Vorbaus auch der Lenker und die Brems- und Schalthebel in der Position verändern. Korrigieren Sie diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“ beschrieben. Schieben Sie das gelöste Verstellteil wieder in den Vorbau ein bis die Sperrklinke sauber in die Verzahnung greift. Ziehen Sie die Schraube dann fest. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 12 Nm nicht. 24 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Bei verstellbaren konventionellen Vorbauten wird die Neigungsverstellung des vorderen Vorbaubereichs über einen auf der Unterseite liegenden Mechanismus bewerkstelligt. Lösen Sie die Schraube der Sperrklinke, die sich an der Unterseite des Vorbaus befindet, bis sich die Verzahnung löst. Sie sollten jedoch die Schraube nicht ganz herausdrehen, sonst fallen die Teile auseinander. Stellen Sie den jetzt beweglichen Vorbau nach Ihren Wünschen ein. Drehen Sie die Schraube der Sperrklinke wieder vorsichtig an, bis die Verzahnung sauber ineinander greift. Die Sperrklinken-Schraube muss dann festgezogen werden. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 10 Nm nicht. Beachten Sie, dass sich bei der Verstellung des Vorbaus auch der Lenker und die Brems- und Schalthebel in der Position verändern. Korrigieren Sie diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“ beschrieben. 8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme, sogenanntes Aheadset*-system (*Aheadset ist ein eingetragener Marken name der Fa. Dia Compe, die das System entwickelt hat). Bei Rädern mit Aheadset-Lenkungslager system wird mit Hilfe des Vorbaus die Lagervorspannung eingestellt. Wird der Vorbau verändert, muss das Lager neu justiert werden (siehe Kapitel 12. „Das Lenkungslager“). Eine Höhenregulierung ist begrenzt durch Veränderung der Zwischenringe, den sogenannten Spacern, oder durch Umdrehen des Vorbaus, bei sogenannten Flip-Flop-Modellen, möglich. Demontieren Sie die Schraube für die Lagervorspannung oben am Gabelschaft und entfernen Sie den Deckel. 25 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer Lösen Sie die Schrauben seitlich am Vorbau. Ziehen Sie den Vorbau von der Gabel. Jetzt können Sie die Zwischenringe (Spacer) herausnehmen. Es dürfen nicht einfach mehr Spacer eingebaut werden um den Lenker zu erhöhen. Die Klemmung des Vorbaus muss den Gabelschaft bis ca. 3 mm unterhalb der Vorbauoberkante klemmen. Stecken Sie die entfernten Spacer wieder oberhalb des Vorbaus auf den Gabelschaft. Wenn Sie den Vorbau umdrehen wollen, müssen Sie zusätzlich die vorderen Schrau ben zur Lenkerbefestigung aufschrauben. Bei Vorbauten mit Deckeln kann der Lenker einfach herausgenommen werden. Ansonsten müssen die Lenkerarmaturen abgebaut werden (siehe hierzu Kapitel 8.5 „Verstellung der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und Lenkerhörnchen“). Positionieren Sie den Lenker mittig und schrauben Sie ihn wieder fest, nachdem Sie den Vorbau umgedreht haben (siehe Kapitel 8.5 „Verstellung der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und Lenkerhörnchen“). Stellen Sie das Lager neu ein und ziehen Sie den Vorbau fest, nachdem Sie ihn ausgerichtet haben (siehe hierzu Kapitel 12. „Das Lenkungslager“). Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den Lenker nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber der Gabel verdrehen lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie, den Lenker zu verdrehen. Wenn sich die Teile bewegen lassen, müssen Sie die Schrauben nochmals vorsichtig nachziehen und abermals den Sitz kontrollieren. Überschreiten Sie die maximalen Anzugsmomente nicht! Verwenden Sie keinen Vorbau aus Stahl mit einem Lenker aus Aluminium, wenn diese Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben ist. Achten Sie darauf, dass das Vorbau auge (die Lenkerklemmung) nicht scharfkantig ist. Das Entfernen von Zwischenringen ist nur möglich, wenn der Gabelschaft gekürzt wird. Dieser Vorgang ist nicht mehr umkehrbar. Lassen Sie diese Arbeit, die ein Fall für den Fachmann im Fahrradgeschäft ist, erst durchführen, wenn Sie sich mit der Position sicher sind. Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau und Lenker mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Andernfalls wäre es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich lösen oder brechen. Vorbauten haben sehr unterschiedli che Maße in der Länge, im Durchmesser des Schaftes und der Lenkerbohrung. Eine falsche Auswahl kann zu einer großen Gefahrenquelle werden: Lenker und Vorbauten können brechen und so zu einem Unfall führen. Wenn Ihr Rennrad einen Gabelschaft aus Carbon aufweist, beachten Sie die Kapitel 28.4 „Carbon-Lenker und Vorbauten“ und 28.5 „Carbon-Sattelstütze“. 26 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.3 Korrektur der Sitzlänge und Einstellen der Sattelneigung Den Abstand zwischen den Handgriffen des Lenkers und dem Sattel haben Einfluss auf die Rückenneigung und damit auf den Fahrkomfort und die Fahrdynamik. Über den Sattelstützenschlitten lässt sich diese Entfernung in geringem Umfang verändern. Prinzipiell entsteht durch einen weit vorn montierten Sattel eine etwas entspanntere Sitzposition, auf einem Sattel der weit hinten montiert ist, sitzen Sie etwas gestreckter. Durch Verschieben des Sattelgestells in der Sattelstütze wird jedoch auch der Tretvorgang beeinflusst, der Fahrer tritt mehr oder weniger weit von hinten in die Pedale. Wenn der Sattel nicht waagerecht eingestellt ist, kann der Fahrer nicht entspannt pedalieren. Er muss sich ständig am Lenker abstützen, um nicht vom Sattel zu gleiten. Einige Sattelstützen weisen zwei Schrauben auf, sie lassen eine noch genauere Regulierung der Winkelstellung zu. Bei sogenannten Sattelkloben finden Sie meist zwei Muttern, die auf einem gemeinsamen, durchgehenden Gewindebolzen sitzen. Öffnen Sie eine oder beide Schrauben am Kopf der Sattelstütze. Drehen Sie die Schraube dazu höchstens 2 bis 3 Umdrehungen auf, sonst kann der gesamte Mechanismus auseinanderfallen. Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte Sattel abkippt, indem Sie mit den Händen abwechselnd die Spitze und das Ende belasten. Halten Sie unbedingt das Drehmoment dieser Verschraubung ein, denn zu schwach oder zu stark angezogene Schrauben können zum Versagen der Stütze führen. Der Verstellbereich des Sattels ist sehr gering, einen wesentlich größeren Längenbereich decken die verschiedenen Vorbaulängen ab. Meist muss hierbei die Länge der Züge angepasst werden. Klemmen Sie den Sattel niemals in den Biegungen des Sattelgestells, dieses könnte dadurch zerstört werden. 8.3.1 Verschieben und waagerecht Einstellen des Sattels Bei Patentsattelstützen hält eine zentrale Innensechskant-Schraube den Kopf, der sowohl die Neigung als auch die vertikale Position des Sattels fixiert. Achten Sie darauf, dass die Oberkante des Sattels waagerecht bleibt, während Sie die Schraube wieder zudrehen. Schrauben Sie die Schrauben mit dem erforderlichen Drehmoment an. Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß vor oder zurück. Oft ist hierzu ein kleiner Klaps auf den Sattel notwendig. Wenn sich eine Carbon-Sattelstütze an Ihrem Fahrrad befindet, beachten Sie vor einer Verstellung oder Montage unbedingt die Hinweise im Kapitel 28.5 „Carbon-Sattelstütze”. 27 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.4 Regulierung der Griffweite zu den Bremshebeln 8.5 Verstellung der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und Lenkerhörnchen Bei den meisten Bremsgriffen von Mountainbikes, City- und Trekkingrädern ist der Abstand des Hebels zu den Lenkergriffen einstellbar. Für Fahrer mit kleinen Händen kann damit der Bremshebel in griffgünstige Nähe zum Lenker gebracht werden. Die Hebelstellung, in der die Bremse zu wirken beginnt, muss ebenfalls auf die Fingerlänge eingestellt werden. Die Lenkerenden bei Mountainbikes und Trekking-Rädern sind meist etwas abgewinkelt. Stellen Sie den Lenker so ein, dass Ihre Handgelenke entspannt sind und nicht zu stark nach außen verdreht werden. Prüfen Sie, wann die Bremsbeläge die Felgen berühren. Kommt dieser Druckpunkt schon nach kurzem Hebelweg, muss zusätzlich zum Einstellen der Griffweite die Bremse verstellt werden (siehe hierzu Kapitel 9. „Die Bremsanlage“). Andernfalls würde die Bremse nach dem Einstellen bereits an den Felgen schleifen. Wenn die Wunsch-Griffweite erreicht ist, überprüfen Sie unbedingt, ob noch genügend Leerweg am Hebel vorhanden ist, ehe die Beläge an den Felgen anliegen. Der Bremshebel darf sich nicht bis zum Lenker durchziehen lassen. Die volle Bremskraft muss vorher erreicht werden! Beim Rennrad sollte das gerade Stück des Unterlenkers parallel zum Boden oder hinten leicht nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe liegen in einer gedachten Verlängerung der Unterkante des Unterlenkerbogens. Diese Empfehlung ist nur ein Richtwert, wichtig ist dass die Bremse jederzeit gut erreichbar ist. Verstellungen der Bremsgriffe sind ein Job für den Fachmann, da das Lenkerband hinterher neu gewickelt werden muss. In der Regel befindet sich in der Nähe, wo der Bremszug in die Hebelarmatur hineinläuft, eine kleine Schraube. Drehen Sie die Schraube im Uhrzeigersinn hinein und beobachten Sie, wie der Hebel dabei wandert. 28 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.6 Einstellen der Lenkerposition durch Verdrehen des Lenkers Öffnen Sie die Innensechskantschrauben an der Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus zwei bis drei Umdrehungen. Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat. Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird. Ziehen Sie jetzt die Schrauben wieder gleichmäßig und über Kreuz vorsichtig fest. Versuchen Sie den Lenker gegenüber dem Vorbau zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die Verschraubung nochmals nach. Beachten Sie das maximale Drehmoment (siehe hierzu Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“). Schrauben Sie die Griffe mit dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest und machen Sie eine Verdrehkontrolle! Nachdem Sie den Lenker eingestellt haben, müssen Sie die Brems- und Schaltgriffe justieren (Ausnahme Rennrad). Lösen Sie die Innensechskantschrauben an den Griffbandagen. Verdrehen Sie den Griff auf dem Lenker. Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Ihre Finger auf den Bremshebel. Kontrollieren Sie, ob Ihre Hand mit dem Unterarm eine gerade Linie bildet. 29 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen Ziehen Sie die Schrauben mit dem benötigten Anzugsmoment wieder fest. Lenkerhörnchen bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. Sie werden in der Regel so eingestellt, dass die Hände angenehm darauf liegen, wenn der Radler im Stehen, im sogenannten Wiegetritt fährt. Die „Bar Ends“, wie sie auch genannt werden, stehen dann annähernd parallel zum Boden bzw. leicht nach oben. Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau, Lenker, Hörnchen und Bremsen mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die entsprechenden Werte finden Sie Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“oder in den Vorgaben des Lenker- und Hörnchenherstellers. Beachten Sie, dass sich die Anhalte zeit verlängert, wenn Sie mit den Händen auf den Bar Ends fahren, da die Bremshebel nicht ohne vorheriges Umgreifen zu erreichen sind. Kontrollieren Sie den sicheren Halt, indem Sie die Hörnchen zu verdrehen versuchen. Beachten Sie, dass nicht alle Lenker für die Montage von Lenkerhörnchen geeignet sind. Befragen Sie Ihren Fachhändler. Öffnen Sie die Schrauben, die sich meist an der Unterseite der Lenkerhörnchen befinden, ein bis zwei Umdrehungen. Verdrehen Sie die Hörnchen nach ihren Wünschen und achten Sie darauf, dass beide Seiten im gleichen Winkel stehen. 30 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.8 Verstellung der Neigung von Len- Die Position des Aero-Lenkers kann innerhalb ker und Bremsgriffen bei Renn-, gewisser Grenzen nach den persönlichen Vorlieben eingestellt werden. Dies bedeutet, Triathlon- und Cyclocrossrädern Triathlonlenker Im Triathlonsport und im Zeitfahren, hier kommt es auf eine besonders aerodynamische Sitzposition an, werden sogenannte Aero-Lenker verwendet. Die Schalthebel liegen bei diesen Aero-Modellen oft am Lenker ende. Wenn Sie in der liegenden Position fahren, sind die Bremshebel weit weg, die Reaktionszeit verlängert sich, der Bremsweg wird größer. Fahren sie daher besonders vorausschauend. dass der gerade Bereich des Aero-Lenkers höchstens leicht nach unten und maximal 30 Grad nach oben zeigen sollte. Achten Sie darauf, dass sich die Unterarme immer bequem abstützen können, d. h. die Ellenbogen sollten nach hinten etwas über die Armschalen überstehen. Der Basis-Hornlenker sollte parallel zur Fahrbahn ausgerichtet werden, die Enden weisen dann meist nach oben. Zum Einstellen der Lenkerneigungen öffnen Sie die Innensechskantschraube(n) an der Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus und/oder des Aerolenkers. Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat. Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird. Ziehen Sie die Schraube(n) wieder vorsichtig mit einem Drehmomentschlüssel fest. Versuchen Sie, den Lenker gegenüber dem Vorbau zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die Verschraubung nochmals nach. Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau und Aerolenker mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die entsprechenden Werte finden Sie im Kapitel 29 „Empfohlene Anzugsdrehmomente...“ und in den beiliegenden Anleitungen oder auf den Bauteilen. Die Einstellungsmöglichkeiten können je nach verwendetem Modell variieren. Lesen Sie in jedem Fall die Bedienungsanleitung des Aerolenker/Vorbau Herstellers. 31 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.9 Verstellung der Neigung von Len Zum Einstellen der Lenkerneigung öffnen Sie ker und Bremsgriffen bei Renn-, die Innensechskantschraube(n) an der Unterbzw. Vorderseite des Vorbaus. Verdrehen Sie Triathlon und Cyclocrossrädern Rennradlenker Das gerade Stück des Unterlenkers sollte parallel zum Boden sein oder hinten leicht nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe liegen in etwa in einer gedachten Verlängerung der Unterkante des Unterlenkerbogens. Das Verstellen der Bremsgriffe ist ein Job für den MERIDA-Fahrradhändler, da das Lenkerband hinterher neu gewickelt werden muss. den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat. Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird. Beachten Sie, dass die Verschrau bungen von Vorbau und Lenker mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die Werte finden Sie im Kapitel 29 „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ und in den beiliegenden Anleitungen oder auf den Bauteilen selbst. Ziehen Sie die Schraube(n) wieder vorsichtig mit einem Drehmomentschlüssel fest. Versuchen Sie, den Lenker gegenüber dem Vorbau zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die Verschraubung nochmals nach. 32 8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer 8.10Sitzposition auf BMX-Rädern und Dirt-Bikes Die Sitzposition auf BMX und Dirt-Rädern ist nicht vergleichbar mit der auf anderen Rädern. Beim BMX und Dirt-Rad geht es um maximale Kontrolle und Beweglichkeit auf dem Rad. Zum längeren Pedalieren ist eine solche Sitzposition nur bedingt geeignet. Durch den sehr tief gestellten Sattel steigt, im Gegensatz zur klassischen Sitzposition die Belastung der Kniegelenke stark an. Beachten Sie die Signale Ihres Körpers und befragen Sie gegebenenfalls einen Arzt. 33 9. Die Bremsanlage Bremsanlage Bremsen werden benötigt, um die Fahrt geschwindigkeit an die Verkehrsgegeben heiten anzupassen. Bei Bedarf müssen die Bremsen das Rad so schnell wie möglich zum Stillstand bringen können. Bei solchen Vollbremsungen kommt die Physik ins Spiel. Das Gewicht verlagert sich von hinten nach vorn, das Hinterrad wird entlastet. Dadurch wird die Stärke der Verzögerung auf griffigem Untergrund durch den drohenden Überschlag des Rades und nur in zweiter Linie von der Haftung der Reifen begrenzt. Speziell beim Bergabfahren verschärft sich diese Problematik. Bei einer Vollbremsung müssen Sie versuchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach hinten zu verlagern. Nicht zur Nachahmung! Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig und beachten Sie, dass die vordere Bremse durch die Gewichtsverlagerung die weit größeren Kräfte übertragen kann. 9.1 Funktionsweise und Verschleiß Über Handhebel am Lenker oder den Rücktritt wird ein Bremsbelag auf eine Bremsfläche gedrückt. Durch die Reibung wird das Rad verzögert. Wenn Wasser, Schmutz oder Öl an die Reibflächen gelangt, ändert sich der Reibwert, die Verzögerung wird geringer. Dies ist der Grund, warum eine Bremse bei Regen etwas verzögert anspricht und schlechter abbremst. Am stärksten sind davon Felgenbremsen betroffen. Um wirkungsvoll verzögern zu können, müssen die Bremsen gelegentlich überprüft und nachgestellt werden. Machen Sie sich vorsichtig mit Ihren Bremsen vertraut. Üben Sie Not bremsungen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter Kontrolle haben. Dies kann im Straßenverkehr Unfälle verhindern. Die Bremshebelzuordnung zu den Bremskörpern, z. B. rechter Hebel wirkt auf die Hinterbremse, kann variieren. Machen Sie sich mit der Anordnung bitte vertraut, oder bitten Sie Ihren MERIDAFachhändler, die Bremsen nach Ihren Wünschen umzubauen. Auf nassen, glatten Straßen und auf losem Untergrund müssen Sie vorsichtig bremsen, denn hier rutschen die Reifen leicht weg. Setzen Sie deshalb generell Ihre Fahrtgeschwindigkeit herab. Verwenden Sie ausschließlich Origi nal-Ersatzteile, wenn Teile der Brems anlage, z.B. die Beläge, ersetzt werden müssen. 34 9. Die Bremsanlage 9.2 Felgenbremsen (allgemein) Durch die Reibung kommt es zum Verschleiß der Bremsbeläge, aber auch der Felgen. Begünstigt wird der Verschleiß der Reibpartner durch viele Regenfahrten und Verschmutzung. Unterschreitet die Flanke einer Felge ein kritisches Maß, kann der Reifendruck die Felge zum Bersten bringen. Das Laufrad kann blockieren oder der Schlauch kann platzen – in beiden Fällen kann ein Sturz die Folge sein! Spätestens wenn Sie den zweiten Satz Bremsbeläge heruntergebremst haben, sollten Sie Ihren MERIDA-Fachhändler aufsuchen und die Felge kontrollieren lassen. Mit Spezialmessgeräten lässt sich die Wandstärke vom Fachmann überprüfen. Manche Felgen sind mit einer umlaufenden Rille oder ähnlichem als Verschleißindikator ausgestattet. Sollte dieser an einer Stelle nicht mehr sichtbar sein, müssen Sie die Felge austauschen lassen. 9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von V-Bremsen (V-Brakes) Nässe setzt die Bremswirkung herab. Kalkulieren Sie bei Regen längere Anhaltewege ein! Verwenden Sie beim Austausch nur gekennzeichnete und zur Felge passende Bremsbeläge. Ihr MERIDA-Fachhändler berät Sie gerne. Achten Sie auf absolut wachs-, fett- und ölfreie Bremsflächen. Lassen Sie die Felgen regelmäßig vom Fachmann überprüfen und vermessen. Die gängigen V-Bremsen bestehen aus links und rechts der Felge getrennt voneinander angebrachten Bremsarmen. Wird der Bremshebel betätigt, werden die Arme über einen Seilzug zusammengezogen, die Beläge reiben auf den Felgenflanken. Beschädigte Bremszüge, bei denen zum Beispiel einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden. Bremsversagen und ein Sturz können sonst die Folgen sein. 35 9. Die Bremsanlage 9.3.1 Funktionskontrolle 9.3.2 Synchronisieren und Nachstellen Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau auf die Felgen ausgerichtet sind und genug Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies an den Rillen im Bremsbelag. Sind diese abgebremst, ist es Zeit für den Austausch. Nahezu alle Bremsen haben an der Seite eines oder beider Bremskörper eine Schraube, mit der die Federvorspannung eingestellt wird. Drehen Sie langsam daran und beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen Abstand zur Felge einnehmen. Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf die Felge treffen und sie sollten zuerst mit dem vorderen Belagteil die Bremsflanken berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V. Diese Einstellung vermeidet das Quietschen der Bremse. Halten Sie die Einstellschraube fest und drehen Sie den Konterring gegen das Hebelgehäuse fest. So kann sich die Einstellschraube nicht selbsttätig lösen. Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den gerändelten Konterring am Eingang des Zuges in den Bremsgriff oben am Lenker. Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen. Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte Zugschraube am Griff einige Umdrehungen heraus. Der Leerweg des Handhebels verringert sich. Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der Schraube nicht nach vorne und nicht nach oben zeigt, sonst können Wasser und Schmutz eindringen. Die Einstellung der Beläge auf die Felgen erfordert viel handwerkliches Geschick. Überlassen Sie den Austausch der Beläge oder die Justierarbeit Ihrem MERIDA-Fachhändler. 36 9. Die Bremsanlage 9.4 Kontrolle, Nachstellen und Synchro nisation von Renn- bzw. Seitenzug bremsen Bei Seitenzugbremsen sind die Bremsarme gemeinsam aufgehängt, dadurch bilden sie ein geschlossenes System. 9.4.1 Funktionskontrolle Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau auf die Felgen ausgerichtet sind und genug Belagstärke aufweisen, erkennbar an Rillen im Belag. Machen Sie nach dem Nachstellen unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten Fläche die Felgenflanke berühren. Der Hebel darf sich nicht bis zum Lenker ziehen lassen. 9.4.2 Höhenverstellung der Beläge Lösen Sie die Befestigungsschraube des Belags eine bis maximal zwei Umdrehungen. Schieben Sie den Belag in die richtige Höhe und ziehen Sie die Befestigungsschraube wieder fest. Treffen beide Bremsarme beim Ziehen des Handhebels gleichzeitig auf die Felge und berühren Sie dabei den Reifen nicht? Sie dürfen nicht in die Speichen klappen. Drehen Sie zum Nachstellen so lange an der Rändelmutter bzw. gerändelten Schraube, durch die der Zug am Bremskörper hindurch läuft, bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt. Bietet der Hebel der Bremse bei einer Voll bremsung einen genauen Druckpunkt und lässt er sich nicht bis zum Lenker durchziehen? Wenn alle Punkte in Ordnung sind, ist die Bremse korrekt justiert. (Maden-)Schraube, bis die Beläge links und rechts den gleichen Abstand zur Felge haben. Kontrollieren Sie, ob die Schraube, mit der die Bremse am Rahmen festgeschraubt ist, noch richtig angezogen ist. 9.4.3 Synchronisation und Nachstellen der Seitenzugbremsen Drehen Sie bei Zweigelenk-Bremsen an der kleinen seitlich oder schräg oben angebrachten 37 9. Die Bremsanlage 9.5 Besonderheiten von Cantilever- 9.5.1 Funktionskontrolle Bremsen Querfeldeinräder sind üblicherweise mit Cantilever-Bremsen ausgestattet und weisen einige Besonderheiten im Bremssystem auf. Um auch im schwierigen Gelände aus einer sicheren Griffposition am Oberlenker bremsen zu können, sind am Lenker Zusatzbremshebel angebracht. Diese Bremshebel können gleichberechtigt mit den üblichen Rennradbremshebeln benutzt werden. Die gleichzeitige Benutzung beider Bremshebel für eine Bremse ist nicht möglich. Da sich unter den Einsatzbedingungen beim Querfeldeinfahren übliche Seitenzugbremsen mit Schlamm zusetzen können, verfügen diese Räder über Cantileverbremsen, die dem verschmutzen Reifen weitaus mehr Platz lassen und damit das Blockieren des Rades vermeiden können. Die Bremsbeläge müssen wie bei allen Felgenbremsen genau auf die Felge ausgerichtet sein und ausreichend Bremsbelag aufweisen. Weiterhin sollten die Bremsbeläge zuerst mit dem vorderen Belagteil die Bremsflanken berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V. Diese V-förmige Einstellung vermeidet das Quietschen der Bremsbeläge. Beide Bremsarme müssen gleichzeitig auf die Felge treffen, wenn am Hebel gezogen wird. Die Hebel der Bremse müssen eine Wegreserve aufweisen und dürfen sich bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen. 9.5.2 Synchronisieren und Nachstellen der Cantilever-Bremsen Nahezu alle Cantilever-Bremsen haben zur Synchronisation der Bremse an der Seite eines Bremskörpers eine Schraube, mit der die Federvorspannung eingestellt werden kann. Drehen Sie an dieser Schraube, bis die Beläge im gleichen Abstand zur Felge stehen. Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den gerändelten Konterring am Bremszuggegenhalter oder Handhebel. Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte Zugschraube einige Umdrehungen heraus. Der Leerweg des Handhebels verringert sich. Halten Sie die Einstellschraube fest und drehen Sie den Konterring gegen den Gegenhalter oder Handhebel fest. So kann sich die Einstellschraube nicht selbsttätig lösen. Die Einstellung der Beläge auf die Felgen erfordert viel handwerkliches Geschick. Überlassen Sie den Tausch der Beläge und Justierarbeiten Ihrem Fachhändler. Machen Sie nach dem Nachstellen unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten Fläche die Felgenflanke berühren. 38 9. Die Bremsanlage 9.6 Felgenbremsen (U-Brakes) Viele BMX-Räder sind mit einem Rotor und in Verbindung damit mit sogenannten U-Brakes ausgestattet. Die gängigen U-Bremsen bestehen aus links und rechts der Felge getrennt voneinander angebrachten Bremsarmen. Wird der Bremshebel betätigt, werden die Arme über einen Seilzug zusammengezogen, die Beläge reiben auf den Felgenflanken. Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf die Felge treffen, und zwar zuerst mit dem vorderen Belagteil. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V. Diese Einstellung vermeidet das Quietschen der Bremsbeläge. Zum Ausrichten lösen Sie die Belag-Halteschraube, richten den Belag neu aus und ziehen die Halteschraube wieder fest an. Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen. Nur wenn die Bremse all diese Prüfpunkte besteht, ist sie korrekt eingestellt. Die Einstellung der Beläge auf die Felgen erfordert viel handwerkliches Geschick. Überlassen Sie den Austausch der Beläge oder die Justierarbeit Ihrem MERIDA-Fachhändler. Der Bremszug von U-Brakes in Verbindung mit einem Rotor besteht aus mehreren Teilstücken, die alle kontrolliert und eingestellt werden müssen. An allen Verstelleinrichtungen wird zuerst die Kontermutter gelöst und dann die Justageschraube herausgedreht, bis die Zugspannung den Ansprüchen genügt. Danach wird die Schraube festgehalten und die Kontermutter wieder zur Sicherung gegen den Anschlag gedreht. Nur wenn alle Teilstücke korrekt justiert sind, funktioniert die Bremse richtig – eine Arbeit für den Fachmann. 9.6.1 Kontrolle, Nachstellen und Synchro- nisation von U-Brakes Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau auf die Felgen ausgerichtet sind und genug Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies meist an den Rillen im Bremsbelag. Sind diese abgebremst, ist es Zeit für den Austausch. 39 9. Die Bremsanlage 9.6.2 Einstellmöglichkeiten am Handhebel Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse am Handhebel den gerändelten Konterring am Eingang des Zuges in den Bremsgriff oben am Lenker. Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte Zugschraube am Griff einige Umdrehungen heraus. Der Leerweg des Handhebels verringert sich. Halten Sie die Einstellschraube fest, und drehen Sie den Konterring gegen das Hebelgehäuse fest, damit sich die Einstellschraube nicht selbsttätig löst. 9.6.3 Einstellmöglichkeiten an den Brems- körpern und an den Bowdenzügen Eine weitere Einstellmöglichkeit befindet sich bei der vorderen Bremse in Form einer Einstellschraube. Lösen Sie dort den Konterring der Schraube, durch die der Zug hindurch läuft, drehen Sie die Zugschraube einige Umdrehungen heraus und drehen Sie dann den Konterring wieder gegen den Bremsarm fest. Machen Sie nach dem Nachstellen unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten Fläche die Felgenflanke berühren. Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der Schraube nicht nach vorne und nicht nach oben zeigt, sonst können Wasser und Schmutz eindringen. Die hintere Bremse lässt sich genau wie die vordere einstellen. Zusätzlich lässt sich der hintere Bremszug, der am unteren Rahmenrohr verlegt ist, durch eine weitere Einstellschraube justieren. Lösen Sie dort den Konterring am Rahmengegenhalter und drehen Sie die Zugschraube einige Umdrehungen heraus. Drehen Sie dann den Konterring wieder fest um ein selbstständiges Lösen der Einstellschraube zu verhindern. 40 9. Die Bremsanlage 9.6.4 Einstellmöglichkeiten der hinteren Bremse am Rotor-System Der Rotor entkoppelt die Bremszüge vom Lenkeinschlag. Der Lenker kann vollständig im Kreis gedreht werden und dennoch kann gleichzeitig gebremst werden. Dadurch erfordert die Einstellung der Hinterradbremse wesentlich mehr Aufmerksamkeit als die der Vorderen. Mit den Verstelleinrichtungen oben am Bremsgriff bzw. unten am Rahmenanschlag stellen Sie die Bremse bei auftretendem Belagsverschleiß wie vorstehend beschrieben nach. Direkt am Rotor befinden sich oben und unten jeweils zwei Verstellschrauben mit Kontermuttern. Mit diesen Verstelleinrichtungen synchronisieren Sie die Bremszüge paarweise, so dass der Rotor gleichmäßig bewegt wird und nicht verkantet, wenn am Hebel gezogen wird. Die Arbeiten am Rotor und an den Zugteilstücken am Rahmen sind eine Arbeit für den Fachmann. Fehleinstellungen können zum Versagen der Bremsen führen! Probieren Sie die Bremsen anschließend auf einem unbelebten Platz aus. 9.6.5 Synchronisation Manche U-Bremsen haben auf der Achse auf der die Bremsarme am Rahmen befestigt sind, zwei Schrauben mit der die Federvorspannung eingestellt wird. Halten Sie die äußere Hülsenmutter mit einem Gabelschlüssel in der ursprünglichen Position und lösen Sie die innere Innensechskantschraube. Andere Bauformen der U-Bremsen haben an der Seite eines oder beider Bremskörper eine Schraube, mit der die Federvorspannung eingestellt wird. Drehen Sie langsam daran und beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen Abstand zur Felge einnehmen. Drehen Sie dann langsam die äußere Einstellmutter mit dem Gabelschlüssel und beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen Abstand zur Felge einnehmen. Wenn beide Beläge die richtige Position eingenommen haben drehen Sie die innere Innensechskantschraube wieder fest. Halten Sie das empfohlene Drehmoment ein. 41 9. Die Bremsanlage 9.7 Trommel- oder Rollenbremsen 9.7.1 Kontrolle und Nachstellen Bei diesen Bremssystemen sind Bremsbeläge und -flächen weitgehend vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Kraftübertragung von den Handhebeln zur Bremse erfolgt mittels Seilzügen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie einen definierten Druckpunkt erzielen, bevor der Hebel am Lenker anliegt. Belag-Verschleiß können Sie im begrenzten Maße direkt am Handhebel ausgleichen. Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube, durch die der Zug in den Hebel hinein läuft und drehen Sie die Schraube heraus, bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt. Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die Funktion, die Schleiffreiheit der Beläge und ob das Laufrad leicht dreht. Wenn Sie mehrfach nachstellen, ändert sich die Stellung des Hebels an der Bremse. Die Wirkung der Bremse kann schwächer werden und im Extremfall nicht mehr genügend groß sein! Direkt an der Bremse sind bei einigen Modellen weitere Verstellmöglichkeiten. Lesen Sie auf jeden Fall die Original-Anleitung des Bremsenherstellers, bevor Sie die Bremse einstellen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat. Kontrollieren Sie regelmäßig den Sitz der Drehmomentstütze an Rahmen oder Gabel. Drehen Sie die Kontermutter wieder fest, und achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube nicht oben oder vorne steht, sonst dringt unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit ein. 42 9. Die Bremsanlage Beschädigte Züge sollten sofort aus getauscht werden, da sie reißen können. Nur am Handhebel nachgestellte Bremsen können dazu führen, dass die Bremswirkung stark abfällt. Bei geschlossenen Bremssystemen ist die Gefahr der Überhitzung besonders groß. Diese tritt dann ein, wenn auf längeren (steilen) Gefällstrecken andauernd gebremst wird. Die Folge kann ein Nachlassen der Bremskraft („Fading“) sein, was in Extremfällen bis zum Totalausfall führen kann. Sobald Sie eine Verschlechterung der Bremswirkung bemerken, sollten Sie daher den Bremsen Gelegenheit zum Abkühlen geben. Manchmal genügt dazu schon eine abwechselnde Betätigung von Vorder- und Hinterradbremse. Reicht das nicht aus, müssen Sie unbedingt eine Pause von mehreren Minuten einlegen. 9.8 Rücktrittbremsen Diese Bremsart ist eine Sonderform der Rollenoder Trommelbremse und kommt bei einigen Cityrädern vor. Sie weist eine geschlossene Bauweise auf und ist mit einer Getriebenabe gekoppelt. Kontrollieren Sie regelmäßig den festen Sitz des Bremsankers am Rahmen oder an der Gabel. Die Rücktrittbremse wird durch zurückdrehen der Pedale aktiviert. Die beste Bremsleistung wird erzeugt, wenn ein Pedal waagerecht hinten steht und in dieser Stellung darauf getreten wird. Bei Rücktrittbremsen muss gelegentlich die Spannung der Antriebskette kontrolliert werden. Die Kette sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben und unten gezogen werden können. Trommelbremsen werden im Betrieb heiß. Berühren Sie deshalb die Bremsen nicht sofort nach dem Anhalten, insbesondere nach längeren Abfahrten. 43 9. Die Bremsanlage 9.9 Scheibenbremsen Überprüfen Sie Ihre Fahrweise dahingehend und eignen Sie sich an, kurz aber kräftig zu bremsen und die Bremse zwischendurch immer wieder zu lösen. Halten Sie im Zweifel einen Moment an und lassen Sie die Bremsscheibe, bei gelöstem Bremshebel, abkühlen. Scheibenbremsen zeichnen sich durch enorme Bremswirkung bei gleichzeitig geringer Empfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen aus. Bei Nässe sprechen Scheibenbremsen deutlich schneller an als Felgenbremsen und sie bringen nach kurzer Zeit die gewohnt hohe Wirkung. Weiterhin sind sie verhältnismäßig wartungsarm und sie verschleißen die Felgen nicht. Nachteilig ist, dass Scheibenbremsen zu Geräuschentwicklung neigen, wenn sie feucht sind. Um die Bremsen optimal bedienen zu können, lassen sich die Bremshebel auf die Handgröße einstellen. In der Regel geschieht dies über eine kleine Innensechskant-Schraube direkt am Handhebel. Bei mechanischen Scheibenbremsen führt Belag-Verschleiß zu einem länger werdenden Bremshebelweg, deshalb müssen diese Typen regelmäßig nachgestellt werden. Bei den von MERIDA verbauten hydraulischen Bremsen wird der Verschleiß automatisch ausgeglichen! Öffnen Sie die Bremsleitungen nicht! Es könnte Bremsflüssigkeit austreten, die sich sehr aggressiv verhält. Lang anhaltendes Bremsen oder dauerhaftes Schleifenlassen führt zu einer Überhitzung des Bremssystems. Das kann ein starkes Nachlassen der Bremskraft, bis hin zum Totalausfall zur Folge haben. Ein schwerer Unfall kann die Folge sein. Neue Bremsbeläge müssen einge bremst werden, damit sie die optima len Verzögerungswerte erzielen. Beschleu nigen Sie das Fahrrad dazu ca. 30- bis 50mal auf etwa 30 km/h und bremsen Sie bis zum Stillstand ab. Scheibenbremsen werden im Betrieb heiß. Berühren Sie deshalb die Bremsen nicht sofort nach dem Anhalten, insbesondere nach längeren Abfahrten. Die Hersteller von hydraulischen und mechanischen Scheibenbremsen liefern ausführliche Anleitungen mit. Lesen Sie diese aufmerksam durch, bevor Sie ein Laufrad ausbauen oder Wartungsarbeiten durchführen. Beachten Sie auch die Hersteller-Websites: www.magura.com / www.sram.com www.shimano.com / www.hajos-sport.de www.tektro.com / www.hayesdiscbrake.com 44 9. Die Bremsanlage 9.9.1 Kontrolle und Nachstellen von hydrau- lischen Scheibenbremsen Kontrollieren Sie die Leitungen und Anschlüsse regelmäßig bei gezogenem Hebel auf Undichtigkeiten. Tritt Bremsflüssigkeit aus, suchen Sie sofort Ihren MERIDA-Fachhändler auf, denn eine undichte Stelle kann die Bremse wirkungslos machen. Um die Reichweite zum Hebel einzustellen, drehen Sie mit einem kleinen Schrauben dreher bzw. Innensechskant an der Ein stellschraube, die sich an der Einstellbuchse des Hebels befindet. Beachten Sie, dass die Schraube nur einen begrenzten Verstellbe reich hat. Versuchen Sie nicht, die Schraube über Ihre Grenzen hinauszudrehen. Geöffnete Anschlüsse oder undich te Leitungen führen dazu, dass die Bremswirkung stark abfällt. Suchen Sie bei Undichtigkeiten des Systems oder Knicken in den Leitungen ihren MERIDA-Fachhändler auf. Fahren Sie auf keinen Fall weiter. Auslaufende Bremsflüssigkeit ist gesundheitsschädlich! Die Flüssigkeit ist auch gegen Lack etc. aggressiv. Reinigen Sie die Beläge und die Scheibe nur mit Spiritus oder Bremsenreiniger. Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge (ggf. an den Metallohren oder -nasen, die unten aus dem Bremssattel herausschauen). Nähern sich diese bis auf etwa einen Millimeter der Scheibe, müssen Sie die Beläge gemäß der Anleitung des Herstellers ausbauen und genau kontrollieren. 45 9. Die Bremsanlage 9.9.2 Kontrolle, Nachstellen und Synchro- nisation von mechanischen Scheiben- bremsen Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie einen definierten Druckpunkt erzielen, bevor der Hebel am Lenker anliegt. Um die Reichweite zum Hebel einzustellen, drehen Sie mit einem kleinen Schraubendreher bzw. Innensechskant an der Einstellschraube, die sich an der Einstellbuchse des Hebels befindet. Beachten Sie, dass die Schraube nur einen begrenzten Verstellbereich hat. Versuchen Sie nicht, die Schraube über Ihre Grenzen hinauszudrehen. Belag-Verschleiß können Sie im begrenzten Maße direkt am Handhebel ausgleichen. Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube durch die der Zug in den Hebel hinein läuft und drehen Sie die Schraube heraus, bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt. Drehen Sie die Kontermutter wieder fest und achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube nicht oben oder vorne steht, sonst dringt unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit ein. Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die Funktion und ob die Beläge noch schleiffrei sind, wenn Sie den Bremshebel losgelassen haben und das Laufrad drehen. Wenn Sie mehrfach nachstellen ändert sich die Stellung des Hebels am Bremssattel, die Wirkung der Bremse wird schwächer und kann im Extremfall nicht mehr genügend groß sein! Direkt am Bremssattel sind weitere Verstellmöglichkeiten, die jedoch handwerkliches Geschick erfordern. Lesen Sie auf jeden Fall die Original-Anleitung des Bremsenherstellers, bevor Sie die Bremse einstellen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat. Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge (ggf.an den Metallohren oder -nasen, die unten aus dem Bremssattel herausschauen). Nähern sich diese bis auf etwa einen Millimeter der Scheibe, müssen Sie die Beläge gemäß der Anleitung des Herstellers ausbauen und genau kontrollieren. Beschädigte Züge sollten sofort ausge tauscht werden, da sie reißen können. Nur am Handhebel nachgestellte Bremsen können dazu führen, dass die Bremswirkung stark abfällt. 46 10. Die Schaltung Schaltung Die Schaltung am Fahrrad dient der Anpassung an die Geländeform und an die gewünschte Fahrgeschwindigkeit. In einem kleinen Gang (bei Kettenschaltungen läuft die Kette vorne über das kleine Kettenblatt, hinten über ein großes Ritzel) können Sie steile Berge mit mäßigem Krafteinsatz hochfahren. Sie müssen dafür aber häufiger treten. Bergab wird eine große Übersetzung (vorne großes Blatt, hinten kleines Ritzel) aufgelegt. Sie können mit einer Kurbelumdrehung viele Meter zurücklegen, die Geschwindigkeit ist dann entsprechend hoch. Auf der Ebene liegt eine vernünftige Umdrehungszahl der Kurbeln, kurz Trittfrequenz genannt, jenseits von 60 Umdrehungen pro Minute. Radrennfahrer kurbeln im flachen Gelände zwischen 90 und 110 Umdrehungen pro Minute. Bergauf fällt die Frequenz naturgemäß etwas ab, Sie sollten aber trotzdem flüssig treten. Es gibt zwei grundsätzliche Typen von Schaltungen: Die Kettenschaltung und die Nabenschaltung. Lesen Sie in dem Kapitel Ihres Schaltungstyps das Wissenswerte über Bedienung, Kontrolle und Wartung. 10.1 Kettenschaltung Die Kettenschaltung ist am Fahrrad die derzeit effektivste Kraftübertragung. Durch spezielle Zahnformen der Ritzel, flexible Ketten und genau rastende Schaltschritte in den Hebeln werden Gangwechsel zur leichten Übung. Bei vielen Schaltungen informiert eine Anzeige am Lenker über den Gang, in dem gerade gefahren wird. Moderne Räder können bis zu 30 Gänge haben. Bei Gängen, in denen die Kette extrem schräg läuft, sinkt der Wirkungsgrad, der Verschleiß schreitet schnell voran. Ein schlechter Kettenlauf ergibt sich, wenn die Kette vorne auf dem kleinsten Zahnrad und gleichzeitig auf den äußeren (kleinen) zwei oder drei Ritzeln hinten liegt oder wenn sie auf dem größten Kettenblatt vorne und auf den inneren (großen) Kettenräder des Hinterrades gefahren wird. Tragen Sie stets enge Beinkleider oder verwenden Sie Hosenbänder oder ähnliches. So gehen Sie sicher, dass Ihre Hose nicht in die Kette oder in die Zahnräder gelangt. 47 10. Die Schaltung 10.1.1 Funktionsweise und Bedienung der Kettenschaltung Eine Kettenschaltung funktioniert immer nach folgendem Prinzip. Großes Zahnrad vorne – schwerer Gang – größere Übersetzung Kleines Zahnrad vorn – leichter Gang – kleinere Übersetzung Großes Zahnrad hinten – leichter Gang – kleinere Übersetzung Kleines Zahnrad hinten – schwerer Gang – größere Übersetzung 10.1.2 MTB-Schalthebel Ein Schaltvorgang beginnt, abhängig vom verbauten Schaltsystem, mit einem Tastendruck an einem Schalthebel, einer BremsSchalthebeleinheit, oder einem kurzen Dreh des Handgelenks bei Drehgriffschaltern. Durch die Vielfalt an verschiedenen Produkten können an Ihrem MERIDA-Rad auch Schaltkomponenten montiert sein, die in ihrer Bedienungsrichtung umgekehrt sind. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler oder prüfen Sie dieses vorab. Lesen Sie auch die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers und machen Sie sich mit der jeweiligen Bedienung vertraut. Bei den Shimano Rapidfire Schaltern (Drucktasten) wird mit der großen Taste auf die größeren Zahnräder geschaltet. Der kleine Hebel, der aus Sicht des Fahrers vor dem Lenker liegt und mit dem Zeigefinger bedient wird (Zeigefinger Hebel), bewegt die Kette zu den kleineren Zahnrädern hin. Dies führt dazu, dass ein Schaltvorgang, der mit der rechten Hand auf die große Daumentaste eingeleitet wird, zu einer leichteren Übersetzung führt. Drücken Sie dagegen mit der linken Hand auf die große Daumentaste, schalten Sie auf ein größeres Kettenrad, der Gang wird schwerer. Üblicherweise sind die Schalter so montiert: Schalter rechts – hintere Zahnräder Schalter links – vordere Zahnräder 48 10. Die Schaltung Die Shimano Rapidfire Plus Schalter (z.B. XTR Modell 2007) arbeiten nach dem üblichen Rapidfire Prinzip (s.o.), bieten jedoch die Möglichkeit, den vorderen „Zeigefinger Hebel“ auch mit dem Daumen zu bedienen, wodurch die dieselbe Schaltaktion wie bei Bedienung mit den Zeigefinger erfolgt. Die Kette wird zu den kleineren Kettenblättern hin bewegt. Man kann daher mit Daumen und Zeigefinger schalten oder ausschließlich den Daumen benutzen. Des Weiteren lassen sich mehrere Gänge mit einer Hebelbewegung durchschalten. Kurze Hebelbewegung führt zu einem Gangwechsel, längerer Hebelweg zu doppeltem Gangsprung. Bei den Shimano Dual Control Bremsschaltgriffen wird der Bremshebel nach unten gedrückt, um hinten zu den kleineren und vorne zu den größeren Kettenrädern zu schalten, so wird dann immer eine größere Übersetzung aufgelegt. Durch nach oben Ziehen des Hebels oder durch Drücken der optional unter dem Lenker liegenden Daumentaste schaltet man hinten zu größeren und vorne zu kleineren Kettenrädern, d. h. zur kleineren Übersetzung hin. 49 10. Die Schaltung Drücken Sie bei SRAM Trigger Schaltern mit dem Daumen auf die große, unten vorn liegende Taste um auf die größere Zahnräder zu schalten. Die kleinere, oben liegende Taste wird ebenfalls mit dem Daumen bedient und führt zu einer Schaltbewegung auf die kleineren Zahnräder. Anders verhält es sich bei den Dreh-Schaltgriffen. Während ein Dreh des rechten Schalters zum Fahrer hin zu einem leichteren Gang führt, ergibt diese Bewegung linksseitig eine größere Übersetzung. Gegebenfalls kann auch hier die Schaltrichtung variieren. 50 10. Die Schaltung 10.1.3 Rennrad-Schalthebel Bei Rennrädern sind die Schalthebel in den Bremsgriff integriert. Bei Shimano Dual Control wird durch einen Schwenk des gesamten Bremshebels nach innen zu den größeren Zahnrädern geschaltet. Drei Zahnräder sind pro Schwenk möglich. Wird nur der kleine, hinter dem Bremshebel liegende Hebel nach innen bewegt, wandert die Kette zu den kleineren Zahnrädern. Wobei nur ein Zahnrad pro Schwenk geschaltet werden kann. Bei SRAM Schalt-Bremsgriffen gibt es nur einen Schalthebel, der hinter dem Bremshebel liegt. Durch einen kurzen Schwenk wechselt die Kette zum nächst kleineren Zahnrad. Schwenkt man den Hebel weiter, schaltet das Schaltwerk ein bis drei Zahnräder größer. Bei Campagnolo Ergopower wird mit dem hinter dem Bremshebel liegenden Hebel zu den größeren Zahnrädern geschaltet, indem dieser Hebel mit dem Zeige- oder Mittelfinger nach innen geschwenkt wird. Durch Druck mit dem Daumen auf die auf der Innenseite des Griffkörpers liegende Taste wird die Kette zu den kleineren Zahnrädern befördert. Pro Betätigung können maximal drei Zahnräder geschaltet werden. 51 10. Die Schaltung 10.1.4 Lenkerend-Schalthebel Bei den Shimano und SRAM LenkerendSchalthebeln für den Triathlon- und Zeitfahreinsatz wird der Schalthebel nach unten gedrückt, um hinten zu den kleineren Ritzeln, d.h. zur großen Übersetzung und vorne zu den kleineren Kettenrädern, d.h. zu einer kleineren Übersetzung, zu schalten. Durch nach oben ziehen des Schalthebels schaltet man hinten und vorne zu den größeren Kettenrädern. Wichtig für den ganzen Schaltvorgang ist immer, dass Sie gleichmäßig und ohne großen Krafteinsatz weiter treten, solange sich die Kette zwischen den Ritzeln bewegt. Beim Schalten unter Last, d.h. während Sie sehr stark auf die Pedale treten, kann die Kette durchrutschen. Beim Schalten unter Last am vorderen Umwerfer kann die Kette sogar ganz von den Kettenblättern abspringen, was zu einem Sturz führen kann. Zumindest wird dabei das Kettenleben erheblich verkürzt. Üben Sie das Schalten auf einem verkehrsfreien Gelände, bis Sie mit der Funktionsweise der Hebel oder Drehgriffe an Ihrem MERIDA-Fahrrad vertraut sind. Vermeiden Sie Gänge, in denen die Kette sehr schräg läuft. 52 10. Die Schaltung 10.1.5 Kontrolle und Nachstellen der Ket- tenschaltung Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem MERIDA-Fachhändler vor der Übergabe des MERIDA-Rades sorgfältig justiert. Auf den ersten Kilometern können sich jedoch die Bowdenzüge längen, wodurch die Schaltvorgänge unpräzise werden, und die Kette unwillig auf das nächste Ritzel klettert. 10.1.6 Hinteres Schaltwerk Endanschläge einstellen Spannen Sie den Zug bei ungenauen Schaltvorgängen an der Stellschraube, durch die der Bowdenzug in den Schalthebel oder das Schaltwerk läuft, nach. Schalten Sie dazu aufs kleinste Ritzel und drehen Sie die leicht einrastenden Schrauben in halben Umdrehungen heraus, bis der Zug leicht gespannt ist. Um das Hineinlaufen des Schaltwerkes oder der Kette in die Speichen oder das Herabfallen der Kette vom kleinsten Ritzel zu vermeiden, wird der Schwenkbereich des Schaltwerkes durch sogenannte Endanschlagschrauben begrenzt. Diese werden vom MERIDA-Fachhändler eingestellt, sie verändern sich bei normalem Gebrauch nicht. Nach einem Sturz oder einem Wechsel des Hinterrades sollten Sie die korrekte Einstellung aber unbedingt kontrollieren. Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die Kette unmittelbar aufs nächst größere Ritzel klettert. Dazu müssen Sie die Kurbeln von Hand drehen oder mit dem Rad fahren. Wenn das Rad umgekippt ist oder ein Schlag auf das Schaltwerk erfolgte, besteht die Gefahr, dass das Schaltwerk oder dessen Befestigung verbogen ist. Nach solchen Zwischenfällen oder wenn andere Laufräder in das MERIDA-Rad montiert werden, sollten Sie den Schwenkbereich kontrollieren und die Endanschlagschrauben gegebenenfalls nachjustieren. Klettert die Kette leicht hoch, müssen Sie checken, ob sie beim Herunterschalten noch leicht auf die kleinen Ritzel läuft. Zur genauen Einstellung können mehrere Versuche nötig sein. 53 10. Die Schaltung Schalten Sie mit dem rechten Schalthebel auf den größten Gang. Der Schaltzug ist dann völlig entspannt, die Kette läuft auf dem kleinsten Ritzel. Schauen Sie von hinten aufs Zahnkranzpaket und prüfen Sie, ob die Leitrolle des Schaltwerks genau unter den Zahnspitzen des Ritzels liegt. Bei nicht markierten Schrauben hilft nur der Versuch. Drehen Sie an einer Schraube, zählen Sie die Umdrehungen mit und beobachten Sie das Schaltwerk. Bewegt es sich nicht, drehen Sie gerade an der Schraube für den anderen Anschlag. Drehen Sie die Anzahl der Umdrehungen zurück. Korrigieren Sie die Position gegebenenfalls mit der Endanschlagschraube. Bei Schaltwerken sind die Schrauben oft mit „H” für „high gear“ und „L” für „low gear“ gekennzeichnet. Der hohe Gang bedeutet in diesem Fall die große Übersetzung, also das kleine Ritzel. Drehen Sie die Schraube rechts herum, wenn das Schaltwerk weiter innen, oder in der Gegenrichtung, wenn es weiter außen laufen soll. Schalten Sie nun auf das größte hintere Ritzel. Dabei ist Vorsicht geboten, damit das Schaltwerk nicht sofort in die Speichen gerät. Liegt die Kette auf dem größten Zahnrad, sollten Sie bewusst überschalten und danach das Schaltwerk von Hand in Richtung der Speichen drücken. Versetzen Sie dazu das Laufrad in Drehbewegung. Berührt der Leitrollenkäfig die Speichen oder klettert die Kette über das Ritzel, müssen Sie den Schwenkbereich begrenzen. Drehen Sie die mit „L“ markierte Schraube im Uhrzeigersinn, bis das Schaltwerk nicht mehr an die Speichen gelangt. Die vollständige Einstellung des Schaltwerks und des Umwerfers ist eine Arbeit, die nur durch einen geübten Monteur durchgeführt werden darf. Beachten Sie hierzu zusätzlich die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers. Wenn Sie mit der Schaltung Probleme haben, wenden Sie sich bitte an Ihren MERIDA-Fachhändler. Machen Sie unbedingt eine Probefahrt abseits des Straßenverkehrs, wenn Sie die Schaltung eingestellt haben. 54 10. Die Schaltung 10.1.7 Vorderer Umwerfer Die Einstellung des vorderen Umwerfers erfordert viel Erfahrung, da der Bereich, in dem der Werfer die Kette gerade noch auf dem Kettenblatt hält, aber gerade noch nicht streift, extrem gering ist. Es ist besser, ein leichtes Schleifen in Kauf zu nehmen, anstatt zu riskieren, dass die Kette herabfällt. Der Antrieb würde plötzlich unterbrochen. Wie beim hinteren Schaltwerk wird der Schwenkbereich mit den mit „H“ und „L“ bezeichneten Endanschlagschrauben begrenzt. Diese Einstellarbeiten sollten Sie Ihrem MERIDA-Fachhändler überlassen. Beim vorderen Umwerfer kann es genau wie beim Schaltwerk zur Längung des Zuges und deshalb zu verschlechtertem Schaltverhalten kommen. Schalten Sie aufs kleine Kettenblatt und spannen Sie bei Bedarf den Zug an der Schraube, durch die der Bowdenzug in den Schaltgriff läuft, oder am Rahmenanschlag nach. Überprüfen Sie nach einem Sturz stets, ob die Leitbleche des Umwerfers noch exakt parallel zu den Kettenblättern verlaufen! Die Einstellung des Umwerfers ist sehr sensibel. Bei falscher Einstellung kann die Kette abspringen. Dies führt zum plötzlichen Verlust der Antriebskraft. Hier besteht Sturzgefahr! Machen Sie unbedingt eine Probefahrt abseits des Straßenverkehrs, wenn Sie die Schaltung eingestellt haben. 55 10. Die Schaltung 10.2 Nabenschaltung (Getriebenaben) Die Vorteile von Nabenschaltungen liegen in ihrer gekapselten Bauweise und darin, dass die bis zu 14 Gänge mit einem Griff in Reihe durchgeschaltet werden können. Die Antriebskette hält auch vergleichsweise deutlich länger – regelmäßige Pflege vorausgesetzt. Nabenschaltungen von Shimano gibt es in Kombination mit Freilauf, d.h. die Nabe ist mit einer mit der Hand betätigten V-, oder Rollenbremse kombiniert oder mit integrierter Trommelbremse, dem sogenannten Rücktritt. Bei letztgenannter Variante wird die Bremse durch Rückwärtsdrehen der Pedale betätigt. Am wirkungsvollsten gelingt dies bei waagerecht stehenden Pedalen. Nabenschaltungen von SRAM gibt es in Kombination mit Freilauf, d.h. die Nabe ist mit einer mit der Hand betätigten V-, oder Trommelbremse kombiniert, und mit integrierter Trommelbremse, dem sogenannten Rücktritt. Bei letztgenanntem wird die Bremse durch Rückwärtsdrehen der Pedale betätigt. Am wirkungsvollsten gelingt dies bei waagerecht stehenden Pedalen und in kleinen Gängen. 10.2.1 Funktionsweise und Bedienung Geschaltet wird entweder per Drehgriff oder per Daumenschalter; der gewählte Gang wird angezeigt. Je nach Nabenhersteller kann während des Schaltvorgangs entweder mitgetreten werden, oder das Rad muss antriebslos rollen. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung der Schaltung nach, oder fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Achten Sie stets darauf, dass der Schaltvorgang möglichst geräuscharm abläuft. Drehgriffschalter von SRAM: Zum Schalten sollte das Rad kurze Zeit antriebslos rollen, d.h. Sie sollten die Pedale für einen kurzen Augenblick nicht bewegen. Drehgriffschalter einer Shimano Nexus Nabe: Schalten während des Tretens ist vorteilhaft. Reduzieren Sie für einen ruckfreien und geräuscharmen Schaltvorgang jedoch etwas die Kraft mit der Sie in die Pedale treten. Machen Sie sich mit Ihrer Schaltung auf einer verkehrsfreien Fläche vertraut. 56 10. Die Schaltung 10.2.2 Nachstellen Nabenschaltungen müssen selten nachgestellt werden. Meist müssen zur Einstellung zwei Markierungen an der Nabe und/oder am Schaltgriff zur Deckungsgleichheit gebracht werden, indem der Schaltzug ähnlich wie bei Kettenschaltungen direkt am Hebel oder Drehgriff eingestellt wird. 10.2.3 Nachstellen der Kettenspannung bei Rädern mit verstellbaren Ausfall enden Zum Einstellen der Kettenspannung müssen Sie die Verschraubungen der Hinterradachse beidseitig lösen. Lösen Sie auch die Schraube des Bremsankers zwei Umdrehungen. Ziehen Sie die Schraube des Bremsankers mit dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest. Kontrolle der Kettenspannung Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers aufmerksam durch. Bei Fragen hilft Ihr MERIDA-Fachhändler. Kontrollieren Sie regelmäßig den festen Sitz der Verschraubung der Drehmomentstütze der Nabe oder Bremse am Rahmen. Nach dem Einstellen der korrekten Kettenspannung drehen Sie die Hinterrad-Achsschrauben mit einem Drehmomentschlüssel wieder fest. Ziehen Sie anschließend das Hinterrad nach hinten bzw. spannen Sie die Kette an dem dafür vorgesehenen Schrauben und schrauben Sie die Hinterradachse beidseitig wieder fest. Prüfen Sie die Kettenspannung; die Kette sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben und unten gezogen werden können. Bei Nabenschaltungen oder Single Speed z.B. BMX, die nicht mit einem federbelasteten Kettenspanner ausgerüstet sind, muss gelegentlich, d.h., alle 1.000 km je nach Einsatz, die Spannung der Antriebskette kontrolliert werden. Die Kette sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben und unten gezogen werden können. 57 10. Die Schaltung 10.3 Kettenpflege Regelmäßiges Schmieren der Antriebskette verlängert die Lebensdauer des gesamten Antriebs und sorgt für geschmeidigen Lauf. Die Menge des Schmiermittels ist jedoch nicht ausschlaggebend, sondern die Verteilung und die Regelmäßigkeit der Anwendung. Tragen Sie auf die möglichst blanken Kettenglieder geeignete Schmierstoffe auf. Drehen Sie dabei an der Kurbel und beträufeln Sie die Rollen. Drehen Sie anschließend die Kette mehrere Umdrehungen durch. Lassen Sie das Rad danach einige Minuten stehen, damit der Schmierstoff in die Kette eindringen kann. Reinigen Sie Ihre Kette und gegebenenfalls die Zahnräder von Zeit zu Zeit mit einem öligen Lappen vom abgelagerten Schmutz und Öl. Die Notwendigkeit zur Verwendung von speziellen Ketten-Entfettern besteht nicht. Zum Schluss können Sie das überflüssige Schmiermittel mit einem Lappen abreiben, damit es beim Fahren nicht wegspritzt. Ver wenden Sie zum Schutze der Umwelt nur biologisch abbaubare Schmierstoffe, denn im Betrieb gelangt immer etwas Kettenschmierstoff auf den Boden, vor allem bei Nässe. Achten Sie darauf, dass kein Schmierstoff auf die Bremsflächen der Felgen oder die Bremsscheibe gelangt. Die Bremse würde wirkungslos! 58 10. Die Schaltung 10.3.1 Kettenverschleiß Eine schlecht vernietete oder stark verschlissene Kette kann reißen und zum Sturz führen. Ketten gehören zu den Verschleißteilen am Fahrrad, doch die Lebensdauer kann der Radfahrer mit beeinflussen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Kette regelmäßig geschmiert wird, vor allem nach Regenfahrten. Versuchen Sie, Gänge mit geringem Kettenschräglauf zu benutzen und pedalieren Sie mit möglichst hoher Trittfrequenz. Die Verschleißgrenze haben Ketten von Kettenschaltungen nach ca. 1.000 bis 3.000 km erreicht. Sehr stark gelängte Ketten können das Schaltverhalten verschlechtern. Zudem nutzen sich die Ritzel und die Kettenblätter sehr stark ab, wenn über die Verschleiß grenze hinaus gefahren wird. Ein Austausch dieser Bauteile kann im Vergleich zum Kettentausch relativ teuer sein. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig den Verschleißzustand der Kette. Verwenden Sie nur Original Ketten beim Austausch. Eine unpassende Kette kann zu verschlechtertem Schaltverhalten und zu kurzzeitigem Durchrutschen führen – Sturzgefahr. Zur genauen Kettenkontrolle verfügt Ihr MERIDA-Fachhändler über präzise Messgeräte. Der Austausch der Kette gehört in fachkundige Hände, denn nicht alle modernen Ketten besitzen ein Kettenschloss. Sie sind oft endlos ausgeführt, wodurch spezielles Werkzeug benötigt wird. Ihr MERIDA-Fachhändler kann Ihnen bei Bedarf die zu Ihrer Schaltung passende Kette auswählen und montieren. Schalten Sie vorne aufs große Kettenblatt. Ziehen Sie die Kette mit Daumen und Zeigefinger vom Blatt ab. Lässt sich die Kette deutlich abheben, ist der Gliederstrang stark gelängt, er muss wahrscheinlich erneuert werden. 59 11. Die Laufräder Laufräder und Bereifung Die Laufräder sind aus der Nabe, den Speichen und der Felge aufgebaut. Auf die Felge wird der Reifen montiert, in den der Schlauch eingelegt ist. Zum Schutz des empfindlichen Schlauches wird ein Felgenband auf die Speichennippel und den oft scharfkantigen Felgenboden gelegt. Die Laufräder werden durch das Gewicht des Fahrers, des Gepäcks und durch Fahr bahnunebenheiten stark belastet. Obwohl die Räder sorgfältig hergestellt und zentriert ausgeliefert werden, setzen sich die Speichen und die Nippel. Schon nach einer kurzen Einfahrzeit von etwa 200 bis 400 Kilometern sollten Sie Ihre Laufräder beim MERIDA-Fachhändler nachzentrieren lassen. Nach dieser Einfahrzeit müssen Sie die Laufräder regelmäßig kontrollieren, wobei ein Nachspannen in der Regel selten nötig ist. 11.1 Reifen, Schläuche, Felgenband, Ventile, Luftdruck Die Reifen sorgen für die Haftung und Traktion auf der Fahrbahn. Weiterhin sorgt er für Leichtlauf und Komfort durch die Aufnahme kleiner Stöße. Die Beschaffenheit des Reifenunterbaus, der sogenannten Karkasse, und die Art der Profilierung entscheiden über die Geländegängigkeit oder Straßeneignung. Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Reifentypen für verschiedene Anwendungszwecke gibt, berät Sie Ihr MERIDA-Fachhändler gerne. Wenn Sie einen neuen Reifen aufziehen wollen, müssen Sie die Dimension des montierten Pneus beachten, die auf der Reifenflanke geschrieben steht. Es gibt zwei Bezeich nungen: Die genauere ist die genormte Millimeter Bezeichnung, die Kombination 37 – 622 bedeutet eine Reifenbreite von 37 mm im aufgepumpten Zustand und einen (Innen-) Durchmesser von 622 Millimetern. Die andere Größenbezeichnung für denselben Reifen wird in Zoll angegeben und lautet 28 x 1 5/8 x 1 3/8. Verwenden Sie ausschließlich Reifen in der verbauten Größe. Größere Bereifung kann dazu führen, dass die Fußspitze mit dem Vorderrad kollidiert – Sturzgefahr! 60 11. Die Laufräder Gut funktionieren kann ein Reifen nur, wenn er mit dem richtigen Luftdruck befüllt wurde. Der korrekte Fülldruck sorgt auch für einen besseren Widerstand gegen Pannen. Vor allem das Zerquetschen des Schlauches beim Überfahren einer Kante, der sogenannte Snake Bite, zu deutsch Schlangenbiss, hat meist zu geringen Druck als Ursache. Höherer Druck senkt den Widerstand kaum mehr, der Reifen wird nur noch härter. Lassen Sie sich vom MERIDA-Fachhändler beraten. Der vom Hersteller empfohlene Luftdruck steht in der Regel auf der Reifenflanke oder dem Typenetikett. Oft wird der Druck in der englischen Einheit PSI (Pound per Square Inch) angegeben. In der Tabelle sind die gängigsten Werte für den Luftdruck umgerechnet. psi 30 40 50 60 Bar psi 2,1 70 2,8 80 3,5 90 4,1 100 Bar 1,8 5,5 6,2 6,9 psi 110 120 130 140 Bar 7,6 8,3 9,0 9,7 Im Fahrradbereich sind verschiedene Ventile gebräuchlich: Sclaverand- oder Rennventil – wird inzwischen bei nahezu allen Fahrradgattungen verwendet. Das Ventil ist für höchste Drücke ausgelegt. Schrader- oder Autoventil – wurde vom Kraftfahrzeug übernommen. MERIDA verwendet ausschließlich Sclaverand Ventile. Der Reifen allein ist mit der Felge nicht luftdicht. Um den Druck im Inneren zu halten, wird der Schlauch in den Reifen eingelegt. Er wird durch ein Ventil befüllt. Die Untergrenze der Druckangabe bedeutet maximalen Federungskomfort, optimal für Fahrten im Gelände. Mit zunehmendem Druck wird der Roll widerstand minimiert, der Komfort nimmt dagegen ab. Hart aufgepumpte Reifen eignen sich deshalb am besten für die Fahrt über Asphalt. Eine Ausnahme hiervon sind die klassischen Schlauchreifen bei Rennrädern, die aufgeklebt werden müssen und die neu entwickelten schlauchlosen Systeme für MTBs (z. B. UST). Hier sind Felge und Reifen auch ohne Schlauch luftdicht. Diese Ventiltypen sind durch eine KunststoffAbdeckkappe vor Schmutz geschützt. Nach dem Abschrauben kann das Autoventil mit der entsprechenden Pumpe direkt befüllt werden. 61 11. Die Laufräder Beim Rennventil muss vor dem Pumpen die kleine, gerändelte Mutter etwas aufgeschraubt und kurz soweit zum Ventil hingedrückt werden, bis etwas Luft austritt. Oft sind die Ventilkörper bei Rennventilen nicht ganz festgedreht – dies führt zu schleichendem Luftverlust. Kontrollieren Sie den Sitz des Ventilkörpers im länglichen Schaft. Oft sind Handpumpen nicht geeignet, den notwendigen Druck im Reifen aufzubauen. Besser geeignet sind Stand- oder Fußpumpen mit Manometer, mit denen man zuhause die Druckkontrolle durchführt. Behandeln Sie Ihre Reifen pfleglich und überfahren Sie keine scharfen Kanten! Pumpen Sie Ihren Reifen nie über den maximal zulässigen Druck auf! Der Pneu könnte während der Fahrt von der Felge springen oder platzen. Fahren Sie immer mit dem vorge schriebenen Reifendruck und kontrollieren Sie ihn in regelmäßigen Intervallen. Mangelhafte Felgenbänder müssen sofort ausgetauscht werden. Beachten Sie unbedingt die Hinweise zu Montage und Pflege Ihres Reifens im Kapitel 11. „Die Laufräder“ und in der Bedienungsanleitung des Reifenherstellers. Schläuche mit Autoventil können Sie an der Tankstelle mit dem Pressluft-Spender befüllen. Betätigen Sie den Luftspender in kurzen Stößen, da sonst die Gefahr besteht, dass zuviel Luft in Ihren Reifen gelangt. Er könnte platzen! Um Luft abzulassen, müssen Sie nur den Stift in der Mitte des Ventils, beispielsweise mit einem Schlüssel, hineindrücken. Bei Ihrem MERIDA-Fachhändler gibt es für alle Ventilarten Adapter. Mit dem entsprechenden Zusatzstück lässt sich ein Schlauch mit Rennventil an der Tankstelle aufpumpen. Reifen, bei denen das Profil abgefahren ist, oder deren Flanken spröde oder brüchig sind, sollten Sie auswechseln. Der Aufbau des Reifens im Inneren kann Schaden nehmen, wenn Feuchtigkeit oder Schmutz hineingelangen. Beachten Sie beim Austausch von z.B. verschlissenen Reifen, dass Sie sich an der ursprünglich verbauten Reifengröße orientieren. Breite Reifen auf zu schmalen Felgen können im Fahrbetrieb zu einem schwammigen Fahrverhalten führen und im Extremfall von der Felge rutschen, was einen Unfall zur Folge hätte. 62 11. Die Laufräder 11.2 Felgenrundlauf, Speichenspannung Kontrollieren Sie regelmäßig den Zustand der Felgen. Bei Felgenbremsen verschleißen die Flanken, was zum Platzen des Schlauchs führen kann. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler. Die gleichmäßige Spannung der Speichen ist für den runden Lauf des Rades verantwortlich. Verändert sich die Spannung einzelner Speichen, z.B. durch zu schnelles Überfahren einer Stufe oder einen Speichenbruch, geraten die Zugkräfte aus dem Gleichgewicht, die Felge läuft nicht mehr rund. Schon bevor Sie diese Unregelmäßigkeit durch Schlingern bemerken, kann die Funktion Ihres Fahrrades beeinträchtig sein. Die Seitenbereiche der Felgen stellen bei Felgenbremsen gleichzeitig die Bremsfläche dar. Ist der Rundlauf nicht mehr gewährleistet, kann es zur Beeinträchtigung der Bremswirkung kommen. Überprüfen Sie deshalb von Zeit zu Zeit den Rundlauf. Heben Sie dazu das Laufrad vom Boden und versetzen Sie es per Hand in Rotation. Beobachten Sie den Spalt zwischen der Felge und den Bremsbelägen bzw. bei Scheibenbremsen zu Rahmen oder Gabel. Verändert sich dieser Spalt um mehr als einen Millimeter, sollte das Laufrad vom Fachmann nachgespannt werden. Fahren Sie nicht mit Laufrädern, die unrund laufen. Bei extremen Sei tenschlägen können die Bremsbacken von Felgenbremsen die Felgenfläche verfehlen und in die Speichen geraten! Dies führt in der Regel zum sofortigen Stillstand der Räder. Sturzgefahr! Das Zentrieren von Laufrädern ist eine schwierige Arbeit, die Sie unbedingt Ihrem MERIDA-Fachhändler überlassen sollten! 63 11. Die Laufräder 11.3 Laufradbefestigung mit Radmut- Ganz ohne Werkzeug kommen Sie mit den Schnellspannern aus. Sie müssen lediglich tern oder Schnellspannern Die Laufräder werden mit den Achsen der Naben am Rahmen befestigt. Entweder wird die Achse mit Sechskant-Muttern oder mit einem Schnellspanner in den sogenannten Ausfallenden fest geklemmt. Die Radmuttern werden in der Regel mit einem 15 mm Maulschlüssel gelöst bzw. festgedreht. Dieses Werkzeug sollte während einer Radtour mitgenommen werden, denn ohne dieses lassen sich Reifenpannen nur schwer beheben. einen Hebel umlegen und eventuell einige Umdrehungen aufschrauben und schon kann das Rad herausgenommen werden, siehe Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern“. Genauso leicht hat es allerdings auch ein potentieller Dieb! Deshalb kann man den Schnellspanner durch eine Diebstahlsicherung ersetzen. Für diese benötigt man einen speziell kodierten Schlüssel oder einen Innensechskantschlüssel. Fragen Sie ihren MERIDA Fachhändler. Am Vorderrad sind in der Regel Ausfall sicherungen vorhanden, die dem Verlust des Laufrades vorbeugen sollen, falls sich die Befestigung löst. Wenn Ihr Rad mit Schnellspannern ausgestattet ist, beachten Sie unbedingt das Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern”. Fahren Sie nie mit einem Fahrrad, dessen Laufradbefestigung Sie nicht vor Fahrtbeginn kontrolliert haben! Falls sich das Rad während der Fahrt löst, ist ein Sturz die Folge! Schließen Sie Laufräder, die mit Schnellspannern befestigt sind, zusammen mit dem Rahmen an einen festen Gegenstand an, wenn Sie das Rad abstellen. 64 11. Die Laufräder 11.4 Beheben einer Reifenpanne Eine Reifenpanne kann jeden Radler ereilen. Der „Plattfuß” muss allerdings nicht das Ende der Radtour bedeuten, wenn das notwendige Werkzeug zum Reifen- und Schlauchwech seln und ein Ersatzschlauch oder Flickzeug an Bord sind. Bei Rädern mit Schnellspannern werden lediglich zwei Montierhebel und eine Pumpe benötigt, bei Rädern mit Mutternbefestigung kommt noch der entsprechende Schlüssel hinzu. 11.4.1 Radausbau Bei V-Brakes muss zuerst der Zug am Bremsarm ausgehängt werden. Fassen Sie dazu mit einer Hand um das Laufrad und drücken Sie die Bremsbeläge bzw. die Bremsarme zusammen. In dieser Stellung lässt sich der Außenzug bei V-Brakes leicht aushängen. Bei U-Brakes gestaltet sich die Demontage des Rades aufgrund der eng zusammen liegenden Bremshebelarme etwas komplizierter. Nur bei einigen Bremsen besteht die Möglichkeit, den Bremszug am Bremskörper einfach auszuhängen. Ist dies nicht der Fall ist es der einfachste Weg die Luft aus dem Reifen abzulassen, um ohne Werkzeug den Reifen durch die eingestellten Bremsarme durchschieben zu können. Bei Scheibenbremsen sollten Sie vorher schauen, wo die Bremsbeläge bzw. deren Verschleißindikatoren sitzen, dabei handelt es sich meist um Metallohren bzw. -nasen. Später können Sie daran erkennen, ob die Beläge nach der Demontage noch an der dafür vorgesehenen Stelle sind. Lesen Sie die Anleitung des Bremsenherstellers durch. Bei Renn-Felgenbremsen öffnen Sie den Schnellentspannhebel an der Bremse (Shimano) oder verschieben den Stift in der SchaltBremsgriffhebeleinheit am Lenker (Campagnolo). Ziehen Sie bei ausgebautem Scheiben bremslaufrad keinesfalls am Brems hebel. Bremsscheiben können heiß werden. Lassen Sie diese vor der Demontage des Laufrades abkühlen. Bei Trommelbremsen, d. h. bei Nabenschal tungen, ist der Anker, mit der die Antriebsund Bremskräfte am Rahmen abgestützt werden, zu lösen. 65 11. Die Laufräder Bei Hinterrädern mit Kettenschaltung sollten Sie vor der Demontage auf das kleinste Ritzel schalten. So steht das Schaltwerk ganz außen und behindert den Ausbau nicht. Öffnen Sie die Mutter entgegen dem Uhr zeigersinn oder den Schnellspanner wie beschrieben. Wenn das Vorderrad nach dem Lösen noch nicht herausgezogen werden kann, liegt dies sehr wahrscheinlich an einer Ausfallsicherung. Dabei handelt es sich entweder um Haltenasen in der Radaufnahme, dem sogenannten Ausfallende. In diesen Fällen müssen Sie die Vorspannmutter des Schnellspanners einige Umdrehungen öffnen und das Rad aus den Sicherungen fädeln. Heben Sie das Fahrrad etwas hoch und geben Sie dem Laufrad einen Klaps, dann fällt es nach unten heraus. 11.4.2 Reifendemontage Schrauben Sie den Ventildeckel und die Befestigungsmutter vom Ventil und lassen Sie die Luft vollständig ab. Drücken Sie den Reifen über den ganzen Umfang von der Felgenflanke in die Mitte der Felge. Dies erleichtert die Demontage. Setzen Sie einen Kunststoff-Montierhebel knapp neben dem Ventil an der Unterkante des Reifens an und hebeln Sie die Reifenflanke über das Felgenhorn. Halten Sie den Hebel in dieser Stellung fest. Nun können Sie den Schlauch herausziehen. Achten Sie darauf, dass das Ventil nicht in der Felge hängen bleibt und der Schlauch Schaden nimmt. Schieben Sie den zweiten Hebel in etwa 10 Zentimetern Entfernung auf der anderen Seite des Ventils zwischen Felge und Reifen und hebeln Sie die Flanke erneut über den Felgenrand. Um den Ausbau des Hinterrades zu erleichtern, müssen Sie das Schaltwerk mit der Hand etwas nach hinten ziehen. Nachdem ein Teil der Reifenflanke über den Felgenrand (Horn) gehebelt wurde, kann die Flanke meist durch langsames Verschieben der Montierhilfe über den Umfang vollständig gelöst werden. 66 11. Die Laufräder Flicken Sie den Schlauch gemäß der Bedienungsanleitung des Flickenherstellers oder ersetzen Sie diesen durch einen Neuen. Wir empfehlen, Schläuche bei Hochdruckreifen nicht zu flicken. Wenn Sie den Reifen demontiert haben, sollten Sie auch gleich das Felgenband kontrollieren. Das Band sollte gleichmäßig sitzen, darf nicht beschädigt oder rissig sein und muss alle Speichen-Nippel und -Bohrungen bedecken. Bei Felgen mit doppeltem Boden, sogenannten Hohlkammerfelgen, muss das Band den ganzen Boden bedecken, es darf jedoch auch nicht so breit sein, dass es an den Flanken hoch steht. Bei diesen Felgen sollten ausschließlich Felgenbänder aus Textilgewebe oder aus festem Kunststoff verwendet werden. Wenn Sie Zweifel hinsichtlich Ihres Felgenbandes haben, fragen Sie Ihren MERIDAFachhändler. Die zweite Reifenflanke kann bei Bedarf einfach von der Felge heruntergezogen werden. Wenn Sie eine Panne haben, emp fiehlt es sich, den Schlauch nicht komplett herauszunehmen. Lassen Sie das Ventil in der Felge stecken. Pumpen Sie den Schlauch auf. Suchen Sie das Loch, durch das die Luft zischend entweicht. Haben Sie das Loch entdeckt, suchen Sie die Stelle am Reifen und untersuchen Sie diese ebenfalls. Oft steckt der Fremdkörper noch im Reifen. Entfernen Sie diesen gegebenenfalls. 11.4.3 Reifenmontage Achten Sie bei der Montage des Reifens darauf, dass keine Fremdkörper wie Schmutz oder Sand ins Innere gelangen und dass Sie den Schlauch nicht verletzen. Stellen Sie die Felge mit einem Horn in den Reifen. Drücken Sie diese Flanke mit den Daumen komplett über das Horn der Felge. Dieser Vorgang sollte bei jedem Reifen ohne Werkzeug möglich sein. Stecken Sie das Ventil des Schlauchs ins Ventil loch der Felge. Pumpen Sie den Schlauch leicht an, so dass er die runde Form annimmt, und legen Sie ihn vollständig ins Innere des Reifens. Achten Sie darauf, dass er dabei keine Falten wirft. 67 11. Die Laufräder Beginnen Sie die Endmontage auf der gegenüberliegenden Seite des Ventils. Drücken Sie den Reifen soweit es geht mit den Daumen über die Felgenflanke. Achten Sie dabei darauf, dass der Schlauch nicht zwischen Reifen und Felge eingeklemmt und gequetscht wird. Schieben Sie den Schlauch deshalb mit einem Finger immer wieder ins Reifeninnere. Kontrollieren Sie nochmals den Sitz des Schlauches und drücken Sie den Reifen mit dem Handballen über das Horn. Gelingt dies nicht, müssen Sie Kunststoff-Montierhebel verwenden. Achten Sie darauf, dass deren stumpfe Seite zum Schlauch zeigt und dass Sie den Schlauch nicht beschädigen. Drücken Sie das Ventil ins Reifeninnere, damit der Schlauch nicht unter dem Reifenkern eingeklemmt wird. Steht das Ventil gerade? Wenn nicht, müssen Sie nochmals eine Flanke des Reifens demontieren und den Schlauch neu ausrichten. Wenn Sie sichergehen wollen, dass der Schlauch nicht unter der Flanke zerquetscht wird, sollten Sie den Reifen halb aufgepumpt über den gesamten Radumfang hin- und herwalken. Dabei lässt sich auch kontrollieren, ob sich das Felgenband verschoben hat. Arbeiten Sie sich gleichmäßig nach beiden Seiten am Umfang entlang. Zum Ende hin müssen Sie den Reifen kräftig nach unten ziehen, damit der schon montierte Bereich in den tiefen Felgenboden rutscht. Dies erleichtert die Montage auf den letzten Zentimetern spürbar. Kontrollieren Sie den Sitz des Reifens anhand des Kontrollringes an der Felgenflanke. Der Ring muss über den ganzen Umfang des Reifens einen gleichmäßigen Abstand zum Felgenhorn haben. Pumpen Sie den Schlauch bis zum gewünschten Reifendruck auf. Der maximale Druck steht meist an der Reifenflanke. 68 11. Die Laufräder 11.4.4 Radeinbau Der Radeinbau verläuft in umgekehrter Rei henfolge wie der Ausbau. Vergewissern Sie sich, dass das Laufrad sauber in den Aus fallenden sitzt und mittig zwischen den Gabel beinen oder den Hinterbaustreben läuft. Achten Sie auf einen korrekten Sitz des Schnellspanners und der Ausfallsicherungen. Hängen Sie den Bremszug bei V-Bremsen sofort wieder ein! Achten Sie bei U-Brakes auf einen korrekten Sitz der Ausfallsicherungen. Pumpen Sie den Reifen wieder auf, wenn zur Demontage/ Montage die Luft abgelassen wurde. Schließen Sie bei Rennbremsen den Ent spannhebel. Achten Sie bei Rädern mit Nabenschaltungen, bei Cityrädern, auf die korrekte Anbringung der Einzelteile und spannen Sie die Kette vor dem Anziehen der Radmuttern, indem Sie das Laufrad nach hinten ziehen. Die Kette darf sich nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben und nach unten ziehen lassen. Keinesfalls darf die Kette richtig durchhängen! Schrauben Sie die Momentstütze wieder fest. Kontrollieren Sie bei Scheibenbremsen vor dem Einbau des Laufrades, ob die Brems beläge exakt in den Aufnahmen im Brems sattel sitzen. Erkennbar ist dies daran, dass der Schlitz zwischen den Belägen parallel verläuft und die Verschleißindikatoren an der dafür vorgesehen Stelle sind. Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsscheibe zwischen die Bremsbeläge schieben. Ziehen Sie am Bremshebel, nachdem Sie das Laufrad eingebaut und den Schnellspanner geschlossen haben und versetzen Sie anschließend das Laufrad in Drehbewegung. Die Bremsscheibe darf nicht am Bremssattel und an den Bremsbelägen schleifen. Prüfen Sie, ob die Bremsbeläge die Bremsflächen treffen. Kontrollieren Sie den Sitz der Radbefestigung und gegebenenfalls der Abstützung der Nabenschaltung. Machen Sie unbedingt eine Bremsprobe! Kontrollieren Sie vor dem Weiter fahren, ob die Bremsflanken bzw. -scheiben nach der Montage noch frei von Fett oder anderen Schmiermitteln sind. 69 12. Das Lenkungslager Lenkungslager bzw. Steuersatz Die Gabel, der Vorbau, der Lenker und das Vorderrad sind mit dem Lenkungslager, auch Steuersatz genannt, im Rahmen drehbar gelagert. Damit sich das Fahrrad selbst stabilisieren kann und geradeaus fährt, muss sich dieser Lenkbereich sehr leicht drehen können. Die stoßartige Belastung welliger Fahrbahnen belastet das Lenkungslager sehr stark. Dadurch kann es vorkommen, dass es sich lockert und verstellt. Überlassen Sie das Nachstellen Ihrem MERIDA-Fachhändler. 12.1 Kontrolle des Lenkungslagerspiels Überprüfen Sie das Spiel, indem Sie die Finger um eine Lenkungslagerschale legen. Ziehen Sie mit der anderen Hand die Vorderradbremse und schieben Sie das Fahrrad kräftig vor und zurück. 12.2 Einstellen des konventionellen Steuerlagers Wenn das Lager Spiel hat, verschiebt sich die obere Schale spürbar gegenüber der unteren und Sie spüren ein Rucken. Zum Einstellen des klassischen Steuersatzes benötigen Sie zwei flache Gabelschlüssel. Je nach Lagerdurchmesser beträgt die Maul weite der Schlüssel mindestens 32 Millimeter. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Vorderrad etwas vom Boden zu heben und fallen zu lassen. Wenn das Lager Spiel hat, ist in diesem Bereich ein Klopfen zu hören. Halten Sie das Vorderrad zwischen den Beinen fest, setzen Sie beide Schlüssel an und lösen Sie die obere Kontermutter. Um die Leichtgängigkeit des Lagers zu prüfen, heben Sie mit einer Hand den Rahmen hoch, bis das Vorderrad keinen Bodenkontakt mehr hat. Bewegen Sie den Lenker von links nach rechts. Das Vorderrad muss sich leichtgängig und ohne Einrasten von ganz links nach ganz rechts und zurück schwenken lassen. Wenn der Lenker leicht angetippt wird, muss sich das Rad selbsttätig aus der Mitten stellung herausdrehen. Drehen Sie die obere Lagerschale etwas nach unten. Keinesfalls darf die Lagerschale festgedreht werden! Das Lager könnte sofort beschädigt werden. 70 12. Das Lenkungslager Halten Sie die Lagerschale mit dem einen Schlüssel fest, damit die Einstellung beibehalten wird. Ziehen Sie die Kontermutter mit dem zweiten Maulschlüssel gegen die Lagerschale fest. Führen Sie erneut die Spielkontrolle durch. Wenn sich die Gabel nicht frei und leicht dreht, haben Sie am Lager zuviel nachgestellt. Stellen Sie das Spiel erneut ein. Der Einstellungsvorgang kann einige Versuche benötigen. Wichtig ist, dass sich das Lager leicht und spielfrei dreht, nur so ist ihm ein langes Leben garantiert. 12.3 Einstellen des gewindelosen Lenkungslagers (Aheadset) Dieses Lenkungslagersystem zeichnet sich dadurch aus, dass der Vorbau nicht in den Gabelschaft gesteckt wird, sondern außen um einen gewindelosen Gabelschaft geklemmt wird. Der Vorbau ist wichtiger Bestandteil des Lenkkopflagers. Seine Klemmung fixiert die Einstellung des Lagers. Öffnen Sie die Vorbauklemmschrauben an der Seite des Vorbaus ein bis zwei Umdrehungen. Richten Sie den Vorbau wieder aus, damit der Lenker bei Geradeausfahrt nicht schräg steht. Ziehen Sie mit Gefühl die oben versenkt liegende Einstellschraube mit einem Innen sechskant-Schlüssel etwas nach. 71 12. Das Lenkungslager Ziehen Sie die Vorbauklemmschrauben mit einem Drehmomentschlüssel schrittweise bis zur Vorgabe des Maximalwertes im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ an, bis sich der Vorbau nicht mehr gegenüber der Gabel verdrehen lässt. Führen Sie die vorne beschriebene Spiel kontrolle durch. Das Lager darf nicht zu stramm justiert werden, sonst ist es schnell zerstört. Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Vorbaus nach dem Einstellen des Lagers, indem Sie das Vorderrad zwischen die Beine nehmen und versuchen, den Lenker dagegen zu verdrehen. Ein loser Vorbau kann zum Sturz führen. Wenn mit lockerem Lenkungslager gefahren wird, werden die Belastungen auf die Gabel und das Lager selbst sehr hoch. Ein Gabelbruch mit schwerwiegenden Konsequenzen kann die Folge sein! Um Lenkungslager einzustellen, be nötigt man eine gewisse Erfahrung, deshalb sollten Sie diese Arbeit Ihrem MERIDA-Fachhändler überlassen. Beachten Sie in jedem Fall die Anleitung des Lagerherstellers. Bei Gabelschäften aus Carbon an Rennrädern muss die Anleitung des Gabelherstellers genau befolgt werden. Zu strammes Anziehen der Vorbauschrauben kann den Gabelschaft schädigen. Ziehen Sie die oben liegende Schraube nicht fest, es handelt sich lediglich um Spieleinstellung! 72 13. Die Federgabel Federgabeln Gedämpft wird in der Regel mit Öl oder durch die Eigendämpfung der Elastomere. Alle MERIDA Mountainbikes, aber auch einige Trekking-Räder und Crossbikes, sind mit Federgabeln ausgestattet. Das Fahrrad kann im Gelände oder auf schlechten Fahrbahnstücken besser kontrolliert werden, die Belastungen auf das Fahrrad und den Fahrer durch Stöße nehmen spürbar ab. Wirkt ein Stoß auf das Vorderrad, wird der untere Teil der Gabel, die sogenannten Tauchrohre, nach oben gedrückt. Diese gleiten auf den dünneren Standrohren, die mit dem Gabelkopf fest verbunden sind. Dabei wird eine Feder im Inneren zusammengedrückt. Diese drückt die Gabel nach dem Stoß wieder auseinander bis sie die ursprüngliche Stellung einnimmt. Eine ideale Feder würde sich schlagartig entspannen, das Fahrrad wäre unfahrbar. Damit der Ausfedervorgang kontrolliert abläuft, ist ein Schwingungsdämpfer eingebaut. In der Ausführung der Federelemente und der Dämpferart unterscheiden sich die Tele gabeln. Als Federwerkstoffe kommen Stahl federn, spezielle Kunststoffarten (Elastomere) oder Luft in einer abgeschlossenen Kammer oder Kombinationen von diesen zum Einsatz. 13.1 Einstellung von Federgabeln Für eine optimale Funktion der Gabel muss diese auf das Fahrergewicht und den Einsatzzweck abgestimmt werden. Lassen Sie dies Ihren MERIDA-Fachhändler erledigen. Beachten Sie die Anleitungen des Herstellers. Mit wenig Aufwand und einem einfachen Trick lässt sich eine erste Abstimmung der Gabel auf Ihre Anforderungen vornehmen. Nahezu sämtliche Gabelhersteller legen ihren Gabeln gut gemachte Anleitungen bei. Lesen Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie Veränderungen an der Gabel vornehmen. Einstellungs- und Wartungsarbeiten sind in jedem Fall eine Sache für den MERIDA-Fachhändler. Beachten Sie auch die Webseiten der Hersteller und Importeure der Federgabeln. www.foxracingshox.com, www.toxoholics.de www.answerproducts.com www.rockshox.com, www.sram.com www.dtswiss.com www.marzocchi.com www.srsuntour-cycling.com www.rst.com.tw www.magura.com Beginnen Sie die Abstimmung der Gabel mit vollständig zurückgedrehter Federvorspan nung und auf der geringsten Dämpfungsstufe. Ziehen Sie einen Kabelbinder so über das Standrohr, dass er sich noch leicht verschieben lässt. Kann aufgrund eines Faltenbalges über dem Standrohr kein Kabelbinder angebracht werden, bitten Sie einen Helfer im entlasteten Zustand von der Oberkante des Gabelkopfes zum Boden zu messen. 73 13. Die Federgabel Setzen Sie sich auf das Rad und messen Sie erneut. Grundsätzlich sollte die Gabel beim Aufsitzen ca. 10 bis 25 % ihres maximalen Federweges einfedern. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die Federvorspannung oder den Luftdruck verändern. Wird das Verhalten nicht besser, sollten Sie die Federn vom MERIDA-Fachhändler austauschen lassen. Genügt die Abstimmung der Feder ihren Wünschen, können Sie die Dämpfung optimieren. Verstellen Sie diese in kleinen Schritten und beobachten Sie die Ausfedergeschwindigkeit. Fahren Sie mit dem Rad über gemischtes Terrain und schauen Sie hinterher, wie viel des Federweges Sie ausgenutzt haben. Ist der Kabelbinder nur wenige Millimeter verschoben, ist die Gabel zu hart eingestellt; kontrollieren Sie, ob die Vorspannung der Federn vollständig zurückgedreht ist und lassen Sie gegebenenfalls die Federn austauschen oder reduzieren Sie den Luftdruck. Wenn Sie keinen Kabelbinder über Ihr Standrohr ziehen können, benötigen Sie einen Mitfahrer, der das Verhalten Ihrer Gabel während der Fahrt beobachtet und Tipps zur Einstellung geben kann. Zu geringe Dämpfung gibt Ihnen beim Fahren ein Gefühl, als ob das Rad Sie abwerfen möchte, da der Ausfedervorgang schlagartig verläuft. Je mehr Sie die Dämpfung zudrehen, desto langsamer entspannt sich die Feder und umso geringer ist der Aufschwingeffekt. Ist der Kabelbinder auf der ganzen Länge des Federwegs verschoben oder schlägt die Gabel mit hörbarem Geräusch durch, ist die Feder zu weich. Spannen Sie zuerst die Feder vor bzw. erhöhen Sie den Luftdruck. Drehen Sie nicht unbedacht an Schrauben, in der Hoffnung, es handele sich um eine Einstellvorrichtung. Sie könnten den Befestigungsmechanismus lösen und einen Sturz verursachen. In der Regel sind die Verstelleinrichtungen mit Skalen oder mit + und - gekennzeichnet. Fahren Sie nicht, wenn die Gabel hörbar durchschlägt. Eine Federgabel perfekt abzustim men, kann ein länger andauernder und schwierig zu realisierender Vorgang sein. In Zweifelsfällen wenden Sie sich bitte an Ihren MERIDA-Fachhändler. Nehmen Sie Einstellungen an der Gabel niemals während der Fahrt vor. Zu straffe Dämpfung bewirkt, dass die Gabel bei schnell aufeinander folgenden Stößen zusammensinkt, da sie nicht mehr schnell genug ausfedern kann. 74 13. Die Federgabel 13.2 Wartung von Federgabeln Federgabeln sind verhältnismäßig kompliziert aufgebaute Bauteile, die einige Wartung und Pflege erfordern. Nahezu alle Federgabelhersteller haben deshalb Servicecenter eingerichtet, bei denen Sie die Gabeln auf Herz und Nieren prüfen, und die turnusmäßigen Generalüberholungen durchführen lassen können. Hier einige grundsätzliche Wartungstipps: Achten Sie bei allen Gabeltypen auf saubere Gleitflächen der Standrohre. Reinigen Sie die Gabeln mit Wasser und einem weichen Schwamm nach jeder Ausfahrt. Sprühen Sie, nachdem Sie das MTB gewaschen haben, etwas Spray (MOTOREX Joker 440 oder Motorex Silicone) an die Standrohre der Federgabel, oder tragen Sie etwas Hydrauliköl (MOTOREX Fork Oil) sehr dünn auf. Lassen Sie regelmäßig alle Verschraubungen an der Gabel mit einem Drehmomentschlüssel überprüfen. Bei Gabeln mit Elastomer-Federung sollten die Kunststofffedern regelmäßig gereinigt und geschmiert werden. Hierzu darf ausschließlich harz- und säurefreies Fett verwendet werden. Einige Gabelhersteller liefern eigenes Fett zur Pflege. Halten Sie sich an die Herstellerempfehlungen. Bei Gabeln mit Luftfederung müssen Sie regelmäßig den Druck kontrollieren, denn dieser entweicht mit der Zeit. Kontrollieren Sie vor und nach den Abstimmungsarbeiten, ob die zentrale Verschraubung oben in den Standrohren noch fest ist. Bei den meisten Gabeln sitzt in diesen Schrauben der Einstellmechanismus, er könnte sich beim Einstellen lösen! Reichen die Verstellmöglichkeiten nicht aus, müssen andere Federn oder Dämpfer eingebaut werden. Viele Hersteller liefern Tuning- und Nachrüstsätze. Verwenden Sie ausschließlich vom Gabelhersteller freigegebenes Material. Der Tausch sollte vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden. Eine falsche Montage kann zu Verletzungen und zu Stürzen führen. Einige Gabelhersteller unterhalten spezielle Servicecenter, deren Adresse Ihr MERIDA-Fachhändler kennt. Federgabeln sind sehr kompliziert aufgebaut. Überlassen Sie Ihrem MERIDA-Fachhändler die Wartungsarbeiten und vor allem das Zerlegen der Gabel. Wenn Sie die Schrauben an der Federgabel kontrollieren, benutzen Sie einen geeigneten Drehmomentschlüssel und halten Sie die Angaben des Gabelherstellers ein. Die Federgabel muss je nach Lauf leistung und Beanspruchung, mindestens einmal im Jahr von einem autorisierten MERIDA-Fachhändler gewartet werden. 75 14. Die gefederte Sattelstütze Gefederte Sattelstützen 14.1 Einstellung Gefederte Sattelstützen erhöhen den Komfort auf holprigem Untergrund. Sie können sowohl auf der Straße und auf Feldwegen, als auch im Gelände eingesetzt werden. Gefederte Sattelstützen sind für Dirt-Biking, Dual-Slalom und Downhill-Fahrten etc. jedoch nicht geeignet. Wenn Sie die Federvorspannung erhöhen wollen, müssen Sie die Sattelstütze aus dem Rahmen ausbauen. Markieren Sie deshalb zuerst die Position der Stütze, z.B. mit einem Filzstift oder mit Klebeband. Die Stützen sind in der Regel auf ein durchschnittliches Fahrergewicht von etwa 75 Kilogramm eingestellt. Um die Federeigen schaften zu beeinflussen, kann die Federvor spannung variiert und/oder andere Federn eingebaut werden. Öffnen Sie die Schraube oder den Schnellspanner der Sattelstützenklemmung am Rahmen und ziehen Sie die gefederte Stütze aus dem Rahmen. Die Einstellschraube befindet sich in der Stütze selbst. Drehen Sie mit einem InnensechskantSchlüssel im Uhrzeigersinn um die Vorspannung zu erhöhen. Um die Feder zu entspannen drehen Sie entgegen des Uhrzeigersinns. Drehen Sie die Einstellschraube nur soweit zurück (entgegen dem Uhrzeigersinn in der Draufsicht von unten), bis die Schraube bündig mit der Stütze abschließt und nicht weiter, sonst kann der Mechanismus versagen. Sollte Ihnen der Verstellbereich nicht genü- gen, müssen Sie die Federn im Inneren der Stütze gegen härtere oder weichere Exemplare tauschen. Verwenden Sie nur vom Hersteller gelieferte Ersatzfedern. Fetten Sie die Stütze in dem Bereich ein, mit dem sie in das Sattelrohr des Rahmens gesteckt wird (nicht bei Carbonrahmen, siehe Hinweise im Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffes Carbon“). Ziehen Sie die Sattelklemmung an und kontrollieren Sie den festen Sitz der Stütze (siehe Kapitel 8.1 „Einstellen der richtigen Sitzhöhe“). 76 14. Die gefederte Sattelstütze 14.2 Kontrolle und Wartung Nach ca. 60 Betriebsstunden empfeh len die Hersteller eine Wartung der Stütze. Lassen Sie diese Abschmierarbeiten von Ihrem MERIDA-Fachhändler durchführen. Fassen Sie den Sattel vorne und hinten an und bewegen Sie den Sattel quer zur Fahrtrichtung. So prüfen Sie, ob die Stütze seitliches Spiel aufweist. Beachten Sie die Mindesteinsteck länge! Fahren Sie nie, wenn die Stütze über die Ende-, Maximum- oder Stoppmarkierung hinaus gezogen wurde! Ist spürbar Spiel vorhanden, müssen Sie dieses vom MERIDA-Fachhändler reduzieren lassen, oder lesen Sie in der Stützenanleitung nach, wie das geht. Die Hersteller der gefederten Sattel stützen legen in der Regel gut gemachte Anleitungen bei. Lesen Sie diese sorgfältig durch, bevor Sie Veränderungen an der Einstellung oder Wartungsarbeiten vornehmen. Prüfen Sie, ob die Stütze noch leicht läuft und ob kein Spiel mehr vorhanden ist. Stellen Sie bei Bedarf noch einmal nach, oder reduzieren Sie die Vorspannung wieder etwas. Drehen Sie die Schraube zur Feder vorspannung maximal soweit heraus, dass sie bündig mit der Stütze abschließt. 77 15. Die Hinterbaufederung Full-Suspension bzw. Hinterbaufederung 15.01 Besonderheiten der Sitzposition Vollgefederte Räder weisen neben einer Federgabel zusätzlich einen beweglichen Hinterbau auf, der über einen Stoßdämpfer gefedert und gedämpft wird. Dieser federt entweder mit Stahl- oder Luftfeder. Gedämpft wird üblicherweise mit Öl. Vollgefederte Räder federn etwas ein, wenn sich der Fahrer auf den Sattel setzt (NegativFederweg). Dadurch kann es sein, dass der Sattel etwas nach hinten kippt; dies gilt es bei der Neigungseinstellung zu berücksichtigen. Bei Sitzproblemen sollten Sie die Sattelnase im Vergleich zur normalen Einstellung leicht absenken. Darüber hinaus haben voll gefederte Räder eine deutlich größere Bodenfreiheit als ungefederte Räder. Bei korrekt eingestellter Sattelhöhe kann der Boden mit den Füßen nicht erreicht werden. Stellen Sie den Sattel am Anfang etwas niedriger ein und üben Sie das Auf- und Absitzen. Die größere Sitzhöhe kann dazu füh ren, dass Sie umkippen. Üben Sie deshalb das Aufsitzen und Absitzen und stellen Sie gegebenenfalls den Sattel niedriger ein. 78 15. Die Hinterbaufederung 15.02 Einsatzbereiche und bestimmungs- gemäßer Gebrauch Die MERIDA Full Suspension Modelle sind für verschiedene Einsatzbereiche konstruiert. Zulässiges Gesamtgewicht aller Suspension Bikes: Fahrrad 120 kg (Fahrer und Gepäck zusammengerechnet). Ninety Six – Für den Cross-Country-Renneinsatz für schnellstes Vorwärtskommen. Konstruiert auf maximale Gewichtsersparnis, wobei jedoch in der Stabilität, Haltbarkeit und Belastbarkeit Kompromisse gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt auf effizienten, schnellen Fahrten bei Wettbewerben in nicht verblocktem Gelände. Nicht geeignet für schwere Fahrer (ggfls. mit Gepäck), Sprünge, Drops und Highspeed- Abfahrten mit hohen Materialbelastungen, Downhillrennen, Freeriding, Dualslalom und Trickfahrten. Mission – Für den Race und Marathon Einsatz, für effizientes Vorwärtskommen konstruiert. In Stabilität und Haltbarkeit etwas eingeschränkt. Der Schwerpunkt liegt auf schnellen Fahrten in wechselndem Gelände. Nicht geeignet für übermäßig schwere Fahrer (ggfls. mit Gepäck), Sprünge, Drops und Highspeed-Abfahrten mit hohen Material belastungen, Downhillrennen, Freeriding, Dualslalom und Trickfahrten. TM (Trans-Mission) – All Mountain Einsatz bereich, für den klassischen Toureneinsatz mit guten Bergauf- und Bergab-Eigenschaften. Es ist komfortabel und leicht, jedoch immer mit Kompromissen zwischen leicht und stabil/ haltbar konstruiert. Der Schwerpunkt liegt auf langen und ausgedehnten Fahrten in wechselndem Gelände. Nicht geeignet für Sprünge und Drops, Downhillrennen, Freeriding, Dualslalom und Trickfahrten. 79 15. Die Hinterbaufederung One five O – Enduro Einsatzbereich, für anspruchsvolle, schnelle Abfahrten bei gutem Handling in verblocktem Gelände und trotzdem noch guten Bergauf-Eigenschaften. Sie können mit den One five O Modellen auch sogenanntes Freeriding betreiben. Für weite Sprünge und hohe Drops, Downhillrennen oder Dualslalom und Trickfahrten sind diese jedoch nicht geeignet. Die UMF Freddy Modelle sind stabil und haltbar für den kompromisslosen Freeride Einsatz konstruiert. Auch höhere Sprünge, Drops, Downhill- oder Dualslalomrennen und Trickfahrten sind damit zulässig. Aufgrund des höheren Gewichtes und der handlingorientierten Sitzposition sind Toureneinsätze nur eingeschränkt zu empfehlen. Beachten Sie immer, dass manch ein Fahrmanöver eines Profis einfach aussieht, aber tatsächlich eine Menge Training und Erfahrung benötigt. Überschätzen Sie Ihre Fähigkeiten zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht und tragen Sie Schutzkleidung. Bei den Freddy und Duncan Modellen gelten auf die Hälfte verkürzte Kontroll- und Wartungszyklen. Die UMF Duncan Modelle sind für den härtesten Einsatz auf Freeride und Downhillrennen entworfen. 80 15.1 Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks Bei der Auslieferung sollte Ihr Händler das Fahrwerk voreingestellt haben, d.h. die Feder wurde anhand der Rahmengröße und des zu erwartenden Fahrergewichtes ausgewählt bzw. der Luftdruck eingestellt. Je nachdem, wie viel der Fahrer wiegt und wie er auf dem Fahrrad sitzt, muss die Charakteristik des Stoßdämpfers eingestellt werden. Schon beim Aufsitzen auf das Fahrrad muss das Federbein der Hinterradschwinge (und die Federgabel) leicht eintauchen, damit etwas negativer Federweg entsteht. Beim Durchfahren eines Loches entspannt sich dann die Feder, die Hinterbau-Schwinge gleicht die Unebenheit aus. Wird die Federspannung zu hoch gewählt, schwindet dieser Effekt, da das Rad bereits vollständig ausgefedert ist. Ein wesentlicher Sicherheits- und Komfortaspekt wird nicht genutzt. Bei City-, Touren-, Trekking- und Cross-Country-Einsatz wird der Negativfederweg üblicherweise auf 15 bis 30% des Federweges eingestellt. Enduro-Fahrer und Freerider stellen den „SAG“ auf etwa 25 bis 40 %, je nach verwendetem Stoßdämpfer, ein. Da dies auch ein wenig Geschmackssache ist, können Sie verschiedene Varianten probieren bzw. je nach Terrain etwas variieren. Zudem ist es bei einigen Dämpfern möglich, das bei MERIDA-Modellen ohnehin schon geringe Wippen des Hinterbaus beim Pedalieren weiter einzudämmen. Das Federbein muss so abgestimmt werden, dass es nicht durchschlägt. Fühlbar und meist auch deutlich hörbar ist eine zu weiche Feder (bei ausschließlich luftgefederten Modellen: zu geringer Luftdruck) an harten Schlägen, die durch das stoßartige, vollständige Zusammenschieben des Stoßdämpfers entstehen. Wenn ein Federbein häufig durchschlägt, nimmt es selbst und der Rahmen auf Dauer Schaden. Die Dämpfung im Federbein regelt durch Ventile im Inneren den Durchfluss des Öls und damit die Geschwindigkeit, mit der das Federbein aus- und einfedert. So kann die Reaktion auf Hindernisse optimiert werden. Zur Abstimmung ist Fingerspitzengefühl erforderlich, da schon geringe Veränderungen am Stellrad große Wirkung zeigen. Versuchen Sie, sich grundsätzlich langsam in maximal Viertel Umdrehungen oder Klick für Klick an die optimale Einstellung heranzuarbeiten. Fahren Sie nicht mit einem MTB dessen Federelemente durchschlagen – Defektgefahr! 81 15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers Suchen Sie sich einen waagerechten Platz, auf den Sie sich mit dem Fahrrad stellen und anlehnen können. Optimal wäre ein Geländer zum Festhalten oder ein Helfer, der Sie vor dem Umfallen bewahrt. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Sitzposition eingestellt haben und kontrollieren Sie den Reifendruck. 15.2.1 Einstellen der Stoßdämpfer Neben den zuvor schon beschriebenen Vorzügen der Federungskinematik der MERIDAHinterbauten, bieten einige spezielle FederDämpfersysteme die Möglichkeit, das Wippen des Fahrwerks durch eine Blockierung des Federbeins vollständig zu unterdrücken. Die Blockierung (Lock-Out) des Feder-Elementes sollte nur auf befestigtem und glattflächigem Untergrund z.B. geteerten Straßen eingesetzt werden, da die Federung nicht mehr ansprechbereit ist. Fahren mit geschlossenem Lockout auf unebenem Untergrund kann dazu führen, dass Stoßdämpfer bzw. Rahmen beschädigt werden oder dass der Fahrer die Kontrolle über das Rad verliert. Schieben Sie den O-Ring an der Kolbenstange des Federbeins nach oben, bis er am Dämpferkörper anliegt. Um das optimale Fahrverhalten zu erzielen, muss der Stoßdämpfer auf Ihr Körpergewicht, Ihre Sitzposition und Ihre Fahrgewohnheiten abgestimmt werden. Lesen Sie deshalb bitte die folgenden Schritte vollständig durch und setzen Sie diese an Ihrem Rad um. Alle Federbeinhersteller legen eine Montage- und Bedienungsanleitung bei. Lesen Sie auch diese Hinweise durch. Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und nehmen Sie Ihre übliche Fahrposition ein. 82 15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers Steigen Sie ebenfalls sehr vorsichtig wieder ab. Messen Sie den Weg, den der O-Ring auf der Kolbenstange verschoben wurde. Der Weg, den der Ring verschoben wurde sollte für Cross-Country / All Mountain Einsatz im Bereich von 20-25 % des gesamten Hubweges des Dämpfers liegen, sonst kann es zu Durchschlägen und damit der Beschädigung des Fahrwerkes kommen! Am Federbein gemessener Wert (mm) 6 12 18 24 30 40 Negativer Federweg in Prozent (%) Negativer Federweg am Hinterrad in mm bei 90 mm Federweg 10 20 30 40 50 60 9 18 27 36 45 54 Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung. Generell gilt: großer Negativ-Federweg ergibt eine weiche Abstimmung, gut für Enduro und Freerider und für Komfortfahrer. Kleiner Negativ-Federweg ergibt eine straffe Abstimmung, z.B. für Cross-Country-Einsatz und Marathon. Den Federweg Ihres Modells finden Sie im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“. Hat Ihr Stoßdämpfer einen Hub von ca. 60 mm sehen Sie in der Tabelle, was ihr Messwert hinsichtlich des negativen Federwegs bei einem Gesamtfederweg von 90 mm bedeutet. Wenn der Negativ-Federweg nicht Ihren Wünschen entspricht, können Sie die Federhärte über den Luftdruck variieren. Ein guter Wert mit der Abstimmung zu beginnen sind 4 bar. Pumpen Sie immer 0,5 bar mehr in den Stoßdämpfer, denn beim Abschrauben der Pumpe entweicht etwas Luft. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhänd ler nach dem Gesamtfederweg und dem Hub Ihres Dämpfers. So können Sie die Einstellung analog zu dem Beispiel treffen. Soll der Negativ-Federweg kleiner, d.h. der Dämpfer härter werden, erhöhen Sie den Druck. 83 15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers Schrauben Sie die schwarze Schutzkappe vom Dämpfer ab und schrauben Sie die Pumpe auf das Ventil. Beim Abschrauben der Ventilkappe und beim An- und Absetzen der Pumpe kann Luft und etwas Öl unter hohem Druck entweichen. Achten Sie darauf, dass Sie nichts abbekommen und die Bremsflächen sauber bleiben. Pumpen Sie mit einer speziellen Federbeinpumpe etwas höheren Druck hinein. Erhöhen Sie den Druck in Schritten von einem halben bar und überschreiten Sie den max. Druck (z.B. bei DT Swiss von 18 bar (260 psi)) niemals. Achten Sie immer auf die maximalen Druckangaben des jeweiligen Dämpfers. Möchten Sie den Druck absenken, damit Sie mehr negativen Federweg erzielen, schrauben Sie ebenfalls eine spezielle FederbeinPumpe an. PSI Bar PSI Bar Mindestdruck 160 11 50 3,5 170 11,7 Lassen Sie etwas Druck über das Ablassventil der Pumpe ab. Auch hier empfehlen sich kleine Schritte. 60 4,1 180 12,4 70 4,8 190 13,1 80 5,5 200 13,8 Drehen Sie zum Abschluss der Einstellung die Schmutzschutzkappe wieder auf das Ventil. 90 6,2 210 14,5 100 6,9 220 15,2 Um eine exakte Befüllung zu erzielen, empfiehlt sich die Verwendung einer geeigneten Federbein-Pumpe. Diese können Sie über Ihren MERIDA-Händler beziehen! 110 7,6 230 15,9 120 8,3 240 16,6 130 9,0 250 17,3 140 9,7 260 18 150 10,4 Maximaldruck Überschreiten Sie in der Federkammer keinesfalls den maximalen Druck (z.B. bei DT Swiss von 18 bar bzw. 260 psi)! Achten Sie auf den Aufdruck auf Ihrem Stoßdämpfer. 84 15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers 15.2.2 Einstellen der Dämpfung Die Zugstufendämpfung kann einfach durch das oben am Stoßdämpfer platzierte rote Handrad eingestellt werden. Dabei werden Ventilquerschnitte im Inneren des Ölbads verändert und so die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge gesteuert. Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe und erhöhen Sie diese in kleinen Schritten. Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von einem hohen Bordstein heruntergefahren ist. Drehen Sie das Verstellrädchen nur in ganz kleinen Schritten, (d. h. Klick für Klick) von der Offen-Stellung zur Zu-Stellung, bis die für Sie optimale Dämpfung erreicht wird. Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam, die Dämpfung wird stark. Das Ausfedern wird extrem abgebremst, bei schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt das Fahrwerk zusammen. Drehen Sie das Einstellrad in die andere Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das Federbein arbeitet „schneller”. Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt, wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern lässt. Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert allerdings, dass das Feder-Element schnell genug ausfedert und damit sensibel auf Boden-Unebenheiten anspricht. Bei einigen Modellen lässt sich auch die Druckstufendämpfung variieren. Erfahrungsgemäß sollten Sie, erst nachdem Sie die Zugstufe eingestellt haben, die Druckstufe abstimmen. Beginnen Sie mit vollständig geöffneter Druckstufe und erhöhen Sie diese in kleinen Schritten. Veränderungen bemerken Sie an der Einfedergeschwindigkeit. 15.2.3 Korrekturen in der Fahrpraxis Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt in abwechslungsreichem Gelände. Wenn der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die Federhärte verändert, d.h. der Luftdruck in der Federkammer erhöht werden. Fahren Sie nicht, wenn das Federbein durchschlägt. Das Federbein selbst und der Rahmen können Schaden nehmen. Erhöhen Sie den Luftdruck, wie vorstehend beschrieben. Schreiben Sie sich die in mühevoller Kleinarbeit herausgefundenen Werte auf. Das erspart weitere Zeit bzw. die Wiederholung der Versuche, wenn die Luft einmal entwichen sein sollte. Sie können dann das Federbein mit der Federbeinpumpe direkt wieder mit Ihrer Wunscheinstellung versehen. 85 15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung Pflege, Kontrolle und Wartung der MERIDAHinterbaufederung 15.3.1 Pflege Die Pflege des Hinterbaus beschränkt sich in der Regel auf sorgfältiges Reinigen des Lagerbereichs und des beweglichen Hinterbaus sowie des Federbeins. Verwenden Sie keinen Dampfstrahler und keine scharfen Reinigungsmittel! Achten Sie darauf, dass Sie auch die Laufflächen des Dämpfers des öfteren mit einem weichen Tuch von Staub und Schmutz reinigen. Am besten machen Sie sich dies zur täglichen Gewohnheit, wenn Sie auf staubigem Terrain oder bei Nässe und Schmutz gefahren sind. Der gesamte Hinterbau kann, wie das restliche Fahrrad auch, schonend mit Reinigungsmitteln auf Seifenbasis aus dem Zwei radbereich gereinigt werden. Wir empfehlen MOTOREX Pflegeprodukte. Achten Sie bei Reinigungsarbeiten grundsätzlich darauf, dass die Schutz kappen des Ventils aufgeschraubt sind. Verdünnungen und aggressive Reinigungsmittel können Dichtungen und Aufkleber am Dämpfer angreifen. Abrasive Reinigungsmittel wie Stahlwolle, Politurmittel, etc. dürfen nicht verwendet werden! Das untere Ende der Kolbenstange muss am Übergang zum DämpferAbschluss in regelmäßigen Abständen ge- reinigt, getrocknet und mit etwas Schmiermittel versehen werden. 15.3.2 Kontrolle Kontrollieren Sie regelmäßig, d.h. etwa alle 30 bis 40 Betriebsstunden, ob die Lagerung der Hinterradschwinge seitliches, oder die Lagerung des Federbeins vertikales Spiel aufweist. Heben Sie zur Kontrolle das Fahrrad am Sattel hoch und versuchen Sie, das Hinterrad seitwärts hin- und herzubewegen. Ziehen Sie eventuell einen Helfer hinzu, der den vorderen Bereich des Rahmens festhält. Sprühen Sie, nachdem Sie das Fahrrad gewaschen haben, etwas Spray, z.B. Motorex Joker 440, an die Federbeinaufnahmen und auf die Gelenke der Verbindungsglieder. Dies schmiert diesen Bereich und vermeidet Geräusche. Als Hilfsmittel können weiche Baumwolltücher verwendet werden. 86 15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung Zur Überprüfung des vertikalen Spiels am Federbein oder am Umlenkhebel setzen Sie das Hinterrad sanft auf den Boden und heben es wieder leicht hoch. Achten Sie auf Klappergeräusche. Lassen Sie gegebenenfalls auftretendes Spiel sofort von Ihrem MERIDA-Fachhändler beseitigen. Die Schwinge aller gefederten MERIDA-Bikes ist unten, d.h. am Hauptlager, mit gedichteten Lagern bestückt. Diese sind weitgehend wartungsfrei. Kontrollieren Sie den sicheren Sitz der Lagerverschraubung und die Federbeinaufnahmen mit einem Drehmomentschlüssel. Bevor das Schwingenlager gegeneinander verschraubt werden kann, muss das Lager auf der linken Seite gelöst werden. Das empfohlene Drehmoment liegt bei 9-10 Nm. Sprühen Sie den Bereich der Lagerun gen und der Federbeinaufnahmen mit Sprühöl, z.B. MOTOREX Joker 440, ein, wenn Knackgeräusche auftreten. Sollten Sie das Federbein vom Rahmen demontieren, beachten Sie bei der Demontage unbedingt die genaue Reihenfolge der Bauteile! Legen Sie diese der Reihe nach ab, dies vermeidet Fehler beim Zusammenbau. Die Demontage des Hinterbaus ist eine Arbeit für den MERIDA-Fachhändler. Fehler bei der Montage können zu Beschädigungen und schweren Unfällen führen. Pflegen Sie beim Zusammenbau die Gelenk lager und die Federbeinaufnahme mit einem harz- und säurefreien Fett, z.B. MOTOREX Bike Grease 2000. Halten Sie beim Zusammenbau die empfohlenen Anzugsmomente ein! 15.3.3 Wartung Die Feder-Elemente sind relativ wartungsarm, doch sollten Sie regelmäßig etwas Zeit für die Reinigung und Pflege aufwenden und zumindest alle 200 Betriebsstunden oder einmal pro Jahr das Federelement zum Service bringen. Das vollständige Zerlegen des Dämpfers zu Wartungszwecken in seine Einzelteile ist eine Sache für den Fachmann und bedarf der Zustimmung durch MERIDA. Wird ein Federelement geöffnet, erlischt die Garantie. Die Federbeine stehen unter Druck. Unbedachtes Demontieren kann zu explosionsartigem Druckverlust führen – Verletzungsgefahr! Grundsätzlich ist ein Stoßdämpfer ein Verschleißteil! Es gibt eine nutzungsabhängige sowie eine nutzungsunabhängige Alterung verschiedener Bauteile eines Dämpfers. Durch die Nutzung verschleißen insbesondere Führungselemente sowie reibungsbehaftete Dichtungen. Dieser Verschleiß ist in großem Maße von der Einsatzart und der Pflege abhängig. 87 15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung Starke Verschmutzung sowie der Einsatz in extremen Witterungsbedingungen erhöhen den Verschleiß. Mechanische Belastungen z.B. bei Stürzen, sowie die Einleitung von Biegekräften durch Gepäck erhöhen die Verschleißgeschwindigkeit des Federbeins. Achten Sie deshalb darauf, dass sich Packtaschen nicht am Federbein abstützen. Kontrollieren Sie nach Stürzen oder Unfällen den Stoßdämpfer auf Beschädigungen. Fragen Sie bei Zweifeln bei Ihrem MERIDAFachhändler um Rat. Nutzungsunabhängig altern durch Lagerung, UV-Licht oder Feuchtigkeit einige Materialien, die als Dichtung oder Oberflächenbeschichtung eingesetzt werden. So sind eloxierte Oberflächen einer Alterung unterworfen, Veränderungen der Farbintensität sind daher normal. Die Wartungsarbeiten aller Feder elemente werden bei den nationalen Importeuren ausgeführt. 15.3.4 Serviceintervalle Die unten stehenden Intervalle sollten Sie unbedingt einhalten. Wie Sie die Prüfungen durchführen, steht im Kapitel 15.3 „Pflege, Kontrolle und Wartung”. Nach jeder Fahrt: Reinigen Sie insbesondere die Funktionsteile am Hinterbau von anhaftendem Schmutz und Staub. Vor jeder Fahrt: Stützen Sie sich kurz auf den Sattel und kontrollieren Sie, ob der Hinterbau ein- und ausfedert, wie Sie es gewohnt sind. Kontrollieren Sie gegebenenfalls den Luftdruck in der Dämpferkammer und bei Manitou zusätzlich in der SPV-Kammer. Alle 30 bis 40 Betriebsstunden: Kontrollieren Sie, ob die Lagerung der Hinterradschwinge und / oder des Federbeins seitliches oder vertikales Spiel aufweist. Alle 200 Betriebsstunden oder 12 Monate: Bringen Sie das Fahrrad zum Händler zur Inspektion. Der Stoßdämpfer muss kontrolliert und gegebenenfalls einer Revision unterzogen werden. Um eine langjährige und ausfallsichere Nutzung zu gewährleisten, muss der Dämpfer in 12-monatigen Intervallen oder alle 200 Betriebsstunden einem Service beim Fachhandel unterzogen werden. Alle 8-10 Betriebsstunden: Prüfen Sie, ob der negative Federweg noch korrekt eingestellt ist. Kontrollieren Sie die Befestigungsschrauben des Federbeins und des Hinterbaus mit einem Drehmomentschlüssel, gemäß den Drehmoment-Angaben in dieser Anleitung. In allen Fällen ist jedoch Ihr MERIDA- Fachhändler Ihr Ansprechpartner. 88 16. Die Pedale Pedale Nicht alle Schuhe eignen sich zum Radfahren. Schuhe, die beim Radfahren getragen werden, sollten eine steife Sohle haben und genügend Halt bieten. Ist die Sohle zu weich, besteht die Gefahr, dass sich das Pedal durchdrückt und der Fuß zu schmerzen beginnt. Auch ist die Kraftübertragung schlechter. Im Bereich der Ferse sollten die Schuhe keine breite Sohle haben, sonst kann die natürliche Fußstellung nicht eingenommen werden, da man beim Treten an den Streben des Hinterbaus anstößt. Knieschmerzen können die Folge sein. Wenn Ihr Rad mit Plattformpedalen für Wettkampfzwecke ausgestattet ist, sind diese zum besseren Halt der Schuhe sehr scharfkantig. Deshalb besteht die Gefahr, dass Sie sich daran verletzen, wenn Sie abrutschen. Tragen Sie Schutzkleidung! 16.1 Funktionsweise verschiedener Systeme im Überblick Zum sportlichen Fahren sind Pedale empfehlenswert, bei denen der Fuß mit einer lösbaren Verbindung ans Pedal gekoppelt ist, sogenannte System- oder Klickpedale. Die Verbindung sorgt dafür, dass der Fuß beim schnellen Treten oder bei Fahrten im holprigen Terrain nicht abrutscht. Das Pedal kann durch den fixen Halt auch geschoben bzw. gezogen werden, dies erleichtert das flüssige Pedalieren. Lehnen Sie sich bei den ersten Versuchen in das Pedal einzurasten und auszuklinken an eine Wand an, oder lassen Sie sich von einer Person Stützhilfe leisten. Üben Sie das Aufnehmen der Pedale, das Einrasten in das Pedal und das Auflösen der Verbindung durch den Dreh des Fußes nach außen zuerst im Stand, bevor Sie die Technik auf einer unbelebten Fläche verfeinern. Bei den Systempedalen bildet ein spezieller Radschuh eine einrastende Verbindung mit dem Pedal. Üblicherweise nimmt man das Pedal zuerst mit der Plattenspitze auf und tritt dann einfach auf den waagerecht stehenden Pedalkörper. Bei den meisten Mountain bikepedalen ist der Rastmechanismus beidseitig ausgeführt, das Umdrehen des Pedals entfällt, hier wird nur zugetreten. Mit einem deutlich hör- und spürbaren Klick, weswegen die Systempedale oft auch als Klickpedale bezeichnet werden, rastet der Schuh ein. Die Verbindung wird bei allen gängigen Systemen durch einen Dreh der Ferse nach außen gelöst. 89 16. Die Pedale 16.2 Einstellung und Wartung Sprühen Sie den Bereich der Lage rungen und der Federbeinaufnahmen mit MOTOREX Sprühöl ein, wenn Knack geräusche auftreten. Die verschiedenen Pedalsysteme unterscheiden sich in der technischen Ausführung teils sehr deutlich. Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Pedal- und des Schuhherstellers sorgfältig durch. Bei Fragen steht Ihnen Ihr MERIDA-Fachhändler gerne zur Verfügung. Einige grundsätzliche Einstellregeln sind allen Ausführungen gemeinsam: Befestigen Sie die Pedalplatte so auf dem Schuh, dass der Fußballen über der Pedalachse steht. Der Fuß sollte beim Tretvorgang seine natürliche Stellung einnehmen. Bei den meisten Menschen zeigt dann die Ferse etwas nach innen. Achten Sie darauf, dass die Befesti gungsschrauben stets festgedreht sind, denn bei einer losen Platte wird das Aussteigen nahezu unmöglich! Stellen Sie gegebenenfalls die Auslösehärte des Pedals auf Ihre Bedürfnisse ein. Anfangs ist eine geringe Vorspannung empfehlenswert. Drehen Sie an der kleinen Innensechskant-Schraube und prüfen Sie Vorspannung durch ein- und ausrasten. Offen liegende Federn und Mechanismen müssen regelmäßig von Schmutz gereinigt und nachgefettet werden. Fahren Sie nur mit einem Pedalsystem, welches reibungslos ein- und ausrastet. Sollte das Pedal nicht sauber arbeiten, oder die Platte stark verschlissen sein, besteht Sturzgefahr, da der Schuh sich selbsttätig aus dem Pedal lösen kann. Knarren oder Quietschen von Pedalplatten kann oft durch etwas Fett an den Kon taktpunkten der Platte zum Pedal behoben werden. Es kann auch ein Anzeichen von Abnutzung sein. Prüfen Sie vor allem bei Kunststoffplatten regelmäßig den Verschleiß. Kippeliger Stand auf dem Pedal deutet auf den Verschleiß der Platte oder der Schuhsohle hin. 90 17. Die Lichtanlage Die Lichtanlage Zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr ist eine funktionierende Lichtanlage zwingend vorgeschrieben (siehe Kapitel 6. „Gesetzliche Anforderungen...“) Sie sollten wissen, wie die Lichtanlage aufgebaut ist, damit Sie eventuelle Störungen selbst beheben können. Bei Seitenläufer-Dynamos wird meist von oben auf das Gelenk oder eine Taste gedrückt, dann schnappt der Dynamo an den Reifen und kann angetrieben werden. Nabendynamos werden oft elegant per Knopf druck vom Lenker aus eingeschaltet. 17.1 Funktionsweise Der Dynamo erzeugt den zum Betrieb der Lampen notwendigen Strom. Von ihm gehen jeweils zwei Kabel zum Vorder- und zum Rücklicht und zurück. Die Zuleitung wird bei einigen Schutzblechen auf einem Teil des Weges durch integrierte Leiterbahnen verwirklicht. Schwierigkeiten ergeben sich vor allem, wenn Sie viel bei Regen oder im Winter unterwegs sind. Das Reibrad kann auf dem feuchten Gummi des Reifens durchrutschen, das Licht wird dunkler oder erlischt ganz. Immer häufiger kommen deshalb Naben dynamos zum Einsatz, die witterungs unabhängig funktionieren. Ein weiterer Vorteil dieser Dynamos ist der höhere Wirkungsgrad, d.h. der zusätzlich notwendige Krafteinsatz zur Erzeugung des Stroms ist geringer als bei normalen, an der Seite laufenden Dynamos. 91 17. Die Lichtanlage 17.2 Defektsuche Kontrollieren Sie zuerst die Birnchen im Vorder- und Rücklicht. Die Glühfäden müssen intakt sein. Schwarz beschlagene Glaskolben deuten auf einen Birnendefekt hin. Überprüfen Sie die Kontakte und die Fassung der Glühlampe im Scheinwerfer. Sind diese weiß oder grünlich verfärbt und damit korrodiert? Entfernen Sie die Korrosionsschicht mit einem Schraubendreher oder Schmiergel leinen etc., bis die Kontaktflächen blank glänzen. Folgen Sie dem Verlauf der Kabel und kontrollieren Sie, ob es schadhaft ist. Überprüfen Sie alle Kontaktpunkte. Oft sind Steck verbindungen durch Salz oder Regen korrodiert. Ziehen Sie Stecker auseinander und stecken Sie diese wieder zusammen. 17.3 Einstellung des vorderen Schein werfers Die Mitte des durch das Vorderlicht ausgeleuchteten Bereichs darf höchstens 10 Meter vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn treffen. Lösen Sie zur Korrektur der Einstellung die Befestigungsschrauben und neigen Sie den Scheinwerfer wie gewünscht. Ziehen Sie die Schrauben wieder an. Eine unvollständige oder nicht funk tionstüchtige Lichtanlage ist nicht nur gesetzwidrig, sondern gefährdet auch Ihr Leben. Unbeleuchtete Fahrradfahrer werden bei Dunkelheit leicht übersehen und riskieren schwere Unfälle! Falls sich danach kein Erfolg eingestellt hat fragen Sie ihren MERIDA-Fachhändler der Ihnen die Lichtanlage fachgerecht reparieren wird. 92 18. Dirt Bikes – Besonderheiten Besonderheiten von Dirt-Bikes Dirtbikes sind für den harten Einsatz wie Free ride, Dirt, Street oder Dualslalom ausgelegt. Mit diesen Rädern darf gesprungen werden, allerdings sollten die ausgeführten Sprünge und Abfahrten nie das eigene Leistungsvermögen übersteigen. Auch diese Räder haben Grenzen in ihrer Belastbarkeit die vom Fahrer, dessen Fahrtechnik sowie dem Untergrund und den Hindernissen abhängt. Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich gemäß seinem Bestimmungszweck, sonst besteht die Gefahr, dass das Rad den Belastungen nicht gewachsen ist und versagt. Beachten Sie auch, dass die Physik unerbittlich ist. Mancher Trick eines Profis sieht einfach aus, erfordert jedoch Anleitung, sehr viel Übung und Erfahrung. Überschätzen Sie Ihr Fahrkönnen nicht. Tragen Sie stets griffiges Schuhwerk und ausreichenden Schutzbekleidung wie Helm, Protektoren und Handschuhe. Am besten erlernen Sie den Umgang mit dem Rad in einem Verein. Kettenführung: Sie schützt die Kette vor dem Herunterfallen vom Kettenblatt durch starke Erschütterungen wie sie bei Sprüngen, Rennen und verschiedenen Tricks auftreten. Dirtbikes haben einen kürzeren Radstand und einen geringeren Nachlauf als herkömmliche Mountainbikes. Dies führt zu einem nervöseren Fahrverhalten, vor allem in Kurven und bei höherer Geschwindigkeit. Dies muss beim Fahren berücksichtigt werden. Bashguard: Bashguards (Kettenblattschutz) erlauben es dem Fahrer mit dem Kettenblatt auf Hindernissen aufzusetzen, ohne dass die Kettenblätter dadurch gleich beschädigt werden. Allerdings schützt ein Bashguard nur bis zu einer bestimmten Belastung vor Defekten. Wird zu hart damit aufgesetzt, können die Kettenradgarnitur, die Lagerung oder der Rahmen beschädigt werden. Wie stark diese Beanspruchung ist, hängt vom Fahrer und dem Untergrund auf dem aufgesetzt wird ab, daher sollte der Bashguard nur behutsam eingesetzt werden. Kettenführung Bashguard Wenn mit dem Dirt-Bike am Straßen verkehr teilgenommen werden soll, muss es gemäß den jeweiligen Bestimmungen ausgestattet werden. In Deutschland regelt der § 67 die Beleuchtungseinrichtungen, die Glocke und die Bremsanlage. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. 93 19. Kinderräder 19.1 An die Eltern Kinder zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Die Gründe hierfür sind in der mangelnden Erfahrung und Übung, aber auch in Ihrer geringen Größe zu finden, was deren Überblick und das Gesehen werden durch andere Verkehrsteilnehmer erschwert. Wenn Sie Ihr Kind mit dem Fahrrad im Straßenverkehr teilnehmen lassen wollen, sollten Sie zu dessen Schutz zuvor einige Zeit in das Training zur Beherrschung des Rades und in die Verkehrserziehung investieren. Da Kinder nicht so aufmerksam sind, sollten Sie es sich auch zur Gewohnheit machen, das Rad regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen und zu warten. Bei Fragen hilft Ihr MERIDA-Fachhändler vor Ort. Bedenken Sie, dass Sie zumindest bei den ersten Fahrten Ihrer Aufsichtspflicht nachkommen müssen – und überfordern Sie Ihr Kind nicht! Erkundigen Sie sich auch nach den Verkehrsregeln in Ihrem Land. In Deutschland müssen Kinder z.B. bis zum 8. Lebensjahr auf dem Bürgersteig (Gehweg) fahren und bis zum vollendeten 10. dürfen sie es! Wichtig ist, dass das Kind das Rad sicher beherrscht, bevor es am Straßenverkehr teilnimmt. Als erste Schritte in diese Richtung empfehlen wir Fahrten mit einem Roller oder einem Laufrad, damit das Kind ein gutes Gefühl für das Gleichgewicht erlernt. Schauen Sie bitte danach, dass das Kind neben einem angepassten Fahrradhelm auch auffällige, d.h. helle Bekleidung trägt. Reflexstreifen zur besseren Sichtbarkeit sind empfehlenswert. Ist dies geschafft, ist es notwendig, dass Sie dem Kind die Funktion von Bremse und Schaltwerk erklären, bevor das Kind auf das Fahrrad steigt. Üben Sie mit Ihrem Schützling die Bedienung der Funktionselemente abseits des Straßenverkehrs, am Besten auf einem unbelebten Platz oder auf einer Spielstraße. Ist die Fahrtechnik soweit fortgeschritten, dass das Kind auch außerhalb verkehrfreier Räume radeln kann, bringen Sie ihm bei, wie Randsteine und Bahnschienen zu überqueren sind, d.h. dass diese Hindernisse in möglichst stumpfen Winkel zu überfahren sind. Davor muss sich der Fahrer vergewissern, dass von hinten oder vorne keine Gefahr droht. Seien Sie auch Vorbild, wenn es um die Benutzung der Radwege geht. Empfehlenswert ist auch die Teilnahme des Kindes an einer Verkehrserziehung, wie sie an Schulen und von Verkehrsvereinen angeboten wird. 94 19. Kinderräder 19.2 Hinweise zu BMX-Rädern 19.3 Einstellung von Kinderrädern Reine BMX-Räder sind Sportgeräte und daher aufgrund Ihres Einsatzzweckes, Ihrer Geometrie und Übersetzung nur bedingt für die Verwendung als Kinderrad geeignet. Aufgrund der kleinen Rahmen, der Popularität des BMX-Sports und auf Drängen des Nachwuchses werden Sie jedoch gelegentlich als Kinderrad eingesetzt. Noch wichtiger als bei Erwachsenen ist es, das Fahrrad auf die Proportionen des Kindes einzustellen. Bei der Sattelhöhe müssen Sie einen Kompromiss finden, bei dem das Kind im Sattel sitzend mit beiden Füßen den Boden erreicht und andererseits vernünftig treten kann. Stellen Sie die Sattelhöhe so ein, dass das Bein ausgestreckt ist, wenn das Pedal ganz nach unten gedreht ist und das Kind mit der Ferse auf dem Pedal steht. In der Gegenprobe sollte das Knie leicht angewinkelt sein, wenn die Ballen über der Mitte des Pedals positioniert sind. Wenn mit dem BMX-Rad am Straßen verkehr teilgenommen werden soll, muss es gemäß den jeweiligen Bestimmungen ausgestattet werden. In Deutschland regelt der § 67 die Beleuchtungseinrichtungen, die Glocke und die Bremsanlage. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Beachten Sie auch die Hinweise im Kapitel 18. „Dirt Bikes – Besonderheiten“. 95 19. Kinderräder Achten Sie bei der Kontrolle darauf, dass das Becken des Kindes dabei waagerecht bleibt. Prüfen Sie zum Abschluss, ob das Kind noch den Boden erreicht. Ist dies nicht der Fall, senken Sie die Sattelhöhe wieder etwas ab. Wenn der Lenker zu weit vom Sattel entfernt ist, fährt das Kind ebenfalls weniger entspannt als es könnte. Deshalb kann der Sattel verschoben werden. Öffnen Sie die Mutter des Sattelklobens (Klemmschelle) oben an der Sattelstütze mit einem Maulschlüssel ein bis zwei Umdrehungen. Kontrollieren Sie als nächstes, ob das Kind mit den Fingern den Bremshebel gut greifen kann. Wie Sie die Stütze in der Höhe verstellen, lesen Sie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer”. Sie müssen die Mutter nicht ganz aufdrehen, sonst besteht die Gefahr, dass der Mechanismus auseinander fällt. Schieben Sie den Sattel in die gewünschte Position und drehen Sie die Mutter wieder an. Achten Sie darauf, dass der Sattel waagerecht steht und dass die Rasterung im Sattelkloben „einrastet”, während Sie anziehen. Versuchen Sie den Sattel etwas zu kippen, dann merken Sie, ob der Mechanismus eingerastet ist. Ist dies der Fall, ziehen Sie die Mutter fest. Ist dies nicht der Fall, stellen Sie den Bremsgriff ein, wie dies in den Kapiteln 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer” und Kapitel 9. „Die Bremsanlage“ beschrieben wird. Überprüfen Sie die Sattelhöhe bei Kindern und Heranwachsenden zumindest alle 3 Monate! Wenn Sie Bremsen üben, ist es wichtig, dass Sie dem Kind sagen, dass bei Nässe die Bremswirkung und die Haftung nachlassen und dass es deshalb langsamer fahren muss. Prüfen Sie zum Abschluss nochmals den festen Sitz, indem Sie versuchen den Sattel abzukippen. 96 19. Kinderräder Machen Sie es sich zur Gewohnheit, zusammen mit Ihrem Kind die Prüfung In Kapitel 4. „Vor jeder Fahrt” gemeinsam durchzuführen. So lernt Ihr Kind den richtigen Umgang mit dem Material und Sie können gegebenenfalls Mängel aufdecken, die sich im „Spielbetrieb” eingestellt haben. Ermutigen Sie Ihr Kind auch, Ihnen mitzuteilen, wenn etwas am Fahrrad nicht mehr funktioniert. Stellen Sie den Mangel umgehend ab oder bringen Sie das Rad zur Reparatur, wenn Sie im Zweifel sind. Kinder sind auch eitel. Kaufen Sie deshalb einen geprüften Fahrradhelm, der dem Kind auch gefällt. Deshalb und zur Ermittlung der richtigen Größe, sollten Sie das Kind zum Kauf mitnehmen. Gefällt der Helm und passt er, erhöhen Sie die Chance, dass der lebenswichtige Kopfschutz auch getragen wird! völlig falsche Fahrtechnik antrainiert. Wir empfehlen Ihr Kind voher mit dem Dreirad und dem Roller üben zu lassen. Wenn der Roller einwandfrei beherrscht wird, fällt Ihrem Kind eine Umgewöhnung auf das Fahrrad erfahrungsgemäß ganz leicht. Sollten Sie sich für die Montage von Stütz rädern entscheiden, montieren Sie, wenn erforderlich, zuerst die Räder an den Ausleger. Lösen und entfernen Sie dann die Radschrauben an einer Seite komplett, befestigen Sie den Ausleger zusammen mit der Abstützung an der Kettenstrebe. Die Stützräder stellen nur eine unzu reichende Fahrhilfe für kleinste Kinder dar und sollten sobald wie möglich demontiert werden um das Gleichgewichtsgefühl Ihres Kindes zu schulen. 19.4 Stützräder Nach Expertenmeinung sind Stützräder zum Erlernen des Fahrradfahrens nur bedingt geeignet und aufgrund der Einprägung von Bewegungsabläufen sogar kontraproduktiv. Falls diese Fahrhilfen montiert sind, versuchen Sie daher, so bald wie möglich darauf zu verzichten, da sich Ihr Kind sonst eine Richten Sie beide Stützräder dann so aus, dass bei genau senkrecht stehendem Fahrrad beide Stützräder den Boden berühren. Ziehen Sie dann die Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment fest. Achten Sie darauf, die Abstützung an der Kettenstrebe korrekt zu montieren. Ziehen die Radmutter handfest an und wiederholen Sie dies auch für das Stützrad der anderen Seite. 97 20. Helme, Zubehör 20.1 Helme 20.2 Zubehör Ein Radhelm ist bei den heutigen Verkehrs verhältnissen ein Muss. Ihr MERIDA-Fachhändler hat eine große Auswahl an Kopfschützern in verschiedenen Größen. Der Markt bietet jede Menge Zubehör, das den Spaß am Radfahren noch steigern soll. Elektronische Tachos ermitteln die Fahrt- und Durchschnittsgeschwindigkeit, die Tagesund Jahreskilometer sowie die Fahrtzeit. Luxusmodelle zeigen die höchste erreichte Geschwindigkeit, den Höhenunterschied, die Trittfrequenz und vieles mehr an. Lassen Sie sich beim Kauf Zeit und setzen Sie den Wunschhelm ruhig eine Weile auf. Ein guter Helm muss straff sitzen und darf nicht drücken. Achten Sie beim Helmkauf auf bestandene Prüfnormen. Fahren Sie nie ohne Helm! Aber der sicherste Helm nützt nichts, wenn er nicht richtig paßt oder der Riemen nicht richtig eingestellt oder nicht geschlossen ist! Das wichtigste Zubehör für eine gelungene Radtour bleibt jedoch eine Luftpumpe und eine kleine Werkzeugtasche. Darin sollten zwei Montierhebel, die gängigen Innensechs kant-Schlüssel, ein Schlauch, Flickzeug, sowie eine Telefonkarte und etwas Geld sein. So sind Sie gewappnet, wenn der Pannenteufel zuschlägt. Vor dem Kauf zusätzlicher Klingeln oder Hupen sowie Beleuchtungseinrichtungen müssen Sie genau prüfen, ob dieses Zubehör erlaubt und geprüft und damit für den Straßenverkehr zugelassen ist. Zusätzliche Batterie-/Akkuleuchten müssen mit der Schlangenlinie und dem Buchstaben K gekennzeichnet sein. Mehr Sicht nach hinten bieten Rückspiegel. Achten Sie beim Kauf auf eine solide, nicht vibrierende Befestigung. Denken Sie auch an ein gutes Schloss, denn Fahrräder werden sehr häufig entwendet. Ihr MERIDA-Fachhändler berät Sie gerne über die verschiedenen Sicherheitsstufen der Schlösser. Nachträglich angebrachtes Zube hör, z.B. Schutzbleche, Scheiben- oder Trommelbremsen, Gepäckträger etc., kann die Funktion Ihres Rades beeinträchtigen. Verlust der Kontrolle über das Fahrrad und Sturz können die Folge sein. Befragen Sie grundsätzlich Ihren MERIDA-Fachhändler, bevor Sie Zubehör irgendeiner Art an das Rad bauen. 98 21. Gepäck Gepäcktransport Achten Sie beim Beladen des Rades auf eine günstige Lastverteilung. Schwere Gepäckstücke sollten so weit unten wie möglich gepackt werden. In die Lenkertasche und auf den Gepäckträger gehören die leichteren Dinge. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gepäck auf dem Fahrrad mitzunehmen. Wie das Gepäck befördert wird, hängt in erster Linie von dessen Gewicht und Volumen und vom benutzten Fahrrad ab. Fahrer von MTBs oder Rennmaschinen transportieren das Gepäck oft im Rucksack auf dem Rücken. So beeinflusst die zusätzliche Last die Fahreigenschaften am wenigsten. Es gibt jedoch mehrere Varianten, das Gepäck direkt am Rad zu befestigen. Bei Fahrrädern mit Gepäckträger kann eine Tasche oder ein Korb auf der Trägerplatte mitgeführt werden. Dies ist für das Fahr verhalten des Rades die schlechteste Lösung. Es empfiehlt sich, die mitzunehmenden Dinge in stabilen Packtaschen zu befördern, dann liegt der Schwerpunkt niedriger. Achten Sie beim Kauf der Taschen auf Wasserdichtigkeit, damit Sie beim ersten Regenguss keine negativen Überraschungen erleben. Eine weitere Möglichkeit Gepäck zu verstauen bieten Lenkertaschen, die oft mit Schnell verschlüssen angebracht werden. Lenker taschen sind besonders geeignet für Wert gegenstände und Fotoausrüstungen. Überladen Sie Ihr Fahrrad nicht (Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“) und beachten Sie die auf dem Gepäck träger aufgedruckte oder eingeprägte zulässige Belastung. Gepäck verändert generell die Fahreigenschaften Ihres Rades und verlängert den Bremsweg! Üben Sie deshalb das Fahren mit beladenem Fahrrad auf einer verkehrsfreien Fläche. Taschen für vorne an der Gabel, sogenannte Lowrider-Taschen werden mit speziellen Haltern an der Gabel befestigt. Sie eignen sich als Zusatz für die große Tour. Schweres Gepäck ist darin gut aufgehoben, da das Fahrverhalten durch die gute Gewichtsverteilung wenig leidet. Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer, als es die aufgedruckte oder eingeprägte zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“ angegebene zulässige Gesamtbelastung des Rades. 99 22. Mitnahme von Kindern Die Mitnahme von Kindern ist nur mit speziellen Sitzen oder Kinderanhängern möglich bzw. erlaubt. Die Kindersitze werden am Rahmen des Rades befestigt. Die Befestigungen sind meist als Wechselhalter ausgeführt. Ein Sitz kann damit an mehreren Rädern befestigt werden, wenn diese jeweils mit einer passenden Befestigung ausgestattet sind. 22.1 Kindersitze Erwerben Sie ausschließlich geprüfte Kinder sitze (DIN/GS). Wichtig ist, dass das Kind im Sitz angeschnallt wird und die Füße in speziellen Haltern untergebracht sind. Setzen Sie dem mitfahrenden Kind immer einen Helm auf! Kindersitze beeinflussen die Fahreigenschaf ten des Rades stark. Das Gewicht des Sitzes und des Kindes machen die Fahrt verhältnismäßig labil, das Rad neigt zum Schlingern. Üben Sie das Aufsteigen und das Fahren! Besonders kritisch ist der Moment, wenn das Kind in den Kindersitz gesetzt wird, denn dann ist die Gefahr, dass das Rad umkippt, am größten. Vorteilhaft ist deshalb die Montage einer Parkstütze mit zwei Beinen, auf denen das Rad besser steht. Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer, als es die aufgedruckte oder eingeprägte zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“ angegebene zulässige Gesamtbelastung des Rades. Informieren Sie sich in Ihrem Land über die Regeln zum Transport von Kindern, bevor Sie ein Kind mitnehmen. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Decken Sie die Federn Ihres Sattels ab, damit das Kind seine Finger nicht einklemmen kann. Kinder dürfen nur auf speziellen Sitzen, die auch die Füße sicher unterbringen, mitgenommen werden. Das Kind darf in Deutschland höchstens 7 Jahre, der Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein. Erkundigen Sie sich nach den Regelungen in Ihrem Land. Nicht alle Rahmen, insbesondere die sehr Leichtgewichtigen, sind dafür geeignet, dass ein Kindersitz mit einem speziellen Halter montiert werden kann. Schauen Sie in der Tabelle im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“ und Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs Carbon” nach. Und fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler, wie Sie den Sitz am besten montieren können. Überschreiten Sie niemals das zuläs sige Gesamtgewicht des Kindersitzes und beachten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung des Kindersitzes. 100 22. Mitnahme von Kindern 22.2 Kinderanhänger In speziellen Kinderanhängern die hinter dem Rad hergezogen werden, können üblicherweise bis zu zwei Kinder untergebracht werden. Die Kinder können im Hänger spielen, ohne dass Spielsachen herausfallen. Einige Versionen bieten die Möglichkeit, ein Sonnen- oder Regenschutzdach anzubringen. Die Anhänger verändern hauptsächlich das Bremsverhalten, nicht aber die restlichen Fahreigenschaften des Rades. Ein Nachteil liegt in der Breite des Kinderanhängers, der das Rad seitlich deutlich überragt. Zudem sind die Anhänger flach, so dass sie übersehen werden können. Sichern Sie den Anhänger deshalb mit einem an einer längeren Stange angebrachten farbigen Wimpel und üben Sie das Fahren mit dem Gespann zunächst ohne „Besatzung“. Mit einem Rückspiegel können der Hänger und die Insassen während der Fahrt beobachtet werden. Der Anhänger sollte zusätzlich mit allen Reflektoren ausgerüstet sein, die auch am Fahrrad verlangt werden. Beleuchten Sie die Rückseite des Hängers bei Nachtfahrten mit mindestens einer Batterie- oder Akkuleuchte. Diese Beleuchtungseinrichtungen sind in der in Zukunft in Kraft tretenden StVZO-Neuregelung vorgeschrieben. Setzen Sie dem Kind immer einen passenden Helm auf. Ein Anhänger ist nur ein unvollkommener Schutz bei einem Unfall. Bevor Sie mit Ihrem Rad einen An häger ziehen, schauen Sie bitte in Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“ nach, ob Ihr Rad dafür geeignet ist. Fragen Sie auch Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat. Schnallen Sie das Kind immer an, denn unkontrollierte Bewegungen im Innern des Anhängers könnten diesen sonst zum Kippen bringen. Setzen Sie dem mitfahrenden Kind immer einen Helm auf! Beachten Sie, dass sich das Fahr- und Bremsverhalten ändert, wenn Sie mit einem Anhänger fahren. Fahren Sie immer mit angemessener Geschwindigkeit und fahren Sie nicht im Gelände. Überschreiten Sie niemals das zuläs sige Gesamtgewicht des Anhängers und beachten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung des Hängers. 101 23. Autotransport Transport des Rades mit dem Auto Informieren Sie sich über die Vor schriften und Regeln zum Transport von Fahrrädern in den Ländern, durch die Sie während Ihrer Reisen hindurch fahren. Unterschiede bestehen z. B. hinsichtlich der Kennzeichnung. Das Autofahren hat neben allen bekannten Nachteilen einen großen Vorteil. Der Transport des Rades ist sehr einfach. Nahezu jedes Autozubehörgeschäft und fast alle Autofirmen bieten Trägersysteme zum Radtransport an, damit das Rad nicht zerlegt werden muss. Üblicherweise werden die Räder auf dem Dach in eine Schiene gestellt und mit einer Klammer, die ans Unterrohr greift, befestigt. Die immer mehr in Mode kommenden Heckträger bieten gegenüber den Dachträgern vor allem den Vorteil, dass das Rad zum Transport nicht so weit hochgehoben werden muss. Achten Sie beim Kauf auf die Einhaltung der Sicherheitsnormen, TÜV/GS-Zeichen oder ähnliches. Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Trägers und halten Sie sich an die zulässige Nutzlast und die empfohlene/vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Achten Sie darauf, dass die Beleuch tungseinrichtungen und das Kennzeichen ihres Autos nicht verdeckt werden. Unter Umständen ist ein zweiter Außenspiegel Pflicht. Bedenken Sie, dass beim Transport des Rades außerhalb des Autos ihr Rad verstärkt den Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Hohe Geschwindigkeit bei Regenwetter ist der Wirkung eines Dampfstrahlers gleichzusetzen. Das Wasser kann an den Dichtungen vorbei drücken und ins Innere der Lager und Bowdenzüge vordringen. Die Schmiermittel werden verdünnt, die Reibung wird erhöht. Auf Dauer führt das zur Zerstörung der Lager und Bowdenzüge. Bei großvolumigen Rahmenrohren besteht bei den meisten Klemmen Quetschgefahr! Kaufen Sie keine Trägersysteme, bei denen das Rad umgekehrt, d.h. mit dem Lenker und Sattel nach unten auf dem Träger befestigt wird. Bei dieser Befes tigungsart werden der Lenker, der Vorbau, der Sattel und die Sattelstütze während der Fahrt sehr stark beansprucht. Bruchgefahr! Beachten Sie die größere Höhe Ihres Fahrzeugs. Messen Sie die Gesamt höhe Ihres Fahrzeugs und bringen Sie diese gut sichtbar im Cockpit oder auf dem Lenkrad an. Räder mit hydraulischen Bremsen dür fen keinesfalls kopfüber transportiert werden. Luft könnte in die Bremssättel gelangen und zum Ausfall der Bremse führen. Montieren Sie bei Scheibenbremsen die Transportsicherungen, wenn Sie das Fahrrad ohne Laufräder transportieren. 102 24. Waschen und Pflege Wenn Sie Ihr Rad vom MERIDA-Fachhändler abholen, hat er es für Sie fahrbereit montiert. Dennoch sollten Sie danach das Rad regelmäßig pflegen und die turnusmäßigen Wartungsarbeiten vom MERIDA-Fachhändler durchführen lassen. Nur dann kann die dauerhafte und sichere Funktion aller Teile gewährleistet werden. Ihre Fahrfreude und Ihre Fahrsicherheit bleiben so über viele Jahre erhalten. Wesentlich schonender ist die Radwäsche mit einem weichen Wasserstrahl oder einem Eimer Wasser, unter Zuhilfenahme eines Schwamms oder eines großen Pinsels, z.B. einer Kleisterquaste. Waschen und Pflegen des Rades Verwenden Sie für pulverbeschichtete Rahmen niemals lösungsmittelhaltige Reinigungsmittel. Antrocknender Schweiß, Schmutz und Salz vom Winterbetrieb schaden Ihrem Rad. Deshalb muss regelmäßiges Reinigen aller Bauteile des Fahrrades zu Ihren Pflichtübungen gehören. Am einfachsten könnte man Schmutz und Mineralien mit einem Dampfstrahler ablösen. Die Schnell-Reinigung hat jedoch gravierende Nachteile. Der unter hohem Druck austretende und sehr scharfe Wasserstrahl kann an den Dichtungen vorbei drücken und ins Innere der Lager vordringen. Die Schmier mittel werden verdünnt, die Reibung wird erhöht. Auf Dauer führt dies zur Zerstörung der Lagerlaufflächen und dem weichen Lauf der Lager. Die Reinigung von Hand hat einen weiteren positiven Nebeneffekt: Sie können so schadhafte Lackstellen, verschlissene Teile oder Defekte frühzeitig erkennen. Muten Sie sich nur Arbeiten zu, bei denen Sie über das nötige Fachwis sen und das passende Werkzeug verfügen. Reinigen Sie Ihr Fahrrad nicht auf kurze Distanz mit einem sehr starken Wasserstrahl oder dem Dampfstrahler. Achten Sie beim Putzen auf Risse, Kratzspuren, Materialverbiegungen oder -verfärbungen. Setzen Sie sich im Zweifelsfall mit Ihrem MERIDA-Fachhändler in Verbindung. Lassen Sie beschädigte Bauteile umgehend ersetzen. Nachdem das Rad wieder abgetrocknet ist, bessern Sie gegebenenfalls schadhafte Lackstellen aus. Konservieren Sie den Lack und die metallischen Oberflächen regelmäßig mit Hartwachs. Schützen Sie die Speichen, Naben etc. ebenfalls mit einem Wachsfilm. Weniger flächige Teile können einfach mit einem Handzerstäuber eingesprüht werden. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten sollten Sie die Kette prüfen und gegebenenfalls schmieren (siehe Kapitel 10.3 „Kettenpflege“). 103 25. Aufbewahrung Aufbewahrung bzw. Lagerung des Rades Wenn Sie Ihr Rad während der Saison regelmäßig pflegen, müssen Sie beim kurzzeitigen Abstellen, abgesehen vom Diebstahlschutz, keine besonderen Vorkehrungsmaßnahmen treffen. Es empfiehlt sich, das Rad an einem trockenen, gut durchlüfteten Raum abzustellen. Steht die Überwinterung des Fahrrades an, sind einige Dinge zu beachten: Während der langen Standzeit verlieren die Schläuche allmählich die Luft. Steht das Rad längere Zeit auf den platten Reifen, kann der Reifenaufbau Schaden nehmen. Hängen Sie deshalb die Laufräder oder das gesamte Fahrrad auf, oder kontrollieren Sie regel mäßig den Reifendruck. Säubern Sie das Rad und schützen Sie es gegen Korrosion, wie oben beschrieben. Demontieren Sie die Sattelstütze und lassen Sie eventuell eingedrungene Feuchtigkeit austrocknen. Sprühen Sie etwas fein zerstäubtes Öl in das Sattelrohr (Ausnahme: verwenden Sie kein Öl wenn es sich um einen CarbonRahmen handelt oder Sie eine Carbon-Sattelstütze verwenden). Lagern Sie das Rad in einem trockenen Raum. Schalten Sie vorne auf das kleine Blatt und hinten auf das kleinste Ritzel. So sind die Züge und Federn soweit als möglich entspannt. Beachten Sie, dass bei Nexave-Schaltungen die Feder des hinteren Schaltwerks entspannt ist, wenn die Kette auf dem größten Ritzel liegt. Bringen Sie keine Pflegemittel und kein Kettenöl auf die Bremsbeläge und die Bremsflächen der Felgen bzw. auf die Bremsscheiben! Drohendes Bremsver sagen ist die Folge. In den Wintermonaten gibt es bei MERIDA-Fachhändlern in der Regel kaum Wartezeiten. Zudem offerieren viele Fachgeschäfte Aktionspreise für den jährlichen Check. Nutzen Sie die Standzeit und bringen Sie Ihr Rad zum MERIDA-Fach händler zur Inspektion! 104 26. Service- und Wartungszeitplan Bereits nach 100 bis 300 Kilometern oder 3 bis 6 Wochen ist eine erste Inspektion fällig. Das Rad muss inspiziert und gewartet werden, da sich in der „Einfahrzeit” des Rades die Speichen setzen, die Züge längen, die Schaltung verstellt und die Lager einlaufen. Diesen Reife-Prozess kann man nicht vermeiden. Vereinbaren Sie deshalb mit Ihrem MERIDA-Fachhändler einen Termin für die Durchsicht Ihres neuen Rades. Die erste Inspektion beeinflusst maßgeblich die weitere Funktion Ihres Rades. Nach der Einlaufphase sollten Sie Ihr Rad in regelmäßigen Abständen warten lassen. Die in der Tabelle angegebenen Zeitangaben sind als Anhaltspunkte für Radler gedacht, die zwischen 1.000 und 2.000 km pro Jahr fahren. Wenn Sie regelmäßig mehr, oder sehr viel auf schlechten Straßen oder im Gelände radeln, verkürzen sich die Inspektionsintervalle dem härteren Einsatz entsprechend. Regelmäßige Inspektionen und der rechtzeitige Tausch von Verschleiß teilen gehört zum bestimmungsgemäßen Gebrauch des Rades und haben daher auch einen Einfluss auf die Gewährleistung. Bauteil Tätigkeit Beleuchtung Bereifung Bereifung Bremsen (Felgenbremse) Bremsen (Felgenbremse) Bremsen (Scheibenbremse) Bremszüge Bremse (Rücktrittbremse) Federgabel kontrollieren X Luftdruck kontrollieren X Profilhöhe und Seitenwände kontrollieren Hebelweg, Belagsstärke und Position zur Felge kontrollieren Bremsprobe im Stand X Beläge säubern Hebelweg, Belagsstärke kontrollieren, Sichtkontrolle Dichtigkeit, X Bremsprobe im Stand Sichtkontrolle Bremsanker und Kettenspannung prüfen Schrauben kontrollieren und nachziehen Bringen Sie Ihr Rad zu Ihrer eigenen Sicherheit nach 100 bis 300 km oder nach 3 bis 6 Wochen, spätestens jedoch nach drei Monaten, zum MERIDA-Fachhändler zur 1. Inspektion. Verwenden Sie generell nur Original Ersatzteile bzw. vom jeweiligen Hersteller freigegebene Teile. Verschleißteile von anderen Herstellern z.B. Bremsbeläge oder Reifen anderer Dimensionen können das Fahrrad unsicher machen – Unfallgefahr! Vor jeder Monatlich Fahrt Die mit X gekennzeichneten Kontrollen können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick, etwas Erfahrung und geeignetes Werkzeug, z.B. einen Drehmomentschlüssel, verfügen. Sollten bei den Überprüfungen Mängel erkennbar sein, leiten Sie umgehend geeignete Maßnahmen ein. Bei Fragen oder Unklarheiten hilft Ihnen Ihr MERIDAFachhändler. Die mit H gekennzeichneten Arbeiten sollten nur vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden. Jährlich Sonstige Intervalle X X X X H Bei den UMF Modellen Hardy, Freddy und Duncan gelten halbierte Wartungsintervalle. 105 26. Service- und Wartungszeitplan Bauteil Tätigkeit Vor jeder Monatlich Jährlich Fahrt Federgabel Öl wechseln bzw. Elastomere fetten H Feder-Sattelstütze Warten H Full Suspension (gefederter Hinterbau) Warten H Felgen (bei Felgenbremsen, Aluminium) Wandstärke kontrollieren, gegebenenfalls auswechseln Innenlager Lagerspiel kontrollieren x Innenlager Demontieren und Gewinde neu fetten H Kette kontrollieren bzw. schmieren x Kette kontrollieren bzw. wechseln Kurbel kontrollieren bzw. nachziehen x Lack konservieren Laufräder / Speichen Rundlauf und Spannung prüfen x Lenker, Aluminum Kontrollieren, gegebenenfalls austauschen Lenkungslager Lagerspiel kontrollieren x Lenkungslager neu fetten H Metallische Oberflächen konservieren Naben Lagerspiel kontrollieren x x Naben neu fetten H Pedale Lagerspiel kontrollieren x Pedale Rast-Mechanismus reinigen, schmieren x Schaltwerk / Umwerfer Reinigen, schmieren x Schnellspanner Sitz kontrollieren x Schrauben und Muttern Kontrollieren bzw. nachziehen x Ventile Sitz kontrollieren x Vorbau, Sattelstütze Ausbauen und neu fetten, bei Carbon nur säubern H Züge Schaltung / Bremsen Ausbauen und fetten H Die mit X gekennzeichneten Kontrollen können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick, etwas Erfahrung und geeignetes Werkzeug, z.B. einen Drehmomentschlüssel, verfügen. Sollten bei den Überprüfungen Mängel erkennbar sein, leiten Sie umgehend geeignete Maßnahmen ein. Bei Fragen oder Unklarheiten hilft Ihnen Ihr MERIDAFachhändler. Die mit H gekennzeichneten Arbeiten sollten nur vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden. Sonstige Intervalle spätestens nach dem 2. Satz Bremsbeläge ab 1000 km halbjährlich mindestens alle 2 Jahre halbjährlich Bei den UMF Modellen Hardy, Freddy und Duncan gelten halbierte Wartungsintervalle. 106 27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen Montieren Sie alle Anbauteile (Ausnahme Carbonstützen und Vorbauten auf Carbon gabeln) mit hochwertigem Fett an den Rahmen. So vermeiden Sie Korrosion. Andernfalls können Sie möglicherweise das Rad nach einiger Zeit nicht mehr demontieren. Bei Rennrahmen ist oft eine zum Rahmen passende (Carbon-)Gabel dabei. Beachten Sie die Hinweise zur Montage von CarbonGabelschäften, in der Anleitung des Gabelherstellers. Wenn Sie einen Carbon (CFK) Rahmen aufbauen beachten Sie Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs Carbon“. Folgende Maße müssen Sie bei der Montage beachten: Lenkungslager bzw. Steuersatz Alle Rahmen werden mit eingepressten Schalen und / oder integriertem Steuersatz (integrated headset) ausgeliefert. Übliche Cartridge-Lagerungen können direkt mit hochwertigem Montagefett montiert werden. Bei Bedarf, z.B. bei Shimano Dura Ace und XTR-Lagern, können die Planflächen der Gehäuse nachgefräst werden, da Lack eventuell eine saubere Passung vereitelt. Sorgen Sie anschließend für Korrosionsschutz mit Wachs und Fett. Wenn Sie in die Mountainbike Rahmen eine Gabel einbauen, beachten Sie, dass der Gabelkopf sich frei unter dem Unterrohr durchdrehen kann! Hinterbaubreite Siehe Tabelle auf der folgenden Seite. Klemmen Sie die Rahmen nicht an den Rohren in Ihrem Montage ständer! Die dünnwandigen Rohre können beschädigt werden. Montieren Sie zuerst die Sattelstütze und klemmen Sie diese in den Ständer. Zulässige Federwege der Gabeln Siehe Tabelle auf der folgenden Seite. Wenn Fragen hinsichtlich der Kompatibilität einzelner Teile zum Rahmen bestehen, fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Beachten Sie die Tabelle auf der folgenden Seite mit Maßen etc. und die Liste der Anzugsdrehmomente. Derjenige, der den Rahmen zum Fahrrad komplettiert, muss selbst dafür Sorge tragen, dass die Zusammen stellung der Teile gemäß den Richtlinien der Hersteller, den allgemeinen Normen und dem Stand von Wissenschaft und Technik durchgeführt wird. Tret-Innenlager Alle Rahmen: BSC- bzw. BSA-Gewinde: 1,370“ x 24TPI, (rechte Seite Linksgewinde!) Gehäusebreite siehe Tabelle auf der folgenden Seite. 107 27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen Name/ Radart Kategorie MATTS MTB* Allround Hardtail MATTS TFS XC MTB* Race Hardtail MATTS TFS TRAIL MTB* Allround Hardtail MATTS HFS XC MTB* Race Hardtail MATTS HFS TRAIL MTB* Allround Hardtail CARBON FLX MTB* Race Hardtail JULIET Lady-MTB* NINETY-SIX MTB* Race Full-Suspension MISSION MTB* Marathon Full-Suspension TRANS-MISSION MTB* All-Mountain Full-Suspension ONE-FIVE-O MTB* Enduro Full-Suspension CROSSWAY 700 C Cross-Rad CROSSWAY LADY 700 C Cross-Rad CROSSWAY TFS 700 C Cross-Rad CROSSWAY TFS LADY 700 C Cross-Rad FREEWAY Trekking-Rad FREEWAY LADY Trekking-Rad CITY City-Rad (tiefer Einstieg) SPEEDER Fitness-Bike SPEEDER LADY Fitness-Bike S-PRESSO Fitness-Bike S-PRESSO LADY Fitness-Bike CYCLOCROSS Querfeldein-Rennrad WARP Triathlon-Bike ROAD RACE/RIDE Rennrad SCULTURA FLX Rennrad SCULTURA EVO FLX Rennrad * (1) (2) Kindersitz- Anhänger Max. Zuladung Sattelstütz- montage erlaubt? Fahrer + Gepäck Durchmesser erlaubt? (kg) (Ø -0,1 mm) ja (1) nein nein nein nein nein ja (1) nein nein nein nein ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) ja (1) nein nein nein nein nein ja ja ja ja ja nein ja nein ja (2) ja (2) ja (2) ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja nein nein 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 100 120 100 120 100 100 120 100 120 100 120 120 120 120 120 27,2 31,6 31,6 31,6 31,6 31,6 27,2 31,6 31,6 31,6 31,6 27,2 27,2 27,2 27,2 27,2 27,2 27,2 31,6 31,6 27,2 27,2 27,2 27,2 31,6 31,6 31,6 Gehäuse- Breite in mm (4) 68 73 73 73 73 73 68 73 73 73 73 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 68 Hinterbau Federweg-Zul. Federweg Breite Hinterbau der Federgabel (mm) (mm) (mm) 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 135 130 130 135 135 130 130 130 130 130 / / / / / / / 96 mm 110 mm 130 mm 150 mm / / / / / / / / / / / / / / / / 100 80-100 100-120 80-100 100-120 80-100 80 100 100-120 110-140 110-160 50-75 50-75 50-75 50-75 50-75 50-75 50-75 nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel nur Starrgabel Mountainbike Kindersitzmontage: nur Gepäckträger-Montage (3) 130 mm bei Nabenschaltung, 135 mm bei Kettenschaltung Bei vollgefederten Rädern: Hängerbetrieb nur mit spezieller Anhänger-Kupplung (4) Alle Rahmen haben BSA Gewinde (1,37“ *24 TPI). für Schnellspanner-Montage Wichtig: Rechte Seite mit Linksgewinde! 108 28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon 28.1 Carbon – Besonderheiten Wie bei allen Leichtbauteilen und insbesondere bei Produkten, die aus mit Kohlefaser verstärktem Kunststoff, auch Carbon oder kurz CFK genannt, bestehen, müssen auch bei den MERIDA-Rahmen und Carbon-Gabeln einige Besonderheiten beachtet werden. Carbon ist ein extrem fester Werkstoff, der eine hohe Belastbarkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht der Bauteile ermöglicht. Allerdings hat Carbon die Eigenschaft, dass sich das Bauteil nach einer Überlastung nicht verformt, obwohl die Struktur schon beschädigt sein kann. Eventuell eingetretene Überbeanspruchungen können zu Schäden führen, die nicht wie bei Stahl oder Aluminium erkennbare Verbiegungen aufweisen, sondern die Fasern im Innern schädigen. Nach einer Überlastung kann ein vorgeschädigtes Carbonteil im weiteren Gebrauch schlagartig und ohne Vorwarnung versagen, was zum Sturz mit nicht vorhersehbaren Folgen führen kann. Deshalb legen wir es Ihnen nahe, dass Sie das Bauteil oder besser noch das ganze Fahrrad nach einem Zwischenfall, wie beispielsweise einem Sturz, zu Ihrem MERIDA-Fachhändler zur Kontrolle bringen. Gegebenenfalls kann dieser mit unserer Serviceabteilung Kontakt aufnehmen, um offene Fragen zu klären. Beschädigte Bauteile aus CFK dürfen aus Sicherheitsgründen nie gerichtet oder repariert werden! Tauschen Sie ein beschädigtes Bauteil umgehend! Verhindern Sie durch geeignete Maßnahmen (z.B Zersägen) eine Weiterbenutzung durch Dritte. Bauteile aus Carbon dürfen niemals hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Lassen Sie diese deshalb niemals pulverbeschichten oder lackieren. Die dabei nötigen hohen Temperaturen könnten das Bauteil zerstören. Vermeiden Sie deshalb die Aufbewahrung im Kraftfahrzeug bei starker Sonneneinstrahlung und die Lagerung in der Nähe von Wärmequellen. Komponenten aus CFK haben, wie alle sehr leicht gebauten Teile, nur eine begrenzte Lebensdauer. Tauschen Sie deshalb Lenker und Vorbauten, je nach Nutzung, in regelmäßigen Abständen (z. B. alle 3 Jahre) prophylaktisch aus, auch wenn diese keinen Unfall oder ähnliche Ereignisse durchlebt haben. Sollte Ihr MERIDA-Carbon-Rahmen oder Ihre Carbon-Gabel Knackge räusche von sich geben, oder äußerliche Schäden wie Kerben, Risse, Beulen, Verfärbungen etc. aufweisen, dürfen Sie das Fahrrad nicht mehr benutzen. Kontaktieren Sie bitte sofort Ihren MERIDA-Fachhändler, der dann das Bauteil sorgfältig prüft! Beachten Sie, dass die Klemmbe reiche absolut fettfrei sind, wenn Kohlefaser verstärkter Kunststoff ein Klemmpartner ist! Das Fett lagert sich in der Oberfläche der Carbon- Bauteile ein und verhindert durch verringerte Reibbeiwerte eine sichere Klemmung innerhalb der erlaubten Anzugsmomente. Einmal gefettete Carbonkomponenten können unter Umständen nie mehr sicher geklemmt werden! Verwenden Sie in Klemmbereichen spezielle Carbon-Montagepaste. 109 28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon 28.1.1 Pflegehinweise 28.1.2 Schutz der Oberfläche Reinigen Sie Bauteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff mit Wasser unter Zuhilfenahme eines weichen Lappens. Geben Sie eventuell etwas Spülmittel hinzu. Entfernen Sie hartnäckig anhaftendes Öl oder Fett mit einem Reinigungsmittel auf Petroleumbasis. Verwenden Sie keine Entfetter, die Aceton, Methylchlorid, Trichlorethylen etc. enthalten oder Lösungsmittel, lösungsmittelhaltige, nicht neutrale oder chemische Reinigungsmittel, denn diese können die Oberfläche angreifen! Schützen Sie die gefährdeten Stellen ihres Rahmens, z.B. das Steuerrohr sowie die Unterseite des Unterrohrs etc. mit, bei Ihrem Händler erhältlichen, Aufklebern gegen Beschädigungen durch scheuernde Züge oder Steinschlag. Beachten Sie besonders die korrekte Montage des mitgelieferten Kettenstrebenschutzes und der Chainsuck-Schutzplatte aus Edelstahl (ausschließlich MTB-Hardtail). Um die Oberfläche zu schützen und zum Glänzen zu bringen, verwenden Sie Autowachs. Poliermittel enthalten feste Bestandteile, die die Oberfläche angreifen können. Schützen Sie die gefährdeten Stellen ihres Carbon- Rahmens, z.B. das Steuerrohr sowie die Unterseite des Unterrohrs etc. mit bei Ihrem MERIDA-Fachhändler erhältlichen Aufklebern gegen Beschädigungen durch scheuernde Züge oder Steinschlag (Bild Seite vorher). Beachten Sie auch, dass Carbon empfindlich ist gegen Druck. Lehnen Sie Ihr MERIDA CarbonFahrrad nicht unachtsam an einen Pfosten oder ähnliches. Wenn Sie an einem Carbonrahmen Bauteile wie Schutzbleche, Gepäckträger, Parkstützen und eine Lichtanlage montieren wollen, müssen Sie die Freigabe durch den Hersteller einholen. Grundsätzlich ist die Montage nur an Rahmen möglich, die über spezielle Gewindeösen etc. verfügen. Spannen Sie einen Carbonrahmen niemals in eine Halteklaue eines Montageständers! Spannen Sie den Rahmen statt dessen an einer Aluminiumsattelstütze. 110 28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon 28.1.3 Besonderheiten beim Bremsen mit Carbon-Laufrädern Wenn die Bremsflächen aus Carbon sind, ergeben sich einige Besonderheiten. Die Bremsflächen der Felgen aus Carbon sind empfindlich gegen große Hitze. Wenn Sie im Gebirge unterwegs sind, dürfen Sie deshalb keine Dauerbremsungen machen. Wenn Sie z.B. mit konstant angezogener Hinterradbremse zu Tal rollen, kann es dazu kommen, dass sich das Material soweit erwärmt, bis es sich verformt. Die Felge kann zerstört werden, ein möglicher Schlauchplatzer kann zum Unfall führen. Beachten Sie, dass die Bremswir kung bei Nässe stark nachlässt. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, bei drohendem Regen oder bei Feuchtigkeit zu fahren. Sollten Sie dennoch auf nasser oder feuchter Fahrbahn fahren, agieren Sie besonders vorausschauend und fahren Sie deutlich langsamer als bei Trockenheit. Verzögern Sie grundsätzlich mit beiden Bremsen und lassen Sie die Bremsen dann immer wieder einige Zeit los, damit sich das Material abkühlen kann. Verwenden Sie, nur für Carbonräder geeignete Bremsgummis. Unsere Empfehlung ist es immer jene des Laufradherstellers zu verwenden! Carbonbremsbeläge verschleißen üblicherweise schneller als herkömmliche Bremsbeläge. Richten Sie Ihren Fahrtstil nach den Besonderheiten beim Bremsen auf Carbon aus, insbesondere im Gebirge. Kontrollieren Sie den Zustand der Beläge in kurzen Abständen, da der Verschleiß ggf. höher ist als bei Aluminium Felgen Beachten Sie, dass die Felgen ein gewöhnungsbedürftiges Bremsverhalten aufweisen, besonders bei nassen Bedingungen. Üben Sie deshalb das Bremsen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie das Rad sicher unter Kontrolle haben. 111 28.2 MERIDA-Rahmensets MERIDA-Rahmensets 28.2.1 Größenbestimmung Zur Ermittlung der passenden Rahmengröße ziehen Sie bitte die Tabelle Rahmengeometrie im MERIDA-Katalog zu Rate. 28.2.2 Vor der ersten Fahrt Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten Sie unbedingt das Kapitel 3. „Vor der ERSTEN Fahrt“ durchlesen. Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach Erfahrung und / oder handwerklichem Ge schick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug, z.B. einen Drehmomentschlüssel, oder zusätzliche Anleitungen erfordern. Muten Sie sich im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat! Rennrad-Rahmen An unseren Carbon-Rennradrahmen ist die Montage eines Gepäckträgers nicht erlaubt! Weiterhin ist es nicht erlaubt, einen Anhänger zu ziehen oder einen Kindersitz zu montieren! Zur Montage eines Gepäckträgers, eines Kindersitzes oder zur Verwendung eines Anhängers sowie zum zulässigen Gesamtgewicht beachten Sie die Tabelle im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDARahmen“. Beachten Sie, dass die üblichen Klem men eines Dachträgers die Rohre bzw. die Gabel beschädigen können. Verwenden Sie deshalb nur geeignete Träger beim Transport mit dem PKW. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Die Rennräder sind zum ausschließlichen Einsatz auf geteerten Wegen und Straßen mit glatter Oberfläche konstruiert. Zulässiges Gesamtgewicht siehe Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“ Mountainbike-Rahmen (Hardtail und Full suspension) Die MERIDA-Carbon-Mountainbike-Rahmen sind für die Verwendung als Cross Country- oder Marathon-Mountainbike und deren typische Nutzung vorgesehen. Für einen Einsatz bei extremen Manövern wie z.B. Freeriding, Dual Slalom, Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon-Rahmen nicht konzipiert. 112 28.2 MERIDA-Rahmensets 28.2.3 Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen MERIDA-Rahmen werden auch einzeln zur individuellen Montage ausgeliefert. Bedenken Sie, dass der Aufbau eines Rades eine Sache für den ausgewiesenen Fachmann ist. Fehler können dazu führen, dass das Fahrrad unsicher ist. Geben Sie deshalb den Aufbau Ihres Rades bei einem autorisierten MERIDAPartner in Auftrag. Die Rahmen sind montagefertig vorbereitet, d.h. die Gewinde sind geschnitten, die Lagersitze und das Sitzrohr sind ausgerieben. Nacharbeiten des Rahmens ist in der Regel nicht erforderlich. Sollte es dennoch Probleme geben, kontaktieren Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Verändern Sie den Rahmen und dessen Funktionsteile, z.B. verstellbare Zugführung etc., nicht durch auffeilen, bohren etc. Montieren Sie alle Anbauteile (Ausnahme Carbon-Sattelstützen und Vorbauten auf Gabeln mit Carbon-Gabelschaft) mit hochwertigem Montagefett an den Rahmen. So vermeiden Sie Korrosion. Andernfalls können Sie möglicherweise das Rad nach einiger Zeit nicht mehr demontieren. Fetten Sie in keinem Fall die Klemm fläche an der Verbindung zwischen Carbon-Gabelschäften bei Voll-Carbon Rennradgabeln sowie das Sattelstützrohr des Rahmens, wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz kommt. Bei den MERIDA Carbonmodellen OHNE AluminiumEinsatz am oberen Ende des Sattelrohres, darf das Carbon-Sattelrohr des Rahmens, unabhängig vom Einsatz einer Carbonoder Aluminium-Sattelstütze IN KEINEM FALL gefettet werden! Das Fett lagert sich in der Oberfläche der Carbon-Bauteile ein und verhindert durch verringerte Reibbeiwerte eine sichere Klemmung innerhalb der erlaubten Anzugsmomente. Einmal gefettete Carbon-Komponenten können unter Umständen nie mehr sicher geklemmt werden! Klemmen Sie die Rahmen nicht an den Rohren in Ihrem Montageständer! Die dünnwandigen Carbon-Rohre können beschädigt werden. Montieren Sie zuerst eine solide (Aluminium-) Sattelstütze als Montagehilfe und klemmen Sie diese in den Montageständer. Im Fachhandel sind auch für Carbon-Rahmen besser geeignete Montageständer erhältlich. Bei Rennrahmen-Sets ist eine zum Rahmen passende Gabel im Lieferumfang dabei. Beachten Sie die Hinweise in Kapitel 28.3 „Carbon-Gabeln“ zur Montage von CarbonGabeln. 113 28.2 MERIDA-Rahmensets Klemmen Sie die Rahmen nicht an den Rohren in Ihrem Montage ständer! Die dünnwandigen Carbon-Rohre können beschädigt werden. Montieren Sie zuerst eine solide (Aluminium-)Sattelstütze als Montagehilfe und klemmen Sie diese in den Montageständer. Im Fachhandel sind auch für Carbon-Rahmen besser geeignete Montageständer erhältlich, die den Rahmen entweder innen an drei Punkten aufspannen oder aber die Gabel und das Tretlagergehäuse aufnehmen. Um die Betriebssicherheit des Rades zu gewährleisten, müssen Sie die Übereinstimmung der Maße bei der Montage beachten und die Verschraubungen der Bauteile sorgfältig anziehen und regelmäßig kontrollieren. Am Besten eignet sich hierzu ein Drehmomentschlüssel, der hör- und fühlbar auslöst und knackt, wenn die gewünschte Anzugskraft erreicht ist. Derjenige, der den Rahmen zum Fahrrad komplettiert, muss selbst dafür Sorge tragen, dass die Zusammenstellung der Teile gemäß den Richtlinien der Hersteller, den allgemeinen Normen und dem Stand von Wissenschaft und Technik durchgeführt wird. Wenn Fragen hinsichtlich der Kompatibilität einzelner Teile zum Rahmen bestehen, fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Bei allen MTBs und Straßenmodellen muss der Durchmesser der Sattelstützen 31,6 ± 0,05 mm bzw. 27,2 ± 0,05 mm betragen. Beachten Sie die Hinweise zur Montage und Einstellung der Sattelstütze in dieser Anleitung unter Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“. Wenn Sie eine Sattelstütze montieren, beachten Sie auch die Hinweise zur Montage und Einstellung der Stütze und des Sattels in der dazugehörigen Bedienungsanleitung. Zugelassene Drehmomente finden Sie in dieser MERIDA-Bedienungsanleitung im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ und in den Anleitungen der Komponentenhersteller. 114 28.2 MERIDA-Rahmensets 28.2.4 Lenkungslager bzw. Steuersatz Alle Carbonrahmen werden mit passendem, teil-integriertem Steuersatz (semi-integrated headset) ausgeliefert. Die darin enthaltenen, sehr flach auftragenden Lager-Schalen aus Aluminium müssen mit passendem Spezial-Werkzeug in das Steuerrohr eingezogen werden. Der Durchmesser der für die MERIDA-Carbonrahmen passenden Gabelschäfte beträgt oben und unten 1 1/8“ = 28,6 mm. Der Außendurchmesser der Lagerschalen am Lenkkopflager beträgt 50 mm, der Durchmesser des in den Rahmen einzupressenden Bundes der Schalen beträgt 44,05 + 0,05 mm. Lesen Sie die Bedienungsanleitung für Carbongabeln in Kapitel 28.3 „Carbon-Gabeln“ durch, bevor Sie Arbeiten an der Gabel ausführen. tech II (z.B. Dura Ace, Ultegra, XTR, XT- und LX-Lagern), können die Planflächen der Gehäuse nachgefräst werden, da Lack eventuell eine saubere Passung vereitelt. 28.2.5 Tret-Innenlager Halten Sie sich an die Drehmomente des Lagerherstellers. Alle MTB-Rahmen: BSA-Gewinde: 1,370“ x 24 TPI, (rechte Seite Linksgewinde!) Die Gehäusebreite beträgt 73 ± 0,5 mm. Alle Rennrahmen: BSA-Gewinde: 1,370“ x 24 TPI, (rechte Seite Linksgewinde!) Die Gehäusebreite beträgt 68 ± 0,5 mm. 28.2.6 Chainsuck-Schutz Zum Schutz der empfindlichen Rahmen oberfläche im Tretlagerbereich gegen eine Verklemmung der Kette zwischen Rahmen und Kettenblatt („Chain-suck“), ist an jedem MTBHardtail-Carbonrahmen eine entsprechende Schutzplatte aus Edelstahl angebracht. Achten Sie darauf, dass der Schutz immer an der richtigen Stelle, am Beginn der Kettenstrebe, fest angebracht ist. Übliche Cartridge-Lagerungen können direkt mit hochwertigem Montagefett montiert werden. Bei Bedarf, z.B. bei Shimano Hollow- 115 28.2 MERIDA-Rahmensets 28.2.7 Hinterbaubreite 28.2.9 Umwerferbefestigung Rennradrahmen: 130 ± 0,5 mm (auch Cross,- Speed- und Cyclo-Rahmen) MTB-, Trekking-Rahmen: 135 ± 0,5 mm MERIDA-Carbon-Rennrad- Rahmen sind ausschließlich für die Montage eines Campagnolo- oder Shimano-Umwerfers mit Schellendurchmesser von 34,9 mm geeignet. 28.2.8 Wechselbares Schaltauge Kleben Sie die Schrauben mit mittelfesten Schraubenkleber (mit Werkzeug lösbar) ein und halten Sie sich an ein Drehmoment von 2-3 Nm. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 3 Nm keinesfalls. Shimano bietet eine im Durchmesser passende Befestigungsschelle für Anlöt-Werfer an. Die MERIDA-Carbon-MTB-Rahmen sind generell nicht für Top-Swing Umwerfer ausgelegt. Benutzen Sie ausschließlich DownSwing-Modelle („Conventional-type“ mit hoher Schelle) Die MTB-Carbon-Fullsuspension-Rahmen müssen mit einem Top-Route Umwerfer (Zuganlenkung von oben) ausgerüstet werden. Der Außendurchmesser des Carbon-Sitzrohres an der Stelle der Umwerferbefestigung beträgt bei allen MTB-Modellen 34,9 mm. Sollte die Schelle des Umwerfers an ihrer Innenseite erhabene Nocken aufweisen (z. B. Shimano Deore XT FD-M 761), müssen diese durch Abfeilen entfernt werden, bis die Innenseite der Schelle plan ist. Die Nocken können sonst beim Anziehen das Carbon-Sattelrohr beschädigen! Halten Sie sich an ein Drehmoment von 5-7 Nm. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 7 Nm keinesfalls. 116 28.2 MERIDA-Rahmensets Sattelstützenklemmung Jedem MERIDA-Carbon-Rahmen liegt eine spezielle Klemmschelle zum Erreichen einer optimalen Klemmkraft bei. Verwenden Sie nur das beigelegte Modell. 28.2.10 Zulässige Anzugsmomente bei Sattelklemme mit Innnensechs- kant-Schraube Halten Sie sich bei der Klemmung der Sattelstütze an ein Drehmoment von 6-8 Nm. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 8 Nm keinesfalls. Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler zur Montage passender Klemmschellen. Prüfen Sie vor der Montage, ob Rahmen und Stütze in ihren Maßen zusammen passen. 28.2.11 Flaschenhalter Halten Sie sich an ein Drehmoment von 2-3 Nm. Überschreiten Sie das maximale Drehmoment von 3 Nm keinesfalls. Fetten Sie in keinem Fall die Klemm fläche an der Verbindung zwischen Sattelstütze und Sattelrohr des Rahmens, wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz kommt. 117 28.2 MERIDA-Rahmensets Tasten Sie sich stets von unten an die maximalen Drehmomente heran und kontrollieren Sie den sicheren Sitz der Bauteile, wie dies im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ dieser Bedienungsanleitung oder den Anleitungen der Teilehersteller beschrieben wird. Halten Sie sich zu Ihrer eigenen Sicherheit an die Wartungsintervalle in dieser MERIDA-Bedienungsanleitung. Wir empfehlen dennoch die Wartung durch ihren MERIDA-Fachhändler. Für Teile, bei denen keine Angaben vorliegen, ziehen Sie die Schrauben schrittweise an und kontrollieren Sie dazwischen immer wieder den festen Sitz des Bauteils, wie es in den jeweiligen Kapiteln dieser Bedienungsanleitung beschrieben wird. Auf einigen Bauteilen sind die Anzugsmomente aufgedruckt oder aufgeklebt. Halten Sie sich an diese Werte. Beachten Sie auch die beiliegenden Anleitungen der Komponentenhersteller! 118 28.3 Carbon-Gabeln Carbon-Gabeln 28.3.2 Nachstellen des Lenkungslagers 28.3.1 Vor der ersten Fahrt Lesen Sie das Kapitel 12. „Das Lenkungslager“ und die Anleitung des LenkungslagerHerstellers durch, ehe Sie damit beginnen, das Lager einzustellen. Die Rennrad-Gabeln sind ausschließlich für den Gebrauch im Straßensport bzw. im Triathlon vorgesehen. Für Fahrten auf unbe festigten Wegen, im Gelände und für Sprünge etc. sind die Gabeln genauso wenig geeignet wie für den Anhängerbetrieb und Fahrten mit schwerem Gepäck. Das maximal zugelassene Gesamtgewicht beträgt zusammengerechnet 120 kg (Fahrer, Gepäck, Fahrrad). Einstellen bauart abhängige empfohlene Drehmoment von 4-7 Nm heran. Klemmen Sie das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie den Lenker samt Vorbau zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau noch gegenüber dem Vorderrad respektive der Gabel verdrehen lassen, müssen Sie das Moment schrittweise erhöhen. Überschreiten Sie 7 Nm keinesfalls. Lösen/ Anziehen Feilen Sie die Haltenasen am Aus fallende nicht ab und entfernen Sie diese nicht auf andere Weise. Diese Haltesicherungen sollen verhindern, dass das Vorderrad verloren geht, wenn der Schnellspanner versagt. Beachten Sie, dass der Vorbau den Gabelschaft zerdrücken kann, wenn die Schrauben beim Festklemmen zu stark angezogen werden. Besonders Modelle mit Carbon-Gabelschaftrohr reagieren auf Überlastung der Schaft-Klemmung am Vorbau sehr empfindlich! Beachten Sie dazu das Kapitel 28.3.2 „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA Rahmen“. Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel, beginnen Sie mit 4 Nm und tasten Sie sich in Schritten von 0,5 Nm an das von der Vor- Überschreiten Sie keinesfalls das vom Vorbauhersteller angegebene maximale Anzugsdrehmoment. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall Ihren Radhändler. Kontrol lieren Sie nochmals das Drehmoment und den festen Sitz des Vorbaus nach ca. 100 bis 300 km Fahrt und danach alle 2.000 km. 119 28.3 Carbon-Gabeln 28.3.3 Montage von Gabeln mit CFKSchaft Das Kürzen des Gabelschafts, das Aufpressen des Lagersitzes und die Montage der Gabel in den Rahmen ist eine Sache für den Fachmann. Diese Arbeitsschritte dürfen nur vom autorisierten MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden. Bei unautorisierter Montage und Wartung erlischt die Garantie. Jeder einzelne der folgenden Hinweise muss zwingend beachtet werden. Nicht Einhalten der Vorschriften kann zum Versagen der Gabel und möglicherweise zu einem Sturz mit schwerwiegenden Folgen führen. • Der Gabelkonus muss im Innendurchmesser zum Presssitz auf dem Gabelschaft passen. Bei 1 1/8“-Gabeln beträgt der Durchmesser des Lagerkonussitzes 30,0 mm ± 0,05 mm. • Die Aluminium-Lagersitze auf allen Gabeln sind üblicherweise vorbereitet. Sollte dennoch Nacharbeit notwendig sein, so bearbeiten Sie den Lagersitz des Gabelkonus nur mit einem geeigneten Fräswerkzeug nach. Scharfkantiges oder stumpfes Werkzeug kann zu Kerben führen, wodurch der Gabelschaft versagen kann. • Achten Sie bei den Kontaktflächen von Konus und Gabelsitz auf Sauberkeit und bringen Sie etwas Fett auf. Schlagen Sie den Lagerkonus mit geeignetem Spezialwerkzeug auf, bis er waagerecht sitzt und kein Spalt mehr zwischen Lagerring und Gabelkopf vorhanden ist. Halten Sie beim Aufschlagen die Gabel in der Luft, setzen Sie die Gabel keinesfalls auf – Bruchgefahr! • Spannen Sie die Gabel zum Absägen nicht in den Schraubstock ein, der Schaft könnte zerstört werden. Spannen Sie den Schaft in eine passende Vorrichtung (z.B. einen speziellen Spann-Kloben) und sägen Sie den Schaft mit einer Metallsäge mit scharfem Blatt und mit geringem Druck ab. Entgraten Sie die Schnittstelle sanft mit der Feile. 120 28.3 Carbon-Gabeln Versiegeln Sie die Schnittstelle mit Zweikomponentenklebstoff (Epoxydharz), Klarlack oder mit Sekundenkleber. • Verwenden Sie ausschließlich den mitgelieferten Konus-Mechanismus samt Schraube und Deckel als Widerlager für die Einstellschraube des Lenkungslagers. Einschlag-Krallen und nicht vollflächig anliegende Klemmmechanismen dürfen nicht verwendet werden, sie können den Schaft zerstören! Verwenden Sie grundsätzlich einen gratfreien 5 mm Zwischenring (Spacer) oberhalb des Vorbaus um die Fläche zu vergrößern. Achten Sie darauf, dass der Klemmbereich der Hülse und alle Spacer frei von Graten sind. • Es dürfen nur Vorbauten mit symmetrischer Außenklemmung verwendet werden, d.h. die Klemmung sollte über die gesamte Umfangsfläche erfolgen. Asymmetrisch klemmende Vorbauten und Vorbauten mit Segmentklemmung können den Schaft zerstören und dürfen keinesfalls verwendet werden. • Der Klemmbereich des Vorbaus muss frei von Graten sein und die Gabel muss sich großflächig im Inneren abstützen können. An MERIDA-Rädern verbautes Material ist geprüft und in der entsprechenden Kombination frei gegeben. Wir empfehlen speziell für Carbonschäfte ausgelegte Vorbauten. Montieren Sie NIE eine Kralle als Widerlager oder ein Vorbausystem ohne Widerlager Klemmkonus-Ausführung. Der Gabelschaft stützt sich eventuell nur wenige Millimeter an der Oberkante des Vorbaus ab und wird dadurch eingeschnürt und beschädigt! 121 28.3 Carbon-Gabeln • Carbonschäfte werden üblicherweise sehr präzise gefertigt, weshalb die Vorbauten normalerweise satt aufgeschoben werden können. Montieren Sie keine Vorbauten, die auf dem Schaft Spiel aufweisen. • Bringen Sie kein Fett oder Öl auf den Gabelschaft im Klemmbereich des Vorbaus! • Wenn alle Punkte beachtet wurden, sind in der Regel nur geringe Anzugskräfte für die Klemmschrauben notwendig. Beachten Sie dazu die Angaben zu den erforderlichen Drehmomenten im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“. Tasten Sie sich in 0,5 Nm Schritten mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels an diese Werte heran. Halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind. • Falls der Gabel keine besonders lange Mutter beigelegt ist, verwenden Sie die vom Bremsenhersteller mitgelieferte Hülsenmutter zur Bremsbefestigung! Kontrollieren Sie, dass diese auf mindestens 8 Umdrehungen fasst! Überschreiten Sie keinesfalls das vom Vorbauhersteller angegebene Dreh moment und das maximale Drehmoment der Gabel (Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“)! Prüfen Sie das Anzugsdrehmoment aller Schrauben nach 100 - 300 km Fahrt und dann erneut alle 2.000 km. • Kontrollieren Sie den verdrehsicheren Sitz des Vorbaus gegenüber der Gabel indem Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. 122 28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten Carbon-Lenker und Vorbauten Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach Erfahrung und / oder handwerklichem Geschick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug z.B. einen Drehmomentschlüssel oder zusätzliche Anleitungen erfordern. 28.4.1 Vor der ersten Fahrt • Carbon-Rennlenker und Vorbauten sind nur für den Einsatz bei Rennmaschinen und Triathlonrädern und deren typischer Nutzung vorgesehen. • Nutzen Sie bei Carbon-Rennlenkern auf keinen Fall Clip-On oder Aero-Aufsätze, es sei denn diese sind speziell dafür freigegeben. • Carbon-Mountainbike-Lenker und -Vorbauten sind nur für den Einsatz bei CrossCountry, oder Marathon-Mountainbikes und deren typischer Nutzung vorgesehen. • Für eine Verwendung bei extremen Manövern wie z.B. für Freeriding, Dual Slalom, Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon-Lenker und Vorbauten nicht konzipiert. • Achten Sie bei der Benutzung von Lenker hörnchen unbedingt auf dafür frei gegebene Lenker. Carbonlenker sind in den meisten Fällen nicht für die Anbringung von Lenkerhörnchen geeignet. Die Carbonlenker sind grundsätzlich nicht für die Verwendung mit Lenkerhörnchen zugelassen. • Modifizieren oder ändern Sie den Lenker bzw. den Vorbau niemals. • Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsgriffe jederzeit erreichen können. • Klemmen Sie die Lenkerhörnchen nur an ausdrücklich dafür frei gegebene Lenker. 28.4.2 Montage 1. Bitte beachten Sie, dass der zum Lenker gewählte Vorbau immer den korrekten Klemmdurchmesser hat! Es sind z.B. nur Vorbauten mit 31,8 mm Klemmung für Lenker mit 31,8 mm Klemmdurchmesser zulässig. MERIDA übernimmt keine Haftung für die Kombination eines Carbon-Lenkers oder -Vorbaus mit einem ungeeigneten Vorbau oder Lenker. Muten Sie sich im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Fachhändler um Rat! Die Montage von nicht aufeinander abgestimmten Komponenten kann zum Versagen der Klemmung führen und einen schweren Sturz zur Folge haben. Unsere Empfehlung ist es, Komponenten vom gleichen Hersteller zu verwenden, da diese aufeinander abgestimmt sind. 123 28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten Sollten Sie einen Vorbau eines anderen Herstellers bevorzugen, wenden Sie sich bitte an dessen Vertrieb, um sich hinsichtlich CarbonEignung und Klemmdurchmessers rückzuversichern. Bitte beachten Sie in diesen Fällen auch die Montage und Warnhinweise des Vorbau-Herstellers. Wenn Sie den Lenker an einem bestehenden Vorbau austauschen, untersuchen Sie auch den bisher eingebauten Lenker nach dessen Ausbau. Einkerbungen im Klemmbereich weisen auf mangelhafte Verarbeitung des Vorbaus in diesen Bereichen hin. 2. Achten Sie vor der Montage auf scharfe Kanten oder Grate in beiden Klemmbereichen des Vorbaus. Verwenden Sie solche Vorbauten nicht, sondern tauschen Sie diese um. Nur wenn es nicht anders geht, sollten Sie diese Kanten oder Grate selbst entfernen. Wenn sie den Vorbau an einer VollcarbonGabel ersetzen, kontrollieren Sie unbedingt den Gabelschaft auf Unversehrtheit. Befragen Sie im geringsten Zweifel Ihren MERIDA-Fachhändler und tauschen Sie gegebenenfalls das beschädigte Teil aus – Ihre Sicherheit sollte Vorrang haben. 4. Montieren Sie ihren Carbon-Lenker so, dass er zentriert im Vorbauauge sitzt. Auch der Lenker sollte ohne Kraft ins Vorbauauge zu schieben sein und kein Spiel aufweisen. Die Enden des Rennlenkers sollten parallel zum Boden bzw. leicht nach unten geneigt positioniert werden. Beachten Sie, dass die Klemmbereiche absolut fettfrei sind, wenn Carbon ein Klemmpartner ist. 3.Schieben Sie den Vorbau auf die Gabel. Dies sollte einerseits ohne Kraft möglich sein und andererseits sollte der Vorbau auf der Gabel kein Spiel aufweisen. Beim MTB-Lenker müssen die Enden des Lenkers leicht nach hinten, d.h. zum Fahrer hin, ausgerichtet sein. 124 28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten 5. Drehen Sie die am Gewinde und am Kopf gefetteten Schrauben mit den Fingern einige Umdrehungen ein. Drehen Sie alle Schrauben soweit ein, bis der Klemmschlitz bei der Lenkerklemmung zwischen Vorbaudeckel und Vorbaukorpus d.h. oben und unten gleich breit ist. Prüfen Sie den sicheren Sitz des Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den Lenker nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber der Gabel verdrehen lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie den Lenker zu verdrehen. 6. Ziehen Sie dann nacheinander die Schrauben der beiden Klemmbereiche abwechselnd und schrittweise an, bis Sie mit dem Drehmomentschlüssel die Untergrenze der empfohlenen Drehmomente erreichen. Bei Vorbauten mit 4-Schrauben-Deckeln ziehen Sie die Schrauben über Kreuz an. Sollte der Lenker oder der Vorbau dann noch nicht fest klemmen, erhöhen Sie das Schraubenanzugsmoment, bis Sie die Obergrenze des vom Vorbauhersteller angegebenen Momentes erreichen. Beachten Sie dazu die Angaben zu den erforderlichen Drehmomenten im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“. Halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind. Prüfen Sie abermals den sicheren Sitz, wie oben beschrieben. Sollte sich der Lenker im Vorbau bzw. der Vorbau auf der Gabel nicht ordnungsgemäß klemmen lassen, sind der Lenker und der Vorbau bzw. der Vorbau und die Gabel nicht kompatibel zueinander. Tauschen Sie den Vorbau gegen ein geeignetes Modell. 125 28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten Technische Daten 7. Untersuchen Sie die Schalt-Bremshebel oder die Bremshebel auf Grate und scharfe Kanten in den Klemmbereichen. Demontieren Sie die Klemmbandagen von Rennradhebeln vollständig vom Griff, bevor Sie diese auf den Lenker schieben. Mountainbike Lenker: Klemmbereich (Manschette): Standard: 25,4 mm, Oversized: 31,8 mm Vermeiden Sie bei der Montage grundsätzlich Rotationsbewegungen, um Kratzer zu vermeiden. Erst nach der Positionierung der RennradBandagen auf dem Lenker verschrauben Sie die Schellen wieder mit der SchaltBremseinheit. Lesen Sie bitte vor der Montage auch die Anleitung des Schalt-BremsgriffHerstellers. 8. Ziehen sie nach der finalen Ausrichtung der Griffe die Klemmschrauben mit der Untergrenze des empfohlenen Anzugsdrehmomentes fest. Sollten die Griffe dann noch nicht fest klemmen, erhöhen Sie das Schraubenanzugsmoment, bis Sie die Obergrenze des vom Komponentenhersteller angegeben Momentes erreichen. Beachten Sie dazu die Angaben zu den erforderlichen Drehmomenten im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“. Halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind. Überschreiten Sie keinesfalls das vom Vorbau-, Lenker- bzw. Gabelhersteller angegebene Drehmoment! Prüfen Sie das Anzugsdrehmoment aller Schrauben nach 100 - 300 km Fahrt und dann erneut alle 2.000 km. Vorbau: Lenker-Klemmbereich: Standard: 25,4 mm Oversized: 31,8 mm Gabelschaft- Klemmbereich: 28,58 ± 0,05 mm (1 1/8“) Rennrad Lenker: Lenker-Klemmbereich: Standard: 26 mm Oversized: 31,8 mm Vorbau: Lenker-Klemmbereich: Standard: 26,0 mm Oversized: 31,8 mm Gabelschaft- Klemmbereich: 28,58 ± 0,05 mm (1 1/8“) 126 28.5 Carbon-Sattelstütze 28.5.2 Einstellen der Sattelhöhe Carbon-Sattelstütze 28.5.1 Vor der ersten Fahrt • Carbon-Sattelstützen sind nur für den Einsatz bei Rennmaschinen, Triathlon- und Cross Country- sowie Marathon- Mountainbikes und deren typischer Nutzung vorgesehen. Für einen Einsatz bei extremen Manövern wie z.B. Freeriding, Dual Slalom, Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon Sattelstützen nicht konzipiert Lösen Sie die Schrauben der Sattelrohrklemmung um zwei bis drei Umdrehungen. Schieben Sie dann die Sattelstütze nach oben oder unten, bis die Sattelhöhe Ihren Bedürfnissen entspricht. Drehen Sie während dieser Einstellungsarbeit die Stütze keinesfalls im Rahmen, da dadurch die Oberfläche zerkratzen würde. Versuchen Sie nicht, mit Gewalt die Einstellung vorzunehmen. Fetten Sie in keinem Fall das Sattelstütz rohr des Rahmens, wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz kommt. Das Fett lagert sich in der Oberfläche der Carbon-Bauteile ein und verhindert durch verringerte Reibbeiwerte eine sichere Klemmung innerhalb der erlaubten Anzugsmomente. Einmal gefettete Carbon-Komponenten können unter Umständen nie mehr sicher geklemmt werden! Falls sich die Sattelstütze nicht leicht und gleitend im Sattelrohr auf und ab bewegen lässt, fragen Sie unbedingt Ihren MERIDA-Fachhändler um Hilfe. • Montieren Sie Carbon-Sattelstützen nur an Rahmen mit geeigneter Sattelstützenklemmung. Spezielle Sattelstützenklemmungen reduzieren die am Klemmschlitz auftretenden Kräfte. Verwenden Sie gegebenenfalls spezielle, für Carbon-Sattelstützen geeignete, Schellen. 127 28.5 Carbon-Sattelstütze Wenn sich der Sattel in der richtigen Höhe befindet, drehen Sie die Schraube oder den Spanner der Sitzrohrklemmung vorsichtig in halben Umdrehungen fest. Überprüfen Sie ständig, ob der Sattel schon ausreichend fest geklemmt ist. Halten Sie dazu den Sattel mit den Händen vorn und hinten fest und versuchen Sie, ihn zu verdrehen. Dreht er sich bei der Prüfung nicht, ist die Stütze fest. Achten Sie darauf, die Schraube oder den Spanner der Sattelrohrklemmung nicht zu fest anzuziehen. Ein Überdrehen kann eine Beschädigung der Sattelstütze zur Folge haben und damit für Unfall und Verletzung des Fahrers verantwortlich sein. 28.5.3 Sattel verschieben und Winkel einstellen 1-Schrauben-Klemmung Wenn der Haltebolzen gelöst ist, können Sie den Sattel vorwärts und rückwärts bewegen und gleichzeitig den Sattelwinkel einstellen. Nachdem die perfekte Längen- und Winkelposition gefunden ist, fixieren Sie den Bolzen so, dass beide Klammern am Sattelgestell anliegen. Halten Sie sich an das empfohlene Drehmoment. 2-Schrauben-Klemmung Lösen Sie den von unten zugänglichen Haltebolzen und verschieben Sie den Sattel horizontal um die Sitzlänge einzustellen. Stellen Sie dann unter Zuhilfenahme des zweiten, von oben zugänglichen Bolzens, den Sattelwinkel ein. Nachdem Sie die perfekte Position gefunden haben, fixieren Sie die Bolzen so, dass beide Klammern am Sattelgestell anliegen. Überschreiten Sie nicht das maximale Drehmoment. Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte Sattel abkippt, indem Sie mit den Händen abwechselnd die Spitze und das Ende belasten. Ihre Sattelstütze muss mindestens auf einer Länge von 100 mm (bei LRSRädern mind. 120 mm) im Rahmen stecken. Fahren Sie niemals mit Ihrem Rad, wenn die Minimum-Markierung auf Ihrer Stütze sichtbar ist. Eine größere Einstecktiefe bedeutet in jedem Fall eine höhere Sicherheit. 128 28.5 Carbon-Sattelstütze 28.5.4 Montage der Carbon-Sattelstütze 28.5.5 Montage des Sattels Stellen Sie sicher, dass Ihre neue CarbonSattelstütze den zum Sitzrohr Ihres Rahmens passenden Durchmesser hat. Die Sattelstütze muss ohne Drücken oder Drehen leicht und spielfrei in den Rahmen gleiten. Verschiedene Maße von Rahmen und Stütze können zu einem Versagen der Sattelstütze führen. Carbon-Sattelstützen sind üblicherweise für die meisten Sportsättel mit einem Sattelgestelldurchmesser von 7 mm ausgelegt. Zur Sattelmontage lösen Sie den / die Haltebolzen zwei bis drei Umdrehungen. Sie müssen den kompletten Mechanismus nicht auseinander nehmen. Falls die Sattelschienen zu weit auseinander liegen, versuchen Sie nicht mit Gewalt, diese in die Klemmnuten zu drücken. Der Klemmmechanismus oder die Sattelschiene könnten brechen und einen Unfall oder eine Verletzung des Fahrers zur Folge haben. Verwenden Sie kein Fett! Bevor Sie die Carbon-Stütze in den Rahmen montieren, stellen Sie sicher, dass das Sitzrohr absolut frei von Schmierstoffen und scharfen Kanten oder Graten ist. Säubern und entgraten Sie das Sitzrohr, wenn es notwendig ist. Überprüfen Sie nach den ersten 100 300 km den Sitz aller Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment und im folgenden alle 2.000 km. Gelöste Schraubverbindungen können zu einem Unfall führen. Nicht exakt übereinstimmende Durch messer von Sitzrohr und Carbon- Sattelstütze, oder Öl und Fett im Sitzrohr können zu einem Bruch der Sattelstütze führen. Ein Unfall oder eine Verletzung des Fahrers kann die Folge sein. Technische Daten Verfügbare Durchmesser Maximales Drehmoment der Sitzrohrklemmung Minimale Einstecktiefe bei: LRS-Fahrrädern allen Hardtails 31,6 mm 8 Nm 120 mm 80 mm Im Zweifel stecken Sie die Sattelstütze immer etwas tiefer in das Sattelrohr. Eine größere Einstecktiefe bedeutet immer höhere Sicherheit. Empfohlenes Drehmoment der Sattelgestellklemmung Ein-Schrauben-Klemmung 22 - 25 Nm Zwei-Schrauben-Klemmung (M5) 5 - 7 Nm Zwei-Schrauben-Klemmung (M6) 6 - 8 Nm 129 29. Empfohlene Anzugsdrehmomente Um die Betriebssicherheit des Rades zu gewährleisten, müssen die Verschraubungen der Bauteile sorgfältig angezogen und regelmäßig kontrolliert werden. Am Besten eignet sich hierzu ein Drehmomentschlüssel, der abschaltet, wenn das gewünschte Anzugs moment erreicht ist. Für Teile, bei denen keine Angaben vorliegen, ziehen Sie die Schrauben schrittweise an und kontrollieren Sie dazwischen immer wieder den festen Sitz des Bauteils, wie es in den jeweiligen Kapiteln beschrieben ist. Auf einigen Bauteilen stehen die Anzugsmomente auf dem Bauteil selbst. Halten Sie sich an die Werte auf den Aufklebern und halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind. Beachten Sie auch die beiliegenden Anlei tungen der Komponentenhersteller! Tasten Sie sich stets von unten an die maximalen Drehmomente heran und kontrollieren Sie den sicheren Sitz der Bauteile, wie dies in den entsprechenden Kapiteln beschrieben wird. 130 29. Empfohlene Anzugsdrehmomente 29.1 Empfohlene Anzugsdrehmomente Campagnolo-/Shimano-/Avid-/Sram-Bauteile Bauteil Verschraubung Campagnolo* Nm Nm Hinteres SchaltwerkBefestigungsbolzen 15 Zugklemmschraube 6 Leitrollenbolzen 3 Umwerfer Befestigungsschraube 3,5 Zugklemmschraube 5 Brems-/SchalthebelBolzen der Befestigungsschelle (Innensechskant) 10 Bolzen der Befestigungsschelle (Schraubendreher) Schraube der Anschlagsockel am Rahmen (Schraubendreher) Befestigungsschraube der Schalthebeleinheit (Rapidfire) Scheibenbremsen Bolzen des Bremssattels am Rahmen Schrauben der Bremsscheibe am Nabenkörper Nabe Bedienhebel des Schnellspanners Kontermutter der Lagereinstellung bei Schnellspann-Naben 3,5 Freilaufnabe Freilaufkörper-Befestigungsbolzen Freilaufkörper-Befestigungsmutter Zahnkranzpaket-Sicherungsring Kurbelsatz Kurbelschraube (Fettfreier Vierkant) 32 - 38 Kurbelschraube (Octalink) SRAM GXP Kettenblattschraube Gedichtetes Cartridge Innenlager Gehäuse 70 Pedal Pedalachse 40 Schuh Schrauben der Schuhplatte Spike Bremse Befestigungsschraube (V-Bremse) Befestigungsschraube (Rennbremse) 10 Zug-Klemmschraube 5 Befestigungsschraube des Bremsschuhs 8 Fixierungsschraube des Belages im Cartridge-Bremsschuh ( Shimano** Nm 8 - 10 4 - 6 3 - 4 5 - 7 5 - 7 6 - 8 2,5 - 3 1,5 - 2 2,5 7 4 9 - 12 10 - 25 35 - 49 35 - 44 29 - 49 34 - 44 35 - 50 8 - 11 49 - 69 34 5-8 4 5 - 9 8 - 10 6 - 8 5 - 7 1 - 2 SRAM*** 8 - 10 4-5 5 - 6,5 4,5 5-7 5 - 7 (HR)/ 9 - 10 (VR) 40 48 - 54 34 - 41 31 - 34 5-7 6-8 6-8 * Aus Campagnolo Technische Spezifikationen; ** Aus Shimano Product Information and Tech Tips; *** Aus SRAM technisches Handbuch/Avid installation and operation instructions /Truvativ Anleitungen. 131 29. Empfohlene Anzugsdrehmomente 29.2 Empfohlene Anzugsdrehmomente FSA-Bauteile Modell Nr. Modell Name Vorbauten ST-CX-120 XC-120 ST-FR-200 FR-200 ST-FR-200 1,5 FR-200 One Point Five ST-RD-120 RD-120 ST-RK-100 K-Force Lite with Alloy Front Cap ST-RK-100K K-Force Lite with Carbon Front Cap ST-RK-200 K-Force ST-DH-300 DH-300 ST-BX-400 Powder Keg ST-BX-400 1,5 Powder Keg One point Five Alle Innenlager Alloy Cups Kurbelschrauben (ISIS) Kurbelschrauben BB-527 (X-Drive DH) BB-527 (X-Drive DH) BB-500 (Afterburner BMX) BB-500 (Afterburner BMX) BB-511 (X-Drive BMX/Flatland) BB-511 (X-Drive BMX/Flatland) B-522 B-522 (Smack Daddy/Wild Child) BB-510 (CK40/Pig) BB-510 (CK40/Pig) Kettenblattschrauben Aus FSA service instructions: Product Torque Specifications Schrauben M5 Ti M5 Cromo M6 Cromo M5 Cromo M5 Ti M5 Ti M5 Ti M6 Cromo M8 Cromo M8 Cromo 39,2 - 49 M8 Stahl M12 Stahl M14 Stahl M14 Aluminium M15 Stahl M15 Aluminium 3/8“ Cromo M6-Thru Boron 3/8“ Cromo M14 Stahl M8 Stahl Allen Cromo Allen Aluminium Torx Aluminium Nm 8 9 12 9 8 8 12 18 18 34 - 40 49 - 59 49 - 59 44 - 49 49 - 59 49 - 59 39 - 49 39 - 49 39 - 49 39 - 49 39 - 49 12 10 11 132 29. Empfohlene Anzugsdrehmomente 29.3 Empfohlene Anzugsdrehmomente weiterer Bauteile Maximale Anzugsmomente weiterer Bauteile Scheibenbremse (Magura) Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel Schraube des Bremshebels am Lenker Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper Schraube des Ausgleichsbehälters Scheibenbremse (Hayes) Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel Schraube des Bremshebels am Lenker (Innensechskant) Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper (6-Loch) Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel Scheibenbremse Avid Schraube des Bremshebels am Lenker (Ein-Schraubenklemmung Juicy5) (Zwei-Schraubenklemmung Juicy7 / Carbon) Schrauben der Leitung am Griff und Bremssattel (AL Klemmung) (Stahl-Klemmung) Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel Scheibenbremse Formula Schraube des Bremshebels am Lenker Schrauben der Leitung am Griff und Bremssattel Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper Vorbauten Konventionelle Klemmung im Gabelschaft Sattelstütze Sattelbefestigungsschraube Doppelbolzen M5 Sattelbefestigungsschraube Doppelbolzen M6 Sattelbefestigungsschraube M7 / M8 Sattelklemmschelle (nicht bei Carbon Stützen) Flaschenhalter Schrauben Schrauben (Carbon-Rahmen) Lenkerhörnchen Nm 6 4 4 <1 12,4 3,4 - 4 (HFX9) 5,6 - 6,2 5 - 7 (HR)/ 9 - 10 (VR) 4-5 2,8 - 3,4 5 7,8 9 2,5 5 5,75 19 - 20 5-7 6-8 22 - 25 12 5 3 6 -8 Wenn Sie sich bei der Montage nicht sicher sind oder Fragen zum richtigen Drehmoment von gegebenenfalls hier nicht aufgeführten Bauteilen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren MERIDA-Fachhändler. Beachten Sie unbedingt die Anleitungen der Komponentenhersteller! 133 30. Sachmangelhaftung und Garantie 30.1 Einführung Ihr MERIDA-Fahrrad wurde sorgfältig gefertigt und Ihnen vom MERIDA-Fachhändler fertig montiert übergeben. Während der ersten 2 Jahre nach dem Kauf haben Sie vollen Anspruch auf die gesetzliche Gewährleistung. Sollten Mängel auftreten, ist Ihr MERIDA-Fachhändler der Ansprech partner. Um die Bearbeitung Ihrer Reklamation reibungslos zu gestalten, ist es notwendig, dass Sie den Kaufbeleg und das Übergabeprotokoll dazu mitbringen. Bewahren Sie diese deshalb sorgfältig auf. Im Interesse einer langen Lebensdauer und Haltbarkeit Ihres Rades dürfen Sie das Rad nur gemäß seines Einsatzzweckes siehe Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“ benutzen. Beachten Sie auch die zulässigen Gewichte. Weiterhin müssen die Montagevorschriften der Hersteller (vor allem Drehmomente bei Schrauben) sowie weitere Hinweise im Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs Carbon“ und besonders im Kapitel 28.2 „MERIDA-Rahmensets“ beachtet und die vorgeschriebenen Wartungsintervalle genau eingehalten werden. Bitte beachten Sie die in diesem Handbuch und in den gegebenenfalls beigelegten weiteren Anleitungen aufgelisteten Prüfungen und Arbeiten im Kapitel 26. „Service- und Wartungszeitplan“ bzw. den unter Umständen nötigen Tausch sicherheitsrelevanter Bauteile wie Lenker, Bremsen usw. 134 30. Sachmangelhaftung und Garantie 30.2 Hinweise zum Verschleiß • Die Bremsbeläge Einige Bauteile Ihres Rades unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades (Fahrleistung, Regenfahrt, Schmutz, Salz etc.) abhängig. Fahrräder, die oft im Freien abgestellt werden, können durch Witterungseinflüsse ebenfalls erhöhtem Verschleiß unterliegen. Die Beläge von Felgen- und Scheibenbremsen unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Bei sportlicher Nutzung oder Fahrten in bergigem Terrain kann der Wechsel der Beläge in kurzen Abständen erforderlich werden. Kontrollieren Sie den Belagszustand regelmäßig, und lassen Sie diese gegebenenfalls von einem MERIDA-Fachhändler austauschen. Diese Teile bedürfen regelmäßiger Wartung und Pflege, dennoch erreichen Sie in Abhängigkeit der Nutzungsintensität und -bedingungen früher oder später das Ende Ihrer Lebensdauer. Die Teile müssen bei Erreichen ihrer Verschleißgrenze getauscht werden. • Die Felgen bei V-Brakes und hydraulischen Felgenbremsen Dazu gehören: • • • • • • • • • • • Die Antriebskette Die Bremszüge Die Griffgummis/das Lenkerband Die Kettenräder Die Lackierung Die Ritzel Die Schaltwerksrollen Die Schaltungszüge Die Reifen Der Sattelbezug Die Schmierstoffe Beim Bremsen verschleißt nicht nur der Belag, sondern auch die Felge. Prüfen Sie deshalb die Felge regelmäßig, z.B. beim Aufpumpen des Reifens. Bei Felgen mit Verschleiß-Indikatoren werden Ringe, Farbmarkierungen oder Spalte sichtbar, wenn die Felge an die Verschleißgrenze kommt. Achten Sie auf die Angaben, die auf der Felge vermerkt sind. Lassen Sie die Wandstärke spätestens nach dem zweiten Satz Bremsbeläge vom MERIDAFachhändler überprüfen. Treten Verformungen oder feine Risse an den Felgenflanken auf, wenn der Luftdruck erhöht wird, deutet dies auf das Ende der Lebensdauer hin. Die Felge muss dann ersetzt werden. • Die Lagerungen und Dichtungen bei Federgabeln und gefederten Hinterbauten Die Dichtungen und Lagerungen sind ständig in Bewegung, wenn das Fahrwerk arbeitet. Durch Umwelteinflüsse (Regen, Schmutz etc.) kommt es prinzipbedingt zum Verschleiß dieser beweglichen Teile. Diese Bereiche müssen beim MERIDA-Fachhändler regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Je nach Einsatzbedingungen kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Teile durch Verschleiß bedingt ersetzt werden müssen, z.B. wenn sich Lagerspiel einstellt. • Beleuchtungsanlage und Reflektoren Die Beleuchtungsanlage ist für Ihre Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere im Dunkeln, sehr wichtig. Prüfen Sie die Funktion sowie den Zustand der Reflektoren vor jeder Fahrt. Glühlampen unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Führen Sie stets ErsatzGlühbirnen mit sich, damit Sie diese bei Bedarf tauschen können. 135 30. Sachmangelhaftung und Garantie 30.3 Garantie auf MERIDA-Fahrräder Für Ihr MERIDA-Fahrrad besteht eine Herstellergarantie (ab Datum des Verkaufs an den Erstkäufer) von – – 5 Jahren auf Rahmenbruch für alle Aluminium- und Stahlrahmen. 5 Jahren auf Rahmenbruch für alle Carbon-Rahmen. Im Garantiefall behält es sich MERIDA vor, das jeweilige aktuelle Nachfolgemodell in der verfügbaren Farbstellung zu liefern - bei Nichtverfügbarkeit das jeweilig höherwertige Modell. Stoßdämpfer, Federgabeln, SRAM- bzw. Shimano-Komponenten und andere Marken-Zubehörteile werden nicht über MERIDA sondern über die nationalen Vertreiber der Teile-Hersteller abgewickelt. Eine Ausnahme hiervon bildet das MERIDAeigene LRS-Federelement. Dieses ist bei MERIDA zu reklamieren. In allen Fällen ist jedoch Ihr MERIDA-Fachhändler Ansprechpartner und nimmt Ihre Anfragen entgegen. Die Hersteller-Garantie gilt nur für den Erstkäufer unter Vorlage des Kunden-Kaufbelegs, des Übergabeprotokolls und des Fahrradpasses, aus dem Kaufdatum, Fachhändler adresse, Modell und Rahmennummer hervorgehen müssen. Ausgeschlossen sind Schäden durch Verschleiß, Vernachlässigung (mangelnde Pflege und Wartung), Sturz, Überbelastung durch zu große Beladung, durch unsachgemäße Montage und Behandlung sowie durch Veränderung des Fahrrades (An- und Umbau von zusätzlichen Komponenten). Voraussetzung für die Garantie ist bestimmungsgemäßer Gebrauch, eine Inspektion innerhalb der ersten 500 km oder im Laufe von sechs Monaten nach dem Kaufdatum, dass ausschließlich Original-Ersatz- bzw. Zubehörteile verwendet werden und dass Federsysteme mindestens einmal jährlich vom MERIDA-Fachhändler gewartet werden. Im Interesse einer langen Lebensdauer und Haltbarkeit der Komponenten müssen die Montagevorschriften der Hersteller und die vorgeschriebenen Wartungsintervalle genau eingehalten werden. Bei Nichteinhaltung der Montage-Vorschriften und Prüf-Intervalle erlischt die Garantie. Bitte beachten Sie die in diesem Handbuch skizzierten Prüfungen bzw. den unter Umständen empfohlenen, regelmäßigen Austausch sicherheitsrelevanter Bauteile wie Lenker usw. Die Garantie schließt Arbeits- und Transportkosten, sowie durch Defekte verursachte Folgekosten nicht ein. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren nationalen Vertrieb, dessen Adresse Sie unter www.merida.com finden. Bei Wettkampfeinsatz, Sprüngen oder Überbeanspruchungen anderer Art besteht kein Garantieanspruch. Lediglich für Rennradund MTB Carbon-Rahmen ist bestimmungsgemäß der Wettkampfeinsatz von der Garantie abgedeckt. 136 Impressum MERIDA Industry CO.; LTD P. O. Box 56 Yuanlim Taiwan R. O. C. Tel.: +886-4-8526171 Fax: +886-4-8527881 www.merida.com [email protected] MCG MERIDA & CENTURION Germany GmbH Blumenstr. 49-51 71106 Magstadt Tel.: 07159/9459-30 www.merida.com www.centurion.de Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren nationalen Vertrieb, dessen Adresse Sie unter www.merida.com finden. Diese Betriebsanleitung entspricht den Anforderungen der CE-Normen: EN 14766 / EN 14781 / EN 14764 / EN 14765. Dies ist keine Anleitung, um ein Fahrrad aus Einzelteilen aufzubauen, zu reparieren oder teilmontierte Fahrräder in den fahrfertigen Zustand zu versetzen! Änderungen von technischen Details gegenüber den Angaben und Abbildungen der Betriebsanleitung sind vorbehalten. Diese Anleitung unterliegt der europäischen Gesetzgebung. Bei Lieferung des Fahrrades außerhalb Europas müssen vom Hersteller ggf. ergänzende Anleitungen beigefügt werden. Text, Konzeption und Fotografie Ingenieurbüro Zedler Tel.: +49 (0) 71 41-3 16 47 Fax: +49 (0) 71 41-3 16 48 [email protected] www.zedler.de Grafische Gestaltung Ott • DTP-Service www.ott-dtp-service.de © Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung oder anderweitige wirtschaftliche Nutzung, auch auszugsweise, und auch auf elektronischen Medien ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung nicht erlaubt. Stand: Januar 2008 1. Auflage 137 MERIDA Industry CO.; LTD P. O. Box 56 Yuanlim Taiwan R. O. C. Tel.: +886-4-8526171 Fax: +886-4-8527881 www.merida.com [email protected] MCG MERIDA & CENTURION Germany GmbH Blumenstr. 49-51 71106 Magstadt Tel.: 07159/9459-30 www.merida.com www.centurion.de Händler-Stempel Sail + Surf GmbH Bundesstr. 55 4822 Bad Goisem Austria Tel.: 06135/20633-0 Belimport Lugano Via Adamini 20 6907 Lugano Swiss Tel.: +41 0919942544 [email protected]