bedienungsanleitung

Transcrição

bedienungsanleitung
Bitte lesen Sie vor der ersten
Fahrt die Seiten 6 und 7!
Führen Sie vor jeder Fahrt
die Funktionsprüfung auf den
Seiten 8 und 9 durch!
B e dienungsanle i t u n g
Bitte füllen Sie zusammen mit
dem MERIDA-Händler das
Übergabeprotokoll aus.
Rahmen:
1 Oberrohr
2 Unterrohr
3 Sitzrohr
4 Kettenstrebe
5 Hinterbau
Sattel
Vorbau
Lenker
Schalthebel
Bremshebel
Lenkungslager
Sattelstütze
Sattelstützenklemme
1
3
Stoßdämpfer
Bremse
Umwerfer
Zahnkranz
Schaltwerk
Kette
Kettenblatt
Kurbelsatz
Pedal
2
5
4
Federgabel
Ausfallende
Bremse
Bremsscheibe
Laufrad:
Schnellspanner
Speiche
Reifen
Felge
Ventil
Nabe
Rahmen:
1 Oberrohr
2 Unterrohr
3 Sitzrohr
4 Kettenstrebe
Sattel
Vorbau
Sattelstütze
Sattelstützenklemme
Lenker
Brems-/Schalthebel
1
Lenkungslager
Bremse
Bremse
3
2
Gabel
Ausfallende
Zahnkranz
Umwerfer
Schaltwerk
Kette
Kettenblatt
Kurbelsatz
4
Laufrad:
Schnellspanner
Reifen
Speiche
Felge
Ventil
Nabe
Rahmen:
1 Oberrohr
2 Unterrohr
3 Sitzrohr
4 Kettenstrebe
Sattel
Lenker
Bremshebel
Schalthebel
Vorbau (verstellbar)
Lenkungslager
Vorderlicht mit
Strahler
Sattelstütze (gefedert)
Sattelstützenklemme
Gepäckträger
1
Rücklicht mit
Strahler
Bremse
Reflektor
Schloss
Zahnkranz
Umwerfer
Schaltwerk
Parkstütze
Kette
Kettenblatt
Kurbelsatz
Pedal
3
2
Bremse
Federgabel
Ausfallende
Dynamo
4
Laufrad:
Schnellspanner
Speiche
Felge
Reflexring
Reifen
Ventil
Nabe
1. Einleitung
Sehr geehrte Kundin,
sehr geehrter Kunde,
mit dem Kauf dieses MERIDA-Fahrrades
haben Sie sich für ein Qualitätsprodukt entschieden. Ihr neues Rad wurde aus sorgfältig
entwickelten und gefertigten Teilen mit Knowhow zusammengestellt. Ihr MERIDA-Fachhändler hat das Rad fertig montiert und einer
Funktionskontrolle unterzogen. So können Sie
vom ersten Meter an mit Freude und einem
sicheren Gefühl in die Pedale treten.
In diesem Handbuch haben wir für Sie viele
Tipps zur Bedienung Ihres Rades und eine
Menge Wissenswertes rund um die Fahrradtechnik, die Wartung und Pflege zusammengefasst. Lesen Sie diese Broschüre bitte
gründlich durch, es lohnt sich, selbst wenn
Sie schon Ihr ganzes Leben lang Fahrrad
fahren. Gerade die Fahrradtechnik hat sich
in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.
Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten
Sie deshalb zumindest das Kapitel 3. „Vor
der ERSTEN Fahrt“ durchlesen.
Um beim Rad fahren stets Spaß zu haben,
sollten Sie bevor Sie auf das Rad sitzen, stets
die im Kapitel 4. „Vor JEDER Fahrt“ beschriebene Mindest-Funktionsprüfung durchführen.
Dieses Handbuch kann Ihnen nicht die Fähigkeiten eines Fahrradmechanikers vermitteln.
Selbst ein Handbuch, dick wie ein Lexikon,
könnte nicht jede Kombinationsmöglichkeit von verfügbaren Rädern und Bauteilen
abdecken. Deshalb konzentriert sich dieses
Handbuch auf Ihr neu erworbenes Fahrrad
und übliche Bauteile und zeigt die wichtigsten
Hinweise und Warnungen auf. Es lehrt Sie
jedoch nicht die Fertigkeiten eines Fahrradmechanikers.
Wenn Sie die ausführlich beschriebenen
Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
durchführen, müssen Sie stets berücksichtigen, dass die Anleitungen und Hinweise ausschließlich für MERIDA Fahrräder gelten. Die
Tipps sind nicht auf andere Räder übertragbar. Durch eine Vielzahl von Ausführungen
und Modellwechsel kann es dazu kommen,
dass die beschriebenen Arbeiten nicht ganz
vollständig sind. Beachten Sie bitte deshalb
unbedingt die Anleitungen unserer Komponentenzulieferer, die Ihnen Ihr MERIDA-Fachhändler ausgehändigt hat.
1. Einleitung
Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach
Erfahrung und / oder handwerklichem
Geschick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug oder
zusätzliche Anleitungen erfordern.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer eige
nen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen
Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat!
Bevor Sie losfahren noch ein paar Dinge, die
uns als Radler sehr am Herzen liegen: Fahren Sie nie ohne angepassten Helm und achten Sie darauf, dass Sie immer radgerechte
Bekleidung, zumindest aber enge Beinkleider
und Schuhwerk mit griffiger und fester Sohle
tragen.
Fahren Sie im Straßenverkehr immer rücksichtsvoll und halten Sie sich an die Ver­
kehrsregeln, damit Sie sich und andere nicht
gefährden.
Dieses Handbuch kann ihnen nicht das Fahrradfahren beibringen. Selbst ein Handbuch,
dick wie ein Lexikon könnte nicht jede Möglichkeit an Umweltbedingungen, Fahrrädern
und verschiedenen Fahrern abdecken. Deshalb konzentriert sich dieses Handbuch auf
Ihr neu erworbenes Fahrrad und die wichtigsten Hinweise und Warnungen. Es kann
Sie jedoch nicht das Fahrradfahren und die
Verkehrsregeln lehren.
Wenn Sie Fahrrad fahren, müssen Sie sich
bewusst sein, dass es sich dabei um eine
potenziell gefährliche Aktivität handelt und
dass der Fahrer sein Fahrrad immer unter
Kontrolle halten muss.
Wie in jeder Sportart kann man sich auch
beim Fahrradfahren verletzen. Wenn Sie auf
ein Fahrrad steigen, müssen Sie sich dieser
Gefahr bewusst sein und diese akzeptieren.
Beachten Sie immer, dass Sie auf einem Fahrrad nicht über die Sicherheitseinrichtungen
eines Kraftfahrzeugs, wie z.B. Karosserie
oder Airbag, verfügen. Fahren Sie deshalb
immer vorsichtig und respektieren Sie die
anderen Verkehrsteilnehmer.
Fahren Sie niemals unter der Einwirkung von
Medikamenten, Drogen oder Alkohol oder
wenn Sie müde sind. Fahren Sie niemals mit
einer zweiten Person auf Ihrem Fahrrad und
halten Sie immer die Hände am Lenker.
Beachten Sie die gesetzlichen Regelungen für
den Gebrauch von Fahrrädern abseits der
Straße. Diese sind in den einzelnen Ländern
unterschiedlich. Respektieren Sie bitte die
Natur, wenn Sie durch Wald und Wiesen
touren. Radeln Sie ausschließlich auf ausgeschilderten und befestigten Wegen.
1. Einleitung
Zunächst möchten wir Sie mit den Teilen Ihres
Fahrrades vertraut machen.
Klappen Sie dazu die vordere und die hintere Umschlagseite der Broschüre aus. Hier finden Sie jeweils ein Rad, an dem alle notwendigen Bauteile vorhanden sind. Lassen Sie
die Seite während des Lesens ausgeklappt.
So können Sie die im Text erwähnten Teile
schnell finden.
Die Abbildungen zeigen
beliebige
MERIDA-Fahrräder – nicht jedes Fahrrad
sieht so aus. Es gibt mittlerweile sehr viele
Fahrradtypen, die speziell für die verschiedenen Einsatzzwecke entworfen und dementsprechend ausgerüstet wurden. Im MERIDAProgramm finden Sie:
City-Räder/All Terrain Bikes (ATB)
Cross-Räder
Fitness-Bikes
Mountainbikes (MTBs)/Hardtail/Full Suspension
Rennräder
Trekking-Räder
BMX-Räder
Kinder-Räder
Besteht Ihr Rad aus Carbon (CFK)
finden Sie wichtige Hinweise ab Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffes
Carbon“.
Hinweise zu dieser Bedienungsanleitung
Das Inhaltsverzeichnis hilft Ihnen, damit
Sie die entsprechenden Kapitel schnell auf­
finden.
Beachten Sie diese Symbole besonders!
Dieses Symbol bedeutet eine mögli
che Gefahr für Ihr Leben und
Ihre Gesund­heit, wenn entsprechenden
Handlungsauf­forderungen nicht nachgekommen wird bzw. wenn nicht entsprechende Vorsichts-Maßnahmen getroffen
werden.
Wenn Sie ein Rad mit Hinterrad
federung erworben haben, beachten
Sie bitte das Kapitel 15. „Die Hinterbaufederung“.
Dieses Symbol warnt Sie vor Fehl­
verhalten, welches Sach- und Umwelt­
schäden zur Folge hat.
Dieses Symbol gibt Informationen über
die Handhabung des Produkts oder
den jeweiligen Teil der Bedienungsanleitung, auf den besonders aufmerksam
gemacht werden soll.
Die oben geschilderten möglichen Konse­
quenzen werden in der Anleitung nicht
immer wieder geschildert, wenn diese Symbole auftauchen!
2. Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung....................................................1
2. Inhaltsverzeichnis........................................4
3. Vor der ersten Fahrt....................................6
4. Vor jeder Fahrt............................................8
5. Nach einem Sturz......................................10
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr....................12
6.1 In Deutschland.........................................12
6.2 In Österreich............................................14
6.3 In der Schweiz.........................................15
7. Zur Handhabung von Schnellspannern.......16
7.1 Handhabung von Schnellspannern............16
7.2 Hinweise zur Montage von Lauf­rädern
mit Steckachsen........................................18
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer ....20
8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe................20
8.2 Einstellung der Lenkerhöhe........................23
8.2.1 Konventionelle Vorbauten...................23
8.2.2 Verstellbare Vorbauten........................24
8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme,
sogenanntes Aheadset-system.............25
8.3 Korrektur der Sitzlänge und Einstellen
der Sattelneigung.....................................27
8.3.1 Verschieben und waagerecht
Einstellen des Sattels...........................27
8.4 Regulierung der Griffweite zu den.............28
Bremshebeln............................................28
8.5 Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen..............28
8.6 Einstellen der Lenkerposition durch
Verdrehen des Lenkers..............................29
8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen.............30
8.8 Verstellung der Neigung von Lenker und
Bremsgriffen bei Renn-, Triathlon- und
Cyclocrossrädern......................................31
8.9 Verstellung der Neigung von Lenker und
Bremsgriffen bei Renn-, Triathlon- und
Cyclocrossrädern......................................32
8.10 Sitzposition auf BMX-Rädern und ...........33
Dirt-Bikes...............................................33
9. Die Bremsanlage.......................................34
9.1 Funktionsweise und Verschleiß...................34
9.2 Felgenbremsen (allgemein) ......................35
9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro­
nisation von V-Bremsen (V-Brakes)............35
9.3.1 Funktionskontrolle...............................36
9.3.2 Synchronisieren und Nachstellen.........36
9.4 Kontrolle, Nachstellen und Synchro-
nisation von Renn- bzw. Seitenzug­-
bremsen .................................................37
9.4.2 Höhenverstellung der Beläge...............37
9.4.3 Synchronisation und Nachstellen
der Seitenzugbremsen .......................37
9.5 Besonderheiten von Cantilever
Bremsen .................................................38
9.5.1 Funktionskontrolle...............................38
9.5.2 Synchronisieren und Nachstellen
der Cantilever-Bremsen.......................38
9.6 Felgenbremsen (U-Brakes).........................39
9.6.1 Kontrolle, Nachstellen und Synchro
nisation von U-Brakes.........................39
9.6.2 Einstellmöglichkeiten am Handhebel....40
9.6.3 Einstellmöglichkeiten an den Brems­
körpern und an den Bowdenzügen......40
9.6.4 Einstellmöglichkeiten der hinteren
Bremse am Rotor-System.....................41
9.6.5 Synchronisation..................................41
9.7 Trommel- oder Rollenbremsen...................42
9.7.1 Kontrolle und Nachstellen...................42
9.8 Rücktrittbremsen.......................................43
9.9 Scheibenbremsen.....................................44
9.9.1 Kontrolle und Nachstellen von
hydraulischen Scheibenbremsen..........45
9.9.2 Kontrolle, Nachstellen und Synchro­­
nisation von mechanischen
Scheibenbrem­sen...............................46
10. Die Schaltung...........................................47
10.1 Kettenschaltung......................................47
10.1.1 Funktionsweise und Bedienung
der Kettenschaltung..........................48
10.1.2 MTB-Schalthebel...............................48
10.1.3 Rennrad-Schalthebel.........................51
10.1.4 Lenkerend-Schalthebel......................52
10.1.5 Kontrolle und Nachstellen der
Ketten­schaltung................................53
10.1.6 Hinteres Schaltwerk..........................53
10.1.7 Vorderer Umwerfer...........................55
10.2 Nabenschaltung (Getriebenaben)............56
10.2.1 Funktionsweise und Bedienung..........56
10.2.2 Nachstellen......................................57
10.2.3 Nachstellen der Kettenspannung
bei Rädern mit verstellbaren
Ausfallenden....................................57
10.3 Kettenpflege...........................................58
10.3.1 Kettenverschleiß................................59
11. Die Laufräder............................................60
11.1 Reifen, Schläuche, Felgenband, .............60
11.2 Felgenrundlauf, Speichenspannung.........63
11.3 Laufradbefestigung mit Radmut­tern
oder Schnellspannern.............................64
11.4 Beheben einer Reifenpanne.....................65
11.4.1 Radausbau.......................................65
11.4.2 Reifendemontage..............................66
11.4.3 Reifenmontage.................................67
11.4.4 Radeinbau.......................................69
2. Inhaltsverzeichnis
12. Das Lenkungslager...................................70
12.1 Kontrolle des Lenkungslagerspiels............70
12.2 Einstellen des konventionellen
Steuerlagers...........................................70
12.3 Einstellen des gewindelosen
Lenkungslagers (Ahead­set)......................71
13. Die Federgabel........................................73
13.1 Einstellung von Federgabeln....................73
13.2 Wartung von Federgabeln......................75
14. Die gefederte Sattelstütze.........................76
14.1 Einstellung.............................................76
14.2 Kontrolle und Wartung...........................77
15. Die Hinterbaufederung.............................78
15.01 Besonderheiten der Sitzposition.........78
15.02 Einsatzbereiche und bestimmungs
gemäßer Gebrauch..........................79
15.1 Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks.......................................81
15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers...82
15.2.1 Einstellen der Stoßdämpfer................82
15.2.2 Einstellen der Dämpfung...................85
15.2.3 Korrekturen in der Fahrpraxis............85
15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung.................................86
15.3.1 Pflege..............................................86
15.3.2 Kontrolle..........................................86
15.3.3 Wartung..........................................87
15.3.4 Serviceintervalle...............................88
16. Die Pedale...............................................89
16.1 Funktionsweise verschiedener
Systeme im Überblick.............................89
16.2 Einstellung und Wartung.........................90
17. Die Lichtanlage........................................91
17.1 Funktionsweise.......................................91
17.2 Defektsuche...........................................92
17.3 Einstellung des vorderen Schein
werfers..................................................92
18. Dirt Bikes – Besonderheiten......................93
19. Kinderräder.............................................94
19.1 An die Eltern.........................................94
19.2 Hinweise zu BMX-Rädern.......................95
19.3 Einstellung von Kinderrädern..................95
19.4 Stützräder..............................................97
20. Helme, Zubehör.......................................98
20.1 Helme...................................................98
20.2 Zubehör................................................98
21. Gepäck....................................................99
22. Mitnahme von Kindern...........................100
22.1 Kindersitze...........................................100
22.2 Kinderanhänger...................................101
23. Autotransport........................................102
24. Waschen und Pflege .............................103
25. Aufbewahrung.......................................104
26. Service- und Wartungszeitplan...............105
27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen....................................107
28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon109
28.1 Carbon – Besonderheiten......................109
28.1.1 Pflegehinweise................................110
28.1.2 Schutz der Oberfläche....................110
28.1.3 Besonderheiten beim
Bremsen mit Carbon-Laufrädern......111
28.2 MERIDA-Rahmensets............................112
28.2.1 Größenbestimmung........................112
28.2.2 Vor der ersten Fahrt........................112
28.2.3 Komplettierung bzw. Aufbau von
MERIDA-Rahmen............................113
28.2.4 Lenkungslager bzw. Steuersatz........115
28.2.5 Tret-Innenlager...............................115
28.2.6 Chainsuck-Schutz...........................115
28.2.7 Hinterbaubreite..............................116
28.2.8 Wechselbares Schaltauge................116
28.2.9 Umwerferbefestigung......................116
28.2.10 Zulässige Anzugsmomente bei
Sattel­klemme mit Innnensechs
kant-Schraube...............................117
28.2.11Flaschenhalter................................117
28.3.1 Vor der ersten Fahrt........................119
28.3.2 Nachstellen des Lenkungslagers.......119
28.3 Carbon-Gabeln....................................119
28.3.3 Montage von Gabeln mit
CFK-Schaft.....................................120
28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten..............123
28.4.1 Vor der ersten Fahrt........................123
28.4.2 Montage........................................123
28.5 Carbon-Sattelstütze..............................127
28.5.1 Vor der ersten Fahrt........................127
28.5.2 Einstellen der Sattelhöhe.................127
28.5.3 Sattel verschieben und Winkel
einstellen........................................128
28.5.4 Montage der Carbon-Sattelstütze.....129
28.5.5 Montage des Sattels........................129
29. Empfohlene Anzugsdrehmomente...........130
29.1 Empfohlene Anzugsdrehmomente
Campagnolo-/Shimano-/Avid-/
Sram-Bauteile......................................131
29.2 Empfohlene Anzugsdrehmomente
FSA-Bauteile........................................132
29.3 Empfohlene Anzugsdrehmomente
weiterer Bauteile..................................133
30. Sachmangelhaftung und Garantie..........134
30.1 Einführung...........................................134
30.2 Hinweise zum Verschleiß......................135
30.3 Garantie auf MERIDA-Fahrräder...........136
Impressum....................................................137
3. Vor der ersten Fahrt
1. Rennräder und Fitnessbikes sind zum ausschließlichen Einsatz auf geteerten Wegen
und Straßen mit glatter Oberfläche konstruiert.
City-, Cross- und Trekkingräder sind für
die Straße und auch für gute Wegstrecken
auf befestigtem Terrain vorgesehen.
Mountainbikes sind für den Off RoadEinsatz geeignet. Nicht jedoch für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und Downhill.
Dafür sind die Dirt, Freeride und Downhill
Modelle vorgesehen.
Dirt Bikes sind je nach Typ auch für Sprünge, Dual Slalom, Freeride und Downhill zu
verwenden.
BMX Räder sind für den Einsatz auf abgesichertem Gelände vorgesehen. Es gibt
verschiedene Typen die entweder für Trick
und Showfahrten auf ebenem Untergrund,
für Sprünge und Freestyle im speziellen
Hindernisparcour oder für Rennen ausgestattet sind.
Überschätzen Sie sich zu Ihrer eige
nen Sicherheit nicht. Manche Show
eines Profis sieht einfach aus, birgt aber
Gefahren für Leib und Leben. Tragen Sie
stets ausreichende Schutzkleidung.
Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich
gemäß seinem Bestimmungszweck, sonst
besteht die Gefahr, dass das Fahrrad
den Belastungen nicht gewachsen ist und
versagt! Bei nicht bestimmungsgemäßem
Gebrauch erlischt die Garantie. Beachten Sie die Vorschriften zur Teilnahme am
öffentlichen Straßenverkehr in den jeweiligen Ländern.
2. Jedes unserer Fahrräder ist für ein maximales Gesamtgewicht ausgelegt.
Fahrer, Gepäck und Fahrrad werden
zusammengerechnet.
Im Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen” finden Sie eine
Tabelle, aus der sie pro Radmodell ersehen
können, wie viel Sie zuladen dürfen. Hier
eine Kurz­über­sicht:
Rennräder, Fitnessbikes und Mountainbikes
120 kg
Cross- und Trekkingräder:
Herrenversion
120 kg
Damenversion
100 kg
Cityräder:
100 kg
Wie viel Gepäck Sie auf den Träger laden
dürfen, ist auf diesem selbst vermerkt.
Bevor Sie mit Ihrem Rad einen Anhän
ger ziehen oder einen Kindersitz
montieren schauen Sie bitte im Kapitel 27.
„Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-­
Rahmen” und im Kapitel 22. „Mitnahme
von Kindern“ nach.
3. Vor der ersten Fahrt
3. Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut?
Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit
demselben Handbremshebel (rechts oder
links) bedienen können, wie Sie es gewohnt
sind. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie die
neue Anordnung regelrecht trainieren, da
unbedachtes Betätigen der Vorderradbremse zum Sturz führen kann! Oder lassen Sie
die Bremshebel durch Ihren MERIDA-Fachhändler umbauen.
Moderne Bremsen haben unter Um­ständen
eine sehr viel stärkere Brems­wirkung als
Ihre bisherige Bremse!
Machen Sie zuerst einige Probebrem­
sungen abseits des Straßenverkehrs!
Näheres finden Sie im Kapitel 9. „Die
Bremsanlage“ und in den beigelegten
Anleitungen.
Beachten Sie, dass die Bremswirkung
und die Reifenhaftung bei Nässe stark
nachlässt. Fahren Sie bei feuchter Fahrbahn
besonders vorausschauend und deutlich
langsamer als bei Trockenheit.
4. Sind Sie mit der Schaltungsart und der
Funktion vertraut?
Machen Sie sich ggf. auf einer unbelebten
Fläche mit der neuen Schaltung vertraut.
Näheres finden Sie im Kapitel 10. „Die
Schaltung“.
5. Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt?
Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass
Sie das Pedal in unterster Stellung mit der
Ferse gerade noch erreichen können. Prüfen Sie, ob Sie den Boden noch mit den
Fußspitzen erreichen können, wenn sie im
Sattel sitzen. Der MERIDA-Fachhändler
hilft Ihnen, wenn Sie mit Ihrer Sitzposition
nicht zurrecht kommen.
Näheres finden Sie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“.
6. Wenn Sie Klick- bzw. Systempedale am
Rad haben: Sind sie schon einmal mit den
dazugehörigen Schuhen gefahren?
Machen Sie sich zuerst im Stand sorgfältig mit dem Einrast- und Lösevorgang vertraut.
Näheres finden Sie im Kapitel 16.
„Die Pedale“. Lesen Sie zusätzlich die
Gebrauchsanleitung der Pedale durch,
welche Sie beiliegend finden.
7. Wenn Sie ein Fahrrad mit Federung
erworben haben, sollten Sie vom MERIDAFachhändler die korrekte Fahrwerks­
einstellung vornehmen lassen. Unkorrekte
Einstellung der Federelemente kann zu mangelhafter Funktion oder Schäden am Federelement führen. Auf jeden Fall verschlechtert
sich das Fahrverhalten und Sie erreichen
nicht die maximale Fahr­sicherheit.
Näheres finden Sie in den Kapiteln 13.
„Die Federgabel“, 14. „Die gefederte Sattelstütze“, 15. „Die Hinterbaufeder­ung“
und in den beigelegten Anleitungen.
4. Vor jeder Fahrt
Bevor Sie losfahren müssen Sie folgende
Punkte überprüfen:
1. Sind die Schnellspanner oder Ver­
schraubungen an Vorder- und Hinterrad,
Sattelstütze und sonstigen Bauteilen korrekt geschlossen?
Näheres im Kapitel 7. „Zur Handhabung
von Schnellspannern“.
2. Sind die Reifen in gutem Zustand und
haben beide Reifen genügend Druck
(Daumenprobe, wie weit gibt der Reifen
unter dem Druck des Daumens nach)?
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“.
Nicht ordnungsgemäß geschlossene
Schnellspanner können dazu führen,
dass sich Teile des Fahrrades lösen. Schwere Stürze wären die Folge!
3. Lassen Sie beide Räder frei drehen, um
den Rundlauf zu prüfen. Beobachten Sie
dazu den Spalt zwischen Bremsbelag
und Felge bzw. bei Rädern mit Scheiben­
bremsen zwischen Rahmen und Felge.
Mangelhafter Rundlauf kann auch auf seitlich aufgeplatzte Reifen, gebrochene Achsen und gerissene Speichen hinweisen.
Näheres im Kapitel 11. „Die Laufräder“.
4. Machen Sie eine Bremsprobe im Stand,
indem Sie die Bremshebel mit Kraft zum
Lenker ziehen. Die Bremsbeläge bei Felgenbremsen müssen dabei die Felgenflanken ganzflächig treffen. Sie dürfen die
Reifen nicht berühren. Der Hebel darf sich
nicht zum Lenker durchziehen lassen und
an den Leitungen darf kein Öl austreten!
Bei Scheibenbremsen muss der Druckpunkt sofort stabil sein. Lässt sich erst nach
mehrmaligem Betätigen des Bremshebels
ein stabiler Druckpunkt erfühlen, sollten
Sie das Rad beim Händler überprüfen lassen.
Näheres im Kapitel 9. „Die Bremsanlage“.
4. Vor jeder Fahrt
9. Vergessen Sie nicht ein hochwertiges
Schloss mit auf die Fahrt zu nehmen. Nur
wenn Sie Ihr Fahrrad mit einem festen
Gegenstand verbinden, beugen Sie dem
Diebstahl wirkungsvoll vor.
5. Wenn Sie im Straßenverkehr fahren wollen, müssen Sie Ihr MERIDA-Rad gemäß
den Richtlinien Ihres Landes ausrüsten.
Fahren ohne Licht und Reflektoren bei
schlechter Sicht und bei Dunkelheit ist sehr
gefährlich. Sie werden von anderen Ver­
kehrsteilnehmern nicht gesehen. Schalten
Sie schon bei einbrechender Dunkelheit
das Licht an.
Näheres im Kapitel 6. „Gesetzliche
An­forderungen“.
6. Lassen Sie Ihr Fahrrad aus geringer Höhe
auf den Boden springen. Gehen Sie auftretenden Klappergeräuschen nach. Prüfen
Sie gegebenenfalls Lager und Schraubverbindungen.
7. Bei einem gefederten Rad machen Sie
einen Fahrwerkscheck: Stützen Sie sich auf
das Rad und prüfen Sie, ob die Federelemente wie gewohnt ein- und ausfedern.
8. Stellen Sie ggf. sicher, dass die Parkstütze
vollständig eingeklappt ist, bevor Sie losfahren.
!
Fahren Sie nicht, wenn Ihr Fahrrad
an einem dieser Punkte fehlerhaft ist!
Suchen Sie im Zweifel Ihren MERIDA-Fachhändler auf! Ein fehlerhaftes Fahrrad kann
zu schweren Unfällen führen!
5. Nach einem Sturz
1. Prüfen Sie, ob die Laufräder noch fest in
den Ausfallenden geklemmt sind und ob
die Felgen mittig im Rahmen, respektive
der Gabel stehen. Versetzen Sie die Räder
in Drehung und beobachten Sie den Spalt
zwischen den Bremsbelägen und den Felgenflanken. Verändert sich der Spalt stark
und können Sie vor Ort nicht zentrieren,
müssen Sie die Bremsen etwas öffnen,
damit die Felge ohne zu streifen zwischen
den Belägen durchlaufen kann. Beachten
Sie, dass die volle Bremswirkung nicht
mehr zur Verfügung steht.
2. Kontrollieren Sie, ob Lenker und Vorbau
nicht verbogen oder angebrochen sind,
und ob diese noch gerade stehen. Prüfen
Sie, ob der Vorbau fest in der Gabel sitzt,
indem Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. Stützen
Sie sich auch kurz auf die Bremsgriffe, um
den sicheren Halt des Lenkers im Vorbau
zu checken.
Näheres im Kapitel 8. „Anpassen des
Fahrrades an den Fahrer“ und Kapitel
12. „Das Lenkungslager“.
Näheres im Kapitel 9. „Die Brems­anlage“
und Kapitel 11. „Die Laufräder“
prüfen. Bitten Sie einen Helfer, das Rad am
Sattel hochzuheben und schalten Sie vorsichtig die Gänge durch. Besonders zu den
kleinen Gängen hin, wenn die Kette auf die
größeren Ritzel klettert, müssen Sie darauf
achten, wie weit sich das Schaltwerk den
Speichen nähert. Ein verbogenes Schaltwerk oder ein verbogenes Ausfallende
kann dazu führen, dass das Schaltwerk in
die Speichen gerät. Das Schaltwerk, das
Hinterrad und der Rahmen können dabei
zerstört werden.
Überprüfen Sie die Umwerferfunktion,
denn ein verschobener Werfer kann dazu
führen, dass die Kette abgeworfen und
das Rad dadurch antriebslos wird.
Näheres im Kapitel 10. „Die Schaltung“.
3. Schauen Sie, ob die Kette noch auf den
Kettenblättern und den Ritzeln liegt. Wenn
das Rad auf die Schaltungsseite gestürzt
ist, sollten Sie die Schaltungsfunktion über-
10
5. Nach einem Sturz
4. Peilen Sie über die Sattelspitze entlang des
Oberrohres oder zum Tretlagergehäuse,
um sicherzustellen, dass der Sattel nicht
verdreht ist.
5. Heben Sie das Rad wenige Zentimeter an
und lassen Sie es auf den Boden springen.
Entstehen dabei Geräusche, sollten Sie
nach losen Schraubverbindungen fahnden.
6. Schauen Sie zum Abschluss noch einmal
über das ganze Fahrrad um eventuell
entstandene Verbiegungen, Verfärbungen
oder Risse zu erkennen.
Verbogene Teile, insbesondere
solche aus Aluminium, können unvermittelt brechen. Sie dürfen nicht gerichtet,
d.h. nicht gerade gebogen werden, denn
auch danach besteht akute Bruchgefahr.
Dies gilt insbesondere für die Gabel, den
Lenker, den Vorbau, die Kurbeln, die Sattelstütze und die Pedale. Im Zweifel ist ein
Tausch dieser Teile immer die bessere Wahl,
denn Ihre Sicherheit geht vor.
7. Wenn sich an Ihrem Fahrrad Bauteile aus
Carbon befinden, beachten Sie unbedingt
die Besonderheiten des Werkstoffes im
Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffes Carbon”.
Fahren Sie nur wenn die Prüfungen untadelig bestanden wurden, auf dem kürzesten
Wege und sehr vorsichtig zurück. Vermeiden
Sie starkes Beschleunigen und Bremsen und
gehen Sie nicht in den Wiegetritt.
Wenn Sie Zweifel an der Tauglichkeit Ihres
Rades haben, lassen Sie sich mit dem Kraftfahrzeug abholen, statt ein Sicherheitsrisiko
einzugehen.
Zuhause angekommen, muss das Rad noch
einmal gründlich untersucht und die beschädigten Teile repariert werden. Gehen Sie im
Zweifelsfall zu Ihrem MERIDA-Fachhändler.
11
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.1 In Deutschland
Egal für welchen Radtyp Sie sich entschieden haben, wenn Sie mit Ihrem Fahrrad
am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen
wollen, muss Ihr Rad in Deutschland gemäß
der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
(StVZO) ausgestattet sein! Die StVZO legt
die Brems- und Beleuchtungsanlage fest und
schreibt eine hell tönende Glocke vor. Darüber hinaus ist jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in einem verkehrssicheren und
fahrtüchtigen Zustand zu halten.
Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im
Verkehr grundsätzlich dieselben Regeln wie
für Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit
der Straßen-Verkehrs-Ordnung vertraut.
Die Bremsanlage
Ein Rad muss mindestens zwei unabhängig
voneinander funktionierende Bremsen aufweisen, jeweils eine pro Vorder- und Hinterrad ist Pflicht.
Die Lichtanlage
Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahrrad müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Erkennbar ist dies an einer Schlangenlinie mit dem Buchstaben K und einer fünfstelligen Zahl. Nur Beleuchtungs­einrichtungen
(auch Batterie- oder Akku­leuchten) mit diesen
Erkennungsmerkmalen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Der § 67 StVZO schreibt folgende Beleuch­
tungseinrichtungen vor:
Das Vorder- und das Rücklicht müssen von
einer gemeinsamen, fest installierten Energiequelle betrieben werden. Beide Leuchten
müssen gleichzeitig funktionieren.
Die Nennleistung und -spannung des Dynamos müssen mindestens drei Watt und mindestens sechs Volt betragen.
Das Rücklicht muss in einer Höhe von mind. 25
cm über der Fahrbahnoberfläche angebracht
werden. Die Mitte des Lichtkegels des Vorderlichtes darf höchstens 10 m vor dem Fahrrad
auf die Fahrbahn treffen.
Über diese Lichtquellen hinaus müssen an
jedem Fahrrad folgende Reflektoren fest montiert sein:
Vorne ein möglichst großflächiger weißer
Strahler, der mit dem Scheinwerfer kombiniert
sein kann.
Hinten mindestens zwei rote Rückstrahler,
davon ein Großflächenrückstrahler mit Z-Markierung. Die Rückleuchte darf mit einem Strahler kombiniert sein.
Je zwei seitliche gelbe Reflektoren pro Laufrad,
die gesichert angebracht sein müssen. Wahlweise dürfen auch weiße reflektierende Ringe
über den gesamten Laufradumfang in den
Speichen, an den Seitenwänden der Bereifung
oder an den Felgen verwendet werden.
Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die
nach vorne und hinten gerichtet sind.
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltbare Stand- bzw. Akku/Batteriebeleuchtung
montiert werden. Die alleinige Verwendung
von Akku- oder Batterieleuchten ist nicht zulässig.
12
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
Neuregelung der Fahrrad-Sicherheits­vor­
schriften
Der § 67 der StVZO wird in Zukunft geändert. Verfolgen Sie die Tagespresse, oder fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler, ab wann
die neuen Bestimmungen gültig werden.
Die wesentlichen Neuerungen betreffen die
Lichtanlage. Künftig ist für den Scheinwerfer
eine höhere Lichtstärke vorgeschrieben, welche nur mit Halogenscheinwerfern erreicht
wird. Darüber hinaus muss die Lichtanlage
von neuen Fahrrädern eine zweiadrige Verkabelung mit Steckverbindungen aufweisen.
Wer viel bei Nacht mit dem Rad fährt, wird
zu schätzen lernen, dass die Lichtanlage
künftig auf zwölf Volt-Niveau arbeiten darf.
Die Montage einer leistungsstärkeren zwölf
Volt-Lichtanlage ist freiwillig. Einige Hersteller
bieten diese Lichtanlagen bereits mit Ausnahmegenehmigung als Zubehör an. Fragen Sie
Ihren MERIDA-Fachhändler.
Die zukünftige neue Regelung in der StVZO
wird eine solche Lichtanlage auch für Geländewettkampfräder bis 13 kg erlauben. Bis
dahin muss ein auf der Straße genutztes
Mountainbike mit einer vollständigen Dyna­
molichtanlage ausgerüstet sein - so lautet das
Gesetz!
Sonderregelung für leichte Fahrräder
Bei Rennrädern, deren Gewicht unter elf
Kilogramm liegt, ist die Verwendung einer
Batteriebeleuchtung auch ohne stationäre
Dynamobeleuchtungsanlage erlaubt. Die
Beleuchtung muss bei diesen Sporträdern nur
bei Dunkelheit fest am Fahrrad angebracht
sein. Jedoch müssen die Lampen auch bei
Trainingsfahrten bei Tage immer mitgeführt
werden, z.B. im Rucksack. Batteriebeleuch­
tungen für vorne und hinten können auch einzeln einzuschalten sein, ihre Nennspannung
darf unter den sonst vorgeschriebenen sechs
Volt liegen.
Keine Ausnahme gibt es bei den Strahlern:
Alle vorher aufgelisteten Reflektoren müssen
am Fahrrad fix angebracht sein.
Bei offiziellen Wettkämpfen, zum Beispiel
Radrennen, gelten die Bestimmungen der
StVZO nicht, sofern sie auf abgesperrten
Strecken stattfinden. Fragen Sie diesbezüglich den Veranstalter.
13
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.2 In Österreich
Auszüge aus dem Bundesgesetzblatt für die
Republik Österreich. 146. Verordnung Fahr­
radverordnung.
Allgemeines: § 1 (1) Jedes Fahrrad, das in
Verkehr gebracht wird, muss – sofern sich aus
den folgenden Bestimmungen nichts anderes
ergibt – ausgerüstet sein:
1. mit zwei voneinander unabhängig wirkenden Bremsvorrichtungen, mit denen
auf trockener Fahrbahn eine mittlere
Bremsverzögerung von 4 m/sec2 bei einer
Ausgangsgeschwin­digkeit von 20 km/h
erreicht wird;
2. mit einer Vorrichtung zur Abgabe von
akustischen Warnzeichen;
3. mit einem hellleuchtenden, mit den Fahrrad fest verbundenen Scheinwerfer, der
die Fahrbahn nach vorne mit weißem oder
hellgelbem, ruhenden Licht mit einer Lichtstärke von mindestens 100 cd ­be­leuchtet;
4. mit einem roten Rücklicht mit einer Lichtstärke von mindestens 1 cd;
5. mit einem weißen, nach vorne wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche von
mindestens 20 cm2; der Rückstrahler darf
mit dem Scheinwerfer verbunden sein;
6. mit einem roten, nach hinten wirkenden
Rückstrahler mit einer Lichteintrittsfläche
von mindestens 20 cm2; der Rückstrahler
darf mit dem Rücklicht verbunden sein;
7. mit gelben Rückstrahlern an den Pedalen;
diese können durch gleichwertige Ein­
richtungen ersetzt werden;
8. mit Reifen, deren Seitenwände ringförmig
zusammenhängend weiß oder gelb rückstrahlend sind, oder an jedem Rad mit mindestens zwei nach beiden Seiten wirken­den
Rückstrahlern mit einer Licht­ein­trittsfläche
von mindestens 20 cm2 oder mit anderen
rückstrahlenden Einrich­tungen, die in der
Wirkung den zuvor ge­nannten entsprechen; wenn das Fahrrad für den Transport
mehrere Personen…. Entfällt, MERIDA
Fahrräder sind nur für den Trans­port von
einer Person vorgesehen (Aus­nahme Kindersitz und Kinder­anhänger)!
(4) Bei Tageslicht und guter Sicht dürfen Fahrräder ohne die in Abs. 1 Z.3 und 4 genannte
Ausrüstung verwendet werden.
Rennfahrräder § 4 (1) Als Rennfahrrad gilt
ein Fahrrad mit folgenden technischen Merkmalen:
Eigengewicht des fahrbereiten Fahrrades
höchstens 12 kg;
Rennlenker;
äußerer Felgendurchmesser mindestens 630
mm;
äußere Felgenbreite höchstens 23 mm.
(2) Rennfahrräder dürfen ohne die in § 1
Abs. 1 Z 2 bis 8 genannte Ausrüstung in
Verkehr gebracht werden; bei Tageslicht und
guter Sicht dürfen Rennfahrräder ohne diese
Ausrüstung verwendet werden.
14
6. Gesetzliche Anforderungen für die Teilnahme am Straßenverkehr
6.3 In der Schweiz
Auszüge aus den Artikeln 213 bis 218 Verordnungen über die technischen An­forderungen
an Strassenfahrzeuge
Fahrräder, ausgenommen jene des Bundes
(Art. 34 Abs. 6 VVV), müssen eine gut sichtbare Vignette (Art. 34 VVV) tragen.
• Räder, Bremsen
Fahrräder müssen mit zwei kräftigen Bremsen
versehen sein, von denen die eine auf das
Vorder- und die andere auf das Hinterrad
wirkt.
• Beleuchtung, Rückstrahler
Fahrräder müssen, wenn eine Beleuchtung
nach Artikel 30 Absatz 1 VRV erforderlich
ist, mit einem nach vorn weiss und einem
nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht
ausgerüstet sein. Diese Lichter können fest
angebracht oder abnehmbar sein.
Die Lichter müssen nachts bei guter Witterung
auf 100 m sichtbar sein und dürfen nicht
blenden.
An Fahrrädern müssen ein nach vorn und
ein nach hinten gerichteter Rückstrahler mit
einer Leuchtfläche von mindestens 10 cm2
fest angebracht sein. Die Rückstrahler müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m im
Scheine eines Motorfahrzeug-Fernlichts sichtbar werden.
Zusätzlich sind nach der Seite wirkende, beispielsweise an den Rädern befindliche Rückstrahler, erlaubt.
Die Pedale müssen vorn und hinten Rückstrahler mit einer Leuchtfläche von mindestens
­5 cm2 tragen. Ausgenommen sind Rennpedale, Sicherheitspedale und dergleichen.
Anstelle der Rückstrahler können andere
retroreflektierende Vorrichtungen verwendet
werden, wenn sie in der Wirkung den Anforderungen an Rückstrahler nach Absatz 1 entsprechen.
Fahrräder, ausgenommen Fahrräder mit
einem Leergewicht ohne Führer oder Führerin von höchstens 11 kg, müssen eine gut
hörbare Glocke aufweisen; andere Warnvor­
richtungen sind untersagt.
Fahrräder sind mit einer Diebstahlsicherung
(Schloss, Schliesskabel, Schliesskette oder
dergleichen) zu versehen.
• Zeichengebung, Warnvorrichtung, Dieb­
stahl­sicherung
Zur Zeichengebung für die Richtungs­änderung
können die Radfahrer reflektierende Bänder
oder Lichter am Unterarm tragen. Diese Vorrichtungen müssen weiss oder gelb leuchten.
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7. Zur Handhabung von Schnellspannern
7.1 Handhabung von Schnellspannern
Trotz der einfachen Bedienungsweise von
Schnellspannern passieren immer wieder
Unfälle durch falsche Handhabung. Der
Schnellspanner besteht im Wesentlichen aus
zwei Bedienelementen:
Vorgehensweise zur sicheren Befestigung
eines Bauteils:
Öffnen Sie den Schnellspanner. Jetzt sollte
der Schriftzug „Open“ (offen) lesbar sein.
Während der zweiten Hälfte des Weges
muss die Hebelkraft deutlich zunehmen. Zum
Schluss lässt sich der Hebel nur schwer bewegen. Benutzen Sie den Daumenballen und
ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern
an einem festen Bauteil, z.B. der Gabel oder
an der Hinterbaustrebe, nicht jedoch an einer
Bremsscheibe oder Speiche.
1. Der Handhebel auf einer Seite der Nabe:
Er wandelt die Schließbewegung in eine
Klemmkraft um.
2. Die Klemmmutter auf der gegenüberliegenden Seite der Nabe: Mit ihr wird auf
einer Gewindestange die Vorspannung
eingestellt.
Achten Sie darauf, dass die
Be­dienungshebel beider Schnell­span­
ner immer auf der Gegenseite des Ketten­
antriebs sind. So vermeiden Sie, dass Sie
das Vorderrad seitenverkehrt einbauen.
Bewegen Sie den Hebel wieder in Richtung
der Klemmposition; erkennbar daran, dass
auf dem Hebel von außen „Close“ (geschlossen) zu lesen ist. Zu Beginn der Schließbewegung bis ungefähr zur Hälfte des Hebelweges, muss sich der Hebel sehr leicht, d.h.
ohne Klemmwirkung, bewegen lassen.
In der Endstellung muss der Hebel parallel
zum Rad liegen, er darf also nicht seitlich
abstehen. Der Hebel muss so am Rahmen
bzw. der Gabel anliegen, dass er nicht unbeabsichtigt geöffnet werden kann.
Überprüfen Sie den Sitz, indem Sie versuchen, den geschlossenen Hebel zu verdrehen.
Drücken Sie auf das Ende des Handhebels
von der Stirnseite her.
16
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Wenn sich der Spannhebel im Kreis drehen
lässt, müssen Sie ihn wieder öffnen und die
Vorspannung erhöhen. Drehen Sie dazu die
Mutter auf der Gegenseite im Uhrzeigersinn
um eine halbe Umdrehung.
Ungenügend geschlossene Schnell­
spanner können dazu führen, dass
sich Bauteile lösen. Das kann zu einem
Unfall mit schweren Verletzungen führen.
Wenn Sie den Schnellspanner schlie
ßen, stützen Sie Ihre Finger nicht an
einer Bremsscheibe oder Speiche.
Zur Kontrolle des Sattels versuchen Sie diesen
gegenüber dem Rahmen zu Verdrehen.
Wiederholen Sie den Schließvorgang und
überprüfen Sie den Sitz erneut. Lässt sich der
Spannhebel nicht mehr drehen, klemmt der
Spanner das Laufrad richtig.
Heben Sie abschließend das Laufrad einige
Zentimeter vom Boden und geben Sie ihm
einen Klaps von oben auf den Reifen. Ein
sicher befestigtes Rad bleibt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
17
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
7.2 Hinweise zur Montage von
Lauf­rädern mit Steckachsen
Beim konventionellen Steckachsensystem
schieben Sie die Steckachse so durch die
Gabel und die Nabe hindurch, dass der
Sechskantkopf in Fahrtrichtung gesehen
rechts, zu liegen kommt.
Lassen Sie die Gabel ein paar Mal einfedern,
wenn die Achse montiert ist, so schließen Sie
aus, dass sich die Achse verkantet. Schrauben Sie die Mutter auf die Achse und ziehen
Sie diese gemäß beiliegender Anleitung des
Federgabelherstellers fest.
Ziehen Sie abschließend die 4 Innensechskant-Schrauben an der Vorderseite der Gabel
gemäß beiliegender Anleitung des Federgabelherstellers an, das klemmt die Achse fest.
Kontrollieren Sie die Schrauben nach ein bis
zwei Betriebsstunden und danach alle 20
Stunden.
Bei Steckachsensystemen mit Spannhebeln
setzen Sie das Rad in die Gabel und fädeln
die Bremsscheibe in den Bremssattel. Richten
Sie das Rad zwischen den Radaufnahmen
aus und schieben Sie die Achse mit geöffnetem Schnellspannhebel von rechts durch
die Radaufnahme und die Nabe. Wenn das
Gewinde der Achse im Gewinde des linken
Gabelholms greift, drehen Sie diese im Uhrzeigersinn zu.
Schließen Sie den Steckachs- Schnellspannhebel wie einen üblichen Schnellspannhebel.
Der Hebel muss sich zu Beginn leicht und
ohne Klemmwirkung bewegen lassen, während der zweiten Hälfte des Weges muss
die Hebelkraft deutlich zunehmen und zum
Schluss nur noch sehr schwer bewegen lassen. Benutzen Sie Ihre Handfläche und ziehen Sie zur Unterstützung mit den Fingern am
Gabelholm, jedoch niemals an einer Speiche
oder der Bremsscheibe. Der Spannhebel darf
sich nach dem Schließen nicht mehr drehen
lassen.
Verwenden Sie niemals andere Werk
zeuge um die Achse zu befestigen.
Wenn die Achse zu fest angezogen wird,
können die Achse oder der Gabelholm
beschädigt werden.
Machen Sie sich in jedem Fall mit der
Bedienungsanleitung des jeweiligen
Gabelherstellers vertraut.
18
7. Zur Handhabung von Schnellspannern
Andere Steckachssysteme werden als Kombinationen aus Schraubachse und Schnellspannsystemen ausgeführt.
Dabei müssen Sie das Rad samt Bremsscheibe in Gabel und Bremssattel fädeln und die
Steckachse durch die Aufnahme eines Gabelholms in das Gewinde des zweiten Holms
eindrehen. Nutzen Sie dafür die ausklappbare Einschraubhilfe.
Im nächsten Schritt schließen Sie dann die
beiden Schnellspannhebel zur Achsklemmung wie übliche Schnellspannhebel. Die
Hebel müssen sich zu Beginn leicht und ohne
Klemmwirkung bewegen lassen, während der
zweiten Hälfte des Weges muss die Hebelkraft deutlich zunehmen und zum Schluss nur
noch sehr schwer bewegen lassen. Zur Vorspannung der Schnellspannhebel verwenden
Sie einen passenden Innensechskantschlüssel.
Benutzen Sie Ihre Handfläche und ziehen Sie
zur Unterstützung mit den Fingern am Gabelholm.
Verwenden Sie niemals andere Werk
zeuge um die Achse zu befestigen.
Wenn die Achse zu fest angezogen wird,
können die Achse oder der Gabelholm
beschädigt werden.
Machen Sie sich in jedem Fall mit der
Bedienungsanleitung des jeweiligen
Gabelherstellers vertraut.
19
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Anpassen des Rades
8.1 Einstellen der richtigen Sitzhöhe
Die Körpergröße ist entscheidend für die
Wahl der Rahmenhöhe ihres Fahrrades. Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie genügend Freiheit im Schritt haben, damit Sie sich
nicht verletzen, wenn Sie schnell absteigen
müssen.
Die erforderliche Sitzhöhe wird durch den
Tretvorgang festgelegt. Beim Treten sollen
die Ballen der großen Zehen über der Mitte
der Pedalachse stehen. Das Bein darf in der
untersten Stellung der Tretkurbel, der weitesten Entfernung des Pedals vom Sattel, nicht
maximal durchgestreckt sein, sonst wird das
Pedalieren unrund. Überprüfen Sie die Sitzhöhe anhand der folgenden, einfach durchzuführenden Methode. Voraussetzung ist,
dass Sie Schuhwerk mit einer flachen Sohle
tragen.
Mit der Wahl eines Fahrradtyps wird die
Körperhaltung schon grob festgelegt. Ver­
schiedene Bauteile an Ihrem Rad sind jedoch
so konzipiert, dass sie in einem gewissen Maß
auf Ihre Körperproportionen eingestellt werden können. Dazu gehören die Sattel­stütze,
der Lenkervorbau und die Bremsgriffe.
Machen Sie nach jeder Montage unbedingt
den Kurzcheck in Kapitel 4. „Vor jeder
Fahrt“ und führen Sie eine Probefahrt auf
einer verkehrsfreien Fläche durch. So können
Sie gefahrlos alles noch einmal überprüfen.
Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen Sie
die Ferse auf das Pedal, das sich in der untersten Position befindet. In dieser Stellung sollte
das Bein ganz durchgestreckt sein. Achten Sie
darauf, dass die Hüfte gerade bleibt.
Zu allen im Folgenden beschriebenen
Arbeiten gehört Erfahrung, geeignetes
Werkzeug und handwerkliches Geschick.
Ziehen Sie die Verschraubungen grundsätzlich mit großer Sorgfalt an. Erhöhen
Sie die Schraubenkräfte schrittweise und
prüfen Sie dazwischen immer wieder den
festen Sitz des Bauteils. Benutzen Sie einen
Drehmomentschlüssel und überschreiten Sie
die maximalen Schraubenanzugsmomente
nicht!
Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie den
Sattelklemmbolzen oder den Schnellspanner
lösen (lesen Sie vorher Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern“).
Verwenden Sie für eine Sattelstützen-Klemmschraube geeignetes Werkzeug und drehen
Sie diese entgegen dem Uhrzeigersinn zwei
bis drei Umdre­hungen auf.
Sollten Sie Bedenken haben, ist es besser, ausschließlich die Positionskontrolle durchzuführen. Besprechen Sie ihre Änderungswünsche
mit dem MERIDA-Fachmann. Dieser kann Ihre
Vorstellungen im Zuge eines Werkstattaufent­
haltes, z.B. der Erstinspektion, umsetzen.
20
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Die gelöste Sattelstütze kann jetzt in der Höhe
verschoben werden.
Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die am
Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die
Mindesteinstecktiefe beträgt das 2,5-fache
des Durchmessers, d. h. bei einer Sattelstütze
mit 30 mm Durchmesser müssen mindestens
75 mm der Sattelstütze im Rahmen verbleiben.
Achten Sie darauf, dass der Teil der Sattelstütze, der sich im Inneren des Sitzrohres befindet, immer gut gefettet ist.
Fetten Sie in keinem Fall Sattelstütze oder
Sitzrohr, wenn Rahmen oder Sattelstütze aus
Carbon sind. Beachten Sie dazu Kapitel 28.4
„Carbon- Lenker und Vorbauten“ und Kapitel 28.5 „Carbon Sattelstütze“.
Bei Rahmen mit längerem, über das Oberrohr hinausragendem Sitzrohr muss die
Sattelstütze mindestens bis unterhalb des
Oberrohres bzw. der hinteren Sitzstreben
hineingeschoben werden! Das kann zu einer
Mindesteinstecktiefe von 10 cm und mehr
führen.
Sollte Ihre Stütze im Sitzrohr nicht leicht gleiten, fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler
um Rat. Wenden Sie auf keinen Fall Gewalt
an.
Richten Sie den Sattel wieder gerade aus,
indem Sie über die Sattelspitze auf das Tretlagergehäuse oder entlang des Ober­rohres
peilen.
Klemmen Sie die Stütze wieder fest. Drehen
Sie dazu die Sattelstützenschraube im Uhr­
zeigersinn. Eine ausreichende Klemmwirkung
wird bereits ohne Einsatz von großen Handkräften erreicht. Andernfalls passt die Sattelstütze nicht zum Rahmen.
Bei Rennrädern in sehr kleinen
Rahmenhöhen kann die Gefahr bestehen, dass der Fuß mit dem Vorderrad kollidiert. Achten Sie deshalb ggf. auf korrekte
Ein­stel­lung der Schuhplatten.
Fahren Sie nie, wenn die Stütze
über die Ende-, Maximum-, oder
Stopp­markierung hinausgezogen wurde!
Die Stütze könnte brechen oder der Rahmen
Schaden davon nehmen.
21
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Prüfen Sie den festen Sitz der Stütze. Halten
Sie dazu den Sattel mit den Händen vorn und
hinten fest und versuchen Sie Ihn zu verdrehen. Wenn er sich verdrehen lässt, müssen
Sie die Klemmkraft erhöhen und den Test wiederholen.
Wenn Sie Sitzbeschwerden, z.B.
Taubheitsgefühl haben, kann dies am
Sattel liegen. Ihr MERIDA-Fachhändler hat
sehr viele verschiedene Sättel zur Auswahl
und berät Sie gerne.
Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren
Stand auf dem Boden erreichen können.
Ist dies nicht der Fall, sollten Sie zumindest
anfangs den Sattel etwas tiefer stellen.
Stimmt die Beinstreckung bei einer erneuten Überprüfung? Machen Sie die Kontrolle,
indem Sie den Fuß samt Pedal in die tiefste
Position bringen. Wenn der Großzehen­ballen
in der Mitte des Pedals steht (ideale Tretposition), muss das Knie leicht angewinkelt sein.
Ist dies der Fall, haben Sie die Sattelhöhe korrekt eingestellt.
Bei manchen MTB´s, z.B. den Dirt
Jump Modellen, ist es bei einigen
Fahrmanövern sinnvoll, den Sattel tiefer
zu stellen. Ein niedrigerer Sattel empfiehlt
sich generell bei steilen Abfahrten mit dem
Mountainbike. Längere Fahrten mit zu tiefem Sattel können jedoch zu Problemen mit
den Kniegelenken führen.
Die Position des Sattels ist sehr individuell.
Finden Sie in Absprache mit Ihrem Fachhändler die für Sie optimale Position.
22
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.2 Einstellung der Lenkerhöhe
8.2.1 Konventionelle Vorbauten
Die Lenkerhöhe bestimmt die Neigung des
Rückens. Wird der Lenker tief angebracht,
sitzt der Fahrer windschnittig auf dem Rad
und bringt viel Gewicht auf das Vorderrad.
Die stark gebeugte Haltung ist aber anstrengender und unbequemer, denn die Belastung
der Handgelenke, der Arme, des Ober­körpers
und des Genicks nimmt zu.
Öffnen Sie die Vorbauspindel um 2-3
Um­drehungen. Der Vorbau-Schaft müsste
nun in der Gabel drehbar sein.
Der Lenker ist bei konventionellen Vorbauten
nur begrenzt höhenverstellbar, indem der
Vorbau im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird.
Ist dies nicht der Fall, muss die Schraube
durch einen leichten Schlag mit dem Hammer
gelöst werden. Bei Innensechskant-Schrau­
ben müssen Sie zuerst den Schlüssel wieder
in deren Kopf stecken, da diese in der Regel
unzugänglich versenkt sind. Schlagen Sie
gefühlvoll mit dem Hammer auf das Werk­
zeug.
Bei verstellbaren Vorbauten kann die Höhe
elegant durch Lösen und wieder Anziehen
von Schrauben eingestellt werden.
Beim gewindelosen System, dem sogenannten Aheadsetsystem, ist der Vorbau Teil des
Lenkungslagersystems. Hier gestaltet sich die
Positionsfindung schwieriger, da der Vorbau
demontiert und neu angebaut werden muss.
Vorbauten gehören zu den tragen
den Teilen am Fahrrad. Ver­änderungen
können Ihre Sicherheit gefährden. Wenn
Sie sich nicht sicher sind, hilft Ihnen Ihr
MERIDA-Fachhändler weiter.
Die jetzt bewegliche Lenker-Vorbau-Einheit
können Sie nun auf- und abschieben. Ziehen Sie den Vorbau nicht über die am Schaft
vorhandene Markierung hinaus. Die Mindest­
einstecktiefe beträgt laut DIN das 2,5-fache
des Durchmessers.
Einstecktiefe
Eine größere Einstecktiefe bedeutet in jedem
Fall eine höhere Sicherheit.
Versuchen Sie niemals, die Kopfmutter des
Steuerlagers zu öffnen, wenn Sie den Vorbau
verstellen möchten. An diesen Muttern wird
das Lagerspiel verändert.
Richten Sie den Lenker wieder so aus, dass er
bei Geradeausfahrt nicht schief steht.
Ziehen Sie die Vorbauspindel wieder fest.
Beachten Sie das maximale Anzugsdreh­
moment.
23
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Überprüfen Sie den Sitz des Vorbaus indem
Sie das Vorderrad zwischen die Beine nehmen und versuchen, den Lenker samt Vorbau
zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau verdrehen, müssen Sie die Schraubenanzugskraft
erhöhen.
Sollte Ihnen der Lenker immer noch zu hoch
oder zu tief sein, hilft nur der Austausch des
Lenkervorbaus. Das Auswechseln ist relativ
aufwändig, da unter Umständen die gesamten Armaturen abgebaut werden müssen. Lassen Sie sich in Ihrem Fachgeschäft über die
verschiedenen Vorbautypen beraten.
Beachten Sie, dass Sie die Ver­
schraubungen von Vorbau und Lenker
korrekt anziehen. Andernfalls wäre es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich lösen
oder brechen.
Fahren Sie nicht mit einem Rad, des
sen Vorbau über die Markierung für
die maximale Auszugshöhe herausgezogen
wurde! Kontrollieren Sie, bevor Sie losfahren, alle Schrauben und machen Sie eine
Bremsprobe!
8.2.2 Verstellbare Vorbauten
Bei verstellbaren Aheadset -Vorbauten kann
die Höhe durch die Neigungsverstellung des
vorderen Vorbaubereiches variiert werden.
Lösen Sie die seitliche Schraube der Sperrklinke etwa 3-5 Umdrehungen bis sich die
Verzahnung löst. Drehen Sie die Schraube
nicht ganz heraus, da sonst der Mechanismus
auseinander fallen würde.
Schieben Sie die Schraube zur dem Kopf
gegenüberliegenden Seite. Stellen Sie den jetzt
beweglichen Vorbau nach Ihren Wünschen ein.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel in
der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
Schieben Sie das gelöste Verstellteil wieder in
den Vorbau ein bis die Sperrklinke sauber in
die Verzahnung greift. Ziehen Sie die Schraube dann fest. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 12 Nm nicht.
24
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Bei verstellbaren konventionellen Vorbauten
wird die Neigungsverstellung des vorderen
Vorbaubereichs über einen auf der Unterseite
liegenden Mechanismus bewerkstelligt.
Lösen Sie die Schraube der Sperrklinke, die
sich an der Unterseite des Vorbaus befindet,
bis sich die Verzahnung löst. Sie sollten jedoch
die Schraube nicht ganz herausdrehen, sonst
fallen die Teile auseinander.
Stellen Sie den jetzt beweglichen Vorbau
nach Ihren Wünschen ein. Drehen Sie die
Schraube der Sperrklinke wieder vorsichtig
an, bis die Verzahnung sauber ineinander
greift. Die Sperrklinken-Schraube muss dann
festgezogen werden.
Überschreiten Sie das maximale Drehmoment
von 10 Nm nicht.
Beachten Sie, dass sich bei der
Verstellung des Vorbaus auch der
Lenker und die Brems- und Schalthebel in
der Position verändern. Korrigieren Sie
diese gegebenenfalls wie im Kapitel 8.
„Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“
beschrieben.
8.2.3 Vorbauten für gewindelose Systeme,
sogenanntes Aheadset*-system
(*Aheadset ist ein eingetragener Marken­
name der Fa. Dia Compe, die das System
entwickelt hat).
Bei Rädern mit Aheadset-Lenkungslager­
system wird mit Hilfe des Vorbaus die Lagervorspannung eingestellt. Wird der Vorbau
verändert, muss das Lager neu justiert werden (siehe Kapitel 12. „Das Lenkungslager“).
Eine Höhenregulierung ist begrenzt durch
Veränderung der Zwischenringe, den sogenannten Spacern, oder durch Umdrehen des
Vorbaus, bei sogenannten Flip-Flop-Modellen, möglich.
Demontieren Sie die Schraube für die Lagervorspannung oben am Gabelschaft und entfernen Sie den Deckel.
25
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
Lösen Sie die Schrauben seitlich am Vorbau.
Ziehen Sie den Vorbau von der Gabel.
Jetzt können Sie die Zwischenringe (Spacer)
herausnehmen.
Es dürfen nicht einfach mehr Spacer
eingebaut werden um den Lenker zu
erhöhen. Die Klemmung des Vorbaus muss
den Gabelschaft bis ca. 3 mm unterhalb der
Vorbauober­kante klemmen.
Stecken Sie die entfernten Spacer wieder
oberhalb des Vorbaus auf den Gabelschaft.
Wenn Sie den Vorbau umdrehen wollen,
müssen Sie zusätzlich die vorderen Schrau­
ben zur Lenkerbefestigung aufschrauben.
Bei Vorbauten mit Deckeln kann der Lenker
einfach herausgenommen werden. Ansonsten
müssen die Lenkerarmaturen abgebaut werden (siehe hierzu Kapitel 8.5 „Verstellung
der Neigung von Lenker, Bremsgriffen und
Lenkerhörnchen“).
Positionieren Sie den Lenker mittig und
schrauben Sie ihn wieder fest, nachdem Sie
den Vorbau umgedreht haben (siehe Kapitel
8.5 „Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen“).
Stellen Sie das Lager neu ein und ziehen Sie
den Vorbau fest, nachdem Sie ihn ausgerichtet haben (siehe hierzu Kapitel 12. „Das Lenkungslager“).
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den
Lenker nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber der Gabel verdrehen
lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie, den Lenker
zu verdrehen. Wenn sich die Teile bewegen
lassen, müssen Sie die Schrauben nochmals
vorsichtig nachziehen und abermals den Sitz
kontrollieren. Überschreiten Sie die maximalen Anzugsmomente nicht!
Verwenden Sie keinen Vorbau aus
Stahl mit einem Lenker aus Aluminium, wenn diese Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller freigegeben ist.
Achten Sie darauf, dass das Vorbau
auge (die Lenkerklemmung) nicht
scharfkantig ist.
Das Entfernen von Zwischenringen ist
nur möglich, wenn der Gabelschaft
gekürzt wird. Dieser Vorgang ist nicht mehr
umkehrbar. Lassen Sie diese Arbeit, die ein
Fall für den Fachmann im Fahrradgeschäft
ist, erst durchführen, wenn Sie sich mit der
Position sicher sind.
Beachten Sie, dass die Ver­schrau­
bungen von Vorbau und Lenker mit
vorgeschriebenen Drehmomen­ten angezogen werden müssen. Andernfalls wäre
es möglich, dass Lenker oder Vorbau sich
lösen oder brechen.
Vorbauten haben sehr unterschiedli
che Maße in der Länge, im Durchmesser des Schaftes und der Lenkerbohrung. Eine falsche Auswahl kann zu einer
großen Gefahrenquelle werden: Lenker und
Vorbauten können brechen und so zu einem
Unfall führen.
Wenn Ihr Rennrad einen Gabelschaft
aus Carbon aufweist, beachten Sie
die Kapitel 28.4 „Carbon-Lenker und Vorbauten“ und 28.5 „Carbon-Sattelstütze“.
26
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.3 Korrektur der Sitzlänge und
Einstellen der Sattelneigung
Den Abstand zwischen den Handgriffen des
Lenkers und dem Sattel haben Einfluss auf die
Rückenneigung und damit auf den Fahrkomfort und die Fahrdynamik. Über den Sattelstützenschlitten lässt sich diese Entfernung in
geringem Umfang verändern.
Prinzipiell entsteht durch einen weit vorn
montierten Sattel eine etwas entspanntere
Sitzposition, auf einem Sattel der weit hinten
montiert ist, sitzen Sie etwas gestreckter.
Durch Verschieben des Sattelgestells in der
Sattelstütze wird jedoch auch der Tretvorgang
beeinflusst, der Fahrer tritt mehr oder weniger
weit von hinten in die Pedale.
Wenn der Sattel nicht waagerecht eingestellt
ist, kann der Fahrer nicht entspannt pedalieren. Er muss sich ständig am Lenker abstützen, um nicht vom Sattel zu gleiten.
Einige Sattelstützen weisen zwei Schrauben
auf, sie lassen eine noch genauere Regulierung der Winkelstellung zu. Bei sogenannten
Sattelkloben finden Sie meist zwei Muttern,
die auf einem gemeinsamen, durchgehenden
Gewindebolzen sitzen.
Öffnen Sie eine oder beide Schrauben am
Kopf der Sattelstütze. Drehen Sie die Schraube dazu höchstens 2 bis 3 Umdrehungen auf,
sonst kann der gesamte Mechanismus auseinanderfallen.
Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte Sattel
abkippt, indem Sie mit den Händen abwechselnd die Spitze und das Ende belasten.
Halten Sie unbedingt das Drehmoment
dieser Verschraubung ein, denn zu
schwach oder zu stark angezogene Schrauben können zum Versagen der Stütze führen.
Der Verstellbereich des Sattels ist
sehr gering, einen wesentlich größeren Längenbereich decken die verschiedenen Vorbaulängen ab. Meist muss hierbei die Länge der Züge angepasst werden.
Klemmen Sie den Sattel niemals in den
Biegungen des Sattelgestells, dieses könnte
dadurch zerstört werden.
8.3.1 Verschieben und waagerecht Einstellen
des Sattels
Bei Patentsattelstützen hält eine zentrale Innensechskant-Schraube den Kopf, der
sowohl die Neigung als auch die vertikale
Position des Sattels fixiert.
Achten Sie darauf, dass die Oberkante des
Sattels waagerecht bleibt, während Sie die
Schraube wieder zudrehen. Schrauben Sie
die Schrauben mit dem erforderlichen Drehmoment an.
Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß vor
oder zurück. Oft ist hierzu ein kleiner Klaps
auf den Sattel notwendig.
Wenn sich eine Carbon-Sattelstütze
an Ihrem Fahrrad befindet, beachten Sie vor einer Verstellung oder Montage unbedingt die Hinweise im Kapitel 28.5
„Carbon-Sattelstütze”.
27
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.4 Regulierung der Griffweite zu den
Bremshebeln
8.5 Verstellung der Neigung von Lenker,
Bremsgriffen und Lenkerhörnchen
Bei den meisten Bremsgriffen von Mountainbikes, City- und Trekkingrädern ist der
Abstand des Hebels zu den Lenkergriffen einstellbar. Für Fahrer mit kleinen Händen kann
damit der Bremshebel in griffgünstige Nähe
zum Lenker gebracht werden. Die Hebelstellung, in der die Bremse zu wirken beginnt,
muss ebenfalls auf die Fingerlänge eingestellt
werden.
Die Lenkerenden bei Mountainbikes und
Trekking-Rädern sind meist etwas abgewinkelt. Stellen Sie den Lenker so ein, dass Ihre
Handgelenke entspannt sind und nicht zu
stark nach außen verdreht werden.
Prüfen Sie, wann die Bremsbeläge die Felgen
berühren. Kommt dieser Druckpunkt schon
nach kurzem Hebelweg, muss zusätzlich zum
Einstellen der Griffweite die Bremse verstellt
werden (siehe hierzu Kapitel 9. „Die Bremsanlage“). Andernfalls würde die Bremse
nach dem Einstellen bereits an den Felgen
schleifen.
Wenn die Wunsch-Griffweite erreicht ist,
überprüfen Sie unbedingt, ob noch genügend Leerweg am Hebel vorhanden ist, ehe
die Beläge an den Felgen anliegen.
Der Bremshebel darf sich nicht bis
zum Lenker durchziehen lassen. Die
volle Bremskraft muss vorher erreicht werden!
Beim Rennrad sollte das gerade Stück des
Unterlenkers parallel zum Boden oder hinten
leicht nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe liegen in einer gedachten Verlängerung
der Unterkante des Unter­lenkerbogens. Diese
Empfehlung ist nur ein Richtwert, wichtig ist
dass die Bremse jederzeit gut erreichbar ist.
Verstellungen der Bremsgriffe sind ein Job für
den Fachmann, da das Lenkerband hinterher
neu gewickelt werden muss.
In der Regel befindet sich in der Nähe, wo
der Bremszug in die Hebelarmatur hineinläuft, eine kleine Schraube. Drehen Sie die
Schraube im Uhrzeigersinn hinein und beobachten Sie, wie der Hebel dabei wandert.
28
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.6 Einstellen der Lenkerposition durch
Verdrehen des Lenkers
Öffnen Sie die Innensechskantschrauben an
der Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus
zwei bis drei Umdrehungen.
Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von
Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat.
Achten Sie darauf, dass der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte geklemmt wird.
Ziehen Sie jetzt die Schrauben wieder gleichmäßig und über Kreuz vorsichtig fest. Versuchen Sie den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die
Verschraubung nochmals nach.
Beachten Sie das maximale Drehmoment
(siehe hierzu Kapitel 29. „Empfohlene
Anzugsdrehmomente“).
Schrauben Sie die Griffe mit dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest und machen
Sie eine Verdrehkontrolle!
Nachdem Sie den Lenker eingestellt haben,
müssen Sie die Brems- und Schaltgriffe justieren (Ausnahme Rennrad).
Lösen Sie die Innensechskantschrauben an
den Griffbandagen.
Verdrehen Sie den Griff auf dem Lenker. Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Ihre
Finger auf den Bremshebel. Kontrollieren Sie,
ob Ihre Hand mit dem Unterarm eine gerade
Linie bildet.
29
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.7 Lenkerhörnchen (Bar Ends) einstellen
Ziehen Sie die Schrauben mit dem benötigten
Anzugsmoment wieder fest.
Lenkerhörnchen bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. Sie werden in der Regel so
eingestellt, dass die Hände angenehm darauf liegen, wenn der Radler im Stehen, im
sogenannten Wiegetritt fährt. Die „Bar Ends“,
wie sie auch genannt werden, stehen dann
annähernd parallel zum Boden bzw. leicht
nach oben.
Beachten Sie, dass die Verschrau­
bungen von Vorbau, Lenker, Hörnchen
und Bremsen mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die
entsprechenden Werte finden Sie Kapitel 29.
„Empfohlene Anzugsdrehmomente“oder in
den Vorgaben des Lenker- und Hörnchenherstellers.
Beachten Sie, dass sich die Anhalte
zeit verlängert, wenn Sie mit den
Händen auf den Bar Ends fahren, da die
Bremshebel nicht ohne vorheriges Umgreifen zu erreichen sind.
Kontrollieren Sie den sicheren Halt, indem Sie
die Hörnchen zu verdrehen versuchen.
Beachten Sie, dass nicht alle Lenker
für die Montage von Lenkerhörnchen
geeignet sind. Befragen Sie Ihren Fachhändler.
Öffnen Sie die Schrauben, die sich meist an
der Unterseite der Lenkerhörnchen befinden,
ein bis zwei Umdrehungen.
Verdrehen Sie die Hörnchen nach ihren
Wünschen und achten Sie darauf, dass beide
Seiten im gleichen Winkel stehen.
30
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.8 Verstellung der Neigung von Len- Die Position des Aero-Lenkers kann innerhalb
ker und Bremsgriffen bei Renn-, gewisser Grenzen nach den persönlichen
Vorlieben eingestellt werden. Dies bedeutet,
Triathlon- und Cyclocrossrädern
Triathlonlenker
Im Triathlonsport und im Zeitfahren, hier
kommt es auf eine besonders aerodynamische Sitzposition an, werden sogenannte
Aero-Lenker verwendet. Die Schalthebel liegen bei diesen Aero-Modellen oft am Lenker­
ende. Wenn Sie in der liegenden Position
fahren, sind die Bremshebel weit weg, die
Reaktionszeit verlängert sich, der Bremsweg
wird größer. Fahren sie daher besonders vorausschauend.
dass der gerade Bereich des Aero-Lenkers
höchstens leicht nach unten und maximal
30 Grad nach oben zeigen sollte. Achten
Sie darauf, dass sich die Unterarme immer
bequem abstützen können, d. h. die Ellenbogen sollten nach hinten etwas über die Armschalen überstehen.
Der Basis-Hornlenker sollte parallel zur Fahrbahn ausgerichtet werden, die Enden weisen
dann meist nach oben.
Zum Einstellen der Lenkerneigungen öffnen
Sie die Innensechskantschraube(n) an der
Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus
und/oder des Aerolenkers. Verdrehen Sie
den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte
Stellung erreicht hat. Achten Sie darauf, dass
der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte
geklemmt wird.
Ziehen Sie die Schraube(n) wieder vorsichtig
mit einem Drehmomentschlüssel fest. Versuchen Sie, den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die
Verschraubung nochmals nach.
Beachten Sie, dass die Verschrau
bungen von Vorbau und Aerolenker
mit vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die entsprechenden
Werte finden Sie im Kapitel 29 „Empfohlene Anzugsdrehmomente...“ und in den
beiliegenden Anleitungen oder auf den
Bauteilen.
Die Einstellungsmöglichkeiten können
je nach verwendetem Modell variieren. Lesen Sie in jedem Fall die Bedienungsanleitung des Aerolenker/Vorbau Herstellers.
31
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.9 Verstellung der Neigung von Len Zum Einstellen der Lenkerneigung öffnen Sie
ker und Bremsgriffen bei Renn-, die Innensechskantschraube(n) an der Unterbzw. Vorderseite des Vorbaus. Verdrehen Sie
Triathlon und Cyclocrossrädern
Rennradlenker
Das gerade Stück des Unterlenkers sollte
parallel zum Boden sein oder hinten leicht
nach unten weisen. Die Enden der Bremsgriffe
liegen in etwa in einer gedachten Verlängerung der Unterkante des Unterlenkerbogens.
Das Verstellen der Bremsgriffe ist ein Job für
den MERIDA-Fahrradhändler, da das Lenkerband hinterher neu gewickelt werden muss.
den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte
Stellung erreicht hat. Achten Sie darauf, dass
der Lenker vom Vorbau genau in der Mitte
geklemmt wird.
Beachten Sie, dass die Verschrau
bungen von Vorbau und Lenker mit
vorgeschriebenen Drehmomenten angezogen werden müssen. Die Werte finden Sie
im Kapitel 29 „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ und in den beiliegenden Anleitungen oder auf den Bauteilen selbst.
Ziehen Sie die Schraube(n) wieder vorsichtig
mit einem Drehmomentschlüssel fest. Versuchen Sie, den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen. Ziehen Sie gegebenenfalls die
Verschraubung nochmals nach.
32
8. Anpassen des Fahrrades an den Fahrer
8.10Sitzposition auf BMX-Rädern und
Dirt-Bikes
Die Sitzposition auf BMX und Dirt-Rädern
ist nicht vergleichbar mit der auf anderen
Rädern. Beim BMX und Dirt-Rad geht es um
maximale Kontrolle und Beweglichkeit auf
dem Rad. Zum längeren Pedalieren ist eine
solche Sitzposition nur bedingt geeignet.
Durch den sehr tief gestellten Sattel steigt, im
Gegensatz zur klassischen Sitzposition die
Belastung der Kniegelenke stark an. Beachten
Sie die Signale Ihres Körpers und befragen
Sie gegebenenfalls einen Arzt.
33
9. Die Bremsanlage
Bremsanlage
Bremsen werden benötigt, um die Fahrt­
geschwindigkeit an die Verkehrsge­geben­
heiten anzupassen. Bei Bedarf müssen die
Bremsen das Rad so schnell wie möglich zum
Stillstand bringen können. Bei solchen Vollbremsungen kommt die Physik ins Spiel. Das
Gewicht verlagert sich von hinten nach vorn,
das Hinterrad wird entlastet. Dadurch wird
die Stärke der Verzögerung auf griffigem
Untergrund durch den drohenden Überschlag
des Rades und nur in zweiter Linie von der
Haftung der Reifen begrenzt. Speziell beim
Bergabfahren verschärft sich diese Problematik. Bei einer Vollbremsung müssen Sie versuchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach
hinten zu verlagern.
Nicht zur Nachahmung!
Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig und
beachten Sie, dass die vordere Bremse durch
die Gewichtsverlagerung die weit größeren
Kräfte übertragen kann.
9.1 Funktionsweise und Verschleiß
Über Handhebel am Lenker oder den Rücktritt wird ein Bremsbelag auf eine Bremsfläche
gedrückt. Durch die Reibung wird das Rad
verzögert. Wenn Wasser, Schmutz oder Öl
an die Reibflächen gelangt, ändert sich der
Reibwert, die Verzögerung wird geringer.
Dies ist der Grund, warum eine Bremse bei
Regen etwas verzögert anspricht und schlechter abbremst. Am stärksten sind davon Felgenbremsen betroffen.
Um wirkungsvoll verzögern zu können, müssen die Bremsen gelegentlich überprüft und
nachgestellt werden.
Machen Sie sich vorsichtig mit Ihren
Bremsen vertraut. Üben Sie Not­
bremsungen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter Kon­trolle
haben. Dies kann im Straßen­verkehr Unfälle verhindern.
Die Bremshebelzuordnung zu den
Bremskörpern, z. B. rechter Hebel
wirkt auf die Hinterbremse, kann variieren.
Machen Sie sich mit der Anordnung bitte
vertraut, oder bitten Sie Ihren MERIDAFachhändler, die Bremsen nach Ihren Wünschen umzubauen.
Auf nassen, glatten Straßen und auf
losem Untergrund müssen Sie vorsichtig bremsen, denn hier rutschen die Reifen
leicht weg. Setzen Sie deshalb generell Ihre
Fahrtgeschwindigkeit herab.
Verwenden Sie ausschließlich Origi
nal-Ersatzteile, wenn Teile der Brems­
anlage, z.B. die Beläge, ersetzt werden
müssen.
34
9. Die Bremsanlage
9.2 Felgenbremsen (allgemein)
Durch die Reibung kommt es zum Verschleiß
der Bremsbeläge, aber auch der Felgen.
Begünstigt wird der Verschleiß der Reibpartner durch viele Regenfahrten und Verschmutzung. Unterschreitet die Flanke einer Felge
ein kritisches Maß, kann der Reifendruck die
Felge zum Bersten bringen. Das Laufrad kann
blockieren oder der Schlauch kann platzen
– in beiden Fällen kann ein Sturz die Folge
sein! Spätestens wenn Sie den zweiten Satz
Bremsbeläge heruntergebremst haben, sollten Sie Ihren MERIDA-Fachhändler aufsuchen
und die Felge kontrollieren lassen. Mit Spezialmessgeräten lässt sich die Wandstärke vom
Fachmann überprüfen.
Manche Felgen sind mit einer umlaufenden
Rille oder ähnlichem als Verschleißindikator
ausgestattet. Sollte dieser an einer Stelle nicht
mehr sichtbar sein, müssen Sie die Felge austauschen lassen.
9.3 Kontrolle, Nachstellen und Synchro­
nisation von V-Bremsen (V-Brakes)
Nässe setzt die Bremswirkung
herab. Kalkulieren Sie bei Regen
längere Anhaltewege ein! Verwenden Sie
beim Austausch nur ge­kennzeichnete und
zur Felge passende Bremsbeläge.
Ihr MERIDA-Fachhändler berät Sie gerne.
Achten Sie auf absolut wachs-, fett- und
ölfreie Bremsflächen. Lassen Sie die Felgen
regelmäßig vom Fachmann überprüfen und
vermessen.
Die gängigen V-Bremsen bestehen aus links
und rechts der Felge getrennt voneinander
angebrachten Bremsarmen. Wird der Bremshebel betätigt, werden die Arme über einen
Seilzug zusammengezogen, die Beläge reiben auf den Felgenflanken.
Beschädigte Bremszüge, bei denen
zum Beispiel einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden.
Bremsversagen und ein Sturz können sonst
die Folgen sein.
35
9. Die Bremsanlage
9.3.1 Funktionskontrolle
9.3.2 Synchronisieren und Nachstellen
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau
auf die Felgen ausgerichtet sind und genug
Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies an
den Rillen im Bremsbelag. Sind diese abgebremst, ist es Zeit für den Austausch.
Nahezu alle Bremsen haben an der Seite eines
oder beider Bremskörper eine Schraube, mit
der die Federvorspannung eingestellt wird.
Drehen Sie langsam daran und beobachten
Sie, wie die Beläge den gleichen Abstand zur
Felge einnehmen.
Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf die
Felge treffen und sie sollten zuerst mit dem
vorderen Belagteil die Bremsflanken berühren.
Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann
einen Abstand von einem Millimeter von der
Bremsfläche haben. Von oben gesehen bilden
die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V.
Diese Einstellung vermeidet das Quietschen
der Bremse.
Halten Sie die Einstellschraube fest und drehen
Sie den Konterring gegen das Hebel­gehäuse
fest. So kann sich die Einstell­schraube nicht
selbsttätig lösen.
Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den
gerändelten Konterring am Eingang des
Zuges in den Bremsgriff oben am Lenker.
Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Voll­bremsung
nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte
Zugschraube am Griff einige Umdrehungen
heraus. Der Leerweg des Handhebels verringert sich.
Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der
Schraube nicht nach vorne und nicht nach
oben zeigt, sonst können Wasser und Schmutz
eindringen.
Die Einstellung der Beläge auf die
Felgen erfordert viel handwerkliches
Geschick. Überlassen Sie den Austausch
der Beläge oder die Justierarbeit Ihrem
MERIDA-Fachhändler.
36
9. Die Bremsanlage
9.4 Kontrolle, Nachstellen und Synchro
nisation von Renn- bzw. Seitenzug­
bremsen
Bei Seitenzugbremsen sind die Bremsarme
gemeinsam aufgehängt, dadurch bilden sie
ein geschlossenes System.
9.4.1 Funktionskontrolle
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau
auf die Felgen ausgerichtet sind und genug
Belagstärke aufweisen, erkennbar an Rillen
im Belag.
Machen Sie nach dem Nachstellen
unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die
Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten
Fläche die Felgenflanke berühren. Der Hebel
darf sich nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
9.4.2 Höhenverstellung der Beläge
Lösen Sie die Befestigungsschraube des Belags
eine bis maximal zwei Umdrehungen.
Schieben Sie den Belag in die richtige Höhe
und ziehen Sie die Befestigungsschraube wieder fest.
Treffen beide Bremsarme beim Ziehen des
Handhebels gleichzeitig auf die Felge und
berühren Sie dabei den Reifen nicht? Sie dürfen nicht in die Speichen klappen.
Drehen Sie zum Nachstellen so lange an der
Rändelmutter bzw. gerändelten Schraube,
durch die der Zug am Bremskörper hindurch
läuft, bis der Hebelweg Ihren Ansprüchen
genügt.
Bietet der Hebel der Bremse bei einer Voll­
bremsung einen genauen Druckpunkt und
lässt er sich nicht bis zum Lenker durchziehen?
Wenn alle Punkte in Ordnung sind, ist die
Bremse korrekt justiert.
(Maden-)Schraube, bis die Beläge links und
rechts den gleichen Abstand zur Felge haben.
Kontrollieren Sie, ob die Schraube, mit der
die Bremse am Rahmen festgeschraubt ist,
noch richtig angezogen ist.
9.4.3 Synchronisation und Nachstellen
der Seitenzugbremsen
Drehen Sie bei Zweigelenk-Bremsen an der
kleinen seitlich oder schräg oben angebrachten
37
9. Die Bremsanlage
9.5 Besonderheiten von Cantilever- 9.5.1 Funktionskontrolle
Bremsen
Querfeldeinräder sind üblicherweise mit Cantilever-Bremsen ausgestattet und weisen einige
Besonderheiten im Bremssystem auf. Um auch
im schwierigen Gelände aus einer sicheren
Griffposition am Oberlenker bremsen zu
können, sind am Lenker Zusatzbremshebel
angebracht. Diese Bremshebel können gleichberechtigt mit den üblichen Rennradbremshebeln benutzt werden. Die gleichzeitige Benutzung beider Bremshebel für eine Bremse ist
nicht möglich.
Da sich unter den Einsatzbedingungen beim
Querfeldeinfahren übliche Seitenzugbremsen mit Schlamm zusetzen können, verfügen
diese Räder über Cantileverbremsen, die dem
verschmutzen Reifen weitaus mehr Platz lassen und damit das Blockieren des Rades vermeiden können.
Die Bremsbeläge müssen wie bei allen Felgenbremsen genau auf die Felge ausgerichtet sein
und ausreichend Bremsbelag aufweisen.
Weiterhin sollten die Bremsbeläge zuerst mit
dem vorderen Belagteil die Bremsflanken
berühren. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter
von der Bremsfläche haben. Von oben gesehen
bilden die Bremsbeläge ein vorne geschlossenes V. Diese V-förmige Einstellung vermeidet
das Quietschen der Bremsbeläge.
Beide Bremsarme müssen gleichzeitig auf die
Felge treffen, wenn am Hebel gezogen wird.
Die Hebel der Bremse müssen eine Wegreserve
aufweisen und dürfen sich bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen.
9.5.2 Synchronisieren und Nachstellen
der Cantilever-Bremsen
Nahezu alle Cantilever-Bremsen haben zur
Synchronisation der Bremse an der Seite
eines Bremskörpers eine Schraube, mit der
die Federvorspannung eingestellt werden
kann. Drehen Sie an dieser Schraube, bis die
Beläge im gleichen Abstand zur Felge stehen.
Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse den
gerändelten Konterring am Bremszuggegenhalter oder Handhebel.
Drehen Sie die gerändelte und geschlitzte Zugschraube einige Umdrehungen heraus. Der
Leerweg des Handhebels verringert sich.
Halten Sie die Einstellschraube fest und drehen
Sie den Konterring gegen den Gegenhalter
oder Handhebel fest. So kann sich die Einstellschraube nicht selbsttätig lösen.
Die Einstellung der Beläge auf die
Felgen erfordert viel handwerkliches
Geschick. Überlassen Sie den Tausch der Beläge und Justierarbeiten Ihrem Fachhändler.
Machen Sie nach dem Nachstellen
unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die
Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten
Fläche die Felgenflanke berühren.
38
9. Die Bremsanlage
9.6 Felgenbremsen (U-Brakes)
Viele BMX-Räder sind mit einem Rotor und in
Verbindung damit mit sogenannten U-Brakes
ausgestattet. Die gängigen U-Bremsen bestehen aus links und rechts der Felge getrennt
voneinander angebrachten Bremsarmen.
Wird der Bremshebel betätigt, werden die
Arme über einen Seilzug zusammengezogen,
die Beläge reiben auf den Felgenflanken.
Die Bremsbeläge müssen gleichzeitig auf die
Felge treffen, und zwar zuerst mit dem vorderen Belagteil. Der hintere Teil der Bremsbeläge sollte dann einen Abstand von einem Millimeter von der Bremsfläche haben. Von oben
gesehen bilden die Bremsbeläge ein vorne
geschlossenes V. Diese Einstellung vermeidet
das Quietschen der Bremsbeläge. Zum Ausrichten lösen Sie die Belag-Halteschraube,
richten den Belag neu aus und ziehen die
Halteschraube wieder fest an.
Der Handhebel muss eine Wegreserve aufweisen, er darf sich selbst bei einer Vollbremsung nicht bis zum Lenker ziehen lassen. Nur
wenn die Bremse all diese Prüfpunkte besteht,
ist sie korrekt eingestellt.
Die Einstellung der Beläge auf die
Felgen erfordert viel handwerkliches
Geschick. Überlassen Sie den Austausch
der Beläge oder die Justierarbeit Ihrem
MERIDA-Fachhändler.
Der Bremszug von U-Brakes in Verbindung mit
einem Rotor besteht aus mehreren Teilstücken,
die alle kontrolliert und eingestellt werden
müssen. An allen Verstelleinrichtungen wird
zuerst die Kontermutter gelöst und dann die
Justageschraube herausgedreht, bis die Zugspannung den Ansprüchen genügt. Danach
wird die Schraube festgehalten und die Kontermutter wieder zur Sicherung gegen den
Anschlag gedreht. Nur wenn alle Teilstücke
korrekt justiert sind, funktioniert die Bremse
richtig – eine Arbeit für den Fachmann.
9.6.1 Kontrolle, Nachstellen und Synchro-
­
nisation von U-Brakes
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau
auf die Felgen ausgerichtet sind und genug
Belagstärke aufweisen. Erkennbar ist dies
meist an den Rillen im Bremsbelag. Sind diese
abgebremst, ist es Zeit für den Austausch.
39
9. Die Bremsanlage
9.6.2 Einstellmöglichkeiten am Handhebel
Lösen Sie zum Nachstellen der Bremse am
Handhebel den gerändelten Konterring
am Eingang des Zuges in den Bremsgriff
oben am Lenker. Drehen Sie die gerändelte
und geschlitzte Zugschraube am Griff einige Umdrehungen heraus. Der Leerweg des
Handhebels verringert sich. Halten Sie die
Einstellschraube fest, und drehen Sie den
Konterring gegen das Hebelgehäuse fest,
damit sich die Einstellschraube nicht selbsttätig löst.
9.6.3 Einstellmöglichkeiten an den Brems-­
körpern und an den Bowdenzügen
Eine weitere Einstellmöglichkeit befindet sich
bei der vorderen Bremse in Form einer Einstellschraube. Lösen Sie dort den Konterring
der Schraube, durch die der Zug hindurch
läuft, drehen Sie die Zugschraube einige
Umdrehungen heraus und drehen Sie dann
den Konterring wieder gegen den Bremsarm
fest.
Machen Sie nach dem Nachstellen
unbedingt eine Bremsprobe im Stillstand und vergewissern Sie sich, dass die
Beläge bei starkem Zug mit ihrer gesamten
Fläche die Felgenflanke berühren.
Achten Sie darauf, dass der Schlitz in der
Schraube nicht nach vorne und nicht nach
oben zeigt, sonst können Wasser und Schmutz
eindringen.
Die hintere Bremse lässt sich genau wie die
vordere einstellen. Zusätzlich lässt sich der
hintere Bremszug, der am unteren Rahmenrohr verlegt ist, durch eine weitere Einstellschraube justieren. Lösen Sie dort den Konterring am Rahmengegenhalter und drehen
Sie die Zugschraube einige Umdrehungen
heraus. Drehen Sie dann den Konterring
wieder fest um ein selbstständiges Lösen der
Einstellschraube zu verhindern.
40
9. Die Bremsanlage
9.6.4 Einstellmöglichkeiten der hinteren
Bremse am Rotor-System
Der Rotor entkoppelt die Bremszüge vom
Lenkeinschlag. Der Lenker kann vollständig im Kreis gedreht werden und dennoch
kann gleichzeitig gebremst werden. Dadurch
erfordert die Einstellung der Hinterradbremse wesentlich mehr Aufmerksamkeit als die
der Vorderen. Mit den Verstelleinrichtungen
oben am Bremsgriff bzw. unten am Rahmenanschlag stellen Sie die Bremse bei auftretendem Belagsverschleiß wie vorstehend
beschrieben nach.
Direkt am Rotor befinden sich oben und unten
jeweils zwei Verstellschrauben mit Kontermuttern. Mit diesen Verstelleinrichtungen synchronisieren Sie die Bremszüge paarweise,
so dass der Rotor gleichmäßig bewegt wird
und nicht verkantet, wenn am Hebel gezogen
wird.
Die Arbeiten am Rotor und an den
Zugteilstücken am Rahmen sind eine
Arbeit für den Fachmann. Fehleinstellungen
können zum Versagen der Bremsen führen!
Probieren Sie die Bremsen anschließend auf
einem unbelebten Platz aus.
9.6.5 Synchronisation
Manche U-Bremsen haben auf der Achse auf
der die Bremsarme am Rahmen befestigt sind,
zwei Schrauben mit der die Federvorspannung eingestellt wird. Halten Sie die äußere Hülsenmutter mit einem Gabelschlüssel in
der ursprünglichen Position und lösen Sie die
innere Innensechskantschraube.
Andere Bauformen der U-Bremsen haben an
der Seite eines oder beider Bremskörper eine
Schraube, mit der die Federvorspannung eingestellt wird. Drehen Sie langsam daran und
beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen
Abstand zur Felge einnehmen.
Drehen Sie dann langsam die äußere Einstellmutter mit dem Gabelschlüssel und beobachten Sie, wie die Beläge den gleichen Abstand
zur Felge einnehmen. Wenn beide Beläge die
richtige Position eingenommen haben drehen
Sie die innere Innensechskantschraube wieder fest. Halten Sie das empfohlene Drehmoment ein.
41
9. Die Bremsanlage
9.7 Trommel- oder Rollenbremsen
9.7.1 Kontrolle und Nachstellen
Bei diesen Bremssystemen sind Bremsbeläge
und -flächen weitgehend vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Kraftübertragung von
den Handhebeln zur Bremse erfolgt mittels
Seilzügen.
Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie einen
definierten Druckpunkt erzielen, bevor der
Hebel am Lenker anliegt.
Belag-Verschleiß können Sie im begrenzten
Maße direkt am Handhebel ausgleichen.
Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube, durch die der Zug in den Hebel hinein
läuft und drehen Sie die Schraube heraus, bis
der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt.
Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die
Funktion, die Schleiffreiheit der Beläge und
ob das Laufrad leicht dreht.
Wenn Sie mehrfach nachstellen, ändert sich
die Stellung des Hebels an der Bremse. Die
Wirkung der Bremse kann schwächer werden
und im Extremfall nicht mehr genügend groß
sein!
Direkt an der Bremse sind bei einigen Modellen weitere Verstellmöglichkeiten. Lesen Sie
auf jeden Fall die Original-Anleitung des
Bremsenherstellers, bevor Sie die Bremse
einstellen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren
MERIDA-Fachhändler um Rat.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Sitz der
Drehmomentstütze an Rahmen oder Gabel.
Drehen Sie die Kontermutter wieder fest, und
achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube nicht oben oder vorne steht, sonst dringt
unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit ein.
42
9. Die Bremsanlage
Beschädigte Züge sollten sofort aus
getauscht werden, da sie reißen
können. Nur am Handhebel nachgestellte Bremsen können dazu führen, dass die
Bremswirkung stark abfällt.
Bei geschlossenen Bremssystemen
ist die Gefahr der Überhitzung besonders groß. Diese tritt dann ein, wenn auf
längeren (steilen) Gefällstrecken andauernd
gebremst wird. Die Folge kann ein Nachlassen der Bremskraft („Fading“) sein, was
in Extremfällen bis zum Totalausfall führen
kann. Sobald Sie eine Verschlechterung der
Bremswirkung bemerken, sollten Sie daher
den Bremsen Gelegenheit zum Abkühlen
geben. Manchmal genügt dazu schon eine
abwechselnde Betätigung von Vorder- und
Hinterradbremse. Reicht das nicht aus, müssen Sie unbedingt eine Pause von mehreren
Minuten einlegen.
9.8 Rücktrittbremsen
Diese Bremsart ist eine Sonderform der Rollenoder Trommelbremse und kommt bei einigen
Cityrädern vor. Sie weist eine geschlossene
Bauweise auf und ist mit einer Getriebenabe
gekoppelt.
Kontrollieren Sie regelmäßig den
festen Sitz des Bremsankers am Rahmen oder an der Gabel.
Die Rücktrittbremse wird durch zurückdrehen
der Pedale aktiviert. Die beste Bremsleistung
wird erzeugt, wenn ein Pedal waagerecht
hinten steht und in dieser Stellung darauf
getreten wird.
Bei Rücktrittbremsen muss gelegentlich die
Spannung der Antriebskette kontrolliert werden.
Die Kette sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach
oben und unten gezogen werden können.
Trommelbremsen werden im Betrieb
heiß. Berühren Sie deshalb die Bremsen nicht sofort nach dem Anhalten, insbesondere nach längeren Abfahrten.
43
9. Die Bremsanlage
9.9 Scheibenbremsen
Überprüfen Sie Ihre Fahrweise dahingehend
und eignen Sie sich an, kurz aber kräftig
zu bremsen und die Bremse zwischendurch
immer wieder zu lösen. Halten Sie im Zweifel
einen Moment an und lassen Sie die Bremsscheibe, bei gelöstem Bremshebel, abkühlen.
Scheibenbremsen zeichnen sich durch enorme
Bremswirkung bei gleichzeitig geringer Empfindlichkeit gegenüber Witterungs­einflüssen
aus. Bei Nässe sprechen Schei­benbremsen
deutlich schneller an als Felgen­bremsen und
sie bringen nach kurzer Zeit die gewohnt
hohe Wirkung. Weiterhin sind sie verhältnismäßig wartungsarm und sie verschleißen die
Felgen nicht.
Nachteilig ist, dass Scheibenbremsen zu
Ge­räuschentwicklung neigen, wenn sie feucht
sind.
Um die Bremsen optimal bedienen zu können,
lassen sich die Bremshebel auf die Handgröße einstellen. In der Regel geschieht dies über
eine kleine Innensechskant-Schraube direkt
am Handhebel.
Bei mechanischen Scheibenbremsen führt
Belag-Verschleiß zu einem länger werdenden
Bremshebelweg, deshalb müssen diese Typen
regelmäßig nachgestellt werden.
Bei den von MERIDA verbauten hydraulischen
Bremsen wird der Verschleiß automatisch
ausgeglichen!
Öffnen Sie die Bremsleitungen nicht! Es
könnte Bremsflüssigkeit austreten, die sich
sehr aggressiv verhält.
Lang anhaltendes Bremsen oder dauerhaftes
Schleifenlassen führt zu einer Überhitzung des
Bremssystems. Das kann ein starkes Nachlassen der Bremskraft, bis hin zum Totalausfall
zur Folge haben. Ein schwerer Unfall kann
die Folge sein.
Neue Bremsbeläge müssen einge
bremst werden, damit sie die optima­
len Verzögerungswerte erzielen. Beschleu­
nigen Sie das Fahrrad dazu ca. 30- bis 50mal auf etwa 30 km/h und bremsen Sie bis
zum Stillstand ab.
Scheibenbremsen werden im Betrieb
heiß. Berühren Sie deshalb die Bremsen nicht sofort nach dem Anhalten, insbesondere nach längeren Abfahrten.
Die Hersteller von hydraulischen und
mechanischen Scheibenbremsen liefern ausführliche Anleitungen mit. Lesen
Sie diese aufmerksam durch, bevor Sie ein
Laufrad ausbauen oder Wartungsarbeiten
durchführen.
Beachten Sie auch die Her­steller-Websites:
www.magura.com / www.sram.com
www.shimano.com / www.hajos-sport.de
www.tektro.com / www.hayesdiscbrake.com
44
9. Die Bremsanlage
9.9.1 Kontrolle und Nachstellen von hydrau-
lischen Scheibenbremsen
Kontrollieren Sie die Leitungen und An­schlüsse
regelmäßig bei gezogenem Hebel auf Undichtigkeiten. Tritt Bremsflüssigkeit aus, suchen Sie
sofort Ihren MERIDA-Fachhändler auf, denn
eine undichte Stelle kann die Bremse wirkungslos machen.
Um die Reichweite zum Hebel einzustellen,
drehen Sie mit einem kleinen Schrau­ben­
dreher bzw. Innensechskant an der Ein­
stellschraube, die sich an der Einstellbuchse
des Hebels befindet. Beachten Sie, dass die
Schraube nur einen begrenzten Verstell­be­
reich hat. Versuchen Sie nicht, die Schraube
über Ihre Grenzen hinauszudrehen.
Geöffnete Anschlüsse oder undich
te Leitungen führen dazu, dass die
Bremswirkung stark abfällt. Suchen Sie bei
Undichtigkeiten des Systems oder Knicken in
den Leitungen ihren MERIDA-Fach­händler
auf. Fahren Sie auf keinen Fall weiter.
Auslaufende Bremsflüssigkeit ist
ge­sundheitsschädlich! Die Flüssigkeit
ist auch gegen Lack etc. aggressiv.
Reinigen Sie die Beläge und
die Scheibe nur mit Spiritus oder
Bremsenreiniger.
Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge
(ggf. an den Metallohren oder -nasen, die
unten aus dem Bremssattel herausschauen).
Nähern sich diese bis auf etwa einen Millimeter der Scheibe, müssen Sie die Beläge
gemäß der Anleitung des Herstellers ausbauen und genau kontrollieren.
45
9. Die Bremsanlage
9.9.2 Kontrolle, Nachstellen und Synchro-­­
nisation von mechanischen Scheiben­-
brem­sen
Überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie einen
definierten Druckpunkt erzielen, bevor der
Hebel am Lenker anliegt.
Um die Reichweite zum Hebel einzustellen,
drehen Sie mit einem kleinen Schrauben­dreher
bzw. Innensechskant an der Ein­stellschraube,
die sich an der Einstellbuchse des Hebels
befindet. Beachten Sie, dass die Schraube
nur einen begrenzten Ver­stellbereich hat.
Versuchen Sie nicht, die Schraube über Ihre
Grenzen hinauszudrehen.
Belag-Verschleiß können Sie im begrenzten
Maße direkt am Handhebel ausgleichen.
Lösen Sie die Überwurfmutter an der Schraube durch die der Zug in den Hebel hinein
läuft und drehen Sie die Schraube heraus, bis
der Hebelweg Ihren Ansprüchen genügt.
Drehen Sie die Kontermutter wieder fest
und achten Sie darauf, dass der Schlitz der
Schraube nicht oben oder vorne steht, sonst
dringt unnötig viel Schmutz und Feuchtigkeit
ein.
Kontrollieren Sie nach dem Nachstellen die
Funktion und ob die Beläge noch schleiffrei
sind, wenn Sie den Bremshebel losgelassen
haben und das Laufrad drehen.
Wenn Sie mehrfach nachstellen ändert sich
die Stellung des Hebels am Bremssattel, die
Wirkung der Bremse wird schwächer und
kann im Extremfall nicht mehr genügend
groß sein!
Direkt am Bremssattel sind weitere Verstellmöglichkeiten, die jedoch handwerkliches
Geschick erfordern. Lesen Sie auf jeden Fall
die Original-Anleitung des Bremsen­herstellers,
bevor Sie die Bremse einstellen. Fragen Sie
im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um
Rat.
Kontrollieren Sie den Verschleiß der Beläge
(ggf.an den Metallohren oder -nasen, die
unten aus dem Bremssattel herausschauen).
Nähern sich diese bis auf etwa einen Millimeter der Scheibe, müssen Sie die Beläge
gemäß der Anleitung des Herstellers ausbauen und genau kontrollieren.
Beschädigte Züge sollten sofort ausge
tauscht werden, da sie reißen können.
Nur am Handhebel nachgestellte Bremsen
können dazu führen, dass die Bremswirkung stark abfällt.
46
10. Die Schaltung
Schaltung
Die Schaltung am Fahrrad dient der Anpassung an die Geländeform und an die
gewünschte Fahrgeschwindigkeit. In einem
kleinen Gang (bei Kettenschaltungen läuft die
Kette vorne über das kleine Kettenblatt, hinten über ein großes Ritzel) können Sie steile
Berge mit mäßigem Krafteinsatz hochfahren.
Sie müssen dafür aber häufiger treten.
Bergab wird eine große Übersetzung (vorne
großes Blatt, hinten kleines Ritzel) aufgelegt.
Sie können mit einer Kurbelumdrehung viele
Meter zurücklegen, die Geschwindigkeit ist
dann entsprechend hoch.
Auf der Ebene liegt eine vernünftige Umdrehungszahl der Kurbeln, kurz Trittfrequenz
genannt, jenseits von 60 Umdrehungen pro
Minute. Radrennfahrer kurbeln im flachen
Gelände zwischen 90 und 110 Umdrehungen
pro Minute. Bergauf fällt die Frequenz naturgemäß etwas ab, Sie sollten aber trotzdem
flüssig treten.
Es gibt zwei grundsätzliche Typen von Schaltungen: Die Kettenschaltung und die Nabenschaltung.
Lesen Sie in dem Kapitel Ihres Schaltungstyps
das Wissenswerte über Bedienung, Kontrolle
und Wartung.
10.1 Kettenschaltung
Die Kettenschaltung ist am Fahrrad die derzeit
effektivste Kraftübertragung. Durch spezielle
Zahnformen der Ritzel, flexible Ketten und
genau rastende Schaltschritte in den Hebeln
werden Gangwechsel zur leichten Übung. Bei
vielen Schaltungen informiert eine Anzeige
am Lenker über den Gang, in dem gerade
gefahren wird.
Moderne Räder können bis zu 30 Gänge
haben. Bei Gängen, in denen die Kette
extrem schräg läuft, sinkt der Wirkungsgrad,
der Verschleiß schreitet schnell voran. Ein
schlechter Kettenlauf ergibt sich, wenn die
Kette vorne auf dem kleinsten Zahnrad und
gleichzeitig auf den äußeren (kleinen) zwei
oder drei Ritzeln hinten liegt oder wenn sie
auf dem größten Kettenblatt vorne und auf
den inneren (großen) Kettenräder des Hinterrades gefahren wird.
Tragen Sie stets enge Beinkleider oder verwenden Sie Hosenbänder oder ähnliches. So
gehen Sie sicher, dass Ihre Hose nicht in die
Kette oder in die Zahnräder gelangt.
47
10. Die Schaltung
10.1.1 Funktionsweise und Bedienung der
Kettenschaltung
Eine Kettenschaltung funktioniert immer nach
folgendem Prinzip.
Großes Zahnrad
vorne
– schwerer Gang
– größere Übersetzung
Kleines Zahnrad
vorn
– leichter Gang
– kleinere Übersetzung
Großes Zahnrad
hinten
– leichter Gang
– kleinere Übersetzung
Kleines Zahnrad
hinten
– schwerer Gang
– größere Übersetzung
10.1.2 MTB-Schalthebel
Ein Schaltvorgang beginnt, abhängig vom
verbauten Schaltsystem, mit einem Tastendruck an einem Schalthebel, einer BremsSchalthebeleinheit, oder einem kurzen Dreh
des Handgelenks bei Drehgriffschaltern.
Durch die Vielfalt an verschiedenen Produkten können an Ihrem MERIDA-Rad auch
Schaltkomponenten montiert sein, die in ihrer
Bedienungsrichtung umgekehrt sind. Fragen
Sie Ihren MERIDA-Fachhändler oder prüfen
Sie dieses vorab. Lesen Sie auch die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers und
machen Sie sich mit der jeweiligen Bedienung
vertraut.
Bei den Shimano Rapidfire Schaltern (Drucktasten) wird mit der großen Taste auf die
größeren Zahnräder geschaltet. Der kleine
Hebel, der aus Sicht des Fahrers vor dem
Lenker liegt und mit dem Zeigefinger bedient
wird (Zeigefinger Hebel), bewegt die Kette zu
den kleineren Zahnrädern hin.
Dies führt dazu, dass ein Schaltvorgang, der
mit der rechten Hand auf die große Daumentaste eingeleitet wird, zu einer leichteren
Übersetzung führt. Drücken Sie dagegen mit
der linken Hand auf die große Daumentaste,
schalten Sie auf ein größeres Kettenrad, der
Gang wird schwerer.
Üblicherweise sind die Schalter so montiert:
Schalter rechts – hintere Zahnräder
Schalter links – vordere Zahnräder
48
10. Die Schaltung
Die Shimano Rapidfire Plus Schalter (z.B. XTR
Modell 2007) arbeiten nach dem üblichen
Rapidfire Prinzip (s.o.), bieten jedoch die
Möglichkeit, den vorderen „Zeigefinger
Hebel“ auch mit dem Daumen zu bedienen,
wodurch die dieselbe Schaltaktion wie bei
Bedienung mit den Zeigefinger erfolgt. Die
Kette wird zu den kleineren Kettenblättern hin
bewegt.
Man kann daher mit Daumen und Zeigefinger schalten oder ausschließlich den Daumen
benutzen.
Des Weiteren lassen sich mehrere Gänge mit
einer Hebelbewegung durchschalten. Kurze
Hebelbewegung führt zu einem Gangwechsel, längerer Hebelweg zu doppeltem Gangsprung.
Bei den Shimano Dual Control Bremsschaltgriffen wird der Bremshebel nach unten
gedrückt, um hinten zu den kleineren und
vorne zu den größeren Kettenrädern zu
schalten, so wird dann immer eine größere
Übersetzung aufgelegt.
Durch nach oben Ziehen des Hebels oder
durch Drücken der optional unter dem Lenker
liegenden Daumentaste schaltet man hinten
zu größeren und vorne zu kleineren Kettenrädern, d. h. zur kleineren Übersetzung hin.
49
10. Die Schaltung
Drücken Sie bei SRAM Trigger Schaltern
mit dem Daumen auf die große, unten vorn
liegende Taste um auf die größere Zahnräder zu schalten. Die kleinere, oben liegende
Taste wird ebenfalls mit dem Daumen bedient
und führt zu einer Schaltbewegung auf die
kleineren Zahnräder.
Anders verhält es sich bei den Dreh-Schaltgriffen. Während ein Dreh des rechten
Schalters zum Fahrer hin zu einem leichteren
Gang führt, ergibt diese Bewegung linksseitig eine größere Übersetzung. Gegebenfalls
kann auch hier die Schaltrichtung variieren.
50
10. Die Schaltung
10.1.3 Rennrad-Schalthebel
Bei Rennrädern sind die Schalthebel in den
Bremsgriff integriert.
Bei Shimano Dual Control wird durch einen
Schwenk des gesamten Bremshebels nach
innen zu den größeren Zahnrädern geschaltet. Drei Zahnräder sind pro Schwenk möglich. Wird nur der kleine, hinter dem Bremshebel liegende Hebel nach innen bewegt,
wandert die Kette zu den kleineren Zahnrädern. Wobei nur ein Zahnrad pro Schwenk
geschaltet werden kann.
Bei SRAM Schalt-Bremsgriffen gibt es nur
einen Schalthebel, der hinter dem Bremshebel liegt. Durch einen kurzen Schwenk wechselt die Kette zum nächst kleineren Zahnrad.
Schwenkt man den Hebel weiter, schaltet das
Schaltwerk ein bis drei Zahnräder größer.
Bei Campagnolo Ergopower wird mit dem
hinter dem Bremshebel liegenden Hebel zu
den größeren Zahnrädern geschaltet, indem
dieser Hebel mit dem Zeige- oder Mittelfinger
nach innen geschwenkt wird. Durch Druck mit
dem Daumen auf die auf der Innenseite des
Griffkörpers liegende Taste wird die Kette
zu den kleineren Zahnrädern befördert. Pro
Betätigung können maximal drei Zahnräder
geschaltet werden.
51
10. Die Schaltung
10.1.4 Lenkerend-Schalthebel
Bei den Shimano und SRAM LenkerendSchalthebeln für den Triathlon- und Zeitfahreinsatz wird der Schalthebel nach unten
gedrückt, um hinten zu den kleineren Ritzeln,
d.h. zur großen Übersetzung und vorne zu
den kleineren Kettenrädern, d.h. zu einer
kleineren Übersetzung, zu schalten. Durch
nach oben ziehen des Schalthebels schaltet
man hinten und vorne zu den größeren Kettenrädern.
Wichtig für den ganzen Schaltvorgang
ist immer, dass Sie gleichmäßig und ohne
großen Krafteinsatz weiter treten, solange
sich die Kette zwischen den Ritzeln bewegt.
Beim Schalten unter Last, d.h. während Sie
sehr stark auf die Pedale treten, kann die
Kette durchrutschen.
Beim Schalten unter Last am vorderen Umwerfer kann die Kette sogar ganz von den Kettenblättern abspringen, was zu einem Sturz
führen kann. Zumindest wird dabei das Kettenleben erheblich verkürzt.
Üben Sie das Schalten auf einem verkehrsfreien Gelände, bis Sie mit der Funktionsweise der Hebel oder Drehgriffe an Ihrem
MERIDA-Fahrrad vertraut sind.
Vermeiden Sie Gänge, in denen die Kette
sehr schräg läuft.
52
10. Die Schaltung
10.1.5 Kontrolle und Nachstellen der Ket-
ten­schaltung
Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem
MERIDA­-Fachhändler vor der Übergabe des
MERIDA-Rades sorgfältig justiert. Auf den
ersten Kilometern können sich jedoch die
Bowdenzüge längen, wodurch die Schaltvorgänge unpräzise werden, und die Kette
unwillig auf das nächste Ritzel klettert.
10.1.6 Hinteres Schaltwerk
Endanschläge einstellen
Spannen Sie den Zug bei ungenauen Schaltvorgängen an der Stellschraube, durch die
der Bowdenzug in den Schalthebel oder das
Schaltwerk läuft, nach. Schalten Sie dazu
aufs kleinste Ritzel und drehen Sie die leicht
einrastenden Schrauben in halben Umdrehungen heraus, bis der Zug leicht gespannt
ist.
Um das Hineinlaufen des Schaltwerkes oder
der Kette in die Speichen oder das Herabfallen
der Kette vom kleinsten Ritzel zu vermeiden,
wird der Schwenkbereich des Schaltwerkes
durch sogenannte Endanschlagschrauben
begrenzt. Diese werden vom MERIDA-Fachhändler eingestellt, sie verändern sich bei
normalem Gebrauch nicht. Nach einem Sturz
oder einem Wechsel des Hinterrades sollten
Sie die korrekte Einstellung aber unbedingt
kontrollieren.
Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die
Kette unmittelbar aufs nächst größere Ritzel
klettert. Dazu müssen Sie die Kurbeln von
Hand drehen oder mit dem Rad fahren.
Wenn das Rad umgekippt ist oder ein
Schlag auf das Schaltwerk erfolgte, besteht
die Gefahr, dass das Schaltwerk oder dessen Befestigung verbogen ist. Nach solchen
Zwischenfällen oder wenn andere Laufräder
in das MERIDA-Rad montiert werden, sollten
Sie den Schwenkbereich kontrollieren und die
Endanschlagschrauben gegebenenfalls nachjustieren.
Klettert die Kette leicht hoch, müssen Sie
checken, ob sie beim Herunterschalten noch
leicht auf die kleinen Ritzel läuft. Zur genauen
Einstellung können mehrere Versuche nötig
sein.
53
10. Die Schaltung
Schalten Sie mit dem rechten Schalthebel auf
den größten Gang. Der Schaltzug ist dann
völlig entspannt, die Kette läuft auf dem
kleinsten Ritzel. Schauen Sie von hinten aufs
Zahnkranzpaket und prüfen Sie, ob die Leitrolle des Schaltwerks genau unter den Zahnspitzen des Ritzels liegt.
Bei nicht markierten Schrauben hilft nur der
Versuch. Drehen Sie an einer Schraube, zählen Sie die Umdrehungen mit und beobachten Sie das Schaltwerk. Bewegt es sich nicht,
drehen Sie gerade an der Schraube für den
anderen Anschlag. Drehen Sie die Anzahl
der Umdrehungen zurück.
Korrigieren Sie die Position gegebenenfalls
mit der Endanschlagschraube. Bei Schaltwerken sind die Schrauben oft mit „H” für „high
gear“ und „L” für „low gear“ gekennzeichnet.
Der hohe Gang bedeutet in diesem Fall die
große Übersetzung, also das kleine Ritzel.
Drehen Sie die Schraube rechts herum, wenn
das Schaltwerk weiter innen, oder in der
Gegenrichtung, wenn es weiter außen laufen
soll.
Schalten Sie nun auf das größte hintere Ritzel.
Dabei ist Vorsicht geboten, damit das Schaltwerk nicht sofort in die Speichen gerät. Liegt
die Kette auf dem größten Zahnrad, sollten
Sie bewusst überschalten und danach das
Schaltwerk von Hand in Richtung der Speichen drücken. Versetzen Sie dazu das Laufrad in Drehbewegung. Berührt der Leitrollenkäfig die Speichen oder klettert die Kette über
das Ritzel, müssen Sie den Schwenkbereich
begrenzen. Drehen Sie die mit „L“ markierte
Schraube im Uhrzeigersinn, bis das Schaltwerk nicht mehr an die Speichen gelangt.
Die vollständige Einstellung des Schaltwerks
und des Umwerfers ist eine Arbeit, die nur
durch einen geübten Monteur durchgeführt
werden darf. Beachten Sie hierzu zusätzlich
die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers. Wenn Sie mit der Schaltung Probleme haben, wenden Sie sich bitte an Ihren
MERIDA-Fachhändler.
Machen Sie unbedingt eine Probefahrt abseits
des Straßenverkehrs, wenn Sie die Schaltung
eingestellt haben.
54
10. Die Schaltung
10.1.7 Vorderer Umwerfer
Die Einstellung des vorderen Umwerfers
erfordert viel Erfahrung, da der Bereich, in
dem der Werfer die Kette gerade noch auf
dem Kettenblatt hält, aber gerade noch nicht
streift, extrem gering ist. Es ist besser, ein
leichtes Schleifen in Kauf zu nehmen, anstatt
zu riskieren, dass die Kette herabfällt. Der
Antrieb würde plötzlich unterbrochen. Wie
beim hinteren Schaltwerk wird der Schwenkbereich mit den mit „H“ und „L“ bezeichneten
Endanschlagschrauben begrenzt. Diese Einstellarbeiten sollten Sie Ihrem MERIDA-Fachhändler überlassen.
Beim vorderen Umwerfer kann es genau wie
beim Schaltwerk zur Längung des Zuges und
deshalb zu verschlechtertem Schaltverhalten
kommen.
Schalten Sie aufs kleine Kettenblatt und spannen Sie bei Bedarf den Zug an der Schraube,
durch die der Bowdenzug in den Schaltgriff
läuft, oder am Rahmenanschlag nach.
Überprüfen Sie nach einem Sturz stets, ob die
Leitbleche des Umwerfers noch exakt parallel
zu den Kettenblättern verlaufen!
Die Einstellung des Umwerfers ist sehr sensibel. Bei falscher Einstellung kann die Kette
abspringen. Dies führt zum plötzlichen Verlust
der Antriebskraft. Hier besteht Sturzgefahr!
Machen Sie unbedingt eine Probefahrt abseits
des Straßenverkehrs, wenn Sie die Schaltung
eingestellt haben.
55
10. Die Schaltung
10.2 Nabenschaltung (Getriebenaben)
Die Vorteile von Nabenschaltungen liegen
in ihrer gekapselten Bauweise und darin,
dass die bis zu 14 Gänge mit einem Griff
in Reihe durchgeschaltet werden können.
Die Antriebskette hält auch vergleichsweise
deutlich länger – regelmäßige Pflege vorausgesetzt.
Nabenschaltungen von Shimano gibt es in
Kombination mit Freilauf, d.h. die Nabe ist
mit einer mit der Hand betätigten V-, oder
Rollenbremse kombiniert oder mit integrierter
Trommelbremse, dem sogenannten Rücktritt.
Bei letztgenannter Variante wird die Bremse
durch Rückwärtsdrehen der Pedale betätigt.
Am wirkungsvollsten gelingt dies bei waagerecht stehenden Pedalen.
Nabenschaltungen von SRAM gibt es in Kombination mit Freilauf, d.h. die Nabe ist mit
einer mit der Hand betätigten V-, oder Trommelbremse kombiniert, und mit integrierter
Trommelbremse, dem sogenannten Rücktritt.
Bei letztgenanntem wird die Bremse durch
Rückwärtsdrehen der Pedale betätigt. Am
wirkungsvollsten gelingt dies bei waagerecht
stehenden Pedalen und in kleinen Gängen.
10.2.1 Funktionsweise und Bedienung
Geschaltet wird entweder per Drehgriff oder
per Daumenschalter; der gewählte Gang
wird angezeigt. Je nach Nabenhersteller
kann während des Schaltvorgangs entweder mitgetreten werden, oder das Rad muss
antriebslos rollen. Lesen Sie in der Bedienungsanleitung der Schaltung nach, oder
fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler. Achten Sie stets darauf, dass der Schaltvorgang
möglichst geräuscharm abläuft.
Drehgriffschalter von SRAM: Zum Schalten
sollte das Rad kurze Zeit antriebslos rollen,
d.h. Sie sollten die Pedale für einen kurzen
Augenblick nicht bewegen.
Drehgriffschalter einer Shimano Nexus Nabe:
Schalten während des Tretens ist vorteilhaft.
Reduzieren Sie für einen ruckfreien und
geräuscharmen Schaltvorgang jedoch etwas
die Kraft mit der Sie in die Pedale treten.
Machen Sie sich mit Ihrer Schaltung auf einer
verkehrsfreien Fläche vertraut.
56
10. Die Schaltung
10.2.2 Nachstellen
Nabenschaltungen müssen selten nachgestellt
werden. Meist müssen zur Einstellung zwei
Markierungen an der Nabe und/oder am
Schaltgriff zur Deckungsgleichheit gebracht
werden, indem der Schaltzug ähnlich wie
bei Kettenschaltungen direkt am Hebel oder
Drehgriff eingestellt wird.
10.2.3 Nachstellen der Kettenspannung bei
Rädern mit verstellbaren Ausfall
enden
Zum Einstellen der Kettenspannung müssen
Sie die Verschraubungen der Hinterradachse
beidseitig lösen. Lösen Sie auch die Schraube
des Bremsankers zwei Umdrehungen.
Ziehen Sie die Schraube des Bremsankers mit
dem vorgegebenen Drehmoment wieder fest.
Kontrolle der Kettenspannung
Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Schaltungsherstellers aufmerksam durch. Bei Fragen hilft Ihr MERIDA-Fachhändler.
Kontrollieren Sie regelmäßig den festen Sitz
der Verschraubung der Drehmomentstütze
der Nabe oder Bremse am Rahmen.
Nach dem Einstellen der korrekten Kettenspannung drehen Sie die Hinterrad-Achsschrauben mit einem Drehmomentschlüssel
wieder fest.
Ziehen Sie anschließend das Hinterrad nach
hinten bzw. spannen Sie die Kette an dem
dafür vorgesehenen Schrauben und schrauben Sie die Hinterradachse beidseitig wieder
fest. Prüfen Sie die Kettenspannung; die Kette
sollte in der Mitte zwischen den Zahnrädern
nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben
und unten gezogen werden können.
Bei Nabenschaltungen oder Single Speed
z.B. BMX, die nicht mit einem federbelasteten
Kettenspanner ausgerüstet sind, muss gelegentlich, d.h., alle 1.000 km je nach Einsatz,
die Spannung der Antriebskette kontrolliert
werden. Die Kette sollte in der Mitte zwischen
den Zahnrädern nicht mehr als zwei Zentimeter nach oben und unten gezogen werden
können.
57
10. Die Schaltung
10.3 Kettenpflege
Regelmäßiges Schmieren der Antriebskette
verlängert die Lebensdauer des gesamten
Antriebs und sorgt für geschmeidigen Lauf.
Die Menge des Schmiermittels ist jedoch nicht
ausschlaggebend, sondern die Verteilung und
die Regelmäßigkeit der Anwendung.
Tragen Sie auf die möglichst blanken Kettenglieder geeignete Schmierstoffe auf.
Drehen Sie dabei an der Kurbel und beträufeln Sie die Rollen. Drehen Sie anschließend
die Kette mehrere Umdrehungen durch. Lassen Sie das Rad danach einige Minuten stehen, damit der Schmierstoff in die Kette eindringen kann.
Reinigen Sie Ihre Kette und gegebenenfalls
die Zahnräder von Zeit zu Zeit mit einem
öligen Lappen vom abgelagerten Schmutz
und Öl. Die Notwendigkeit zur Verwendung
von speziellen Ketten-Entfettern besteht nicht.
Zum Schluss können Sie das überflüssige
Schmiermittel mit einem Lappen abreiben,
damit es beim Fahren nicht wegspritzt.
Ver wenden Sie zum Schutze
der Umwelt nur biologisch abbaubare Schmierstoffe, denn im Betrieb gelangt
immer etwas Kettenschmierstoff auf den
Boden, vor allem bei Nässe.
Achten Sie darauf, dass kein
Schmierstoff auf die Bremsflächen der
Felgen oder die Bremsscheibe gelangt. Die
Bremse würde wirkungslos!
58
10. Die Schaltung
10.3.1 Kettenverschleiß
Eine schlecht vernietete oder stark
verschlissene Kette kann reißen und
zum Sturz führen.
Ketten gehören zu den Verschleißteilen
am Fahrrad, doch die Lebensdauer kann
der Radfahrer mit beeinflussen. Achten Sie
deshalb darauf, dass die Kette regelmäßig
ge­schmiert wird, vor allem nach Regenfahrten. Versuchen Sie, Gänge mit geringem
Kettenschräglauf zu benutzen und pedalieren
Sie mit möglichst hoher Trittfrequenz.
Die Verschleißgrenze haben Ketten von Kettenschaltungen nach ca. 1.000 bis 3.000 km
erreicht. Sehr stark gelängte Ketten können
das Schaltverhalten verschlechtern. Zudem
nutzen sich die Ritzel und die Kettenblätter
sehr stark ab, wenn über die Verschleiß­
grenze hinaus gefahren wird. Ein Austausch
dieser Bauteile kann im Vergleich zum Kettentausch relativ teuer sein. Überprüfen Sie
deshalb regelmäßig den Verschleiß­zustand
der Kette.
Verwenden Sie nur Original Ketten
beim Austausch. Eine unpassende
Kette kann zu verschlechtertem Schaltverhalten und zu kurzzeitigem Durchrutschen
führen – Sturzgefahr.
Zur genauen Kettenkontrolle verfügt Ihr
MERIDA-Fachhändler über präzise Messgeräte. Der Austausch der Kette gehört in fachkundige Hände, denn nicht alle modernen
Ketten besitzen ein Kettenschloss. Sie sind oft
endlos ausgeführt, wodurch spezielles Werkzeug benötigt wird. Ihr MERIDA-Fachhändler
kann Ihnen bei Bedarf die zu Ihrer Schaltung
passende Kette auswählen und montieren.
Schalten Sie vorne aufs große Kettenblatt. Ziehen Sie die Kette mit Daumen und Zeigefinger vom Blatt ab. Lässt sich die Kette deutlich
abheben, ist der Gliederstrang stark gelängt,
er muss wahrscheinlich erneuert werden.
59
11. Die Laufräder
Laufräder und Bereifung
Die Laufräder sind aus der Nabe, den Speichen und der Felge aufgebaut. Auf die Felge
wird der Reifen montiert, in den der Schlauch
eingelegt ist. Zum Schutz des empfindlichen
Schlauches wird ein Felgenband auf die Speichennippel und den oft scharfkantigen Felgenboden gelegt.
Die Laufräder werden durch das Gewicht
des Fahrers, des Gepäcks und durch Fahr­
bahnunebenheiten stark belastet. Obwohl
die Räder sorgfältig hergestellt und zentriert
ausgeliefert werden, setzen sich die Speichen
und die Nippel. Schon nach einer kurzen
Einfahrzeit von etwa 200 bis 400 Kilometern
sollten Sie Ihre Laufräder beim MERIDA-Fachhändler nachzentrieren lassen. Nach dieser
Einfahrzeit müssen Sie die Laufräder regelmäßig kontrollieren, wobei ein Nach­spannen
in der Regel selten nötig ist.
11.1 Reifen, Schläuche, Felgenband,
Ventile, Luftdruck
Die Reifen sorgen für die Haftung und Traktion auf der Fahrbahn. Weiterhin sorgt er für
Leichtlauf und Komfort durch die Aufnahme
kleiner Stöße. Die Beschaffenheit des Reifenunterbaus, der sogenannten Karkasse, und
die Art der Profilierung entscheiden über die
Geländegängigkeit oder Straßeneignung. Da
es eine Vielzahl unterschiedlicher Reifentypen
für verschiedene Anwendungszwecke gibt,
berät Sie Ihr MERIDA-Fachhändler gerne.
Wenn Sie einen neuen Reifen aufziehen
wollen, müssen Sie die Dimension des montierten Pneus beachten, die auf der Reifenflanke geschrieben steht. Es gibt zwei Bezeich­
nungen: Die genauere ist die genormte Millimeter Bezeichnung, die Kombination 37
– 622 bedeutet eine Reifenbreite von 37 mm
im aufgepumpten Zustand und einen (Innen-)
Durchmesser von 622 Millimetern. Die andere Größenbezeichnung für denselben Reifen
wird in Zoll angegeben und lautet 28 x 1 5/8
x 1 3/8.
Verwenden Sie ausschließlich Reifen
in der verbauten Größe. Größere
Bereifung kann dazu führen, dass die Fußspitze mit dem Vorderrad kollidiert – Sturzgefahr!
60
11. Die Laufräder
Gut funktionieren kann ein Reifen nur, wenn
er mit dem richtigen Luftdruck befüllt wurde.
Der korrekte Fülldruck sorgt auch für einen
besseren Widerstand gegen Pannen. Vor
allem das Zerquetschen des Schlauches beim
Überfahren einer Kante, der sogenannte
Snake Bite, zu deutsch Schlangenbiss, hat
meist zu geringen Druck als Ursache.
Höherer Druck senkt den Widerstand kaum
mehr, der Reifen wird nur noch härter. Lassen
Sie sich vom MERIDA-Fachhändler beraten.
Der vom Hersteller empfohlene Luftdruck steht
in der Regel auf der Reifenflanke oder dem
Typenetikett.
Oft wird der Druck in der englischen
Einheit PSI (Pound per Square Inch)
angegeben. In der Tabelle sind die gängigsten Werte für den Luftdruck umgerechnet.
psi
30
40
50
60
Bar psi
2,1 70
2,8 80
3,5 90
4,1 100
Bar
1,8
5,5
6,2
6,9
psi
110
120
130
140
Bar
7,6
8,3
9,0
9,7
Im Fahrradbereich sind verschiedene Ventile
ge­bräuchlich:
Sclaverand- oder Rennventil – wird inzwischen bei nahezu allen Fahrradgattungen
verwendet. Das Ventil ist für höchste Drücke
ausgelegt.
Schrader- oder Autoventil – wurde vom Kraftfahrzeug übernommen.
MERIDA verwendet ausschließlich Sclaverand Ventile.
Der Reifen allein ist mit der Felge nicht luftdicht. Um den Druck im Inneren zu halten,
wird der Schlauch in den Reifen eingelegt. Er
wird durch ein Ventil befüllt.
Die Untergrenze der Druck­angabe bedeutet
maximalen Federungs­komfort, optimal für
Fahrten im Gelände.
Mit zunehmendem Druck wird der Roll­
widerstand minimiert, der Komfort nimmt
dagegen ab. Hart aufgepumpte Reifen eignen sich deshalb am besten für die Fahrt über
Asphalt.
Eine Ausnahme hiervon sind die klassischen
Schlauchreifen bei Rennrädern, die aufgeklebt werden müssen und die neu entwickelten schlauchlosen Systeme für MTBs (z. B.
UST). Hier sind Felge und Reifen auch ohne
Schlauch luftdicht.
Diese Ventiltypen sind durch eine KunststoffAbdeckkappe vor Schmutz geschützt. Nach
dem Abschrauben kann das Autoventil mit
der entsprechenden Pumpe direkt befüllt werden.
61
11. Die Laufräder
Beim Rennventil muss vor dem Pumpen
die kleine, gerändelte Mutter etwas aufgeschraubt und kurz soweit zum Ventil hingedrückt werden, bis etwas Luft austritt. Oft sind
die Ventilkörper bei Rennventilen nicht ganz
festgedreht – dies führt zu schleichendem
Luftverlust. Kontrollieren Sie den Sitz des Ventilkörpers im länglichen Schaft.
Oft sind Handpumpen nicht geeignet, den
notwendigen Druck im Reifen aufzubauen.
Besser geeignet sind Stand- oder Fußpumpen
mit Manometer, mit denen man zuhause die
Druckkontrolle durchführt.
Behandeln Sie Ihre Reifen pfleglich
und überfahren Sie keine scharfen
Kanten! Pumpen Sie Ihren Reifen nie über
den maximal zulässigen Druck auf! Der
Pneu könnte während der Fahrt von der
Felge springen oder platzen.
Fahren Sie immer mit dem vorge
schriebenen Reifendruck und kontrollieren Sie ihn in regelmäßigen Intervallen.
Mangelhafte Felgenbänder müssen
sofort ausgetauscht werden.
Beachten Sie unbedingt die Hinweise
zu Montage und Pflege Ihres Reifens
im Kapitel 11. „Die Laufräder“ und in der
Bedienungsanleitung des Reifenherstellers.
Schläuche mit Autoventil können Sie an der
Tankstelle mit dem Pressluft-Spender befüllen.
Betätigen Sie den Luftspender in kurzen Stößen, da sonst die Gefahr besteht, dass zuviel
Luft in Ihren Reifen gelangt. Er könnte platzen! Um Luft abzulassen, müssen Sie nur den
Stift in der Mitte des Ventils, beispielsweise
mit einem Schlüssel, hineindrücken.
Bei Ihrem MERIDA-Fachhändler gibt es für
alle Ventilarten Adapter. Mit dem entsprechenden Zusatzstück lässt sich ein Schlauch
mit Rennventil an der Tankstelle aufpumpen.
Reifen, bei denen das Profil abgefahren ist,
oder deren Flanken spröde oder brüchig sind,
sollten Sie auswechseln. Der Aufbau des Reifens im Inneren kann Schaden nehmen, wenn
Feuchtigkeit oder Schmutz hineingelangen.
Beachten Sie beim Austausch von z.B.
verschlissenen Reifen, dass Sie sich
an der ursprünglich verbauten Reifengröße
orientieren. Breite Reifen auf zu schmalen
Felgen können im Fahrbetrieb zu einem
schwammigen Fahrverhalten führen und
im Extremfall von der Felge rutschen, was
einen Unfall zur Folge hätte.
62
11. Die Laufräder
11.2 Felgenrundlauf, Speichenspannung
Kontrollieren Sie regelmäßig den
Zu­stand der Felgen. Bei Felgenbremsen verschleißen die Flanken, was zum Platzen des Schlauchs führen kann. Fragen Sie
im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler.
Die gleichmäßige Spannung der Speichen ist
für den runden Lauf des Rades verantwortlich. Verändert sich die Spannung einzelner
Speichen, z.B. durch zu schnelles Überfahren
einer Stufe oder einen Speichenbruch, geraten die Zugkräfte aus dem Gleichgewicht, die
Felge läuft nicht mehr rund.
Schon bevor Sie diese Unregelmäßigkeit
durch Schlingern bemerken, kann die Funktion Ihres Fahrrades beeinträchtig sein.
Die Seitenbereiche der Felgen stellen bei
Felgenbremsen gleichzeitig die Bremsfläche
dar. Ist der Rundlauf nicht mehr gewährleistet,
kann es zur Beeinträchtigung der Bremswirkung kommen.
Überprüfen Sie deshalb von Zeit zu Zeit den
Rundlauf. Heben Sie dazu das Laufrad vom
Boden und versetzen Sie es per Hand in
Rotation. Beobachten Sie den Spalt zwischen
der Felge und den Bremsbelägen bzw. bei
Scheibenbremsen zu Rahmen oder Gabel.
Verändert sich dieser Spalt um mehr als einen
Millimeter, sollte das Laufrad vom Fachmann
nachgespannt werden.
Fahren Sie nicht mit Laufrädern, die
unrund laufen. Bei extremen Sei­
tenschlägen können die Bremsbacken von
Felgenbremsen die Felgenfläche verfehlen
und in die Speichen geraten! Dies führt
in der Regel zum sofortigen Stillstand der
Räder. Sturzgefahr!
Das Zentrieren von Laufrädern ist
eine schwierige Arbeit, die Sie unbedingt Ihrem MERIDA-Fachhändler überlassen sollten!
63
11. Die Laufräder
11.3 Laufradbefestigung mit Radmut­- Ganz ohne Werkzeug kommen Sie mit den
Schnellspannern aus. Sie müssen lediglich
tern oder Schnellspannern
Die Laufräder werden mit den Achsen der
Naben am Rahmen befestigt. Entweder wird
die Achse mit Sechskant-Muttern oder mit
einem Schnellspanner in den sogenannten
Ausfallenden fest geklemmt.
Die Radmuttern werden in der Regel mit
einem 15 mm Maulschlüssel gelöst bzw. festgedreht. Dieses Werkzeug sollte während
einer Radtour mitgenommen werden, denn
ohne dieses lassen sich Reifenpannen nur
schwer beheben.
einen Hebel umlegen und eventuell einige
Umdrehungen aufschrauben und schon kann
das Rad herausgenommen werden, siehe
Kapitel 7. „Zur Handhabung von Schnellspannern“. Genauso leicht hat es allerdings
auch ein potentieller Dieb!
Deshalb kann man den Schnellspanner durch
eine Diebstahlsicherung ersetzen. Für diese
benötigt man einen speziell kodierten Schlüssel oder einen Innensechskantschlüssel. Fragen Sie ihren MERIDA Fachhändler.
Am Vorderrad sind in der Regel Ausfall­
sicherungen vorhanden, die dem Verlust des
Laufrades vorbeugen sollen, falls sich die
Befestigung löst.
Wenn Ihr Rad mit Schnellspannern ausgestattet ist, beachten Sie unbedingt das Kapitel 7.
„Zur Handhabung von Schnellspannern”.
Fahren Sie nie mit einem Fahrrad,
dessen Laufradbefestigung Sie nicht
vor Fahrtbeginn kontrolliert haben! Falls
sich das Rad während der Fahrt löst, ist ein
Sturz die Folge!
Schließen Sie Laufräder, die mit
Schnellspannern befestigt sind,
zu­sammen mit dem Rahmen an einen festen
Gegenstand an, wenn Sie das Rad abstellen.
64
11. Die Laufräder
11.4 Beheben einer Reifenpanne
Eine Reifenpanne kann jeden Radler ereilen.
Der „Plattfuß” muss allerdings nicht das Ende
der Radtour bedeuten, wenn das notwendige
Werkzeug zum Reifen- und Schlauch­wech­
seln und ein Ersatzschlauch oder Flickzeug
an Bord sind. Bei Rädern mit Schnell­spannern
werden lediglich zwei Montier­hebel und eine
Pumpe benötigt, bei Rädern mit Mutternbefestigung kommt noch der entsprechende
Schlüssel hinzu.
11.4.1 Radausbau
Bei V-Brakes muss zuerst der Zug am Bremsarm ausgehängt werden. Fassen Sie dazu mit
einer Hand um das Laufrad und drücken Sie
die Bremsbeläge bzw. die Bremsarme zusammen. In dieser Stellung lässt sich der Außenzug bei V-Brakes leicht aushängen.
Bei U-Brakes gestaltet sich die Demontage
des Rades aufgrund der eng zusammen liegenden Bremshebelarme etwas komplizierter.
Nur bei einigen Bremsen besteht die Möglichkeit, den Bremszug am Bremskörper einfach
auszuhängen.
Ist dies nicht der Fall ist es der einfachste Weg
die Luft aus dem Reifen abzulassen, um ohne
Werkzeug den Reifen durch die eingestellten
Bremsarme durchschieben zu können.
Bei Scheibenbremsen sollten Sie vorher
schauen, wo die Bremsbeläge bzw. deren
Verschleißindikatoren sitzen, dabei handelt
es sich meist um Metallohren bzw. -nasen.
Später können Sie daran erkennen, ob die
Beläge nach der Demontage noch an der
dafür vorgesehenen Stelle sind. Lesen Sie die
Anleitung des Bremsenherstellers durch.
Bei Renn-Felgenbremsen öffnen Sie den
Schnell­entspannhebel an der Bremse (Shimano) oder verschieben den Stift in der SchaltBremsgriffhebeleinheit am Lenker (Campagnolo).
Ziehen Sie bei ausgebautem Scheiben
bremslaufrad keinesfalls am Brems­
hebel.
Bremsscheiben können heiß werden.
Lassen Sie diese vor der Demontage
des Laufrades abkühlen.
Bei Trommelbremsen, d. h. bei Nabenschal­
tungen, ist der Anker, mit der die Antriebsund Bremskräfte am Rahmen abgestützt werden, zu lösen.
65
11. Die Laufräder
Bei Hinterrädern mit Kettenschaltung sollten
Sie vor der Demontage auf das kleinste Ritzel
schalten. So steht das Schaltwerk ganz außen
und behindert den Ausbau nicht.
Öffnen Sie die Mutter entgegen dem Uhr­
zeigersinn oder den Schnellspanner wie
beschrieben. Wenn das Vorderrad nach dem
Lösen noch nicht herausgezogen werden
kann, liegt dies sehr wahrscheinlich an einer
Ausfallsicherung. Dabei handelt es sich entweder um Haltenasen in der Rad­aufnahme,
dem sogenannten Ausfallende. In diesen
Fällen müssen Sie die Vorspannmutter des
Schnell­spanners einige Umdrehungen öffnen
und das Rad aus den Sicherungen fädeln.
Heben Sie das Fahrrad etwas hoch und
geben Sie dem Laufrad einen Klaps, dann
fällt es nach unten heraus.
11.4.2 Reifendemontage
Schrauben Sie den Ventildeckel und die
Befestigungsmutter vom Ventil und lassen Sie
die Luft vollständig ab.
Drücken Sie den Reifen über den ganzen
Umfang von der Felgenflanke in die Mitte der
Felge. Dies erleichtert die Demontage.
Setzen Sie einen Kunststoff-Montierhebel
knapp neben dem Ventil an der Unterkante
des Reifens an und hebeln Sie die Reifenflanke über das Felgenhorn. Halten Sie den
Hebel in dieser Stellung fest.
Nun können Sie den Schlauch herausziehen.
Achten Sie darauf, dass das Ventil nicht in
der Felge hängen bleibt und der Schlauch
Schaden nimmt.
Schieben Sie den zweiten Hebel in etwa
10 Zentimetern Entfernung auf der anderen
Seite des Ventils zwischen Felge und Reifen
und hebeln Sie die Flanke erneut über den
Felgenrand.
Um den Ausbau des Hinterrades zu erleichtern, müssen Sie das Schaltwerk mit der Hand
etwas nach hinten ziehen.
Nachdem ein Teil der Reifenflanke über den
Felgenrand (Horn) gehebelt wurde, kann die
Flanke meist durch langsames Verschieben
der Montierhilfe über den Umfang vollständig
gelöst werden.
66
11. Die Laufräder
Flicken Sie den Schlauch gemäß der Bedienungsanleitung des Flickenherstellers oder
ersetzen Sie diesen durch einen Neuen. Wir
empfehlen, Schläuche bei Hochdruckreifen
nicht zu flicken.
Wenn Sie den Reifen demontiert haben, sollten Sie auch gleich das Felgenband kontrollieren. Das Band sollte gleichmäßig sitzen,
darf nicht beschädigt oder rissig sein und
muss alle Speichen-Nippel und -Bohrungen
bedecken.
Bei Felgen mit doppeltem Boden, sogenannten Hohlkammerfelgen, muss das Band den
ganzen Boden bedecken, es darf jedoch
auch nicht so breit sein, dass es an den
Flanken hoch steht. Bei diesen Felgen sollten
ausschließlich Felgenbänder aus Textilgewebe oder aus festem Kunststoff verwendet
werden.
Wenn Sie Zweifel hinsichtlich Ihres Felgenbandes haben, fragen Sie Ihren MERIDAFachhändler.
Die zweite Reifenflanke kann bei Bedarf
einfach von der Felge heruntergezogen werden.
Wenn Sie eine Panne haben, emp
fiehlt es sich, den Schlauch nicht
komplett herauszunehmen. Lassen Sie das
Ventil in der Felge stecken. Pumpen Sie den
Schlauch auf. Suchen Sie das Loch, durch
das die Luft zischend entweicht. Haben Sie
das Loch entdeckt, suchen Sie die Stelle am
Reifen und untersuchen Sie diese ebenfalls.
Oft steckt der Fremdkörper noch im Reifen.
Entfernen Sie diesen gegebenenfalls.
11.4.3 Reifenmontage
Achten Sie bei der Montage des Reifens darauf, dass keine Fremdkörper wie Schmutz
oder Sand ins Innere gelangen und dass Sie
den Schlauch nicht verletzen.
Stellen Sie die Felge mit einem Horn in den
Reifen. Drücken Sie diese Flanke mit den
Daumen komplett über das Horn der Felge.
Dieser Vorgang sollte bei jedem Reifen ohne
Werkzeug möglich sein.
Stecken Sie das Ventil des Schlauchs ins Ventil­
loch der Felge.
Pumpen Sie den Schlauch leicht an, so dass
er die runde Form annimmt, und legen Sie
ihn vollständig ins Innere des Reifens. Achten
Sie darauf, dass er dabei keine Falten wirft.
67
11. Die Laufräder
Beginnen Sie die Endmontage auf der gegenüberliegenden Seite des Ventils. Drücken Sie
den Reifen soweit es geht mit den Daumen
über die Felgenflanke. Achten Sie dabei darauf, dass der Schlauch nicht zwischen Reifen
und Felge eingeklemmt und gequetscht wird.
Schieben Sie den Schlauch deshalb mit einem
Finger immer wieder ins Reifeninnere.
Kontrollieren Sie nochmals den Sitz des
Schlauches und drücken Sie den Reifen mit
dem Handballen über das Horn.
Gelingt dies nicht, müssen Sie Kunststoff-Montierhebel verwenden. Achten Sie darauf, dass
deren stumpfe Seite zum Schlauch zeigt und
dass Sie den Schlauch nicht beschädigen.
Drücken Sie das Ventil ins Reifeninnere, damit
der Schlauch nicht unter dem Reifenkern eingeklemmt wird. Steht das Ventil gerade?
Wenn nicht, müssen Sie nochmals eine Flanke des Reifens demontieren und den Schlauch
neu ausrichten. Wenn Sie sichergehen wollen, dass der Schlauch nicht unter der Flanke
zerquetscht wird, sollten Sie den Reifen halb
aufgepumpt über den gesamten Radumfang
hin- und herwalken. Dabei lässt sich auch
kontrollieren, ob sich das Felgen­band verschoben hat.
Arbeiten Sie sich gleichmäßig nach beiden
Seiten am Umfang entlang. Zum Ende hin
müssen Sie den Reifen kräftig nach unten
ziehen, damit der schon montierte Bereich
in den tiefen Felgenboden rutscht. Dies
erleichtert die Montage auf den letzten Zentimetern spürbar.
Kontrollieren Sie den Sitz des Reifens anhand
des Kontrollringes an der Felgenflanke. Der
Ring muss über den ganzen Umfang des Reifens einen gleichmäßigen Abstand zum Felgenhorn haben.
Pumpen Sie den Schlauch bis zum gewünschten Reifendruck auf. Der maximale Druck
steht meist an der Reifenflanke.
68
11. Die Laufräder
11.4.4 Radeinbau
Der Radeinbau verläuft in umgekehrter Rei­
henfolge wie der Ausbau. Vergewissern Sie
sich, dass das Laufrad sauber in den Aus­
fallenden sitzt und mittig zwischen den Gabel­
beinen oder den Hinterbaustreben läuft.
Achten Sie auf einen korrekten Sitz des
Schnellspanners und der Ausfallsicherungen.
Hängen Sie den Bremszug bei V-Bremsen
sofort wieder ein!
Achten Sie bei U-Brakes auf einen korrekten
Sitz der Ausfallsicherungen. Pumpen Sie den
Reifen wieder auf, wenn zur Demontage/
Montage die Luft abgelassen wurde.
Schließen Sie bei Rennbremsen den Ent­
spannhebel.
Achten Sie bei Rädern mit Naben­schal­tungen,
bei Cityrädern, auf die korrekte Anbringung
der Einzelteile und spannen Sie die Kette vor
dem Anziehen der Radmuttern, indem Sie
das Laufrad nach hinten ziehen. Die Kette
darf sich nicht mehr als zwei Zentimeter nach
oben und nach unten ziehen lassen. Keinesfalls darf die Kette richtig durchhängen!
Schrauben Sie die Momentstütze wieder fest.
Kontrollieren Sie bei Scheibenbremsen vor
dem Einbau des Laufrades, ob die Brems­
beläge exakt in den Aufnahmen im Brems­
sattel sitzen. Erkennbar ist dies daran, dass
der Schlitz zwischen den Belägen parallel
verläuft und die Verschleißindikatoren an der
dafür vorgesehen Stelle sind. Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsscheibe zwischen die
Bremsbeläge schieben.
Ziehen Sie am Bremshebel, nachdem Sie
das Laufrad eingebaut und den Schnellspanner geschlossen haben und versetzen Sie
anschließend das Laufrad in Drehbewegung.
Die Bremsscheibe darf nicht am Bremssattel
und an den Bremsbelägen schleifen.
Prüfen Sie, ob die Bremsbeläge die Bremsflächen treffen. Kontrollieren Sie den Sitz
der Radbefestigung und gegebenenfalls der
Abstützung der Nabenschaltung. Machen Sie
unbedingt eine Bremsprobe!
Kontrollieren Sie vor dem Wei­ter
fahren, ob die Bremsflanken bzw.
-scheiben nach der Montage noch frei von
Fett oder anderen Schmiermitteln sind.
69
12. Das Lenkungslager
Lenkungslager bzw. Steuersatz
Die Gabel, der Vorbau, der Lenker und das
Vorderrad sind mit dem Lenkungslager, auch
Steuersatz genannt, im Rahmen drehbar
gelagert. Damit sich das Fahrrad selbst stabilisieren kann und geradeaus fährt, muss
sich dieser Lenkbereich sehr leicht drehen
können. Die stoßartige Belastung welliger
Fahr­bahnen belastet das Lenkungslager sehr
stark. Dadurch kann es vorkommen, dass es
sich lockert und verstellt. Überlassen Sie das
Nachstellen Ihrem MERIDA-Fachhändler.
12.1 Kontrolle des Lenkungslagerspiels
Überprüfen Sie das Spiel, indem Sie die Finger um eine Lenkungslagerschale legen.
Ziehen Sie mit der anderen Hand die Vorderradbremse und schieben Sie das Fahrrad
kräftig vor und zurück.
12.2 Einstellen des konventionellen
Steuerlagers
Wenn das Lager Spiel hat, verschiebt sich die
obere Schale spürbar gegenüber der unteren
und Sie spüren ein Rucken.
Zum Einstellen des klassischen Steuersatzes
benötigen Sie zwei flache Gabelschlüssel.
Je nach Lagerdurchmesser beträgt die Maul­
weite der Schlüssel mindestens 32 Millimeter.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das
Vorderrad etwas vom Boden zu heben und
fallen zu lassen. Wenn das Lager Spiel hat, ist
in diesem Bereich ein Klopfen zu hören.
Halten Sie das Vorderrad zwischen den Beinen fest, setzen Sie beide Schlüssel an und
lösen Sie die obere Kontermutter.
Um die Leichtgängigkeit des Lagers zu prüfen, heben Sie mit einer Hand den Rahmen
hoch, bis das Vorderrad keinen Bodenkontakt
mehr hat. Bewegen Sie den Lenker von links
nach rechts. Das Vorderrad muss sich leichtgängig und ohne Einrasten von ganz links
nach ganz rechts und zurück schwenken lassen. Wenn der Lenker leicht angetippt wird,
muss sich das Rad selbsttätig aus der Mitten­
stellung herausdrehen.
Drehen Sie die obere Lagerschale etwas
nach unten. Keinesfalls darf die Lagerschale
festgedreht werden! Das Lager könnte sofort
beschädigt werden.
70
12. Das Lenkungslager
Halten Sie die Lagerschale mit dem einen
Schlüssel fest, damit die Einstellung beibehalten wird. Ziehen Sie die Kontermutter mit dem
zweiten Maulschlüssel gegen die Lager­schale
fest.
Führen Sie erneut die Spielkontrolle durch.
Wenn sich die Gabel nicht frei und leicht
dreht, haben Sie am Lager zuviel nachgestellt. Stellen Sie das Spiel erneut ein. Der
Einstellungsvorgang kann einige Versuche
benötigen. Wichtig ist, dass sich das Lager
leicht und spielfrei dreht, nur so ist ihm ein
langes Leben garantiert.
12.3 Einstellen des gewindelosen
Lenkungslagers (Ahead­set)
Dieses Lenkungslagersystem zeichnet sich
dadurch aus, dass der Vorbau nicht in den
Gabelschaft gesteckt wird, sondern außen um
einen gewindelosen Gabelschaft ge­klemmt
wird. Der Vorbau ist wichtiger Be­standteil des
Lenkkopflagers. Seine Klem­mung fixiert die
Einstellung des Lagers.
Öffnen Sie die Vorbauklemmschrauben
an der Seite des Vorbaus ein bis zwei
Um­drehungen.
Richten Sie den Vorbau wieder aus, damit
der Lenker bei Geradeausfahrt nicht schräg
steht.
Ziehen Sie mit Gefühl die oben versenkt
liegende Einstellschraube mit einem Innen­
sechskant-Schlüssel etwas nach.
71
12. Das Lenkungslager
Ziehen Sie die Vorbauklemmschrauben mit
einem Drehmomentschlüssel schrittweise bis
zur Vorgabe des Maximalwertes im Kapitel
29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ an,
bis sich der Vorbau nicht mehr gegenüber
der Gabel verdrehen lässt.
Führen Sie die vorne beschriebene Spiel­
kontrolle durch. Das Lager darf nicht zu
stramm justiert werden, sonst ist es schnell
zerstört.
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des
Vorbaus nach dem Einstellen des
Lagers, indem Sie das Vorderrad zwischen
die Beine nehmen und versuchen, den Lenker dagegen zu verdrehen. Ein loser Vorbau
kann zum Sturz führen.
Wenn mit lockerem Lenkungslager
gefahren wird, werden die Belastungen auf die Gabel und das Lager selbst sehr
hoch. Ein Gabelbruch mit schwerwiegenden
Konsequenzen kann die Folge sein!
Um Lenkungslager einzustellen, be­
nötigt man eine gewisse Er­fahrung,
deshalb sollten Sie diese Arbeit Ihrem
MERIDA-Fachhändler überlassen. Beachten
Sie in jedem Fall die Anleitung des Lagerherstellers.
Bei Gabelschäften aus Carbon an
Rennrädern muss die Anleitung des
Gabelherstellers genau befolgt werden. Zu
strammes Anziehen der Vorbauschrauben
kann den Gabelschaft schädigen.
Ziehen Sie die oben liegende
Schraube nicht fest, es handelt sich
lediglich um Spieleinstellung!
72
13. Die Federgabel
Federgabeln
Gedämpft wird in der Regel mit Öl oder durch
die Eigendämpfung der Elastomere.
Alle MERIDA Mountainbikes, aber auch einige Trekking-Räder und Crossbikes, sind mit
Federgabeln ausgestattet. Das Fahrrad kann
im Gelände oder auf schlechten Fahrbahnstücken besser kontrolliert werden, die Belastungen auf das Fahrrad und den Fahrer durch
Stöße nehmen spürbar ab.
Wirkt ein Stoß auf das Vorderrad, wird der
untere Teil der Gabel, die sogenannten Tauchrohre, nach oben gedrückt. Diese gleiten auf
den dünneren Standrohren, die mit dem
Gabelkopf fest verbunden sind. Dabei wird
eine Feder im Inneren zusammengedrückt.
Diese drückt die Gabel nach dem Stoß wieder auseinander bis sie die ursprüngliche
Stellung einnimmt.
Eine ideale Feder würde sich schlagartig entspannen, das Fahrrad wäre unfahrbar. Damit
der Ausfedervorgang kontrolliert abläuft, ist
ein Schwingungsdämpfer eingebaut.
In der Ausführung der Federelemente und
der Dämpferart unterscheiden sich die Tele­
gabeln. Als Federwerkstoffe kommen Stahl­
federn, spezielle Kunststoffarten (Elastomere)
oder Luft in einer abgeschlossenen Kammer
oder Kombina­tionen von diesen zum Einsatz.
13.1 Einstellung von Federgabeln
Für eine optimale Funktion der Gabel muss
diese auf das Fahrergewicht und den Einsatzzweck abgestimmt werden. Lassen Sie dies
Ihren MERIDA-Fachhändler erledigen. Beachten Sie die Anleitungen des Herstellers.
Mit wenig Aufwand und einem einfachen
Trick lässt sich eine erste Abstimmung der
Gabel auf Ihre Anforderungen vornehmen.
Nahezu sämtliche Gabelhersteller
legen ihren Gabeln gut gemachte
Anleitungen bei. Lesen Sie diese sorgfältig
durch, bevor Sie Veränderungen an der
Gabel vornehmen. Einstellungs- und Wartungsarbeiten sind in jedem Fall eine Sache
für den MERIDA-Fachhändler.
Beachten Sie auch die Webseiten der Hersteller und Importeure der Federgabeln.
www.foxracingshox.com, www.toxoholics.de
www.answerproducts.com
www.rockshox.com, www.sram.com
www.dtswiss.com
www.marzocchi.com
www.srsuntour-cycling.com
www.rst.com.tw
www.magura.com
Beginnen Sie die Abstimmung der Gabel mit
vollständig zurückgedrehter Federvor­span­
nung und auf der geringsten Dämpfungs­stufe.
Ziehen Sie einen Kabelbinder so über das
Standrohr, dass er sich noch leicht verschieben lässt. Kann aufgrund eines Faltenbalges
über dem Standrohr kein Kabelbinder angebracht werden, bitten Sie einen Helfer im
entlasteten Zustand von der Oberkante des
Gabelkopfes zum Boden zu messen.
73
13. Die Federgabel
Setzen Sie sich auf das Rad und messen Sie
erneut.
Grundsätzlich sollte die Gabel beim Aufsitzen
ca. 10 bis 25 % ihres maximalen Federweges
einfedern. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie
die Federvorspannung oder den Luftdruck
verändern.
Wird das Verhalten nicht besser, sollten Sie
die Federn vom MERIDA-Fachhändler austauschen lassen.
Genügt die Abstimmung der Feder ihren Wünschen, können Sie die Dämpfung optimieren.
Verstellen Sie diese in kleinen Schritten und
beobachten Sie die Ausfedergeschwindigkeit.
Fahren Sie mit dem Rad über gemischtes Terrain und schauen Sie hinterher, wie viel des
Federweges Sie ausgenutzt haben. Ist der
Kabelbinder nur wenige Millimeter verschoben, ist die Gabel zu hart eingestellt; kontrollieren Sie, ob die Vorspannung der Federn
vollständig zurückgedreht ist und lassen Sie
gegebenenfalls die Federn austauschen oder
reduzieren Sie den Luftdruck.
Wenn Sie keinen Kabelbinder über
Ihr Standrohr ziehen können, benötigen Sie einen Mitfahrer, der das Verhalten
Ihrer Gabel während der Fahrt beobachtet
und Tipps zur Einstellung geben kann.
Zu geringe Dämpfung gibt Ihnen beim Fahren ein Gefühl, als ob das Rad Sie abwerfen
möchte, da der Ausfedervorgang schlagartig
verläuft. Je mehr Sie die Dämpfung zudrehen,
desto langsamer entspannt sich die Feder und
umso geringer ist der Aufschwing­effekt.
Ist der Kabelbinder auf der ganzen Länge
des Federwegs verschoben oder schlägt die
Gabel mit hörbarem Geräusch durch, ist die
Feder zu weich. Spannen Sie zuerst die Feder
vor bzw. erhöhen Sie den Luftdruck.
Drehen Sie nicht unbedacht an
Schrauben, in der Hoffnung, es handele sich um eine Einstellvorrichtung. Sie
könnten den Befestigungsmechanismus
lösen und einen Sturz verursachen. In der
Regel sind die Verstelleinrichtungen mit Skalen oder mit + und - gekennzeichnet.
Fahren Sie nicht, wenn die Gabel hörbar durchschlägt.
Eine Federgabel perfekt abzustim
men, kann ein länger andauernder
und schwierig zu realisierender Vorgang
sein. In Zweifelsfällen wenden Sie sich bitte
an Ihren MERIDA-Fachhändler.
Nehmen Sie Einstellungen an der
Gabel niemals während der Fahrt vor.
Zu straffe Dämpfung bewirkt, dass die Gabel
bei schnell aufeinander folgenden Stößen
zusammensinkt, da sie nicht mehr schnell
genug ausfedern kann.
74
13. Die Federgabel
13.2 Wartung von Federgabeln
Federgabeln sind verhältnismäßig kompliziert
aufgebaute Bauteile, die einige Wartung und
Pflege erfordern. Nahezu alle Federgabelhersteller haben deshalb Servicecenter eingerichtet, bei denen Sie die Gabeln auf Herz und
Nieren prüfen, und die turnusmäßigen Generalüberholungen durchführen lassen können.
Hier einige grundsätzliche Wartungstipps:
Achten Sie bei allen Gabeltypen auf saubere Gleitflächen der Standrohre. Reinigen
Sie die Gabeln mit Wasser und einem weichen Schwamm nach jeder Ausfahrt. Sprühen Sie, nachdem Sie das MTB gewaschen
haben, etwas Spray (MOTOREX Joker 440
oder Motorex Silicone) an die Standrohre der
Federgabel, oder tragen Sie etwas Hydrauliköl (MOTOREX Fork Oil) sehr dünn auf.
Lassen Sie regelmäßig alle Verschraubungen
an der Gabel mit einem Drehmoment­schlüssel
überprüfen.
Bei Gabeln mit Elastomer-Federung sollten
die Kunststofffedern regelmäßig gereinigt
und geschmiert werden. Hierzu darf ausschließlich harz- und säurefreies Fett verwendet werden. Einige Gabelhersteller liefern
eigenes Fett zur Pflege. Halten Sie sich an die
Herstellerempfehlungen.
Bei Gabeln mit Luftfederung müssen Sie regelmäßig den Druck kontrollieren, denn dieser
entweicht mit der Zeit.
Kontrollieren Sie vor und nach den
Abstimmungsarbeiten, ob die zentrale Verschraubung oben in den Stand­rohren
noch fest ist. Bei den meisten Gabeln sitzt in
diesen Schrauben der Einstell­me­chanismus,
er könnte sich beim Einstellen lösen!
Reichen die Verstellmöglichkeiten nicht
aus, müssen andere Federn oder
Dämpfer eingebaut werden. Viele Hersteller
liefern Tuning- und Nachrüs­tsätze. Verwenden Sie ausschließlich vom Gabel­hersteller
freigegebenes Material. Der Tausch sollte
vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt
werden. Eine falsche Montage kann zu Verletzungen und zu Stürzen führen.
Einige Gabelhersteller unterhalten
spezielle Servicecenter, deren Adresse Ihr MERIDA-Fachhändler kennt.
Federgabeln sind sehr kompliziert
aufgebaut. Überlassen Sie Ihrem
MERIDA-Fachhändler die Wartungsarbeiten
und vor allem das Zerlegen der Gabel.
Wenn Sie die Schrauben an der Federgabel
kontrollieren, benutzen Sie einen geeigneten
Drehmomentschlüssel und halten Sie die
Angaben des Gabelherstellers ein.
Die Federgabel muss je nach Lauf
leistung und Beanspruchung, mindestens einmal im Jahr von einem autorisierten
MERIDA-Fachhändler gewartet werden.
75
14. Die gefederte Sattelstütze
Gefederte Sattelstützen
14.1 Einstellung
Gefederte Sattelstützen erhöhen den Komfort
auf holprigem Untergrund. Sie können sowohl
auf der Straße und auf Feldwegen, als auch
im Gelände eingesetzt werden. Gefederte
Sattelstützen sind für Dirt-Biking, Dual-Slalom und Downhill-Fahrten etc. jedoch nicht
geeignet.
Wenn Sie die Federvorspannung erhöhen
wollen, müssen Sie die Sattelstütze aus dem
Rahmen ausbauen. Markieren Sie deshalb
zuerst die Position der Stütze, z.B. mit einem
Filzstift oder mit Klebeband.
Die Stützen sind in der Regel auf ein durchschnittliches Fahrergewicht von etwa 75
Kilogramm eingestellt. Um die Federeigen­
schaften zu beeinflussen, kann die Feder­vor­
spannung variiert und/oder andere Federn
eingebaut werden.
Öffnen Sie die Schraube oder den Schnellspanner der Sattelstützenklemmung am Rahmen und ziehen Sie die gefederte Stütze aus
dem Rahmen.
Die Einstellschraube befindet sich in der Stütze
selbst. Drehen Sie mit einem InnensechskantSchlüssel im Uhrzeigersinn um die Vorspannung zu erhöhen. Um die Feder zu entspannen drehen Sie entgegen des Uhrzeigersinns.
Drehen Sie die Einstellschraube nur soweit
zurück (entgegen dem Uhrzeigersinn in der
Draufsicht von unten), bis die Schraube bündig mit der Stütze abschließt und nicht weiter,
sonst kann der Mechanismus versagen.
Sollte Ihnen der Verstellbereich nicht genü-
gen, müssen Sie die Federn im Inneren der
Stütze gegen härtere oder weichere Exemplare tauschen. Verwenden Sie nur vom Hersteller gelieferte Ersatzfedern.
Fetten Sie die Stütze in dem Bereich ein,
mit dem sie in das Sattelrohr des Rahmens
gesteckt wird (nicht bei Carbonrahmen, siehe
Hinweise im Kapitel 28. „Besonderheiten des
Werkstoffes Carbon“). Ziehen Sie die Sattelklemmung an und kontrollieren Sie den festen
Sitz der Stütze (siehe Kapitel 8.1 „Einstellen
der richtigen Sitzhöhe“).
76
14. Die gefederte Sattelstütze
14.2 Kontrolle und Wartung
Nach ca. 60 Betriebsstunden empfeh
len die Hersteller eine Wartung der
Stütze. Lassen Sie diese Abschmierarbeiten
von Ihrem MERIDA-Fachhändler durchführen.
Fassen Sie den Sattel vorne und hinten an
und bewegen Sie den Sattel quer zur Fahrtrichtung. So prüfen Sie, ob die Stütze seitliches Spiel aufweist.
Beachten Sie die Mindesteinsteck­
länge! Fahren Sie nie, wenn die Stütze
über die Ende-, Maximum- oder Stoppmarkierung hinaus gezogen wurde!
Ist spürbar Spiel vorhanden, müssen Sie
dieses vom MERIDA-Fachhändler reduzieren
lassen, oder lesen Sie in der Stützenanleitung
nach, wie das geht.
Die Hersteller der gefederten Sat­tel
stützen legen in der Regel gut
gemachte Anleitungen bei. Lesen Sie diese
sorgfältig durch, bevor Sie Veränderungen
an der Einstellung oder Wartungsarbeiten
vornehmen.
Prüfen Sie, ob die Stütze noch leicht läuft und
ob kein Spiel mehr vorhanden ist. Stellen Sie
bei Bedarf noch einmal nach, oder reduzieren Sie die Vorspannung wieder etwas.
Drehen Sie die Schraube zur Feder­
vorspannung maximal soweit heraus,
dass sie bündig mit der Stütze ab­schließt.
77
15. Die Hinterbaufederung
Full-Suspension bzw. Hinterbaufederung
15.01 Besonderheiten der Sitzposition
Vollgefederte Räder weisen neben einer
Federgabel zusätzlich einen beweglichen
Hinterbau auf, der über einen Stoßdämpfer
gefedert und gedämpft wird. Dieser federt
entweder mit Stahl- oder Luftfeder. Gedämpft
wird üblicherweise mit Öl.
Vollgefederte Räder federn etwas ein, wenn
sich der Fahrer auf den Sattel setzt (NegativFederweg). Dadurch kann es sein, dass der
Sattel etwas nach hinten kippt; dies gilt es bei
der Neigungseinstellung zu berücksichtigen.
Bei Sitzproblemen sollten Sie die Sattelnase
im Vergleich zur normalen Einstellung leicht
absenken.
Darüber hinaus haben voll gefederte Räder
eine deutlich größere Bodenfreiheit als ungefederte Räder. Bei korrekt eingestellter Sattelhöhe kann der Boden mit den Füßen nicht
erreicht werden. Stellen Sie den Sattel am
Anfang etwas niedriger ein und üben Sie das
Auf- und Absitzen.
Die größere Sitzhöhe kann dazu füh
ren, dass Sie umkippen. Üben Sie
deshalb das Aufsitzen und Absitzen und
stellen Sie gegebenenfalls den Sattel niedriger ein.
78
15. Die Hinterbaufederung
15.02 Einsatzbereiche und bestimmungs-
gemäßer Gebrauch
Die MERIDA Full Suspension Modelle sind für
verschiedene Einsatzbereiche konstruiert.
Zulässiges Gesamtgewicht aller Suspension
Bikes: Fahrrad 120 kg (Fahrer und Gepäck
zusammengerechnet).
Ninety Six – Für den Cross-Country-Renneinsatz für schnellstes Vorwärtskommen.
Konstruiert auf maximale Gewichtsersparnis,
wobei jedoch in der Stabilität, Haltbarkeit
und Belastbarkeit Kompromisse gemacht werden. Der Schwerpunkt liegt auf effizienten,
schnellen Fahrten bei Wettbewerben in nicht
verblocktem Gelände. Nicht geeignet für
schwere Fahrer (ggfls. mit Gepäck), Sprünge,
Drops und Highspeed- Abfahrten mit hohen
Materialbelastungen, Downhillrennen, Freeriding, Dualslalom und Trickfahrten.
Mission – Für den Race und Marathon Einsatz, für effizientes Vorwärtskommen konstruiert. In Stabilität und Haltbarkeit etwas
eingeschränkt. Der Schwerpunkt liegt auf
schnellen Fahrten in wechselndem Gelände.
Nicht geeignet für übermäßig schwere Fahrer (ggfls. mit Gepäck), Sprünge, Drops und
Highspeed-Abfahrten mit hohen Material­
belastungen, Downhillrennen, Freeriding,
Dualslalom und Trickfahrten.
TM (Trans-Mission) – All Mountain Einsatz­
bereich, für den klassischen Toureneinsatz mit
guten Bergauf- und Bergab-Eigenschaften. Es
ist komfortabel und leicht, jedoch immer mit
Kompromissen zwischen leicht und stabil/
haltbar konstruiert. Der Schwerpunkt liegt auf
langen und ausgedehnten Fahrten in wechselndem Gelände. Nicht geeignet für Sprünge und Drops, Downhillrennen, Freeriding,
Dualslalom und Trickfahrten.
79
15. Die Hinterbaufederung
One five O – Enduro Einsatzbereich, für
anspruchsvolle, schnelle Abfahrten bei gutem
Handling in verblocktem Gelände und trotzdem noch guten Bergauf-Eigenschaften. Sie
können mit den One five O Modellen auch
sogenanntes Freeriding betreiben. Für weite
Sprünge und hohe Drops, Downhillrennen
oder Dualslalom und Trickfahrten sind diese
jedoch nicht geeignet.
Die UMF Freddy Modelle sind stabil und
haltbar für den kompromisslosen Freeride
Einsatz konstruiert. Auch höhere Sprünge,
Drops, Downhill- oder Dualslalomrennen und
Trickfahrten sind damit zulässig. Aufgrund
des höheren Gewichtes und der handlingorientierten Sitzposition sind Toureneinsätze nur
eingeschränkt zu empfehlen.
Beachten Sie immer, dass manch ein
Fahrmanöver eines Profis einfach aussieht, aber tatsächlich eine Menge Training
und Erfahrung benötigt. Überschätzen Sie
Ihre Fähigkeiten zu Ihrer eigenen Sicherheit
nicht und tragen Sie Schutzkleidung.
Bei den Freddy und Duncan Modellen
gelten auf die Hälfte verkürzte Kontroll- und Wartungszyklen.
Die UMF Duncan Modelle sind für den härtesten Einsatz auf Freeride und Downhillrennen entworfen.
80
15.1 Allgemeine Hinweise zur Einstellung des Fahrwerks
Allgemeine Hinweise zur Einstellung des
Fahrwerks
Bei der Auslieferung sollte Ihr Händler das
Fahrwerk voreingestellt haben, d.h. die Feder
wurde anhand der Rahmengröße und des zu
erwartenden Fahrergewichtes ausgewählt
bzw. der Luftdruck eingestellt. Je nachdem,
wie viel der Fahrer wiegt und wie er auf dem
Fahrrad sitzt, muss die Charakteristik des
Stoßdämpfers eingestellt werden.
Schon beim Aufsitzen auf das Fahrrad muss
das Federbein der Hinterradschwinge (und
die Federgabel) leicht eintauchen, damit
etwas negativer Federweg entsteht. Beim
Durchfahren eines Loches entspannt sich dann
die Feder, die Hinterbau-Schwinge gleicht die
Unebenheit aus.
Wird die Federspannung zu hoch gewählt,
schwindet dieser Effekt, da das Rad bereits
vollständig ausgefedert ist. Ein wesentlicher
Sicherheits- und Komfortaspekt wird nicht
genutzt.
Bei City-, Touren-, Trekking- und Cross-Country-Einsatz wird der Negativfederweg üblicherweise auf 15 bis 30% des Federweges
eingestellt.
Enduro-Fahrer und Freerider stellen den
„SAG“ auf etwa 25 bis 40 %, je nach verwendetem Stoßdämpfer, ein. Da dies auch
ein wenig Geschmackssache ist, können Sie
verschiedene Varianten probieren bzw. je
nach Terrain etwas variieren.
Zudem ist es bei einigen Dämpfern möglich,
das bei MERIDA-Modellen ohnehin schon
geringe Wippen des Hinterbaus beim Pedalieren weiter einzudämmen.
Das Federbein muss so abgestimmt werden,
dass es nicht durchschlägt. Fühlbar und meist
auch deutlich hörbar ist eine zu weiche Feder
(bei ausschließlich luftgefederten Modellen:
zu geringer Luftdruck) an harten Schlägen,
die durch das stoßartige, vollständige Zusammenschieben des Stoßdämpfers entstehen.
Wenn ein Federbein häufig durchschlägt,
nimmt es selbst und der Rahmen auf Dauer
Schaden.
Die Dämpfung im Federbein regelt durch
Ventile im Inneren den Durchfluss des Öls
und damit die Geschwindigkeit, mit der das
Federbein aus- und einfedert. So kann die
Reaktion auf Hindernisse optimiert werden.
Zur Abstimmung ist Fingerspitzengefühl erforderlich, da schon geringe Veränderungen am
Stellrad große Wirkung zeigen. Versuchen
Sie, sich grundsätzlich langsam in maximal
Viertel Umdrehungen oder Klick für Klick an
die optimale Einstellung heranzuarbeiten.
Fahren Sie nicht mit einem MTB
dessen Federelemente durchschlagen
– Defektgefahr!
81
15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers
Suchen Sie sich einen waagerechten Platz,
auf den Sie sich mit dem Fahrrad stellen und
anlehnen können. Optimal wäre ein Geländer
zum Festhalten oder ein Helfer, der Sie vor
dem Umfallen bewahrt. Achten Sie darauf,
dass Sie Ihre Sitzposition eingestellt haben
und kontrollieren Sie den Reifendruck.
15.2.1 Einstellen der Stoßdämpfer
Neben den zuvor schon beschriebenen Vorzügen der Federungskinematik der MERIDAHinterbauten, bieten einige spezielle FederDämpfersysteme die Möglichkeit, das Wippen des Fahrwerks durch eine Blockierung
des Federbeins vollständig zu unterdrücken.
Die Blockierung (Lock-Out) des Feder-Elementes sollte nur auf befestigtem und glattflächigem Untergrund z.B. geteerten Straßen
eingesetzt werden, da die Federung nicht
mehr ansprechbereit ist.
Fahren mit geschlossenem Lockout auf
unebenem Untergrund kann dazu
führen, dass Stoßdämpfer bzw. Rahmen
beschädigt werden oder dass der Fahrer
die Kontrolle über das Rad verliert.
Schieben Sie den O-Ring an der Kolbenstange des Federbeins nach oben, bis er am
Dämpferkörper anliegt.
Um das optimale Fahrverhalten zu erzielen,
muss der Stoßdämpfer auf Ihr Körpergewicht,
Ihre Sitzposition und Ihre Fahrgewohnheiten
abgestimmt werden.
Lesen Sie deshalb bitte die folgenden Schritte
vollständig durch und setzen Sie diese an
Ihrem Rad um.
Alle Federbeinhersteller legen eine
Montage- und Bedienungsanleitung
bei. Lesen Sie auch diese Hinweise durch.
Setzen Sie sich langsam auf das Fahrrad und
nehmen Sie Ihre übliche Fahrposition ein.
82
15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers
Steigen Sie ebenfalls sehr vorsichtig wieder
ab. Messen Sie den Weg, den der O-Ring
auf der Kolbenstange verschoben wurde. Der
Weg, den der Ring verschoben wurde sollte für Cross-Country / All Mountain Einsatz
im Bereich von 20-25 % des gesamten Hubweges des Dämpfers liegen, sonst kann es zu
Durchschlägen und damit der Beschädigung
des Fahrwerkes kommen!
Am Federbein gemessener
Wert (mm)
6
12
18
24
30
40
Negativer Federweg in
Prozent (%)
Negativer Federweg am Hinterrad
in mm bei 90 mm Federweg
10
20
30
40
50
60
9
18
27
36
45
54
Die hinterlegten Felder zeigen die empfohlene Abstimmung.
Generell gilt: großer Negativ-Federweg ergibt
eine weiche Abstimmung, gut für Enduro und
Freerider und für Komfortfahrer.
Kleiner Negativ-Federweg ergibt eine straffe
Abstimmung, z.B. für Cross-Country-Einsatz
und Marathon. Den Federweg Ihres Modells
finden Sie im Kapitel 27. „Komplettierung
bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“.
Hat Ihr Stoßdämpfer einen Hub von ca. 60
mm sehen Sie in der Tabelle, was ihr Messwert hinsichtlich des negativen Federwegs bei
einem Gesamtfederweg von 90 mm bedeutet.
Wenn der Negativ-Federweg nicht Ihren
Wünschen entspricht, können Sie die Federhärte über den Luftdruck variieren.
Ein guter Wert mit der Abstimmung zu
beginnen sind 4 bar. Pumpen Sie
immer 0,5 bar mehr in den Stoßdämpfer,
denn beim Abschrauben der Pumpe entweicht etwas Luft.
Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhänd
ler nach dem Gesamtfederweg und
dem Hub Ihres Dämpfers. So können Sie die
Einstellung analog zu dem Beispiel treffen.
Soll der Negativ-Federweg kleiner, d.h. der
Dämpfer härter werden, erhöhen Sie den
Druck.
83
15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers
Schrauben Sie die schwarze Schutzkappe vom Dämpfer ab und schrauben Sie die
Pumpe auf das Ventil.
Beim Abschrauben der Ventilkappe
und beim An- und Absetzen der
Pumpe kann Luft und etwas Öl unter hohem
Druck entweichen. Achten Sie darauf, dass
Sie nichts abbekommen und die Bremsflächen sauber bleiben.
Pumpen Sie mit einer speziellen Federbeinpumpe etwas höheren Druck hinein. Erhöhen
Sie den Druck in Schritten von einem halben
bar und überschreiten Sie den max. Druck
(z.B. bei DT Swiss von 18 bar (260 psi)) niemals. Achten Sie immer auf die maximalen
Druckangaben des jeweiligen Dämpfers.
Möchten Sie den Druck absenken, damit Sie
mehr negativen Federweg erzielen, schrauben Sie ebenfalls eine spezielle FederbeinPumpe an.
PSI
Bar
PSI
Bar
Mindestdruck
160
11
50
3,5
170
11,7
Lassen Sie etwas Druck über das Ablassventil der Pumpe ab. Auch hier empfehlen sich
kleine Schritte.
60
4,1
180
12,4
70
4,8
190
13,1
80
5,5
200
13,8
Drehen Sie zum Abschluss der Einstellung die
Schmutzschutzkappe wieder auf das Ventil.
90
6,2
210
14,5
100
6,9
220
15,2
Um eine exakte Befüllung zu erzielen,
empfiehlt sich die Verwendung einer
geeigneten Federbein-Pumpe. Diese können
Sie über Ihren MERIDA-Händler beziehen!
110
7,6
230
15,9
120
8,3
240
16,6
130
9,0
250
17,3
140
9,7
260
18
150
10,4
Maximaldruck
Überschreiten Sie in der Federkammer
keinesfalls den maximalen Druck
(z.B. bei DT Swiss von 18 bar bzw. 260
psi)! Achten Sie auf den Aufdruck auf Ihrem
Stoßdämpfer.
84
15.2 Einstellen des Hinterbau-Stoßdämpfers
15.2.2 Einstellen der Dämpfung
Die Zugstufendämpfung kann einfach durch
das oben am Stoßdämpfer platzierte rote
Handrad eingestellt werden. Dabei werden
Ventilquerschnitte im Inneren des Ölbads
verändert und so die Durchfluss- bzw. Durchströmmenge gesteuert.
Beginnen Sie mit ganz geöffneter Zugstufe
und erhöhen Sie diese in kleinen Schritten.
Allgemein wird die Zugstufen-Dämpfung für
gut befunden, wenn der Hinterbau ein- bis
eineinhalb mal nachwippt, nachdem man von
einem hohen Bordstein heruntergefahren ist.
Drehen Sie das Verstellrädchen nur in ganz
kleinen Schritten, (d. h. Klick für Klick) von
der Offen-Stellung zur Zu-Stellung, bis die für
Sie optimale Dämpfung erreicht wird.
Testen Sie, wie sich das Ansprechverhalten
verändert. Drehen Sie das Stellrad zu weit
zu, fließt das Öl im Inneren sehr langsam,
die Dämpfung wird stark. Das Ausfedern
wird extrem abgebremst, bei schnell aufeinander folgenden Stößen sinkt das Fahrwerk
zusammen.
Drehen Sie das Einstellrad in die andere
Richtung, wird die Dämpfung schwächer, das
Federbein arbeitet „schneller”.
Bei Erhöhung der Zugstufendämpfung wird
die Ausfedergeschwindigkeit verlangsamt,
wodurch sich ein Aufschaukeln oder Wippen des Hinterbaus wirkungsvoll verhindern
lässt. Eine zu hohe Zugstufen-Dämpfung verhindert allerdings, dass das Feder-Element
schnell genug ausfedert und damit sensibel
auf Boden-Unebenheiten anspricht.
Bei einigen Modellen lässt sich auch die
Druckstufendämpfung variieren. Erfahrungsgemäß sollten Sie, erst nachdem Sie die Zugstufe eingestellt haben, die Druckstufe abstimmen. Beginnen Sie mit vollständig geöffneter
Druckstufe und erhöhen Sie diese in kleinen
Schritten. Veränderungen bemerken Sie an
der Einfedergeschwindigkeit.
15.2.3 Korrekturen in der Fahrpraxis
Machen Sie mit dem Rad eine Probefahrt
in abwechslungsreichem Gelände. Wenn
der Hinterbau dabei durchschlägt, muss die
Federhärte verändert, d.h. der Luftdruck in
der Federkammer erhöht werden.
Fahren Sie nicht, wenn das Federbein
durchschlägt. Das Federbein selbst
und der Rahmen können Schaden nehmen.
Erhöhen Sie den Luftdruck, wie vorstehend
beschrieben.
Schreiben Sie sich die in mühevoller
Kleinarbeit herausgefundenen Werte
auf. Das erspart weitere Zeit bzw. die Wiederholung der Versuche, wenn die Luft einmal entwichen sein sollte.
Sie können dann das Federbein mit der
Federbeinpumpe direkt wieder mit Ihrer
Wunscheinstellung versehen.
85
15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung
Pflege, Kontrolle und Wartung der MERIDAHinterbaufederung
15.3.1 Pflege
Die Pflege des Hinterbaus beschränkt sich
in der Regel auf sorgfältiges Reinigen des
Lagerbereichs und des beweglichen Hinterbaus sowie des Federbeins. Verwenden Sie
keinen Dampfstrahler und keine scharfen Reinigungsmittel!
Achten Sie darauf, dass Sie auch die Laufflächen des Dämpfers des öfteren mit einem weichen Tuch von Staub und Schmutz reinigen.
Am besten machen Sie sich dies zur täglichen
Gewohnheit, wenn Sie auf staubigem Terrain
oder bei Nässe und Schmutz gefahren sind.
Der gesamte Hinterbau kann,
wie das restliche Fahrrad auch,
schonend mit Reinigungsmitteln
auf Seifenbasis aus dem Zwei­
radbereich gereinigt werden.
Wir empfehlen MOTOREX
Pflegeprodukte.
Achten Sie bei Reinigungsarbeiten
grundsätzlich darauf, dass die Schutz­
kappen des Ventils aufgeschraubt sind.
Verdünnungen und aggressive Reinigungsmittel können Dichtungen und Aufkleber am
Dämpfer angreifen. Abrasive Reinigungsmittel wie Stahlwolle, Politurmittel, etc. dürfen nicht verwendet werden!
Das untere Ende der Kolben­stange
muss am Übergang zum DämpferAbschluss in regelmäßigen Abständen ge-­
reinigt, getrocknet und mit etwas Schmiermittel versehen werden.
15.3.2 Kontrolle
Kontrollieren Sie regelmäßig, d.h. etwa alle
30 bis 40 Betriebsstunden, ob die Lagerung
der Hinterradschwinge seitliches, oder die
Lagerung des Federbeins vertikales Spiel aufweist.
Heben Sie zur Kontrolle das Fahrrad am Sattel hoch und versuchen Sie, das Hinterrad
seitwärts hin- und herzubewegen.
Ziehen Sie eventuell einen Helfer hinzu, der
den vorderen Bereich des Rahmens festhält.
Sprühen Sie, nachdem Sie das
Fahrrad gewaschen haben,
etwas Spray, z.B. Motorex Joker
440, an die Federbeinaufnahmen und auf die Gelenke der
Verbindungsglieder.
Dies schmiert diesen Bereich
und vermeidet Geräusche.
Als Hilfsmittel können weiche Baumwolltücher
verwendet werden.
86
15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung
Zur Überprüfung des vertikalen Spiels am
Federbein oder am Umlenkhebel setzen Sie
das Hinterrad sanft auf den Boden und heben
es wieder leicht hoch. Achten Sie auf Klappergeräusche.
Lassen Sie gegebenenfalls auftretendes Spiel
sofort von Ihrem MERIDA-Fachhändler beseitigen.
Die Schwinge aller gefederten MERIDA-Bikes
ist unten, d.h. am Hauptlager, mit gedichteten
Lagern bestückt. Diese sind weitgehend wartungsfrei. Kontrollieren Sie den sicheren Sitz
der Lagerverschraubung und die Federbeinaufnahmen mit einem Drehmomentschlüssel.
Bevor das Schwingenlager gegeneinander
verschraubt werden kann, muss das Lager
auf der linken Seite gelöst werden. Das empfohlene Dreh­moment liegt bei 9-10 Nm.
Sprühen Sie den Bereich der Lagerun
gen und der Federbeinaufnahmen mit
Sprühöl, z.B. MOTOREX Joker 440, ein,
wenn Knackgeräusche auftreten.
Sollten Sie das Federbein vom Rahmen
demontieren, beachten Sie bei der Demontage unbedingt die genaue Reihenfolge der
Bauteile! Legen Sie diese der Reihe nach ab,
dies vermeidet Fehler beim Zusammenbau.
Die Demontage des Hinterbaus ist
eine Arbeit für den MERIDA-Fachhändler. Fehler bei der Montage können
zu Beschädigungen und schweren Unfällen
führen.
Pflegen Sie beim Zusammenbau die Gelenk­
lager und die Federbeinaufnahme mit einem
harz- und säurefreien Fett, z.B. MOTOREX
Bike Grease 2000.
Halten Sie beim Zusammenbau die empfohlenen Anzugsmomente ein!
15.3.3 Wartung
Die Feder-Elemente sind relativ wartungsarm, doch sollten Sie regelmäßig etwas Zeit
für die Reinigung und Pflege aufwenden und
zumindest alle 200 Betriebsstunden oder einmal pro Jahr das Federelement zum Service
bringen.
Das vollständige Zerlegen des Dämpfers zu
Wartungszwecken in seine Einzelteile ist eine
Sache für den Fachmann und bedarf der
Zustimmung durch MERIDA. Wird ein Federelement geöffnet, erlischt die Garantie.
Die Federbeine stehen unter Druck.
Unbedachtes Demontieren kann
zu explosionsartigem Druckverlust führen
– Verletzungsgefahr!
Grundsätzlich ist ein Stoßdämpfer ein Verschleißteil! Es gibt eine nutzungsab­hängige
sowie eine nutzungsunabhängige Alterung
verschiedener Bauteile eines Dämpfers. Durch
die Nutzung verschleißen insbesondere Führungselemente sowie rei­bungsbehaftete Dichtungen.
Dieser Ver­schleiß ist in großem Maße von der
Einsatzart und der Pflege abhängig.
87
15.3 Pflege, Kontrolle und Wartung der Hinterbaufederung
Starke Verschmutzung sowie der Einsatz in
extremen Witterungsbedingungen erhöhen
den Verschleiß.
Mechanische Belastungen z.B. bei Stürzen,
sowie die Einleitung von Biegekräften durch
Gepäck erhöhen die Verschleißgeschwindigkeit des Federbeins. Achten Sie deshalb darauf, dass sich Packtaschen nicht am Federbein abstützen.
Kontrollieren Sie nach Stürzen oder Unfällen den Stoßdämpfer auf Beschädigungen.
Fragen Sie bei Zweifeln bei Ihrem MERIDAFachhändler um Rat.
Nutzungsunabhängig altern durch La­ger­ung,
UV-Licht oder Feuchtigkeit einige Materialien,
die als Dichtung oder Oberflächenbeschichtung eingesetzt werden. So sind eloxierte
Oberflächen einer Alterung unterworfen,
Veränderungen der Farbintensität sind daher
normal.
Die Wartungsarbeiten aller Feder
elemente werden bei den nationalen
Importeuren ausgeführt.
15.3.4 Serviceintervalle
Die unten stehenden Intervalle sollten Sie
unbedingt einhalten. Wie Sie die Prüfungen
durchführen, steht im Kapitel 15.3 „Pflege,
Kontrolle und Wartung”.
Nach jeder Fahrt: Reinigen Sie insbesondere
die Funktionsteile am Hinterbau von anhaftendem Schmutz und Staub.
Vor jeder Fahrt: Stützen Sie sich kurz auf den
Sattel und kontrollieren Sie, ob der Hinterbau
ein- und ausfedert, wie Sie es gewohnt sind.
Kontrollieren Sie gegebenenfalls den Luftdruck in der Dämpferkammer und bei Manitou zusätzlich in der SPV-Kammer.
Alle 30 bis 40 Betriebsstunden: Kontrollieren
Sie, ob die Lagerung der Hinterradschwinge und / oder des Federbeins seitliches oder
vertikales Spiel aufweist.
Alle 200 Betriebsstunden oder 12 Monate:
Bringen Sie das Fahrrad zum Händler zur
Inspektion. Der Stoßdämpfer muss kontrolliert
und gegebenenfalls einer Revision unterzogen werden.
Um eine langjährige und ausfallsichere
Nutzung zu gewährleisten, muss der
Dämpfer in 12-monatigen Intervallen oder
alle 200 Betriebsstunden einem Service
beim Fachhandel unterzogen werden.
Alle 8-10 Betriebsstunden: Prüfen Sie, ob der
negative Federweg noch korrekt eingestellt ist.
Kontrollieren Sie die Befestigungsschrauben
des Federbeins und des Hinterbaus mit einem
Drehmomentschlüssel, gemäß den Drehmoment-Angaben in dieser Anleitung.
In allen Fällen ist jedoch Ihr MERIDA- Fachhändler Ihr Ansprechpartner.
88
16. Die Pedale
Pedale
Nicht alle Schuhe eignen sich zum Radfahren. Schuhe, die beim Radfahren getragen
werden, sollten eine steife Sohle haben
und genügend Halt bieten. Ist die Sohle zu
weich, besteht die Gefahr, dass sich das
Pedal durchdrückt und der Fuß zu schmerzen beginnt. Auch ist die Kraft­übertragung
schlechter. Im Bereich der Ferse sollten die
Schuhe keine breite Sohle haben, sonst kann
die natürliche Fußstellung nicht eingenommen
werden, da man beim Treten an den Streben
des Hinterbaus anstößt. Knieschmerzen können die Folge sein.
Wenn Ihr Rad mit Plattformpedalen
für Wettkampfzwecke ausgestattet ist,
sind diese zum besseren Halt der Schuhe
sehr scharfkantig. Deshalb besteht die
Gefahr, dass Sie sich daran verletzen, wenn
Sie abrutschen. Tragen Sie Schutzkleidung!
16.1 Funktionsweise verschiedener
Systeme im Überblick
Zum sportlichen Fahren sind Pedale empfehlenswert, bei denen der Fuß mit einer lösbaren Verbindung ans Pedal gekoppelt ist,
sogenannte System- oder Klickpedale. Die
Verbindung sorgt dafür, dass der Fuß beim
schnellen Treten oder bei Fahrten im holprigen Terrain nicht abrutscht. Das Pedal kann
durch den fixen Halt auch geschoben bzw.
gezogen werden, dies erleichtert das flüssige
Pedalieren.
Lehnen Sie sich bei den ersten Versuchen in
das Pedal einzurasten und auszuklinken an
eine Wand an, oder lassen Sie sich von einer
Person Stützhilfe leisten.
Üben Sie das Aufnehmen der Pedale,
das Einrasten in das Pedal und das
Auflösen der Verbindung durch den Dreh
des Fußes nach außen zuerst im Stand,
bevor Sie die Technik auf einer unbelebten
Fläche verfeinern.
Bei den Systempedalen bildet ein spezieller
Radschuh eine einrastende Verbindung mit
dem Pedal. Üblicherweise nimmt man das
Pedal zuerst mit der Plattenspitze auf und tritt
dann einfach auf den waagerecht stehenden Pedalkörper. Bei den meisten Mountain­
bikepedalen ist der Rastmechanismus beidseitig ausgeführt, das Umdrehen des Pedals
entfällt, hier wird nur zugetreten. Mit einem
deutlich hör- und spürbaren Klick, weswegen
die Systempedale oft auch als Klickpedale
bezeichnet werden, rastet der Schuh ein.
Die Verbindung wird bei allen gängigen
Systemen durch einen Dreh der Ferse nach
außen gelöst.
89
16. Die Pedale
16.2 Einstellung und Wartung
Sprühen Sie den Bereich der Lage­
rungen und der Federbeinauf­nahmen
mit MOTOREX Sprühöl ein, wenn Knack­
geräusche auftreten.
Die verschiedenen Pedalsysteme unterscheiden sich in der technischen Ausführung teils
sehr deutlich.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung
des Pedal- und des Schuhherstellers
sorgfältig durch. Bei Fragen steht Ihnen
Ihr MERIDA-Fachhändler gerne zur Verfügung.
Einige grundsätzliche Einstellregeln sind allen
Ausführungen gemeinsam:
Befestigen Sie die Pedalplatte so auf dem
Schuh, dass der Fußballen über der Pedalachse steht.
Der Fuß sollte beim Tretvorgang seine natürliche Stellung einnehmen. Bei den meisten
Menschen zeigt dann die Ferse etwas nach
innen. Achten Sie darauf, dass die Befes­ti­
gungsschrauben stets festgedreht sind, denn
bei einer losen Platte wird das Aussteigen
nahezu unmöglich!
Stellen Sie gegebenenfalls die Auslösehärte
des Pedals auf Ihre Bedürfnisse ein. Anfangs
ist eine geringe Vorspannung empfehlenswert. Drehen Sie an der kleinen Innensechskant-Schraube und prüfen Sie Vorspannung
durch ein- und ausrasten.
Offen liegende Federn und Mechanismen
müssen regelmäßig von Schmutz gereinigt
und nachgefettet werden.
Fahren Sie nur mit einem Pedal­system,
welches reibungslos ein- und ausrastet. Sollte das Pedal nicht sauber arbeiten,
oder die Platte stark verschlissen sein,
besteht Sturzgefahr, da der Schuh sich
selbsttätig aus dem Pedal lösen kann.
Knarren oder Quietschen von Pedalplatten kann oft durch etwas Fett an den Kon­
taktpunkten der Platte zum Pedal behoben
werden. Es kann auch ein Anzeichen von
Abnutzung sein.
Prüfen Sie vor allem bei Kunststoffplatten
regelmäßig den Verschleiß.
Kippeliger Stand auf dem Pedal deutet auf
den Verschleiß der Platte oder der Schuhsohle
hin.
90
17. Die Lichtanlage
Die Lichtanlage
Zur Teilnahme am öffentlichen Straßen­verkehr
ist eine funktionierende Lichtanlage zwingend
vorgeschrieben (siehe Kapitel 6. „Gesetzliche
Anforderungen...“)
Sie sollten wissen, wie die Lichtanlage aufgebaut ist, damit Sie eventuelle Störungen selbst
beheben können.
Bei Seitenläufer-Dynamos wird meist von
oben auf das Gelenk oder eine Taste gedrückt,
dann schnappt der Dynamo an den Reifen
und kann angetrieben werden.
Nabendynamos werden oft elegant per Knopf­
druck vom Lenker aus eingeschaltet.
17.1 Funktionsweise
Der Dynamo erzeugt den zum Betrieb der
Lampen notwendigen Strom. Von ihm gehen
jeweils zwei Kabel zum Vorder- und zum
Rücklicht und zurück. Die Zuleitung wird bei
einigen Schutzblechen auf einem Teil des
Weges durch integrierte Leiterbahnen verwirklicht.
Schwierigkeiten ergeben sich vor allem, wenn
Sie viel bei Regen oder im Winter unterwegs
sind.
Das Reibrad kann auf dem feuchten Gummi
des Reifens durchrutschen, das Licht wird
dunkler oder erlischt ganz.
Immer häufiger kommen deshalb Naben­
dynamos zum Einsatz, die witterungs unabhängig funktionieren. Ein weiterer Vorteil dieser Dynamos ist der höhere Wirkungsgrad,
d.h. der zusätzlich notwendige Krafteinsatz
zur Erzeugung des Stroms ist geringer als bei
normalen, an der Seite laufenden Dynamos.
91
17. Die Lichtanlage
17.2 Defektsuche
Kontrollieren Sie zuerst die Birnchen im Vorder- und Rücklicht. Die Glühfäden müssen
intakt sein. Schwarz beschlagene Glaskolben
deuten auf einen Birnendefekt hin.
Überprüfen Sie die Kontakte und die Fassung
der Glühlampe im Scheinwerfer. Sind diese
weiß oder grünlich verfärbt und damit korrodiert? Entfernen Sie die Korrosionsschicht
mit einem Schraubendreher oder Schmiergel­
leinen etc., bis die Kontaktflächen blank glänzen.
Folgen Sie dem Verlauf der Kabel und kontrollieren Sie, ob es schadhaft ist. Überprüfen Sie alle Kontaktpunkte. Oft sind Steck­
verbindungen durch Salz oder Regen korrodiert. Ziehen Sie Stecker auseinander und
stecken Sie diese wieder zusammen.
17.3 Einstellung des vorderen Schein
werfers
Die Mitte des durch das Vorderlicht ausgeleuchteten Bereichs darf höchstens 10 Meter
vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn treffen.
Lösen Sie zur Korrektur der Einstellung die
Befestigungsschrauben und neigen Sie den
Scheinwerfer wie gewünscht. Ziehen Sie die
Schrauben wieder an.
Eine unvollständige oder nicht funk
tionstüchtige Lichtanlage ist nicht nur
gesetzwidrig, sondern gefährdet auch Ihr
Leben. Unbeleuchtete Fahrradfahrer werden bei Dunkelheit leicht übersehen und
riskieren schwere Unfälle!
Falls sich danach kein Erfolg eingestellt hat
fragen Sie ihren MERIDA-Fachhändler der
Ihnen die Lichtanlage fachgerecht reparieren
wird.
92
18. Dirt Bikes – Besonderheiten
Besonderheiten von Dirt-Bikes
Dirtbikes sind für den harten Einsatz wie Free­
ride, Dirt, Street oder Dualslalom ausgelegt.
Mit diesen Rädern darf gesprungen werden,
allerdings sollten die ausgeführten Sprünge
und Abfahrten nie das eigene Leistungsvermögen übersteigen. Auch diese Räder haben
Grenzen in ihrer Belastbarkeit die vom Fahrer, dessen Fahrtechnik sowie dem Untergrund und den Hindernissen abhängt. Benutzen Sie das Fahrrad ausschließlich gemäß
seinem Bestimmungszweck, sonst besteht die
Gefahr, dass das Rad den Belastungen nicht
gewachsen ist und versagt.
Beachten Sie auch, dass die Physik unerbittlich ist. Mancher Trick eines Profis sieht einfach aus, erfordert jedoch Anleitung, sehr viel
Übung und Erfahrung. Überschätzen Sie Ihr
Fahrkönnen nicht.
Tragen Sie stets griffiges Schuhwerk und
ausreichenden Schutzbekleidung wie Helm,
Protektoren und Handschuhe. Am besten
erlernen Sie den Umgang mit dem Rad in
einem Verein.
Kettenführung: Sie schützt die Kette vor dem
Herunterfallen vom Kettenblatt durch starke
Erschütterungen wie sie bei Sprüngen, Rennen und verschiedenen Tricks auftreten.
Dirtbikes haben einen kürzeren Radstand und
einen geringeren Nachlauf als herkömmliche
Mountainbikes. Dies führt zu einem nervöseren Fahrverhalten, vor allem in Kurven und
bei höherer Geschwindigkeit. Dies muss beim
Fahren berücksichtigt werden.
Bashguard: Bashguards (Kettenblattschutz)
erlauben es dem Fahrer mit dem Kettenblatt
auf Hindernissen aufzusetzen, ohne dass die
Kettenblätter dadurch gleich beschädigt werden. Allerdings schützt ein Bashguard nur bis
zu einer bestimmten Belastung vor Defekten.
Wird zu hart damit aufgesetzt, können die
Kettenradgarnitur, die Lagerung oder der
Rahmen beschädigt werden. Wie stark diese
Beanspruchung ist, hängt vom Fahrer und
dem Untergrund auf dem aufgesetzt wird ab,
daher sollte der Bashguard nur behutsam eingesetzt werden.
Kettenführung
Bashguard
Wenn mit dem Dirt-Bike am Straßen
verkehr teilgenommen werden soll,
muss es gemäß den jeweiligen Bestimmungen ausgestattet werden. In Deutschland
regelt der § 67 die Beleuchtungseinrichtungen, die Glocke und die Bremsanlage.
Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler.
93
19. Kinderräder
19.1 An die Eltern
Kinder zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Die Gründe hierfür sind in der
mangelnden Erfahrung und Übung, aber
auch in Ihrer geringen Größe zu finden, was
deren Überblick und das Gesehen werden
durch andere Verkehrsteilnehmer erschwert.
Wenn Sie Ihr Kind mit dem Fahrrad im Straßenverkehr teilnehmen lassen wollen, sollten
Sie zu dessen Schutz zuvor einige Zeit in das
Training zur Beherrschung des Rades und in
die Verkehrserziehung investieren. Da Kinder nicht so aufmerksam sind, sollten Sie es
sich auch zur Gewohnheit machen, das Rad
regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen und zu warten.
Bei Fragen hilft Ihr MERIDA-Fachhändler vor
Ort. Bedenken Sie, dass Sie zumindest bei
den ersten Fahrten Ihrer Aufsichtspflicht nachkommen müs­sen – und überfordern Sie Ihr
Kind nicht!
Erkundigen Sie sich auch nach den Verkehrsregeln in Ihrem Land. In Deutschland müssen
Kinder z.B. bis zum 8. Lebensjahr auf dem
Bürgersteig (Gehweg) fahren und bis zum
vollendeten 10. dürfen sie es!
Wichtig ist, dass das Kind das Rad sicher
beherrscht, bevor es am Straßenverkehr teilnimmt. Als erste Schritte in diese Richtung
empfehlen wir Fahrten mit einem Roller oder
einem Laufrad, damit das Kind ein gutes
Gefühl für das Gleichgewicht erlernt.
Schauen Sie bitte danach, dass das
Kind neben einem angepassten Fahrradhelm auch auffällige, d.h. helle Bekleidung trägt. Reflexstreifen zur besseren
Sichtbarkeit sind empfehlenswert.
Ist dies geschafft, ist es notwendig, dass
Sie dem Kind die Funktion von Bremse und
Schaltwerk erklären, bevor das Kind auf das
Fahrrad steigt. Üben Sie mit Ihrem Schützling
die Bedienung der Funktionselemente abseits
des Straßenverkehrs, am Besten auf einem
unbelebten Platz oder auf einer Spielstraße.
Ist die Fahrtechnik soweit fortgeschritten,
dass das Kind auch außerhalb verkehrfreier
Räume radeln kann, bringen Sie ihm bei, wie
Randsteine und Bahnschienen zu überqueren
sind, d.h. dass diese Hindernisse in möglichst
stumpfen Winkel zu überfahren sind. Davor
muss sich der Fahrer vergewissern, dass von
hinten oder vorne keine Gefahr droht.
Seien Sie auch Vorbild, wenn es um die
Benutzung der Radwege geht. Empfehlenswert ist auch die Teilnahme des Kindes an
einer Verkehrserziehung, wie sie an Schulen
und von Verkehrsvereinen angeboten wird.
94
19. Kinderräder
19.2 Hinweise zu BMX-Rädern
19.3 Einstellung von Kinderrädern
Reine BMX-Räder sind Sportgeräte und
daher aufgrund Ihres Einsatzzweckes, Ihrer
Geometrie und Übersetzung nur bedingt für
die Verwendung als Kinderrad geeignet. Aufgrund der kleinen Rahmen, der Popularität
des BMX-Sports und auf Drängen des Nachwuchses werden Sie jedoch gelegentlich als
Kinderrad eingesetzt.
Noch wichtiger als bei Erwachsenen ist es,
das Fahrrad auf die Proportionen des Kindes einzustellen. Bei der Sattelhöhe müssen
Sie einen Kompromiss finden, bei dem das
Kind im Sattel sitzend mit beiden Füßen den
Boden erreicht und andererseits vernünftig
treten kann.
Stellen Sie die Sattelhöhe so ein, dass das
Bein ausgestreckt ist, wenn das Pedal ganz
nach unten gedreht ist und das Kind mit der
Ferse auf dem Pedal steht.
In der Gegenprobe sollte das Knie leicht
angewinkelt sein, wenn die Ballen über der
Mitte des Pedals positioniert sind.
Wenn mit dem BMX-Rad am Straßen
verkehr teilgenommen werden soll,
muss es gemäß den jeweiligen Bestimmungen ausgestattet werden. In Deutschland
regelt der § 67 die Beleuchtungseinrichtungen, die Glocke und die Bremsanlage.
Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler.
Beachten Sie auch die Hinweise im
Kapitel 18. „Dirt Bikes – Besonderheiten“.
95
19. Kinderräder
Achten Sie bei der Kontrolle darauf, dass das
Becken des Kindes dabei waagerecht bleibt.
Prüfen Sie zum Abschluss, ob das Kind noch
den Boden erreicht. Ist dies nicht der Fall, senken Sie die Sattelhöhe wieder etwas ab.
Wenn der Lenker zu weit vom Sattel entfernt
ist, fährt das Kind ebenfalls weniger entspannt als es könnte. Deshalb kann der Sattel
verschoben werden. Öffnen Sie die Mutter
des Sattelklobens (Klemmschelle) oben an
der Sattelstütze mit einem Maulschlüssel ein
bis zwei Umdrehungen.
Kontrollieren Sie als nächstes, ob das Kind
mit den Fingern den Bremshebel gut greifen
kann.
Wie Sie die Stütze in der Höhe verstellen,
lesen Sie im Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer”.
Sie müssen die Mutter nicht ganz aufdrehen,
sonst besteht die Gefahr, dass der Mechanismus auseinander fällt. Schieben Sie den
Sattel in die gewünschte Position und drehen
Sie die Mutter wieder an. Achten Sie darauf,
dass der Sattel waagerecht steht und dass die
Rasterung im Sattelkloben „einrastet”, während Sie anziehen. Versuchen Sie den Sattel
etwas zu kippen, dann merken Sie, ob der
Mechanismus eingerastet ist. Ist dies der Fall,
ziehen Sie die Mutter fest.
Ist dies nicht der Fall, stellen Sie den Bremsgriff ein, wie dies in den Kapiteln 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer” und Kapitel 9. „Die Bremsanlage“ beschrieben wird.
Überprüfen Sie die Sattelhöhe bei
Kindern und Heranwachsenden
zumindest alle 3 Monate!
Wenn Sie Bremsen üben, ist es wichtig, dass
Sie dem Kind sagen, dass bei Nässe die
Bremswirkung und die Haftung nachlassen
und dass es deshalb langsamer fahren muss.
Prüfen Sie zum Abschluss nochmals den
festen Sitz, indem Sie versuchen den Sattel
abzukippen.
96
19. Kinderräder
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, zusammen mit Ihrem Kind die Prüfung In Kapitel 4.
„Vor jeder Fahrt” gemeinsam durchzuführen. So lernt Ihr Kind den richtigen Umgang
mit dem Material und Sie können gegebenenfalls Mängel aufdecken, die sich im
„Spielbetrieb” eingestellt haben. Ermutigen
Sie Ihr Kind auch, Ihnen mitzuteilen, wenn
etwas am Fahrrad nicht mehr funktioniert.
Stellen Sie den Mangel umgehend ab oder
bringen Sie das Rad zur Reparatur, wenn Sie
im Zweifel sind.
Kinder sind auch eitel. Kaufen
Sie deshalb einen geprüften Fahrradhelm, der dem Kind auch gefällt. Deshalb
und zur Ermittlung der richtigen Größe,
sollten Sie das Kind zum Kauf mitnehmen.
Gefällt der Helm und passt er, erhöhen Sie
die Chance, dass der lebenswichtige Kopfschutz auch getragen wird!
völlig falsche Fahrtechnik antrainiert. Wir
empfehlen Ihr Kind voher mit dem Dreirad
und dem Roller üben zu lassen. Wenn der
Roller einwandfrei beherrscht wird, fällt Ihrem
Kind eine Umgewöhnung auf das Fahrrad
erfahrungs­gemäß ganz leicht.
Sollten Sie sich für die Montage von Stütz­
rädern entscheiden, montieren Sie, wenn
erforderlich, zuerst die Räder an den Ausleger. Lösen und entfernen Sie dann die Radschrauben an einer Seite komplett, befestigen
Sie den Ausleger zusammen mit der Abstützung an der Kettenstrebe.
Die Stützräder stellen nur eine unzu
reichende Fahrhilfe für kleinste Kinder
dar und sollten sobald wie möglich demontiert werden um das Gleichgewichtsgefühl
Ihres Kindes zu schulen.
19.4 Stützräder
Nach Expertenmeinung sind Stützräder zum
Erlernen des Fahrradfahrens nur bedingt
geeignet und aufgrund der Einprägung von
Bewegungsabläufen sogar kontraproduktiv.
Falls diese Fahrhilfen montiert sind, versuchen Sie daher, so bald wie möglich darauf
zu verzichten, da sich Ihr Kind sonst eine
Richten Sie beide Stützräder dann so aus,
dass bei genau senkrecht stehendem Fahrrad beide Stützräder den Boden berühren.
Ziehen Sie dann die Radmuttern mit dem
vorgeschriebenen Drehmoment fest.
Achten Sie darauf, die Abstützung an der
Kettenstrebe korrekt zu montieren. Ziehen
die Radmutter handfest an und wiederholen
Sie dies auch für das Stützrad der anderen
Seite.
97
20. Helme, Zubehör
20.1 Helme
20.2 Zubehör
Ein Radhelm ist bei den heutigen Verkehrs­
verhältnissen ein Muss. Ihr MERIDA-Fachhändler hat eine große Auswahl an Kopfschützern in verschiedenen Größen.
Der Markt bietet jede Menge Zubehör, das
den Spaß am Radfahren noch steigern soll.
Elektronische Tachos ermitteln die Fahrt- und
Durchschnittsgeschwindigkeit, die Tagesund Jahreskilometer sowie die Fahrtzeit.
Luxus­modelle zeigen die höchste erreichte
Ge­schwindigkeit, den Höhenunterschied, die
Trittfrequenz und vieles mehr an.
Lassen Sie sich beim Kauf Zeit und setzen
Sie den Wunschhelm ruhig eine Weile auf.
Ein guter Helm muss straff sitzen und darf
nicht drücken. Achten Sie beim Helmkauf auf
bestandene Prüfnormen.
Fahren Sie nie ohne Helm! Aber der
sicherste Helm nützt nichts, wenn er
nicht richtig paßt oder der Riemen nicht
richtig eingestellt oder nicht geschlossen ist!
Das wichtigste Zubehör für eine gelungene
Radtour bleibt jedoch eine Luftpumpe und
eine kleine Werkzeugtasche. Darin sollten
zwei Montierhebel, die gängigen Innensechs­
kant-Schlüssel, ein Schlauch, Flickzeug, sowie
eine Telefonkarte und etwas Geld sein. So
sind Sie gewappnet, wenn der Pannen­teufel
zuschlägt.
Vor dem Kauf zusätzlicher Klingeln oder
Hupen sowie Beleuchtungseinrichtungen
müssen Sie genau prüfen, ob dieses Zubehör
erlaubt und geprüft und damit für den Straßenverkehr zugelassen ist. Zusätzliche Batterie-/Akkuleuchten müssen mit der Schlangenlinie und dem Buchstaben K gekennzeichnet
sein.
Mehr Sicht nach hinten bieten Rückspiegel.
Achten Sie beim Kauf auf eine solide, nicht
vibrierende Befestigung.
Denken Sie auch an ein gutes Schloss, denn
Fahrräder werden sehr häufig entwendet.
Ihr MERIDA-Fachhändler berät Sie gerne
über die verschiedenen Sicherheitsstufen der
Schlösser.
Nachträglich angebrachtes Zube­
hör, z.B. Schutzbleche, Scheiben- oder
Trommelbremsen, Gepäckträger etc., kann
die Funktion Ihres Rades beeinträchtigen.
Verlust der Kontrolle über das Fahrrad und
Sturz können die Folge sein. Befragen Sie
grundsätzlich Ihren MERIDA-Fach­händler,
bevor Sie Zubehör irgendeiner Art an das
Rad bauen.
98
21. Gepäck
Gepäcktransport
Achten Sie beim Beladen des Rades
auf eine günstige Lastverteilung.
Schwere Gepäckstücke sollten so weit unten
wie möglich gepackt werden. In die Lenkertasche und auf den Gepäckträger gehören
die leichteren Dinge.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gepäck
auf dem Fahrrad mitzunehmen. Wie das
Gepäck befördert wird, hängt in erster Linie
von dessen Gewicht und Volumen und vom
benutzten Fahrrad ab. Fahrer von MTBs oder
Rennmaschinen transportieren das Gepäck oft
im Rucksack auf dem Rücken. So beeinflusst
die zusätzliche Last die Fahreigenschaften am
wenigsten.
Es gibt jedoch mehrere Varianten, das
Gepäck direkt am Rad zu befestigen.
Bei Fahrrädern mit Gepäckträger kann eine
Tasche oder ein Korb auf der Trägerplatte
mitgeführt werden. Dies ist für das Fahr­
verhalten des Rades die schlechteste Lösung.
Es empfiehlt sich, die mitzunehmenden Dinge
in stabilen Packtaschen zu befördern, dann
liegt der Schwerpunkt niedriger.
Achten Sie beim Kauf der Taschen auf
Wasserdichtigkeit, damit Sie beim ersten
Regenguss keine negativen Überraschungen
erleben.
Eine weitere Möglichkeit Gepäck zu verstauen bieten Lenkertaschen, die oft mit Schnell­
verschlüssen angebracht werden. Lenker­
taschen sind besonders geeignet für Wert­
gegenstände und Fotoausrüstungen.
Überladen Sie Ihr Fahrrad nicht
(Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“)
und beachten Sie die auf dem Gepäck­
träger aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Belastung. Gepäck verändert
generell die Fahreigenschaften Ihres Rades
und verlängert den Bremsweg! Üben Sie
deshalb das Fahren mit beladenem Fahrrad
auf einer verkehrsfreien Fläche.
Taschen für vorne an der Gabel, sogenannte Lowrider-Taschen werden mit speziellen
Haltern an der Gabel befestigt. Sie eignen
sich als Zusatz für die große Tour. Schweres
Gepäck ist darin gut aufgehoben, da das
Fahrverhalten durch die gute Gewichtsverteilung wenig leidet.
Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer,
als es die aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor
der ersten Fahrt“ angegebene zulässige
Gesamtbelas­tung des Rades.
99
22. Mitnahme von Kindern
Die Mitnahme von Kindern ist nur mit
speziellen Sitzen oder Kinderanhängern
möglich bzw. erlaubt. Die Kindersitze werden am Rahmen des Rades befestigt. Die
Befes­tigungen sind meist als Wechselhalter
ausgeführt. Ein Sitz kann damit an mehreren
Rädern befestigt werden, wenn diese jeweils
mit einer passenden Befestigung ausgestattet
sind.
22.1 Kindersitze
Erwerben Sie ausschließlich geprüfte Kinder­
sitze (DIN/GS). Wichtig ist, dass das Kind
im Sitz angeschnallt wird und die Füße in
speziellen Haltern untergebracht sind.
Setzen Sie dem mitfahrenden Kind
immer einen Helm auf!
Kindersitze beeinflussen die Fahreigen­schaf­
ten des Rades stark. Das Gewicht des Sitzes
und des Kindes machen die Fahrt verhältnismäßig labil, das Rad neigt zum Schlingern.
Üben Sie das Aufsteigen und das Fahren!
Besonders kritisch ist der
Moment, wenn das Kind in den
Kindersitz gesetzt wird, denn
dann ist die Gefahr, dass das
Rad umkippt, am größten. Vorteilhaft ist deshalb die Montage
einer Parkstütze mit zwei Beinen, auf denen das Rad besser
steht.
Beladen Sie den Gepäckträger nie schwerer,
als es die aufgedruckte oder eingeprägte
zulässige Maximallast erlaubt. Überschreiten Sie keinesfalls die im Kapitel 3. „Vor
der ersten Fahrt“ angegebene zulässige
Gesamtbelas­tung des Rades.
Informieren Sie sich in Ihrem Land
über die Regeln zum Transport von
Kindern, bevor Sie ein Kind mitnehmen.
Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler.
Decken Sie die Federn Ihres Sattels
ab, damit das Kind seine Finger nicht
einklemmen kann.
Kinder dürfen nur auf speziellen
Sitzen, die auch die Füße sicher unterbringen, mitgenommen werden. Das Kind
darf in Deutschland höchstens 7 Jahre, der
Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Erkundigen Sie sich nach den Regelungen
in Ihrem Land.
Nicht alle Rahmen, insbesondere die
sehr Leichtgewichtigen, sind dafür
geeignet, dass ein Kindersitz mit einem
speziellen Halter montiert werden kann.
Schauen Sie in der Tabelle im Kapitel
27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“ und Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs Carbon” nach.
Und fragen Sie Ihren MERIDA-Fach­händler,
wie Sie den Sitz am besten montieren können.
Überschreiten Sie niemals das zuläs
sige Gesamtgewicht des Kindersitzes
und beachten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung des Kindersitzes.
100
22. Mitnahme von Kindern
22.2 Kinderanhänger
In speziellen Kinderanhängern die hinter dem
Rad hergezogen werden, können üblicherweise bis zu zwei Kinder untergebracht werden. Die Kinder können im Hänger spielen,
ohne dass Spielsachen herausfallen. Einige
Versionen bieten die Möglichkeit, ein Sonnen- oder Regenschutzdach anzubringen.
Die Anhänger verändern hauptsächlich das
Bremsverhalten, nicht aber die restlichen
Fahreigenschaften des Rades. Ein Nachteil
liegt in der Breite des Kinderanhängers, der
das Rad seitlich deutlich überragt. Zudem sind
die Anhänger flach, so dass sie übersehen
werden können. Sichern Sie den Anhänger
deshalb mit einem an einer längeren Stange
angebrachten farbigen Wimpel und üben Sie
das Fahren mit dem Gespann zunächst ohne
„Besatzung“. Mit einem Rückspiegel können
der Hänger und die Insassen während der
Fahrt beobachtet werden.
Der Anhänger sollte zusätzlich mit allen
Reflektoren ausgerüstet sein, die auch am
Fahrrad verlangt werden. Beleuchten Sie die
Rückseite des Hängers bei Nachtfahrten mit
mindestens einer Batterie- oder Akkuleuchte.
Diese Beleuchtungseinrichtungen sind in der
in Zukunft in Kraft tretenden StVZO-Neuregelung vorgeschrieben.
Setzen Sie dem Kind immer einen passenden
Helm auf. Ein Anhänger ist nur ein unvollkommener Schutz bei einem Unfall.
Bevor Sie mit Ihrem Rad einen An
häger ziehen, schauen Sie bitte in Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“ nach, ob Ihr Rad
dafür geeignet ist. Fragen Sie auch Ihren
MERIDA-Fachhändler um Rat.
Schnallen Sie das Kind immer an,
denn unkontrollierte Bewegungen im
Innern des Anhängers könnten diesen sonst
zum Kippen bringen.
Setzen Sie dem mitfahrenden Kind
immer einen Helm auf!
Beachten Sie, dass sich das Fahr- und
Bremsverhalten ändert, wenn Sie mit
einem Anhänger fahren.
Fahren Sie immer mit angemessener
Geschwindigkeit und fahren Sie nicht
im Gelände.
Überschreiten Sie niemals das zuläs
sige Gesamtgewicht des Anhängers
und beachten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung des Hängers.
101
23. Autotransport
Transport des Rades mit dem Auto
Informieren Sie sich über die Vor­
schriften und Regeln zum Transport
von Fahrrädern in den Ländern, durch die
Sie während Ihrer Reisen hindurch fahren.
Unterschiede bestehen z. B. hinsichtlich der
Kennzeichnung.
Das Autofahren hat neben allen bekannten
Nachteilen einen großen Vorteil. Der Transport des Rades ist sehr einfach. Nahezu jedes
Autozubehörgeschäft und fast alle Autofirmen bieten Trägersysteme zum Radtransport
an, damit das Rad nicht zerlegt werden muss.
Üblicherweise werden die Räder auf dem
Dach in eine Schiene gestellt und mit einer
Klammer, die ans Unterrohr greift, befestigt.
Die immer mehr in Mode kommenden Heckträger bieten gegenüber den Dachträgern
vor allem den Vorteil, dass das Rad zum
Transport nicht so weit hochgehoben werden
muss.
Achten Sie beim Kauf auf die Einhaltung der
Sicherheitsnormen, TÜV/GS-Zeichen oder
ähnliches.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung des Trägers
und halten Sie sich an die zulässige Nutzlast und die empfohlene/vorgeschriebene
Höchstgeschwindigkeit.
Achten Sie darauf, dass die Beleuch­
tungseinrichtungen und das Kennzeichen
ihres Autos nicht verdeckt werden. Unter
Umständen ist ein zweiter Außenspiegel
Pflicht.
Bedenken Sie, dass beim Transport des Rades
außerhalb des Autos ihr Rad verstärkt den
Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Hohe
Geschwindigkeit bei Regenwetter ist der Wirkung eines Dampfstrahlers gleichzusetzen.
Das Wasser kann an den Dichtungen vorbei
drücken und ins Innere der Lager und Bowdenzüge vordringen. Die Schmiermittel werden verdünnt, die Reibung wird erhöht. Auf
Dauer führt das zur Zerstörung der Lager und
Bowdenzüge.
Bei großvolumigen Rahmenrohren
besteht bei den meisten Klemmen
Quetschgefahr!
Kaufen Sie keine Trägersysteme, bei
denen das Rad umgekehrt, d.h. mit
dem Lenker und Sattel nach unten auf
dem Träger befestigt wird. Bei dieser Befes­
tigungsart werden der Lenker, der Vorbau,
der Sattel und die Sattelstütze während der
Fahrt sehr stark beansprucht. Bruchgefahr!
Beachten Sie die größere Höhe Ihres
Fahrzeugs. Messen Sie die Gesamt­
höhe Ihres Fahrzeugs und bringen Sie diese
gut sichtbar im Cockpit oder auf dem Lenkrad an.
Räder mit hydraulischen Bremsen dür
fen keinesfalls kopfüber transportiert werden. Luft könnte in die Bremssättel
gelangen und zum Ausfall der Bremse führen.
Montieren Sie bei Scheibenbremsen
die Transportsicherungen, wenn Sie
das Fahrrad ohne Laufräder transportieren.
102
24. Waschen und Pflege
Wenn Sie Ihr Rad vom MERIDA-Fachhändler
abholen, hat er es für Sie fahrbereit montiert. Dennoch sollten Sie danach das Rad
regelmäßig pflegen und die turnusmäßigen
Wartungsarbeiten vom MERIDA-Fachhändler durchführen lassen. Nur dann kann die
dauerhafte und sichere Funktion aller Teile
gewährleistet werden. Ihre Fahrfreude und
Ihre Fahrsicherheit bleiben so über viele
Jahre erhalten.
Wesentlich schonender ist die Radwäsche
mit einem weichen Wasserstrahl oder einem
Eimer Wasser, unter Zuhilfenahme eines
Schwamms oder eines großen Pinsels, z.B.
einer Kleisterquaste.
Waschen und Pflegen des Rades
Verwenden Sie für pulverbeschichtete Rahmen niemals lösungsmittelhaltige Reinigungsmittel.
Antrocknender Schweiß, Schmutz und Salz
vom Winterbetrieb schaden Ihrem Rad. Deshalb muss regelmäßiges Reinigen aller Bauteile des Fahrrades zu Ihren Pflicht­übungen
gehören.
Am einfachsten könnte man Schmutz und
Mineralien mit einem Dampfstrahler ablösen.
Die Schnell-Reinigung hat jedoch gravierende Nachteile. Der unter hohem Druck
austretende und sehr scharfe Wasserstrahl
kann an den Dichtungen vorbei drücken und
ins Innere der Lager vordringen. Die Schmier­
mittel werden verdünnt, die Reibung wird
erhöht. Auf Dauer führt dies zur Zerstörung
der Lagerlaufflächen und dem weichen Lauf
der Lager.
Die Reinigung von Hand hat einen weiteren
positiven Nebeneffekt: Sie können so schadhafte Lackstellen, verschlissene Teile oder
Defekte frühzeitig erkennen.
Muten Sie sich nur Arbeiten zu, bei
denen Sie über das nötige Fach­wis­
sen und das passende Werkzeug verfügen.
Reinigen Sie Ihr Fahrrad nicht auf
kurze Distanz mit einem sehr starken
Wasserstrahl oder dem Dampfstrahler.
Achten Sie beim Putzen auf Risse,
Kratzspuren, Materialverbiegungen
oder -verfärbungen. Setzen Sie sich im
Zweifelsfall mit Ihrem MERIDA-Fachhändler
in Verbindung. Lassen Sie beschädigte Bauteile umgehend ersetzen.
Nachdem das Rad wieder abgetrocknet ist,
bessern Sie gegebenenfalls schadhafte Lackstellen aus. Konservieren Sie den Lack und
die metallischen Oberflächen regelmäßig
mit Hartwachs. Schützen Sie die Speichen,
Naben etc. ebenfalls mit einem Wachsfilm.
Weniger flächige Teile können einfach mit
einem Handzerstäuber eingesprüht werden.
Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten sollten Sie die Kette prüfen und gegebenenfalls
schmieren (siehe Kapitel 10.3 „Kettenpflege“).
103
25. Aufbewahrung
Aufbewahrung bzw. Lagerung des
Rades
Wenn Sie Ihr Rad während der Saison regelmäßig pflegen, müssen Sie beim kurzzeitigen
Abstellen, abgesehen vom Diebstahlschutz,
keine besonderen Vorkehrungsmaßnahmen
treffen. Es empfiehlt sich, das Rad an einem
trockenen, gut durchlüfteten Raum abzustellen.
Steht die Überwinterung des Fahrrades an,
sind einige Dinge zu beachten:
Während der langen Standzeit verlieren die
Schläuche allmählich die Luft. Steht das Rad
längere Zeit auf den platten Reifen, kann
der Reifenaufbau Schaden nehmen. Hängen
Sie deshalb die Laufräder oder das gesamte
Fahrrad auf, oder kontrollieren Sie regel­
mäßig den Reifendruck.
Säubern Sie das Rad und schützen Sie es
gegen Korrosion, wie oben beschrieben.
Demontieren Sie die Sattelstütze und lassen
Sie eventuell eingedrungene Feuchtigkeit austrocknen. Sprühen Sie etwas fein zerstäubtes
Öl in das Sattelrohr (Ausnahme: verwenden
Sie kein Öl wenn es sich um einen CarbonRahmen handelt oder Sie eine Carbon-Sattelstütze verwenden).
Lagern Sie das Rad in einem trockenen
Raum.
Schalten Sie vorne auf das kleine Blatt und
hinten auf das kleinste Ritzel. So sind die Züge
und Federn soweit als möglich ent­spannt.
Beachten Sie, dass bei Nexave-Schaltungen
die Feder des hinteren Schaltwerks entspannt ist, wenn die Kette auf dem größten Ritzel
liegt.
Bringen Sie keine Pflegemittel und
kein Kettenöl auf die Bremsbeläge
und die Bremsflächen der Felgen bzw. auf
die Bremsscheiben! Drohendes Bremsver­
sagen ist die Folge.
In den Wintermonaten gibt es bei
MERIDA-Fachhändlern in der Regel
kaum Wartezeiten. Zudem offerieren viele
Fachgeschäfte Aktionspreise für den jährlichen Check. Nutzen Sie die Standzeit und
bringen Sie Ihr Rad zum MERIDA-Fach­
händler zur Inspektion!
104
26. Service- und Wartungszeitplan
Bereits nach 100 bis 300 Kilometern oder 3
bis 6 Wochen ist eine erste Inspektion fällig.
Das Rad muss inspiziert und gewartet werden, da sich in der „Einfahrzeit” des Rades
die Speichen setzen, die Züge längen, die
Schaltung verstellt und die Lager einlaufen.
Diesen Reife-Prozess kann man nicht vermeiden. Vereinbaren Sie deshalb mit Ihrem
MERIDA-Fachhändler einen Termin für die
Durchsicht Ihres neuen Rades. Die erste
Inspektion beeinflusst maßgeblich die weitere
Funktion Ihres Rades.
Nach der Einlaufphase sollten Sie Ihr Rad
in regelmäßigen Abständen warten lassen.
Die in der Tabelle angegebenen Zeitangaben
sind als Anhaltspunkte für Radler gedacht,
die zwischen 1.000 und 2.000 km pro Jahr
fahren. Wenn Sie regelmäßig mehr, oder sehr
viel auf schlechten Straßen oder im Gelände
radeln, verkürzen sich die Inspektionsintervalle dem härteren Einsatz entsprechend.
Regelmäßige Inspektionen und der
rechtzeitige Tausch von Verschleiß­
teilen gehört zum bestimmungsgemäßen
Gebrauch des Rades und haben daher auch
einen Einfluss auf die Gewährleistung.
Bauteil
Tätigkeit
Beleuchtung
Bereifung
Bereifung
Bremsen (Felgenbremse)
Bremsen (Felgenbremse)
Bremsen (Scheibenbremse)
Bremszüge
Bremse (Rücktrittbremse)
Federgabel
kontrollieren
X
Luftdruck kontrollieren
X
Profilhöhe und Seitenwände kontrollieren
Hebelweg, Belagsstärke und Position zur Felge kontrollieren
Bremsprobe im Stand
X
Beläge säubern
Hebelweg, Belagsstärke kontrollieren, Sichtkontrolle Dichtigkeit, X
Bremsprobe im Stand
Sichtkontrolle
Bremsanker und Kettenspannung prüfen
Schrauben kontrollieren und nachziehen
Bringen Sie Ihr Rad zu Ihrer eigenen
Sicherheit nach 100 bis 300 km oder
nach 3 bis 6 Wochen, spätestens jedoch nach
drei Monaten, zum MERIDA-Fachhändler zur
1. Inspektion.
Verwenden Sie generell nur Original
Ersatzteile bzw. vom jeweiligen Hersteller freigegebene Teile. Verschleißteile
von anderen Herstellern z.B. Bremsbeläge
oder Reifen anderer Dimensionen können
das Fahrrad unsicher machen – Unfallgefahr!
Vor jeder Monatlich
Fahrt
Die mit X gekennzeichneten Kontrollen können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick, etwas
Erfahrung und geeignetes Werkzeug, z.B. einen Drehmomentschlüssel, verfügen. Sollten bei den Überprüfungen Mängel
erkennbar sein, leiten Sie umgehend geeignete Maßnahmen ein. Bei Fragen oder Unklarheiten hilft Ihnen Ihr MERIDAFachhändler. Die mit H gekennzeichneten Arbeiten sollten nur vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden.
Jährlich
Sonstige
Intervalle
X
X
X
X
H
Bei den UMF Modellen Hardy, Freddy und Duncan
gelten halbierte Wartungsintervalle.
105
26. Service- und Wartungszeitplan
Bauteil
Tätigkeit
Vor jeder Monatlich Jährlich
Fahrt
Federgabel
Öl wechseln bzw. Elastomere fetten
H
Feder-Sattelstütze
Warten
H
Full Suspension
(gefederter Hinterbau)
Warten
H
Felgen (bei Felgenbremsen, Aluminium)
Wandstärke kontrollieren, gegebenenfalls auswechseln
Innenlager
Lagerspiel kontrollieren
x
Innenlager
Demontieren und Gewinde neu fetten
H
Kette
kontrollieren bzw. schmieren
x
Kette
kontrollieren bzw. wechseln
Kurbel
kontrollieren bzw. nachziehen
x
Lack
konservieren
Laufräder / Speichen
Rundlauf und Spannung prüfen
x
Lenker, Aluminum
Kontrollieren, gegebenenfalls austauschen
Lenkungslager
Lagerspiel kontrollieren
x
Lenkungslager
neu fetten
H
Metallische Oberflächen
konservieren
Naben Lagerspiel kontrollieren
x
x
Naben
neu fetten
H
Pedale
Lagerspiel kontrollieren
x
Pedale
Rast-Mechanismus reinigen, schmieren
x
Schaltwerk / Umwerfer
Reinigen, schmieren
x
Schnellspanner
Sitz kontrollieren
x
Schrauben und Muttern
Kontrollieren bzw. nachziehen
x
Ventile
Sitz kontrollieren
x
Vorbau, Sattelstütze
Ausbauen und neu fetten, bei Carbon nur säubern
H
Züge Schaltung / Bremsen
Ausbauen und fetten
H
Die mit X gekennzeichneten Kontrollen können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick, etwas
Erfahrung und geeignetes Werkzeug, z.B. einen Drehmomentschlüssel, verfügen. Sollten bei den Überprüfungen Mängel
erkennbar sein, leiten Sie umgehend geeignete Maßnahmen ein. Bei Fragen oder Unklarheiten hilft Ihnen Ihr MERIDAFachhändler. Die mit H gekennzeichneten Arbeiten sollten nur vom MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden.
Sonstige
Intervalle
spätestens nach
dem 2. Satz
Bremsbeläge
ab 1000 km
halbjährlich
mindestens alle
2 Jahre
halbjährlich
Bei den UMF Modellen Hardy, Freddy und Duncan
gelten halbierte Wartungsintervalle.
106
27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen
Montieren Sie alle Anbauteile (Ausnahme
Carbonstützen und Vorbauten auf Carbon­
gabeln) mit hochwertigem Fett an den Rahmen. So vermeiden Sie Korrosion. Andernfalls können Sie möglicherweise das Rad
nach einiger Zeit nicht mehr demontieren.
Bei Rennrahmen ist oft eine zum Rahmen
passende (Carbon-)Gabel dabei. Beachten
Sie die Hinweise zur Montage von CarbonGabelschäften, in der Anleitung des Gabelherstellers.
Wenn Sie einen Carbon (CFK) Rahmen aufbauen beachten Sie Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs Carbon“.
Folgende Maße müssen Sie bei der Montage
beachten:
Lenkungslager bzw. Steuersatz
Alle Rahmen werden mit eingepressten Schalen und / oder integriertem Steuersatz (integrated headset) ausgeliefert.
Übliche Cartridge-Lagerungen können direkt
mit hochwertigem Montagefett montiert werden. Bei Bedarf, z.B. bei Shimano Dura Ace
und XTR-Lagern, können die Planflächen der
Gehäuse nachgefräst werden, da Lack eventuell eine saubere Passung vereitelt. Sorgen
Sie anschließend für Korrosions­schutz mit
Wachs und Fett.
Wenn Sie in die Mountainbike
Rahmen eine Gabel einbauen, beachten Sie, dass der Gabelkopf sich frei unter
dem Unterrohr durchdrehen kann!
Hinterbaubreite
Siehe Tabelle auf der folgenden Seite.
Klemmen Sie die Rahmen nicht an
den Rohren in Ihrem Montage­
ständer! Die dünnwandigen Rohre können
beschädigt werden. Montieren Sie zuerst
die Sattelstütze und klemmen Sie diese in
den Ständer.
Zulässige Federwege der Gabeln
Siehe Tabelle auf der folgenden Seite.
Wenn Fragen hinsichtlich der Kompatibilität
einzelner Teile zum Rahmen bestehen, fragen
Sie Ihren MERIDA-Fachhändler.
Beachten Sie die Tabelle auf der
folgenden Seite mit Maßen etc. und
die Liste der Anzugsdrehmomente.
Derjenige, der den Rahmen zum
Fahrrad komplettiert, muss selbst
dafür Sorge tragen, dass die Zusammen­
stellung der Teile gemäß den Richtlinien der
Hersteller, den allgemeinen Normen und
dem Stand von Wissenschaft und Technik
durchgeführt wird.
Tret-Innenlager
Alle Rahmen: BSC- bzw. BSA-Gewinde:
1,370“ x 24TPI, (rechte Seite Linksgewinde!)
Gehäusebreite siehe Tabelle auf der folgenden Seite.
107
27. Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen
Name/
Radart
Kategorie
MATTS
MTB* Allround Hardtail
MATTS TFS XC
MTB* Race Hardtail
MATTS TFS TRAIL
MTB* Allround Hardtail
MATTS HFS XC
MTB* Race Hardtail
MATTS HFS TRAIL
MTB* Allround Hardtail
CARBON FLX
MTB* Race Hardtail
JULIET
Lady-MTB*
NINETY-SIX
MTB* Race Full-Suspension
MISSION
MTB* Marathon Full-Suspension
TRANS-MISSION
MTB* All-Mountain Full-Suspension
ONE-FIVE-O
MTB* Enduro Full-Suspension
CROSSWAY
700 C Cross-Rad
CROSSWAY LADY
700 C Cross-Rad
CROSSWAY TFS
700 C Cross-Rad
CROSSWAY TFS LADY 700 C Cross-Rad
FREEWAY
Trekking-Rad
FREEWAY LADY
Trekking-Rad
CITY
City-Rad (tiefer Einstieg)
SPEEDER
Fitness-Bike
SPEEDER LADY
Fitness-Bike
S-PRESSO
Fitness-Bike
S-PRESSO LADY
Fitness-Bike
CYCLOCROSS
Querfeldein-Rennrad
WARP
Triathlon-Bike
ROAD RACE/RIDE
Rennrad
SCULTURA FLX
Rennrad
SCULTURA EVO FLX Rennrad
*
(1)
(2)
Kindersitz- Anhänger Max. Zuladung Sattelstütz-
montage erlaubt? Fahrer + Gepäck Durchmesser erlaubt?
(kg)
(Ø -0,1 mm)
ja (1)
nein
nein
nein
nein
nein
ja (1)
nein
nein
nein
nein
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
ja (1)
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
nein
ja (2)
ja (2)
ja (2)
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
nein
120
120
120
120
120
120
120
120
120
120
120
120
100
120
100
120
100
100
120
100
120
100
120
120
120
120
120
27,2
31,6
31,6
31,6
31,6
31,6
27,2
31,6
31,6
31,6
31,6
27,2
27,2
27,2
27,2
27,2
27,2
27,2
31,6
31,6
27,2
27,2
27,2
27,2
31,6
31,6
31,6
Gehäuse- Breite
in mm (4)
68
73
73
73
73
73
68
73
73
73
73
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
68
Hinterbau Federweg-Zul. Federweg
Breite Hinterbau der Federgabel
(mm)
(mm)
(mm)
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
135
130
130
135
135
130
130
130
130
130
/
/
/
/
/
/
/
96 mm
110 mm
130 mm
150 mm
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
/
100
80-100
100-120
80-100
100-120
80-100
80
100
100-120
110-140
110-160
50-75
50-75
50-75
50-75
50-75
50-75
50-75
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
nur Starrgabel
Mountainbike
Kindersitzmontage: nur Gepäckträger-Montage (3) 130 mm bei Nabenschaltung, 135 mm bei Kettenschaltung
Bei vollgefederten Rädern: Hängerbetrieb nur mit spezieller Anhänger-Kupplung (4) Alle Rahmen haben BSA Gewinde (1,37“ *24 TPI).
für Schnellspanner-Montage
Wichtig: Rechte Seite mit Linksgewinde!
108
28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon
28.1 Carbon – Besonderheiten
Wie bei allen Leichtbauteilen und insbesondere bei Produkten, die aus mit Kohlefaser verstärktem Kunststoff, auch Carbon oder kurz
CFK genannt, bestehen, müssen auch bei den
MERIDA-Rahmen und Carbon-Gabeln einige
Be­sonderheiten beachtet werden.
Carbon ist ein extrem fester Werkstoff, der
eine hohe Belastbarkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht der Bauteile ermöglicht. Allerdings hat Carbon die Eigenschaft, dass sich
das Bauteil nach einer Überlastung nicht verformt, obwohl die Struktur schon beschädigt
sein kann. Eventuell eingetretene Überbeanspruchungen können zu Schäden führen, die
nicht wie bei Stahl oder Aluminium erkennbare Verbiegungen aufweisen, sondern die
Fasern im Innern schädigen.
Nach einer Überlastung kann ein vorgeschädigtes Carbonteil im weiteren Gebrauch
schlagartig und ohne Vorwarnung versagen,
was zum Sturz mit nicht vorhersehbaren Folgen führen kann. Deshalb legen wir es Ihnen
nahe, dass Sie das Bauteil oder besser noch
das ganze Fahrrad nach einem Zwischenfall,
wie beispielsweise einem Sturz, zu Ihrem
MERIDA-Fachhändler zur Kontrolle bringen.
Gegebenenfalls kann dieser mit unserer Serviceabteilung Kontakt aufnehmen, um offene
Fragen zu klären.
Beschädigte Bauteile aus CFK dürfen aus
Sicherheitsgründen nie gerichtet oder repariert werden! Tauschen Sie ein beschädigtes
Bauteil umgehend! Verhindern Sie durch
geeignete Maßnahmen (z.B Zersägen) eine
Weiterbenutzung durch Dritte.
Bauteile aus Carbon dürfen niemals hohen
Temperaturen ausgesetzt werden. Lassen
Sie diese deshalb niemals pulverbeschichten
oder lackieren. Die dabei nötigen hohen
Temperaturen könnten das Bauteil zerstören.
Vermeiden Sie deshalb die Aufbewahrung im
Kraftfahrzeug bei starker Sonneneinstrahlung
und die Lagerung in der Nähe von Wärmequellen.
Komponenten aus CFK haben, wie
alle sehr leicht gebauten Teile, nur
eine begrenzte Lebensdauer. Tauschen Sie
deshalb Lenker und Vorbauten, je nach
Nutzung, in regelmäßigen Abständen (z. B.
alle 3 Jahre) prophylaktisch aus, auch wenn
diese keinen Unfall oder ähnliche Ereignisse
durchlebt haben.
Sollte Ihr MERIDA-Carbon-Rahmen
oder Ihre Carbon-Gabel Knackge­
räusche von sich geben, oder äußerliche
Schäden wie Kerben, Risse, Beulen, Verfärbungen etc. aufweisen, dürfen Sie das Fahrrad nicht mehr benutzen. Kontakt­ieren Sie
bitte sofort Ihren MERIDA-Fach­händler, der
dann das Bauteil sorgfältig prüft!
Beachten Sie, dass die Klemmbe
reiche absolut fettfrei sind, wenn Kohlefaser verstärkter Kunststoff ein Klemmpartner ist! Das Fett lagert sich in der Oberfläche der Carbon- Bauteile ein und verhindert
durch verringerte Reibbeiwerte eine sichere
Klemmung innerhalb der erlaubten Anzugsmomente. Einmal gefettete Carbonkomponenten können unter Umständen nie mehr
sicher geklemmt werden! Verwenden Sie in
Klemmbereichen spezielle Carbon-Montagepaste.
109
28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon
28.1.1 Pflegehinweise
28.1.2 Schutz der Oberfläche
Reinigen Sie Bauteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff mit Wasser unter Zuhilfenahme
eines weichen Lappens. Geben Sie eventuell
etwas Spülmittel hinzu. Entfernen Sie hartnäckig anhaftendes Öl oder Fett mit einem Reinigungsmittel auf Petroleumbasis. Verwenden
Sie keine Entfetter, die Aceton, Methylchlorid,
Trichlorethylen etc. enthalten oder Lösungsmittel, lösungsmittelhaltige, nicht neutrale
oder chemische Reinigungsmittel, denn diese
können die Oberfläche angreifen!
Schützen Sie die gefährdeten Stellen ihres
Rahmens, z.B. das Steuerrohr sowie die
Unterseite des Unterrohrs etc. mit, bei Ihrem
Händler erhältlichen, Aufklebern gegen
Beschädigungen durch scheuernde Züge oder
Steinschlag. Beachten Sie besonders die korrekte Montage des mitgelieferten Kettenstrebenschutzes und der Chainsuck-Schutzplatte
aus Edelstahl (ausschließlich MTB-Hardtail).
Um die Oberfläche zu schützen und zum
Glänzen zu bringen, verwenden Sie Autowachs. Poliermittel enthalten feste Bestandteile, die die Oberfläche angreifen können.
Schützen Sie die gefährdeten Stellen
ihres Carbon- Rahmens, z.B. das
Steuerrohr sowie die Unterseite des Unterrohrs etc. mit bei Ihrem MERIDA-Fachhändler erhältlichen Aufklebern gegen Beschädigungen durch scheuernde Züge oder
Steinschlag (Bild Seite vorher). Beachten Sie
auch, dass Carbon empfindlich ist gegen
Druck. Lehnen Sie Ihr MERIDA CarbonFahrrad nicht unachtsam an einen Pfosten
oder ähnliches.
Wenn Sie an einem Carbonrahmen Bauteile
wie Schutzbleche, Gepäckträger, Parkstützen und eine Lichtanlage montieren wollen,
müssen Sie die Freigabe durch den Hersteller einholen. Grundsätzlich ist die Montage
nur an Rahmen möglich, die über spezielle
Gewindeösen etc. verfügen.
Spannen Sie einen Carbonrahmen
niemals in eine Halteklaue eines Montageständers! Spannen Sie den Rahmen
statt dessen an einer Aluminiumsattelstütze.
110
28. Besonderheiten des Werkstoffes Carbon
28.1.3 Besonderheiten beim Bremsen mit
Carbon-Laufrädern
Wenn die Bremsflächen aus Carbon sind,
ergeben sich einige Besonderheiten.
Die Bremsflächen der Felgen aus Carbon sind
empfindlich gegen große Hitze. Wenn Sie im
Gebirge unterwegs sind, dürfen Sie deshalb
keine Dauerbremsungen machen. Wenn Sie
z.B. mit konstant angezogener Hinterradbremse zu Tal rollen, kann es dazu kommen,
dass sich das Material soweit erwärmt, bis
es sich verformt. Die Felge kann zerstört
werden, ein möglicher Schlauchplatzer kann
zum Unfall führen.
Beachten Sie, dass die Bremswir
kung bei Nässe stark nachlässt.
Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, bei
drohendem Regen oder bei Feuchtigkeit
zu fahren. Sollten Sie dennoch auf nasser
oder feuchter Fahrbahn fahren, agieren Sie
besonders vorausschauend und fahren Sie
deutlich langsamer als bei Trockenheit.
Verzögern Sie grundsätzlich mit beiden
Bremsen und lassen Sie die Bremsen dann
immer wieder einige Zeit los, damit sich das
Material abkühlen kann.
Verwenden Sie, nur für Carbonräder geeignete Bremsgummis. Unsere Empfehlung ist
es immer jene des Laufradherstellers zu verwenden! Carbonbremsbeläge verschleißen
üblicherweise schneller als herkömmliche
Bremsbeläge.
Richten Sie Ihren Fahrtstil nach den
Besonderheiten beim Bremsen auf
Carbon aus, insbesondere im Gebirge.
Kontrollieren Sie den Zustand der
Beläge in kurzen Abständen, da der
Verschleiß ggf. höher ist als bei Aluminium
Felgen
Beachten Sie, dass die Felgen ein gewöhnungsbedürftiges Bremsverhalten aufweisen,
besonders bei nassen Bedingungen. Üben
Sie deshalb das Bremsen auf einer verkehrsfreien Fläche, bis Sie das Rad sicher unter
Kontrolle haben.
111
28.2 MERIDA-Rahmensets
MERIDA-Rahmensets
28.2.1 Größenbestimmung
Zur Ermittlung der passenden Rahmengröße
ziehen Sie bitte die Tabelle Rahmengeometrie
im MERIDA-Katalog zu Rate.
28.2.2 Vor der ersten Fahrt
Bevor Sie zum ersten Mal losfahren, sollten
Sie unbedingt das Kapitel 3. „Vor der ERSTEN
Fahrt“ durchlesen.
Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach
Erfahrung und / oder handwerklichem Ge­­
schick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug, z.B.
einen Drehmomentschlüssel, oder zusätzliche
Anleitungen erfordern.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer
eigenen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren MERIDA-Fachhändler um Rat!
Rennrad-Rahmen
An unseren Carbon-Rennradrahmen ist die
Montage eines Gepäckträgers nicht erlaubt!
Weiterhin ist es nicht erlaubt, einen Anhänger zu ziehen oder einen Kindersitz zu montieren!
Zur Montage eines Gepäckträgers, eines
Kindersitzes oder zur Verwendung eines
Anhängers sowie zum zulässigen Gesamtgewicht beachten Sie die Tabelle im Kapitel 27.
„Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDARahmen“.
Beachten Sie, dass die üblichen Klem
men eines Dachträgers die Rohre
bzw. die Gabel beschädigen können. Verwenden Sie deshalb nur geeignete Träger
beim Transport mit dem PKW. Fragen Sie
Ihren MERIDA-Fachhändler.
Die Rennräder sind zum ausschließlichen
Einsatz auf geteerten Wegen und Straßen
mit glatter Oberfläche konstruiert. Zulässiges
Gesamtgewicht siehe Kapitel 27. „Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA-Rahmen“
Mountainbike-Rahmen (Hardtail und Full­
suspension)
Die MERIDA-Carbon-Mountainbike-Rahmen
sind für die Verwendung als Cross Country- oder Marathon-Mountainbike und deren
typische Nutzung vorgesehen. Für einen Einsatz bei extremen Manövern wie z.B. Freeriding, Dual Slalom, Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon-Rahmen
nicht konzipiert.
112
28.2 MERIDA-Rahmensets
28.2.3 Komplettierung bzw. Aufbau von
MERIDA-Rahmen
MERIDA-Rahmen werden auch einzeln zur
individuellen Montage ausgeliefert. Bedenken Sie, dass der Aufbau eines Rades eine
Sache für den ausgewiesenen Fachmann ist.
Fehler können dazu führen, dass das Fahrrad
unsicher ist. Geben Sie deshalb den Aufbau
Ihres Rades bei einem autorisierten MERIDAPartner in Auftrag.
Die Rahmen sind montagefertig vorbereitet, d.h. die Gewinde sind geschnitten, die
Lagersitze und das Sitzrohr sind ausgerieben. Nacharbeiten des Rahmens ist in der
Regel nicht erforderlich. Sollte es dennoch
Probleme geben, kontaktieren Sie Ihren
MERIDA-Fachhändler.
Verändern Sie den Rahmen und dessen
Funktionsteile, z.B. verstellbare Zugführung
etc., nicht durch auffeilen, bohren etc.
Montieren Sie alle Anbauteile (Ausnahme
Carbon-Sattelstützen und Vorbauten auf
Gabeln mit Carbon-Gabelschaft) mit hochwertigem Montagefett an den Rahmen.
So vermeiden Sie Korrosion. Andernfalls
können Sie möglicherweise das Rad nach
einiger Zeit nicht mehr demontieren.
Fetten Sie in keinem Fall die Klemm
fläche an der Verbindung zwischen
Carbon-Gabelschäften bei Voll-Carbon
Rennradgabeln sowie das Sattelstützrohr
des Rahmens, wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz kommt. Bei den MERIDA Carbonmodellen OHNE AluminiumEinsatz am oberen Ende des Sattelrohres,
darf das Carbon-Sattelrohr des Rahmens,
unabhängig vom Einsatz einer Carbonoder Aluminium-Sattelstütze IN KEINEM
FALL gefettet werden! Das Fett lagert sich
in der Oberfläche der Carbon-Bauteile ein
und verhindert durch verringerte Reibbeiwerte eine sichere Klemmung innerhalb
der erlaubten Anzugsmomente. Einmal
gefettete Carbon-Komponenten können
unter Um­ständen nie mehr sicher geklemmt
werden!
Klemmen Sie die Rahmen nicht an den
Rohren in Ihrem Montageständer! Die dünnwandigen Carbon-Rohre können beschädigt
werden. Montieren Sie zuerst eine solide
(Aluminium-) Sattelstütze als Montagehilfe
und klemmen Sie diese in den Montageständer.
Im Fachhandel sind auch für Carbon-Rahmen
besser geeignete Montageständer erhältlich.
Bei Rennrahmen-Sets ist eine zum Rahmen
passende Gabel im Lieferumfang dabei.
Beachten Sie die Hinweise in Kapitel 28.3
„Carbon-Gabeln“ zur Montage von CarbonGabeln.
113
28.2 MERIDA-Rahmensets
Klemmen Sie die Rahmen nicht an
den Rohren in Ihrem Montage­
ständer! Die dünnwandigen Carbon-Rohre
können beschädigt werden. Montieren Sie
zuerst eine solide (Aluminium-)Sattelstütze
als Montagehilfe und klemmen Sie diese in
den Montageständer. Im Fachhandel sind
auch für Carbon-Rahmen besser geeignete Montageständer erhältlich, die den
Rahmen entweder innen an drei Punkten
aufspannen oder aber die Gabel und das
Tret­lagergehäuse aufnehmen.
Um die Betriebssicherheit des Rades zu
gewährleisten, müssen Sie die Übereinstimmung der Maße bei der Montage beachten
und die Verschraubungen der Bauteile sorgfältig anziehen und regelmäßig kontrollieren.
Am Besten eignet sich hierzu ein Drehmomentschlüssel, der hör- und fühlbar auslöst
und knackt, wenn die gewünschte Anzugskraft erreicht ist.
Derjenige, der den Rahmen zum
Fahrrad komplettiert, muss selbst dafür
Sorge tragen, dass die Zusammenstellung
der Teile gemäß den Richtlinien der Hersteller, den allgemeinen Normen und dem Stand
von Wissenschaft und Technik durchgeführt
wird. Wenn Fragen hinsichtlich der Kompatibilität einzelner Teile zum Rahmen bestehen,
fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler.
Bei allen MTBs und Straßenmodellen muss
der Durchmesser der Sattelstützen 31,6 ±
0,05 mm bzw. 27,2 ± 0,05 mm betragen.
Beachten Sie die Hinweise zur Montage und
Einstellung der Sattelstütze in dieser Anleitung unter Kapitel 8. „Anpassen des Fahrrades an den Fahrer“.
Wenn Sie eine Sattelstütze montieren, beachten Sie auch die Hinweise zur Montage und
Einstellung der Stütze und des Sattels in der
dazugehörigen Be­dienungsanleitung.
Zugelassene Drehmomente finden Sie in dieser MERIDA-Bedienungsanleitung im Kapitel
29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ und
in den Anleitungen der Komponentenhersteller.
114
28.2 MERIDA-Rahmensets
28.2.4 Lenkungslager bzw. Steuersatz
Alle Carbonrahmen werden mit passendem,
teil-integriertem Steuersatz (semi-integrated
headset) ausgeliefert. Die darin enthaltenen,
sehr flach auftragenden Lager-Schalen aus
Aluminium müssen mit passendem Spezial-Werkzeug in das Steuerrohr eingezogen
werden.
Der Durchmesser der für die MERIDA-Carbonrahmen passenden Gabelschäfte beträgt
oben und unten 1 1/8“ = 28,6 mm. Der
Außendurchmesser der Lagerschalen am
Lenkkopflager beträgt 50 mm, der Durchmesser des in den Rahmen einzupressenden
Bundes der Schalen beträgt 44,05 + 0,05
mm.
Lesen Sie die Bedienungs­anleitung für Carbongabeln in Kapitel 28.3 „Carbon-Gabeln“
durch, bevor Sie Arbeiten an der Gabel ausführen.
tech II (z.B. Dura Ace, Ultegra, XTR, XT- und
LX-Lagern), können die Planflächen der
Gehäuse nachgefräst werden, da Lack eventuell eine saubere Passung vereitelt.
28.2.5 Tret-Innenlager
Halten Sie sich an die Drehmomente des
Lagerherstellers.
Alle MTB-Rahmen: BSA-Gewinde: 1,370“ x
24 TPI, (rechte Seite Linksgewinde!)
Die Gehäusebreite beträgt 73 ± 0,5 mm.
Alle Rennrahmen: BSA-Gewinde: 1,370“ x
24 TPI, (rechte Seite Linksgewinde!)
Die Gehäusebreite beträgt 68 ± 0,5 mm.
28.2.6 Chainsuck-Schutz
Zum Schutz der empfindlichen Rahmen­
oberfläche im Tretlagerbereich gegen eine
Verklemmung der Kette zwischen Rahmen und
Kettenblatt („Chain-suck“), ist an jedem MTBHardtail-Carbonrahmen eine entsprechende
Schutzplatte aus Edelstahl angebracht. Achten Sie darauf, dass der Schutz immer an der
richtigen Stelle, am Beginn der Kettenstrebe,
fest angebracht ist.
Übliche Cartridge-Lagerungen können direkt
mit hochwertigem Montagefett montiert werden. Bei Bedarf, z.B. bei Shimano Hollow-
115
28.2 MERIDA-Rahmensets
28.2.7 Hinterbaubreite
28.2.9 Umwerferbefestigung
Rennradrahmen: 130 ± 0,5 mm
(auch Cross,- Speed- und Cyclo-Rahmen)
MTB-, Trekking-Rahmen: 135 ± 0,5 mm
MERIDA-Carbon-Rennrad- Rahmen sind ausschließlich für die Montage eines Campagnolo- oder Shimano-Umwerfers mit Schellendurchmesser von 34,9 mm geeignet.
28.2.8 Wechselbares Schaltauge
Kleben Sie die Schrauben mit mittelfesten
Schraubenkleber (mit Werkzeug lösbar) ein
und halten Sie sich an ein Drehmoment von
2-3 Nm. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 3 Nm keinesfalls.
Shimano bietet eine im Durchmesser passende Befestigungsschelle für Anlöt-Werfer
an.
Die MERIDA-Carbon-MTB-Rahmen sind
generell nicht für Top-Swing Umwerfer ausgelegt. Benutzen Sie ausschließlich DownSwing-Modelle („Con­ventional-type“ mit
hoher Schelle)
Die MTB-Carbon-Fullsuspension-Rahmen müssen mit einem Top-Route Umwerfer (Zuganlenkung von oben) ausgerüstet werden.
Der Außendurchmesser des Carbon-Sitzrohres an der Stelle der Umwerfer­befestigung
beträgt bei allen MTB-Modellen 34,9 mm.
Sollte die Schelle des Umwerfers an
ihrer Innenseite erhabene Nocken
aufweisen (z. B. Shimano Deore XT FD-M
761), müssen diese durch Abfeilen entfernt
werden, bis die Innenseite der Schelle plan
ist. Die Nocken können sonst beim Anziehen das Carbon-Sattelrohr beschädigen!
Halten Sie sich an ein Drehmoment von
5-7 Nm. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 7 Nm keinesfalls.
116
28.2 MERIDA-Rahmensets
Sattelstützenklemmung
Jedem MERIDA-Carbon-Rahmen liegt eine
spezielle Klemmschelle zum Erreichen einer
optimalen Klemmkraft bei. Verwenden Sie
nur das beigelegte Modell.
28.2.10 Zulässige Anzugsmomente bei
Sattel­klemme mit Innnensechs-
kant-Schraube
Halten Sie sich bei der Klemmung der Sattelstütze an ein Drehmoment von 6-8 Nm.
Überschreiten Sie das maximale Drehmoment
von 8 Nm keinesfalls.
Fragen Sie Ihren MERIDA-Fachhändler zur
Montage passender Klemmschellen. Prüfen
Sie vor der Montage, ob Rahmen und Stütze
in ihren Maßen zusammen passen.
28.2.11 Flaschenhalter
Halten Sie sich an ein Drehmoment von
2-3 Nm. Überschreiten Sie das maximale
Drehmoment von 3 Nm keinesfalls.
Fetten Sie in keinem Fall die Klemm
fläche an der Verbindung zwischen
Sattelstütze und Sattelrohr des Rahmens,
wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz
kommt.
117
28.2 MERIDA-Rahmensets
Tasten Sie sich stets von unten an die maximalen Drehmomente heran und kontrollieren
Sie den sicheren Sitz der Bauteile, wie dies
im Kapitel 29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“ dieser Bedienungsanleitung oder
den Anleitungen der Teilehersteller beschrieben wird.
Halten Sie sich zu Ihrer eigenen
Sicherheit an die Wartungsintervalle
in dieser MERIDA-Bedienungsan­leitung.
Wir empfehlen dennoch die Wartung durch
ihren MERIDA-Fachhändler.
Für Teile, bei denen keine Angaben vorliegen, ziehen Sie die Schrauben schrittweise
an und kontrollieren Sie dazwischen immer
wieder den festen Sitz des Bauteils, wie es in
den jeweiligen Kapiteln dieser Bedienungsanleitung beschrieben wird.
Auf einigen Bauteilen sind die
Anzugsmomente aufgedruckt oder
aufgeklebt. Halten Sie sich an diese Werte.
Beachten Sie auch die beiliegenden Anleitungen der Komponentenhersteller!
118
28.3 Carbon-Gabeln
Carbon-Gabeln
28.3.2 Nachstellen des Lenkungslagers
28.3.1 Vor der ersten Fahrt
Lesen Sie das Kapitel 12. „Das Lenkungslager“ und die Anleitung des LenkungslagerHerstellers durch, ehe Sie damit beginnen,
das Lager einzustellen.
Die Rennrad-Gabeln sind ausschließlich
für den Gebrauch im Straßensport bzw. im
Triathlon vorgesehen. Für Fahrten auf unbe­
festigten Wegen, im Gelände und für Sprünge
etc. sind die Gabeln genauso wenig geeignet
wie für den Anhängerbetrieb und Fahrten mit
schwerem Gepäck. Das maximal zugelassene
Gesamtgewicht beträgt zusammengerechnet
120 kg (Fahrer, Gepäck, Fahrrad).
Einstellen
bauart abhängige empfohlene Drehmoment
von 4-7 Nm heran.
Klemmen Sie das Vorderrad zwischen die
Knie und versuchen Sie den Lenker samt
Vorbau zu verdrehen. Sollte sich der Vorbau
noch gegenüber dem Vorderrad respektive
der Gabel verdrehen lassen, müssen Sie das
Moment schrittweise erhöhen. Überschreiten
Sie 7 Nm keinesfalls.
Lösen/
Anziehen
Feilen Sie die Haltenasen am Aus
fallende nicht ab und entfernen Sie
diese nicht auf andere Weise. Diese Haltesicherungen sollen verhindern, dass das
Vorderrad verloren geht, wenn der Schnellspanner versagt.
Beachten Sie, dass der Vorbau den Gabelschaft zerdrücken kann, wenn die Schrauben
beim Festklemmen zu stark angezogen werden. Besonders Modelle mit Carbon-Gabelschaftrohr reagieren auf Überlastung der
Schaft-Klemmung am Vorbau sehr empfindlich! Beachten Sie dazu das Kapitel 28.3.2
„Komplettierung bzw. Aufbau von MERIDA
Rahmen“.
Verwenden Sie einen Drehmomentschlüssel,
beginnen Sie mit 4 Nm und tasten Sie sich
in Schritten von 0,5 Nm an das von der Vor-
Überschreiten Sie keinesfalls das vom
Vorbauhersteller angegebene maximale Anzugsdrehmoment. Kontaktieren Sie
im Zweifelsfall Ihren Radhändler. Kontrol­
lieren Sie nochmals das Drehmoment und
den festen Sitz des Vorbaus nach ca. 100
bis 300 km Fahrt und danach alle 2.000
km.
119
28.3 Carbon-Gabeln
28.3.3 Montage von Gabeln mit CFKSchaft
Das Kürzen des Gabelschafts, das Aufpressen
des Lagersitzes und die Montage der Gabel
in den Rahmen ist eine Sache für den Fachmann. Diese Arbeitsschritte dürfen nur vom
autorisierten MERIDA-Fachhändler durchgeführt werden. Bei unautorisierter Montage
und Wartung erlischt die Garantie.
Jeder einzelne der folgenden Hinweise
muss zwingend beachtet werden.
Nicht Einhalten der Vorschriften kann zum
Versagen der Gabel und möglicherweise
zu einem Sturz mit schwerwiegenden Folgen führen.
• Der Gabelkonus muss im Innen­durchmesser
zum Presssitz auf dem Gabelschaft passen.
Bei 1 1/8“-Gabeln beträgt der Durchmesser des Lager­konussitzes 30,0 mm ± 0,05
mm.
• Die Aluminium-Lagersitze auf allen
Gabeln sind üblicherweise vorbereitet.
Sollte dennoch Nacharbeit notwendig
sein, so bearbeiten Sie den Lagersitz des
Gabelkonus nur mit einem geeigneten
Fräswerkzeug nach. Scharfkantiges oder
stumpfes Werkzeug kann zu Kerben führen, wodurch der Gabelschaft versagen
kann.
• Achten Sie bei den Kontaktflächen von
Konus und Gabelsitz auf Sauberkeit und
bringen Sie etwas Fett auf. Schlagen Sie
den Lagerkonus mit geeignetem Spezialwerkzeug auf, bis er waagerecht sitzt und
kein Spalt mehr zwischen Lagerring und
Gabelkopf vorhanden ist. Halten Sie beim
Aufschlagen die Gabel in der Luft, setzen
Sie die Gabel keinesfalls auf – Bruchgefahr!
• Spannen Sie die Gabel zum Absägen
nicht in den Schraubstock ein, der Schaft
könnte zerstört werden. Spannen Sie
den Schaft in eine passende Vorrichtung
(z.B. einen speziellen Spann-Kloben) und
sägen Sie den Schaft mit einer Metallsäge mit scharfem Blatt und mit geringem
Druck ab. Entgraten Sie die Schnittstelle
sanft mit der Feile.
120
28.3 Carbon-Gabeln
Versiegeln Sie die Schnittstelle mit
Zweikomponenten­klebstoff (Epoxydharz),
Klarlack oder mit Sekundenkleber.
• Verwenden Sie ausschließlich den mitgelieferten Konus-Mechanismus samt
Schraube und Deckel als Widerlager für
die Einstellschraube des Lenkungslagers.
Einschlag-Krallen und nicht vollflächig
anliegende Klemmmechanismen dürfen
nicht verwendet werden, sie können den
Schaft zerstören!
Verwenden Sie grundsätzlich einen
gratfreien 5 mm Zwischen­ring (Spacer)
oberhalb des Vorbaus um die Fläche zu
vergrößern. Achten Sie darauf, dass der
Klemmbereich der Hülse und alle Spacer
frei von Graten sind.
• Es dürfen nur Vorbauten mit symmetrischer
Außenklemmung verwendet werden, d.h.
die Klemmung sollte über die gesamte
Umfangsfläche erfolgen. Asymmetrisch
klemmende Vorbauten und Vorbauten
mit Segmentklemmung können den Schaft
zerstören und dürfen keinesfalls verwendet werden.
• Der Klemmbereich des Vorbaus muss frei
von Graten sein und die Gabel muss sich
großflächig im Inneren abstützen können.
An MERIDA-Rädern verbautes Material ist
geprüft und in der entsprechenden Kombination frei gegeben.
Wir empfehlen speziell für Carbonschäfte ausgelegte Vor­bauten.
Montieren Sie NIE eine Kralle als
Widerlager oder ein Vorbausystem
ohne Widerlager Klemmkonus-Ausführung.
Der Gabelschaft stützt sich eventuell nur
wenige Millimeter an der Oberkante des
Vorbaus ab und wird dadurch eingeschnürt und beschädigt!
121
28.3 Carbon-Gabeln
• Carbonschäfte werden üblicherweise sehr
präzise gefertigt, weshalb die Vorbauten
normalerweise satt aufgeschoben werden
können. Montieren Sie keine Vorbauten,
die auf dem Schaft Spiel aufweisen.
• Bringen Sie kein Fett oder Öl auf den
Gabelschaft im Klemmbereich des Vorbaus!
• Wenn alle Punkte beachtet wurden, sind
in der Regel nur geringe Anzugskräfte für
die Klemmschrauben notwendig. Beachten Sie dazu die Angaben zu den erforderlichen Drehmomenten im Kapitel 29.
„Empfohlene Anzugsdrehmomente“. Tasten Sie sich in 0,5 Nm Schritten mit Hilfe
eines Drehmomentschlüssels an diese
Werte heran.
Halten Sie grundsätzlich den niedrigen
Wert ein, wenn die Angaben zweier zu
kombinierender Teile verschieden sind.
• Falls der Gabel keine besonders lange
Mutter beigelegt ist, verwenden Sie die
vom Bremsenhersteller mitgelieferte Hülsenmutter zur Bremsbefestigung! Kontrollieren Sie, dass diese auf mindestens 8
Umdrehungen fasst!
Überschreiten Sie keinesfalls das vom
Vorbauhersteller angegebene Dreh­
moment und das maximale Drehmoment
der Gabel (Kapitel 29. „Empfohlene
Anzugsdrehmomente“)! Prüfen Sie das
Anzugs­drehmoment aller Schrauben nach
100 - 300 km Fahrt und dann erneut alle
2.000 km.
• Kontrollieren Sie den verdrehsicheren Sitz
des Vorbaus gegenüber der Gabel indem
Sie versuchen, den Lenker gegenüber dem
Vorderrad zu verdrehen.
122
28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten
Carbon-Lenker und Vorbauten
Beachten Sie, dass die Anleitungen je nach
Erfahrung und / oder handwerklichem
Ge­schick des Durchführenden ergänzungsbedürftig sein können. Manche Arbeiten können zusätzliches (Spezial-) Werkzeug z.B.
einen Drehmomentschlüssel oder zusätzliche
Anleitungen erfordern.
28.4.1 Vor der ersten Fahrt
• Carbon-Rennlenker und Vorbauten sind
nur für den Einsatz bei Rennmaschinen
und Triathlonrädern und deren typischer
Nutzung vorgesehen.
• Nutzen Sie bei Carbon-Rennlenkern auf
keinen Fall Clip-On oder Aero-Aufsätze,
es sei denn diese sind speziell dafür freigegeben.
• Carbon-Mountainbike-Lenker und -Vorbauten sind nur für den Einsatz bei CrossCountry, oder Marathon-Mountainbikes
und deren typischer Nutzung vorgesehen.
• Für eine Verwendung bei extremen Manövern wie z.B. für Freeriding, Dual Slalom,
Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon-Lenker und Vorbauten
nicht konzipiert.
• Achten Sie bei der Benutzung von Lenker­
hörnchen unbedingt auf dafür frei gegebene Lenker. Carbonlenker sind in den
meisten Fällen nicht für die Anbringung
von Lenkerhörnchen geeignet. Die Carbonlenker sind grundsätzlich nicht für die
Verwendung mit Lenkerhörnchen zugelassen.
• Modifizieren oder ändern Sie den Lenker
bzw. den Vorbau niemals.
• Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsgriffe jederzeit erreichen können.
• Klemmen Sie die Lenkerhörnchen nur an
ausdrücklich dafür frei gegebene Lenker.
28.4.2 Montage
1. Bitte beachten Sie, dass der zum Lenker
gewählte Vorbau immer den korrekten
Klemmdurchmesser hat! Es sind z.B. nur
Vorbauten mit 31,8 mm Klemmung für
Lenker mit 31,8 mm Klemmdurchmesser
zulässig.
MERIDA übernimmt keine Haftung für die
Kombination eines Carbon-Lenkers oder
-Vorbaus mit einem ungeeigneten Vorbau
oder Lenker.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer
eigenen Sicherheit nicht zuviel zu.
Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Fachhändler um Rat!
Die Montage von nicht aufeinander abgestimmten Komponenten kann zum Versagen
der Klemmung führen und einen schweren
Sturz zur Folge haben. Unsere Empfehlung
ist es, Komponenten vom gleichen Hersteller
zu verwenden, da diese aufeinander abgestimmt sind.
123
28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten
Sollten Sie einen Vorbau eines anderen Herstellers bevorzugen, wenden Sie sich bitte an
dessen Vertrieb, um sich hinsichtlich CarbonEignung und Klemmdurchmessers rückzuversichern. Bitte beachten Sie in diesen Fällen
auch die Montage und Warnhinweise des
Vorbau-Herstellers.
Wenn Sie den Lenker an einem bestehenden Vorbau austauschen, untersuchen Sie
auch den bisher eingebauten Lenker nach
dessen Ausbau. Einkerbungen im Klemmbereich weisen auf mangelhafte Verarbeitung des Vorbaus in diesen Bereichen
hin.
2. Achten Sie vor der Montage auf scharfe
Kanten oder Grate in beiden Klemmbereichen des Vorbaus. Verwenden Sie solche
Vorbauten nicht, sondern tauschen Sie
diese um. Nur wenn es nicht anders geht,
sollten Sie diese Kanten oder Grate selbst
entfernen.
Wenn sie den Vorbau an einer VollcarbonGabel ersetzen, kontrollieren Sie unbedingt den Gabelschaft auf Unversehrtheit.
Befragen Sie im geringsten Zweifel Ihren
MERIDA-Fachhändler und tauschen Sie
gegebenenfalls das beschädigte Teil aus
– Ihre Sicherheit sollte Vorrang haben.
4. Montieren Sie ihren Carbon-Lenker so,
dass er zentriert im Vorbauauge sitzt.
Auch der Lenker sollte ohne Kraft ins Vorbauauge zu schieben sein und kein Spiel
aufweisen.
Die Enden des Rennlenkers sollten parallel
zum Boden bzw. leicht nach unten geneigt
positioniert werden.
Beachten Sie, dass die Klemmbereiche
absolut fettfrei sind, wenn Carbon ein
Klemmpartner ist.
3.Schieben Sie den Vorbau auf die Gabel.
Dies sollte einerseits ohne Kraft möglich
sein und andererseits sollte der Vorbau auf
der Gabel kein Spiel aufweisen.
Beim MTB-Lenker müssen die Enden des
Lenkers leicht nach hinten, d.h. zum Fahrer hin, ausgerichtet sein.
124
28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten
5. Drehen Sie die am Gewinde und am Kopf
gefetteten Schrauben mit den Fingern
einige Umdrehungen ein. Drehen Sie alle
Schrauben soweit ein, bis der Klemmschlitz bei der Lenkerklemmung zwischen
Vorbaudeckel und Vorbaukorpus d.h.
oben und unten gleich breit ist.
Prüfen Sie den sicheren Sitz des Lenkers im
Vorbau, indem Sie versuchen, den Lenker
nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie
auch, ob sich die Lenker-Vorbaukombination
gegenüber der Gabel verdrehen lässt. Nehmen Sie dazu das Vorderrad zwischen die
Knie und versuchen Sie den Lenker zu verdrehen.
6. Ziehen Sie dann nacheinander die Schrauben der beiden Klemmbereiche abwechselnd und schrittweise an, bis Sie mit dem
Drehmomentschlüssel die Untergrenze der
empfohlenen Drehmomente erreichen.
Bei Vorbauten mit 4-Schrauben-Deckeln
ziehen Sie die Schrauben über Kreuz an.
Sollte der Lenker oder der Vorbau dann noch
nicht fest klemmen, erhöhen Sie das Schraubenanzugsmoment, bis Sie die Obergrenze
des vom Vorbauhersteller angegebenen
Momentes erreichen.
Beachten Sie dazu die Angaben zu den
erforderlichen Drehmomenten im Kapitel
29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“.
Halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert
ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind.
Prüfen Sie abermals den sicheren Sitz, wie
oben beschrieben. Sollte sich der Lenker im
Vorbau bzw. der Vorbau auf der Gabel nicht
ordnungsgemäß klemmen lassen, sind der
Lenker und der Vorbau bzw. der Vorbau und
die Gabel nicht kompatibel zueinander. Tauschen Sie den Vorbau gegen ein geeignetes
Modell.
125
28.4 Carbon-Lenker und Vorbauten
Technische Daten
7. Untersuchen Sie die Schalt-Bremshebel oder die Bremshebel auf Grate und
scharfe Kanten in den Klemmbereichen.
Demontieren Sie die Klemmbandagen
von Rennradhebeln vollständig vom Griff,
bevor Sie diese auf den Lenker schieben.
Mountainbike
Lenker:
Klemmbereich (Manschette):
Standard: 25,4 mm,
Oversized: 31,8 mm
Vermeiden Sie bei der Montage grundsätzlich Rotationsbewegungen, um Kratzer zu vermeiden.
Erst nach der Positionierung der RennradBandagen auf dem Lenker verschrauben
Sie die Schellen wieder mit der SchaltBremseinheit.
Lesen Sie bitte vor der Montage auch
die Anleitung des Schalt-BremsgriffHerstellers.
8. Ziehen sie nach der finalen Ausrichtung
der Griffe die Klemmschrauben mit der
Untergrenze des empfohlenen Anzugsdrehmomentes fest. Sollten die Griffe
dann noch nicht fest klemmen, erhöhen
Sie das Schraubenanzugsmoment, bis
Sie die Obergrenze des vom Komponentenhersteller angegeben Momentes
erreichen.
Beachten Sie dazu die Angaben zu den
erforderlichen Drehmomenten im Kapitel
29. „Empfohlene Anzugsdrehmomente“.
Halten Sie grundsätzlich den niedrigen Wert
ein, wenn die Angaben zweier zu kombinierender Teile verschieden sind.
Überschreiten Sie keinesfalls das vom
Vorbau-, Lenker- bzw. Gabelhersteller angegebene Drehmoment! Prüfen Sie
das Anzugsdrehmoment aller Schrauben
nach 100 - 300 km Fahrt und dann erneut
alle 2.000 km.
Vorbau:
Lenker-Klemmbereich:
Standard: 25,4 mm
Oversized: 31,8 mm
Gabelschaft- Klemmbereich:
28,58 ± 0,05 mm (1 1/8“)
Rennrad
Lenker:
Lenker-Klemmbereich:
Standard: 26 mm
Oversized: 31,8 mm
Vorbau:
Lenker-Klemmbereich:
Standard: 26,0 mm
Oversized: 31,8 mm
Gabelschaft- Klemmbereich:
28,58 ± 0,05 mm (1 1/8“)
126
28.5 Carbon-Sattelstütze
28.5.2 Einstellen der Sattelhöhe
Carbon-Sattelstütze
28.5.1 Vor der ersten Fahrt
• Carbon-Sattelstützen sind nur für den Einsatz bei Rennmaschinen, Triathlon- und
Cross Country- sowie Marathon- Mountainbikes und deren typischer Nutzung
vorgesehen. Für einen Einsatz bei extremen Manövern wie z.B. Freeriding, Dual
Slalom, Downhill, Drops und ähnliche Einsatzzwecke sind die Carbon Sattelstützen
nicht konzipiert
Lösen Sie die Schrauben der Sattelrohrklemmung um zwei bis drei Umdrehungen. Schieben Sie dann die Sattelstütze nach oben oder
unten, bis die Sattelhöhe Ihren Bedürfnissen
entspricht. Drehen Sie während dieser Einstellungsarbeit die Stütze keinesfalls im Rahmen, da dadurch die Oberfläche zerkratzen
würde. Versuchen Sie nicht, mit Gewalt die
Einstellung vorzunehmen.
Fetten Sie in keinem Fall das Sattelstütz
rohr des Rahmens, wenn eine Carbon-Sattelstütze zum Einsatz kommt. Das
Fett lagert sich in der Oberfläche der
Carbon-Bauteile ein und verhindert durch
verringerte Reibbeiwerte eine sichere Klemmung innerhalb der erlaubten Anzugsmomente. Einmal gefettete Carbon-Komponenten können unter Umständen nie mehr
sicher geklemmt werden!
Falls sich die Sattelstütze nicht leicht und gleitend im Sattelrohr auf und ab bewegen lässt,
fragen Sie unbedingt Ihren MERIDA-Fachhändler um Hilfe.
• Montieren Sie Carbon-Sattelstützen nur an
Rahmen mit geeigneter Sattelstützenklemmung. Spezielle Sattelstützenklemmungen
reduzieren die am Klemmschlitz auftretenden Kräfte.
Verwenden Sie gegebenenfalls spezielle, für
Carbon-Sattelstützen geeignete, Schellen.
127
28.5 Carbon-Sattelstütze
Wenn sich der Sattel in der richtigen Höhe
befindet, drehen Sie die Schraube oder den
Spanner der Sitzrohrklemmung vorsichtig in
halben Umdrehungen fest. Überprüfen Sie
ständig, ob der Sattel schon ausreichend fest
geklemmt ist. Halten Sie dazu den Sattel mit
den Händen vorn und hinten fest und versuchen Sie, ihn zu verdrehen. Dreht er sich bei
der Prüfung nicht, ist die Stütze fest.
Achten Sie darauf, die Schraube oder den
Spanner der Sattelrohrklemmung nicht zu
fest anzuziehen. Ein Überdrehen kann eine
Beschädigung der Sattelstütze zur Folge
haben und damit für Unfall und Verletzung
des Fahrers verantwortlich sein.
28.5.3 Sattel verschieben und Winkel einstellen
1-Schrauben-Klemmung
Wenn der Haltebolzen gelöst ist, können Sie
den Sattel vorwärts und rückwärts bewegen
und gleichzeitig den Sattelwinkel einstellen.
Nachdem die perfekte Längen- und Winkelposition gefunden ist, fixieren Sie den Bolzen
so, dass beide Klammern am Sattelgestell
anliegen. Halten Sie sich an das empfohlene
Drehmoment.
2-Schrauben-Klemmung
Lösen Sie den von unten zugänglichen
Haltebolzen und verschieben Sie den Sattel
horizontal um die Sitzlänge einzustellen.
Stellen Sie dann unter Zuhilfenahme des
zweiten, von oben zugänglichen Bolzens,
den Sattelwinkel ein. Nachdem Sie die
perfekte Position gefunden haben, fixieren
Sie die Bolzen so, dass beide Klammern am
Sattelgestell anliegen. Überschreiten Sie nicht
das maximale Drehmoment.
Prüfen Sie, ob der wieder festgeschraubte
Sattel abkippt, indem Sie mit den Händen
abwechselnd die Spitze und das Ende belasten.
Ihre Sattelstütze muss mindestens auf
einer Länge von 100 mm (bei LRSRädern mind. 120 mm) im Rahmen stecken.
Fahren Sie niemals mit Ihrem Rad, wenn die
Minimum-Markierung auf Ihrer Stütze sichtbar ist. Eine größere Einstecktiefe bedeutet
in jedem Fall eine höhere Sicherheit.
128
28.5 Carbon-Sattelstütze
28.5.4 Montage der Carbon-Sattelstütze
28.5.5 Montage des Sattels
Stellen Sie sicher, dass Ihre neue CarbonSattelstütze den zum Sitzrohr Ihres Rahmens
passenden Durchmesser hat. Die Sattelstütze
muss ohne Drücken oder Drehen leicht und
spielfrei in den Rahmen gleiten. Verschiedene Maße von Rahmen und Stütze können zu
einem Versagen der Sattelstütze führen.
Carbon-Sattelstützen sind üblicherweise für
die meisten Sportsättel mit einem Sattelgestelldurchmesser von 7 mm ausgelegt. Zur
Sattelmontage lösen Sie den / die Haltebolzen zwei bis drei Umdrehungen. Sie müssen
den kompletten Mechanismus nicht auseinander nehmen. Falls die Sattelschienen zu
weit auseinander liegen, versuchen Sie nicht
mit Gewalt, diese in die Klemmnuten zu drücken. Der Klemmmechanismus oder die Sattelschiene könnten brechen und einen Unfall
oder eine Verletzung des Fahrers zur Folge
haben.
Verwenden Sie kein Fett!
Bevor Sie die Carbon-Stütze in den Rahmen
montieren, stellen Sie sicher, dass das Sitzrohr
absolut frei von Schmierstoffen und scharfen
Kanten oder Graten ist. Säubern und entgraten Sie das Sitzrohr, wenn es notwendig ist.
Überprüfen Sie nach den ersten 100
300 km den Sitz aller Schrauben mit
dem vorgeschriebenen Drehmoment und im
folgenden alle 2.000 km. Gelöste Schraubverbindungen können zu einem Unfall führen.
Nicht exakt übereinstimmende Durch
messer von Sitzrohr und Carbon- Sattelstütze, oder Öl und Fett im Sitzrohr können zu einem Bruch der Sattelstütze führen.
Ein Unfall oder eine Verletzung des Fahrers
kann die Folge sein.
Technische Daten
Verfügbare Durchmesser
Maximales Drehmoment
der Sitzrohrklemmung
Minimale Einstecktiefe bei:
LRS-Fahrrädern
allen Hardtails
31,6 mm
8 Nm
120 mm
80 mm
Im Zweifel stecken Sie die Sattelstütze immer
etwas tiefer in das Sattelrohr. Eine größere
Einstecktiefe bedeutet immer höhere Sicherheit.
Empfohlenes Drehmoment der Sattelgestellklemmung
Ein-Schrauben-Klemmung
22 - 25 Nm
Zwei-Schrauben-Klemmung (M5) 5 - 7 Nm
Zwei-Schrauben-Klemmung (M6) 6 - 8 Nm
129
29. Empfohlene Anzugsdrehmomente
Um die Betriebssicherheit des Rades zu
gewährleisten, müssen die Verschraubungen
der Bauteile sorgfältig angezogen und regelmäßig kontrolliert werden. Am Besten eignet
sich hierzu ein Drehmomentschlüssel, der
abschaltet, wenn das gewünschte Anzugs­
moment erreicht ist.
Für Teile, bei denen keine Angaben vorliegen, ziehen Sie die Schrauben schrittweise
an und kontrollieren Sie dazwischen immer
wieder den festen Sitz des Bauteils, wie es in
den jeweiligen Kapiteln beschrieben ist.
Auf einigen Bauteilen stehen die
An­zugsmomente auf dem Bauteil
selbst. Halten Sie sich an die Werte auf den
Auf­klebern und halten Sie grundsätzlich
den niedrigen Wert ein, wenn die Angaben
zweier zu kombinierender Teile verschieden
sind.
Beachten Sie auch die beiliegenden Anlei­
tungen der Komponentenhersteller!
Tasten Sie sich stets von unten an die maximalen Drehmomente heran und kontrollieren
Sie den sicheren Sitz der Bauteile, wie dies
in den entsprechenden Kapiteln beschrieben
wird.
130
29. Empfohlene Anzugsdrehmomente
29.1 Empfohlene Anzugsdrehmomente Campagnolo-/Shimano-/Avid-/Sram-Bauteile
Bauteil
Verschraubung
Campagnolo*
Nm
Nm
Hinteres SchaltwerkBefestigungsbolzen
15
Zugklemmschraube
6
Leitrollenbolzen
3
Umwerfer
Befestigungsschraube
3,5
Zugklemmschraube
5
Brems-/SchalthebelBolzen der Befestigungsschelle (Innensechskant)
10
Bolzen der Befestigungsschelle (Schraubendreher)
Schraube der Anschlagsockel am Rahmen (Schraubendreher)
Befestigungsschraube der Schalthebeleinheit (Rapidfire)
Scheibenbremsen Bolzen des Bremssattels am Rahmen
Schrauben der Bremsscheibe am Nabenkörper
Nabe
Bedienhebel des Schnellspanners
Kontermutter der Lagereinstellung bei Schnellspann-Naben
3,5
Freilaufnabe
Freilaufkörper-Befestigungsbolzen
Freilaufkörper-Befestigungsmutter
Zahnkranzpaket-Sicherungsring
Kurbelsatz
Kurbelschraube (Fettfreier Vierkant)
32 - 38
Kurbelschraube (Octalink) SRAM GXP
Kettenblattschraube
Gedichtetes Cartridge
Innenlager
Gehäuse
70
Pedal
Pedalachse
40
Schuh
Schrauben der Schuhplatte
Spike
Bremse
Befestigungsschraube (V-Bremse)
Befestigungsschraube (Rennbremse)
10
Zug-Klemmschraube
5
Befestigungsschraube des Bremsschuhs
8
Fixierungsschraube des Belages im Cartridge-Bremsschuh
(
Shimano**
Nm
8 - 10
4 - 6
3 - 4
5 - 7
5 - 7
6 - 8
2,5 - 3
1,5 - 2
2,5
7
4
9 - 12
10 - 25
35 - 49
35 - 44
29 - 49
34 - 44
35 - 50
8 - 11
49 - 69
34
5-8
4
5 - 9
8 - 10
6 - 8
5 - 7
1 - 2
SRAM***
8 - 10
4-5
5 - 6,5
4,5
5-7
5 - 7 (HR)/ 9 - 10 (VR)
40
48 - 54
34 - 41
31 - 34
5-7
6-8
6-8
* Aus Campagnolo Technische Spezifikationen; ** Aus Shimano Product Information and Tech Tips; *** Aus SRAM technisches Handbuch/Avid installation and operation instructions /Truvativ Anleitungen.
131
29. Empfohlene Anzugsdrehmomente
29.2 Empfohlene Anzugsdrehmomente FSA-Bauteile
Modell Nr.
Modell Name
Vorbauten
ST-CX-120
XC-120
ST-FR-200
FR-200
ST-FR-200 1,5
FR-200 One Point Five
ST-RD-120
RD-120
ST-RK-100
K-Force Lite with Alloy Front Cap
ST-RK-100K
K-Force Lite with Carbon Front Cap
ST-RK-200
K-Force
ST-DH-300
DH-300
ST-BX-400
Powder Keg
ST-BX-400 1,5
Powder Keg One point Five
Alle Innenlager
Alloy Cups
Kurbelschrauben (ISIS)
Kurbelschrauben
BB-527 (X-Drive DH)
BB-527 (X-Drive DH)
BB-500 (Afterburner BMX)
BB-500 (Afterburner BMX)
BB-511 (X-Drive BMX/Flatland) BB-511 (X-Drive BMX/Flatland)
B-522
B-522 (Smack Daddy/Wild Child)
BB-510 (CK40/Pig)
BB-510 (CK40/Pig)
Kettenblattschrauben
Aus FSA service instructions: Product Torque Specifications
Schrauben
M5 Ti
M5 Cromo
M6 Cromo
M5 Cromo
M5 Ti
M5 Ti
M5 Ti
M6 Cromo
M8 Cromo
M8 Cromo
39,2 - 49
M8 Stahl
M12 Stahl
M14 Stahl
M14 Aluminium
M15 Stahl
M15 Aluminium
3/8“ Cromo
M6-Thru Boron
3/8“ Cromo
M14 Stahl
M8 Stahl
Allen Cromo
Allen Aluminium
Torx Aluminium
Nm
8
9
12
9
8
8
12
18
18
34 - 40
49 - 59
49 - 59
44 - 49
49 - 59
49 - 59
39 - 49
39 - 49
39 - 49
39 - 49
39 - 49
12
10
11
132
29. Empfohlene Anzugsdrehmomente
29.3 Empfohlene Anzugsdrehmomente weiterer Bauteile
Maximale Anzugsmomente weiterer Bauteile
Scheibenbremse (Magura)
Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel
Schraube des Bremshebels am Lenker
Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper
Schraube des Ausgleichsbehälters
Scheibenbremse (Hayes)
Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel
Schraube des Bremshebels am Lenker (Innensechskant)
Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper (6-Loch)
Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel
Scheibenbremse Avid
Schraube des Bremshebels am Lenker (Ein-Schraubenklemmung Juicy5)
(Zwei-Schraubenklemmung Juicy7 / Carbon)
Schrauben der Leitung am Griff und Bremssattel (AL Klemmung) (Stahl-Klemmung)
Befestigung des Bremssattels auf Rahmen / Gabel
Scheibenbremse Formula
Schraube des Bremshebels am Lenker Schrauben der Leitung am Griff und Bremssattel Schraube der Bremsscheibe am Nabenkörper
Vorbauten
Konventionelle Klemmung im Gabelschaft
Sattelstütze
Sattelbefestigungsschraube Doppelbolzen M5
Sattelbefestigungsschraube Doppelbolzen M6
Sattelbefestigungsschraube M7 / M8
Sattelklemmschelle (nicht bei Carbon Stützen)
Flaschenhalter
Schrauben
Schrauben (Carbon-Rahmen)
Lenkerhörnchen
Nm
6
4
4
<1
12,4
3,4 - 4 (HFX9)
5,6 - 6,2
5 - 7 (HR)/ 9 - 10 (VR)
4-5
2,8 - 3,4
5
7,8
9
2,5
5
5,75
19 - 20
5-7
6-8
22 - 25
12
5
3
6 -8
Wenn Sie sich bei der Montage nicht sicher sind oder Fragen zum richtigen Drehmoment von gegebenenfalls hier nicht aufgeführten Bauteilen
haben, wenden Sie sich bitte an Ihren MERIDA-Fachhändler. Beachten Sie unbedingt die Anleitungen der Komponentenhersteller!
133
30. Sachmangelhaftung und Garantie
30.1 Einführung
Ihr MERIDA-Fahrrad wurde sorgfältig gefertigt und Ihnen vom MERIDA-Fachhändler fertig montiert übergeben.
Während der ersten 2 Jahre nach dem Kauf
haben Sie vollen Anspruch auf die gesetzliche
Gewährleistung. Sollten Mängel auftreten,
ist Ihr MERIDA-Fachhändler der An­sprech­
partner.
Um die Bearbeitung Ihrer Reklamation reibungslos zu gestalten, ist es notwendig,
dass Sie den Kaufbeleg und das Übergabeprotokoll dazu mitbringen. Bewahren Sie
diese deshalb sorgfältig auf.
Im Interesse einer langen Lebensdauer und
Haltbarkeit Ihres Rades dürfen Sie das Rad
nur gemäß seines Einsatzzweckes siehe
Kapitel 3. „Vor der ersten Fahrt“ benutzen.
Beachten Sie auch die zulässigen Gewichte.
Weiterhin müssen die Montage­vorschriften
der Hersteller (vor allem Drehmomente bei
Schrauben) sowie weitere Hinweise im Kapitel 28. „Besonderheiten des Werkstoffs
Carbon“ und besonders im Kapitel 28.2
„MERIDA-Rahmensets“ beachtet und die
vorgeschriebenen Wartungsintervalle genau
eingehalten werden.
Bitte beachten Sie die in diesem Handbuch
und in den gegebenenfalls beigelegten weiteren Anleitungen aufgelisteten Prüfungen und
Arbeiten im Kapitel 26. „Service- und Wartungszeitplan“ bzw. den unter Umständen
nötigen Tausch sicherheitsrelevanter Bauteile
wie Lenker, Bremsen usw.
134
30. Sachmangelhaftung und Garantie
30.2 Hinweise zum Verschleiß
• Die Bremsbeläge
Einige Bauteile Ihres Rades unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des
Verschleißes ist von der Pflege und Wartung
und der Art der Nutzung des Fahrrades
(Fahrleistung, Regenfahrt, Schmutz, Salz etc.)
abhängig. Fahrräder, die oft im Freien abgestellt werden, können durch Witterungs­einflüsse
ebenfalls erhöhtem Verschleiß unterliegen.
Die Beläge von Felgen- und Scheiben­bremsen
unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß.
Bei sportlicher Nutzung oder Fahrten in bergigem Terrain kann der Wechsel der Beläge
in kurzen Abständen erforderlich werden.
Kontrollieren Sie den Belagszustand regelmäßig, und lassen Sie diese gegebenenfalls von
einem MERIDA-Fachhändler austauschen.
Diese Teile bedürfen regelmäßiger Wartung und Pflege, dennoch erreichen Sie in
Abhängigkeit der Nutzungsintensität und
-bedingungen früher oder später das Ende
Ihrer Lebensdauer. Die Teile müssen bei Erreichen ihrer Verschleißgrenze getauscht werden.
• Die Felgen bei V-Brakes und
hydraulischen Felgenbremsen
Dazu gehören:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Die Antriebskette
Die Bremszüge
Die Griffgummis/das Lenkerband
Die Kettenräder
Die Lackierung
Die Ritzel
Die Schaltwerksrollen
Die Schaltungszüge
Die Reifen
Der Sattelbezug
Die Schmierstoffe
Beim Bremsen verschleißt nicht nur der Belag,
sondern auch die Felge. Prüfen Sie deshalb
die Felge regelmäßig, z.B. beim Aufpumpen
des Reifens. Bei Felgen mit Verschleiß-Indikatoren werden Ringe, Farbmar­kie­rungen
oder Spalte sichtbar, wenn die Felge an die
Verschleißgrenze kommt. Achten Sie auf die
Angaben, die auf der Felge vermerkt sind.
Lassen Sie die Wandstärke spätestens nach
dem zweiten Satz Bremsbeläge vom MERIDAFachhändler überprüfen. Treten Verformungen
oder feine Risse an den Felgenflanken auf,
wenn der Luftdruck erhöht wird, deutet dies
auf das Ende der Lebensdauer hin. Die Felge
muss dann ersetzt werden.
• Die Lagerungen und Dichtungen bei
Federgabeln und gefederten Hinterbauten
Die Dichtungen und Lagerungen sind ständig
in Bewegung, wenn das Fahrwerk arbeitet.
Durch Umwelteinflüsse (Regen, Schmutz etc.)
kommt es prinzipbedingt zum Verschleiß dieser beweglichen Teile. Diese Bereiche müssen beim MERIDA-Fachhändler regelmäßig
gereinigt und gewartet werden. Je nach Einsatzbedingungen kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Teile durch Verschleiß bedingt ersetzt werden müssen, z.B.
wenn sich Lagerspiel einstellt.
• Beleuchtungsanlage und Reflektoren
Die Beleuchtungsanlage ist für Ihre Sicherheit
im Straßenverkehr, insbesondere im Dunkeln,
sehr wichtig. Prüfen Sie die Funktion sowie
den Zustand der Reflektoren vor jeder Fahrt.
Glühlampen unterliegen funktionsbedingt
einem Verschleiß. Führen Sie stets ErsatzGlühbirnen mit sich, damit Sie diese bei
Bedarf tauschen können.
135
30. Sachmangelhaftung und Garantie
30.3 Garantie auf MERIDA-Fahrräder
Für Ihr MERIDA-Fahrrad besteht eine Herstellergarantie (ab Datum des Verkaufs an den
Erstkäufer) von
–
–
5 Jahren auf Rahmenbruch für alle
Aluminium- und Stahlrahmen.
5 Jahren auf Rahmenbruch für alle
Carbon-Rahmen.
Im Garantiefall behält es sich MERIDA vor,
das jeweilige aktuelle Nachfolgemodell in
der verfügbaren Farbstellung zu liefern - bei
Nichtverfügbarkeit das jeweilig höherwertige
Modell.
Stoßdämpfer, Federgabeln, SRAM- bzw.
Shimano-Komponenten und andere Marken-Zubehörteile werden nicht über MERIDA
sondern über die nationalen Vertreiber der Teile-Hersteller abgewickelt. Eine
Ausnahme hiervon bildet das MERIDAeigene LRS-Federelement. Dieses ist bei
MERIDA zu reklamieren.
In allen Fällen ist jedoch Ihr MERIDA-Fachhändler Ansprechpartner und nimmt Ihre
Anfragen entgegen.
Die Hersteller-Garantie gilt nur für den Erstkäufer unter Vorlage des Kunden-Kaufbelegs,
des Übergabeprotokolls und des Fahrradpasses, aus dem Kaufdatum, Fachhändler­
adresse, Modell und Rahmennummer hervorgehen müssen.
Ausgeschlossen sind Schäden durch Verschleiß, Vernachlässigung (mangelnde Pflege
und Wartung), Sturz, Überbelastung durch
zu große Beladung, durch unsachgemäße
Montage und Behandlung sowie durch Veränderung des Fahrrades (An- und Umbau
von zusätzlichen Komponenten).
Voraussetzung für die Garantie ist bestimmungsgemäßer Gebrauch, eine Inspektion
innerhalb der ersten 500 km oder im Laufe
von sechs Monaten nach dem Kaufdatum,
dass ausschließlich Original-Ersatz- bzw.
Zubehörteile verwendet werden und dass
Federsysteme mindestens einmal jährlich vom
MERIDA-Fachhändler gewartet werden.
Im Interesse einer langen Lebensdauer und
Haltbarkeit der Komponenten müssen die
Montagevorschriften der Hersteller und die
vorgeschriebenen Wartungsintervalle genau
eingehalten werden. Bei Nichteinhaltung
der Montage-Vorschriften und Prüf-Intervalle
erlischt die Garantie. Bitte beachten Sie die in
diesem Handbuch skizzierten Prüfungen bzw.
den unter Umständen empfohlenen, regelmäßigen Austausch sicherheitsrelevanter Bauteile wie Lenker usw.
Die Garantie schließt Arbeits- und Transportkosten, sowie durch Defekte verursachte Folgekosten nicht ein.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren
nationalen Vertrieb, dessen Adresse Sie unter
www.merida.com finden.
Bei Wettkampfeinsatz, Sprüngen oder Überbeanspruchungen anderer Art besteht kein
Garantieanspruch. Lediglich für Rennradund MTB Carbon-Rahmen ist bestimmungsgemäß der Wettkampfeinsatz von der Garantie
abgedeckt.
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Impressum
MERIDA Industry CO.; LTD
P. O. Box 56 Yuanlim Taiwan R. O. C.
Tel.: +886-4-8526171
Fax: +886-4-8527881
www.merida.com
[email protected]
MCG MERIDA & CENTURION
Germany GmbH
Blumenstr. 49-51
71106 Magstadt
Tel.: 07159/9459-30
www.merida.com
www.centurion.de
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren
nationalen Vertrieb, dessen Adresse Sie unter
www.merida.com finden.
Diese Betriebsanleitung entspricht den Anforderungen der CE-Normen:
EN 14766 / EN 14781 / EN 14764 /
EN 14765.
Dies ist keine Anleitung, um ein Fahrrad aus
Einzelteilen aufzubauen, zu reparieren oder
teilmontierte Fahrräder in den fahrfertigen
Zustand zu versetzen!
Änderungen von technischen Details gegenüber den Angaben und Abbildungen der
Betriebsanleitung sind vorbehalten.
Diese Anleitung unterliegt der europäischen
Gesetzgebung. Bei Lieferung des Fahrrades
außerhalb Europas müssen vom Hersteller
ggf. ergänzende Anleitungen beigefügt werden.
Text, Konzeption und Fotografie
Ingenieurbüro Zedler
Tel.: +49 (0) 71 41-3 16 47
Fax: +49 (0) 71 41-3 16 48
[email protected]
www.zedler.de
Grafische Gestaltung
Ott • DTP-Service
www.ott-dtp-service.de
© Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung oder anderweitige wirtschaftliche
Nutzung, auch auszugsweise, und auch auf
elektronischen Medien ist ohne vorherige
schriftliche Genehmigung nicht erlaubt.
Stand: Januar 2008
1. Auflage
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Händler-Stempel
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4822 Bad Goisem
Austria
Tel.: 06135/20633-0
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Via Adamini 20
6907 Lugano
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Tel.: +41 0919942544
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