Der Bewerbungsratgeber für Hochschulabsolventen ist ein

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Der Bewerbungsratgeber für Hochschulabsolventen ist ein
Der Bewerbungsratgeber für Hochschulabsolventen ist ein umfassendes
Bewerbungshandbuch,
das
nicht
nur
lückenlos
alle
Aspekte
des
Bewerbungsprozesses erläutert, sondern auch praktische Hilfestellung zur
eigenständigen Erarbeitung einer Bewerbungsstrategie und zur Erstellung von
Bewerbungsunterlagen bietet.
Im Bewerbungsratgeber für Hochschulabsolventen finden sich Informationen zur
Planung des Berufseinstiegs, über die Jobsuche und -wahl, bis hin zum Arbeitsantritt
und den wichtigen praktischen Erfahrungen während des Studiums. Die Leser
erhalten Hinweise zur Erstellung ihrer Bewerbungsmappe sowie zum Verhalten
während der unterschiedlichen Auswahlverfahren wie beispielsweise dem
Jobinterview und dem Assessment Center. Zusätzlich wird auf formale Eigenheiten
einer Bewerbung im Ausland ausführlich eingegangen. Abgerundet wird das Buch
von bewerbungsspezifischen Zusatzthemen wie dem „Business Knigge“, einem
Lexikon der Kompetenzen und Hinweisen zum Arbeitszeugnis.
Der Bewerbungsratgeber für Hochschulabsolventen erscheint in der 8. Auflage. Er
wird regelmässig überarbeitet, um den Lesern stets Informationen zu aktuellen
Trends auf dem Bewerbungsmarkt zur Verfügung zu stellen. Dabei fliessen neueste
Erfahrungen und Impulse unseres Career Counselling Teams mit ein. Mittlerweile
konnten mehr als 17'000 Studierende von dieser Publikation profitieren.
HSG Studierende können die Version 2008/2009 zu einem Preis von CHF 10.00 im
Career Services Center (CSC-HSG) beziehen.
Privatpersonen und Hochschulen können die Vorjahres-Version 2007/2008 zu einem
Preis von CHF 9.50 (zzgl. MwSt. und Versandkosten) beziehen.
Universität St.Gallen (HSG)
Career Services Center (CSC-HSG)
Dufourstrasse 50
CH-9000 St.Gallen
Telefon +41 (0)71 224 39 00
E-Mail [email protected]
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Liebe HSG-Studierende
Willkommen beim CSC-HSG, dem führenden Career Services Center
Schweizer Hochschulen. Seit Jahren entwickeln wir praxisbezogene, aktuelle
Kurs- und Beratungsangebote für HSG-Studierende und -Absolventen, damit
sie ihre persönliche Bewerbungsstrategie gezielt gestalten.
Unser Kursangebot charakterisiert sich durch die Nähe zu Unternehmen
und das Know-how von Praktikern. Die individuelle Betreuung der Kunden
durch unseren Pool von Beratern mit unterschiedlichem Wissen und langjähriger Erfahrung zielt auf konkrete Lösungen.
Ein erster Tipp! Arbeitgeber schätzen Mitarbeitende mit Eigenverantwortung.
Wer sich selbst, seine Bedürfnisse, seine Neigungen und Interessen kennt, tut
gut daran, seinen beruflichen Weg professionell zu planen. Eignen Sie sich
das Wissen über Firmen an und stehen Sie sicher «Red und Antwort» in den
Interviews.
Ich wünsche mir, dass Ihre Berufswahl Ihre Passion ist und offeriere Ihnen
diesen Bewerbungsratgeber und unsere Dienstleistungen als verlässlichen
Partner im Bewerbungsprozess.
Brigitte Meienberger
Studierenden-Beraterin CSC-HSG
Guisanstr. 3, CH-9010 St.Gallen
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Fax +41 (0)71 224 31 22
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Career Counselling
– Drop-In (Kurzberatung ohne Voranmeldung)
Montag bis Donnerstag von 11.00 – 13.00 Uhr
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– Anmeldung für persönliche Beratung
Während der Drop-In Zeit (telefonisch oder persönlich)
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Um das Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten
und eine leichte Lesbarkeit zu gewährleisten, haben wir bei Personenbezeichnungen auf
die explizite Nennung beider Geschlechter verzichtet. Der gesamte Text ist in der
männlichen Form geschrieben. Wir weisen darauf hin, dass wir die Gleichstellung von
Frau und Mann damit nicht beeinträchtigen wollen und sind uns der Bedeutung eines geschlechtergerechten Sprachgebrauchs bewusst.
Impressum
Ausgabe
2008/2009,
Design
8. überarbeitete Auflage
(CSC-HSG)
Herausgeber Universität St. Gallen
Career Services Center
Bilder
(CSC-HSG)
Guisanstr. 3
CH-9010 St. Gallen
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Autorin
Brigitte Meienberger
Studierenden-Beraterin
2
CSC-HSG
Anzeigen
Julian Kea
Corporate Relations
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Universität St. Gallen
Erscheinung
Einmal jährlich im
Herbstsemester
Bestellung
Universität St. Gallen
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Universität St. Gallen
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(CSC-HSG)
ISBN
978-3-9523317-4-3
Copyright
2008/2009 © by
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All rights reserved
CSC-HSG
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Inhalt
1 Berufseinstieg planen
1.1 Selbstanalyse
1.1.1 Sachkompetenz
1.1.2 Sozialkompetenz
1.1.3 Persönlichkeitskompetenz
1.1.4 Kompetenzen-Matrix
1.2 Geeignete Berufsfelder erkennen
1.3 Ziele setzen
1.4 Bewerbungszeitpunkt
2 Jobsuche
2.1 Jobsuche planen
2.2 Stellenanzeigen beurteilen
2.2.1 Analyse
2.2.2 Interpretation
2.3 Kontakte knüpfen
2.4 Persönliches Netzwerken
2.5 Besuch Recruiting-Messe
2.5.1 Vorbereitung
2.5.2 Während der Messe
2.5.3 Weitere Schritte
2.5.4 Termine Recruiting-Messen
3 Bewerbung
3.1 Schriftliche Bewerbung
3.1.1 Curriculum
3.1.2 Kurzanleitung Lebenslauf
3.1.3 Lebenslauf in Englisch
3.1.5 Anschreiben
3.1.6 Checkliste für das Anschreiben
3.1.7 Wichtige Anmerkungen zum Anschreiben
3.1.8 Bewerbungsunterlagen versenden
3.2 Kurzregeln einer erfolgreichen Bewerbung
3.3 Weitere Bewerbungsmöglichkeiten
3.3.1 Initiativbewerbung
3.3.2 Online-Bewerbung
4 Interview
4.1 Telefoninterview
4.2 Videointerview
4.3 Jobinterview
4.3.1 Vorbereitung
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4.3.2 Ablauf
4.3.3 Interview-Fragen
4.3.4 Ihre Fragen im Interview
4.3.5 Gehaltsverhandlungen
4.3.6 Unzulässige Fragen
4.3.7 Interview-Techniken
4.3.8 Gesprächsanalyse
Assessment-Center (AC)
5.1 Was ist ein Assessment-Center?
5.2 Vorteile eines Assessment-Centers
5.3 Einzel-Assessment
5.4 Gruppen-Assessment
5.5 Aufgabenstellungen
5.6 Bewertung
5.7 Verhalten im Assessment-Center
5.8 Wie kann ich mich auf ein Assessment-Center vorbereiten?
5.9 Eignungs-, Leistungs-, Persönlichkeitstests
Jobwahl
6.1 Ist es das richtige Angebot für mich?
6.2 Wie motiviere ich mich bei Absagen?
6.3 Prüfliste vor Anstellung
6.4 Prüfliste Arbeitsvertrag Schweiz
6.5 Prüfliste Arbeitsvertrag Deutschland
Arbeitsantritt planen
7.1 Erster Arbeitstag
7.2 Die ersten Wochen in der neuen Anstellung
Praxiserfahrung während des Studiums
8.1 Praktikum
8.1.1 Weshalb Praktika?
8.1.2 Vorüberlegungen und Recherche
8.1.3 Was bringt mir ein Praktikum?
8.1.4 Praktikum organisieren
8.1.5 Praktikumssuche
8.1.6 Wo suchen?
8.1.7 Auslandspraktika
8.1.8 Praktikumvermittlungen
8.1.9 Erfolgreiches Praktikum
8.2 Neben- und Aushilfsjobs
8.2.1 Nebenjob
8.2.2 Freie Mitarbeit als Alternative
8.2.3 Jobs nicht beliebig auswählen
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9 Bewerben im Ausland
9.1 Erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten
9.2 Bewerben in den USA
9.2.1 Bewerbungsunterlagen
9.2.2 Kurzanleitung Lebenslauf USA
9.2.3 Musterlebenslauf USA
9.2.4 Versenden der Unterlagen
9.2.5 Job finden
9.3 Bewerben in Grossbritannien
9.3.1 Bewerbungsunterlagen
9.3.2 Kurzanleitung Lebenslauf Grossbritannien
9.3.3 Musterlebenslauf Grossbritannien
9.3.4 Vorstellungsgespräch
9.3.5 Job finden
9.4 Glossar Deutsch/Englisch
9.5 Bewerben in Frankreich
9.5.1 Bewerbungsunterlagen
9.5.2 Kurzanleitung Lebenslauf Frankreich
9.5.3 Musterlebenslauf Frankreich
9.5.4 Vorstellungsgespräch
9.5.5 Job finden
9.6 Websites für einen Auslandsaufenthalt
10 Kleiner Business-Knigge
10.1 Begrüssung
10.2 Anrede
10.3 Selbstvorstellung
10.4 Tischmanieren
10.5 Allgemeine Verhaltensregeln
11 Körpersprache
12 Business-Garderobe
12.1 Dresscodes
12.2 Grundgarderobe für den Berufseinstieg
12.3 Accessoires
12.4 Bekleidungs-Checkliste für Damen
12.5 Bekleidungs-Checkliste für Herren
13 Lexikon der Kompetenzen
14 Qualifiziertes Arbeitszeugnis
14.1 Inhalt des Zeugnisses
14.2 Beispiele für ein gelungenes Zeugnis
15 Bücherecke
16 Notizen
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Berufseinstieg planen
Der berufliche Einstieg nach der Ausbildungszeit sollte gut geplant sein. Insbesondere mit dem ersten Job werden oft entscheidende Weichen gestellt.
Dem einmal gewählten Berufsprofil später eine andere Richtung zu geben, ist
meist mit viel Aufwand verbunden.
Unabhängig von der Entscheidung zum Berufseintritt sollten Sie sich über
Ihre Motivation und die Rolle, die die berufliche Entwicklung in Ihrem Leben
spielt, klar werden. Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, seine Stärken zu
erkennen (Was liegt mir wirklich?), seine Wünsche zu formulieren (Wie sollte
mein Berufsfeld aussehen?) und den Entwicklungsbedarf zu ermitteln (Was
muss ich tun, um meine Ziele zeitgerecht zu erreichen?), sind drei Aspekte
einer gezielten Planung der ersten Berufswahl.
1.1 Selbstanalyse
Wer nicht weiss, wo er steht, kann auch nicht wissen, was er noch braucht,
um ans Ziel zu kommen.
Am Anfang der Berufseintrittsplanung steht die Selbstanalyse. Sie gehört
zum spannendsten Teil, weil man sich dabei Gedanken über seine Stärken
und Neigungen macht. Die Selbsteinschätzung sowie das Erkennen der
eigenen Vorstellungen und Ziele sind die wichtigsten Schritte des Bewerbungsprozesses. Als Ausgangspunkt dienen drei recht einfach klingende
Fragen:
– Wer bin ich?
– Was kann ich?
– Was will ich?
Zur Beantwortung dieser Fragen eignet sich beispielsweise die nachstehend
beschriebene Vorgehensweise. Machen Sie sich über folgende Themen Gedanken und notieren Sie diese stichwortartig und systematisch.
1.1.1 Sachkompetenz
Sachkompetenz bedeutet, Wissen anwenden, Einzelwissen aufeinander beziehen und sachgerecht entscheiden können.
Mein Fachwissen und meine Fähigkeiten:
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– Studium (Fächer, Abschlussarbeiten, Projektarbeiten, Gruppenarbeiten)
– Auslandsaufenthalte, Auslandssemester
– Studienortswechsel, Studienfachwechsel
– Sprach- und Computerkurse, Weiterbildungskurse
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Meine praktischen und beruflichen Fähigkeiten:
– Praktika
– Berufstätigkeiten
– Nebentätigkeiten, Aushilfsjobs, wissenschaftliche Hilfstätigkeiten
– Erteilen von Nachhilfe, Unterrichten
– Mitarbeit in studentischen Initiativen
– Private und ehrenamtliche Tätigkeiten
Beachten Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Kenntnisse und
Fähigkeiten folgende Punkte:
– Grundlagen- und Fachwissen, das ich anwenden kann
– Wissenschaftliche Methoden, die ich kenne
– Wissen über Problemlösungsmöglichkeiten (Identifikation/Analyse/
Lösung)
– Interdisziplinäres Denken, das ich einsetzen kann
– Kenntnisse über gesellschaftliche und politische Zusammenhänge
– Informationstechniken
– Fremdsprachen
– Welche erworbenen fachlichen Qualifikationen haben mir Freude
bereitet? Welche Aufgaben habe ich gern bearbeitet?
– In welchen Projekten habe ich erfolgreich mitgearbeitet? Welche
Projekte habe ich eigenständig bearbeitet? Welche Fähigkeiten konnte
ich dabei trainieren? Welche Erfolge habe ich erzielt? Wie habe ich
ungewohnte und neue Situationen bewältigt?
Setzen Sie gezielt Prioritäten. Was hat Ihnen bei Ihren bisherigen Tätigkeiten
Spass gemacht, was nicht? Was möchten Sie weiterhin tun, was nicht? Diese
Schwerpunkte bilden den Kern Ihres Fachwissens und der praktischen Erfahrung. Sie zeigen Ihnen Ihre Präferenzen auf.
Nachstehend eine Möglichkeit, Ihre Sachkompetenzen nach aktuellem
Kenntnisstand zu gliedern:
Sachkompetenzen
Sehr gute
Kompetenz
Gute
Kompetenz
AnfängerKompetenz
Recherchekompetenz
SAP-Kenntnisse
Weitere Kompetenzen
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1.1.2 Sozialkompetenz
Sozialkompetenzen beschreiben Ihren Umgang mit anderen Menschen in verschiedenen Situationen wie Zweierbeziehungen, Teams oder Gemeinschaften.
Versuchen Sie, Ihre Sozialkompetenzen anhand Ihrer praktischen Erfahrungen in Studium und Beruf sowie Ihres Verhaltens im Alltag zu erfassen.
Die Liste, die Sie vorher erstellt haben, liefert Ihnen dazu die notwendigen
Informationen, an die Sie anknüpfen können. So lassen sich zum Beispiel aus
dem Verhalten bei ausseruniversitären Aktivitäten oder im Sport durchaus
Rückschlüsse auf zukünftiges Verhalten im Beruf ziehen.
Am besten notieren Sie zu den folgenden Fragen wieder stichwortartig
Ihre Antworten:
– Wie kontaktfähig bin ich? Macht es mir Freude, auf andere Menschen
zuzugehen? Habe ich ein persönliches Netzwerk, das ich pflege?
Arbeite ich gerne im Team? Dies bedeutet, andere mit einzubeziehen,
verschiedene Sichtweisen zu akzeptieren, sich in das Gegenüber hineinzuversetzen oder die Gesamtleistung in den Vordergrund zu stellen.
– Kann und will ich für andere Verantwortung übernehmen? Bin ich
konfliktfähig, das heisst, finde ich konstruktive Lösungen? Reflektiere
ich meine eigenen Verhaltensweisen? Zeige ich Kompromissbereitschaft?
Kann ich mit Frustrationen umgehen und die eigenen Emotionen kontrollieren?
– Bin ich kritikfähig, das heisst, formuliere ich Kritik neutral? Bleibe ich
sachlich? Spreche ich regelmässig Lob aus und reagiere ich auf Kritik
von anderen angemessen?
– Akzeptiere ich Unbekanntes und Neues, kulturelle und soziale
Unterschiede?
– Biete ich bei Problemen anderer Hilfe an und kann ich mich gleichzeitig
mit Hilfsangeboten auch zurückhalten?
– Kann ich mit alten Traditionen brechen und neue Sichtweisen
akzeptieren?
Beim Erfassen Ihrer Sozialkompetenzen kann die folgende Aufstellung
helfen:
Sozialkompetenzen
Sehr gute
Kompetenz
Gute
Kompetenz
Anfänger
Kompetenz
Kontaktfähigkeit
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Kritikfähigkeit
Weitere Kompetenzen
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1.1.3 Persönlichkeitskompetenz
Damit ist der Umgang mit Ihrer eigenen Person in Arbeit und Freizeit gemeint. Auch zu den folgenden Fragen sollten Sie die Antworten notieren:
– Kann ich mit Zeitdruck umgehen und das Wesentliche meiner Aufgaben
trotzdem in qualitativ hochwertiger Weise erledigen?
– Bin ich bereit, zur Lösung eines Problems unkonventionelle Wege zu
gehen?
– Setze ich gerne Dinge aktiv um? Bin ich bereit, dafür Zeit, Energie und
sonstige Ressourcen zu investieren?
– Kann ich mich selbst motivieren?
– Bin ich eher sicherheits- oder risikoorientiert?
– Habe ich den Mut und die Entschlossenheit, neue Wege zu gehen?
– Denke ich bei meinem Handeln ganzheitlich im Sinn der Folgen für das
Gesamtunternehmen?
– Übernehme ich gerne Verantwortung?
– Bin ich in meinem Handeln konsequent kundenorientiert?
– Bin ich stets um Verständigung, auch inhaltlich-sachlich, bemüht?
– Erreiche ich mit meinen Argumenten leicht Zustimmung?
– Kann ich mich unterordnen?
– Bin ich um einen optimalen Informationsfluss und umfassende, offene
Kommunikation bemüht?
– Kann ich Neues schnell überblicken und lernend erfassen?
– Schöpfe ich alle Informationsmöglichkeiten meines Umfelds aus?
– Bin ich bereit, mir in meiner Freizeit zusätzliches Wissen und
Qualifikationen anzueignen?
– Bin ich in der Lage, ein Problem systematisch zu zerlegen?
– Habe ich bei meinen Handlungen stets ein klares Ziel vor Augen?
– Erstelle ich ein Grobkonzept zur Erreichung meines Ziels und arbeite
ich dieses zu einer Detailplanung aus?
– Plane ich mein persönliches Zeitkontingent konsequent?
– Bin ich stets auf der Suche nach Rationalisierungspotenzial in meiner
Arbeit?
Persönlichkeitskompetenzen
Sehr gute
Kompetenz
Gute
Kompetenz
AnfängerKompetenz
Fähigkeit zur
Selbstmotivation
Überzeugungskraft
Weitere Kompetenzen
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1.1.4 Kompetenzen-Matrix
Wählen Sie nun aus Ihren sachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen die für Sie wichtigen Punkte aus, die als konkrete Belege für Ihre Fähigkeiten dienen. Wo ergeben sich Schwerpunkte im Bereich Ihrer Fähigkeiten?
Sachkompetenzen
Sozialkompetenzen
Persönlichkeitskompetenzen
Recherchekompetenz
Kritikfähigkeit
Überzeugungskraft
Weitere Kompetenzen
Weitere Kompetenzen
Weitere Kompetenzen
Seien Sie ehrlich mit sich selbst! Vielleicht hilft Ihnen eine nahestehende
Person und gibt Ihnen Feedback. Folgende Punkte sind besonders kritisch:
Überheblichkeit, übertriebene Selbstdarstellung und Unglaubwürdigkeit,
Unterwürfigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, Graue-Maus-Image. Das
«Lexikon der Kompetenzen» (siehe Kapitel 13) hilft Ihnen beim Definieren
Ihrer Fähigkeiten.
1.2 Geeignete Berufsfelder erkennen
Ihre Problemlösungsfähigkeit ist die Basis für das Bestimmen möglicher beruflicher Tätigkeiten. Dazu liefert Ihnen Ihre Kompetenzen-Matrix eine
gute Grundlage. Denken Sie über Aufgaben und Probleme nach, die Sie für
Arbeitgeber lösen könnten. Nicht nur für sich allein sollten Sie Antworten suchen, sondern auch im Gespräch mit Freunden, Verwandten, Professoren und
Unternehmen. Kontinuierliche Lektüre von Fach- und Wirtschaftsliteratur
zeigt Ihnen darüber hinaus ein breites Spektrum beruflicher Möglichkeiten.
In welchem Unternehmen, in welcher Funktion Sie Ihre Laufbahn starten,
setzt wichtige Meilensteine in Ihrer Karriere.
Nachfolgend einige Fragen, die Sie sich in diesem Zusammenhang beantworten sollten:
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Meine Wunschbereiche
– Welche Aufgaben- und Problemfelder liegen mir besonders gut und
wäre ich in diesen Bereichen auch gerne für ein Unternehmen tätig?
Was muss eine Tätigkeit beinhalten, damit ich sie als wichtig und
sinnvoll empfinde?
– Welche Tätigkeiten würden mir am meisten Spass machen und sind
aufgrund meiner fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen
anzustreben? In welchen Situationen fühle ich mich gestresst?
– In welchen Bereichen (fachlicher Art, persönlicher Art) möchte ich mich
weiterentwickeln können?
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Branchen und Produkte
– Welche Branchen ziehen mich an?
– Mit welchen Produkten kann ich mich identifizieren?
Unternehmen und Unternehmenskultur
– Arbeite ich lieber in einem kleinen, einem mittelständischen oder einem
grossen Unternehmen? Ziehe ich ein bekanntes oder ein unbekanntes
Unternehmen vor?
– In welcher Entwicklungsphase sollte sich das Unternehmen befinden:
Start-up, Wachstum, Reife, Turnaround?
– Welche Unternehmenskultur entspricht meiner Denk- und Arbeitshaltung? Wie möchte ich geführt werden?
– Wie sollte ein Vorgesetzter sein, damit ich ihn respektieren und gut
mit ihm zusammenarbeiten kann?
– Wie leistungsorientiert soll und darf das Unternehmen sein?
Arbeitsplatz und Arbeitsort
– Spielt mein Arbeitsweg eine entscheidende Rolle?
– Wie sollte mein künftiger Arbeitsplatz beschaffen sein?
Menschen
– Arbeite ich gerne im Team oder lieber allein?
– Sollte es im Unternehmen noch andere High Potentials haben?
Entwicklungsmöglichkeiten
– Welche Karrierechancen möchte ich in den nächsten drei bis fünf
Jahren nutzen?
– Welche Qualifikationen möchte ich mir aneignen?
Einkommen und Nebenleistungen
– Welche Gehaltsvorstellungen habe ich?
– Welche Nebenleistungen sind für mich wichtig (Fahrgeld, Versicherungen, Verpflegungsmöglichkeit, Aktien/Optionen, Fortbildung)?
Rahmenbedingungen
– Bin ich bereit, auf Kosten meines Privatlebens Überstunden, Dienstreisen u.Ä. auf mich zu nehmen?
– Welche Vorstellungen habe ich von der idealen Arbeitszeit?
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Verwenden Sie bei Ihren Antworten keine Verneinungen, sondern ausschliesslich positive Formulierungen. Sie können auch Prioritäten setzen wie
«muss/sollte/kann» oder einfach Punkte verteilen. Einmal definierte Kriterien
sind nicht als fixe Punkte zu sehen, sondern als Entscheidungshilfen, die sich
im Lauf der Zeit ändern können.
1.3 Ziele setzen
Sie haben jetzt einen Überblick über Ihre sachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen gewonnen und für Sie infrage kommende Berufsfelder ermittelt. Verknüpfen Sie diese nun mit den Zielen, die Sie erreichen möchten.
Bei der Berufseinstiegsplanung geht es nicht nur darum, was Sie können und
gerne tun, sondern auch um das, was Sie wollen und was bis wann machbar
scheint.
Berufliche Ziele
Schreiben Sie Ihre Ideen zu einer künftigen Stelle auf. Ordnen Sie diese
dann jeweils einer der folgenden drei Kategorien zu:
– Was möchte ich in fünf Jahren tun?
– Was möchte ich in zwei bis fünf Jahren tun?
– Was möchte ich jetzt tun?
Persönliche Ziele
Auch Ihre persönlichen Ziele sollten in Ihrer Berufsplanung Platz finden.
Überlegen Sie sich, was Sie benötigen, um ein Gleichgewicht zwischen Beruf,
Familie und Freizeit herzustellen.
– Was bedeutet für mich Lebensqualität? Welchen Einfluss hat dies auf
meine Stellenwahl?
– Was bringt mir einen Ausgleich zum beruflichen Alltag? Wie viel Zeit
möchte ich für solche Aktivitäten reservieren?
– Wie steht es mit meinen sozialen Kontakten? Wie viel Zeit sind sie
mir wert?
– Möchte ich gerne eine Familie gründen? Wie bringe ich das in Einklang
mit meiner Berufswahl? Wie stelle ich mir den Alltag und den Berufsalltag mit der Familie vor?
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Die von Ihnen definierten beruflichen und persönlichen Ziele, die nicht
als Fixpunkte, sondern als Wegweiser zu betrachten sind, liefern Ihnen
Hinweise, wie Sie sich auf den Weg des Berufseinstiegs begeben können. Sie
zeigen Ihnen zudem, was neben dem Beruf noch Platz finden sollte und wo
Ihr Entwicklungsbedarf liegt, um Ihr zukünftiges berufliches Ziel zu erreichen. All diese Analysen sind nicht einfach. Aber sie können Ihnen bei der
Wahl Ihres Berufseinstiegs helfen.
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1.4 Bewerbungszeitpunkt
Die eigentliche Bewerbung sollte etwa ein halbes Jahr vor Studienabschluss
erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass man die verschiedenen Alternativen und
Angebote zeitnah vergleichen und eine gewisse Routine und Professionalität
bezüglich Bewerbungen entwickeln kann. Generell ist zu beachten, dass sich
der Bewerbungsprozess vom Einreichen der Unterlagen bis zu einer endgültigen Entscheidung über zwei bis drei Monate hinziehen kann.
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2
Jobsuche
2.1 Jobsuche planen
Einen Job erfolgreich suchen ist eine anspruchsvolle, zeitintensive, aber zukunftsentscheidende Tätigkeit. Gehen Sie dabei methodisch und strukturiert
vor:
– Erstellen Sie eine Wochenplanung.
– Setzen Sie Prioritäten. Dringendes und Wichtiges trennen und dann
systematisch erledigen.
– Arbeiten Sie mit Agenda, Checklisten und Hilfsmitteln wie Excel-Files
oder Mindmaps.
– Nutzen Sie Veranstaltungen und Informationspools zur Evaluation
möglicher Wunscharbeitgeber.
Online-Stellenmarkt
Das Internet erspart Zeit bei der Jobsuche. Viele Unternehmen, die Hochschulabsolventen suchen, haben dafür eine spezielle Internetseite eingerichtet. Suchen Sie deshalb nach den «Graduate-Websites» für spezifische
Informationen zu Rekrutierung, Bewerbungsprozess, Terminen usw.
Informieren Sie sich auch auf der Firmenhomepage über die Geschichte und
das Leitbild des Unternehmens. Auch in Bezug auf Praktika ist das Web eine
gute Hilfe. Internet-Stellenangebote in der Schweiz finden Sie unter anderem
auf: www.jobsuchmaschine.ch, www.jobs.ch, www.jobsucher.ch oder
www.stellenlinks.ch. In Deutschland existiert ebenfalls eine Vielzahl von
Websites zum Thema, beispielsweise: www.jobscanner.de, www.experteer.de,
www.jobstairs.de, www.stepstone.de, http://fazjob.net und www.
opportuno.de oder Suchmaschinen wie www.crosswater-systems.com
oder www.jobscanner.de.
14
Zeitungen und Fachpresse
Stelleninserate in der Publikumspresse finden Sie unter www.metagrid.de.
Metagrid ist ein redaktionell gepflegter Katalog für alle Online-Publikationen.
Sie können darin nach Zeitungen und Magazinen weltweit recherchieren.
Auch in der Fachpresse findet man Stellenanzeigen. Meistens sind die
Herausgeber von Fachzeitschriften die Fach- und Berufsverbände. Einige
dieser Publikationen finden Sie am Kiosk, andere können direkt bei den
Branchen- und Berufsverbänden angefordert werden.
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Firmenverzeichnisse und Branchenportale
Schweizer Firmenverzeichnisse können Sie z.B. abrufen unter:
www.kompass.ch, www.webliste.ch oder www.gate24.ch.
Unternehmen in Deutschland sind u.a. aufgeführt in:
www.firmenverzeichnis-deutschland.com, www.gewerbeverzeichnisdeutschland.de, http://ch01.kompass.com oder www.wlw.de.
Mitgliederverzeichnisse von Branchen- und Wirtschaftsverbänden in der
Schweiz sind zu finden unter: www.schweizer-branchen.ch, www.directories.
ch oder www.gewerbeverzeichnis-schweiz.ch. Analoge Informationen für den
deutschen Sprachraum und europaweit lassen sich abrufen unter:
www.branchenbuch.com, www.bbuch-deutschland.de oder
www.gewerbeverzeichnis-deutschland.de.
Bei der Suche nach Klein- und Mittelunternehmen helfen auch die Websites
der jeweiligen Industrie- und Handelskammer: www.cci.ch bzw.
www.dihk.de.
Personalvermittlungen
Personalvermittlungen sind ebenfalls eine gute Anlaufstelle, um den richtigen Job zu finden. Eine erste Orientierung in Deutschland bietet Ihnen die
Website des Bundesverbands Personalvermittlung e.V. (BPV), www.bpvinfo.de. Den Verband der Personaldienstleister der Schweiz finden Sie unter:
www.vpds.ch. Die dort genannten Mitglieder sind alle zertifiziert und müssen qualifizierte Kriterien erfüllen. Achten sollten Sie auch auf Merkmale wie
Branchenfokussierung, Ausbildung der Berater sowie Spezialisierung.
2.2 Stellenanzeigen beurteilen
2.2.1 Analyse
Stellenanzeigen sollten vor einer Bewerbung gründlich analysiert werden.
Was sagt der Anzeigentext über das Unternehmen, die Aufgabe und vor
allem über das Anforderungsprofil aus? Worauf kommt es an?
Vorgehen
– Drucken Sie die Anzeige aus bzw. schneiden Sie diese aus und heften
Sie sie auf ein Blatt Papier. Notieren Sie dazu, wo und wann Sie die
Anzeige gefunden haben.
– Lesen Sie die Anzeige mehrmals aufmerksam durch.
– Notieren Sie sich, warum die Anzeige Sie anspricht.
– Heben Sie die Schlüsselwörter in der Anzeige farblich hervor und mit
einer anderen Farbe Formulierungen, die Ihnen wichtig sind.
– Analysieren Sie die Aufgabenbeschreibung. Sortieren Sie die darin
genannten Punkte nach Muss- und Kann-Kriterien. Die Muss-Kriterien
sind die Schlüsselkenntnisse.
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– Erwägen Sie, ob die Stelle ein sinnvoller Einstieg, eine konsequente
Weiterentwicklung Ihrer beruflichen Ziele sein könnte.
Was sagt das Unternehmen über sich?
– Hier erhalten Sie Informationen über Branche, Produkte, Unternehmensgrösse, Marktposition, Unternehmenskultur usw.
– Spricht mich die Branche, das Produkt an?
– Muss ich Branchenerfahrung mitbringen?
– Wie empfinde ich die Beschreibung der Unternehmenskultur?
Aufgabengebiet
– Wie ist die Position hinsichtlich der folgenden Aspekte beschrieben:
Ziele, Aufgaben, Verantwortung, Kompetenzen, Selbstständigkeit,
Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten?
– Erfülle ich die genannten Muss-Kriterien und entsprechen sie meinen
Wünschen?
– Kann ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse in die Tätigkeit einbringen?
– Bleiben wichtige Qualifikationen und Fähigkeiten ungenutzt?
– Welche Anforderungen würde ich selbst an ein Aufgabengebiet, das
Arbeitsumfeld stellen?
Anforderungsprofil
– Welche Anforderungen werden bezüglich Ausbildung, Berufserfahrung,
Sprachkenntnissen, Mobilität, Charaktereigenschaften usw. gestellt?
– Entsprechen die Anforderungen meinen Fach-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen, die ich bei meiner Selbstanalyse definiert habe?
Formalitäten und Kontakt
Hier sind die besonderen Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen, die
Kontaktadresse und der Name der Ansprechperson erwähnt. Eventuell wird
der Bewerber auch dazu aufgefordert, seine Gehaltsvorstellungen und ein
mögliches Eintrittsdatum anzugeben.
16
Fazit
Generell sollten Sie sich von Anforderungsprofilen nicht entmutigen lassen.
Allerdings ist es unerlässlich, den Text einer Stellenanzeige gründlich zu analysieren, um abzuschätzen, ob sich eine Bewerbung überhaupt lohnt. Sie ist
nur dann zu empfehlen, wenn Sie dem Anforderungsprofil zu wenigstens
80 Prozent entsprechen. Auch bei einer Überqualifikation ist davon abzuraten, sich zu bewerben.
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2.2.2 Interpretation
In Stellenanzeigen stecken oft Formulierungen, die einen bestimmten
Zweck verfolgen. Nachfolgend einige Beispiele.
Muss-Qualifikationen
– «Voraussetzungen dafür sind sehr gute Kenntnisse in...»
– «Kenntnisse in... sind erforderlich.»
– «... unabdingbar...»
– «Sie haben/Sie sind...»
– «Als Erfolgsvoraussetzungen bringen Sie mit...»
– «Die perfekte Beherrschung...»
– «... müssen Ihnen absolut vertraut sein.»
– «... sollten Sie gewohnt sein.»
Kann-Qualifikationen
– «Erfahrung in... sind erwünscht.»
– «Mit guten Kenntnissen in...»
– «Mit mindestens 2 Jahren Berufserfahrung in...»
– «... wäre Voraussetzung»
– «... idealerweise...»
– «Von Vorteil...»
– «... wäre für uns von besonderem Interesse.»
«Könner gesucht»
– «innovative Lösungen» (Ideenreichtum, Flexibilität,
Zukunftsorientierung)
– «fest im Griff»
– «jung» (im Wesen jung geblieben)
– «dynamisch» (entschlossen, aufgeschlossen, lernfähig)
– «sicheres Auftreten» (Verhandlungs- und Führungsgeschick, Sprachgewandtheit, Reaktionsschnelligkeit)
– «Verhandlungsgeschick» (sicher im Umgang mit
Kollegen, Unterstellten, Vorgesetzten, Geschäftspartnern)
Hier ist Vorsicht geboten
– «umfassende Restrukturierungen» (Schieflage der
Firma?)
– «sehr starker Wettbewerb» (zu starker Wettbewerb?)
– «dynamisches Umfeld» (hohe Fluktuationsrate?)
– «enge Kooperation» (zuarbeiten? Routinearbeiten?)
– «Expansion in neue Märkte» (Eigenwerbung?
Suggestion eines Erfolgsunternehmens?)
2.3 Kontakte knüpfen
Persönliche Kontakte
Jeder verfügt über persönliche Kontakte. Scheuen Sie sich nicht, diese zu
nutzen und andere in Ihre Jobsuche einzubinden. Infrage kommen Freunde,
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Bekannte, Eltern, Verwandte, Nachbarn, Professoren, Kommilitonen,
Kollegen in Vereinigungen, Clubs, Sportverbänden sowie Personen auf
Veranstaltungen, Tagungen und Messen.
Firmen
Finden Sie einen Vorwand, um mit Mitarbeitern von Unternehmen ins
Gespräch zu kommen. Beispielsweise Personen, die Sie an Seminaren oder
bei gemeinsamen Studien mit externen Partnern der Universität kennen gelernt haben. Auch Firmen, für die Sie vor oder während Ihres Studiums gearbeitet haben, könnten Interesse an Ihrer Arbeitskraft haben.
Personalberater
Wenn es darum geht, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen, können Personalberatungen eine wichtige Hilfe sein. Personalberatungen unterscheiden
sich von Arbeitsvermittlungen darin, dass bei der Personalberatung stets das
Unternehmen den Auftrag erteilt. Bei einer Arbeitsvermittlung kann dagegen
durchaus auch der Bewerber aktiv werden.
Viele Personalberatungen bieten ein telefonisches Kurz-Briefing an, das
die Bewerbung erleichtert. In der Regel lädt der Berater geeignete Stellensuchende zu einem ersten Bewerbungsgespräch ein und empfiehlt dem
Unternehmen dann mehrere Personen für ein Vorstellungsgespräch. Spätestens beim ersten persönlichen Gespräch mit der Personalberatung erfahren
die Stellensuchenden den Namen des Unternehmens. Verband der Personaldienstleister in der Schweiz: www.vpds.com; Bundesverband Personalvermittlung e.V. (BPV) in Deutschland: www.bpv-info.de.
Informationspools
Nicht nur das Internet liefert wertvolle Informationen über mögliche
Arbeitgeber, auch Printmedien sind dabei hilfreiche Quellen. Beispielsweise:
– PR- oder Presseabteilungen von Unternehmen (für Geschäftsberichte,
Imagebroschüren, Produktinformationen, Personalzeitschriften)
– Bibliotheken (für Fach- und Branchenpublikationen)
– Industrie- und Handelskammern (für Adressdatenbanken, Branchenverzeichnisse)
18
Verbände
Nachfolgend finden Sie eine kleine Auswahl an Verbandsadressen, die viele
Nutzungsvarianten bei der Suche nach Arbeitgebern zulassen:
– Informationsplattformen (www.verbaende.ch, www.verbaende.de)
– Bankenverbände (www.swissbanking.org, www.bankenverband.de)
– Beraterverbände (www.asco.ch, www.bdu.de)
– Energiewirtschaft (www.strom.ch, www.bdew.de)
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– Entwicklung und internationale Zusammenarbeit (www.helvetas.ch,
www.oecd.org)
– Handel (www.detaillisten.ch, www.einzelhandel.de)
– Informationstechnik (www.swissict.ch, www.vde.com)
– KMU (www.kmuverband.ch, www.kmu-verband.de)
– Marktforschung und Werbewirtschaft (www.gfm.ch)
– Medien (www.bsw.ch, www.zaw.de)
– Öffentlicher Dienst (www.admin.ch, www.bund.de)
– Pharma (www.interpharma.ch, www.vfa.de)
– Steuerberater (www.stv-usf.ch, www.dstv.de)
– Telekommunikation (www.sicta.ch, www.vatm.de)
– Tourismus (www.swisstourfed.ch, www.deutschertourismusverband.de)
– Transport/Logistik (www.gs1.ch, www.bgl-ev.de)
– Umweltschutz und Entsorgung (www.oebu.ch, www.bvse.de)
– Versicherungen (www.svv.ch, www.gdv.de)
– Wirtschaftsprüfung (www.stv-usf.ch, www.wpk.de)
2.4 Persönliches Netzwerken
Wenn Sie auf der Suche nach einer Anstellung sind, ist nichts effektiver, als
Kontakte zu knüpfen, da ein hoher Prozentsatz der Stellen durch persönliche Kontakte besetzt wird. Networking wird gerne als Rezept empfohlen, um
beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Es beruht auf gegenseitigem Geben und Nehmen und dem Aufbau und der Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber auch «kaltes» Networking gibt es. Hierbei
geht es nicht um persönliche Beziehungen, sondern um einen gegenseitigen
Wissensaustausch. Networking bedeutet Zeit investieren. Es spielt für das berufliche Vorankommen wie auch bei persönlichen Anliegen eine grosse Rolle,
wie viele und welche Leute man kennt und wie konstruktiv die Beziehungen
sind, die man zu anderen Menschen hat. Chancen kann man nur dann nutzen, wenn man von ihnen erfährt.
Andere kennen lernen
Eine wichtige und solide Grundlage für alle zwischenmenschlichen Beziehungen sind aufrichtiges Interesse und Wissen über andere. Um ein tragfähiges Netzwerk – zum Beispiel im beruflichen Alltag – aufzubauen, sollte
man möglichst viele relevante Informationen über das Unternehmen, die
Kollegen, die Vorgesetzten usw. sammeln. Es ist sehr nützlich zu wissen,
wer was macht, wer wofür verantwortlich ist oder wer welche Kompetenzen
hat. In Kontakt mit den Mitarbeitenden und Vorgesetzten zu treten, bedeutet, dass man sich für sie und ihre Aufgaben interessiert, was eine sehr gute
Grundlage für ein persönliches Netzwerk darstellt.
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Sich selbst greifbar machen
Stabile Beziehungen zu anderen beruhen darauf, dass Sie selbst als Mensch
greifbar sind. Man nutzt Kontakte auch, um über sich selbst zu sprechen,
z.B. seinen Werdegang oder bisherige berufliche Erfahrungen. Geben Sie
Wissen und Know-how sowie relevante Informationen weiter. Unterstützen
Sie Ihre Kollegen sowie Ihre Vorgesetzten und bieten Sie bei Bedarf Hilfe an.
Das brauchen keine grossen Dinge zu sein, auch Kleinigkeiten sind wichtig.
Wenn Sie anderen weiterhelfen und gerne einmal einen Gefallen tun, können
Sie damit rechnen, dass diese sich Ihnen gegenüber genauso verhalten.
Wie werde ich ein Netzwerkpartner?
Erfolgreiches Netzwerken heisst, wissen, was man braucht und wofür man es
braucht. Dabei gilt es abzuschätzen, wie man an dieses Wissen herankommt
und was man dafür einzusetzen bereit ist:
– Ich weiss, welche Person über welches Wissen verfügt, und frage nach,
ob die Bereitschaft besteht, dieses Wissen zu teilen.
– Ich werde mir bewusst, dass ich persönliche Beziehungen spezifisch
nutzen kann, indem wir uns austauschen und miteinander verhandeln.
– Auch «kaltes» Networking kann ich nutzen, um meine Ziele zu erreichen.
– Mir ist klar, wie ich mich darstelle, und ich lasse mich auch darauf
ansprechen.
– Die Netzwerkbeziehung ruht wieder, wenn ein Austausch stattgefunden
hat.
– Mir ist bewusst, dass jede Anfrage immer wieder neu ist, und ich
erwarte offen und ohne Druck eine Antwort. Ein Ja freut mich, ein
Nein stecke ich weg.
– Geben und Nehmen in einem guten Verhältnis sind das A und O.
Netzwerkquellen
– Freunde, Bekannte, Eltern, Verwandte, Nachbarschaft (systematisch
nach zieldienlichen Kontaktpersonen durchforsten)
– Mitgliedschaften in Vereinigungen, Clubs, Sportverbänden
– Veranstaltungen, Tagungen, Messen
– Zeitungen (interessante Personen direkt kontaktieren)
– Virtuelles Networking, zum Beispiel mit www.XING.com
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Netzwerkpflege
Netzwerkarbeit ist das Funktionsprinzip der Wissensgesellschaft, in der
Beziehungen wichtiger sind als Bindungen. Es ist deshalb wichtig, eine
Adressdatei anzulegen, in die alle Netzwerkkontakte eingetragen werden
und die man laufend aktualisiert. Ausserdem gehört ein Ablagesystem für
Visitenkarten zum Dokumentationssystem. Ein regelmässiges Nachführen
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des Systems hält einen stets auf dem neuesten Stand in geschäftlicher wie
auch privater Hinsicht. Möglichkeiten, sich bei Netzwerkpartnern in Erinnerung zu rufen, bestehen viele: Geburtstagsgruss, E-Mail mit einem Hinweis
auf einen interessanten Fachartikel oder ein Kurzbesuch, wenn man gerade in
der Nähe ist. Solcherart gepflegte Verbindungen lassen sich auch problemlos
für eine Anfrage nach einer Einstiegsposition oder eine Bitte um Empfehlung
bei einer Bewerbung nutzen.
2.5 Besuch Recruiting-Messe
Weshalb sollten Sie solche Messen besuchen? In erster Linie, weil Sie dort
Gelegenheit haben, einen ersten Eindruck von Unternehmen zu erhalten
und einen guten ersten Eindruck Ihrer Person zu hinterlassen. Oftmals sind
Alumni am Stand, die Ihnen Informationen geben können, die Sie nicht auf
der Firmenwebsite finden. Lassen Sie sich deren E-Mail-Adresse geben, um
sie später kontaktieren zu können, wenn es um Ihr Jobinterview geht und
Sie mit ein paar Insider-Informationen gut beraten wären. Der Besuch einer
Messe ist eine hervorragende Gelegenheit, Networking zu betreiben.
2.5.1 Vorbereitung
Vorbereitung beginnt bei sich selbst
Für Ihr Gespräch mit Firmenvertretern bedeutet das: Wo stehe ich aktuell
(Standortbestimmung), welche relevanten Erfahrungen kann ich einbringen
(Qualifikationsbilanz), was charakterisiert mich (Persönlichkeit), wo sehe ich
mich zukünftig (Zielvorstellungen)?
Firmenrecherche
Firmenprofilkataloge enthalten Daten zu potenziellen Arbeitgebern, ihren
Tätigkeitsfeldern, Standorten, Erfolgen und aktuellen Projekten. Zusätzlich
finden Sie dort Informationen über Einstiegsmöglichkeiten und Anforderungen seitens der Unternehmen. Informieren Sie sich ausserdem via Internetseiten, Jahresberichte und Firmenzeitungen über Unternehmen, die Sie interessieren. Je besser Sie Bescheid wissen, desto überzeugender werden Sie im
Gespräch wirken. Klären Sie für sich selbst, weshalb Sie gerade mit diesem
Unternehmen in Kontakt treten wollen.
Unterlagen aufbereiten
Bereiten Sie sich wie auf eine Bewerbung vor: Klare Vorstellungen zu Ihren
möglichen beruflichen Zielen, aktuelle Bewerbungsunterlagen in einer klassischen Bewerbungsmappe; Ihre vorbereiteten Fragen an die Firmen haben Sie
schriftlich abgefasst und im Kopf «gespeichert».
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Gespräch vorbereiten
Überlegen Sie sich, was Sie über die ausgewählten Unternehmen erfahren
möchten. Gehen Sie vor dem Gespräch alle Punkte in Gedanken nochmals
durch. Behalten Sie die Ziele im Auge, die Sie mit diesem KennenlernGespräch verfolgen:
– Sie möchten Informationen zum Unternehmen erhalten, damit Sie
besser einschätzen können, wie die Arbeit dort für Sie aussehen würde.
– Sie möchten mit Ihrer Vorstellung einen guten Eindruck hinterlassen,
damit sich der Gesprächspartner auch noch an Sie erinnert, wenn er
nach der Messe Ihre Bewerbungsmappe in die Hand nimmt.
– Sie möchten sich als aussichtsreichen Kandidaten für weitere Auswahlgespräche empfehlen.
Welche Fragen stelle ich?
Stellen Sie einen Fragenkatalog zusammen, um für Sie wichtige Informationen zu Unternehmen und Arbeitsmöglichkeiten herauszufinden.
Nachfolgend einige Beispiele:
– Fragen zum Praktikum: In welchem Bereich möglich? Was lerne ich,
was wird von mir erwartet? Zeitraum? Vergütung?
– Fragen zum ersten Job: In welchen Bereichen sind offene Stellen vorhanden, existieren Traineeprogramme? Bin ich mit meinen Qualifikationen als Bewerber interessant?
– Fragen zu Entwicklungsmöglichkeiten: Wie fördert das Unternehmen
die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter? Sind bei Einstiegspositionen
bestimmte Karrierewege innerhalb des Unternehmens vorgezeichnet?
– Fragen zur Mobilität: Sind Einsatzortswechsel möglich? Werden
Auslandseinsätze angeboten?
– Fragen zur Bewerbung: Gibt es feste Bewerbungstermine? Wie gestaltet
sich das Auswahlverfahren? Welche Besonderheiten sind bei der
Bewerbung eventuell zu beachten?
Business-Tasche bestücken
Weil Sie den ganzen Tag auf den Beinen sein werden, nehmen Sie am besten
eine möglichst leichte Tasche. Folgendes sollten Sie vorbereiten und einpacken: persönlicher Zeitplan für die Firmenbesuche, Vorträge und Diskussionen, aktuelle Bewerbungsunterlagen in ausreichender Zahl, Ihre Fragen an
die Unternehmen, evtl. Visitenkarten, Notizblock und Kugelschreiber sowie
Erfrischungsbonbons.
22
2.5.2 Während der Messe
Kontakt aufnehmen
Bevor Sie ein Gespräch beginnen, beobachten Sie kurz Ihren Gesprächspartner. Was sagt seine Gestik, Rhetorik? So können Sie nützliche Infor-
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25.8.2008 15:45:16 Uhr
mationen für Ihr eigenes Verhalten sammeln. Nach der Begrüssung des
Firmenvertreters mit seinem Namen (Ansteckschild) stellen Sie sich kurz vor
und erläutern, weshalb Sie das Unternehmen besser kennen lernen möchten.
Bereiten Sie sich darauf vor, die wichtigsten Punkte Ihres Lebenslaufs kurz
aufzuzählen. Erwähnen Sie im Gespräch an passender Stelle Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten. Überlegen Sie sich vorab,
– welche Ihrer Erfahrungen und Qualifikationen für Ihren Gesprächspartner und das Unternehmen von Interesse sein könnten;
– welche Fragen Sie stellen könnten, um zu zeigen, dass Sie sich mit dem
Unternehmen, der Branche oder einer möglichen Tätigkeit dort vertraut
gemacht haben.
Dialog suchen
Sprechen Sie mit Abteilungsvertretern, Linienverantwortlichen oder Trainees,
um wertvolle Auskünfte über deren Erfahrungen zu erhalten. Seien Sie ein
interessierter und interessanter Gesprächspartner. Versuchen Sie rasch herauszufinden, ob die Firma für Sie wirklich attraktiv ist. Halten Sie das Gespräch
kurz, wenn Sie merken, dass Sie das Unternehmen nicht reizt. Respektieren
Sie die begrenzt zur Verfügung stehende Zeit. Bitten Sie am Ende des Gesprächs um eine Visitenkarte, machen Sie sich Notizen und schreiben Sie
nächste (vereinbarte) Schritte auf.
Was Sie nicht tun sollten
Einfach nur zwischen den Ständen herumschlendern, Prospekte und Giveaways sammeln, ohne irgendetwas zu sagen. Im Freizeitlook erscheinen, statt
Businesskleidung zu tragen.
2.5.3 Weitere Schritte
Versuchen Sie, die zu den Firmen geknüpften Kontakte aufrechtzuerhalten
oder auszubauen. Bekunden Sie Ihr Interesse am Unternehmen mit dem
Hinweis auf die Recruiting-Messe. Wollen Sie sich um eine Stelle bewerben,
nutzen Sie die Informationen, die Sie während der Gespräche auf der Messe
erhalten haben. Richten Sie Ihr Anschreiben an die Personalabteilung und beziehen Sie sich auf das Gespräch mit dem Firmenvertreter.
2.5.4 Termine Recruiting-Messen
Termine findet man beispielsweise in der Schweiz auf: www.wiwi-online.ch
oder www.forumhsg.ch oder in Deutschland auf www.studis-online.de,
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3
Bewerbung
3.1 Schriftliche Bewerbung
Erst wenn Sie überzeugt sind, für eine ausgewählte Firma in einer bestimmten Position arbeiten zu wollen, sollten Sie sich für eine Bewerbung entscheiden. Dann allerdings sollten Sie sich engagiert an die Arbeit machen. Das Ziel
der grafischen und textlichen Gestaltung Ihrer Bewerbung lautet: einfach, lückenlos, übersichtlich, aussagekräftig, profilorientiert, fehlerfrei.
3.1.1 Curriculum
Das Herzstück einer Bewerbung ist der Lebenslauf. Wenn er wirklich überzeugen soll, sollte er möglichst aktuell und auf den angepeilten Arbeitsplatz
zugeschnitten sein.
Inhalt
Personalverantwortliche erwarten, dass ein Lebenslauf präzise und konkret
sowie innerhalb von zwei Minuten erfassbar ist. Er sollte übersichtlich nach
Gruppen geordnet sein bei max. zwei Spalten. Bezüglich Layout, Schrifttyp
und -grösse sind Sie frei in der Gestaltung. Inhaltlich sollte er ein ausführliches Bild von Ihren Leistungen vermitteln, auch ohne Blättern in den Zeugnissen und Arbeitsbestätigungen. Wichtig ist, dass Ihr Lebenslauf zum
angestrebten Job (Anforderungsprofil) und dem Unternehmen passt. Punkte,
die Sie darauf ausrichten können, sind Studienfächer, Wahlfächer, Seminarund Diplomarbeiten, Arbeitsinhalte bei Praktika und Jobs, extracurriculare
Aktivitäten sowie zusätzliche Qualifikationen aus Freizeit- oder Sportaktivitäten. Jobinserate liefern Schlüsselbegriffe zur Bezeichnung entsprechender
Fähigkeiten in Ihrem Lebenslauf. Idealerweise sollte in der Auflistung eine
Entwicklung erkennbar sein, eine Ausweitung Ihrer Kompetenzen, die Sie
nun an den Arbeitsplatz führt, um den Sie sich bewerben.
Chronologie
Die meisten Lebensläufe werden umgekehrt chronologisch dargestellt.
Studienschwerpunkte, Praxiserfahrungen und Leistungen sollten dabei stichwortartig aufgeführt sein. Achten Sie auf eine konsistente Schreibweise der
Zeitangaben (Monat/Jahr).
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Praxisbezug
Bei Angaben zu absolvierten Praktika und beruflichen Aktivitäten können Sie
Ihr individuelles Profil besonders gut hervorheben. Wenn Sie es schaffen, Ihre
praktischen Erfahrungen berufsnah darzustellen, ist bereits das Fundament
für eine erfolgreiche Bewerbung gelegt.
Foto
Ihr Foto muss aktuell sein. Achten Sie auf einen freundlichen Gesichtsausdruck. Wirkt Ihre Mimik glaubwürdig? Erscheinen Sie je nach Anforderungen der Einstiegsposition auf dem Foto dynamisch oder verlässlich? Passt
die Kleidung zur angestrebten Funktion? Ist der Fotohintergrund hell genug,
Ihr Gesicht gut ausgeleuchtet? Ist das Foto gross genug (ca. 4,5 x 6 cm)?
3.1.2 Kurzanleitung Lebenslauf
Titel
– Lebenslauf
Foto
– ca. 4,5 x 6 cm
Kontaktdaten
– Name
(können auch im
– Adresse
Briefkopf enthalten sein)
– Telefonnummer
– Mobilnummer
– E-Mail-Adresse
Persönliche Daten
– Geburtsdatum oder Alter
– Zivilstand/Familienstand
– Nationalität
Schul-/Ausbildung
– Zeitraum (Monat/Jahr, von – bis)
– Institution, Ort
– Abschlüsse (offizielle Bezeichnung, z.B. Bachelor of Arts/
Sciences Universität X im Fachbereich Y
[B.A./B.S. Universität X], Datum)
Falls noch nicht abgeschlossen: Datum des
voraussichtlichen Abschlusses
– Notendurchschnitt
– Titel der Bachelor-/Master-/Doktorarbeit
– Studienschwerpunkte (falls relevant für die Stelle
oder interessant für den Arbeitgeber)
Praktische Erfahrung
– Zeitraum (Monat/Jahr, von – bis)
– Name des Unternehmens, Ort
– Position
– Aufgabenschwerpunkte, Verantwortungen, Erfolge,
25
Leistungen, Abgeschlossene Projekte
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Extracurriculare
– Zeitraum (Monat/Jahr, von – bis)
Aktivitäten
– Name der Institution, Ort
– Position
– Aufgabenschwerpunkte, Verantwortungen, Erfolge,
Abgeschlossene Projekte
Zusätzliche
– Zertifikate, Lehrgänge, Auszeichnungen u.a.m.
Qualifikationen
EDV-/IT-Kenntnisse
– Programme, Programmiersprachen
– Wie gut? (Selbsteinschätzung)
Sprachkenntnisse
– Muttersprache, Selbsteinschätzung oder Zertifikat,
Hobbys/persönliche
– Sport, Mannschaftszugehörigkeit, Erfolge u.a.m.
Auslandsaufenthalte
Interessen
Schluss
– Datum und Unterschrift
Das gehört nicht
– Angaben zu den Eltern/Geschwistern
hinein
– Grundschulbildung
– Mitgliedschaften ohne Amt
– Militärdienst ohne Führungsaufgabe (ausser bei
grosser Zeitlücke im Lebenslauf)
– Referenzen (nimmt man zum Vorstellungsgespräch mit)
– Politische Ämter: Gut abwägen!
Allgemein
– Umfang: 1 – 2 Seiten
– Anlagen (Reihenfolge beachten):
1. Letztes Hochschulzeugnis
2. Andere Hochschulzeugnisse
3. Maturitäts-/Abiturzeugnis
4. Arbeitszeugnisse
5. Spezielle Zertifikate/Nachweise (keine Sprachdiplome)
3.1.3 Lebenslauf in Englisch
Einige schweizerische oder deutsche Unternehmen bevorzugen englische
Bewerbungsunterlagen. Wird ausdrücklich ein Lebenslauf in Englisch verlangt, so handelt es sich hierbei meist nicht um einen Lebenslauf, wie er z.B.
in England oder den USA üblich ist, sondern lediglich um eine Übersetzung
des deutschsprachigen Dokuments, bei dem Inhalt und Format beibehalten
werden.
26
Ausführliche Informationen zum Erstellen von Bewerbungsunterlagen für
Unternehmen im Ausland finden Sie in Kapitel 9, «Bewerben im Ausland».
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Lebenslauf
Persönliche Daten
Max Mustermann
Schönerweg 3
CH-1234 Musterort
Alter:
Zivilstand:
Nationalität:
23 Jahre
ledig
Schweizer/Brite
Telefon: +41 (0)71 - 201 201
Mobil: +41 (0)79 - 201 201
E-Mail: [email protected]
Bewerbungsfoto
ca. 4.5 x 6 cm
Ausbildung
09/2007 - heute
Universität St. Gallen (HSG), St. Gallen, Schweiz
Masterstudium in Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmanagement
Schwerpunktfächer: Industrie und Business-to-Business Marketing
Voraussichtlicher Abschluss als Master of Arts in Marketing, Dienstleistungs- und
Kommunikationsmanagement (M.A. HSG) 9/2009
09/2004 - 09/2007
Universität St. Gallen (HSG), St. Gallen, Schweiz
Abschluss als Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftslehre (B.A. HSG)
Schwerpunktfächer: Informations- und Kommunikationstechnologie
Notendurchschnitt: 5.3, Bachelorarbeit: "Neue Marketingstrategien im Web 2.0"
10/1996 - 09/2004
High School York, York, Grossbritannien
General Certificate of Education (GCE/A-Levels), Note: 5,7
Praktische Erfahrung
10/2007 - heute
Universität St. Gallen (HSG), St. Gallen, Schweiz
Assistent beim Institut für Marketing und Handel (IMH-HSG), Teilzeit 20%
Betreuung von Übungsgruppen (20-30 Studierende) während 4 Praxiswochen pro Jahr
Recherchetätigkeiten für das Kompetenzzentrum für B2B-Marketing
07/2006 - 09/2006
B2B-Beratungs-Unternehmen, London, Grossbritannien
Praktikum im Bereich Kundenberatung und Marketingtraining
Untersuchung der Auswirkung von A und Zusammenfassung der Ergebnisse
Präsentation der Ergebnisse an die Geschäftsleitung
Planung und Organisation von Geschäftsleitungsmeetings
Extracurriculare Aktivitäten
10/2005 - heute
Marketingverein, St. Gallen (Studentischer Verein an der Universität St. Gallen)
Organisation von 3 Veranstaltungen pro Semester mit rund 50 TeilnehmerInnen
Seit 2007: Verantwortlicher für Bereich Firmenkontakte (3 studentische Mitarbeiter)
01/2006
Teilnahme an Model UN, New York, USA
Zusätzliche Qualifikationen
05/2006
Zertifikat PC Supporter, Zürcher Institut für Informatik, Zürich
Informatikkenntnisse
MS-Office
Excel, PowerPoint, Word, Access: sehr gute Kenntnisse
Programmiersprache HTML/Java Zertifikat Informatik 9/2005
Sprachkenntnisse
Deutsch
Englisch
Französisch
Muttersprache
Muttersprache
HSG Niveau II (C2 GER «» Diplôme DALF unités B1- B4)
Hobbies
Handball
Klavier
Mannschaftskapitän St. Galler Verein seit 2005
2. Platz Jugend Musiziert 2006
1.Oktober 2008
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Checkliste:
– Wird eine Schwerpunktbildung im Studium ersichtlich und passt sie zur
Einstiegsposition?
– Ist bei Diplomarbeiten mit Praxisbezug für Aussenstehende ein Nutzen
erkennbar (Qualitätsverbesserung, Marktforschung o.Ä.)?
– Sind die einzelnen berufsnahen Stationen stichwortartig und dem
Anforderungsprofil der Stelle entsprechend beschrieben?
– Sind Sonderaufgaben oder Projekte, spezielle Fachkenntnisse erwähnt?
– Sind extracurriculare Aktivitäten in studentischen Initiativen, Vereinen
oder ehrenamtlichen Organisationen nachvollziehbar aufgeführt (Projektwochen, Kontakttage, Pressearbeit usw.)?
– Bestehen Indizien für Mobilitätsbereitschaft?
– Entsteht das Bild einer interessierten und engagierten Person?
– Wird deutlich, dass Sie sich sowohl bezüglich Sachkompetenz als auch
hinsichtlich Ihres Potenzials an Sozial- und Persönlichkeitskompetenz
weiterentwickelt haben?
3.1.5 Anschreiben
Generelles
Ein aussagekräftiges Schreiben gibt kurz Einblick in Ihre Qualifikationen, beruflichen Erfahrungen, Ihre Motivation und Leistungsbereitschaft bezüglich
der angestrebten Position sowie Ihre persönlichen Vorzüge im Hinblick auf
das Anforderungsprofil des Jobs und das Unternehmen. Es bietet zudem
Gelegenheit, Ihren Schreibstil, Ihre Kommunikationsfähigkeiten und Ihre
Professionalität zu zeigen. Folgende, für die Personalabteilung zentrale
Fragen, sind im Schreiben zu beantworten:
– Warum bewirbt sich die Person auf die ausgeschriebene Stelle?
– Welche stellenbezogenen Muss- und Soll-Anforderungen erfüllt sie?
– Welche interessanten Zusatzqualifikationen bringt sie mit?
– Welche beruflichen Ziele strebt sie an?
– Wird sich die Person in das Unternehmen integrieren können?
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Muss- und Soll-Anforderungen erfüllen
Antworten Sie auf eine Stellenanzeige, ist dies die Vorlage für Ihre Qualifikationsangaben. Überzeugen Sie dadurch, dass Sie die Erwartungen (MussKriterien) erfüllen und in Bezug auf die Soll-Anforderungen einiges an
Kenntnissen mitbringen. Am besten schreiben Sie alle wichtigen Daten auf
und kürzen den Text auf die wichtigsten Punkte. Beschreiben Sie, womit Sie
sich im Einzelnen beschäftigt haben. Zeigen Sie Einsatzwillen, indem Sie darstellen, wie Sie sich neben dem Studium aktiv um die Erschliessung des von
Ihnen angestrebten Berufsfelds gekümmert haben (Praktika, Engagements
in studentischen Organisationen, Wahlfächer u.a.m.). Überzeugen Sie mit
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Ihrem Anschreiben, indem die Überschneidungen zwischen den bisherigen
Erfahrungen und den zukünftigen Aufgaben gut herausgearbeitet und klar
zu erkennen sind. Gehen Sie auf jede der aufgeführten Anforderungen ein.
Arbeiten Sie alle Punkte ab und belegen Sie diese mit Beispielen aus Ihrem
Lebenslauf. Der Personalverantwortliche soll Ihrem Schreiben auf einen Blick
entnehmen können, dass Sie hundertprozentig für die Stelle geeignet sind,
ohne umständlich die entsprechenden Daten aus dem Lebenslauf herauslesen
zu müssen.
Passendes Profil erstellen – beschreiben, nicht bewerten
Das Anschreiben wird nicht nur zur ersten Einschätzung der fachlichen
Kenntnisse herangezogen, sondern es dient auch dazu, sich ein erstes Bild
von der Persönlichkeit des Bewerbers zu machen. Aus der Aufbereitung der
Unterlagen werden beispielsweise Rückschlüsse über die Arbeitsweise gezogen. Liefern Sie ein zur angestrebten Position passendes Profil? Dies umfasst Ihr Sachprofil (Wahlfächer, Kontextfächer, Seminar- und Diplomarbeit,
praktische Tätigkeiten), Ihr internationales Profil (Auslandssemester, Auslandspraktikum und Fremdsprachen) und Ihr persönliches Profil (Breite und
Tiefe Ihrer Bildung, Hobbys, Sport). Nutzen Sie Ihr Potenzial an Sozial- und
Persönlichkeitskompetenzen, die Sie bei verschiedenen Tätigkeiten erworben
haben. Dazu zählen beispielsweise die Teilnahme an Projektarbeiten (Teamfähigkeit), Tätigkeiten im Verkauf (Kundenorientierung und Belastbarkeit)
oder die Mithilfe bei Firmenkontakttagen (Organisationsfähigkeit).
Grundregel
Die goldene Regel der Bewerbungskommunikation lautet: «Beschreiben,
nicht bewerten.» Dies gelingt Ihnen, indem Sie neutrale Formulierungen
verwenden wie «Ausserdem erreichte ich...», «Ich zeichnete verantwortlich
für...» oder «Meine Einsatzbereiche waren...». Vermeiden Sie persönliche
Bewertungen wie beispielsweise «Ich war äusserst erfolgreich bei...» oder
«Meine Leistung war unübertrefflich». Selbstsicherheit ist ein weiterer Punkt.
Vermeiden Sie Satzanfänge wie «Ich glaube...», «Ich möchte gerne...» oder
«Wäre es möglich...?». Verwenden Sie stattdessen: «Ich bin überzeugt...», «Ich
stelle mir vor...» oder «Ist es möglich...?».
Qualität liefern
Lassen Sie den Text einen Tag liegen, und bitten Sie jemanden, ihn laut vorzulesen. Stellen, an denen Sie stutzen, sollten Sie so lange überarbeiten, bis
sich das Schreiben flüssig liest. Rechtschreibfehler vermeiden Sie, indem Sie
den Text rückwärtslesen. Kontrollieren Sie, ob Adresse und Name der Ansprechperson fehlerfrei geschrieben sind. Das Anschreiben sollte eine Seite
nicht überschreiten, die Schriftgrösse mindestens 10 Punkt aufweisen und der
Text linksbündig oder im Blocksatz dargestellt werden. Wählen Sie für Anschreiben und Lebenslauf dieselbe Schriftfamilie und die gleiche Papierqualität.
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3.1.6 Übersicht zum Anschreiben
Absender
Name/Vorname, Adresse, Telefonnummer (mit Angabe der Erreichbarkeit),
E-Mail-Adresse. Am besten erstellen Sie einen persönlichen Briefkopf.
Diesen können Sie auch beim Lebenslauf wiederverwenden (Wiedererkennungseffekt).
Anschrift
Korrekte Firmenadresse, wenn immer möglich persönlich adressieren
(Name/Vorname, Titel/Position und Abteilung).
Datumsangabe
Linksbündig, zwischen Anschrift und Betreff.
Betreff
Job/Position, evtl. Fundstelle mit Datum. Alles fett, zwei Leerzeilen Abstand
bis zur Anrede.
Anrede
Ohne Kenntnis des Namens einer Ansprechperson lautet die Anrede: «Sehr
geehrte Damen und Herren». Dies ist allerdings die denkbar ungünstigste
Form. Rufen Sie in diesem Fall besser bei der betreffenden Abteilung an, um
die verantwortliche Person herauszufinden. Die Zentrale wird Sie gerne verbinden. Notieren Sie sich den Namen (notfalls buchstabieren lassen). Ebenso
sollten Sie den Namen des Personalverantwortlichen kennen. So können Sie
sich dann im Anschreiben an den Personalverantwortlichen auf das Gespräch
mit dem Verantwortlichen in der Abteilung beziehen. Dies hat den Vorteil,
dass dieser zumindest informiert wird und somit die Vorentscheidung nicht
allein von der Personalabteilung gefällt wird. Auf diese Weise wird eine
Blindbewerbung zur «Initiativbewerbung» (siehe Kapitel 3.3.1) mit wesentlich besseren Aussichten auf Erfolg.
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Einstieg
Können Sie sich nicht auf ein bereits geführtes (Telefon-)Gespräch beziehen,
formulieren Sie kurz, aber präzise, weshalb Sie die Stelle interessiert. Diese
Aussage sollte den Leser neugierig machen, damit er für Ihren «Verkaufsprospekt» auf Empfang steht. Nachfolgend ein Beispiel für einen Einstiegssatz, der direkt zum Thema führt: «Meine Bewerbung interessiert Sie
sicherlich, da ich sämtliche fachlichen wie persönlichen Fähigkeiten und
Erfahrungen besitze, um Sie bei den Projekten A und B professionell zu
unterstützen.»
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Nach einem vorab geführten (Telefon-)Gespräch beginnen Sie Ihr Anschreiben mit einem Eröffnungssatz wie beispielsweise: «Vielen Dank für das informative (Telefon-)Gespräch vom... . Ihre ausführlichen Erläuterungen motivieren mich zusätzlich, mich um die Stelle als... zu bewerben.» Vermeiden Sie
Selbstverständlichkeiten und langweilige Aussagen wie «Hiermit bewerbe ich
mich auf Ihre Stellenausschreibung vom...» oder «Die von Ihnen ausgeschriebene Stelle klingt interessant und entspricht meinen Vorstellungen».
Ausbildung
Beschränken Sie sich auf die wichtigsten Ausbildungsetappen (Ihre Sachkompetenzen), ohne den ganzen Lebenslauf wiederzugeben! Die Nennung
der Fächerkombination und des Themas der Bachelor- bzw. Masterarbeit ist
dann sinnvoll, wenn ein Bezug zur Position oder Firma besteht.
Praxiserfahrung/extracurriculare Aktivitäten
Überzeugen Sie mit Ihren praktischen Erfahrungen (Ihren Praxiskompetenzen) von Ihrer Leistungsfähigkeit, Ihren Interessengebieten und den erworbenen Fähigkeiten, die bei der angestrebten Position gefragt sind. Nutzen
Sie alle Ihre Qualifikationen, um eine Übereinstimmung zwischen dem
Anforderungsprofil der Stelle und Ihrem Persönlichkeitsprofil zu erreichen.
Beschreiben Sie Ihre Fähigkeiten und verzichten Sie auf unnötige Bewertungen. Nennen Sie Beispiele erfolgreich ausgeführter Aufgaben aus Ihrer
Berufspraxis.
Internationales Profil
Wenn Ihre Wunschtätigkeit ein internationales Umfeld aufweist, sollten
Sie sich ausserdem ein internationales Profil geben (Auslandssemester, Auslandspraktikum, Fremdsprachen). Schildern Sie Ihre Erfahrungen, die Sie
in multikulturellen Umfeldern gesammelt haben, und betonen Sie Ihre
Flexibilität, sich auf fremde Anforderungen schnell einzustellen.
Persönliche Qualitäten
Die Stellenanzeige liefert Ihnen Stichworte, um Ihre Fach-, Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen zu schildern. Beschreiben Sie Charakteristika, die
sich durch Stationen im Lebenslauf belegen lassen. Auch besondere sportliche Leistungen, Gruppenleitungsfunktionen u.a.m. sind Nachweise für Ihre
Kompetenz. Erwähnen Sie nur Fähigkeiten, die für die ausgeschriebene
Position von Belang sind. Ein Anschreiben erzielt dann die grösste Wirkung,
wenn es möglichst viele Berührungspunkte zwischen den bisherigen Erfahrungen innerhalb und ausserhalb des Studiums und den kommenden Aufgaben aufzeigt.
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Motivation
Zeigen Sie Begeisterung und Einsatzwillen für die gewünschte Position und
das Unternehmen. Auch dass Sie darin eine hervorragende Möglichkeit
sehen, Ihr berufliches Vorankommen zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Schlussteil
Im letzten Absatz Ihres Anschreibens können Sie ein mögliches Einstiegsdatum nennen und ausdrücken, dass Sie sich über ein persönliches Gespräch
freuen würden. Verwenden Sie kurze Aufforderungssätze wie beispielsweise:
«Ich freue mich, von Ihnen zu hören», «Ich freue mich auf Ihre Antwort»,
«Ich freue mich, Sie und Ihre Firma XY bei einem Vorstellungsgespräch persönlich kennen zu lernen».
Grussformel
«Freundliche Grüsse» ist modern und genügt.
Unterschrift
Unterzeichnen Sie mit Vornamen und Namen, es wirkt persönlicher. Der
Füllfederhalter ist dabei dem Kugelschreiber vorzuziehen.
3.1.7 Wichtige Anmerkungen zum Anschreiben
Lesefreundlichkeit
Achten Sie auf Schriftgrösse (mind. 10 Punkt), Schrifttyp (wählen Sie dieselbe
Schriftfamilie wie beim Lebenslauf), Zeilenabstände, sinnvolle Absätze
sowie genügend grosse Seitenränder. Spielen Sie so wenig wie möglich mit
Zeichenformatierungen wie kursiv, fett und unterstrichen.
Floskeln
Vermeiden Sie Floskeln wie «eigentlich», «an sich» oder «prinzipiell».
Formulieren Sie aktiv und nicht in der «würde»- oder «könnte»-Form.
Negatives
Entschuldigungen oder andere negative Aussagen sind tabu.
Treffende Formulierungen
Verwenden Sie durchschnittlich 15 Wörter pro Satz. Unterscheiden Sie immer
Wichtiges von Unwichtigem.
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Wortwahl mit Botschaft
Es lohnt sich, etwas über der Wortwahl im Bewerbungsschreiben zu «brüten». Nachstehend einige Beispiele als Anregung:
Substantive: Kernkompetenz, (Schlüssel-)Qualifikationen, Wissen, Erfahrung,
Eigeninitiative, Durchsetzungsvermögen, Zielorientierung, Begeisterung,
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Organisationstalent, Lösungen, Ergebnisse, Freude, Überzeugungskraft
u.a.m.
Verben: erzielen, einbringen, entsprechen, unterstützen, strukturieren, leiten,
organisieren, mitwirken, analysieren, beschleunigen, fördern, sich aneignen
u.a.m.
Adjektive: zielorientiert, belastbar, aktiv, verantwortungsbewusst, vielseitig,
unternehmerisch, kontaktfreudig, mobil, kompetent, dynamisch, zupackend,
vertraut, konkret, ausgeprägt, konstruktiv, analytisch, detailorientiert, kommunikativ, wissbegierig, kundenorientiert, qualitätsbewusst u.a.m.
Bewerbungssätze: die Herausforderung annehmen, unternehmerisch denken, die Chance bieten, sich schnell einarbeiten können, Kenntnisse und
Erfahrungen kombinieren, einen Beitrag leisten, wichtige Voraussetzungen
mitbringen, seine berufliche Zukunft im Bereich XY sehen, profunde Kenntnisse und umfassende Erfahrung gesammelt u.a.m.
Fähigkeitsprofil
Viele Fakten sind im Lebenslauf nur auf Kosten der Übersichtlichkeit unterzubringen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie innerhalb und ausserhalb Ihres
Studiengangs sehr aktiv waren. Wenn Sie merken, dass die Darstellung Ihres
Erfahrungsschatzes den Lebenslauf sprengt, können Sie zum Instrument
des Fähigkeitsprofils greifen. So machen Sie Ihre Leistungsfähigkeit für Aussenstehende sichtbar.
Erstellen Sie eine Extraseite mit der Auflistung von Praxiserfahrungen,
Projekterfolgen, Publikationen, der Skizzierung von besuchten Fortbildungsveranstaltungen oder Auslandsaufenthalten, besonderen Arbeitsschwerpunkten u.a.m. Entwickeln Sie aus den vielfältigen Praxiserfahrungen ein in sich
schlüssiges Kernprofil und stellen Sie es stichwortartig und klar verständlich
dar. Werden Sie konkret, liefern Sie inhaltliche Aussagen darüber, was Sie
in Praktika, in Projekten, als wissenschaftliche Hilfskraft, in studentischen
Initiativen oder in Ihrer Diplomarbeit geleistet haben. Ihre persönlichen
Stärken und Ihre Sozialkompetenzen werden erst durch Beispiele plausibel.
Sie liefern konkrete Belege dafür, dass Sie die zukünftigen Aufgaben meistern
können.
Überlegungen zum Fähigkeitsprofil:
– Haben Sie in Projekten mitgearbeitet, Sonderaufgaben übernommen?
– Konnten Sie besondere Erfolge in Ihren Praktika erzielen?
– Gibt es Erfolge, die Sie in Zahlen ausdrücken können (Umsatzsteigerung,
Kostensenkung)?
– Welche Funktionen und Aufgabengebiete haben Sie in studentischen
Initiativen übernommen?
– Haben Sie an ausländischen Universitäten besondere Kurse besucht,
die Ihr Profil erweitert haben?
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– Haben Sie sich ausgewählte Studieninhalte auch abseits Ihres Studiengangs erschlossen, beispielsweise als Gasthörer?
Gehaltsangaben
Wenn Sie Gehaltsvorstellungen angeben sollen, informieren Sie sich vorher,
was die Branche/das Unternehmen Berufseinsteigern üblicherweise zahlt.
Auskunft darüber geben manchmal auch Personalabteilungen von Firmen,
weil die Einstiegsgehälter für Universitätsabsolventen oft in einer vordefinierten Bandbreite festgelegt sind.
Verschiedene Gehaltsspiegel, auch Lohnrechner oder Lohnspiegel genannt,
finden Sie für die Schweiz beispielsweise unter: www.bfs.admin.ch (Lohnrechner) oder www.lohn-sgb.ch. Für Deutschland u.a. auf:
http://services.fazjob.net/personalmarkt, www.academics.de,
www.kienbaum.de, www.gehalts-check.de, www.lohnspiegel.de/main,
www.gehaltsvergleich.com.
Grundsätze
Lassen Sie den Text einen Tag liegen und überarbeiten Sie ihn danach nochmals. Stellen, an denen Sie stutzen, sollten Sie so lange überarbeiten, bis sich
das Anschreiben flüssig liest. Vermeiden Sie Flüchtigkeitsfehler, indem Sie
den Text rückwärtslesen.
Tun Sie, was der Stellenanbieter möchte
Viele Unternehmen werden Sie auffordern, sich mit einem speziellen
Bewerbungsformular oder online zu bewerben. Halten Sie sich möglichst
genau an diese Vorgaben.
3.1.8 Bewerbungsunterlagen versenden
Achten Sie beim Zusammenstellen Ihrer Unterlagen auf Vollständigkeit und
Qualität:
– Die Unterlagen umfassen: Anschreiben (lose auf der Bewerbungsmappe),
Lebenslauf, Kopien der Diplomzeugnisse, Arbeitszeugnisse.
– Die Anlagen sind in der richtigen Reihenfolge sortiert.
– Für das Begleitschreiben und den Lebenslauf weisses Briefpapier von
guter Qualität verwenden.
– Einwandfreie Kopien in einheitlicher Papierqualität erstellen.
– Fester Umschlag für den Versand der Unterlagen verwenden.
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Zeitpunkt des Versands
Bewerben Sie sich auf eine veröffentlichte Stellenanzeige, so genügt es,
die Unterlagen bis 7 Tage nach der Anzeigenschaltung zu versenden. Im
Normalfall schicken Ihnen die Unternehmen nach Eintreffen der Bewerbung
eine Empfangsbestätigung (kann 7 – 10 Tage dauern).
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Nachfassen
Was können Sie tun, wenn Sie zwei Wochen nach Versand der Bewerbung
von der Firma noch nichts gehört haben? Fragen Sie telefonisch nach, ob die
Unterlagen eingetroffen sind. Benutzen Sie die Gelegenheit, Informationen
über die Stelle zu erhalten und sich gleichzeitig zu vermarkten. Zeigen Sie
dabei aber Fingerspitzengefühl und reagieren Sie, wenn Sie merken, dass es
nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Beachten Sie folgende Punkte:
– Rufen Sie auf keinen Fall früher als eine Woche nach Versand der
Bewerbungsunterlagen an.
– Tun Sie dies gezielt und höflich mit der Absicht, weitere Informationen
zu erhalten.
– Überlegen Sie vorab, welche Fragen Ihnen vielleicht gestellt werden
könnten und welche Fragen Sie stellen wollen.
– Signalisieren Sie Ihr Interesse am Unternehmen und an der Stelle.
– Bitten Sie um eine Terminangabe, bis wann Sie eine Antwort erwarten
dürfen.
3.2 Kurzregeln einer erfolgreichen Bewerbung
Vorarbeiten
– Sie kennen Ihre Fähigkeiten und Präferenzen und haben sich ein konkretes Selbstbild erarbeitet.
– Sie wissen, wie Sie die berufliche Zukunft erleben möchten, jetzt, in drei
Jahren, in fünf Jahren.
– Sie haben die Aufgabengebiete ermittelt, die Ihnen liegen und in denen
Sie gerne tätig wären.
– Sie wissen, in welchen Unternehmen es solche Aufgaben zu lösen gibt
und wer Ihre Wunschkandidaten sind.
– Sie haben aktiv mit interessanten und interessierten Unternehmen
Kontakt aufgenommen.
– Sie haben Ihr Kontaktnetz gepflegt und mit Personen gesprochen, die
Ihren Wunschjob innehaben.
– Sie verfügen über einen Alternativplan, falls es mit der bevorzugten
Tätigkeit nicht auf Anhieb klappt.
Vorbereiten der Unterlagen
– Inhalt, Form und Orthografie Ihres Lebenslaufs stimmen.
– Das Begleitschreiben ist ansprechend geschrieben. Zu lange Sätze
werden vermieden.
– Zwei bis drei zur Aufgabe passende Stärken (Fachkenntnisse, Praxiserfahrungen, Erfolge) sind im Begleitschreiben dargestellt.
– Die Unterlagen sind vollständig und alle darin gemachten Angaben
sind belegt.
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– Es gibt nachvollziehbare Erklärungen für «Schwächen» (z.B. schlechte
Noten).
– Der mögliche Eintrittstermin ist erwähnt.
– Das Foto wurde im Studio aufgenommen.
– Ihre Unterlagen wurden zur Kontrolle von anderen durchgesehen.
Vorbereiten des Interviews
– Eine massgeschneiderte 5-Minuten-Version Ihres Werdegangs haben
Sie geübt.
– Antworten auf Fragen nach Schwächen haben Sie im Griff.
– Auf die Frage nach Ihren besonderen Stärken können Sie mit Praxisbeispielen antworten.
– Gehaltsvorstellungen oder entsprechende Wünsche können Sie überzeugend einbringen und verhandeln.
– Schwierige Formulierungen haben Sie laut geübt.
– Ihre Fragen an das Gegenüber sind gesammelt und notiert.
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Bevor Sie zum Interview gehen
– Verzichten Sie bei der Kleidung auf Extravaganz.
– Wählen Sie eine zurückhaltende, vornehme Erscheinung.
– Alle Unterlagen sind bereit, am besten in einer Mappe (Einladungsschreiben, Kopie der Bewerbungsunterlagen, Liste mit Fragen an das
Unternehmen, Wegbeschreibung, Notizblock, Stift).
– Sie kennen die exakte Adresse, wo das Gespräch stattfinden soll.
– Richtige Zeitplanung: Fünf Minuten vor dem Termin am Ort sein.
– Rechnen Sie mit Verzögerungen (Staus, Fahrplanverspätungen, das
Zurechtfinden in grossen Bürogebäuden kosten Zeit).
– Sie sind positiv eingestellt und wissbegierig. Sie verhalten sich
diplomatisch.
– Sie haben verinnerlicht, dass es beim Vorstellungsgespräch um das
beiderseitige Kennenlernen und Ihre Selbstdarstellung geht.
– Sie versuchen im Gespräch ein Gespür dafür zu entwickeln, was dem
Gegenüber wichtig ist.
– Antworten des Gegenübers werden von Ihnen mitgeschrieben und
hinterfragt.
– Erste Eindrücke nehmen Sie zuerst einmal auf, ohne sich sofort ein
Urteil zu bilden.
– Sie wissen, dass ein wenig Nervosität normal ist.
– In Gedanken sehen Sie sich bereits auf dem begehrten Platz und haben
ein inneres Bild davon vor Augen.
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3.3 Weitere Bewerbungsmöglichkeiten
3.3.1 Initiativbewerbung
Generelles
Positiv an Ihrer Initiativbewerbung ist, dass dies auf eine starke Motivation
hinweist. Sie sind nicht einer von mehreren Hundert Interessenten, sondern
haben keine oder nur wenige direkte Mitbewerber. Vor allem, wenn Sie
während des Studiums Praktika absolviert oder passendes Know-how in
Unternehmen Ihrer Wunschbranche erworben haben und damit berufliche
Erfahrung vorzeigen können, steigen Ihre Chancen. Bei der Initiativbewerbung geht es darum, einen Bedarf zu wecken und einen besonders guten
«Verkaufsprospekt» zu entwerfen.
Was ist anders?
Damit in der Initiativbewerbung überhaupt ein Bezug zur Einstiegsposition
hergestellt werden kann, müssen Sie die zukünftigen Aufgaben im Vorfeld
herausfinden. Dazu dienen Stellenausschreibungen in Zeitungen oder im
Internet, aber auch Berufsbeschreibungen. Sie erhalten damit einen guten
Überblick über die Anforderungen in der angestrebten Position.
Selbstmarketing ist bei einer unaufgeforderten Bewerbung doppelt wichtig.
Ihnen muss es auf Anhieb gelingen, Aufmerksamkeit und Interesse zu gewinnen. Dazu brauchen Sie eine fundierte Analyse Ihrer Fähigkeiten.
Schicken Sie dem Unternehmen zunächst eine Kurzfassung Ihrer Bewerbungsunterlagen, d.h. ohne Zeugnisse.
Personal- oder Fachabteilung?
Erfahrungsgemäss beschäftigen sich Unternehmen intensiver mit Initiativbewerbungen als mit den zahlreichen Bewerbungen, die im Allgemeinen
auf Stellenangebote in den Medien eingehen. Der Vorteil bei einer direkten
Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Bereichsverantwortlichen oder der
Fachabteilung scheint zu sein, dass Bewerber wegen des direkten Interesses
der Abteilung an einer Bewerbung häufiger zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden, als wenn die Vorselektion von der Personalabteilung durchgeführt wird.
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Erfolgsaussichten
Wenn sich aus 10 Prozent der Kontakte konkrete Ansatzpunkte ergeben, ist
dies ein respektables Ergebnis. Initiativbewerbungen sind letztlich immer
auch eine Fleissarbeit, bieten zugleich jedoch die Chance, Eigeninitiative
unter Beweis zu stellen und eine den individuellen Stärken und Neigungen
exakt entsprechende Startposition zu finden. Vermeiden Sie Blind- oder
Massenbewerbungen, diese haben fast keine Aussicht auf Erfolg.
Wenn Sie über durchschnittliche Examensnoten verfügen oder Ihr Studium
abgebrochen haben, können Sie mit dieser Methode Ihre Bewerbungschancen
verbessern. Doch auch unabhängig von Studienfach und Studienleistungen
eröffnen Initiativbewerbungen grundsätzlich die Chance, sie ganz individuell
auf persönliche und berufliche Zielvorstellungen abzustimmen.
3.3.2 Online-Bewerbung
E-Mail-Bewerbung
Adresse: Mailen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen wenn immer möglich an
eine personalisierte E-Mail-Adresse. Um solche E-Mail-Adressen in grösseren
Unternehmen herauszufinden, stehen Ihnen verschiedene Suchmaschinen zur
Verfügung wie beispielsweise Address Finder www.iaf.net oder Yahoo People
Search http://people.yahoo.com/. Steht keine personalisierte E-Mail-Adresse
zur Verfügung, kann auch eine relevante Sammeladresse genutzt werden.
Hilfreich ist, wenn Sie wissen, wer die eingehenden E-Mail-Bewerbungen bearbeitet, damit Sie auch im Anschreiben eine Ansprechperson haben.
Betreffzeile: Machen Sie deutlich, auf welches Angebot Sie sich bewerben,
um die Zuordnung Ihrer Bewerbung zu erleichtern. Beispiel: «Bewerbung als
Assistent von...».
Kurzanschreiben: Fassen Sie sich möglichst kurz! Sechs bis acht Sätze reichen
für das Anschreiben aus.
Signatur: Verwenden Sie eine Signatur in der Fusszeile, in der Sie Ihre
Anschrift, Telefonnummer (mit Angabe der Erreichbarkeit) und E-MailAdresse angeben.
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Datei-Anhänge: Dateianhänge sollten auf jeder Computer-Plattform lesbar
sein und keine Viren transportieren! Die beste Variante bleibt das PDFFormat (Adobe), sowohl aus Sicherheits- als auch aus Platzspeichergründen.
Bringen Sie sämtliche Anlagen in ein Dokument (ausführliches Anschreiben,
Lebenslauf, Ausbildungszeugnisse, Arbeitszeugnisse). Bezeichnen Sie die angehängte Datei kurz und konkret im E-Mail-Text, bzw. erläutern Sie, welche
Informationen die Datei enthält.
Umfang: Beschränken Sie sich auf max. 7 – 10 Seiten. Wählen Sie beim
Scannen Ihrer Zeugnisse eine angemessene Bildqualität, um Speicherplatz zu
sparen. Die E-Mail-Bewerbung sollte zwei Megabyte nicht übersteigen.
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Testen Sie den Ausdruck des gesamten Files, bevor Sie es abschicken. Alle
Seiten sollten innerhalb von ein bis zwei Minuten ausdruckbar sein.
Test: Senden Sie die E-Mail zum Test zuerst sich selbst; Zeilenumbrüche und
Einzüge, Umlaute und Sonderzeichen sind häufig tückisch.
Empfangsbestätigung: Richten Sie in Ihrem E-Mail-Programm die Funktion
«Empfangsbestätigung» ein, bevor Sie Ihre Bewerbung abschicken.
Nachhaken: Haken Sie nach zwei Wochen telefonisch nach, sofern Sie nichts
gehört haben.
Online-Formular
Nutzen Sie zur Eigendarstellung die Textfelder, zum Beispiel um erfolgreiche Projekte darzustellen. Speichern Sie ausgefüllte Formularseiten («speichern unter» im Browser wählen oder Screenshots anfertigen). Sie benötigen
diese Unterlagen zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Bereiten Sie
Unterlagen für den Postversand vor. Online-Formular-Bewerbungen dienen
oft nur einer Vorauswahl.
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