Kinderwunschzentrum IVF BüT 2013-04-25[9]

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Kinderwunschzentrum IVF BüT 2013-04-25[9]
chUR
Donnerstag, 25. April 2013
Schulleitungsreform
mit sechs neuen Stellen
Nun liegen die Vorschläge des Stadtrates auf
dem Tisch, wie die Vorgaben des Gemeinderates in der Stadtschule Chur umgesetzt werden
sollen. Departementsvorsteherin Doris Caviezel-Hidber möchte diese Reorganisation in
zwei Schritten vornehmen. An der Sitzung des
Gemeinderats am 16. Mai (Beginn 15 Uhr) soll
in einem ersten Schritt eine Reorganisation der
Schulleitung beschlossen werden. Diese wäre
dann bereits Grundlage für die folgende Totalrevision des Schulgesetzes, für die der Stadtrat
die Einsetzung einer gemeinderätlichen Vorberatungskommission beantragt. Grundlegend
reorganisiert werden sollen die strategischen
Führungsstrukturen. Damit würde auch einem
mit der bürgerlichen Mehrheit von 12:8 überwiesenen Auftrag von Dominik Infanger (FDP)
betreffend unabhängiger Schulrat entsprochen.
Der heutige – vom Volk gewählte und von der
Departementsvorsteherin präsidierte – Schulrat
soll dabei durch eine vom Gemeinderat (mehrheitlich aus den eigenen Reihen) zu wählende
Bildungskommission ersetzt werden.
Der vom (alten) Gemeinderat in der Budgetdebatte im Dezember beschlossenen Kürzung
der Stellenprozente für die Schudirektion von
300 auf 200 Prozent begegnet Doris CaviezelHidber mit einer grundlegenden Reorganisation der Schulleitung. Diese sieht vor, dass dem
(kurz vor der Budgetdebatte neu gewählten)
Schuldirektor weiterhin zwei vollamtliche Vizedirektoren zur Seite stehen. Die gesamte
Führungsstruktur soll um 600 auf 1200 Stellenprozente erhöht werden. Die künftigen Schulleitungen sollen neu als Verwaltungsangestellte
behandelt werden. Für diese Funktion soll eine
neue Lohnkategorie mit 110 Prozent des Ansatzes einer Sekundarlehrperson geschaffen werden. Begründet wird diese Aufstockung einerseits mit den Qualitätsanforderungen, aber
auch mit den Vorgaben des Kantons, der die
Schulleitungen mit einer Schülerpauschale von
300 Franken entschädigt. Dies hat zur Folge,
dass die Kosten der Schulleitung für die Stadt
gegenüber heute lediglich um 88 000 Franken
ansteigen würden.
(nw)
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sind. In Begleitung Erwachsener dürfen sie alle Filmvorfüh
rungen besuchen, falls sie das festgelegte Zutrittsalter nicht um
mehr als 2 Jahre unterschreiten. Die Verantwortung für die Ein
haltung der Altersbestimmungen liegt bei der Begleitperson.
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Künstli=>e Befru=>tung
«Die Qualität der Spermien
hat massiv abgenommen»
Seit fünf Monaten bietet
das Kantonsspital
Graubünden am Standort
Fontana ein Kinderwunschzentrum an. Die
Abteilung für künstliche
Befruchtung stiess bisher
auf grosses Interesse.
Von Denise Erni
«Die Nachfrage ist riesig», sagt
Naomi Ventura, die Leiterin des
Kinderwunschzentrums im Fontana. Das Angebot, dass nun in Chur
künstliche Befruchtungen sogenannte
In-Vitro-Fertilisationen
(IVF) durchgeführt werden, sei extrem gut angekommen. Seit November 2012 betreibt das Kantonsspital Graubünden (KSGR) am
Standort Fontana ein Kinderwunschzentrum. Seither haben
schon mehrere Paare, deren Kinderwunsch unerfüllt blieb, den Weg
ins Zentrum gefunden.
Woran liegt die Unfruchtbarkeit?
Neben anatomischen Gegebenheiten wie undurchlässige Eileiter,
schwere Endometriose oder auch
schwere Erkrankungen beim
Mann, sind vor allem das Alter der
Frau und die Qualität der Spermien
Gründe für die Unfruchtbarkeit»,
weiss die Ärztin. «Die Spermienqualität hat in den letzten Jahren
massiv abgenommen.» Dies zeigte
eine Schweizer Studie, die an Rekruten durchgeführt worden war.
Woran es aber liegt, ob an Umwelteinflüssen, Handystrahlen oder
dem Östrogen im Grundwasser,
konnte nicht nachgewiesen werden. Sicher sei aber, so Ventura,
dass Rauchen der männlichen
Fruchtbarkeit sehr schade. «Aber
auch den Frauen. Raucht eine Frau,
altern ihre Eierstöcke um zehn Jahre. Eine 30-Jährige hat dann die Eizellreserve der Eierstöcke einer 40Jährigen. Diese produzieren naturgemäss nicht mehr sehr viele Eizellen.»
Mit 35 bereits im «hohen» Alter
Früher war eine Frau bei ihrer
ersten Schwangerschaft unter 30
Jahre alt, heute ist die Mehrheit
über 30 Jahre, wenn sie an Nachwuchs denkt. Die Lebensumstände
der Frauen haben sich mit den Jahren verändert. Zuerst kommt die
Karriere, dann die Familie. Das
kann verheerende Folgen haben.
«Ab 35 Jahren ist die Frau schon in
einem vergleichsweise ‘hohen’ Alter für eine erste Schwangerschaft.
Da rät man Frauen, die sich Kinder
Konzentriert bei der Arbeit: Unter dem Mikroskop untersu=>t die Fru=>tbarkeitsspezialistin Naomi
Ventura die Eizellen.
(Fotos Marco Hartmann)
wünschen, ‘nur’ sechs Monate zu
versuchen, auf natürlichem Weg
schwanger zu werden», so die Fortpflanzungs-Spezialistin. «Ansonsten gilt ein Jahr.» Wenn es bis dahin
nicht klappe mit einer spontanen
Schwangerschaft, lohne es sich,
weitere Abklärungen zu machen
und dem Grund der Unfruchtbarkeit nachzugehen.
Kosten bis 6000 Franken
Die meisten Paare werden laut
Ventura vom Frauenarzt oder dem
Urologen zu ihr geschickt. Einige
würden sich aber auch direkt melden. «Zuerst führe ich ein ausführliches Gespräch mit dem Paar, frage, was ihre Wünsche und Vorstellungen sind. Wir versuchen darin
auch zu erörtern, was überhaupt infrage kommt.» Danach folge eine
gründliche Untersuchung beim
Mann und der Frau. Erst wenn alles
geklärt ist, und beide auch für eine
reproduktionsmedizinische
Behandlung infrage kommen, startet
Ventura mit einer Hormonbehandlung der Frau. «Wird eine IVF
durchgeführt, bekommt die Frau
während zehn bis 14 Tagen Hormonspritzen zur Eizellenstimulation», erklärt sie. «Danach werden
ihr mittels einer kleinen Operation
die Eizellen entnommen. Am selben Tag gibt der Mann seine Spermien ab.»
Zusammengeführt werden Eizelle und Spermium im Fiore-LAB
(Fachinstitut für Reproduktions-
medizin und gynäkologische Endokrinologie) in St. Gallen, mit dem
das KSGR eng zusammenarbeitet.
Danach werden die befruchteten
Eizellen, höchstens zwei, wieder in
Chur der Frau eingesetzt.
Die Chancen einer Schwangerschaft liegen bei den 25- bis 30-Jährigen bei 60 Prozent, bei 40-jährigen Frauen sind es nur noch 20 Prozent. Schweizweit werden 1,5 bis 2
Prozent der Kinder durch IVF gezeugt. Zwischen 5000 bis 6000
Franken kostet ein sogenannter
Frischzyklus mit Hormonbehandlungen. Wenn es beim ersten Mal
nicht klappt, kann ein weiterer Versuch, ein Aufbauzyklus, in Angriff
genommen werden, bei dem wiederum befruchtete Eizellen eingesetzt werden. Dieser kostet dann
rund 1600 Franken. Die Krankenkassen übernehmen keine Kosten.
Das Höchstalter einer IVF bei einer Frau liegt bei 43 bis 44 Jahren.
«Aber dann muss schon eine vernünftige Aussicht auf Erfolg vorhanden sein, sonst führe ich keine
Behandlung mehr durch», sagt
Ventura. Eine australische Studie
habe gezeigt, dass eine von insgesamt 1500 45-jährigen behandelten
Frauen schliesslich ein Kind zur
Welt bringt.
«Leide mit den Frauen mit»
Rund 14 Tage nach Einpflanzung
der Eizelle weiss man, ob die Frau
schwanger ist oder nicht. «Ich leide
schon mit den Frauen mit», sagt
Ventura. «Es tut mir auch weh,
wenn es nicht klappt. Oder noch
schlimmer, wenn es klappt, die
Frau aber eine Fehlgeburt erleidet,
was leider auch ab und zu vorkommt.» Die ganze Angelegenheit
sei sehr emotional und psychisch
sehr belastend für die Frau, aber
auch den Mann. Es gebe Frauen,
die nach einem missglückten Versuch tagelang unter einer Depression leiden. «In solchen Momenten
sind Gespräche mit dem Paar
enorm wichtig. Wir schauen, wo
das Paar steht und welche Ressourcen noch vorhanden sind.» Das
Kinderwunschzentrum Fontana arbeitet mit psychologisch geschulten Personen von Adebar, der Beratungsstelle für Familienplanung,
Sexualität, Schwangerschaft und
Partnerschaft, zusammen, um die
Paare zu unterstützen.
Verstärkung im Team
Mehrere Hundert Kinder hat
Ventura, die über sieben Jahre im
Fiore-LAB gearbeitet hat, durch
IVF gezeugt. Und auch in der Frauenklinik Fontana hat sie bereits einigen Paaren zum Glück verholfen.
«Im Sommer kommt das erste Kind
zur Welt», sagt sie. Etwas früher
wird ihr Team, zu dem Kurt Biedermann, Co-Chefarzt im Fontana, gehört, um zwei Oberärztinnen erweitert. «Damit wir für die riesige
Nachfrage gerüstet sind.»
Weitere Informationen: www.fiore.ch;
www.ksgr.ch/kinderwunschzentrum.aspx.
Erstes IVF-Baby kam aus England
Emotionale Angelegen>eit: Die Reproduktionsmedizinerin Naomi
Ventura freut si=>, wenn eine IVF-Be>andlung erfolgrei=> ist.
Louise Joy Brown heisst der erste
Mensch, der durch eine In-VitroFertilisation (IVF) gezeugt wurde. Am 25. Juli 1978 kam Brown
in Oldham bei Manchester
(Grossbritanien) per Kaiserschnitt zur Welt. Sie ist das erste
Retortenbaby der Welt und war zu
ihrer Zeit eine Weltsensation und
schrieb Geschichte. Mehrere Jahre versuchten ihre Eltern, Lesley
und John Brown, auf natürlichem
Weg ein Kind zu bekommen.
Dann, nach neun Jahren, wandten
sich die Browns an Robert Edwards und Patrick Steptoe.
Der Physiologe Edwards und
der Gynäkologe Steptoe forschten und experimentierten bereits
in den 1960er- und 1970er-Jahren
mit Eiern und Samen von Mäusen, Affen und Rindern. 1969 ge-
lang den beiden der Durchbruch,
erstmals konnte eine menschliche
Eizelle ausserhalb des Mutterleibs erfolgreich mit der Samenzelle zusammengeführt werden.
Die künstliche Befruchtung
nahm ihren Anfang. Edwards erhielt 30 Jahre später, im Jahr
2010, dafür den Nobelpreis in
Medizin. Erst vor wenigen Wochen, am 10. April, starb er. Steptoe ist bereits seit März 1988 tot.
Edwards und Steptoes Arbeit haben «die Leben von Millionen
Menschen weltweit» verbessert,
so Mike Macnamee, Chef der
Fruchtbarkeitsklinik Boun Hall in
Cambrige.
Seit der ersten IVF ist die Nachfrage stetig gestiegen. In der
Schweiz gibt es mittlerweile rund
30 Kinderwunschzentren. (dni)

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