erdgas fahren fahren

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erdgas fahren fahren
erdGas fahren
april 2011
das magazin
interview:
ProF. dr. FErdiNaNd dudENHöFFEr
übEr diE cHaNcEN VoN ErdGaS
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automobilsalon:
iN dEr ScHWEiz Wird dEr
Fiat 500c alS SoNdErmodEll
mit ErdGaS aNGEbotEN
Neu beim Händler:
diE mErcEdES-bENz E-KlaSSE mit ErdGaSaNtriEb
Editorial
Liebe Leserinnen
und Leser,
an den Tankstellen gibt es derzeit nur zwei Themen: Super E10
und die Rekordpreise für Benzin und Diesel. Während der Frust bei
manchem Autofahrer groß ist, haben Erdgasfahrer gut lachen. Sie
haben sich für einen Kraftstoff entschieden, der langfristig günstig
ist. Derzeit kostet ein Kilogramm ERDGAS im Schnitt 95 Cent.
Umgerechnet auf den Energiegehalt entspricht dies einem Preis von
rund 63 Cent pro Liter Superbenzin. Die Einsparungen gegenüber
herkömmlichen Treibstoffen sind derzeit also enorm.
ERDGAS als Kraftstoff hat jedoch einen weiteren Vorteil: Mit
BIO-ERDGAS gibt es ein regeneratives Pendant, das die ohnehin
gute Umweltbilanz noch weiter verbessert und den fossilen Energieträger nach und nach ersetzen kann. Ein einziges mit BIO-ERDGAS
betriebenes Fahrzeug spart so viel CO2 wie 40 Autos, die mit Super
E10 unterwegs sind. Dies ist jedoch nur einer von vielen Vorzügen,
die BIO-ERDGAS gegenüber Super E10 auszeichnen. Schon jetzt
wird an vielen Erdgastankstellen BIO-ERDGAS in unterschiedlichen
Anteilen beigemischt. Für Erdgasfahrzeuge ist das kein Problem,
denn sie vertragen die erneuerbare Alternative ohne Ausnahme.
In dieser Ausgabe von ERDGAS FAHREN werden wir uns mit
BIO-ERDGAS näher beschäftigen und auch eine Studie zum Thema
vorstellen. Außerdem berichten wir über neue Entwicklungen und
aktuelle Trends rund um Erdgasfahrzeuge.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Die ERDGAS FAHREN-Redaktion
INHALT
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BIO-ERDGAS ist der Kraftstoff
der Zukunft, steht für niedrige
CO2-Emissionen und stärkt die
regionale Wirtschaft.
Seite 4/5
Aktuelle Studie: Das CAR-Center
der Universität Duisburg-Essen
sieht großes Potenzial für ERDGAS
und BIO-ERDGAS als Kraftstoff.
Seite 10/11
Schweizer Modell: Beim Automobilsalon in Genf wurde das
Sondermodell Fiat 500C erdgas
turbo vorgestellt.
Seite 7
Kris Heidorn, Sieger des ersten
VW Scirocco R-Cup mit BIOERDGAS war auf der Nature.tec
Gast am Stand von erdgas mobil.
Seite 14
NEWS
Klimaschutz mit Stern
E-Klasse mit Erdgasantrieb überzeugt mit
niedrigem Verbrauch
Am Erdgasauto-Himmel ist ein neuer Stern aufgegangen. Seit Januar ist
die Mercedes-Benz E-Klasse mit alternativem Antrieb erhältlich.
Zahlreiche Autohersteller setzen bereits auf den
Erdgasantrieb. Aktuelles Beispiel ist die Daimler AG,
die nach der sehr erfolgreichen B-Klasse nun auch die
E-Klasse in einer Erdgasversion anbietet. Und diese
steht für Fahrspaß, Komfort und Klimaschutz. Der
leistungsstarke 4-Zylinder-Motor verfügt über
120 kW (bzw. 163 PS) und erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 224 km/h. Den Entwicklern ist
es außerdem gelungen, den ERDGAS-Verbrauch
gegenüber dem Vorgänger zu senken. Im Schnitt benötigt der Mercedes-Benz E200 NGT BlueEFFICIENCY
nur rund 5,5 Kilogramm ERDGAS auf 100 Kilometer.
Das macht sich nicht nur im Geldbeutel durch sinkende
Tankkosten bemerkbar, sondern auch in der Umweltbilanz. Der CO2-Ausstoß liegt nach Herstellerangaben
bei 149 Gramm pro Kilometer.
Rund 360 Kilometer können ohne Tankstopp mit
ERDGAS zurückgelegt werden. Die Tanks fassen insgesamt etwa 19,5 Kilogramm und sind hinter der Lehne der
Fondsitze sowie unter dem Kofferraumboden untergebracht. Der Fahrer kann sich in der Armaturentafel
jederzeit anzeigen lassen, über wie viel ERDGAS er noch
verfügt und wie hoch die Reichweite ist. Für den Notfall
Seit Anfang 2011 ist
die neue Mercedes-Benz
E-Klasse mit Erdgasantrieb zu haben.
ist auch ein Benzintank mit an Bord, so dass eine Reichweite von insgesamt rund 1.100 Kilometern möglich ist.
Taximodell sorgt für Aufsehen
Die Preise für die ERDGAS-Limousine, die serienmäßig
mit einem 5-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet ist,
starten bei ca. 46.700 Euro. Vor allem im BusinessBereich stellt diese Variante eine echte Alternative dar,
um die Umweltbilanz des Fuhrparks aufzubessern.
Außerdem zählt die E-Klasse zu den beliebtesten
Taximodellen. Auf der E-world energy & water Anfang
Februar in Essen wurde dem Publikum deshalb erstmals
die Taxiversion des E200 NGT präsentiert, die für
großes Interesse sorgte.
Die Erdgastanks sind
Platz sparend hinter den
Fondsitzen und unter
dem Kofferraumboden
angebracht.
Fotos: Daimler AG
Gelber Engel des ADAC: Erdgas-Touran belegt Platz 2
in der Kategorie „Auto der Zukunft“
Der Gelbe Engel zählt zu den begehrtesten Autopreisen.
Dieses Jahr hat der ADAC mit dem „Auto der Zukunft“ eine
neue Kategorie eingeführt, in der auch ein Erdgasfahrzeug
überzeugt hat. Der VW Touran TSI EcoFuel hat gleich auf
Anhieb Platz 2 belegt.
meter nur 128 Gramm CO2 pro Kilometer. Aber vor allem
im Bereich der Wirtschaftlichkeit ist der ERDGAS-Touran
kaum zu schlagen, denn ERDGAS als Kraftstoff kostet im
Vergleich zu Benzin nur etwa die Hälfte.
Insgesamt 431 Autos hatten die Chance, zum „Auto der
Zukunft“ gewählt zu werden. Im Mittelpunkt standen
jedoch weder prestigeträchtige Prototypen noch phantastische Studien. Der Preis steht für umweltschonende und
bezahlbare Fahrzeuge. Alltagstauglichkeit, Sicherheit und
Wirtschaftlichkeit spielen neben den Verbrauchs- und
CO2-Werten eine entscheidende Rolle.
Kein Wunder also, dass der VW Touran mit Erdgasantrieb
so weit vorne gelandet ist. Der Kompaktvan verursacht bei
einem Verbrauch von nur 4,6 kg ERDGAS auf 100 Kilo-
Foto: Volkswagen AG
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KRAFTSTOFF DER ZUKUNFT
Natürlich mobil mit
BIO-ERDGAS
Der regenerative Kraftstoff steht für nachhaltige Mobilität
Energieeffizienz und Umweltschutz. Dafür steht regenerativ erzeugtes BIOERDGAS, welches an immer mehr Tankstellen dem Kraftstoff ERDGAS beigemischt wird. Es sorgt für eine noch bessere Klimabilanz der Erdgasfahrzeuge.
ERDGAS rund 97 Prozent weniger CO2 verursacht als
Benzin. Auch Stickoxid- und Feinstaubemissionen sind
deutlich niedriger als bei herkömmlichen Kraftstoffen.
BIO-ERDGAS ist ein
nachhaltig erzeugter
Kraftstoff, der schon
heute den hohen
Anforderungen an
umweltschonende
Treibstoffe gerecht wird.
Seine Vorteile werden
sogar im Motorsport
genutzt. Beim Volkswagen Scirocco R-Cup
tanken die Rennwagen
ausschließlich
BIO-ERDGAS.
BIO-ERDGAS wird aus Energiepflanzen und biologischen Abfällen gewonnen. Weil es bei seiner
Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freisetzt, wie die
zur Herstellung genutzten Rohstoffe zuvor aufgenommen haben, ist es nahezu CO2-neutral. Eine Studie der
Deutschen Energie-Agentur (dena) belegt, dass BIO-
Regionale Wertschöpfung
Der regenerative Treibstoff steht nicht nur für Klimaschutz, sondern auch für regionale Wertschöpfung. Die
heimische Produktion eröffnet viele Möglichkeiten vor
allem für den ländlichen Raum und den Agrarsektor.
Anstatt fossile Kraftstoffe aus anderen Lieferländern
zu nutzen, können Autofahrer quasi mit heimischer
Energie durchstarten und damit auch Arbeitsplätze
sichern. Die Biogasgewinnung in Deutschland steht
ebenfalls für eine hohe Versorgungssicherheit. Allein
im vergangenen Jahr ist die Zahl der Biogasanlagen
nach Branchenangaben um etwa 1.000 auf insgesamt
6.000 angestiegen. Die Zahl der Aufbereitungsanlagen für BIO-ERDGAS lag Ende 2009 bei rund 30 und
hat sich nach Expertenmeinung mittlerweile mehr als
verdoppelt.
Chaos um E10-Einführung
Durch die Einführung von E10 sollte Autofahren klimaschonender werden. Hintergrund ist die europäische
Richtlinie für Kraftstoffqualität, der zufolge der CO2Ausstoß durch umweltschonende Kraftstoffe bis zum
Jahr 2020 um 6 Prozent gesenkt werden soll. Doch das
Superbenzin mit 10 Prozent Ethanol-Anteil sorgte mit
zahlreichen Einführungsschwierigkeiten eher für Chaos
an den Tankstellen und Unsicherheit bei den Autofahrern.
Jedes zehnte Fahrzeug in Deutschland verträgt den
neuen Kraftstoff. Gleichzeitig soll durch den Biosprit der
Verbrauch steigen, da Ethanol rund ein Drittel weniger
Energie enthält als Benzin.
CO2-Einsparpotenzial bei BIO-ERDGAS deutlich höher
Der Biogasrat e.V. und erdgas mobil sind überzeugt, dass
die Einführung von E10 gar nicht erforderlich gewesen
wäre, um den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken.
Mit BIO-ERDGAS steht ein Kraftstoff zu Verfügung, der in
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reiner Form nahezu CO2-neutral ist und von allen Erdgasfahrzeugen ohne technische Probleme getankt werden
kann. Nach Berechnungen von erdgas mobil würde ein mit
BIO-ERDGAS betriebenes Fahrzeug so viel CO2 einsparen
wie bis zu 40 Fahrzeuge, die mit Super E10 unterwegs
sind. Darüber hinaus werden auch andere Schadstoffe wie
Stickoxide und Feinstaub deutlich reduziert.
Bei der Herstellung kann BIO-ERDGAS ebenfalls mit
einigen Vorteilen punkten. Verschiedene Studien haben
bewiesen, dass die Flächeneffizienz deutlich höher ist als
bei anderen Bio-Kraftstoffen. Für eine Fahrstrecke von
100.000 Kilometern wären für die Produktion von Ethanol
rund 4,5 Hektar Ackerfläche nötig. Bei BIO-ERDGAS beträgt die Anbaufläche dagegen nur rund 1,5 Hektar. Hinzu
kommt, dass das regenerative Pendant zu ERDGAS nicht
nur aus Energiepflanzen, sondern auch aus Reststoffen wie
Gülle und Bio-Abfall gewonnen werden kann.
Über das etwa 445.000 Kilometer lange Erdgasnetz
kommt die regenerative Energie auch bei zahlreichen
Tankstellen an. Derzeit wird BIO-ERDGAS bereits an
etwa 15 Prozent der Erdgasstationen in Deutschland
beigemischt. Für Erdgasfahrzeuge spielt die Beimischungsquote keine Rolle. Da die Biovariante die gleichen Eigenschaften hat wie herkömmliches ERDGAS,
macht es dem Motor nichts aus, wie hoch der regenerative Anteil ist. Die Bio-Kraftstoffnachhaltigkeitsverordnung (BioKRaftNachV) sorgt zudem dafür, dass
BIO-ERDGAS nachhaltig erzeugt wird.
bio-ErdGaS und die Politik
Das Thema Bio-Energie beschäftigt auch die Politik
und vor allem der Verkehrssektor nimmt dabei eine
wichtige Rolle ein. In ihrem Energiekonzept hat sich
die Bundesregierung im vergangenen Jahr ganz klar
für BIO-ERDGAS als Kraftstoff ausgesprochen. Schon
2004 wurde das Ziel formuliert, dass 2020 rund vier
Prozent des Kraftstoff verbrauchs in Deutschland
durch ERDGAS gedeckt wird, welches wiederum mit
BIO-ERDGAS gemischt werden kann. Dies würde rund
1,4 Millionen Erdgasfahrzeugen entsprechen. Durch
* biomethan aus Nebenprodukten (Rapskuchen, Schlempe, Stroh)
basis: PKW Kraftstoff verbrauch: Otto 7,4 l/100km, Diesel 6,1 l/100 km
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe
die steigende Zahl von Biogasanlagen könnten diese
komplett mit regenerativ erzeugtem BIO-ERDGAS
betankt werden. Im Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) wird davon ausgegangen, dass
in Deutschland bis 2020 pro Jahr 6 Milliarden m³
nachhaltig produziertes Biogas in das Erdgasnetz
eingespeist werden können. Dies würde nach Experteneinschätzungen ausreichen, um bis zu 6,5 Millionen
Pkw zu versorgen.
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erfahrungsbericht
Unterwegs in
ökologischer Mission
Komiker Kristian Bader setzt seit über 15 Jahren auf Erdgas
In „Caveman“, Deutschlands erfolgreichster Theater-Comedy, mimt Kristian
Bader einen Macho aus der Steinzeit. Privat ist er durch und durch modern. Aus
Überzeugung fährt der Hamburger Comedian seit über 15 Jahren mit ERDGAS
im Tank. Seine neueste Errungenschaft ist ein VW Caddy EcoFuel, der zu fast
100 Prozent aus den zuvor gesparten Gesamtkosten finanziert werden konnte.
Kristian Bader ist
erfolgreicher Comedian
und seit rund 15 Jahren
überzeugter Erdgasautofahrer. Im vergangenen
Jahr hat er sich mit dem
VW Caddy EcoFuel
bereits sein zweites
Auto mit Erdgasantrieb
gekauft.
Als sich der Hamburger vor über zehn Jahren für
ERDGAS als Kraftstoff entschied, waren vor allem
ökologische Aspekte ausschlaggebend. „Schon damals
stand ich hauptsächlich für Theaterstücke auf der
Bühne, die sich um Klimaschutz und Nachhaltigkeit
drehten“, erzählt der heute 45-Jährige. Dass diese
Themen den Nerv der Zeit trafen, zeigt der Erfolg
der Trilogie „Die Schneesucher – Leathal Weather“.
Der bundesweit diskutierte Dreiteiler wurde mit dem
Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet und zog
Einladungen von Greenpeace, den Grünen und dem
BUND nach sich. „Das war 1995“, erinnert sich der
Schauspieler. „Zu dieser Zeit fiel meine Entscheidung
pro Erdgasauto – als umweltverträglichste Form der
Mobilität.“ ERDGAS verursacht bis zu 25 Prozent weniger CO2 als Benzin. Im Vergleich zu Diesel entstehen
rund 95 Prozent weniger Stickoxide. Feinstaub wird
nahezu gar nicht emittiert. „Das hat mich als Comedian
in ökologischer Weltrettungsmission sofort überzeugt“,
erzählt Bader.
Erdgasauto-Pioniere
Seine Wahl fiel damals auf den bivalent angetriebenen
FIAT Multipla 1.6 Active Natural Power, der sowohl mit
ERDGAS als auch Benzin betrieben wird. „Ein wahres
Künstlerauto“, urteilt der Schauspieler. „Mit provokantem Design und ausreichend Ladevolumen für
Unmengen an Comedy-Equipment, weil die Erdgastanks unterflur verbaut sind.“ Neben den Klimavorteilen
konnte das Modell mit einer beachtlichen Reichweite
aufwarten: „Der Gastank reichte schon damals für 420,
der Benzintank für weitere 450 Kilometer.“ Zwar sei es
nötig gewesen, die Route entlang der Erdgastankstellen
zu planen, kleinere Umwege aber habe der umweltbewusste Kabarettist gern zu Gunsten des Klimas in
Kauf genommen. „Sie ahnen nicht, wie unterhaltsam
Gespräche unter überzeugten Erdgasauto-Pionieren
sein können. Erst Recht, wenn sie sich nachts an
der Tankstelle zum Erdgaszapfen treffen“, erzählt
Bader.
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Mittlerweile ist das Tankstellennetz nahezu flächendeckend auf rund 900 Erdgas-Stationen angewachsen.
„Dadurch muss jemand, der wie ich permanent mit dem
‚ERDGAS-Navi’ unterwegs ist, von der geplanten Route
nur noch selten abweichen“, bemerkt der Kabarettist
anerkennend.
Über 15.000 Euro Tankkosten gespart
Nach 15 Jahren ERDGAS fahren, ist Kristian Bader
von der umweltschonenden Alternative zu Diesel und
Benzin überzeugt. „Der ERDGAS-Multipla hat sich
als zuverlässiges Auto erwiesen. Unkompliziert im
Handling und sparsam an der Zapfsäule. Weil ERDGAS
rund 50 Prozent günstiger ist als Benzin, konnten meine
Familie und ich über die Betriebsdauer des Multipla
knapp 15.000 Euro an Tankkosten einsparen“, bilanziert
der Komiker. Damit habe sich die Entscheidung für
ERDGAS mehr als ausgezahlt.
Die Ersparnis habe sogar ausgereicht, um das nächste
Erdgasfahrzeug zu finanzieren, unterstreicht Bader. Seit
April nennt der Schauspieler einen VW Caddy Maxi
EcoFuel sein Eigen. Dass es sich wieder um ein Modell
mit Erdgasantrieb handelt, ist für den Comedian selbstverständlich: „Auf der Bühne mache ich normalerweise
einen Witz nach dem anderen, aber mit umweltschonender Mobilität ist es mir Ernst.“
CAVEMAN IN HAMBURG
Sonntag, 1. Mai 2011
Schmidts Tivoli; 15 Uhr und 20 Uhr
Sonntag, 5. Juni 2011
Schmidts Tivoli; 15 Uhr und 20 Uhr
Montag, 6. Juni 2011
Schmidts Tivoli; 20 Uhr
Weitere Termine finden Sie auf
www.kristianbader.de
automobilSaloN GENF
ein offenes VerGnüGen
auF dEm automobilSaloN iN GENF WurdEN
ErdGaSNEuHEitEN GEzEiGt
Der Automobilsalon in Genf zog vom 3. bis 13. März zahlreiche Autofans aus aller
Welt an. Zwei Erdgasfahrzeuge sorgten dabei für Aufsehen. Zum einen wurde ein
Fiat 500C mit Erdgasturbo gezeigt, zum anderen eine neue Leichtbaustudie, die
dank Erdgasmotor nur 55 Gramm CO2 pro Kilometer verursacht.
Erstes ErdGaS-cabrio der Welt
Er ist rund, steht für italienische Lebensfreude und ist
jetzt auch besonders umweltschonend. Am Erdgasautostand des Automobilsalons in Genf wurde als
Weltpremiere ein Fiat 500C präsentiert, der von einem
ERDGAS-Turbomotor mit 62 kW (bzw. 85 PS) angetrieben wird. Bei einem Verbrauch von nur 2,9 Kilogramm
ERDGAS auf 100 Kilometer erweist er sich als wahres
Sparwunder. Dies entspricht einem CO2-Ausstoß von
nur 79 Gramm pro Kilometer. Wird BIO-ERDGAS beigemischt, ist die Klimabilanz noch besser.
Der niedrige Verbrauch sorgt für eine verhältnismäßig
hohe Reichweite. Neun Kilogramm ERDGAS – so viel
passt in die unterflur verbauten Tanks, die vom Fiat
Panda Natural Power übernommen wurden – genügen
für rund 300 Kilometer. Der zusätzliche Benzintank
macht weitere 700 Kilometer möglich. Mit einer Länge
von nur 3,5 Metern ist der Fiat 500C erdgas turbo der
ideale Stadtflitzer mit der Lizenz zum Klimaschutz.
Aber auch auf der Landstraße und der Autobahn kann
das Erdgasfahrzeug Spaß machen. Eine Höchstgeschwindigkeit von 173 km/h und eine Beschleunigung
von 0 auf 100 in 11,5 Sekunden versprechen in dieser
Fahrzeugklasse Fahrspaß pur.
Das erste ERDGAS-Cabrio der Welt hat eine weitere
Besonderheit: Es wurde von der Schweizer Erdgaswirt-
schaft mit Unterstützung der Schweinfurter Firma BRA
GmbH entwickelt und wird zunächst als Sondermodell
nur in der Schweiz ausgeliefert.
leichtbaustudie mit minimalem co2-ausstoß
Eine kleine Sensation ist die Leichtbaustudie MILA
Aerolight von Magna Steyr. Der Kleinwagen verursacht
nur 55 Gramm CO2 pro Kilometer. Grund ist nicht nur
die Gewichtsreduktion aufgrund der innovativen Leichtbauweise, sondern auch ein effizienter Erdgasmotor.
Die Entwickler haben sich für einen 2-Zylinder-Motor
entschieden, der die Basis des Antriebssystems bildet.
Ein Hochdrucktank ist im Mitteltunnel des Fahrzeugbodens untergebracht, weil eine optimale Raumausnutzung erzielt werden sollte. Gegenüber nachgerüsteten
und mehrteiligen Tanksystemen ergibt sich laut Magna
Steyr eine deutliche Kosteneinsparung. Die Kapazität
ist auf 8 Kilogramm ausgelegt, die eine Reichweite von
400 Kilometern möglich macht.
MILA Aerolight heißt ein
neues Konzeptfahrzeug
von Magna Steyr. Der
niedrige CO2-Ausstoß
von 55g/km ergibt sich
aus der Kombination
von Leichtbauweise und
Erdgasmotor.
Foto: Magna Steyr
Vielfalt der modelle
Neben den zwei Premieren zeigte der Genfer Automobilsalon, wie vielfältig die Modellpalette an Erdgasfahrzeugen ist. Unter anderem wurden am Erdgasautostand
von GASMOBIL (dem Schweizer Pendant zu erdgas
mobil) auch ein Opel Zafira CNG mit Turbomotor, der
aktuelle VW Passat Variant TSI EcoFuel und der neue
Mercedes-Benz E200 NGT präsentiert.
Der Fiat 500C erdgas turbo steht für Vergnügen unter freiem
Himmel und niedrige Schadstoffbelastung. Das ERDGAS-Cabrio
ist als Sondermodell in der Schweiz erhältlich und wurde der
Weltöffentlichkeit erstmals beim Genfer
Automobilsalon präsentiert.
Foto: Fiat AG
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Tankstellen-Technik
Einfach und sicher
Ausgereifte Technik macht erdgas tanken kinderleicht
Mehr als 90.000 Erdgasfahrer beweisen, dass sich ERDGAS als Kraftstoff im
Alltag bewährt hat und auch das Tankstellennetz wird immer dichter.
Mit rund 900 Stationen im Bundesgebiet ist Deutschlands Infrastruktur
europaweit führend. Dank moderner Technik ist jeder Tankvorgang einfach,
schnell und sicher.
Wir bringen Sie hin!
Unter www.erdgasmobil.de / Rubrik
Tankstellenfinder sind
alle ERDGAS-Zapfsäulen
in Deutschland verzeichnet. Neben Informationen wie Adresse und
Öffnungszeiten können
Sie auch den aktuellen
ERDGAS-Preis nachlesen. Nutzen Sie auch den
Routenplaner. Er zeigt
ihnen alle ERDGASTankstellen entlang ihrer
Strecke an.
An einer Erdgasstation zu tanken, funktioniert grundsätzlich wie bei konventionellen Zapfsäulen auch. Lediglich der Tankstutzen und die passende Füllkupplung
unterscheiden sich von denen anderer Kraftstoffarten,
damit Verwechslungen zum Beispiel mit Autogas (LPG)
ausgeschlossen werden. Um den Vorgang zu starten,
genügen wenige Schritte: Die Füllkupplung wird auf die
Öffnung des Gastanks gesetzt und durch eine einfache
180-Grad-Drehung am Griff sicher und dicht verbunden. Mit Betätigen des Start-Knopfs an der Zapfsäule
beginnt der Füllvorgang. Ist der Tank voll, schaltet die
Technik automatisch ab. An vielen Stationen kann der
Vorgang auch manuell gestoppt und so zum Beispiel für
einen bestimmten Betrag getankt werden.
Bereits in drei bis vier Minuten ist ein etwa 20 Kilogramm fassender Erdgastank gefüllt. Nach dem
automatischen Stopp muss der Füllstützen nur noch
mit einem Dreh am Griff wieder entriegelt und zurück
in die Halterung gehangen werden. Der Vorteil: Übrig
gebliebenes ERDGAS wird beim Entriegeln aus dem
Schlauch abgesaugt. So kann nichts in die Umwelt
gelangen.
Ausgereifte Technologie
Hinter dem denkbar einfachen Tankvorgang steckt
hochmoderne Technik: In einer Verdichteranlage wird
das ERDGAS, das üblicherweise dem städtischen
Leitungsnetz mit einem Druck von bis zu 20 bar
entnommen wird, auf einen Druck von fast 300 bar
verdichtet und in den Speicher gefördert. Von dort aus
gelangt das ERDGAS beim Tanken über HochdruckRohrleitungen zur Zapfsäule.
Damit dieser Vorgang jederzeit reibungslos funktioniert, wird die zugehörige Technik im Vorhinein
aufwändig installiert. Bereits der Standort wird beim
Bau einer ERDGAS-Tankstelle sorgfältig sondiert. Sind
alle erforderlichen Kriterien erfüllt, folgt der Abschluss
eines Standortvertrags zwischen dem Tankstellenpächter bzw. der Mineralölgesellschaft und dem
jeweiligen Stadtwerk. Wurde anschließend auch die
Betriebserlaubnis durch die Behörden erteilt, kann die
Erdgastankstelle schlüsselfertig bei einem Hersteller in
Auftrag gegeben werden.
Schon heute bündeln Gasanbieter und große Mineralölgesellschaften ihre Kräfte, um das ERDGAS-Tankstellenangebot möglichst schnell deutlich auszuweiten
– mit dem Ergebnis, dass allein in den beiden vergangenen Jahren 40 Prozent aller heute existierenden
ERDGAS-Tankstellen „ans Netz“ gingen. Tendenz
steigend. Die erdgas mobil GmbH hat insgesamt bereits
430 Erdgastankstellen projektiert. Schon zu Beginn
des Jahres 2011 wurden zahlreiche neue Stationen in
Betrieb genommen. Vor allem in Autobahnnähe und in
Ballungszentren sind neue ERDGAS-Zapfsäulen entstanden – von Hamburg im Norden, über Berlin bis hin
nach Stuttgart im Süden. Zusätzlich sind derzeit etwa
30 Zapfsäulen im Bau.
Für alle Eventualitäten gerüstet
Alle an Erdgastankstellen genutzten Zapfsäulen bieten
maximale Sicherheit. Wie konventionelle Anlagen
unterliegen sie strengen behördlichen Vorgaben. Dabei
wurde auch an unwahrscheinliche Szenarien gedacht.
Vergisst beispielsweise ein Kunde den Tankstutzen
abzukuppeln und fährt los, reißt der Füllschlauch an
einer definierten Stelle ab und minimiert so eventuelle Folgeschäden. Die Säule selbst ist durch einen
Umfahrungsschutz gesichert. Sollte es dennoch zu
8
Multi-Energietankstellen
wie diese in der
Holzmarktstraße Berlin
sind der aktuelle Trend.
Neben herkömmlichem
Benzin und Diesel
können hier umweltschonende Kraftstoffe
wie ERDGAS mit 20%
BIO-ERDGAS-Anteil
und Wasserstoff getankt
werden. Auch in Stuttgart ist der Ausbau der
Station am Gaskessel
zur Multi-Energie-Tankstelle geplant.
einem Aufprall kommen, verhindern spezielle, räumlich
getrennte Strömungswächter, dass Gas unkontrolliert
austreten kann.
Um den hohen Sicherheitsstandard auch langfristig zu
gewährleisten, werden ERDGAS-Tankstellen regelmäßig gewartet. Die Intervalle sind vom jeweiligen Hersteller vorgegebenen und richten sich nach der jeweiligen Betriebsstundenzahl. In regelmäßigen Abständen
werden darüber hinaus Inspektionen durchgeführt.
Kraftstoff mit zukunft
ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff erfreut sich
bei Tankstellenbetreibern wachsender Beliebtheit. Die
Gründe liegen auf der Hand: ERDGAS ist der einzige
alternative Kraftstoff, der schon heute flächendeckend
verfügbar ist und gleichzeitig die Anforderungen und
Standards zukünftiger Mobilität erfüllt. So lassen sich
durch ERDGAS beispielsweise die Klimaziele der Bundesregierung erreichen, da die CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Benziner um bis zu 25 Prozent geringer
sind. Wird der regenerative Zwilling BIO-ERDGAS zu
100 Prozent getankt, sind es laut Energieagentur dena
sogar bis zu 97 Prozent weniger CO2-Emissionen. Auch
eine Beimischung, die bereits an 15 Prozent der Tankstellen erfolgt, kann den Schadstoffausstoß deutlich
senken. Außerdem garantieren die heute bekannten
ERDGAS-Vorkommen eine sichere Versorgung bis ins
Jahr 2080. Werden alle bekannten Quellen genutzt, ist
eine Versorgung laut Experten sogar weitere 70 Jahre
gesichert. Und dank des aus natürlichen Abfällen und
Energiepflanzen gewonnenen BIO-ERDGASES ist dieser
Kraftstoff darüber hinaus dauerhaft verfügbar.
ERDGAS tanken ist einfach und vor allem günstig. Der alternative Kraftstoff
ist rund 50 Prozent günstiger als Benzin. Gegenüber Diesel liegt der Preisvorteil
bei einem Drittel und gegenüber Autogas bei rund 20 Prozent.
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STUDIE
Potenzial für die Umwelt
Mit ERDGAS bereits heute die CO2-Ziele von 2012 erreichen
Die Chancen für ERDGAS als Kraftstoff waren nie besser als heute. Zu diesem
Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des CAR-Center Automotive Research der
Universität Duisburg-Essen.
Die Studie des CARCenter Automotive Research an der Universität
Duisburg-Essen sieht
hervorragende Chancen
für ERDGAS und BIOERDGAS als Kraftstoff.
Die CO2-Ziele der EU-Gesetzgebung gelten als ambi­Ein Beispiel aus der CAR-Analyse zeigt, dass es bei
tioniert. 2012 dürfen Neuwagen im Schnitt nur noch
einzelnen Modellen sogar schon heute möglich ist:
130 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen. Diese VorMit dem entsprechenden Kraftstoffmix (ERDGAS mit
gabe könnte jedoch schon früher erreicht werden – mit
75 Prozent BIO-ERDGAS-Anteil) verursacht der neue
einem höheren Anteil an Erdgasfahrzeugen. Das geht
VW Passat TSI EcoFuel nur 93 Gramm Kohlendioxid
aus einer aktuellen Studie des CAR-Center Automotive
pro Kilometer und erfüllt damit bereits jetzt das für
Research an der Universität Duisburg-Essen hervor.
2020 definierte Ziel von 95 g/km.
„Erdgasfahrzeuge sind die
ideale Brückentechnologie ins
Zeitalter der Elektromobilität“, so CAR-Direktor Prof. Dr.
Ferdinand Dudenhöffer. „Es gibt
keine andere Technologie, die
uns über Nacht mit so geringen
Kosten die klimaschädlichen
CO2-Emissionen in unseren
Flottendurchschnitt ausgewählter Hersteller im Jahr 2009
Fahrzeugen reduzieren lässt“.
Grund sind die geringen Emissionen von ERDGAS als Kraftstoff, die durch den Zusatz von
BIO-ERDGAS noch niedriger
sind. So könnte laut Dudenhöffer auch das Ziel für 2020 fünf
Jahre früher realisiert werden.
Bis 2012 müssen die Hersteller ihren Flottendurchschnitt auf 130 Gramm CO2 pro Kilometer senken.
Quelle: CAR-Center Automotive Research
Fiat hat die umweltschonendste Flotte
in Europa
Alle Autohersteller arbeiten derzeit an
neuen Technologien, um die durchschnittlichen CO2-Werte ihrer Flotten zu senken.
Europaweit führend ist derzeit Fiat. Die
Italiener haben laut CAR-Studie schon jetzt
das für 2012 geforderte Ziel erreicht. Als
Grund nennt die Studie unter anderem den
vergleichsweise hohen Anteil an Erdgasfahrzeugen. Sieben Prozent der in Italien
verkauften Fiats sind mit einem Erdgasmotor ausgestattet.
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Foto: Fiat AG
Um den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken, sind Erdgasfahrzeuge derzeit eine hervorragende Alternative.
Foto: © Werner Hilpert – Fotolia.com
Keine andere Technologie kann laut Studie zu so geringen Kosten die Kohlendioxidemissionen senken.
ERDGAS hat das größte Umweltpotenzial
„Bei der Gegenüberstellung der verschiedenen
Kraftstoffe wird deutlich, dass ERDGAS innerhalb der
Gruppe der fossilen Kraftstoffe das größte Potenzial
zur Reduzierung von THG-Emissionen besitzt“, heißt
es in der CAR-Studie. Demzufolge verursacht ERDGAS
als Kraftstoff bis zu rund 25 Prozent weniger Kohlendioxid als Benzin. Im Vergleich zu Diesel sinkt der CO2Ausstoß um 21 Prozent und im Vergleich zu Autogas
um rund 15 Prozent. Wird 20 Prozent BIO-ERDGAS
beigemischt, verbessert sich der CO2-Ausstoß um
rund 39 Prozent. Bei Fahrzeugen, die ausschließlich
mit der Bio-Variante betrieben werden, sind es sogar
97 Prozent weniger Kohlendioxid.
Die Studie macht deutlich, wie wichtig der alternative
Kraftstoff für die Schadstoffreduktion ist. „Würden acht
Prozent der Neuzulassungen in Deutschland mit dem
alternativen Antrieb ausgestattet, könnte der gesamte
CO2-Ausstoß von Neuwagen
um neun Prozent gesenkt werden“, erklärt Dudenhöffer. Positiver Nebeneffekt: Auch andere
Schadstoffe würden deutlich
reduziert werden. So verursacht
ERDGAS als Kraftstoff rund
90 Prozent weniger Stickoxide
als Diesel und nahezu keinen
Feinstaub.
Technik ist verfügbar
Der Umstieg auf ERDGAS und
BIO-ERDGAS als Kraftstoff
wäre kurzfristig machbar. Zwar muss nach Ansicht
der Forscher noch an Infrastruktur und Modellpalette gearbeitet werden, doch die Technik hat
enorme Fortschritte gemacht, wie die Turbomotoren,
die bereits beim VW Passat und dem Opel Zafira CNG
zum Einsatz kommen, beweisen. Expertengespräche
mit ausgewählten Automobilherstellern im Rahmen der
Studie zeigen zudem, dass Erdgasfahrzeuge künftig eine
Rolle spielen werden. Als Beispiel wird der nächste VW
Golf genannt, „dessen Basis bereits ohne aufwändige
Nachentwicklung Platz für Elektro- und CNG-Systeme
bieten wird.“
Wenn alle beteiligten Akteure künftig enger zusammenarbeiten, prognostizieren die CAR-Forscher dem
Erdgasantrieb eine hervorragende Zukunft. Im BestCase-Szenario steigt der Anteil von Erdgasfahrzeugen
in Europa von derzeit etwa einer Million auf über
16 Millionen im Jahr 2025. Dies würde einem Marktanteil von 5,5 Prozent entsprechen.
Laut Best-Case-Szenario der Forscher könnten 2025 mehr als 16 Millionen Erdgasfahrzeuge auf
Europas Straßen unterwegs sein.
Quelle: CAR-Center Automotive Research
11
INTERVIEW
„Ethanol und Biodiesel
sind nicht die Lösungen
für Deutschland“
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer im Interview
ERDGAS FAHREN sprach mit Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer über die
Möglichkeiten des Erdgasantriebs. Er sieht darin die derzeit kostengünstigste
Methode, um den CO2-Ausstoß im Straßenverkehr zu senken. Allerdings
braucht es seiner Meinung nach mehr Mut und Einsatz seitens der Politik, um
den alternativen Kraftstoff zu fördern und damit die Emissionen zu reduzieren.
Wie schätzen Sie die Zukunft für
Erdgasfahrzeuge ein?
Dudenhöffer: Wenn wir so weitermachen wie bisher nicht
rosig. Wenn unsere Politiker mehr Mut hätten, strengere
Umweltauflagen durchzusetzen, dann würde ERDGAS von
alleine seinen Weg gehen. Der Kostenvorteil bei CO2 käme
dann zum Tragen.
Prof. Dr. Ferdinand
Dudenhöffer ist Direktor
des CAR-Center Automotive Research an der
Universität Duisburg-Essen.
Dieses hat in einer Studie
die Chancen von ERDGAS
und BIO-ERDGAS als
Kraftstoff untersucht.
Herr Prof. Dudenhöffer, sind Erdgasfahrzeuge eine
echte Alternative zu konventionellen Antrieben?
Dudenhöffer: Wenn man nach den Verkaufszahlen geht
leider nein. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurde
gerade mal 666 Erdgasautos in Deutschland neu zugelassen. Gemessen an den 435.482 Zulassungen insgesamt ist
das wirklich nicht die große Nummer. Wenn ich mir aber
die Klimaeffekte anschaue, dann bin ich ganz bei ERDGAS.
Das Problem ist, dass wir eine Alternative haben, aber der
Markt sie links liegen läßt.
Die CO2-Ziele der Bundesregierung galten zunächst
als ambitioniert. Könnten sie jedoch mit Erdgasfahrzeugen schneller erreicht werden?
Dudenhöffer: Auf jeden Fall. Genau hier punktet ja
ERDGAS, das wir ja zusätzlich mit Biogas anreichern
können und damit die Klimabilanz nochmals verbessern.
Wir könnten bereits im Jahre 2012 die Klimaziele des
Jahres 2020 realisieren, wenn wir stärker in ERDGAS
gehen. Und die Kosten sind fast vernachlässigbar. Bei all
unseren Problemen mit der Energie, auch so wie wir das
durch die schrecklichen Vorgänge in Japan sehen, sollten
wir schneller in Gas gehen.
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Was müsste getan werden, damit ERDGAS und
BIO-ERDGAS als Kraftstoff eine noch höhere
Akzeptanz erhalten?
Dudenhöffer: Ganz einfach. Strengere Umweltauflagen für
Fahrzeuge. Es gibt keine Technologie, die CO2-Einsparung
mit so geringen Kosten ermöglicht. Je höher die Umweltstandards, umso schneller kommt der Kraftstoff Methan.
Und ein zweites sollten wir vorantreiben. Das ist BIOERDGAS. Mit Brentspar und mit der Riesenkatastrophe
in Japan sehen wir die Risiken von Öl und Atomenergie.
Deshalb müssen wir hier mit Macht gegensteuern. Ethanol
und Biodiesel sind nicht die Lösungen für Deutschland. Wir
brauchen BIO-ERDGAS, weil wir es mit großen Vorteilen
bei uns produzieren können.
Zusätzlich gilt, dass unser Steuersystem völlig ungeeignet
ist, die richtigen Impulse zu setzen. Schauen Sie, wenn
Sie den Liter Diesel in der Zeit der Klimadebatte geringer
besteuern als den Liter Benzin – obwohl der Liter Diesel
deutlich mehr CO2 emittiert – dann versteht das wirklich
niemand. Oder schauen Sie sich das Ungetüm unserer KfzSteuer an. Was da lenken soll, ist wirklich nicht verständlich. Den Übergang zu CO2-sparenden Kraftstoffen schaffen
wir nur durch härtere Standards und ein Steuersystem, das
den Namen CO2-Steuersystem verdient.
Also ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff hängen an
der Entscheidungsfreude und dem Umweltverständnis
unserer Politiker in Berlin. Beides scheint wenig ausgeprägt,
auch wenn immer wieder vor laufenden Kameras das
­Gegenteil behauptet wird.
ERDGAS on tour
SonnE TANKEN
Mit dem ADAC und einem Erdgasauto
das Weserbergland entdecken
Grüne Wiesen und blühende Landschaften. Eine Spazierfahrt im Frühling bietet
einzigartige Ausblicke, interessante Museen und architektonische Highlights.
Welche Routen an den ersten warmen Tagen eine
Reise wert sind, weiß der ADAC. Für den Raum
Niedersachsen/Sachsen-Anhalt hat der Verein exklusiv
für ERDGAS FAHREN eine abwechslungsreiche Strecke
zusammengestellt. Die Rundreise führt auf rund 180
Kilometern mitten durch den erblühenden Naturpark
Weserbergland Schaumberg-Hameln.
Die Erdgasauto-Tour startet in Hildesheim und führt
über die B 6 nach Laatzen. Von dort aus geht es über
die B 65 Richtung Stadthagen. Hinter Gelldorf nehmen Tourfahrer schließlich die Landstraße bis nach
Rinteln. Über die Bundesstraßen 83 und 1 können dann
Hessisch-Oldendorf, Hameln und der Endpunkt der
Rundreise erreicht werden.
Hildesheim: Fachwerk trifft Hightech
Los geht es im kulturträchtigen Hildesheim, in dem
Zeugnisse von mehr als eintausend Jahren architektonischen Schaffens anzutreffen sind. Vor allem die
frühromanische Kirche St. Michaelis, die seit 1985 zum
Weltkulturerbe der Unesco zählt, ist einen Abstecher
wert, bevor es über die B 6 zum ersten offiziellen
Haltepunkt geht: dem Luftfahrtmuseum in Laatzen
mit 4.500 Exponaten auf rund 3.500 Quadratmetern
Fläche. Tourfahrer, die sich für Drehflügler begeistern
können, sollten später unbedingt einen Zwischenstopp
in Bückeburg einlegen. Am Sabléplatz befindet sich das
weltweit einmalige Hubschrauber-Museum mit über
40 originalen Ausstellungsstücken.
Über Hannover verläuft die Route weiter auf der B 65,
vorbei an Bad Nenndorf bis nach Stadthagen. Ein
A2
Stadthagen
Gelldorf
Hannover
65
Baringhausen Laatzen
65
Bückeburg
Rinteln
238
Hessisch
Oldendorf
83
A7
6
Eldagsen
1
1
Hameln
Coppenbrügge
Hildesheim
Rund um die ca. 180
Kilometer lange Strecke
gibt es zahlreiche
Erdgastankstellen. Der
umweltschonende und
kostengünstige Kraftstoff kann in Hildesheim,
Hannover (3 Tankstellen), Barsinghausen,
Bückeburg, Rinteln und
Hameln getankt werden.
Eine Übersicht mit allen
Erdgasstationen bietet
der Tankstellenfinder
unter www.erdgasmobil.de.
Kleinod der Weserrenaissance. Eingebettet in eine
der malerischsten Landschaften Norddeutschlands
trifft man in der Residenzstadt auf Schritt und Tritt
auf beeindruckende Fachwerkbauten und Denkmäler.
Darunter auch auf das ehemals Fürstliche Schloss zu
Stadthagen. Das prächtige Bauwerk wurde im Jahr
1200 als Wasserschloss erbaut und ist heute Sitz des
hiesigen Finanzamtes.
Durch Wald und Flur
Beeindruckende Fernsichten und schöne Natur hält
die Weiterfahrt nach Hessisch Oldendorf bereit. Die
Strecke führt über Bad Eilsen und Rinteln mitten durch
das idyllische Wesergebirge und bietet zauberhafte
Einblicke in den Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln. Vorläufiges Ziel ist die Schillat-Höhle
im Stadtteil Langenfeld unweit der B 83. Deutschlands
nördlichste Tropfsteinhöhle lädt zur geologischen
Entdeckungsreise ein und liegt nahe des opulenten
Münchhausener Hofs, der sich im historischen Kern
der Stadt Hessisch-Oldendorf befindet.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind im ADAC
TourSet „Hannover
Weserbergland“
zusammengestellt.
Das ADAC TourSet ist
im Mitgliedsbeitrag
enthalten und über
ADAC-Geschäftsstellen
oder online erhältlich.
Märchenhaftes Hameln
Ein anschließender Halt in Hameln lohnt sich nicht
nur zum ERDGAS tanken (Ohsener Straße 20). In
der mittelalterlichen Stadt ist einer der bekanntesten
Gesellen der Deutschen Märchenstraße zu Hause: der
Rattenfänger. Die Magie seiner Geschichte und der
Charme der verwinkelten Altstadtgassen sind zu jeder
Jahreszeit ein Publikumsmagnet. Vor allem Kindern
wird ein kurzer Aufenthalt gefallen, bevor auf Schloss
Marienburg die ERDGAS-Rundreise ein spannendes
Ende nimmt.
Foto: © Hermann Faust, Hessisch Oldendorf
©ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V.
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NATURE.TEC UND E-WORLD
Vom Sportwagen bis zum Lkw
Auf der Nature.tec und der E-World wurden Anfang des
Jahres neue Erdgasfahrzeuge präsentiert
Ein Motorsport-Champion bei einer Umweltmesse? Was ungewöhnlich klingt, machte
erdgas mobil wahr. Kris Heidorn, der erste Sieger des VW Scirocco R-Cup mit BIO-ERDGAS,
war auf der Nature.tec Ende Januar am Erdgasautostand zu Gast und schrieb fleißig
Autogramme.
begleitet wird. Der Scirocco R wurde für die Saison 2011
leicht überarbeitet und hatte im Rahmen der E-world
energy & water in Essen am Stand von erdgas mobil
seinen ersten großen Auftritt. Keine Änderungen gab
es beim zuverlässigen BIO-ERDGAS-Antrieb, der bisher
ohne Pannen überzeugt hat. Wie sein Vorgänger verfügt der Renn-Scirocco über bis zu 275 PS und wird mit
reinem BIO-ERDGAS betankt.
Kris Heidorn, Champion
des VW Scirocco R-Cup
mit BIO-ERDGAS, war
auf der Nature.tec in
Berlin zu Gast.
So vielfältig können
Erdgasfahrzeuge sein:
Bei der E-world
energy & water Anfang
Februar wurden neben
einer ERDGASZugmaschine auch der
neue VW Passat, der
BIO-ERDGAS-Scirocco
und der Mercedes-Benz
E200 NGT präsentiert.
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Der 21-Jährige Nachwuchsfahrer Kris Heidorn geht in
die Motorsportgeschichte als erster BIO-ERDGASChampion ein. Heidorn hatte im Oktober 2010 den
VW Scirocco R-Cup souverän für sich entschieden und
plauderte bei der Nature.tec in Berlin darüber, wie es
sich anfühlt, mit einem mit BIO-ERDGAS angetriebenen
Rennwagen um gute Platzierungen zu kämpfen. Für die
Fotografen nahm der Wunstorfer nochmal im Cockpit
des umweltschonenden Scirocco Platz, ließ den Motor
aufheulen und zeigte damit, wie viel Power in einem
Erdgasantrieb stecken kann.
Im April 2011 startet der Markenpokal übrigens in seine
zweite Saison, die von erdgas mobil als Techniksponsor
E-world: Taxi und Lkw mit Erdgasantrieb
sorgen für Aufsehen
Der Sportwagen war nicht das einzige Highlight am
Erdgasautostand der E-world in Essen, deren Kernthema „Future of Mobility“ war. Der Mercedes-Benz E200
NGT feierte als Taximodell Premiere und auch der neue
VW Passat TSI EcoFuel sorgte für reges Interesse. Wie
vielfältig derzeit das Angebot an Erdgasfahrzeugen ist,
bewies ein Iveco Stralis CNG. Der 18-Tonner wird von
einem 272 PS starken Erdgasmotor angetrieben. Weil
dieser weniger CO2 verursacht und auch deutlich leiser
ist als ein Dieselmodell wird er bereits von Lebensmittelllieferanten eingesetzt, die oftmals am frühen Morgen
Supermärkte beliefern. Speziell zu diesem Zweck ist der
ERDGAS-Stralis mit einem Kälteaggregat ausgestattet,
das ebenfalls über den CNG-Motor angetrieben wird.
news
Kräfte gebündelt
Wirtschaft macht sich für alternativen
Kraftstoff stark
In ihrer Studie zu ERDGAS und BIO-ERDGAS im Kraftstoffmix hatte die Deutsche
Energie-Agentur (dena) eine stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Akteure
und die Ausarbeitung einer Roadmap gefordert. Im Dezember ist nun ein Bündnis
gegründet worden, das den alternativen Kraftstoff stärker positionieren möchte.
Automobilhersteller, Tankstellenbetreiber, Nutzerverbände, Biogasproduzenten und Unternehmen der
Gaswirtschaft haben gemeinsam mit der Deutschen
Energie-Agentur (dena) ein Bündnis für ERDGAS
und BIO-ERDGAS als Kraftstoff ins Leben gerufen.
Auch erdgas mobil ist daran maßgeblich beteiligt und
Geschäftsführer Dr. Timm Kehler verspricht sich von
der Zusammenarbeit einen zusätzlichen Impuls für
den Markt. „In den vergangenen Jahren wurde bereits
viel erreicht, denn allein die Gaswirtschaft hat bereits
300 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur
investiert“, so Kehler. „Es ist jedoch wichtig, dass alle
Akteure zusammenarbeiten und gemeinsame Ideen
entwickeln, um die Marktposition zu stärken.“
Politischer Wille ist da – nun muss gehandelt werden
ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff können einen
wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes
in Deutschland leisten. Damit das Potenzial aber ausgeschöpft wird, muss die Zahl der Erdgasfahrzeuge von
aktuell 90.000 weiter steigen. Die Bundesregierung
hat deutlich gemacht, dass der politische Wille für eine
größere Verbreitung des alternativen Antriebs vorhanden ist und hat im Energiekonzept ein strategisches Bekenntnis für ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff
abgegeben. Nun werden Ergebnisse erwartet
Erste Ergebnisse noch 2011 erwartet
Verschiedene Arbeitsgruppen, die sich mit Themenbereichen wie Infrastruktur, Fahrzeuge und Politik
beschäftigen, sind bereits seit Beginn des Jahres aktiv.
Im zweiten Halbjahr 2011 sollen dann erste Ergebnisse
präsentiert werden, welche in die neue Mobilitäts- und
Kraftstoffstrategie der Bundesregierung einfließen
werden. Aus diesem Grund begleitet das Bundesverkehrsministerium die Initiative.
Neue CO2-Grenzwerte für Transporter
Ab 2017 dürfen Kleintransporter als Neufahrzeuge im
Schnitt nur noch 175 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Einige ERDGAS-Transporter erfüllen den neuen
Grenzwert schon heute.
und der Opel Combo Kastenwagen erfüllen mit Erdgasantrieb sogar schon jetzt die Anforderungen von 2020 und
emittieren weniger als 140 Gramm CO2.
Für Pkw gibt es bereits strenge CO2-Richtlinien. Nun müssen auch leichte Nutzfahrzeuge sauberer werden, denn der
EU-Umweltministerrat hat im Dezember neue Grenzwerte
verabschiedet. Aktuell verursachen neue Kleintransporter
im Schnitt 200 Gramm CO2 pro Kilometer. Dieser Wert
soll in den kommenden neun Jahren um 27 Prozent sinken.
2020 dürfen Neuwagen in diesem Segment durchschnittlich nur noch 147 Gramm Kohlendioxid ausstoßen. Bereits
2017 liegt der Grenze bei 175 Gramm.
Mit Erdgasfahrzeugen lassen sich die neuen Grenzwerte
besonders schnell erreichen. Schon jetzt verursacht
beispielsweise ein VW Caddy Maxi TSI EcoFuel nur
156 Gramm CO2 pro Kilometer und liegt damit unter dem
Grenzwert für 2017. Der Fiat Doblò Cargo, der Fiat Fiorino
Der Fiat Fiorino Natural Power verursacht nur 114 g CO2/km und
erfüllt damit schon jetzt die Grenzwerte, die ab 2020 gelten.
Foto: Fiat AG
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SERVICE
SERVICE FÜR ERDGASAUTOFAHRER
Marburg hat mit
25 Erdgasbussen die
größte Flotte in Hessen.
Foto: Stadtwerke Marburg
Größte Erdgasbusflotte in Hessen
Seit Anfang 2011 sind in Marburg vier neue Midibusse
mit Erdgasantrieb im Einsatz. Damit erhöht sich die
Anzahl der umweltschonenden Fahrzeuge auf 25 und
ist somit die größte Flotte mit Erdgasbussen in Hessen.
Die Stadtwerke Marburg haben sich für Busse entschieden, die vom italienischen Hersteller BredaMenarinibus
speziell für historische Städte und verwinkelte Straßen
konzipiert wurden. Für die engen Gassen in Marburgs
Oberstadt, insbesondere in den Fußgängerbereichen,
bedeutet der Einsatz der Erdgasbusse eine erhebliche
Verbesserung der Luftqualität – auch für die Anwohner.
Im Gegensatz zu dieselbetriebenen Fahrzeugen verursachen die neuen Saubermänner fast keine Rußpartikel
und sind zudem auch deutlich leiser.
VW Passat ist beliebtester Dienstwagen
Rund zwei Drittel der in Deutschland verkauften Neu-
Der beliebteste Dienstwagen 2010 ist der
VW Passat. Diesen gibt
es auch mit umweltschonendem Erdgasantrieb.
Foto: Volkswagen AG
wagen sind inzwischen Dienstwagen. Insbesondere der
VW Passat ist bei Flottenbetreibern beliebt. Mit mehr als
38.200 Modellen, die in Firmenflotten integriert wurden,
belegt der VW Passat den ersten Platz bei den Dienstwagen 2010. Weil Umweltschutz und Kostenreduktion
bei vielen Unternehmen immer stärker in den Fokus
rücken, kann der Passat zusätzlich punkten. Limousine
und Variant sind nicht nur als Benzin- und Dieselmodell,
sondern auch mit Erdgasturbo erhältlich. Dieser steht
nicht nur für niedrigere Tankkosten, sondern auch für
hervorragende Klimawerte. Die Limousine verursacht
zum Beispiel nur 117 Gramm CO2 pro Kilometer.
Mehr Umwelttaxis für München
Umweltbewusst von A nach B kommt man zu Fuß,
mit dem Rad oder einem Umwelttaxi. Damit die Zahl
der klimaschonenden Fahrzeuge weiter steigt, wurde
in München ein befristetes Projekt gestartet. Die
IsarFunk 450 540 Taxizentrale, erdgas mobil und die
Volkswagen AG haben Taxiunternehmer beim Kauf von
Erdgasfahrzeugen unterstützt. Interessierte konnten
aus einem speziellen Fahrzeugpool auswählen und je
nach Modell mit bis zu 1.700 Euro Prämie rechnen.
Das hat zu einigen neuen Umwelttaxis auf Münchens
Straßen geführt. Neben der Prämie profitieren die
Taxiunternehmer auch von den niedrigen Tankkosten,
die angesichts der Rekordpreise für Diesel ein wichtiges
Entscheidungskriterium sind.
Madrid hat die größte Erdgastankstelle weltweit
Foto: EMT Madrid
In der spanischen Hauptstadt wurde Ende 2010 die
größte Erdgastankstelle der Welt eingeweiht. Sie wurde
speziell für die 400 mit ERDGAS betriebenen Busse
der Madrider Transportgesellschaft EMT errichtet.
Da diese in einer Millionenstadt wie Madrid nur sehr
geringe Leerlaufzeiten haben dürfen, werden sie in der
modernen Anlage innerhalb von nur drei Minuten betankt und innen gereinigt. Dies geschieht an den neun
so genannten Tank- und Reinigungslinien, so dass die
langen Fahrzeuge die Zapfsäulen problemlos ansteuern
können. Beim Ausfahren passieren die Busse zudem
eine Waschstraße und sind so innerhalb kürzester Zeit
wieder einsatzbereit.
Auf dem mehr als 58.000 m2 großen Gelände können
jedoch nicht nur Busse ERDGAS tanken. In einem öffentlichen Bereich wurden zusätzliche Zapfsäulen errichtet,
die zum Betanken von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit Erdgasantrieb genutzt werden können.
Die spanische Metropole hat sich entschieden, im
öffentlichen Verkehr nur noch auf klimaschonende Antriebe zu setzen, um den Kohlendioxid- und StickoxidAusstoß zu senken. Aus diesem Grund wird die Zahl
der Erdgasbusse weiter steigen. Ende 2011 sollen bereits
645 Modelle im Einsatz sein, bis 2015 soll sich die Zahl
noch einmal mehr als verdoppeln auf dann rund 1.350.
Impressum
Herausgeber:
erdgas mobil GmbH
Reinhardtstraße 32
10117 Berlin
Geschäftsführung:
Dr. Timm Kehler (Sprecher),
Dr. Olaf Rumberg
V.i.S.d.P.:
Dr. Timm Kehler,
Geschäftsführer
Infoline Erdgasfahrzeuge:
01802/234500*
E-Mail: [email protected]
Internet: www.erdgas-mobil.de
Redaktion:
Ulrike Rusch,
Projektmanagerin
* 0,06 Euro/Anruf aus dem deutschen Festnetz,
aus dem Mobilfunk maximal 0,60 Euro/Anruf.
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