autogas NaCHRÜstuNg

Transcrição

autogas NaCHRÜstuNg
Sonderheft
autogas
NACHRÜSTUNG
auto motor zubehör
Autogas als Zusatzgeschäft
Was man zur Autogas-Umrüstung wissen muss
www.amz.de/Autogas
spezial
11/2009
Hier ist Knowhow gefordert Technische Finessen bei der Autogas-Nachrüstung
Progas – Eine starke Marke
In Deutschland verfügt Progas über eines der größten
Versorgungsnetze für Autogas.
Mercedes-Sprinter von Progas mit Autogasantrieb. Fotos: Progas
_ Durchschnittlich jeden dritten Tag ist in den vergangenen drei Jahren ein neuer Standort für
das preisgünstige PROGAS-Autogas entstanden. Mit rund 600 Tankstationen verfügt das Dortmunder Unternehmen heute über eines der größten Versorgungsnetze in Deutschland.
I
n Zusammenarbeit mit großen
Mineralölkonzernen wie Aral, Esso
und exklusiv bundesweit mit der
Deutschen Tamoil GmbH hat Progas
massiv in die Errichtung neuer Tankstellen investiert“, erklärt Stefan Prechtl,
für den Verkauf zuständiger Bereichsleiter von Progas.
Angesichts stetig steigender
Spritpreise ist Autogas für das 1949
gegründete Unternehmen mit der dreizüngigen, blauen Flamme im Logo nach
wie vor ein starker Wachstumsmarkt.
„Allein im laufenden Jahr investieren wir
in die Errichtung von 100 neuen Tankstellen“, sagt Prechtl. Immer mehr Pächter
nutzen dabei das attraktive Agenturmodell und verkaufen den alternativen
Kraftstoff im Namen und auf Rechnung
von Progas. „Die Tankstellenbetreiber
vertrauen auf die Marke Progas. Als
Deutschlands führender Flüssiggasanbieter garantieren wir ihnen eine sichere
und dauerhafte Versorgung mit Auto-
Bei einem Autogastank mit Unterflurtechnik
bleibt die komplette Ladefläche erhalten.
2
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
gas, das stets den Anforderungen der
Norm DIN EN 589 entspricht. Darüber
hinaus sind wir bestrebt, für jede Jahreszeit ein von den Kunden gewünschtes
optimales Verhältnis von Propan und
Butan zu liefern“, betont Prechtl.
Einen besonderen Wert legt Progas
auf den Kontakt zu persönlichen
Ansprechpartnern vor Ort. Die Betreiber
der Tankstellen profitieren in erster Linie
vom Know-how der Progas-Mitarbeiter. „Der Kontakt zu Mineralölgesellschaften und Pächtern ist der entscheidende Punkt. Man muss sie fundiert
beraten“, so Prechtl. Bei der Umrüstung
der Fahrzeuge vertraut das mittelständische Unternehmen ausschließlich
auf qualifizierte Fachwerkstätten. So
unterstützt Progas das Kfz-Handwerk,
um im Sinne der Kunden einen hohen
Qualitätsstandard sicherzustellen. Die
Umrüster sind für gewöhnlich Meisterbetriebe oder weisen eine vergleichbare
Qualifikation auf. Außerdem haben sie
Die Umrüstung auf Autogas erfordert keine
mechanischen Veränderungen des Motors.
verschiedene Autogas-Schulungen und
-Prüflehrgänge absolviert.
Die Investition für eine Umrüstung
holen Vielfahrer und Flottenbetreiber
schnell wieder heraus: Bei einer jährlichen Laufleistung von 30.000 Kilometern haben sich die Kosten bereits nach
1,8 Jahren amortisiert. „Den größten
Spareffekt und die größte Unabhängigkeit vom Tankstellennetz erzielen Betriebe mit eigener Autogastankstelle auf
dem Firmengelände“, ergänzt Prechtl.
www.progas.de
In Deutschland führend
Als führendes Unternehmen der Flüssiggasbranche in Deutschland beliefert
die Progas GmbH & Co.KG private und
gewerbliche Kunden sowie öffentliche
Einrichtungen mit den Flüssiggasen
Propan (C3H8) und Butan (C4H10). Diese
lassen sich vielfältig bei der Beheizung,
Erwärmung und Kühlung einsetzen.
Als Prozessenergie eignet sich Flüssiggas ideal zum Löten, Schweißen oder
Schmelzen. Durch den transportablen
Brennstoff ist man dabei unabhängig
von einem Anschluss ans öffentliche
Erdgasnetz. Im öffentlichen und
innerbetrieblichen Kraftverkehr liefert
Progas den Treibstoff für Pkw, Transporter und Gabelstapler.
Impressum
Editorial
Inhalt
amz
auto motor zubehör
Autogas
Nachrüstung
spezial
11/2009
Herausgeber und Verlag:
Schlütersche Verlagsgesellschaft
mbH & Co. KG
Adresse: Hans-Böckler-Allee 7,
30173 Hannover
Postanschrift: 30130 Hannover
[email protected]
www.kfz.schluetersche.de
Redaktion:
Jürgen Rinn (Chefredakteur)
Telefon 09369 982171
Telefax 09369 982172
[email protected]
Verlagsleitung:
Klaus Krause
Verlagsbereich KFZ
Verlagsbereichsleitung Kfz-Medien:
Eckhard Schulte
Telefon 0511 8550-2610
[email protected]
Anzeigenverkauf:
Marion Bäre
Telefon 0511 8550-2645
[email protected]
Gitta Lemke
Telefon 0511 8550-2648
[email protected]
Tanja Ehlerding
Telefon 0511 8550-2647
[email protected]
Christian Welc
Telefon 0511 8550-2643
[email protected]
Druckunterlagen:
[email protected]
Tel. 0511 8550 2521
Fax 0511 8550 2401
Vertrieb/Abonnement-Service:
Telefon 0511 8550-2636
Telefax 0511 8550-2405
[email protected]
Producing:
Bettina Witzenhausen
Bankverbindung:
Sparkasse Hannover
(BLZ 250 501 80), Konto 101 99 00
Siehe Anzeigenpreisliste amz –
auto motor zubehör Nr. 47
Nachdruck nur mit Genehmigung
des Verlages unter ausführlicher
Quellenangabe gestattet. Gezeichnete
Artikel decken sich nicht unbedingt
mit der Meinung der Redaktion.
Für unverlangt eingesandte
Manuskripte haftet der Verlag nicht.
Gerichtsstand und Erfüllungsort:
Hannover
Druck: CW Niemeyer Druck GmbH
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln
Die Titel des Verlagsbereichs KFZ
im Überblick:
• amz – auto motor zubehör
www.amz.de
• bfp fuhrpark + management
www.fuhrpark.de
• Kfz-MeisterService (integriert in amz)
• NKWpartner
www.nkwpartner.de
Mehr Spaß
mit Autogas
I
Kaum ein anderer Servicebereich verspricht momentan eine so hohe Marktdynamik wie die Autogasnachrüstung. Steigende Energiepreise und
wachsendes Umweltbewusstsein veranlassen
vermehrt Autofahrer auf Autogas umzusteigen.
Die Nachfrage hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Das sind Fakten, die das Geschäft
mit der Autogas-Nachrüstung in einem hellen Licht
erscheinen lassen. Autogas-Einbaubetriebe verzeichneten in der jüngsten Zeit einen regelrechten
Boom, von Auslastungsmangel keine Spur. Macht
sich hier eine neue Goldgräberstimmung breit?
Ganz klar, die Umrüstung von Kundenfahrzeugen
auf Gasantrieb bietet Werkstätten gute Chancen,
ihre Kunden anzusprechen und das Werkstattgeschäft auszulasten. Auch neue Kunden können mit
diesem Servicebereich in die Werkstatt gespült werden. Die Nachrüsttechnik kann aber ihre Tücken haben, wenn sie nicht qualifiziert durchgeführt wird.
Dass "mal eben so eine Autogasanlage einbauen"
nicht funktionieren kann, dürfte einleuchten. Denn
bei der Autogas-Nachrüstung ist viel Knowhow,
Eigeninitiative und technischer Background gefordert, bevor sie sich langfristig auszahlt. Wichtig ist
auch, dass man für die Autogas-Umrüstung einen
Lieferanten als Partner hat, der neben dem Produkt auch Logistik, Service, umfassenden Support,
schnelle Lieferfähigkeit und eine Servicehotline
bereitstellt. Wenn dann noch die Mitarbeiter in der
Kfz-Werkstatt für das Nachrüstgeschäft entsprechend geschult und die servicetechnischen Rahmenbedingen gegeben sind, dürfte einer erfolgreichen Nachrüstung von Autogasanlagen nichts
im Wege stehen.
Jürgen Rinn
Chefredakteur amz
4
Gas bringt Profit
Autos mit Gasantrieb erfreuen sich immer
größerer Beliebtheit.
6
Umbau und Prüfung in der Werkstatt
Mittelfristig werden immer mehr KfzWerkstätten an Fahrzeugen mit Flüssiggasanlagen arbeiten müssen.
8
Sicheres Arbeiten mit Autogas
Die Belange der Arbeitssicherheit und des
Arbeitsschutzes berücksichtigen.
10
Prüfung deckt Mängel auf
Die Sachverständigen der KÜS haben gravierende Mängel aus nicht fachgerechter
Umrüstung entdeckt.
12
Bedenkenlos Gas geben
Nicht jeder Motor ist gastauglich und auch
der Umrüster kann Fehler machen.
14
Hart im Nehmen
Insbesondere Zündsystem und Lambdasonde verlangen besondere Aufmerksamkeit.
16
So richtig Gas geben
Die Ecoengines GmbH bietet alles für die
Autogasumrüstung aus einer Hand.
18
Wenn Knowhow gefordert ist
fahrmitgas.de setzt mit Entwicklungsarbeit
und perfektem Service hohe Maßstäbe.
20
(Auto)Gas aus der Zapfe
Die FAS GmbH bietet Zapfsäulen und
komplette Tankstellen für Autogas.
21
Autogas aus dem Container
Die erste deutsche Autogas-Tankstelle in
einem Stahlcontainer wurde von P&A
Salzgitter fertiggestellt.
21
Kein Garantieverlust...
Die Rekoga AG bietet eine Gewährleistungsausfallversicherung.
23
Spaß mit Autogas
Bei GAS beschäftigt man sich mit der
Nachrüstung von Prins Autogassystemen.
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 3
spezial
Autogas-Nachrüstung
Die Betankung von Autogas ist einfach und
vielfach rund um die Uhr möglich. Foto: Rinn
Gas
bringt Profit
%
%
_ Autos mit Gasantrieb erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Nicht nur die Gasarten machen den Unterschied, auch die Möglichkeiten zur Nachrüstung. Professionelle Umrüstung sowie perfekter
Service machen den Erfolg im Autogasgeschäft aus.
D
er Service rund ums Auto ist
für den Autofahrer unverzichtbar, weil er ganz wesentlich zum Werterhalt seines
Fahrzeuges beiträgt. Demgegenüber ist die Bedeutung von Service
für die Kfz-Werkstatt ebenfalls hoch. Der
Service ist für ihn überlebenswichtig.
Kundenzufriedenheit und Loyalität
sowie langjährige Kundenbeziehungen
sind eine solide Basis dafür, dass im Service trotz aller Veränderungen im Markt
eine breite unternehmerische Perspektive liegt. Deshalb ist der schmale Grat
zwischen wachsendem Kostendruck und
steigenden Kostenerwartungen kein
Platz zum Ausruhen, sondern eine Wegstrecke, die im Vertrieb von Produkten
und Dienstleistungen den Unternehmer
im Kfz-Betrieb fordert. Und genau hier
kann die pfiffige Werkstatt mit Zusatz-
4
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
geschäften ansetzen und „ein Quäntchen
mehr tun als die anderen“. So kann sie
bei der Kundschaft punkten und sich als
Dienstleister rund ums Auto profilieren.
Eine freie Werkstatt wird langfristig nur
bestehen können, wenn man dort auch
zusätzliche Geschäftsbereiche professionell ins Programm aufnimmt.
„Fahren mit Gas“ wird immer
mehr zu einer Alternative
Neben saisonal angebotenen Produkten
und Dienstleistungen hat die Umrüstung
von Kundenfahrzeugen auf Autogas das
ganze Jahr über Saison. Dem kommt
noch zugute, dass an den Tankstellen
der Sprit, Super, Benzin und Diesel teuer
ist. Mit den steigenden Kraftstoffpreisen
wächst auch die Sensibilität der Autofahrer für alternative Kraftstoffe. Bun-
desweit gewinnt der Markt zunehmend
an Bedeutung: „Fahren mit Gas“ wird
für immer mehr Autofahrer zu einer interessanten Alternative. Besonders auch
vor dem Hintergrund der steigenden Zulassungszahlen von Fahrzeugen, die mit
Flüssiggas angetrieben und auf Flüssiggasantrieb umgerüstet werden. Flüssiggas wird an der Tankstelle als Autogas
bezeichnet oder als LPG (Liquified Petroleum Gas). Seit dem niedrigsten Stand
1996 hat die Zahl der mit Flüssiggas
angetriebenen Fahrzeuge erheblich zugenommen. Zum 1. Januar 2009 waren
laut Kraftfahrt-Bundesamt fast 306.402
Pkw zugelassen, die mit Flüssiggas betrieben werden. Gegenüber dem Vorjahr
ist das ein Zuwachs von rund 47 Prozent. Nach Aussage des Deutschen Verbandes Flüssiggas in Berlin haben sich
bis heute hierzulande mehr als 350.000
Autofahrer für die schadstoffarme Antriebstechnologie entschieden. Nach
aktuellen Prognosen werden 2015 mehr
als 1,5 Millionen Flüssiggas-Fahrzeuge
auf deutschen Straßen unterwegs sein,
denen dann bundesweit 6000 Flüssiggastankstellen gegenüber stehen. Damit
wird auch der Trend zur Umrüstung auf
Gasantrieb weiter anhalten. Denn eine
Umrüstung auf Gasbetrieb ist, abgesehen von wenigen Ausnahmen, bei jedem
Fahrzeug mit Benzinmotor möglich. Was
aber verändert sich am oder im Auto?
Damit dieses auch mit Gas fährt, müssen
neue Versorgungsleitungen verlegt, ein
Verdampfer, Druckregler, Rückschlagventil, Gasanlagensteuergerät, aber auch ein
zusätzlicher Tankanschluss samt Spezialtank eingebaut werden. Ein Sicherheitssystem garantiert, dass selbst bei einem
Unfall kein Gas austreten kann und beim
Parken in Garagen keine Gefahr besteht.
Bei der Autogas-Nachrüstung
ist Knowhow gefordert
Immer mehr Kfz-Werkstätten nehmen die
Umrüstung auf Autogas in ihr WerkstattPortfolio auf und bieten Gaslösungen für
alle gängigen Fahrzeugtypen an. Macht
sich hier eine neue Goldgräberstimmung
im Kfz-Servicemarkt breit? Ganz klar, die
Umrüstung von Kundenfahrzeugen auf
Gasantrieb bietet den Kfz-Werkstätten
die Chance, einerseits neue Kundengruppen anzusprechen und andererseits
ihr Werkstattgeschäft auszulasten. Das
auf der einen Seite in Sachen AutogasEuphorie. Auf der anderen Seite gilt aber
auch zu beachten, dass es sich hier um
diffizile Eingriffe in die Fahrzeugtechnologie handelt. Dass mal eben so eine
Autogasanlage einbauen nicht funkti-
%
Die Amortisation einer Umrüstung eines Fahrzeugs auf
Autogas kann schon nach kurzer Zeit erfolgen.
onieren kann, dürfte
daher einleuchten. „Sicher, die
Umrüstung auf Autogas ist ein interessantes Ersatzgeschäft, man muss es als
Kfz-Betrieb allerdings aktiv angehen. Ein
Selbstläufer ist das nicht, denn es steckt
eine Menge Eigeninitiative und technischer Background darin, bevor es sich
langfristig auszahlt“, erklärt Jens Schürer,
Geschäftsführer im Autohaus Schürer in
Würzburg: „Wichtig ist dabei, dass alle
daran beteiligten Mitarbeiter sich damit
auseinandersetzen und auch der Chef
es nicht von seinem Sessel aus wegdelegiert.“ Trotz aller Euphorie gilt also zu
Bedenken, dass zu diesem Geschäftsbereich neben der Produktkenntnis und
Ausbildung sowie letztendlich Kundenansprache auch einiges an Praxiserfahrung erforderlich ist, dass sich erst nach
und nach einstellt. Das gilt besonders für
die Programmierung des Kennfeldes im
Gassteuergerät. Die Softwarefeinabstimmung ist hier das A und O. Eine einwandfreie und vorzeigbare Umrüstung erfordert beim Einbau qualitativ hochwertige
Arbeitsleistung. Das gilt sowohl für den
Einbau selbst, als auch das Verlegen von
Leitungen, Anschlüssen sowie Programmierung des Steuergerätes. Hier ist jedoch der schnelle Euro nicht zu machen.
Das Kerngeschäft liegt aber darin,
dass der Kunde nach der Umrüstung
wieder zur Werkstatt kommt, sei es
für Wartungs- oder andere Arbeiten.
Trend zur Umrüstung
auf Gas hält weiter an
Die Amortisation hängt allerdings davon
ab, wie alt das Fahrzeug ist und welche
Kosten der Erweiterung damit verbunden
sind. Das Wort „Umrüstung“ ist in diesem
Zusammenhang etwas verwirrend. Denn
interessant für die Nachrüstung ist nur die
Flüssig- oder Autogas-Alternative. Trotzdem taucht immer wieder die Frage auf,
lohnt sich die Investition dafür und wer
bietet eine Umrüstung an? Derzeit kann
der Besitzer eines Autogas-Fahrzeuges
rund die Hälfte Treibstoffkosten sparen.
Die Ausrüstung eines Benziners auf Autogas kostet derzeit um die 2000 bis 3500
Euro, je nach Fahrzeug. Bei einer Laufleistung von 45.000 Kilometern kann sich
diese Investition bereits nach zwei bis drei
Jahren amortisiert haben. Das ist wichtig zu wissen, denn die Entscheidung für
den Umbau eines Fahrzeugs erfolgt beim
Kunden vor allem über das Portemonnaie.
Deshalb gilt es, Ersparnis und Kosten sorgfältig gegenzurechnen. Bleibt für ihn unter dem Strich ein Gewinn, spricht einiges
für die Nachrüstung des alternativen Antriebs. Für Vielfahrer amortisieren sich die
Kosten schneller. Derzeit kann der Besitzer eines Autogas-Fahrzeuges etwa
50 Prozent Treibstoffkosten sparen.
Bezogen auf die an Tankstellen ausgezeichneten Abgabemengen beträgt
der Energiesteueranteil hiernach bis
Ende 2018 für Flüssiggas rund zehn Cent
pro Liter. Ab 2019 wird der Energiesteueranteil dann auf rund 23 Cent pro Liter steigen. Die Spannbreite bei der Angabe des
Energiesteueranteils ist darauf zurückzuführen, dass die Dichte bei Flüssiggas
je nach Qualität unterschiedlich ist. Die
Entscheidung für ein Flüssiggas-Fahrzeug
sollte vor allem über das Portemonnaie
fallen. Interessenten sollten die Ersparnis
und den Kosten sorgfältig gegen rechnen.
Bleibt unterm Strich
ein Gewinn, spricht
einiges für den alternativen Antrieb.
Vonderfortschreitenden Entwicklung
durch die Umrüstung
von Pkw auf Autogas
können qualifizierte
Kfz-Betriebe
dann
profitieren, wenn sie
es richtig anfassen.
Gute Arbeitsqualität
und hoher Servicegrad zu vernünftigen
Preisen, lautet daher
die
Kernaussage. Der Preis für Autogas spricht
Wenn dann beide hier eine eindeutige Sprache.
Fotos: Rinn
Parameter bei der
Autogasanlagen-Einbauwerkstatt übereinstimmen, die Mitarbeiter entsprechend
geschult und die servicetechnischen Rahmenbedingen gegeben sind, dürfte einer
erfolgreichen Nachrüstung von Autogasanlagen nichts im Wege stehen.
Jürgen Rinn
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amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 5
spezial
Autogas-Nachrüstung
Immer mehr Kfz-Werkstätten
nehmen die Umrüstung auf Autogas in ihr Werkstatt-Portfolio
auf. Wenn die Mitarbeiter in der
Werkstatt entsprechend geschult
und die rechtlichen Rahmenbedingen
für den Umrüstbetrieb gegeben
sind, steht einer erfolgreichen
Nachrüstung von Autogasanlagen
nichts im Wege.
Umbau und Prüfung in der Werkstatt
_ Kurz- und mittelfristig werden immer mehr Kfz-Werkstätten an Fahrzeugen mit Flüssiggasanlagen
arbeiten müssen und können damit auf qualifiziertes Personal für Arbeiten an Gasanlagen nicht verzichten. Dabei sind die Vorschriften für Arbeiten an Gasanlagen und Nachrüstsysteme zu beachten.
S
eit dem 1. April 2006 sind die neuen
Vorschriften für die Genehmigung
von Gasanlagen, die Prüfungen der
Gasanlagen sowie zur Anerkennung und zur Schulung der Werkstätten, die die Prüfungen der Gasanlagen
durchführen dürfen, in Kraft getreten. Die
bisherigen Vorschriften der Druckbehälterverordnung waren dadurch gekennzeichnet, dass sie sowohl die Vorschriften
und Bestimmungen für Fahrzeughalter,
Behörden und die prüfenden Stellen
enthielten. Durch die Neufassung wurde
dies geändert. Die Vorschriften sind auf alle
Fahrzeuge anzuwenden, die mit Anlagen
ausgerüstet sind, die nach den Regelungen
ECE-R 67, ECE-R 110 oder ECE-R 115 (Nachrüstsysteme für LPG und CNG) genehmigt
wurden. Für Kraftfahrzeugwerkstätten
sind hierbei die Gassystemeinbauprüfung
(GSP) und die wiederkehrenden und sonstigen Gasanlagenprüfungen (GAP) von
Interesse, die auch von anerkannten Werkstätten durchgeführt werden können.
Gassystemeinbauprüfung
Nach dem Einbau eines Nachrüstsystems
ist immer eine Gassystemeinbauprüfung
(GSP) durchzuführen, egal, ob dieses System eine Teilegenehmigung nach ECE-R
115 hat oder nicht. Liegt eine Teilegenehmigung vor, ist nach der GSP kein weiteres
6
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
Einzelgutachten mehr erforderlich. Diese
Nachrüstsysteme werden von der Zulassungsstelle auf Grundlage des bei der GSP
erstellten Nachweises in die Fahrzeugdokumente eingetragen. Bei der GSP werden
die Daten des Fahrzeugherstellers, der
Fahrzeugart und -ausführung sowie des
Fahrzeugtyps ermittelt. Bei Nachrüstsystemen nach ECE-R 115 wird kontrolliert,
ob das Kraftfahrzeug, in das ein Nachrüstsystem eingebaut wurde, zu der in der
Genehmigung definierten „Fahrzeugfamilie“ gehört. Alle Bauteile müssen nach
ECE-R 67 genehmigt, gekennzeichnet und
identifiziert werden. Hierzu gehören der
Gastank, der Druckregler, Rohrleitungsmaterial und sicherheitsrelevante Bauteile, wie Rückschlagventil, Sicherheitseinrichtungen und Füllanschluss.
Neben der Einbau-, Funktion- und
Dichtheitsprüfung wird im Rahmen
der GSP überprüft, ob die genehmigte
Software-Version auf dem Steuergerät
installiert ist und die Einstellung gemäß Herstellervorgabe vorgenommen
wurde. Durch den Einbau des Gasnachrüstsystems darf das Kennfeld des Benzingemischbildungssystems auf keinen
Fall negativ beeinflusst werden. Dabei
sind die Vorgaben des NachrüstsystemHerstellers zu beachten. Bei einem ECER 115-genehmigten Nachrüstsystem
müssen diese Informationen in dem
mitgelieferten Einbauhandbuch enthalten sein. Bei anderen Nachrüstsystemen
sind entsprechende Informationen für
den Einbau vom Hersteller dem System
beizufügen, beziehungsweise bei Bedarf
zur Verfügung zu stellen. Die GSP kann,
wie die Abgasuntersuchung (AU) und
Sicherheitsprüfung (SP), durchgeführt
werden von amtlich anerkannten Sachverständigen und Prüfingenieuren der
Überwachungsorganisationen und von
anerkannten Werkstätten, wenn sie den
Einbau des Nachrüstsystems auch selbst
vorgenommen haben.
Gasanlagenprüfung
An Kraftfahrzeugen deren Flüssiggastanks nach ECE-R 67 genehmigt sind,
muss seit Inkrafttreten der Verordnung
eine Gasanlagenprüfung (GAP) durchgeführt werden, nach jeder Reparatur
an der Gasanlage, wenn die Gasanlage
durch einen Brand oder einen Unfall beeinträchtigt wurde und im Zusammenhang mit der Kraftfahrzeug-Hauptuntersuchung (HU). Auf die Durchführung der
Prüfung bei der HU kann verzichtet werden, wenn zum Beispiel eine anerkannte
Werkstatt in einem Zeitraum von nicht
mehr als zwölf Monaten vor der HU eine
GAP durchgeführt und diese bescheinigt
hat.
Die Nachrüsttechnik kann ihre Tücken haben, wenn
sie nicht qualifiziert durchgeführt wird. Um in dieser
Sparte tätig zu werden, müssen rechtliche Voraussetzungen erfüllt werden. Ohne GAP (Gasanlagenprüfung) und GSP (Gassystemeinbauprüfung) läuft
nichts. Fotos: Rinn
An Flüssiggas-Tanks, die nicht nach se gegen Tanks mit ECE-Genehmigung
ECE-R 67 genehmigt sind, muss in einem auszuwechseln, wobei die Vorgaben des
einzuhaltenden Rhythmus von drei, fünf Fahrzeugs- beziehungsweise Nachrüstoder zehn Jahren eine Druckprüfung system-Herstellers zu beachten sind.
durch einen Sachverständigen durchge- Wurde der Tank gegen einen ECE-genehführt werden. Der Rhythmus der durch- migten ausgetauscht, entfällt die Druckzuführenden Druckprüfung wurde bei prüfung. Die GAP kann durchgeführt
diesen Tanks im Rahmen der Genehmi- werden. Die Sichtprüfung dient der Kongung festgelegt. Für die Druckprüfung trolle der Gasanlage auf Beschädigung,
wird der Tank für gewöhnlich ausgebaut Korrosion und Befestigung. Neben der
und zur Prüfung an den Druckbehälter- Dichtheitsprüfung der Gasanlage wird
sachverständigen weitergegeben. Die auch die Funktion des HauptabsperrvenPrüfung ist insgesamt mit Kosten von tils, wenn vorhanden der Kraftstoffummehreren Hundert Euro verbunden, so schaltung, der Steuereinrichtung und
die TAK. Unabhängig davon, ob die GAP Startunterbrechung überprüft.
als wiederkehrende Prüfung im Rahmen
der HU oder aus sonstigen Gründen Anerkennung von Werkstätten
durchgeführt wird, ist der Prüfablauf
immer der Gleiche. Anhand der Fahr- Die Anerkennung von Kfz-Werkstätten
zeugpapiere ist zu prüfen, ob die Gasan- zur Durchführung von Gassystemprülage eingetragen ist. Die Bauteile sind zu fungen oder von wiederkehrenden und
identifizieren, wobei bei Tanks ohne Ge- sonstigen Gasanlagenprüfungen sowie
nehmigung nach ECE-R 67, die GAP nicht Schulung der verantwortlichen Personen
und Fachkräften wird durch die Anlage
durchgeführt werden kann.
Bei Fahrzeugen ohne ECE-genehmi- XVIIa geregelt. Das Verfahren zur AnerRZ_BU_Anz_Gasmotor_09 21.10.2009 13:18 Uhr Seite 1
gte Tanks besteht die Möglichkeit, die- kennung ist wie bei der AU beziehungsC
Probedruck
M
Y
CM
weise der SP geregelt. Die Kraftfahrzeug-Innungen können demnach die
Werkstätten für die GAP und GSP anerkennen, sofern eine entsprechende Delegation durch die oberste Landesbehörde
erfolgt ist. Für die Durchführung der GSP
und der GAP ist grundsätzlich nur eine
Anerkennung vorgesehen. Anerkannte
Werkstätten sind also berechtigt, sowohl
die GSP als auch die GAP durchzuführen.
Damit der Werkstatt die Anerkennung erteilt werden kann, muss der Betrieb mit
dem Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk
oder Karosserie- und FahrzeugbauerHandwerk in die Handwerksrolle eingetragen sein. Die anzuerkennende Werkstatt muss über eine ausreichend große
Halle oder einen überdachten Prüfplatz
sowie über eine Grube, Hebebühne oder
Rampe mit Beleuchtungsmöglichkeit
verfügen. Darüber hinaus müssen in
den Betrieben geschulte Fachkräfte und
verantwortliche Personen beschäftigt
sein. Die Anerkennung kann jedoch auf
die Berechtigung zur Durchführung der
GAP beschränkt werden, heißt es in einer
Information der TAK. Die Anerkennung
als reine GAP-Werkstatt ist für solche Betriebe interessant, die sich nicht mit der
Nachrüstung von Gasanlagen beschäftigen, die aber bereits mit Gasanlagen
ausgerüstete Fahrzeuge im Kundenbestand haben. Für diese Betriebe kann
eine Beschränkung der Anerkennung auf
die Durchführung der GAP vor allem aus
Kostengründen sinnvoll sein, denn die
Anforderungen an den Schulungsaufwand für das Personal sind geringer als
bei einer uneingeschränkten Anerkennung für die GSP.
Hans Rosarius
MY
CY CMY
www.amz.de/Autogas-Umrüstung
K
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 7
spezial
Autogas-Nachrüstung
ist allerdings zu beachten, dass es tatsächlich zu einer Durchlüftung kommt,
wie durch das Öffnen eines gegenüberliegenden Fensters. Nicht explosionsgeschützte Leuchten sind an Flüssiggasarbeitsplätzen im oberen Hallenbereich
anzubringen. Bei Arbeiten an der Flüssiggasanlage, bei denen Gas freiwerden
kann, sind nur explosionsgeschützte
elektrische Betriebsmittel, wie Akkuschrauber, Bohrmaschinen und Handlampen, zu verwenden. Es empfiehlt
sich, den Gasarbeitsbereich von der restlichen Werkstatt abzutrennen, wobei
die Abtrennung dicht mit dem Boden
abschließen muss.
Vorsicht bei Undichtigkeiten
Für den Instandsetzungs- und Wartungsbereich von
Gasanlagen, also
den Gasarbeitsplatz
und bei Arbeiten an
Gasanlagen, sind
einige Anforderungen zu beachten.
Foto: Rinn
Sicheres Arbeiten
mit Autogas
_ Kfz-Werkstätten, die in das Nachrüstungs- und Wartungsgeschäft von Fahrzeugen mit Flüssiggasantrieb eingestiegen sind,
müssen auch die Belange der Arbeitssicherheit und des Arbeitsschutzes berücksichtigen.
J
e nachdem, welche Arbeiten an Flüssiggasanlagen durchgeführt werden,
sind weitergehende oder andere
Anforderungen zu beachten. Bereiche,
in denen Arbeiten an Flüssiggasanlagen durchgeführt werden, dürfen
nicht unter der Erdgleiche liegen, da
sich ansonsten austretendes Flüssiggas
ansammeln und entzünden könnte.
Arbeits-, Lager- und Entspannungs-
8
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
Bereiche für Flüssiggas müssen oberhalb
der Erdgleiche liegen. In einem Umkreis
von zehn Metern dürfen sich keine
Gruben, Kanäle, Senken, offene Kellerzugänge oder andere tiefer gelegene
Räume befinden. Bei den Arbeiten muss
mindestens eine dreifache Luftwechselrate pro Stunde gewährleistet sein. Dies
kann zum Beispiel durch das Öffnen der
Werkstatttore erreicht werden. Hierbei
Liegen Hinweise für Undichtigkeiten
an einem Fahrzeug vor, sollte dieser für
längere Zeit oder über Nacht grundsätzlich nur im Freien abgestellt werden.
Muss der Wagen in einem geschlossenen
Raum verbleiben, sind die Entnahmeventile zu schließen. Die Gasanlage ist bei
den meisten Fahrzeugen dicht geschlossen; bei Umschaltung auf Benzinbetrieb
oder bei „Zündung aus“. Bei dichten
Gasanlagen werden zum Beispiel an den
Ausstellungsraum keine weiteren Anforderungen gestellt. Auf das Entleeren der
Gasanlage durch Abblasen sollte nach
Möglichkeit verzichtet werden, denn es
kann zur Belästigung der Nachbarschaft
führen. Ist dies unumgänglich, sind die
Vorgaben des Fahrzeug- oder Anlagenherstellers zu beachten. Auf das Abblasen kann verzichtet werden, wenn Geräte
zum Entleeren der Gasanlage vorhanden
sind. Mit diesen Geräten können Gasanlagen auch in geschlossenen Räumen
entleert werden, wenn die Geräte vom
Fahrzeug- oder Anlagenhersteller freigegeben sind und feststeht, dass kein Gas
in die Raumluft entweichen kann.
Das Entspannen durch Abblasen von
Gasanlagen darf grundsätzlich nur im
Freien bei kaltem Motor erfolgen. Für das
Entspannen wird eine gekennzeichnete
Fläche von etwa zehn mal zehn Metern
benötigt. In diesem Bereich dürfen sich
während des Entspannens keine anderen
Fahrzeuge befinden oder Arbeiten durchgeführt werden. Zudem sollte der Bereich über eine Blitzschutzanlage verfügen und die Möglichkeit zur Erdung des
Fahrzeugs bestehen. Alternativ kann das
Entspannen bei Gewittergefahr durch
Betriebsanweisung untersagt werden.
Flüssiggasanlagen dürfen nur in den Bereichen entspannt werden, die oberhalb
der Erdgleiche liegen.
Ausgebaute Gasbehälter sollten
nicht im allgemeinen Wartungs- und In-
standsetzungsbereich
gelagert werden, wenn
sie nicht inertisiert
wurden. Das heißt,
zum Brand- und Explosionsschutz wurde der
Tankinhalt durch Zugabe von Inertgas, wie
Argon, Stickstoff und Kohlendioxid, nicht
verdrängt, um eine explosionsfähige Atmosphäre zu vermeiden. Der Lagerbereich kann sich auch im Freien befinden
und ist entsprechend zu kennzeichnen
sowie zu sichern. In jedem Fall muss ein
ungehinderter Gasaustausch mit der
Umgebungsluft möglich sein. Werden
nicht inertisierte Flüssiggasbehälter in
geschlossenen Räumen gelagert, dürfen
nur explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel verwendet werden. Zudem
muss im Bodenbereich eine ausreichende
Lüftung sichergestellt sein.
Arbeiten an Gasanlagen
Bei der Annahme von Gasfahrzeugen ist
vor der Einfahrt in die Werkstatt oder die
Direktannahme zu klären, ob Undichtigkeiten bestehen. Das kann ein Druckabfall in der Gasanlage sein, obwohl der
Wagen nicht im Gasbetrieb gefahren
wurde. Aber auch Abblasgeräusche, Gasgeruch bei laufendem Motor oder gerade
abgestelltem Motor können auf Undichtigkeiten hinweisen. Gegebenenfalls zu
beachten sind Warnmeldungen im Kombiinstrument sowie optische, akustische
oder andere Meldungen entsprechend
der Betriebsanleitung des Anlagenherstellers. Gibt es Hinweise für Undichtigkeiten sind die Arbeiten nur im Arbeitsbereich für Gasanlagen durchzuführen.
Keine
besonderen
Maßnahmen sind bei
der
Gasanlagenprüfung (GAP) zu beachten. Werden Undichtigkeiten festgestellt,
ist das Fahrzeug aus
der Werkhalle beziehungsweise auf den Gasarbeitsplatz zu
bringen, wo auch die weiteren Arbeiten
durchzuführen sind.
Dichtigkeit überprüfen
Ist bei einem unfallbeschädigten Fahrzeug nicht auszuschließen, dass auch die
Gasanlage in Mitleidenschaft gezogen
wurde, ist vor der Reparatur die Dichtigkeit zu überprüfen. Zudem sind vor der
Instandsetzung die Herstellervorgaben
zu berücksichtigen. Bei der Reparatur ist
zu beachten, dass sich der Gastank und
andere gasführende Anlageteile nicht
auf eine Temperatur von größer 60 Grad
Celsius erwärmen können. Daher sind
zum Beispiel beim Schweißen, Schneiden, Bohren und Trennen spezielle Maßnahmen zu ergreifen. Werden die entsprechenden Arbeiten in einem Abstand
von einem Meter oder weniger vom Gastank oder an deren gasführenden Teilen
durchgeführt, sind die Teile auszubauen
oder durch Maßnahmen gegen Erwärmung oder Beschädigung zu schützen.
Arbeitsschutzmaßnahmen
Nach dem Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber verpflichtet, durch eine systematische Beurteilung die Gefährdungen
und Belastungen seiner Mitarbeiter bei
allen Arbeiten zu ermitteln. Die Beurteilung bildet damit eine wesentliche
Zusatzerträge
Grundlage für die Ableitung zielgerichteter Arbeitsschutzmaßnahmen. Der Arbeitgeber hat die Verantwortung für die
Durchführung der Gefährdungsbeurteilung und die Umsetzung der Ergebnisse.
Der Arbeitgeber ist zudem verpflichtet,
dass Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, die Vorbeugungsmaßnahmen, als
auch das Resultat der Überprüfungen
schriftlich festzuhalten und zu dokumentieren. Auf Wunsch des gesetzlichen
Unfallversicherungsträgers muss der
Arbeitgeber über die im Betrieb getroffenen Arbeitsschutzmaßnahmen informieren. Daneben ist er verpflichtet, seine
Mitarbeiter mindestens einmal jährlich
über die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit zu unterrichten. Insbesondere über die mit der
Arbeit verbundenen Gefährdungen und
die Maßnahmen zur Verhütung.
Hans Rosarius
I nf o s in K ü r ze
Hilfreich für Kraftfahrzeug-Werkstätten
ist der Praxisratgeber „Arbeitssicherheit und Gasfahrzeuge – Leitfaden für
Kfz-Werkstätten“ der Akademie des
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amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 spezial
Autogas-Nachrüstung
Prüfung deckt
Mängel auf
Die Verlegung und Isolierung der
elektrischen Leitungen lässt nicht
gerade auf hohe Professionalität
im Hinblick auf elektrische
Verkabelung schließen.
_ Bei der Hauptuntersuchung wurden
von den Kfz-Sachverständigen der KÜS
gravierende Mängel aus nicht fachgerechter Umrüstung auf Autogasbetrieb
entdeckt. Wir zeigen einige markante
Fehlerquellen auf.
I
m Normalfall verlässt der Fahrzeughalter mit seinem auf Autogas umgerüsteten Fahrzeug und den von der
Werkstatt oder dem Sachverständigen unterzeichneten sowie gesiegelten Unterlagen die Werkstatt. Es gibt
aber auch Werkstätten, die Autos auf
Gas umrüsten, ohne dass der Halter die
entsprechenden Unterlagen erhält. Das
heißt, er bekommt keinen Nachweis zur
Vorlage bei der Straßenverkehrsbehörde.
Im schlimmsten Fall ist dem Halter noch
nicht einmal bekannt, ob die verbauten
Teile über eine ECE-Teilegenehmigung
verfügen. Ob der Halter zum Schluss
entsprechend darauf hingewiesen wird,
welche Maßnahmen noch zu treffen
sind, damit das Fahrzeug der StVZO entspricht, ist nicht bekannt. Diese Fahrzeuge werden dann maximal so lange im
Straßenverkehr gefahren, bis sie bei einer
Verkehrskontrolle beanstandet werden
oder der Wagen zur KraftfahrzeugHauptuntersuchung an einer Technischen
Prüfstelle oder in der Werkstatt vorfährt.
Bei der Hauptuntersuchung
zeigt es sich dann, wie
die Umrüstung auf Gasbetrieb in einer
anerkannten Fachwerkstatt, einer Hinterhofwerkstatt oder sogar im Do-ityourself-Verfahren durchgeführt wurde.
Rückläufig ist die Zahl der Fahrzeuge,
bei denen der Gasbetrieb noch nicht in
den Fahrzeugpapieren eingetragen ist.
Häufig stellen die Sachverständigen
von Dekra fest, dass bei der Umrüstung
Schläuche eingebaut werden, die über
keine entsprechende Teilegenehmigung
nach ECE verfügen. Zudem kommt es
sehr oft vor, dass die einzelnen Bauteile
nicht korrekt eingebaut oder befestigt
wurden.
Die Sachverständigen der KÜS fanden bei einem umgerüsteten Fahrzeug
eine eigenwillige Do-it-yourself-Konstruktion für die Halterung eines Gastanks, der quer zur Fahrtrichtung eingebaut war. Im Normalfall wird ein solch
eingebauter Gastank mit Spannbändern
an einem Montagerahmen
Der kürzeste Weg der Flüssiggasleitung ist nicht der sicherste. In der Nähe der befestigt. In diesem Fall
Abgasanlage hat die Gasleitung nichts zu suchen und dass sie nicht an einem waren die mitgelieferten
Bänder wohl nicht für den
beweglichen Stabilisator zu befestigen ist erübrigt sich von selbst.
verbauten Tank geeignet. So wurde kurzerhand
eine Verlängerung mittels
zweier Schrauben gebastelt, die man miteinander
verschweißte, damit der
Gastank im Kofferraum
des Wagens gesichert sein
sollte. Dass Bauteile nicht
korrekt verbaut wurden,
betrifft in der Mehrzahl
Verdampfer und Gastanks.
Bemängelt wird aber auch
oft, das bei manch einer
Umrüstung die Tankposition im Fahrzeug da gewählt
10
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
wird wo gerade Platz
ist, ohne dabei die dynamischen Kräfte zu berücksichtigen, die beim Fahren auftreten können.
Zugleich werden die Leitungen auf dem
kürzesten Wege quer durch das Fahrzeug verlegt.
Eine interessante Methode stellten die KÜS-Sachverständigen bei einer
Gassystemeinbauprüfung fest, um den
Verdampfer zu sparen. „Die Flüssiggasleitungen wurden nicht mit dem vorgeschriebenen Mindestabstand von 100
Millimeter zu der Abgasanlage verbaut.
Dadurch leiden die Leitungen und das
noch flüssige Gas wird schon vor dem Verdampfer gasförmig. Nicht das dies schon
gefährlich genug wäre“, sagte Hans-Georg
Marmit, Pressesprecher der KÜS, „die Gasleitungen wurden zusätzlich am beweglichen Stabilisator befestigt.“
Kurioses bei
umgerüsteten Autos
Neben häufig zu bemängelnden Schutzanstrichen, unzulässigen Einbaulagen,
unterdimensionierten Spannbändern,
unzureichenden
Befestigungsbolzen
und Undichtigkeiten der Gasanlage
erleben die Prüfingenieure nach dem
Öffnen der Motorhaube eines Autos
mit nachträglich eingebauter Flüssiggasanlage manch böse Überraschung.
Da werden stromführende Elektroleitungen teilweise sogar am Verdampfer
und an dessen Zu- und Ablaufleitungen
mit Klebeband befestigt. Kommt es zu
einem Kurzschluss, kann dies im Gasbetrieb böse Folgen haben, kommentiert
der KÜS-Prüfingnieur die Befestigungsmethode. Solche Einbauten lassen nicht
gerade auf eine hohe Professionalität im
Hinblick auf elektrische Verkabelungen
schließen. „Man sollte bei der Absicht
I nf o s in K ü r ze
Sind die Spannbänder zu kurz, wird kurzerhand eine Verlängerung mittels zweier Schrauben angeschweißt. Eine Maßnahme, die dem Sachverständigen die Worte raubte. Fotos: KÜS
eine Gasanlage in sein Fahrzeug nachzurüsten, auf keinen Fall nur auf den Preis
achten. Vielmehr ist es wichtig, sich an
eine qualifizierte und anerkannte Kraftfahrzeug-Werkstatt zu wenden und sich
eingehend beraten zu lassen“, empfiehlt
Marmit. Teilweise sind die festgestellten
Mängel aber auch darauf zurückzuführen, das Einbauvorschriften für Gasanlagen unterschiedlich ausgelegt werden,
sagt Sigurd Rudolph, Leiter des Bereichs
Gasfahrzeugprüfungen im Dekra Technology Center Klettwitz. So ergeben sich
Festigungsprobleme, wenn Muldentanks in die vorhandene Ersatzradvertiefung eingebaut werden, die nicht aus
Stahl, sondern aus Kunststoff sind. Ein
Problem auf das die Einbauvorschriften
nicht näher eingehen. Solche und andere auftretende Einbauprobleme werden
vom Arbeitskreis „Gas“ behandelt. Die
im Arbeitskreis abgestimmten Lösungen
zu den aufgetretenen Fragen werden in
einem Fragenkatalog zusammengestellt.
Der Katalog soll dabei helfen, dass bei
auftretenden Fragen und Diskussionen
zwischen Fahrzeughaltern, Werkstätten
und Fahrzeugüberwachern einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Der
Fragenkatalog wird nach Abstimmung
im Arbeitskreis „Gas“ kontinuierlich erweitert und kann auf der Internetseite
der Akademie des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (TAK) unter www.gapplus.
de eingesehen werden.
Hans Rosarius
Fahrzeughalter sind verpflichtet, die Umrüstung ihres Kraftfahrzeugs auf Gasbetrieb unverzüglich der Straßenverkehrsbehörde zu melden und die Änderung
der Kraftstoffart in den Fahrzeugpapieren vornehmen zu lassen. Für die erforderliche Änderung verlangt die Behörde
die Vorlage „Nachweis nach Anlage XVII
Nr. 2.4 StVZO, Gassystemeinbauprüfung
(GSP), Gasanlagenprüfung (GAP)“, die
unter anderem auch den Vorschlag zur
Änderung der Angaben in den Fahrzeugpapieren enthält. Verfügt das Nachrüstsystem über eine Teilegenehmigung nach
ECE-R 115 ist kein weiteres Gutachten
erforderlich. Ist dies nicht der Fall, muss
ein Einzelgutachten nach § 21 der StVZO
durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen erstellt werden. Erst mit
diesen Unterlagen werden die Fahrzeugpapiere von der Straßenverkehrsbehörde
entsprechend geändert.
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amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 11
spezial
Autogas-Nachrüstung
Kein Hexenwerk: Handwerklich gesehen ist der
nachträgliche Einbau einer Gasanlage für einen
versierten Kfz-Fachmann keine große Sache.
Allerdings ist für einen problemlosen Gasbetrieb
viel Detail-Knowhow notwendig. Fotos: Kuss
Bedenkenlos Gas geben
_ Die Gasumrüstung ist für viele Kfz-Werkstätten ein lukratives Zusatzgeschäft. Obwohl der Einbau einer Gasanlage kein Hexenwerk ist, gibt es immer wieder Probleme. Ein Teil davon ist auf die unzureichende
„Gas-Eignung“ mancher Motoren zurückzuführen, doch auch der Umrüster kann Fehler machen.
A
ngesichts ständig steigender
Benzinpreise erfreuen sich Gasfahrzeuge zunehmender Beliebtheit. Immer mehr Autofahrer
lassen ihr Fahrzeug nachträglich
auf den Betrieb mit Auto- beziehungsweise Flüssiggas umrüsten. Und auch die
Zulassungen bei serienmäßig monovalenten Gasfahrzeugen nehmen zu. Das
Motto „Tanken zum halben Preis“ hat
einen regelrechten Umrüstboom ausgelöst – sowohl bei den Autobesitzern als
auch bei vielen Kfz-Werkstätten, die sich
mit dem Nachrüsten von Gasanlagen
ein einträgliches zusätzliches Standbein
geschaffen haben.
Problematischer Gasbetrieb
Dass dabei nicht immer ist alles eitel
Sonnenschein ist, wissen nicht nur die
Spezialisten des Verbands der Motoreninstandsetzungsbetriebe e. V. (VMI). Auch
viele Umrüster haben in der Vergangenheit negative, zum Teil sogar recht teure
Weichling: Nicht jeder Motor ist „gastauglich“ –
insbesondere die Ventilsitze sind thermisch hoch belastet.
12
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
Erfahrungen gemacht: Sie sahen sich mit
Problemen und Kundenbeanstandungen
konfrontiert, die zu Beginn des Umrüstbooms nicht absehbar waren und erst in
der folgenden Betriebszeit aufgetreten
sind – selbst wenn der Einbau nach allen
Regeln der Kunst und äußerst gewissenhaft vorgenommen wurde.
Mit der steigenden Zahl der umgerüsteten Fahrzeuge ist den Experten des
VMI zufolge die Zahl der „gasbedingten“
Motorschäden gestiegen – vor allem der
Zylinderkopf ist häufig betroffen. „Eine
der Hauptursachen ist der vorzeitige Verschleiß der Ventilsitzringe sowie der Ventile selbst, was zu einem Kompressionsverlust führt“, berichtet Otmar Gährken,
Inhaber des Motoreninstandsetzungsbetriebs Wessel & Gährken in Münster und
Mitglied im VMI. Sein Unternehmen hat
sich darauf spezialisiert, Zylinderköpfen.
„gasfest“ zu machen.
„An Motoren mit mechanisch einstellbaren Ventilen kann es wegen des
sich stetig verringernden Ventilsspiels sogar zum Durchbrennen der Ventile kommen. Das vom Hersteller vorgegebene
Einstellintervall hat bei diesen Motoren
im Gasbetrieb keine Gültigkeit mehr“,
weiß Gährken. Doch der Verschleiß hängt
dem Experten zufolge auch stark von der
Fahrweise ab: Ein hoher Volllastanteil –
etwa häufige „Autobahn-Jagden“ – erhöht diesen deutlich.
Zwar geben einige Fahrzeughersteller
bestimmte Motorenfamilien ausdrücklich für den Gasbetrieb frei oder bieten
über den herstellereignen Zubehörservice sogar modellspezifische Einbausätze
an. Doch die Erfahrungen von Umrüstern
und Motoreninstandsetzern zeigen,
dass selbst herstellerseitig auf Erd- oder
Flüssiggas ausgelegte beziehungsweise
freigegebene Aggregate im Gasbetrieb
einem deutlich höheren Verschleiß unterliegen und nicht die Laufleistungen
von „reinen“ Benzinern erreichen.
Knowhow gefragt: Die optimale Platzierung
der Gaseinblasstutzen ist Erfahrungssache.
Wer gut schmiert: Spezielle Schmiersysteme
bremsen den Ventil-Verschleiß.
Zylinderkopfschäden möglich
Kennzeichnend für den vorzeitigen
Verschleiß ist ein erosionsartiger Materialabtrag am Ventilsitz. „Dieser entsteht
durch so genanntes Mikroverschweißen
zwischen Ventilteller und Ventilsitz. Beim
Öffnen des Ventils werden kleinste Teile
aus dem Sitzmaterial herausgerissen. Ursache ist unter anderem die ungenügende
Schmierwirkung des vergleichsweise trockenen Gas-Kraftstoffs“, erklären die Fachleute der MS Motor Service International
GmbH (MSI) in Neuenstadt.
Spezielle Problemlöser
Um das Mikroverschweißen zu verhindern, muss entweder die eingesetzte
Materialpaarung entsprechend hochwertig sein – oder ein entsprechender
Verschleißschutz zwischen Ventil und
Ventilsitz aufgebracht werden. Ideal für
„trockene“ und thermisch hoch belastete
Motorensysteme sind spezielle Ventilsitzringe aus Sinterwerkstoff wie sie die Experten von MSI etwa mit der „HT“-Serie
für die Instandsetzung und Umrüstung
anbieten. Diese wurden speziell auf eine
hohe Temperatur- und Verschleißbeständigkeit hin entwickelt. Gegenüber
herkömmlichen Ventilsitzringen weisen
diese Problemlöser eine große Menge
eingebetteter Gleitmittel auf, welche das
Mikroverschweißen verhindern. Undichtigkeiten und Kompressionsdruckverluste aufgrund herausgerissener Partikel
aus den Dichtflächen sind bei Sintermetall-Sitzringen nahezu ausgeschlossen.
Eine andere Möglichkeit, den Ventilverschleiß zu reduzieren, bieten chemische Zusätze. Diese werden dem Motor entweder tröpfchenweise über ein
spezielles Dosiersystem, das mit dem
Ansaugtrakt verbunden ist, zugeführt
– oder über den Tankstutzen dem GasKraftstoff beigeben. Gänzlich verhindern lässt sich der Verschleiß damit zwar
nicht, jedoch sehr lange hinauszögern.
Die Wirkung dieser Spezialchemie entspricht in etwa den Kraftstoffzusätzen,
die mit dem Wegfall des verbleiten OttoKraftstoffs bei Motoren mit „weichen“
Ventilsitzringen zu verwenden waren.
mit dem ABEgenehmigten electronic Valve-Protector
Arbeit für Spezialisten
Ist ein Motor werkseitig nicht „gastauglich“ – oder ist es bereits zu einem Defekt
gekommen – lässt sich ein Zylinderkopf
auch nachträglich mit den Spezial-Ventilsitzringen ausrüsten. Dies erfordert allerdings die fach- und sachkundige Hand
eines Motoreninstandsetzers, der den Zylinderkopf zerlegt, reinigt und prüft, bevor
er die vorhandenen, weichen Ventilsitzringe mit Hilfe einer Spezial-Fräsmaschine entfernt. Im Anschluss daran setzt der
Motorenfachmann neue Sitzringe ein und
fräst deren Winkel präzise nach den Vorschriften des Motorenherstellers.
Zudem prüft der Spezialist noch sämtliche Ventile sowie deren Führungen und
erneuert diese bei Bedarf. Schließlich folgen das Einschleifen der Ventile und der
Einbau neuer Schaftabdichtungen. Wenn
nötig, wird der Zylinderkopf vor dem
Wiedereinbau noch geplant. Adressen
von entsprechenden Motoreninstandsetzern gibt es auf der Internetseite des VMI
unter www.vmi-ev.de.
Erfahrung gefragt
Ein heikles Kapitel ist die Wahl der jeweiligen Komponenten, die ins Fahrzeug
eingebaut werden sollen. „Nicht jedes
Gas-Steuergerät harmoniert mit jedem
Einspritzventil. Zudem gibt es immer noch
große Qualitätsunterschiede bei den verschiedenen Komponenten“, sagt Matthias
Dodel von Auto Dodel in Marktoberdorf.
Der Allgäuer Subaru-Betrieb beschäftigt
sich seit 2001 mit dem Einbau von Autogas-Anlagen und gilt über die Landkreisgrenzen hinaus als Gasspezialist.
Wichtig für einen perfekt funktionierenden Gasbetrieb ist zudem die Platzierung der Gas-Einblasstutzen im Ansaugkrümmer, der Einbauort der Einblasdüsen
sowie des Verdampfers. „Vieles davon ist
Erfahrungssache“, sagt Dodel.
Diffizile Fehlersuche
Feintuning: OBD-Scantool plus Laptop für die
optimale Abstimmung des Gas-Steuergeräts.
Umwelt
Bundes
Amt
Da es sich bei jeder Nachrüstung quasi um
eine Individuallösung handelt, ist eine Fehlersuche nicht immer ganz einfach – vor
allem, wenn es sich um einen Fremdeinbau handelt. Klagt der Autofahrer etwa
über hohen Verbrauch respektive eine
geringe Reichweite oder über plötzliches
Ruckeln nach dem letzten Tanken, liegt
der „Fehler“ in den seltensten Fällen am
System. Vielmehr kann die Zusammenset-
Schützt die Autogasanlage,
schont die Umwelt.
* H U P D Q
3 R Z H U
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schützt Ventile und Ventilsitze
reinigt Injektoren und Treibstoffsystem
weniger Verschleiß und längere Lebensdauer
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zung des getankten Gases die Ursache dafür sein. „Denn diese ist immer noch nicht
genormt. Die Zusammensetzung kann je
nach Gaslieferant unterschiedlich sein.
Es ist ein enormer Unterschied, ob man
Mischgas oder Brenngas fährt. Mischgas
hat aufgrund des deutlich höheren ButanAnteils einen besseren Brennwert“, erklärt
der Experte.
Er rät daher davon ab, die Kennfelder
im Gas-Steuergerät „wild“ umzuprogrammieren. „Vor allem bei Rucklern und
Aussetzern sollte man die Basis nicht vergessen“, empfiehlt Dodel. Denn im Gasbetrieb wirken sich verschlissene Zündkerzen, marode Zündkabel oder eine
defekte Lambdasonde viel gravierender
aus als im Benzinbetrieb (siehe dazu
auch unseren Bericht ab Seite 14).
Zu Beginn einer Fehlersuche sollte
man daher immer erst den Fehlerspeicher des Motorsteuergeräts auslesen
und bei neueren Fahrzeugen auch einen
Blick in den OBD-Fehlerspeicher werfen. „Erst dann schaue ich mir mit Hilfe
meines „Gas-Laptops“ die Parameter im
Gas-Steuergerät an“, sagt der Gasprofi.
Das Anpassen der Gas-Kennfelder indes
ist aufgrund der Software-Vielfalt und
der zahlreichen Veränderungsmöglichkeiten ebenfalls eine sehr diffizile Sache
– vor allem, wenn das Abstimmen ohne
Leistungsprüfstand erfolgt.
Klaus Kuss
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 13
spezial
Autogas-Nachrüstung
Hart im Nehmen
Gaskompetenz gefragt: Beim
Service erfordern gasbetriebene Motoren spezielles
Knowhow – nicht nur beim
Zündkerzenwechsel. Auch die
Zündperipherie und die Lambdasonde verdienen besondere
Aufmerksamkeit. Foto: Beru
_ Gasbetriebene Fahrzeuge sind ein Wachstumsmarkt – auch im Service. Doch der Gasbetrieb birgt Probleme, wenn der Werkstattfachmann die speziellen Ansprüche bei der
Wartung nicht berücksichtigt. Vor allem das Zündsystem und
die Lambdasonde verlangen besondere Aufmerksamkeit.
G
asbetriebene Fahrzeuge sind
ein Wachstumsmarkt. Vor
allem in Zeiten steigender
Kraftstoffpreise sind kostengünstige Antriebsalternativen
gefragt. „Doch der Gasbetrieb birgt häufig
Probleme. Unsere Hotline-Spezialisten
werden tagtäglich damit konfrontiert“,
berichten die Gasexperten von Beru in
Ludwigsburg. Vor allem das Zündsystem
und die Lambdasonde fordern sowohl
bei der Umrüstung als auch beim Service
die besondere Aufmerksamkeit und das
Knowhow des Werkstattfachmanns.
Gasbetrieb birgt Probleme
Eine der Hauptursachen ist den Fachleuten von Beru zufolge das Mischungsverhältnis des angebotenen Autogases, auch
Flüssiggas oder LPG (Liquified Petroleum
Gas) genannt. Dabei handelt es sich um
ein Propan-Butan-Gemisch, das sich im
Extremfall von Tankstelle zu Tankstelle
unterscheiden kann. Ausschlaggebend ist
der Butan-Anteil des Gasgemischs, welcher
den Brennwert und damit die Leistungsausbeute bestimmt. Bei reinem Brennoder Heizgas ist der Butan-Anteil deutlich
Wärmstens empfohlen: Zündkerzenhersteller wie NGK bieten Umschlüsselungstabellen mit speziellen Hinweisen für den Gasbetrieb auch online. Für gewöhnlich
sind Edelmetall-Zündkerzen die bessere Wahl.
Foto: Kuss
14
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
Typisch: Im Gasbetrieb neigen für den Benzinbetrieb vorgesehene Zündkerzen zum Überhitzen.
Im Gasbetrieb sollte daher der Wärmewert eine
Stufe niedriger sein. Foto: Beru
geringer als bei „fahrzeuggeeignetem“
Mischgas, was den von Autofahrern häufig bemängelten Leistungsverlust erklärt,
wenn „falsch“ getankt wurde.
„Eine weitere Ursache für Probleme
im Gasbetrieb sind die höheren Temperaturen bei der Verbrennung des GasLuft-Gemischs. Infolge des höheren
Temperaturniveaus können herkömmliche Zündkerzenmaterialien schneller
korrodieren“, erklären die Fachleute von
NGK Europe in Ratingen. Dies führt dazu,
dass sich nach und nach der Elektrodenabstand vergrößert und es zu Fehlzündungen und Verbrennungsaussetzern
kommen kann.
Doch auch die Lambdasonde ist bei
Gasbetrieb höher belastet: „Sie muss bei
der Regelung die verschiedenen Gasgemische berücksichtigen, denn der Luftbedarf zwischen Sommer- und Wintergemisch ist unterschiedlich“, sagen die
Spezialisten von Beru.
Gaskompetenz gefragt
Während die periodisch mit der Hauptuntersuchung fällige Gasanlagenprüfung
(GAP) nur speziell ausgebildete und zertifizierte Kfz-Fachleute vornehmen dürfen,
sind Inspektionen und Wartungsarbeiten
Bedarf stark steigend: Ein Gas-Luft-Gemisch ist schwerer entflammbar.
Deshalb steigt der Zündspannungsbedarf, was wiederum die Zündspulen
höher belastet. Quelle: NGK
Weniger ist mehr: Gastaugliche Zündkerzen sollten möglichst
dünne Mittelelektroden besitzen, damit sich die Zündspannung auf
eine kleine Oberfläche konzentriert. Das schont die Zündspulen
und fördert die vollständige Verbrennung. Foto: Denso
Besser mit Edelmetall: Zündkerzen
mit Platin-Iridium-Elektroden sind
verschleißfester als ihre konventionellen Brüder. Foto: Bosch
an gasbetriebenen Fahrzeugen in jeder
„normalen“ Werkstatt möglich, soweit
der Mechaniker nicht mit gasführenden
Bauteilen in Berührung kommt. Deshalb
ist schon bei einfachen Servicearbeiten
wie dem Zündkerzenwechsel die Gaskompetenz des Werkstattfachmanns
gefragt.
Während der Zündkerzenwechsel
beim einem werkseitig auf Gasbetrieb
(meist CNG/ Erdgas) ausgerüsteten Fahrzeug aufgrund der Herstellervorgaben
kein Problem darstellt, ist die Zündkerzenwahl bei nachgerüsteten Fahrzeugen
nicht immer ganz einfach – zumal kaum
einer der Hersteller oder Anbieter von
Gasumrüstsätzen diesbezüglich eine verbindliche Auskunft gibt beziehungsweise
geben kann. Denn üblicherweise ist diesen nicht bekannt, bei welchen Motoren
diese eingebaut werden.
Angepasster Wärmewert, spezielles Elektrodenmaterial
Wenn Benzin in den Brennraum gelangt,
entsteht Verdampfungskälte. Diese kühlt
nicht nur die Zündkerze, sondern auch
Teile des Brennraums ab. „Gas hingegen
erzeugt eine trockene Verbrennung, so dass
der kühlende Effekt der Verdampfung ausbleibt“, erklären die Gas-Spezialisten von
Bosch. Dadurch entstehen im Brennraum
und an den Zündkerzen höhere Temperaturen, was zu einem höheren Verschleiß
und zu kürzeren Wechselintervallen führt.
Standardzündkerzen sollten demnach
spätestens alle 15- bis 20.000 Kilometer
erneuert werden.
Zündkerzenhersteller wie Bosch,
Beru, Champion oder NGK empfehlen
daher unisono, bei Gasfahrzeugen einen
um eine Stufe geringeren Wärmewert
zu wählen und den Elektrodenabstand
auf 0,7 Millimeter einzustellen. Eine
weitere Empfehlung der Zündkerzenhersteller lautet, Zündkerzen mit besonders
hochwertigem Elektrodenmaterial zu
verwenden. Zudem sollte der Werkstattfachmann eine möglichst dünne Mittelelektrode bevorzugen, raten die Experten
von Denso: „Die Zündspannung konzentriert sich so auf eine sehr kleine Oberfläche, weswegen die erforderliche Feldstärke in der Zündspule früher erreicht
wird, was wiederum die Spulen schont.“
Zündspannungsbedarf steigt
Obwohl sowohl im Benzin- als auch im
Gasbetrieb das Funktionsprinzip des
Fremdzündungsmotors gleich bleibt,
unterscheiden sich einige Rahmenbedingungen wesentlich voneinander. So
ist beispielsweise die höhere Klopffestigkeit von Flüssiggas dafür verantwortlich,
dass sich das Gas-Luft-Gemisch deutlich
schwerer entflammen lässt. Dadurch
steigt der Zündspannungsbedarf und die
Zündspulen werden entsprechend höher
belastet. Versuche beim Ratinger Zündkerzenspezialisten NGK haben ergeben,
dass der Mehrbedarf bis zu 7.000 Volt
betragen kann.
Deshalb ist den Experten zufolge
nicht nur die richtige Zündkerzenwahl
wichtig. Der Werkstattfachmann sollte
bei einem Service oder Kundenbeanstandungen wie Rucklern und Aussetzern immer auch an die Zündperipherie denken.
Marode Kerzenstecker und Zündkabel
können den Zündspannungsbedarf unnötig in die Höhe treiben, was auf Dauer
zu einer Überlastung der Zündspüle führen kann.
dingungen, doch aufgrund der im Gasbetrieb höheren Abgastemperaturen sind
diese sensiblen „Sauerstoffschnüffler“
noch stärker beansprucht. „Lambdasonden sollten daher bei der Abgasuntersuchung und den turnusmäßigen Inspektionen unbedingt geprüft werden“,
empfehlen die Fachleute von Bosch.
Insbesondere das Testen des Sondensignals mit einem Oszilloskop und
das Feststellen der Reaktionszeit geben
den Experten zufolge bei Sprungsonden
sicheren Aufschluss über deren korrekte
Funktion. Breitbandsonden dagegen lassen sich den Fachleuten zufolge über die
Eigendiagnose des Fahrzeugs prüfen.
Klaus Kuss
amz - P r a x istipp
Regelmäßig umschalten
Bivalente Fahrzeuge, die sich sowohl
mit Gas als auch Benzin betreiben
lassen, besitzen zwei Tanks: einen für
Otto-Kraftstoff und einen für Gas. Um
eine sichere Funktion der Benzineinspritzventile zu gewährleisten, empfehlen die Experten von Bosch, den Motor
regelmäßig alle 2.000 Kilometer für eine
Strecke von 150 Kilometer durchgehend
mit Benzin zu betreiben.
Darüber hinaus zersetzt sich OttoEmpfindliche Lambdasonden
Kraftstoff mit der Zeit im Tank, weshalb
sich bei „Gelegenheits-Benzinern“ die
„Überdies ist auch bei gasbetriebenen
Zugabe von stabilisierenden chemischen
Motoren die Lambdasonde eine wichtige
Zusätzen empfiehlt. Die AutochemieKomponente. Sie ist für eine zuverlässige
spezialisten bieten diese unter den
Motorfunktion und korrekte
Abgaswerte
Produktnamen „Benzin-Stabilisator“
Objekt: amz 11
unverzichtbar“, erklären
Gas-Spe(Liqui Moly) oder „System-Wirkstoff
Kunde:die
autogas-akademie
zialisten von Bosch.Rubrik:
Zwar unterliegen
micrologic Premium 163“ (Tunap) an.kk
Lambdasonden generell extremen Be-
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Fahrzeugumrüstung & Schulungszentrum
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 15
spezial
Autogas-Nachrüstung
So richtig Gas
geben
_
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alles für die Autogasumrüstung aus
einer Hand.
E
s ist noch gar nicht so lange her,
als im schwäbischen Flein in
der Nähe von Heilbronn im Jahr
2005 das Unternehmen Ecoengines GmbH gegründet wurde.
Dort versteht man sich als Partner für
maßgeschneiderte Komplettlösungen
im Bereich Autogasanlagen und bietet
vom Vertrieb über Beratung, technische
Gutachten und technisches Zubehör bis
hin zu individuellen Einzellösungen als
Generalimporteur von Lovato S.p.A für
Deutschland ein Angebot für nahezu
alle Fahrzeughersteller an. Bereits Mitte
Februar 2009 zog die noch junge Firma
ins benachbarte Ilsfeld in ein bereits
bestehendes,
wesentlich
größeres
Gebäude um, weil man in der kurzen Zeit
bereits an die Kapazitätsgrenzen stieß.
Dazu merkt Geschäftsführer Thomas
Cieslik an: „Endlich haben wir wieder
alles unter einem Dach.“ Der Firmensitz
im Industriegebiet im benachbarten Flein
platzte buchstäblich aus allen Nähten,
nachdem die Firma in den letzten drei
Jahren eine beispielhafte Performance
an den Tag gelegt hatte. Dass es hier
geschäftlich steil bergauf geht, dürfte
einleuchten. Durch Kooperationen mit
Fiat, Alfa Romeo, Lancia sowie KIA und
Hyundai als OEM-Partner für Autogaskomponenten und dem stetigen Ausbau
der über 800 Partnerbetriebe konnte
das Unternehmen seine Position im hart
umkämpften Markt festigen. Allein im
Jahr 2008 erzielten die Schwaben einen
Umsatz von über elf Millionen Euro. Mit
dem Umzug nach Ilsfeld sieht Thomas
Cieslik das Unternehmen auch für die
Zukunft bestens aufgestellt. Verkauf, Verwaltung, Lager und Versand sind endlich
unter einem Dach vereint, ein Umrüstbetrieb konnte sich in dem über 2000
qm großen Firmengebäude praktischerweise gleich mit ansiedeln, sodass auch
hier die kurzen Wege gewährleistet sind.
Ilsfeld ist ein idealer Standort und ist in
unmittelbarer Nähe der Wirtschaftsregionen Stuttgart und Heilbronn. Das
16
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
„Neben den Produkten für die Nachrüstung sind Logistik, Marketing und Vertriebskonzeptentwicklung, Technischer Kundendienst, ET-Vertrieb, Homologation und Garantieprodukte
erforderlich“, sagt Enrico Marra, Prokurist und für Vertrieb sowie Marketing bei Ecoengines.
Die Einflussfaktoren im Autogasmarkt sind günstig. ecoengines steht für maßgeschneiderte
Komplettlösungen im Marktsegment für Autogasanlagen in Deutschland. Fotos: Rinn
Gebäude ist größer, wir werden noch
flexibler und starten optimistisch in die
Zukunft“, freut sich Gesellschafter Enrico
Marra. Neben dem umfassen Support,
den das Unternehmen in vollem Umgang
bereitstellt, spielt auch die schnelle Lieferfähigkeit der komplett für das jeweilige Fahrzeug personalisierten Anlage
als Kit eine große Rolle, versichert man
uns dort. Mit den Platzkapazitäten des
neuen Gebäudes kann dem nun in noch
besserem Maße Rechnung getragen
werden, da hier alle Funktionen unter
einem Dach verknüpft sind. So entfällt
beim Kunden jegliche Lagerhaltung, da
spätestens in 48 Stunden die Lieferung
erfolgt, verspricht Enrico Marra, Prokurist und für Vertrieb sowie Marketing
bei Ecoengines verantwortlich, beim
Gespräch mit der amz.
Größer, schneller, fllexibler –
noch kundenfreundlicher
„Wenn man bedenkt, dass wir in 2006
unsere Aktivitäten mit einem Jahresumsatz von 700.000 Euro gestartet haben,
in 2007 schon 1,7 Millionen Euro und im
Ein wesentliches Indiz für das Nachrüstgeschäft in der Kfz-Werkstatt
ist die Schulung, die jetzt hier in Ilsfeld im eigenen Schulungscenter
erfolgt. Im angeschlossen Autogascenter Heilbronn werden AutogasUmrüstkits von ecoengines fachgerecht verbaut.
vergangenen Jahr 11,5 Millionen Umsatz
verbuchen konnten, dürfte dies ein klares
Indiz für eine Erfolgsstory sein“, sagt Enrico Marra. Ähnlich erfolgreich lief es
bei der Gewinnung neuer Partner. Hatte
man sich in 2008 insgesamt 400 als Wegmarke gesetzt, waren es am Ende des
vergangenen Jahres bereits 630 zertifizierte Umrüstbetriebe. In 2009 kommen
weitere 250 bis 300 qualifizierte Betriebe
hinzu. Sowohl Automobilhersteller wie
Fiat, KIA, Hyundai sowie weitere große
Organisationen wie die Carat, Coparts
bis zur einzelnen Kfz-Werkstatt werden
von Ecoengines mit Komplettlösungen
zur Nachrüstung beliefert.
Inzwischen bieten Gas-Umrüster
Lösungen für alle gängigen, auch ältere
Fahrzeugtypen an. Die Umrüstung auf
Autogasantrieb ermöglicht Kfz-Werkstätten interessante Perspektiven, um
einerseits die Werkstattauslastung zu
erhöhen und andererseits neue Kundengruppen anzusprechen und zu binden. Wichtig ist auch, dass man für die
Autogas-Umrüstung einen Lieferanten
als Partner hat, der neben dem Produkt
auch die Logistik, Service und umfassen
Support sowie auch die schnelle Lieferfähigkeit und Servicehotline bereitstellt.
Als Generalimporteur von Lovato S.p.A
für Deutschland bietet ecoengines ein
Angebot für nahezu alle Fahrzeughersteller an. Neben dem Vertrieb bietet
man dort Beratung, technische Gutachten und technisches Zubehör bis hin zu
individuellen Einzellösungen, macht Enrico Marra deutlich. Die Anlage bezahle
sich von selbst und bringe wesentliche
Vorteile für Werkstatt und Autohaus sowie die Erschließung von zusätzlichem
Kundenpotential durch fabrikatübergreifende Angebote. Auch die Verbesserung
der Werkstattauslastung von zwölf bis
18 Stunden Einbauzeit führt er als Argument für die Nachrüstung an. Auch
die bessere Vermarktung großvolumiger
Gebrauchtwagen mit hohem Benzinverbrauch sowie Anreize als zusätzliche Op-
Das bietet ecoengines für die Partnerbetriebe über den Produktverkauf
hinaus als Gesamtlösung. Weitere Infos unter www.ecoengines.de.
tion, die beim Neuwagenkauf im Leasingbeziehungsweise Finanzierungsangebot
integriert werden kann. Last but not least
wird eine Erhöhung des Wiederverkaufswertes durch die Umrüstung erreicht.
Zudem kommt die Investitionssicherheit
durch die Verlängerung der Autogassteuerbegünstigung bis Ende 2018, was dem
Verbraucher eine langfristige Planungssicherheit verschafft. Deshalb sieht Marra
die Einflussfaktoren im Autogasmarkt
auch derzeit als günstig an. Aber das
sind allein die Rahmenbedingungen, die
für eine Nachrüstung sprechen. Interessierten Kfz-Werkstätten bietet man bei
Ecoengines für die Autogasumrüstung
maßgeschneiderte Komplettlösungen
vom Umrüstkit über Schulungen bis zur
Vermarktung der Dienstleistungen an.
und Mailingvorlagen sowie Schulungen
für Verkäufer und Kundendienstberater
vor. Wenn dann diese verkaufsfördernden
Maßnahmen von der AutogasanlagenEinbauwerkstatt zielgerichtet eingesetzt
werden, die Mitarbeiter entsprechend
geschult und die servicetechnischen
Rahmenbedingen gegeben sind, steht
seiner Meinung nach einer erfolgreichen
Nachrüstung von Autogasanlagen nichts
im Wege.
Jürgen Rinn
www.amz.de/Autogas
Das Package aus Knowhow
und Service muss stimmen
Neben dem umfassen Support, den das
Unternehmen bereitstellt, spielt auch die
schnelle Lieferfähigkeit der für das jeweilige Fahrzeug individualisierten Anlage
als Kit eine große Rolle. So entfällt beim
Kunden jegliche Lagerhaltung, da spätestens in 48 Stunden die Lieferung erfolgt,
verspricht Enrico Marra. Ein weiteres
wesentliches Indiz für das Nachrüstgeschäft in der Kfz-Werkstatt sieht er in der
Schulung für die technische Umrüstung,
die sein Unternehmen selbst in die Hand
genommen hat und flächendeckend
über ein renommiertes europäisches Institut durchführen lässt. „Hier steht die
Qualität im Vordergrund, damit die KfzWerkstätten erfolgreich das Geschäft
mit der Autogasumrüstung praktizieren
können, gibt Marra zu verstehen. Auch
hinsichtlich der Kundengewinnung, also
dem Marketing, sieht er die Stärke seines
Hauses in der Unterstützung der Werkstätten bei Werbe- und Direktmarketingaktivitäten sowie einer Folgeschadensversicherung. Deshalb hält man für die
Betriebe aussagekräftige Flyer, Anzeigen-
Leck-Such-Spray bedeutet
Sicherheit
bei Gasleitungen
und Druckluftbremsen!
Leck-Such-Spray bedeutet
Energiesparen
bei Druckluftleitungen
und Armaturen!
http://www.wobst.de
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 17
spezial
Autogas-Nachrüstung
Für alle benzingetriebenen Opel
Insignia-Modelle hat
fahrmitgas.de als führender Anbieter von
fahrzeugspezifischen
Autogas-Systemen
jetzt maßgeschneiderte
LPG-Anlagen im Programm und macht das
auch mit dem eigenen
Fuhrpark deutlich.
Wenn Knowhow gefordert ist
_ fahrmitgas.de, ein Geschäftszweig von AT&I, liefert nicht nur Autogasanlagen in sehr großen
Stückzahlen für Fahrzeughersteller und -importeure sowie Kfz-Werkstätten, sondern setzt ISOzerfifiziert mit eigener Entwicklungsabteilung und perfektem Service hohe Qualitätsmaßstäbe.
5500 Anlagen hin, und Daihatsu,
steht man dort in der Funktion
als Importeur mit einem Team
hoch motivierter Spezialisten
für alle Fragen rund um LPGAutogas zur Verfügung.
fahrmitgas.de spricht alle an
A
ls einer der ganz großen Anbieter
von Autogasanlagen gilt fahrmitgas.de, ein Geschäftszweig
der Automobile Technik & Innovation GmbH, kurz AT&I mit Sitz
in Rödermark bei Frankfurt. Seit 2004
beschäftigt man sich dort intensiv mit
LPG-Autogas und konnte sich in dieser Zeit
zu einem der führenden Systemlieferanten
für die Autoindustrie und deren Vertriebsorganisationen entwickeln. Das Unternehmen wird von Geschäftsführer Udo
Szamatulski geleitet und bietet die volle
Bandbreite über Autogasanlgen für die
Nachrüstungen von Autos, Zubehör, Schulungen, Vertrieb sowie umfangreichen Service. Als Lieferant großer Stückzahlen für
Fahrzeughersteller und -importeure wie
etwa Chevrolet, dort gehen allein rund
18
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
Erst kürzlich zeichnete Chevrolet
Deutschland den fahrmitgas.de Inhaber Udo Szamatulski für seinen Beitrag
zum Erfolg der bivalenten Antriebe aus.
Seit fünf Jahren ist das Unternehmen
Systemlieferant von Chevrolet für Autogasanlagen in. Chevrolet verkauft mehr
Autogas-Fahrzeuge als jeder andere Importeur in Deutschland. Dies sei nur in
Kooperation mit einem kompetenten
und engagierten Partner möglich, heißt
es dort. Bei Chevrolet setzt fahrmitgas.
de auf Komponenten von BRC- und bei
Daihatsu auf solche von Landirenzo. Dabei, so Geschäftsführer Udo Szamatulski,
stellen die Systeme zunächst nur die Basis für seine Spezial-Entwicklungen dar.
Die Auswahl hat technische Gründe, sagt
man in der die Entwicklungsabteilung
des Unternehmens. Dort analysiert man
zunächst die Gegebenheiten des umzurüstenden Fahrzeugs und wählt erst
dann den Hersteller der Gas-Komponenten aus. Basierend auf diesen entwickeln
die Techniker eigene Spezifikationen, die
nicht mit den am Markt erhältlichen Universalkits vergleichbar sind. Für Direkteinspritzer und im Zuge von Euro V sieht
man bei fahrmitgas.de als Importeur
von Vialle-Anlagen das zukunftsträchtigere Konzept. „Wir bieten Full-Service
von der einzelnen Fahrzeugumrüstung
bis zur Lieferung von montagefertigen
Systemen in die Großserienproduktion.
Unser Logistikzentrum in Rödermark
hält ständig rund 1000 Gasanlagen für
die verschiedensten Fahrzeuge bereit und
der telefonische Support steht bei allen
Fragen zum Autogas-System mit Rat und
Tat zur Seite“, führt Udo Szamatulski beim
Gespräch mit der amz aus. Den Support
bezeichnet er als wichtige, ja vorrangige
Aufgabe des Autogasanlagenherstellers
für die Einbaubetriebe. „Die Anforderungen als Anbieter von Autogasanlagen
nehmen ständig zu. War AT&I bislang ein
reines Vertriebsunternehmen, leisten wir
heute als fahrmitgas.de komplexe Entwicklungsarbeit mit eigens dazu qualifiziertem Personal, um jederzeit gleich bleibend gute Qualität bei der Herstellung der
Autogasanlagen garantieren zu können
und sind daher auch ISO-zertifziert,“ führt
der Autogas-Experte aus. Soll heißen, der
erste und letzte mit einer Autogasanlage
ausgerüstete Chevrolet muss einwandfrei funktionieren. Dabei macht er darauf
aufmerksam, dass jedes Fahrzeug einzeln
betrachtet werden muss, wenn es um die
Zuordnung der Autogasanlage geht. Handelt es sich beispielsweise um einen FünfGang-Schalter oder ist ein Automatikgetriebe verbaut? Wird das Fahrzeug mit
oder ohne Anhänger gefahren, das und
vieles mehr gilt es bei der Auslegung, Kalibrierung und Adaption zu berücksichtigen. Diese komplexen und zeitintensiven
Prozesse erledigen bei fahrmitgas.de ausgesuchte Spezialisten mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich.
Entwicklung und Support
„Regionale Autogasumrüster mögen ja im
Zuge von Garantie die Anlagen an den Fahrzeugen ihrer Kunden vor Ort optieren können, das ist aber für uns bei der Verbreitung
in ganz Deutschland und darüber hinaus
schwer möglich. Deshalb berücksichtigen
wir bereits in der Entwicklung mögliche
Fehlerquellen sowie die Verbausituation
der Anlage im Auto und führen definierte
Dauertestfahrten von 30.000 Kilometern
in 20 Tagen durch. Letztendlich werden
unsere Anlagen, die über eine ECE R115Genehmigung beim KBA gelistet sind, regelmäßig auf Herz und Nieren geprüft,“
versichert Szamatulski. Dabei macht man
auch vor Fahrzeugen mit Problemmotoren
Damit Kfz-Betriebe und Autohäuser das Autogas-Umrüstgeschäft professionell betreiben können,
werden die Anlagen von fahrmitgas.de für den Einbau selbsterklärend ausgelegt. Fotos: Rinn
wie bei Daihatsu nicht halt, wo einiges
an Entwicklungsarbeit geleistet werden
musste, bis die Motoren störungsfrei liefen. „Am Thema Autogas und Daihatsu
haben sich schon andere versucht und
sind gescheitert. Daihatsu hat in Bezug auf
Autogas ein komplexes technisches Anforderungsprofil, das wir mit Hilfe unserer
Entwicklungsabteilung erfüllen konnten“,
erklärt Szamatulski die Problematik. Auch
bei den Opel Insignia-Modellen wurde das
Knowhow aus Zigtausenden an Autoindustrie und Handel gelieferten Autogassystemen eingesetzt, mit dem Resultat,
dass man für die Vierzylinder-Sauger mit
1,6 oder 1,8 Liter Hubraum, die beiden 1,8
und 2,0 Liter Turbo-Vierzylinder und die 2.8
V6 Turbo Spitzenmotorisierung ein maß-
geschneidertes Autogassystem anbieten
kann. Als weitere Idee wertet man die Insignia-Limousine mit einem 3D-Folienkit auf,
der dem Auto einen edlen, zweifarbigen
Auftritt verleiht. Dass im Bereich Autogas
noch einiges zu machen und das Thema
längst noch nicht ausgereizt ist, dessen ist
man sich bei fahrmitgas.de sicher. Als weitere Zielmarken sieht man dort den Einsatz
an Dieseltriebwerken, weitere Verbrauchsoptimierungen durch neue Steuergeräte,
die dort in Zusammenarbeit mit TH Saarbrücken entwickelt werden und vor allem
den Einsatz an High-Performance Fahrzeugen wie etwa den Porsche Cayenne Turbo
oder anderen in diesem Segment.
Jürgen Rinn
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 19
spezial
Autogas-Nachrüstung
Die Firma FAS bietet neben Flüssiggastankstellen auch Hochleistungszapfsäulen
für die Betankung von Bussen und Lkw an.
Varianten in optischer Anpassung, sowie ein zusätzliches LPG-Modul an vorhandenen
Mineralöl-Zapfsäulen sind je nach Fabrikat in Um- oder Nachrüstung möglich. Fotos: FAS
(Auto)Gas aus der Zapfe
_ Neben Zapfsäulen und kompletten Tankstellen für Autogas werden bei der
FAS – Flüssiggas-Anlagen GmbH in Salzgitter auch Anlagen zur Befüllung von Flottenfahrzeugen, Treibgas-Gabelstaplern, Go-Karts und Ballonflaschen hergestellt.
D
er Kraftstoff Flüssiggas benötigt wie auch Erdgas eine
besondere Tankstelle mit
Zapfsäule. Diese ist jedoch im
Vergleich zu Erdgas
wesentlich günstiger und
somit wirtschaftlicher,
darauf weist man
bei der Firma FAS
Salzgitter hin. Das
Unternehmen ist
Hersteller
von
Flüssiggas-Zapfsäulen und kompletten
Tankstellen mit über
30jähriger Erfahrung.
FlüssiggasZapfsäulen gleichen
äußerlich denen für
Benzin oder Diesel und
sind auch für Selbstbedienung
geeignet. Die Unterschiede liegen jedoch
in der Hydraulik im Inneren des Zapfsäulengehäuses. Alle Autogas-Zapfsäulen
sind für einen max. Betriebsüberdruck
von 25 bar ausgelegt und mit einem
Spezialzähler ausgerüstet. Die elektronischen Komponenten entsprechen dem
neuesten Standard und die Zapfsäulen
können autark betrieben werden. Um
eine Integration in vorhandene Zapfsäulensteuerungen problemlos ermöglichen
20
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
zu können, werden nach sorgfältiger
Prüfung der Schnittstellen die passenden
Elektroniken in die FAS-Zapfsäulen montiert. Alle Betankungsanlagen sind laut
Hersteller nach neuesten technischen Vorschriften entwickelt und werden
in
Deutschland
gefertigt. Für die
bau- und gewerberechtliche Erlaubnis
für
öffentliche oder
innerbetriebliche
Anlagen bietet
das Unternehmen
auch das Antragsverfahren an, das
die geforderte Ermittlung und Abschätzung
des
Gefahrenpotentials
einschließt.
Für Flüssiggastankstellen mit geringem Umsatz bieten sich den Worten
der Salzgitter Experten zufolge oberirdische Behälter mit einem Fassungsvermögen von bis zu 6400 Litern an. Die
maximale Flüssiggaslagermenge ist bei
oberirdischen Behältern auf drei Tonnen
begrenzt. Bei Tankstellen, die häufig frequentiert werden, wird ein unterirdischer
Behälter größer als drei Tonnen empfohlen. Bei der Betankung der Kraftfahr-
zeuge wird das Gas aus der Flüssigphase
des Lagerbehälters mit Hilfe einer separaten Pumpe entnommen und über die
Zapfsäule an das Fahrzeug abgegeben.
Für die Betreiber größerer Flotten
sieht man bei FAS Pooltankstellen als
ideale Lösung an. Intelligente Pooltankstellen für jeden Bedarf funktionieren rund um die Uhr an 365 Tagen im
Jahr ohne Personal. Durch den Einsatz
modernster Technik und Softwareprogramme sei eine automatische Übertragung der relevanten Fahrzeugdaten
nebst internetgestützter Abrechnung
jederzeit gewährleistet, verspricht man
dort. Aber auch eine Betriebstankstelle
mit lokalem Server sei eine interessante
Lösung, weil sie größtmögliche Sicherheit
bei geringem Aufwand biete und Personal
für die Überwachung nicht erforderlich
sei. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Autogastankstelle. Sie wird ebenfalls „steckerfertig“ geliefert und ist wie
die anderen Pooltankstellen auf Wunsch
mit einem EC-oder Kreditkartenlesegerät kombinierbar und damit auch für den
öffentlichen Kundenkreis geeignet. Die
Freigabe des Tankvorgangs erfolgt an der
Tankstelle wahlweise über Magnetkarte,
berührungslosen Transponder, Schlüssel
oder Chip in Verbindung mit einem PIN. jr
www.fas.de
Die Firma Propan&Ammoniak-Anlagen
GmbH Salzgitter hat als erster Hersteller von
Autogas-Betankungsanlagen eine stationäre
Betankungsanlage für Autogas konzipiert.
Foto: Propan&Ammoniak-Anlagen
Autogas aus dem Container
_ Die erste deutsche Autogas-Tankstelle in einem
Stahlcontainer wurde von P&A Salzgitter fertiggestellt.
A
ls erster Hersteller hat man
nach eigener Angabe bei
Propan&Ammoniak-Anlagen
GmbH Salzgitter eine stationäre
Betankungsanlage als Novum
auf dem deutschen Markt konzipiert.
Durch den Aufbau in einem Seecontainer
werde dem Kunden die Möglichkeit
gegeben, ohne große Baumaßnahmen
vor Ort, innerhalb weniger Stunden eine
komplette Betankungsanlage für Autogas
aufstellen und in Betrieb nehmen zu
können, heißt es dort. Der komplette
Aufbau erfolgte im Herstellerwerk Salzgitter. Dabei wurden alle Anforderungen
eines Seecontainers erfüllt. Die Doppelflügeltür macht es möglich, dass
der Lagerbehälter und die
Pumpeneinheit problemlos
montiert werden können.
Der Grundrahmen wurde
auf dem vorhandenen
Stahlfußboden sicher verankert und die Zapfsäule
gemäß Kundenwunsch in eine seitliche
Aussparung des Containers eingebaut.
Diese ist gegenüber dem Aufstellungsraum des Behälters gasdicht verschweißt.
Die erforderlichen Durchführungen (Gasleitung und Elektroleitungen) sind ebenfalls gasdicht ausgeführt, versichert man
beim Hersteller.
Die Aussparung im Container wurde aus dem gleichen Trapezblech hergestellt, so dass sich ein harmonisches
Erscheinungsbild ergeben hat. Durch
die doppelflügelige Gittertür kann die
Zapfsäule zum Beispiel bei Betriebsschluss vor dem Zugriff Unbefugter verwahrt werden. Über die seitliche Stahltür
wird dem Betreiber die schnelle Begehbarkeit des Behälterraumes ermöglicht,
was bei der Befüllung des Behälters erforderlich ist. Der Füllanschluss sowie
der Stecker für die Überfüllsicherung
wurden zusammen mit einem Not-AusTaster neben der Tür angebracht. Das zur
baulichen Ausführung des Containers.
Vor Ort sind dann nur noch die Spannungsversorgung und die Kasseneinbindung anzubringen. Da im Container elektrische Anschlussdosen installiert sind,
ist dies laut Hersteller einfach zu realisieren. Die komplette Anlage wurde von der
zugelassenen Überwachungsstelle (ZÜS)
nach DGRL 97/23/EG abgenommen, so
dass sie nach der Aufstellungs- und Ordnungsprüfung vor Ort (ZÜS) in Betrieb
genommen werden kann. jr
www.pa-salzgitter.de
Kein Garantieverlust ...
...nach gesetzlicher Gewährleistung bei Autogasanlagen durch Kooperation
im Rahmen der Reparaturkostenversicherung für Autogasfahrzeuge.
S
o mancher Besitzer eines neuen
oder jungen Fahrzeugs fürchtet,
im Schadenfall seine Gewährleistungs- beziehungsweise Garantieansprüche nicht gegenüber dem
Fahrzeughersteller durchsetzen zu können,
dafür nur wenige Fahrzeugmodelle Herstellerfreigaben für die Verwendung von
Gasanlagen existieren. Zur Abdeckung
dieses Risikos wurde von der Rekoga AG die
Gewährleistungsausfallversicherung für
Fahrzeuge mit Autogasantrieb entwickelt.
Diese tritt dann ein, wenn der Fahrzeughersteller bei Vorliegen eines Motorschadens
unter Hinweis auf den Einbau der Gasanlage die Gewähr- oder Garantieleistung
verweigert. „Der größte Vorteil unseres
Systems im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten liegt darin, dass der Kunde nicht
verpflichtet ist, den Nachweis zu führen,
dass eine fehlerhafte Gasanlage ursächlich
für den Motorschaden war“, erklärt Heike
Rother, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit
der Rekoga AG (siehe Foto rechts).
Autogasanlagenhersteller als
neue Kooperationspartner
Auch Hersteller von Gasanlagen suchen
vermehrt Garantiepartner, die über die gesetzliche Gewährleistung hinaus im Schadenfall eintreten. Die Autogasanlagenhersteller Tartarini aus Oberhausen und IQ
Engineering aus Brilon fanden in Rekoga
einen Partner. „Unsere beiden Kooperationspartner schätzen insbesondere unseren
Service und die Zuverlässigkeit unseres Unternehmens. Die neuen Produkte zur LPG
Gasanlagenabsicherung entsprechen den
Erwartungen der Hersteller zu 100 Prozent“,
erklärt Norbert Aust, Prokurist der Rekoga
AG. Außerdem bietet das Versicherungsunternehmen in Zusammenarbeit mit GreenWorld-Autogas, dem Vertriebspartner des
deutschen
Autogasanlagen-Herstellers
Frontgas GmbH, eine speziell auf die Bedürfnisse von Autogaskunden zugeschnittene Reparaturkostenversicherung für Fahrzeuge mit alternativen Autogas-Antrieben
an. Diese Gewährleistungsausfallversicherung tritt dann ein, wenn der Fahrzeughersteller unter Hinweis auf den Einbau einer
Gasanlage die Garantie beziehungsweise
jr
Gewährleistung verweigert. amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 21
spezial
Autogas-Nachrüstung
_ Dauerhaft geschützte Ventile
Aufgrund der fehlenden Schmierwirkung
von Auto- beziehungsweise Flüssiggas
(LPG) kommt es im Gasbetrieb vor allem
unter großer Motorlast zu einem erhöhten
Verschleiß der Ventile und der Ventilsitzringe. „Dies kann bei einigen Motortypen
dazu führen, dass schon nach geringer
Laufleistung eine kostenintensive Überholung des Zylinderkopfs nötig wird“, berichten die Gas-Experten von Tunap. Um den
Verschleiß signifikant zu reduzieren, empfehlen die Fachleute des Wolfratshausener
Autochemiespezialisten den regelmäßigen
Einsatz von LPG-Systemwirkstoffen.
Das von Tunap entwickelte LPG-System besteht aus zwei Komponenten:
dem Gas-Additiv micrologic Premium 164
zum Einfüllen in den Gastank sowie das
Benzin-Additiv micrologic Premium 163.
Beim micrologic Premium 164 handelt
es sich laut Tunap um in Flüssiggas vollständig lösliche Verbindungen, bei denen die Wirkstoffkomponente bereits
gelöst ist. Dies soll ein optimales
Vermischen beim Einbringen in
den Gastank gewährleisten. Bei
der Verbrennung lagern sich die
Reaktionsprodukte des Systemwirkstoffes in die Oberflächen von
Ventilen und Ventilsitzen ein, wodurch diese geschmiert werden
und sich deswegen der Verschleiß
merklich reduzieren soll.
„Das micrologic Premium 163
enthält den gleichen Wirkstoffkomplex wie das Gasprodukt und
sorgt insbesondere nach dem
Kaltstart dafür, dass an den Ventilen und
Ventilsitzen „nachadditiviert“ wird“, erklären die Fachleute von Tunap. Die durch
das micrologic Premium 164 aufgebaute
Schutzschicht sei so stabil, dass es ausreiche, wenn der chemische Ventilschutz in
der Kaltstartphase über das Benzin-Additiv zugeführt werde. „Für einen optimalen
Schutz ist es zwingend erforderlich, beide
Chemischer Langzeitschutz: Das LPG-System
von Tunap reduziert bei
regelmäßigem Einsatz den
Verschleiß an Ventilen und
Ventilsitzringen. Das micrologic Premium 163 wird
dem Benzin beigemischt,
das micrologic Premium
164 in den Gastank gefüllt.
Foto: Tunap
Systemkomponenten zu verwenden“, raten die Autochemieexperten. Sie empfehlen, das LPG-System ab der ersten GasFüllung einzusetzen und spätestens alle
10.000 Kilometer eine Nachadditivierung
vorzunehmen, um einen Langzeitschutzkk
effekt zu erzielen. www.tunap.com
_ Rundumschutz für LPG-Motoren
Autogas-betriebene Fahrzeuge erfreuen sich großer Beliebtheit. Die beinahe
400.000 deutschen Nutzer dieser preisgünstigen Kraftstoff-Alternative werden
jedoch immer wieder durch Medienberichte und Erfahrungen anderer LPG-Autofahrer über Motorschäden verunsichert.
Der Hauptgrund dafür: Dem Autogas fehlen die schmierenden Eigenschaften des
Benzins – dadurch verschleißen Ventile
und Ventilsitze. Das neu entwickelte, von
der Dekra getestete und vom Umweltbundesamtamt freigegebene Autogas-Additiv
LPG Gas Lube von ERC schützt laut eigenen
Angaben die Ventile und Ventilsitze vor
diesen Gefahren. Die eigens für LPG-Motoren entwickelte Wirkstoffkombination
des Additivs schmiere nicht nur die Ventile
und Ventilsitze, sondern reinige auch die
Injektoren sowie das Treibstoffsystem und
beseitige Ablagerungen. Zudem kühle LPG
Gas Lube die Verbrennungsräume. Das in
Deutschland entwickelte und produzierte
Additiv wird durch ein separates Dosiersystem eingebracht. Je nach Betriebsbedin-
Propan & Ammoniak
Anlagen GmbH
Planung • Projektierung
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Bedingt durch immer höher steigende
Benzinpreise wechseln jedes Jahr immer mehr
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how für Ihre schlüsselfertige Anlage.
22
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009
gungen des Motors werde damit stets die
optimale Zusatzstoffmenge beigemischt
und der Additivbedarf auf rund ein Tausendstel des Autogasverbrauchs reduziert.
Die ERC GmbH aus Buchholz in der
Nordheide entwickelt und produziert Additive für Kraftfahrzeuge, Industrie und
Ölheizungen sowie für Großfeuerungsanlagen. Mit rund 100 Mitarbeitern hat ERC
bereits Hunderte neue Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Hinzu
kommt eine Vielzahl von Patenten im Inund Ausland. Zur ERC-Firmengruppe zählen eigene Vertriebsgesellschaften in der
Tschechischen Republik, Polen und Indien.
www.erc-online.de
Spaß mit
Autogas
_ Bei GAS – GunnarAdamServices be-
schäftigt man sich mit der Nachrüstung
von Prins Autogassystemen und damit
verbundenen Aufgaben wie Schulungen
zum Einbau, zur Software, Programmierung, Diagnose und Service – vor, während und nach dem Einbau.
A
ls logische Konsequenz seiner
Leidenschaft
zum
Thema
Autogas gründete Gunnar Adam
im Oktober 2002 die Firma GAS
in Wesel. Aus dem ursprünglichen Zwei-Mann-Betrieb entwickelte
sich ein mittelständisches Unternehmen,
das schnell wuchs und 2005 zu einer
GmbH umfirmiert wurde. Als deutscher
Importeur von Prins Autogassystemen
und von Witte van Moort Tanksystemen
bietet man dort den Kunden zudem
Schulungen zum Einbau von Autogassystemen, Support während und nach dem
Einbau sowie Entwicklungs- und Applikationsunterstützung. Die Prins Anlagen
sind passgenau auf bestimmte Fahrzeugmodelle zugeschnitten. So werden angepasste Anlagen für Modelle von Audi,
BMW, Chevrolet, Chrysler, Dodge, Ford,
Hyundai, Jeep, Kia, Lada, Mercedes, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Renault,
Saab, Skoda, Smart und VW angeboten.
„Neben den Prins Autogassystemen
stellen wir ein umfassendes Sortiment
bereit, eben alles, was zur Umrüstung auf
Autogas benötigt wird. Damit meine ich
qualitativ hochwertige Technik sowie optimale Teileversorgung. Unser kompetentes
Team stellt durch langjährige Erfahrung
und hohe Kompetenz eine gute Beratung
rund um das Thema Autogas sicher“, bringt
es Gunnar Adam (im Bild), Geschäftsführer
GAS GmbH aus Wesel, beim Gespräch
mit der amz auf den Punkt. Für ihn
gilt der umfassende Support bei
allen Fragen, die im Zusammenhang mit
Einbau und Betrieb von Autogasanlagen
stehen sowie die intensive Schulung der
Werkstatt-Mitarbeiter für den Einbau
dieser Autogasanlagen eine Selbstverständlichkeit. Das Portfolio des Weseler
Unternehmens umfasst die Lieferung von
Prins Autogassystemen sowie deren Komponenten, Schulungen zum Einbau von
Autogassystemen, GAP/GSP-Schulungen
sowie zur Software, Programmierung und
Diagnose und Support vor, während und
nach dem Einbau von Autogassystemen.
Zuverlässiger Partner
für Autogassysteme
„Wir engagieren uns für die Verbreitung
von Autogas als kostengünstigen und
sicheren Alternativkraftstoff. Unsere
langjährigen Erfahrungen mit Fahrzeugumrüstungen sowie die Nähe zu den
Entwicklungsabteilungen verschiedener
Hersteller der Automobilindustrie kommen unseren Kunden zugute. So können
wir unsere Partner kompetent beraten
und betreuen“, führt Autogas-Enthusiast
Gunnar Adam weiter aus. Damit die Partner-Werkstätten einen fach- und sachgerechten Einbau der Autogasanlagen gewährleisten und die Anforderungen des
TÜV erfüllen können, entwickelte Gunnar
Adam ein eigenes Schulungskonzept. So
werden in der firmeneigenen Schulungsstätte mittels theoretischer und praktischer Schulungen die Mitarbeiter der
Autogasanlagen-Einbauwerkstätten
für die Praxis fit gemacht und wie
er sagt, zu Autogasprofis ausgebildet. Als weitere Unterstützung
der Werkstätten, die sich mit der
Autogas-Nachrüstung befassen,
sieht er die sinnvolle Zusammenführung von Endkunden
und Einbau-Werkstätten. Deshalb gründete man die Initiative
www.0800GASEINBAU.de – Ihr Weg zu
Autogas. Auf einer eigens dazu einge-
richteten Homepage werden interessierte
Autofahrer über Autogas, den Vorteilen,
dem Einbau und ganz wichtig, dem Weg
zu den GAS-Umrüstpartnern informiert.
Unter dem Slogan „Spaß mit Autogas“
wird dem Autofahrer über die kostenlose
Autogas-Hotline unter 0800 427 346 228
oder direkt per Internetkontakt ein Umrüstpartner ganz in seiner Nähe empfohlen.
„Für unsere Partnerwerkstätten ist das ein
hervorragendes Instrument zur Kundenfindung und dem an einem Autogas-Umbau interessierten Autofahrer können wir
eine Werkstatt in seiner Nähe nennen, die
wir reinen Gewissens empfehlen können“,
erklärt Gunnar Adam: „Damit schließt sich
der Kreis vom Anbieter, über den Einbauer
zum Anwender, verbunden in einer Lieferkette mit erstklassigem Service und Support.“
Jürgen Rinn
Prins VSI Autogasanlage
VSI bedeutet „vapour sequential injection“, womit die wichtigsten Systemeigenschaften bezeichnet werden. Grundlage dieser Gasanlage ist die Einspritzung
von gasförmigem LPG, das sequentiell
in den Motor eingeblasen wird. Somit
arbeiten die Autogaseinblasdüsen in der
Reihenfolge der Benzineinspritzdüsen. Die
eingespritzte Kraftstoffmenge wird für jeden Zylinder zeitlich geregelt und dosiert.
Die sequentielle Einspritzung ermöglicht
eine genaue und somit emissionssparende
Arbeitsweise. VSI integriert sich weitgehend in die Benzin-Motorsteuerung,
ein Lambdasondensimulator wird nicht
benötigt. Die Gaseinblasventile haben
mit einer Lebensdauer von 290 Millionen
Zyklen – das sind mindestens 250.000
Kilometer – OEM-Qualität.
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009 23
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24
amz-spezial Autogas-Nachrüstung 2009