2. Ausgabe: Mobile Telekommunikation
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2. Ausgabe: Mobile Telekommunikation
Mobile Telekommunikation IT-Nachrichten für die Berliner V erwaltung Nr Verwaltung Nr.. 2/2003 - 13. Jahrgang IN DIESER AUSGABE: Schwerpunkt “Mobile Telekommunikation“ Online = Infos = CD-ROM = Projekte & Verfahren = Tipps & Tricks = Literatur ... 2 2/03 2 1 7 Von Philipp Reis zum Wireless LAN A m 26. Oktober 1861 wurde den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt/Main von Philipp Reis eine Erfindung vorgeführt: Das Telefon. Die erlauchte Mitgliedschaft betrachtete die neue Erfindung aber als Spielerei. Dennoch kann die Vorführung als Geburtsstunde der heutigen Telekommunikation betrachtet werden, auch wenn in aller Regel Alexander Graham Bell oft als Erfinder des Telefons und damit der Telekommunikation genannt wird. Erfinder Philipp Reis starb am 14. Januar 1874 ohne die Anerkennung, die seiner bedeutenden Erfindung eigentlich gebührt hätte. Der Landesbetrieb für Informationstechnik bietet mobile Sprach- und Datendienste an (siehe Seite 6) Ausleihe im Bücherbus per Mobilfunklösung (Seite 8) Call-Center-Dienst als eGovernmentEntwicklung (Seite 12) Wirtschaft beim eGovernment vergessen (Seite 29) ? Telekommunikation bezeichnet die Übertragung von Daten jeglicher Art in analoger oder digitaler Form über leitungsgebundene oder ungebundene Netze. Letzteres, die mobile Telekommunikation, steht im Mittelpunkt der aktuellen SPLITTER-Ausgabe. Zahlreiche Studien und Marktanalysen sehen im Bereich der Telekommunikation und mobiler Businesslösungen einen Zukunftsmarkt mit Wachstumsperspektiven. Auch innerhalb der Berliner Verwaltung besteht ein zunehmender Bedarf an mobiler Kommunikation. Der LIT bietet hier mobile Sprach- und Datendienste an. Wie man eine mobile Kommunikation nutzen kann, zeigt ein Artikel über die innovative und effiziente Lösung für die mobile Erfassung von Bibliotheksdaten der vom Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB) realisiert worden ist: die Ausleihe im Bücherbus per Mobilfunklösung. Nicht nur mobile Kommunikation dient der Modernisierung der Verwaltung, sondern auch das Vorhaben „Berlin Telefon“. Hinter dem Projekttitel verbirgt sich ein Call-Center, das unter einer zentralen Berliner Bürgernummer die gesamte Berliner Verwaltung erreichbar werden lassen soll. Mit dem Aufbau eines CallCenter-Dienstes soll der eGovernment-Entwicklung Rechnung getragen werden. Weiter befasst sich der SPLITTER im Bereich des Schwerpunktthemas mit UMTS und Wireless LANs, die die Generationslücke im Mobilfunk schließen sollen. Einmal mehr beschäftigt sich der SPLITTER in der aktuellen Ausgabe mit Fragen des eGovernment. Eine Studie zum Thema kommt zu dem Ergebnis, dass das Potenzial von eGovernment in den Verwaltungen in Deutschland größtenteils noch ungenutzt bleibt. Ein weiterer Artikel stellt die interessante Frage, ob eigentlich die Wirtschaft beim eGovernment vergessen wird. Oft scheinen ja die Bürger im Mittelpunkt der Aktivitäten zu stehen. Die Berliner Wirtschaftsverwaltung ist dem nachgegangen und hat eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse in diesem SPLITTER skizziert sind. Die Rubrik „Informationen und Berichte“ enthält diesmal unter anderem einen Beitrag zur virtuellen Poststelle. Es wird das Thema „Beschaffung und Energieeffizienz“ und eine neue Programmversion eines Bibliotheksmanagement-Systems in der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin vorgestellt. Neue interessante Seiten im World Wide Web werden in der Rubrik „Online“ präsentiert. Einen Rückblick auf die diesjährige CeBIT - „Messe der Geschäftsabschlüsse“ - ist im Bereich „Veranstaltungen“ zu finden. Übrigends: Ganz im Zeichen der Telekommunikation kann der SPLITTER als PDF-Datei sowohl im Internet als auch im Intranet vom LIT-Server heruntergeladen werden. Die SPLITTER-Redaktion hofft, das diese Ausgabe - gleich ob in digitaler oder analoger Form - wieder Ihr Interesse findet. Ihr Michael Brodersen 2 2/03 2 2 Editorial Von Philipp Reis zum Wireless LAN 2 Schwerpunktthema Wachstumsperspektiven im europäischen Markt für Informationstechnik und Telekommunikation Ausblick 2OO3: Teleko-Branche muss weiter sparen Mobile-Business-Lösungen für Unternehmen: Ein Zukunftsmarkt wartet auf den Startschuss Mobilfunk als Teil der Telekommunikation LIT Berlin: Datenerfassung on tour M-Business in der Verwaltung Mobiles Auftrags-Management für schlanke Abläufe LIT wird Generalunternehmer für das Vorhaben „Berlin Telefon“ Senatsverwaltung für Inneres Preisträger mit „MOBÜD“ UMTS chancenlos im Jahr 2OO3 Clarity und klickTel stellen erste Auskunft für Voice-UMTS vor Bei E-Plus funktioniert MMS am besten Netzübergreifende Übertragung nach wie vor problematisch DeTeWe mit Bluetooth-, ADSL- und Open-Mobility-Lösungen Wireless LANs schließen die Generationslücke im Mobilfunk Mobile Kommunikation für Unternehmen 4 5 5 6 8 1O 1O 12 13 16 16 17 17 18 18 21 Parlament & Senat Jahresbericht 2OO2 Gesetz zur Anpassung verwaltungsrechtlicher Vorschriften an den elektronischen Rechtsverkehr 22 29 31 31 32 32 32 Berichte & Infos LIT und CidS! gGmbH vereinbaren Kooperationsvertrag Das private-public-partnership-Modell macht Schule! Virtuelle Poststelle – Emails verschlüsseln und digital signieren Beschaffung und Energieeffizienz – Herausforderung für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit IuK – ein Faktor beim Energieverbrauch in öffentlichen Verwaltungen Weltweiter Zugang zu Berliner Bibliotheken durch neues Internetportal Qualifikation per Mausklick Reiten im Berliner Wald Mehr „Stadtgrün“ im Internet Barrierefinder: Erster Praxis-Test überprüft die Barrierefreiheit von Websites Neue Impulse für den elektronischen Geschäftsverkehr Studie schafft Klarheit über E-Business-Standards in Deutschland Spammer übernehmen Tricks der Hacker 33 33 34 42 44 44 44 46 48 5O 5O 5O 51 51 52 53 Tipps & Tricks Was Programme auf dem PC anrichten Surfen am Arbeitsplatz 24 28 28 28 29 29 38 4O 41 41 Online 22 E-Government & Verwaltung eGovernment - das Potenzial bleibt größtenteils ungenutzt Kostspielige Insellösungen blockieren den großen Wurf bei elektronischer Verwaltung eGovernment-Studie deckt fehlende Koordination auf Open Text im Bundesministerium für Verbraucherschutz eingesetzt SAGA Version 1.1 veröffentlicht E-Governement aus Kundensicht Für Unternehmen spielt E-Business die Hauptrolle, aber E-Government ist eine wichtige Effizienzressource BundOnline 2OO5 wird erfolgreich fortgesetzt PSI AG realisiert eGovernment-Portal für das Landeseinwohneramt Neues Gewerberegister mit Web- /Browser-Oberfläche An,- Ab- und Ummeldung über Internet möglich Engere Zusammenarbeit beim eGovernment Hochschulbibliothek der FHVR Berlin wechselt Programmversion ihres Bibliotheks-Management-Systems IT-Sicherheit auf dem Vormarsch? „We make IT“: Berlin-Brandenburg ist starke IT-Region Länder starten gemeinsame Informationskampagne Microsoft intensiviert Partnerschaft mit dem Bundesministerium des Innern Open-Source-Software bei Anwendern hoch im Kurs Universität Dortmund veröffentlicht Kurzstudie über Open-Source-Software MySQL Version 4.O reif für den Produktiveinsatz Viren, Würmer, kriminelle Mitarbeiter: Firmen versagen bei der Vorsorge Immer weniger Rechtssicherheit für O19O-Anbieter 54 54 Veranstaltungen LinuxTag 2OO3: Europäische Leitmesse für GNU/Linux und Freie Software eGo 2OO3 Messe der Geschäftsabschlüsse 55 55 56 Literatur Leitfaden zum rechtskonformen E-Government erschienen CHIP FOTO-VIDEO digital E-Government-Aktivitäten deutscher Städte im Vergleich 58 58 59 CD- & DVD-ROM Nachschlagewerk für Netzwerkadministratoren auf CD-ROM DVP Deutsche Verwaltungspraxis Vorschriftensammlung Bund als CD-ROM 35 35 2/03 2 3 Impressum 59 59 6O 7 Wachstumsperspektiven im europäischen Markt für Informationstechnik und Telekommunikation H annover - Der westeuropäische Markt für Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) soll im laufenden Jahr 2003 die Talsohle verlassen. Nachdem die Umsätze zuletzt stagnierten, zeigt der Trend für 2003 in den meisten Segmenten wieder leicht nach oben. In der Summe soll die europäische ITK-Branche in diesem Jahr einen Umsatzzuwachs um 2,5% auf 607 Mrd. Euro erreichen. Für 2004 werden 4% Wachstum auf 632 Mrd. Euro vorhergesagt. Diese Zahlen stellte der Vizepräsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), Menno Harms, im Vorfeld der CeBIT vor. Die Daten basieren auf der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Harms machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass der deutsche Markt weiterhin keinen Anschluss an die EUweit gültigen Zuwachsraten findet. Harms: „In Deutschland lagen wir 2002 im Minus und für 2003 rechnen wir mit einer schwarzen Null - nicht mehr und nicht weniger.“ Umso wichtiger ist es laut Harms, die Branche nun nicht durch zusätzliche Kosten zu belasten. Harms verweist hierzu auf drohende Abgaben auf Drucker und PCs, die anstehende Umsetzung der Altgeräterichtlinie und auf die Belastungen, die von der zusätzlichen Sicherheitsauflage in der Novelle des Telekommunikationsgesetzes ausgehen würden. Weltweit hat die ITK-Branche ihre Umsätze in den zurückliegenden 10 Jahren etwa verdoppelt. Im Jahr 2000 wurde ein Rekordwachstum von knapp 13% erzielt. Diese Werte konnten 2001 nicht gehalten werden. Die Wachstumsrate fiel auf 2,8% und ging 2002 abermals zurück auf dann 1,2%. 2 Für das Jahr 2003 rechnen die EITOExperten mit einem Plus um 4,5% von 2.153 Mrd. Euro auf 2.250 Mrd. Euro und für 2004 mit plus 5,7% auf 2.378 Mrd. Euro. Das Wachstum des Weltmarkts wurde im vergangenen und wird in diesem Jahr vor allem von China, den Ländern Asiens, mittelosteuropäischen Staaten und Teilen Lateinamerikas getragen. Demgegenüber knickten die Umsätze in den USA um minus 2,7% ein. Auch in den Jahren 2003 und 2004 wird der US-Markt mit Steigerungen um 1,1% bzw. 2,6% hinter dem globalen und europäischen Niveau zurückbleiben. Durch diese Entwicklung ist der Anteil der USA am ITK-Weltmarkt auf nunmehr 31,5% zurückgegangen und er wird weiter sinken. Europa macht zurzeit 29% aus. Lediglich im Teilsegment der Informationstechnik sind die USA mit einem Weltmarktanteil von 40% weiterhin dominant. Da der US-Markt schwächelt, orientieren sich die Anbieter stärker noch als bisher auf die verbliebenen Wachstumsregionen. „Der Preisdruck in Europa verstärkt sich und die Margen werden enger“, so Harms. Die Anbieter von Dienstleistungen zeigten sich vergleichsweise krisenfest. In Westeuropa wachsen insbesondere die Telekommunikationsdienste stabil um durchschnittlich 4 bis 5% per annum. Die Anbieter von IT-Services mussten ihre Wachstumserwartungen im vergangenen Jahr zwar zurückschrauben, lagen mit 1,2% aber immerhin im Plus. Für 2003 erwarten die EITOAnalysten in diesem Segment einen Zuwachs um 2,8% und für 2004 um 4,7%. Die Umsätze mit Software stagnierten in 2002. Für das laufende Jahr 2003 dürfen auch die Softwarehäuser wieder mit einer um 2,4% steigenden Nachfrage rechnen. Für 2004 kündigt EITO im europäischen Softwaremarkt einen Zuwachs von knapp 4% an. Maßgebliche Wachstumsimpulse kommen aus der so genannten Enterprise Application Integration sowie Sicherheitslösungen und EGovernment. Hierbei sind vor allem Beratungs- und Implementierungs2/03 2 4 leistungen gefragt. Die Unternehmen sind laut Harms zurzeit im Begriff, die Lücken und Medienbrüche in der digitalen Wertschöpfung zu schließen und von der Entwicklung bis zum Vertrieb eine vollständige Digitalisierung der Geschäftsprozesse herzustellen. Der Hardwaresektor entwickelt sich gegenläufig zu den Services, sowohl was Endgeräte, als auch was Netzinfrastrukturen angeht. Die Nachfrage erlitt im vergangenen Jahr europaweit einen Einbruch um minus 6,9%. Am stärksten betroffen waren die Hersteller von Datenkommunikations- und Netzinfrastrukturausrüstung mit einem Minus von zuletzt 8,1%. Der HardwareMarkt wird sich zwar allmählich beruhigen, einen echten Umschwung erwartet EITO allerdings erst für 2004 mit einem Plus von 2,8%. Zunächst müssen die Anbieter von ITK-Geräten und -Systemen 2003 mit einem abermaligen leichten Nachfragerückgang um minus 0,9% rechnen. Innerhalb der ITK-Branche setzt sich damit der Trend weg von der Hardware hin zu Software und Services fort. Nur noch 26% der Umsätze werden europaweit mit Geräten, Systemen und Infrastrukturausrüstung gemacht, der Rest der Ausgaben fließt in Software und Dienstleistungen. „Dieser Strukturwandel muss politisch flankiert werden“, so Harms. „Die ordnungspolitischen Konzepte des Industriezeitalters sind grundsätzlich zu überprüfen und auf die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft anzupassen – von der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik bis hin zum Urheberund Wettbewerbsrecht.“ Das EITO enthält in diesem Jahr neben der aktuellen Marktanalyse auch Schwerpunktstudien zu UMTS, IT-Sicherheit und E-Business. u Ausblick 2003: Telekobranche muss weiter sparen Punkte für wichtig für die Zukunft ihrer Unternehmen. D 1. Kostenoptimierung und -kontrolle 2. Kundenbindung 3. Durchschnittserlös pro Unit steigern 4. Marktanteil ausbauen 5. Prozessoptimierung 6. Kundenabrechnung 7. UMTS 8. DSL-Technologie 9. Markenpositionierung 10. Neue Marktsegmente erschließen ie Telekommunikationsbranche muss sparen: 66 Pro zent der befragten Telekommunikationsexperten halten Kostenoptimierung und -konsolidierung für die wichtigsten unternehmerischen Herausforderungen im nächsten Jahr. Auf Platz zwei und drei landen gute Kundenbindung und Erlössteigerung pro Unit. Zu diesem Ergebnis kommt der TELCOTrend der Mummert Consulting AG, eine Befragung unter 130 Fach- und Führungskräften der Telekommunikationsbranche. Die Telekommunikationsbranche schnallt den Gürtel abermals enger. Im letzten Jahr beurteilte die Hälfte der Befragten die Kostenoptimierung als wichtigstes Unternehmensziel, in diesem Jahr tun das zwei Drittel. Mit deutlichem Abstand halten 49 Prozent der Experten Kundenbindung für die zweitwichtigste Herausforderung. Auf Platz drei folgt die Erlössteigerung pro Unit. Sie verdrängt damit den Drittplatzierten des letzten Jahres, die DSL-Technologie. Das schnelle Internet belegt mit 16 Prozent in diesem Jahr nur noch Platz acht unter den Top Ten der wichtigsten Herausforderungen. Der neue Mobilfunkstandard UMTS ist kaum noch eine Herausforderung für die Fachleute. Mit knapp 19 Prozent reicht es nur zu Platz sieben. Die Unternehmensentscheider halten Kundengewinnung, Prozessoptimierung und Billing für wesentlich wichtiger. Markenpositionierung und Erschließen neuer Marktsegmente bilden die Schlusslichter der Top Ten. Jeweils nur 14 Prozent der Entscheider halten diese beiden UMTS = Universal Mobile Telecommunications System Die zehn wichtigsten Herausforderungen 2003: Um an die Wachstumsdynamik der letzten Jahre anknüpfen zu können, ist die Branche auf neue Geschäftsmodelle angewiesen. Dazu bedarf es neben dem Ausbau der eigenen Stärken einer konsequenten Orientierung am Kundennutzen. Hier sind personalisierte Services die Basis für eine stärkere Kundenbindung und Neugeschäft. u Mobile-BusinessLösungen für Unternehmen: Ein Zukunftsmarkt wartet auf den Startschuss B erlin - Verbesserte Endgeräte, mehr Anbieter und die Verfügbarkeit von GPRS und HSCSD treiben die Mobilisierung der Unternehmens-IT voran. Berlecon Research erwartet eine kräftige Entwicklung des deutschen Marktes für MobileBusiness-Lösungen. Bis 2005 rechnen die Berliner Wirtschaftsforscher mit einem Anstieg des Marktvolumens auf 1,5 bis 1,9 Mrd. Euro. Hemmender Faktor ist derzeit die Unsicherheit über die zukünftige Konjunkturentwicklung. Die aktuelle Studie „Mobile-BusinessLösungen für Unternehmen: Der deutsche Markt vor dem Durchbruch?“ zeigt, 2/03 2 5 dass sich die Angebotssituation am Markt in den letzten Monaten deutlich verbessert hat. Für die aktuelle Analyse hat Berlecon Research 133 Anbieter identifiziert, im Vergleich zum Sommer 2001 ist die Zahl der Marktakteure damit um mehr als 50 Prozent gestiegen. Waren im vergangenen Jahr MobileBusiness-Spezialisten noch die Hauptakteure am Markt, dominieren jetzt die etablierten Anbieter klassischer Anwendungssoftware, die ihre Produkte um Module für die mobile Anbindung erweitert haben. Mobiler Zugriff auf Anwendungssoftware wird bisher vorwiegend in den Bereichen Kommunikation/Groupware, CRM und ERP angeboten. Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research: „Besonders kleine Unternehmen, die reine Mobile-Business-Lösungen anbieten, müssen sich ins Zeug legen, um sich im Markt neben den großen, etablierten Softwareherstellern behaupten zu können. Sie müssen ihren Kunden entweder einen deutlichen Mehrwert durch Fokussierung oder Individualisierung bieten oder aber frühzeitig Kooperationen mit großen Anbietern anstreben“. Auch wenn die Entwicklung von Mobile-Business-Lösungen bisher noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, sprechen zahlreiche Faktoren für ein kräftiges Wachstum in den kommenden Jahren. „Zum einen hat die Markteinführung neuer Smartphones und verbesserter HSCSD- und GPRS-fähiger Endgeräte frischen Wind in den Markt gebracht. Mit diesen Geräten können die Mitarbeiter über das Mobilfunknetz schneller und komfortabler auf das Unternehmensnetz zugreifen, was Mobile-Business-Lösungen attraktiver macht. Zum anderen besteht auf Nachfragerseite zunehmender Bedarf an der Mobilisierung von Unternehmens-IT, nicht zuletzt bedingt durch die steigende Mobilität der Arbeit und die wachsende Kundenorientierung der Unternehmen. Wir gehen davon aus, dass bis 2006 alle deutschen Großunternehmen und 40 Prozent der kleinen Unternehmen bis 2009 ihren Mitarbeitern è 7 ç den mobilen Zugriff auf Teile ihrer IT-Systeme ermöglichen werden“, erläutert Wichmann. Mobilfunk als Teil der Telekommunikation Überblick der LIT - Angebote Gebremst wird die Entwicklung derzeit noch von der gesamtwirtschaftlichen Situation, was 2002 auch für diesen Markt ein verhaltenes Wachstum zur Folge hatte. Sobald die konjunkturellen Unsicherheiten beseitigt sind und die allgemeine Investitionsbereitschaft wieder ansteigt, wird die Entwicklung jedoch anziehen. Bis 2005 rechnet Berlecon Research mit einem Anstieg des Marktvolumens auf 1,5 Mrd. Euro im konservativen Szenario, die optimistische Schätzung liegt bei 1,9 Mrd. Euro. Berlecon Research hat erstmals im Sommer 2001 und erneut über die Jahreswende 2001/2002 den Markt für Mobile-Business-Lösungen analysiert. Die Ergebnisse intensiver Marktbeobachtung und detaillierter Gespräche mit Akteuren am Markt sind in der aktuellen Studie „Mobile-Business-Lösungen für Unternehmen: Der deutsche Markt vor dem Durchbruch?“ zusammengefasst. Qualifizierte Kurzprofile von 133 Anbietern ergänzen die strategische Analyse. Berlecon Research ist ein führendes Wirtschaftsforschungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen analysiert die ökonomischen Auswirkungen neuer Informations- und Kommunikationstechnologien und evaluiert potenzielle Märkte. Berlecon Research forscht auf der Grundlage intensiver Marktbeobachtung sowie exklusiv erhobener Marktdaten und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Realisierung ihrer Geschäftsstrategien. Weitere Informationen zur Studie sind unter www.berlecon.de/studien/ verfügbar. u 2 Mobile Sprachkommunikation Innerhalb der Berliner Verwaltung besteht Bedarf an mobiler Kommunikation. In der Vergangenheit wurden Mobilfunkverträge mit allen Mobilfunkanbietern geschlossen. Dies hat zur Folge, dass bei Mobilfunkverbindungen zwischen unterschiedlichen Betreibern relativ hohe Entgelte zu zahlen sind. Im Rahmen der Funktion des LIT als zentraler Dienstleister für Informationstechnik ist es erklärtes Ziel, mobile Sprach- und Datendienste für die Berliner Verwaltung wirtschaftlich und kundenorientiert bereitzustellen. Im Ergebnis der EU-weiten Ausschreibung für Mobilfunkdienstleistungen wählte der LIT den wirtschaftlichsten Anbieter für Mobilfunkdienstleistungen aus. Der Zuschlag ging an T-Mobile. Berechtigt zum Abschluss derartiger Mobilfunkverträge über den LIT sind alle Bereiche der Berliner Verwaltung (Senats- und Bezirksverwaltung, Polizei und Feuerwehr). Durch die Bündelung auf einen Mobilfunkbetreiber lassen sich bei den meisten Gesprächen über das Handy Gebühren einsparen. Folgende Kommunikationsbeziehungen werden dadurch billiger: 1. Gespräche aus dem Netz der Berliner Verwaltung über die Kopfanlagen des LIT (Transitzentrale A oder B) zum T-Mobile-Handy: ca. 8-17 Cent/Min weniger Die Einsparung ergibt sich im Vergleich mit den Minutenpreisen im Citybereich zu anderen Mobilfunkbetreibern. 2. Gespräche vom T-Mobile Handy zu anderen T-Mobile Handys oder zum Netz der Berliner Verwaltung: ca. 7,7 EUR/Monat weniger Die geringeren Kosten errechnen sich aus der an sich schon niedrigeren Grundgebühr und dem monatlichen Guthaben für Gesprächsgebühren. Zusätzlich konnte eine einmalige Gutschrift auf zukünftige Gesprächsgebühren für Neukartenverträge und o.g. Verbindungen von 50 EUR vereinbart werden. Auszugsweise stellen sich die Tarife in der folgenden Tabelle dar: Preistabelle (Auszug) Preise in Euro ohne Mwst. Gutschrift bei Vertragsbeginn Bereitstellung Abrechnungstakt Mindestlaufzeit Monatlicher Grundpreis Monatsguthaben intern Verbindungspreise Inland pro Minute 2/03 2 6 Company Profi 50.1 Sekunde 0/12/24 Monate 15,32 5,11 Company Basic 50.1 Sekunde 0/12/24 Monate 10,69 5,11 è ç von D1 zur 90-0 von D1 zu D1 (rahmenvertrags-intern) Wochenendtarif Festnetz W@P SMS zu D1 0,0665 0,0639 0,0665 0,1738 0,0665 0,0665 0,1278 0,0665 0,1738 0,0665 Mobiler Zugriff auf Datenbanken Der Internettraffic steigt ungeachtet wirtschaftlicher Probleme junger StartupUnternehmen weiterhin pro Jahr um ca. 300%. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Mobilfunk: Die mobile Gesellschaft verlangt nach dem mobilen Internet: das wird kommen, zunächst mit GPRS, später mit UMTS. Der LIT hat in seiner Ausschreibung entsprechende mobile Datendienste berücksichtigt. Für die Berliner Verwaltung ergeben sich hier zusätzliche Anforderungen, so stehen Zugriffe auf zentrale Datenbestände im Vordergrund. An diese Kommunikation werden hohe Ansprüche hinsichtlich der Datensicherheit und Zuverlässigkeit gestellt, womit eine Verbindung über das Internet nicht in Frage kommt. Die mobile Station soll feste Hausnetz-IP-Adresse zugewiesen bekommen und nicht im Internet ungeschützt erscheinen. Dedizierte Hackerangriffe können so konzeptionell verhindert werden. Problemstellung • • • • • Aufbau einer mobilen, performanten Kommunikation von verschiedensten Endgeräten zu zentralen Serverfarmen (Client/Server oder Server based Computing - SBC). Kommunikation mit mobilen, beweglichen Endgeräten verschiedenster Bauart Öffentliche Einrichtungen benötigen abhörsichere, geschützte Verbindungen, speziell für personenbezogene Daten. Denkbare Endgeräte sind: Handy, PDA, Tablet PC, Notebook Always Online, wie im LAN In der Abbildung 1 ist die Musterkonfiguration für den Zugriff auf zentrale Datenbasen von unterschiedlichsten Endgeräten dargestellt. Abb.1 Endgerätespezifische Darstellung/Anpassung der Anwendung Endgerätespezifische Darstellung/Anpassung der Anwendung Desktop PC (Netscape or IE) Web Server (HTML/XML) Gateway Bluetooth Firewall IP-VPN Database Server Mailserver Design Rules 2/03 2 7 Lösung der Problemstellung Der derzeitige Übertragungsstandart für mobile Datendienste ist GPRS - General Packet Radio Service. GPRS ist flexibel, verbindungslos und resourcensparend. Mehrere Anwender können gleichzeitig Kanäle zur Datenübertragung nutzen. Mit GPRS lässt sich der Zugriff von mobilen Endgeräten auf das Postfach eines Mailservers realisieren. Im Einzelnen ergeben sich mit GPRS folgende Lösungen: Always Online Gebühren nicht zeitabhängig, Kosten mit 20Mbyte Datenvolumen ca. 34 EUR/Monat Performance Akzeptabel mit nominell 115Kbps Endgeräte Für alle verfügbaren Endgeräte sind GPRS-Mobilfunkadapter am Markt verfügbar Sicherheit Mit LIT-IP-VPN keine Verbindung über das Internet; Nutzung von leased Lines; Benutzerverwaltung und Vergabe der festen im Internet nicht sichtbaren IPAdresse über eigenen Radius-Server. Netzausbau Die zellularen Mobilfunknetze sind flächendeckend GPRS-enabled. Kommunikation mit mobiler Station möglich. Der Bücherbus wurde mit einer solchen Lösung versehen (siehe diesen SPLITTER), um auf die zentralen Datenbestände des Verbundes der öffentlichen Bibliotheken Berlins(VÖBB) zuzugreifen. In einem gesonderten Artikel wird die Lösung im Detail vorgestellt. Die realisierte Konfiguration in der Abbildung 2 (nächste Seite) lässt sich so auf andere Verfahren anwenden. Wenn der neue Übertragungsstandart UMTS in Berlin zur Verfügung steht, ist lediglich der Mobilfunkteil der Konfiguration durch ein UMTS-fähiges Gerät zu ersetzen. Entsprechende Versuche sollen Ende Mai beginnen. è 7 IPsec-Client T-Mobile LIT LIT Server LIT IPsec - Gateway Bus der Fahrbibliothek BTS BSC Berliner Landesnetz LIT SGSN GGSN Mobilfunkkonfiguration Mobi lfunkkonfiguration über über das das T T--Mobile Mobile-und und LIT LIT-- Netz mit LIT LIT IP IP VPN und und IPIP-Tunneling Tunneling BTS – Bay Transmitting Station BSC – Bay Service Control SGSN – Service GPRS Support Node GGSN – Gateway GPRS Support Node Zusätzliche Dienstleistungen Die mobile Kommunikation bietet eine Vielzahl von individuellen Möglichkeiten zum Beispiel für die Kommunikation im Fahrzeug an. Um den verschiedenen Anforderungen Rechnung zu tragen wurde ein professioneller Service vereinbart für: • • • • Zusätzliches Zubehör Reparatur und Austausch defekter Geräte SIM-Karten Sperrung und Freischaltung Support für kundenspezifische Handyeinstellungen Bei den Endgeräten wurde die Priorität auf eine überschaubare Modellpalette mit mindestens einem Handy (bei gleichzeitigem Abschluss eines 24-Monatsvertrages) für 1 EUR gelegt. Folgende Endgeräte sind derzeit in der Modellpalette enthalten: Nokia 6310i Nokia 3410 2 Herr Wenzke – Vertriebsleiter Tel.: 9 12 - 8090 bzw. 90 12 – 8090 eMail: [email protected] Herr Kandziora – Geschäftsbereichsleiter Sprach- und Datenkommunikation Tel.: 9 12 - 60 90 bzw. 90 12 - 60 90 eMail: [email protected] u IP- GPR S Backbone Frame Relay ç Abbildung 2 Wenn Sie Fragen und Informationsbedarf zu Details der Dienstleistungen, Terminen oder Konditionen haben, stehen Ihnen folgende Ansprechpartner im LIT zur Verfügung: Siemens ME45 MDA 2/03 2 8 LIT Berlin: Datenerfassung on tour Ü ber das Mobilfunknetz von TMobile Deutschland realisiert der Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin (LIT) eine innovative und effiziente Lösung für die mobile Erfassung von Bibliotheksdaten. Der Kunde: Dienstleister für die Hauptstadt-Verwaltung Als Dienstleistungszentrum für die Verwaltung der Stadt Berlin hat der Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) in erster Linie den Auftrag, die Anwender bei der Planung, Gestaltung und beim Einsatz moderner Informationstechnologie (IT) zu unterstützen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Mitarbeiter des LIT gehört daher der Betrieb von Netzinfrastrukturen. Mit dem Berliner Landesnetz betreibt der LIT ein städtisches Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz (Metropolitan Area Network, MAN) für die Sprach- und Datenkommunikation. An das Netz sind derzeit rund 500 Verwaltungsstandorte angeschlossen, darunter alle Hauptstandorte der Senats- und Bezirksverwaltungen. Sie realisieren über die Infrastruktur den gesamten E-Mail Verkehr miteinander, aber auch den Zugriff auf Intranet-Inhalte. Darüber hinaus zählen Dienstleistungen für IT-Beschaffungen wie è ç zum Beispiel der Abschluss von Rahmen-, Service- und Wartungsverträgen ebenso zu den Aufgaben des LIT wie Consulting-Leistungen und Projektierungsarbeiten. Seit dem Jahr 1998 behauptet sich der Landesbetrieb mit seinem Angebotsspektrum auch im freien Markt: So können auch Unternehmen und selbst private Anwender als Kunden gewonnen werden. Die Anforderung: Leistungsfähige Medien- und Informationsdienste Einer der LIT-Kunden ist der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB). In diesem Verbund sind insgesamt 100 Bibliothekseinrichtungen und zehn Bücherbusse zusammengeschlossen. Die Einrichtungen sind untereinander über das Berliner Hochgeschwindigkeitsnetz (MAN) des LIT vernetzt und bieten ihre Medienbestände in einem gemeinsamen elektronischen Katalog an. Besonderer Clou: Registrierte Nutzer können online Medien suchen und bestellen und sich via Internet über den eigenen „Kontostand“ - also beispielsweise über die zur Zeit ausgeliehenen Bücher, CD-ROMs oder DVDs - informieren. Um den enormen Datenfluss, der durch die elektronische Bestellung und Ausleihe der Medien und Informationsmaterialien entsteht, komfortabel und vor allem sicher handhaben zu können, sind leistungsfähige Verbindungen im Festnetz und ausfallsichere Großrechner erforderlich. Der VÖBB nutzt daher das Berliner Hochgeschwindigkeitsnetz und betreibt Server mit Standort im LIT. Auf diesen Rechnern sind zum Beispiel die Datenbanken hinterlegt, in denen alle zur Ausleihe verfügbaren Bücher und Medien gespeichert sind. „Natürlich sollten auch die Fahrbibliotheken in diesen Ausleih- und Katalogisierungsverbund eingebunden werden“, erläutert Projektleiter Karsten Pirschel vom Geschäftsbereich Telekommunikation und Netze im LIT. „Hier wurden die Ausleihedaten bislang von den Mitarbeitern rein manuell beziehungsweise mit der so genannten Fotoverbuchung erfasst.“ Die Nachteile dabei: Die Datenbestände der Fahrbibliotheken waren völlig separat von denen der anderen Bibliotheken. Und: Kundenanfragen nach nicht im Bücherbus verfügbaren Medien konnten nicht sofort beantwortet werden. Die Lösung: Sichere Datenübertragung via Mobilfunk In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Verbundzentrale VÖBB realisierten die IT-Spezialisten des Landesbetriebes für Informationstechnik die Einbindung der Bücherbusse mit Hilfe einer Mobilfunk-Lösung. Technische Basis dieser Lösung ist ein Mobile IPVPN (Internet Protocol - Virtual Private Network) von T-Mobile Deutschland - also ein mobiles, virtuelles privates Netz auf der Basis der IP-Technologie. Für die schnelle Datenübertragung sorgt das GPRS-Netz von T-Mobile. „Bei der Realisierung des Projektes stand ganz klar auch der Sicherheitsaspekt im Vordergrund“, hebt Projektleiter Pirschel hervor. „Die beim mobilen Zugriff übertragenen Daten sind teilweise personenbezogen und damit unterlag der Aufbau einer solchen Lösung besonderen Auflagen des Landes Berlin.“ In Verbindung mit der EUweiten Ausschreibung von Mobilfunkdienstleistungen des LIT für die Berliner Verwaltung, die T-Mobile für sich entschied, wurde die Lösung dann mit mobilem IP-VPN und zusätzlicher Verschlüsselung realisiert. Gewährleistet wurde die sichere mobile Datenübertragung durch die Einrichtung einer geschlossenen Benutzergruppe im GPRS-Netz. Der Zugang ist nur per Passwort möglich. Darüber hinaus wurde das Hochgeschwindigkeitsnetz des LIT - also auch die Kommunikations-Infrastruktur des VÖBB - direkt mit dem GPRS-Netz verbunden. Mit diesem nahtlosen Übergang ist sichergestellt, dass die Informationen Ende-zu-Ende übertragen werden und so wirkungsvoll vor dem Zugriff von außen geschützt sind. Das Szenario: Bücher ausleihen per Mausklick Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, beschlossen die Verantwortlichen beim VÖBB, alle zehn Bücherbusse è Der Bücherbus ist da: ausleihen per Mausklick 2/03 2 9 7 M-Business in der Verwaltung Mobiles Auftrags-Management für schlanke Abläufe F Ausleihe im Bücherbus: ein Angebot des VÖBB. Die Abkürzung VÖBB steht für Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins. 120 Bibliothekseinrichtungen und 10 Bücherbusse haben sich vernetzt und bieten ihre Medienbestände in einem gemeinsamen elektronischen Verbundkatalog an. Die Verbundteilnehmer sind u.a. die 12 Bezirksbibliotheken, jeweils mit der Bezirkszentralbibliothek, der Mittelpunktbibliothek sowie mehreren kleineren Stadtteilbibliotheken. ç mit der neuen Mobilfunklösung auszustatten. Jeweils zwei Laptops und GPRSfähige Handys sorgen dafür, dass die Mitarbeiter in den Bussen online auf die Datenbanken des Bibliotheken-Verbundes zugreifen können. „Wenn im Bus ein Benutzerausweis vorgelegt wird, etwa um ein Medium auszuleihen oder um eine Vorbestellung anzumelden, geben die Bibliotheks-Mitarbeiter die notwendigen Daten ein und sind dann sofort online mit dem VÖBB verbunden“, verdeutlicht Karsten Pirschel. Die Vorteile des Verfahrens liegen klar auf der Hand: Die direkte Übertragung der Informationen aus den Bussen gewährleistet, dass der Datenbestand stets aktuell ist. Das heißt: Wenn ein gesuchtes Buch bereits in der Ausleihe ist oder vorbestellt wurde, können die Mitarbeiter in den Fahrbibliotheken das sofort feststellen und dem Interessenten eine entsprechende Auskunft erteilen. Auch ein Blick auf den eigenen „Kontostand“ ist dank der mobilen Anbindung gleich im Bus möglich. Selbst Ausleihequittungen können jetzt in den Fahrbibliotheken ausgedruckt und ausgegeben werden. Plus für die Mitarbeiter: Ihnen bringt die neue Lösung eine deutliche Zeitersparnis. Das Fazit: LIT erweitert Produktportfolio Die Mobilfunk-gestützte Lösung hat aber nicht nur für den Kunden, den Verbund Öffentlicher Bibliotheken, Vorteile. Der Landesbetrieb für Informationstechnik konnte mit Hilfe des T-Mobile-Produkts seinem eigenen umfassenden Leistungsspektrum einen wichtigen Baustein hinzufügen. „Den ‚Mobilen Zugang zu Verfahren’ bieten wir jetzt allen Kunden als Dienstleistung an“, sagt Karsten Pirschel. Erster Interessent für eine Lösung, die einen mobilen Zugriff auf wichtige Anwendungen ermöglicht, ist die Berliner Polizei. „Weitere Projekte mit Mobilfunk-Komponenten und sicherem Zugriff auf zentrale Datenbestände werden in Kooperation mit TSystems und T-Mobile auch für andere Bereiche entwickelt“, resümiert Projektleiter Pirschel. u 2 2/03 2 10 ür Verwaltungen und deren Mitarbeiter im Außendienst endet mit dem mobilen Auftrags-Management das Zeitalter papiergebundener Auftragsabwicklung und zeitintensiver Fahrten zu zentralen Stützpunkten. Ausgestattet mit einem mobilen Endgerät, empfangen Mitarbeiter ihre Aufträge mit allen erforderlichen Angaben aus dem zentralen betrieblichen IT-System via Mobilfunk vor Ort und senden alle Informationen über deren Erledigung direkt dorthin zurück. Das mobile Auftrags-Management beschleunigt die Abläufe und spart messbar Kosten. Das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten reicht von Gefahrgut- oder Abwasserkontrollen über technische Service-Leistungen bis hin zu Lebensmittel-, Umwelt- oder Anlagenüberwachung, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Lösung wurde von der Berliner Condat Informationssysteme AG entwickelt und ist in jeder Branche einsetzbar. Als eine der ersten realen M-Business-Anwendungen in Deutschland befindet sie sich bei der Deutschen Bahn Telematik mit ca. 2000 Service-Technikern und SAP R/3 als zentrales betriebliches IT-System bereits im produktiven Einsatz. Mobiler Dialog zwischen IT-System und Endgerät über Skyware ® Die technologische Basis für das mobile Auftrags-Management bildet Skyware® von Condat. Die M-Business-Plattform ermöglicht die Kommunikation zwischen IT-Systemen und beliebigen mobilen Endgeräten (Handy, Smartphone, PDA oder Laptop) als Online- oder Offline-Client und lässt dem Anwender die freie Wahl bezüglich mobiler Endgeräte, Kommunikationstechnologien (SMS, WAP, Imode, HTML oder Java/ XML), Netzwerkinfrastrukturen (GSM, HSCSD, GPRS, WLAN) und è ç IT-Systemen (z. B. ERP-Systeme wie SAP, relationale Datenbanken oder Groupware-Systeme). meldung aus dem zentralen System übertragen, kann nun die Daten auf dem Endgerät korrigieren und erneut zurückmelden. Wenn der Mitarbeiter einen Auftrag als „final“, also komplett abgeschlossen, zurückmeldet, wird der gesamte Auftrag nach der Synchronisation vom Endgerät gelöscht. Die Integration in das zentrale betriebliche IT-System erfolgt über spezielle Schnittstellen. Die im IT-System vorhandenen Auftrags-Informationen werden für eine anwenderspezifisch optimierte Darstellung verdichtet. Praktisch heißt das, dass der Mitarbeiter nur das sieht und übermittelt bekommt, was er wirklich benötigt. Das mobile Auftrags-Management erledigt Auftragserteilung, Leistungserfassung und Rückmeldung mit dem mobilen Endgerät als offline-Client. Für den Empfang seiner Aufträge wählt der Mitarbeiter über das Menü die Synchronisation mit dem zentralen System. Dabei werden neue Aufträge vom Server auf das mobile Endgerät geladen und dort gespeichert, nachträglich modifizierte Aufträge aktualisiert und alle Rückmeldungen zu den Aufträgen vom Client in das zentrale System übertragen. Ein „final“ zurückgemeldeter Auftrag wird nach der Synchronisation vom Client gelöscht. Autorisierung und Authentifizierung, Client-seitige Plausibilitätsprüfungen mit Mussfeldern und vorgegebenen Formatierungen sowie einfache Eingaben über Vorschlagslisten und Kataloge machen die Lösung sicher und leicht bedienbar. Auftragsdaten abrufen und empfangen Der Mitarbeiter im Außendienst startet die Anwendung auf seinem mobilen Endgerät und löst per Knopfdruck die Synchronisation aus: Die Anwendung baut selbständig eine Verbindung zum Skyware-Server über das Funknetz auf. Der Skyware-Server entschlüsselt und entkomprimiert die übertragenen Daten und veranlasst die Zusammenstellung der angefragten Auftragsdaten im Vorteile und mögliche Ergänzungen zentralen IT-System. Die Ergebnisse liefert das zentrale System an den SkywareServer zurück. Dieser aggregiert die Ergebnisdaten, komprimiert und verschlüsselt sie und sendet sie anschließend über das Funknetz an die Endgeräte, wo sie lokal gespeichert werden. Auf diese Weise empfängt der Mitarbeiter zu jedem Auftrag alle notwendigen Daten in übersichtlicher Weise. Anschließend baut die Anwendung die Netzverbindung ab, und die Daten stehen jetzt lokal und Netzwerk-unabhängig zur Verfügung. Leistungsdaten zu den Aufträgen zurückmelden Nach Erledigung eines Auftrags trägt der Mitarbeiter die erbrachten Leistungen in die elektronischen Formulare auf seinem Endgerät ein. Dabei werden die Daten direkt auf Konsistenz und Plausibilität geprüft. Der Mitarbeiter hat die Möglichkeit, sowohl einzelne Leistungen wie auch einen oder gleich mehrere fertige Aufträge zurückzumelden. Dafür startet er wieder eine Synchronisation mit dem zentralen System. Der Weg der Daten ist exakt der umgekehrte wie beim Empfang von Aufträgen. Sollten beim Verbuchen der Daten im zentralen System Fehler auftreten, so verbleiben die Daten auf dem mobilen Gerät. Erst wenn die Rückmelde-Transaktion erfolgreich war, löscht die mobile Anwendung die Rückmeldedaten vom mobilen Gerät. Im Fall von Fehlern bekommt der Mitarbeiter die Fehler2/03 2 11 Mit dem mobilen Auftrags-Management erübrigt sich papiergestützte und fehleranfällige Doppelerfassung von Auftragsund Bearbeitungsdaten. Aufträge werden während eines Arbeitstages automatisch an die Mitarbeiter im Außendienst weitergegeben, Rechnungen können unmittelbar nach der Erbringung der Leistung erstellt werden. Änderungen im Tagesplan lassen sich einfach organisieren, Personalressourcen flexibler einsetzen. Aufgrund der erheblichen Effizienzsteigerung in den Abläufen erlaubt das mobile Auftrags-Management bereits ab 30 Mitarbeitern im Außendienst einen Return on Investment binnen weniger als einem Haushaltsjahr. Die Lösung lässt sich um eine „elektronische Unterschrift“ erweitern, bei der der Empfänger die erbrachte Leistung mit der Unterschrift auf einem Touchscreen bestätigt und somit eine Grafik seiner Unterschrift erzeugt. Diese kann digital archiviert werden. Die Lösung kann aber auch einen mobilen Drucker verwenden, um dem Empfänger das Leistungsprotokoll, das für die Rückmeldung auf dem Endgerät ausgefüllt wurde, vor Ort auszudrucken und von ihm unterschreiben zu lassen. Diese Unterschrift ist dann im Gegensatz zur elektronischen rechtsverbindlich. Auch die digitale Signatur lässt sich im mobilen Auftrags-Management einsetzen. Mobile Endgeräte besitzen häufig einen weiteren Kartenschlitz für den Einsatz multifunktionaler Chipkarten oder aber eine Schnittstele für externe Geräte, über die der Kartenleser direkt angeschlossen werden kann. Die Software für die Signatur wird dabei im Endgerät implementiert. è 7 ç Schließlich sind Tourenplanung und digitale Karten weitere Optionen für das mobile Auftrags-Management. Diese erleichtern den Mitarbeiten das schnelle Auffinden ihrer Einsatzorte, und umgekehrt hat die Zentrale jederzeit einen Überblick über die aktuellen Standorte ihrer Mitarbeiter, was die Flexibilität bei der Personal-Einsatzplanung deutlich erhöht. Aufbauend auf der bereits vorhandenen Möglichkeit, die Berliner Verwaltung über die Telefoneinwahl (9000) zu erreichen, ist die Schaffung einer landeseinheitlichen, zentralen Telefoneinwahl, Telefonvermittlung und Telefonauskunft durch Einrichtung eines qualifizierten zentralen Call Center als Front Office (1. Level) vorgesehen. In den Behörden sollen dazu ergänzend Call Center Back Office (2. Level) eingerichtet werden, an die das Front Office komplexe Anfragen weiterleiten kann. Als zentrale Informationsbasen werden unter anderem das „(Start-) Infor-mationssystems für Bürgerdienste“ und der „Berliner Verzeichnisdienst“ fungieren. CLAUDIA SCHULZ Condat Informationssysteme AG, Berlin u Hauptnutzen beim Betrieb eines Call Centers als kompetente Ansprech-, Informations- und Auskunftsstelle, ist die Verbesserung der Kundenorientierung und des Service der Verwaltung für den Bürger. Ein weiterer wesentlicher Nutzen ist eine drastische Entlastung der Behördenmitarbeiter/innen von Routineanrufen und – nachfragen. Nach bereits vorliegenden Erfahrungen im Verwaltungsbereich werden die Sachbearbeiter/innen durch Kategorisierung und Umverteilung der telefonischen Anfragen und Kontakte von etwa 80% der allgemeinen Anfragen von Bürgern entlastet. Es besteht somit die Möglichkeit, den fachlich anspruchsvollen Kontakt der Sachbearbeiter/innen im Sinne eines zu optimierenden Bürgerdienstes zu intensivieren und mehr fachbezogene Arbeitszeitanteile zu erreichen. Vorhaben „Berlin Telefon“ D as Abgeordnetenhaus hat in seiner Sitzung am 31.10.2002 beschlossen, in 2003 mit der Einrichtung eines „Berlin Telefon“ durch den Betrieb eines Call-Centers unter einer zentralen Berliner Bürgernummer für die gesamte Berliner Verwaltung zu beginnen. Der Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin (LIT) soll dafür im Auftrag der Senatsverwaltung für Inneres als Generalunternehmer die Planung und Realisierung des Vorhabens „Berlin Telefon“ übernehmen. Nutzenpotenziale für die Verwaltung Auch innerhalb der Verwaltung führen Call Center Dienste zu Effektivitäts-Gewinnen bei der Vermittlung von Informationen, der sachbezogenen Auskunft, sowie beim Support auf technischer Ebene und zu Anwendungen von Verwaltungsverfahren. Der LIT als zentraler IT-Dienstleister und Infrastrukturbetreiber des Landes Berlin wird dieses anspruchsvolle Vorhaben zusammen mit dem Landeseinwohneramt als erstem Nutzer und ggf. weiteren Pilotanwendern zielgerichtet realisieren. Nach derzeitiger Planung, die von einer stufenweisen Umsetzung ausgeht, ist der Betriebsbeginn in 2004 vorgesehen. Für Rückfragen steht Ihnen als Ansprechpartner im LIT Hr. Baatz unter (030) 9012 -6061 gerne zur Verfügung. KATRIN HARTMANN LIT Berlin Das Berlin Telefon soll Bürgern unter einer einprägsamen Rufnummer konkrete Informationen zu allen Bereichen der Berliner Verwaltung anbieten. Der Bürger kann somit telefonisch mit der Verwaltung in Kontakt treten, um Auskünfte einzuholen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Mit der Einrichtung des „Berlin Telefons“ erhält der Bürger zukünftig ergänzend zu anderen Vertriebswegen, wie zum Beispiel den Bürgerämtern, Informationen über eine einheitliche Rufnummer mit umfassenden und an den Lebenslagen der Bürger orientierten Auskunfts-, Beratungs- und Vermittlungsfunktionen. 2 Foto: LIT 2/03 2 12 u Senatsverwaltung für Inneres Preisträger mit „MOBÜD“ beim 3. e-GovernmentWettbewerb 2002/03 D ie Senatsverwaltung für Inneres und die beteiligten Berliner Bezirke, Pankow und Spandau, sind mit dem Projekt Mobile Bürgerdienste die Gewinner in der Kategorie „Wirtschafts- und Bürgerdienste“. Die Preisverleihung fand am 13. März im Rahmen des enac europe auf der CeBIT statt. Unter der Schirmherrschaft von Otto Schily, Bundesminister des Innern, wurde durch BearingPoint und CISCO Systems der 3. eGovernment-Wettbewerb ausgeschrieben. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Anwendung von Internettechnologien sowie die Entwicklung des „Electronic Government“ im Rahmen der Modernisierung von Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen zu stärken und voranzutreiben. Kurzbeschreibung des Projekts Das Gesamtziel des Projekts besteht zum einen darin, ein mobiles Bürgeramt zu entwerfen, zu realisieren, in Betrieb zu nehmen und im Rahmen von Nutzertests zu bewerten. Zum anderen wird der Aufbau einer Systemumgebung, die den Betrieb eines solchen mobilen Systems ermöglicht, als zweite Zielkoordinate definiert, um in ähnlich gelagerten Verwaltungsverfahren oder privatwirt-schaftlichen Anwendungen eine systemtechnische Ausgangsbasis zu haben. Der Weg in das Bürgerbüro ist für einige (ältere, kranke oder behinderte) Bürger mit erheblichen Aufwenden verbunden (Fahrdienste, etc.) oder nur durch Vertreter möglich. Der Verwaltungszugang via Internet setzt eine entsprechende Infrastruktur (PC, Internetanschluss, Digitale Signatur) sowie eine gewisse Erfahrung im Umgang mit den è Innensenator Dr. Körting (m), Abteilungsleiter K.-H. Löper (l) und der Projektleiter R. Wagnitz (r) bei der Preisverleihung auf der CeBIT. Mehr Informationen unter: http://www.egovernment-wettbewerb.de/indexie.html 2/03 2 13 7 ç Online-Systemen voraus. Beides ist in den erwähnten Bevölkerungsgruppen nicht unbedingt vorhanden. Des Weiteren ist die Auswahl von Standorten der Bürgerämter meist nicht von der Nähe zum Bürger, sondern von der Verfügbarkeit von bezugsfreien Räumen und deren Kosten bestimmt. Das Verfahren „Mobiles Bürgeramt“ setzt sich aus einem Informationssystem für Bürgerämter als Kern des Verfahrens und den um diesen Kern gruppierten zentralen und dezentralen Verwaltungsverfahren zusammen. Das mobile Informationssystem soll neben zentralen Daten (z.B. Bund/Land) auch die eigenen Daten der Bezirksämter in Berlin zur Verfügung stellen. Das mobile Informationssystem soll, wie stationäre Angebote in den Bürgerämtern, in der Lage sein, andere Verwaltungsverfahren zu integrieren, bzw. den Datenaustausch über generische Schnittstellen zu ermöglichen und über eine einheitliche Oberfläche zu bedienen sein. Das Verfahren ist so offen zu gestalten, dass Ergänzungen und Änderungen möglichst problemlos eingearbeitet werden können. So ist es möglich, die Daten für die Beratung / Bearbeitung mandantenorientiert dezentral / zentral zu erfassen und zu pflegen. Die Antragsdaten werden dezentral erfasst. Die organisatorischen und rechtlichen Grundlagen für die Einführung mobiler Lösungen zugunsten des Angebots öffentlicher Dienstleistungen sollen exemplarisch entwickelt werden. Geschäfts-und Betreibermodelle zu netzgebundenen Angeboten können als Grundlage für Umsetzung mobiler Angebote genutzt werden. Ausblick Mit diesem Dienstleistungsangebot der Verwaltungen geht eine breite, flächendeckende Versorgung der Bürger einher. Gleichzeitig werden Investitionskosten für Räumlichkeiten und Ausstattungen reduziert und die Sachbearbeitung effi- 2 zienter ausgeübt. Ein solches mobiles Bürgeramt ist für Verwaltungen von hohem Nutzwert. Erkenntnisse über das optimale Verhältnis von Verfügbarkeit und Übertragungskosten werden erprobt. Die On/Offline-Kostenoptimierung nimmt dabei einen besonderen Schwerpunkt ein. Generell wird in diesem Projekt auch das Ziel verfolgt, medienbruchfreie E-Government-Services anzubieten. Damit soll den Bürgern und zu einem späteren Zeitpunkt auch Unternehmen, der Aufwand an Kosten, Zeit usw. im Umgang mit der öffentlichen Verwaltung gering gehalten werden. In der Berliner Verwaltung wird intensiv an einem effektiven eGovernment gearbeitet. Der im Senat beschlossene eGovernment-Masterplan des Landes Berlin belegt, dass eGovernment als ein Hauptfeld der Verwaltungmoder-nisierung anerkannt ist. Die eGovernment-Aktivitäten sollen dabei einerseits auf eine deutlich qualitative Steigerung des Dienstleistungs-und Beteiligungsniveaus und andererseits auf eine spürbare Kostensenkung im Verwaltungsprozess erreichen. Als eine der innovativen Besonderheiten des Projektes „MoBüD“ ist die Öffnung der Verwaltung nach außen in Richtung des Bürgers zu nennen. Diese Ausrichtung wird mittels Unterstützung durch moderne Technologien erst ermöglicht, beschränkt sich aber nicht auf Technik allein. Die Architektur der angestrebten Lösung und die konkrete Realisierung der Plattform kann zu einem späteren Zeitpunkt direkt auf andere Einsatzgebiete in der öffentlichen Verwaltung oder in privaten Unternehmen übertragen werden. Dieser exemplarische Ansatz für die effiziente Nutzung drahtloser Übertragungstechniken bietet ein großes Potenzial für den flächendeckenden Einsatz. Weitere Informationen zu den Partnern im Projekt und aktuellen Projektphasen unter: http://www.mobued.de 2/03 2 14 Der Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin unterstützt als eGovernment-Dienstleister „MOBÜD“ Das Projekt MOBÜD hat u.a. das Ziel eine Systemumgebung aufzubauen. Dafür liefert der LIT Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der Durchführung von Test-Szenarien bei der Erprobung verschiedener Zugangsmöglichkeiten zum Berliner Landesnetz. Der LIT stellt die Einrichtung und zertifikatsbasierte Nutzung von VPNTunneln auf IPSec- und X509v3-Basis zur Verfügung mit den derzeit für Remote Acces in Erprobung befindlichen Produkten NetScreen und Nortel Conectivity. In dem LIT-Grenznetz werden dafür geeignete VPN-Gateways bereitgestellt. Mit den VPN-Tunneln wird die Kommunikation zwischen dem mobilen Endgerät und dem Grenznetz des LIT gesichert. Mit dieser Testumgebung bietet der LIT dem Projekt MPBÜD moderne Technik für ein mobiles und sicheres Informationssystem. Weitere Informationen zu unseren LITDienstleistungen erhalten Sie über den Vertrieb eMail: [email protected] u 2/03 2 15 7 UMTS chancenlos im Jahr 2003 T rotz des UMTS-Starts der Telekom im dritten Quartal 2003:Im Wettlauf der Telekommunikationstechnologien hat der betagte GSMMobilfunkstandard (Global System for Mobile Communication) in der Gunst von Experten weiter die Nase vorn. Mit dem siebten Platz im Technologieranking ist UMTS als Nachfolgetechnik noch weit vom Sprung an die Spitze entfernt. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle TELCO-Trend der Mummert Consulting AG. Den ersten Platz im Technologieranking belegt die Technologie für schnelle Datenübertragung DSL. Mit Platz zwei verteidigt das Mobilfunknetz GSM seine Position gegenüber der letzten Untersuchung. Die funkbasierten Netzwerke WLAN und GPRS (General Packet Radio Service) finden sich auf den Plätzen drei und vier. Das Interesse der Branche an der UMTS-Technologie ist verhalten. In der Bewertung durch 130 Fach- und Führungskräfte erreicht UMTS nur den siebten Platz. Dennoch: Bis Ende des Jahres muss jeder Lizenzinhaber ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland mit dem UMTS-Netz versorgen, ansonsten fordert der Staat die Lizenz ersatzlos zurück. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des neuen Mobilfunkstandards werden vor allem innovative Dienste sein. So lässt die hohe UMTSBandbreite beispielsweise Videotelefonie zu. Darüber hinaus ist entscheidend, inwiefern es den Herstellern der mobilen Endgeräte gelingt, die Darstellung neuer Features auf entsprechende Displays zu bannen. Doch für die Experten steht fest: Einfache Sprachübertragung wird auch im nächsten Jahr noch die wichtigste Anwendung der mobilen Kommunikation sein. An zweiter Stelle steht nach Meinung der Fachleute der Short 2 Message Service (SMS). Die multimedialen Nachfolger MMS (Multimedia Messaging Service) und EMS (Enhanced Messaging Service) landen im TELCOTrend nur auf den Rängen vier und fünf. Top Ten der Telekommunikationstechnologien 2003 (1,0 = sehr wichtig bis 6,0 = völlig unbedeutend): 1. DSL (2,2) 2. GSM (2,3) 3. WLAN (2,6) 4. GPRS (3,0) 5. Bluetooth (3,1) 6. Voice over IP (3,6) 7. UMTS (3,6) 8. Kabelnetz (3,7) 9. WAP (4,2) 1 10. Powerline (5,3) Der TELCO Trend ist eine regelmäßige Expertenbefragung zu den Entwicklungen in der Telekommunikationsbranche. Als Methode wurde eine Internetbefragung gewählt. Zielgruppe der Befragung sind Fach- und Führungskräfte der Telekommunikationsunternehmen (Carrier, Service Provider) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Teilnehmer der Stichprobe wurden per E-Mail oder per Post rekrutiert und gebeten, den Fragebogen im Internet auszufüllen. Eine Mehrfachteilnahme wurde per Transaktionsnummer ausgeschlossen. Die Daten wurden im September 2002 erhoben. Es wurden insgesamt n = 130 gültige Datensätze ausgewertet. Erläuterung: Partner der Befragung ist die Firma Konkret - Institut für innovative Markt- und Meinungsforschung GmbH. u Clarity und klickTel stellen erste Auskunft für Voice-UMTS vor H annover (ots) - Die erste Telefonauskunft, die die Möglichkeiten von Voice-UMTS (V-UMTS) ausschöpft, haben die Clarity AG und die klickTel GmbH als Proto2/03 2 16 typ auf der CeBIT vorgestellt. Das Handyportal Jamba!, ein Gemeinschaftsunternehmen von MediaMarkt/Saturn, debitel und EP.ElectronicPartner, kündigte an, die Auskunft in sein künftiges UMTS-Angebot aufzunehmen. Clarity ist ein führender Anbieter von Voice Commerce-Software, klickTel der einzige private Cross-Media-Auskunftsdienstleister Deutschlands, der die Auskunft als CD, am Telefon (11815), im Internet (telefonauskunft.de) und in Handyportalen anbietet. Der Clarity/klickTel-Service verbindet die Vorteile einer sprachgesteuerten Telefonauskunft mit den grafischen Möglichkeiten von UMTS. Der Verbraucher klickt die Auskunft im Handyportal an und wählt dann simultan per Sprache bzw. durch Auswahlfunktionen am Display den gesuchten Teilnehmer aus. So kann er beispielsweise den Ortsnamen „Lüneburg“ und den Familiennamen Müller ins Handy sprechen und erhält auf dem Schirm sofort alle Müllers in Lüneburg angezeigt. Ist der Gesuchte dabei, braucht er nur noch darauf zu klicken. Andernfalls spricht er weitere Namens- oder Adressbestandteile ins Handy, etwa „Wolfgang“ oder „Rosentalerstraße“. Durch die Kombination aus Sprachsteuerung und grafischer Bedienung lassen sich Einträge schneller und komfortabler finden, weil man zum Beispiel das Wort „Lüneburg“ zwar ganz einfach aussprechen aber auf den Minitastaturen der Handys nur mühsam eintippen kann. „Multimodal nennen Fachleute die gleichzeitige Bedienung einer Anwendung über mehrere Kommunikationskanäle - hier Sprachsteuerung und Grafikdisplay“, erläutert der Clarity-Vorstandsvorsitzende Christoph Pfeiffer. Im Mobilkommunikationsmarkt zeichnet sich dabei V-UMTS als „Ideal-Kombination von Sprache und Grafik ab“, zitiert er die renommierte Beratungsgesellschaft Accenture (früher: Andersen Consulting). In dem von Clarity und klickTel vorgestellten Prototyp kommt zudem die Videofähigkeit von UMTS zum Tragen. Als sog. infoEintrag è ç können Firmen einen kurzen Videoclip mit ihrem Telefonbucheintrag verbinden. „So wirbt beim Anklicken eines Restaurants der Koch mit leckeren Speisen oder ein Autohaus stellt ein neues Modell vor“, nennt klickTel-Geschäftsführer Boris Polenske konkrete Beispiele. Die multimodale Steuerung von mobilen Internetdiensten mit V-UMTS gilt als Königsweg in der Branche, bestätigt Dr. Bettina Horster, Leiterin des Arbeitskreises Mobile Commerce im Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Electronic Commerce Forum. „Multimodale Online-Services, wie von Clarity und klickTel gemeinsam mit Jamba! vorgestellt, werden sich als Standard im UMTS-Markt etablieren“, ist sich Frank Simon, Geschäftsführer des Verbandes der Online- Diensteanbieter, ASP Konsortium, sicher. u Bei E-Plus funktioniert MMS am besten Netzübergreifende Übertragung nach wie vor problematisch Stuttgart (ots) - Mit E-Plus ist das Versenden von Bild- und Ton-Nachrichten per Handy, der sogenannte Multimedia Messaging Service (MMS), derzeit am zuverlässigsten. Das berichtet das Telekommunikationsmagazin „connect“ in der Ausgabe 4/2003. „connect“ hat als einziges Magazin weltweit einen vollautomatischen MMS-Netztest durchgeführt und die Services von E-Plus, O2, Vodafone und T-Mobile geprüft. Testkriterien waren dabei die Verfügbarkeit der Netze sowie die Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Übertragung. Demnach transportiert kein anderes Netz MMS so schnell und zuverlässig wie E-Plus, das mit der Note „überragend“ ausgezeichnet wurde. Als klarer Verlierer ging T-Mobile aus dem Test hervor: Der Marktführer fiel durch eine Verlustrate von 10 Prozent bei netz- internen MMS-Nachrichten sowie eine langsame Zustellung auf und wurde nur mit „befriedigend“ bewertet. Als verloren galt eine MMS in dem Test, wenn sie 60 Minuten nach Ende des jeweiligen Testzyklus immer noch nicht angekommen war. O2 und Vodafone als zweitund drittplatzierte erreichten jeweils ein „sehr gut“ im MMS-Test. Im Test um die Geschwindigkeit der MMS-Übertragung ergaben sich laut „connect“ deutliche Unterschiede zwischen den vier Mobilfunknetzen. Damit bleibt die Übertragungszeit von MMS derzeit unberechenbar für den Nutzer. Besonders viele Ausreißer wurden beim netzübergreifenden MMS-Verkehr gemessen, in den „connect“-Test ist allerdings nur die netzinterne Übertragungszeit eingeflossen. Dabei wurden besonders im Netz von T-Mobile Verzögerungen aufgedeckt: Die Nachrichten waren dreieinhalb mal so lange unterwegs wie bei Test-Sieger E-Plus. Das Hochladen von MMS dauerte bei O2 am längsten, während T-Mobile die deutlich längste Zeit brauchte, um den Empfänger über neue MMS zu informieren und ihm diese aufs Handy zu laden. Geht es um die Frage, ob MMS-Nachrichten auch ankommen, zeigt Testsieger E-Plus der Konkurrenz, wie zuverlässig kommerzielle Angebote funktionieren müssen: Netzintern ging keine einzige MMS verloren. Bei Vodafone lag die Erfolgsquote wegen eines mehrstündigen Ausfalls der MMS-Netzzentrale bei nur 83 Prozent, bei T-Mobile bei 90 Prozent. Netzübergreifend zeigen sich deutliche Probleme. Negativrekord: Nur 68,3 Prozent der Nachrichten von T-Mobile zu O2 erreichten im Test den Empfänger. Der Hauptgrund war hier eine zeitweilige Fehlkonfiguration im Netz von T-Mobile. MMS scheitert an verschiedenen Handymodellen Multimedia Messaging Services (MMS) scheitern oftmals auch an den unterschiedlichen Fähigkeiten der Mobiltelefone am Markt. Wie „connect“ berichtete, verstehen sich noch nicht einmal zwei Geräte des gleichen Herstellers uneingeschränkt. Beispiel Nokia: Ein mit dem Nokia 7650 aufgenommener Audioclip kann von einem anderen Nokia-Handy (Ausnahme: 3650) nicht abgespielt werden. Im besten Fall erhält der Empfänger die Fehlermeldung „Nicht unterstütztes Dateiformat“. Wie „connect“ weiter berichtet, sind nicht nur die Handys selbst völlig mangelhaft aufeinander abgestimmt - auch Handys und Netze vertragen sich nicht immer. So erhält man beispielsweise eine Fehlermeldung bei dem Versuch, mehrere Empfänger in das „An“-Feld des Panasonic GD87 einzutragen, das ins TMobile-Netz eingebucht ist. Um den Einfluss der Handys auf die Zuverlässigkeit von MMS-Übertragungen transparenter zu machen, hat „connect“ mit sieben gängigen MMSTelefonen einen Praxistests vorgenommen und Nachrichten übertragen, die aus Text, einem Foto und einer selbst aufgenommenen Sounddatei bestehen. Das Ergebnis: In drei von sieben Fällen klappte die Übertragung der MMS zwischen gleichen Handy-Typen nicht vollständig - die Sounddatei kam nicht an. Grundsätzlich erwies sich das Nokia 7650 als leistungsfähigstes MMS-Handy. u Auch in punkto Verfügbarkeit deckte der „connect“-Test deutliche Defizite auf: Bei T-Mobile konnte jede zehnte MMS nicht versendet werden, bei Vodafone 8,8 Prozent nicht. E-Plus und O2 erreichten dagegen eine Erfolgsquote von über 99 Prozent. 2/03 2 17 7 DeTeWe mit Bluetooth-, ADSL- und OpenMobility-Lösungen D ie DeTeWe AG & Co. KG, Berlin, präsentierte auf der CeBIT ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Technology Intelligence. Highlights sind hier Entwicklungen im Bereich der Bluetooth-, ADSL- und OpenMobility-Technologien. Bluetoothanwendungen für Systemequipment Unter dem Stichwort Bluetooth zeigte DeTeWe Anwendungen zusammen mit den Systemtelefonen OpenPhone 63 IP und OpenPhone 65 IP interessant. Hier können über einen Bluetooth-Adapter schnurlose Headsets, Freisprechmodule und zum Beispiel Notebooks angeschlossen werden. Damit wird in einem Arbeitsumkreis von zehn Metern die Komforttelefonie auch schnurlos und via PDA verfügbar. So können Telefonate auch am Headset angenommen werden. Über eingespeicherte Kurzwahl können mit dem PDA außerdem auch gewählt, Gespräche angenommen und beendet werden. Mit ADSL ins Internet ADSL-Modems ermöglichen einen Internet-Zugang mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Mbit/s beim Senden und bis zu 8 Mbits/s beim Downloaden von Daten. Selbst das Herunterladen größerer Datenmengen ist mit dieser Technologie innerhalb kürzester Zeit möglich. Mit der ADSL-Technologie wird das Senden von Daten zur selben Zeit über dasselbe Kupferkabel möglich. Damit stellt DeTeWe unter Beweis, dass die Modems mit jeder theoretisch möglichen und am Markt vorhandenen Geschwindigkeit arbeiten können. OpenMobility verbindet Voice- und Data-Mobility Die Verbindung von Voice- und DataMobility bringt viele Vorteile: So ist die Übertragung von Daten und Sprache innerhalb einer einzigen Infrastruktur möglich. Mit der neuen Technologie „DECT over IP“ bietet DeTeWe zusätzlich komplexe Mobility-Lösungen für schnurlose Telefonie mit hoher Sprachqualität in reinen IP-Netzen. In naher Zukunft wird es kombinierte DECT/W-LAN-Basisstationen geben, die dann neben der sehr guten Sprachqualität auch eine hohe Datenübertragungsrate ermöglichen. DeTeWe auch in der Auftragsentwicklung führend Weltneuheit auf der CeBIT 2003 Foto: Bernd Lammel Eine Weltneuheit, MMS im Festnetz, sichern dem Berliner Traditionsunternehmen mit Hightechanspruch DeTeWe AG, eine gute Startposition auf dem hart umkämpften IT-Markt. Große Beachtung fand die neue Anwendung bei Händlern und Fachpublikum am Stand in Halle 13. 2 Auch als Auftragsentwickler für externe Bestellungen ist DeTeWe marktführend. Im R&D-Center werden Aufträge und Kooperationen in der Forschung und Entwicklung durchgeführt. Auf der CeBIT stellte DeTeWe seine Kapazitäten in diesem Sektor anhand eines Beispiels aus dem Automotive-Sektor vor. Eine sichere Daten- und Stimmübertragung steht hier im Mittelpunkt. Diese soll über einen Auto-PC realisiert werden. GPS, Autoradio, Telefon, WLAN für Notebooks, Bluetooth-Adapter und Mikrofone sollen so zentral gesteuert und verwaltet werden können. u 2/03 2 18 Wireless LANs schließen die Generationslücke im Mobilfunk A uch im Zeitalter der allgegenwärtigen Daten- und Sprachkommunikation steht der persönliche Gedankenaustausch mit Gesprächspartnern stärker denn je im Vordergrund geschäftlicher Beziehungen. Häufig bedeutet dies, dass die Wartezeiten während der Anreise zu einem Meeting länger sind als das Meeting selbst. Das Arbeiten mit schnellen und öffentlich zugänglichen Datennetzen an so genannten Hot Spots gewinnt daher immer mehr an Bedeutung, sowohl für Reisende als auch für Mobilfunkbetreiber. Der Trend ist unverkennbar: BusinessReisende verbringen immer mehr Zeit an so genannten Hot-Spots: Flughäfen, Hotels, auf dem Firmencampus des eigenen Unternehmens oder dem eines Kunden. An diesen Orten bestand und besteht bisher meist nur die Möglichkeit, sich zum Beispiel per GSM-Mobiltelefon über (gerade im Ausland) relativ teure, häufig instabile und dazu relativ langsame Verbindungen mit dem Intranet des eigenen Unternehmens oder dem öffentlichen Internet zu verbinden. Auch, wenn mit innovativen Zugangstechnologien wie High Speed Circuit Switched Data (HSCSD) via GSM heute bei der Datenübertragung gegenüber den ursprünglichen 14,4 Kbit/s mit über 40 Kbit/s bereits praktikable Geschwindikeiten erzielbar sind: eine wirkliche Konkurrenz zum look and feel eines unternehmensinternen Datennetzes sind diese mobilen Technologien bisher kaum. Der Gebrauch mobiler Datenanwendungen beschränkt sich daher heute zumeist auf den Abruf von E-Mail-Nachrichten, das so genannte universal messaging und die Abfrage kleinerer Datenmengen. Verschlossen è ç bleiben dem Reisenden unterwegs damit weiterhin aufwendig gestaltete Webseiten, Multimedia-Präsentationen, die Interaktion mit anderen Gesprächspartnern, etwa über Telekonferenz-Programme wie Net Meeting. Dasselbe gilt für die Benutzung kostengünstiger Voice over IP (VoIP)-Sprachverbindungen, die schon heute neben den wirtschaftlichen Vorteilen teilweise die Verbindungssicherheit herkömmlicher Telefonverbindungen übertreffen. Deutlich erkennbar ist also bisher die Geschwindigkeits- und Qualitätslücke zwischen Mobilfunksystemen wie GSM auf der einen Seite und den LANs innerhalb der Unternehmen auf der anderen Seite. Mit der Mobilfunk-Technologie der dritten Generation (auch als UMTS oder 3G bezeichnet), haben es sich Hersteller und mobile Netzbetreiber zum Ziel gesetzt, im Bereich der mobilen Datenkommunikation diese Lücke mit theoretischen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 Mbit/s zu schließen. Während UMTS mit dieser Geschwindigkeit noch immer nicht in die von modernen LANs erreichbaren Geschwindigkeits-Bereiche von bis zu 100 Mbit/s vorrückt, sind praktikable Datenübertragungs-Anwendungen bei diesen Geschwindigkeiten durchaus denkbar. Dabei ist klar, dass Datenfunk-Dienste schon heute stark nachgefragt werden. Nokia geht in seinen Prognosen davon aus, dass zwischen 2000 und 2004 die Anzahl der Nutzer für mobile Datendienste von 170 Millionen weltweit auf über 1,3 Milliarden steigen wird. Schon heute verfügen nach den Zahlen von Nokia über 30 Millionen Teilnehmer sowohl über einen Laptop als auch über ein Mobiltelefon. Schon heute steht also ein attraktives Marktpotential zur Verfügung - vor allem, weil die potentiellen Nutzer von Datendiensten mit dem Laptop bereits über den größten Teil der erforderlichen Ausstattung verfügen. Mobilität für Datendienste und -Nutzer kann an den Hot Spots durchaus durch so genannte Wireless LANs hergestellt werden. Hierbei handelt es sich heute vor allem um Systeme, die auf der Grundlage des so genannten IEEE 802.11bStandard die Übermittlung von Daten mit Geschwindigkeiten bis zu 11 Mbit/s auf Distanzen zwischen maximal 100 Metern in Gebäuden und maximal 400 Metern im Freien drahtlos zulassen. Genutzt wird hierbei ein Frequenzbereich im 2,4 GHz-Mikrowellen-Spektrum, das weltweit zur freien Benutzung bereit steht, da hier unter Anderem neben Datenübertragungseinrichtungen (Wireless LAN und Bluetooth zur draht- losen Verbindung von Datengeräten auf Distanzen bis 10 m) auch MikrowellenÖfen betrieben werden. Eine wichtige Herausforderung bei Wireless LANs war es bisher, dass sie nicht als öffentliche Zugänge zum Internet oder anderen Datennetzen begriffen wurden oder benutzbar waren, weil ihre Bereitstellung an öffentlichen Orten wie Flughäfen oder Hotels nicht oder nur schlecht refinanzierbar war. Anders gesagt: Es fehlte an Abrechungsmechanismen für Endkunden, so dass Wireless LANs unaufwendig entweder nur als Teil eines All-InclusivePakets pauschal bereit gestellt werden konnten oder einem zuvor aus Sicherheitsgründen möglichst genau zu definierenden Benutzerkreis eines bestimmten Unternehmens vorbehalten waren. Unter Beachtung der einschlägigen Sicherheitsvorkehrungen waren Wireless LANs also bisher stets auch private LANs. 2/03 2 19 Obwohl die technologischen Komponenten (Laptop, PCMCIA Funk-Karte, Wireless LAN-Netzkomponenten) zur Verfügung stehen und eingesetzt werden, ergab sich aus Sicht des Nutzers keine Möglichkeit, außerhalb des eigenen Unternehmens die Vorteile der Wireless LAN-Technologie zu nutzen. Aus Sicht der Betreiber von Handynetzen ergab sich indessen bisher eine Situation, in der die schnelle Wireless LAN-Technologie öffentlich nicht vermarktet werden konnte, obwohl sie kostengünstig über das lizenzfreie 2,4 GHz-Frequenzband verfügbar gemacht werden könnte und die Errichtung von Netzen vergleichsweise geringe Investitionskosten erforderlich macht. Bisherige Wireless LAN Systeme bauen in ihrer Architektur vor allem darauf, kabelgestützte LANs wie Ethernet zu ersetzen, indem sie über zwei unterschiedliche Betriebsarten, einen so genannten infrastructure mode sowie den ad hoc mode, unternehmensinterne Kommunikationsprobleme lösen. Während beim infrastructure mode das Wireless LAN im Wesentlichen den Zugang zu anderen Netzen herstellt und so die Aufgaben eines klassischen Ethernet übernimmt wird im „ad hoc mode“ im Wesentlichen eine direkte Brücke zur Datenübertragung zwischen verschiedenen Teilnehmern geschlagen. Noch vor Jahresfrist wurde das wesentliche Alleinstellungsmerkmal für Wireless LAN Technologien von Anbietern im wesentlichen darin gesehen, Baukosten für kabelgestützte Netze zu sparen. Da für Wireless LANs nach längeren Kontroversen um eine Normung mit Wi-Fi (Wireless Fidelity) ein von 51 unterschiedlichen Herstellern unterstützter Standard besteht, der die Interoperabilität zwischen den Komponenten sicher stellt, scheint es folgerichtig, die bereits bestehenden Technologien um Abrechnungsmechanismen zu ergänzen, so dass der Zugang beispielsweise zum Internet für jedermann über ein öffentliches Wireless LAN möglich wird. è 7 ç Unter der Bezeichnung Operator Wireless LAN hat Nokia den bekannten Netzwerkkomponenten eines LAN im „infrastructure mode“ nach dem IEEE 802.11b-Standard weitere Netzelemente hinzugefügt. Während herkömmliche Wireless LANNetze in ihrer Gundkonfiguration über einen Zugangspunkt (Access Point) zum Datennetz und mindestens eine Basisstation verfügen müssen, unterscheidet sich ein Operator Wireless LAN in zwei wesentlichen Punkten von bloßen Inhouse-Netzen: Es stellt neben die reine Datenübermittlung in- und aus den leitungsgebundenen Datennetzen mit statischer Zugangskontrolle berechtigter Teilnehmer an Hand ihrer MACAdresse einen zweiten Datenstrom zur Seite. Er dient der Erfassung der Nutzung und der Authentifizierung berechtigter Benutzer an Hand von nicht an Hardwareadressen gebundenen Informationen. Dies können beispielsweise Benutzernamen und Passwörter oder austauschbare SIM-Karten sein, wie sie in GSM-Telefonen benutzt werden. Hierzu wird dem Access Point, der als Sende- und Empfangsstation dient, ein Access Controller beigeordnet, der einerseits den Zugang zu anderen Datennetzen technisch herstellt, andererseits Informationen über die Netz-Nutzung zur späteren Weiterberechnung an den Endbenutzer sammelt und entweder mit den Kernnetzen mobiler Netzbetreiber austauscht oder per FTP an bestehende Systeme zur Rechnungserstellung übergeben kann. Hierbei ist das Operator Wireless LAN gut auf die heute bestehenden Bedürfnisse vorbereitet: Pro Funkzelle mit eigener Access Point Versorgung können bis zu 64 Nutzer gleichzeitig eine eigene Adresse im Wireless LAN erhalten. Unter Praxisbedingungen ergibt dies eine ausreichende Kapazität für acht Nutzer pro Funkzelle bei sehr hoher, etwa 15 Benutzer bei mittlerer Last und 64 Benutzern bei geringer Netzbenutzung pro User. Pro Access Zone können durch je einen Access Controller bis zu 1024 2 Benutzer verwaltet werden, wobei es sich durchaus um Nutzer verschiedener Netzbetreiber handeln kann, die sich sowohl über ihre SIM-Karte als auch über eine im Access Controller hinterlegte Webseite mit Login-Bildschirm mit ihrem Benutzernamen und Passwort identifizieren können. Die Lösung ist damit auch für Internet Service Provider einsetzbar, die Internet-Roaming anbieten wollen. Durch eine direkte Anbindung des Access Controllers an einen Authentification-Server im Kernnetz der Netzbetreiber ist eine nahtlose Einbindung in bestehende Rechnungssysteme zu gewährleisten. Benutzer, die beispielsweise über eine Wireless LANKarte mit integriertem Leser für SIMKarten eines GSM-Netzbetreibers im PCMCIA-Slot ihres Laptops verfügen, können so über die normale Mobilfunkrechnung oder gemeinsam mit ihrer Rechnung für GPRS-Datendienste abgerechnet werden. Die Abrechnung für die Nutzung öffentlicher LANs wird durch die Verwendung der gleichen Telefonkarten wie im Handy aus Nutzer- und Betreibersicht damit so unproblematisch wie die Nutzung eines Mobiltelefons. Die technischen und wirtschaftlichen Vorteile des Systems liegen dabei aus Betreibersicht klar auf der Hand: So ist für das 2,4-GHz-Frequenzband kein Erwerb einer Mobilfunklizenz erforderlich, die erforderliche Hard- und Software ist mit wenig Aufwand zu beschaffen und zu installieren - beispielsweise müssen zwischen den einzelnen Access Points keine Kabelverbindungen geschaffen werden, da diese durch Bridging in der Lage sind, Dateninformationen drahtlos auszutauschen. Diesen außergewöhnlich geringen Investitionskosten stehen mit 11 Mbit/s Übertragungsraten gegenüber, die selbst UMTS überlegen sind. An Hotspots wie Hotels oder Wartelounges können geschäftliche Nutzer erreicht werden, die pro Kopf überdurchschnittliche Umsätze generieren. Die Einrichtung eines Wireless LAN ist aus Sicht eines Netz- oder Gebäude2/03 2 20 betreibers ausgesprochen unproblematisch: Visuelle Planungstools können eingesetzt werden, um den Standort von Access Points zu optimieren. Hierbei wird den mobilen Client-Rechnern vergleichbar einem ping-Kommando in IPNetzen jeweils ein Datenpaket von zwei Sekunden Länge von einem so genannten Net-Reflector-Rechner zugesandt. Die zurückgesendeten Daten werden hinsichtlich der Datenübertragungsgeschwindigkeit und der Stabilität der Verbindung (Abweichung von der durchschnittlichen Datenübertragungsgeschwindigkeit) ausgewertet. Anhand von Coverage-Karten, die mit einem visuellen Tool über den Gebäudeplänen eingeblendet werden können, wird die Qualität der Netzabdeckung sichtbar. Die Standorte der Basisstationen können somit an die lokalen Bedürfnisse optimal angepaßt werden. Benutzer werden ihrerseits oft schon bei Bereitstellung eines Wireless LAN-Zugangs an einem häufig länger besuchten öffentlichen Ort bereit sein, die geringen Investitionskosten für eine speziell ausgerüstete PCMCIA-Karte zu akzeptieren, um ihre Produktivität dort zu steigern, wo bisher ein Arbeiten nur unter wesentlich erschwerten Umständen möglich war. Die robuste Codierung der Signale durch das dem CDMA-Verfahren ähnliche DSSS- (Direct Sequence Spread Spectrum) Modulationsverfahren hat seine Wurzeln im militärischen Bereich und hat sich als ausgesprochen widerstandsfähig gegen Eingriffe in die Datenintegrität von außen, Abhörversuche oder Störversuche an der Funkschnittstelle erwiesen. Hinzu kommt, dass sich alle Nutzer über eine SystemID identifizieren können, um einen unberechtigten Zugang zum Netz zu verhindern. Anwender mit sensiblen Daten haben darüber hinaus die Möglichkeit, im so genannten Wired Equivalent Privacy Modus (WEP) ihre Informationen zu verschlüsseln und durch einen elektronischen Sicherheitsschlüssel zu verifizieren. Grundsätzlich müssen bei den einzelnen Zugangspunkten è ç die Sicherheitsfeatures aktiviert sein, bevor sie in Gebrauch gehen. Wireless LANs nach dem IEEE 802.11b-Standard können 40- und 128-bit-Verschlüsselung nutzen und verfügen darüber hinaus über Mechanismen zur Benutzerauthentifizierung um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Schließlich ist es zu empfehlen, auch proprietäre Softwarelösungen einzusetzen um Sicherheit von Ende zu Ende zu gewährleisten, wie sie zum Beispiel in Unternehmen beim Einsatz von virtuellen privaten Netzen (VPN) genutzt wird. Die Robustheit der Datenübermittlung im Wireless LAN führt dazu, dass selbst andere Dienste auf demselben Frequenzband (wie beispielsweise Bluetooth) die Datenübertragung kaum stören. Bluetooth und Wireless LANs verwenden beispielsweise unterschiedliche Modulationsverfahren. Dadurch, dass Bluetooth das so genannte Frequency Hopping (also den häufigen Wechsel von Frequenzen während einer Sitzung), WLANs indessen DSSS verwenden, “sehen” Wireless LANs die Bluetooth-Signale nur als Hintergrundgeräusch. Kritische Beeinträchtigungen sind daher für Wireless LAN-Nutzer durch Bluetooth auch auf der Grundlage neuerer Testergebnisse nicht zu erwarten - zwar ist es in einigen Fällen zu einer Verringerung der Datendurchsatzrate gekommen, niemals aber zu einem Verbindungsabbruch. In Kürze werden die Hotels der Scandic Crown-Kette mit einem ersten Public LAN Versuch ihren Gästen ein entsprechendes Angebot unterbreiten. Die Gäste können durch Gutscheine unkompliziert den Zugang zum Internet einkau- fen. Die skandinavische Hotelkette erhofft sich hierdurch neben einem deutlichen Wettbewerbsvorteil um den immer stärker auf den Zugang zu Daten angewiesenen Geschäftsreisenden die Möglichkeit, Dienstleistungen der eigenen Hotels über ein hausinternes Webportal direkt auf dem Laptop des Besuchers dynamisch und interaktiv anzubieten. Auch im medizinischen Bereich werden Wireless LANs als sichere Alternative zu anderen mobilen Datenübertragungstechnologien eingesetzt. Mit einer Abstrahlleistung von 35 mW (bei erlaubten 100 mW) liegen Wireless LANs in ihrer Sendeleistung 20- bis 30-mal niedriger als Mobiltelefone. In Finnland werden Wireless LANs bereits heute im Krankenhaus-Umfeld eingesetzt, um an jedem Ort des Krankenhauses, beispielsweise während der Visite, jederzeit die vollständigen Patientendaten verfügbar zu haben. Public Wireless LANs können somit schon jetzt dazu beitragen, auf wirtschaftlich attraktive Weise mit vorhandenen Technologien die Lücke zwischen heutigen Mobilfunksystemen und künftigen mobilen Datendiensten der dritten und vierten Generation zu schließen. MATTHIAS BRÜNEN Der Autor ist Produktmarketing Manager bei Nokia GmbH, Nokia Networks u Mobile Kommunikation für Unternehmen M it A1 OFFICE SYSTEMS bietet der österreichische Netzbetreiber mobilkom austria seinen Businesskunden den effizienten mobilen Zugang zu bestehenden Unternehmensapplikationen wie Microsoft Exchange, Lotus Notes, ERPund CRM-Systemen an. Entwickelt wurde diese Lösung vom Telekommunikationsspezialisten MATERNA Information & Communications. 2/03 2 21 Durch das integrierte Softwaremodul werden SMS-, WAP- und Web- basierte Informationen innerhalb des Mobilfunknetzes von mobilkom austria versendet und gleichzeitig eine Verbindung zu dem firmeneigenen Netzwerk geschaffen. So kann beispielsweise Microsoft Outlook bequem über das Handy verwaltet werden: Benachrichtigungen über Geschäftsvorgänge, wie zum Beispiel Emails, Aufgabenverwaltung und Kalendereinträge erfolgen per SMS beziehungsweise können per WAP oder WEB abgerufen und unmittelbar bearbeitet werden. Künftig ist die Verknüpfung mit Lotus Notes und - in einem weiteren Schritt - mit ERP und CRM Systemen geplant. A1 DATACUBE dient als Plattform für die Anbindung der Businessanwendungen an die mobilen Datendienste von mobilkom austria. Zu Beginn wird mit dem Businesskunden eine Art „Mobility Check“ durchgeführt. Hierbei wird der Bedarf zur Mobilisierung der unternehmensspezifischen Daten des Kunden erhoben und im Anschluss kann der A1 DATACUBE auf die Kundenanforderungen angepasst, vorkonfiguriert und ausgeliefert werden. Die mobile Anbindung der unternehmenseigenen Messaging-Lösung wird so mit einem Minimum an Investition und Aufwand möglich. A1 DATACUBE und A1 OFFICE SYSTEMS wurden im Rahmen der Exponet 2003 in Wien präsentiert. Bereits seit 1999 beliefert MATERNA mobilkom austria mit mobilfunktechnischer Infrastruktur. Die daraus entstandene Partnerschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den Businesskunden von mobilkom austria Lösungen zur einfachen Mobilisierung von Unternehmensdaten anzubieten. Neben der Produktlinie A1 OFFICE SYSTEMS setzt der Netzbetreiber aus Österreich unter anderem das WAP-Gateway von MATERNA ein und nutzt zahlreiche SMS- und WAP-Services. u 7 Jahresbericht 2002 D er Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Hansjürgen Garstka, stellte seinen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2002 vor. Neben den Schwerpunktthemen • • • • Sensitive Daten, Unternehmensregelungen als Garantie für den Datenschutz in Drittstaaten, Erste DNA-Reihenuntersuchung in Berlin, Vier Jahre IT-Sicherheitsrichtlinie und IT-Sicherheitsstandards in der Berliner Verwaltung, enthält der Bericht 100 Beiträge zur Gesetzgebung, zu Verwaltungsvorschriften, zur Rechtsprechung, zu Bürgerbeschwerden und Überprüfungen von Amts wegen in der Berliner Verwaltung und bei Berliner Unternehmen. Hier nur eine Auswahl einiger Punkte aus dem Bericht: Sensitive Daten (S. 25) sind nach dem neuen Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) besonders schutzbedürftig. Die Verarbeitung von Angaben über die rassische Herkunft, politische Meinungen, religiöse Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit und Gesundheit birgt ein besonderes Diskriminierungspotenzial. Ob im Arbeitsleben, im Versicherungswesen oder in der Werbewirtschaft: Die Daten lassen tiefgehende Rückschlüsse auf die Privat- und Intimsphäre zu. Vier Jahre gibt es nun die IT-Sicherheitsrichtlinie und IT-Sicherheitsstandards in der Berliner Verwaltung (S. 42). Die verbindlichen Vorschriften sind aber nur unzulänglich umgesetzt. Drei Viertel der kontrollierten öffentlichen Stellen hatten kein Sicherheitskonzept. Häufig wird das Landesnetz leichtfertig ohne Verschlüsselung genutzt. Verbesserungen waren nur bei der Einrichtung von Firewalls und beim Virenschutz zu er- 2 kennen, obgleich ein Notfallplan bei Virenbefall meistens fehlte. KfZ-Erstversteuerungsverfahren - auf die Datensicherheit kommt es nicht an. Das meint offenbar die Zulassungsstelle im Landeseinwohneramt, die seit Beginn 2003 Daten, die dem Steuergeheimnis unterliegen, ohne ausreichende Risikoanalyse und Sicherheitskonzept verarbeitet (S. 73). Heimliches Mithören von Telefonaten in Call-Centern mag aus Sicht des Arbeitgebers der Qualitätssicherung dienen, ist aber ein unzulässiger Eingriff in das Recht am eigenen Wort des betroffenen Mitarbeiters. Solche Maßnahmen dürfen grundsätzlich nur mit Kenntnis der Beschäftigten erfolgen (S. 76). Sehr schwer tun sich Berlins öffentliche Stellen, angemessene Gebühren nach dem Berliner Informationsfreiheitsgesetz (IFG) zu berechnen. Sie sind häufig zu hoch und halten den Bürger von der Wahrnehmung seines Informationsanspruchs ab (S. 148). Die Europäische Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation wurde verabschiedet, mit ihr die Telekommunikations-Datenschutzrichtlinie von 1997 ersetzt. Unerbetene Nachrichten (Spams) dürfen zum Zweck der Direktwerbung ohne vorherige Einwilligung nicht per elektronischer Post versendet werden (S. 157). Mit MMS-fähigen Handys können neben Texten auch Bilder, Audio-Dateien und Videosequenzen versendet werden. Heimliches Aufzeichnen muss erschwert werden - bestenfalls schon durch den Gerätehersteller (Multimedia Messaging Service - Audio- und Videoüberwachung für jedermann?, S. 164). Der Jahresbericht ist unter der Adresse www.datenschutz-berlin.de abrufbar. u Gesetz zur Anpassung verwaltungsrechtlicher Vorschriften an den elektronischen Rechtsverkehr D er Senat hat auf Vorlage des Senators für Inneres, Dr. Ehrhart Körting, den Gesetzentwurf über die Anpassung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften an den elektronischen Rechtsverkehr zur Kenntnis genommen. Der Gesetzentwurf wird zunächst dem Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme zugeleitet. Mit Wirkung auch für das Verfahren in der Berliner Verwaltung hat der Bund die Formvorschriften im Verfahrensrecht dahingehend geöffnet, dass Anträge und sonstige Verfahrenshandlungen, die der Schriftform unterliegen, unter bestimmten Voraussetzungen auch auf elektronischem Wege vorgenommen werden können. Um eine der Schriftform vergleichbare Beweisqualität zu erzielen, muss bei einer Übermittlung auf elektronischem Wege das Dokument mit einer elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz versehen sein. Der Gesetzentwurf sieht eine Anpassung des Gesetzes über das Verfahren in der Berliner Verwaltung an diese Neuregelung vor. Daneben sollen einige Fachgesetze geändert werden, in denen es für bestimmte Verfahrensarten abweichender Regelungen über die elektronische Kommunikation bedarf. Ferner ist eine Aufhebung des aufgrund der neuen Rechtslage nicht mehr benötigten Gesetzes zur Erprobung der elektronischen Signatur in der Berliner Verwaltung vorgesehen. u LIT LEISTUNGSSTARKE INNOVATIVE TECHNIK 2/03 2 22 2/03 2 23 7 eGovernment - das Potenzial bleibt größtenteils ungenutzt T rotz Haushaltssperren und Budgetkürzungen steigen die Investitionen der öffentlichen Hand für Projekte im eGovernmentUmfeld deutlich stärker als der ITGesamtmarkt. Mit über 670 Mio. EUR dringt das Investitionsvolumen für den externen Markt im laufenden Jahr mittlerweile in Dimensionen vor, in denen es sich kein IT-Anbieter leisten kann, dieses Segment zu ignorieren. Sowohl für die Verwaltungen selbst wie auch für viele Anbieter wird in diesen Projekten Neuland beschritten. Um vorhandene Informationsdefizite zu beseitigen und Besonderheiten in diesem Markt aufzuzeigen, hat die TechConsult GmbH mit Unterstützung der größten IT-Anbieter eine umfassende Studie erstellt, aus der hier einige Ergebnisse vorgestellt werden. Der Untersuchungsansatz Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung von 265 Verwaltungen, quotiert nach den Ebenen Bundesund Landesverwaltungen, große Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern, kleine Kommunen, Landkreise und kommunale Eigenbetriebe (z.B. Stadtwerke, ÖPNV, städtische Kliniken). Zu diesen Verwaltungsebenen werden in der Studie valide Aussagen getroffen. Die telefonischen Interviews wurden ergänzt durch Expertengespräche von Consultants in den größeren Verwaltungen. Die Befragung fand im Februar 2003 statt. Folgen von Fehlern aus Zeiten des Börsenhypes, und die allgemeine Wirtschaftsflaute verursacht eine Investitionszurückhaltung bei den Anwenderunternehmen. Vor diesem Hintergrund suchen viele Anbieter nach neuen Segmenten, in denen noch Wachstum erwartet wird. Eines davon sind die Öffentlichen Verwaltungen. In den Jahren des „IT-Booms“ wurde dieses Segment von vielen vernachlässigt - galten die Verwaltungen doch als recht verschlafen und durch die sehr komplexen Entscheidungsprozesse schwierig zu akquirieren. Mittlerweile setzt sich das Thema eGovernment auf breiter Front durch und viele Anbieter suchen jetzt Mittel und Wege, um von diesen Investitionen zu profitieren. Vor diesem Hintergrund wurde die Untersuchung der TechConsult GmbH initiiert, die den aktuellen Stand der eGovernment-Projekte der öffentlichen Hand erfasst, den Markt quantifiziert und vor allem die geplanten Projekte für die nächsten beiden Jahre untersucht. Einen Nutzen aus dieser Studie ziehen zum einen die öffentlichen Verwaltungen, indem sie mit diesen Informationen ihre eigenen eGovernmentAktivitäten und -Planungen benchmarken können. Auf der anderen Seite wird dieser spezielle Markt für die Anbieter von Produkten und Services im eGovernmentUmfeld transparent. Steigende Investitionen trotz leerer Kassen Bei der Quantifizierung der eGovernment-Projekte wurden nur die Investitionen berücksichtigt, die an externe Dienstleister sowie für Hard- und Software-Lieferanten anfallen. Jeglicher behördeninterne Mehraufwand (z.B. durch Neueinstellungen) bleibt hier außen vor. Auffällig ist, dass trotz der momentan zu beobachtenden Kürzungen in den Haushalten der Verwaltungen der Gesamtmarkt für eGovernment-Projekte immer noch wächst, und zwar deutlich überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtmarkt, der um 2,4% von 2002 auf 2003 zulegen wird. Der hohe Anstieg der Investitionen um 175 Mio. Euro in diesem Zeitraum im eGovernment-Umfeld resultiert hauptsächlich aus der Initiative BundOnline 2005, bei der im laufenden Jahr die größten Investitionssteigerungen geplant sind. Aber auch die anderen Verwaltungsebenen verzeichnen durchweg ein hohes Wachstum für diese Projekte. Das geringe Wachstum 2005 resultiert ebenfalls aus dem „Sondereffekt“ BundOnline 2005: hier laufen die (Erst-) Investitionen langsam aus. è eGovernment – der Weg aus der Krise für die IT-Industrie? Die Informations- und Kommunikationsbranche befindet sich in einer der größten Krisen seit ihrem Bestehen. Viele Anbieter kämpfen mit den 2 Folie 1: Externe Investitionen in eGovernment-Projekte 2/03 2 24 ç Politische Entscheidungen beeinflussen Effizienz der eGovernmentProjekte Allen eGovernment-Projekten ist gemein, dass Verwaltungen ihr Selbstverständnis als „Dienstleister“ auf verschiedene Art und Weise versuchen, praktisch umzusetzen. Am naheliegendsten ist sicherlich der Datenaustausch und damit die Kommunikation mit dem Bürger, aber auch zu anderen Verwaltungen, zu Unternehmen oder den eigenen Beschäftigten finden Projekte statt. Hier ist die Verteilung des Schwerpunkts sehr interessant: Derzeit richten sich über 80% der eGovernment-Aktivitäten an die Bürger, nur 10% an Unternehmen und 5% an andere Verwaltungen. Auch bis 2005 wird sich das Verhältnis der Projekte Folie 2: G2X: Die Zielgruppen der eGovernment-Aktivitäten zueinander nicht wesentlich ändern, wenn auch deren Anzahl sich fast verdoppelt (derzeit durchschnittlich 3,9 je Verwaltung, bis 2005 sollen es 8,8 werden). Das ist insofern interessant, da sich mit den sogenannten G2B- (Government-toBusiness) oder G2G- (Government-to- Government) Initiativen - beispielsweise mit Einkaufsplattformen von Verwaltungen (z.B. mehrerer Kommunen) häufig deutlich größere Einspareffekte erzielen lassen, als mit Projekten zur Bürgerpartizipation. Bei den Aktivitäten steht also nicht nur der Effizienzgedanke im Vordergrund, sondern offensichtlich spielt auch die Außenwirkung eine wesentliche Rolle: natürlich ist eine Einkaufsplattform nicht annähernd so spektakulär wie ein gutes virtuelles Portal einer Kommune - allerdings können die Kosten vergleichbar sein. Da in der Regel die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Projekt von politisch gewählten Ebenen getroffen wird (die sich auch der Wiederwahl stellen müssen), ist diese Gewichtung der Aktivitäten nicht verwunderlich. Auf diese Gesichtspunkte müssen sich auch Anbieter mit wenig Erfahrung im Umfeld der öffentlichen Verwaltungen einstellen. Einsparpotenzial wird nicht ausgeschöpft Man kann die momentane Phase der eGovernment-Aktivitäten durchaus mit der freien Wirtschaft vergleichen. Vor vier bis fünf Jahren begann dort ein Hype unter 2/03 2 25 dem Schlagwort eCommerce. Damals war der Tenor, alle Leistungen an den Endkunden könnten einfach und kostengünstig über das Internet abgesetzt werden - eine Phase, die derzeit Ähnlichkeiten mit den G2C- (Citizen, der Bürger) Projekten der Verwaltungen hat. Das eigentliche Potenzial der Abwicklung von Geschäftsprozessen über das Internet wurde in Deutschland erst vor zwei bis drei Jahren auf breiterer Ebene erkannt: Die Vernetzung der Wertschöpfungsketten von Unternehmen mit ihren Lieferanten auf der einen und den Kunden auf der anderen Seite ermöglicht die größten Einsparungen durch die Optimierung von Prozessen und die Verringerung von Prozesskosten. Auf Verwaltungen übertragen könnte man auch sagen: der derzeitige Ansatz mit G2C-Projekten zielt zwar in die richtige Richtung, greift aber eindeutig zu kurz (siehe Folie 3: Prozessoptimierung in Behörden auf der nächsten Seite) Im Grunde sind eGovernment-Projekte nichts anderes als Prozessveränderungen in einer Behörde. Die bisher gewohnten Abläufe werden beispielsweise durch die Interaktion mit dem Bürger über die Homepage verändert. Soll aber diese Veränderung zu Einsparungen und nicht nur zu zusätzlichen Kosten und noch komplizierteren Prozessen führen, ist vor Einführung einer durchgängigen und möglichst medienbruchfreien eGovernment-Lösung eine Prozessanalyse und deren anschließende Optimierung notwendig. Hier herrscht noch großer Nachholbedarf in den Verwaltungen: Nur etwa jede fünfte Behörde verfügt über eine verwaltungsweite eGovernment-Strategie, in der die grundsätzlichen Ziele der Projekte festgelegt werden. Genauso wenige arbeiten mit Software zur Visualisierung von Prozessen oder haben eigene Mitarbeiter, die auf Prozessoptimierungen geschult sind. Nur die Hälfte hat für ihre verwaltungsinternen Prozesse wenigstens Prozessbeschreibungen. Die Regel ist, dass Veränderungen in Arbeitsgruppen stattfinden, denen aber offensichtlich das notwendige Werkzeug für diese è 7 ç Aufgaben fehlt - hier wird derzeit offensichtlich das vorhandene Einsparpotenzial nicht enutzt. eGovernment in der Praxis: die abgeschlossenen und geplanten Projekte Die Liste der bereits durchgeführten und der geplanten Projekte lässt einen klaren Trend erkennen: Der Aufbau einer Homepage oder eines Portals ist bei den meisten abgeschlossen, momentan werden die Internetauftritte mit Inhalt gefüllt und neben Informationen die ersten Services für Bürger bereitgestellt, wie Formulardownload und interaktive Formulare, die bereits 30% der Verwaltungen anbieten. Aktuell stehen die Initiativen an dem Punkt, an dem eine Übergabe der Daten in die Fachverfahren (beispielsweise zur Meldung eines Umzugs) notwendig wird. Die hierfür erforderliche Infrastruktur wird in den Projekten aufgebaut, die bis 2005 am häufigsten geplant werden: Registrierung der Nutzer, der Aufbau verschlüsselter Verbindungen und die Einführung der Digitalen Signatur. Ab 2005 kann man also mit sehr weitreichenden Services für Bürger über das Internet rechnen (siehe Folie 4 und 5). Folie 3: Prozessoptimierung in Behörden Externe Dienstleister: zunehmend in eGovernment-Projekte einbezogen Folie 4: Die eGovernment-Projekte Teil 1: die ersten Schritte Folie 5: Die eGovernment-Projekte Teil 2: die Zukunft 2 2/03 2 26 Bisher wurde noch die Hälfte aller eGovernment-Projekte von den Verwaltungen bzw. deren Rechenzentren allein gestemmt. Da die Projekte künftig deutlich komplexer werden, wie man an der Projektliste erkennen kann, steigt auch der Anteil der Verwaltungen deutlich (65%), die wenigstens für Teilaufgaben, vor allem strategische Beratung und Consulting, auch externe Dienstleister hinzuziehen. Die Anforderungen an diese Dienstleister sind hoch: Behörden erwarten vor allem verwaltungsspezifisches Know-how (belegt durch Referenzen aus Öffentlichen Verwaltungen) und Kompetenz bei verwaltungsspezifischen Schnittstellen. Diese Kriterien zu erfüllen wird eine der Hauptaufgaben für viele è Vorsorge ist besser als Nachsorge. Eine neue Generation geschäftlicher Anwendungsprogramme und Technologien mit höherer Leistungsfähigkeit zeichnen sich ab. Darauf können Sie sich heute schon einstellen – durch einen PC mit Intel® Pentium® 4 Prozessor. Geliefert und eingerichtet von Ihrem Intel Premier Provider. Als Mitglieder des Intel® e-Business Network, einer weltweiten Plattform unterschiedlicher Anbieter, sind Intel Premier Provider als Technologiepartner in besonderer Weise qualifiziert. Besuchen Sie www.esotronic-computer.de, um sich genauer über den Intel Pentium 4 Prozessor für Ihr Unternehmen zu informieren. ESO INTEL SERVER IHRE PARTNER IN BERLIN: Esotronic Computer GmbH Koernerstrasse 19-21, 10785 Berlin Fon: 030 25 45 93 0, Fax: 030 25 45 93 40 Landesbetrieb für Informationstechnik Berliner Strasse 112-115, 10713 Berlin Fon: 030 90 12 62 78, Fax: 90 12 39 08 http://www.lit.berlin.de http://www.esotronic-computer.de ©2002 Intel Corporation. Intel, das Intel Inside Logo und Pentium sind Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den USA oder anderen Ländern. Alle Rechte vorbehalten. 2/03 2 27 7 ç Dienstleister sein, die sich dieses interessante Marktsegment neu erschließen wollen. Diese Untersuchung wurde unterstützt von: AMD, Cisco, Fiducia, Fujitsu Siemens Computers (FSC), IBM, IXOS, Microsoft, PSI, SAP, SER eGovernment Deutschland, Siemens Business Services (SBS), Software AG, Steria, Sun Microsystems, T-Systems TechConsult GmbH gehört zu den führenden Marktforschungs- und MarketingconsultingUnternehmen in Zentraleuropa mit Fokus auf die Informations- und KommunikationstechnikBranche. Zum Unternehmen gehören engagierte Wissenschaftler aus den Disziplinen Technologie-Marketing, Marktforschung und Informationstechnik. Nähere Informationen finden Sie unter www.techconsult.de. ALEXANDER KUBSCH Consultant, Tel.: +49-561/8109-116, Fax: +49-561/8109 - 101, eMail: [email protected], www.techconsult.de u Kostspielige Insellösungen blockieren den großen Wurf bei elektronischer Verwaltung eGovernment-Studie deckt fehlende Koordination auf B erlin (ots) - „eGovernment“ bietet vielfältige Chancen, die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung im „digitalen Zeitalter“ zu vereinheitlichen und effizienter zu machen. Zudem kann eGovernment die Teilhabe- und Entscheidungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern durch mehr Transparenz und Kommunikation deutlich verbessern. Allerdings gehen die eGovernment-Konzepte auf Bundesebene und in den Bundesländern von unterschiedlichen Leitbildern aus und sind kaum koordiniert oder gar aufeinander abgestimmt. Bislang fehlt 2 eine Koordination und Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen und erst recht auf europäischer Ebene. Das führt zu kostspieligen Insellösungen, bei denen jeder seine eigenen technischen und prozessualen Wege verfolgt. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Managementund IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young. Bei der Vorstellung der Studie hob der Bundestagsabgeordnete Michael Bürsch hervor, wie wichtig diese bürgerschaftliche Beteiligung sei. „Bisher sind die Verwaltungen den Weg des geringsten Aufwands gegangen. Sie haben hauptsächlich Informationen online gestellt, ohne dass sie systematisch in den Dialog mit den Kunden eingetreten sind, welche Transaktionen sie mit der Verwaltung online durchführen wollen“, erklärt Willi Kaczorowski, Leiter des Autorenteams und des Bereichs Public Services von Cap Gemini Ernst & Young in Berlin. „Auf diese Weise entstehen dann wirtschaftlich nutzlose Angebote wie das ‘Wunschkennzeichen’. Die eigentliche Chance, die eGovernment bietet, liegt aber in der systematischen Aufgabenkritik und in der Reorganisation der Prozesse, die online so einfach wie möglich abgewickelt werden müssen“, fährt er fort. Entwicklungskosten werden nicht geteilt, Erfahrungen äußerst unzureichend ausgetauscht. Die unterschiedliche informationstechnische Infrastruktur erschwert die Zusammenarbeit der drei Verwaltungsebenen Bund-Land-Kommune und behindert die bundesweite Vernetzung mit Bürgern, Wirtschaft, Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Gemeinsame strategische Konzeptionen und einheitliche IT-Standards dagegen fördern die entscheidende Kooperation zwischen Bundesländern und Kommunen und erhöhen die Effizienz und die Umsetzungsgeschwindigkeit der notwendigen Reformen. Eine vor wenigen Wochen vorgelegte Bewertung der deutschen eGovernment 2/03 2 28 Politik im europäischen Kontext hatte der Bundesrepublik unter 18 bewerteten Staaten nur einen 16. Platz eingebracht, weit hinter dem Spitzenreiter Schweden. Die neue Untersuchung schließt die Lücke zwischen den ITAktivitäten auf Bundes- und auf Kommunalebene und skizziert ein Modell für die Einführung von eGovernment-Initiativen: Politische Leitziele, klare Erfassung der gesellschaftlichen, rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und technischen Rahmenbedingungen und die Einbindung wichtiger Mitstreiter - vor allem der Kommunen - sowie der Wünsche und Merkmale der Nutzer sind fundamentale Säulen einer solchen Strategie. Volltext der Studie „eGovernment in den Bundesländern“ unter: http:// www.de.cgey.com/servlet/PB/menu/ 1006064/index.html u Open Text im Bundesministerium für Verbraucherschutz eingesetzt M ünchen - Open Text™, Spezialist für Collaboration und Knowledge Management-Lösungen, präsentierte auf der diesjährigen CeBIT 2003 ein Lösungsangebot im Bereich e-Government. „Livelink für eGovernment“ ist zu 100 Prozent Webbasierend und setzt das „Papierarmes Büro DOMEA®-Konzept“ der Bundesregierung zur ganzheitlichen elektronischen Erfassung eines Geschäftsganges vom Posteingang bis zur archivierenden Registratur um. Erfolgreich eingesetzt wird Livelink unter der Bezeichnung AGRI-DOC bereits im Bundesministerium für Verbraucherschutz. „Livelink für eGovernment“ bietet neben den Standardfunktionen von Livelink ein erweitertes Benutzerè ç und Berechtigungskonzept für verwaltungsspezifische Rollen und Aufgaben. Laufwege lassen sich über Workflows definieren und die Aufbauorganisation einer Behörde abbilden, Posteingang und Altakten können digitalisiert und mit Metadaten versehen werden. Jedem Benutzer steht ein „elektronischer Schreibtisch’“ mit Posteingangs- und Arbeitskorb zur Verfügung. Dokumente können mit den integrierten Standard-Office-Programmen erstellt und bearbeitet, die zugehörigen Metadaten bereits in den Vorlagen eingegeben werden. Der Aktenbestand ist je nach Berechtigung über Recherchefunktionen zugänglich. Diskussionsforen, automatische Benachrichtigungen und die Möglichkeit zu online-Abstimmungen helfen bei der effizienten Koordination der Aufgaben. Damit entspricht die Lösung den Vorgaben des „Papierarmes Büro DOMEA®-Konzept’“ der Bundesregierung. DOMEA® steht für Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung. Die föderalen Strukturen in Deutschland führen oft zu komplexen Abläufen zwischen Bundes- und Länderverwaltungen. So auch bei den für Verbraucherschutz zuständigen Stellen. Für die gemeinsame Erstellung von Dokumenten durch Bund und Länder wurde deshalb ein eigener Koordinationsausschuss, mit der Bezeichnung AGRIDOC, eingerichtet. Auf der Basis von Livelink wird dieser Ausschuss elektronisch abgebildet und mit einem automatisierten Workflow zu Aufgaben und Verantwortlichkeiten hinterlegt. Ein automatisiertes Benachrichtigungssystem unterrichtet die Beteiligten aktiv über anstehende Aufgaben und Änderungen an bestehenden Dokumenten. Die Versionen und anderen Metadaten werden vom Livelinkeigenen Dokumentenmanagementsystem verwaltet und gespeichert. Zusätzlich steht jedem Nutzer ein persönlicher Arbeitsbereich zur Verfügung. u Standardisierung von eGovernment schreitet voran: SAGA Version 1.1 veröffentlicht D ie Standardisierung von eGoverment-Anwendungen tritt in eine neue Phase. Das Bundesinnenministerium hat im Rahmen der Initiative BundOnline 2005 das Dokument „SAGA - Standards und Architekturen für eGovernment-Anwendungen’“ in der Version 1.1 veröffentlicht. Damit werden Ergebnisse, die von einem offenen Forum begleitet wurden, fortentwickelt und zu einem neuen Stand zusammengefasst. Die neue SAGA-Version kann unter http:// www.kbst.bund.de/saga eingesehen werden. Die aktuelle Ausgabe zu SAGA basiert auf der Mitte 2002 publizierten Version SAGA 0.9 und der verwaltungsintern diskutierten Version 1.0. Fachleute aus Wirtschaft und Verwaltung beteiligten sich aktiv an der Fortschreibung des Dokuments. Interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten engagiert das speziell für die Entwicklung von SAGA eingerichtete Forum. Über 250 registrierte Mitglieder kann das Technologieforum aufweisen, 150 Kommentare wurden ausgewertet. 95 Änderungsvorschläge flossen in die aktuelle Version ein. SAGA 1.1 präzisiert gegenüber früheren Versionen die technischen Standards, um die praktische Anwendung zu erleichtern. Der Architekturbaukasten wurde überarbeitet und die Kapitel zu IT-Standards und Datensicherheit fortgeschrieben. Auch die Vorgaben für die Nutzung aktiver Inhalte in Webangeboten wurden angepasst. In der Version SAGA 1.1 sind nun erstmalig genauere Ausführungen zu den Basiskomponenten, den Kernbestandteilen der eGovernment-Archi2/03 2 29 tektur von BundOnline 2005 und Kompetenzzentren integriert. Alle Inhalte zu SAGA werden mit der neuen Version an die Homepage der Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) unter http://www.kbst.bund.de/saga gekoppelt. Interessierte und Experte sind eingeladen, sich unter http:// foren.kbst.bund.de aktiv an den Fachdiskussionen zu SAGA Version 1.1 zu beteiligen. u E-Governement aus Kundensicht Für Unternehmen spielt EBusiness die Hauptrolle, aber EGovernment ist eine wichtige Effizienzressource Im Mittelpunkt aller E-GovernmentAktivitäten scheinen die Bürger zu stehen. Für sie sollen Ummeldungen, Anträge oder das „Knöllchen“-Bezahlen über das Internet das tägliche Leben erleichtern. Dabei stehen in einer Großstadt wie Berlin den jährlich 300.000 An- und Ummeldungen beim Landeseinwohneramt mehr als 1 Mio. Anfragen von Versandhäusern und Schuldnerdiensten gegenüber. Ähnliche Relationen ergeben sich für andere Verwaltungsverfahren: So wird z. B. die Mehrzahl der Kfz (400.000 p.a.) durch Händler angemeldet. Und betrachtet man die Internetnutzung, so sind ca. 35 % der Bürger am Netz (Berlin: 49 %), aber bereits 86 % der Unternehmen (Berlin: 99 %). Wird die Wirtschaft beim EGovernment vergessen? Und: Werden die Angebote bedarfsgerecht entwickelt? Gibt es branchenübergreifende Prozesse? Was ist branchenspezifisch? Diesen Fragen sind wir mit einer Studie – durchgeführt von der DE-CODA GmbH è 7 ç und unterstützt durch die Kammern in Berlin – nachgegangen. Verschiedene Prozesse wurden aus Unternehmenssicht abgefragt: Steuern und Abgaben, SV-Beiträge sowie Arbeitnehmeran- und ummeldungen, Anträge und Genehmigungen, Verträge, Rechnungslegungen, Mahnverfahren und Bestellungen. Dazu war die Häufigkeit anzugeben (täglich bis jährlich) und die Möglichkeit der IT-gestützten Prozessabwicklung sowie des Einsatzes der digitalen Signatur einzuschätzen. Danach können folgende Kernaussagen getroffen werden: • • Aus Unternehmenssicht ist EGovernment nicht dominierend. Natürlich stehen für die Unternehmen ihre Kunden im Mittelpunkt, denen widmen sie all ihre Aktivitäten (relative Häufigkeit: 108 Nutzungstage). Die wird durch einen recht umfangreichen internen Aufwand begleitet (relative Häufigkeit: 104). Er wird zum einen durch die Produktion (Beschaffungen, Investitionen) bestimmt, zum anderen durch personalbezogene Vorgänge (Urlaub bis Gehalt) Behördenkontakte oder gar der Gang aufs Amt sind demgegenüber deutlich in der Minderheit (relative Häufigkeit: 24 Nutzungstage). Sie machen somit 10% der gesamten Steuerungsaufwendungen aus. Im Einzelnen ist dieses Bild aber recht differenziert: Während nur eine Minderheit Bauanträge stellt (23 %) oder jährlich über die Einhaltung von Umweltstandards berichtet ( 27 %), sind natürlich von allen Unternehmen die SV-Beiträge für die Beschäftigten (monatlich) zu entrichten und jährlich Steuern abzuführen. Selbst zwischen den Steuern konnten wir noch Unterschiede feststellen. Zu einem erheblichen Teil wird die vierteljährliche Vorauszahlung der Einkommenssteuer geleistet (34 %), eine gleich große Gruppe setzt diesen Vorgang aber nicht ein. Veränderungen in der Arbeitnehmerschaft bewirken häufige An- und Ummeldungen bei den Sozialkassen. Dabei entsteht ein ganz anderes Häufigkeitsmuster als bei regelmäßigen Vorgängen. So stellen die personalbezogenen Prozesse mit Behörden (relative Häufigkeit: 10,9) die Mehrheit gegenüber Anträgen und Genehmigungen (9,5) und Steuern (4,2). Fragt man aber nach wünschenswerten E-Government-Verfahren, so stehen Vorgänge rund um die Steuern ganz oben (42 %) vor Anträgen und Genehmigungen (33 %) und Personalfragen (20 %). Hier spiegelt sich deutlich die subjektive Belastung der Unternehmer durch Steuern und Abgaben wieder. Diese Kundensicht wird nun stärker in die Gestaltung wirtschaftsbezogener Verwaltungsprozesse Einzug halten. Durch die Harmonisierung von Terminen und Vordrucken können schon Belastungen abgebaut werden, denn eine Studie der OECD zeigte, dass die Aufwendungen für administrative und regulatorische Aufgaben in kleinen Unternehmen bis zu 5 % des Umsatzes ausmachen können. Der Abbau von Regelwerken ist neben der Neugestaltung von Verwaltungsverfahren daher ein wichtiges Ziel. Eine gleichgelagerte Umfrage des Institute of Electronic Business Berlin (ieb) legte darüber hinaus offen, dass bei den Unternehmen die Kenntnis über bereits vorhandene Softwarelösungen sehr gering ist (2 – 7 %). Daher soll in einer übergreifenden Informationskampagne mit den Kammern auf bestehende Softwareanwendungen aufmerksam gemacht werden. Der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft Volkmar Strauch erklärt dazu: „Die Studie Modernisierung in Wirtschaft und Verwaltung ist eine wichtige Voraussetzung für die kundenorientierte Entwicklung von E-Government-Anwendungen. Damit einher muss gleichzeitig eine konsequente Entbürokratisierung gehen. Unternehmerinnen und Unternehmer sind gut beraten, die Chancen zur è B2B Intern • • Als sehr hoch wird von allen Befragten die Umsetzung derartiger Abläufe in durchgängige ITVerfahren, auch unter Einsatz der digitalen Signatur, eingeschätzt (68 - 92 %). Damit stellen die E-Government-Anwendungen nach den Business-Applikationen eine wichtige Ressource in den Unternehmen für Effizienz, Zeitgewinn und Transparenz dar. 2 Summe E-Gov Personal Anträge Steuern 0 20 40 60 80 100 Relative Nutzungstage für Unternehmenssteuerungsprozesse pro Jahr 2/03 2 30 120 ç Kostensenkung, die E-Government heute schon bietet, zu nutzen, denn die Aufwendungen für die Abwicklung von Vorgängen mit der öffentlichen Hand können bis zu 10 Prozent des Aufwands für die Unternehmenssteuerung ausmachen.“ Die vollständige Studie steht unter folgender Adresse als Download zur Verfügung: http://www.berlin.de/ s e n w i a r b f r a u / d o k u / e_govern_studie.pdf DR. WOLFGANG BOTH Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen Berlin, eMail: [email protected] BundOnline 2005 wird erfolgreich fortgesetzt D r. Göttrik Wewer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, hat im Februar auf der Veranstaltung „eGovernment - Chancen für Wirtschaft und Verwaltung“ von BITKOM und BDI die Fortschreibung des Umsetzungsplan für die eGovernment-Initiative BundOnline 2005 vorgestellt. „Erfolgreiches gesamtstaatliches eGovernment benötigt eine enge Koordinierung und Abstimmung aller Beteiligten,“ so Wewer zur zukunftsorientierten Initiative. „Der Bund wird in 2003 den Schwung seines Projekts auf die eGovernment-Aktivitäten in den Bundesländern und Kommunen übertragen. Gemeinsame Standards und die gemeinsame Nutzung technischer Entwicklungen sollen dafür sorgen, dass Deutschland insgesamt eine Spitzenposition im eGovernment erreicht.“ Im Jahr 2002 haben sich über 100 Behörden des Bundes dem Internet geöffnet und über 140 Dienstleistungen des Bundes neu im Netz bereitgestellt. Vor allem Unternehmen sind Adressaten dieser Dienstleistungen. Der Aufwand für den Kontakt zu Behörden wird dadurch deutlich reduziert. Diese Leistung der Bundesverwaltung wurde zum wiederholten Male durch die aktuelle eGovernment-Studie der Europäischen Kommission als sehr gut bewertet. Bei der Einkommenssteuer, der Körperschaftssteuer, der Umsatzsteuer, der Arbeitsplatzvermittlung/ Arbeitsplatzsuche, der Übermittlung von Daten an Statistik-Ämter, den Zollerklärungen und der öffentlichen Beschaffung hebt die Studie die Leistungen des Bundes besonders hervor. Insgesamt sind bis heute 173 der über 400 Dienstleistungen der Bundesverwaltung online verfügbar. Die Zahl der Dienstleistungen hat sich im letzten Jahr erhöht, da zusätzliche Dienstleistungen realisiert wurden, allen voran die Dienstleistung ‘Schadenskataster’ nach der Flutkatastrophe vom Sommer 2002. Der Gesamtfinanzbedarf für BundOnline 2005 beläuft sich auf rund 1,4 Milliarden Euro für den Zeitraum von 2002 bis 2005. Erwartet werden dann ab 2006 Einsparungen in Höhe von rund 400 Millionen Euro jährlich. Die Fortschreibung des Umsetzungsplans für die eGovernment-Initiative BundOnline 2005 wurde im Dezember 2002 vom Bundeskabinett verabschiedet. u PSI AG realisiert eGovernment-Portal für das Landeseinwohneramt Berlin Unternehmen geschaffen. Das Landeseinwohneramt kann durch den Einsatz des Portals die Effizienz und die Ergonomie der Prozesse erheblich steigern. Das Auftragsvolumen beträgt rund 250.000 Euro. Das Auskunftsportal basiert auf der XMeld-Schnittstelle, die von der PSI zusammen mit dem Landeseinwohneramt Berlin im Rahmen eines Standardisierungsgremiums mitentwickelt worden ist. Beim Berliner Landeseinwohneramt Berlin, das über das bundesweit größte Melderegister verfügt, wird das Portal alle Auskünfte innerhalb weniger Sekunden ermöglichen. Die PSI und das Landeseinwohneramt beteiligen sich weiterhin an den Standardisierungsprozessen, um den bundesweiten Datenaustausch zwischen den Ämtern im Rahmen des eGovernments voranzutreiben. Die PSI realisierte bereits zahlreiche IT-Lösungen für den modernen Staat und hat mit diesem Auftrag erneut einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer „Balanced Community“ geleistet. Die PSI AG entwickelt auf der Basis eigener Software individuelle Lösungen für das Management großer Netze (Elektrizität, Gas, Öl, Telekommunikation, Verkehr), unternehmensübergreifendes Produktionsmanagement (Stahl, Chemie, Maschinenbau, Automobile, Logistik) sowie Informationsmanagement für Behörden und Dienstleister. PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt derzeit 1.300 Mitarbeiter im Konzern. u B erlin (ots) - Die PSI AG hat vom Landeseinwohneramt Berlin den Auftrag über die Realisierung eines eGovernment-Portals erhalten. Durch das Portal haben berechtigte Behörden die Möglichkeit, Daten aus dem Melderegister des Landes Berlin online abzurufen. Gleichzeitig werden dadurch die Voraussetzungen für eine überregionale Integration des Meldewesens und eine perspektivische Nutzung der elektronischen Meldeauskunft für 2/03 2 31 7 Neues Gewerberegister mit Web- /BrowserOberfläche An,- Ab- und Ummeldung über Internet möglich D ie Datenzentrale Baden-Württemberg (DZ) hat ihr elektronisches Gewerberegister, das bei über 600 Gemeinden innerhalb und außerhalb BadenWürttembergs im Einsatz ist, einer grundlegenden Modernisierung unterzogen. Das neue Gewerberegister (eGWR) wird mit seiner Weboberfläche in einem Internetbrowser ablaufen und leichte Bedienbarkeit mit der Sicherheit und dem Komfort eines zentral administrierbaren Verfahrens kombinieren. Ein wesentlicher Vorteil für den laufenden Betrieb ist, dass außer dem standardmäßig installierten Browser keine weiteren Anforderungen an den PC des Sachbearbeiters oder Nutzers gestellt werden. Mit dem neuen Verfahren arbeitet nicht nur der Sachbearbeiter der Gewerbebehörde, um das Gewerberegister zu verwalten. Auch der Gewerbetreibende kann sein Gewerbe bequem von zu Hause aus per Internet anmelden. Dabei wird er Schritt für Schritt beim Ausfüllen des Formulars vom Programm unterstützt. Der signierte Antrag wird über das Internet der Gewerbebehörde zugeschickt und dem zuständigen Sachbearbeiter elektronisch vorgelegt. Dieser kann die eingegangene Gewerbeanzeige in einem eigens für ihn entworfenen Dialog bearbeiten und elektronisch an die in der Gewerbeordnung vorgesehenen Empfänger weiterleiten. Damit deckt die Lösung der Datenzentrale den kompletten Vorgang, von der Antragstellung über die Kontrolle des Sachbearbeiters bis zur Weiterleitung der Daten an die in der Gewerbeordnung genannten Stellen, in einem integrierten Verfahren ab. Darüber hinaus wird das Informationsbedürfnis von Bürgern und auch Institutionen wie der IHK über einen Internetdialog oder der Nutzung der zertifizierten Schnittstelle befriedigt. Auch die Gebührenerhebung kann im Verfahren erfolgen. Das neue Verfahren wurde auf der CeBIT 2003 freigegeben und geht nun in den Pilotbetrieb. Weitere Infos: Peter Goscheff, Tel.: 0711/8108-521, E-Mail: [email protected] u Gewerberegister (E-Bürgerdienste) IHK, StaLA, etc. Intranet EDIFACT Sachbearbeiter JDBC Web-Server WinX Rel. DB (Linux) Internet https (SSL) Signatur-Plugin Bürger 2 2/03 2 32 Engere Zusammenarbeit beim eGovernment A us BundOnline wird DeutschlandOnline. Bundesinnenminister Otto Schily hatte auf der CeBIT den Ländern und Kommunen eine engere Zusammenarbeit zur Verbesserung von eGovernmentDienstleistungen angeboten. Der Bund werde gemeinsam mit Ländern und Kommunen den Ausbau der elektronischen Verwaltung auf allen staatlichen Ebenen voran bringen, sagte Schily bei der Eröffnung der Sonderausstellung „Stadt, Land, Bund - Online-Standort Deutschland“ in Hannover. „BundOnline ist erfolgreich. Bereits 173 der 400 Dienstleistungen des Bundes sind im Netz verfügbar. Wir liegen im Zeitplan. Der Bund investiert rund 1,4 Milliarden Euro, damit bis Ende 2005 alle seine internetfähigen Dienstleistungen online sind. Die Verwaltung muss mit der technischen Entwicklung und mit Serviceleistungen, die das Internet ermöglicht, Schritt halten. Das erwarten Bürger und Wirtschaft“, so der Bundesinnenminister. Die Bundesregierung hat mit großen Investitionen und viel Engagement diese Herausforderung angenommen und im September 2000 auf Initiative von Bundeskanzler Schröder die eGovernment-Initiative des Bundes ins Leben gerufen: BundOnline 2005. „Damit hat Deutschland den Service der Bundesverwaltung verbessert, was auch ein wichtiger positiver Standortfaktor für unsere Wirtschaft ist. Mehrere internationale Studien belegen, dass wir mit diesem Angebot des Bundes einen Spitzenplatz im weltweiten Vergleich einnehmen. Allerdings zeigen manche Studien, dass die Bundesländer und auch viele Kommunen noch nicht so effektiv und erfolgreich sind wie der Bund. Wir wollen, dass Deutschland im globalen Wettbewerb jeden Vorteil nutzen kann,“ so Schily. u LIT und CidS! gGmbH vereinbaren Kooperationsvertrag Das private-public-partnership Modell macht Schule! D private: Die gemeinnützige CidS! GmbH wurde von der Bankgesellschaft Berlin und der Industrie- und Handelskammer zu Berlin im Jahr 2001 gegründet. Unternehmen aus der freien Wirtschaft leisten als Kooperationspartner von CidS! durch Geld-, Sachund Dienstleistungsspenden sowie Know-How-Transfer einen wesentlichen Beitrag zur kontinuierlichen Realisierung der vielfältigen Aufgaben. public: ie CidS! „Computer in die Schulen!“ gGmbH und der Landesbetrieb für Informationstechnik haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Eine Zusammenarbeit wird vor allem in der gegenseitigen Nutzung von Schulungsräumen, der Einbeziehung der Berliner Schulen in Ausschreibungsverfahren des LIT im Bereich Hardware und der gemeinsamen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bestehen. Das Land Berlin hat einen Kooperationsvertrag mit der gemeinnützigen CidS! GmbH geschlossen und schafft die bildungspolitischen Vorgaben gemäß dem staatlichen Bildungsauftrag. Die Rahmenpläne werden dem Einsatz der neuen Medien angepasst und Planungsvorgaben für eine IT-Basisausstattung werden erstellt. Das Land Berlin unterstützt CidS! durch Zuwendungsmittel. Dazu Markus Kuschela, Geschäftsführer der CidS! gGmbH: „Ich freue mich, dass mit dem LIT ein kompetenter Kooperationspartner gewonnen wurde, der durch sein Engagement Weitblick im Bildungsbereich zeigt und die Bedeutung für ein Engagement im ITBereich für Schule und Ausbildung erkannt hat. • partnership: Auf der Basis des Kooperationsvertrages • • schafft CidS! eine auf schulische Bedürfnisse abgestimmte IT-Infrastruktur: z.B. durch Beschaffung von Hard- und Software. parallel zur Ausstattung der Schulen führt CidS! Lehrerfortbildungen im Bereich der Neuen Medien durch um einen optimalen Einsatz der ITStrukturen in den Schulen und im Unterricht zu gewährleisten CidS! unterhält für die Berliner LehrerInnen eine Service-Hotline und stellt ein mobiles Team zur Verfügung, damit auch während der Unterrichtszeit technische Fragen beantwortet werden können. CHRISTINE FECHNER CidS! gGmbH, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, [email protected] u Unser Konzept einer private- publicpartnership zeigt erneut, dass Bildung eine weitreichende gesellschaftliche Aufgabe ist, die in Kooperation mit Partnern aus der freien Wirtschaft und der öffentlichen Hand erfolgreich nachhaltig umgesetzt werden kann.“ Die CidS! „Computer in die Schulen!“ gemeinnützige GmbH koordiniert im Auftrag des Landes Berlin im Sinne einer private-public-partnership den Einsatz von neuen Medien in den Berliner Schulen. Wesentliches Ziel ist die nachhaltige Erhöhung der Medienkompetenz von Berliner LehrerInnen und SchülerInnen: Kooperationsvertrag unterzeichnet: Werner Hardtke, Technischer Geschäftsfüher des LIT und Markus Kuschela, Geschäftsführer der CidS! gGmbH (v.l.n.r.) 2/03 2 33 7 Virtuelle Poststelle – Emails verschlüsseln und digital signieren I mmer mehr Behörden setzen sich mit dem Thema Verschlüsselung und Digitale Signatur von Email auseinander. Warum überhaupt findet man beide Begrifflichkeiten so oft in einem Atemzug? Es ist die technische Nähe, die beide vom Ansatz her grundverschiedenen Anwendungen zusammenführt. Email-Verschlüsselung ist dann wichtig, wenn man sensible Daten per Email übermitteln möchte. Dies können Daten innerhalb eine Email oder aber auch Dokumente mit sensiblen Inhalten als Anhang einer Email sein. Klassische Szenarien findet man hier überall, wo beispielsweise personen- oder finanzbezogene Daten ausgetauscht werden (z.B. Datenaustausch zwischen Gemeinden und Sozialämtern oder Wirtschaftsministerien und landeseigenen Gesellschaften). Digitale Signatur wiederum ist in 2 Bereiche einteilbar. Einmal in den aktiven (ein Mitarbeiter soll signieren) und den passiven (die Signatur einer eingehenden Mail soll geprüft werden). Das Problem ist für Verschlüsselung und Digitale Signatur gleich: bei den bisherigen ClientLösungen • muss eine entsprechende Anwendung auf dem Client-Arbeitsplatz installiert werden • muss für jeden Mitarbeiter ein Zertifikat (ca. 30,00 EUR) beantragt werden (jährliche Kosten) • muss dieses Zertifikat für jeden Mitarbeiter jährlich erneuert werden (jährlicher Aufwand je Mitarbeiter) muß der Mitarbeiter geschult werden • muss das Anti-Viren-Filtering auf den Client-Arbeitsplatz verlagert werden (eine verschlüsselte Mail kann nicht zentral gescannt werden) • muss mit jedem Kommunikationspartner ein manueller Schlüsseltausch statt finden (z.B. per Diskette) Und außerdem • • verdoppelt sich dieser Aufwand bei zusätzlicher Nutzung von PGP wer stellt sicher, dass der Mitarbeiter die Anwendung dann auch wirklich nutzt? Nicht umsonst gibt es seit Jahren zwar internationale Standards, aber keine Lösung im breiten Einsatz. Mitarbeiter sind mit der Komplexität und dem wiederkehrenden Aufwand überfordert, die Kosten für Behörden einfach zu hoch und der Einsatz zu unsicher. Die Lösung Ein gänzlich neuer Ansatz bietet sich durch eine neue, serverbasierte Innovation. T/bone SecureMail Gateway der bone labs GmbH aus Berlin verlagert alle bisher aufwändigen Aktivitäten der Client-Arbeitsplätze auf einen zentralen Administrationsplatz: • • • • • • es wird nur ein einziges Zertifikat benötigt Schulung und Bedienung beschränken sich auf Administrator-Ebene T/bone ist kompatibel zu S/ MIME und PGP Viren- und Contentfilter können zentral genutzt werden es kann eine einheitliche Sicherheits-Policy umgesetzt werden T/bone sucht sich selbständig die öffentlichen Schlüssel der Gegenstellen im Internet (es ist keine manuelle Kontaktaufnahme nötig) Zusammenfassend kann man sagen, dass damit das klassische Szenario eine virtuellen Poststelle abgebildet wird. Verschlüsselte Emails werden an zentraler Eingangsstelle entschlüsselt, bei einer signierten Email wird die Signatur geprüft. Danach läuft die Email über einen zentralen Antiviren- und Contentfilter und wird im Anschluß daran an die jeweiligen Arbeitsplätze verteilt. è 2 2/03 2 34 Bedeutung in der Anwendung Im Grunde verfolgt T/bone genau diese Philosophie: Nutzung von internationalen Standards, Transparenz in der Anwendung und geringer Aufwand. Beim LIT ist T/bone bereits für die Senatsverwaltung für Wirtschaft Arbeit Frauen im Einsatz. Von dort werden Daten an die Investitionsbank verschickt, die ebenfalls T/bone einsetzt. Auch wenn T/bone kompatibel zu allen anderen Nutzern von S/MIME und PGP ist, hat der Einsatz von T/bone zwischen zwei Firmen noch einen ganz besonderen Charme: durch Ablage des Unternehmenszertifikates in den DNS verschlüsselt T/bone automatisch alle Emails zwischen zwei T/bone-Systemen. Dies bedeutet, dass seit der Installation bei der Senatsverwaltung und der Investitionsbank alle Emails aller Mitarbeiter zwischen Behörde und Bank komplett verschlüsselt werden, und das ohne jegliches Eingreifen eines Client-Arbeitsplatzes. Ausserdem ist die Verschlüsselung zu allen anderen Kommunikationspartnern, die S/MIME oder PGP nutzen ebenfalls gewährleistet. Was muß eine Behörde tun, wenn sie T/bone nutzen möchte? vom LIT betreiben, müßte vorab ein eigener Server (ein P IV, mind. 1GHz, 1 GB RAM z.B. verarbeitet ca. 100 Mails/Minute) zur Verfügung gestellt werden. Danach ist die Lösung produktiv im Einsatz. Durch die bereits erfolgte Nutzung von T/bone beim LIT entfallen aufwändige Tests. Bei einem Einsatz beim LIT ist die Bereitstellung separater Server für jede Behörde nicht notwendig, da T/bone mandantenfähig ist. Weitere Informationen erhalten Sie von Torsten Pressel (Tel: 030/ 5900 300-17, Email: [email protected]) u Beschaffung und Energieeffizienz – Herausforderung für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit IuK – ein Faktor beim Energieverbrauch in öffentlichen Verwaltungen D ie Einsparung von Energiekosten bildet eine wichtige Möglichkeit, laufende Betriebskosten nachhaltig zu senken. Aber nicht nur der wirtschaftliche Faktor spricht für Einsparmaßnahmen, auch der Beitrag zum Klimaschutz ist häufig ausschlaggebend. Ein Beispiel umfassender Maßnahmen diesbezüglich bilden inzwischen 340 Liegenschaften im Rahmen der Berliner Energiesparpartnerschaften, in denen große Anstrengungen in Richtung Energie sparen unternommen werden. Während Energieeinsparungen von mehr als 20% angestrebt werden, zeigt die nachfolgende Grafik beispielhaft an den ersten 80 Gebäuden, dass ein großer Teil der erreichten Stromeinsparungen durch einen Mehrverbrauch für IuK-Technik aufgezehrt wird. 30.000.000 25.000.000 kWh/Jahr ç T/bone macht sich im Grunde die Idee von SSL zu eigen. Wie machen Sie heute Ihre Bankgeschäfte? Vermutlich online und Sie haben dafür sicher nichts installieren müssen, haben keine Schulung bekommen und nutzen trotzdem über ein SSL-Zertifikat ein transparentes System für sicheren Datenverkehr. 20.000.000 Strom Gesam t 15.000.000 IuK 10.000.000 5.000.000 Die Umsetzung ist sehr einfach. Eine Behörde • • • • muss sich ein Unternehmenszertifikat besorgen (z.B. von www.tctrust.de, LIT oder bone labs unterstützen gerne dabei) dieses wird beim LIT installiert ein oder mehrere Administratoren werden geschult (ca. 2 Tage) sollte eine Behörde eine eigene Email-Infrastruktur unabhängig 0 1996 1997 1998 1999 2000 Abb. 1. Energiesparpartnerschaft Pool 1 & 2: Anteil IuK-Technik am Stromverbrauch Nach einer neuen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (siehe Literaturhinweis) sind vor allem Kopierer, Computer sowie Monitore die wichtigsten Verbraucher unter den IuK-Endgeräten. Einige der Geräte verbrauchen den größeren Teil der Energie im Bereitschafts-Modus, wie è 2/03 2 35 7 ç beispielsweise Drucker und Faxgeräte. Darüber hinaus verbrauchen einige Geräte auch nach dem Ausschalten weiterhin Strom (Schein-Aus). 5% 4% 6% Kopierer 35% 12% Monitore PC Drucker Faxgerät Notebook 16% andere 22% Abb. 2. Anteile einzelner IuK-Endgeräte in deutschen Büros am Energieverbrauch 2001. Quelle: ISI Die Zukunft der IuK Bei einem relativ gesättigten IuK-Markt im Bürosektor sowie bei der weitgehend ausgereizten Entwicklung von technologischen Leistungsmerkmalen ist unter Ausnutzung der Effizienzsteigerungen grundsätzlich eine leichte Abnahme des Energieverbrauchs für Endgeräte zu erwarten. Demgegenüber ist allein durch die technologische Entwicklung bei der Büro-Infrastruktur von einem erheblichen Anstieg des Energieverbrauchs auszugehen. In der Summe erwarten die Autoren der genanten Studie eine Steigerung von 42% bis zum Jahre 2010. Wird insgesamt eine Begrenzung statt Steigerung des Energieverbrauchs für IuK angestrebt, müssen vor dem genannten Hintergrund in jedem Fall alle Möglichkeiten im Sektor der Endgeräte ausnutzen werden – neben den z. Z. noch nicht näher quantifizierbaren Anstrengungen bei Servern etc.. Bei den Endgeräten liegen Einsparpotenziale von fast 25% bundesweit vor. Für einzelne Büros können diese noch übertroffen werden (siehe Abbildung 3 auf der nächsten Seite). 2 2/03 2 36 Einsparungen konkret Allein durch die Reduzierung des Stromverbrauchs im Stand-by sowie im ScheinAus Modus lassen sich erhebliche Einsparungen erreichen. Besonders bei Geräten, die in Bereitschaft bleiben müssen, lohnt sich bei der Beschaffung ein Vergleich. Das folgende Schaubild verdeutlicht, wie viel Strom pro Jahr durch den Einsatz eines Gerätes eingespart werden kann, das zu den 25 % der effizientesten Geräte auf dem Markt gehört (siehe Abbildung4 auf der nächsten Seite). Eine Hilfe bei der Beschaffung bieten verschiedene Energie-Labels, die Geräte mit einem besonders niedrigen Energieverbrauch im Stand-by auszeichnen und dabei den neuesten Stand der Technik berücksichtigen. Beispiel: CRT- gegen LCD-Monitor Insbesondere im Bereich der Monitore zeigt sich allerdings, dass erhebliche Einsparpotenziale auch im Betriebsmodus durch eine Substitution von klassischen Kathodenstrahl-Monitoren durch neue LCD-Bildschirme zu erreichen sind. Energieeinsparungen von ca. 60 % è GWh/Jahr 20000 18000 16000 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 +42% Infrastruktur ? IuK-Geräte Gewußt wie Ist 2001 Norm-Szenario 2010 Spar-Szenario 2010 Abb. 3. Strombedarf für Endgeräte und Infrastruktur in deutschen Büros 2001 und 2010. Quelle: ISI & eigene Schätzungen 250 200 -25% kWh/Jahr -10% 150 durchschnittlich -19% effizientes Neugerät 100 -78% Einsparungen in % 50 0 Computer CRT Monitor Fax Drucker Abb. 4. Energieverbrauch 2001 mit durchschnittlichem Bestandsgerät und mit effizientem Neugerät. Quelle: ISI & GED 200,0 180,0 173,1 160,0 Mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bietet die Berliner Energieagentur zusammen mit der B.&S.U. Informationen, Beratung und konkrete Unterstützung für Berliner Beschaffungsstellen an. Hintergrund dieses Services bildet das EU-Projekt „Energy Labels – making a greener choice“, welches das Ziel verfolgt, das Instrumentarium des Energielabels bekannter zu machen und die breitere Verwendung zu unterstützen. Im Rahmen dieses Projektes erarbeitet die Berliner Energieagentur einen Leitfaden, der sich u. a. dem Thema Beschaffung von effizienten IuK-Geräten unter besonderer Berücksichtigung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften widmet. Die Fertigstellung erfolgt im Sommer 2003. Außerdem werden in Zukunft verschiedene Seminare und Vorträge zu diesem Themengebiet angeboten. Bei der Durchführung des Projektes arbeitet das Projektteam eng mit den Berliner Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung è D ie g a n z e W e lt ... 140,0 kWh/Jahr ç pro Jahr sind hier möglich. Den dadurch erreichten Betriebskosteneinsparungen stehen zwar höhere Anschaffungskosten des LCD-Bildschirms gegenüber, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird aber immer öfter eine Entscheidung für den LCD-Bildschirm getroffen (siehe Abbildung 5 auf dieser Seite). 120,0 Schein-Aus 100,0 Bereitschaft 80,0 56,6 60,0 Normalbetrieb 40,0 ...d e s In te r n e t: 20,0 0,0 CRT LCD Abb. 5. Energieverbrauch eines CRT- und LCD-Montitors. Quelle: ISI 2/03 2 37 L IT B e r lin : (0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1 7 ç sowie für Inneres zusammen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission unterstützt. Ansprechpartnerinnen: Thekla Heinel, Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH, Saarbrücker Straße 38A, 10405 Berlin, Tel 03039042-66, Fax 030- 39042-47, [email protected], www.bsuberlin.de Kerstin Kallmann, Berliner Energieagentur GmbH, Rudolfstraße 9, 10245 Berlin, Tel 030-293330-33, Fax 030293330-99, kallmann@berliner-eeagentur, www.berliner-e-agentur.de Literatur Fraunhofer ISI. „Der Einfluss moderner Gerätegenerationen der Informations- und Kommunikationstechnik auf den Energieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2010“. Januar 2003 http://www.isi.fhg.de/pr/2003de/ pri05/pri05.htm u Hochschulbibliothek der FHVR Berlin wechselt Programmversion ihres BibliotheksManagement-Systems D ie Hochschulbibliothek der FHVR Berlin setzt zur Aufgabenerledigung als Fachanwendung das Bibliotheks-ManagementSystem SISIS der Firma Sisis Informationssysteme GmbH ein. Alle anfallenden Geschäftsprozesse in den Bereichen Benutzung einschließlich Gebührenverwaltung, Katalogisierung mit Fremddatenverarbeitung und Erwerbung (Beschaffung) sowie die Selbstbedienungskomponente Recherche und Ausleihe konnten seit Einführung der Datenverarbeitung Mitte der 2 neunziger Jahre sukzessive automatisiert werden. Bislang wurde die Version SISISONL(ine) verwendet, die eine ClientServer-Architektur lediglich emulierte. Grundlage für das UNIX-Systemmodell bildete ein Server mit der Gerätebezeichnung RM 400-430, dessen zentrale Komponente ein Motherboard mit einem RISC-Prozessor R4400SC darstellte. Der Server (Baujahr 1995) war seit 1996 im Einsatz und, wirtschaftlich betrachtet, längst abgeschrieben. Durch die lange Laufzeit bestand zunehmend die Gefahr, dass die Hardware, die über viele Jahre hinweg zuverlässig ihren Dienst getan hatte, ausfällt. Durch die Weiterentwicklung der fachlich-funktionalen ONL-Version zur aktuellen Produktlinie SISIS-SunRise konnte mit Bezug auf das Betriebssystem (UNIX auf RM) eine stärkere Plattformunabhängigkeit erreicht werden. Die Hochschulbibliothek entschied sich daher (insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltssituation der Fachhochschule) nicht mehr für eine RM oder alternativ für einen UNIX-Server von SUN, sondern für einen in der Anschaffung preisgünstigeren, aber trotzdem leistungsstarken Server, auf den LINUX (SuSe 8.0) aufgesetzt werden konnte. Ein weiterer wichtiger Grund für einen Versionswechsel. Die Hochschulbibliothek der FHVR Berlin nimmt, was die Ablauffähigkeit von SISIS-SunRise auf LINUX angeht, in der Region Berlin-Brandenburg eine Vorreiterrolle ein. Die gesammelten Erfahrungen werden für andere Bibliotheken, die im Anwenderforum Berlin-Brandenburg organisiert sind, von Bedeutung sein. Im gesamten Bundesgebiet setzen zurzeit nur noch fünf weitere wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken die LINUX-Variante ein (Bayern, Baden-Würtemberg, NRW). Mit der Übernahme der InformixGmbH durch IBM entstanden insofern Probleme, als Informix mit SQL, ein 2/03 2 38 stets zuverlässiges Datenbanksystem, nicht mehr weiterentwickelt wurde. Damit veränderte sich außer dem Betriebssystem auch die Datenbankgrundlage. Der Wechsel zu Sybase war schließlich unter noch wirtschaftlicheren Bedingungen gelungen: Zum einen ist dieses Datenbankprogramm kostengünstiger und zum anderen bietet die Sisis-GmbH neben der Wartung und Pflege für die verschiedenen Clients des Bibliothekssystems (die FHVR Berlin hat einen solchen Wartungsvertrag abgeschlossen) einen 1st-Level-Support für Sybase, d.h. bei Schwierigkeiten mit der Datenbank wendet sich die Hochschulbibliothek direkt an die Firma Sisis. Überdies erhält die Hochschulbibliothek neue Datenbankversionen kostenfrei im Rahmen des abgeschlossenen Vertrages, bei einem Plattformwechsel braucht sie keine neuen Lizenzen zu kaufen, da diese applikationsgebunden sind. Also: Alles aus einer Hand! Bei der nunmehr erfolgreich abgeschlossenen Umstellung von SISIS-ONL auf das aktuelle SISIS-SunRise mit LINUX/ Sybase handelt es sich nicht nur um einen fehlerkorrigierten Wechsel, sondern um einen komplexen Umstieg auf eine völlig anders gestaltete Programmversion mit einer Benutzeroberfläche, die durchgehend grafisch angelegt ist sowie einen workflow-gerechten Ablauf der Geschäftsprozesse ermöglicht, und mit neuen, erweiterten und optimierten Funktionalitäten, die schließlich umfangreiche Differenzschulungen für das Bibliothekspersonal erforderten. „Dieser übergreifende Workflow“, erklärt das Systemhaus, „wird insbesondere erreicht durch die Verwendung eines logischen Protokolls, das die SISIS-SunRiseClients mit den Servern verbindet. Durch die Nutzung eines einheitlichen Protokolls für sämtliche Abläufe lassen sich nicht nur bestehende Prozesse neu strukturieren, sondern auch neue Aufgabenstellungen, Anforderungen oder Anwendungen leicht integrieren.“ (http:// www.sisis.de/FrameSet_Angebot.html). è ç Die bisherigen Module, die einzelne arbeitsorganisatorische Bereiche abbilden (z.B. Ausleihe), heißen jetzt Clients (z.B. AC für Ausleih-Client). Die Weiterentwicklung der bisherigen Module aus SISIS-ONL (SIKIS/SIERRA) wurde im Rahmen der Neuentwicklung des Erwerbungs-Clients eingestellt, da größere Änderungen, so der Herteller, in den Datenbanktabellen und –strukturen notwendig wurden. Im Bereich der Ausleihe und des OPACs (= OnlineBibliothekskatalog für Kunden) fanden die bei Sisis so genannten Change Requests (CRs, Änderungswünsche der Anwender) und Fehlermeldungen für den Ausleih-Client Berücksichtigung. Zwischen den Versionen werden auch künftig Patch-Level ausgeliefert, in denen CRs miteingebunden sind. Mit dem Versionswechsel nahm die Hochschulbibliothek zugleich Abschied von ihrem JOPAC, dem OPAC mit javabasierter Oberfläche. Die bewährte Funktionalität von SISIS vereint sich jetzt mit dem komplett überarbeiteten webOPAC. Der Sucheinstieg „Freie Suche“ ist gelungen in die „Standardsuche“ einbezogen. Zeitnah angestrebt wird eine vollständige Teilnahme der Hochschulbibliothek am Leihverkehr der Bibliotheken. Der überregionale Leihverkehr dient gemäß Leihverkehrsordnung der Förderung von Forschung und Lehre durch die Vermittlung von am Ort nicht vorhandener Literatur; der regionale Leihverkehr beschränkt sich auf die Medienversorgung in der Leihverkehrsregion, wobei die verbundinterne Fernleihe im Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) und, im zweiten Schritt, eine verbundübergreifende Fernleihe in der Zusammenarbeit mit anderen Verbünden eine bedeutende Rolle spielen wird. Die Abwicklung der Fernleihe lässt sich durch den im Betrieb befindlichen AusleihClient realisieren. Von Interesse wäre der Ausbau des vorhandenen Bibliothekssystems um SISIS- Elektra, ein neuartiges Komponentensystem zur Einrichtung von Informationsportalen im Internet und Intranet. Der Vorteil eines derartigen Informationsportals liegt darin, dass man die Recherche in unterschiedlichsten internen und externen Informationsquellen unter nur einer einzigen, einheitlichen Web-Oberfläche durchführt. Verwendete Protokolle für den Zugriff auf die Informationsquellen sind beispielsweise Z39.50, HTML, NCSTRL oder SQL. Der Einsatz von SISISElektra geschieht wahlweise als eigenständiges Portal oder in Verbindung mit OPAC-Systemen oder anderen Informationsdiensten. Die Erweiterung um SISIS-Elektra bleibt aber letztendlich eine Kostenfrage. Z39.50 ist eine normierte bibliothekarische Schnittstelle, über die die Kommunikation vom eigenen lokalen System zu den Bibliotheksverbünden hergestellt wird. Die FHVR Berlin ist Mitglied im KOBV. „SISIS unterstützt die Z39.50-Schnittstelle in beiden Ausprägungen: - als Z39.50-Target/Server mit der Möglichkeit, die eigenen Bestände anbieten zu können - als Z39.50Origin/Client mit der Möglichkeit, über den SISIS-OPAC andere, regionale oder überregionale Datenbanken abzufragen bzw. in der Erwerbung zu nutzen.“ (URL, a.a.O.) Der Druck, den altgedienten Bibliotheksserver, der absehbar ausfallen würde, prioritär zu substituieren (ein Ausfall der RM hätte einen großen wirtschaftlichen Schaden zur Folge gehabt), war spätestens Mitte des letzten Jahres so groß, dass mit den konkreten Planungen für einen Serveraustausch und den damit verbundenen Arbeiten für den Versionswechsel (SISIS-ONL ist nicht auf LINUX ablauffähig) begonnen wurde. Dem Zeitplan folgend, wurde zunächst ein Server im Rack mit bereits konfiguriertem Betriebssystem beschafft. Die eigentliche Einrichtung der Hardware (Sybase-Datenbanksystem installieren und generieren; Lizenzen eintragen; SISIS-Software aufspielen; 2/03 2 39 Vorabmigration als Testdatenbank usw.) erledigte im Rahmen des Outsourcings die Fa. Sisis. Während noch mit SISISONL gearbeitet wurde, testete die Hochschulbibliothek bereits den so präparierten Server und führte eine Vielzahl von vorbereitenden Arbeiten für die Umstellung durch, insbesondere die Bestimmung und Plausibilitätsprüfung der bibliothekarischen und systembezogenen Parameter. Sisis-SunRise stellt erhöhte Anforderungen an die Peripherie, sodass vorhandene PCs aufgerüstet bzw. Rechner am unteren technischen Level gegen leistungsstärkere PCs ausgetauscht werden mussten; Fragen zum Netzwerk und zur Datensicherung forderten Antworten; die Druckereinbindung unter LINUX war zu gewährleisten. Die eigentliche Umstellung auf den Produktivbetrieb, d.h. die Datenbank wird vom alten Server auf den neuen Server übertragen (dazu sind eine Reihe von Vor- und Nacharbeiten notwendig), erfolgte in nur kurzem zeitlichem Abstand zu den Differenzschulungen vor Ort an der FHVR Berlin in einem eigens durch die IT-Stelle eingerichteten Schulungsraum. Während der „EchtMigration“ arbeitete die Hochschulbibliothek im Notbetrieb – bereits mit dem neuen A(usleih)-C(lient)-Not. Die zwangsläufig damit verbundenen Beeinträchtigungen für unsere Kundinnen und Kunden konnten weitestgehend durch organisatorische Maßnahmen abgefangen werden und fielen daher gering aus. FRANK WEHRAND FHVR Berlin, Hochschulbibliothek, E-Mail: [email protected] u 7 IT-Sicherheit auf dem Vormarsch? I nterview mit Thomas Leitert, Vorstandsvorsitzender der TimeKontor AG, einem Spin-off-Unternehmen der Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB). Frage: 1. IT-Systeme sind aus dem betrieblichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Damit rücken auch Probleme der IT-Sicherheit stärker in den Vordergrund. Welchen Bedrohungen sind die Unternehmen aktuell ausgesetzt? Bei vielen Unternehmen ist das Bewusstsein für die Risiken beim Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik in letzter Zeit zwar gestiegen. Experten bemängeln allerdings eine unzureichende Umsetzung der Erkenntnisse zum Thema IT-Sicherheit in die Praxis. Laut einer Untersuchung der USForschungseinrichtung Computer Security Institute ist für größere Firmen vor allem der webbasierte Geschäftsbereich gefährdet: 74% der Global 2000 2 Unternehmen betrachten ihre Website als das häufigste Angriffsziel. „Unternehmens-Homepages werden immer sensibler, weil immer mehr Geschäftsprozesse über sie abgewickelt werden“, so die Experten. Dass die Gefahr gezielter, wirtschaftlich motivierter Attacken für die kleineren Firmen nicht geringer ist, zeigte sich z. B. in den neuen Spionage-Fähigkeiten des „Bugbear“Wurmes. Dieser verfügt über sogenannte Backdoor-Funktionen, die den Angreifern Zugang zu den Systemen gewähren bzw. Passwörter und andere sensible Daten automatisch zusenden. Hartmut Pohl, Professor am Institut für Informationssicherheit (ISIS) in Köln, sieht den Aspekt der Wirtschaftsspionage als völlig unterschätzt an. Die meisten „Hacker“ seien nicht ziellos unterwegs und viele „technische Fehler“ in den ITSystemen stellten sich bei genauerer Prüfung als gezielte Manipulationen heraus, die zu keinem geringen Teil von internen Mitarbeitern begangen werden. Frage: 2. Nimmt das Gefahrenpotential zu? Kann man einen Anstieg der Vorfälle registrieren? Eindeutig ja! Die Sicherheitsexperten der Firma Internet Security Systems (ISS) meldeten allein im dritten Quartal des 2/03 2 40 vorigen Jahres 583 neue Sicherheitslücken. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Steigerung von 65%. Internet-Würmer und Viren wie „Nimda“, „Klez“ oder zuletzt „Bugbear“ nutzen neue und alte Schwachstellen immer wieder gnadenlos aus. Dabei wird die Langlebigkeit der Schädlinge vielfach unterschätzt. Die Attacken des Nimda-Wurmes beispielsweise haben sich seit seinem Auftauchen im September 2001 erst auf 44,5% reduziert. Frage: 3. Haben Sie den Eindruck, dass vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen die Bedrohungen richtig einschätzen? Ganz klar nein. Die von TimeKontor im Okt./Nov. 2002 durchgeführte Entscheiderbefragung zum Thema „Wie viel IT-Sicherheit braucht ein Unternehmen?“ bestätigt dies. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sehen oft in den Sicherheitsaspekten immer noch unnötige Kosten, statt sie als Sicherung der Unternehmensexistenz zu betrachten. Dabei sind durch eine systematische und individuelle Risikoanalyse, gezielte Sicherheitslösungen und routinemäßige Überprüfungen mit geringeren Mitteln durchaus effektiver Schutz zu erreichen. è ç 100 % Sicherheit gibt es nicht. Unternehmer sind es gewohnt mit Risiken zu leben. Nur in Bezug auf die Informations- und Kommunikationstechnik fehlen ihnen oft die Möglichkeiten, die Risiken wirklich real einzuschätzen. Frage: 4. Wie entwickelt sich der Markt der IT-Sicherheit? Kann man von einer eigenen Dienstleistungsbranche sprechen? IT-Sicherheit entwickelt sich allmählich zu einer krisenfesten Branche. Entgegen dem teilweise rückgängigen Trend bei den IT-Budgets ist hier eine stetige Steigerung zu verzeichnen. Für die Zukunft soll sich der deutsche Markt nach Untersuchungen der Marktforschungsfirma Meta Group von derzeit etwa 1,5 Mrd. EUR bis zum Jahr 2005 auf ca. 3 Mrd. EUR fast verdoppeln. Recht bedacht, kann das nicht verwundern. Während gerade auch in Krisenzeiten die effektive Integration der E-Commerce- und Business-IT vorangetrieben wird, ist natürlich deren Zuverlässigkeit und Integrität von allerhöchster Wichtigkeit. Die Gefahren werden keinesfalls geringer. Je mehr die Vernetzung voranschreitet, desto weitreichender das Gefahrenpotential. Frage: 5. Auch im sensiblen IT-Bereich bestimmt das schwächste Glied die Sicherheitskette. Was sollte der Unternehmer beachten, damit er nichts Wichtiges vernachlässigt? Dass IT-Sicherheit ein Fass ohne Boden sei und Unsummen verschlinge, ist ein weitverbreiteter Trugschluss. Laut einer aktuellen Studie von silicon.de erzielt ein Grossteil der Unternehmen bereits mit 15 Prozent des IT-Etats einen optimalen Schutz ihrer Daten und Netzwerke. Technik ohne Strategie hilft allerdings wenig, so das Fazit der Analysten. Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Aberdeen unter den Global 2000 Unternehmen zufolge werden unternehmensspezifischen Anforderungen an IT-Sicherheit zu wenig berücksichtigt und die Analyse der verwundbaren Stellen vernachlässigt. Um Investitionen in IT-Si- cherheit gezielt vornehmen und den effektiven Schutz des Unternehmens gewährleisten zu können, müssen technische Maßnahmen mit einer Risiko- und Schwachstellenanalyse, einer unternehmensspezifischen Schutzbedarfsfeststellung sowie dem Aufbau einer adäquaten Sicherheitspolitik gekoppelt sein. Während jedoch knapp die Hälfte der Großunternehmen über eine Security-Policy verfügt, so die Studie von silicon.de, besitzen nur 27 Prozent der mittelständischen Unternehmen ein schriftlich fixiertes Regelwerk. Strategisches Vorgehen zahlt sich jedoch aus. Die Pareto-Regel, nach der mit nur 20 Prozent Aufwand 80 Prozent des Ergebnisses zu erzielen ist, lässt sich auch auf Investitionen in IT-Sicherheit anwenden. Über TimeKontor Die TimeKontor AG hat 2002 die Kampagne „TrustD@y - IT-Sicherheit ist Chefsache!“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, IT-Sicherheitsrisiken bewusst zu machen, Praxiswissen zu vermitteln und IT-Sicherheit als strategisches Thema im Top-Management zu verankern. Die Kampagne wird gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Medien durchgeführt. „TrustD@y unterstützt mit ihren Aktivitäten die Initative „Partnerschaft Sichere Internet-Wirtschaft“ des Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und steht unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission. Weitere Partner sind das Bundesministerium des Innern (BMI) und der Branchenverband BITKOM. len bewältigen und IT-Sicherheit optimieren lassen. (Anmeldung und Agenda unter www.timekontor.de) Das Gespräch führte Frau Drewnitzky, TimeKontor. u „We make IT“: BerlinBrandenburg ist starke IT-Region Länder starten gemeinsame Informationskampagne B erlin - In der Berliner Industrieund Handelskammer fiel zum Auftakt der diesjährigen CeBIT der Startschuss für eine gemeinsame Kampagne der Länder Berlin und Brandenburg sowie namhafter Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen der Region. Ziel der Informationskampagne ist, die Stärke der hier ansässigen Unternehmen der IT-Branche (Informationstechnologie) und die hervorragenden Rahmenbedingungen des Standorts Kunden und Investoren im In- und Ausland zu vermitteln. Die Kampagne zur Profilierung des Standortes bündelt alle Aktivitäten unter dem Slogan „We make IT. BerlinBrandenburg“. Erste konkrete Schritte sind ein gemeinsamer Auftritt der beiden Länder auf der diesjährigen CeBIT und der Aufbau einer Datenbank im Internet über die Produkte und Dienstleistungen der Branche in der Region. è Im Rahmen der Kampagne findet am 23. Juni 2003 der Sächsische ITSicherheitstag in Leipzig statt. Der Kongress wird von der TimeKontor AG, dem SAGeG (Kompetenzzentrum elektronischer Geschäftsverkehr), der Handwerkskammer zu Leipzig und der Wirtschaftsförderung Sachsen veranstaltet. Sicherheitsexperten und Erfahrungsberichte zeigen auf, welchen Bedrohungen Unternehmen wirklich ausgesetzt sind, wie sich Risiken und Schwachstel2/03 2 41 7 ç Weitere Schritte werden zur Zeit gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. Partner der Aktion sind die Wirtschaftsverwaltungen der Länder Berlin und Brandenburg mit ihren Initiativen „Projekt Zukunft“ und „BIS2006“, die IHKs beider Länder, „Partner für Berlin“, die Wirtschaftsförderung Berlin, die Investitionsbank Berlin, die BAO International, die Technologiestiftung Berlin, die Zukunftsagentur Brandenburg, das media.net Berlin-Brandenburg e. V. sowie das Medienbüro BerlinBrandenburg. Die Informationskampagne wurde von der Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft – Berlin in der Informationsgesellschaft“ angeregt. Schirmherr der Kampagne ist Robert Stauß, Vorstandsvorsitzender der gedas AG. Über 10.000 Unternehmen der Medien- und Kommunikationsbranche mit 115.000 Beschäftigten sind in BerlinBrandenburg ansässig und erwirtschaften über 11 Mrd. Euro Umsatz. In Berlin beschäftigt allein die Softwarebranche rund 16.000 Mitarbeiter in 2.600 Unternehmen. Mit mehr als 13.000 Beschäftigten in über 2000 Unternehmen gehört die Branche der Telekommunikationsdienstleister in Berlin zu den umsatzstärksten. Die Region bietet eine in Deutschland einzigartige Dichte an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie sehr gut ausgebildete Fachund Führungskräfte. Wichtiger Wettbewerbsvorteil der Region ist auch das attraktive Preis-Leistungsverhältnis bei Infrastruktur, Arbeitskräften, Immobilien und Wohnungen. Dazu kommen spezielle finanzielle Förderungen durch EU, Bund und die beiden Länder. Diese und weitere herausragende Merkmale der IT-Region BerlinBrandenburg wurden von den Partnern der Kampagne gemeinsam auf der weltweit größten Computermesse, der CeBIT in Hannover, kommuniziert. Weitere Aktivitäten wie Präsentationen im In- und Ausland, Pressearbeit, Fernseh-Clips und anderes werden von den Partnern zur Zeit gemeinsam entwickelt und das ganze Jahr über umgesetzt. Berlin-Brandenburg ist seit jeher ein erfolgreicher Standort, wenn es um neue Technologien geht. Hier entstand 1877 das erste Telefonnetz, entwickelte Konrad Zuse 1936 den ersten Computer. Auch heute ist die Region federführend, wenn es um innovative Kommunikationstechnologien und Anwendungen geht, etwa beim Mobilfunkstandard UMTS, dem digitalen terrestrischen Fernsehen (DVB-T) oder eGovernment, den elektronischen Diensten der Verwaltung. u B erlin - Das Bundesministerium des Innern und die Microsoft Deutschland GmbH haben am 10. April in Berlin eine Absichtserklärung für die künftige Kooperation im Bereich der Informationstechnik unterzeichnet. Ziel dieser von Bundesinnenminister Otto Schily und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Jürgen Gallmann, unterzeichneten Partnerschaft ist es, die Sicherheit, Interoperabilität und Offenheit von IT-Systemen in der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland zu verbessern. Darüber hinaus schlossen das Bundesministerium des Innern und Microsoft neue Lizenzrahmenverträge ab, die es Bund, Ländern und Kommunen ermöglichen, zu flexiblen Konditionen besonders günstig Microsoft-Produkte zu erwerben. Bundesinnenminister Schily betonte den hohen Stellenwert der Vereinbarung mit Microsoft: „Die Verträge geben allen Behörden die Chance, Microsoft-Produkte kostengünstig einzusetzen, ohne verpflichtet zu sein, ausschließlich Microsoft-Produkte zu verwenden.“ Die abgeschlossenen Lizenzrahmenverträge sind Bestandteil einer umfassenden Kooperation zwischen dem Bundesministerium des Innern und Microsoft. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekräftigten beide Partner, künftig noch enger im Bereich Informationstechnik zusammenzuarbeiten. Microsoft wird im Rahmen verschiedender Projekte das Ziel der IT-Politik der Bundesrepublik Deutschland unterstützen, die Sicherheit, Interoperabilität und Offenheit von IT-Systemen zu verbessern. Die bisherigen Kooperationen und mögliche weitere Gebiete der Zusammenarbeit è http://www.we-make-it.info/ 2 Microsoft intensiviert Partnerschaft mit dem Bundesministerium des Innern 2/03 2 42 6SOLWWHU [4;' 8KU 6HLWH Sprache und Daten fließen zusammen. Die Kosten sinken. Die Effizienz steigt. Sie beginnen zu lächeln. Entdecken Sie, was im Internet alles möglich ist. Cisco Systems ist Partner des Landesbetriebes für Informationstechnik Berlin. © 2002 Cisco Systems Inc. Alle Rechte vorbehalten. Cisco, Cisco Systems, das Cisco Systems Logo, Empowering the Internet Generation, Cisco Powered Network und AVVID sind eingetragene Markenzeichen oder Markenzeichen von Cisco Systems Inc. www.cisco.de Glauben Sie nicht auch, dass es an der Zeit ist, Ihre unterschiedlichen Kommunikationsnetze zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammenzufassen? Mit Cisco IP-Telefonie senken Sie die Kosten und steigern die Produktivität durch verbesserte Kommunikation. Dabei sorgt Cisco AVVID (Architecture for Voice, Video and Integrated Data) für ein reibungsloses und störungsfreies Zusammenspiel und die nahtlose Integration von Sprach-, Video-, Daten- und drahtlosen Anwendungen in ein gemeinsames, skalierbares Netzwerk. Um mehr darüber zu erfahren, wie Sie problemlos zu Cisco IP-Telefonie migrieren und gleichzeitig Ihre bestehenden Investitionen schützen können, besuchen Sie www.cisco.de/iptelefonie IP Phone Demo Anwenderbeispiele Systemdesign Lösungen 2/03 2/03 2 2 43 43 White Paper Cisco Powered Network 7 7 ç werden demnächst in einem Kooperationsvertrag gebündelt werden. „Mit der Einräumung deutlich verbesserter Lizenzbedingungen und der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich IT-Sicherheit und Interoperabilität unterstreicht Microsoft seine Absicht, die langjährige vertrauensvolle Partnerschaft mit den Institutionen der öffentlichen Hand zu intensivieren. Wir tragen damit den besonderen Bedürfnissen in der öffentlichen Verwaltung in Deutschland künftig noch besser Rechnung. Gleichzeitig setzen wir in Deutschland auch innerhalb des Unternehmens Microsoft weltweit einen Standard für den Umgang mit dem öffentlichen Sektor“, so Jürgen Gallmann anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Neue Lizenzverträge erhöhen Flexibilität und Planbarkeit Die neuen Lizenzrahmenverträge ermöglichen der öffentlichen Verwaltung ein hohes Maß an Flexibilität und langfristiger Planbarkeit beim Einsatz von Microsoft-Produkten. So können die Behörden in Zukunft zwischen verschiedenen Bezugsalternativen wie Kauf, Miete, Voll- oder Teilstandardisierung wählen je nach Ausgangslage, Bedarf und IT-Strategie. Darüber hinaus erhält die öffentliche Hand durch stabile Preise über mehrere Jahre hinweg ein hohes Maß an Planungssicherheit. Die neuen Lizenzrahmenverträge werden ergänzend zu den seit 2001 bestehenden Rahmenverträgen angeboten und sind besonders auf die Verwaltungen zugeschnitten, die Vorteile in einer Standardisierung und Reduzierung des Aufwandes für Lizenzverwaltung sehen. Microsoft und seine Partner werden die öffentlichen Einrichtungen dabei unterstützen, die jeweils günstigste Alternative zu nutzen. u 2 Open-Source-Software bei Anwendern hoch im Kurs Universität Dortmund veröffentlicht Kurzstudie über Open-Source-Software O pen-Source-Software (OSS) ist zum Synonym geworden für Flexibilität und Kostenbewusstsein. IT-Surveys hat die aktuelle Diskussion daher zum Anlass genommen und in einer qualitativen Befragung die Verbreitung von OSS untersucht und hinterfragt, wie IT-Entscheider den Einsatz von Open-Source-Lösungen beurteilen. Die Ergebnisse der Kurzstudie zeigen deutlich, dass die Bedeutung von Open-Source-Software in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Die Vorteile offener Systemwelten überwiegen, so die einhellige Meinung der befragten IT-Entscheider. Kosten, Flexibilität, Unabhängigkeit sowie Sicherheit sprechen deutlich für die stärkere Nutzung von OSS. Die vollständigen Ergebnisse können unter www.itsurveys.de nachgelesen werden. IT-Surveys ist eine Private Public Partnership zwischen dem IT-Dienstleister MATERNA GmbH und dem Lehrstuhl für Marketing der Universität Dortmund unter der Leitung von Prof. Hartmut H. Holzmüller. „Aus zahlreichen Kundenprojekten wissen wir, dass viele Unternehmenslenker heute noch unsicher sind, ob sich OpenSource-Betriebssysteme wie Linux auch für den Einsatz in unternehmenskritischen Bereichen eignen. Wir werden häufig angesprochen, um einen konkreten Einsatz insbesondere hinsichtlich Kosten und Sicherheit zu prüfen“, erläutert Dr. Hubert Staudt, Leiter Strategie und Marketing in der Business Unit Information bei MATERNA. 2/03 2 44 Über die Studie Mit Hilfe von qualitativen Leitfadeninterviews wurden 30 deutsche Anwenderunternehmen zu ihren OSS-Erfahrungen befragt. Es sollte herausgefunden werden, ob OSS sich heute schon als eine echte Alternative zu herkömmlichen Systemwelten erweist. Die qualitative Studie dient einer ersten Einschätzung des Potenzials von Open-SourceLösungen im Business-Bereich. Es stehen weniger generalisierbare Ergebnisse im Vordergrund, sondern es soll ein vertiefender Einblick in den Problemkreis gegeben werden. Häufigster Einsatzzweck waren bei den Befragten der Server-Bereich sowie Internet-Anwendungen und -Dienste. Die Befragten gehen davon aus, dass in Zukunft sowohl die Verbreitung als auch die Einsatzbereiche zunehmen werden. Damit bestätigt die qualitative Befragung die Online-Umfrage, die ITSurveys im Herbst letzten Jahres zum gleichen Thema durchgeführt hat. Open-Source-Lösungen bei Behörden Auch in der öffentliche Verwaltung trifft der Einsatz von Open-Source-Software auf breite Zustimmung. Beispielsweise entschied sich das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BMI) für den Einsatz einer Groupware-Lösung auf der Basis von Linux. Die Anwender im Beschaffungsamt des BMI nutzen weiterhin ihren bekannten Microsoft Outlook-Client, während im Hintergrund die kostengünstige Server-Alternative läuft. Die Migration und Einführung des Linux-Servers hat MATERNA übernommen. u MySQL Version 4.0 reif für den Produktiveinsatz M ySQL AB (Uppsala, Schweden), Entwickler der weltweit populärsten Open-SourceDatenbank, hat mitgeteilt, dass è ç die MySQL- Datenbank Version 4.0 ab sofort die Zusatzbezeichnung „Production“ erhält und somit reif ist für den Produktiveinsatz. Um den Status „Production“ zu erreichen, muss MySQL-Software eine Reihe von strengen Testprozeduren fehlerfrei durchlaufen und sich anschlie ßend mindestens drei Monate lang einem umfassenden „Battle Testing“ in Live-Umgebungen unterziehen. Mit dem aktuellen Versionsstand 4.0.12 stellt MySQL 4.0 nun die Standardcodebasis für alle MySQL-Datenbank-Downloads dar. Entwicklungsversionen von MySQL 4.0 sind bereits seit Oktober 2001 verfügbar. Anfang 2002 erreichte eine frühe Version der Datenbank in einem Vergleichstest neben Oracle 9i Spitzenwerte in den Bereichen Leistung und Skalierbarkeit. Weitere Testkandidaten in diesem von Ziff Davis Media durchgeführten Vergleich waren Datenbanken von IBM, Microsoft, Oracle und Sybase. Unter http://www.eweek.com/ article/0,3658,s=708&a=23115,00.asp ist der Testbericht verfügbar. MySQL 4.0 wurde in der Zwischenzeit in einer Reihe großer Unternehmen eingesetzt und intensiv getestet, um ein hohes Qualitätsniveau sicherzustellen. „Obwohl bewährte und stabile Entwicklungsversionen von MySQL 4.0 seit über einem Jahr im Einsatz sind, haben viele MySQL-Anwender mit einem Upgrade auf die Production-Version gewartet. Nachdem diese nun bei tausenden Anwendern ohne größere Fehler im Einsatz war, sind wir davon überzeugt, dass Version 4.0 in jeder MySQL-Implementierung zuverlässig eingesetzt werden kann - ob in Unternehmen, in Software von Drittanbietern integriert oder in großen Web-Anwendungen,“ meint Michael „Monty“ Widenius, CTO und Mitbegründer von MySQL AB. MySQL 4.0 mit verbesserter Geschwindigkeit und neuen Funktionen Die wichtigsten neuen Funktionen von MySQL 4.0 zielen darauf ab, MySQL noch stärker als Lösung im Bereich unternehmenskritischer, hoch ausgelasteter Datenbanksysteme zu positionieren sowie die Leistung im Embedded- Einsatz zu optimieren. MySQL 4.0 enthält unter anderem: Indexierung, Suche in gepackten Indizes, Bulk Inserts und andere Optimierungen für eine Beschleunigung von Abfragen Die Transaktions-Engine InnoDB, die MySQL um Transaktionen, Row-Level-Locking und ForeignKey-Integrität erweiterte Funktionen für die einfache Migration von anderen Datenbanken auf MySQL, so etwa „Truncate Table“-, „Union“- und „Cast“-SQL- Syntaxerweiterungen. Weitere Informationen über neue Funktionen in MySQL 4.0 sind auf der MySQLWebsite http://www.mysql.com/doc/ en/Nutshell_4.0_features.html erhältlich. „MySQL 4.0 bietet eine Vielzahl beeindruckender Funktionen wie etwa den Abfrage-Cache oder die InnoDB Transaktions-Engine,“ so Anthony Boyd, Manager für Web Technologie bei Silicon Storage Technology Inc., einem großen Anbieter für Flash-Speicher in Sunnyvale, Kalifornien. „Zusätzlich zu den zahlreichen Verbesserungen konnten wir feststellen, dass sich das Update von Version 3.23 auf MySQL 4.0 sehr einfach gestaltete.“ Grundlage für zukünftige Versionen Einen Abfrage-Cache, der die Geschwindigkeit vieler Anwendungen mit wiederholenden Abfragen verbessert, Volltext2/03 2 45 MySQL 4.0 bildet die Grundlage für wegweisende neue Features, die in è 7 ç kommenden Versionen verfügbar sein werden. Dazu zählen Subqueries, die in MySQL 4.1 enthalten sind, sowie Stored Procedures und Foreign-KeyIntegrity-Regeln für die MyISAM Storage Engine, die für die Version 5.0 geplant sind. Auf der ersten MySQL Jahres-Anwenderkonferenz vom 10. bis 12. April 03 in San Jose, Kalifornien, wurden MySQL AB Entwickler einen detaillierten Überblick sowie Vorführungen zu wichtigen aktuellen und zukünftigen Funktionen der MySQL-Datenbank wie etwa Stored Procedures oder Subqueries geboten. Weitere Informationen über die MySQL Anwenderkonferenz 2003 sind im Web unter http:// www.mysql.com/events/uc2003/ zu finden. Verfügbarkeit MySQL 4.0.12 ist ab sofort als Quellcode sowie in Binär-Formaten für eine Vielzahl von Plattformen auf den Downloadseiten von MySQL verfügbar unter http://www.mysql.com/downloads. Der Quellcode der neuesten Entwicklungsversion MySQL 4.1 ist ebenfalls bei MySQL unter http:// www.mysql.com/downloads/mysql4.1.html erhältlich. Binary-Versionen von MySQL 4.1 folgen in Kürze. MySQL AB wird das bisherige Production-Release 3.23 mit Fixes für kritische Bugs und Sicherheitslücken bis auf weiteres laufend aktualisieren. Um den Umstieg auf MySQL 4.0 zu vereinfachen, wird das Unternehmen eine Roadmap über die Auslaufphase von 3.23 bereitstellen. Über MySQL GmbH Die MySQL GmbH ist die deutsche Niederlassung der schwedischen MySQL AB. Die MySQL AB entwickelt, vermarktet und unterstützt den Datenbankserver MySQL, die beliebteste Open-Source-Datenbank der Welt. Mit geschätzten über 4 Millionen In- 2 stallationen und bis zu 27.000 Downloads täglich ist MySQL die führende OpenSource-Datenbank und wird schnell zum Kern von vielen großen, geschäftskritischen Anwendungen. MySQL ist unter der Free Software/Open-Source-GNU General-Puplic-Lizenz (GPL) oder als kommerzielle Lizenz erhältlich. u Viren, Würmer, kriminelle Mitarbeiter: Firmen versagen bei der Vorsorge D ie Sicherheit in der Informationstechnologie (IT) war eines der Top-Themen der CeBIT 2003 - neben drahtlosen Netzwerken (WLAN) und kosteneffizienten Softwarelösungen. Das ergab eine aktuelle Befragung von Mummert Consulting unter den IT-Ausstellern der Computermesse. Das Bewusstsein für das Thema IT-Sicherheit wächst. Endlich! Bisher haben Angreifer oft leichtes Spiel, denn deutsche Firmen sorgen nur mangelhaft vor. Viele schließen nicht einmal bekannte Sicherheitslücken. Jüngstes Beispiel: der so genannte SlammerWurm. Er nutzte Ende Januar ein bekanntes Sicherheitsleck in einer Microsoft-Datenbank aus und zwang schätzungsweise mehr als 100.000 Server weltweit in die Knie. Das Sicherheitsproblem war bereits seit Mitte 2002 bekannt – nur hatten viele Administratoren darauf nicht reagiert. Die meisten Angriffe zielen nämlich auf altbekannte Fehler: Nur 14 Prozent nutzen Schwachstellen, die Experten nicht kennen. Die nahe Zukunft verspricht kaum Verbesserungen: IT-Sicherheit wird als technisches Problem wahrgenommen und deshalb allzu oft an die Fachabteilung delegiert. Sie wird weiterhin nur dann zur Chefsache, wenn Angriffe auf ITSysteme zu nennenswerten Schäden führen. In weniger als jedem fünften Unternehmen widmet sich die Geschäftsleitung diesem Thema. Dies hat eine Um2/03 2 46 frage der Informationweek ergeben, die von Mummert Consulting ausgewertet wurde. Die Angriffe gegen die Informationstechnologie (IT) haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Fast 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind bereits Opfer von Saboteuren oder Hackern geworden. Laut einer Studie der US-Heimatbehörde stieg die Anzahl der bekannten Sicherheitslücken in den vergangenen zwei Jahren fast um das Vierfache – von 1.090 auf 4.129. In Deutschland verdoppelte sich die Anzahl der Delikte mit Computern. Waren es 1999 noch gut 40.000 Fälle, so zählte das Bundeskriminalamt im Jahr 2001 bereits fast 80.000 Straftaten, Tendenz steigend. Die größte offene Flanke vieler Unternehmen sind zurzeit Schwachstellen im Betriebssystem. Mehr als ein Drittel aller Angriffe erfolgt auf diesem Wege. Bedenklich: Jedes zehnte Unternehmen hat keine Ahnung, wie die Attacken durchgeführt wurden. Zunehmend gefährlicher für die IT-Sicherheit werden eigene Mitarbeiter. Schon heute sind sie für fast ein Viertel der Sicherheitslücken verantwortlich. Der Grund: Sie können mit den Systemen nicht umgehen, verursachen so vermeidbare Fehler. Zu den Fehlern aus Unwissenheit tritt böser Wille: Zwei von drei Angriffen gehen auf das Konto der Mitarbeiter. Davon gehen die Experten von Mummert Consulting aus. Die Gründe sind vielfältig: Der Beschäftigte hat sich beispielsweise über Vorgesetzte oder Kollegen geärgert, ist unzufrieden mit der Entlohnung oder seiner Position. Vier von fünf Unternehmen rechnen mit einem weiteren Anstieg der Kriminalität im IT-Bereich. Und auch, wenn die Sicherheit das Top-Thema der CeBIT war: In den Chefetagen ist die Aufmerksamkeit für dieses Thema bislang verhalten. In drei von fünf Firmen ist die IT-Abteilung für Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich. Nur je acht Prozent der Firmen beschäftigen einen Chief Information Officer (CIO) oder einen Datenschutzbeauftragten. Einen è 2/03 2 47 7 ç Chief Security Officer (CSO) leisten sich nur 1,3 Prozent der Unternehmen. Gleichzeitig bekunden deutsche Unternehmen, dass ihre Sensibilität für die ITSicherheit zugenommen habe. Auf einer Skala von eins bis zehn bewerten Entscheider sie mit acht und bewilligen ihrer IT-Fachabteilung mehr Geld für den Kampf gegen Viren, Würmer und Hacker. Über die Budgetfrage hinaus ist die Bereitschaft des Top-Managements, sich intensiv und detailliert mit der ITSicherheit zu beschäftigen, auch in der Zukunft nur begrenzt ausgeprägt. Die wachsenden Budgets spiegeln sich in der CeBIT-Ausstellerbefragung wider: IT-Sicherheit ist ein Top-Thema. Die Investitionen fließen vor allem in die Abwehr von Viren (56,3 Prozent) und in die Sicherheit der Betriebssysteme (53,9 Prozent). Damit realisieren deutsche Firmen wichtige Mosaiksteinchen zum Schutz ihrer Computersysteme. Die intelligente Verknüpfung der einzelnen Schutzmaßnahmen zu einem mehrschichtigen Sicherheitsnetz, das Gateways, Server und Clientrechner schützt, wird unterdessen selten geleistet. Die Maßnahmen für mehr Sicherheit gleichen in vielen Fällen wildem Aktionismus. Denn: Viele Unternehmen leiten konkrete Abwehrmaßnahmen ein, ohne vorher einen Risiko-Check durchzuführen. Wurzel dieses Problems ist die Tatsache, dass viele Firmen kein konsequentes IT-Management betreiben und keinen verantwortlichen Entscheider mit dieser Aufgabe betrauen. Mitarbeiter in dieser Position würden zum Beispiel dafür sorgen, dass Risiko-Assessments oder Sicherheitstests regelmäßig durchgeführt werden. Das plant bisher nur jedes fünfte Unternehmen. Die Folge: Schwachstellen bleiben unerkannt. Ob ergriffene Maßnahmen also tatsächlich erfolgreich sind, ist vielfach nicht sicher. Dabei werden die Firmen inzwischen von höchsten Stellen aufgefordert, sich aktiv um ihre IT-Sicherheit zu küm- 2 mern. In den USA sorgt die Heimatbehörde für mehr Bewusstsein. In Europa soll eine neue Behörde im kommenden Jahr ihren Dienst aufnehmen: die European Network and Information Security Agency. Doch sollten die Firmen nicht auf Aufforderungen von Regierungsseite warten. IT-Sicherheit ist auch im eigenen Interesse: Fast 85 Prozent der Unternehmen, die angegriffen wurden, erlitten dabei nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr finanzielle Verluste. Große Hoffnung auf wachsendes Geschäft machen sich daher Managed Security Service Provider (MSSP), an die die IT-Sicherheit outgesourct werden kann. Marktforscher überschlagen sich mit ihren Prognosen: Datamonitor erwartet, dass im Jahr 2005 bereits ein Fünftel aller Sicherheitslösungen von externen Dienstleistern bezogen werden. Frost & Sullivan prognostiziert eine Verdreifachung der MSSP-Umsätze bis zum Jahr 2008. Doch die Unternehmen greifen nur zurückhaltend zu. Die Sicherheit der eigenen Computersysteme ist den Entscheidern mehrheitlich zu sensibel für ein Outsourcing. Darüber hinaus sind Fernüberwachung und Angriffserkennung für MSSP-Anbieter nur begrenzt möglich. Die Provider werden zwar in den nächsten Jahren ein gutes Wachstum vorweisen, schätzt Mummert Consulting – allerdings auf niedrigem Niveau. u Immer weniger Rechtssicherheit für 0190-Anbieter D ie Telekom und andere Netzbetreiber haften für unlautere Machenschaften von 0190Anbietern. Diese Auffassung vertritt das Berliner Kammergericht (KG vom 27.01.03, Az. 26 U 205/01). In dem Berliner Fall klagte die TelekomKonkurrentin BerliKomm 0190-Gebühren in Höhe von rund 8.000 EUR gegen eine Mutter ein, deren Sohn beim Surfen 2/03 2 48 im Internet Dialer-Software heruntergeladen hatte. Die Dialer-Software war so eingerichtet, dass sie eine 0190-Nummer als Standardverbindung in das Internet installierte. Wochenlang wählte sich der Sohn, ohne dies zu bemerken, in das Internet zu einem Minutenpreis von 1,86 EUR ein. In einem Aufsehen erregenden Urteil hatte das Berliner Landgericht die Mutter in erster Instanz zur Zahlung verurteilt. Begründung: BerliKomm könne für die Machenschaften unlauterer 0190Anbieter nicht verantwortlich gemacht werden (LG Berlin vom 11.07.2001, Az. 18 O 63/01). Anders jetzt das Kammergericht, das das erstinstanzliche Urteil aufhob mit dem bemerkenswerten Argument, dass jeder 0190-Anbieter ein „Verhandlungsgehilfe“ der Telekom und ihrer Konkurrenten sei und BerliKomm daher für unlautere Machenschaften derartiger Anbieter hafte. Das Urteil des Kammergerichts kann für die betroffene Mutter zu einem teuren Bumerang werden, da das Gericht die Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) zugelassen hat. Der BGH hat sich in mehreren Entscheidungen bereits festgelegt und eine Verantwortlichkeit der Netzbetreiber für die Inhalte von 0190Angeboten abgelehnt (BGH vom 22.11.2001, Az. III ZR 5/01; BGH vom 16.05.2002, Az. III ZR 253/01; BGH vom 13.06.2002, Az. III ZR 156/01). Die Chancen, dass die Mutter auch vor dem BGH Erfolg hat, sind daher denkbar schlecht. Das Urteil des Kammergerichts reiht sich ein in eine ganze Serie von höchst widersprüchlichen Urteilen verschiedener Gerichte zum Dialer-Missbrauch und anderen 0190-Fällen. Um Rechtssicherheit zu schaffen und teure Prozesse mit ungewissem Ausgang zu vermeiden, wird der Gesetzgeber handeln müssen. Ein Entwurf für ein Gesetz gegen den Missbrauch von Mehrwertdiensten hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) vor geraumer Zeit vorgelegt. Es ist zu hoffen, dass die Bemühungen um ein wirksames Schutzgesetz jetzt zügig voranschreiten. u 2/03 2 49 7 Weltweiter Zugang zu Berliner Bibliotheken durch neues Internetportal B erlin (ots) - In Berlin entsteht bis 2004 ein neues nutzerorientiertes Internetportal, das einen weltweiten Zugang zu allen Bibliotheken ermöglicht, die unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vereint sind. Am 24. Februar 2003 haben der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, und der Vorsitzende der Verbundsleitung des Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV), Ewald Brahms, einen Vertrag über den Beitritt der Bibliotheken aller Stiftungseinrichtungen unterzeichnet. Darunter sind hoch spezialisierte Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts, der Kunstbibliothek und der Staatsbibliothek, die allein schon knapp zehn Millionen Bände besitzt. Bislang sind 6,1 Millionen Datensätze der Staatsbibliothek in den Verbund mit insgesamt 28 Millionen Titeln eingebunden. Geplant ist, bis 2004 in das Verbundssystem weitere rund 2,4 Millionen Datensätze aus dem IberoAmerikanischen Institut, dem Geheimen Staatsarchiv sowie dem Institut für Musikforschung aufzunehmen. Die Stiftung ist der größte Teilnehmer des GBV. Durch die technische Bereitstellung dieser Bestände in einem Verbundskatalog entstehen für den Nutzer Vorteile wie die ortsunabhängige Recherche und online-Bestellung. Der Nutzer muss nicht mehr wissen, in welcher Bibliothek er suchen muss. u Qualifikation per Mausklick D as neueste Projekt der Weiterbildungsdatenbank Berlin, eine Unternehmensplattform, wurde von der Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Susanne Ahlers, im Februar gestartet. Dieser Service soll vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Personalplanung und der Qualifizierung ihrer Beschäftigten unterstützen. Ab sofort können Unternehmen in der Datenbank gezielt ihre Anforderungen nach beruflicher Qualifizierung angeben und per Mausklick eine Anfrage an ausgewählte Bildungsanbieter schicken. Die Handhabung der Plattform ist für die Unternehmen denkbar einfach. Sie müssen nur ein Anfrageformular ausfüllen und absenden. Dann sucht die Datenbank geeignete Bildungsanbieter heraus. Staatssekretärin Ahlers: „Das Wissen und die Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind der entscheidende Produktionsfaktor der Zukunft. Mit dem neuen Angebot der Weiterbildungsdatenbank wollen wir vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, die sich keine teure Personalentwicklung im Haus leisten können, den Zugang zu dieser Ressource erleichtern.“ Wie die Weiterbildungsdatenbank insgesamt, wird auch dieser Service vom Land Berlin und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Er ist für die Nutzer kostenfrei. Fünf Jahre nach ihrer Eröffnung erfreut sich die Weiterbildungsdatenbank Berlin (im Internet unter: www.wdb-berlin.de) wachsender Beliebtheit und verzeichnete bereits mehr als 2,5 Millionen Zugriffe aus aller Welt. In der Datenbank sind derzeit rund 3000 aktuelle Weiterbildungsangebote von 380 Bildungsunternehmen registriert. Zum steigenden Interesse an der Weiterbildungsdatenbank tragen auch 2 2/03 2 50 drei Projekte bei, die das ursprüngliche Angebot im Verlaufe der fünf Jahre erweiterten: eine europaweite Praktikabörse, eine virtuelle Mediathek und ein deutschlandweiter Dozentenpool. Allein auf die Praktikabörse wurde bisher fast eine Million mal zugegriffen. u Reiten im Berliner Wald Mit dem Frühling und den ersten warmen Sonnenstrahlen begann auch die Saison für Reitausflüge in die Berliner Wälder. Alle wichtigen Informationen zu diesem Thema sind ab sofort im Internet unter www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/reiten/ verfügbar. Auch Karten der Reitwege sind dort in nutzbarer Form zu finden. Die Berliner Waldgebiete bieten insgesamt 250 km Reitwege durch die vielfältige Erholungslandschaft. Wer dieses Angebot nutzen möchte, erwirbt bei einem der Berliner Forstämter eine Reiterlaubnis. Die Jahreserlaubnis gilt jeweils vom 1. April bis zum 31. März des Folgejahres und kostet 70,- EUR. Die Erlaubnis für einen Monat ist für 20,EUR zu haben. Mit der Erlaubnis erhält jeder Interessierte eine Erlaubnismarke, die bei allen Ausritten in die Wälder sichtbar mitgeführt werden muss. Wer sich entsprechend umsichtig auf den ausgewiesenen Reitwegen bewegt, wird Konflikte mit anderen Waldbesuchern vermeiden und den Wald uneingeschränkt genießen können. u www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/ reiten/ Mehr „Stadtgrün“ im Internet Angebot wurde wesentlich erweitert und aktualisiert D ie Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert seit März 2003 unter der Adresse „http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ umwelt/stadtgruen/“ mit einem aktualisierten und in Teilbereichen wesentlich erweiterten Internetauftritt „Stadtgrün“ nunmehr noch umfassender über das Berliner Stadtgrün. Grundlegend überarbeitet und erweitert wurden dabei die Informationsangebote zu „Friedhöfen und Begräbnisstätten“, zu „Kleingärten“ sowie zur „Geschichte des Berliner Stadtgrüns“. Darüber hinaus werden nunmehr 20 ausgewählte Spielplätze detailliert beschrieben. Der Internetauftritt „Stadtgrün“ bietet damit einem breiten Interessentenkreis ein sehr vielseitiges Informationsangebot zum Berliner Stadtgrün. Detaillierte Angaben zu ausgewählten Anlagen, statistische Informationen und gesetzliche Grundlagen sind dort genauso zu finden, wie Informationen zu Spezialthemen wie z.B. der Friedhofsentwicklungsplan oder technische Informationen zum Konzept des Berliner Grünflächen-Informations-Systems. Es liegen umfangreiche Informationen vor zu den Berliner Friedhöfen, den Anlagen mit Gräbern von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft, den Ehrengrabstätten, den drei sowjetischen Ehrenmalen sowie zu sonstigen Begräbnisplätzen einschließlich einem Verzeichnis aller Friedhöfe und einer Standortkarte der in Wort und Bild näher beschriebenen Anlagen. Ein BestattungsLeitfaden, Informationen zum Friedhofsentwicklungsplan, eine Zusammenstellung der einschlägigen gesetzlichen Regelungen und die Kontaktadressen der Friedhofsverwaltungen der landeseigenen Friedhöfe bieten eine praktische Hilfe im Trauerfall. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert im Rahmen ihres erweiterten Internetauftritts ebenfalls über das Berliner Kleingartenwesen im Allgemeinen, stellt ausgewählte Kleingartenanlagen in Wort und Bild näher vor und veröffentlicht statistische Informationen zum Kleingartenbestand. Weiterhin werden einschlägige gesetzliche Regelungen aufgeführt und Kontaktadressen bzw. Ansprechpartner in den Bezirksverwaltungen und den Kleingartenverbänden benannt. Interessierte finden auch Darstellungen zur Geschichte des Berliner Stadtgrüns seit 1800 sowie mehrere historische Stadtkarten. u Barrierefinder: Erster Praxis-Test überprüft die Barrierefreiheit von Websites B erlin (ots) - Eine Initiative deutscher Internet-Dienstleister weist auf die mangelnde Barrierefreiheit und Behindertentauglichkeit vieler Internetseiten hin. Das neu entwickelte Werkzeug www.barrierefinder.de ermöglicht einen kostenlosen Praxis-Test für Webseiten. Der Test zeigt, ob eine Internet-Seite auch von Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang nutzbar ist. Barrieren in Internetseiten werden aufgespürt und Problemlösungen sofort angeboten. „Ist meine Website barrierefrei, behindertengerecht und für jedermann zugänglich?“ Die Antwort auf diese Frage gibt www.barrierefinder.de, Deutschlands erster PraxisTest für Webseiten. Der kostenlose Test ist das Ergebnis einer Initiative des Internetdienstleisters Leonhardt Multimedia GmbH, unterstützt durch das EIQUSInstitut, PSINet Europe und RedDot Solutions. Mit diesem Test soll die Verbreitung von barrierefreien Websites gefördert werden, damit möglichst viele Menschen am Informationsaustausch durch das Internet teilhaben können. Entscheidungsträger bekommen ein einfaches Werkzeug an die Hand, das die Barrierefreiheit der eigenen Website prüft und Praxis-Lösungen anbietet. Bisher war der Test einer Website in Bezug auf Barrierefreiheit nur für Internet-Profis mit entsprechendem Know-how möglich. Im Barrierefinder haben die Initiatoren professionelle Tests und è 2/03 2 51 7 ç Routinen integriert, die auch ohne entsprechende Vorkenntnisse sofort nutzbar und verständlich sind. Unternehmen daher, zu handeln. Der Test unter www.barrierfinder.de ist der erste Schritt dazu. Was bedeutet „barrierefrei“? Barrierefreie Webseiten sind auch für Menschen mit Behinderungen vollständig zugänglich. Zum Beispiel nutzen Sehbehinderte zum Surfen so genannte VorleseBrowser, die den Text einer Website vorlesen. Dann müssen zu allen Bildern Textbeschreibungen vorhanden sein, die mit vorgelesen werden. Körperbehinderte dagegen können Seiten oft nur über die Tastatur oder spezielle Eingabegeräte aufrufen. „Barrierefrei“ ist eine Website, wenn sie auch unter solchen Bedingungen in vollem Umfang benutzbar ist. Die gesetzliche Basis der Barrierefreiheit-Initiative ist das Behinderten-Gleichstellungsgesetz, das am 28. Februar 2002 vom Bundestag verabschiedet wurde. Danach müssen öffentliche Einrichtungen, Ämter und Behörden ihre Webauftritte so gestalten, dass sie von behinderten Menschen grundsätzlich uneingeschränkt genutzt werden können. Die Rechtssprechung in den USA ist schon einen Schritt weiter: Unternehmen, die dort keinen barrierefreien Zugang ermöglichen, müssen schon heute mit Klagen und empfindlichen Schadensersatzansprüchen rechnen. In der Europäischen Union sind entsprechende Gesetzesvorhaben bereits in Planung. Barrierefreie Websites lohnen sich Für Unternehmen lohnt es sich auch, die Website barrierefrei umzustellen, weiß der Mitbegründer der Initiative Roland Leonhardt: „Barrierefreie Internetservices sind bereits auf kommende technische Entwicklungen und Anforderungen vorbereitet. Wer jetzt umstellt, gewinnt Investitionssicherheit.“ Mit barrierefreien Webseiten kann außerdem die Reichweite deutlich erhöht werden, denn behinderte Nutzer stellen eine interessante und loyale Zielgruppe dar, die bisher in vielen Fällen gar nicht angesprochen werden kann. Die Vorteile kommen aber auch nichtbehinderten Nutzern zugute: zum Beispiel durch die bessere Platzierung in Suchmaschinen aufgrund der klaren Strukturierung der Seiten. Oder durch die Tatsache, dass die Seiten dann mit jeder Software problemlos darstellbar sind. Die Initiative rät www.barrierefinder.de ist eine Initiative von Leonhardt Multimedia GmbH und wird unterstützt von -EIQUS Europäisches Institut für Qualitätssicherung und Standardisierung EWIV -PSINet Europe -RedDot Solutions AG u Neue Impulse für den elektronischen Geschäftsverkehr Studie schafft Klarheit über E-BusinessStandards in Deutschland D ie Vielzahl existierender Standards im elektronischen Geschäftsverkehr verunsichert viele Unternehmen und führt zu einer Zurückhaltung bei der Anwendung von E-Business-Anwendungen. Abhilfe schafft hier eine aktuelle Studie der BERLECON RESEARCH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Sie bietet einen umfassenden Überblick über alle bedeutenden EBusiness-Standards in Deutschland. Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister Wolfgang Clement: „Die Studie liefert wichtige Impulse für Maßnahmen zur stärkeren Nutzung von E-Business-Anwendungen im Mittelstand. Die Ergebnisse der Untersuchung helfen gerade kleinen und mittleren Unternehmen, ihre Investitionsentscheidungen schneller treffen zu können und die Zusammenarbeit mit ihren Geschäftspartnern zu verbessern.“ Standards erleichtern den unternehmensübergreifenden Informationsund Datenaustausch. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Integrationsproblemen und zur è http://www.barrierefinder.de/ 2 2/03 2 52 ç Senkung von Kosten im Unternehmen. Das haben inzwischen immer mehr Unternehmen erkannt. Die von BERLECON RESEARCH durchgeführte Befragung von mehr als 800 Unternehmen in IT-, Elektro- und Nahrungsmittelindustrie sowie -handel und im Maschinenbau ergab, dass die elektronische Kommunikation zwischen Unternehmen und damit die Bedeutung von Standards in den kommenden Jahren erheblich zunehmen wird. Schon jetzt sind etablierte Formen des Datenaustausches wie EDI (Electronic Data Interchange) in vielen Branchen stark verbreitet. Gleichzeitig setzen sich immer mehr neue internetbasierte Anwendungen wie WebEDI und XML-Formate durch. Die Notwendigkeit auch für kleine und mittlere Unternehmen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, nimmt mit der Verbreitung des E-Business und der fortschreitenden Vernetzung der Wirtschaft immer mehr zu. Die Studie zeigt eine Reihe von Möglichkeiten auf, wie sich die Politik, Standardisierungsorganisationen und Unternehmen schrittweise den Herausforderungen dieser rasanten Entwicklung stellen können. Als eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches E-Business wird z.B. die Pflege von Stammdaten in den Unternehmen hervorgehoben. Den vollständigen Text sowie eine Kurzfassung der Studie finden Sie im Internet unter www.bmwa.bund.de/Politikfelder/Informationsgesellschaft/EBusiness. u Spammer übernehmen Tricks der Hacker W ien (OTS) - Spammer bedienen sich mittlerweile aus der Trickkiste der Hacker und nutzen unter anderem Headerfälschung, HTML, Adressberechnung und Betreffzeilenänderung, um viele der einfachen Filterprogramme zu umgehen und in Firmennetzwerke einzudringen. David Jones, kürzlich ernannter Vice President for Global Research bei SurfControl, berichtete bei einem SurfControl Spam-Seminar, dass Spamming ein sehr lukratives Geschäft für wahre “Gangs” geworden sei, die massenhaft Spam-Mails erzeugen. “Die Gangs werden für jede E-Mail-Adresse und für jede Antwort via Website-Formular bezahlt, wobei niedrigere Antwortquoten und einfache Filterprogramme tatsächlich noch mehr Spamming auslösen können”, teilte Jones beim Seminar mit. Die Tricks der Spam-Gangs beinhalteten unter anderem auch das Versenden von Spam-Mails in kleineren Mengen, womit sie einer Entdeckung durch die üblichen, seitens der ISPs angewendeten Mechanismen zur Identifizierung von Junk-E-Mails entgingen, fügte er hinzu. Jones war einer von vielen Experten zum Thema Spamming, die im Rahmen des SurfControl SpamSeminars referierten. Internet-Forscherin Monica Whitty berichtete den Seminarteilnehmern, dass Mitarbeiter von Unternehmen sehr oft mit Spamming konfrontiert würden: 75 Prozent hätten bereits Spam bei der Arbeit erhalten, 49 Prozent der Mitarbeiter nicht jugendfreie E-Mails. Laut Whitty würden es 63 Prozent der Mitarbeiter begrüßen, wenn anstößiges Material aus ihren E-Mails gefiltert würde. Die jährlich durch Spam verloren gegangene Produktivität pro Mitarbeiter werde auf 960 US-Dollar geschätzt, die Gesamtmenge von Spam-Mails verdoppele sich alle sechs Monate, und bis zu 50 Prozent der Spam-Inhalte seien rechtswidrig oder nicht jugendfrei. Laut Charles Heunemann, Managing Director bei SurfControl, gibt es im Kampf gegen Spam keine Wunderwaffe. “Weltweit werden jeden Tag 10 Milliarden SpamMails verschickt, wobei die den Unternehmen entstehenden Kosten in die Höhe schnellen”, so Heunemann. SurfControl E-Mail Filter verhindert, dass E-Mail-Server der Unternehmen als eine Quelle für Spamming benutzt werden, überprüft, dass die Domäne des Absenders mit der IP-Adresse im 2/03 2 53 Header übereinstimmt, und ermöglicht die Kompilierung von Listen verbotener Absender. Die einzigartige Fingerabdruckerkennung des AntiSpam-Agenten garantiert eine Genauigkeit von nahezu 100 Prozent. Die erweiterte Boolesche Logik von LexiMatch bewertet einzelne Wörter und alle nicht jugendfreien Abbildungen. Spam-Mails werden mittels des auf der so genannten Adaptive Reasoning Technology basierenden Virtual Learning Agent gestoppt. SurfControl E-Mail Filter kostet bei 500 Anwendern rund 36 US-Dollar pro Anwender und ist unter anderem mit Mail-Servern wie Microsoft Exchange, Lotus Notes Domino, Netscape Mail Server und Sendmail kompatibel. SurfControl ist der einzige Anbieter im Sicherheitssektor, der eine ganzheitliche Content-Sicherheitslösung bereitstellt, die WWW- und E-Mail-Filtertechnologie mit der größten, akkuratesten und relevantesten Content-Datenbank der Branche und adaptiven LogikTools für die Automatisierung der Content-Erfassung kombiniert. SurfControl ist das führende ContentSicherheitsunternehmen innerhalb der Branche des sicheren Content-Managements, für das Marktanalytiker Prognosen von rund 6,2 Mrd. USD bis zum Jahr 2007 voraussagen. Die Lösungen von SurfControl zur Internet-Überwachung und Vorschriftenbefolgung sind flexibel, skalierbar und systemübergreifend, um die unterschiedlichen Anforderungen vielfältiger Absatzmärkte zu erfüllen, darunter Unternehmen, Bildungsanstalten, Privatverbraucher und OEM-Kunden. SurfControl lässt sich in jeder beliebigen Netzwerkumgebung installieren und bietet eine Auswahl plattformunabhängiger und integrierter Lösungen. SurfControl verfügt über erstklassige Geschäftspartner wie Microsoft, Check Point, Cisco, IBM und Nokia sowie einen Kundenstamm, der mehrere der weltgrößten Konzerne umfasst. u 7 Was Programme auf dem PC anrichten Schädliche De-Installationen, hoher Ressourcen-Verbrauch und unerwünschte Extras M ünchen (ots) - Neben Dialern und Viren, die einem Computer oder der Geldbörse des Anwenders Schaden zufügen wollen, haben auch populäre Software-Bestseller ihre Schattenseiten. Einem Bericht der Zeitschrift PC-WELT zufolge (Ausgabe 5/2003) hinterlassen auch diese mit guten Absichten eingesetzten Programme Spuren auf dem Rechner, verbrauchen viel Ressourcen oder bringen den Computer nach ihrer De-Installation durcheinander. Demnach ist beispielsweise die DeInstallationsroutine von Norton Antivirus unzuverlässig und scheitert auf vielen PCs, berichtet das Magazin. Es bleiben oftmals nicht nur zahllose verwaiste Registry- Einträge zurück - unter Windows 2000 und XP kann der Anwender danach unter Umständen auch keine Internet-Verbindung mehr herstellen, da der Einwahldienst gestört sein kann. Ein weiteres Beispiel für eine unsaubere De-Installation ist die zur FritzISDN-Karte gehörende Software. Hier werden nur die reinen Programmdateien und ihre DLLs gelöscht, alles andere, etwa Faxdateien, bleibt auf dem Rechner zurück. Schlimmer noch: Möchte der Anwender unter Windows 2000 oder XP nach Entfernen der Fritz-Software etwas konfigurieren, streikt ein großer Teil der Computerverwaltung, unter anderem die Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen. Auch lassen die Standard-Formate des Windows Media Players, WMV und WMA, einiges an unerwünschter Eigeninitiative zu. Ebenso haben PC- Spiele mit Kopierschutz ihre Tricks: Auch wenn der Anwender die Installationsoption „vollständig“ gewählt hatte - das sollte einer weitgehenden Unabhängigkeit von 2 der Installations-CD entsprechen - wird er in vielen Fällen feststellen, dass die Software dennoch permanent auf den Datenträger zugreift und damit die Hardware strapaziert. Grund: Die Software vergewissert sich aus Kopierschutzgründen unentwegt, dass die Original-CD eingelegt ist. Unerwünschte Extras: Eine pdf-, docoder xls-Datei enthält wesentlich mehr Informationen, als der Urheber in der jeweiligen Anwendung - Acrobat, Word oder Excel - selbst erkennen kann. In vielen Fällen ist das tolerierbar, doch wird es leicht ärgerlich, wenn ein Außenstehender sehen kann, wer alles an der Erstellung eines Dokuments mitgearbeitet und wer bestimmte Kommentare abgegeben hat. Das Word-Standardformat kann zudem Makroviren transportieren. Es hilft bereits, das WordDokument einfach als rtf-Datei (Rich Text Format) zu speichern. So gehen nur die bewusst im Dokument aufgeführten Zeichen an den Empfänger. u Persönlichkeitsrecht contra Arbeitgeberinteresse Surfen am Arbeitsplatz H annover - Ob Unternehmen ihren Mitarbeitern privates Surfen im Web und Verschicken von Mails gestatten oder nicht: Um juristische Fallstricke zu umgehen, sollte die Nutzung in jedem Fall eindeutig in einer individuellen Vereinbarung geklärt sein, rät das IT-Profimagazin iX in der Ausgabe 1/2003. In puncto private Internetnutzung am Arbeitsplatz herrscht noch immer große Rechtsunsicherheit. Auf der einen Seite wünscht sich jeder Arbeitgeber einen gut informierten, die Möglichkeiten des Internets für seine Aufgaben nutzenden Angestellten. Auf der anderen Seite belasten die durch Traffic und Arbeitsaus2/03 2 54 fall verursachten Kosten die schmalen Budgets, und jede privat erhaltene EMail oder angesurfte unsichere Webseite kann die EDV-Infrastruktur in Gefahr bringen. So kann sich beispielsweise ein Mitarbeiter mit dem Versand von Kettenbriefen unter Umständen gehörig in die Nesseln setzen. Auch wenn die Weiterleitung der privaten E-Mail den Betriebsablauf nicht stört und keine Viren verbreitet, fassen manche Firmen dieses als potenzielle Bedrohung für den lebenswichtigen Unternehmensdatenbestand auf. Grundsätzlich hat ein Arbeitnehmer keinen Anspruch auf eine private Nutzung beruflicher Kommunikationseinrichtungen. Wird jedoch ein generelles Verbot der privaten Internetnutzung am Arbeitsplatz ausgesprochen, scheitert dessen Kontrolle am Persönlichkeitsrecht. „Denn eine Überwachung des Datenverkehrs ohne Zustimmung des Betroffenen stellt einen durch nichts zu rechtfertigenden Eingriff in das Persönlichkeitsrecht dar“, erläutert Joerg Heidrich, iX-Autor und Justiziar des Heise Zeitschriften Verlages. Eine Lösung im Spannungsfeld Persönlichkeitsrecht contra Arbeitgeberinteresse liegt in der Festlegung eindeutiger Regelungen. Dabei muss vor allem geklärt werden, ob die private Nutzung von Web und E-Mail generell zulässig ist und wenn ja, in welchem Rahmen. Hier bietet sich das Abschließen einer Betriebsvereinbarung oder Internetrichtlinie an. Durch individuelle Regelungen mit dem Arbeitnehmer kann außerdem festgelegt werden, unter welchen Umständen zum Beispiel die persönliche Mailbox durch Dritte abgefragt werden kann oder welche Nutzungsdaten zu welchem Zweck protokolliert werden. Die Einwilligung des Arbeitnehmers zu derartigen Kontrollmaßnahmen kann das Unternehmen sinnvollerweise bereits im Arbeitsvertrag einholen. (ur) u LinuxTag 2003: Europäische Leitmesse für GNU/Linux und Freie Software B erlin, Karlsruhe (ots) - Der LinuxTag 2003 (10. - 13. Juli, Karlsruhe) ist der ITEntscheider Event des Jahres in diesem Bereich. Mit dem internationalen Vortragsprogramm des Businesskongresses zu den wichtigesten Trends von GNU/ Linux und Freier Software im Business Bereich behauptet der LinuxTag seine führende Stellung als Linux-Leitmesse in Europa. „Durch den gelungenen Mix aus Business- und Behördenkongress, den vielen IT-Entscheidern unter den Besuchern und der innovativen Linux Community ist der zum neunten Mal stattfindende LinuxTag die wichtigste Business-Plattform für GNU/Linux, Open Source und Freie Software in Europa“, sagte heute Oliver Zendel, der Vorsitzende des LinuxTag. Gegenüber dem Jahr 2002 zeichnet sich ein starker Zuwachs bei der Ausstelleranzahl und der belegten Standfläche ab, entgegen dem Branchentrend. „Dies lässt sich unter anderem auf das durchdachte Konzept und die hervorragenden Businesskontakte der Aussteller vom Vorjahr zurückführen“, so beschreibt Oliver Zendel die Situation drei Monate vor Beginn des LinuxTag 2003. Erstmals konnte Hewlett Packard HP als Hauptsponsor gewonnen werden. Dazu Oliver Zendel: „Diese Cornerstone-Partnerschaft ist das Ergebnis unserer langjährigen Zusammenarbeit. Wir freuen uns HP als Hauptsponsor gewonnen zu haben.“ „HP sieht Linux als eines der wichtigen Betriebssysteme an, das sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat und immer mehr Zuspruch findet. Diese Entwicklung vorhersehend hat HP starken Einfluss genommen um Linux den Weg in die neue Prozessorplatform Itanium zu ebnen. So ist es nur konsequent, dass sich HP beim LinuxTag 2003 engagiert und sehen ihn als ein wichtiges Forum an um Anwender und Hersteller zusammen zu bringen“, so Alfred Steinecker-Nehls, Business Manager Linux, HP GmbH. Weitere Partner des LinuxTag 2003 sind u. a. SAP, TrendMicro (erstmals) und die Linux New Media AG. Die Möglichkeit zur kostenlosen Vorregistrierung von Besuchern auf der LinuxTag-Webseite wird stark genutzt. Es sind bereits über 3.000 Vorregistrierungen für den LinuxTag 2003 unter http://www.linuxtag.org eingegangen. Signifikant ist hierbei der große Zuwachs von potentiellen Businessbesuchern aus mittleren und großen Unternehmen und Institutionen. u eGo 2003 B erlin/Düsseldorf - Unter dem Leitthema „Local E-Government: MEDIA@Komm meets eEurope“ findet vom 7. bis 9. Oktober 2003 ein internationales Symposium zu MEDIA@Komm in Düsseldorf statt erstmals in Kooperation mit der eGo 2003, der neuen eGovernmentKongressmesse der Regionen Europas. Zum Abschluss des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderten MultimediaStädtewettbewerbs MEDIA@Komm werden im Rahmen des Kongresses und der begleitenden Fachausstellung neben den beispielhaften Ergebnissen der Preisträger-Städte und -Regionen auch weitere „Best Practices“ aus Deutschland und Europa präsentiert. Workshops mit namhaften Referenten und zahlreichen Erfolgsbeispielen ermöglichen einen praxisnahen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Kommunen und Regionen Europas. Zentrale Themen des MEDIA@Komm-Symposiums sind beispielsweise die Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit von elektronischen Transaktionen oder die Kosten-NutzenRelation von eGovernment-Projekten. 2/03 2 55 So wird ein fundierter Überblick über die wesentlichen Erfolgsfaktoren beim Aufbau des virtuellen Rathauses geboten. „Die Kooperation von MEDIA@Komm mit der eGo 2003 verspricht eine Optimierung des Wissenstransfers über erprobtes E-Government von Kommunen und Regionen und unterstützt dadurch die Unternehmen, die Verwaltungsmo-dernisierung und nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger in Europa“, so Dr. Busso Grabow, Projektleiter der Begleitforschung MEDIA@Komm im Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin. Auch Frank Schneider, Projektleiter der eGo 2003, ist sich sicher: „Die gemeinsame Veranstaltung von eGo 2003 und MEDIA@Komm bietet den Fachbesuchern zwei hochkarätige Kongresse unter einem Dach und wird dieses Jahr damit der Treffpunkt für modernes Regieren und Verwalten im Europa des 21. Jahrhunderts.“ eGo 2003 - eGovernment-Kongressmesse der Regionen Europas Die neue Kongressmesse eGo 2003 informiert über existierende eGovernment-Projekte, richtungsweisende Initiativen und innovative IT-Lösungen in Deutschland sowie Europa und bündelt diese erstmals grenzüberschreitend auf einer zentralen Plattform. Als gemeinsames Forum für den Transfer von Wissen und Know-how soll die eGo 2003 Lern- und Wachstumseffekte zwischen den EU-Staaten einleiten - mit besonderem Fokus auf die neuen Beitrittsländer. Ziel ist es, die Transparenz bestehender eGovernment-Aktivitäten zu erhöhen und den Wettbewerb unter den Programmen zu intensivieren. Initiator und Veranstalter der eGo 2003 ist die IGEDO International GmbH, Düsseldorf, in Kooperation mit media local, Zentrum für multimediale Kommunikation in Politik und Verwaltung, Berlin. MEDIA@Komm MEDIA@Komm ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft è 7 ç und Arbeit (BMWA) mit dem Ziel, die Entwicklung und Anwendung von Multimedia in Städten und Gemeinden zu unterstützen. Hierzu wurde 1998 ein Städtewettbewerb ausgelobt, an dem sich 136 Städte und Gemeinden beteiligten. 1999 ermittelte die Jury die drei Preisträger Bremen, Esslingen und den Städteverbund Nürnberg. Die Konzepte der Preisträger wurden nun seit Ende 1999 als Best-Practice-Beispiele umgesetzt, um breitenwirksam zur Nachahmung anzuregen und Investitionen in zukunftsfähige Arbeitsplätze auszulösen. MEDIA@Komm, das Modernisierungsprojekt zur Realisierung „virtueller Rathäuser“ und rechtsverbindlicher elektronischer Geschäftsprozesse auf der Basis der elektronischen Signatur, ist Umfragen zufolge inzwischen die bekannteste Initiative im Bereich Internet und Multimedia in Deutschland. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist vom BMWA zusammen mit drei weiteren Instituten mit der Begleitforschung beauftragt. Weitere Informationen im Internet unter www.mediakomm.net und www.eGo2003.com oder bei den zuständigen Ansprechpartnern. u Messe der Geschäftsabschlüsse D ie CeBIT 2003 hat der Branche der Informationswirtschaft und Telekommunikation Aufschwung verliehen. War noch im Vorjahr auf der Kundenseite Kaufzurückhaltung zu registrieren, so hat sich in diesem Jahr der Nachholbedarf bemerkbar gemacht. Die 6.523 (2002: 7.264) CeBIT-Aussteller konnten auf der Messe rund zehn Prozent mehr Aufträge verzeichnen als im Vorjahr. Das umfangreiche Angebot an Innovationen bei Hardware, Software und Dienstleistungen hat die Kundschaft überzeugt. Die CeBIT-Branche hat damit ihren Anspruch deutlich unterstrichen, bedeutsamster Taktgeber der wirtschaftlichen Entwicklung zu sein. 2 Die Branche hat sich den wachsenden Optimismus hart erarbeiten müssen. Mit rund 560.000 (2002: 674.000) war die Zahl der Besucher zwar geringer als bei der Vorveranstaltung, allerdings war die Bereitschaft, Abschlüsse zu tätigen, deutlich intensiver. Mehr als 43Prozent der Besucher kamen mit konkreten Investitionsabsichten. Die Besucher waren höher qualifiziert sowie besser informiert und stellten daher erheblich größere Anforderungen an die Beratungsqualität und -intensität als in den Vorjahren. Der Rückgang in der Besucherzahl resultiert vor allem aus dem Verlauf der zweiten Messehälfte. Der Besuch aus den USA und Asien ist angesichts des sich zuspitzenden Irak-Konfliktes deutlich eingebrochen. Bezeichnend für die negativen Auswirkungen der weltpolitischen Situation ist auch der Umstand, dass Mitarbeiter der ausstellenden Unternehmen aus den USA, dem Nahen Osten und Asien zum Teil schon vorzeitig die Rückreise angetreten haben. Umso höher ist der erfolgreiche Messeverlauf zu bewerten. Verlauf der Messe stimmte Branche optimistisch Sowohl die auf der Messe vollzogenen Geschäftsabschlüsse als auch die optimistischen Erwartungen bezüglich des Nachmessegeschäftes finden Niederschlag in der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation der CeBIT-Branche. Dieser Optimismus hat im Gegensatz zu den Vorjahren im Verlauf der acht CeBIT-Tage deutlich zugenommen. Noch zum Messebeginn beurteilten nur 37 Prozent der ausstellenden Unternehmen die konjunkturelle Situation der Branche günstig bis sehr günstig, zum Abschluss der Messe stieg dieser Wert auf nahezu 40 Prozent. Mit dem Besuch am eigenen Messestand waren die Aussteller sehr zufrieden. Mehr als 93 Prozent betonen, dass die von ihnen auf dieser Messe angestrebten Besucherzielgruppen den eigenen Messestand besucht haben. 2/03 2 56 Die im Messeverlauf verbesserte Einschätzung der Branchensituation spiegelt sich auch in der Bewertung der eigenen Absatzsituation der Unternehmen wider. Dies bezieht sich allerdings ganz wesentlich auf den deutschen Markt und die anderen europäischen Märkte. Die Absatzsituation in den außereuropäischen Staaten wird zum Messeschluss durchgängig etwas ungünstiger eingeschätzt. Der auf Grund der politischen Weltlage verminderte Besuch aus diesen Regionen hat offensichtlich dazu beigetragen. Bester Indikator für die Messezufriedenheit der ausstellenden Unternehmen ist deren Absicht, auch an der kommenden CeBIT wieder teilzunehmen. 82 Prozent der Aussteller haben schon jetzt die Absicht, die CeBIT 2004 zu beschicken. Andere Messen weniger gefragt Der Alleinstellungscharakter der CeBIT wird zunehmend deutlicher. 57Prozent aller Fachbesucher benötigen keine andere Messe, um sich über den ITKMarkt zu informieren (52%). Noch attraktiver als bisher stellt sich die CeBIT für den Mittelstand dar. 61,2 Prozent aller Fachbesucher sind Vertreter kleiner und mittlerer Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von bis zu 500 Mitarbeitern. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil 59,6 Prozent. 21,5 Prozent aller Besucher kamen aus dem Ausland. Zur CeBIT 2002 lag dieser Anteil bei 20,4 Prozent. Deutlich zugelegt, sowohl prozentual als auch absolut, hat der Besuch aus Osteuropa. Rund 18.500 Gäste (16.100), und damit 15,3 Prozent aller Auslandsbesucher (11,7), reisten aus dieser Region an. Aus Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Messe AG, dem hannoverschen Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, ist diese CeBIT bedeutend für den Messeplatz Hannover, weil selbst in einem äußerst ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld die CeBIT ihre Bedeutung als Leitmesse der ITK-Industrie weiter untermauert hat. è ç BITKOM: Innovative Technologien steigern Investitionsbereitschaft Die Aussteller der CeBIT 2003 ziehen eine positive Bilanz und äußern sich mit dem Verlauf der CeBIT durchgängig zufrieden. „Nicht die Zahl der Besucher, sondern die Qualität der Kontakte ist entscheidend. Klasse statt Masse ist das Fazit der CeBIT 2003“, so der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V., Berlin) in seinem Messe-Abschluss-Statement. Der Verband spricht von hohen Erwartungen der Unternehmen an das Nachmessegeschäft: „Auf der CeBIT war eine steigende Bereitschaft zur Investition in innovative Technologien zu spüren“. Ausstellerumfragen an einzelnen Ständen haben ergeben, dass ein Großteil der Besucher bereits innerhalb der nächsten drei Monate investieren möchte. Harald Stöber, Vorsitzender des Vorstandes der Arcor AG in Eschborn, betont, es habe zwar weniger, aber deutlich bessere Gespräche als zur vergangenen CeBIT gegeben. Die Kunden seien mit konkreten Projektvorstellungen gekommen. Auch Dieter Kempf, Vorsitzender des Vorstandes der DATEV eG in Nürnberg, lobt die Qualität der Messegespräche: „Es gab zwar weniger Kontakte, aber die waren abschlusssicher und brachten mehr Umsatz.“ „Die Resultate der diesjährigen CeBIT sind sehr konkret und deuten auf ein großes Investitionsinteresse der Branche hin“, so Michael Jönsson von der schwedischen Firma Clavister. „Wir waren von der Qualität unserer Besucher positiv überrascht. Es kamen fast ausschließlich internationale TopEntscheider an unseren Stand“, berichtet Joe Taylor von dem britischen Unternehmen Aculab stellvertretend für viele europäische Aussteller. „This is the best CeBIT in the last seven years and the best trade show I’ve been to in the last two years“, so Bob France von Patton Electronics aus den USA. Sonderschauen und Tagungen Trends und Themen Auch in diesem Jahr war die CeBIT nicht nur internationales Forum für umfassende Produktpräsentationen. Mit ihrer Informationsbreite zu allen aktuellen Trends in der ITK-Industrie bot die CeBIT 2003 ihren Besuchern und Ausstellern auch vielfältige Möglichkeiten, sich intensiv und auf hohem fachlichem Niveau mit neuen Entwicklungen und Themen auseinanderzusetzen. Das Stichwort „Konvergenz“ findet sich in allen Themengebieten der Messe wieder – von der Netzwerktechnik über Softwarelösungen bis hin zu der Vielzahl an Endgeräten. Digitale Kommunikation wird durch UMTS und WLAN jederzeit an jedem Ort möglich. Sie bietet dem Benutzer breitbandigen Zugang zu Informationen für Unterhaltung und berufliche Zwecke. Eine immer größere Vielfalt von multimedialen Diensten und SmartPhones führt von der sprachbasierten Kommunikation zum „Always-on“ im mobilen Internet. Die Grenzen zwischen Unterhaltungselektronik und Informationstechnik lösen sich auf. Im Haus der Zukunft kommunizieren und interagieren die einzelnen multimedialen Geräte. Bei Unternehmenssoftware steht die Integration von Applikationen und Daten im Vordergrund. Der Mittelstand wird mit zielgerichteten Produkten, Support und Finanzierungsmöglichkeiten umworben. Mit Product Lifecycle Management (PLM) werden relevante Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zur Verfügung gestellt. Sicherheitsaspekte und Authentifizierung sind zentrale Themen für Anwendungen in kritischen Bereichen wie Multichannel-Banking und E-Government. Bürger- und Gesundheitskarten rücken dank ausgereifter Lösungen in greifbare Nähe. Die zahlreichen Sonderschauen und Gemeinschaftspräsentationen auf der CeBIT 2003 rückten unter anderem die Themen IT-Sicherheit, drahtlose Datenübertragung und E-Government in den Mittelpunkt des Interesses. Erfolgreiche Schwerpunkte waren in diesem Jahr auch das Fachhändlerzentrum „Planet Reseller“ und die Mittelstandsoffensive. Darüber hinaus nutzten insgesamt rund 14.000 CeBIT-Besucher das Fachtagungsprogramm im Convention Center und im Tagungsbereich der Halle 1, um sich über aktuelle Entwicklungen und Trends der Branche zu informieren. Mehr als 12.000 Gäste nahmen an den 308 Firmenvorträgen teil. Rund 2000 Besucher informierten sich bei den 13 Tagungen und Foren. Die Interessenschwerpunkte lagen bei mobilen Anwendungen, IT-Sicherheit, betriebswirtschaftlichem Nutzen von IT-Systemen sowie Management-Strategien und Optimierung von Geschäftsprozessen. Die nächste CeBIT dauert sieben Tage und findet von Donnerstag, 18., bis Mittwoch, 24. März 2004, statt. u ICT World Forum @ CeBIT 2003 Erstmals wurde direkt vor der CeBIT ein internationales Gipfeltreffen der ITK-Elite veranstaltet. Das ICT World Forum @ CeBIT 2003 am 10. und 11. März im Hannover Congress Centrum bot beste Voraussetzungen für das Networking auf höchster Ebene. 26 hochkarätige Keynote-Speaker entwarfen ihre Visionen des Marktes von morgen und diskutierten sie mit den Chefs internationaler ITK-Unternehmen. 2/03 2 57 7 Leitfaden zum rechtskonformen E-Government erschienen I m Rahmen der Begleitforschung des MEDIA@Komm-Projekts ist soeben ein „Leitfaden zum rechtskonformen E-Government“ erschienen, der Fragen rund um den „Bau“ des virtuellen Rathauses beantwortet. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderte MEDIA@Komm-Projekt, bei dem das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) einer der Projektpartner ist, begleitete und evaluierte in den letzten drei Jahren die Einführung des E-Government in den aus einem bundesweiten Wettbewerb als Preisträger hervorgegangenen Modellregionen Bremen, Esslingen und Nürnberg. Der neue Leitfaden wurde von einem der Projektpartner, dem Hans-Bredow-Institut, erarbeitet. Der Band ist kostenlos über die Öffentlichkeitsarbeit des BMWA zu beziehen. Zudem steht er zum Download auf den Webseiten des BMWA (www.bmwa.bund.de) sowie des Projekts MEDIA@Komm (www.mediakomm.net) bereit. Der neue Leitfaden behandelt anwendungsorientiert juristische Fragen des kommunalen E-Government. Zielgruppe sind hierbei die für EGovernment Verantwortlichen in der öffentlichen Verwaltung. Beschrieben werden alle allgemeinen Fragen der Internetauftritte der Verwaltung - von der Domainsicherung bis zu den rechtlichen Anforderungen bei InformationsKommunikations- und Transaktionsangeboten. Dabei werden die Vorgaben von Teledienstgesetz, Teledienstedatenschutzgesetz, Mediendienstestaatsvertrag und Behindertengleichstellungsrecht ebenso dargestellt wie die neuen Regelungen des Verwaltungsverfahrensgesetzes des Bundes. Ferner werden auch ungeschriebene Regeln, etwa der elektronischen 2 Aktenführung, sowie die relevanten Anforderungen des Signaturgesetzes und der Signaturverordnung behandelt. Aus der kommunalen Orientierung des Ratgebers folgen zusätzliche Themenkomplexe hinsichtlich der spezifischen landesrechtlichen Vorgaben für die wirtschaftliche Betätigung und die zulässigen Organisationsformen eines kommunalen Portals. Der Leitfaden zeigt, dass die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen weitgehend abgeschlossen ist und gibt Verantwortlichen und Anwendern des Electronic Government eine rechtliche Orientierung. Im Aufbau folgt der Leitfaden dem Entscheidungsprozess von Kommunen. Die Rechtsfragen werden daher weitgehend nicht nach rechtssystematischen Kriterien, sondern nach Entscheidungsstadien des typischen Entwicklungspfades aufbereitet. Der Leitfaden bietet damit sowohl eine kontinuierliche Begleitung während des Aufbaus eines virtuellen Rathauses als auch eine punktuelle Orientierung bei einzelnen Ausbaustufen oder Fragekomplexen. Weitere Informationen: http:// www.mediakomm.net/documents/ rechtsratgeber.gesamt.pdf u CHIP FOTO-VIDEO digital M ünchen - Das Sonderheft des Computermagazins CHIP widmet sich dem digitalen Bild in jeder Form - das reicht vom Kameratest über Foto-Portfolios bis zum Workshop Videoschnitt. Das Münchner Medienhaus Vogel Burda Communications schickt den neuen Titel mit 150.000 Exemplaren in den Markt; für 2,99 EUR wird das Fotomagazin unter der Marke CHIP am Kiosk verkauft. Geschäftsführer Hans-Günter Beer will mit dem neuen Objekt den Markt testen. „Stellt sich der erwartete Erfolg ein, werden wir ab Herbst monatlich mit 2/03 2 58 „CHIP FOTO-VIDEO digital“ erscheinen.“ Digitale Fotografie ist auf der Überholspur: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland erstmals genauso viele digitale wie analoge Kameras verkauft. Damit wächst auch der Bedarf nach kompetenter Information zur neuen Technik und ihren vielfältigen Anwendungen. Digicams, Camcorder, aber auch Bildund Videobearbeitung sind Themen, die Computeranwender ebenso wie Fotografen oder Videofilmer faszinieren. „CHIP FOTO-VIDEO digital“ macht Schluss mit der Trennung dieser Welten. Die spezielle Ausgabe des CHIP ist als kompetente Informationsquelle für alle Anwender, die sich mit Foto und Video beschäftigen, konzipiert. Was erwartet den Leser dieses neuen Magazins? „CHIP FOTO-VIDEO digital“ ist klar strukturiert; drei Rubriken begleiten den Leser durchs Heft: „Aktuell“ zeigt brandneue Kameras, Zubehör oder Technik, informiert über aktuelle Entwicklungen und fokussiert auch Zukunftsthemen der digitalen Fotografie. „Test & Technik“ prüft in bewährter CHIP-Manier die Qualität aller relevanten Produkte. In „Praxis & Workshops“ geht es unter anderem um Bildbearbeitung und Videoschnitt; außerdem werden die Leser mit Tipps und Tricks im täglichen Umgang mit Kamera und PC unterstützt. Als besonderen Mehrwert soll künftig jedes Heft zudem eine CD mit nützlichen Programmen und Arbeitstools in Vollversionen oder als Freeware bieten. Chefredakteur Thomas Pyczak sieht den neuen Titel klar positioniert: „Die Marke CHIP ist ein Leitmedium der ITBranche und bedient alle Themen innerhalb der digitalen Welten. Mit der Ausgabe „CHIP FOTO-VIDEO digital“ kommen wir dem Informationsbedürfnis einer großen, aktiven Zielgruppe entgegen. Dieser Markt ist hoch dynamisch, hier wachsen Sparten zu einem zukunftsträchtigen Massenmarkt zusammen. Und selbstverständlich bedienen wir die Bedürfnisse der Leser in der von uns gewohnten Kompetenz.“ u E-GovernmentAktivitäten deutscher Städte im Vergleich D as Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, be fragte im Rahmen eines Monitorings 26 deutsche Städte nach ihren E-Government-Aktivitäten. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse ermöglichen einen guten Einblick in die unterschiedlichen „E-Profile“ der untersuchten Städte. Die Befragung war ein Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderten MEDIA@Komm-Projekts, das in den letzten drei Jahren die Einführung des E-Government in den aus einem bundesweiten Wettbewerb als Preisträger hervorgegangenen Modellregionen Bremen, Esslingen und Nürnberg unterstützt, begleitet und evaluiert. Anhand eines Vergleichs zwischen den drei geförderten MEDIA@Komm-Preisträgern und 26 Städten, die nicht vom BMWA gefördert wurden, sollten die EGovernment-Lösungen beider Gruppen gegenübergestellt werden. Vorbildlich sind einige Städte wie Köln, Düsseldorf und Dortmund auch bei der Integration ihrer E-Government-Initiativen in die allgemeine Stadtpolitik, die Verwaltungsreform oder ihre IT-Strategien. So haben im Bereich der - heute durch Vernetzungstechnologien möglichen - verstärkten Bürgerbeteiligung beispielsweise Dortmund und Stuttgart Standards gesetzt. Die kompletten Befragungsergebnisse sind als Printversion und zum Download erschienen. Helmut Drüke, Arbeitspapier „EGovernment in Deutschland: Ergebnisse des Teilprojekts „Monitoring nationaler Anwendungsfälle des kommunalen E-Government“, Band 8, 2003. 134 S., Euro 7,50. Bestellung über die Faxnummer 030/39001-275; Difu-Verlag, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin oder online mailto:[email protected]. Das Arbeitspapier steht zum kostenlosen Download bereit unter http:// www.mediakomm.net/documents/ arbeitspapier.8.2003.pdf u Nachschlagewerk für Netzwerkadministratoren auf CD-ROM H annover (ots) - Pünktlich zur CeBIT gab das IT-Profimagazin iX eine CD-ROM rund um das Thema Sicherheit heraus. Die CD „iX THEMA 01: Security“ mit geballtem Grundlagen- und Spezialwissen aus neun iX-Jahrgängen wendet sich vor allem an sicherheitsbewusste Netzwerkverantwortliche. Neben sämtlichen sicherheitsrelevanten Artikeln aus den iX-Jahrgängen 1994-2003 enthält die CD als besonderes Schmankerl eine Leseversion des VerschlüsselungsKlassikers „Abenteuer Kryptographie“ von Reinhard Wobst, das sonst bei AddisonWesley für 39,95 Euro erhältlich ist. Eine Sammlung von Standard-Dokumenten wie RFCs oder FAQs sowie ausgewählte Tools zum Sicherheitscheck von Windows- und Unix-/Linux-Systemen, die Netzwerkadministratoren die tägliche Arbeit erleichtern, runden das Angebot ab. Die im Notfall auch bootbare Scheibe enthält darüber hinaus ein von CD lauffähiges Linux inklusive Virenscanner. Erhältlich ist die CD-ROM für 10 Euro bei eMedia unter www.emedia.de, per E-Mail unter [email protected] oder per Fax unter 05 11/53 52-147. u DVP Deutsche Verwaltungspraxis Vorschriftensammlung Bund als CD-ROM S oeben ist die 40. Ergänzungslieferung zur DVP-Vorschriften sammlung Bund erschienen. Sie bringt das Werk für Studierende und Praktiker auf den neuesten Stand. Umfangreiche Änderungen des Grundgesetzes, des Bürgerlichen Gesetzbuches, des Handelsgesetzbuches, des Aktien2/03 2 59 gesetzes und des gesamten Beamtenrechtes wurden in der Aktualisierung der Vorschriftensammlung berücksichtigt. Aber auch Neufassungen, wie zum Beispiel des Verwaltungsverfahrensgesetzes, der Abgabenordnung, des Grundsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Gemeindefinanzreformgesetzes wurden in die Ergänzungslieferung aufgenommen. Erstmals kann das Werk durch eine CDROM ergänzt werden, die sämtliche Gesetzestexte der Printausgabe einschließlich der Änderungen der 40. Ergänzungslieferung enthält. Die neue CD-ROM zeichnet sich durch einen hohen Gebrauchswert aus. Zahlreiche komfortable Abfrage- und Suchmöglichkeiten stehen dem Anwender zur Verfügung. So kann er mit Hilfe der Volltextsuche zeitsparend und bequem einzelne Begriffe suchen, Notizen zu bestimmten Textabschnitten verfassen, Suchvorgänge speichern, Stichworte zur Markierung von Texten anlegen (z.B. für das Lernen vor Klausuren / Prüfungen) oder auch Texte und Notizen ausdrucken. Die CD-ROM stellt nicht nur für die Studierenden, sondern insbesondere auch für die Praktiker in den kommunalen Verwaltungen eine willkommene Arbeitserleichterung dar. Abonnenten der Printausgabe erhalten die CD-ROM bzw. die Updates ohne Berechnung mit den jeweiligen Ergänzungen Bund im Rahmen des Änderungsdienstes. Selbstverständlich können die CDROM bzw. die Updates auch separat bezogen werden. Eine neue einzigartige Möglichkeit, die Vorzüge der Vorschriftensammlung Deutsche Verwaltungspraxis zu nutzen! DVP Vorschriftensammlung Bund, inkl. 40. Ergänzungslieferung (Stand 31.12.2002), 45,- EUR, ISBN 3-78690517-7, Ergänzungsdienst für 1 Jahr (beinhaltet zwei Lieferungen), Preis nach Umfang, Einzelpreis CD-ROM-Bund (Rechtsstand 31.12.02.2002), 55,- EUR, ISBN 3-7869-0570-3, Maximilian-Verlag, Hamburg u 7 wenden Sie sich bitte telefonisch oder schriftlich an die Redaktion des SPLITTER, Telefon 90 12 (912) 6080 Nr Nr.. 2 / 2003 Raum für Versandetikett Wenn sich Ihre Anschrift ändert, Liebe SPLITTER-Leser, möchten Sie nicht einmal selber zur „Feder“ greifen? Der SPLITTER lebt von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen. Wir freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren Reihen. Der LIT Berlin präsentiert sich als Infrastrukturdienstleister der Berliner Verwaltung auf seinem Messestand 47 in Halle 7.2.c auf dem Messegelände am Funkturm in Berlin vom 25. bis 26. November 2003 anläßlich der Fachmesse und dem Kongress MODERNER STAAT. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2003. Der Redaktionsschluss ist am 15. August 2003. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Nähere Informationen erhalten Sie im LIT unter 030 9012 6080 (Frau Hahn). Faxen Sie uns einfach Ihre Texte, mailen sie uns oder rufen Sie an: Infos: www.moderner-staat.de Frau Hahn Herr Brodersen Fax 90 12 (912) 6080 90 12 (912) 6014 90 12 (912) 3908 Ihre SPLITTER-Redaktion IMPRESSUM Herausgeber: Gabriele Hahn: Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 39 O8, Internet: http://www.lit.berlin.de/ und im Intranet: http://www.lit.verwalt-berlin.de/ E-Mail: [email protected] (auch Grafik und Layout), Tel: 9O 12 (912) 6O 14, E-Mail: [email protected] oder [email protected] Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: [email protected] Druck: LIT Berlin, Geschäftsbereich III, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 3.OOO Gastautoren: Claudia Schulz, Condat Informationssysteme AG, Berlin Matthias Brünen, Nokia GmbH, Nokia Networks, Düsseldorf Alexander Kubsch, TechConsult GmbH, Kassel Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Berlin Christine Fechner, CidS! gGmbH, Berlin Frank Wehrand, Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Berlin Torsten Pressel, bone labs GmbH, Berlin Kerstin Kallmann, Berliner Energieagentur GmbH, Berlin Redaktion: Michael Brodersen: SPLITTER Nr. 3/2OO3 erscheint voraussichtlich im Oktober 2OO3 2 2/03 2 60