2. Ausgabe: Mobile Telekommunikation

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2. Ausgabe: Mobile Telekommunikation
Mobile Telekommunikation
IT-Nachrichten für die Berliner V
erwaltung Nr
Verwaltung
Nr.. 2/2003 - 13. Jahrgang
IN DIESER AUSGABE:
Schwerpunkt “Mobile Telekommunikation“
Online = Infos = CD-ROM = Projekte & Verfahren = Tipps & Tricks = Literatur ...
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Von Philipp Reis zum Wireless LAN
A
m 26. Oktober 1861 wurde den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in
Frankfurt/Main von Philipp Reis eine Erfindung vorgeführt: Das Telefon.
Die erlauchte Mitgliedschaft betrachtete die neue Erfindung aber als Spielerei.
Dennoch kann die Vorführung als Geburtsstunde der heutigen Telekommunikation
betrachtet werden, auch wenn in aller Regel Alexander Graham Bell oft als Erfinder
des Telefons und damit der Telekommunikation genannt wird. Erfinder Philipp Reis
starb am 14. Januar 1874 ohne die Anerkennung, die seiner bedeutenden Erfindung
eigentlich gebührt hätte.
Der Landesbetrieb für Informationstechnik bietet mobile Sprach- und Datendienste an (siehe Seite 6)
Ausleihe im Bücherbus per Mobilfunklösung (Seite 8)
Call-Center-Dienst als eGovernmentEntwicklung (Seite 12)
Wirtschaft beim eGovernment vergessen (Seite 29) ?
Telekommunikation bezeichnet die Übertragung von Daten jeglicher Art in analoger
oder digitaler Form über leitungsgebundene oder ungebundene Netze. Letzteres, die
mobile Telekommunikation, steht im Mittelpunkt der aktuellen SPLITTER-Ausgabe. Zahlreiche Studien und Marktanalysen sehen im Bereich der Telekommunikation
und mobiler Businesslösungen einen Zukunftsmarkt mit Wachstumsperspektiven.
Auch innerhalb der Berliner Verwaltung besteht ein zunehmender Bedarf an mobiler
Kommunikation. Der LIT bietet hier mobile Sprach- und Datendienste an. Wie man
eine mobile Kommunikation nutzen kann, zeigt ein Artikel über die innovative und
effiziente Lösung für die mobile Erfassung von Bibliotheksdaten der vom Verbund
Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB) realisiert worden ist: die Ausleihe im
Bücherbus per Mobilfunklösung.
Nicht nur mobile Kommunikation dient der Modernisierung der Verwaltung,
sondern auch das Vorhaben „Berlin Telefon“. Hinter dem Projekttitel verbirgt sich
ein Call-Center, das unter einer zentralen Berliner Bürgernummer die gesamte
Berliner Verwaltung erreichbar werden lassen soll. Mit dem Aufbau eines CallCenter-Dienstes soll der eGovernment-Entwicklung Rechnung getragen werden.
Weiter befasst sich der SPLITTER im Bereich des Schwerpunktthemas mit UMTS
und Wireless LANs, die die Generationslücke im Mobilfunk schließen sollen.
Einmal mehr beschäftigt sich der SPLITTER in der aktuellen Ausgabe mit Fragen
des eGovernment. Eine Studie zum Thema kommt zu dem Ergebnis, dass das
Potenzial von eGovernment in den Verwaltungen in Deutschland größtenteils noch
ungenutzt bleibt. Ein weiterer Artikel stellt die interessante Frage, ob eigentlich die
Wirtschaft beim eGovernment vergessen wird. Oft scheinen ja die Bürger im Mittelpunkt
der Aktivitäten zu stehen. Die Berliner Wirtschaftsverwaltung ist dem nachgegangen und
hat eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse in diesem SPLITTER skizziert sind.
Die Rubrik „Informationen und Berichte“ enthält diesmal unter anderem einen
Beitrag zur virtuellen Poststelle. Es wird das Thema „Beschaffung und Energieeffizienz“ und eine neue Programmversion eines Bibliotheksmanagement-Systems
in der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Berlin vorgestellt. Neue
interessante Seiten im World Wide Web werden in der Rubrik „Online“ präsentiert.
Einen Rückblick auf die diesjährige CeBIT - „Messe der Geschäftsabschlüsse“ - ist
im Bereich „Veranstaltungen“ zu finden.
Übrigends: Ganz im Zeichen der Telekommunikation kann der SPLITTER als
PDF-Datei sowohl im Internet als auch im Intranet vom LIT-Server heruntergeladen
werden. Die SPLITTER-Redaktion hofft, das diese Ausgabe - gleich ob in digitaler
oder analoger Form - wieder Ihr Interesse findet.
Ihr
Michael Brodersen
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Editorial
Von Philipp Reis zum Wireless LAN
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Schwerpunktthema
Wachstumsperspektiven im europäischen Markt
für Informationstechnik und Telekommunikation
Ausblick 2OO3: Teleko-Branche muss weiter sparen
Mobile-Business-Lösungen für Unternehmen:
Ein Zukunftsmarkt wartet auf den Startschuss
Mobilfunk als Teil der Telekommunikation
LIT Berlin: Datenerfassung on tour
M-Business in der Verwaltung
Mobiles Auftrags-Management für schlanke Abläufe
LIT wird Generalunternehmer für das Vorhaben „Berlin Telefon“
Senatsverwaltung für Inneres Preisträger mit „MOBÜD“
UMTS chancenlos im Jahr 2OO3
Clarity und klickTel stellen erste Auskunft für Voice-UMTS vor
Bei E-Plus funktioniert MMS am besten
Netzübergreifende Übertragung nach wie vor problematisch
DeTeWe mit Bluetooth-, ADSL- und Open-Mobility-Lösungen
Wireless LANs schließen die Generationslücke im Mobilfunk
Mobile Kommunikation für Unternehmen
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Parlament & Senat
Jahresbericht 2OO2
Gesetz zur Anpassung verwaltungsrechtlicher Vorschriften
an den elektronischen Rechtsverkehr
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Berichte & Infos
LIT und CidS! gGmbH vereinbaren Kooperationsvertrag
Das private-public-partnership-Modell macht Schule!
Virtuelle Poststelle – Emails verschlüsseln und digital signieren
Beschaffung und Energieeffizienz –
Herausforderung für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit
IuK – ein Faktor beim Energieverbrauch in öffentlichen Verwaltungen
Weltweiter Zugang zu Berliner Bibliotheken durch neues Internetportal
Qualifikation per Mausklick
Reiten im Berliner Wald
Mehr „Stadtgrün“ im Internet
Barrierefinder: Erster Praxis-Test
überprüft die Barrierefreiheit von Websites
Neue Impulse für den elektronischen Geschäftsverkehr Studie schafft Klarheit über E-Business-Standards in Deutschland
Spammer übernehmen Tricks der Hacker
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Tipps & Tricks
Was Programme auf dem PC anrichten
Surfen am Arbeitsplatz
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Online
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E-Government & Verwaltung
eGovernment - das Potenzial bleibt größtenteils ungenutzt
Kostspielige Insellösungen blockieren
den großen Wurf bei elektronischer Verwaltung
eGovernment-Studie deckt fehlende Koordination auf
Open Text im Bundesministerium für Verbraucherschutz eingesetzt
SAGA Version 1.1 veröffentlicht
E-Governement aus Kundensicht
Für Unternehmen spielt E-Business die Hauptrolle,
aber E-Government ist eine wichtige Effizienzressource
BundOnline 2OO5 wird erfolgreich fortgesetzt
PSI AG realisiert eGovernment-Portal für das Landeseinwohneramt
Neues Gewerberegister mit Web- /Browser-Oberfläche
An,- Ab- und Ummeldung über Internet möglich
Engere Zusammenarbeit beim eGovernment
Hochschulbibliothek der FHVR Berlin wechselt
Programmversion ihres Bibliotheks-Management-Systems
IT-Sicherheit auf dem Vormarsch?
„We make IT“: Berlin-Brandenburg ist starke IT-Region
Länder starten gemeinsame Informationskampagne
Microsoft intensiviert Partnerschaft
mit dem Bundesministerium des Innern
Open-Source-Software bei Anwendern hoch im Kurs
Universität Dortmund veröffentlicht
Kurzstudie über Open-Source-Software
MySQL Version 4.O reif für den Produktiveinsatz
Viren, Würmer, kriminelle Mitarbeiter:
Firmen versagen bei der Vorsorge
Immer weniger Rechtssicherheit für O19O-Anbieter
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Veranstaltungen
LinuxTag 2OO3: Europäische Leitmesse für
GNU/Linux und Freie Software
eGo 2OO3
Messe der Geschäftsabschlüsse
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Literatur
Leitfaden zum rechtskonformen E-Government erschienen
CHIP FOTO-VIDEO digital
E-Government-Aktivitäten deutscher Städte im Vergleich
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CD- & DVD-ROM
Nachschlagewerk für Netzwerkadministratoren auf CD-ROM
DVP Deutsche Verwaltungspraxis
Vorschriftensammlung Bund als CD-ROM
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Impressum
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Wachstumsperspektiven
im europäischen Markt
für Informationstechnik
und Telekommunikation
H
annover - Der westeuropäische
Markt für Informationstechnik
und Telekommunikation
(ITK) soll im laufenden Jahr 2003 die
Talsohle verlassen. Nachdem die Umsätze zuletzt stagnierten, zeigt der Trend
für 2003 in den meisten Segmenten
wieder leicht nach oben. In der Summe
soll die europäische ITK-Branche in diesem Jahr einen Umsatzzuwachs um 2,5%
auf 607 Mrd. Euro erreichen. Für 2004
werden 4% Wachstum auf 632 Mrd.
Euro vorhergesagt. Diese Zahlen stellte
der Vizepräsident des Bundesverbands
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM),
Menno Harms, im Vorfeld der CeBIT vor.
Die Daten basieren auf der jüngsten Studie des European Information Technology
Observatory (EITO).
Harms machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass der deutsche Markt
weiterhin keinen Anschluss an die EUweit gültigen Zuwachsraten findet.
Harms: „In Deutschland lagen wir 2002
im Minus und für 2003 rechnen wir mit
einer schwarzen Null - nicht mehr und
nicht weniger.“ Umso wichtiger ist es
laut Harms, die Branche nun nicht durch
zusätzliche Kosten zu belasten. Harms
verweist hierzu auf drohende Abgaben
auf Drucker und PCs, die anstehende
Umsetzung der Altgeräterichtlinie und
auf die Belastungen, die von der zusätzlichen Sicherheitsauflage in der Novelle
des Telekommunikationsgesetzes ausgehen würden.
Weltweit hat die ITK-Branche ihre
Umsätze in den zurückliegenden 10 Jahren etwa verdoppelt. Im Jahr 2000 wurde ein Rekordwachstum von knapp 13%
erzielt. Diese Werte konnten 2001 nicht
gehalten werden. Die Wachstumsrate
fiel auf 2,8% und ging 2002 abermals
zurück auf dann 1,2%.
2
Für das Jahr 2003 rechnen die EITOExperten mit einem Plus um 4,5% von
2.153 Mrd. Euro auf 2.250 Mrd. Euro
und für 2004 mit plus 5,7% auf 2.378
Mrd. Euro. Das Wachstum des Weltmarkts wurde im vergangenen und wird
in diesem Jahr vor allem von China, den
Ländern Asiens, mittelosteuropäischen
Staaten und Teilen Lateinamerikas getragen. Demgegenüber knickten die
Umsätze in den USA um minus 2,7%
ein. Auch in den Jahren 2003 und 2004
wird der US-Markt mit Steigerungen um
1,1% bzw. 2,6% hinter dem globalen
und europäischen Niveau zurückbleiben. Durch diese Entwicklung ist der
Anteil der USA am ITK-Weltmarkt auf
nunmehr 31,5% zurückgegangen und er
wird weiter sinken. Europa macht zurzeit
29% aus. Lediglich im Teilsegment der
Informationstechnik sind die USA mit
einem Weltmarktanteil von 40%
weiterhin dominant. Da der US-Markt
schwächelt, orientieren sich die Anbieter
stärker noch als bisher auf die verbliebenen Wachstumsregionen. „Der Preisdruck in Europa verstärkt sich und die
Margen werden enger“, so Harms.
Die Anbieter von Dienstleistungen zeigten sich vergleichsweise krisenfest. In
Westeuropa wachsen insbesondere die
Telekommunikationsdienste stabil um
durchschnittlich 4 bis 5% per annum.
Die Anbieter von IT-Services mussten
ihre Wachstumserwartungen im
vergangenen Jahr zwar zurückschrauben, lagen mit 1,2% aber immerhin im
Plus. Für 2003 erwarten die EITOAnalysten in diesem Segment einen
Zuwachs um 2,8% und für 2004 um
4,7%. Die Umsätze mit Software stagnierten in 2002. Für das laufende Jahr
2003 dürfen auch die Softwarehäuser
wieder mit einer um 2,4% steigenden
Nachfrage rechnen. Für 2004 kündigt
EITO im europäischen Softwaremarkt
einen Zuwachs von knapp 4% an.
Maßgebliche Wachstumsimpulse kommen aus der so genannten Enterprise
Application Integration sowie
Sicherheitslösungen
und
EGovernment. Hierbei sind vor allem
Beratungs- und Implementierungs2/03 2 4
leistungen gefragt. Die Unternehmen
sind laut Harms zurzeit im Begriff, die
Lücken und Medienbrüche in der digitalen Wertschöpfung zu schließen und
von der Entwicklung bis zum Vertrieb
eine vollständige Digitalisierung der
Geschäftsprozesse herzustellen.
Der Hardwaresektor entwickelt sich
gegenläufig zu den Services, sowohl was
Endgeräte, als auch was Netzinfrastrukturen angeht. Die Nachfrage
erlitt im vergangenen Jahr europaweit
einen Einbruch um minus 6,9%. Am
stärksten betroffen waren die Hersteller
von Datenkommunikations- und Netzinfrastrukturausrüstung mit einem Minus von zuletzt 8,1%. Der HardwareMarkt wird sich zwar allmählich beruhigen, einen echten Umschwung erwartet
EITO allerdings erst für 2004 mit einem
Plus von 2,8%. Zunächst müssen die
Anbieter von ITK-Geräten und -Systemen 2003 mit einem abermaligen leichten Nachfragerückgang um minus 0,9%
rechnen.
Innerhalb der ITK-Branche setzt sich
damit der Trend weg von der Hardware
hin zu Software und Services fort. Nur
noch 26% der Umsätze werden
europaweit mit Geräten, Systemen und
Infrastrukturausrüstung gemacht, der
Rest der Ausgaben fließt in Software
und Dienstleistungen. „Dieser Strukturwandel muss politisch flankiert werden“,
so Harms. „Die ordnungspolitischen
Konzepte des Industriezeitalters sind
grundsätzlich zu überprüfen und auf die
Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft
anzupassen – von der Arbeitsmarkt- und
Bildungspolitik bis hin zum Urheberund Wettbewerbsrecht.“
Das EITO enthält in diesem Jahr neben
der aktuellen Marktanalyse auch
Schwerpunktstudien zu UMTS, IT-Sicherheit und E-Business.
u
Ausblick 2003: Telekobranche muss weiter
sparen
Punkte für wichtig für die Zukunft ihrer
Unternehmen.
D
1. Kostenoptimierung und -kontrolle
2. Kundenbindung
3. Durchschnittserlös pro Unit steigern
4. Marktanteil ausbauen
5. Prozessoptimierung
6. Kundenabrechnung
7. UMTS
8. DSL-Technologie
9. Markenpositionierung
10. Neue Marktsegmente erschließen
ie Telekommunikationsbranche muss sparen: 66 Pro
zent der befragten Telekommunikationsexperten halten Kostenoptimierung und -konsolidierung für die
wichtigsten unternehmerischen Herausforderungen im nächsten Jahr. Auf Platz
zwei und drei landen gute Kundenbindung und Erlössteigerung pro Unit.
Zu diesem Ergebnis kommt der TELCOTrend der Mummert Consulting AG, eine
Befragung unter 130 Fach- und
Führungskräften der Telekommunikationsbranche.
Die Telekommunikationsbranche
schnallt den Gürtel abermals enger. Im
letzten Jahr beurteilte die Hälfte der
Befragten die Kostenoptimierung als
wichtigstes Unternehmensziel, in diesem Jahr tun das zwei Drittel. Mit deutlichem Abstand halten 49 Prozent der
Experten Kundenbindung für die zweitwichtigste Herausforderung. Auf Platz
drei folgt die Erlössteigerung pro Unit.
Sie verdrängt damit den Drittplatzierten
des letzten Jahres, die DSL-Technologie. Das schnelle Internet belegt mit 16
Prozent in diesem Jahr nur noch Platz
acht unter den Top Ten der wichtigsten
Herausforderungen.
Der neue Mobilfunkstandard UMTS ist
kaum noch eine Herausforderung für
die Fachleute. Mit knapp 19 Prozent
reicht es nur zu Platz sieben. Die
Unternehmensentscheider halten
Kundengewinnung, Prozessoptimierung
und Billing für wesentlich wichtiger.
Markenpositionierung und Erschließen
neuer Marktsegmente bilden die Schlusslichter der Top Ten. Jeweils nur 14 Prozent der Entscheider halten diese beiden
UMTS =
Universal Mobile
Telecommunications System
Die zehn wichtigsten Herausforderungen 2003:
Um an die Wachstumsdynamik der letzten Jahre anknüpfen zu können, ist die
Branche auf neue Geschäftsmodelle
angewiesen. Dazu bedarf es neben dem
Ausbau der eigenen Stärken einer konsequenten Orientierung am Kundennutzen. Hier sind personalisierte Services die Basis für eine stärkere Kundenbindung und Neugeschäft.
u
Mobile-BusinessLösungen für
Unternehmen: Ein
Zukunftsmarkt wartet
auf den Startschuss
B
erlin - Verbesserte Endgeräte,
mehr Anbieter und die
Verfügbarkeit von GPRS und
HSCSD treiben die Mobilisierung der
Unternehmens-IT voran. Berlecon Research erwartet eine kräftige Entwicklung des deutschen Marktes für MobileBusiness-Lösungen. Bis 2005 rechnen
die Berliner Wirtschaftsforscher mit einem Anstieg des Marktvolumens auf 1,5
bis 1,9 Mrd. Euro. Hemmender Faktor
ist derzeit die Unsicherheit über die zukünftige Konjunkturentwicklung.
Die aktuelle Studie „Mobile-BusinessLösungen für Unternehmen: Der deutsche Markt vor dem Durchbruch?“ zeigt,
2/03 2 5
dass sich die Angebotssituation am Markt
in den letzten Monaten deutlich verbessert hat. Für die aktuelle Analyse hat
Berlecon Research 133 Anbieter identifiziert, im Vergleich zum Sommer 2001
ist die Zahl der Marktakteure damit um
mehr als 50 Prozent gestiegen.
Waren im vergangenen Jahr MobileBusiness-Spezialisten noch die Hauptakteure am Markt, dominieren jetzt die
etablierten Anbieter klassischer Anwendungssoftware, die ihre Produkte
um Module für die mobile Anbindung
erweitert haben. Mobiler Zugriff auf
Anwendungssoftware wird bisher vorwiegend in den Bereichen Kommunikation/Groupware, CRM und ERP angeboten. Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research:
„Besonders kleine Unternehmen, die
reine Mobile-Business-Lösungen anbieten, müssen sich ins Zeug legen, um sich
im Markt neben den großen, etablierten
Softwareherstellern behaupten zu können. Sie müssen ihren Kunden entweder
einen deutlichen Mehrwert durch
Fokussierung oder Individualisierung
bieten oder aber frühzeitig Kooperationen mit großen Anbietern anstreben“.
Auch wenn die Entwicklung von Mobile-Business-Lösungen bisher noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben
ist, sprechen zahlreiche Faktoren für ein
kräftiges Wachstum in den kommenden
Jahren. „Zum einen hat die Markteinführung neuer Smartphones und verbesserter HSCSD- und GPRS-fähiger
Endgeräte frischen Wind in den Markt
gebracht. Mit diesen Geräten können
die Mitarbeiter über das Mobilfunknetz
schneller und komfortabler auf das
Unternehmensnetz zugreifen, was Mobile-Business-Lösungen attraktiver
macht. Zum anderen besteht auf Nachfragerseite zunehmender Bedarf an der
Mobilisierung von Unternehmens-IT,
nicht zuletzt bedingt durch die steigende Mobilität der Arbeit und die wachsende Kundenorientierung der Unternehmen. Wir gehen davon aus, dass bis
2006 alle deutschen Großunternehmen
und 40 Prozent der kleinen Unternehmen bis 2009 ihren Mitarbeitern è
7
ç den mobilen Zugriff auf Teile ihrer
IT-Systeme ermöglichen werden“, erläutert Wichmann.
Mobilfunk als Teil der Telekommunikation
Überblick der LIT - Angebote
Gebremst wird die Entwicklung derzeit
noch von der gesamtwirtschaftlichen
Situation, was 2002 auch für diesen
Markt ein verhaltenes Wachstum zur
Folge hatte. Sobald die konjunkturellen
Unsicherheiten beseitigt sind und die
allgemeine Investitionsbereitschaft
wieder ansteigt, wird die Entwicklung
jedoch anziehen. Bis 2005 rechnet
Berlecon Research mit einem Anstieg
des Marktvolumens auf 1,5 Mrd. Euro
im konservativen Szenario, die optimistische Schätzung liegt bei 1,9 Mrd. Euro.
Berlecon Research hat erstmals im Sommer 2001 und erneut über die Jahreswende 2001/2002 den Markt für Mobile-Business-Lösungen analysiert. Die Ergebnisse intensiver Marktbeobachtung
und detaillierter Gespräche mit Akteuren am Markt sind in der aktuellen Studie „Mobile-Business-Lösungen für
Unternehmen: Der deutsche Markt vor
dem Durchbruch?“ zusammengefasst.
Qualifizierte Kurzprofile von 133 Anbietern ergänzen die strategische Analyse.
Berlecon Research ist ein führendes
Wirtschaftsforschungsunternehmen mit
Sitz in Berlin. Das Unternehmen analysiert die ökonomischen Auswirkungen
neuer Informations- und Kommunikationstechnologien und evaluiert
potenzielle Märkte. Berlecon Research
forscht auf der Grundlage intensiver
Marktbeobachtung sowie exklusiv erhobener Marktdaten und unterstützt
Unternehmen bei der Entwicklung und
Realisierung ihrer Geschäftsstrategien.
Weitere Informationen zur Studie sind
unter www.berlecon.de/studien/ verfügbar.
u
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Mobile Sprachkommunikation
Innerhalb der Berliner Verwaltung besteht Bedarf an mobiler Kommunikation. In
der Vergangenheit wurden Mobilfunkverträge mit allen Mobilfunkanbietern geschlossen. Dies hat zur Folge, dass bei Mobilfunkverbindungen zwischen unterschiedlichen Betreibern relativ hohe Entgelte zu zahlen sind.
Im Rahmen der Funktion des LIT als zentraler Dienstleister für Informationstechnik
ist es erklärtes Ziel, mobile Sprach- und Datendienste für die Berliner Verwaltung
wirtschaftlich und kundenorientiert bereitzustellen.
Im Ergebnis der EU-weiten Ausschreibung für Mobilfunkdienstleistungen wählte
der LIT den wirtschaftlichsten Anbieter für Mobilfunkdienstleistungen aus. Der
Zuschlag ging an T-Mobile.
Berechtigt zum Abschluss derartiger Mobilfunkverträge über den LIT sind alle
Bereiche der Berliner Verwaltung (Senats- und Bezirksverwaltung, Polizei und
Feuerwehr). Durch die Bündelung auf einen Mobilfunkbetreiber lassen sich bei den
meisten Gesprächen über das Handy Gebühren einsparen.
Folgende Kommunikationsbeziehungen werden dadurch billiger:
1.
Gespräche aus dem Netz der Berliner Verwaltung über die Kopfanlagen des
LIT (Transitzentrale A oder B) zum T-Mobile-Handy: ca. 8-17 Cent/Min
weniger
Die Einsparung ergibt sich im Vergleich mit den Minutenpreisen im Citybereich zu
anderen Mobilfunkbetreibern.
2.
Gespräche vom T-Mobile Handy zu anderen T-Mobile Handys oder zum
Netz der Berliner Verwaltung: ca. 7,7 EUR/Monat weniger
Die geringeren Kosten errechnen sich aus der an sich schon niedrigeren Grundgebühr und dem monatlichen Guthaben für Gesprächsgebühren. Zusätzlich konnte
eine einmalige Gutschrift auf zukünftige Gesprächsgebühren für Neukartenverträge
und o.g. Verbindungen von 50 EUR vereinbart werden.
Auszugsweise stellen sich die Tarife in der folgenden Tabelle dar:
Preistabelle (Auszug)
Preise in Euro ohne Mwst.
Gutschrift bei Vertragsbeginn
Bereitstellung
Abrechnungstakt
Mindestlaufzeit
Monatlicher Grundpreis
Monatsguthaben intern
Verbindungspreise Inland pro Minute
2/03 2 6
Company Profi
50.1 Sekunde
0/12/24 Monate
15,32
5,11
Company Basic
50.1 Sekunde
0/12/24 Monate
10,69
5,11
è
ç von D1 zur 90-0
von D1 zu D1 (rahmenvertrags-intern)
Wochenendtarif Festnetz
W@P
SMS zu D1
0,0665
0,0639
0,0665
0,1738
0,0665
0,0665
0,1278
0,0665
0,1738
0,0665
Mobiler Zugriff auf Datenbanken
Der Internettraffic steigt ungeachtet wirtschaftlicher Probleme junger StartupUnternehmen weiterhin pro Jahr um ca. 300%. Diese Entwicklung hat auch
Auswirkungen auf den Mobilfunk: Die mobile Gesellschaft verlangt nach dem
mobilen Internet: das wird kommen, zunächst mit GPRS, später mit UMTS.
Der LIT hat in seiner Ausschreibung entsprechende mobile Datendienste berücksichtigt. Für die Berliner Verwaltung ergeben sich hier zusätzliche Anforderungen,
so stehen Zugriffe auf zentrale Datenbestände im Vordergrund. An diese Kommunikation werden hohe Ansprüche hinsichtlich der Datensicherheit und Zuverlässigkeit gestellt, womit eine Verbindung über das Internet nicht in Frage kommt. Die
mobile Station soll feste Hausnetz-IP-Adresse zugewiesen bekommen und nicht im
Internet ungeschützt erscheinen. Dedizierte Hackerangriffe können so konzeptionell verhindert werden.
Problemstellung
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•
Aufbau einer mobilen, performanten Kommunikation von verschiedensten
Endgeräten zu zentralen Serverfarmen (Client/Server oder Server based
Computing - SBC).
Kommunikation mit mobilen, beweglichen Endgeräten verschiedenster Bauart
Öffentliche Einrichtungen benötigen abhörsichere, geschützte Verbindungen, speziell für personenbezogene Daten.
Denkbare Endgeräte sind: Handy, PDA, Tablet PC, Notebook
Always Online, wie im LAN
In der Abbildung 1 ist die Musterkonfiguration für den Zugriff auf zentrale
Datenbasen von unterschiedlichsten Endgeräten dargestellt.
Abb.1 Endgerätespezifische Darstellung/Anpassung der Anwendung
Endgerätespezifische Darstellung/Anpassung der Anwendung
Desktop PC
(Netscape or IE)
Web Server
(HTML/XML)
Gateway
Bluetooth
Firewall
IP-VPN
Database Server
Mailserver
Design Rules
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Lösung der Problemstellung
Der derzeitige Übertragungsstandart für
mobile Datendienste ist GPRS - General Packet Radio Service. GPRS ist flexibel, verbindungslos und resourcensparend. Mehrere Anwender können gleichzeitig Kanäle zur Datenübertragung
nutzen. Mit GPRS lässt sich der Zugriff
von mobilen Endgeräten auf das Postfach eines Mailservers realisieren. Im
Einzelnen ergeben sich mit GPRS folgende Lösungen:
Always Online
Gebühren nicht zeitabhängig, Kosten
mit 20Mbyte Datenvolumen ca. 34
EUR/Monat
Performance
Akzeptabel mit nominell 115Kbps
Endgeräte
Für alle verfügbaren Endgeräte sind
GPRS-Mobilfunkadapter am Markt verfügbar
Sicherheit
Mit LIT-IP-VPN keine Verbindung über
das Internet; Nutzung von leased Lines;
Benutzerverwaltung und Vergabe der
festen im Internet nicht sichtbaren IPAdresse über eigenen Radius-Server.
Netzausbau
Die zellularen Mobilfunknetze sind
flächendeckend GPRS-enabled. Kommunikation mit mobiler Station möglich.
Der Bücherbus wurde mit einer solchen
Lösung versehen (siehe diesen SPLITTER), um auf die zentralen Datenbestände des Verbundes der öffentlichen Bibliotheken Berlins(VÖBB) zuzugreifen. In einem gesonderten Artikel
wird die Lösung im Detail vorgestellt.
Die realisierte Konfiguration in der
Abbildung 2 (nächste Seite) lässt sich so
auf andere Verfahren anwenden. Wenn
der neue Übertragungsstandart UMTS
in Berlin zur Verfügung steht, ist lediglich
der Mobilfunkteil der Konfiguration
durch ein UMTS-fähiges Gerät zu ersetzen. Entsprechende Versuche sollen
Ende Mai beginnen.
è
7
IPsec-Client
T-Mobile
LIT
LIT Server
LIT
IPsec - Gateway
Bus der
Fahrbibliothek
BTS
BSC
Berliner Landesnetz
LIT
SGSN
GGSN
Mobilfunkkonfiguration
Mobi lfunkkonfiguration über
über das
das T
T--Mobile
Mobile-und
und LIT
LIT-- Netz mit LIT
LIT IP
IP VPN und
und IPIP-Tunneling
Tunneling
BTS – Bay Transmitting Station
BSC – Bay Service Control
SGSN – Service GPRS Support Node
GGSN – Gateway GPRS Support Node
Zusätzliche Dienstleistungen
Die mobile Kommunikation bietet eine Vielzahl von individuellen Möglichkeiten
zum Beispiel für die Kommunikation im Fahrzeug an. Um den verschiedenen
Anforderungen Rechnung zu tragen wurde ein professioneller Service vereinbart für:
•
•
•
•
Zusätzliches Zubehör
Reparatur und Austausch defekter Geräte
SIM-Karten Sperrung und Freischaltung
Support für kundenspezifische Handyeinstellungen
Bei den Endgeräten wurde die Priorität auf eine überschaubare Modellpalette mit
mindestens einem Handy (bei gleichzeitigem Abschluss eines 24-Monatsvertrages)
für 1 EUR gelegt. Folgende Endgeräte sind derzeit in der Modellpalette enthalten:
Nokia 6310i
Nokia 3410
2
Herr Wenzke – Vertriebsleiter
Tel.: 9 12 - 8090 bzw. 90 12 – 8090
eMail: [email protected]
Herr Kandziora – Geschäftsbereichsleiter Sprach- und Datenkommunikation
Tel.: 9 12 - 60 90 bzw. 90 12 - 60 90
eMail: [email protected] u
IP- GPR S
Backbone
Frame Relay
ç Abbildung 2
Wenn Sie Fragen und Informationsbedarf zu Details der Dienstleistungen,
Terminen oder Konditionen haben, stehen Ihnen folgende Ansprechpartner
im LIT zur Verfügung:
Siemens ME45
MDA
2/03 2 8
LIT Berlin:
Datenerfassung on tour
Ü
ber das Mobilfunknetz von TMobile Deutschland realisiert
der
Landesbetrieb
für
Informationstechnik Berlin (LIT) eine
innovative und effiziente Lösung für die
mobile Erfassung von Bibliotheksdaten.
Der Kunde: Dienstleister für die
Hauptstadt-Verwaltung
Als Dienstleistungszentrum für die Verwaltung der Stadt Berlin hat der Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT)
in erster Linie den Auftrag, die Anwender bei der Planung, Gestaltung und
beim Einsatz moderner Informationstechnologie (IT) zu unterstützen. Zu
den wesentlichen Aufgaben der Mitarbeiter des LIT gehört daher der Betrieb
von Netzinfrastrukturen. Mit dem Berliner Landesnetz betreibt der LIT ein
städtisches Gigabit-Hochgeschwindigkeitsnetz (Metropolitan Area Network,
MAN) für die Sprach- und Datenkommunikation. An das Netz sind
derzeit rund 500 Verwaltungsstandorte
angeschlossen, darunter alle Hauptstandorte der Senats- und Bezirksverwaltungen. Sie realisieren über die
Infrastruktur den gesamten E-Mail Verkehr miteinander, aber auch den Zugriff
auf Intranet-Inhalte.
Darüber hinaus zählen Dienstleistungen für IT-Beschaffungen wie
è
ç zum Beispiel der Abschluss von Rahmen-, Service- und Wartungsverträgen
ebenso zu den Aufgaben des LIT wie Consulting-Leistungen und
Projektierungsarbeiten. Seit dem Jahr 1998 behauptet sich der Landesbetrieb mit
seinem Angebotsspektrum auch im freien Markt: So können auch Unternehmen und
selbst private Anwender als Kunden gewonnen werden.
Die Anforderung: Leistungsfähige Medien- und Informationsdienste
Einer der LIT-Kunden ist der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB).
In diesem Verbund sind insgesamt 100 Bibliothekseinrichtungen und zehn Bücherbusse zusammengeschlossen. Die Einrichtungen sind untereinander über das Berliner Hochgeschwindigkeitsnetz (MAN) des LIT vernetzt und bieten ihre Medienbestände in einem gemeinsamen elektronischen Katalog an. Besonderer Clou:
Registrierte Nutzer können online Medien suchen und bestellen und sich via Internet
über den eigenen „Kontostand“ - also beispielsweise über die zur Zeit ausgeliehenen
Bücher, CD-ROMs oder DVDs - informieren.
Um den enormen Datenfluss, der durch die elektronische Bestellung und Ausleihe
der Medien und Informationsmaterialien entsteht, komfortabel und vor allem sicher
handhaben zu können, sind leistungsfähige Verbindungen im Festnetz und ausfallsichere Großrechner erforderlich. Der VÖBB nutzt daher das Berliner Hochgeschwindigkeitsnetz und betreibt Server mit Standort im LIT. Auf diesen Rechnern
sind zum Beispiel die Datenbanken hinterlegt, in denen alle zur Ausleihe verfügbaren
Bücher und Medien gespeichert sind.
„Natürlich sollten auch die Fahrbibliotheken in diesen Ausleih- und Katalogisierungsverbund eingebunden werden“, erläutert Projektleiter Karsten Pirschel vom Geschäftsbereich Telekommunikation und Netze im LIT. „Hier wurden die Ausleihedaten bislang von den Mitarbeitern rein manuell beziehungsweise mit der so
genannten Fotoverbuchung erfasst.“ Die Nachteile dabei: Die Datenbestände der
Fahrbibliotheken waren völlig separat von denen der anderen Bibliotheken. Und:
Kundenanfragen nach nicht im Bücherbus verfügbaren Medien konnten nicht sofort
beantwortet werden.
Die Lösung: Sichere Datenübertragung via Mobilfunk
In Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der Verbundzentrale VÖBB realisierten die IT-Spezialisten des Landesbetriebes für Informationstechnik die
Einbindung der Bücherbusse mit Hilfe
einer Mobilfunk-Lösung. Technische
Basis dieser Lösung ist ein Mobile IPVPN (Internet Protocol - Virtual Private Network) von T-Mobile Deutschland
- also ein mobiles, virtuelles privates
Netz auf der Basis der IP-Technologie.
Für die schnelle Datenübertragung sorgt
das GPRS-Netz von T-Mobile.
„Bei der Realisierung des Projektes stand
ganz klar auch der Sicherheitsaspekt im
Vordergrund“, hebt Projektleiter
Pirschel hervor. „Die beim mobilen
Zugriff übertragenen Daten sind
teilweise personenbezogen und damit
unterlag der Aufbau einer solchen Lösung besonderen Auflagen des Landes
Berlin.“ In Verbindung mit der EUweiten Ausschreibung von Mobilfunkdienstleistungen des LIT für die
Berliner Verwaltung, die T-Mobile für
sich entschied, wurde die Lösung dann
mit mobilem IP-VPN und zusätzlicher
Verschlüsselung realisiert.
Gewährleistet wurde die sichere mobile
Datenübertragung durch die Einrichtung einer geschlossenen Benutzergruppe im GPRS-Netz. Der Zugang ist
nur per Passwort möglich. Darüber hinaus wurde das Hochgeschwindigkeitsnetz des LIT - also auch die Kommunikations-Infrastruktur des VÖBB - direkt mit dem GPRS-Netz verbunden.
Mit diesem nahtlosen Übergang ist sichergestellt, dass die Informationen
Ende-zu-Ende übertragen werden und
so wirkungsvoll vor dem Zugriff von
außen geschützt sind.
Das Szenario: Bücher ausleihen per
Mausklick
Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt
im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, beschlossen die Verantwortlichen
beim VÖBB, alle zehn Bücherbusse è
Der Bücherbus ist da: ausleihen per Mausklick
2/03 2 9
7
M-Business in der
Verwaltung
Mobiles Auftrags-Management für
schlanke Abläufe
F
Ausleihe im Bücherbus: ein Angebot des VÖBB. Die Abkürzung VÖBB steht für
Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins. 120 Bibliothekseinrichtungen und 10
Bücherbusse haben sich vernetzt und bieten ihre Medienbestände in einem
gemeinsamen elektronischen Verbundkatalog an. Die Verbundteilnehmer sind u.a.
die 12 Bezirksbibliotheken, jeweils mit der Bezirkszentralbibliothek, der
Mittelpunktbibliothek sowie mehreren kleineren Stadtteilbibliotheken.
ç mit der neuen Mobilfunklösung auszustatten. Jeweils zwei Laptops und GPRSfähige Handys sorgen dafür, dass die Mitarbeiter in den Bussen online auf die
Datenbanken des Bibliotheken-Verbundes zugreifen können. „Wenn im Bus ein
Benutzerausweis vorgelegt wird, etwa um ein Medium auszuleihen oder um eine
Vorbestellung anzumelden, geben die Bibliotheks-Mitarbeiter die notwendigen
Daten ein und sind dann sofort online mit dem VÖBB verbunden“, verdeutlicht
Karsten Pirschel.
Die Vorteile des Verfahrens liegen klar auf der Hand: Die direkte Übertragung der
Informationen aus den Bussen gewährleistet, dass der Datenbestand stets aktuell ist.
Das heißt: Wenn ein gesuchtes Buch bereits in der Ausleihe ist oder vorbestellt
wurde, können die Mitarbeiter in den Fahrbibliotheken das sofort feststellen und
dem Interessenten eine entsprechende Auskunft erteilen. Auch ein Blick auf den
eigenen „Kontostand“ ist dank der mobilen Anbindung gleich im Bus möglich.
Selbst Ausleihequittungen können jetzt in den Fahrbibliotheken ausgedruckt und
ausgegeben werden. Plus für die Mitarbeiter: Ihnen bringt die neue Lösung eine
deutliche Zeitersparnis.
Das Fazit: LIT erweitert Produktportfolio
Die Mobilfunk-gestützte Lösung hat aber nicht nur für den Kunden, den Verbund
Öffentlicher Bibliotheken, Vorteile. Der Landesbetrieb für Informationstechnik
konnte mit Hilfe des T-Mobile-Produkts seinem eigenen umfassenden Leistungsspektrum einen wichtigen Baustein hinzufügen. „Den ‚Mobilen Zugang zu Verfahren’ bieten wir jetzt allen Kunden als Dienstleistung an“, sagt Karsten Pirschel. Erster
Interessent für eine Lösung, die einen mobilen Zugriff auf wichtige Anwendungen
ermöglicht, ist die Berliner Polizei. „Weitere Projekte mit Mobilfunk-Komponenten
und sicherem Zugriff auf zentrale Datenbestände werden in Kooperation mit TSystems und T-Mobile auch für andere Bereiche entwickelt“, resümiert Projektleiter
Pirschel.
u
2
2/03 2 10
ür Verwaltungen und deren Mitarbeiter im Außendienst endet mit
dem mobilen Auftrags-Management das Zeitalter papiergebundener
Auftragsabwicklung und zeitintensiver
Fahrten zu zentralen Stützpunkten. Ausgestattet mit einem mobilen Endgerät,
empfangen Mitarbeiter ihre Aufträge mit
allen erforderlichen Angaben aus dem
zentralen betrieblichen IT-System via
Mobilfunk vor Ort und senden alle Informationen über deren Erledigung direkt dorthin zurück. Das mobile Auftrags-Management beschleunigt die
Abläufe und spart messbar Kosten. Das
Spektrum der Einsatzmöglichkeiten
reicht von Gefahrgut- oder Abwasserkontrollen über technische Service-Leistungen bis hin zu Lebensmittel-, Umwelt- oder Anlagenüberwachung, um nur
einige Beispiele zu nennen. Die Lösung
wurde von der Berliner Condat
Informationssysteme AG entwickelt und
ist in jeder Branche einsetzbar. Als eine
der ersten realen M-Business-Anwendungen in Deutschland befindet sie sich
bei der Deutschen Bahn Telematik mit
ca. 2000 Service-Technikern und SAP
R/3 als zentrales betriebliches IT-System bereits im produktiven Einsatz.
Mobiler Dialog zwischen IT-System
und Endgerät über Skyware ®
Die technologische Basis für das mobile
Auftrags-Management bildet Skyware®
von Condat. Die M-Business-Plattform
ermöglicht die Kommunikation zwischen IT-Systemen und beliebigen mobilen Endgeräten (Handy, Smartphone,
PDA oder Laptop) als Online- oder
Offline-Client und lässt dem Anwender
die freie Wahl bezüglich mobiler Endgeräte, Kommunikationstechnologien
(SMS, WAP, Imode, HTML oder Java/
XML), Netzwerkinfrastrukturen (GSM,
HSCSD, GPRS, WLAN) und
è
ç IT-Systemen (z. B. ERP-Systeme
wie SAP, relationale Datenbanken oder
Groupware-Systeme).
meldung aus dem zentralen System übertragen, kann nun die Daten auf dem
Endgerät korrigieren und erneut zurückmelden. Wenn der Mitarbeiter einen
Auftrag als „final“, also komplett abgeschlossen, zurückmeldet, wird der gesamte Auftrag nach der Synchronisation
vom Endgerät gelöscht.
Die Integration in das zentrale betriebliche IT-System erfolgt über spezielle
Schnittstellen. Die im IT-System vorhandenen Auftrags-Informationen werden für eine anwenderspezifisch optimierte Darstellung verdichtet. Praktisch
heißt das, dass der Mitarbeiter nur das
sieht und übermittelt bekommt, was er
wirklich benötigt.
Das mobile Auftrags-Management erledigt Auftragserteilung, Leistungserfassung und Rückmeldung mit dem
mobilen Endgerät als offline-Client. Für
den Empfang seiner Aufträge wählt der
Mitarbeiter über das Menü die Synchronisation mit dem zentralen System. Dabei
werden neue Aufträge vom Server auf
das mobile Endgerät geladen und dort
gespeichert, nachträglich modifizierte
Aufträge aktualisiert und alle Rückmeldungen zu den Aufträgen vom Client in
das zentrale System übertragen. Ein „final“ zurückgemeldeter Auftrag wird nach
der Synchronisation vom Client gelöscht.
Autorisierung und Authentifizierung,
Client-seitige Plausibilitätsprüfungen mit
Mussfeldern und vorgegebenen Formatierungen sowie einfache Eingaben über
Vorschlagslisten und Kataloge machen
die Lösung sicher und leicht bedienbar.
Auftragsdaten abrufen und empfangen
Der Mitarbeiter im Außendienst startet
die Anwendung auf seinem mobilen
Endgerät und löst per Knopfdruck die
Synchronisation aus: Die Anwendung
baut selbständig eine Verbindung zum
Skyware-Server über das Funknetz auf.
Der Skyware-Server entschlüsselt und
entkomprimiert die übertragenen Daten und veranlasst die Zusammenstellung der angefragten Auftragsdaten im
Vorteile und mögliche Ergänzungen
zentralen IT-System. Die Ergebnisse liefert das zentrale System an den SkywareServer zurück. Dieser aggregiert die
Ergebnisdaten, komprimiert und verschlüsselt sie und sendet sie anschließend über das Funknetz an die Endgeräte, wo sie lokal gespeichert werden.
Auf diese Weise empfängt der Mitarbeiter zu jedem Auftrag alle notwendigen
Daten in übersichtlicher Weise. Anschließend baut die Anwendung die Netzverbindung ab, und die Daten stehen
jetzt lokal und Netzwerk-unabhängig
zur Verfügung.
Leistungsdaten zu den Aufträgen
zurückmelden
Nach Erledigung eines Auftrags trägt
der Mitarbeiter die erbrachten Leistungen in die elektronischen Formulare auf
seinem Endgerät ein. Dabei werden die
Daten direkt auf Konsistenz und
Plausibilität geprüft. Der Mitarbeiter hat
die Möglichkeit, sowohl einzelne Leistungen wie auch einen oder gleich mehrere fertige Aufträge zurückzumelden.
Dafür startet er wieder eine Synchronisation mit dem zentralen System. Der
Weg der Daten ist exakt der umgekehrte
wie beim Empfang von Aufträgen. Sollten beim Verbuchen der Daten im zentralen System Fehler auftreten, so verbleiben die Daten auf dem mobilen
Gerät. Erst wenn die Rückmelde-Transaktion erfolgreich war, löscht die mobile
Anwendung die Rückmeldedaten vom
mobilen Gerät. Im Fall von Fehlern
bekommt der Mitarbeiter die Fehler2/03 2 11
Mit dem mobilen Auftrags-Management
erübrigt sich papiergestützte und fehleranfällige Doppelerfassung von Auftragsund Bearbeitungsdaten. Aufträge werden während eines Arbeitstages automatisch an die Mitarbeiter im Außendienst weitergegeben, Rechnungen können unmittelbar nach der Erbringung
der Leistung erstellt werden. Änderungen im Tagesplan lassen sich einfach
organisieren, Personalressourcen flexibler einsetzen. Aufgrund der erheblichen
Effizienzsteigerung in den Abläufen erlaubt das mobile Auftrags-Management
bereits ab 30 Mitarbeitern im Außendienst einen Return on Investment binnen weniger als einem Haushaltsjahr.
Die Lösung lässt sich um eine „elektronische Unterschrift“ erweitern, bei der
der Empfänger die erbrachte Leistung
mit der Unterschrift auf einem
Touchscreen bestätigt und somit eine
Grafik seiner Unterschrift erzeugt. Diese kann digital archiviert werden. Die
Lösung kann aber auch einen mobilen
Drucker verwenden, um dem Empfänger das Leistungsprotokoll, das für die
Rückmeldung auf dem Endgerät ausgefüllt wurde, vor Ort auszudrucken und
von ihm unterschreiben zu lassen. Diese
Unterschrift ist dann im Gegensatz zur
elektronischen rechtsverbindlich.
Auch die digitale Signatur lässt sich im
mobilen Auftrags-Management einsetzen. Mobile Endgeräte besitzen häufig
einen weiteren Kartenschlitz für den
Einsatz multifunktionaler Chipkarten
oder aber eine Schnittstele für externe
Geräte, über die der Kartenleser direkt
angeschlossen werden kann. Die Software für die Signatur wird dabei im
Endgerät implementiert.
è
7
ç
Schließlich sind Tourenplanung
und digitale Karten weitere Optionen
für das mobile Auftrags-Management.
Diese erleichtern den Mitarbeiten das
schnelle Auffinden ihrer Einsatzorte,
und umgekehrt hat die Zentrale jederzeit
einen Überblick über die aktuellen Standorte ihrer Mitarbeiter, was die Flexibilität bei der Personal-Einsatzplanung deutlich erhöht.
Aufbauend auf der bereits vorhandenen Möglichkeit, die Berliner Verwaltung über
die Telefoneinwahl (9000) zu erreichen, ist die Schaffung einer landeseinheitlichen,
zentralen Telefoneinwahl, Telefonvermittlung und Telefonauskunft durch Einrichtung eines qualifizierten zentralen Call Center als Front Office (1. Level) vorgesehen.
In den Behörden sollen dazu ergänzend Call Center Back Office (2. Level) eingerichtet werden, an die das Front Office komplexe Anfragen weiterleiten kann. Als
zentrale Informationsbasen werden unter anderem das „(Start-) Infor-mationssystems
für Bürgerdienste“ und der „Berliner Verzeichnisdienst“ fungieren.
CLAUDIA SCHULZ
Condat Informationssysteme AG,
Berlin
u
Hauptnutzen beim Betrieb eines Call Centers als kompetente Ansprech-, Informations- und Auskunftsstelle, ist die Verbesserung der Kundenorientierung und des
Service der Verwaltung für den Bürger. Ein weiterer wesentlicher Nutzen ist eine
drastische Entlastung der Behördenmitarbeiter/innen von Routineanrufen und –
nachfragen. Nach bereits vorliegenden Erfahrungen im Verwaltungsbereich werden
die Sachbearbeiter/innen durch Kategorisierung und Umverteilung der telefonischen Anfragen und Kontakte von etwa 80% der allgemeinen Anfragen von Bürgern
entlastet. Es besteht somit die Möglichkeit, den fachlich anspruchsvollen Kontakt
der Sachbearbeiter/innen im Sinne eines zu optimierenden Bürgerdienstes zu
intensivieren und mehr fachbezogene Arbeitszeitanteile zu erreichen.
Vorhaben „Berlin
Telefon“
D
as Abgeordnetenhaus hat in
seiner Sitzung am 31.10.2002
beschlossen, in 2003 mit der
Einrichtung eines „Berlin Telefon“
durch den Betrieb eines Call-Centers
unter einer zentralen Berliner Bürgernummer für die gesamte Berliner Verwaltung zu beginnen.
Der Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin (LIT) soll dafür im Auftrag der Senatsverwaltung für Inneres
als Generalunternehmer die Planung und
Realisierung des Vorhabens „Berlin Telefon“ übernehmen.
Nutzenpotenziale für die Verwaltung
Auch innerhalb der Verwaltung führen Call Center Dienste zu Effektivitäts-Gewinnen bei der Vermittlung von Informationen, der sachbezogenen Auskunft, sowie
beim Support auf technischer Ebene und zu Anwendungen von Verwaltungsverfahren. Der LIT als zentraler IT-Dienstleister und Infrastrukturbetreiber des Landes
Berlin wird dieses anspruchsvolle Vorhaben zusammen mit dem Landeseinwohneramt
als erstem Nutzer und ggf. weiteren Pilotanwendern zielgerichtet realisieren.
Nach derzeitiger Planung, die von einer stufenweisen Umsetzung ausgeht, ist der
Betriebsbeginn in 2004 vorgesehen. Für Rückfragen steht Ihnen als Ansprechpartner
im LIT Hr. Baatz unter (030) 9012 -6061 gerne zur Verfügung.
KATRIN HARTMANN
LIT Berlin
Das Berlin Telefon soll Bürgern unter
einer einprägsamen Rufnummer konkrete Informationen zu allen Bereichen
der Berliner Verwaltung anbieten. Der
Bürger kann somit telefonisch mit der
Verwaltung in Kontakt treten, um Auskünfte einzuholen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Mit der Einrichtung des „Berlin Telefons“ erhält der Bürger zukünftig ergänzend zu anderen Vertriebswegen, wie
zum Beispiel den Bürgerämtern, Informationen über eine einheitliche Rufnummer mit umfassenden und an den
Lebenslagen der Bürger orientierten
Auskunfts-, Beratungs- und Vermittlungsfunktionen.
2
Foto: LIT
2/03 2 12
u
Senatsverwaltung für
Inneres Preisträger mit
„MOBÜD“ beim
3. e-GovernmentWettbewerb 2002/03
D
ie Senatsverwaltung für Inneres und die beteiligten Berliner
Bezirke, Pankow und Spandau,
sind mit dem Projekt Mobile Bürgerdienste die Gewinner in der Kategorie
„Wirtschafts- und Bürgerdienste“. Die
Preisverleihung fand am 13. März im
Rahmen des enac europe auf der CeBIT
statt. Unter der Schirmherrschaft von
Otto Schily, Bundesminister des Innern,
wurde durch BearingPoint und CISCO
Systems der 3. eGovernment-Wettbewerb ausgeschrieben. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Anwendung von
Internettechnologien sowie die Entwicklung des „Electronic Government“ im
Rahmen der Modernisierung von Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen zu stärken und voranzutreiben.
Kurzbeschreibung des Projekts
Das Gesamtziel des Projekts besteht
zum einen darin, ein mobiles Bürgeramt
zu entwerfen, zu realisieren, in Betrieb
zu nehmen und im Rahmen von Nutzertests zu bewerten. Zum anderen wird
der Aufbau einer Systemumgebung, die
den Betrieb eines solchen mobilen Systems ermöglicht, als zweite Zielkoordinate definiert, um in ähnlich gelagerten Verwaltungsverfahren oder
privatwirt-schaftlichen Anwendungen
eine systemtechnische Ausgangsbasis zu
haben.
Der Weg in das Bürgerbüro ist für einige
(ältere, kranke oder behinderte) Bürger
mit erheblichen Aufwenden verbunden
(Fahrdienste, etc.) oder nur durch Vertreter möglich. Der Verwaltungszugang
via Internet setzt eine entsprechende
Infrastruktur (PC, Internetanschluss,
Digitale Signatur) sowie eine gewisse
Erfahrung im Umgang mit den
è
Innensenator Dr. Körting (m),
Abteilungsleiter K.-H. Löper (l)
und der Projektleiter R. Wagnitz (r) bei der Preisverleihung auf der CeBIT.
Mehr Informationen unter: http://www.egovernment-wettbewerb.de/indexie.html
2/03 2 13
7
ç Online-Systemen voraus. Beides ist
in den erwähnten Bevölkerungsgruppen
nicht unbedingt vorhanden. Des Weiteren ist die Auswahl von Standorten
der Bürgerämter meist nicht von der
Nähe zum Bürger, sondern von der
Verfügbarkeit von bezugsfreien Räumen
und deren Kosten bestimmt.
Das Verfahren „Mobiles Bürgeramt“
setzt sich aus einem Informationssystem
für Bürgerämter als Kern des Verfahrens und den um diesen Kern gruppierten zentralen und dezentralen
Verwaltungsverfahren zusammen. Das
mobile Informationssystem soll neben
zentralen Daten (z.B. Bund/Land) auch
die eigenen Daten der Bezirksämter in
Berlin zur Verfügung stellen.
Das mobile Informationssystem soll, wie
stationäre Angebote in den Bürgerämtern, in der Lage sein, andere
Verwaltungsverfahren zu integrieren,
bzw. den Datenaustausch über generische Schnittstellen zu ermöglichen und
über eine einheitliche Oberfläche zu
bedienen sein. Das Verfahren ist so offen zu gestalten, dass Ergänzungen und
Änderungen möglichst problemlos eingearbeitet werden können. So ist es möglich,
die Daten für die Beratung / Bearbeitung
mandantenorientiert dezentral / zentral
zu erfassen und zu pflegen. Die Antragsdaten werden dezentral erfasst.
Die organisatorischen und rechtlichen
Grundlagen für die Einführung mobiler
Lösungen zugunsten des Angebots öffentlicher Dienstleistungen sollen exemplarisch entwickelt werden. Geschäfts-und Betreibermodelle zu netzgebundenen Angeboten können als
Grundlage für Umsetzung mobiler Angebote genutzt werden.
Ausblick
Mit diesem Dienstleistungsangebot der
Verwaltungen geht eine breite, flächendeckende Versorgung der Bürger einher.
Gleichzeitig werden Investitionskosten
für Räumlichkeiten und Ausstattungen
reduziert und die Sachbearbeitung effi-
2
zienter ausgeübt. Ein solches mobiles
Bürgeramt ist für Verwaltungen von
hohem Nutzwert.
Erkenntnisse über das optimale Verhältnis von Verfügbarkeit und
Übertragungskosten werden erprobt.
Die On/Offline-Kostenoptimierung
nimmt dabei einen besonderen Schwerpunkt ein. Generell wird in diesem Projekt auch das Ziel verfolgt, medienbruchfreie E-Government-Services anzubieten. Damit soll den Bürgern und zu
einem späteren Zeitpunkt auch Unternehmen, der Aufwand an Kosten, Zeit
usw. im Umgang mit der öffentlichen
Verwaltung gering gehalten werden.
In der Berliner Verwaltung wird intensiv
an einem effektiven eGovernment gearbeitet. Der im Senat beschlossene
eGovernment-Masterplan des Landes
Berlin belegt, dass eGovernment als ein
Hauptfeld der Verwaltungmoder-nisierung
anerkannt ist. Die eGovernment-Aktivitäten sollen dabei einerseits auf eine deutlich qualitative Steigerung des Dienstleistungs-und Beteiligungsniveaus und
andererseits auf eine spürbare Kostensenkung im Verwaltungsprozess erreichen.
Als eine der innovativen Besonderheiten des Projektes „MoBüD“ ist die Öffnung der Verwaltung nach außen in
Richtung des Bürgers zu nennen. Diese
Ausrichtung wird mittels Unterstützung
durch moderne Technologien erst ermöglicht, beschränkt sich aber nicht auf
Technik allein. Die Architektur der angestrebten Lösung und die konkrete
Realisierung der Plattform kann zu einem späteren Zeitpunkt direkt auf andere Einsatzgebiete in der öffentlichen
Verwaltung oder in privaten Unternehmen übertragen werden. Dieser exemplarische Ansatz für die effiziente Nutzung drahtloser Übertragungstechniken
bietet ein großes Potenzial für den
flächendeckenden Einsatz.
Weitere Informationen zu den Partnern
im Projekt und aktuellen Projektphasen
unter: http://www.mobued.de
2/03 2 14
Der Landesbetrieb für Informationstechnik Berlin unterstützt als
eGovernment-Dienstleister
„MOBÜD“
Das Projekt MOBÜD hat u.a. das Ziel
eine Systemumgebung aufzubauen.
Dafür liefert der LIT Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit der
Durchführung von Test-Szenarien bei
der Erprobung verschiedener Zugangsmöglichkeiten zum Berliner Landesnetz.
Der LIT stellt die Einrichtung und
zertifikatsbasierte Nutzung von VPNTunneln auf IPSec- und X509v3-Basis
zur Verfügung mit den derzeit für
Remote Acces in Erprobung befindlichen Produkten NetScreen und Nortel
Conectivity. In dem LIT-Grenznetz werden dafür geeignete VPN-Gateways
bereitgestellt. Mit den VPN-Tunneln
wird die Kommunikation zwischen dem
mobilen Endgerät und dem Grenznetz
des LIT gesichert.
Mit dieser Testumgebung bietet der LIT
dem Projekt MPBÜD moderne Technik für ein mobiles und sicheres
Informationssystem.
Weitere Informationen zu unseren LITDienstleistungen erhalten Sie über den
Vertrieb eMail: [email protected]
u
2/03 2 15
7
UMTS chancenlos im
Jahr 2003
T
rotz des UMTS-Starts der Telekom im dritten Quartal 2003:Im
Wettlauf der Telekommunikationstechnologien hat der betagte GSMMobilfunkstandard (Global System for
Mobile Communication) in der Gunst
von Experten weiter die Nase vorn. Mit
dem siebten Platz im Technologieranking ist UMTS als Nachfolgetechnik
noch weit vom Sprung an die Spitze
entfernt. Zu diesen Ergebnissen kommt
der aktuelle TELCO-Trend der
Mummert Consulting AG.
Den ersten Platz im Technologieranking
belegt die Technologie für schnelle Datenübertragung DSL. Mit Platz zwei
verteidigt das Mobilfunknetz GSM seine Position gegenüber der letzten Untersuchung. Die funkbasierten Netzwerke WLAN und GPRS (General Packet
Radio Service) finden sich auf den Plätzen drei und vier. Das Interesse der
Branche an der UMTS-Technologie ist
verhalten. In der Bewertung durch 130
Fach- und Führungskräfte erreicht
UMTS nur den siebten Platz.
Dennoch: Bis Ende des Jahres muss
jeder Lizenzinhaber ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland mit dem
UMTS-Netz versorgen, ansonsten fordert der Staat die Lizenz ersatzlos zurück. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg des neuen Mobilfunkstandards werden vor allem innovative
Dienste sein. So lässt die hohe UMTSBandbreite beispielsweise Videotelefonie
zu.
Darüber hinaus ist entscheidend, inwiefern es den Herstellern der mobilen
Endgeräte gelingt, die Darstellung neuer
Features auf entsprechende Displays zu
bannen. Doch für die Experten steht
fest: Einfache Sprachübertragung wird
auch im nächsten Jahr noch die wichtigste Anwendung der mobilen Kommunikation sein. An zweiter Stelle steht
nach Meinung der Fachleute der Short
2
Message Service (SMS). Die multimedialen Nachfolger MMS (Multimedia
Messaging Service) und EMS (Enhanced
Messaging Service) landen im TELCOTrend nur auf den Rängen vier und fünf.
Top Ten der Telekommunikationstechnologien 2003 (1,0 = sehr wichtig
bis 6,0 = völlig unbedeutend):
1. DSL (2,2)
2. GSM (2,3)
3. WLAN (2,6)
4. GPRS (3,0)
5. Bluetooth (3,1)
6. Voice over IP (3,6)
7. UMTS (3,6)
8. Kabelnetz (3,7)
9. WAP (4,2) 1
10. Powerline (5,3)
Der TELCO Trend ist eine regelmäßige
Expertenbefragung zu den Entwicklungen in der Telekommunikationsbranche.
Als Methode wurde eine Internetbefragung gewählt. Zielgruppe der Befragung sind Fach- und Führungskräfte
der Telekommunikationsunternehmen
(Carrier, Service Provider) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die
Teilnehmer der Stichprobe wurden per
E-Mail oder per Post rekrutiert und gebeten, den Fragebogen im Internet auszufüllen. Eine Mehrfachteilnahme wurde per Transaktionsnummer ausgeschlossen. Die Daten wurden im September 2002 erhoben. Es wurden
insgesamt n = 130 gültige Datensätze
ausgewertet. Erläuterung: Partner der
Befragung ist die Firma Konkret - Institut für innovative Markt- und Meinungsforschung GmbH.
u
Clarity und klickTel
stellen erste Auskunft
für Voice-UMTS vor
H
annover (ots) - Die erste
Telefonauskunft, die die Möglichkeiten von Voice-UMTS
(V-UMTS) ausschöpft, haben die Clarity
AG und die klickTel GmbH als Proto2/03 2 16
typ auf der CeBIT vorgestellt. Das
Handyportal Jamba!, ein Gemeinschaftsunternehmen von MediaMarkt/Saturn,
debitel und EP.ElectronicPartner, kündigte an, die Auskunft in sein künftiges
UMTS-Angebot aufzunehmen. Clarity
ist ein führender Anbieter von Voice
Commerce-Software, klickTel der einzige private Cross-Media-Auskunftsdienstleister Deutschlands, der die Auskunft als CD, am Telefon (11815), im
Internet (telefonauskunft.de) und in
Handyportalen anbietet.
Der Clarity/klickTel-Service verbindet
die Vorteile einer sprachgesteuerten
Telefonauskunft mit den grafischen
Möglichkeiten von UMTS. Der Verbraucher klickt die Auskunft im Handyportal an und wählt dann simultan per
Sprache bzw. durch Auswahlfunktionen
am Display den gesuchten Teilnehmer
aus. So kann er beispielsweise den Ortsnamen „Lüneburg“ und den Familiennamen Müller ins Handy sprechen und
erhält auf dem Schirm sofort alle Müllers in Lüneburg angezeigt. Ist der Gesuchte dabei, braucht er nur noch darauf
zu klicken. Andernfalls spricht er weitere Namens- oder Adressbestandteile ins
Handy, etwa „Wolfgang“ oder „Rosentalerstraße“. Durch die Kombination aus
Sprachsteuerung und grafischer Bedienung lassen sich Einträge schneller und
komfortabler finden, weil man zum Beispiel das Wort „Lüneburg“ zwar ganz
einfach aussprechen aber auf den Minitastaturen der Handys nur mühsam eintippen kann.
„Multimodal nennen Fachleute die
gleichzeitige Bedienung einer Anwendung über mehrere Kommunikationskanäle - hier Sprachsteuerung und
Grafikdisplay“, erläutert der Clarity-Vorstandsvorsitzende Christoph Pfeiffer. Im
Mobilkommunikationsmarkt zeichnet
sich dabei V-UMTS als „Ideal-Kombination von Sprache und Grafik ab“,
zitiert er die renommierte Beratungsgesellschaft Accenture (früher: Andersen Consulting). In dem von Clarity und
klickTel vorgestellten Prototyp kommt
zudem die Videofähigkeit von UMTS
zum Tragen. Als sog. infoEintrag è
ç können Firmen einen kurzen Videoclip mit ihrem Telefonbucheintrag verbinden. „So wirbt beim Anklicken eines
Restaurants der Koch mit leckeren Speisen oder ein Autohaus stellt ein neues
Modell vor“, nennt klickTel-Geschäftsführer Boris Polenske konkrete Beispiele.
Die multimodale Steuerung von mobilen Internetdiensten mit V-UMTS gilt
als Königsweg in der Branche, bestätigt
Dr. Bettina Horster, Leiterin des Arbeitskreises Mobile Commerce im Verband
der deutschen Internetwirtschaft, eco
Electronic Commerce Forum. „Multimodale Online-Services, wie von Clarity
und klickTel gemeinsam mit Jamba!
vorgestellt, werden sich als Standard im
UMTS-Markt etablieren“, ist sich Frank
Simon, Geschäftsführer des Verbandes
der Online- Diensteanbieter, ASP Konsortium, sicher.
u
Bei E-Plus funktioniert
MMS am besten
Netzübergreifende Übertragung
nach wie vor problematisch
Stuttgart (ots) - Mit E-Plus ist das Versenden von Bild- und Ton-Nachrichten
per Handy, der sogenannte Multimedia
Messaging Service (MMS), derzeit am
zuverlässigsten. Das berichtet das
Telekommunikationsmagazin „connect“
in der Ausgabe 4/2003. „connect“ hat
als einziges Magazin weltweit einen vollautomatischen MMS-Netztest durchgeführt und die Services von E-Plus, O2,
Vodafone und T-Mobile geprüft.
Testkriterien waren dabei die
Verfügbarkeit der Netze sowie die Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der
Übertragung. Demnach transportiert
kein anderes Netz MMS so schnell und
zuverlässig wie E-Plus, das mit der Note
„überragend“ ausgezeichnet wurde. Als
klarer Verlierer ging T-Mobile aus dem
Test hervor: Der Marktführer fiel durch
eine Verlustrate von 10 Prozent bei netz-
internen MMS-Nachrichten sowie eine
langsame Zustellung auf und wurde nur
mit „befriedigend“ bewertet. Als verloren galt eine MMS in dem Test, wenn sie
60 Minuten nach Ende des jeweiligen
Testzyklus immer noch nicht angekommen war. O2 und Vodafone als zweitund drittplatzierte erreichten jeweils ein
„sehr gut“ im MMS-Test.
Im Test um die Geschwindigkeit der
MMS-Übertragung ergaben sich laut
„connect“ deutliche Unterschiede zwischen den vier Mobilfunknetzen. Damit
bleibt die Übertragungszeit von MMS
derzeit unberechenbar für den Nutzer.
Besonders viele Ausreißer wurden beim
netzübergreifenden MMS-Verkehr gemessen, in den „connect“-Test ist
allerdings nur die netzinterne Übertragungszeit eingeflossen. Dabei wurden besonders im Netz von T-Mobile
Verzögerungen aufgedeckt: Die Nachrichten waren dreieinhalb mal so lange
unterwegs wie bei Test-Sieger E-Plus.
Das Hochladen von MMS dauerte bei
O2 am längsten, während T-Mobile die
deutlich längste Zeit brauchte, um den
Empfänger über neue MMS zu informieren und ihm diese aufs Handy zu laden.
Geht es um die Frage, ob MMS-Nachrichten auch ankommen, zeigt Testsieger
E-Plus der Konkurrenz, wie zuverlässig
kommerzielle Angebote funktionieren
müssen: Netzintern ging keine einzige
MMS verloren. Bei Vodafone lag die
Erfolgsquote wegen eines mehrstündigen Ausfalls der MMS-Netzzentrale bei nur 83 Prozent, bei T-Mobile bei 90 Prozent. Netzübergreifend zeigen sich deutliche Probleme. Negativrekord: Nur 68,3 Prozent der Nachrichten von T-Mobile zu O2 erreichten im
Test den Empfänger. Der Hauptgrund
war hier eine zeitweilige Fehlkonfiguration im Netz von T-Mobile.
MMS scheitert an verschiedenen
Handymodellen
Multimedia Messaging Services (MMS)
scheitern oftmals auch an den unterschiedlichen Fähigkeiten der Mobiltelefone am Markt. Wie „connect“ berichtete, verstehen sich noch nicht einmal
zwei Geräte des gleichen Herstellers
uneingeschränkt. Beispiel Nokia: Ein mit
dem Nokia 7650 aufgenommener
Audioclip kann von einem anderen
Nokia-Handy (Ausnahme: 3650) nicht
abgespielt werden. Im besten Fall erhält
der Empfänger die Fehlermeldung
„Nicht unterstütztes Dateiformat“.
Wie „connect“ weiter berichtet, sind
nicht nur die Handys selbst völlig mangelhaft aufeinander abgestimmt - auch
Handys und Netze vertragen sich nicht
immer. So erhält man beispielsweise eine
Fehlermeldung bei dem Versuch, mehrere Empfänger in das „An“-Feld des
Panasonic GD87 einzutragen, das ins TMobile-Netz eingebucht ist.
Um den Einfluss der Handys auf die
Zuverlässigkeit von MMS-Übertragungen transparenter zu machen, hat
„connect“ mit sieben gängigen MMSTelefonen einen Praxistests vorgenommen und Nachrichten übertragen, die
aus Text, einem Foto und einer selbst
aufgenommenen Sounddatei bestehen.
Das Ergebnis: In drei von sieben Fällen
klappte die Übertragung der MMS zwischen gleichen Handy-Typen nicht vollständig - die Sounddatei kam nicht an.
Grundsätzlich erwies sich das Nokia
7650 als leistungsfähigstes MMS-Handy.
u
Auch in punkto Verfügbarkeit deckte
der „connect“-Test deutliche Defizite
auf: Bei T-Mobile konnte jede zehnte
MMS nicht versendet werden, bei
Vodafone 8,8 Prozent nicht. E-Plus und
O2 erreichten dagegen eine Erfolgsquote von über 99 Prozent.
2/03 2 17
7
DeTeWe mit Bluetooth-,
ADSL- und OpenMobility-Lösungen
D
ie DeTeWe AG & Co. KG,
Berlin, präsentierte auf der
CeBIT ihre neuesten Entwicklungen im Bereich Technology
Intelligence. Highlights sind hier Entwicklungen im Bereich der Bluetooth-,
ADSL- und OpenMobility-Technologien.
Bluetoothanwendungen für Systemequipment
Unter dem Stichwort Bluetooth zeigte
DeTeWe Anwendungen zusammen mit
den Systemtelefonen OpenPhone 63 IP
und OpenPhone 65 IP interessant. Hier
können über einen Bluetooth-Adapter
schnurlose Headsets, Freisprechmodule
und zum Beispiel Notebooks angeschlossen werden. Damit wird in einem Arbeitsumkreis von zehn Metern die Komforttelefonie auch schnurlos und via PDA
verfügbar. So können Telefonate auch
am Headset angenommen werden. Über
eingespeicherte Kurzwahl können mit
dem PDA außerdem auch gewählt, Gespräche angenommen und beendet werden.
Mit ADSL ins Internet
ADSL-Modems ermöglichen einen
Internet-Zugang mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Mbit/s beim Senden
und bis zu 8 Mbits/s beim Downloaden
von Daten. Selbst das Herunterladen
größerer Datenmengen ist mit dieser
Technologie innerhalb kürzester Zeit
möglich. Mit der ADSL-Technologie
wird das Senden von Daten zur selben
Zeit über dasselbe Kupferkabel möglich. Damit stellt DeTeWe unter Beweis,
dass die Modems mit jeder theoretisch
möglichen und am Markt vorhandenen
Geschwindigkeit arbeiten können.
OpenMobility verbindet Voice- und
Data-Mobility
Die Verbindung von Voice- und DataMobility bringt viele Vorteile: So ist die
Übertragung von Daten und Sprache
innerhalb einer einzigen Infrastruktur
möglich. Mit der neuen Technologie
„DECT over IP“ bietet DeTeWe zusätzlich komplexe Mobility-Lösungen
für schnurlose Telefonie mit hoher
Sprachqualität in reinen IP-Netzen. In
naher Zukunft wird es kombinierte
DECT/W-LAN-Basisstationen geben,
die dann neben der sehr guten Sprachqualität auch eine hohe Datenübertragungsrate ermöglichen.
DeTeWe auch in der Auftragsentwicklung führend
Weltneuheit auf der CeBIT 2003
Foto: Bernd Lammel
Eine Weltneuheit, MMS im Festnetz,
sichern dem Berliner
Traditionsunternehmen mit
Hightechanspruch DeTeWe AG, eine
gute Startposition auf dem hart
umkämpften IT-Markt. Große
Beachtung fand die neue Anwendung
bei Händlern und Fachpublikum am
Stand in Halle 13.
2
Auch als Auftragsentwickler für externe
Bestellungen ist DeTeWe marktführend.
Im R&D-Center werden Aufträge und
Kooperationen in der Forschung und
Entwicklung durchgeführt. Auf der
CeBIT stellte DeTeWe seine Kapazitäten in diesem Sektor anhand eines Beispiels aus dem Automotive-Sektor vor.
Eine sichere Daten- und Stimmübertragung steht hier im Mittelpunkt.
Diese soll über einen Auto-PC realisiert
werden. GPS, Autoradio, Telefon, WLAN für Notebooks, Bluetooth-Adapter
und Mikrofone sollen so zentral gesteuert
und verwaltet werden können.
u
2/03 2 18
Wireless LANs
schließen die
Generationslücke im
Mobilfunk
A
uch im Zeitalter der allgegenwärtigen Daten- und Sprachkommunikation steht der persönliche Gedankenaustausch mit Gesprächspartnern stärker denn je im Vordergrund geschäftlicher Beziehungen.
Häufig bedeutet dies, dass die Wartezeiten während der Anreise zu einem Meeting länger sind als das Meeting selbst.
Das Arbeiten mit schnellen und öffentlich zugänglichen Datennetzen an so
genannten Hot Spots gewinnt daher
immer mehr an Bedeutung, sowohl für
Reisende als auch für Mobilfunkbetreiber.
Der Trend ist unverkennbar: BusinessReisende verbringen immer mehr Zeit
an so genannten Hot-Spots: Flughäfen,
Hotels, auf dem Firmencampus des eigenen Unternehmens oder dem eines
Kunden. An diesen Orten bestand und
besteht bisher meist nur die Möglichkeit, sich zum Beispiel per GSM-Mobiltelefon über (gerade im Ausland) relativ
teure, häufig instabile und dazu relativ
langsame Verbindungen mit dem
Intranet des eigenen Unternehmens oder
dem öffentlichen Internet zu verbinden.
Auch, wenn mit innovativen Zugangstechnologien wie High Speed Circuit
Switched Data (HSCSD) via GSM heute
bei der Datenübertragung gegenüber den
ursprünglichen 14,4 Kbit/s mit über 40
Kbit/s bereits praktikable Geschwindikeiten erzielbar sind: eine wirkliche
Konkurrenz zum look and feel eines
unternehmensinternen Datennetzes sind
diese mobilen Technologien bisher
kaum.
Der Gebrauch mobiler Datenanwendungen beschränkt sich daher heute
zumeist auf den Abruf von E-Mail-Nachrichten, das so genannte universal
messaging und die Abfrage kleinerer
Datenmengen. Verschlossen
è
ç bleiben dem Reisenden unterwegs
damit weiterhin aufwendig gestaltete
Webseiten, Multimedia-Präsentationen,
die Interaktion mit anderen Gesprächspartnern, etwa über Telekonferenz-Programme wie Net Meeting. Dasselbe gilt
für die Benutzung kostengünstiger Voice
over IP (VoIP)-Sprachverbindungen, die
schon heute neben den wirtschaftlichen
Vorteilen teilweise die Verbindungssicherheit herkömmlicher Telefonverbindungen übertreffen.
Deutlich erkennbar ist also bisher die
Geschwindigkeits- und Qualitätslücke
zwischen Mobilfunksystemen wie GSM
auf der einen Seite und den LANs innerhalb der Unternehmen auf der anderen
Seite. Mit der Mobilfunk-Technologie
der dritten Generation (auch als UMTS
oder 3G bezeichnet), haben es sich Hersteller und mobile Netzbetreiber zum
Ziel gesetzt, im Bereich der mobilen
Datenkommunikation diese Lücke mit
theoretischen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 2 Mbit/s zu schließen.
Während UMTS mit dieser Geschwindigkeit noch immer nicht in die von
modernen LANs erreichbaren Geschwindigkeits-Bereiche von bis zu 100
Mbit/s vorrückt, sind praktikable Datenübertragungs-Anwendungen bei diesen Geschwindigkeiten durchaus denkbar.
Dabei ist klar, dass Datenfunk-Dienste
schon heute stark nachgefragt werden.
Nokia geht in seinen Prognosen davon
aus, dass zwischen 2000 und 2004 die
Anzahl der Nutzer für mobile Datendienste von 170 Millionen weltweit auf
über 1,3 Milliarden steigen wird. Schon
heute verfügen nach den Zahlen von
Nokia über 30 Millionen Teilnehmer
sowohl über einen Laptop als auch über
ein Mobiltelefon.
Schon heute steht also ein attraktives
Marktpotential zur Verfügung - vor allem, weil die potentiellen Nutzer von
Datendiensten mit dem Laptop bereits
über den größten Teil der erforderlichen Ausstattung verfügen.
Mobilität für Datendienste und -Nutzer
kann an den Hot Spots durchaus durch
so genannte Wireless LANs hergestellt
werden. Hierbei handelt es sich heute
vor allem um Systeme, die auf der Grundlage des so genannten IEEE 802.11bStandard die Übermittlung von Daten
mit Geschwindigkeiten bis zu 11 Mbit/s
auf Distanzen zwischen maximal 100
Metern in Gebäuden und maximal 400
Metern im Freien drahtlos zulassen.
Genutzt wird hierbei ein Frequenzbereich im 2,4 GHz-Mikrowellen-Spektrum, das weltweit zur freien Benutzung
bereit steht, da hier unter Anderem neben Datenübertragungseinrichtungen
(Wireless LAN und Bluetooth zur draht-
losen Verbindung von Datengeräten auf
Distanzen bis 10 m) auch MikrowellenÖfen betrieben werden.
Eine wichtige Herausforderung bei
Wireless LANs war es bisher, dass sie
nicht als öffentliche Zugänge zum
Internet oder anderen Datennetzen begriffen wurden oder benutzbar waren,
weil ihre Bereitstellung an öffentlichen
Orten wie Flughäfen oder Hotels nicht
oder nur schlecht refinanzierbar war.
Anders gesagt: Es fehlte an Abrechungsmechanismen für Endkunden,
so dass Wireless LANs unaufwendig
entweder nur als Teil eines All-InclusivePakets pauschal bereit gestellt werden
konnten oder einem zuvor aus
Sicherheitsgründen möglichst genau
zu definierenden Benutzerkreis eines
bestimmten Unternehmens vorbehalten
waren. Unter Beachtung der einschlägigen Sicherheitsvorkehrungen waren
Wireless LANs also bisher stets auch
private LANs.
2/03 2 19
Obwohl die technologischen Komponenten (Laptop, PCMCIA Funk-Karte,
Wireless LAN-Netzkomponenten) zur
Verfügung stehen und eingesetzt werden, ergab sich aus Sicht des Nutzers
keine Möglichkeit, außerhalb des eigenen Unternehmens die Vorteile der
Wireless LAN-Technologie zu nutzen.
Aus Sicht der Betreiber von Handynetzen ergab sich indessen bisher eine
Situation, in der die schnelle Wireless
LAN-Technologie öffentlich nicht vermarktet werden konnte, obwohl sie
kostengünstig über das lizenzfreie 2,4
GHz-Frequenzband verfügbar gemacht
werden könnte und die Errichtung von
Netzen vergleichsweise geringe
Investitionskosten erforderlich macht.
Bisherige Wireless LAN Systeme bauen
in ihrer Architektur vor allem darauf,
kabelgestützte LANs wie Ethernet zu
ersetzen, indem sie über zwei unterschiedliche Betriebsarten, einen so genannten infrastructure mode sowie den
ad hoc mode, unternehmensinterne
Kommunikationsprobleme lösen. Während beim infrastructure mode das
Wireless LAN im Wesentlichen den
Zugang zu anderen Netzen herstellt und
so die Aufgaben eines klassischen
Ethernet übernimmt wird im „ad hoc
mode“ im Wesentlichen eine direkte
Brücke zur Datenübertragung zwischen
verschiedenen Teilnehmern geschlagen.
Noch vor Jahresfrist wurde das wesentliche Alleinstellungsmerkmal für Wireless
LAN Technologien von Anbietern im
wesentlichen darin gesehen, Baukosten
für kabelgestützte Netze zu sparen.
Da für Wireless LANs nach längeren
Kontroversen um eine Normung mit
Wi-Fi (Wireless Fidelity) ein von 51 unterschiedlichen Herstellern unterstützter Standard besteht, der die Interoperabilität zwischen den Komponenten sicher stellt, scheint es folgerichtig,
die bereits bestehenden Technologien
um Abrechnungsmechanismen zu ergänzen, so dass der Zugang
beispielsweise zum Internet für jedermann über ein öffentliches Wireless LAN
möglich wird.
è
7
ç Unter der Bezeichnung Operator
Wireless LAN hat Nokia den bekannten
Netzwerkkomponenten eines LAN im
„infrastructure mode“ nach dem IEEE
802.11b-Standard weitere Netzelemente
hinzugefügt.
Während herkömmliche Wireless LANNetze in ihrer Gundkonfiguration über
einen Zugangspunkt (Access Point) zum
Datennetz und mindestens eine Basisstation verfügen müssen, unterscheidet
sich ein Operator Wireless LAN in zwei
wesentlichen Punkten von bloßen
Inhouse-Netzen: Es stellt neben die reine Datenübermittlung in- und aus den
leitungsgebundenen Datennetzen mit
statischer Zugangskontrolle berechtigter Teilnehmer an Hand ihrer MACAdresse einen zweiten Datenstrom zur
Seite. Er dient der Erfassung der Nutzung und der Authentifizierung berechtigter Benutzer an Hand von nicht an
Hardwareadressen gebundenen Informationen. Dies können beispielsweise
Benutzernamen und Passwörter oder
austauschbare SIM-Karten sein, wie sie
in GSM-Telefonen benutzt werden.
Hierzu wird dem Access Point, der als
Sende- und Empfangsstation dient, ein
Access Controller beigeordnet, der
einerseits den Zugang zu anderen Datennetzen technisch herstellt,
andererseits Informationen über die
Netz-Nutzung zur späteren Weiterberechnung an den Endbenutzer sammelt und entweder mit den Kernnetzen
mobiler Netzbetreiber austauscht oder
per FTP an bestehende Systeme zur
Rechnungserstellung übergeben kann.
Hierbei ist das Operator Wireless LAN
gut auf die heute bestehenden Bedürfnisse vorbereitet: Pro Funkzelle mit eigener Access Point Versorgung können
bis zu 64 Nutzer gleichzeitig eine eigene
Adresse im Wireless LAN erhalten.
Unter Praxisbedingungen ergibt dies eine
ausreichende Kapazität für acht Nutzer
pro Funkzelle bei sehr hoher, etwa 15
Benutzer bei mittlerer Last und 64 Benutzern bei geringer Netzbenutzung pro
User. Pro Access Zone können durch je
einen Access Controller bis zu 1024
2
Benutzer verwaltet werden, wobei es
sich durchaus um Nutzer verschiedener
Netzbetreiber handeln kann, die sich
sowohl über ihre SIM-Karte als auch
über eine im Access Controller hinterlegte Webseite mit Login-Bildschirm mit
ihrem Benutzernamen und Passwort
identifizieren können. Die Lösung ist
damit auch für Internet Service Provider
einsetzbar, die Internet-Roaming anbieten wollen.
Durch eine direkte Anbindung des
Access Controllers an einen
Authentification-Server im Kernnetz der
Netzbetreiber ist eine nahtlose Einbindung in bestehende Rechnungssysteme zu gewährleisten. Benutzer, die
beispielsweise über eine Wireless LANKarte mit integriertem Leser für SIMKarten eines GSM-Netzbetreibers im
PCMCIA-Slot ihres Laptops verfügen,
können so über die normale Mobilfunkrechnung oder gemeinsam mit ihrer
Rechnung für GPRS-Datendienste abgerechnet werden. Die Abrechnung für
die Nutzung öffentlicher LANs wird
durch die Verwendung der gleichen Telefonkarten wie im Handy aus Nutzer- und
Betreibersicht damit so unproblematisch
wie die Nutzung eines Mobiltelefons.
Die technischen und wirtschaftlichen
Vorteile des Systems liegen dabei aus
Betreibersicht klar auf der Hand: So ist
für das 2,4-GHz-Frequenzband kein
Erwerb einer Mobilfunklizenz erforderlich, die erforderliche Hard- und Software ist mit wenig Aufwand zu beschaffen und zu installieren - beispielsweise
müssen zwischen den einzelnen Access
Points keine Kabelverbindungen geschaffen werden, da diese durch Bridging
in der Lage sind, Dateninformationen
drahtlos auszutauschen. Diesen außergewöhnlich geringen Investitionskosten
stehen mit 11 Mbit/s Übertragungsraten
gegenüber, die selbst UMTS überlegen
sind. An Hotspots wie Hotels oder Wartelounges können geschäftliche Nutzer erreicht werden, die pro Kopf überdurchschnittliche Umsätze generieren.
Die Einrichtung eines Wireless LAN ist
aus Sicht eines Netz- oder Gebäude2/03 2 20
betreibers ausgesprochen unproblematisch: Visuelle Planungstools können
eingesetzt werden, um den Standort von
Access Points zu optimieren. Hierbei
wird den mobilen Client-Rechnern vergleichbar einem ping-Kommando in IPNetzen jeweils ein Datenpaket von zwei
Sekunden Länge von einem so genannten Net-Reflector-Rechner zugesandt.
Die zurückgesendeten Daten werden
hinsichtlich der Datenübertragungsgeschwindigkeit und der Stabilität der
Verbindung (Abweichung von der
durchschnittlichen Datenübertragungsgeschwindigkeit) ausgewertet. Anhand
von Coverage-Karten, die mit einem
visuellen Tool über den Gebäudeplänen
eingeblendet werden können, wird die
Qualität der Netzabdeckung sichtbar.
Die Standorte der Basisstationen können somit an die lokalen Bedürfnisse
optimal angepaßt werden.
Benutzer werden ihrerseits oft schon bei
Bereitstellung eines Wireless LAN-Zugangs an einem häufig länger besuchten
öffentlichen Ort bereit sein, die geringen Investitionskosten für eine speziell
ausgerüstete PCMCIA-Karte zu akzeptieren, um ihre Produktivität dort zu
steigern, wo bisher ein Arbeiten nur
unter wesentlich erschwerten Umständen möglich war.
Die robuste Codierung der Signale durch
das dem CDMA-Verfahren ähnliche
DSSS- (Direct Sequence Spread
Spectrum) Modulationsverfahren hat
seine Wurzeln im militärischen Bereich
und hat sich als ausgesprochen widerstandsfähig gegen Eingriffe in die Datenintegrität von außen, Abhörversuche
oder Störversuche an der Funkschnittstelle erwiesen. Hinzu kommt,
dass sich alle Nutzer über eine SystemID identifizieren können, um einen unberechtigten Zugang zum Netz zu verhindern. Anwender mit sensiblen Daten
haben darüber hinaus die Möglichkeit,
im so genannten Wired Equivalent
Privacy Modus (WEP) ihre Informationen zu verschlüsseln und durch einen
elektronischen Sicherheitsschlüssel zu
verifizieren. Grundsätzlich müssen bei
den einzelnen Zugangspunkten
è
ç die Sicherheitsfeatures aktiviert sein,
bevor sie in Gebrauch gehen. Wireless
LANs nach dem IEEE 802.11b-Standard können 40- und 128-bit-Verschlüsselung nutzen und verfügen darüber hinaus über Mechanismen zur
Benutzerauthentifizierung um ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten.
Schließlich ist es zu empfehlen, auch
proprietäre Softwarelösungen einzusetzen um Sicherheit von Ende zu Ende zu
gewährleisten, wie sie zum Beispiel in
Unternehmen beim Einsatz von virtuellen privaten Netzen (VPN) genutzt wird.
Die Robustheit der Datenübermittlung
im Wireless LAN führt dazu, dass selbst
andere Dienste auf demselben Frequenzband (wie beispielsweise Bluetooth) die
Datenübertragung kaum stören.
Bluetooth und Wireless LANs verwenden beispielsweise unterschiedliche
Modulationsverfahren. Dadurch, dass
Bluetooth das so genannte Frequency
Hopping (also den häufigen Wechsel
von Frequenzen während einer Sitzung),
WLANs indessen DSSS verwenden, “sehen” Wireless LANs die Bluetooth-Signale nur als Hintergrundgeräusch. Kritische Beeinträchtigungen sind daher für
Wireless LAN-Nutzer durch Bluetooth
auch auf der Grundlage neuerer Testergebnisse nicht zu erwarten - zwar ist es in
einigen Fällen zu einer Verringerung der
Datendurchsatzrate gekommen, niemals
aber zu einem Verbindungsabbruch.
In Kürze werden die Hotels der Scandic
Crown-Kette mit einem ersten Public
LAN Versuch ihren Gästen ein entsprechendes Angebot unterbreiten. Die Gäste können durch Gutscheine unkompliziert den Zugang zum Internet einkau-
fen. Die skandinavische Hotelkette erhofft sich hierdurch neben einem deutlichen Wettbewerbsvorteil um den immer
stärker auf den Zugang zu Daten angewiesenen Geschäftsreisenden die Möglichkeit, Dienstleistungen der eigenen Hotels
über ein hausinternes Webportal direkt
auf dem Laptop des Besuchers dynamisch
und interaktiv anzubieten.
Auch im medizinischen Bereich werden
Wireless LANs als sichere Alternative
zu anderen mobilen Datenübertragungstechnologien eingesetzt. Mit einer Abstrahlleistung von 35 mW (bei erlaubten
100 mW) liegen Wireless LANs in ihrer
Sendeleistung 20- bis 30-mal niedriger
als Mobiltelefone. In Finnland werden
Wireless LANs bereits heute im Krankenhaus-Umfeld eingesetzt, um an jedem Ort des Krankenhauses,
beispielsweise während der Visite,
jederzeit die vollständigen Patientendaten verfügbar zu haben.
Public Wireless LANs können somit
schon jetzt dazu beitragen, auf wirtschaftlich attraktive Weise mit vorhandenen Technologien die Lücke zwischen
heutigen Mobilfunksystemen und künftigen mobilen Datendiensten der dritten
und vierten Generation zu schließen.
MATTHIAS BRÜNEN
Der Autor ist Produktmarketing Manager bei Nokia GmbH, Nokia
Networks
u
Mobile Kommunikation
für Unternehmen
M
it A1 OFFICE SYSTEMS bietet der österreichische
Netzbetreiber mobilkom
austria seinen Businesskunden den effizienten mobilen Zugang zu bestehenden Unternehmensapplikationen wie
Microsoft Exchange, Lotus Notes, ERPund CRM-Systemen an. Entwickelt wurde diese Lösung vom Telekommunikationsspezialisten MATERNA Information & Communications.
2/03 2 21
Durch das integrierte Softwaremodul
werden SMS-, WAP- und Web- basierte
Informationen innerhalb des Mobilfunknetzes von mobilkom austria versendet
und gleichzeitig eine Verbindung zu dem
firmeneigenen Netzwerk geschaffen. So
kann beispielsweise Microsoft Outlook
bequem über das Handy verwaltet werden: Benachrichtigungen über Geschäftsvorgänge, wie zum Beispiel
Emails, Aufgabenverwaltung und
Kalendereinträge erfolgen per SMS beziehungsweise können per WAP oder
WEB abgerufen und unmittelbar bearbeitet werden. Künftig ist die
Verknüpfung mit Lotus Notes und - in
einem weiteren Schritt - mit ERP und
CRM Systemen geplant.
A1 DATACUBE dient als Plattform für
die Anbindung der Businessanwendungen an die mobilen Datendienste
von mobilkom austria. Zu Beginn wird
mit dem Businesskunden eine Art
„Mobility Check“ durchgeführt. Hierbei
wird der Bedarf zur Mobilisierung der
unternehmensspezifischen Daten des
Kunden erhoben und im Anschluss kann
der A1 DATACUBE auf die Kundenanforderungen angepasst, vorkonfiguriert und ausgeliefert werden. Die
mobile Anbindung der unternehmenseigenen Messaging-Lösung wird so mit
einem Minimum an Investition und
Aufwand möglich. A1 DATACUBE und
A1 OFFICE SYSTEMS wurden im Rahmen der Exponet 2003 in Wien präsentiert.
Bereits seit 1999 beliefert MATERNA
mobilkom austria mit mobilfunktechnischer Infrastruktur. Die daraus
entstandene Partnerschaft hat sich zum
Ziel gesetzt, den Businesskunden von
mobilkom austria Lösungen zur einfachen Mobilisierung von Unternehmensdaten anzubieten. Neben der Produktlinie A1 OFFICE SYSTEMS setzt der
Netzbetreiber aus Österreich unter anderem das WAP-Gateway von
MATERNA ein und nutzt zahlreiche
SMS- und WAP-Services.
u
7
Jahresbericht 2002
D
er Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Dr. Hansjürgen
Garstka, stellte seinen Tätigkeitsbericht
für das Jahr 2002 vor. Neben den
Schwerpunktthemen
•
•
•
•
Sensitive Daten,
Unternehmensregelungen als
Garantie für den Datenschutz in
Drittstaaten,
Erste DNA-Reihenuntersuchung in Berlin,
Vier Jahre IT-Sicherheitsrichtlinie und IT-Sicherheitsstandards in der Berliner Verwaltung,
enthält der Bericht 100 Beiträge zur
Gesetzgebung, zu Verwaltungsvorschriften, zur Rechtsprechung, zu
Bürgerbeschwerden und Überprüfungen von Amts wegen in der Berliner
Verwaltung und bei Berliner Unternehmen. Hier nur eine Auswahl einiger
Punkte aus dem Bericht:
Sensitive Daten (S. 25) sind nach dem
neuen Bundesdatenschutzgesetz
(BDSG) besonders schutzbedürftig. Die
Verarbeitung von Angaben über die rassische Herkunft, politische Meinungen,
religiöse Überzeugungen, Gewerkschaftszugehörigkeit und Gesundheit
birgt ein besonderes Diskriminierungspotenzial. Ob im Arbeitsleben, im Versicherungswesen oder in der Werbewirtschaft: Die Daten lassen tiefgehende Rückschlüsse auf die Privat- und
Intimsphäre zu.
Vier Jahre gibt es nun die IT-Sicherheitsrichtlinie und IT-Sicherheitsstandards
in der Berliner Verwaltung (S. 42). Die
verbindlichen Vorschriften sind aber nur
unzulänglich umgesetzt. Drei Viertel der
kontrollierten öffentlichen Stellen hatten kein Sicherheitskonzept. Häufig wird
das Landesnetz leichtfertig ohne Verschlüsselung genutzt. Verbesserungen
waren nur bei der Einrichtung von
Firewalls und beim Virenschutz zu er-
2
kennen, obgleich ein Notfallplan bei
Virenbefall meistens fehlte.
KfZ-Erstversteuerungsverfahren - auf
die Datensicherheit kommt es nicht an.
Das meint offenbar die Zulassungsstelle
im Landeseinwohneramt, die seit Beginn 2003 Daten, die dem Steuergeheimnis unterliegen, ohne ausreichende
Risikoanalyse und Sicherheitskonzept
verarbeitet (S. 73).
Heimliches Mithören von Telefonaten
in Call-Centern mag aus Sicht des Arbeitgebers der Qualitätssicherung dienen, ist aber ein unzulässiger Eingriff in
das Recht am eigenen Wort des betroffenen Mitarbeiters. Solche Maßnahmen
dürfen grundsätzlich nur mit Kenntnis
der Beschäftigten erfolgen (S. 76).
Sehr schwer tun sich Berlins öffentliche
Stellen, angemessene Gebühren nach
dem Berliner Informationsfreiheitsgesetz (IFG) zu berechnen. Sie sind häufig zu hoch und halten den Bürger von
der Wahrnehmung seines Informationsanspruchs ab (S. 148).
Die Europäische Datenschutzrichtlinie für
elektronische Kommunikation wurde verabschiedet, mit ihr die Telekommunikations-Datenschutzrichtlinie von 1997 ersetzt. Unerbetene Nachrichten (Spams)
dürfen zum Zweck der Direktwerbung
ohne vorherige Einwilligung nicht per elektronischer Post versendet werden (S. 157).
Mit MMS-fähigen Handys können neben Texten auch Bilder, Audio-Dateien
und Videosequenzen versendet werden.
Heimliches Aufzeichnen muss erschwert
werden - bestenfalls schon durch den
Gerätehersteller (Multimedia Messaging
Service - Audio- und Videoüberwachung
für jedermann?, S. 164).
Der Jahresbericht ist unter der Adresse
www.datenschutz-berlin.de abrufbar. u
Gesetz zur Anpassung
verwaltungsrechtlicher
Vorschriften an den
elektronischen
Rechtsverkehr
D
er Senat hat auf Vorlage des
Senators für Inneres, Dr. Ehrhart Körting, den Gesetzentwurf über die Anpassung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften an
den elektronischen Rechtsverkehr zur
Kenntnis genommen. Der Gesetzentwurf wird zunächst dem Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme zugeleitet.
Mit Wirkung auch für das Verfahren in
der Berliner Verwaltung hat der Bund
die Formvorschriften im Verfahrensrecht dahingehend geöffnet, dass Anträge und sonstige Verfahrenshandlungen, die der Schriftform unterliegen, unter bestimmten Voraussetzungen auch auf elektronischem Wege vorgenommen werden können. Um eine
der Schriftform vergleichbare Beweisqualität zu erzielen, muss bei einer Übermittlung auf elektronischem Wege das
Dokument mit einer elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz versehen sein.
Der Gesetzentwurf sieht eine Anpassung des Gesetzes über das Verfahren in
der Berliner Verwaltung an diese Neuregelung vor. Daneben sollen einige
Fachgesetze geändert werden, in denen
es für bestimmte Verfahrensarten abweichender Regelungen über die elektronische Kommunikation bedarf. Ferner ist eine Aufhebung des aufgrund der
neuen Rechtslage nicht mehr benötigten Gesetzes zur Erprobung der elektronischen Signatur in der Berliner Verwaltung vorgesehen.
u
LIT
LEISTUNGSSTARKE INNOVATIVE TECHNIK
2/03 2 22
2/03 2 23
7
eGovernment - das
Potenzial bleibt
größtenteils ungenutzt
T
rotz Haushaltssperren und
Budgetkürzungen steigen die Investitionen der öffentlichen
Hand für Projekte im eGovernmentUmfeld deutlich stärker als der ITGesamtmarkt. Mit über 670 Mio. EUR
dringt das Investitionsvolumen für den
externen Markt im laufenden Jahr
mittlerweile in Dimensionen vor, in denen es sich kein IT-Anbieter leisten kann,
dieses Segment zu ignorieren.
Sowohl für die Verwaltungen selbst wie
auch für viele Anbieter wird in diesen
Projekten Neuland beschritten. Um vorhandene Informationsdefizite zu beseitigen und Besonderheiten in diesem
Markt aufzuzeigen, hat die TechConsult
GmbH mit Unterstützung der größten
IT-Anbieter eine umfassende Studie erstellt, aus der hier einige Ergebnisse vorgestellt werden.
Der Untersuchungsansatz
Die Studie basiert auf einer telefonischen Befragung von 265 Verwaltungen, quotiert nach den Ebenen Bundesund Landesverwaltungen, große Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern, kleine Kommunen, Landkreise und
kommunale Eigenbetriebe (z.B. Stadtwerke, ÖPNV, städtische Kliniken). Zu
diesen Verwaltungsebenen werden in
der Studie valide Aussagen getroffen.
Die telefonischen Interviews wurden
ergänzt durch Expertengespräche von
Consultants in den größeren Verwaltungen. Die Befragung fand im Februar
2003 statt.
Folgen von Fehlern aus Zeiten des Börsenhypes, und die allgemeine Wirtschaftsflaute verursacht eine Investitionszurückhaltung bei den Anwenderunternehmen.
Vor diesem Hintergrund suchen viele Anbieter nach neuen Segmenten, in denen
noch Wachstum erwartet wird. Eines davon sind die Öffentlichen Verwaltungen. In
den Jahren des „IT-Booms“ wurde dieses Segment von vielen vernachlässigt - galten
die Verwaltungen doch als recht verschlafen und durch die sehr komplexen
Entscheidungsprozesse schwierig zu akquirieren. Mittlerweile setzt sich das Thema
eGovernment auf breiter Front durch und viele Anbieter suchen jetzt Mittel und
Wege, um von diesen Investitionen zu profitieren.
Vor diesem Hintergrund wurde die Untersuchung der TechConsult GmbH initiiert,
die den aktuellen Stand der eGovernment-Projekte der öffentlichen Hand erfasst,
den Markt quantifiziert und vor allem die geplanten Projekte für die nächsten beiden
Jahre untersucht. Einen Nutzen aus dieser Studie ziehen zum einen die öffentlichen
Verwaltungen, indem sie mit diesen Informationen ihre eigenen eGovernmentAktivitäten und -Planungen benchmarken können. Auf der anderen Seite wird dieser
spezielle Markt für die Anbieter von Produkten und Services im eGovernmentUmfeld transparent.
Steigende Investitionen trotz leerer Kassen
Bei der Quantifizierung der eGovernment-Projekte wurden nur die Investitionen
berücksichtigt, die an externe Dienstleister sowie für Hard- und Software-Lieferanten anfallen. Jeglicher behördeninterne Mehraufwand (z.B. durch Neueinstellungen)
bleibt hier außen vor.
Auffällig ist, dass trotz der momentan zu beobachtenden Kürzungen in den Haushalten der Verwaltungen der Gesamtmarkt für eGovernment-Projekte immer noch
wächst, und zwar deutlich überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtmarkt, der
um 2,4% von 2002 auf 2003 zulegen wird. Der hohe Anstieg der Investitionen um
175 Mio. Euro in diesem Zeitraum im eGovernment-Umfeld resultiert hauptsächlich
aus der Initiative BundOnline 2005, bei der im laufenden Jahr die größten Investitionssteigerungen geplant sind. Aber auch die anderen Verwaltungsebenen verzeichnen
durchweg ein hohes Wachstum für diese Projekte. Das geringe Wachstum 2005
resultiert ebenfalls aus dem „Sondereffekt“ BundOnline 2005: hier laufen die (Erst-)
Investitionen langsam aus.
è
eGovernment – der Weg aus der Krise für die IT-Industrie?
Die Informations- und Kommunikationsbranche befindet sich in einer der größten Krisen seit ihrem Bestehen. Viele Anbieter kämpfen mit den
2
Folie 1: Externe Investitionen in eGovernment-Projekte
2/03 2 24
ç
Politische Entscheidungen beeinflussen Effizienz der eGovernmentProjekte
Allen eGovernment-Projekten ist gemein, dass Verwaltungen ihr Selbstverständnis
als „Dienstleister“ auf verschiedene Art und Weise versuchen, praktisch umzusetzen.
Am naheliegendsten ist sicherlich der Datenaustausch und damit die Kommunikation mit dem Bürger, aber auch zu anderen Verwaltungen, zu Unternehmen oder den
eigenen Beschäftigten finden Projekte statt.
Hier ist die Verteilung des Schwerpunkts sehr interessant: Derzeit richten sich über
80% der eGovernment-Aktivitäten an die Bürger, nur 10% an Unternehmen und 5%
an andere Verwaltungen. Auch bis 2005 wird sich das Verhältnis der Projekte
Folie 2: G2X: Die Zielgruppen der eGovernment-Aktivitäten
zueinander nicht wesentlich ändern, wenn auch deren Anzahl sich fast verdoppelt
(derzeit durchschnittlich 3,9 je Verwaltung, bis 2005 sollen es 8,8 werden).
Das ist insofern interessant, da sich mit den sogenannten G2B- (Government-toBusiness) oder G2G- (Government-to- Government) Initiativen - beispielsweise mit
Einkaufsplattformen von Verwaltungen (z.B. mehrerer Kommunen) häufig deutlich
größere Einspareffekte erzielen lassen, als mit Projekten zur Bürgerpartizipation. Bei
den Aktivitäten steht also nicht nur der Effizienzgedanke im Vordergrund, sondern
offensichtlich spielt auch die Außenwirkung eine wesentliche Rolle: natürlich ist eine
Einkaufsplattform nicht annähernd so spektakulär wie ein gutes virtuelles Portal
einer Kommune - allerdings können die Kosten vergleichbar sein. Da in der Regel die
Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Projekt von politisch gewählten
Ebenen getroffen wird (die sich auch der Wiederwahl stellen müssen), ist diese
Gewichtung der Aktivitäten nicht verwunderlich. Auf diese Gesichtspunkte müssen
sich auch Anbieter mit wenig Erfahrung im Umfeld der öffentlichen Verwaltungen
einstellen.
Einsparpotenzial wird nicht ausgeschöpft
Man kann die momentane Phase der eGovernment-Aktivitäten durchaus mit der
freien Wirtschaft vergleichen. Vor vier bis fünf Jahren begann dort ein Hype unter
2/03 2 25
dem Schlagwort eCommerce. Damals
war der Tenor, alle Leistungen an den
Endkunden könnten einfach und kostengünstig über das Internet abgesetzt werden - eine Phase, die derzeit Ähnlichkeiten mit den G2C- (Citizen, der Bürger)
Projekten der Verwaltungen hat. Das
eigentliche Potenzial der Abwicklung
von Geschäftsprozessen über das
Internet wurde in Deutschland erst vor
zwei bis drei Jahren auf breiterer Ebene
erkannt: Die Vernetzung der Wertschöpfungsketten von Unternehmen mit
ihren Lieferanten auf der einen und den
Kunden auf der anderen Seite ermöglicht die größten Einsparungen durch
die Optimierung von Prozessen und die
Verringerung von Prozesskosten. Auf
Verwaltungen übertragen könnte man
auch sagen: der derzeitige Ansatz mit
G2C-Projekten zielt zwar in die richtige
Richtung, greift aber eindeutig zu kurz
(siehe Folie 3: Prozessoptimierung in
Behörden auf der nächsten Seite)
Im Grunde sind eGovernment-Projekte nichts anderes als Prozessveränderungen in einer Behörde. Die
bisher gewohnten Abläufe werden
beispielsweise durch die Interaktion mit
dem Bürger über die Homepage verändert. Soll aber diese Veränderung zu
Einsparungen und nicht nur zu zusätzlichen Kosten und noch komplizierteren
Prozessen führen, ist vor Einführung
einer durchgängigen und möglichst
medienbruchfreien eGovernment-Lösung eine Prozessanalyse und deren anschließende Optimierung notwendig.
Hier herrscht noch großer Nachholbedarf in den Verwaltungen: Nur etwa
jede fünfte Behörde verfügt über eine
verwaltungsweite eGovernment-Strategie, in der die grundsätzlichen Ziele der
Projekte festgelegt werden. Genauso
wenige arbeiten mit Software zur
Visualisierung von Prozessen oder haben eigene Mitarbeiter, die auf
Prozessoptimierungen geschult sind.
Nur die Hälfte hat für ihre verwaltungsinternen Prozesse wenigstens Prozessbeschreibungen. Die Regel ist, dass Veränderungen in Arbeitsgruppen stattfinden, denen aber offensichtlich das notwendige Werkzeug für diese
è
7
ç Aufgaben fehlt - hier wird derzeit
offensichtlich das vorhandene Einsparpotenzial nicht enutzt.
eGovernment in der Praxis: die abgeschlossenen und geplanten Projekte
Die Liste der bereits durchgeführten
und der geplanten Projekte lässt einen
klaren Trend erkennen: Der Aufbau einer Homepage oder eines Portals ist bei
den meisten abgeschlossen, momentan
werden die Internetauftritte mit Inhalt
gefüllt und neben Informationen die
ersten Services für Bürger bereitgestellt,
wie Formulardownload und interaktive
Formulare, die bereits 30% der Verwaltungen anbieten. Aktuell stehen die Initiativen an dem Punkt, an dem eine
Übergabe der Daten in die Fachverfahren (beispielsweise zur Meldung
eines Umzugs) notwendig wird. Die
hierfür erforderliche Infrastruktur wird
in den Projekten aufgebaut, die bis 2005
am häufigsten geplant werden: Registrierung der Nutzer, der Aufbau verschlüsselter Verbindungen und die Einführung der Digitalen Signatur. Ab 2005
kann man also mit sehr weitreichenden
Services für Bürger über das Internet
rechnen (siehe Folie 4 und 5).
Folie 3: Prozessoptimierung in Behörden
Externe Dienstleister: zunehmend in
eGovernment-Projekte einbezogen
Folie 4: Die eGovernment-Projekte Teil 1: die ersten Schritte
Folie 5: Die eGovernment-Projekte Teil 2: die Zukunft
2
2/03 2 26
Bisher wurde noch die Hälfte aller
eGovernment-Projekte von den Verwaltungen bzw. deren Rechenzentren
allein gestemmt. Da die Projekte künftig
deutlich komplexer werden, wie man an
der Projektliste erkennen kann, steigt
auch der Anteil der Verwaltungen deutlich (65%), die wenigstens für Teilaufgaben, vor allem strategische Beratung
und Consulting, auch externe Dienstleister hinzuziehen. Die Anforderungen
an diese Dienstleister sind hoch: Behörden erwarten vor allem verwaltungsspezifisches Know-how (belegt durch
Referenzen aus Öffentlichen Verwaltungen) und Kompetenz bei
verwaltungsspezifischen Schnittstellen.
Diese Kriterien zu erfüllen wird eine der
Hauptaufgaben für viele
è
Vorsorge ist
besser als
Nachsorge.
Eine neue Generation geschäftlicher Anwendungsprogramme und Technologien mit höherer
Leistungsfähigkeit zeichnen sich ab. Darauf können Sie sich heute schon einstellen – durch
einen PC mit Intel® Pentium® 4 Prozessor. Geliefert und eingerichtet von Ihrem Intel Premier
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2/03 2 27
7
ç Dienstleister sein, die sich dieses
interessante Marktsegment neu erschließen wollen.
Diese Untersuchung wurde unterstützt
von: AMD, Cisco, Fiducia, Fujitsu Siemens Computers (FSC), IBM, IXOS,
Microsoft, PSI, SAP, SER eGovernment
Deutschland, Siemens Business Services
(SBS), Software AG, Steria, Sun
Microsystems, T-Systems
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u
Kostspielige Insellösungen
blockieren den großen Wurf bei
elektronischer Verwaltung
eGovernment-Studie
deckt fehlende
Koordination auf
B
erlin (ots) - „eGovernment“ bietet vielfältige Chancen, die Prozesse in der öffentlichen Verwaltung im „digitalen Zeitalter“ zu vereinheitlichen und effizienter zu machen.
Zudem kann eGovernment die Teilhabe- und Entscheidungsmöglichkeiten
von Bürgerinnen und Bürgern durch
mehr Transparenz und Kommunikation deutlich verbessern. Allerdings gehen die eGovernment-Konzepte auf
Bundesebene und in den Bundesländern von unterschiedlichen Leitbildern
aus und sind kaum koordiniert oder gar
aufeinander abgestimmt. Bislang fehlt
2
eine Koordination und Kooperation
zwischen Bund, Ländern und Kommunen und erst recht auf europäischer
Ebene. Das führt zu kostspieligen Insellösungen, bei denen jeder seine eigenen
technischen und prozessualen Wege
verfolgt. Dies sind die Ergebnisse einer
Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung in
Zusammenarbeit mit der Managementund IT-Beratung Cap Gemini Ernst &
Young.
Bei der Vorstellung der Studie hob der
Bundestagsabgeordnete Michael Bürsch
hervor,
wie
wichtig
diese
bürgerschaftliche Beteiligung sei. „Bisher
sind die Verwaltungen den Weg des
geringsten Aufwands gegangen. Sie haben hauptsächlich Informationen online
gestellt, ohne dass sie systematisch in
den Dialog mit den Kunden eingetreten
sind, welche Transaktionen sie mit der
Verwaltung online durchführen wollen“,
erklärt Willi Kaczorowski, Leiter des
Autorenteams und des Bereichs Public
Services von Cap Gemini Ernst & Young
in Berlin. „Auf diese Weise entstehen
dann wirtschaftlich nutzlose Angebote
wie das ‘Wunschkennzeichen’. Die eigentliche Chance, die eGovernment bietet, liegt aber in der systematischen Aufgabenkritik und in der Reorganisation
der Prozesse, die online so einfach wie
möglich abgewickelt werden müssen“,
fährt er fort.
Entwicklungskosten werden nicht geteilt, Erfahrungen äußerst unzureichend
ausgetauscht. Die unterschiedliche
informationstechnische Infrastruktur
erschwert die Zusammenarbeit der drei
Verwaltungsebenen Bund-Land-Kommune und behindert die bundesweite
Vernetzung mit Bürgern, Wirtschaft,
Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen
Organisationen. Gemeinsame strategische
Konzeptionen und einheitliche IT-Standards dagegen fördern die entscheidende
Kooperation zwischen Bundesländern und
Kommunen und erhöhen die Effizienz
und die Umsetzungsgeschwindigkeit der
notwendigen Reformen.
Eine vor wenigen Wochen vorgelegte
Bewertung der deutschen eGovernment
2/03 2 28
Politik im europäischen Kontext hatte
der Bundesrepublik unter 18 bewerteten Staaten nur einen 16. Platz eingebracht, weit hinter dem Spitzenreiter
Schweden. Die neue Untersuchung
schließt die Lücke zwischen den ITAktivitäten auf Bundes- und auf
Kommunalebene und skizziert ein Modell für die Einführung von
eGovernment-Initiativen: Politische
Leitziele, klare Erfassung der gesellschaftlichen, rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und technischen
Rahmenbedingungen und die Einbindung wichtiger Mitstreiter - vor allem der Kommunen - sowie der Wünsche und Merkmale der Nutzer sind
fundamentale Säulen einer solchen Strategie.
Volltext der Studie „eGovernment in
den Bundesländern“ unter: http://
www.de.cgey.com/servlet/PB/menu/
1006064/index.html
u
Open Text im
Bundesministerium für
Verbraucherschutz
eingesetzt
M
ünchen - Open Text™, Spezialist für Collaboration und
Knowledge Management-Lösungen, präsentierte auf der diesjährigen CeBIT 2003 ein Lösungsangebot im
Bereich e-Government. „Livelink für
eGovernment“ ist zu 100 Prozent Webbasierend und setzt das „Papierarmes
Büro DOMEA®-Konzept“ der Bundesregierung zur ganzheitlichen elektronischen Erfassung eines Geschäftsganges vom Posteingang bis zur archivierenden Registratur um. Erfolgreich
eingesetzt wird Livelink unter der Bezeichnung AGRI-DOC bereits im
Bundesministerium für Verbraucherschutz.
„Livelink für eGovernment“ bietet neben den Standardfunktionen von Livelink ein erweitertes Benutzerè
ç und Berechtigungskonzept für
verwaltungsspezifische Rollen und Aufgaben. Laufwege lassen sich über
Workflows definieren und die Aufbauorganisation einer Behörde abbilden,
Posteingang und Altakten können
digitalisiert und mit Metadaten versehen
werden. Jedem Benutzer steht ein „elektronischer Schreibtisch’“ mit Posteingangs- und Arbeitskorb zur Verfügung.
Dokumente können mit den integrierten Standard-Office-Programmen erstellt und bearbeitet, die zugehörigen
Metadaten bereits in den Vorlagen eingegeben werden.
Der Aktenbestand ist je nach Berechtigung über Recherchefunktionen zugänglich. Diskussionsforen, automatische Benachrichtigungen und die Möglichkeit
zu online-Abstimmungen helfen bei der
effizienten Koordination der Aufgaben.
Damit entspricht die Lösung den Vorgaben des „Papierarmes Büro
DOMEA®-Konzept’“ der Bundesregierung. DOMEA® steht für Dokumentenmanagement und elektronische
Archivierung.
Die föderalen Strukturen in Deutschland führen oft zu komplexen Abläufen
zwischen Bundes- und Länderverwaltungen. So auch bei den für Verbraucherschutz zuständigen Stellen. Für die
gemeinsame Erstellung von Dokumenten durch Bund und Länder wurde deshalb ein eigener Koordinationsausschuss, mit der Bezeichnung AGRIDOC, eingerichtet.
Auf der Basis von Livelink wird dieser
Ausschuss elektronisch abgebildet und
mit einem automatisierten Workflow zu
Aufgaben und Verantwortlichkeiten hinterlegt. Ein automatisiertes Benachrichtigungssystem unterrichtet die Beteiligten aktiv über anstehende Aufgaben und Änderungen an bestehenden
Dokumenten. Die Versionen und anderen Metadaten werden vom Livelinkeigenen Dokumentenmanagementsystem verwaltet und gespeichert. Zusätzlich steht jedem Nutzer ein persönlicher Arbeitsbereich zur Verfügung. u
Standardisierung von
eGovernment schreitet
voran: SAGA Version
1.1 veröffentlicht
D
ie Standardisierung von
eGoverment-Anwendungen
tritt in eine neue Phase. Das
Bundesinnenministerium hat im Rahmen der Initiative BundOnline 2005 das
Dokument „SAGA - Standards und Architekturen für eGovernment-Anwendungen’“ in der Version 1.1 veröffentlicht. Damit werden Ergebnisse, die von
einem offenen Forum begleitet wurden,
fortentwickelt und zu einem neuen Stand
zusammengefasst. Die neue SAGA-Version
kann
unter
http://
www.kbst.bund.de/saga eingesehen
werden.
Die aktuelle Ausgabe zu SAGA basiert
auf der Mitte 2002 publizierten Version
SAGA 0.9 und der verwaltungsintern
diskutierten Version 1.0. Fachleute aus
Wirtschaft und Verwaltung beteiligten
sich aktiv an der Fortschreibung des
Dokuments. Interessierte Bürgerinnen
und Bürger nutzten engagiert das speziell für die Entwicklung von SAGA eingerichtete Forum. Über 250 registrierte
Mitglieder kann das Technologieforum
aufweisen, 150 Kommentare wurden
ausgewertet. 95 Änderungsvorschläge
flossen in die aktuelle Version ein.
SAGA 1.1 präzisiert gegenüber früheren Versionen die technischen Standards,
um die praktische Anwendung zu erleichtern.
Der Architekturbaukasten wurde überarbeitet und die Kapitel zu IT-Standards
und Datensicherheit fortgeschrieben.
Auch die Vorgaben für die Nutzung
aktiver Inhalte in Webangeboten wurden angepasst.
In der Version SAGA 1.1 sind nun erstmalig genauere Ausführungen zu den
Basiskomponenten, den Kernbestandteilen der eGovernment-Archi2/03 2 29
tektur von BundOnline 2005 und
Kompetenzzentren integriert.
Alle Inhalte zu SAGA werden mit der
neuen Version an die Homepage der
Koordinierungs- und Beratungsstelle der
Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt)
unter http://www.kbst.bund.de/saga
gekoppelt.
Interessierte und Experte sind eingeladen,
sich
unter
http://
foren.kbst.bund.de aktiv an den Fachdiskussionen zu SAGA Version 1.1 zu
beteiligen.
u
E-Governement aus
Kundensicht
Für Unternehmen spielt EBusiness die Hauptrolle, aber EGovernment ist eine wichtige
Effizienzressource
Im Mittelpunkt aller E-GovernmentAktivitäten scheinen die Bürger zu stehen. Für sie sollen Ummeldungen, Anträge oder das „Knöllchen“-Bezahlen
über das Internet das tägliche Leben
erleichtern. Dabei stehen in einer Großstadt wie Berlin den jährlich 300.000
An- und Ummeldungen beim Landeseinwohneramt mehr als 1 Mio. Anfragen von Versandhäusern und Schuldnerdiensten gegenüber. Ähnliche Relationen ergeben sich für andere Verwaltungsverfahren: So wird z. B. die Mehrzahl
der Kfz (400.000 p.a.) durch Händler
angemeldet. Und betrachtet man die
Internetnutzung, so sind ca. 35 % der
Bürger am Netz (Berlin: 49 %), aber
bereits 86 % der Unternehmen (Berlin:
99 %).
Wird die Wirtschaft beim EGovernment vergessen? Und: Werden
die Angebote bedarfsgerecht entwickelt?
Gibt es branchenübergreifende Prozesse? Was ist branchenspezifisch? Diesen
Fragen sind wir mit einer Studie – durchgeführt von der DE-CODA GmbH è
7
ç und unterstützt durch die Kammern in Berlin – nachgegangen.
Verschiedene Prozesse wurden aus
Unternehmenssicht abgefragt: Steuern
und Abgaben, SV-Beiträge sowie
Arbeitnehmeran- und ummeldungen,
Anträge und Genehmigungen, Verträge, Rechnungslegungen, Mahnverfahren
und Bestellungen. Dazu war die Häufigkeit anzugeben (täglich bis jährlich) und
die Möglichkeit der IT-gestützten Prozessabwicklung sowie des Einsatzes der digitalen Signatur einzuschätzen.
Danach können folgende Kernaussagen
getroffen werden:
•
•
Aus Unternehmenssicht ist EGovernment nicht dominierend.
Natürlich stehen für die Unternehmen ihre Kunden im Mittelpunkt, denen widmen sie all ihre
Aktivitäten (relative Häufigkeit:
108 Nutzungstage). Die wird
durch einen recht umfangreichen
internen Aufwand begleitet (relative Häufigkeit: 104). Er wird
zum einen durch die Produktion
(Beschaffungen, Investitionen)
bestimmt, zum anderen durch
personalbezogene Vorgänge (Urlaub bis Gehalt)
Behördenkontakte oder gar der
Gang aufs Amt sind demgegenüber deutlich in der Minderheit
(relative Häufigkeit: 24 Nutzungstage). Sie machen somit
10% der gesamten Steuerungsaufwendungen aus.
Im Einzelnen ist dieses Bild aber recht differenziert: Während nur eine Minderheit
Bauanträge stellt (23 %) oder jährlich über die Einhaltung von Umweltstandards
berichtet ( 27 %), sind natürlich von allen Unternehmen die SV-Beiträge für die
Beschäftigten (monatlich) zu entrichten und jährlich Steuern abzuführen. Selbst
zwischen den Steuern konnten wir noch Unterschiede feststellen. Zu einem erheblichen Teil wird die vierteljährliche Vorauszahlung der Einkommenssteuer geleistet
(34 %), eine gleich große Gruppe setzt diesen Vorgang aber nicht ein. Veränderungen
in der Arbeitnehmerschaft bewirken häufige An- und Ummeldungen bei den
Sozialkassen. Dabei entsteht ein ganz anderes Häufigkeitsmuster als bei regelmäßigen Vorgängen. So stellen die personalbezogenen Prozesse mit Behörden (relative
Häufigkeit: 10,9) die Mehrheit gegenüber Anträgen und Genehmigungen (9,5) und
Steuern (4,2). Fragt man aber nach wünschenswerten E-Government-Verfahren, so
stehen Vorgänge rund um die Steuern ganz oben (42 %) vor Anträgen und
Genehmigungen (33 %) und Personalfragen (20 %). Hier spiegelt sich deutlich die
subjektive Belastung der Unternehmer durch Steuern und Abgaben wieder.
Diese Kundensicht wird nun stärker in die Gestaltung wirtschaftsbezogener
Verwaltungsprozesse Einzug halten. Durch die Harmonisierung von Terminen und
Vordrucken können schon Belastungen abgebaut werden, denn eine Studie der
OECD zeigte, dass die Aufwendungen für administrative und regulatorische Aufgaben in kleinen Unternehmen bis zu 5 % des Umsatzes ausmachen können. Der
Abbau von Regelwerken ist neben der Neugestaltung von Verwaltungsverfahren
daher ein wichtiges Ziel.
Eine gleichgelagerte Umfrage des Institute of Electronic Business Berlin (ieb) legte
darüber hinaus offen, dass bei den Unternehmen die Kenntnis über bereits vorhandene Softwarelösungen sehr gering ist (2 – 7 %). Daher soll in einer übergreifenden
Informationskampagne mit den Kammern auf bestehende Softwareanwendungen
aufmerksam gemacht werden.
Der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft Volkmar Strauch erklärt dazu:
„Die Studie Modernisierung in Wirtschaft und Verwaltung ist eine wichtige Voraussetzung für die kundenorientierte Entwicklung von E-Government-Anwendungen.
Damit einher muss gleichzeitig eine konsequente Entbürokratisierung gehen. Unternehmerinnen und Unternehmer sind gut beraten, die Chancen zur
è
B2B
Intern
•
•
Als sehr hoch wird von allen
Befragten die Umsetzung derartiger Abläufe in durchgängige ITVerfahren, auch unter Einsatz
der digitalen Signatur, eingeschätzt (68 - 92 %).
Damit stellen die E-Government-Anwendungen nach den
Business-Applikationen eine
wichtige Ressource in den Unternehmen für Effizienz, Zeitgewinn und Transparenz dar.
2
Summe E-Gov
Personal
Anträge
Steuern
0
20
40
60
80
100
Relative Nutzungstage für Unternehmenssteuerungsprozesse pro Jahr
2/03 2 30
120
ç Kostensenkung, die E-Government
heute schon bietet, zu nutzen, denn die
Aufwendungen für die Abwicklung von
Vorgängen mit der öffentlichen Hand
können bis zu 10 Prozent des Aufwands
für die Unternehmenssteuerung ausmachen.“ Die vollständige Studie steht unter
folgender Adresse als Download zur
Verfügung: http://www.berlin.de/
s e n w i a r b f r a u / d o k u /
e_govern_studie.pdf
DR. WOLFGANG BOTH
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit
und Frauen Berlin, eMail:
[email protected]
BundOnline 2005 wird
erfolgreich fortgesetzt
D
r. Göttrik Wewer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, hat im Februar auf der
Veranstaltung „eGovernment - Chancen für Wirtschaft und Verwaltung“ von
BITKOM und BDI die Fortschreibung
des Umsetzungsplan für die
eGovernment-Initiative BundOnline
2005 vorgestellt.
„Erfolgreiches gesamtstaatliches
eGovernment benötigt eine enge
Koordinierung und Abstimmung aller
Beteiligten,“ so Wewer zur zukunftsorientierten Initiative. „Der Bund wird
in 2003 den Schwung seines Projekts auf
die eGovernment-Aktivitäten in den
Bundesländern und Kommunen übertragen. Gemeinsame Standards und die
gemeinsame Nutzung technischer Entwicklungen sollen dafür sorgen, dass
Deutschland insgesamt eine Spitzenposition im eGovernment erreicht.“
Im Jahr 2002 haben sich über 100 Behörden des Bundes dem Internet geöffnet und über 140 Dienstleistungen des
Bundes neu im Netz bereitgestellt. Vor
allem Unternehmen sind Adressaten
dieser Dienstleistungen. Der Aufwand
für den Kontakt zu Behörden wird
dadurch deutlich reduziert.
Diese Leistung der Bundesverwaltung
wurde zum wiederholten Male durch
die aktuelle eGovernment-Studie der Europäischen Kommission als sehr gut
bewertet. Bei der Einkommenssteuer,
der Körperschaftssteuer, der Umsatzsteuer, der Arbeitsplatzvermittlung/
Arbeitsplatzsuche, der Übermittlung von
Daten an Statistik-Ämter, den Zollerklärungen und der öffentlichen Beschaffung hebt die Studie die Leistungen des
Bundes besonders hervor.
Insgesamt sind bis heute 173 der über
400 Dienstleistungen der Bundesverwaltung online verfügbar. Die Zahl
der Dienstleistungen hat sich im letzten
Jahr erhöht, da zusätzliche Dienstleistungen realisiert wurden, allen voran die
Dienstleistung ‘Schadenskataster’ nach
der Flutkatastrophe vom Sommer 2002.
Der
Gesamtfinanzbedarf
für
BundOnline 2005 beläuft sich auf rund
1,4 Milliarden Euro für den Zeitraum
von 2002 bis 2005. Erwartet werden
dann ab 2006 Einsparungen in Höhe
von rund 400 Millionen Euro jährlich.
Die Fortschreibung des Umsetzungsplans für die eGovernment-Initiative
BundOnline 2005 wurde im Dezember
2002 vom Bundeskabinett verabschiedet.
u
PSI AG realisiert
eGovernment-Portal für
das Landeseinwohneramt Berlin
Unternehmen geschaffen. Das Landeseinwohneramt kann durch den Einsatz
des Portals die Effizienz und die Ergonomie der Prozesse erheblich steigern.
Das Auftragsvolumen beträgt rund
250.000 Euro.
Das Auskunftsportal basiert auf der
XMeld-Schnittstelle, die von der PSI
zusammen mit dem Landeseinwohneramt Berlin im Rahmen eines
Standardisierungsgremiums mitentwickelt worden ist. Beim Berliner
Landeseinwohneramt Berlin, das über
das bundesweit größte Melderegister
verfügt, wird das Portal alle Auskünfte
innerhalb weniger Sekunden ermöglichen.
Die PSI und das Landeseinwohneramt
beteiligen sich weiterhin an den
Standardisierungsprozessen, um den
bundesweiten Datenaustausch zwischen
den Ämtern im Rahmen des eGovernments voranzutreiben. Die PSI realisierte bereits zahlreiche IT-Lösungen für
den modernen Staat und hat mit diesem
Auftrag erneut einen wichtigen Beitrag
auf dem Weg zu einer „Balanced
Community“ geleistet.
Die PSI AG entwickelt auf der Basis
eigener Software individuelle Lösungen
für das Management großer Netze (Elektrizität, Gas, Öl, Telekommunikation,
Verkehr), unternehmensübergreifendes
Produktionsmanagement (Stahl, Chemie, Maschinenbau, Automobile, Logistik) sowie Informationsmanagement
für Behörden und Dienstleister. PSI
wurde 1969 gegründet und beschäftigt
derzeit 1.300 Mitarbeiter im Konzern. u
B
erlin (ots) - Die PSI AG hat vom
Landeseinwohneramt Berlin den
Auftrag über die Realisierung eines eGovernment-Portals erhalten.
Durch das Portal haben berechtigte
Behörden die Möglichkeit, Daten aus
dem Melderegister des Landes Berlin
online abzurufen. Gleichzeitig werden
dadurch die Voraussetzungen für eine
überregionale Integration des Meldewesens und eine perspektivische Nutzung
der elektronischen Meldeauskunft für
2/03 2 31
7
Neues Gewerberegister mit Web- /BrowserOberfläche
An,- Ab- und Ummeldung über Internet möglich
D
ie Datenzentrale Baden-Württemberg (DZ) hat ihr elektronisches Gewerberegister, das bei über 600 Gemeinden innerhalb und außerhalb BadenWürttembergs im Einsatz ist, einer grundlegenden Modernisierung unterzogen. Das neue Gewerberegister (eGWR) wird mit seiner Weboberfläche in einem
Internetbrowser ablaufen und leichte Bedienbarkeit mit der Sicherheit und dem
Komfort eines zentral administrierbaren Verfahrens kombinieren. Ein wesentlicher
Vorteil für den laufenden Betrieb ist, dass außer dem standardmäßig installierten
Browser keine weiteren Anforderungen an den PC des Sachbearbeiters oder Nutzers
gestellt werden.
Mit dem neuen Verfahren arbeitet nicht nur der Sachbearbeiter der Gewerbebehörde, um das Gewerberegister zu verwalten. Auch der Gewerbetreibende kann
sein Gewerbe bequem von zu Hause aus per Internet anmelden. Dabei wird er Schritt
für Schritt beim Ausfüllen des Formulars vom Programm unterstützt. Der signierte
Antrag wird über das Internet der Gewerbebehörde zugeschickt und dem zuständigen Sachbearbeiter elektronisch vorgelegt. Dieser kann die eingegangene Gewerbeanzeige in einem eigens für ihn entworfenen Dialog bearbeiten und elektronisch an
die in der Gewerbeordnung vorgesehenen Empfänger weiterleiten.
Damit deckt die Lösung der Datenzentrale den kompletten Vorgang, von der
Antragstellung über die Kontrolle des Sachbearbeiters bis zur Weiterleitung der
Daten an die in der Gewerbeordnung genannten Stellen, in einem integrierten
Verfahren ab. Darüber hinaus wird das Informationsbedürfnis von Bürgern und
auch Institutionen wie der IHK über einen Internetdialog oder der Nutzung der
zertifizierten Schnittstelle befriedigt. Auch die Gebührenerhebung kann im Verfahren erfolgen.
Das neue Verfahren wurde auf der CeBIT 2003 freigegeben und geht nun in den
Pilotbetrieb. Weitere Infos: Peter Goscheff, Tel.: 0711/8108-521, E-Mail:
[email protected]
u
Gewerberegister (E-Bürgerdienste)
IHK, StaLA, etc.
Intranet
EDIFACT
Sachbearbeiter
JDBC
Web-Server
WinX
Rel.
DB
(Linux)
Internet
https
(SSL)
Signatur-Plugin
Bürger
2
2/03 2 32
Engere
Zusammenarbeit beim
eGovernment
A
us
BundOnline
wird
DeutschlandOnline. Bundesinnenminister Otto Schily hatte
auf der CeBIT den Ländern und Kommunen eine engere Zusammenarbeit zur
Verbesserung von eGovernmentDienstleistungen angeboten. Der Bund
werde gemeinsam mit Ländern und
Kommunen den Ausbau der elektronischen Verwaltung auf allen staatlichen
Ebenen voran bringen, sagte Schily bei
der Eröffnung der Sonderausstellung
„Stadt, Land, Bund - Online-Standort
Deutschland“ in Hannover.
„BundOnline ist erfolgreich. Bereits 173
der 400 Dienstleistungen des Bundes sind
im Netz verfügbar. Wir liegen im Zeitplan.
Der Bund investiert rund 1,4 Milliarden
Euro, damit bis Ende 2005 alle seine
internetfähigen Dienstleistungen online
sind. Die Verwaltung muss mit der technischen Entwicklung und mit Serviceleistungen, die das Internet ermöglicht,
Schritt halten. Das erwarten Bürger und
Wirtschaft“, so der Bundesinnenminister.
Die Bundesregierung hat mit großen
Investitionen und viel Engagement diese Herausforderung angenommen und
im September 2000 auf Initiative von
Bundeskanzler
Schröder
die
eGovernment-Initiative des Bundes ins
Leben gerufen: BundOnline 2005.
„Damit hat Deutschland den Service
der Bundesverwaltung verbessert, was
auch ein wichtiger positiver Standortfaktor für unsere Wirtschaft ist. Mehrere internationale Studien belegen, dass
wir mit diesem Angebot des Bundes
einen Spitzenplatz im weltweiten Vergleich einnehmen. Allerdings zeigen
manche Studien, dass die Bundesländer
und auch viele Kommunen noch nicht
so effektiv und erfolgreich sind wie der
Bund. Wir wollen, dass Deutschland im
globalen Wettbewerb jeden Vorteil nutzen kann,“ so Schily.
u
LIT und CidS! gGmbH
vereinbaren
Kooperationsvertrag
Das private-public-partnership
Modell macht Schule!
D
private:
Die gemeinnützige CidS! GmbH wurde von der Bankgesellschaft Berlin und der
Industrie- und Handelskammer zu Berlin im Jahr 2001 gegründet. Unternehmen aus
der freien Wirtschaft leisten als Kooperationspartner von CidS! durch Geld-, Sachund Dienstleistungsspenden sowie Know-How-Transfer einen wesentlichen Beitrag
zur kontinuierlichen Realisierung der vielfältigen Aufgaben.
public:
ie CidS! „Computer in die Schulen!“ gGmbH und der Landesbetrieb für Informationstechnik
haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Eine Zusammenarbeit wird
vor allem in der gegenseitigen Nutzung
von Schulungsräumen, der Einbeziehung
der Berliner Schulen in Ausschreibungsverfahren des LIT im Bereich Hardware
und der gemeinsamen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bestehen.
Das Land Berlin hat einen Kooperationsvertrag mit der gemeinnützigen CidS!
GmbH geschlossen und schafft die bildungspolitischen Vorgaben gemäß dem
staatlichen Bildungsauftrag. Die Rahmenpläne werden dem Einsatz der neuen
Medien angepasst und Planungsvorgaben für eine IT-Basisausstattung werden
erstellt. Das Land Berlin unterstützt CidS! durch Zuwendungsmittel.
Dazu Markus Kuschela, Geschäftsführer der CidS! gGmbH: „Ich freue mich,
dass mit dem LIT ein kompetenter
Kooperationspartner gewonnen wurde,
der durch sein Engagement Weitblick
im Bildungsbereich zeigt und die Bedeutung für ein Engagement im ITBereich für Schule und Ausbildung erkannt hat.
•
partnership:
Auf der Basis des Kooperationsvertrages
•
•
schafft CidS! eine auf schulische Bedürfnisse abgestimmte IT-Infrastruktur:
z.B. durch Beschaffung von Hard- und Software.
parallel zur Ausstattung der Schulen führt CidS! Lehrerfortbildungen im
Bereich der Neuen Medien durch um einen optimalen Einsatz der ITStrukturen in den Schulen und im Unterricht zu gewährleisten
CidS! unterhält für die Berliner LehrerInnen eine Service-Hotline und stellt
ein mobiles Team zur Verfügung, damit auch während der Unterrichtszeit
technische Fragen beantwortet werden können.
CHRISTINE FECHNER
CidS! gGmbH, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, [email protected]
u
Unser Konzept einer private- publicpartnership zeigt erneut, dass Bildung
eine weitreichende gesellschaftliche
Aufgabe ist, die in Kooperation mit Partnern aus der freien Wirtschaft und der
öffentlichen Hand erfolgreich nachhaltig umgesetzt werden kann.“
Die CidS! „Computer in die Schulen!“
gemeinnützige GmbH koordiniert im
Auftrag des Landes Berlin im Sinne einer private-public-partnership den
Einsatz von neuen Medien in den Berliner Schulen. Wesentliches Ziel ist die
nachhaltige Erhöhung der Medienkompetenz von Berliner LehrerInnen
und SchülerInnen:
Kooperationsvertrag unterzeichnet: Werner Hardtke, Technischer Geschäftsfüher des
LIT und Markus Kuschela, Geschäftsführer der CidS! gGmbH (v.l.n.r.)
2/03 2 33
7
Virtuelle Poststelle – Emails verschlüsseln und
digital signieren
I
mmer mehr Behörden setzen sich mit dem Thema Verschlüsselung und Digitale
Signatur von Email auseinander. Warum überhaupt findet man beide
Begrifflichkeiten so oft in einem Atemzug? Es ist die technische Nähe, die beide
vom Ansatz her grundverschiedenen Anwendungen zusammenführt.
Email-Verschlüsselung
ist dann wichtig, wenn man sensible Daten per Email übermitteln möchte. Dies
können Daten innerhalb eine Email oder aber auch Dokumente mit sensiblen
Inhalten als Anhang einer Email sein. Klassische Szenarien findet man hier überall,
wo beispielsweise personen- oder finanzbezogene Daten ausgetauscht werden (z.B.
Datenaustausch zwischen Gemeinden und Sozialämtern oder Wirtschaftsministerien
und landeseigenen Gesellschaften).
Digitale Signatur
wiederum ist in 2 Bereiche einteilbar. Einmal in den aktiven (ein Mitarbeiter soll signieren)
und den passiven (die Signatur einer eingehenden Mail soll geprüft werden).
Das Problem
ist für Verschlüsselung und Digitale Signatur gleich: bei den bisherigen ClientLösungen
•
muss eine entsprechende Anwendung auf dem Client-Arbeitsplatz installiert
werden
•
muss für jeden Mitarbeiter ein Zertifikat (ca. 30,00 EUR) beantragt werden
(jährliche Kosten)
•
muss dieses Zertifikat für jeden Mitarbeiter jährlich erneuert werden (jährlicher Aufwand je Mitarbeiter) muß der Mitarbeiter geschult werden
•
muss das Anti-Viren-Filtering auf den Client-Arbeitsplatz verlagert werden
(eine verschlüsselte Mail kann nicht zentral gescannt werden)
•
muss mit jedem Kommunikationspartner ein manueller Schlüsseltausch statt
finden (z.B. per Diskette)
Und außerdem
•
•
verdoppelt sich dieser Aufwand
bei zusätzlicher Nutzung von
PGP
wer stellt sicher, dass der Mitarbeiter die Anwendung dann auch
wirklich nutzt?
Nicht umsonst gibt es seit Jahren zwar
internationale Standards, aber keine
Lösung im breiten Einsatz. Mitarbeiter
sind mit der Komplexität und dem wiederkehrenden Aufwand überfordert, die
Kosten für Behörden einfach zu hoch
und der Einsatz zu unsicher.
Die Lösung
Ein gänzlich neuer Ansatz bietet sich
durch eine neue, serverbasierte Innovation. T/bone SecureMail Gateway der
bone labs GmbH aus Berlin verlagert
alle bisher aufwändigen Aktivitäten der
Client-Arbeitsplätze auf einen zentralen
Administrationsplatz:
•
•
•
•
•
•
es wird nur ein einziges Zertifikat benötigt
Schulung und Bedienung beschränken sich auf Administrator-Ebene
T/bone ist kompatibel zu S/
MIME und PGP
Viren- und Contentfilter können zentral genutzt werden
es kann eine einheitliche Sicherheits-Policy umgesetzt werden
T/bone sucht sich selbständig
die öffentlichen Schlüssel der
Gegenstellen im Internet (es ist
keine manuelle Kontaktaufnahme nötig)
Zusammenfassend kann man sagen, dass
damit das klassische Szenario eine virtuellen Poststelle abgebildet wird. Verschlüsselte Emails werden an zentraler
Eingangsstelle entschlüsselt, bei einer
signierten Email wird die Signatur geprüft. Danach läuft die Email über einen
zentralen Antiviren- und Contentfilter
und wird im Anschluß daran an die
jeweiligen Arbeitsplätze verteilt.
è
2
2/03 2 34
Bedeutung in der Anwendung
Im Grunde verfolgt T/bone genau diese Philosophie: Nutzung von internationalen Standards, Transparenz in der
Anwendung und geringer Aufwand.
Beim LIT ist T/bone bereits für die
Senatsverwaltung für Wirtschaft Arbeit
Frauen im Einsatz. Von dort werden
Daten an die Investitionsbank verschickt,
die ebenfalls T/bone einsetzt. Auch
wenn T/bone kompatibel zu allen anderen Nutzern von S/MIME und PGP ist,
hat der Einsatz von T/bone zwischen
zwei Firmen noch einen ganz besonderen Charme: durch Ablage des Unternehmenszertifikates in den DNS verschlüsselt T/bone automatisch alle
Emails zwischen zwei T/bone-Systemen. Dies bedeutet, dass seit der Installation bei der Senatsverwaltung und der
Investitionsbank alle Emails aller Mitarbeiter zwischen Behörde und Bank komplett verschlüsselt werden, und das ohne
jegliches Eingreifen eines Client-Arbeitsplatzes. Ausserdem ist die Verschlüsselung zu allen anderen Kommunikationspartnern, die S/MIME oder PGP nutzen ebenfalls gewährleistet.
Was muß eine Behörde tun, wenn sie
T/bone nutzen möchte?
vom LIT betreiben, müßte vorab ein eigener Server (ein P IV, mind. 1GHz,
1 GB RAM z.B. verarbeitet ca. 100 Mails/Minute) zur Verfügung gestellt
werden.
Danach ist die Lösung produktiv im Einsatz. Durch die bereits erfolgte Nutzung von
T/bone beim LIT entfallen aufwändige Tests. Bei einem Einsatz beim LIT ist die
Bereitstellung separater Server für jede Behörde nicht notwendig, da T/bone
mandantenfähig ist. Weitere Informationen erhalten Sie von Torsten Pressel (Tel:
030/ 5900 300-17, Email: [email protected])
u
Beschaffung und Energieeffizienz –
Herausforderung für Klimaschutz und
Wirtschaftlichkeit
IuK – ein Faktor beim Energieverbrauch in öffentlichen Verwaltungen
D
ie Einsparung von Energiekosten bildet eine wichtige Möglichkeit, laufende
Betriebskosten nachhaltig zu senken. Aber nicht nur der wirtschaftliche
Faktor spricht für Einsparmaßnahmen, auch der Beitrag zum Klimaschutz
ist häufig ausschlaggebend. Ein Beispiel umfassender Maßnahmen diesbezüglich
bilden inzwischen 340 Liegenschaften im Rahmen der Berliner Energiesparpartnerschaften, in denen große Anstrengungen in Richtung Energie sparen unternommen werden. Während Energieeinsparungen von mehr als 20% angestrebt
werden, zeigt die nachfolgende Grafik beispielhaft an den ersten 80 Gebäuden, dass
ein großer Teil der erreichten Stromeinsparungen durch einen Mehrverbrauch für
IuK-Technik aufgezehrt wird.
30.000.000
25.000.000
kWh/Jahr
ç T/bone macht sich im Grunde die
Idee von SSL zu eigen. Wie machen Sie
heute Ihre Bankgeschäfte? Vermutlich
online und Sie haben dafür sicher nichts
installieren müssen, haben keine Schulung bekommen und nutzen trotzdem
über ein SSL-Zertifikat ein transparentes System für sicheren Datenverkehr.
20.000.000
Strom Gesam t
15.000.000
IuK
10.000.000
5.000.000
Die Umsetzung ist sehr einfach. Eine
Behörde
•
•
•
•
muss sich ein Unternehmenszertifikat besorgen (z.B. von
www.tctrust.de, LIT oder bone
labs unterstützen gerne dabei)
dieses wird beim LIT installiert
ein oder mehrere Administratoren werden geschult (ca. 2 Tage)
sollte eine Behörde eine eigene
Email-Infrastruktur unabhängig
0
1996
1997
1998
1999
2000
Abb. 1. Energiesparpartnerschaft Pool 1 & 2: Anteil IuK-Technik am
Stromverbrauch
Nach einer neuen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Arbeit (siehe Literaturhinweis) sind vor allem Kopierer, Computer sowie Monitore
die wichtigsten Verbraucher unter den IuK-Endgeräten. Einige der Geräte verbrauchen den größeren Teil der Energie im Bereitschafts-Modus, wie
è
2/03 2 35
7
ç beispielsweise Drucker und Faxgeräte. Darüber hinaus verbrauchen einige
Geräte auch nach dem Ausschalten weiterhin Strom (Schein-Aus).
5%
4%
6%
Kopierer
35%
12%
Monitore
PC
Drucker
Faxgerät
Notebook
16%
andere
22%
Abb. 2. Anteile einzelner IuK-Endgeräte in deutschen Büros am Energieverbrauch
2001. Quelle: ISI
Die Zukunft der IuK
Bei einem relativ gesättigten IuK-Markt im Bürosektor sowie bei der weitgehend
ausgereizten Entwicklung von technologischen Leistungsmerkmalen ist unter Ausnutzung der Effizienzsteigerungen grundsätzlich eine leichte Abnahme des Energieverbrauchs für Endgeräte zu erwarten. Demgegenüber ist allein durch die technologische Entwicklung bei der Büro-Infrastruktur von einem erheblichen Anstieg des
Energieverbrauchs auszugehen. In der Summe erwarten die Autoren der genanten
Studie eine Steigerung von 42% bis zum Jahre 2010. Wird insgesamt eine Begrenzung
statt Steigerung des Energieverbrauchs für IuK angestrebt, müssen vor dem genannten Hintergrund in jedem Fall alle Möglichkeiten im Sektor der Endgeräte ausnutzen
werden – neben den z. Z. noch nicht näher quantifizierbaren Anstrengungen bei
Servern etc.. Bei den Endgeräten liegen Einsparpotenziale von fast 25% bundesweit
vor. Für einzelne Büros können diese noch übertroffen werden (siehe Abbildung 3
auf der nächsten Seite).
2
2/03 2 36
Einsparungen konkret
Allein durch die Reduzierung des Stromverbrauchs im Stand-by sowie im ScheinAus Modus lassen sich erhebliche Einsparungen erreichen. Besonders bei
Geräten, die in Bereitschaft bleiben
müssen, lohnt sich bei der Beschaffung
ein Vergleich. Das folgende Schaubild
verdeutlicht, wie viel Strom pro Jahr
durch den Einsatz eines Gerätes eingespart werden kann, das zu den 25 % der
effizientesten Geräte auf dem Markt
gehört (siehe Abbildung4 auf der nächsten Seite).
Eine Hilfe bei der Beschaffung bieten
verschiedene Energie-Labels, die Geräte mit einem besonders niedrigen
Energieverbrauch im Stand-by auszeichnen und dabei den neuesten Stand der
Technik berücksichtigen.
Beispiel: CRT- gegen LCD-Monitor
Insbesondere im Bereich der Monitore
zeigt sich allerdings, dass erhebliche Einsparpotenziale auch im Betriebsmodus
durch eine Substitution von klassischen
Kathodenstrahl-Monitoren durch neue
LCD-Bildschirme zu erreichen sind.
Energieeinsparungen von ca. 60 % è
GWh/Jahr
20000
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
+42%
Infrastruktur
?
IuK-Geräte
Gewußt wie
Ist 2001
Norm-Szenario
2010
Spar-Szenario
2010
Abb. 3. Strombedarf für Endgeräte und Infrastruktur in deutschen Büros 2001 und
2010. Quelle: ISI & eigene Schätzungen
250
200
-25%
kWh/Jahr
-10%
150
durchschnittlich
-19%
effizientes Neugerät
100
-78%
Einsparungen in %
50
0
Computer
CRT
Monitor
Fax
Drucker
Abb. 4. Energieverbrauch 2001 mit durchschnittlichem Bestandsgerät und mit
effizientem Neugerät. Quelle: ISI & GED
200,0
180,0
173,1
160,0
Mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bietet
die Berliner Energieagentur zusammen
mit der B.&S.U. Informationen, Beratung und konkrete Unterstützung für
Berliner Beschaffungsstellen an.
Hintergrund dieses Services bildet das
EU-Projekt „Energy Labels – making a
greener choice“, welches das Ziel verfolgt, das Instrumentarium des Energielabels bekannter zu machen und die
breitere Verwendung zu unterstützen.
Im Rahmen dieses Projektes erarbeitet
die Berliner Energieagentur einen Leitfaden, der sich u. a. dem Thema Beschaffung von effizienten IuK-Geräten
unter besonderer Berücksichtigung
wettbewerbsrechtlicher Vorschriften
widmet. Die Fertigstellung erfolgt im
Sommer 2003.
Außerdem werden in Zukunft verschiedene Seminare und Vorträge zu diesem
Themengebiet angeboten. Bei der
Durchführung des Projektes arbeitet das
Projektteam eng mit den Berliner Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung è
D ie g a n z e W e lt ...
140,0
kWh/Jahr
ç pro Jahr sind hier möglich. Den
dadurch erreichten Betriebskosteneinsparungen stehen zwar höhere Anschaffungskosten des LCD-Bildschirms
gegenüber, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird aber immer öfter
eine Entscheidung für den LCD-Bildschirm getroffen (siehe Abbildung 5 auf
dieser Seite).
120,0
Schein-Aus
100,0
Bereitschaft
80,0
56,6
60,0
Normalbetrieb
40,0
...d e s In te r n e t:
20,0
0,0
CRT
LCD
Abb. 5. Energieverbrauch eines CRT- und LCD-Montitors. Quelle: ISI
2/03 2 37
L IT B e r lin :
(0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1
7
ç sowie für Inneres zusammen. Das
Projekt wird von der Europäischen
Kommission unterstützt.
Ansprechpartnerinnen:
Thekla Heinel, Beratungs- und Servicegesellschaft Umwelt mbH, Saarbrücker
Straße 38A, 10405 Berlin, Tel 03039042-66, Fax 030- 39042-47,
[email protected], www.bsuberlin.de
Kerstin Kallmann, Berliner Energieagentur GmbH, Rudolfstraße 9, 10245
Berlin, Tel 030-293330-33, Fax 030293330-99, kallmann@berliner-eeagentur, www.berliner-e-agentur.de
Literatur
Fraunhofer ISI. „Der Einfluss moderner Gerätegenerationen der Informations- und Kommunikationstechnik auf
den Energieverbrauch in Deutschland
bis zum Jahr 2010“. Januar 2003
http://www.isi.fhg.de/pr/2003de/
pri05/pri05.htm
u
Hochschulbibliothek
der FHVR Berlin
wechselt
Programmversion ihres
BibliotheksManagement-Systems
D
ie Hochschulbibliothek der
FHVR Berlin setzt zur Aufgabenerledigung als Fachanwendung das Bibliotheks-ManagementSystem SISIS der Firma Sisis
Informationssysteme GmbH ein. Alle
anfallenden Geschäftsprozesse in den
Bereichen Benutzung einschließlich
Gebührenverwaltung, Katalogisierung
mit Fremddatenverarbeitung und Erwerbung (Beschaffung) sowie die
Selbstbedienungskomponente Recherche und Ausleihe konnten seit Einführung der Datenverarbeitung Mitte der
2
neunziger Jahre sukzessive automatisiert
werden.
Bislang wurde die Version SISISONL(ine) verwendet, die eine ClientServer-Architektur lediglich emulierte.
Grundlage für das UNIX-Systemmodell
bildete ein Server mit der Gerätebezeichnung RM 400-430, dessen zentrale Komponente ein Motherboard mit
einem RISC-Prozessor R4400SC darstellte. Der Server (Baujahr 1995) war
seit 1996 im Einsatz und, wirtschaftlich
betrachtet, längst abgeschrieben. Durch
die lange Laufzeit bestand zunehmend
die Gefahr, dass die Hardware, die über
viele Jahre hinweg zuverlässig ihren
Dienst getan hatte, ausfällt.
Durch die Weiterentwicklung der fachlich-funktionalen ONL-Version zur aktuellen Produktlinie SISIS-SunRise
konnte mit Bezug auf das Betriebssystem (UNIX auf RM) eine stärkere
Plattformunabhängigkeit erreicht werden. Die Hochschulbibliothek entschied
sich daher (insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltssituation der Fachhochschule) nicht
mehr für eine RM oder alternativ für
einen UNIX-Server von SUN, sondern
für einen in der Anschaffung preisgünstigeren, aber trotzdem leistungsstarken
Server, auf den LINUX (SuSe 8.0) aufgesetzt werden konnte. Ein weiterer
wichtiger Grund für einen Versionswechsel. Die Hochschulbibliothek der
FHVR Berlin nimmt, was die Ablauffähigkeit von SISIS-SunRise auf LINUX
angeht, in der Region Berlin-Brandenburg eine Vorreiterrolle ein. Die gesammelten Erfahrungen werden für andere
Bibliotheken, die im Anwenderforum
Berlin-Brandenburg organisiert sind, von
Bedeutung sein. Im gesamten Bundesgebiet setzen zurzeit nur noch fünf weitere wissenschaftliche und öffentliche
Bibliotheken die LINUX-Variante ein
(Bayern, Baden-Würtemberg, NRW).
Mit der Übernahme der InformixGmbH durch IBM entstanden insofern
Probleme, als Informix mit SQL, ein
2/03 2 38
stets zuverlässiges Datenbanksystem,
nicht mehr weiterentwickelt wurde.
Damit veränderte sich außer dem Betriebssystem auch die Datenbankgrundlage. Der Wechsel zu Sybase war
schließlich unter noch wirtschaftlicheren Bedingungen gelungen: Zum einen
ist dieses Datenbankprogramm kostengünstiger und zum anderen bietet die
Sisis-GmbH neben der Wartung und
Pflege für die verschiedenen Clients des
Bibliothekssystems (die FHVR Berlin
hat einen solchen Wartungsvertrag abgeschlossen) einen 1st-Level-Support für
Sybase, d.h. bei Schwierigkeiten mit der
Datenbank wendet sich die Hochschulbibliothek direkt an die Firma Sisis.
Überdies erhält die Hochschulbibliothek
neue Datenbankversionen kostenfrei im
Rahmen des abgeschlossenen Vertrages, bei einem Plattformwechsel braucht
sie keine neuen Lizenzen zu kaufen, da
diese applikationsgebunden sind. Also:
Alles aus einer Hand!
Bei der nunmehr erfolgreich abgeschlossenen Umstellung von SISIS-ONL auf
das aktuelle SISIS-SunRise mit LINUX/
Sybase handelt es sich nicht nur um
einen fehlerkorrigierten Wechsel, sondern um einen komplexen Umstieg auf
eine völlig anders gestaltete Programmversion mit einer Benutzeroberfläche,
die durchgehend grafisch angelegt ist
sowie einen workflow-gerechten Ablauf
der Geschäftsprozesse ermöglicht, und
mit neuen, erweiterten und optimierten
Funktionalitäten, die schließlich umfangreiche Differenzschulungen für das
Bibliothekspersonal erforderten. „Dieser übergreifende Workflow“, erklärt das
Systemhaus, „wird insbesondere erreicht
durch die Verwendung eines logischen
Protokolls, das die SISIS-SunRiseClients mit den Servern verbindet. Durch
die Nutzung eines einheitlichen Protokolls für sämtliche Abläufe lassen sich
nicht nur bestehende Prozesse neu strukturieren, sondern auch neue Aufgabenstellungen, Anforderungen oder Anwendungen leicht integrieren.“ (http://
www.sisis.de/FrameSet_Angebot.html). è
ç Die bisherigen Module, die einzelne
arbeitsorganisatorische Bereiche abbilden (z.B. Ausleihe), heißen jetzt Clients
(z.B. AC für Ausleih-Client). Die Weiterentwicklung der bisherigen Module
aus SISIS-ONL (SIKIS/SIERRA) wurde im Rahmen der Neuentwicklung des
Erwerbungs-Clients eingestellt, da größere Änderungen, so der Herteller, in
den Datenbanktabellen und –strukturen
notwendig wurden. Im Bereich der Ausleihe und des OPACs (= OnlineBibliothekskatalog für Kunden) fanden
die bei Sisis so genannten Change
Requests (CRs, Änderungswünsche der
Anwender) und Fehlermeldungen für
den Ausleih-Client Berücksichtigung.
Zwischen den Versionen werden auch
künftig Patch-Level ausgeliefert, in denen CRs miteingebunden sind.
Mit dem Versionswechsel nahm die
Hochschulbibliothek zugleich Abschied
von ihrem JOPAC, dem OPAC mit javabasierter Oberfläche. Die bewährte
Funktionalität von SISIS vereint sich
jetzt mit dem komplett überarbeiteten
webOPAC. Der Sucheinstieg „Freie Suche“ ist gelungen in die „Standardsuche“
einbezogen.
Zeitnah angestrebt wird eine vollständige Teilnahme der Hochschulbibliothek
am Leihverkehr der Bibliotheken. Der
überregionale Leihverkehr dient gemäß
Leihverkehrsordnung der Förderung
von Forschung und Lehre durch die
Vermittlung von am Ort nicht vorhandener Literatur; der regionale Leihverkehr beschränkt sich auf die Medienversorgung in der Leihverkehrsregion,
wobei die verbundinterne Fernleihe im
Kooperativen Bibliotheksverbund
Berlin-Brandenburg (KOBV) und, im
zweiten Schritt, eine verbundübergreifende Fernleihe in der Zusammenarbeit mit anderen Verbünden eine bedeutende Rolle spielen wird. Die Abwicklung der Fernleihe lässt sich durch
den im Betrieb befindlichen AusleihClient realisieren.
Von Interesse wäre der Ausbau des vorhandenen Bibliothekssystems um SISIS-
Elektra, ein neuartiges Komponentensystem zur Einrichtung von
Informationsportalen im Internet und
Intranet. Der Vorteil eines derartigen
Informationsportals liegt darin, dass man
die Recherche in unterschiedlichsten
internen und externen Informationsquellen unter nur einer einzigen, einheitlichen Web-Oberfläche durchführt. Verwendete Protokolle für den Zugriff auf
die
Informationsquellen
sind
beispielsweise Z39.50, HTML, NCSTRL
oder SQL. Der Einsatz von SISISElektra geschieht wahlweise als eigenständiges Portal oder in Verbindung mit
OPAC-Systemen oder anderen
Informationsdiensten. Die Erweiterung
um SISIS-Elektra bleibt aber letztendlich
eine Kostenfrage.
Z39.50 ist eine normierte bibliothekarische Schnittstelle, über die die
Kommunikation vom eigenen lokalen
System zu den Bibliotheksverbünden
hergestellt wird. Die FHVR Berlin ist
Mitglied im KOBV. „SISIS unterstützt
die Z39.50-Schnittstelle in beiden Ausprägungen: - als Z39.50-Target/Server
mit der Möglichkeit, die eigenen Bestände anbieten zu können - als Z39.50Origin/Client mit der Möglichkeit, über
den SISIS-OPAC andere, regionale oder
überregionale Datenbanken abzufragen
bzw. in der Erwerbung zu nutzen.“
(URL, a.a.O.)
Der Druck, den altgedienten Bibliotheksserver, der absehbar ausfallen würde,
prioritär zu substituieren (ein Ausfall
der RM hätte einen großen wirtschaftlichen Schaden zur Folge gehabt), war
spätestens Mitte des letzten Jahres so
groß, dass mit den konkreten Planungen
für einen Serveraustausch und den damit verbundenen Arbeiten für den
Versionswechsel (SISIS-ONL ist nicht
auf LINUX ablauffähig) begonnen wurde. Dem Zeitplan folgend, wurde
zunächst ein Server im Rack mit bereits
konfiguriertem Betriebssystem beschafft. Die eigentliche Einrichtung der
Hardware (Sybase-Datenbanksystem
installieren und generieren; Lizenzen
eintragen; SISIS-Software aufspielen;
2/03 2 39
Vorabmigration als Testdatenbank usw.)
erledigte im Rahmen des Outsourcings
die Fa. Sisis. Während noch mit SISISONL gearbeitet wurde, testete die
Hochschulbibliothek bereits den so präparierten Server und führte eine Vielzahl von vorbereitenden Arbeiten für
die Umstellung durch, insbesondere die
Bestimmung und Plausibilitätsprüfung
der bibliothekarischen und systembezogenen Parameter. Sisis-SunRise
stellt erhöhte Anforderungen an die
Peripherie, sodass vorhandene PCs aufgerüstet bzw. Rechner am unteren technischen Level gegen leistungsstärkere
PCs ausgetauscht werden mussten; Fragen zum Netzwerk und zur Datensicherung forderten Antworten; die
Druckereinbindung unter LINUX war
zu gewährleisten.
Die eigentliche Umstellung auf den
Produktivbetrieb, d.h. die Datenbank
wird vom alten Server auf den neuen
Server übertragen (dazu sind eine Reihe
von Vor- und Nacharbeiten notwendig), erfolgte in nur kurzem zeitlichem
Abstand zu den Differenzschulungen
vor Ort an der FHVR Berlin in einem
eigens durch die IT-Stelle eingerichteten Schulungsraum. Während der „EchtMigration“ arbeitete die Hochschulbibliothek im Notbetrieb – bereits mit
dem neuen A(usleih)-C(lient)-Not. Die
zwangsläufig damit verbundenen Beeinträchtigungen für unsere Kundinnen
und Kunden konnten weitestgehend
durch organisatorische Maßnahmen
abgefangen werden und fielen daher
gering aus.
FRANK WEHRAND
FHVR Berlin, Hochschulbibliothek,
E-Mail: [email protected]
u
7
IT-Sicherheit auf dem
Vormarsch?
I
nterview mit Thomas Leitert, Vorstandsvorsitzender der TimeKontor
AG, einem Spin-off-Unternehmen
der Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB).
Frage: 1. IT-Systeme sind aus dem
betrieblichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Damit rücken auch Probleme der IT-Sicherheit stärker in
den Vordergrund. Welchen Bedrohungen sind die Unternehmen aktuell ausgesetzt?
Bei vielen Unternehmen ist das Bewusstsein für die Risiken beim Einsatz von
Informations- und Kommunikationstechnik in letzter Zeit zwar gestiegen.
Experten bemängeln allerdings eine unzureichende Umsetzung der Erkenntnisse zum Thema IT-Sicherheit in die
Praxis.
Laut einer Untersuchung der USForschungseinrichtung Computer
Security Institute ist für größere Firmen
vor allem der webbasierte Geschäftsbereich gefährdet: 74% der Global 2000
2
Unternehmen betrachten ihre Website
als das häufigste Angriffsziel. „Unternehmens-Homepages werden immer
sensibler, weil immer mehr Geschäftsprozesse über sie abgewickelt werden“,
so die Experten. Dass die Gefahr
gezielter, wirtschaftlich motivierter Attacken für die kleineren Firmen nicht
geringer ist, zeigte sich z. B. in den neuen
Spionage-Fähigkeiten des „Bugbear“Wurmes. Dieser verfügt über sogenannte Backdoor-Funktionen, die den Angreifern Zugang zu den Systemen gewähren bzw. Passwörter und andere sensible Daten automatisch zusenden. Hartmut Pohl, Professor am Institut für
Informationssicherheit (ISIS) in Köln,
sieht den Aspekt der Wirtschaftsspionage
als völlig unterschätzt an. Die meisten
„Hacker“ seien nicht ziellos unterwegs
und viele „technische Fehler“ in den ITSystemen stellten sich bei genauerer Prüfung als gezielte Manipulationen heraus,
die zu keinem geringen Teil von internen Mitarbeitern begangen werden.
Frage: 2. Nimmt das Gefahrenpotential zu? Kann man einen Anstieg der Vorfälle registrieren?
Eindeutig ja! Die Sicherheitsexperten
der Firma Internet Security Systems (ISS)
meldeten allein im dritten Quartal des
2/03 2 40
vorigen Jahres 583 neue Sicherheitslücken. Das bedeutet im Vergleich zum
Vorjahresquartal eine Steigerung von
65%. Internet-Würmer und Viren wie
„Nimda“, „Klez“ oder zuletzt „Bugbear“
nutzen neue und alte Schwachstellen
immer wieder gnadenlos aus. Dabei wird
die Langlebigkeit der Schädlinge vielfach unterschätzt. Die Attacken des
Nimda-Wurmes beispielsweise haben
sich seit seinem Auftauchen im September 2001 erst auf 44,5% reduziert.
Frage: 3. Haben Sie den Eindruck,
dass vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen die Bedrohungen richtig einschätzen?
Ganz klar nein. Die von TimeKontor im
Okt./Nov. 2002 durchgeführte
Entscheiderbefragung zum Thema „Wie
viel IT-Sicherheit braucht ein Unternehmen?“ bestätigt dies. Insbesondere
kleine und mittlere Unternehmen sehen
oft in den Sicherheitsaspekten immer
noch unnötige Kosten, statt sie als Sicherung der Unternehmensexistenz zu
betrachten. Dabei sind durch eine systematische und individuelle Risikoanalyse, gezielte Sicherheitslösungen und
routinemäßige Überprüfungen mit geringeren Mitteln durchaus effektiver
Schutz zu erreichen.
è
ç 100 % Sicherheit gibt es nicht. Unternehmer sind es gewohnt mit Risiken
zu leben. Nur in Bezug auf die Informations- und Kommunikationstechnik fehlen ihnen oft die Möglichkeiten, die Risiken wirklich real einzuschätzen.
Frage: 4. Wie entwickelt sich der
Markt der IT-Sicherheit? Kann man
von einer eigenen Dienstleistungsbranche sprechen?
IT-Sicherheit entwickelt sich allmählich
zu einer krisenfesten Branche. Entgegen
dem teilweise rückgängigen Trend bei
den IT-Budgets ist hier eine stetige Steigerung zu verzeichnen. Für die Zukunft
soll sich der deutsche Markt nach Untersuchungen der Marktforschungsfirma
Meta Group von derzeit etwa 1,5 Mrd.
EUR bis zum Jahr 2005 auf ca. 3 Mrd.
EUR fast verdoppeln. Recht bedacht,
kann das nicht verwundern. Während
gerade auch in Krisenzeiten die effektive Integration der E-Commerce- und
Business-IT vorangetrieben wird, ist
natürlich deren Zuverlässigkeit und Integrität von allerhöchster Wichtigkeit.
Die Gefahren werden keinesfalls geringer. Je mehr die Vernetzung voranschreitet, desto weitreichender das
Gefahrenpotential.
Frage: 5. Auch im sensiblen IT-Bereich bestimmt das schwächste Glied
die Sicherheitskette. Was sollte der
Unternehmer beachten, damit er
nichts Wichtiges vernachlässigt?
Dass IT-Sicherheit ein Fass ohne Boden
sei und Unsummen verschlinge, ist ein
weitverbreiteter Trugschluss. Laut einer
aktuellen Studie von silicon.de erzielt
ein Grossteil der Unternehmen bereits
mit 15 Prozent des IT-Etats einen optimalen Schutz ihrer Daten und Netzwerke. Technik ohne Strategie hilft allerdings
wenig, so das Fazit der Analysten. Einer
Umfrage des Marktforschungsinstituts
Aberdeen unter den Global 2000 Unternehmen zufolge werden unternehmensspezifischen Anforderungen an IT-Sicherheit zu wenig berücksichtigt und die
Analyse der verwundbaren Stellen vernachlässigt. Um Investitionen in IT-Si-
cherheit gezielt vornehmen und den effektiven Schutz des Unternehmens gewährleisten zu können, müssen technische Maßnahmen mit einer Risiko- und
Schwachstellenanalyse, einer unternehmensspezifischen Schutzbedarfsfeststellung sowie dem Aufbau einer
adäquaten Sicherheitspolitik gekoppelt
sein. Während jedoch knapp die Hälfte
der Großunternehmen über eine
Security-Policy verfügt, so die Studie
von silicon.de, besitzen nur 27 Prozent
der mittelständischen Unternehmen ein
schriftlich fixiertes Regelwerk. Strategisches Vorgehen zahlt sich jedoch aus.
Die Pareto-Regel, nach der mit nur 20
Prozent Aufwand 80 Prozent des Ergebnisses zu erzielen ist, lässt sich auch
auf Investitionen in IT-Sicherheit anwenden.
Über TimeKontor
Die TimeKontor AG hat 2002 die Kampagne „TrustD@y - IT-Sicherheit ist
Chefsache!“ ins Leben gerufen, mit
dem Ziel, IT-Sicherheitsrisiken bewusst
zu machen, Praxiswissen zu vermitteln
und IT-Sicherheit als strategisches Thema im Top-Management zu verankern.
Die Kampagne wird gemeinsam mit
Partnern aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Medien durchgeführt.
„TrustD@y unterstützt mit ihren Aktivitäten die Initative „Partnerschaft Sichere Internet-Wirtschaft“ des Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
(BMWA) und steht unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission. Weitere Partner sind das Bundesministerium des Innern (BMI) und der
Branchenverband BITKOM.
len bewältigen und IT-Sicherheit optimieren lassen. (Anmeldung und Agenda
unter www.timekontor.de)
Das Gespräch führte Frau Drewnitzky,
TimeKontor.
u
„We make IT“: BerlinBrandenburg ist starke IT-Region
Länder starten
gemeinsame
Informationskampagne
B
erlin - In der Berliner Industrieund Handelskammer fiel zum
Auftakt der diesjährigen CeBIT
der Startschuss für eine gemeinsame
Kampagne der Länder Berlin und
Brandenburg sowie namhafter Unternehmen und wissenschaftlicher Einrichtungen der Region. Ziel der
Informationskampagne ist, die Stärke
der hier ansässigen Unternehmen der
IT-Branche (Informationstechnologie)
und die hervorragenden Rahmenbedingungen des Standorts Kunden und
Investoren im In- und Ausland zu vermitteln. Die Kampagne zur Profilierung
des Standortes bündelt alle Aktivitäten
unter dem Slogan „We make IT. BerlinBrandenburg“. Erste konkrete Schritte
sind ein gemeinsamer Auftritt der beiden
Länder auf der diesjährigen CeBIT und
der Aufbau einer Datenbank im Internet
über die Produkte und Dienstleistungen
der Branche in der Region.
è
Im Rahmen der Kampagne findet am
23. Juni 2003 der Sächsische ITSicherheitstag in Leipzig statt. Der
Kongress wird von der TimeKontor AG,
dem SAGeG (Kompetenzzentrum elektronischer Geschäftsverkehr), der Handwerkskammer zu Leipzig und der
Wirtschaftsförderung Sachsen veranstaltet. Sicherheitsexperten und Erfahrungsberichte zeigen auf, welchen Bedrohungen Unternehmen wirklich ausgesetzt
sind, wie sich Risiken und Schwachstel2/03 2 41
7
ç Weitere Schritte werden zur Zeit gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft
entwickelt.
Partner der Aktion sind die Wirtschaftsverwaltungen der Länder Berlin und Brandenburg mit ihren Initiativen „Projekt Zukunft“ und „BIS2006“, die IHKs beider
Länder, „Partner für Berlin“, die Wirtschaftsförderung Berlin, die Investitionsbank
Berlin, die BAO International, die Technologiestiftung Berlin, die Zukunftsagentur
Brandenburg, das media.net Berlin-Brandenburg e. V. sowie das Medienbüro BerlinBrandenburg.
Die Informationskampagne wurde von der Berliner Landesinitiative „Projekt Zukunft – Berlin in der Informationsgesellschaft“ angeregt. Schirmherr der Kampagne
ist Robert Stauß, Vorstandsvorsitzender der gedas AG. Über 10.000 Unternehmen
der Medien- und Kommunikationsbranche mit 115.000 Beschäftigten sind in BerlinBrandenburg ansässig und erwirtschaften über 11 Mrd. Euro Umsatz. In Berlin
beschäftigt allein die Softwarebranche rund 16.000 Mitarbeiter in 2.600 Unternehmen. Mit mehr als 13.000 Beschäftigten in über 2000 Unternehmen gehört die
Branche der Telekommunikationsdienstleister in Berlin zu den umsatzstärksten. Die
Region bietet eine in Deutschland einzigartige Dichte an Universitäten, Hochschulen
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie sehr gut ausgebildete Fachund Führungskräfte. Wichtiger Wettbewerbsvorteil der Region ist auch das attraktive
Preis-Leistungsverhältnis bei Infrastruktur, Arbeitskräften, Immobilien und Wohnungen. Dazu kommen spezielle finanzielle Förderungen durch EU, Bund und die
beiden Länder. Diese und weitere herausragende Merkmale der IT-Region BerlinBrandenburg wurden von den Partnern der Kampagne gemeinsam auf der weltweit
größten Computermesse, der CeBIT in Hannover, kommuniziert. Weitere Aktivitäten
wie Präsentationen im In- und Ausland, Pressearbeit, Fernseh-Clips und anderes werden
von den Partnern zur Zeit gemeinsam entwickelt und das ganze Jahr über umgesetzt.
Berlin-Brandenburg ist seit jeher ein erfolgreicher Standort, wenn es um neue
Technologien geht. Hier entstand 1877 das erste Telefonnetz, entwickelte Konrad
Zuse 1936 den ersten Computer. Auch heute ist die Region federführend, wenn es
um innovative Kommunikationstechnologien und Anwendungen geht, etwa beim
Mobilfunkstandard UMTS, dem digitalen terrestrischen Fernsehen (DVB-T) oder
eGovernment, den elektronischen Diensten der Verwaltung.
u
B
erlin - Das Bundesministerium
des Innern und die Microsoft
Deutschland GmbH haben am
10. April in Berlin eine Absichtserklärung für die künftige Kooperation im
Bereich der Informationstechnik unterzeichnet. Ziel dieser von Bundesinnenminister Otto Schily und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von
Microsoft Deutschland, Jürgen
Gallmann, unterzeichneten Partnerschaft ist es, die Sicherheit, Interoperabilität und Offenheit von IT-Systemen in der öffentlichen Verwaltung
der Bundesrepublik Deutschland zu
verbessern. Darüber hinaus schlossen
das Bundesministerium des Innern und
Microsoft neue Lizenzrahmenverträge
ab, die es Bund, Ländern und Kommunen ermöglichen, zu flexiblen Konditionen besonders günstig Microsoft-Produkte zu erwerben.
Bundesinnenminister Schily betonte den
hohen Stellenwert der Vereinbarung mit
Microsoft: „Die Verträge geben allen
Behörden die Chance, Microsoft-Produkte kostengünstig einzusetzen, ohne
verpflichtet zu sein, ausschließlich
Microsoft-Produkte zu verwenden.“
Die abgeschlossenen Lizenzrahmenverträge sind Bestandteil einer umfassenden Kooperation zwischen dem
Bundesministerium des Innern und
Microsoft. Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekräftigten beide
Partner, künftig noch enger im Bereich
Informationstechnik zusammenzuarbeiten. Microsoft wird im Rahmen
verschiedender Projekte das Ziel der
IT-Politik der Bundesrepublik Deutschland unterstützen, die Sicherheit, Interoperabilität und Offenheit von IT-Systemen zu verbessern. Die bisherigen
Kooperationen und mögliche weitere
Gebiete der Zusammenarbeit
è
http://www.we-make-it.info/
2
Microsoft intensiviert
Partnerschaft mit dem
Bundesministerium des
Innern
2/03 2 42
6SOLWWHU [4;' 8KU 6HLWH Sprache und Daten fließen zusammen.
Die Kosten sinken. Die Effizienz steigt.
Sie beginnen zu lächeln.
Entdecken Sie, was im Internet alles möglich ist.
Cisco Systems ist Partner des Landesbetriebes
für Informationstechnik Berlin.
© 2002 Cisco Systems Inc. Alle Rechte vorbehalten. Cisco, Cisco Systems, das Cisco Systems Logo, Empowering the Internet
Generation, Cisco Powered Network und AVVID sind eingetragene Markenzeichen oder Markenzeichen von Cisco Systems Inc.
www.cisco.de
Glauben Sie nicht auch, dass es an der Zeit ist, Ihre
unterschiedlichen Kommunikationsnetze zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammenzufassen? Mit Cisco
IP-Telefonie senken Sie die Kosten und steigern die Produktivität durch verbesserte Kommunikation. Dabei
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Anwenderbeispiele
Systemdesign
Lösungen
2/03
2/03 2
2 43
43
White Paper
Cisco Powered Network
7
7
ç werden demnächst in einem
Kooperationsvertrag gebündelt werden.
„Mit der Einräumung deutlich verbesserter Lizenzbedingungen und der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich
IT-Sicherheit und Interoperabilität unterstreicht Microsoft seine Absicht, die
langjährige vertrauensvolle Partnerschaft
mit den Institutionen der öffentlichen
Hand zu intensivieren. Wir tragen damit
den besonderen Bedürfnissen in der
öffentlichen Verwaltung in Deutschland
künftig noch besser Rechnung. Gleichzeitig setzen wir in Deutschland auch
innerhalb des Unternehmens Microsoft
weltweit einen Standard für den Umgang mit dem öffentlichen Sektor“, so
Jürgen Gallmann anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Neue Lizenzverträge erhöhen Flexibilität und Planbarkeit
Die neuen Lizenzrahmenverträge ermöglichen der öffentlichen Verwaltung
ein hohes Maß an Flexibilität und langfristiger Planbarkeit beim Einsatz von
Microsoft-Produkten. So können die
Behörden in Zukunft zwischen verschiedenen Bezugsalternativen wie Kauf,
Miete, Voll- oder Teilstandardisierung
wählen je nach Ausgangslage, Bedarf
und IT-Strategie. Darüber hinaus erhält
die öffentliche Hand durch stabile Preise über mehrere Jahre hinweg ein hohes
Maß an Planungssicherheit.
Die neuen Lizenzrahmenverträge werden ergänzend zu den seit 2001 bestehenden Rahmenverträgen angeboten
und sind besonders auf die Verwaltungen zugeschnitten, die Vorteile in einer
Standardisierung und Reduzierung des
Aufwandes für Lizenzverwaltung sehen.
Microsoft und seine Partner werden die
öffentlichen Einrichtungen dabei unterstützen, die jeweils günstigste Alternative zu nutzen.
u
2
Open-Source-Software
bei Anwendern hoch im
Kurs
Universität Dortmund
veröffentlicht Kurzstudie über
Open-Source-Software
O
pen-Source-Software (OSS) ist
zum Synonym geworden für
Flexibilität und Kostenbewusstsein. IT-Surveys hat die aktuelle
Diskussion daher zum Anlass genommen und in einer qualitativen Befragung
die Verbreitung von OSS untersucht
und hinterfragt, wie IT-Entscheider den
Einsatz von Open-Source-Lösungen
beurteilen. Die Ergebnisse der Kurzstudie zeigen deutlich, dass die Bedeutung von Open-Source-Software in den
nächsten Jahren weiter zunehmen wird.
Die Vorteile offener Systemwelten überwiegen, so die einhellige Meinung der
befragten IT-Entscheider. Kosten, Flexibilität, Unabhängigkeit sowie Sicherheit sprechen deutlich für die stärkere
Nutzung von OSS. Die vollständigen
Ergebnisse können unter www.itsurveys.de nachgelesen werden.
IT-Surveys ist eine Private Public
Partnership zwischen dem IT-Dienstleister MATERNA GmbH und dem
Lehrstuhl für Marketing der Universität
Dortmund unter der Leitung von Prof.
Hartmut H. Holzmüller.
„Aus zahlreichen Kundenprojekten wissen wir, dass viele Unternehmenslenker
heute noch unsicher sind, ob sich OpenSource-Betriebssysteme wie Linux auch
für den Einsatz in unternehmenskritischen Bereichen eignen. Wir werden häufig angesprochen, um einen konkreten Einsatz insbesondere hinsichtlich Kosten und Sicherheit zu prüfen“,
erläutert Dr. Hubert Staudt, Leiter Strategie und Marketing in der Business
Unit Information bei MATERNA.
2/03 2 44
Über die Studie
Mit Hilfe von qualitativen Leitfadeninterviews wurden 30 deutsche Anwenderunternehmen zu ihren OSS-Erfahrungen befragt. Es sollte herausgefunden werden, ob OSS sich heute schon
als eine echte Alternative zu herkömmlichen Systemwelten erweist. Die qualitative Studie dient einer ersten Einschätzung des Potenzials von Open-SourceLösungen im Business-Bereich. Es stehen weniger generalisierbare Ergebnisse im Vordergrund, sondern es soll ein
vertiefender Einblick in den Problemkreis gegeben werden.
Häufigster Einsatzzweck waren bei den
Befragten der Server-Bereich sowie
Internet-Anwendungen und -Dienste.
Die Befragten gehen davon aus, dass in
Zukunft sowohl die Verbreitung als auch
die Einsatzbereiche zunehmen werden.
Damit bestätigt die qualitative Befragung die Online-Umfrage, die ITSurveys im Herbst letzten Jahres zum
gleichen Thema durchgeführt hat.
Open-Source-Lösungen bei Behörden
Auch in der öffentliche Verwaltung trifft
der Einsatz von Open-Source-Software
auf breite Zustimmung. Beispielsweise
entschied sich das Beschaffungsamt des
Bundesinnenministeriums (BMI) für den
Einsatz einer Groupware-Lösung auf
der Basis von Linux. Die Anwender im
Beschaffungsamt des BMI nutzen
weiterhin ihren bekannten Microsoft
Outlook-Client, während im Hintergrund die kostengünstige Server-Alternative läuft. Die Migration und Einführung des Linux-Servers hat MATERNA
übernommen.
u
MySQL Version 4.0 reif
für den
Produktiveinsatz
M
ySQL AB (Uppsala, Schweden), Entwickler der weltweit
populärsten Open-SourceDatenbank, hat mitgeteilt, dass
è
ç die MySQL- Datenbank Version 4.0
ab sofort die Zusatzbezeichnung
„Production“ erhält und somit reif ist
für den Produktiveinsatz. Um den Status „Production“ zu erreichen, muss
MySQL-Software eine Reihe von strengen Testprozeduren fehlerfrei durchlaufen und sich anschlie ßend mindestens
drei Monate lang einem umfassenden
„Battle Testing“ in Live-Umgebungen
unterziehen. Mit dem aktuellen Versionsstand 4.0.12 stellt MySQL 4.0 nun die
Standardcodebasis für alle MySQL-Datenbank-Downloads dar.
Entwicklungsversionen von MySQL 4.0
sind bereits seit Oktober 2001 verfügbar. Anfang 2002 erreichte eine frühe
Version der Datenbank in einem
Vergleichstest neben Oracle 9i Spitzenwerte in den Bereichen Leistung und
Skalierbarkeit. Weitere Testkandidaten
in diesem von Ziff Davis Media durchgeführten Vergleich waren Datenbanken von IBM, Microsoft, Oracle und
Sybase. Unter http://www.eweek.com/
article/0,3658,s=708&a=23115,00.asp
ist der Testbericht verfügbar. MySQL
4.0 wurde in der Zwischenzeit in einer
Reihe großer Unternehmen eingesetzt
und intensiv getestet, um ein hohes
Qualitätsniveau sicherzustellen.
„Obwohl bewährte und stabile
Entwicklungsversionen von MySQL 4.0
seit über einem Jahr im Einsatz sind,
haben viele MySQL-Anwender mit einem Upgrade auf die Production-Version gewartet. Nachdem diese nun bei
tausenden Anwendern ohne größere
Fehler im Einsatz war, sind wir davon
überzeugt, dass Version 4.0 in jeder
MySQL-Implementierung zuverlässig
eingesetzt werden kann - ob in Unternehmen, in Software von Drittanbietern
integriert oder in großen Web-Anwendungen,“ meint Michael „Monty“
Widenius, CTO und Mitbegründer von
MySQL AB.
MySQL 4.0 mit verbesserter Geschwindigkeit und neuen Funktionen
Die wichtigsten neuen Funktionen von
MySQL 4.0 zielen darauf ab, MySQL
noch stärker als Lösung im Bereich unternehmenskritischer, hoch ausgelasteter
Datenbanksysteme zu positionieren sowie die Leistung im Embedded- Einsatz
zu optimieren. MySQL 4.0 enthält unter
anderem:
Indexierung, Suche in gepackten Indizes, Bulk Inserts und andere Optimierungen für eine Beschleunigung von
Abfragen Die Transaktions-Engine
InnoDB, die MySQL um Transaktionen, Row-Level-Locking und ForeignKey-Integrität erweiterte Funktionen für
die einfache Migration von anderen
Datenbanken auf MySQL, so etwa
„Truncate Table“-, „Union“- und
„Cast“-SQL- Syntaxerweiterungen.
Weitere Informationen über neue Funktionen in MySQL 4.0 sind auf der MySQLWebsite http://www.mysql.com/doc/
en/Nutshell_4.0_features.html erhältlich.
„MySQL 4.0 bietet eine Vielzahl beeindruckender Funktionen wie etwa den
Abfrage-Cache oder die InnoDB Transaktions-Engine,“ so Anthony Boyd,
Manager für Web Technologie bei Silicon Storage Technology Inc., einem großen Anbieter für Flash-Speicher in
Sunnyvale, Kalifornien. „Zusätzlich zu
den zahlreichen Verbesserungen konnten wir feststellen, dass sich das Update
von Version 3.23 auf MySQL 4.0 sehr
einfach gestaltete.“
Grundlage für zukünftige Versionen
Einen Abfrage-Cache, der die Geschwindigkeit vieler Anwendungen mit wiederholenden Abfragen verbessert, Volltext2/03 2 45
MySQL 4.0 bildet die Grundlage für
wegweisende neue Features, die in è
7
ç kommenden Versionen verfügbar
sein werden. Dazu zählen Subqueries,
die in MySQL 4.1 enthalten sind, sowie
Stored Procedures und Foreign-KeyIntegrity-Regeln für die MyISAM Storage Engine, die für die Version 5.0
geplant sind.
Auf der ersten MySQL Jahres-Anwenderkonferenz vom 10. bis 12. April
03 in San Jose, Kalifornien, wurden
MySQL AB Entwickler einen detaillierten Überblick sowie Vorführungen zu
wichtigen aktuellen und zukünftigen
Funktionen der MySQL-Datenbank wie
etwa Stored Procedures oder Subqueries
geboten. Weitere Informationen über
die MySQL Anwenderkonferenz 2003
sind im Web unter http://
www.mysql.com/events/uc2003/ zu
finden.
Verfügbarkeit
MySQL 4.0.12 ist ab sofort als Quellcode sowie in Binär-Formaten für eine
Vielzahl von Plattformen auf den Downloadseiten von MySQL verfügbar unter
http://www.mysql.com/downloads.
Der Quellcode der neuesten
Entwicklungsversion MySQL 4.1 ist
ebenfalls bei MySQL unter http://
www.mysql.com/downloads/mysql4.1.html erhältlich. Binary-Versionen
von MySQL 4.1 folgen in Kürze.
MySQL AB wird das bisherige
Production-Release 3.23 mit Fixes für
kritische Bugs und Sicherheitslücken bis
auf weiteres laufend aktualisieren. Um
den Umstieg auf MySQL 4.0 zu vereinfachen, wird das Unternehmen eine
Roadmap über die Auslaufphase von
3.23 bereitstellen.
Über MySQL GmbH
Die MySQL GmbH ist die deutsche
Niederlassung der schwedischen
MySQL AB. Die MySQL AB entwickelt, vermarktet und unterstützt den
Datenbankserver MySQL, die beliebteste Open-Source-Datenbank der Welt.
Mit geschätzten über 4 Millionen In-
2
stallationen und bis zu 27.000 Downloads
täglich ist MySQL die führende OpenSource-Datenbank und wird schnell zum
Kern von vielen großen, geschäftskritischen Anwendungen. MySQL ist unter der Free Software/Open-Source-GNU
General-Puplic-Lizenz (GPL) oder als
kommerzielle Lizenz erhältlich.
u
Viren, Würmer,
kriminelle Mitarbeiter:
Firmen versagen bei
der Vorsorge
D
ie Sicherheit in der
Informationstechnologie (IT)
war eines der Top-Themen der
CeBIT 2003 - neben drahtlosen Netzwerken (WLAN) und kosteneffizienten
Softwarelösungen. Das ergab eine aktuelle Befragung von Mummert Consulting
unter den IT-Ausstellern der Computermesse. Das Bewusstsein für das Thema
IT-Sicherheit wächst. Endlich!
Bisher haben Angreifer oft leichtes Spiel,
denn deutsche Firmen sorgen nur mangelhaft vor. Viele schließen nicht einmal
bekannte Sicherheitslücken. Jüngstes
Beispiel: der so genannte SlammerWurm. Er nutzte Ende Januar ein bekanntes Sicherheitsleck in einer
Microsoft-Datenbank aus und zwang
schätzungsweise mehr als 100.000 Server weltweit in die Knie. Das Sicherheitsproblem war bereits seit Mitte 2002 bekannt – nur hatten viele Administratoren darauf nicht reagiert. Die meisten
Angriffe zielen nämlich auf altbekannte
Fehler: Nur 14 Prozent nutzen Schwachstellen, die Experten nicht kennen. Die
nahe Zukunft verspricht kaum Verbesserungen: IT-Sicherheit wird als technisches Problem wahrgenommen und
deshalb allzu oft an die Fachabteilung
delegiert. Sie wird weiterhin nur dann
zur Chefsache, wenn Angriffe auf ITSysteme zu nennenswerten Schäden führen. In weniger als jedem fünften Unternehmen widmet sich die Geschäftsleitung diesem Thema. Dies hat eine Um2/03 2 46
frage der Informationweek ergeben, die
von Mummert Consulting ausgewertet
wurde.
Die Angriffe gegen die Informationstechnologie (IT) haben in den letzten
Jahren stark zugenommen. Fast 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland
sind bereits Opfer von Saboteuren oder
Hackern geworden. Laut einer Studie
der US-Heimatbehörde stieg die Anzahl
der bekannten Sicherheitslücken in den
vergangenen zwei Jahren fast um das
Vierfache – von 1.090 auf 4.129. In
Deutschland verdoppelte sich die Anzahl der Delikte mit Computern. Waren
es 1999 noch gut 40.000 Fälle, so zählte
das Bundeskriminalamt im Jahr 2001
bereits fast 80.000 Straftaten, Tendenz
steigend. Die größte offene Flanke vieler Unternehmen sind zurzeit Schwachstellen im Betriebssystem. Mehr als ein
Drittel aller Angriffe erfolgt auf diesem
Wege. Bedenklich: Jedes zehnte Unternehmen hat keine Ahnung, wie die Attacken durchgeführt wurden.
Zunehmend gefährlicher für die IT-Sicherheit werden eigene Mitarbeiter.
Schon heute sind sie für fast ein Viertel
der Sicherheitslücken verantwortlich.
Der Grund: Sie können mit den Systemen nicht umgehen, verursachen so
vermeidbare Fehler. Zu den Fehlern aus
Unwissenheit tritt böser Wille: Zwei von
drei Angriffen gehen auf das Konto der
Mitarbeiter. Davon gehen die Experten
von Mummert Consulting aus. Die
Gründe sind vielfältig: Der Beschäftigte
hat sich beispielsweise über Vorgesetzte
oder Kollegen geärgert, ist unzufrieden
mit der Entlohnung oder seiner Position.
Vier von fünf Unternehmen rechnen
mit einem weiteren Anstieg der Kriminalität im IT-Bereich. Und auch, wenn
die Sicherheit das Top-Thema der CeBIT
war: In den Chefetagen ist die Aufmerksamkeit für dieses Thema bislang verhalten. In drei von fünf Firmen ist die
IT-Abteilung für Sicherheitsmaßnahmen
verantwortlich. Nur je acht Prozent der
Firmen beschäftigen einen Chief Information Officer (CIO) oder einen Datenschutzbeauftragten. Einen
è
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7
ç Chief Security Officer (CSO) leisten
sich nur 1,3 Prozent der Unternehmen.
Gleichzeitig bekunden deutsche Unternehmen, dass ihre Sensibilität für die ITSicherheit zugenommen habe. Auf einer Skala von eins bis zehn bewerten
Entscheider sie mit acht und bewilligen
ihrer IT-Fachabteilung mehr Geld für
den Kampf gegen Viren, Würmer und
Hacker. Über die Budgetfrage hinaus ist
die Bereitschaft des Top-Managements,
sich intensiv und detailliert mit der ITSicherheit zu beschäftigen, auch in der
Zukunft nur begrenzt ausgeprägt.
Die wachsenden Budgets spiegeln sich
in der CeBIT-Ausstellerbefragung wider: IT-Sicherheit ist ein Top-Thema.
Die Investitionen fließen vor allem in
die Abwehr von Viren (56,3 Prozent)
und in die Sicherheit der Betriebssysteme (53,9 Prozent). Damit realisieren
deutsche Firmen wichtige Mosaiksteinchen zum Schutz ihrer Computersysteme. Die intelligente Verknüpfung
der einzelnen Schutzmaßnahmen zu einem mehrschichtigen Sicherheitsnetz,
das Gateways, Server und Clientrechner
schützt, wird unterdessen selten geleistet.
Die Maßnahmen für mehr Sicherheit
gleichen in vielen Fällen wildem Aktionismus. Denn: Viele Unternehmen leiten konkrete Abwehrmaßnahmen ein,
ohne vorher einen Risiko-Check durchzuführen. Wurzel dieses Problems ist
die Tatsache, dass viele Firmen kein
konsequentes IT-Management betreiben
und
keinen
verantwortlichen
Entscheider mit dieser Aufgabe betrauen. Mitarbeiter in dieser Position würden zum Beispiel dafür sorgen, dass
Risiko-Assessments oder Sicherheitstests regelmäßig durchgeführt werden.
Das plant bisher nur jedes fünfte Unternehmen. Die Folge: Schwachstellen bleiben unerkannt. Ob ergriffene Maßnahmen also tatsächlich erfolgreich sind, ist
vielfach nicht sicher.
Dabei werden die Firmen inzwischen
von höchsten Stellen aufgefordert, sich
aktiv um ihre IT-Sicherheit zu küm-
2
mern. In den USA sorgt die Heimatbehörde für mehr Bewusstsein. In
Europa soll eine neue Behörde im kommenden Jahr ihren Dienst aufnehmen:
die European Network and Information Security Agency. Doch sollten die
Firmen nicht auf Aufforderungen von
Regierungsseite warten. IT-Sicherheit ist
auch im eigenen Interesse: Fast 85 Prozent der Unternehmen, die angegriffen
wurden, erlitten dabei nach eigenen
Angaben im vergangenen Jahr finanzielle Verluste.
Große Hoffnung auf wachsendes Geschäft machen sich daher Managed
Security Service Provider (MSSP), an
die die IT-Sicherheit outgesourct werden kann. Marktforscher überschlagen
sich mit ihren Prognosen: Datamonitor
erwartet, dass im Jahr 2005 bereits ein
Fünftel aller Sicherheitslösungen von
externen Dienstleistern bezogen werden. Frost & Sullivan prognostiziert eine
Verdreifachung der MSSP-Umsätze bis
zum Jahr 2008. Doch die Unternehmen
greifen nur zurückhaltend zu. Die Sicherheit der eigenen Computersysteme
ist den Entscheidern mehrheitlich zu
sensibel für ein Outsourcing. Darüber
hinaus sind Fernüberwachung und Angriffserkennung für MSSP-Anbieter nur
begrenzt möglich. Die Provider werden
zwar in den nächsten Jahren ein gutes
Wachstum vorweisen, schätzt Mummert
Consulting – allerdings auf niedrigem
Niveau.
u
Immer weniger
Rechtssicherheit für
0190-Anbieter
D
ie Telekom und andere Netzbetreiber haften für unlautere
Machenschaften von 0190Anbietern. Diese Auffassung vertritt das
Berliner Kammergericht (KG vom
27.01.03, Az. 26 U 205/01). In dem
Berliner Fall klagte die TelekomKonkurrentin BerliKomm 0190-Gebühren in Höhe von rund 8.000 EUR gegen
eine Mutter ein, deren Sohn beim Surfen
2/03 2 48
im Internet Dialer-Software heruntergeladen hatte. Die Dialer-Software war so
eingerichtet, dass sie eine 0190-Nummer
als Standardverbindung in das Internet
installierte. Wochenlang wählte sich der
Sohn, ohne dies zu bemerken, in das
Internet zu einem Minutenpreis von 1,86
EUR ein. In einem Aufsehen erregenden
Urteil hatte das Berliner Landgericht die
Mutter in erster Instanz zur Zahlung verurteilt. Begründung: BerliKomm könne
für die Machenschaften unlauterer 0190Anbieter nicht verantwortlich gemacht
werden (LG Berlin vom 11.07.2001, Az.
18 O 63/01). Anders jetzt das Kammergericht, das das erstinstanzliche Urteil aufhob mit dem bemerkenswerten Argument,
dass jeder 0190-Anbieter ein
„Verhandlungsgehilfe“ der Telekom und
ihrer Konkurrenten sei und BerliKomm
daher für unlautere Machenschaften derartiger Anbieter hafte.
Das Urteil des Kammergerichts kann für
die betroffene Mutter zu einem teuren
Bumerang werden, da das Gericht die
Revision zum Bundesgerichtshof (BGH)
zugelassen hat. Der BGH hat sich in mehreren Entscheidungen bereits festgelegt
und eine Verantwortlichkeit der
Netzbetreiber für die Inhalte von 0190Angeboten abgelehnt (BGH vom
22.11.2001, Az. III ZR 5/01; BGH vom
16.05.2002, Az. III ZR 253/01; BGH vom
13.06.2002, Az. III ZR 156/01). Die Chancen, dass die Mutter auch vor dem BGH
Erfolg hat, sind daher denkbar schlecht.
Das Urteil des Kammergerichts reiht sich
ein in eine ganze Serie von höchst widersprüchlichen Urteilen verschiedener Gerichte zum Dialer-Missbrauch und anderen 0190-Fällen. Um Rechtssicherheit zu
schaffen und teure Prozesse mit ungewissem Ausgang zu vermeiden, wird der Gesetzgeber handeln müssen. Ein Entwurf
für ein Gesetz gegen den Missbrauch von
Mehrwertdiensten hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
(BMWA) vor geraumer Zeit vorgelegt. Es
ist zu hoffen, dass die Bemühungen um
ein wirksames Schutzgesetz jetzt zügig
voranschreiten.
u
2/03 2 49
7
Weltweiter Zugang zu
Berliner Bibliotheken
durch neues
Internetportal
B
erlin (ots) - In Berlin entsteht bis
2004 ein neues nutzerorientiertes
Internetportal, das einen weltweiten Zugang zu allen Bibliotheken
ermöglicht, die unter dem Dach der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz vereint sind.
Am 24. Februar 2003 haben der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, und der
Vorsitzende der Verbundsleitung des
Gemeinsamen Bibliotheksverbund
(GBV), Ewald Brahms, einen Vertrag
über den Beitritt der Bibliotheken aller
Stiftungseinrichtungen unterzeichnet.
Darunter sind hoch spezialisierte Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts, der Kunstbibliothek und der Staatsbibliothek, die allein schon knapp zehn
Millionen Bände besitzt.
Bislang sind 6,1 Millionen Datensätze
der Staatsbibliothek in den Verbund mit
insgesamt 28 Millionen Titeln eingebunden. Geplant ist, bis 2004 in das
Verbundssystem weitere rund 2,4 Millionen Datensätze aus dem IberoAmerikanischen Institut, dem Geheimen Staatsarchiv sowie dem Institut für
Musikforschung aufzunehmen. Die Stiftung ist der größte Teilnehmer des GBV.
Durch die technische Bereitstellung dieser Bestände in einem Verbundskatalog
entstehen für den Nutzer Vorteile wie
die ortsunabhängige Recherche und
online-Bestellung. Der Nutzer muss
nicht mehr wissen, in welcher Bibliothek er suchen muss.
u
Qualifikation per
Mausklick
D
as neueste Projekt der
Weiterbildungsdatenbank
Berlin, eine Unternehmensplattform, wurde von der Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Susanne
Ahlers, im Februar gestartet. Dieser Service soll vor allem kleine und mittlere
Unternehmen bei der Personalplanung
und der Qualifizierung ihrer Beschäftigten unterstützen.
Ab sofort können Unternehmen in der
Datenbank gezielt ihre Anforderungen
nach beruflicher Qualifizierung angeben und per Mausklick eine Anfrage an
ausgewählte Bildungsanbieter schicken.
Die Handhabung der Plattform ist für
die Unternehmen denkbar einfach. Sie
müssen nur ein Anfrageformular ausfüllen und absenden. Dann sucht die Datenbank geeignete Bildungsanbieter
heraus.
Staatssekretärin Ahlers: „Das Wissen und
die Ausbildung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sind der entscheidende Produktionsfaktor der Zukunft. Mit
dem neuen Angebot der Weiterbildungsdatenbank wollen wir vor allem kleinen
und mittleren Unternehmen, die sich
keine teure Personalentwicklung im Haus
leisten können, den Zugang zu dieser
Ressource erleichtern.“ Wie die
Weiterbildungsdatenbank insgesamt,
wird auch dieser Service vom Land Berlin
und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Er ist für die Nutzer
kostenfrei. Fünf Jahre nach ihrer Eröffnung erfreut sich die Weiterbildungsdatenbank Berlin (im Internet unter:
www.wdb-berlin.de) wachsender Beliebtheit und verzeichnete bereits mehr
als 2,5 Millionen Zugriffe aus aller Welt.
In der Datenbank sind derzeit rund 3000
aktuelle Weiterbildungsangebote von
380 Bildungsunternehmen registriert.
Zum steigenden Interesse an der
Weiterbildungsdatenbank tragen auch
2
2/03 2 50
drei Projekte bei, die das ursprüngliche
Angebot im Verlaufe der fünf Jahre
erweiterten: eine europaweite Praktikabörse, eine virtuelle Mediathek und ein
deutschlandweiter Dozentenpool. Allein
auf die Praktikabörse wurde bisher fast
eine Million mal zugegriffen.
u
Reiten im Berliner Wald
Mit dem Frühling und den ersten warmen Sonnenstrahlen begann auch die
Saison für Reitausflüge in die Berliner
Wälder. Alle wichtigen Informationen
zu diesem Thema sind ab sofort im
Internet
unter
www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/reiten/ verfügbar. Auch Karten der
Reitwege sind dort in nutzbarer Form
zu finden.
Die Berliner Waldgebiete bieten
insgesamt 250 km Reitwege durch die
vielfältige Erholungslandschaft. Wer dieses Angebot nutzen möchte, erwirbt bei
einem der Berliner Forstämter eine Reiterlaubnis. Die Jahreserlaubnis gilt jeweils
vom 1. April bis zum 31. März des
Folgejahres und kostet 70,- EUR. Die
Erlaubnis für einen Monat ist für 20,EUR zu haben. Mit der Erlaubnis erhält
jeder Interessierte eine Erlaubnismarke,
die bei allen Ausritten in die Wälder
sichtbar mitgeführt werden muss. Wer
sich entsprechend umsichtig auf den
ausgewiesenen Reitwegen bewegt, wird
Konflikte mit anderen Waldbesuchern
vermeiden und den Wald uneingeschränkt genießen können.
u
www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten/
reiten/
Mehr „Stadtgrün“ im
Internet
Angebot wurde wesentlich
erweitert und aktualisiert
D
ie Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert seit
März 2003 unter der Adresse
„http://www.stadtentwicklung.berlin.de/
umwelt/stadtgruen/“ mit einem aktualisierten und in Teilbereichen wesentlich
erweiterten Internetauftritt „Stadtgrün“
nunmehr noch umfassender über das
Berliner Stadtgrün. Grundlegend überarbeitet und erweitert wurden dabei die
Informationsangebote zu „Friedhöfen
und Begräbnisstätten“, zu „Kleingärten“
sowie zur „Geschichte des Berliner Stadtgrüns“. Darüber hinaus werden nunmehr
20 ausgewählte Spielplätze detailliert beschrieben.
Der Internetauftritt „Stadtgrün“ bietet
damit einem breiten Interessentenkreis
ein sehr vielseitiges Informationsangebot
zum Berliner Stadtgrün. Detaillierte
Angaben zu ausgewählten Anlagen, statistische Informationen und gesetzliche
Grundlagen sind dort genauso zu finden, wie Informationen zu Spezialthemen wie z.B. der Friedhofsentwicklungsplan oder technische Informationen zum Konzept des Berliner
Grünflächen-Informations-Systems.
Es liegen umfangreiche Informationen
vor zu den Berliner Friedhöfen, den
Anlagen mit Gräbern von Opfern von
Krieg und Gewaltherrschaft, den Ehrengrabstätten, den drei sowjetischen Ehrenmalen sowie zu sonstigen Begräbnisplätzen einschließlich einem Verzeichnis aller Friedhöfe und einer Standortkarte der in Wort und Bild näher beschriebenen Anlagen. Ein BestattungsLeitfaden, Informationen zum Friedhofsentwicklungsplan, eine Zusammenstellung der einschlägigen gesetzlichen
Regelungen und die Kontaktadressen
der Friedhofsverwaltungen der landeseigenen Friedhöfe bieten eine praktische Hilfe im Trauerfall.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung informiert im Rahmen ihres erweiterten
Internetauftritts ebenfalls über das Berliner Kleingartenwesen im Allgemeinen, stellt
ausgewählte Kleingartenanlagen in Wort und Bild näher vor und veröffentlicht
statistische Informationen zum Kleingartenbestand. Weiterhin werden einschlägige
gesetzliche Regelungen aufgeführt und Kontaktadressen bzw. Ansprechpartner in
den Bezirksverwaltungen und den Kleingartenverbänden benannt. Interessierte
finden auch Darstellungen zur Geschichte des Berliner Stadtgrüns seit 1800 sowie
mehrere historische Stadtkarten.
u
Barrierefinder: Erster Praxis-Test überprüft die
Barrierefreiheit von Websites
B
erlin (ots) - Eine Initiative deutscher Internet-Dienstleister weist auf die
mangelnde Barrierefreiheit und Behindertentauglichkeit vieler Internetseiten
hin. Das neu entwickelte Werkzeug www.barrierefinder.de ermöglicht einen
kostenlosen Praxis-Test für Webseiten. Der Test zeigt, ob eine Internet-Seite auch
von Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang nutzbar ist. Barrieren in
Internetseiten werden aufgespürt und Problemlösungen sofort angeboten.
„Ist meine Website barrierefrei, behindertengerecht und für jedermann zugänglich?“
Die Antwort auf diese Frage gibt www.barrierefinder.de, Deutschlands erster PraxisTest für Webseiten. Der kostenlose Test ist das Ergebnis einer Initiative des
Internetdienstleisters Leonhardt Multimedia GmbH, unterstützt durch das EIQUSInstitut, PSINet Europe und RedDot Solutions. Mit diesem Test soll die Verbreitung
von barrierefreien Websites gefördert werden, damit möglichst viele Menschen am
Informationsaustausch durch das Internet teilhaben können. Entscheidungsträger
bekommen ein einfaches Werkzeug an die Hand, das die Barrierefreiheit der eigenen
Website prüft und Praxis-Lösungen anbietet. Bisher war der Test einer Website in
Bezug auf Barrierefreiheit nur für Internet-Profis mit entsprechendem Know-how
möglich. Im Barrierefinder haben die Initiatoren professionelle Tests und
è
2/03 2 51
7
ç Routinen integriert, die auch ohne entsprechende Vorkenntnisse sofort nutzbar
und verständlich sind.
Unternehmen daher, zu handeln. Der
Test unter www.barrierfinder.de ist der
erste Schritt dazu.
Was bedeutet „barrierefrei“?
Barrierefreie Webseiten sind auch für Menschen mit Behinderungen vollständig
zugänglich. Zum Beispiel nutzen Sehbehinderte zum Surfen so genannte VorleseBrowser, die den Text einer Website vorlesen. Dann müssen zu allen Bildern
Textbeschreibungen vorhanden sein, die mit vorgelesen werden. Körperbehinderte
dagegen können Seiten oft nur über die Tastatur oder spezielle Eingabegeräte
aufrufen. „Barrierefrei“ ist eine Website, wenn sie auch unter solchen Bedingungen
in vollem Umfang benutzbar ist. Die gesetzliche Basis der Barrierefreiheit-Initiative
ist das Behinderten-Gleichstellungsgesetz, das am 28. Februar 2002 vom Bundestag
verabschiedet wurde. Danach müssen öffentliche Einrichtungen, Ämter und Behörden ihre Webauftritte so gestalten, dass sie von behinderten Menschen grundsätzlich
uneingeschränkt genutzt werden können. Die Rechtssprechung in den USA ist schon
einen Schritt weiter: Unternehmen, die dort keinen barrierefreien Zugang ermöglichen, müssen schon heute mit Klagen und empfindlichen Schadensersatzansprüchen
rechnen. In der Europäischen Union sind entsprechende Gesetzesvorhaben bereits
in Planung.
Barrierefreie Websites lohnen sich
Für Unternehmen lohnt es sich auch, die Website barrierefrei umzustellen, weiß der
Mitbegründer der Initiative Roland Leonhardt: „Barrierefreie Internetservices sind
bereits auf kommende technische Entwicklungen und Anforderungen vorbereitet.
Wer jetzt umstellt, gewinnt Investitionssicherheit.“ Mit barrierefreien Webseiten
kann außerdem die Reichweite deutlich erhöht werden, denn behinderte Nutzer
stellen eine interessante und loyale Zielgruppe dar, die bisher in vielen Fällen gar nicht
angesprochen werden kann. Die Vorteile kommen aber auch nichtbehinderten
Nutzern zugute: zum Beispiel durch die bessere Platzierung in Suchmaschinen
aufgrund der klaren Strukturierung der Seiten. Oder durch die Tatsache, dass die
Seiten dann mit jeder Software problemlos darstellbar sind. Die Initiative rät
www.barrierefinder.de ist eine Initiative
von Leonhardt Multimedia GmbH und
wird unterstützt von -EIQUS Europäisches Institut für Qualitätssicherung und
Standardisierung EWIV -PSINet Europe
-RedDot Solutions AG
u
Neue Impulse für den
elektronischen
Geschäftsverkehr Studie schafft Klarheit
über E-BusinessStandards in
Deutschland
D
ie Vielzahl existierender Standards im elektronischen Geschäftsverkehr verunsichert
viele Unternehmen und führt zu einer
Zurückhaltung bei der Anwendung von
E-Business-Anwendungen. Abhilfe
schafft hier eine aktuelle Studie der
BERLECON RESEARCH im Auftrag
des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Arbeit. Sie bietet einen umfassenden Überblick über alle bedeutenden EBusiness-Standards in Deutschland.
Bundeswirtschafts- und -arbeitsminister
Wolfgang Clement: „Die Studie liefert
wichtige Impulse für Maßnahmen zur
stärkeren Nutzung von E-Business-Anwendungen im Mittelstand. Die Ergebnisse der Untersuchung helfen gerade
kleinen und mittleren Unternehmen, ihre
Investitionsentscheidungen schneller
treffen zu können und die Zusammenarbeit mit ihren Geschäftspartnern zu
verbessern.“
Standards erleichtern den unternehmensübergreifenden Informationsund Datenaustausch. Sie leisten einen
wichtigen Beitrag zur Lösung von
Integrationsproblemen und zur
è
http://www.barrierefinder.de/
2
2/03 2 52
ç Senkung von Kosten im Unternehmen. Das haben inzwischen immer mehr
Unternehmen erkannt. Die von
BERLECON RESEARCH durchgeführte Befragung von mehr als 800 Unternehmen in IT-, Elektro- und
Nahrungsmittelindustrie sowie -handel
und im Maschinenbau ergab, dass die
elektronische Kommunikation zwischen
Unternehmen und damit die Bedeutung
von Standards in den kommenden Jahren
erheblich zunehmen wird. Schon jetzt sind
etablierte Formen des Datenaustausches
wie EDI (Electronic Data Interchange) in
vielen Branchen stark verbreitet. Gleichzeitig setzen sich immer mehr neue
internetbasierte Anwendungen wie
WebEDI und XML-Formate durch.
Die Notwendigkeit auch für kleine und
mittlere Unternehmen, sich mit dem
Thema auseinander zu setzen, nimmt
mit der Verbreitung des E-Business und
der fortschreitenden Vernetzung der
Wirtschaft immer mehr zu. Die Studie
zeigt eine Reihe von Möglichkeiten auf,
wie sich die Politik, Standardisierungsorganisationen und Unternehmen
schrittweise den Herausforderungen dieser rasanten Entwicklung stellen können. Als eine wichtige Voraussetzung
für erfolgreiches E-Business wird z.B.
die Pflege von Stammdaten in den Unternehmen hervorgehoben.
Den vollständigen Text sowie eine Kurzfassung der Studie finden Sie im Internet
unter www.bmwa.bund.de/Politikfelder/Informationsgesellschaft/EBusiness.
u
Spammer übernehmen
Tricks der Hacker
W
ien (OTS) - Spammer bedienen sich mittlerweile aus der
Trickkiste der Hacker und
nutzen unter anderem Headerfälschung,
HTML, Adressberechnung und Betreffzeilenänderung, um viele der einfachen
Filterprogramme zu umgehen und in
Firmennetzwerke einzudringen.
David Jones, kürzlich ernannter Vice
President for Global Research bei
SurfControl, berichtete bei einem
SurfControl Spam-Seminar, dass
Spamming ein sehr lukratives Geschäft
für wahre “Gangs” geworden sei, die
massenhaft Spam-Mails erzeugen. “Die
Gangs werden für jede E-Mail-Adresse
und für jede Antwort via Website-Formular bezahlt, wobei niedrigere Antwortquoten und einfache Filterprogramme
tatsächlich noch mehr Spamming auslösen können”, teilte Jones beim Seminar
mit. Die Tricks der Spam-Gangs beinhalteten unter anderem auch das Versenden von Spam-Mails in kleineren
Mengen, womit sie einer Entdeckung
durch die üblichen, seitens der ISPs angewendeten Mechanismen zur Identifizierung von Junk-E-Mails entgingen,
fügte er hinzu. Jones war einer von vielen Experten zum Thema Spamming,
die im Rahmen des SurfControl SpamSeminars referierten.
Internet-Forscherin Monica Whitty berichtete den Seminarteilnehmern, dass
Mitarbeiter von Unternehmen sehr oft
mit Spamming konfrontiert würden: 75
Prozent hätten bereits Spam bei der
Arbeit erhalten, 49 Prozent der Mitarbeiter nicht jugendfreie E-Mails. Laut
Whitty würden es 63 Prozent der Mitarbeiter begrüßen, wenn anstößiges Material aus ihren E-Mails gefiltert würde.
Die jährlich durch Spam verloren gegangene Produktivität pro Mitarbeiter
werde auf 960 US-Dollar geschätzt, die
Gesamtmenge von Spam-Mails verdoppele sich alle sechs Monate, und bis zu
50 Prozent der Spam-Inhalte seien
rechtswidrig oder nicht jugendfrei. Laut
Charles Heunemann, Managing Director
bei SurfControl, gibt es im Kampf gegen
Spam keine Wunderwaffe. “Weltweit
werden jeden Tag 10 Milliarden SpamMails verschickt, wobei die den Unternehmen entstehenden Kosten in die
Höhe schnellen”, so Heunemann.
SurfControl E-Mail Filter verhindert,
dass E-Mail-Server der Unternehmen
als eine Quelle für Spamming benutzt
werden, überprüft, dass die Domäne
des Absenders mit der IP-Adresse im
2/03 2 53
Header übereinstimmt, und ermöglicht
die Kompilierung von Listen verbotener Absender. Die einzigartige
Fingerabdruckerkennung des AntiSpam-Agenten garantiert eine Genauigkeit von nahezu 100 Prozent. Die erweiterte Boolesche Logik von LexiMatch
bewertet einzelne Wörter und alle nicht
jugendfreien Abbildungen. Spam-Mails
werden mittels des auf der so genannten
Adaptive Reasoning Technology basierenden Virtual Learning Agent gestoppt.
SurfControl E-Mail Filter kostet bei 500
Anwendern rund 36 US-Dollar pro
Anwender und ist unter anderem mit
Mail-Servern wie Microsoft Exchange,
Lotus Notes Domino, Netscape Mail
Server und Sendmail kompatibel.
SurfControl ist der einzige Anbieter im
Sicherheitssektor, der eine ganzheitliche Content-Sicherheitslösung bereitstellt, die WWW- und E-Mail-Filtertechnologie mit der größten, akkuratesten und relevantesten Content-Datenbank der Branche und adaptiven LogikTools für die Automatisierung der
Content-Erfassung
kombiniert.
SurfControl ist das führende ContentSicherheitsunternehmen innerhalb der
Branche des sicheren Content-Managements, für das Marktanalytiker Prognosen von rund 6,2 Mrd. USD bis zum Jahr
2007 voraussagen.
Die Lösungen von SurfControl zur
Internet-Überwachung und Vorschriftenbefolgung sind flexibel,
skalierbar und systemübergreifend, um
die unterschiedlichen Anforderungen
vielfältiger Absatzmärkte zu erfüllen,
darunter Unternehmen, Bildungsanstalten, Privatverbraucher und OEM-Kunden. SurfControl lässt sich in jeder beliebigen Netzwerkumgebung installieren
und bietet eine Auswahl plattformunabhängiger und integrierter Lösungen. SurfControl verfügt über erstklassige Geschäftspartner wie Microsoft,
Check Point, Cisco, IBM und Nokia sowie
einen Kundenstamm, der mehrere der
weltgrößten Konzerne umfasst.
u
7
Was Programme auf
dem PC anrichten
Schädliche De-Installationen,
hoher Ressourcen-Verbrauch und
unerwünschte Extras
M
ünchen (ots) - Neben Dialern
und Viren, die einem Computer oder der Geldbörse des
Anwenders Schaden zufügen wollen, haben auch populäre Software-Bestseller
ihre Schattenseiten. Einem Bericht der
Zeitschrift PC-WELT zufolge (Ausgabe 5/2003) hinterlassen auch diese mit
guten Absichten eingesetzten Programme Spuren auf dem Rechner, verbrauchen viel Ressourcen oder bringen den
Computer nach ihrer De-Installation
durcheinander.
Demnach ist beispielsweise die DeInstallationsroutine von Norton Antivirus unzuverlässig und scheitert auf
vielen PCs, berichtet das Magazin. Es
bleiben oftmals nicht nur zahllose verwaiste Registry- Einträge zurück - unter
Windows 2000 und XP kann der Anwender danach unter Umständen auch
keine Internet-Verbindung mehr herstellen, da der Einwahldienst gestört sein
kann. Ein weiteres Beispiel für eine unsaubere De-Installation ist die zur FritzISDN-Karte gehörende Software. Hier
werden nur die reinen Programmdateien
und ihre DLLs gelöscht, alles andere,
etwa Faxdateien, bleibt auf dem Rechner zurück. Schlimmer noch: Möchte
der Anwender unter Windows 2000 oder
XP nach Entfernen der Fritz-Software
etwas konfigurieren, streikt ein großer
Teil der Computerverwaltung, unter
anderem die Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen.
Auch lassen die Standard-Formate des
Windows Media Players, WMV und
WMA, einiges an unerwünschter Eigeninitiative zu. Ebenso haben PC- Spiele
mit Kopierschutz ihre Tricks: Auch wenn
der Anwender die Installationsoption
„vollständig“ gewählt hatte - das sollte
einer weitgehenden Unabhängigkeit von
2
der Installations-CD entsprechen - wird
er in vielen Fällen feststellen, dass die
Software dennoch permanent auf den
Datenträger zugreift und damit die Hardware strapaziert. Grund: Die Software
vergewissert sich aus Kopierschutzgründen unentwegt, dass die Original-CD
eingelegt ist.
Unerwünschte Extras: Eine pdf-, docoder xls-Datei enthält wesentlich mehr
Informationen, als der Urheber in der
jeweiligen Anwendung - Acrobat, Word
oder Excel - selbst erkennen kann. In
vielen Fällen ist das tolerierbar, doch
wird es leicht ärgerlich, wenn ein Außenstehender sehen kann, wer alles an
der Erstellung eines Dokuments mitgearbeitet und wer bestimmte Kommentare abgegeben hat. Das Word-Standardformat kann zudem Makroviren transportieren. Es hilft bereits, das WordDokument einfach als rtf-Datei (Rich
Text Format) zu speichern. So gehen
nur die bewusst im Dokument aufgeführten Zeichen an den Empfänger. u
Persönlichkeitsrecht
contra
Arbeitgeberinteresse
Surfen am Arbeitsplatz
H
annover - Ob Unternehmen
ihren Mitarbeitern privates Surfen im Web und Verschicken
von Mails gestatten oder nicht: Um juristische Fallstricke zu umgehen, sollte
die Nutzung in jedem Fall eindeutig in
einer individuellen Vereinbarung geklärt
sein, rät das IT-Profimagazin iX in der
Ausgabe 1/2003.
In puncto private Internetnutzung am
Arbeitsplatz herrscht noch immer große
Rechtsunsicherheit. Auf der einen Seite
wünscht sich jeder Arbeitgeber einen
gut informierten, die Möglichkeiten des
Internets für seine Aufgaben nutzenden
Angestellten. Auf der anderen Seite belasten die durch Traffic und Arbeitsaus2/03 2 54
fall verursachten Kosten die schmalen
Budgets, und jede privat erhaltene EMail oder angesurfte unsichere Webseite kann die EDV-Infrastruktur in
Gefahr bringen.
So kann sich beispielsweise ein Mitarbeiter mit dem Versand von Kettenbriefen unter Umständen gehörig in die
Nesseln setzen. Auch wenn die Weiterleitung der privaten E-Mail den Betriebsablauf nicht stört und keine Viren verbreitet, fassen manche Firmen dieses als
potenzielle Bedrohung für den lebenswichtigen Unternehmensdatenbestand
auf.
Grundsätzlich hat ein Arbeitnehmer
keinen Anspruch auf eine private Nutzung beruflicher Kommunikationseinrichtungen. Wird jedoch ein generelles
Verbot der privaten Internetnutzung am
Arbeitsplatz ausgesprochen, scheitert
dessen Kontrolle am Persönlichkeitsrecht. „Denn eine Überwachung des
Datenverkehrs ohne Zustimmung des
Betroffenen stellt einen durch nichts zu
rechtfertigenden Eingriff in das
Persönlichkeitsrecht dar“, erläutert Joerg
Heidrich, iX-Autor und Justiziar des
Heise Zeitschriften Verlages.
Eine Lösung im Spannungsfeld
Persönlichkeitsrecht contra Arbeitgeberinteresse liegt in der Festlegung eindeutiger Regelungen. Dabei muss vor allem
geklärt werden, ob die private Nutzung
von Web und E-Mail generell zulässig
ist und wenn ja, in welchem Rahmen.
Hier bietet sich das Abschließen einer
Betriebsvereinbarung oder Internetrichtlinie an. Durch individuelle Regelungen mit dem Arbeitnehmer kann außerdem festgelegt werden, unter welchen Umständen zum Beispiel die persönliche Mailbox durch Dritte abgefragt
werden kann oder welche Nutzungsdaten zu welchem Zweck protokolliert
werden. Die Einwilligung des Arbeitnehmers zu derartigen Kontrollmaßnahmen kann das Unternehmen
sinnvollerweise bereits im Arbeitsvertrag einholen. (ur)
u
LinuxTag 2003:
Europäische Leitmesse
für GNU/Linux und
Freie Software
B
erlin, Karlsruhe (ots) - Der
LinuxTag 2003 (10. - 13. Juli,
Karlsruhe) ist der ITEntscheider Event des Jahres in diesem
Bereich. Mit dem internationalen Vortragsprogramm des Businesskongresses
zu den wichtigesten Trends von GNU/
Linux und Freier Software im Business
Bereich behauptet der LinuxTag seine
führende Stellung als Linux-Leitmesse
in Europa.
„Durch den gelungenen Mix aus Business- und Behördenkongress, den vielen IT-Entscheidern unter den Besuchern und der innovativen Linux
Community ist der zum neunten Mal
stattfindende LinuxTag die wichtigste
Business-Plattform für GNU/Linux,
Open Source und Freie Software in
Europa“, sagte heute Oliver Zendel, der
Vorsitzende des LinuxTag. Gegenüber
dem Jahr 2002 zeichnet sich ein starker
Zuwachs bei der Ausstelleranzahl und
der belegten Standfläche ab, entgegen
dem Branchentrend. „Dies lässt sich
unter anderem auf das durchdachte
Konzept und die hervorragenden
Businesskontakte der Aussteller vom
Vorjahr zurückführen“, so beschreibt
Oliver Zendel die Situation drei Monate
vor Beginn des LinuxTag 2003.
Erstmals konnte Hewlett Packard HP
als Hauptsponsor gewonnen werden.
Dazu Oliver Zendel: „Diese Cornerstone-Partnerschaft ist das Ergebnis unserer langjährigen Zusammenarbeit. Wir
freuen uns HP als Hauptsponsor gewonnen zu haben.“ „HP sieht Linux als
eines der wichtigen Betriebssysteme an,
das sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat und immer mehr Zuspruch
findet. Diese Entwicklung vorhersehend
hat HP starken Einfluss genommen um
Linux den Weg in die neue Prozessorplatform Itanium zu ebnen. So ist es
nur konsequent, dass sich HP beim
LinuxTag 2003 engagiert und sehen ihn
als ein wichtiges Forum an um Anwender
und Hersteller zusammen zu bringen“,
so Alfred Steinecker-Nehls, Business
Manager Linux, HP GmbH. Weitere
Partner des LinuxTag 2003 sind u. a.
SAP, TrendMicro (erstmals) und die
Linux New Media AG.
Die Möglichkeit zur kostenlosen Vorregistrierung von Besuchern auf der
LinuxTag-Webseite wird stark genutzt.
Es sind bereits über 3.000 Vorregistrierungen für den LinuxTag 2003
unter http://www.linuxtag.org eingegangen. Signifikant ist hierbei der große
Zuwachs von potentiellen Businessbesuchern aus mittleren und großen
Unternehmen und Institutionen.
u
eGo 2003
B
erlin/Düsseldorf - Unter dem
Leitthema „Local E-Government: MEDIA@Komm meets
eEurope“ findet vom 7. bis 9. Oktober
2003 ein internationales Symposium zu
MEDIA@Komm in Düsseldorf statt erstmals in Kooperation mit der eGo
2003, der neuen eGovernmentKongressmesse der Regionen Europas.
Zum Abschluss des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
(BMWA) geförderten MultimediaStädtewettbewerbs MEDIA@Komm
werden im Rahmen des Kongresses und
der begleitenden Fachausstellung neben
den beispielhaften Ergebnissen der Preisträger-Städte und -Regionen auch weitere „Best Practices“ aus Deutschland
und Europa präsentiert. Workshops mit
namhaften Referenten und zahlreichen
Erfolgsbeispielen ermöglichen einen
praxisnahen Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Kommunen und
Regionen Europas. Zentrale Themen
des MEDIA@Komm-Symposiums sind
beispielsweise die Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit von elektronischen
Transaktionen oder die Kosten-NutzenRelation von eGovernment-Projekten.
2/03 2 55
So wird ein fundierter Überblick über die
wesentlichen Erfolgsfaktoren beim Aufbau des virtuellen Rathauses geboten.
„Die Kooperation von MEDIA@Komm
mit der eGo 2003 verspricht eine Optimierung des Wissenstransfers über erprobtes E-Government von Kommunen und Regionen und unterstützt
dadurch die Unternehmen, die
Verwaltungsmo-dernisierung und nicht
zuletzt die Bürgerinnen und Bürger in
Europa“, so Dr. Busso Grabow, Projektleiter
der
Begleitforschung
MEDIA@Komm im Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin.
Auch Frank Schneider, Projektleiter der
eGo 2003, ist sich sicher: „Die gemeinsame Veranstaltung von eGo 2003 und
MEDIA@Komm bietet den Fachbesuchern zwei hochkarätige Kongresse unter einem Dach und wird dieses
Jahr damit der Treffpunkt für modernes
Regieren und Verwalten im Europa des
21. Jahrhunderts.“
eGo 2003 - eGovernment-Kongressmesse der Regionen Europas
Die neue Kongressmesse eGo 2003 informiert über existierende eGovernment-Projekte, richtungsweisende Initiativen und innovative IT-Lösungen in
Deutschland sowie Europa und bündelt
diese erstmals grenzüberschreitend auf
einer zentralen Plattform. Als gemeinsames Forum für den Transfer von Wissen und Know-how soll die eGo 2003
Lern- und Wachstumseffekte zwischen
den EU-Staaten einleiten - mit besonderem Fokus auf die neuen Beitrittsländer.
Ziel ist es, die Transparenz bestehender
eGovernment-Aktivitäten zu erhöhen
und den Wettbewerb unter den Programmen zu intensivieren. Initiator und
Veranstalter der eGo 2003 ist die IGEDO
International GmbH, Düsseldorf, in Kooperation mit media local, Zentrum für
multimediale Kommunikation in Politik
und Verwaltung, Berlin.
MEDIA@Komm
MEDIA@Komm ist eine Initiative des
Bundesministeriums für Wirtschaft è
7
ç und Arbeit (BMWA) mit dem Ziel,
die Entwicklung und Anwendung von
Multimedia in Städten und Gemeinden
zu unterstützen. Hierzu wurde 1998 ein
Städtewettbewerb ausgelobt, an dem sich
136 Städte und Gemeinden beteiligten.
1999 ermittelte die Jury die drei Preisträger Bremen, Esslingen und den Städteverbund Nürnberg. Die Konzepte der
Preisträger wurden nun seit Ende 1999
als Best-Practice-Beispiele umgesetzt,
um breitenwirksam zur Nachahmung
anzuregen und Investitionen in zukunftsfähige Arbeitsplätze auszulösen.
MEDIA@Komm, das Modernisierungsprojekt zur Realisierung „virtueller Rathäuser“ und rechtsverbindlicher
elektronischer Geschäftsprozesse auf der
Basis der elektronischen Signatur, ist
Umfragen zufolge inzwischen die bekannteste Initiative im Bereich Internet
und Multimedia in Deutschland. Das
Deutsche Institut für Urbanistik (Difu),
Berlin, ist vom BMWA zusammen mit
drei weiteren Instituten mit der
Begleitforschung beauftragt.
Weitere Informationen im Internet unter www.mediakomm.net und
www.eGo2003.com oder bei den zuständigen Ansprechpartnern.
u
Messe der
Geschäftsabschlüsse
D
ie CeBIT 2003 hat der Branche
der Informationswirtschaft und
Telekommunikation Aufschwung verliehen. War noch im Vorjahr auf der Kundenseite Kaufzurückhaltung zu registrieren, so hat sich in
diesem Jahr der Nachholbedarf bemerkbar gemacht. Die 6.523 (2002: 7.264)
CeBIT-Aussteller konnten auf der Messe rund zehn Prozent mehr Aufträge
verzeichnen als im Vorjahr. Das umfangreiche Angebot an Innovationen bei
Hardware, Software und Dienstleistungen hat die Kundschaft überzeugt. Die
CeBIT-Branche hat damit ihren Anspruch deutlich unterstrichen, bedeutsamster Taktgeber der wirtschaftlichen
Entwicklung zu sein.
2
Die Branche hat sich den wachsenden
Optimismus hart erarbeiten müssen. Mit
rund 560.000 (2002: 674.000) war die
Zahl der Besucher zwar geringer als bei
der Vorveranstaltung, allerdings war die
Bereitschaft, Abschlüsse zu tätigen, deutlich intensiver. Mehr als 43Prozent der
Besucher kamen mit konkreten
Investitionsabsichten. Die Besucher
waren höher qualifiziert sowie besser
informiert und stellten daher erheblich
größere Anforderungen an die
Beratungsqualität und -intensität als in
den Vorjahren.
Der Rückgang in der Besucherzahl resultiert vor allem aus dem Verlauf der
zweiten Messehälfte. Der Besuch aus
den USA und Asien ist angesichts des
sich zuspitzenden Irak-Konfliktes deutlich eingebrochen. Bezeichnend für die
negativen Auswirkungen der weltpolitischen Situation ist auch der Umstand, dass Mitarbeiter der ausstellenden Unternehmen aus den USA, dem
Nahen Osten und Asien zum Teil schon
vorzeitig die Rückreise angetreten haben. Umso höher ist der erfolgreiche
Messeverlauf zu bewerten.
Verlauf der Messe stimmte Branche
optimistisch
Sowohl die auf der Messe vollzogenen
Geschäftsabschlüsse als auch die optimistischen Erwartungen bezüglich des
Nachmessegeschäftes finden Niederschlag in der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation der CeBIT-Branche. Dieser Optimismus hat im Gegensatz zu den Vorjahren im Verlauf der
acht CeBIT-Tage deutlich zugenommen.
Noch zum Messebeginn beurteilten nur
37 Prozent der ausstellenden Unternehmen die konjunkturelle Situation der
Branche günstig bis sehr günstig, zum
Abschluss der Messe stieg dieser Wert
auf nahezu 40 Prozent. Mit dem Besuch
am eigenen Messestand waren die Aussteller sehr zufrieden. Mehr als 93 Prozent betonen, dass die von ihnen auf
dieser Messe angestrebten Besucherzielgruppen den eigenen Messestand
besucht haben.
2/03 2 56
Die im Messeverlauf verbesserte Einschätzung der Branchensituation spiegelt sich
auch in der Bewertung der eigenen Absatzsituation der Unternehmen wider. Dies
bezieht sich allerdings ganz wesentlich auf
den deutschen Markt und die anderen
europäischen Märkte. Die Absatzsituation
in den außereuropäischen Staaten wird
zum Messeschluss durchgängig etwas ungünstiger eingeschätzt. Der auf Grund der
politischen Weltlage verminderte Besuch
aus diesen Regionen hat offensichtlich
dazu beigetragen.
Bester Indikator für die Messezufriedenheit der ausstellenden Unternehmen ist deren Absicht, auch an der
kommenden CeBIT wieder teilzunehmen. 82 Prozent der Aussteller haben
schon jetzt die Absicht, die CeBIT 2004
zu beschicken.
Andere Messen weniger gefragt
Der Alleinstellungscharakter der CeBIT
wird zunehmend deutlicher. 57Prozent
aller Fachbesucher benötigen keine andere Messe, um sich über den ITKMarkt zu informieren (52%). Noch attraktiver als bisher stellt sich die CeBIT
für den Mittelstand dar. 61,2 Prozent
aller Fachbesucher sind Vertreter kleiner und mittlerer Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von bis zu 500
Mitarbeitern. Im vergangenen Jahr betrug der Anteil 59,6 Prozent.
21,5 Prozent aller Besucher kamen aus
dem Ausland. Zur CeBIT 2002 lag dieser Anteil bei 20,4 Prozent. Deutlich
zugelegt, sowohl prozentual als auch
absolut, hat der Besuch aus Osteuropa.
Rund 18.500 Gäste (16.100), und damit
15,3 Prozent aller Auslandsbesucher
(11,7), reisten aus dieser Region an.
Aus Sicht des Aufsichtsratsvorsitzenden
der Deutschen Messe AG, dem hannoverschen Oberbürgermeister Herbert
Schmalstieg, ist diese CeBIT bedeutend
für den Messeplatz Hannover, weil selbst
in einem äußerst ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld die CeBIT ihre Bedeutung als Leitmesse der ITK-Industrie
weiter untermauert hat.
è
ç
BITKOM: Innovative
Technologien steigern Investitionsbereitschaft
Die Aussteller der CeBIT 2003 ziehen
eine positive Bilanz und äußern sich mit
dem Verlauf der CeBIT durchgängig
zufrieden. „Nicht die Zahl der Besucher, sondern die Qualität der Kontakte
ist entscheidend. Klasse statt Masse ist
das Fazit der CeBIT 2003“, so der
BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien e. V., Berlin) in seinem
Messe-Abschluss-Statement. Der Verband spricht von hohen Erwartungen
der Unternehmen an das Nachmessegeschäft: „Auf der CeBIT war eine steigende Bereitschaft zur Investition in
innovative Technologien zu spüren“.
Ausstellerumfragen an einzelnen Ständen haben ergeben, dass ein Großteil
der Besucher bereits innerhalb der nächsten drei Monate investieren möchte.
Harald Stöber, Vorsitzender des Vorstandes der Arcor AG in Eschborn,
betont, es habe zwar weniger, aber deutlich bessere Gespräche als zur
vergangenen CeBIT gegeben. Die Kunden seien mit konkreten Projektvorstellungen gekommen. Auch Dieter
Kempf, Vorsitzender des Vorstandes
der DATEV eG in Nürnberg, lobt die
Qualität der Messegespräche: „Es gab
zwar weniger Kontakte, aber die waren
abschlusssicher und brachten mehr
Umsatz.“ „Die Resultate der diesjährigen CeBIT sind sehr konkret und deuten auf ein großes Investitionsinteresse
der Branche hin“, so Michael Jönsson
von der schwedischen Firma Clavister.
„Wir waren von der Qualität unserer
Besucher positiv überrascht. Es kamen
fast ausschließlich internationale TopEntscheider an unseren Stand“, berichtet Joe Taylor von dem britischen Unternehmen Aculab stellvertretend für
viele europäische Aussteller. „This is the
best CeBIT in the last seven years and
the best trade show I’ve been to in the
last two years“, so Bob France von Patton Electronics aus den USA.
Sonderschauen und Tagungen
Trends und Themen
Auch in diesem Jahr war die CeBIT
nicht nur internationales Forum für
umfassende Produktpräsentationen. Mit
ihrer Informationsbreite zu allen aktuellen Trends in der ITK-Industrie bot die
CeBIT 2003 ihren Besuchern und Ausstellern auch vielfältige Möglichkeiten,
sich intensiv und auf hohem fachlichem
Niveau mit neuen Entwicklungen und
Themen auseinanderzusetzen.
Das Stichwort „Konvergenz“ findet sich
in allen Themengebieten der Messe
wieder – von der Netzwerktechnik über
Softwarelösungen bis hin zu der Vielzahl an Endgeräten. Digitale Kommunikation wird durch UMTS und WLAN
jederzeit an jedem Ort möglich. Sie bietet dem Benutzer breitbandigen Zugang zu Informationen für Unterhaltung und berufliche Zwecke. Eine immer
größere Vielfalt von multimedialen
Diensten und SmartPhones führt von
der sprachbasierten Kommunikation
zum „Always-on“ im mobilen Internet.
Die Grenzen zwischen Unterhaltungselektronik und Informationstechnik lösen sich auf. Im Haus der Zukunft kommunizieren und interagieren die einzelnen multimedialen Geräte. Bei Unternehmenssoftware steht die Integration
von Applikationen und Daten im Vordergrund. Der Mittelstand wird mit zielgerichteten Produkten, Support und
Finanzierungsmöglichkeiten umworben.
Mit Product Lifecycle Management
(PLM) werden relevante Daten über den
gesamten Lebenszyklus eines Produktes zur Verfügung gestellt. Sicherheitsaspekte und Authentifizierung sind zentrale Themen für Anwendungen in kritischen Bereichen wie Multichannel-Banking und E-Government. Bürger- und
Gesundheitskarten rücken dank ausgereifter Lösungen in greifbare Nähe.
Die zahlreichen Sonderschauen und
Gemeinschaftspräsentationen auf der
CeBIT 2003 rückten unter anderem die
Themen IT-Sicherheit, drahtlose Datenübertragung und E-Government in
den Mittelpunkt des Interesses. Erfolgreiche Schwerpunkte waren in diesem
Jahr auch das Fachhändlerzentrum „Planet Reseller“ und die Mittelstandsoffensive.
Darüber hinaus nutzten insgesamt rund
14.000 CeBIT-Besucher das Fachtagungsprogramm im Convention Center und im Tagungsbereich der Halle 1,
um sich über aktuelle Entwicklungen
und Trends der Branche zu informieren. Mehr als 12.000 Gäste nahmen an
den 308 Firmenvorträgen teil. Rund 2000
Besucher informierten sich bei den 13
Tagungen und Foren. Die Interessenschwerpunkte lagen bei mobilen Anwendungen, IT-Sicherheit, betriebswirtschaftlichem Nutzen von IT-Systemen sowie Management-Strategien und
Optimierung von Geschäftsprozessen.
Die nächste CeBIT dauert sieben Tage
und findet von Donnerstag, 18., bis
Mittwoch, 24. März 2004, statt.
u
ICT World Forum @ CeBIT 2003
Erstmals wurde direkt vor der CeBIT
ein internationales Gipfeltreffen der
ITK-Elite veranstaltet. Das ICT World
Forum @ CeBIT 2003 am 10. und 11.
März im Hannover Congress Centrum
bot beste Voraussetzungen für das
Networking auf höchster Ebene. 26
hochkarätige Keynote-Speaker entwarfen ihre Visionen des Marktes von morgen und diskutierten sie mit den Chefs
internationaler ITK-Unternehmen.
2/03 2 57
7
Leitfaden zum
rechtskonformen
E-Government
erschienen
I
m Rahmen der Begleitforschung des
MEDIA@Komm-Projekts ist
soeben ein „Leitfaden zum rechtskonformen E-Government“ erschienen,
der Fragen rund um den „Bau“ des
virtuellen Rathauses beantwortet. Das
vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Arbeit (BMWA) geförderte
MEDIA@Komm-Projekt, bei dem das
Deutsche Institut für Urbanistik (Difu)
einer der Projektpartner ist, begleitete
und evaluierte in den letzten drei Jahren
die Einführung des E-Government in
den aus einem bundesweiten Wettbewerb als Preisträger hervorgegangenen
Modellregionen Bremen, Esslingen und
Nürnberg. Der neue Leitfaden wurde
von einem der Projektpartner, dem
Hans-Bredow-Institut, erarbeitet. Der
Band ist kostenlos über die Öffentlichkeitsarbeit des BMWA zu beziehen.
Zudem steht er zum Download auf
den Webseiten des BMWA
(www.bmwa.bund.de) sowie des
Projekts
MEDIA@Komm
(www.mediakomm.net) bereit.
Der neue Leitfaden behandelt anwendungsorientiert juristische Fragen
des kommunalen E-Government. Zielgruppe sind hierbei die für EGovernment Verantwortlichen in der
öffentlichen Verwaltung. Beschrieben
werden alle allgemeinen Fragen der
Internetauftritte der Verwaltung - von
der Domainsicherung bis zu den rechtlichen Anforderungen bei InformationsKommunikations- und Transaktionsangeboten. Dabei werden die Vorgaben
von Teledienstgesetz, Teledienstedatenschutzgesetz, Mediendienstestaatsvertrag und Behindertengleichstellungsrecht ebenso dargestellt
wie die neuen Regelungen des
Verwaltungsverfahrensgesetzes des Bundes. Ferner werden auch ungeschriebene Regeln, etwa der elektronischen
2
Aktenführung, sowie die relevanten
Anforderungen des Signaturgesetzes und
der Signaturverordnung behandelt. Aus
der kommunalen Orientierung des Ratgebers folgen zusätzliche Themenkomplexe hinsichtlich der spezifischen
landesrechtlichen Vorgaben für die wirtschaftliche Betätigung und die zulässigen Organisationsformen eines kommunalen Portals.
Der Leitfaden zeigt, dass die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen weitgehend abgeschlossen
ist und gibt Verantwortlichen und Anwendern des Electronic Government
eine rechtliche Orientierung. Im Aufbau folgt der Leitfaden dem Entscheidungsprozess von Kommunen. Die
Rechtsfragen werden daher weitgehend
nicht nach rechtssystematischen Kriterien, sondern nach Entscheidungsstadien
des typischen Entwicklungspfades aufbereitet. Der Leitfaden bietet damit sowohl eine kontinuierliche Begleitung
während des Aufbaus eines virtuellen
Rathauses als auch eine punktuelle Orientierung bei einzelnen Ausbaustufen
oder Fragekomplexen.
Weitere Informationen: http://
www.mediakomm.net/documents/
rechtsratgeber.gesamt.pdf
u
CHIP FOTO-VIDEO
digital
M
ünchen - Das Sonderheft des
Computermagazins CHIP
widmet sich dem digitalen
Bild in jeder Form - das reicht vom
Kameratest über Foto-Portfolios bis zum
Workshop Videoschnitt. Das Münchner Medienhaus Vogel Burda Communications schickt den neuen Titel mit
150.000 Exemplaren in den Markt; für
2,99 EUR wird das Fotomagazin unter
der Marke CHIP am Kiosk verkauft.
Geschäftsführer Hans-Günter Beer will
mit dem neuen Objekt den Markt testen. „Stellt sich der erwartete Erfolg ein,
werden wir ab Herbst monatlich mit
2/03 2 58
„CHIP FOTO-VIDEO digital“ erscheinen.“ Digitale Fotografie ist auf der Überholspur: Im vergangenen Jahr wurden in
Deutschland erstmals genauso viele digitale wie analoge Kameras verkauft. Damit
wächst auch der Bedarf nach kompetenter
Information zur neuen Technik und ihren
vielfältigen Anwendungen.
Digicams, Camcorder, aber auch Bildund Videobearbeitung sind Themen, die
Computeranwender ebenso wie Fotografen oder Videofilmer faszinieren.
„CHIP FOTO-VIDEO digital“ macht
Schluss mit der Trennung dieser Welten. Die spezielle Ausgabe des CHIP ist
als kompetente Informationsquelle für
alle Anwender, die sich mit Foto und
Video beschäftigen, konzipiert.
Was erwartet den Leser dieses neuen
Magazins? „CHIP FOTO-VIDEO digital“ ist klar strukturiert; drei Rubriken
begleiten den Leser durchs Heft: „Aktuell“ zeigt brandneue Kameras, Zubehör
oder Technik, informiert über aktuelle
Entwicklungen und fokussiert auch
Zukunftsthemen der digitalen Fotografie. „Test & Technik“ prüft in bewährter
CHIP-Manier die Qualität aller relevanten Produkte. In „Praxis & Workshops“
geht es unter anderem um Bildbearbeitung und Videoschnitt; außerdem werden die Leser mit Tipps und
Tricks im täglichen Umgang mit Kamera und PC unterstützt.
Als besonderen Mehrwert soll künftig
jedes Heft zudem eine CD mit nützlichen Programmen und Arbeitstools in
Vollversionen oder als Freeware bieten.
Chefredakteur Thomas Pyczak sieht den
neuen Titel klar positioniert: „Die Marke CHIP ist ein Leitmedium der ITBranche und bedient alle Themen innerhalb der digitalen Welten. Mit der
Ausgabe „CHIP FOTO-VIDEO digital“ kommen wir dem Informationsbedürfnis einer großen, aktiven Zielgruppe entgegen. Dieser Markt ist hoch
dynamisch, hier wachsen Sparten zu einem zukunftsträchtigen Massenmarkt
zusammen. Und selbstverständlich bedienen wir die Bedürfnisse der Leser in der
von uns gewohnten Kompetenz.“
u
E-GovernmentAktivitäten deutscher
Städte im Vergleich
D
as Deutsche Institut für
Urbanistik (Difu), Berlin, be
fragte im Rahmen eines
Monitorings 26 deutsche Städte nach
ihren E-Government-Aktivitäten. Die
jetzt vorliegenden Ergebnisse ermöglichen einen guten Einblick in die unterschiedlichen „E-Profile“ der untersuchten Städte. Die Befragung war ein Teil
des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) geförderten
MEDIA@Komm-Projekts, das in den
letzten drei Jahren die Einführung des
E-Government in den aus einem bundesweiten Wettbewerb als Preisträger
hervorgegangenen Modellregionen Bremen, Esslingen und Nürnberg unterstützt, begleitet und evaluiert. Anhand
eines Vergleichs zwischen den drei geförderten MEDIA@Komm-Preisträgern und 26 Städten, die nicht vom
BMWA gefördert wurden, sollten die EGovernment-Lösungen beider Gruppen
gegenübergestellt werden.
Vorbildlich sind einige Städte wie Köln,
Düsseldorf und Dortmund auch bei der
Integration ihrer E-Government-Initiativen in die allgemeine Stadtpolitik, die
Verwaltungsreform oder ihre IT-Strategien. So haben im Bereich der - heute
durch Vernetzungstechnologien möglichen - verstärkten Bürgerbeteiligung
beispielsweise Dortmund und Stuttgart
Standards gesetzt. Die kompletten
Befragungsergebnisse sind als Printversion und zum Download erschienen.
Helmut Drüke, Arbeitspapier „EGovernment in Deutschland: Ergebnisse des Teilprojekts „Monitoring nationaler Anwendungsfälle des kommunalen E-Government“, Band 8, 2003.
134 S., Euro 7,50. Bestellung über die
Faxnummer 030/39001-275; Difu-Verlag, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
oder online mailto:[email protected]. Das
Arbeitspapier steht zum kostenlosen
Download bereit unter http://
www.mediakomm.net/documents/
arbeitspapier.8.2003.pdf
u
Nachschlagewerk für
Netzwerkadministratoren
auf CD-ROM
H
annover (ots) - Pünktlich zur
CeBIT gab das IT-Profimagazin
iX eine CD-ROM rund um das
Thema Sicherheit heraus. Die CD „iX
THEMA 01: Security“ mit geballtem
Grundlagen- und Spezialwissen aus neun
iX-Jahrgängen wendet sich vor allem an
sicherheitsbewusste Netzwerkverantwortliche.
Neben sämtlichen sicherheitsrelevanten
Artikeln aus den iX-Jahrgängen 1994-2003
enthält die CD als besonderes Schmankerl
eine Leseversion des VerschlüsselungsKlassikers „Abenteuer Kryptographie“ von
Reinhard Wobst, das sonst bei AddisonWesley für 39,95 Euro erhältlich ist.
Eine Sammlung von Standard-Dokumenten wie RFCs oder FAQs sowie ausgewählte Tools zum Sicherheitscheck von
Windows- und Unix-/Linux-Systemen, die
Netzwerkadministratoren die tägliche Arbeit erleichtern, runden das Angebot ab.
Die im Notfall auch bootbare Scheibe
enthält darüber hinaus ein von CD lauffähiges Linux inklusive Virenscanner.
Erhältlich ist die CD-ROM für 10 Euro
bei eMedia unter www.emedia.de, per
E-Mail unter [email protected] oder
per Fax unter 05 11/53 52-147.
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DVP Deutsche
Verwaltungspraxis
Vorschriftensammlung
Bund als CD-ROM
S
oeben ist die 40. Ergänzungslieferung zur DVP-Vorschriften
sammlung Bund erschienen. Sie
bringt das Werk für Studierende und
Praktiker auf den neuesten Stand. Umfangreiche Änderungen des Grundgesetzes, des Bürgerlichen Gesetzbuches,
des Handelsgesetzbuches, des Aktien2/03 2 59
gesetzes und des gesamten Beamtenrechtes wurden in der Aktualisierung
der Vorschriftensammlung berücksichtigt. Aber auch Neufassungen, wie zum
Beispiel des Verwaltungsverfahrensgesetzes, der Abgabenordnung, des
Grundsteuergesetzes, des Gewerbesteuergesetzes und des Gemeindefinanzreformgesetzes wurden in die
Ergänzungslieferung aufgenommen.
Erstmals kann das Werk durch eine CDROM ergänzt werden, die sämtliche
Gesetzestexte der Printausgabe einschließlich der Änderungen der 40.
Ergänzungslieferung enthält. Die neue
CD-ROM zeichnet sich durch einen hohen Gebrauchswert aus. Zahlreiche komfortable Abfrage- und Suchmöglichkeiten stehen dem Anwender zur
Verfügung. So kann er mit Hilfe der
Volltextsuche zeitsparend und bequem
einzelne Begriffe suchen, Notizen zu
bestimmten Textabschnitten verfassen,
Suchvorgänge speichern, Stichworte zur
Markierung von Texten anlegen (z.B. für
das Lernen vor Klausuren / Prüfungen)
oder auch Texte und Notizen ausdrucken.
Die CD-ROM stellt nicht nur für die
Studierenden, sondern insbesondere
auch für die Praktiker in den kommunalen Verwaltungen eine willkommene
Arbeitserleichterung dar. Abonnenten
der Printausgabe erhalten die CD-ROM
bzw. die Updates ohne Berechnung
mit den jeweiligen Ergänzungen Bund
im Rahmen des Änderungsdienstes.
Selbstverständlich können die CDROM bzw. die Updates auch separat
bezogen werden. Eine neue einzigartige
Möglichkeit, die Vorzüge der Vorschriftensammlung Deutsche Verwaltungspraxis zu nutzen!
DVP Vorschriftensammlung Bund, inkl.
40. Ergänzungslieferung (Stand
31.12.2002), 45,- EUR, ISBN 3-78690517-7, Ergänzungsdienst für 1 Jahr (beinhaltet zwei Lieferungen), Preis nach
Umfang, Einzelpreis CD-ROM-Bund
(Rechtsstand 31.12.02.2002), 55,- EUR,
ISBN 3-7869-0570-3, Maximilian-Verlag, Hamburg
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wenden Sie sich bitte telefonisch oder
schriftlich an die Redaktion des SPLITTER,
Telefon 90 12 (912) 6080
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Nr.. 2 / 2003
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Der SPLITTER lebt von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen.
Wir freuen uns jederzeit über
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Ihren Reihen.
Der LIT Berlin präsentiert sich als Infrastrukturdienstleister der Berliner Verwaltung auf seinem
Messestand 47 in Halle 7.2.c auf dem
Messegelände am Funkturm in Berlin vom 25. bis
26. November 2003 anläßlich der Fachmesse und
dem Kongress MODERNER STAAT.
Die nächste Ausgabe erscheint im
Oktober 2003. Der Redaktionsschluss ist am 15. August 2003.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Nähere
Informationen erhalten Sie im LIT unter 030 9012
6080 (Frau Hahn).
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Infos: www.moderner-staat.de
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Druck:
LIT Berlin, Geschäftsbereich III, Xerox Doku Color 2O6O Laserdrucker, Auflage: 3.OOO
Gastautoren:
Claudia Schulz, Condat Informationssysteme AG, Berlin
Matthias Brünen, Nokia GmbH, Nokia Networks, Düsseldorf
Alexander Kubsch, TechConsult GmbH, Kassel
Dr. Wolfgang Both, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, Berlin
Christine Fechner, CidS! gGmbH, Berlin
Frank Wehrand, Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Berlin
Torsten Pressel, bone labs GmbH, Berlin
Kerstin Kallmann, Berliner Energieagentur GmbH, Berlin
Redaktion:
Michael Brodersen:
SPLITTER Nr. 3/2OO3 erscheint voraussichtlich im Oktober 2OO3
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