Mobilität

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Mobilität
21.01.2014
Wer steht hie hier
Agenda
Was kommt?
1991
2009
Diplomierung in Innsbruck
Berufliche Tätigkeit, Rankweil, Innsbruck,
Dublin
1
Doktorat an der UMIT
Thema Sturz, Freiheitsbeschränkung,
Sensoriken zur Sturzprophylaxe
Mobilität Definition/ Begriffsklärung
2
Mobilität im Laufe eines Lebens
3
Mobilität: Forscht die Wissenschaft?
4
Demographie,- oder was erwartet uns?
5
Mobilitätseinbußen
6
Bed is bad
7
Zusammenfassung
Selbstständig
2012
Mobilität
Mobilität
UPGRADE Pflege Basics Ländlepflegetag 2013
Your Logo
UPGRADE Pflege Basics Ländlepflegetag 2013
Mobilität
Mobilität
Definition
Definition
- bezeichnet in jeweils speziellen Handlungs- oder
Gegenstandszusammenhängen den Wechsel
zwischen Orten oder Positionen in physischen,
geografischen, sozialen oder virtuellen
Räumen.
- wechselnder Stellungen und Haltungen ohne
Ortsveränderung wird dagegen eher als
Beweglichkeit bezeichnet.
Your Logo
= Beweglichkeit
- körperliche Beweglichkeit
- Fortbewegung
- physisch aktiv sein
- geistige Beweglichkeit und Flexibilität
- mentale Aktivität/ soziale Interaktion mit der
Gesellschaft.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Mobilität)
(http://www.duden.de/rechtschreibung/Mobilitaet)
Mobilität
Mobilität
Definition
Im Laufe eines Lebens
= qualifizierbares Phänomen (km, Wege, etc.)
= Qualität (Möglichkeiten und Spielräume einer Person, zwischen Zielen,
Zeitpunkten, Routen und Verkehrsmitteln wählen)
Geistige und körperliche Mobilität sind unabdingbare
Voraussetzungen für ein selbst bestimmtes,
selbständiges und somit auch erfüllendes Leben
1
21.01.2014
MesH Publika onen
1400
Mobilität
1200
Im Laufe eines Lebens
1000
800
600
Reservekapazität
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19
45
Mobilität
0
Pressure Ulcer[Mesh]
1
Mobility Limita on[Mesh]
Accidental Falls[Mesh]
Wie oft wird publiziert
Kommen
Gehen
Publikationen pro Jahr in Medline
(eigene Darstellung)
Demographie
Verlust der Mobilität
Zahlen aus Deutschland
Kaskadenartiger Effekt
Einschränkung
der physischen
wie auch
mentalen
Aktivität
Ursachen f. MobilitätsEinbußen
1.
2.
3.
4.
Physiologische Alterungsprozesse
Pathologische Veränderungen
Iatrogene Ursachen
Psychische bzw. psychiatrische
Störungen
5. Inanspruchnahme von technischen
Hilfsmitteln
progredienten
Verlust der
Selbständigkeit
Große Belastung:
-Menschen selbst
-Angehörigen
-Volkswirtschaft
Mobilitätsverlust
1. Physiologische Alterungsprozesse
Atrophie der
Muskel- und
Hirnmasse
GelenksabnutzungArthrosen
geringere
Nahrungsaufnahme
.
Eingeschränkte
sensorische
Fähigkeiten
.
Sarkopenie
erhöhte
Sturzneigung
Reduktion von
Sozialkontakten
konsekutivem
Kräfteverlust
L. Krenn 2011
2
21.01.2014
Mobilitätsverlust
Mobilitätsverlust
3. Iatrogene Ursachen: unkritische Empfehlung bzw. Verordnung von
2.Pathologische Veränderungen
Neurodegenerative
Prozesse
Osteoporose
Krebserkrankungen
.
Anzahl
MedikamenteNebenwirkung
en
KardioVaskulären
StoffwechselErkrankungen
erhöhte
Sturzneigung
•
•
•
•
•
Abnahme der
körperlichen
Aktivität
Leber/
Lungen/
Nierenerkrankungen
Schonung und Bettruhe,
Freiheitsentziehende Maßnahmen/Fixierung
Medikamentöse Ruhigstellung
Übermäßige Einsatz von Medikamenten
Inadäquate Analgetika-Versorgung
L. Krenn 2011
L. Krenn 2011
Schonung und Bettruhe
THE DANGERS OF GOING TO BED
Mobilitätsverlust (Der Triumph der Medizin)
3. Iatrogene Ursachen: ASHER, British Medical Journal (1947)
Das Bett wird nicht wie eine Medikation oder
eine Kur verordnet, aber als Basis für alle
Behandlungen angenommen. Doch sollten wir
zweimal überlegen bevor wir unseren
Patienten das Bett verordnen und dann
erkennen, dass unter dem Komfort der Decke
eine Vielzahl von gewaltigen Gefahren lauern.
Bettruhe und Hospitalisation
Alter + Krankenhaus + Bettruhe
3. Iatrogene Ursachen: Morton C. Creditor, MDAnn Intern Med. 1993;118(3):219-223.
Gefahren der Hospitalisierung
✓
1
Delirium
✓
2
Mangelernährung
✓
3
Dekubitus
✓
4
Stürze
✓
5
Freiheitseinschränkung
✓
6
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
✓
7
Exitus
1. Gefahren stehen in
direktem Zusammenhang
mit der Aufenthaltsdauer
2. Abbauen geht wesentlich
schneller und einfacher als
Aufbauen.
3. Täglicher Kraftverlust von
bis zu 5%
Creditor 1993, Fernandez, Callahan, Likourenzos etal. 2008
3
21.01.2014
Bed rest: a potentially harmful treatment
needing more careful evaluation
Auswirkungen von Mobilitätsverlust
Allen etal. Lancet 1999
(W. v. Renteln-Kruse zit. In Krenn 2012)
•Systematische Literaturrecherche
5777 Patienten /15 unterschiedliche Krankeitsbilder
-Bettruhe med. Prozedur/ Primäre Behandlung
Lumbalpunktion, Spinalanästhesie,
Herzkatheteruntersuchung, Rückenschmerzen,
Geburtswehen, Herzinfarkt, akute infektiöse Hepatitis etc.
•Ergebnis
Keine Verbesserung durch Bettruhe
-Bettruhe n. med. Prozedur /bzw. als primäre Behandlung
17 von 39 Studien Verschlechterung eingetreten
Stoffwechsel
Kreislauf
BewegungsApparat
Direkte Auswirkungen der
Immobilisierung
Mögliche Komplikationen der
Immobilisierung
Katabolie
Eiweißverlust
Antidiurese
Glucose-Intoleranz
Obstipation
Gewichtverlust
Mangelernährung
Urininkontinenz
Hyperglykämien
Koprostase-Ileus
Gabe hochkalorische
Proteinsupplemente
Periph. Perfusionsminderung
Orthostase
Verminderte Belüftung
TVT, Lungenembolien
Hypotonie, Schwindel
Basale Pneumonien
Antikoagulation, AT-Strümpfe
Mobilisierung, AT-Strümpfe
Atemgymnastik, Mobilisierung
Inaktivitätsatrophie und
Muskelverkürzung
Sarkopenie
Muskelschwund, Kraftverlust,
Kontrakturen
Trophische Störungen
Minderung von lokaler InnerAbnahme der Gelenkvation, Perfusion u. Ernährung beweglichkeit
Mobilisierung (aktiv + passiv)
Kolonmassage, Stuhl- Management,
gesteigerte Flüssigkeitszufuhr
Krafttraining (im Liegen, isometrisch od.
mit Manschetten), aktive + passive (Re)Mobilisierung, (intensivierte)
physiotherapeutische Maßnahmen
Verlust von Knochenmasse
Osteoporotische Frakuren
Gabe von Kalzium, Vit. D + K,
Bisphosphonaten
Haut
Minderung von lokaler Perfusion und Ernährung
Druckinduzierte Nekrosen,
(Dekubitalgeschwüre)
Lagerung, Mobilisierung, druckverteilende Hilfsmittel (Matratzen)
Psyche
Apathie, Isolation
Reizverarmung
Depression
Delir, kognitiver Abbau
Mobilisierung (aktiv + passiv)
Aktivierende Pflege
Mobilität
Mobilität
Problematik Freiheitsentzug: Seitengitter/ Seitenteile/ Gurte
Problematik Freiheitsentzug: Seitengitter/ Seitenteile/ Gurte
803 Meldungen an FDA (1985- 2009), davon 480
tödliche Zwischenfälle durch Seitengitter
22 Todesfälle direkt auf Gurtfixierung
zurückzuführen (Rechtsmedizin München 1997–2010)
Keine Publikation bekannt die beweisen kann, dass
durch Seitenelemente/ Bettgitter Stürze verhindert
werden konnten
Mobilitätsverlust
3. Iatrogene Ursachen: unkritische Empfehlung bzw. Verordnung von
•
•
•
•
•
Prophylaxen und therapeutische Ansätze
Schonung und Bettruhe,
Freiheitsentziehende Maßnahmen/Fixierung
Medikamentöse Ruhigstellung
Übermäßige Einsatz von Medikamenten
Inadäquate Analgetika-Versorgung
L. Krenn 2011
Beipackzettel für Bettgitter/ Fixierungen
Wirkungsweise?
Nebenwirkungen?
Art und Dauer d. Anwendung?
etc.
4. Psychische bzw. psychiatrische Störungen
Krankheiten
1
-Depressionen
vorbestehende primäre
alterungs-, krankheits-. isolationsbedingt
sekundär reaktive Depression
-Angststörungen,
schizoaffektive
Erkrankungen,
-Demenzerkrankungen,
- Delirien
(alkohol-, stoffwechsel- bzw.
dehydratations-bedingt, post- operativ,
medikamenteninduziert, u.a.)
.
Effekte
2
betroffenen Personen als auch von deren
familiärem bzw. sozialem Umfeld zu
kontinuierlichem Rückzug
führen, was in weiterer Folge häufig in
einem reduziertem Verlangen nach
körperlicher Aktivität und in
zunehmender
gesellschaftlicher Isolation mündet.
L. Krenn 2011
4
21.01.2014
5. Inanspruchnahme von technischen Hilfsmitteln
Mobilität im Alter
Allgemeine Maßnahmen zum Erhalt der körperlichen und geistigen Mobilität
Ausschalten Risikofaktoren
Techn. Hilfsmittel
1
Effekte
1
schon in relativ jungen Jahren zur
Auto,
Computer,
Handy
Fernbedienung
Navigationsgeräte
usw.
2
selteneren Ausübung
körperlicher Betätigung
immer
und legt schlussendlich den
Grundstein für Bequemlichkeit
jährlichen VorsorgeUntersuchungen: z.B.
Nikotin- und
Alkoholentwöhnung,
fettreduzierte
Ernährung, usw.
mangelnde
Akzeptanz körperlicher
Betätigung im Alltag – ein Trend,
und
.
Mobilitätseinschränkung
2
Behandlung der
zugrundeliegenden
Erkrankungen:
z.B. Diabetes- und
Blutdruck-Einstellung,
Gewichtabnahme,
adäquate
Schmerztherapie,
usw.
.
Körperliche Betätigung
3
Regelmäßige diverse
Freizeitaktivitäten, wie
Radfahren, Wandern,
Walken, Langlaufen,
Schwimmen, usw.
der sich mit zunehmendem Alter
ohne äußere Einflussnahme auch
nicht mehr umkehrt
L. Krenn 2011
Mobilität im Alter
Cynthia J. Brown, MD, MSPH; Kellie L. Flood, 2013
Mobilität im Alter
Allgemeine Maßnahmen zum Erhalt der körperlichen und geistigen Mobilität
Frequente soziale Kontakte
Regelm. geistige Aktivitäten
Gesunde ausgewog. Ernährung
Spezielle körperliche und kognitive Trainingsmethoden
4
Treffen mit
Freunden und
Familie, bei
Tanzaben- den,
zum Kartenspielen,
im Musikverein,
usw.
5
gezielte Fort- und
Weiterbildung,
Lesen,
„Gehirnjogging“
6
(z.B. Kreuzworträtsel
lösen),
Schachspielen,
uvm.
ungesättigte Fette
und Öle, vitaminund
ballaststoffreiche
Kost, ausreichende
Flüssigkeitszufuhr,
evtl. Einsatz von
Nahrungsergänzungsmitteln
1
2
Die multimodalen Konzepte beinhalten Trainingseinheiten aus
-Physiotherapie,
-Ergotherapie,
-Gymnastik,
-Kraft- und Ausdauertraining,
-Haushaltstraining – d.h. Kompetenztraining in Bezug auf die ADLs –, wie auch Hirnleistungstraining
-und die verhaltenstherapeutische Beratung hinsichtlich Art und
Ausmaß von Freizeitaktivitäten
(Rütten et. al. 2005; Cirkel/Juchelka 2009; WHO 2002; Eisfeld et al. 2003; Böhm et al. 2009; King 2001;
Salem et al. 2009; Kruse 2006, uvm.).
Gezieltes multimodales physisches und Mental-Training im ambulanten Bereich
7
(z.B. in Tagesstätten) unter geschulter Anleitung durch speziell
ausgebildetes
Personal
Cynthia
J. Brown, MD,
MSPH; Kellie L. Flood, 2013
Mobilität
Zusammenfassung
1
2
3
= Selbstständigkeit, gesellschaftl. Partizipation
Demographie: Zeigt eine Herausforderung
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textMobilisierung
Mobilitätsförderung
versus
Ziele???
4
Mobilitätsförderung = Sturzprophylaxe
5
Bed is bad
6
Risikofaktoren erkennen und Mobilitätseinschränkung behandeln
7
Aktivierung Körperlich/ Geistig/ Sozial
Herzlichen Dank
Mobilität
UPGRADE Pflege Basics Ländlepflegetag 2013
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