deutscher hockey-bund ev - WHV

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deutscher hockey-bund ev - WHV
DEUTSCHER
HOCKEY-BUND E.V.
Allgemeines
Deutscher Hockey-Bund e.V. (DHB)
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Der DHB ist die Spitzenorganisation des Hockeysports (Feld- und
Hallenhockey) in Deutschland, mit Sitz in Hürth bei Köln.
Der DHB vertritt ca. 400 Vereine, die den 15 Landeshockeyverbänden
(Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz/Saar,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, Nord-RheinWestfalen) angehören und Hockeysport betreiben.
Der DHB hat ca. 62.000 aktive Mitglieder, davon sind ca. die Hälfte
Jugendliche. Das Verhältnis weiblich - männlich liegt bei ca. 1/3 : 2/3.
Der DHB ist Mitglied des „Deutschen Sport Bundes (DSB)“, des „Nationalen
Olympischen Komitees für Deutschland (NOK)“, sowie der internationalen
Organisationen: „Fédération Internationale de Hockey (FIH)“ und „European
Hockey Federation (EHF)“.
Die DHB-Führung setzt sich aus Präsidium und Vorstand zusammen.
Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und fünf Vize-Präsidenten für die
Bereiche Sport, Breitensport und Vereinshilfe, Jugend, Wirtschaft und
Kommunikation.
Der Vorstand besteht aus dem geschäftsführenden Vorstand (Generalsekretär
als Vorsitzenden, Sportdirektor als stellvertretendem Vorsitzenden,
Jugendsekretär) und dem erweiterten Vorstand (Vorstand Bundesliga,
Marketing-Bundesliga, Schiedsrichter, Breitensport, interne und externe
Kommunikation).
Der Vorstand führt, zusammen mit sechs weiteren hauptamtlichen
Mitarbeitern, die Geschäfte des DHB und setzt die mit dem Präsidium
entwickelten Strategien, Richtlinien und Konzepte um.
Der DHB präsentiert 4x im Jahr Deutsche Meisterschaften im
Erwachsenenbereich (Damen/Herren, Halle/Feld), sowie zahlreich
internationale Events (z.B. das jährliche internationale Vier-Nationen-Turnier
in Hamburg) und viele Jugendmaßnahmen.
Besondere internationale Events richtet der DHB ebenfalls seit Jahren aus
(z.B. Champions Trophy der Herren 2002 in Köln, Weltmeisterschaften Halle,
Damen und Herren 2003 in Leipzig) und plant bereits die nächsten
Meisterschaften, die in Deutschland stattfinden.
Europameisterschaft Feld, Herren 2005 in Leipzig,
World Games, 2005 in Duisburg,
Weltmeisterschaft Feld, Herren 2006 in Mönchengladbach.
Hockey in Deutschland
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Hockey ist die erfolgreichste Ballsportart Deutschlands!
Hockey wird auf dem Feld und in der Halle gespielt!
Hockeyspieler sind Amateure!
Hockey in Deutschland gehört zur absoluten Weltklasse!
Hockey ist eine saubere und dynamische Sportart ohne Doping und Skandale!
Hockey ist ein Familiensport - generations- und geschlechtsübergreifend!
Hockey ist eine Sportart mit der sich die Zuschauer identifizieren!
Erfolge
Damen:
§ 1984 Olympische Spiele, Los Angeles, Silber
§ 1992 Olympische Spiele, Barcelona, Silber
§ 1998 Weltmeisterschaft, Utrecht, Bronze
§ 1998 Europameisterschaft Halle, Orense, Gold
§ 2000 Europameisterschaft Halle, Wien, Gold
§ 2002 Europameisterschaft Halle, Les Ponts de Ce, Gold
§ 2003 Weltmeisterschaft Halle, Leipzig, Gold
§ 2003 Europameisterschaft Feld, Barcelona, Bronze
Herren:
§ 1972 Olympische Spiele, München, Gold
§ 1992 Olympische Spiele, Barcelona, Gold
§ 1999 Europameisterschaft Feld, Padua, Gold
§ 2001 Europameisterschaft Halle, Luzern, Gold
§ 2002 Weltmeisterschaft Feld, Kuala Lumpur, Gold
§ 2003 Europameisterschaft Halle, Santander, Gold
§ 2003 Weltmeisterschaft Halle, Leipzig, Gold
§ 2003 Europameisterschaft Feld, Barcelona, Gold
Hockeyregeln in Kürze
Ausrüstung:
Um Hockey spielen zu können benötigt man grundsätzlich zwei Dinge, einen kleinen
Kunststoffball, der ca. 160 Gramm wiegt und einen Hockeystock, der zumeist aus
Holz oder Kunststoff gefertigt ist. Der Stock muss ein gerades Griffstück und eine
gebogene Keule haben, die auf der einen Seite gewölbt und auf der anderen flach
ist. Gespielt werden darf nur mit der flachen Seite des Stocks.
Teams/Schiedsrichter:
Hockey wird sowohl im Freien (Feldhockey) als auch in der Halle (Hallenhockey)
gespielt. Beim Feldhockey besteht ein Team aus 11 Spielern, im Hallenhockey aus 6
Spielern, wobei immer 1 Torwart auf dem Spielfeld sein muss. Auf der Ersatzbank
dürfen beim Feldhockey höchstens 5 und beim Hallenhockey höchstens 6 Spieler
sitzen, die jederzeit eingewechselt werden können (ausgenommen nach der
Verhängung oder während der Durchführung einer Strafecke). Ein Rücktausch ist
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ebenfalls möglich, d. h. ein Spieler, der ausgewechselt wurde, kann später auch
wieder eingesetzt werden. Im Hockey gibt es zwei Schiedsrichter, im Gegensatz zum
Fußball aber keine Linienrichter.
Spieldauer/Spielfeld:
Die Spieldauer beträgt im Feldhockey 2 x 35 Minuten und im Hallenhockey 2 x 30
Minuten. Im Knaben- und Mädchenbereich sind kürzere Spielzeiten festgelegt.
Feldhockey wird auf Kunst- oder Naturrasen gespielt (91,40 m lang und 50 bis 55 m
breit). In der Halle wird auf den gängigen Böden gespielt, das Spielfeld muss
mindestens 36 m und höchstens 44m lang sowie mindestens 18 m und höchstens 22
m breit sein. Die längeren Seiten des Spielfeldes werden durch Seitenbanden
begrenzt.
Tor und Schusskreis:
Hockeytore sind beim Feldhockey 3,66 m breit und 2,14 m hoch, beim Hallenhockey
3 m breit und 2 m hoch. Im Tor sind seitliche und hintere Torbretter angebracht, die
46 cm hoch sein müssen. Um die Tore ist ein Halbkreis mit einem Radius von 14,63
(Feldhockey) und 9 m (Halle) gezogen. Dieser Halbkreis wird Schusskreis genannt.
Ein gültiges Tor kann nur erzielt werden, wenn der Ball von einem Angreifer im
Schusskreis gespielt oder berührt worden ist.
Spieldurchführung:
Der Ball darf nur mit dem Stock gespielt werden (Schlagen, Schieben, Schlenzen,
Heben). In der Halle darf der Ball nicht geschlagen werden. Nur der Torwart hat das
Recht, auch mit dem Körper abzuwehren. Er darf auch mit dem Fuß Bälle
„wegkicken“. Der Ball darf beim Feldhockey auch hoch gespielt werden, solange er
nicht gefährlich ist.
Für einen Regelverstoß gibt es einen Freischlag am Ort des Geschehens. Für
absichtliche Regelverstöße innerhalb der eigenen 22 m Linie (Feld) und der eigenen
Spielhälfte (Halle) oder unabsichtlichen Regelverstößen innerhalb des eigenen
Schusskreises gibt es eine Strafecke. Hierbei müssen sich beim Feldhockey 4
Spieler, beim Hallenhockey alle Spieler der verteidigenden Mannschaft und der
Torwart hinter die eigene Torauslinie stellen. Ein Spieler der angreifenden
Mannschaft schiebt oder schlägt den Ball von der Torauslinie zu einem seiner
Mitspieler, von denen einige am Schusskreisrand warten. Sobald der Hereingeber
den Ball gespielt hat, dürfen Angreifer und Abwehrspieler den Schusskreis betreten.
Der erste geschlagene Torschuss darf im Feld nicht über Torbretthöhe (46 cm)
gehen, ein geschlenzter Ball darf auch höher als 46 cm sein. In der Halle darf nur
geschlenzt oder geschoben werden.
Bei einem absichtlichen Vergehen innerhalb des eigenen Schusskreises muss auf 7
– m – Ball entschieden werden. Dieser darf nur geschoben bzw. geschlenzt werden.
Ball außerhalb des Spielfeldes:
Bei Seitenaus wird der Ball durch Schlagen oder Schieben wieder ins Spiel gebracht.
Bei Toraus verhält es sich wie beim Fußball, Abschlag oder Eckschlag. Wird der Ball
absichtlich über die eigene Torauslinie gespielt, gibt es eine Strafecke.
Verwarnungen/Karten:
Bei rohem oder gefährlichem Spiel sowie absichtlichen Regelverstößen und
schlechtem Benehmen kann bzw. muss zusätzlich zur Spielstrafe eine Karte gezeigt
werden.
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Grüne Karte: Verwarnung
Gelbe Karte: Zeitausschluss (mind. 5 Minuten)
Gelb-Rote Karte: Ausschluss für den Rest des Spiels, zieht eine automatische
Sperre von einem Spiel nach sich.
Rote Karte: Ausschluss für den Rest des Spiels und automatische Sperre von mind.
Zwei Spielen.
Geschichtliches
International:
Das Wort Hockey stammt entweder von dem englischen Wort „hook“ - gekrümmt,
oder von dem französischen Wort „hocquet“ - Schäferstock.
3000 v.
Chr.
Mittelalter
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In China, Persien, Indien, auf allen Kontinenten, finden meist sehr harte
Stockballspiele statt, mit hohem körperlichem Einsatz.
Hurling, Bandy, Shinty auf der „Insel“, Hocquet in Frankreich.
Mit einem „Krummstock“ wird eine Art von Treibball gespielt. Ein sehr
kampfbetontes Spiel indem die Schläger als Symbole gelten und mit
Verzierungen aus Gold am Schläger etwas über die Herkunft des
Spielers aussagen. Durch die Reduzierung der Spieler pro Team von
über 100 auf 15 und die Einführung eines Regelwerks wird Hurling
etwas gemäßigter und kann als direkter Vorläufer des Hockeys
angesehen werden.
In dieser Zeit hat man ein negatives Verhältnis zum Körper und so bleibt
während „der Orgien der reichen Leute und der Arbeit der Armen“ keine
Zeit für die Fortführung unseres Sports. An vielerlei Orten gibt es ein
Sportverbot!
Am Eton-College in England wird Hockey als „guter Sport“ empfohlen
und als Pflichtfach für Mädchen eingeführt – als Pendant zum Rugby für
die Jungen. An den verschiedenen Universitäten wird aber nach
unterschiedlichen Regeln gespielt, was Wettkämpfe zwischen den
Colleges als äußerst schwierig gestaltet, da erst Verhandlungen über
die Regeln zu führen sind – das scheitert zumeist!
Der erste Hockey-Club der Welt wird von ehemaligen Schülern einer
Schule in London-Blackheath gegründet der „Blackheath Football and
Hockey-Club“.
Die Festlegung eines ersten Regelwerks für das Hockeyspiel wird in
Harrow vollzogen, um einen Spielbetrieb zu ermöglichen. Es enthält 11
Paragraphen, z.B. Spielfeldbeschaffenheit, Spielkleidung, Spielerzahl
(30 pro Team), Schlägerlänge, hoher Stock, Beinstellen verboten, etc.
Im South Surrey Hockey Club: Einführung des Schusskreises
Die Entwicklung geht nun recht schnell voran und in London wird die
„Hockey Union“ gegründet. Damit ist England das erste Land mit einer
nationalen Vereinigung und kann als Mutterland des modernen
Hockeyspiels angesehen werden.
Im gleichen Jahr wird eine neue Regel eingeführt: Vermeidung
körperlichen Kontaktes der Spieler – damit erfolgt eine scharfe
Abgrenzung zum Fußball und Rugby. Es ist die Voraussetzung für die
Entwicklung zu fairem, körperlosem und elegantem Spiel.
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Das Spielen mit Fuß, Hand bzw. Körper wird verboten und die Spielfeldund Tormaße werden festgelegt.
Gründung der „Hockey-Association“ in England. Diese Vereinigung hat
eine abweichende Spielform von der „Hockey Union“ mit eigenen
Regeln. 11 Spieler pro Team, Tornetze, Abseits, Stockfehler, runde
Seite, Bully, etc.
Erster privater Damenclub: „East Molesey Ladies´Club“, Surrey,
England
1. Hockeyspiel nach den neuen Regeln: Oxford vs. Cambridge
Gründung der “Ladies Hockey Union”
Nachdem die „Hockey Association“ es ablehnt die Damen
aufzunehmen, wird die „All England Woman´s Hockey Association”
gegründet. In diesem Verband vereinigen sich alle vier britischen
Damen- Verbände und beginnen mit einem eigenen Spielbetrieb.
Die „Hockey-Union“ akzeptiert die 11er Teams der „HockeyAssociation“ und schließt sich ihr an. Damit wird der Spielbetrieb erhöht
und die „Hockey Association“ ist für England, Schottland, Irland und
Wales zuständig.
Gründung des „International Hockey Board“(I.H.B.) in England zur
Überwachung des Spielverkehrs. Bis heute nennt sich die
Regelkommission der FIH (s. unten) I.H.B.
Hockey wird in London erstmalig olympisch (nur für Herren).
Deutschland belegt hinter England, Irland, Schottland und Wales den 5.
Rang.
Im Jahr der olympischen Spiele in Paris wird die FIHG – Fédération
Internationale de Hockey sur Gazon als Weltverband mit Sitz in Paris
gegründet. Am Anfang gehören 8 europäische Verbände zu den
Mitgliedern. Das G für „sur gazon“ (auf Rasen) wird 1965 aus dem
Namen gestrichen. Seitdem ist der Weltverband als FIH bekannt.
Hockey ist bei diesen Spielen nicht olympisch.
Auch die Damen gründen einen Weltverband, die IFWHA – International
Federation of Woman´s Hockey Association
Indien wird ab 1928 sechs Mal in Folge Olympiasieger!
Die vier britischen Verbände treten der FIH bei. Ihr Regelwerk des I.H.B.
setzt sich durch.
Die ersten Weltmeisterschaften finden statt.
Die Damen spielen in Aukland, Neuseeland, Deutschland wird VizeWeltmeister, die deutschen Herren werden in Barcelona, Spanien
fünfter.
In Versailles, Frankreich finden die ersten Weltmeisterschaften der FIH
für Junioren statt. Die DHB-Jungs werden Zweiter hinter Pakistan!
Damenhockey wird olympisch und Zimbabwe wird erster Olympiasieger
bei den Damen. Bei den Herren siegt Indien. Die Spiele in Moskau
werden allerdings von vielen Nationen boykottiert (auch von
Deutschland).
Der Damen-Weltverband IFWHA schließt sich dem Weltverband der
Herren FIH an. Der einheitliche Weltverband zählt nun 104
Mitgliedsverbände.
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Bei der ersten Weltmeisterschaft der Juniorinnen in Ottawa holen die
deutschen Mädchen den Titel!
Bei den Olympischen Spielen in Barcelona siegen die Spanierinnen und
die deutschen Herren. Die deutschen Damen werden Zweite.
Bei den Spielen in Atlanta und Sydney gewinnen beide Male die Teams
aus Australien (Damen) und Holland (Herren).
National:
Das Hockeyspiel wurde von Engländern zu uns gebracht. Es verbreitete sich anfangs
vor allem in Städten mit einer guten Erreichbarkeit wie etwa Hamburg durch seinen
Hafen, oder mit bekannten Einrichtungen, wie etwa Städte mit Universitäten.
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Englischstämmige Hockeyspieler gründen in Hannover und Heidelberg
Hockey-Clubs.
Das erste Wettspiel auf deutschem Boden findet zwischen den
englischen Schülern des Pädagogiums Bad Godesberg und dem
Bonner Königlichen Gymnasium statt.
Der erste offizielle Hockeyclub in Deutschland wird gegründet: Der „1.
Hamburger Hockey Club“
Neben Hamburg findet Hockey vor allem in Berlin großen Anklang,
worauf der „Berliner Damen-Hockey Club“ entsteht. Noch im gleichen
Jahr folgt das erste Wettspiel der Damen auf Vereinsbasis. Der
Herrenbetrieb setzt erst ein Jahr später ein.
Der „Uhlenhorster Hockey Club“ wird gegründet und besiegt den „1.
Hamburger Hockey Club“ zweimal in Folge, mit dem Ergebnis, dass
dieser sich wieder auflöst.
Der Berliner Hockey-Verband wird als erster regionaler Hockeyverband
in Deutschland gegründet.
Die Silberschild-Trophäe wird gestiftet. Diese „höchste Trophäe, die in
Deutschland für Hockey vergeben wird“, ist zunächst ein
Herausforderungspokal für Vereinsmannschaften, wird aber dann ab
Spieljahr 1912/13 alljährlich zwischen den Herrenauswahlmannschaften
der Regionalverbände ausgespielt.
Im Rahmen einer internationalen Hockeywoche in Bonn wird am 31.12.
1909 der Deutsche Hockey-Bund ins Leben gerufen. Am 26.3. des
Folgejahres konstituiert sich der DHB auf dem 1. Bundestag in Hamburg
offiziell mit dem Zweck der Förderung des Hockeysports.
Bis Mitte der 20er Jahre regelt der DHB auch die Belange des
Eishockeys in Deutschland.
In fast allen größeren Städten entstehen bis zum Ausbruch des 1.
Weltkrieges insgesamt 70 Vereine. Diese Entwicklung wird jedoch durch
den Krieg unterbrochen.
Auf dem 6. Bundestag am 31.5./1.6. 1919 in Leipzig wird als Folge der
politisch-geographischen Neuordnung Deutschlands nach Ende des 1.
Weltkrieges die Einteilung in 7 Regionalverbände festgelegt. Auch die
Schaffung einer Satzung wird beschlossen, die im September 1919 in
Kraft tritt und den DHB als „Zusammenschluss von deutschen
Hockeyvereinen“ definiert.
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Nach Kriegsende ist im Hockey ein enormer Aufwärtsschwung zu
sehen, was die Zahl der Vereine im Jahr 1922 beweist. Es sind ca. 400
Vereine in Deutschland mit jedoch starken regionalen Unterschieden
bezüglich der Dichte.
Der Beitritt des DHB zur Fédération Internationale de Hockey sur gazon
(FIH) im März 1928 findet in Deutschland keine ungeteilte Zustimmung,
ist aber für die Teilnahme am olympischen Hockeyturnier unerlässlich.
Bei den IX. Olympischen Spielen in Amsterdam gewinnt die deutsche
Herrenmannschaft die Bronzemedaille. Olympiasieger wird Indien.
Nach der „Machtergreifung“ der NSDAP kommt es zu einer Neuordnung
im deutschen Sport. Es gilt das Führerprinzip, d.h. das
Selbstverwaltungsprinzip von Vereinen, Verbänden und des DHB wird
von dem neuen Prinzip abgelöst. Es gibt für alle Vereine eine
Einheitssatzung um die Ideologie der damaligen Zeit durchzusetzen.
Vom Reichssportkommissar werden durch Erlass vom 24.5.1933 15
Fachverbände gebildet. Der Fachverband 6 „Deutscher Tennis- und
Hockeyverband“ betreut die Sportarten Tennis, Hockey, Golf und
Tischtennis. Der 18. Bundestag am 22. 10. 1933 beschließt die
Auflösung des DHB und der Regionalverbände. Im deutschen Sport
erfolgt nunmehr die regionale Gliederung in 16 Gaue (aus praktischen
Gründen werden im Hockey mehrere Gaue zu Gaugruppen
zusammengefasst).
Der deutsche Reichsbund für Leibesübungen wird gegründet, dem 21
Fachämter untergeordnet sind, die im wesentlichen den alten
Fachverbänden entsprechen. Fachamt 10 „Hockey“ ist für die
Durchführung der fachlichen und technischen Aufgaben unserer
Sportart zuständig.
Der „Eichenschild“ für Damenauswahlmannschaften der Gaue wird
gestiftet – als Gegenstück zum „Silberschild“ – und ab 1936 jährlich
ausgespielt.
Beim Hockeyturnier der XI. Olympischen Spiele in Berlin belegt die
deutsche Mannschaft Platz 2. Im Finale am 15.8.1936 unterliegt sie
Indien mit 1:8.
Obwohl von den Gauvertretern mehrheitlich abgelehnt, werden auf
Anordnung des Reichssportführers ab dem Spieljahr 1936/37 Deutsche
Meisterschaften der Herren ausgetragen. Teilnehmer sind die
Gaumeister, gespielt wird nach dem K.O. - System. Erster Deutscher
Meister wird der Berliner SC. Während des Krieges bis 1944 finden
„Deutsche Kriegsmeisterschaften“ statt.
Das Fachamt Hockey beschließt die Austragung einer Deutschen
Meisterschaft auch für Damenmannschaften, erster Meister wird RotWeiß Berlin. Silberschild und Eichenschild werden wegen „Überlastung“
nicht mehr ausgespielt.
Nach Kriegsende gibt es große Probleme, den Spielbetrieb wieder
aufzunehmen. Dies liegt nicht nur an den Bestimmungen der
Besatzungsmächte, sondern es fehlt an Schlägern, Bällen und
Spielkleidung. Eine der größten Schwierigkeiten ist es, bespielbare
Plätze zu finden.
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Ab 1947 beginnen die ersten Neugründungen der Landesverbände.
Am 8.10.1948 entsteht die Sparte Hockey im Deutschen
Sportausschuss, der Dachorganisation des Sports in der Sowjetischen
Besatzungszone. Auf Grund der politischen Bedingungen entfernen sich
auch die beiden deutschen Hockeyverbände mehr und mehr von
einander.
Am 10.12.1949 wird in Köln der DHB neu gegründet. Paul Reinberg wird
einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Am 12.6.1949 werden Feldhockeymeisterschaften der Ostzone in
Köthen ausgetragen: Meister werden die Herren der SG Union Köthen
und die Damen der ZSG Industrie Leipzig.
Ab 1951 werden alljährlich auch DDR-Meisterschaften der Damen und
Herren, sowie der weiblichen und männlichen Jugend im Hallenhockey
ausgetragen.
Der DHB beginnt eine jährliche deutsche Vereinsmeisterschaft für
Damen und Herren auszurichten. Erster deutscher Feldhockeymeister
wird bei den Damen das Team des Harvestehuder THC und bei den
Herren die Mannschaft von Uhlenhorst Mülheim.
1962 kommen zusätzlich die nationalen Meisterschaften im
Hallenhockey hinzu.
Der DHB wird wieder in die FIH aufgenommen. Ab 1.1.1951 treten in
Deutschland die Regeln der FIH von 1949 in Kraft.
Die Sektion Hockey der DDR wird am 1.12.1956 Mitglied der FIH.
In der DDR kommt es auf dem 1. Verbandstag am 19.4.1958 in
Halle/Saale zur Gründung des Deutschen Hockey-Sportverbandes
(DHSV) als Konsequenz aus der Bildung des Deutschen Turn- und
Sportbundes (DTSB), der Dachorganisation des Sports in der DDR.
Zuschauerrekord: 54000 zahlende Zuschauer sehen am 12.3.1960 den
3:1 Erfolg der englischen Damen gegen die DHB-Auswahl im WembleyStadion!
Das IOC lässt nur eine deutsche Mannschaft bei den XVII.
Olympischen Spielen in Rom zu. Nach 4 Ausscheidungsspielen
qualifiziert sich die DHB-Elf und belegt Platz 7.
XVIII. Olympische Spiele in Tokio. Diesmal fährt die Auswahl des
DHSV, die sich – wiederum nach 4 Ausscheidungsspielen – gegen das
Team des DHB durchsetzen kann. Sie belegen den 5. Platz.
Das IOC beschließt am 8.10.1965, dass künftig zwei deutsche Teams
bei olympischen Spielen teilnehmen können.
Bei den Olympischen Spielen in Mexico-City belegt die BRD den 4.
Platz, die DDR wird 11. Im Rahmen dieses olympischen Hockeyturniers
kommt es am17.10.1968 zum einzigen offiziellen Länderspiel zwischen
den Mannschaften der beiden deutschen Verbände, das die DHBAuswahl mit 3:2 gewinnt.
Im Ergebnis dieser Spiele, aber auch aus ökonomischen Gründen
kommt es in der DDR zum sog. „Leistungssportbeschluss“: Die
Förderung des Hockeysports wird drastisch eingeschränkt,
internationale Spiele sind nur noch mit den „sozialistischen“ Ländern
möglich.
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Im September nimmt die Bundesliga bei den Herren den Spielbetrieb
auf.
Seit 1969 finden auch jährliche nationale Feld- und
Hallenmeisterschaften für Jugendliche statt. Die ersten
Feldhockeymeister im DHB sind in der männlichen Jugend A der SSV
Ulm und in der weiblichen Jugend der 1. Hanauer THC.
Bei den XX. Olympischen Spielen in München werden die deutschen
Hockey-Herren erstmals Olympiasieger. Im Endspiel gegen Pakistan am
10.9.1972 erzielt Michael Krause in der 60. Minute das entscheidende
Tor.
Bei der Weltmeisterschaft der Damen in Berlin vom 22.-30.5.1976 wird
das Damenteam des DHB erstmals Weltmeister! Fünf Jahre später in
Buenos Aires wiederholen sie diesen Sieg!
In Hamburg finden vom 23.– 26.9.1976 die ersten
Europameisterschaften der EHF für Junioren statt. Das DHB-Team holt
Bronze!
2. Junioren-WM in Kuala Lumpur. Die DHB- Mannschaft wird
Weltmeister! Sie wiederholen diesen Erfolg 1985 in Vancouver, 1989 in
Ipoh und 1993 in Terrassa.
Auf einem Außerordentlichen Verbandstag des DHSV am 3.11.1990 in
Leipzig wird die Auflösung des Hockeyverbandes der DDR beschlossen.
Die 5 Hockeylandesverbände von Brandenburg, MecklenburgVorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden in den
DHB aufgenommen.
Nach zwei 2. Plätzen 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul wird die
deutsche Herren-Nationalmannschaft in Barcelona/Terrassa zum
zweiten Mal Olympiasieger, die Damen-Nationalmannschaft gewinnt wie
schon 1984 in L.A. die Silbermedaillen.
XXVI. Olympische Spiele in Atlanta: Die Herren belegen den 4. Platz,
die Damen Platz 6.
Bei den XXVII. Olympischen Spielen in Sydney erreichen die deutschen
Herren einen 5. Platz und die Damen Platz 7.
Die deutschen Hockey-Herren werden in Kuala Lumpur erstmals
Weltmeister im Feldhockey!
Der DHB richtet in Leipzig die ersten Weltmeisterschaften im
Hallenhockey aus. Die Veranstaltung wird ein großer Erfolg, vor allem
auch in sportlicher Hinsicht: die deutschen Damen und Herren gewinnen
souverän die Titel!
Am 26.4.2003 beginnt die Feldsaison des Spieljahres 2003/2004 für die
nunmehr eingleisige 1. Bundesliga bei den Herren (12 Mannschaften)
und den Damen (10 Mannschaften) Diese Umstrukturierung der
Bundesliga hatte ein Außerordentlicher Bundestag im Januar 2002 in
Duisburg beschlossen.
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