Quantensprung in der Knie

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Quantensprung in der Knie
Medizin Aktuell
Quantensprung in der
Knie-Endoprothetik –
innovatives Material erweitert Einsatzmöglichkeiten
„Seit der Reha laufe ich wieder sicher und schmerzfrei“, stellt Frau M. aus Wiesbaden erleichtert fest. Die
65-jährige aktive Frau hatte sich an der Orthopädischen Klinik im St. Josefs-Hospital Wiesbaden einer
Operation unterzogen und ein künstliches Kniegelenk bekommen.
„D
abei hatte ich erst so große
Bedenken wegen meiner
Metallallergie. Doch dann
habe ich von den neuen Materialien gehört, die auch für Allergiker geeignet sind,
und die Orthopädische Sprechstunde
am St. Josefs-Hospital Wiesbaden aufgesucht.“ Von da an waren gerade die
Bedenken wegen der Allergie schnell aus
dem Weg geräumt, die Frau M. eigentlich
schon seit Jahren von einer Operation
abgehalten haben. In der Spezialsprechstunde für Endoprothesen konnte sie sich
zunächst ein Bild von dem neuen Kunstgelenk machen und sich eingehend über
neue Materialien beraten lassen.
Endoprothesen auch
für Allergiker möglich
Bedenken und Sorgen dieser Art hinsichtlich Material-Unverträglichkeiten
„Wir können davon ausgehen, dass
diese Kunstgelenke wesentlich länger
halten – auch beim jüngeren und aktiven Patienten“, betonen Prof. Pfeil, Dr.
Specht und Dr. Rehbein (v.l.n.r.)
werden gegenüber Prof. Joachim Pfeil
aus Wiesbaden und seinem Team immer häufiger in den Spezialsprechstunden für Kniegelenk-Erkrankungen und
Endoprothetik mitgeteilt. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass immerhin bis zu 15 Prozent der Bevölkerung
unter Allergien oder Empfindlichkeiten
gegen Nickel und Chrom leiden, finden
diese Anfragen der Patienten sicher
ihre Berechtigung. Denn wird eine Allergie gegen ein Implantat erst nach
einer Operation festgestellt, kann diese
dann große Probleme in Form von Rötungen, Schwellungen oder sogar Ab-
stoßungsreaktionen mit sich bringen.
Oberarzt Dr. Philipp Rehbein erläutert:
„Eine bekannte Metallallergie stellte
früher ein Argument gegen ein Kunstgelenk dar oder erforderte aufwendige
Zusatzdiagnostik und -behandlungen.
Allergien oder Unverträglichkeiten gegen den neuen Werkstoff Oxinium gibt
es jedoch nicht. Deshalb können wir
nun eine Operation zum künstlichen
Kniegelenk auch bei Allergikern durchführen. Oxinium wird deshalb auch als
„hypoallergen“ bezeichnet. Übrigens
sind Allergien gegen Metalle bei Frauen fünfmal häufiger als bei Männern.“
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Aktuell
Die einseitige Schlitten-Prothese eignet sich besonders für jüngere und
aktive Patienten. Durch Oxinium wird
die Haltbarkeit deutlich verbessert.
Oxinium – Stoff der Zukunft
Feststellungen auch bei ihr zutreffen.
„Meine Wunde heilte wirklich schnell, so
dass ich gleich in den ersten Tagen mit
den Übungen zum Aufbau der Muskulatur beginnen konnte. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Das lag
sicherlich auch an der guten Betreuung
und Beratung, die sich vom Erstkontakt
in der Sprechstunde über die Visiten bis
zum Entlassungsgespräch wie ein Faden
durch alle Behandlungsphasen zog.“
Cheforthopäde Prof. Pfeil unterstreicht
die Wichtigkeit der biologischen Verträglichkeit der Kunstgelenke: „Bei uns
bekommt jeder Patient, der am Knie
ein Kunstgelenk benötigt, ein künstliches Gelenk aus dem Werkstoff Oxinium. Hierbei handelt es sich um eine
Zirkonium- und Niob-Legierung, deren
Oberfläche durch ein spezielles Verfahren gehärtet ist. Allergien gegen Oxinium sind nicht bekannt. Doch nicht nur
die Bioverträglichkeit bringt einen Vorteil
gegenüber konventionellen Materialien,
auch die Abriebrate dieser extrem glatten Metallkeramik ist um ein Vielfaches
niedriger. Wir können davon ausgehen,
dass diese Kunstgelenke wesentlich
länger halten – auch beim jüngeren und
aktiven Patienten“.
Frau M. ist nach den ersten Wochen mit
ihrem neuen Gelenk sicher, dass diese
Endoprothesen-Versorgung
ist Team-Arbeit
Der Leitende Oberarzt Dr. Jürgen Specht
hält diese Erfahrung auch für sehr wichtig. „Eine erfolgreiche Behandlung ist natürlich hauptsächlich durch die Operation
gegeben. Mit 400 Knie-EndoprothesenOperationen im Jahr verfügen wir hier
über große Erfahrung. Aber es spielen
auch weitere Dinge eine große Rolle:
Mit unserem 15-köpfigen Ärzte-Team können
wir die Patienten bei der
ambulanten Erstvorstellung, bei der stationären
Aufnahme, bei der Operation, beim stationären
Aufenthalt und bei den
Ein künstliches Kniegelenk aus Oxinium ist biologisch verträglicher und
zeichnet sich durch ein vielfach reduziertes Verschleiss-Verhalten aus.
ambulanten Nachuntersuchungen jederzeit gut betreuen und ein Gefühl der
Sicherheit vermitteln.“ Doch für Dr. Jürgen Specht ist dies längst noch nicht alles: „Dazu kommt natürlich technisches
Knowhow, so‚dass jeder Knie-Patient
eine Röntgen-Aufnahme zur Vermessung
des gesamten Beins bekommt. Die Beinachse kann so genauestens analysiert
werden und wir können mit einem Computer-Planungs-Programm das optimale
Implantat für jeden Patienten ermitteln.“
Hohes Maß an
Patientenzufriedenheit
Frau M. ist mit ihrem schmerzfreien und
gut beweglichen Kniegelenk hoch zufrieden. Die operative Behandlung der Kniegelenk-Arthrose mit den Möglichkeiten
der Kunstgelenkversorgung stellt somit
einen therapeutischen Ansatz für diejenigen Patienten dar, die aufgrund arthrotischer Veränderungen am Kniegelenk
unter Schmerzen und Funktionsstörungen leiden. Die hohe Abriebfestigkeit des
neuen Implantat-Werkstoffs Oxinium gibt
noch mehr Sicherheit gegen Material-Verschleiß. Für Patienten mit Allergien oder
Unverträglichkeiten gegen Metalle ist eine
Endoprothese aus Oxinium die Lösung.
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Links: Die Ausgangssituation vor der Operation mit krankhafter Beinachse und Kniegelenk-Arthrose
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Mitte: Detaillierte Computer – Planung
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Rechts: Situation nach der Operation mit gerader Beinachse
und eingesetztem Kunstgelenk
Weitere Informationen
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www.joho.de
www.endoprothesenzentrumrhein-main.de