Ihr neues Knie! Patienteninformation zur Knie
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Ihr neues Knie! Patienteninformation zur Knie
EndoProthetikZentrum (EPZ) und Referenzzentrum für Knieprothesen Ihr neues Knie Patienteninformation zur Knie-Endoprothese EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen Klinik für Orthopädie, Unfall-, Handund Wiederherstellungschirurgie Klinikum Leverkusen gGmbH Am Gesundheitspark 11 51375 Leverkusen Telefon 0214 13-2151 Telefax 0214 13-2202 E-Mail [email protected] Internet www.endoprothetikzentrum-lev.de www.klinikum-lev.de © Klinikum Leverkusen gGmbH. Stand März 2014. B0045-03.2014-V1. Fotos: Klinikum Leverkusen; Biomet; Implantcast. Direktor: Prof. Dr. Leonard Bastian Der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie | Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patientinnen und Patienten, im Namen aller Mitarbeiter der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie darf ich Sie recht herzlich im zertifizierten EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen (kurz: EPZ) begrüßen. Die Ihnen vorliegende Broschüre über den endoprothetischen Ersatz des Kniegelenkes wurde für Sie erarbeitet, um Ihnen Informationen über die anstehende Operation zu geben und Sie damit besser auf den bevorstehenden Eingriff vorzubereiten. Verschleißerscheinungen an den Gelenken, die so genannte Arthrose, kommen häufig vor: Knapp die Hälfte aller Personen über 65 Jahre ist von dieser Erkrankung betroffen. Das Kniegelenk ist aufgrund der starken mechanischen Beanspruchung im Laufe des Lebens besonders anfällig für Abnutzungsprozesse. Der Abnutzungsprozess stellt in der Regel eine normale Begleiterscheinung des Alters dar. Aber auch Verletzungen, Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen, Überbelastung oder einfach Bewegungsmangel können die Arthrose verursachen. Sicher haben Sie zunächst über einen längeren Zeitraum konservative Behandlungsmaßnahmen wie Physiotherapie und spezielle Medikamente mit Ihrem behandelnden Arzt gewählt, um Ihre Beweglichkeit wieder herzustellen und die Schmerzen im Gelenk zu lindern. Sind alle Möglichkeiten der nicht operativen Beschwerdelinderung ausgeschöpft, so kann das erkrankte Gelenk durch ein ausgezeichnet funktionierendes Kunstgelenk ersetzt werden. Die Lebensqualität wird damit entscheidend verbessert. Die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes zählt mit etwa 150.000 Operationen im Jahr zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in Deutschland mit einer sehr hohen Erfolgsrate. Im EPZ Klinikum Leverkusen verwenden wir ausschließlich bewährte Implantate, deren gute Verträglichkeit und Langlebigkeit nachgewiesen sind. Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk eine so genannte Endoprothese - und für eine bestimmte Klinik ist meist das Ergebnis gründlicher Überlegungen. Wir bedanken uns für das in uns gesetzte Vertrauen und betonen: Ihr Wohlbefinden ist unser Anliegen. 2 3 Rückkehr in den Alltag Die Mitarbeiter des EPZ Klinikum Leverkusen, unsere Ärzte, das Pflegeteam und die Physiotherapeuten kümmern sich um Ihre bestmögliche medizinische Behandlung, die sich an den aktuellen Erkenntnissen der modernen Medizin orientiert. Ebenso ist es unsere Aufgabe, dass Sie sich bei uns optimal aufgehoben und versorgt fühlen. Auf den nächsten Seiten informieren wir Sie darüber, wie Sie sich richtig auf die Operation vorbereiten und worauf bei der Nachbehandlung zu achten ist. Als Haus der regionalen Spitzenversorgung können wir nahezu alle Probleme des Bewegungsapparates abdecken und über unsere 24-stündige Bereitschaft eine qualitativ erstklassige Versorgung gewährleisten. Unsere Erfahrung zeigt: Gut informierte Patienten gehen entspannter in die Operation. Dies trägt zum Erfolg des Eingriffes bei und beschleunigt den Heilungsprozess. Dies kann und soll jedoch nicht das persönliche Gespräch ersetzen, sondern ergänzen. Behandlungen können ambulant oder stationär, operativ oder konservativ durchgeführt werden. Unseren Patienten stehen dabei alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur Verfügung. Damit bietet unsere Klinik die Möglichkeit, alle Schweregrade orthopädischer Erkrankungen zu behandeln, auch wenn schwerwiegende Begleiterkrankungen vorliegen. Unsere Ärzte und Therapeuten im EPZ Klinikum Leverkusen stehen im engen Austausch miteinander, so dass jederzeit Spezialisten aus anderen Abteilungen des Klinikums (z. B. Kardiologie, Gastroenterologie, Diabetologie usw.) hinzugezogen werden können. So kann eine „Ganzheitsmedizin“ rund um die Uhr gewährleistet und an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Wertvolle Tipps und praktische Übungen für zu Hause helfen Ihnen, Ihren Genesungsprozess aktiv mit zu gestalten. Wir heißen Sie herzlich willkommen und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt im EPZ Klinikum Leverkusen. ••• Prof. Dr. Leonard Bastian Leiter des EndoProthetikZentrum (EPZ) Klinikum Leverkusen Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie 4 5 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Inhalt Das Kniegelenk 8 Erkrankungen des Kniegelenkes 10 Möglichkeiten der Behandlung 12 Das künstliche Kniegelenk 14 Vorbereitung auf die Operation 18 Die Operation und der Aufenthalt im Krankenhaus 20 Nach der Operation 24 Gelenkschonende Empfehlungen 26 Wieder zu Hause 29 Sport hält fit 31 Kontakt32 Wir möchten, dass Sie gut informiert sind: Schon im Vorfeld erläutern wir Ihnen die anstehende Operation und auch danach halten wir Sie über den Genesungsfortschritt auf dem Laufenden. 6 7 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Das Kniegelenk | Das Kniegelenk Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Ohne dieses Gelenk wäre es uns Menschen nicht möglich, aufrecht zu stehen und sich fortzubewegen. Aber auch Aufstehen, Hinsetzen, Laufen und Springen wäre ohne das Kniegelenk nicht möglich. Ein ausgeklügeltes System aus Muskeln, Sehnen, Bändern und Knorpel dämpft die Stöße und garantiert die Stabilität. Oberschenkelknochen (Femur) Gelenkknorpel Vorderes und hinteres Kreuzband Innenmeniskus Äußeres Seitenband Außenmeniskus Inneres Seitenband Wadenbein (Fibula) Im Kniegelenk treffen mehrere Knochen aufeinander: Der Oberschenkelknochen (Femur), die Kniescheibe (Patella) und das Schienbein (Tibia). Die knorpelüberzogenen Knochenenden und die elastischen halbmondförmigen Faserknorpelscheiben (Menisken) nehmen Erschütterungen auf und geben dem Knie beim Drehen und Beugen halt. Kniescheibe (Patella) Zwei Seitenbänder und zwei Kreuzbänder führen gemeinsam mit den Sehnen der Ober- und Unterschenkelmuskulatur das Kniegelenk. Das Gelenk selbst wird durch eine Kapsel nach außen abgedichtet. Diese produziert eine Flüssigkeit, die den Knorpel ernährt und die Kniescheibe geschmeidig gleiten lässt. Die bewegliche Kniescheibe dient als Kraftumleiter während der Bewegung des Beines und gleitet bis zu 10 cm auf dem Oberschenkelknochen während des Bewegungsvorganges. Knie seitlich Gut trainiert ist der Bewegungsapparat aus gesundem Knorpel und starker Muskulatur sehr belastungsfähig. Schienbein (Tibia) Falsche Belastungen über einen längeren Zeitraum können das Knorpelgewebe schädigen und zu einem Abbau der schützenden Knorpelschicht führen. Knie frontal (ohne Kniescheibe) 8 9 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Erkrankungen des Kniegelenkes | Erkrankungen des Kniegelenkes Der Verschleiß des Gelenkknorpels (Arthrose) ist der häufigste Grund für eine Erkrankung des Kniegelenkes. Fehlstellungen der Beine, eine dauerhaft falsche Belastung, Rheumatismus, Stoffwechselerkrankungen oder die Folgen einer Verletzung können den Gelenkknorpel schädigen. Durch diese Schädigung kommt es zu Rissen in der Knorpelschicht und den Menisken. Dies ist ein unaufhaltsamer Verschleißprozess, der zu zunehmenden Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Schwellungen und Instabilitätsgefühl führt. Das Kniegelenk verformt und entzündet sich. Eine einseitige Fehlbelastung begünstigt den frühzeitigen Knorpelverschleiß. Eine sehr ausgeprägte OBeinstellung führt zu einer dauerhaften Belastung der Innenseite, eine X-Beinstellung zu einer Schädigung auf der Außenseite. Patient mit O-Bein-Stellung vor und nach der beidseitigen Operation Gesundes Kniegelenk Arthrotisches Kniegelenk Künstliches Kniegelenk Patientin mit X-Bein-Stellung vor und 7 Tage nach der Operation 10 11 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Möglichkeiten der Behandlung Diagnose erkrankter Gelenke Auf dem Röntgenbild ist die Knorpelschicht nicht ersichtlich. Sie zeichnet sich nur durch die umgebenden Knochenstrukturen als Spalt zwischen den Gelenkanteilen ab. Ein gesundes Gelenk hat einen glatten, gleichmäßig ausgeformten Gelenkspalt. Ein sehr schmaler oder völlig verschwundener Gelenkspalt ist ein Zeichen des Knorpelabbaus und einer Arthrose. Nicht-chirurgische Behandlungsmethoden wie Physiotherapie und Medikamente können zu einer Schmerzlinderung beitragen und eine Operation hinauszögern. Sie können die Arthrose im Kniegelenk aber nicht mehr rückgängig machen. Gesundes Kniegelenk (Röntgen) Bewegung Mit Fortschreiten der Erkrankung des Gelenkes kommt es zu Bewegungseinschränkungen und Kraftverlust, begleitet von zunehmenden Schmerzen und daraus resultierender Schonhaltung. Gezielte Krankengymnastik kann diesen fortschreitenden Prozess verlangsamen und die Beschwerden lindern. Durch spezielle Behandlungstechniken kann die Beweglichkeit gefördert und Schmerzen effektiv behandelt werden, ohne das Gelenk zu sehr zu belasten. Besonders bewährt haben sich gleichmäßige gelenkschonende Bewegungsabläufe wir Radfahren, Aquajogging und Wassergymnastik oder ein niedrig dosiertes Stoffwechseltraining an Geräten in Verbindung mit Manueller Therapie. Qualifizierte Diagnostik steht am Anfang jeder erfolgreichen Behandlung. | Möglichkeiten der Behandlung Führt die Beschwerdesymptomatik zu einer Einschränkung der Lebensqualität und sind die zunächst eingesetzten, nicht chirurgischen Behandlungsmethoden, wie Physiotherapie und Medikamente ausgeschöpft, so kann ein künstliches Kniegelenk zur Schmerzreduktion und Wiederherstellung der Mobilität beitragen. Arthrotisches Kniegelenk (Röntgen) Medikamente Eine medikamentöse Therapie hat das Ziel, Entzündungen zu hemmen und Schmerzen zu lindern. Häufig schafft dies erst die Voraussetzung, Krankengymnastik durchzuführen. In der Regel werden Antirheumatika verordnet, die aufgrund möglicher Nebenwirkungen nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden sollen. Arthrotisches Kniegelenk (Computertopmographie) 12 13 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Das künstliche Kniegelenk | Das künstliche Kniegelenk Im zertifizierten EPZ Klinikum Leverkusen zählt das künstliche Kniegelenk zu einem Routineverfahren mit nachgewiesen sehr guter Behandlungsqualität. Eine Knieendoprothese ersetzt die verschlissenen Knorpelflächen von Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf durch eine Femurkomponente (Oberschenkelprothese), eine Tibiakomponente (Unterschenkelprothese) und ggf. eine künstliche Kniescheibe. Auf die Tibiakomponente wird ein Inlay (Polyäthyleneinsatz) gesteckt, das als Gleitfläche dient. Individuelle Unterschiede, wie Körperbau und Knochenqualität, Gesundheitszustand und Lebensgewohnheiten werden bei der Wahl der richtigen Endoprothese für Sie berücksichtigt. Die Haltbarkeit eines künstlichen Kniegelenkes kann heute mehr als 15 bis 20 Jahre betragen. Materialien Moderne Knieendoprothesen werden aus besonders körperverträglichem Kobalt-Chromund Titanlegierungen gefertigt, die Gleitpartner aus speziellen Kunststoffen (hoch vernetztes Polyäthylen). Verankerung Im EPZ Klinikum Leverkusen werden alle Knieendoprothesen mit einem schnell härtenden Kunststoff („Knochenzement“) fixiert. Eine zementierte Knieendoprothese kann sofort wieder voll belastet werden. Doppelseitiger Oberflächenersatz Während der Operation wird die Endoprothese mit Spezialinstrumenten eingebracht. 14 15 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Das künstliche Kniegelenk Doppelseitiger (bikondylärer) Oberflächenersatz In den meisten Fällen betrifft die Arthrose den inneren und äußeren Gelenkbereich. In diesem Fall wird ein totaler Kniegelenksersatz (Oberflächenersatz) implantiert. Einseitige Knieendoprothese Doppelseitiger Oberflächenersatz Teilgekoppelte Knieendoprothese Knie frontal (nach OP) Knie seitlich (nach OP) Einseitige (unikondyläre) Knieendoprothese Gekoppelte / teilgekoppelte Prothese Ist nur ein Teil des Kniegelenkes abgenutzt, wird auch nur dieser Teil durch eine Endoprothese (die Schlittenprothese) ersetzt. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich den inneren (medialen) Gelenkspalt und tritt typischerweise bei O-Beinfehlstellungen auf. Je nach Ausprägung einer O-Bein- oder X-Beinfehlstellung, bei ausgeprägter Destruktion der knöchernen Strukturen oder massiver Instabilität des Bandapparates ist die Implantation einer gekoppelten Knieprothese notwendig, um das Fehlen des eigenen Bandapparates zu kompensieren. Knie frontal (nach OP) Knie frontal (nach OP) Knie seitlich (nach OP) Knie seitlich (nach OP) 16 17 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Vorbereitung auf die Operation | Vorbereitung auf die Operation Häusliche Versorgung planen Noch vor dem Tag der Operation gibt es einige Vorkehrungen, die Sie treffen können, um einen reibungslosen Ablauf vor und nach dem Eingriff zu gewährleisten. So tragen Sie zum Erfolg der Operation bei und können nach der Operation im Alltag wieder schneller aktiv und mobil sein. In der Regel bleiben Sie zwischen sieben und zehn Tage stationär bei uns. Nicht immer schließt sich eine Rehabilitationsmaßnahme nahtlos an den Krankenhausaufenthalt an. Treffen Sie daher Vorbereitungen für die Zeit, wenn Sie nach der Operation wieder nach Hause kommen. Vielleicht sind Ihnen dabei Freunde oder Verwandte behilflich. Sie können auch einen ambulanten Sozialdienst beauftragen, der Ihnen im Haushalt zur Hand geht. Allgemeinzustand verbessern Allergien Reduzieren Sie eventuelles Übergewicht und verzichten Sie auf Alkohol und Tabakwaren. Nikotin, Teer und die zahlreichen anderen Giftstoffe können den Heilungsprozess verzögern. Wenn bei Ihnen eine Allergie bekannt ist, so informieren Sie bitte frühzeitig Ihren behandelnden Arzt. Besonders wenn Sie eine Allergie gegen Nickel oder Chrom haben - z. B. bei Schmuck, Brillen, Spangen, Knöpfen oder Reißverschlüssen. Aber auch andere Allergien, wie etwa gegen Antibiotika, Jod oder Pflaster sollten Sie rechtzeitig mitteilen und möglichst Ihren Allergiepass vorlegen. Diese Informationen können dann bei der Wahl Ihrer Endoprothese berücksichtigt werden. Das Gelenk in Bewegung halten Mit gezielten Übungen und Krankengymnastik erhalten Sie die Beweglichkeit, aktivieren Ihre Muskulatur und schaffen so eine stabile Umgebung für das neue Gelenk. Auch wenn es an manchen Tagen schwer fällt sich zu bewegen, versuchen Sie trotzdem Ihr Gelenk schonend zu belasten und vermeiden Sie Bewegungen, die wissentlich zu mehr Schmerzen führen. Auch ein Handstock auf der nicht betroffenen Seite kann durch Entlastung des Gelenkes zur weiteren Reduktion der Schmerzen beitragen. Medikamenteneinnahme abstimmen Bitte bringen Sie Ihre Medikamentenliste mit in die Klinik. Einige Medikamente, z. B. Rheumaund Diabetesmittel oder gerinnungshemmende Substanzen, müssen vor operativen Eingriffen abgesetzt oder ersetzt werden. Aus diesem Grund sollten die regelmäßig einzunehmenden Medikamente unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Eigenblutspende Moderne, weichteilschonende Operationstechniken haben dazu geführt, dass Blutübertragungen bei Knieendoprothesen sehr selten geworden sind. Im zertifizierten EPZ Klinikum Leverkusen waren in den vergangenen zwei Jahren bei primären Knieprothesenimplantationen keine Blutübertragungen notwendig. Aus diesem Grund wird nicht mehr zu einer Eigenblutspende geraten. Ein Rundgang durch Haus oder Wohnung lässt die Probleme und Gefahrenpunkte rasch erkennen. Entfernen Sie lose Kabel, kleine Läufer oder Teppiche, die zu Stolperfallen werden können. Stellen Sie alle häufig gebräuchlichen Gegenstände in eine für Sie gut zu greifende Reichweite. Statten Sie ggf. Dusche oder Wanne mit rutschfesten Matten aus und richten Sie eine Toilettensitzerhöhung ein. Notwendiges und Nützliches für den Krankenhausaufenthalt Kleine Helfer für den Alltag • Schlafanzug oder Nachthemd • Bademantel • Toilettenartikel wie Zahnbürste, Seife, Kamm, Bürste etc. • Trainingsanzug mit weitem Fußeinstieg • Flache, geschlossene Schuhe mit rutschfesten Sohlen • Sandalen mit rutschfesten Sohlen • Haltgebende Trainingsschuhe, am besten mit Klettverschluss • Schuhlöffel mit langem Stiel • Rucksack oder Stoffbeutel mit langem Henkel • Wichtige Adressen und Telefonnummern • Medikamentenliste Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die Ihren Alltag spürbar erleichtern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche für Sie empfehlenswert sind und wo Sie diese ausleihen oder kaufen können: Lassen Sie wertvolle Gegenstände und größere Mengen Bargeld bitte zu Hause. • Anziehstäbe, Strumpf- und/oder Strumpfhosenanzieher • Langer Schuhlöffel, Duschschwamm mit langem Stiel • Badewannensitz, Duschhocker, Duschunterlage • Einkaufstrolley, Servierwagen • Haltegriffe, Klappsitz (im Bad) • Rutschfeste Unterlagen • Greifzange • Gehstützen, Rollator 18 19 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Operation und Klinikaufenthalt Die Unterbringung auf der Komfortstation steht allen Patienten offen, die sich privat für die Wahlleistung Ein- oder Zweibettzimmer versichert haben oder diese Leistung selber bezahlen möchten. Zur Narkosebesprechung werden Sie abgerufen, das ärztliche Aufklärungsgespräch über die Operation findet auf Ihrer Station statt. Bitte bleiben Sie daher in der Nähe bis alle Formalitäten erledigt sind. Die Patientenkarte können Sie am Ende Ihres stationären Aufenthaltes in der Patientenaufnahme oder am Automaten in der Eingangshalle wieder zurückgeben. Die Abmeldung und alle Entlassformalitäten am Ende Ihres stationären Aufenthaltes werden vom Pflegepersonal Ihrer Station übernommen. Die Mitarbeiter der Patientenaufnahme händigen Ihnen den ausgefüllten Behandlungsvertrag, Ihre persönlichen Patientenaufkleber und ggf. die Zuzahlungsaufforderung für die Eigenbeteiligung aus. Den Betrag für eine ggf. fällige Eigenbeteiligung bezahlen Sie am Ende Ihres stationären Aufenthaltes an der Kasse oder bequem von Zuhause per Überweisung. | Die Operation und der Aufenthalt im Krankenhaus Die Implantation einer Knieendoprothese ist im EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen ein Routineeingriff. Der Eingriff selbst dauert bei reibungslosem Ablauf 1 bis 1,5 Stunden. Das gut eingespielte Team kümmert sich um eine optimale Betreuung und Versorgung. Die Ankunft Ihre erste Anlaufstelle ist die Zentrale Patientenaufnahme des Klinikums im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Nachdem Sie eine Wartemarke gezogen haben, warten Sie bitte bis Sie aufgerufen werden. Eine Mitarbeiterin der Aufnahme erledigt dann gemeinsam mit Ihnen die notwendigen Anmeldeformalitäten. Dafür ist es notwendig, dass Sie folgende Unterlagen bei sich führen: •Versicherungskarte • Name und Adresse Ihres Hausarztes und/oder Facharztes • Telefonnummern von Angehörigen Hier erhalten Sie auch Ihre Patientenkarte für Telefon, TV/Radio und ggf. Internet-Zugang für Ihr eigenes Laptop/Tablet. Die Komfortstationen verfügen über moderne Multimedia-Terminals für Telefon, TV/Radio und Internet an jedem Bett. Mit den Unterlagen aus der Zentralen Patientenaufnahme begeben Sie sich bitte in die 1. Etage zum Patientenmanagement der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. Die Mitarbeiter des Patientenmanagements nehmen die Unterlagen entgegen, die Sie bei Ihrem Vorgespräch bzw. der Terminvereinbarung erhalten und zuhause ausgefüllt haben (Medikamentenliste und Medikamente für den Aufnahmetag, Patienten- und Anästhesiefragebogen, Pflegeanamnese). Nach dem Aufnahmegespräch werden Sie von hier zu weiteren notwendigen Untersuchungen geleitet. Anschließend werden Sie auf Ihrer Station vom Pflegepersonal in Empfang genommen. Hier erfolgt ein weiteres Gespräch und ggf. eine Blutabnahme. Operationsrisiken Im Rahmen der Sprechstunde im EndoProthetikZentrum sind Sie schon über den operativen Eingriff und mögliche spezifische Komplikationen aufgeklärt worden. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes werden Sie nochmals sorgfältig über den Eingriff und die damit verbundenen Risiken und Erfolgschancen aufgeklärt. Diese Aufklärung erhalten Sie in Kopie für Ihre Unterlagen. Eine separate Aufklärung des Narkosearztes erfolgt ebenfalls in der Regel im Rahmen des stationären Aufenthaltes. Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Operation und Klinikaufenthalt Operationsvorbereitung und Patientensicherheit Anhand eines aktuellen Röntgenbildes mit Maßstab wird eine digitale Planung Ihrer Operation durchgeführt, um exakt die für Sie passenden Prothesenkomponenten auszuwählen. Im Vorfeld der Operation erfolgt zu Ihrer Sicherheit die Seitenmarkierung der zu operierenden Extremität. Wenn Sie es wünschen, notieren wir einen Angehörigenkontakt, den wir sofort nach Ende der Operation anrufen. In diesem Telefonat können wir eine ungefähre Zeitangabe übermitteln, wann Sie vom Aufwachraum zurück auf die Station gebracht werden. Dies erspart Ihren Angehörigen unnötige Wartezeit und Ungewissheit. Schmerztherapie nach der Operation Vor der Operation erhalten Sie ein Beruhigungsmittel in Tablettenform, das Sie mit einem Schluck Wasser zu sich nehmen können. Während der Operation werden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die zu Ihrer Sicherheit betragen: • Antibiotikaprophylaxe • Begrenzung des Blutverlustes durch medikamentöse und operative Maßnahmen (weichteilschonender Eingriff) • WHO-Checkliste zur Patientensicherheit • Team-Time out • Antiseptische Operationsfolie • Intraoperativer Handschuhwechsel • Intraoperative Jet-Lavage • Vakuumzementierung Digitale Prothesen- und Operationsplanung Die Operationsschritte Der Operateur beginnt an der Knievorderseite mit einem Schnitt. Das Kniegelenk wird dargestellt. Die zerstörten Gelenkflächen von Oberund Unterschenkelknochen werden entfernt, ebenso verbliebene Meniskusreste und evt. gereizte Schleimhaut. Bei der unikondylären Prothese werden die Kreuzbänder erhalten, bei den bikondylären Prothesen werden vorderes und hinteres Kreuzband entfernt. Die Stabilität des Kniegelenkes wird über die spezielle Form der Prothese wieder hergestellt. Mittels Spezialschablonen werden die zerstörten Knorpel- und Knochenflächen von Oberschenkel und Schienbeinkopf präzise für die Implantation des neuen Kniegelenkes vorbereitet, um auch die vorhandene Achsfehlstellung auszugleichen. Mit einem Probeimplantat kontrolliert der Operateur noch einmal den korrekten Sitz, Größe, Stabilität und Bewegungsspielraum. Anschließend werden die original Femur- und Tibiakomponenten implantiert. Auf die metallische Tibiakomponente wird ein Polyäthyleneinsatz aufgesetzt, der ein reibungsloses Gleiten der Komponenten ermöglicht. In der Regel muss die Rückseite der Kniescheibe nicht ersetzt werden. Nach einer letzten Funktionsund Beweglichkeitsprüfung erfolgt die endgültige Fixierung des Gelenkes. Bevor die Wunde verschlossen wird, wird ein sogenannter intraartikulärer Schmerzkatheter in das Kniegelenk eingebracht. Es werden routinemäßig keine weiteren Drainagen (z. B. Wundoder Redondrainage) eingelegt. Anschließend wird ein Kompressionsverband angelegt. Über den Schmerzkatheter wird bis zum ersten Verbandswechsel am zweiten Tag nach der Operation kontinuierlich ein Schmerzmittel eingebracht, das direkt im operierten Gelenk wirken kann. Nach der Operation werden Sie vom Pflegepersonal und von den Ärzten mehrmals täglich nach Ihrer Schmerzstärke in Ruhe und bei Belastung gefragt. Dabei können Sie ihre empfundene Schmerzstärke mit einem Zahlenwert von 0 bis 10 angeben (Numerische Rating-Skala (NRS)). Die Zahl 0 bedeutet, dass Sie keine Schmerzen haben, die Zahl 10 bedeutet stärkste vorstellbare Schmerzen. Wenn Sie merken, dass der Schmerz beginnt oder sich verstärkt, sagen Sie bitte dem betreuenden Team Bescheid. Zu diesem Zeitpunkt ist es gut möglich, Ihren Schmerz ausreichend einzudämmen. Die Schmerzbehandlung wird dabei dem persönlichen Schmerzempfinden jedes Patienten angepasst. Die Schmerzbehandlung wird gemeinschaftlich von einem Team aus Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten umgesetzt. Dabei werden verschiedene Behandlungsverfahren kombiniert: Schmerzkatheter, Tabletten, Infusionen, Tropfen, Injektionen, Lokalanästhetika, Kältetherapie (Eispackungen), Wärme, Physiotherapie (schmerzarme und entlastende Bewegungsabläufe, Entspannungstechniken, Massagetechniken, Lagerungen). Thrombosevorbeugung Blutverdünnende Mittel schützen Sie vor einer Thrombose. In der Regel erfolgt diese nicht mehr über eine tägliche Spritze, sondern in Form einer Tabletteneinnahme. 22 23 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Nach der Operation | Nach der Operation Nach der Operation verbleiben Sie einige Zeit unter Kontrolle des Narkoseteams im Aufwachraum, bevor Sie wieder auf Ihre Station gebracht werden. Dort dürfen Sie sich von dem operativen Eingriff erholen. Die ersten Bewegungen Anschlussheilbehandlung Ab dem ersten Tag führen Sie aktiv und passiv unterstützte Beuge- und Streckübungen des betroffenen Kniegelenkes durch. Passiv bedeutet, dass eine elektrische Bewegungsschiene Ihr Kniegelenk beugt und streckt. Ein individuell auf Sie abgestimmtes Programm unterstützt den Muskelaufbau und das Muskeltraining. Gezielte Beuge- und Streckübungen vergrößern die Beweglichkeit. Das Übungsziel ist die vollständige Streckfähigkeit und eine Kniebeugung über 90°. Ein Physiotherapeut zeigt Ihnen Übungen, die anfangs im Liegen, dann im Sitzen, später im Stehen ausgeführt werden. Die richtige Ausführung der Bewegungsabläufe ist besonders wichtig. In der Regel wird nach dem operativen Eingriff eine Anschlussheilbehandlung über den Sozialdienst eingeleitet. Diese kann ambulant oder stationär in einer Rehabilitationsklinik erfolgen. Art und Umfang der Rehamaßnahmen werden vom Sozialdienst der Klinik gemeinsam mit Ihnen geplant und alle hierfür erforderlichen weiteren Schritte eingeleitet, so weit dies nicht bereits vor dem stationären Aufenthalt organisiert wurde. Patienten mit einer Schlittenprothese profitieren erfahrungsgemäßig nicht von einer Anschlussheilbehandlung. Die Anwendung allein von krankengymnasitschen Übungen hat sich in diesem Fällen als vorteilhaft erwiesen. Die ersten Schritte Entlassungsgespräch und Kontrolluntersuchungen Damit Sie nach Ihrer Operation schnell wieder auf den Beinen sind, werden Sie den Umgang mit Gehstützen kennenlernen, auch wenn das Kniegelenk nach der Operation voll belastbar ist. In den ersten Wochen geben die Gehstützen Ihnen die nötige Sicherheit. Je nach Endoprothese und Operationsverfahren üben Sie mit beiden Gehstützen zunächst den „Drei-“, später den „VierPunkte-Gang“. Beim Treppensteigen sollten Sie so lange auf Ihre Gehstützen zurückgreifen, bis Sie sich absolut sicher fühlen. In der Regel bleiben Sie sieben bis zehn Tage bei uns im EPZ Klinikum Leverkusen. Wir können Sie nach Hause bzw. in die Anschlussheilbehandlung entlassen, wenn • Sie mobilisiert sind, z. B. mit Gehstützen Treppen steigen können, • die Operationswunde trocken ist (die Fäden müssen noch nicht gezogen sein), • Sie das Knie um 90° beugen können und • eventuelle Wundschmerzen gut mit Tabletten einstellbar sind. Ab dem ersten Tag nach der Operation führen Sie - unterstützt von unseren Physiotherapeuten - Beuge- und Streckübungen des betroffenen Kniegelenkes durch Vor Ihrer Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgt ein ausführliches Gespräch über die weiteren Abläufe. Am Tag der Entlassung erhalten Sie einen Brief und einen Ausdruck des Röntgenbildes für Ihren weiterbehandelnden Arzt mit Informationen über den bisherigen Verlauf und Empfehlungen für die weitere Behandlung. In Absprache mit dem weiterbehandelnden Arzt sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen lassen, auch wenn Sie beschwerdefrei sind. 24x 25 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Rückkehr in den Alltag Die Gehstützen Stellen Sie beide Gehstützen etwas vor Ihre Füße und leicht seitlich versetzt auf, die Hüfte bleibt gerade. Stützen Sie sich mit leicht gebeugten Ellenbogen auf die Handgriffe ab. Tragen Sie das Gewicht mit den Händen und nicht mit den Unterarmen. Treppaufgehen mit Gehstützen Auf die erste Stufe setzen Sie Ihr gesundes Bein, wobei die Gehstützen beim operierten Bein verbleiben. Nun setzen Sie das betroffene Bein nach. Treppabgehen mit Gehstützen Auf die untere Stufe setzen Sie zunächst beide Gehstützen. Danach folgt das operierte Bein, das gesunde Bein folgt danach. Ins Bett legen Nacheinander heben Sie zuerst das gesunde, danach das betroffene Bein vorsichtig ins Bett. Komfortstationen im Klinikum - Mehr Service und mehr Ambiente. Blick in ein Einzelzimmer mit großem Duschbad, Sitzecke und Bett für eine Begleitperson. Aus dem Bett aufstehen Zum Aufstehen aus dem Bett bringen Sie das Gesäß an die Bettkante. Nacheinander heben Sie nun das betroffene und das gesunde Bein langsam aus dem Bett. Das Bett sollte fest stehen und möglichst nicht zu tief sein. Erhöhen Sie ggf. das Bett mit einer zweiten Matratze oder durch Unterlegen des Lattenrostes. | Gelenkschonende Empfehlungen Duschen Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Operation ist Ihre Muskulatur nach intensiven Rehabilitationsmaßnahmen wieder so weit gestärkt und aufgebaut, dass sie zur Stabilität Ihres Gelenkes beiträgt. Die folgenden Punkte geben Ihnen Hinweise, worauf Sie in diesen ersten Wochen achten sollten und wie Sie sich gelenkschonend und richtig bewegen. Duschen ist bereits möglich, wenn die Fäden noch nicht gezogen sind. Gehen Sie mit rutschfesten Schuhen ins Badezimmer und stellen Sie diese vor der Dusche ab. Betreten Sie die Kabine mit dem gesunden Bein zuerst. Beim Verlassen gehen Sie mit der betroffenen Beinseite zuerst heraus. Vor und in der Dusche sollte möglichst eine rutschfeste Matte liegen. Ein Haltegriff an der Wand, ein standsicherer Duschhocker und ein Schwamm mit langem Handgriff geben weitere Sicherheit. 26 27 Zertifiziertes EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen - Rückkehr in den Alltag | Wieder zu Hause Baden Baden Sie erst, wenn Sie sich sicher genug fühlen und frühestens 2 bis 3 Tage nachdem die Fäden gezogen wurden. Setzen Sie sich auf einen stabilen Hocker, der, wenn möglich, auf Höhe des Wannenrandes steht. Heben Sie zuerst das gesunde, dann das betroffene Bein mit Hilfe Ihrer Hände über den Wannenrand. Ein Badewannensitz, eine rutschfeste Unterlage vor und in der Wanne und ein Haltegriff sind empfehlenswert. Kleidungsstücke anziehen Lassen Sie sich in der ersten Zeit von jemand helfen oder benutzen Sie eine Anziehhilfe. Beim Anziehen steigen Sie zuerst mit dem betroffenen Bein in das Kleidungsstück. Beim Ausziehen entkleiden Sie zunächst das nicht betroffene Bein. Für Strümpfe gibt es im Sanitätshaus spezielle Strumpfanzieher. Eine Endoprothese kann das natürliche Gelenk nicht voll ersetzen, aber Sie ermöglicht Ihnen ein Leben in Bewegung. Durch gleichmäßige Bewegungsabläufe und schonende Belastung verlängern Sie die Funktionsfähigkeit und die Haltbarkeit Ihres neuen Gelenkes. Diese Tipps für jeden Tag helfen Ihnen dabei: • Tragen Sie flaches und festes Schuhwerk für einen sicheren Halt. Eine gute Dämpfung schont die Gelenke. • Vermeiden Sie extreme ruckartige Bewegungsabläufe mit Stoßbelastungen, also mit plötzlich einwirkender oder maximaler Belastung. • Reduzieren Sie Anstrengungen wie übermäßiges Treppensteigen, Bergwandern und sehr langes Stehen. Schuhe anziehen • Verteilen Sie Lasten gleichmäßig auf beide Seiten oder in einen Rucksack. Tragen Sie flache, feste Schuhe mit einfachem Einstieg, am besten ohne Schnürsenkel, die Sie leichter an- und ausziehen können. Verwenden Sie ggf. zum An- und Ausziehen einen Schuhlöffel mit extralangem Griff. • Halten Sie nach Stolperfallen Ausschau. • Gehen Sie vor allem im Herbst und Winter vorsichtig, um einem Sturz durch Nässe und Glätte vorzubeugen. Ins Auto einsteigen Steigen Sie möglichst auf der Beifahrerseite ein, wo Sie am meisten Beinfreiheit haben. Lassen Sie sich den Sitz ganz nach hinten schieben und hochstellen. Setzen Sie sich rückwärts auf den Autositz und heben Sie mit Hilfe der Hände Ihre Beine nacheinander ins Auto. Das Aussteigen erfolgt genauso. Fahren Sie selbst erst wieder, wenn Sie sich sicher fühlen und keine Gehstützen mehr benötigen. Beachten Sie, dass die Einnahme von Medikamenten Ihre Reaktionsfähigkeit herabsetzen kann. • Mit einer ausgewogenen Ernährung fällt es Ihnen leichter, Ihr Gewicht im Griff zu haben. Ein der Körpergröße angemessenes Gewicht belastet die Gelenke weniger und sorgt für ein gutes Allgemeinbefinden. • Achtung bei eitrigen Entzündungen! Eine Infektion kann sich im Extremfall im ganzen Körper ausbreiten und auch das neue Gelenk angreifen. Schützen Sie Ihr Gelenk und informieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt, der eine antibiotische Behandlung vornehmen kann. Dies gilt für alle Arten von Infektionen, z. B. im Rachen und im Zahnbereich, bei Infektionen der Harnwege, des Blinddarms, bei einem Abszess oder bei einem eingewachsenen Zehennagel. 28 29 | Sport hält fit Bleiben Sie auch weiterhin in Bewegung und treiben Sie gelenkschonende Sportarten mit gleichmäßigen fließenden Bewegungen und geringem Kraftaufwand. So halten Sie sich fit, stärken Ihre Muskulatur und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Der Deutsche Sportärzteverbund empfiehlt im Allgemeinen für Endoprothesenträger Sportarten wie Schwimmen, Gymnastik, Radfahren und Wandern. Empfohlene Sportarten: Nicht empfehlenswerte Sportarten: • Radfahren • Schwimmen • Wandern • Rudern • Leichte Gymnastik • Ballsportarten (Tennis, Fußball) • Alpiner Skilauf • Reiten • Leichtathletik In Absprache mit Ihrem Arzt: • Skilanglauf • Jogging • Golf Es ist aber darauf hinzuweisen, dass diese sportlichen Aktivitäten erst bei ausreichender schmerzfreier Beweglichkeit des Gelenkes und entsprechendem Trainingszustand der stabilisierenden Muskulatur möglich sind. Auch sollten die individuellen Fähigkeiten jedes einzelnen Patienten Berücksichtigung finden. Die in dieser Broschüre erhaltenen Informationen sind allgemeiner Art und wurden gründlich erforscht und in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten und Betroffenen ausgearbeitet. Die hierin bereitgestellten Informationen gelten möglicherweise nicht für alle Patienten. Sie können nicht den Rat ersetzen, den Sie bei Ihrem Arzt einholen müssen, um sich über die für Sie persönlich geltenden, speziellen Umstände und die verbundenen Risiken und Einschränkungen zu informieren. Radfahren schont Ihre Gelenke durch die gleichmäßige fließende Bewegung, stärkt Ihre Muskeln und hält Sie fit. Dafür stehen wir Ihnen im Rahmen der Sprechstunden des EndoProthetikZentrum Klinikum Leverkusen zur Verfügung: Bitte vereinbaren Sie Ihren persönlichen Sprechstundentermin über das Patientenmanagement, Telefon 0214 13-3483, oder das Sekretariat von Professor Dr. Bastian, Telefon 0214 13-2151. 30 31