Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010 1 Mi, 26.05.2010 …von

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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010 1 Mi, 26.05.2010 …von
Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Mi, 26.05.2010
…von Devon nach Cornwall…oder eng, enger am engsten
Wow, der Tag beginnt gleich mit einem echten Highlight. Die Cliff Road durch das
Valley of Rocks bei Lynton hat’ s echt in sich. Eng um nicht zu sagen sehr eng und
fast immer eine spektakuläre Aussicht auf die schroffen Klippen.
Valley of Rocks, gepaart mit englischem Humor und toller Aussicht
Vor allem auf dem weiteren Weg nach Combe Martin passen zwischen die
Seitenspiegel unseres Scotty teilweise gerade noch zwei Pfefferminzplättchen und
selbst die müssen manchmal den sturen Ästen weichen, die darauf bestehen, unsere
Plexiglasscheiben mit hässlichen Kratzern zu versehen. Aber der Thrill dieser Straßen
ist es einfach wert! Aber Vorsicht ! Das ist wirklich nix für Wohnungen zum fahren
(=Dickschiffe), sondern lediglich für Autos in denen man auch wohnen kann
(=Kastenwagen). Alles über 2,10m Breite sollte lieber die Hauptverkehrsadern nutzen.
Der weitere Weg führt uns immer so nah wie halt möglich an der Küste entlang durch
Nord Devon. Steile, felsige Klippen wechseln sich mit weitläufigen Sand- und
Badestränden ab. Sogar so was wie „Seewegelagererneste“ (= ehemalige
Strandräubersiedlungen mit Fehlfeuern, z.B. Mortehoe) finden sich am Wegesrand.
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Woolacombe Badestrand
Die Küstenlandschaft ist hier einfach traumhaft.
Ein fester Bezugspunkt des heutigen Tages ist Clovelly. Natürlich geht’ in dem im Stil
des 18’ten Jahrhunderts belassenen Küstennest dementsprechend zu, allerdings
könnte es noch um vieles schlimmer sein (Clovelly in der Hochsaison - nein Danke!)
Clovelly
Heute verlaufen sich die zahlreichen Besucher ziemlich und so kann man den Flair
dieses sehr netten historischen Küstenorts einfach mit ’ner „clotted icecream„ genießen.
Nach Clovelly besuchen wir dann noch den Hartland Point mit dem gleichnamigen
Lighthouse.
Postkartenmotiv pur! Ein sehr sehenswertes Stückchen Erde. Was uns erstaunt, ist
dass wir immer noch nicht in Cornwall sind. Das Lighthouse gehört noch zu Devon.
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Hartland Point Lighthouse
Erst kurz danach überschreiten wir die Grenze zu unserem eigentlichen Ziel: Cornwall
Immer wieder führen Stichstraßen zur hier wieder schroffen Küste, meist mit
Badegelegenheit an den Einschnitten.
Duckpool Coombe und Sandy Mouth seien hier nur stellvertretend genannt
Sandy Mouth
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Tja und so endet auch schon der sechste Tag. Heute leider mit Regen zum Abschluss,
nachdem es das Wetter bislang so gut mit uns gemeint hat.
Aber was soll’s, morgen ist auch noch ein Tag. Da werden wir Tintagel besuchen, der
Sage nach soll ja hier King Artur seine Burg gehabt haben. Diese (Sage???) ist aber
mittlerweile von Touris komplett niedergetrampelt und dem Erdboden gleich gemacht
worden. Wir werden ja sehen…
Anmerkungen von Kni:
Bei den heutigen Sträßchen spielt der Linksverkehr keine große Rolle, Schmi kann
sowieso nur in der Mitte fahren und fluchen, wenn Äste den Lack verkratzen.
Spannend wird’s bei entgegenkommenden Autos! Da helfen nur die engen
Ausweichbuchten.
In Clovelly gibt es dann die ersten Postkarten und wir freuen uns über die Katzen, die
hier leben wir Gott in Frankreich sorry England: Hunde an der Leine, keine Autos,
Essensreste der Touris und viele schöne, alte Steinmauern zum rumliegen
Hartland point lighthouse erinnert mich ein bisschen an Südafrika: Meeresbrandung,
weißer Leuchtturm und Klippen…
Sandy mouth ist der krönende Abschluss, so viele Steine für meine Sammlung,
hoffentlich überschreiten wir da nicht das zulässige Gesamtgewicht.
Da der mitgebrachte Tetrapack Wein eher nach Essig schmeckt, steige ich jetzt auf den
leckeren einheimischen Cidre um: Prost auf Cornwall!
Mi, 26.05.2010
…Corwall-Geschichten von Königen und Riesen…
Also es ist schon unglaublich, was sich die Engländer für ihr „Queuing“ so einfallen
lassen. Heute hatten wir sogar einen „ No Overtaker“ der für eine anständige
Schlangenbildung sorgte…
Quad fahren als Job!
Aber Spaß beiseite, heute war wirklich ein traumhafter Tag!
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Und das lag nicht allein am tollen Wetter, sondern insbesondere an der umwerfenden
Landschaft.
Wenn man bei den Rosamunde Pilcher Filmen die ohnehin meist recht flache Handlung
vollends wegdenkt, die Schauspieler ausblendet und dann noch den Ton ausschaltet,
dann bleiben nur noch die schönen Bilder und so kann man den Hauch eines Eindrucks
erhalten, von dem was wir heute live gesehen haben.
Von Sandy Mouth ausgehend bewegen wir uns weiter gen Südwesten immer an der
Küste entlang. Wieder sind die Straßen „saueng“ und die Ausblicke „saugut“!
..auf dem Weg durch Cornwall…
Das Hauptreiseziel des heutigen Tages heißt Tintagel mit seiner sagenumwobenen
Burganlage des König Artur.
Zuvor kommen wir allerdings nach Boscastle, wo Kni natürlich das
„Museum of Witchkraft“ besuchen muss. Schmi sorgt derweil ganz profan für die
nötigen Brötchen und gönnt sich gegenüber einen Kaffee, in den sogar mal drei Bohnen
pro Tasse gezaubert wurden…
Museum of Witchkraft“, Boscastle
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Dann geht’s die paar Meter weiter nach Tintagel. Ein typischer Touriort mit allzu viel
gepflegter Gastlichkeit und zahllosen Busreisenden!
Für uns eigentlich ein „nix wie weg Ort“, aber da wir nun schon mal da sind, wollen wir
uns auch die Arturburg genauer ansehen. Die vielen Besucher stören hier eigentlich
auch gar nicht mehr, ist doch die Anlage ziemlich weitläufig und groß. Das ist allerdings
auch der Eintrittspreis! 10Pfund und ein paar zerquetschte für zwei Personen, die einen
alten „Stoanahaffa“ ansehen wollen, ist schon ein stolzer Preis.
King Arthur Burg, Tintagel
Die Landschaft um die Anlage herum entschädigt allerdings eindeutig für diesen
„Königsobolus“. Ich glaube, da hätte ich auch mein Schwert in die Runde gelegt, oder
wäre noch besser als Merlin über die Klippen „geschwebt“.
Ein wirklich schönes Stückchen Erde, welches schon seit Urzeiten besiedelt ist.
Nach dem König kommt der Riese.
Die Bedruthan Steps sind unser nächster Bezugspunkt. Gut dass der Riese nicht alles
kaputt getrampelt hat. Dieser Abschnitt der Küste stammt wohl aus einer anderen Welt.
Die Abendsonne glänzt im dunkelblauen Meer, die Wellen sehen aus wie gemalt, und
die Felsen widerstehen der Brandung, als wären sie nur dafür geschaffen worden. Ein
Anblick der einen ehrfürchtig stimmt und zugleich glücklich macht, etwas so schönes
sehen zu dürfen.
Diese Bilder werden sich wohl für immer in unserem Hirn festsetzen und das ist auch
gut so!
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
2x Bedruthan Steps, nördlich von Newquay
Ganz in der Nähe finden wir dann auch einen gemütlichen Campingplatz auf dem wir
unsere cornischen Sardinen grillen.
Freies Stehen ist in dieser Gegend mangels nicht in Privatbesitz befindlicher
Gelegenheiten und natürlich wegen der obligatorischen „no overnight parking and no
sleeping in vehicles Schilder“ quasi unmöglich.
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Anmerkungen von Kni:
Das witchcraft Museum ist ein nettes Sammelsurium verschiedener esoterischer
Richtungen, Götter und Kulturen mit interessanten Ausstellungsstücken aber auch
vielem an der Grenze zum Kitsch, nette Ideen in einem verwinkelten Haus mit Treppen
und verschiedenen Ebenen, sehr schön die Musik im Hintergrund.
Zu empfehlen für alle, die nicht so realistisch wie Schmi veranlagt sind.
Beim Treffpunkt Wohmo ist Schmi wie weggezaubert ,taucht dann tropfnass vom
Spaziergang mit dem Hund auf –leider in den Bach gefallen .Als ich mich ausschütte
vor Lachen bekomme ich einen Vortrag über die möglichen Verletzungen die er hätte
haben können ☺
Bevor wir die Ruinen der Arturburg erreichen, die wirklich von einer traumhaft schönen
Landschaft umgeben sind, treffen wir doch tatsächlich eine Bekannte aus Hessen. So
klein ist die Welt!
Die bedruthan stepps übertreffen alles was wir bisher gesehen haben. Ein traumhafter
Ort. Leider keine Übernachtung möglich, der 2 Pfund teuere private Parkplatz fungiert
nur im Juli und August als Campingplatz , da nehmen wir doch lieber den kostenlosen
national trust Parkplatz (ab fünf ist Schluss mit Kasse machen!) kurz danach
So klingt ein traumhaft schöner Tag mit ebensolchem Wetter aus..
Nachtrag und Anmerkung von Schmi:
Jetzt hab ich doch vor lauter Tourirummel in Tintagel glatt vergessen das „Old
Postoffice“ zu erwähnen. Ein nettes, sehr altes Gebäude, dass sich seinen Platz
zwischen den zahlreichen Parking Areas und den neuzeitlichen Gebäuden bewahrt hat.
Old Postoffice, Tintagel
Noch eine Anmerkung zur Anmerkung des „Klugscheißers“ - pardon, ich meinte
natürlich „Kni“ -, sei erlaubt:
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Rundreise Südengland, Mai-Juni 2010
Ich habe ganz bewusst von der Beschreibung meines zugegebenermaßen nicht ganz
freiwilligen Bades Abstand genommen! Wen interessiert denn das in einem
Reisebericht??? …und so blöd wird ja wohl keiner sein, mir das nach machen zu wollen
– oder??? – das nächste mal schmeiß mer halt dann den Dichter und Denker rein!
Hihi!!!
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