Die Südostschweiz, Graubünden, 24.5.2013
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Die Südostschweiz, Graubünden, 24.5.2013
Region spoRt Auch Stadelmann verlässt Piranha Chur Mit Natalie Stadelmann verliert Unihockey-Schweizer-Meister Piranha Chur nach Mirca Anderegg eine weitere Leistungsträgerin. Die 34-jährige Winterthurerin beendet ihre Karriere. Unihockey. – Sagenhafte 18 Jahre spielte Natalie Stadelmann Unihockey auf Spitzenniveau. 14-mal feierte sie Ende Saison mit ihren Teams Red Ants Winterthur, Dietlikon und Piranha Chur den Schweizer-Meister-Titel. Mit Dietlikon gewann sie 2007 und 2008 zudem zweimal den Europacup.Auch im Nationalteam setzte StaNatalie delmann MassstäStadelmann be: Mit 124 Länderspielen ist sie nach Dietlikons Simone Berner (127), die nun ebenfalls zurücktritt, die Nummer 2. 2005 wurde sie mit der Schweiz in Singapur Weltmeister. «Irgendwann will ich im Leben auch mal noch etwas anderes machen», verkündete Stadelmann im Laufe der letzten Spielzeit. Nun, nach dem Gewinn des Doubles Meisterschaft und Cup mit Piranha Chur, sei der Zeitpunkt perfekt, liess sie verlauten. Zu Piranhas Meistertitel trug Stadelmann in der abgelaufenen Saison 26 Tore und 18 Torvorlagen bei, womit sie in der Skorerliste den zweiten Rang hinter ihrer Teamkollegin und Noch-WGPartnerin Mirca Anderegg den zweiten Platz einnahm. Zwinggi allein zu Haus Nachdem Anderegg vor Kurzem bekannt gab, dass sie in der nächsten Saison in Finnland bei Classic Tampere spielen wird (Ausgabe von gestern) und nun Stadelmann ihren Rücktritt verkündet hat, muss sich Katrin Zwinggi, die Dritte im Bunde der Churer Unihockey-WG, auf Wohnungs- oder Mitbewohnerinnen-Suche begeben. (jos) Es geht um einen Wolf im Glasquader Schiessen. – Für den Final der Bündner Gruppenmeisterschaften morgen in Chur haben sich bei den 300-Meter-Gewehr-Schützen 16 Gruppen im Feld A (Sportgewehr) und 22 Gruppen im Feld D (Ordonnanzgewehr) qualifiziert. Bei den Pistolenschützen kämpfen zehn Gruppen über 25 Meter und 13 Gruppen über 50 Meter. Die Bündner Gruppenmeisterschaften sind einerseits der erste innerkantonale Formtest der noch jungen Schiesssaison. Andererseits dienen sie der Selektion für die Schweizerischen Gruppenmeisterschaften, die Ende August im Albisgüetli in Zürich stattfinden. Den treffsichersten Schützen auf dem Rossboden winkt auch dieses Jahr eine Spezialauszeichnung. «In allen Feldern erhalten die Ränge 1 bis 3 einen Glasquader mit einem gelaserten Wolf», verrät Bernhard Lampert, Chef Gewehr beim Bündner Schiesssportverband. (ziv) in küRZe Golf. Der Bündner Golfer Roger Fur- rer wird neuer Athletenbotschafter von Right To Play. Right To Play definiert sich als eine von weltweit 300 Athleten getragene internationale Organisation, welche die positive Kraft von Spiel und Sport nutzt, um benachteiligten Kindern und Jugendlichen lebenswichtiges Wissen zu vermitteln. Unihockey. Der ehemalige National- stürmer Patrick Mendelin (26) kehrt nach einem halben Jahr bei seinem Stammklub Leimental in der 1. Liga zum entthronten Serienmeister WilerErsigen zurück. Die SüDoSTSCHweiZ | FreItAg, 24. MAI 2013 11 Lindgren und Kositinen: Nach turbulentem Jahr in Davos Zwei der drei neuen Ausländer des HC Davos haben im Landwassertal «Schnuppertage» verbracht. Gestern flogen Perttu Lindgren und Ville Koistinen vorerst zurück in ihre Heimat. Beide haben eines gemein: eine turbulente letzte Saison. tinente verteilt. Lindgren: «Wenn wir unser Haus verlassen wollten, konnten wir dies nur mit Chauffeur tun.» Bereut hat Lindgren das Jahr in Russland aber nicht: «Ich hätte mir später sicher vorgeworfen, es nicht ausprobiert zu haben.» Und es sei eine gute Erfahrung gewesen: «Ich habe viel gelernt. Nach so einem Erlebnis respektierst du dein Leben hier viel mehr.» Von Kristian Kapp Eishockey. – Die Eishockeysaison 2012/13 ist noch nicht abgeschlossen, in Nordamerika laufen in diversen Ligen noch die Play-offs. Beim HC Davos ist bereits das Sommertraining für die kommende Spielzeit im Gange. In den letzten drei Tagen wurde auch Finnisch gesprochen. Perttu Lindgren und Ville Koistinen weilten vom Montag bis gestern erstmals im Landwassertal und lernten ihre neuen Teamkollegen kennen. Die beiden Finnen bilden gemeinsam mit dem Schweden Marcus Paulsson das neue HCD-Ausländertrio für die nächste Saison. Die beiden flogen gestern Abend wieder zurück in ihre Heimat. Beide waren in den letzten Tagen erstmals überhaupt in Davos. Und beide haben eines gemeinsam. Sowohl der 25-jährige Lindgren als auch der fünf Jahre ältere Koistinen haben eine Saison mit Erlebnissen hinter sich, die sie so nicht wieder durchmachen wollen – aus gänzlich unterschiedlichen Gründen. Zwischen Moskau und China Lindgren verbrachte erstmals – und wahrscheinlich auch letztmals – eine Saison in der russischen KHL. Er tat dies fernab der für Westeuropäer «angenehmen» Klubs in Moskau oder St. Petersburg. Die erste Saisonhälfte spielte der Mittelstürmer für Atlant Mytischtschi in der Nähe Moskaus. Das früher als Chimik Woskressenks bekannte Traditionsteam trennte sich aber mitten in der Meisterschaft vom Finnen, der umgehend in derselben Liga beim Hockey Klub Amur im 6000 Kilometer entfernten Chabarowsk anheuerte – also in der Nähe Chinas. «Das war kein Leben für jemanden mit Familie», sagt Lindgren rückblickend auf eine Zeit mit Stunden und Tagen im Flugzeug auf nicht enden wollenden Roadtrips über zwei Kon- Zwei Finnen in den Bündner Bergen: Perttu Lindgren (links) und Ville Koistinen blicken besseren Zeiten entgegen. Ausländer 4: Ein «Experiment»? Eishockey. – Ursprünglich wollte der HC Davos sein Ausländerkontingent für die nächste Saison nicht ausschöpfen und nur mit drei Söldnern in die Meisterschaft starten. Nun könnte aber alles anders kommen. Ausländer Nummer 4 wäre in jenem Fall eine «Billiglösung» – eine, die es aber in sich haben könnte. Der Rekordmeister überlegt sich eine Verpflichtung von Ryan O’Connor. Der Kanadier ist erst 21 und hat noch keinerlei Erfahrung im Profisport. Er spielte die letzten fünf Jahre in der höchsten kanadischen Juniorenliga OHL und war zuletzt Captain der Barrie Colts. Der in der NHL ungedraftete O’Connor ist zwar ein relativ kleiner (180 cm/84 kg) Offensivverteidiger (letzte Saison 20 Tore und 61 Punkte in 76 Spielen), der aber durchaus auch physisch Präsenz markieren kann. (kk) Desaster in der Heimat Auch Koistinen hat ein turbulentes Jahr hinter sich, obwohl er dieses bei seinem Heimatklub Ilves in Tampere verbrachte. Finanzielle Probleme und ein sportliches Desaster bescherten Koistinens Klub den letzten Tabellenplatz und ihm persönlich «die schlimmste Saison der Karriere, in der viel Mist passierte.» Er wollte nur noch weg. Darum kam Koistinens Transfer zum HC Davos auf ungewohnte Art und Weise zustande. Nicht der Klub kam auf den Spieler zu. «Ich bat meinen Agenten, Arno Del Curto anzufragen, ob er einen Platz frei habe», verrät Kostinen. Er erinnerte sich an den Trainer des HC Davos, der ihn bereits 2006 verpflichten wollte. Der Transfer zum HCD kam aber nicht zustande, weil Koistinen damals es in die NHL schaffte. Sieben Jahre später haben die beiden zusammengefunden. Koistinen freut sich auf die neue Herausforderung: «Ich spielte schon in Schweden, in den USA und in Russland. Ich wollte unbedingt noch eine weitere Auslandserfahrung in Davos.» Koistinen wie auch Lindgren sind sich bewusst, dass es mit der «Flucht» nach Davos noch nicht getan ist, damit es definitiv wieder aufwärtsgeht mit der Karriere. «Ich weiss, dass die Ansprüche an die Importspieler in der Schweiz sehr hoch sind», sagt Lindgren. «Ich will ein Leader in Davos sein», sagen beide unisono. Der erste Eindruck in den letzten Tagen hat beiden gefallen. «Wir haben mit dem Rest der Mannschaft mittrainiert, sind viel gerannt und haben auch eine Bergwanderung unternommen», erzählt Lindgren. Koistinen weiss zudem um seine spezielle Rolle, er hat die Hausaufgaben gemacht: «Ich bin der erste ausländische Verteidiger des HCD seit sechs Jahren und Janne Niinimaa.» Schwere Aufgabe am St. Galler «Kantonalen» Die Bündner Schwinger reisen morgen nur sechs Tage nach dem letzten Kranzfest an das nächste Kantonalschwingen. Dort treffen sie auf eine sehr starke Heimmannschaft. Letzter Sieger, der nicht Toggenburger war, war 2005 ein Bündner. ke, homogene Mannschaft ein. Neben den drei Eidgenossen Beat Clopath, Edi Philipp und Mike Peng sind noch acht weitere Kranzschwinger auf der Meldeliste. Einer davon ist Christian Aebli. Der Seewiser konnte in Matt zum ersten Mal vor die Ehrendamen treten und einen Eichenlaubkranz in Empfang nehmen. Das Selbstvertrauen für einen weiteren Kranz ist also vorhanden. Die Routiniers Pascal Hirt, Roman Hochholdinger und Sandro Schlegel überzeugten im Glarnerland ebenfalls und möchten im Hinblick auf die Qualifikationen für Burgdorf einen weiteren Schritt nach vor- Von Claudio Lanicca Schwingen. – Nach dem GlarnerBündner «Kantonalen» vom Pfingstmontag steht binnen Wochenfrist am Sonntag bereits das nächste Kranzfest an. In Benken wird das 99. St. Galler Kantonalschwingfest ausgetragen. Gemeldet sind rund 230 Schwinger; davon reisen rund 50 als Gäste an. Neben 20 Bündnern dürfen noch Delegationen aus dem Appenzeller- und Glarnerland am Wettkampf teilnehmen. Für den besten Athleten winkt der Muni Babo als Siegerpreis. Angesichts der Stärke des Heimverbandes dürfte es für die Gäste schwierig werden, den Tagessieg zu erringen. Insgesamt werden elf eidgenössische Kranzschwinger erwartet. Der Bündner Schwingerverband setzt in Benken wie gewohnt eine star- Seewiser mit viel Selbstvertrauen: Christian Aebli ist bereit für den zweiten Kranz in seiner Karriere. Bild Olivia Item ne machen. Ursin Battaglia und Martin Plump ergänzen die Kranzschwinger. Gelingt es dem Bonaduzer Beat Clopath, die sehr aktive Schwingweise von Matt beizubehalten, dürfen spannende und interessante Zweikämpfe vom Bündner erwartet werden. Damit sollte auch eine Klassierung im vorderen Ranglistenfeld möglich sein. Mit seiner langjährigen Erfahrung kann Edi Philipp ebenfalls ein Spitzenresultat erschwingen. Für Mike Peng bietet sich am Sonntag eine Chance weiterzukommen. Toggenburg gegen den Rest Der Toggenburger Schwingerverband entsendet mit Daniel Bösch, Andy Büsser, Arnold Forrer, Urban Götte und Jakob Roth fast die Hälfte der Eidgenossen. Sie alle haben die Fähigkeiten und das schwingerische Rüstzeug, um den Tagessieg zu erkämpfen. Quasi vor der Haustüre werden aber Martin Glaus und vor allem Bruno Fäh (Benken) alles daran setzen, den Siegerpreis im Rapperswiler Schwingerverband zu halten. Weitere Konkurrenz bilden der Appenzeller Michael Bless und die Bündner Eidgenossen.