Die St.Vither Kirmes

Transcrição

T.VITHER ZEITUNG
Die St.Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar
dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Sport'
und Spiel", „Frau und Familie" und „Der praktische Landwirt"
Nr. 2 819 3
TELEFON
StVith,
Nummer 60
Donnetstag,
den
4.
Juni
Druck und Verlag: M. Doepgen-Beretz, S t V i t h , H a u p t s t r a ß e 58
und Malmedyer Straße 19 / Handelsregister -Verviers 29259
Postscheck-Konto Nummer 589 95 / Einzelnummer 2 Francs
10.
1964
Viel Betrieb und schöne Veranstaltungen
ST.VITH. Die Kirmes seheint in St.Vith langsam wieder in Mode zu kommen; denn es kann nicht geleugnet werden, daß der Betrieb in den letzten Jahren wieder zugenommen hat, und das allgemeine Interesse an den
einzelnen Veranstaltungen gestiegen ist- Hierzu hat bestimmt auch das herr
liehe Sommerwetter, und vielleicht au ch, wenn auch wohl ungewollt, der
Antrag der Mittelstandsvereinigung auf Abschaffung des wöchentlichen Ruetages an den Kirmestagen beigetragen.
Erst wenn die Kirmes vorbei ist, fällt einem auf, wie viele Veranstaltungen es gibt, ganz abgesehen von den während aller Kirmestage andauernden Tanzgelegenheiten in Sälen und Lokalen.
Die diesjährige Kirmes war ein schöner Erfolg. Hoffen wir, daß sich diese Tendenz in den kommenden Jahre n günstig weiter entwickelt, was allerdings nur geschehen kann, wenn man der Vereinsmüdigkeit Einhalt ge
bieten kann.
Der größte Kirmesbaum
Am Samstag begann die Kirmes
sofort mit einem Superlativ. Die J u n g
gesellen hatten im vergangenen Jahr
von der Stadt einen 30 m langen
Baum erhalten, diesen vor einigen
Wochen, nachdem er abgelagert und
trocken war eingeholt und mit den
üblichen blau-weißen Anstrich versehen. Es wurde geunkt, daß es niemals gelingen w e r d e , diesen Baum
auf dem durch die Kirmesattraktionen
•eingeengten Platz auf dem Viehmarkt
aufzurichten. Die Optimisten behielten recht: es klappte vorzüglich, w e n n
es auch etwas länger dauerte.
Nicht nur die Junggesellen, sondern alles junge und jugendliche
Volk, daß sich als Schaulustige auf
der Straße befand, w u r d e eingespannt
Im Gegensatz zu sonst gingen die
Großen am Stockende. Z w e i eisenbewehrte Tragen sollten ihnen helfen,
den riesigen Stock des Baumes unter
Kontrolle zu behalten. Der Musikverein sorgte für den richtigen Rhytmus und schon ging es los. Seit langem waren nicht mehr so viele Leute zu einer Kirmesbaum-Aufrichtung
gekommen. Jeder wollte diesen Rie-
senbaum, der in seiner Länge doch
sehr schlank w i r k t e sehen und etwas
von dem Nervenkitzel der drohenden
Gefahr mitbekommen.
Der Sehlußsegen für die Fronleichnamsprozession wurde vor dem rechten
Portal der Pfarrkirche erteilt.
Im unteren Teil der Hauptstraße
w u r d e eine sonst nicht übliche Pause
eingelegt, dann w u r d e der Baum, w i e
immer, an der Ameler Straße gedreht und schließlich auf den Platz
gebracht.
Eine lange
Sakramentsprozession
Nach den üblichen Vorbereitungen
ging es los. Vorsichtshalber w a r das
Standloch für den Baum erheblich vertieft w o r d e n , dickere Taue w a r e n zugegen und auch die Stützen machten
einen soliden Eindruck, A m schwierigsten sind immer die ersten Meter,
und es verpuffte manches kräftige
"Hau-Ruck", ohne d a ß man viel Wirkung sah. Dann aber, als der Baum
sozusagen auf der Kippe stand, w a r
es schnell unter dem Kommando von
Präsident H. Doepgen und E. Simons
als Fachmann geschehen. Der Musikverein spielte den Tusch, die Lichter
des Baumes gingen an und im gleichen Augenblick begann auch der Kirmesrummel.
Sofort nach der 9,15-Uhr-Messe, so
gegen 10 Uhr, stellte sich die Prozession an der Pfarrkirche unter Leitung von hochw. Kaplan Servais auf.
Die Schürzenbruderschaft begleitete
hochw. Dechant Breuer mit dem A l lerheiligsten nach draußen. J e w e i l s
4 Mitglieder des Vitusvereins trugen
den Himmel, während e t w a 2 0 Mitglieder desselben Vereins hinter ihrer
Fahne marschierten.. Die St. Sebastianus u. Rochus Schützenbruderschaft
w a r mit allen ihren 22 Mitgliedern
zur Stelle. Vor dem Allerhelligsten
gingen die Jugendvereine, die Schulen, die anderen städtischen Vereine
mit Fahnenabordnungen. Der Lautsprecherdienst w u r d e von der Chiro
gestellt.
Hinter dem Allerheiligsten kamen
dann der Stadtrat mit Bürgermeister
W . Pip und der Kirchenfabrikrat mit
Präsident H. Lentz an der Spitze. Es
folgte der Kirchenchor und dann die
langen Reihen der Männer und Frauen.
Die Straßen w a r e n mit Blumen bestreut und ganz besondere Sorgfalt
w a r beim Aufbau der Altäre verw a n d t w o r d e n . Wohl fiel überhaupt
an diese Kirmes auf, daß im Vergleich zu sonst nur w e n i g e Fahnen
an den Häusern wehten.
fl"!.
ist der in diesem Jahre, w o der Vithusverein sein 300jähriges
»biläum feiert, am Kirmessamstag aufgesetzte Kirmesbaum.
n o c n
J
Bei sengender Sonne nahm die Prozession ihren Weg von der Kirche
aus zur Major-Long-Straße (ehemalige
Schulstraße), bog nach links in die
Hauptstraße ein, um dann an den Linden vorbei in die Klosterstraße einzumünden. Gendarmerie und Polizei
sorgten ( w i e bei allen Veranstaltungen an den Kirmestagen) für mustergültige Absperrung. Lange, geduldig
wartende Autoschlangen bildeten sich
an den Schnittpunkten der Hauptstraße. Viele Fremde stiegen aus ihren
W a g e n , um vor dem Allerheiligsten
niederzuknien. Nach dem Segen an
dem im Hauptportal des St. JosefsKlosters aufgebauten Altar, zog die
Prozession zurück zu den Linden und
bog in die Heckingsstraße e i n , um
am Büchelturm vorbei zu dem in der
Nähe der Mühle in der Pulverstraße
gelegenen Altar zu gelangen. Von
dort aus ging es weiter durch die
Pulverstraße zur Hauptstraße, die
überquert w u r d e und die Prozession
in die Bleichstraße k a m . A n der Stelle, w o sich früher das öffentliche
Waschhaus befand, w u r d e der dritte
Segen erteilt. Der letzte Altar w a r
auf der Treppe der Pfarrkirche errichtet w o r d e n . Die Prozession z o g ,
um ihn z u erreichen an der ganzen
Nordseite der Kirche entlang.
Mit dem gemeinsam gesungenen
Choral "Großer Gott w i r loben dich"
w u r d e die Prozession beendet.
Ein Kirmesspiel und ein
schönes Spiel
Der RFC St.Vith hatte f ü r den Nachmittag des Kirmessonntages
zwei
Fußballspiele arrangiert. Das erste
stellte die Reservemannschaften von
Emmels und St.Vith gegenüber. Es
w a r eine kuriose Angelegenheit, denn
die bei der Pause 2 — 0 führenden
St.Vither w a r e n nachher f r o h , ein
4—4 zu erreichen. Der Frühschoppen
hatte z u lange gedauert und w a r
scheinbar so ausgiebig g e w e s e n , daß
nachher die Kräfte nicht mehr ausreichten. Lassen w i r es als Volksbelustigung und nicht als richtiges
Fußballspiel gelten.
Wirklich spannend und sehr aufschlußreich w a r das dann folgende
Spiel zwischen den ersten Garnituren
von Malmundaria und St.Vith. Die
Malmedyer spielen bekanntlich eine
Jahrgang
Division höher als St.Vith. Der ehemalige Promotionsclub hat in den letz
ten Jahren viele Rückschläge hinnehmen müssen. In der kommenden Saison w i l l er es mit einer ganz jungen
Mannschaft versuchen. Diese Mannschaft machte uns am Sonntag viel
Freude durch ihr sehr schnelles Spiel
und ihre faire und sportliche A r t .
Auch St.Vith will seine Mannschaft
für die nächste Spielzeit umkrempeln.
Mehrere neue Spieler konnten engagiert w e r d e n . Leider konnten sie
nicht alle dabei sein. Auch so gab
es
manchen
Lichtblick
bei
den
S c h w a r z w e i ß e n , auch w e n n es viel
Mißverständnisse
und sogar z w e i
Selbsttore gab. Viel Einsatz und stellenweise sehr schöne Kombinationen
zeigten sie, als sie die Scheu vor dem
im Sprintertempo beginnenden Gegner verloren hatten. Es gab beiderseitig schöne Kombinationszüge, schöne
Torschüsse und prächtige Torwartparaden. Das 3 — 2 in der Halbzeit für
Malmundaria schien uns etwas schmei
chelhaft, denn beide Mannschaften
hatten gleichviel v o m Spiel gehabt,
St.Vith vielleicht sogar etwas mehr.
Nach der Pause drehte Malmundaria
zunächst mächtig auf und schoß z w e i
Tore. Die Hiesigen brachten das Spiel
aber w i e d e r unter Kontrolle und so
w u r d e das angenehme Match mit einem 5 — 3 f ü r die Gäste beiendet.
Viel Rummel auf dem
Kirmespietz
Lange parkende Autoschlangen zeigten a n , w i e groß der Betrieb auf dem
Kirmesplatz w a r . Karussels und Scooter, Schießbuden und andere Attraktionen hatten nicht über zu w e n i g
Betrieb zu klagen. Nicht nur St.Vither
gab e s , sondern man möchte sagen,
das auswärtige Element sei in der
Mehrheit gewesen. Dieser Betrieb
wiederholte sich, w e n n auch in geringerem Maße an den beiden anderen Kirmestagen.
Bald begann auch das Tanzvergnügen im Saale und in den Lokalen. J e der suchte sich aus dem reichhaltigen
Angebot das aus, w a s ihm am meisten zusagte, w e n n er nicht v o r z o g ,
eine Runde durch die Gemeinde z u
machen und alle Lokale z u besuchen.
V o n der Stimmung w o l l e n w i r nur
behaupten, s"" sei "Vekder Stimmung"
gewesen.
Die Bruderschaffsmesse
Die St. Sebastianus und Rochus
Schützenbruderschaft begann den früher ihr reservierten (jetzt aber rw«nF o r t s e t z u n g Seite 8
Hochebtrieb herrschte an den drei Ta gen auf dem Kirmesplatz
MUMMT
6 0 Seite
IT. V I T H E X
2
Z E I T U N G
D o a n e M t a g , 'den 4. Joaj m,
eo Seite
M E N S C H E N UNSERER Z E I T
Ministerpräsident Ismet Inönü
Das Kräftespiel in der T ü r k e i
Er sei der Hüfer des Erbes von
Kemal Atatürk, sagen seine Freunde, und w e r das akzeptiert, der
wagt kaum Kritik. Er sei so klug
w i e ein Fuchs und nichts anderes
als ein gerissener Taktiker, sagen
seine Gegner. In beiden
Fällen
geht es um die gleiche Person :
Ismet Inönü, den türkischen Ministerpräsidenten, den Mann Mann
der trotz seines Alters nach w i e
vor die Schlüsselposition im undurchsichtigen Kräftespiel am Bosporus innehat. Wohl hängt sein
A m t vom Wohlwollen der Generäle a b , die ihn stürzen könnten,
aber das käme ihnen nicht in den
Sinn.
Es gehört zu den Besonderheiten
der Türkei, d a ß dort seit dem Tode
Kemal Atatürks kein Politiker Karriere
machen kann, der nicht einigermaßen nachweist, Sachwalter jenes Mannes zu sein.
Das galt auch f ü r Menderes, der
am Galgen endete. Nicht nur, w e i l er
der Korruption Tür und Tor geöffnet
hatte — w a s in jenem Lande nicht
als so schwerwiegend gilt — sondern w e i l die A r m e e , d i « ihn stürzte,
dem Volk glaubhaft machen konnte,
Menderes habe das Erbe Kemal Atatürks verraten.
Man m u ß etwas von der Geschichte der Türkei w i s s e n , um diese Einstellung verstehen zu können. Der
erste Weltkrieg brachte das Ende des
Ottomanischen Weltreiches u. schließlich dessen Zerteilung unter die Siegermächte. Die "Demontage" w a r so
gründlich, d a ß jeder nationalbewußte türkische Bürger sich gedemütigt
fühlen mußte.
Für dieTilgung jener Schande sorgte Kemal Atatürk. Und das in z w e i facher Weise. Z u m einen führte er
türkische Soldaten zu einem Sieg
gegen Griechenland, z u m anderen reformierte er sein Land in drastischer
Weise.
Er brach die Vorherrschaft der islamischen Geistlichkeit, verwirklichte
die Trennung zwischen Kirche und
Staat, schaffte den Schleier ab und
nahm letztlich alles das voraus, w a s
ihm lange Zeit später Aegyptens Nasser und Algeriens Ben Bella nachexerzierten, w e i l auch sie erkennen mußten, d a ß die orthodoxen islamischen
Lehren die Schaffung eines modernen
Staates nicht zulassen.
Tapfer und klug
Ismet Inönü, der gegenwärtig das
Erbe des "Erneueres" verwaltet, wurde vor acht Jahrzehnten in Izmir geboren. Er besuchte d i e Kriegsakade-
mie zusammen mit Kemal Atatürk,
der sein Freund und Gönner w u r d e .
Seine Sporen als Stratege und Soldat
erwarb er sich unter Atatürk in den
entscheidenden Schlachten gegen die
Griechen.
1921 siegte er als Generalstabschef bei Inönü. Seitdem trägt er den
Namen des Dorfes als seinen eigenen, w e n n er sich auch gerne Ismet
Pascha nennen läßt.
Inönüs Tapferkeit verband sich mi1
Klugheit und Schläue. Diese beiden
Eigenschaften nutzte Kemal Atatürk,
als er ihn nach dem Siege zum A u ßenminister machte. In dieser Eigenschaft setzte er für sein Land beim
Friedensvertrag von Lausanne (1923)
bessere Bedingungen durch, als zu
erwarten gewesen w a r .
Als Kemal Atatürk starb, trat, w i e
nicht anders erwartet, Ismet Inönü
dessen Erbe als Staatspräsident a n .
Ihm w a r es z u verdanken, d a ß sein
Land aus d e m zweiten Weltkrieg unbeschadet herauskam.
1950 endete
Inönüs
Herrschaft.
Das Volk sehnte sich nach mehr politischen Freiheiten als der Autokrat
Inönü zu geben bereit w a r . Menderes kam ans Ruder. Der damals schon
alte Mann beugte sich d e m Volkswillen und trat a b , ohne allerdings
die Entwicklung aus dem A u g e zu
verlieren. J e diktatorischer Menderes
w u r d e , um so demokratischer w u r d e
der Oppositionführer Inönü. Dennoch
gab man ihm keine Chance mehr. Er
sei zu alt, hieß es.
Als dann Menderes von der Armee
gestürzt w u r d e , setzten sie 1960 Ismet Pascha auf den Ministerpräsidentensessel, und das Volk w a r zufrieden.
Tatsächlich hätte es in der Türkei
schon längst eine ausgewachsene Revolution an Stelle einiger kleinerer
Putschversuche gegeben, w e n n der
erfahrene Regierungschef nicht das
so ausgeprägte Talent zum Ausgleich
besäße.
Mut und Mäßigung
Ismet
Inönü
sieht
nicht
w i e ein
22.
„ L a ß n u r g u t sein, M a n g . Ich tue es
g e r n — u n d ich b i n es i h r schuldig, der
Benedikta, d e n n sie w a r j a a u ß e r m e i n e r M u t t e r e i n m a l der einzige Mensch,
der g u t gewesen ist z u m i r . H e u t ' b i n
ich ja e i n gradgewachsener Mensch,
aber damals w a r ich ein K r ü p p e l . Ich
habe nichts vergessen.
D a n n g i n g er h i n a u f i n die K a m m e r .
B e n e d i k t a bewegte
sich
überhaupt
nicht b e i seinem E i n t r e t e n . Das Licht
w a r m i t einem m i l d e n Schirm abgedeckt. I m O o f e n w a r noch G l u t u n d das
Z i m m e r w o h l i g d u r c h w ä r m t . Es w a r ,
als h a b e sie n u r auf i h n gewartet. I h r e
A u g e n w a n d e r t e n i h m entgegen, etwas
U n d e f i n i e r b a r e s sprach aus i h r e m Blick,
v i e l l e i c h t G o t t selber schon, oder einer
seiner Engel.
„ N u n b i s t d u doch g e k o m m e n . " K e i n
Verschleiertsein m e h r i n i h r e r S t i m m e ,
eher e i n leises Singen, das sich k a u m
ü b e r d e n R a n d des Bettes hinaus verl o r . D a n n r ü c k t e sie z u r ü c k a n die
W a n d , d a m i t er sich m i t leichter M ü h e a u f die K a n t e des Bettes setzen
könne.
A l l e s w a r so s t i l l . D r u n t e n schlug e i ne U h r . I h r e H ä n d e tasteten sich a n
Nur ein Mann w i e Inönü konnte
die Leidenschaften so lange zügeln,
ohne selber in den Ruf der Feigheit
zu gelangen, denn feige ist dieser
alte Mann nie g e w e s e n ; das w e i ß
jedes Kind. Das wissen auch die Griechen.
Unzufrieden mit Inönü sind vor
allem junge Hitzköpfe. Sollten sie
Erfolg haben, dann dürfen sie bald
eine bittere Enttäuschung
erleben,
denn ein Idol, das man stürzt, m u ß
man auch ersetzen können, und das
dürfte in diesem Fall sehr schwer
sein.
Vergessenes Stück Erde In der Zuidersee
Heute ist Marken, die erst durch ihren Dammbau über die Landesgrenzen hinaus bekanntgewordene Insel
der alten Zuidersee in Holland, eine
vielbesuchte Sehenswürdigkeit,
zu
der Gäste aus nah und fern strömen — um ein Stück längst versunkener Zeit zu besichtigen. Man sagt,
die Insel sei vom Fremdenverkehr
überfordert und meint, daß sich die
Inselbewohner noch immer nicht auf
den Fremdenzustrom eingestellt haben. Das Eiland liegt einen Meter
unter dem Meeresspiegel und wurde von dem großen Deichdammbau
trotz notdürftigen Schutzes immer
wieder überflutet. Dennoch konnten
sich die in jahrhundertelanger Isolation aufgewachsenen Insulaner nicht
dazu entschließen, ihre Heimat zu
verlassen und sich auf dem rettenden Festland anzusiedeln.
Der absoluten Isolation entstammen die Menschen von Marken mit
all ihren merkwürdigen Sitten und
Bräuchen, mit jener geradezu schokkierenden Haartracht der Frauen, mit
der Einmaligkeit ihrer Kleidung —
eine derb anmutende
Rasse,
aus
W i n d , Sturm, Kampf mit den Wellen
und dem Willen zum Ueberleben geformten Sippe. Sturm- und salzwassergegerbte Gesichter tragen die Fischer von Marken zur Schau. Riesig
und überdimensional
wirken
die
Frauen dieser Männer. Man spricht
von den Riesenfrauen der Insel Marken.
Dies und die reichbestickte Tracht
mit den bunten Hauben und den
bunten Bändern, mit den offenen
Haarbüscheln an langen Zöpfen u n d
d e n ausrasierten
Hinterköpfen der
Riesenfrauen von Marken trägt natürlich zum Fotointeresse d e r Besucher
jener Zuidersee-Insel beträchtlich bei.
Aber die Leute von Marken sind sehr
fotoscheu und werden böse, w e n n
sie entdecken, d a ß man sie heimlich
aufs Bild zu bannen versucht. W i r
fanden nur ganz wenige Ausnahmen
dieser Fotoscheu auf der Insel der
Fischerhäuschen und der Warften.
A u f dem höchsten Warfthügel haben die Leute von Marken ihre Kirche errichtet. Die Holzhäuser aber
w i r k e n S c h n e e w i t t c h e n - und zwergenhaft i m Verhältnis zu den "stabilen"
Frauen und Fischern, die sie bewohnen. Immer wieder wurden die Häuser bisher
weggeschwemmt,
und
auch die erhöhten Warften boten
keinen Schutz vor der Flut.
1916
stand die Insel zuletzt völlig unter
Wasser. 1957 erbaute man dann den
Deichdamm, der die Insel heute mit
dem Festland verbindet. Erst seit die-
eine
„ W e n n du w i e d e r gesund bist, Bened i k t a " , sagte er. „Doch, doch, liebe Ben e d i k t a , d u w i r s t schon w i e d e r gesund.
D a n n k o m m s t d u z u m i r auf den Berg."
ERNST
Fortsetzung
Beides aber braucht die Türkei, besonders seit der Zypern-Krise.
Die Zeit blieb stehen auf der Insel Marken
J&(K&t& zum £S^ii
ROMAN V O N HANS
Obgleich d i e Politik ihm im Blut
liegt, hat man manchmal das G e f ü h l ,
daß er froh w ä r e , w e n n er sich
nicht mehr aktiv mit ihr befassen
brauchte, aber es ist weit und breit
kein Mann in Sicht, der soviel Erfahrung und Ansehen besitzt w i e er.
DIE W E L T U N D WIR
u n d m i t einem k ü h n e n G r i f f i n
helle Z u k u n f t h i n e i n z u s t e l l e n .
Durch
General aus. Er w i r k t k l e i n , zierlich
und fast w i e ein Gelehrter. Er spricht
französich und deutsch f l i e ß e n d , ist
überaus gebildet
und
hat
eine
Schwäche f ü r historische Bücher. Für
Prachtentfaltung hat er nicht
viel
übrig.
seinen A r m e n h e r a u f u n d umschlossen
sein Gesicht. Er sah die M a g e r k e i t i h r e r A r m e u n t e r d e m w e i ß e n A e r m e l des
N a d i t h e m d e s , das nach L a v e n d e l roch
u n d f ü h l t e i h r tiefes Glück ü b e r sein
Kommen.
„ E r z ä h l m i r doch etwas, G o t t h e i t
aus deinem Leben vielleicht . . ."
-
Er tat es u n d hatte dabei den einen
A r m h i n t e r i h r e S c h u l t e r geschoben, w i e
u m sie z u s t ü t z e n , da sie n u n auf g l e i cher H ö h e m i t i h m s a ß . Er e r z ä h l t e i h r
v o m Riederhof, v o n der M u t t e r , v o m
N e p o m u k Zach, den er z w a r nicht V a ter nannte, — der i h m aber sehr nahe
stand. V o m F r ü h l i n g sprach er, w i e es
dann w i e d e r s c h ö n sein w e r d e auf dem
R i e d oben, v o m fernen F r e u n d , der i m
F r ü h s o m m e n wiederkommen wollte.
Gottheit erzählte und erzählte und
f ü h l t e doch p l ö t z l i c h , d a ß alles, was er
sagte, s c h l i e ß l i c h ins Leere e i n m ü n d e n
m ü s s e , w e i l er nicht w u ß t e , w i e er d e m
A u g e n b l i c k l i c h e n der Stunde eine t r ö s t liche F o r t s e t z u n g geben solle, w i e es i h r
armes krankes H e r z aufrichten solle.
U n d so f a n d er d i e s c h ö n e u n d edle
T a p f e r k e i t , auch i h r bereits abgeschlossenes L e b e n n o c h m a l herauszuheben
Es w a r dies n u n k e i n E r z ä h l e n m e h r
i m eigentlichen Sinne, s o n d e r n n u r das
U m h ü l l e n einer schmerzhaften D u n k e l h e i t m i t einem weichen M a n t e l . U n d es
war, als neige sich der H e i l a n d am
Kreuze, das ü b e r Benediktas Bett h i n g ,
dem G o t t h e i t W i n k e l r o t zu, als sei er
m i t dieser b a r m h e r z i g e n L ü g e völlig e i n verstanden, die den W e g i n ein g l ä u biges H e r z h i n e i n fand.
Benedikta h ö r t e i h m schweigend zu
u n d l i e ß i h n nicht ahnen, da sie es
v i e l besser w u ß t e , was k a u m Z u k u n f t
w a r für sie, n u r m e h r das G e g e n w ä r tige. Das M o r g e n k o n n t e vielleicht schon
i n der E w i g k e i t sein. Sie sagte n u r :
„Ach ja, es w i r d s c h ö n sein - w e n n —
dein F r ü h l i n g k o m m t . "
D a n n schwiegen sie. A m Fenster w a r
ein h e l l e r Schein, als ob das A n b l e i c h e n
des neuen Tages schon k o m m e n w o l l e .
A b e r es w a r n u r der F r ü h n a c h t m o n d ,
der ü b e r die Berge heraufgestiegen w a r .
So v e r g i n g eine lange Z e i t . Sie s a ß e n
Schulter an Schulter gelehnt, u n d als
G o t t h e i t e i n m a l den K o p f ein w e n i g
w a n d t e , sah er, d a ß sie eingeschlafen
w a r . Ganz b e h u t s a m legte er sie auf
das K o p f k i s s e n nieder, n a h m die w o l l e ne Decke u n d deckte sie b i s ü b e r die
Schulter h i n a u f z u .
„ S i e s c h l ä f t j e t z t " , sagte er u n t e n
i n der K ü c h e u n d versprach, a m a n d e r n
sen wenigen J a h r e n ist Marken sozusagen "entdeckt".
Heute ringt man d e m Wasser große Landprojekte a b , so d a ß Marken
eines Tages "auf das Festland w a n d e r n " dürfte. W i e lange dann wohl
die Isolation der Insellage mit ihren
mittelalterlichen
Merkwürdigkeiten noch anhalten w i r d ? Heute steht
der Zauber der Trachtenfarben in herbem Gegensatz zur kargen Landschaft
der Insel, auf der nur sehr vereinzelt Bäume und Blumengärten wachsen, w i e man es von den sauberen
Ortschaften Hollands kennt. Die Frauen von Marken ernten im Sommer ein
w e n i g H e u , während die Männer auf
Fischfang ausfahren. Einige fortschrittlich Gesinnte wittern im Tourismus
das große Geschäft und richten Verkaufsstände f ü r Holzschuhe,
Websachen und Markener Kunsthandwerk
ein.
Wer das Glück hat, in die Häuser
der Insel hineinschauen z u d ü r f e n ,
w i r d auch dort eine Fülle von Merkwürdigkeiten f i n d e n . Die Einrichtung
besteht hauptsächlich
aus Truhen,
Kästen, Sitzkisten, Regalen u. Schachteln und Dosen, Tellerbrettern, kaum
aus Schränken und sonstigem Mobilar
Tische und Stühle abgerechnet. Alles
ist wunderschön bemalt
und ge-
A b e n d w i e d e r z u k o m m e n . D a n n zog er
den S c h i m m e l aus d e m S t a l l u n d f u h r
langsam ü b e r den Berg hinauf.
I n dieser Nacht aber hatte B e n e d i k t a
den H ö h e p u n k t ihres Lebens e r k l o m men. Die schöne Fabel v o m Leben auf
dem Berg i m F r ü h l i n g , m i t der sie
G o t t h e i t i n den Schlaf geredet hatte,
sprach sich w e i t e r i n i h r e n Schlaf h i n ein u n d zeichnete ein L ä c h e l n v ö l l i g e r
G e l ö s t h e i t i n das bleiche Gesicht.
A l s der M a n g u m M i t t e r n a c h t leise
die K a m m e r betrat, w a r dieses L ä c h e l n
noch i n i h r e m Gesicht, Es w a r auch
beim Anbrechen des neuen Tages noch
da, aber da w a r es w ä c h s e r n g e w o r den. U n d der T o d , der sie ums M o r g e n grauen b r ü d e r l i c h i n die A r m e n a h m ,
mochte
sich vielleicht w u n d e r n , d a ß
man i h m m i t einem solchen L ä c h e l n
begegnen k o n n t e .
A l s G o t t h e i t W i n k e l r o t so gegen acht
U h r oben i m R i e d unter die H a u s t ü r e
t r a t .hatte sich der F ö h n w i n d
gelegt
u n d ein w o l k e n l o s e r H i m m e l spannte
sich ü b e r den Bergen. P l ö t z l i c h h ö r t e er
v o n Jakobsberg h e r a u f das K a p e l l e n g l ö c k l e i n l ä u t e n zu dieser u n g e w o h n t e n
Stunde.
D a w u ß t e er, d a ß B e n e d i k t a i h n ber e i t s aus der E w i g k e i t h e r ü b e r g r ü ß t e ,
aus der g r ö ß e r e n u n d r e i n e r e n W e l t
des N i m m e r s e i n s .
S i l b e r n u n d h e l l l ä u t e t e das G l ö c k l e i n
durch d e n W a l d , i h n a b e r t r a f j e d e r T o n
w i e e i n Hammerschlag. S t a r r u n d s t i l l
s t a n d er, so als ob er wachsen w o l l e .
U n d aus dem gesunden A u g e l i e f i h m
das W a s s e r ü b e r die W a n g e . E r s c h ä m t e
schnitzt. Der Wohnraum ist gleichzeitig Küche, Schlafzimmer und Trokkenraum f ü r d i e Netze. Es gibt <j,
kojenähnlich eingebaute Betten. Eines
davon ist prinzipiell unbenutzt und
w i r d " P r o n k b e d " , Prachtbett, genannt
Es ist mit bunten Kissen, mit gestickten Decken und Webbändern verziert
— f ü r den hohen Gast, der niemals
TüetkndzusnLe99mna nkindAW-vn,vm
kommt. Es gibt auch eine Pronkkamer, ein Staatsbesuchszimmer sozusagen. Es besteht praktisch aus der
Einrichtung
kleiner
Heimatmuseen
und w i r d ebenfalls im Familienleben
nicht benutzt. In der Pronkkamer findet man schöne alte Truhen, ge.
schnitzte Tische und Stühle, viele
Spanholzschachteln in der charakteristischen Bemalung der Inselkunst,
Das Brauchtum der Insel kennt eine Reihe von bunten
Festen, die
meist sehr familiären Charakter haben und Fremden nur selten oder
ganz zufällig zugänglich sind. Die
Insel hat eine Reihe äußerst komplizierter Festtagsregeln, die Gesetzescharakter einehmen. Schön sind die
Trachtentänze, wobei die Riesenfrauen etwas von ihrer scheinbar steifen
Ungelenkigkeit
verlieren. Es gibt
Kinderfeste mit bunten Reigentänzen
der klappernden
Holzschuhe, die,
w e n n sie ausgedient haben, als Blumenhängtöpfe gebraut werden. Die
Hochzeitsfeiern der Insel finden im
Winter auf dem zugefrorenen See
statt. Getränke und Speisen, Spezialitäten der Insel, gibt e s , deren Rezepte ängstlich gehütet werden.
Wenn d i e großen Busse von weither kommen und d i e Menschengruppen sich durch d i e schmalen Inselw e g e n drängen, dann schließen sich
die Fenster und die Riesenfrauen
von Marken riskieren allenfalls einen
Blick hinter dem Vorhang. Trifft man
eine der Riesendamen von Marken
auf der Straße im Schmuck ihrer al
täglich getragenen alten Tracht, siel
man sie im Vorübergehen mißtrauisch
nach Fotojägern Ausschau halten und
schon vom weitem energisch abwinken. Man möchte d a s Inselidyll nicht
gern auf Platte und Film gebannt
sehen. Warum eigentlich nicht? Die
großen Frauen von Marken mit ihren
Fischermännern in weiten Pluderfe
sen mit roter Gürtelschärpe blieben
uns die A n t w o r t darauf schuldig.
KURZ
3
DieS
el Betrieb
itsetzung von Seite :
igs demPublikum h
isverein zusamme
Montag mit einer v
Servais zelebriert
Lebenden und Ver
erschaff, die w i e c
erschienen w a r . E
die Bruderschaft c
Ein zäh
as Kgl. Tambourk
tärkte) K g l . Musi
j geleiteten am AA<
einen langen Z u g
Junggesellen zurr
Ben und z u m G
Sportplatz. Unte
tzenkönig Paul Me
beiden Adjutanten
ait. Die stark blendi
verte das Schießen
dem waren d i e
heruntergeschosse
folgte (P. Müller)
er linke Flügel a u f
, den E. Wilrhes ei
huß des rechten
leissen.
U N D AMÜSANT
Acht J a h r e hob Farmer Red Willis
aus Süddakota neben dem Ofen in
der Futterküche einen Sack Zement
auf, den ihm ein Unbekannter gegeben hatte. A l s er jetzt den Inhalt anrühren wollte, band er nicht. Es stellte sich heraus, d a ß es Dynamit war.
Um gute Bahnverhältnisse zu heben, tanzte am Tage vor einem Rennen in Indianapolis (USA) ein indianischer Rennfahrer den Sonnentanz seiner Ahnen. Das Bemühen war fruchtlos, denn am Tage des Autorennen!
w brenzlige Situati
regnete es 21 Stunden.
~5 gegen Malmun
sich der T r ä n e n n i c h t u n d r ü h r t e kel«
H a n d , sie f o r t z u w i s c h e n . ,
Die Leute w e i t u m aber sprachen von
dem w u n d e r s a m e n
L ä c h e l n , mit de»
B e n e d i k t a i n den g r o ß e n Schlaf gegngen w a r . Sie deuteten es a u f Ihre Weise. N i e m a n d aber w u ß t e , daß dies*
glückliche L ä c h e l n n u r der Güte ein«
M a n n e s zuzuschreiben w a r , der mit Wn e n W o r t e n i h r armes H e r z noch elM"
f r ü h l i n g s t r u n k e n a u f b l ü h e n ließ.
5
1
ß
I n der Gemeinderatssitzung zu P* '
brudc g i n g es an diesem Märzabel»
scharf her. Z u n ä c h s t w u r d e n einige Ant r ä g e e i n s t i m m i g u n d ohne v i e l Gereä«
erledigt. A b e r d a n n k a m d e r Antrag de*
H o l z h ä n d l e r s G o t t h e i t Winkelrot, a»
A n l e g e n einer festen S t r a ß e über de«
Sixenberg durch den Frauenwald fl*
R i e d u n d d a r ü b e r h i n a u s noch ein S»*
z u r Grenze des Staatswaldes.
!
Noch ehe der B ü r g e r m e i s t e r ganz &
tig w a r m i t der V e r l e s u n g des AnB«'
ges, schrie der Seethaler schon:
„ K o m m t gar n i c h t i n Frage."
Die a n d e r n n i c k t e n i h m Beifall, » » '
m e l t e n u n t e r sich u n d es w a r klar w
sichtlich: sie standen m i t i h r e r Mein*'
h i n t e r d e m Seethaler. N u r einer ^
s t i l l u n d schweigend. D e r Mang *
Jakobsberg. A u d i der Bürgermeister*'
nicht so ohne w e i t e r e s g e w i l l t , deriA""
t r a g n u n gleich ad a c t a z u legen, n ""
er gab z u b e d e n k e n :
.
„ D i e Idee m i t d e m S t r a ß e n b a u »
n i c h t so ohne w e i t e r e s v o n der BJ»
z u w e i s e n . Erstens entstehen det »
v
1
8
»de k e i n e r l e i K o s t e
fügige. Z w e i t e n s i
für den P l a n sofc
esen u n d d r i t t e n s
tarnt w ä r m s t e n s
kaum, d a ß ms
Ablehnung d u r c h
tehen k ö n n t e . "
as ist ganz w u r s t "
- „Ich frage: w e r
sen davon?"
eigentlich alle, d e n n
mit euerem H o l z v
> meine H e r r e n , se
Weg a n , w i e er a
J
er
e
Jahr. M i t den W a g
"6 Achse e i n . M i t
es ü b e r h a u p t unn
ölen."
Jt
« K h t ' s j a auch
auch ohne Las)
F w i l l sich v i e l l e i c
* ein A u t o zulegen
" > » zu F u ß gehen?
y g e h ö r t j a gar i
n doch auch eh
gehen. Seht doch
auf den T a x e n
S t e i n a d l e r v o r di
- Also, w e r i s t e
S „ °
8 « i wi:
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£ Einziger s t a n d ai
Mosberg.
F habe den P l a n i
» 'e Straße w ü r d e
f °Den, der Steigt
|
° n e t w a 300
J ^ - Dies aber i s t
Folglich h a t d
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eingebaute Betten. Eines
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libt auch eine Pronkkaatsbesuchszimmer sozu;steht praktisch aus der
kleiner
Heimatmuseen
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, In der Pronkkamer finhöne alte T r u h e n , ge.
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viele
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ltum d e r Insel kennt ein bunten
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le Reihe äußerst kompliigsregeln, d i e Gesetzesnehmen. Schön sind die
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Holzschuhe, die,
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dem zugefrorenen See
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: großen Busse v o n weit) und d i e Menschengrupj r c h d i e schmalen Inselg e n , dann schließen sich
' und d i e Riesenfrauen
riskieren allenfalls einen
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iesendamen v o n Marken
iße im Schmuck ihrer allagenen alten Tracht, sieht
Vorübergehen mißtrauisch
gern Ausschau halten und
w e i t e m energisch abwinlöchte d a s Inselidyll nicht
latre und Film gebannt
um eigentlich nicht? Die
ien v o n M a r k e n mit ihren
lern in w e i t e n Pluderhoter Gürtelschärpe blieben
twort darauf schuldig.
:
IBetrieb und schöne Veranstaltungen
tetzung von Seite 1
sdemPublikum halber mit d e m
fcverein zusammen veranstaltelifitag mit einer v o n hochw. Kaliervais zelebrierten Messe für
lebenden und Verstorbenen der
Iwhaft, die w i e d e r u m vollzähschienen w a r . Bemerken w i r ,
i Bruderschaft drei neue Mit-
Z u m anschließenden Frühschoppen
im Bruderschaftslokal Pip-Margraff erschien auch Präses hochw. Kaplan
Servais.
|
'
Ein zäher Vogel und eine zarte Gans
i Kgl. Tambourkorps und d e r
Iftkte) Kgl. Musikverein EifelIgeleifeten am Montag nachmitInen langen Z u g v o n Schützen
Junggesellen z u m KönigsvogelSen und zum Ganshauen auf
ortplatz. Unterwegs
wurde
Izenkönig Paul Margraff mit seih e n Adjutanten z u Hause abllt. Die stark blendende Sonne erkrte das Schießen zunächst sehr.
Jjem waren d i e Sterne schnell
Keruntergeschossen. Das Sträuß' gte (P. Müller) und dann w u r Ir linke Flügel auf's Korn genomIden E. Wilmes erlegte. Für d e n
piß des rechten Flügels sorgte
Bissen.
Zunächst
dem
Vogel
schien
1
I
,
es s o , als sollte
nur ein kurzes
Dasein
beschieden s e i n , denn d e r sehr breite Rumpf schrumpfte schnell zusamm e n . Kurz v o n 7 Uhr schrie alles a u f ,
als nach einem Schuß von O s k a r Even
der
Rumpf
herunterkam . . .
D e r n e u e Schützenkönig der St. Sebastianus
aber
ne hing e r mit d e m Stengel an d e r
beschossen w u r d e , denn e s kamen
immer nur kleine Splitter herunter,
bis v o n d e m ganzen Tier noch ein
knackwürstchengroßes Stück hängen
blieb.
Stange fest, aber s o , d a ß er seiner
nach genau
in Schußrichtung
w a r . Bei jedem Schuß w i n k t e d e r V o gel
mit d e m Kopf.
Er federte
stark
und bot dadurch d e n Schüssen zähe-
Des grausamen Spiels müde erklärte Schützenmeister W . Düsseldorf O s kar Even unter d e m J u b e l d e r noch
A n w e s e n d e n z u m Schützenkönig.
ren W i d e r s t a n d . Es half auch nichts,
d a ß e r schließlich v o n d e r Seite a u s
Í
• brenzlige Situation rettet hier der
gegen Malmundaria
ä n e n nicht u n d r ü h r t e keine
lortzuwischen.
e keinerlei Kosten, oder ganz gei w e i t u m aber sprachen von
S'ge. Zweitens i s t das Bezirksersamen L ä c h e l n , m i t dem fär den Plan sofort eingenommen
en und drittens w i r d er v o m
n d e n g r o ß e n Schlaf geganl ^ t wärmstens b e f ü r w o r t e t . Ich
ie deuteten es a u f i h r e Wei« kaum, d a ß m a n h ö h e r e n O r t s
id aber w u ß t e , d a ß diese'
Ablehnung durch d e n G e m e i n d e r a t
fächeln n u r d e r G ü t e eines
>en könnte."
:uschreiben w a r , d e r m i t ' '
L i h r armes H e r z n o c h einm '
ist ganz w u r s t " , schrie d e r Seenken aufblühen ließ.
Ith frage: w e r h a t d e n n einen
davon?"
igentlidi alle, denn i h r m ü ß t j a fast
lemeinderatssitzung z u Pa '
">it euerem Holz v o n d o r t herunter,
es an diesem Märzabeno
»leine Herren, sehen Sie sich doch
Z u n ä c h s t w u r d e n einige Anl)"eg an, wie er aussieht i n j e d e m
pr. Mit den W a g e n s i n k t m a n b i s
immig u n d ohne v i e l Gerede
£ ^chse ein. M i t einem L a s t w a g e n
j e r d a n n k a m d e r A n t r a g des
" überhaupt u n m ö g l i c h h i n a u f z u rs G o t t h e i t W i n k e l r o t , a «
m."
ner festen S t r a ß e ü b e r d
f
' ja auch gar nicht. I s t j a
durch d e n F r a u e n w a l d « J *
r auch ohne Lastwagen gegangen.
darüber h i n a u s n o c h e i n Stück
' Will sich vielleicht gar der H o l z des Staatswaldes,
e m Auto zulegen? K a n n der schon
i d e r B ü r g e r m e i s t e r ganz fer- j
zu Fuß gehen?"
it der V e r l e s u n g des Antrav
;
:ti
l>
11
rs
e a
a u d l t
der Seethaler schon:
gar nicht i n Frage."
i m n i c k t e n i h m B e i f a l l , »urer sich u n d es w a r k l a r er:e standen m i t i h r e r Meinung
i
Seethaler. N u r einer saß
schweigend. D e r M a n g
. A u c h d e r B ü r g e r m e i s t e r war
ine weiteres gewillt, den A '
;leich a d a c t a z u legen, n « '
bedenken:
.
je m i t d e m S t r a ß e n b a u ^
hne w e i t e r e s v o n d e r H «
. Erstens entstehen der •»
v
o
n
1 0
0
Trunkenheit am Steuer
Ausklang
A u c h a m Dienstag k a m d i e Stadt
noch nicht z u r Ruhe. W e n n a u c h , a u ßer
d e m gut besuchten
verlaufenen
Gansessen
und lustig
der Jungge-
sellen an diesem Tage keine offlzlel-
S T . V I T H . Nach einem Z u s a m m e n s t o ß
m i t d e m P k w des Johann R. aus R o d t ,
b e i d e m dessen F r a u leichte V e r l e t z u n gen e r l i t t , w u r d e d e r A u t o f a h r e r E . H .
aus
Vaux-sous-Chevremont v o n der
Gendarmerie wegen Trunkenheit am
Steuer d e m Untersuchungsrichter i n V e r viers überstellt.
A u c h z u dieser Nachmittagsbelustig u n g w a r e n sehr viele Zuschauer gek o m m e n . Bier und Würstchen w u r d e n
reichlich in Anspruch genommen und
d i e Attraktionen fanden A n k l a n g . Der
" k l e i n e " V o g e l , f ü r das Publikum bestimmt, w u r d e v o n H. T h e l e n , Meyerode erlegt, sowie überhaupt sich die
Meyeroder zahlreich am Publikumsschießen beteiligten.
Der Rückmarsch erfolgte bei angehender Dunkelheit. Es g a b viel Beifall
f ü r Gänsekönig S. Pip und f ü r Schützenkönig O . E v e n . Letzterer ist nicht
nur z u r Zeit der älteste aktive Schütz e sondern auch einer der regelmäßigsten und sichersten beim Scheibenschießen und Preißschießen.
1
8
Schützenbruder-
Unterdessen hatte das Ganshauen
längst ein programmgerechtes Ende
g e f u n d e n . Nach einigen Hieben auf
die Strohsäcke gelang Siegfried Pip
der Streich. Er erkor F r l . Mertes als
Königin.
ire hob Farmer Red Willis
:ota neben d e m Ofen in
üche einen Sack Zement
im ein Unbekannter gegeA l s er jetzt d e n Inhalt anIte, band er nicht. Es stellaus, d a ß es Dynamit war.
s e
und Rochus
M O N T E N A U . A m D i e n s t a g m o r g e n gegen 6 U h r ereignete sich a u f d e r S t r a ß e
M o n t e n a u - L i g n e u v i l l e e i n folgenschwerer
U n f a l l . A u f d e r schmalen S t r a ß e s t i e ß e n
i n einer K u r v e e i n L a s t z u g d e r F i n n a
F . S. aus M o n t e n a u u n d d e r Personenw a g e n des 2 3 j ä h r i g e n K a r l K r i n g s aus
Schoppen z u s a m m e n . D e r j u n g e P k w Fahrer, d e r sich a u f d e m W e g e z u r A r b e i t b e f a n d , w u r d e a u f d e r S t e l l e get ö t e t . Es dauerte lange Z e i t , ehe es
gelang, i h n aus d e m v o l l k o m m e n zers t ö r t e n Fahrzeug z u befreien. D e r V e r k e h r m u ß t e lange Z e i t u m g e l e i t e t w e r den. A m M o r g e n w a r , n a c h d & a d i e
Gendarmerien v o n St.Vith u n d A m * l die
e r s t e n E r h e b u n g e n gemacht h a t t e n , auch
d i e Staatsanwaltschaft V e r v i e r s a m U n fallort.
schaft, Oskar Even, trägt die neue Kette.
der Kopf blieb hängen. W i e eine Bir-
Länge
den 4. Juni I B M
1 Toter bei Verkehrsunfall
glieder h a t : Ferdy E v e n , Willy Peters
und Robi Feltes, und somit die Gruppe v o n der " V u e l s t a n g " Zuwachs erhielt. '
AMÜSANT
i Bahnverhältnisse zu hai am Tage vor einem Renanapolis (USA) ein indianifahrer den Sonnentanz seiDas Bemühen w a r fruchtam Tage des Autorennens
! 21 Stunden.
Donnerstag,
Z E I T U N G
Ien Feierlichkeiten stattfanden, g a b es
doch w i e d e r Betrieb auf d e m Kirmesplatz und an d e n anderen Stätten w o
das Tanzbein geschwungen w u r d e .
Z u m Schluß noch eine angenehme
Feststellung. J e d e r w e i ß , d a ß sowohl
der Musikverein als auch d a s Tambourkorps in d e r letzten Zeit mit
ganz erheblichen
Nachwuchssorgen
zu kämpfen hatten. W i e es hieß sollten beide auf d e r Kirmes garnicht in
Erscheinung treten. Umso größer und
freudiger w a r die Ueberraschung, d a ß
beide mitmachten. Hoffen w i r , d a ß
die Krise überwunden ist und bald
diese V e r e i n e w i e d e r im alten G l a n z
erstrahlen!
5
UND
V I T H E R
3
gehört ja gar nicht h i e r h e r . W i r
P " doch auch ein w e n i g m i t d e r
" ' « n . Seht doch b l o ß e i n m a l d i e
auf d
Taxenberg an, die d i e
»«macher v o r drei Jahren gebaut
' Also, wer ist eigentlich noch dader sagen w i r e i n m a l : w e r i s t
6
e n
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u
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8er
s
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a
n
d
a u f
*
D
e
r M
a
n
g
v
o
n
Plabe den Plan eingesehen", sagte
' Straße w ü r d e n u r b e i m S i x t e n .
, der Steigung wegen, einen
° n etwa 300 M e t e r nach l i n k s
'flies aber i s t m e i n G r u n d u n d
' ' '«"glich hat der W t o k e l r o t n u r
e n
v
St.Vither Torwart am Sonntag beim
Im Hotel Pip-Margraff w u r d e das
Ereignis von d e n Schützen gebührend
gefeiert, w o b e i auch die Gattin des
Königs z u Ehren k a m .
v o n m i r eine E r l a u b n i s gebraucht u n d Lechner, H a r t l , Lichtenegger! W a r u m
die h a b ich i h m gegeben."
sitzt i h r da u n d macht d e n M u n d nicht
Das Gesicht des Seethalers l i e f r o t an
auf? K o m m t d i e neue S t r a ß e nicht gerav o r Z o r n u n d W u t , doch, seine S t i m m e
de euch besonders zugute!" H a b t doch
s c h w o l l nicht an, sondern n a h m n u r d e n wenigstens den M u t z u r E h r l i c h k e i t ! "
verletzenden, s p ö t t i s c h e n T o n an.
Die Angesprochenen w u r d e n
etwas
„ H i n t e r unserem R ü c k e n hast d u i h m verlegen. D e r Lichtenegger sah z u r Z i m die Genehmigung erteilt! N a j a , m a n
merdecke
hinauf,
der H a r t l
putzte
weiß ja, warum!"
schnell seine Pfeife, der Lechner k r a t z „ W a r u m dann?"
te sich h i n t e r m O h r . D e r H a ß b e r g e r
„ E s pfeifen j a die Spatzen a u f d e n
endlich raffte
etwas M u t zusammen
Dächern,
d a ß der H o l z w u r m
dein
u n d sagte:
Schwiegersohn g e w o r d e n w ä r e , w e n n —"
„ E i g e n t l i c h h a t er j a recht, d e r M a n g .
D e r M a n g zog schmerzhaft die B r a u W e r gibt uns d e n n die Garantie, Seeen zusammen. Er sah d e n S p ö t t e r e i n
thaler, d a ß w i r diesmal h i n t e r h e r nicht
w e n i g erstaunt an, w e i l er nicht begreigenau so w i e d e r die D u m m e n sind,
fen k o n n t e , d a ß e i n M a n n , dessen W o r t
w e n n w i r auf dich horchen, w i e damals
i n d e r Gemeinde i m m e r etwas gegolm i t dem Holz."
t e n hatte, z u solch s c h ä b i g e n M i t t e l n
„ W e r h a t gesagt, d a ß i h r a u f mich
griff. A b e r w i e m a n i n d e n W a l d h i n horchen sollt?" b r ü l l t e d e r Seethaler.
einschreit, so h a l l t es daraus z u r ü c k .
A l s o sagte d e r M a n g :
„Ja Seethaler, das s t i m m t " , sagte jetzt
der Lichtenegger. „ D u hast u n s damals
„ D e r Deinige h ä t t e es auch w e r d e n
i m H e r b s t zugeredet w i e einem k r a n k e n
w o l l e n . D a i s t sogar e i n m a l e i n g e w i s ser Seethaler z u m i r g e k o m m e n u n d h a t R o ß , d a ß w i r unser H o l z nicht d e m
W i n k e l r o t v e r k a u f e n sollen. D e r m u ß
mich z u m Jasagen z w i n g e n w o l l e n . "
b a n k r o t t w e r d e n , hast gesagt. W i r haD e m Seethaler s c h o ß die Farbe ab.
b e n a u f dich gehorcht u n d - w a r e n
Sein M u n d w u r d e schmal w i e e i n Strich.
hernach d i e D u m m e n . D e r W i n k e l r o t
„ D e r m e i n e h ä t t e k e i n solches T a l e n t
h a t uns ausgelacht u n d steht heute besgehabt z u m Samariterspielen, w i e d e r
H o l z w u r m . Freilich, da m u ß m a n i h m ser da w i e v o r h e r . U n d j e t z t steh ich
j a j e t z t d a n k b a r sein u n d —", e r w i d e r t e
auf u n d b i n d a f ü r , d a ß d i e S t r a ß e
Seethaler.
gebaut w i r d . D u m u ß t j a nicht darauf
fahren, w e n n sie d i r nicht p a ß t . "
„ G e h ö r t d e n n das ü b e r h a u p t daher?"
schrie d e r M a n g scharf. Es verletzte
D e r H a r t l schob schnell seine Pfeife
i h n tief, d a ß ausgerechnet d e r Seethaler
e i n u n d erhob sich auch. Einer nach
sich n i c h t scheute, das A n d e n k e n der
d e m andern schob d e n Sessel z u r ü c k
toten Benedikta ins t r ü b e Alltagslicht
u n d stand auf. Z u l e t z t s a ß b l o ß m e h r
z u z e r r e n . E r sah sie a l l e w i e sie dader Seethaler m i t aschfahlem Gesicht da.
s a ß e n , d e r R e i h e nach.
„Haßberger,
A b e r d a n n s t a n d auch e r a u f , so
Begeistert präsentiert Gänsekönig S. Pip den geschmückten Kopf der Gans.
Neben ihm Gänsekönigin Beatrice Mertes.
heftig, d a ß d e r S t u h l h i n t e r i h m u m - H a t t e sich das B l a t t gewendet? E r h o b
fiel, ging w o r t l o s m i t schweren Schritsich dieser Mensch denn w i r k l i c h u n d
ten durch d e n Sitzungssaal u n d w a r f
w a h r h a f t i g aus seinem Schattendasein,
d r ö h n e n d die T ü r e h i n t e r sich z u .
u m i h m d e n Platz i n der Sonne s t r e i t i g
D r a u ß e n stand er d a n n i n d e r l a u z u machen? Spielte da das Schicksal
warmen Frühlingsnacht u n d ballte i n
vielleicht so eine A r t ausgleichender Geo h n m ä c h t i g e m Z o r n die F ä u s t e .
Das hatte i h m passieren m ü s s e n , d e r
sie alle d i e ganzen Jahre h e r u n t e r
seinem W i l l e n gehalten hatte. W a r sein
Stern i m Erblassen?
Sein Schritt h a l l t e durch das nachts t i l l e D o r f u n d v e r l o r sich b e r g w ä r t s
a u f einem W i e s e n p f a d . D o r t b l i e b er
w i e d e r stehen.
Z w e i f e l l o s , er hatte eine Niederlage
e r l i t t e n , die seinen Stolz empfindlich
traf. O h , dieser M a n g v o m Jakobsberg.
W i e er dagestanden w a r , so, als w o l l te er sagen: Deine H y p o t h e k habe ich
d i r z u r ü c k b e z a h l t auf H e l l e r u n d Pfennig, n u n steh ich gleich a u f gleich m i t
dir . . .
rechtigkeit?
Ein
über
kaltes
W a r u m hatte er sich eigentlich aufgeregt? Jeder v e r n ü n f t i g e Mensch m u ß t e
doch zugeben, d a ß dieser S t r a ß e n b a u
i n j e d e r H i n s i c h t e i n praktischer u n d
fortschrittlicher Gedanke w a r . N a t ü r l i c h ,
das erkannte auch er, er stemmte sich
j a n u r dagegen, w e i l dieser k ü h n e Gedanke v o n diesem H o l z w u r m ausging.
lief
dem Manne
Gerechtigkeit! W o begann, w o endete
sie? Das w a r e n G e f ü h l s d u s e l e i e n ,
über
die m a n sich h i n w e g s e t z e n m u ß t e . Das
ginge j a gerade noch a b , d a ß e r j e t z t ,
nach s o v i e l Jahren, v o n Gewissensbissen
gepeinigt w ü r d e . Das w a r v i e l l e i c h t n u r
so
eine
kleine
Pechsträhne
j e t z t . Das
w i r d sich w i e d e r ä n d e r n , d e n n — e r w i r d
sich w e h r e n . N e i n , so k a m p f l o s w i r d er
diesem H o l z w u r m das F e l d nicht ü b e r lassen.
I r g e n d w o schrie e i n V o g e l leise i m
T r a u m . M a n h ö r t e d e n Bach i n der
S t i l l e r i e s e l n . D e r Seethaler hockte sich
auf d e n W i e s e n r a i n u n d sah s t u m m z u
den Sternen auf, d i e i n feierlichem
Reigen hoch ü b e r d e n Bergen standen.
Lächeln
d e n Nacken.
Allerdings,
er m u ß t e
sich
fest
einspreizen, d e n n v o n diesem Menschen
schien
eine
auszugehen.
zwingende
Macht
Seht doch, er hatte
dunkle,
selber
heute gar nicht a n w e s e n d s e i n brauchen
u n d doch w a r e n sie z u m S c h l u ß a l l e z u
seinem W o l l e n
gestanden.
Waren
mit-
l e i d l o s ü b e r i h n , d e n Seethaler h i n w e g gegangen.
Aber
das w o l l t e
er
ihnea
schon noch e i n t r ä n k e n . N i c h t lange, d a n n
s t a n d er w i e d e r a u f d e r H ö h e .
Fortsetzung
folgt
8 T. V I T H E R
stamm off M u «
Gefallenenehrung
in Baugnez
Urteile in den
Emmelser-Proxessen
E M M E L S . D i e S t r a f k a m m e r der erstins t a n z l i d i e n Gerichts i n V e r v i e r s hat am
M o n t a g , 1. Juni, u n t e r dem V o r s i t z v o n
Richter T h y r i f a y s die U r t e i l e i n den
am vergangenen 4. M a i v e r h a n d e l t e n
Strafsachen v e r k ü n d i g t .
M e h r e r e M i t g l i e d e r der Genossenschaft
d«
Ortschaften Ober- u n d N i e d e r e m mels w a r e n angeklagt w o r d e n , unbefugt
H o k der Gemeinde v e r k a u f t (Diebstahl]
u n d «ich der A m t s a n m a ß u n g schuldig gemacht z u haben. A n d e r e r s e i t s w a r gegen die Gemeinde Crombach u n d B ü r g e r m m s t e r Backes A n k l a g e wegen E i n mischung i n ö f f e n t l i c h e
Aemter und
Amtsanmaßung
erhoben w o r d e n . I m
Gamzen w a r e n es fünf Strafsachen.
I n den U r t e i l e n w e r d e n die M i t g l i e der d e r Genossenschaft v o n der A n k l a ge des D i e b s t a h l s freigesprochen; w o h l
aber w e g e n A m t s a n m a ß u n g zu 15 T a gen G e f ä n g n i s m i t z w e i j ä h r i g e m Strafaufschub v e r u r t e i l t . D i e Gemeinde u n d
der B ü r g e r m e i s t e r w e r d e n freigesprochen. A n d e r e r s e i t s w e r d e n die v o n l e t z teren erhobenen S c h a d e n e r s a t z a n s p r ü c h e
zurückgewiesen.
Ehrliche kleine Finderin
ST.VITH.
Am
Freitag
fand
die
k l e i n e Burga H I L G E R S aus N e u n d o r f i n
der H a u p t s t r a ß e i n S t . V i t h e i n Portem o n n a i e , welcher einen
bedeutenden
Geldbetrag enthielt. Sofort begab sie
sich z u r S t a d t v e r w a l t u n g u m das Port e m o n n a i e abzugeben. Einige S t u n d e n
s p ä t e r k o n n t e die E i g e n t ü m e r i n desselben e r m i t t e l t w e r d e n .
Sitzung des Ge-
B A U G N E Z . Nach der Gefallenenehrung
i n Baugnez, v o n der w i r a u s f ü h r l i c h vergangene Woche berichteten, fand am
Samstag nachmittag eine w e i t e r e Ehrung m i t Parade statt, an der sich die
US-Air-Force v o n Bitburg i n Anwesenh e i t der B ü r g e r m e i s t e r v o n Beverce,
M a l m e d y u n d L i g n e u v i l l e , s o w i e zahlreiche andere P e r s ö n l i c h k e i t e n beteiligten. A n s c h l i e ß e n d hatte die Gemeindev e r w a l t u n g Beverce zu einem Empfang
eingeladen.
Am 14. Juni
Banneuxwallfahrr der K U
Die L e i t u n g der Katholischen L a n d j u gend r u f t die Jugend zu einer g r o ß e n
Jugendwallfahrt
nach
Banneux
auf.
H u n d e r t e Jungen u n d M ä d c h e n h a b e n
sich schon b e r e i t e r k l ä r t , diesem A u f r u f am 14. Juni Folge l e i s t e n .
„DER
MENSCH
IST D E M MEN-
S C H E N W E G Z U G O T T " l a u t e t der
Leitgedanke dieser W a l l f a h r t . Es ist ein
Gedanke aus d e m J a h r e s p r o g r a m m der
KLJ 1964, w o die F a m i l i e i m V o r d e r g r u n d steht.
A l l e T e i l n e h m e r treffen sich u m 10
Uhr
a n der Pfarrkirche
(Eisenbahnb r ü c k e ) v o n Pepinster. I n G r u p p e n v o n
10-15 gehen
sie d e n K r e u z w e g i n
Richtung B a n n e u x . Ansprechende T e x t e
und Gebete w u r d e n eigens für diesen
m o d e r n e n K r e u z w e g ausgearbeitet.
Geschlossen z i e h e n alle i n i h r e n w e i ß e n H e m d e n u n d B l u s e n m i t den Bann e r n an der Spitze i n den M a r i e n o r t
ein. Gegen 12,30 U h r w i r d die- h l . Messe
als H ö h e p u n k t des Tages gefeiert. Gegen 15,30 U h r w i r d eine k l e i n e S c h l u ß feier s t a t t f i n d e n .
Liebes M ä d c h e n , l i e b e r Junge! Schließ e dich d e r Jugend an diesem Tage an!
„BETE M I T U N S F Ü R D I E JUGEND".
W i r e r w a r t e n ganz besonders D i c h !
Die
Gruppenleiter und -leiterinnen
n e h m e n d i e A n m e l d u n g e n entgegen.
Sitzung des Gemeinderates
Crombach
Rodt. Vergangenen Freitag abend um
6 Uhr hielt der Gemeinderat Crombach unter d e m Vorsitz von Bürgermeister Backes eine Sitzung a b , bei
der Gemeindesekretär Solheid Protokoll f ü h r t e . Die Ratsherren Dahm und
Meyer w a r e n nicht a n w e s e n d .
1. Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung.
Sitzung v o m 5. Mai
nehmigt.
\
1964. —
Ge-
2. Jagdverpachtung«
meinderares Manderfeld
M A N D E R F E L D . D e r Gemeinderat h ä l t
am m o r g i g e n Freitag, u m 10 U h r v o r mittags eine öffentliche S i t z u n g ab.
Schnell gelöschter Brand
VVEISMES. I n der n e u e n W e i s m e s e r Fab r i k S a m i n e x entstand e i n B r a n d , der
schnell v o n der F e u e r w e h r g e l ö s c h t w e r den k o n n t e , ehe er a u f das leicht b r e n n bare M a t e r i a l ü b e r g r i f f .
In seiner letzten Sitzung hatte der
Rat d i e Bestätigung des Zuschlages
an Herrn
Janssens
(Parforcejagd)
nicht erteilt. Es w u r d e d e m Ansteigerer anheimgestellt, sein A n g e b o t
um 5 0 . 0 0 0 Fr. z u e r h ö h e n , andernf a l l s e i n e z w e i t e Versteigerung stattfinden w e r d e . Baron Janssens antwortet, er bleibe bei seinem alten
A n g e b o t . — Daraufhin beschließt der
Rat erst e i n m a l , den Beschluß v o m
5. 5. 6 4 aufzuheben und des weiteren, den bei der Versteigerung er-
Rechnungsablage
der
des
Belgischen
und
Rundfunks
Fernsehens
«n deutscher
Sprache
88,5
Mhz. —
Kanal
5
DONNERSTAG!
19.00 • 19.15 Uhr! Nachrichten und
Aktuelles
19.19-18.30 Intermezzo
19.30 • 20.15 Uhr: Soldateniunk
20.1S • 20.30 Uhr: Tanzmusik
20.30 - 20.60 Musik tat Peinachmeckei
£0.60 • 21.00 Uhr: Abendnacbricn.
ten, Wunschküstea usw.
FREITAG!
19.00 • 19.16 Uhr: Nachrichten
19.15 • 19.20 Uhr: Innenpolitische»
Bericht
19.20 • 20.00 Uhr: Oai Werk der
Wodta
20.00 - 20.15 Uhr:
Vorschau aui
das Wochenends
20.16 • 20.50 Uhr: Fröhliche Klinga
21.60 - 21.00 Uhr: Abendnachrichten, Wunachkasten usw.
SAMSTAG»
13.15 Musik am Mittag
15.30 Wirtschaftsfunk
16.05 Alessandro Scarlett!
16.30 Teestunde
17.05 Berliner Feuilleton
17.30 Musik zum Feierabend
18.15 Gerhard Gregor an der
Funkorgel
19.15 Kleine Melodein
19.30 Geschichten vom Lande
20.40 Das NDR-Tanzstudio spielt
22.00 Die Rückblende
22.45 Volkstüml. Unterhaltungskonzert
0.20 Tanz- und Unterhaltungsmusik
1.05 Musik bis zum frühen
Morgen
Gewöhnlicher Dienst:
Einnahmen
7 ; 3 1 6 . 9 8 6 Fr., A u s g a b e n 6.144.841
F r . , Ueberschuß 1 . 1 7 2 . 1 4 5 Fr.
Außergewöhnlicher Dienst:
1 5 . 9 5 7 . 1 7 8 Fr., A b s g a b e n 1 2 . 6 9 5 . 2 8 7
Fr. Ueberschuß 3.261.891 Fr.
I n s g e s a m t : Einnahmen 2 3 . 2 7 4 . 1 6 4
F r . , A u s g a b e n 1 8 . 8 4 0 . 1 2 8 F r . , Ueberschuß 4 . 4 3 4 . 0 3 6 Fr.
UKW West
'.3.00
15.35
18.00
17.00
18.40
20.25
22.40
23.35
Rhythmus der Freue.
Kleines Konzert
Orgelmusik aus der Schweiz
Das kleine Unterhaltungsorchester
Sommernächte
Die Bernauerln (Singspiel)
Musik-Expreß
Alte Kanunermusik
F R E I T A G : 5. Juni
WDR-Mittelwelle
12.15
13.15
15.30
18.05
16.30
17.05
17.30
19.25
Musik zur Mittagspause
Musik am Mittag
Wirtschaftsfunk
Musik v. Johannes Brahms
Kinderfunk
Jugendfunk
Musik zum Feierabend
Die 4 Grobiane (musikal.
Komödie)
Der Jazzclub
Wenn Sie mich fragen . . .
Tanzmusik von Internat.
Platten
Gastspiel in der Nacht
Musik bis zum frühen Morgen
19.00 • 19.16 Uhr: Nachrichten and
Aktuelle»
19.15 • 19.30 Uhr: Kindersenduog
19.80 • 20.00 Uhr: Teenagersendung
20.00 • 20.50 Uhr: SamstagabendProgramm
20.60 • 21.00 Uhr: Abendnachrichten, WurÄchkasten usw.
22.00
23.00
23.30
D O N N E R S T A G : 4. J u n i
13.00 Wir machen Musik
15.35 Jugend musiziert
16.00 Bei uns zu Gast
17.00 Paul Kuhn und sein Ensemble
18.40 Das klingende Filmmagazin
20.00 Männerchor
WDR-Mittelwelle
12.16 Beliebte Melodien von gestern
11.50 Presseschau
0.20
1.05
UKW West
0.10
1.00
2.02
Der Rat nimmt z u r Kenntnis, d a ß
d i e G e m e i n d e noch einen Betrag von
1 8 5 . 0 3 9 Fr. aus der Liquidierung der
Musik zur Mittagspause
Berühmte Liederbücher
Alte und neue Heimat
Bunter Nachmittag
Wie schön, daß morgen
Sonntag ist
Kammermusik
Glocken und Chor
Operation „Overlord"
Das Jochen-Ment-Quintett
Ottorino Respighi
Melodien aus „My fair
Lady"
Adrian und Alexander
Kl. Ensembles spielen zum
Tanz
Internationale Tanzorchester
Saturday-Nlght-Club
Musik bis zum frühen
Morgen
Dahm, Job.
Der Antragsteller wünscht den A n schluß seines Neubaues in Redt, der
unter den üblichen Bedingungen genehmigt w i r d .
6.
Budget
Xirchenfabrik
Emmels
Der Rat hatte kürzlich aus finanziellen Gründen alle
Zuschüsse
der
Kirchenfabriken gekürzt. Die Budgets
w e r d e n nunmehr v o n der vorgesetzten Behörde zurückgereicht, daß die
Haushaltspläne entweder durch Einsparungen bei den Krediten
oder
Schaffung anderer oder höherer Einnahmen ins Gleichgewicht gebracht
w e r d e n müssen. Im Falle Emmels
geschieht dies durch Kürzung mehrerer Kredite um insgesamt 3 9 . 9 3 3 Fr.
Bei der A b s t i m m u n g enthalten sich
die Ratsherren Girretz und Hermann.
Kirchenfabrik . Crombach-
A u c h hier hatte der Rat den Z u schuß auf 8 0 . 0 0 0 Fr. herabgesetzt,
während die Gemeinde
Thommen
den ihren (fr Weisten) in voller Höhe
genehmigte. Nach Kürzung verschiedener Kredite um ca 3 1 . 0 0 0 Fr. erstellt sich das Butget jetzt w i e f o l g t :
Einnahmen
97.858
Fr.
Ausgaben
8. Budget der Kirchenfabrik
dorf-Galhausen.
A u c h hier hat es Kürzungen)
ben (vor allem w i r d die
Dienstleistungen bemängelt). Es]
den Streichungen vorgenomnuJ
mit man mit den vorgesehene!
nahmen in Höhe von 151.271
auskommt.
9. Rechnungsablage der Kirchen!
pro 1963.
Einnahmen
124.053 Fr.,
ben 1 2 1 . 8 3 6 Fr., Ueberschuß j
Fr. — Genehmigt.
10.
Verschiedenes.
a) Der Wanderausstellung vJ
ne Beihilfe v o n 2.000 Fr. g J
b) Einenicht mehr benötigte]
serpumpe am Pfarrhaus in
veräußert w e r d e n .
e
c) Rechnung f ü r den Aussd
v o n K a f f e an Schulkinder in |
dorf sollen erledigt werden.
d) Ein A n t r a g Johann Peter S
aus Hinderhausen auf Anschluß!
W e i d e an d i e Wasserleitung!
unter d e n üblichen BedingungetJ
nehmigt.
Nach zweistündiger Dauer
mit der öffentliche Teil der SJ
beendet.
Jetzt ist es Zeit
Ihren Silo mit dem Treber
»C HAB
ER!«
aus Montigny s / Sambre|
z u füllen.
T e l . 07/32.07.21, CKarleroi
"
UKW West
13.15
15.35
18.00
16.30
18.35
20.00
Musik am Mittag
Bekannt und beliebt
Für junge Leute
Sinfonisches Konzert
Geistliche Abendmusik
Altes Herz wird wieder
)ung
,
21.15 „3000 Jahre Rundfunk"
22.50 Musik von Franz Schubert
F E R N R E H E N
11.03 Ein ungebetener Gast
12.00 Das aktuelle Magazin
17.00 Abenteuer im Tarum
Musikunterricht (Kinderstunde)
17.10 Lan-Lan und Tung-Tung
Spielfilm für Kinder
16.10 Nachrichten der Tagesschau
18.30 Hier und heute
19.12 Intermezzo — Beginn
19.15 Kommissar Freytag
19.45 Sendung und Echo
20.00 Tagesschau - Das Wetter
morgen
20.15 Neue Filme und Theaterstücke
20.30 Der Trojanische Krieg findet
nicht statt
Schauspiel
22.00 Kunst - authentisch: Max
Ernst, Film
22.30 Tagessebau - Das Watter
morgen
Anschließend Kommentar
22.50 Gestatten Sie? - Tanzunterricht
VARA:
15.00 Für die Frau
15.46 Intermezzo
16.00 Für die Kinder
19.30 Literarische Sendung
19.50 Fernsehfilm
NTS:
20.00 Tagessebau
20.20 Aktuelles
20.45 Aus, bunte Se«" "—
21.10 Fernsehspiel
NTS:
22.35 Tagesschau
1
D O N N E R S T A G : 4. J u n i
Flämisches Fernsehen
LÜTTICH
18.30 Nachrichten
18.33 Für die Kleinen
19.00 Der sozialistische Geflanice
19.30 Zeichenfilme
19.40 Rocambole, Filmfeuilleton
20.00 Tagesschau
20,30 La corrida de la peur, Film
22.20 Aus neuen Filmen
22.55 Tagesschau
Tadellose Qualität und Bedienung
FERUSEH EU
Holländisches Fernsehen
BRÜSSEL u
Elektrizität
se.
WDR-Mittelwelle
23.00
23.30
Anschluß
9 5 . 5 4 5 Fr., Ueberschuß 2.3131
Genehmigt.
zu
4. Liquidation der Kreiskommunalkas-
S A M S T A G : 6 . Juni
17.45
18.55
19.20
19.50
22.25
22.50
5.
Ratsherr Girretz protestiert, w e i l
d i e Rechnung im Widerspruch mit
den ergangenen Urteilen stünden. A l le anderen Ratsmitglieder sind f ü r
d i e G e n e h m i g u n g der Rechnung.
20.45 Gordon Grantley (III)
21.30 Tänzerisches Intermezzo
12.15
13.15
13.45
14.00
18.05
Gemeinde
Kreiskommunalkasse
pro 1963.
RIMDFUIIK
Sendung
ehemaligen
erhalten hat.
7. Budget
Weisten.
teilten vorläufigen Zuschlag an Baron
Janssens f ü r 1 5 0 . 0 0 0 Fr. z u bestätigen.
3.
Donnerstag, 'den 4,
Z E I T U N G
19.00
19.30
20.00
20.20
Englisch-Kursus
Sport
Tagesschau
Das Geheimnis des Charlie
Chan, Kriminalfilm
21.25 10 Jahre Eurovision, Dokumentargrogramm
22.26 Filmnachrichten und neue
Filme
23.10 Tagesschau
Deutsches Fernsehen I
Luxemburger Fernsehen
10.00 Nachrichten
10.05 Tagesschau
10.20 Entwicklung des Tanzes (II)
17.00 Jugendsendung
19.00 Kinderpost
19.10 Tierfilm
19.25 Herr und Frau Detektiv,
Kriminalfilm
20.00 Tagesschau
20.30 Die Musketlere der Rache,
Fortsetzungsfilm (4)
20.50 Quai des Orfèvres, Film
22.20 Nachrichten
F R E I T A G : 5. Juni
BRÜSSEL u. LÜTTICH
16.30 Nachrichten
18.33 Englisch-Kursus
19.00 Katholische Sendung
19.30 Zeichenfilme
19.40 Rocambole, Filmfeuilleton
20.00 Tagesschau
20.30 Le mariage de Mademolselle
21.45 Magazin für Knust, Literatur und Schauspiel
22.15 Tagesschau
10.00 Nachrichten
10.08 Tagesschau
10.20 Nina, Spielfilm
11.40 Hermann Prey singt
17.00 Kreuz und quer durch Europa
18.05 Vorschau
18.10 Nachrichten der Tagesschau
19.15 Novellen aus aller Welt
19.45 Anekdoten nach Noten
20.00 Tagesschau - Das Wetter
morgen
20.15 Prisma des Westens
20.15 Das Handwerk - Beruf ohne Zukunft?
21.00 Geheimstufe 1 (Ein Fernsehfilm
21.45 Bericht aus Bonn
22.16 Gaslicht - Schauspiel
Holländisches Fernsehen
KRO:
19.30 Für die Jugend
NTS:
20.00 Tagesschau
KRO:
20.20 Aktuelles
20.50 Bunte Sendung
21.30 Bonanza, Fernsehfilm
20.20 Kentern, Dokumentarfilm (1)
NTS:
Flämisches Fernsehen
19.00 Filmfeuilleton für die Jugend
19.15 Zeichenfilm
19.25 Jugendsendung
19.55 Sport
20.00 Tagesschau
20.20 D-Day, Film
21.50 Tagesschau
22.00 Schrlftstellerporträt
Luxemburger Fernsehen
19.00 Kochrezept
19.25 Herr Piper
20.00 Tagesschau
20.30 Die Musketlere der Rache,
Fortsetzungsfilm (5)
20.50 Der Pokal von Tele-Luxembürg
21.40 Internat. Detektiv, Filmfolge
22.10 Catch-Rückblende
22.40 Nachrichten
19.46 Aus aller Welt
20.00 Tagesschau - Du
morgen
20.18 Prisma des Weit™
20.15 Melodien einer Süll
1. Teil: „Berliner Hl
folge"
2. Teil: .Die GnB
kommen"
22.00 Tagesschau - Du
morgen
Anschließend! .Du I
zum Sonntag"
22.15 Berichte von de« All
Bpielen zur Bundeil!'
22.40 Eurovision 10 - W
nales Variété an» »
1
Holländisches Fem«
15.00
16.45
17.00
19.30
S A M S T A G : 6 . Juni
20.00
BRÜSSEL u. LÜTTICH
20.20
20.40
18.00 Nachrichten
18.03 Ftt rdle Jugend
19.00 Die Welt der Tiere
19.30 „999", Krimlnalfllmfolge
20.00 Tagesschau
20.30 Allo, ne coupez pas, Film
21.00 Gala-Varieté aus Paris
22.00 10 Jahre Eurovision
23.25 Tagesschau
10.00 Bundestag 1984 des Deutschen Sportbundes
11.45 Nachrichten
11.50 Tagesschau
14.30 Der zweite Mann (1)
Jugendstunde
15.00 Helfen wollen - helfen lernen
Filmbericht
15.45 Zum 85stenl
Vo nund mit Josef Plaut
16.15 Der kleine Ausreißer
17.30 Olympia-Qualifikation im
Gewichtheben
18.00 Kath. Vespergottesdienst
19.15 Die Laubenpieper
21.00
22.00
22.30
AVRÒ:
Film
Pinky and rerky, I
Fur Kinder
Film
NTS:
Tagesschau
AVRÒ:
Aktuelles
The Mitchell Bojl
NTS:
10 Jahre EurovW"
AVRÒ:
D-Day
NTS:
Tagesschau
Flämisches Fernse»
9
10.00 Volkshochschule
Nachmittags: W * " !
17.00 Für die Kleinste»
19.00 Zeichenfilme
19.25 Im Tierreich
19.45 Tagesschau
20.00 Flieg mit! KslW*
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Der Hund und die Möwen / Erzählung von Friedrich Schnack
M i c h a e l , d e r z w ö l f j ä h r i g e S o h n des K a p i t ä n s Jenssen, schlenderte a m l i e b s t e n a m K a i .
w o d i e Schiffe anlegten, L e u t e k a m e n u n d
gingen, d i e W e l l e n s c h ä u m t e n u n d Gaffer a m
G e l ä n d e r d e r Schiffslandestelle l u n g e r t e n . Er
h a t t e i m m e r seinen H u n d T o p p m i t , einen
W o l f s h u n d . D e r w a r e i n f r ö h l i c h e r Geselle
u n d g i n g m i t ganzer H u n d e f r e u d e a u f die
E i n f ä l l e u n d Streiche seines j u n g e n H e r r n ein
E r w a r e i n ausgezeichneter S p r i n g e r u n d
S c h w i m m e r , f ü r d e n es e i n H a u p t s p a ß w a r
i n das Wasser geschleuderte S t ö c k e a u f z u fischen u n d seinem H e r r n z u r ü c k z u b r i n g e n
D a ß dieser aber auch d i e M ö w e n der M o l e
f ü t t e r t e , gefiel i h m gar nicht. M a n c h e dei
F l u g k ü n s t l e r i n n e n w a r e n sehr geschickt: Sie
fingen i m F l u g d i e i h n e n z u g e w o r f e n e n B i s sen, verschlangen sie schnell u n d s t ü r z t e n
schon w i e d e r h i n t e r einer neuen Beute her.
U m Topp zu beruhigen, w a r f i h m Michael
das g r ö ß t e F l e i s c h s t ü c k aus d e r T ü t e h i n . A b e r
T o p p h a t t e gerade i n d i e L u f t geguckt, u n d
da k a m i h m eine s c h a r f ä u g i g e M ö w e z u v o r
Sie e r w i s c h t e das Restchen u n d w o l l t e schon
d a m i t weghuschen, als sie i m l e t z t e n A u g e n b l i c k v o n d e m f l i n k e n T o p p a m F l ü g e l gepackt
w u r d e . Z e t e r n d w i r b e l t e sie v o r
Topps
Schnauze a u f der Erde. Das F l e i s c h s t ü c k c h e n
w u r d e v o n einer anderen M ö w e e r s p ä h t , f l i n k
weggerissen u n d v e r z e h r t — d i e ü b r i g e n V ö g e l
aber k a m e n i h r e r F r e u n d i n zu H i l f e u n d
s t ü r z t e n sich a u f den H u n d . Dieser w u ß t e nicht
sogleich, w i e i h m geschah. E r s c h ü t t e l t e u n d
schlenkerte noch i m m e r d i e geschnappte N e b e n -
b u h l e r i n , seinen Z o r n k ü h l e n d , W ü r d e aber i m
N u von einem w e i ß e n , wildschlagenden Vogelw i r b e l zugedeckt. Spitze S c h n ä b e l h a c k t e n
schreiend a u f i h n ein, ohne d a ß er sich i h r e r
erwehren konnte.
M i c h a e l versuchte sogleich seinem Ü b e r f a l lenen F r e u n d . zu H i l f e zu k o m m e n . E r f u h r
m i t t e n h i n e i n i n den S c h w ä r m u n d v e r t r i e b
ein paar. A b e r d i e meisten V ö g e l l i e ß e n n i c h t
ab, den H u n d zu zausen. M i t heftigen H i e b e n
u n d F l ü g e l s c h l ä g e n bearbeiteten sie T o p p .
Michael sah. d a ß der H u n d bereits a m K o p f
blutete. Sicherlich w ä r e es i h m noch s c h l i m mer ergangen, w ä r e nicht ein M a t r o s e h e r b e i g e e i l t : M i t k r ä f t i g e m S c h w u n g schleuderte er
seine S a c k l e i n w a n d ü b e r die Raufenden. Sogleich w u r d e das Feuer des Z o r n s e r s t i c k t :
die V ö g e l k a m e n z u r B e s i n n u n g , krochen
u n t e r d e r sich a u f b ä u m e n d e n L e i n w a n d h e r v o r u n d f l ü c h t e t e n . T o p p aber schleifte d i e
L e i n w a n d ü b e r den A n l e g e p l a t z , v e r l o r sie
e n d l i c h u n d machte sich eilends d a v o n .
M i c h a e l u n d der M a t r o s e w a r e n v o n d e m
raschen Ende der B a l g e r e i b e f r i e d i g t , d i e Z u schauer ä u ß e r t e n i h r e n B e i f a l l . Es gab v i e l
G e l ä c h t e r . T o p p hingegen w a r m i ß g e s t i m m t ,
er h a t t e auch e i n schlechtes Gewissen u n d
f ü h l t e anscheinend seine Niederlage.
Es w a r e i n schmerzliches H u n d e e r l e b n i s f ü r
i h n , aber auch eine heilsame L e h r e : K ü n f t i g h i n w a r er a u f d i e M ö w e n n i c h t w i e d e r e i f e r s ü c h t i g . Weise ü b e r s a h er sie, w e n n M i c h a e l
sie m i t B r o t s t ü c k e n f ü t t e r t e , z u m a l er da n i c h t
leer ausging.
Damals waren sie zu zweit gegangen
In letzter Minute / Eine Ehegeschichte von D. Fischer-Naumann
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A l s er d i e H a u s t ü r a u f s c h l i e ß e n w o l l t e , öffnete sie sie schon v o n d r i n n e n . Sie t r u g w i e d e r
die u n k l e i d s a m e b r a u n e Bluse, aber z u m
G l ü c k zeigte i h r Gesicht k e i n e n A r g w o h n .
„ M u ß t d u d e n n w i r k l i c h heute abend noch
nach P.?" f r a g t e sie v o r w u r f s v o l l . „ K a n n s t
d u deine g e s c h ä f t l i c h e n U n t e r r e d u n g e n n i c h t
t a g s ü b e r erledigen?"
E r zog h a s t i g d e n M a n t e l aus. „ I c h b i n e i l i g .
Uebrigens w u ß t e i c h , d a ß d u m i r V o r h a l t u n gen machen w ü r d e s t . "
D a n n s a ß e n sie a m A b e n d b r o t t i s c h . Sie
schenkte i h m Tee e i n , f ü l l t e i h m Z u c k e r i n d i e
Tasse, schob i h m B r o t u n d A u f l a g e h i n . „ I c h
hatte b e s t i m m t gedacht, d u w ü r d e s t z u Hause
b l e i b e n . S c h l i e ß l i c h m ö c h t e m a n j a auch m a l
ein W o r t miteinander reden k ö n n e n . "
E r w a g t e u n t e r gesenkten L i d e r n e i n e n r a schen B l i c k . H a t t e sie e t w a — aber n e i n , sie
w u ß t e es n i c h t . N a t ü r l i c h , sie las j a auch
n i e m a l s d i e k u l t u r e l l e n N o t i z e n i n der Z e i tung. U n d der Name „ T i n a W i n t e r s " w a r i h r
v e r m u t l i c h seit J a h r e n aus d e m G e d ä c h t n i s .
„ D u h a s t i m m e r noch n i c h t b e g r i f f e n , d a ß b e i
einem s e l b s t ä n d i g e n G e s c h ä f t s m a n n die p r i v a t e n Interessen erst i n z w e i t e r L i n i e k o m m e n " , sagte e r l a u t e r u n d - s c h ä r f e r als sonst.
„ D a f ü r k ö n n e n w i r u n s auch finanziell einiges
leisten."
Sie k a u t e l u s t l o s a n i h r e r Schnitte. „ B e i
A l b e r t u n d G e r t i e i s t das ganz anders. E r ist
auch s e l b s t ä n d i g , aber — " , u n d n u n z ä h l t e sie
i h m w i e d e r auf, w a s alles d i e beiden a n d e r e n
17.00 Film
18.30 Unser Jahrhundert
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19.00 Sport
19.30 Rocambole
20.00 Tagessdiau
20.30 Die LanSpolizel
21.00 Varieté-SenduoS •*
22.00 Nachrichten
s c h ö n e r u n d besser m a c h t e n als sie. W i e er
das k a n n t e . U n d w a r u m w a r sie n i c h t e n d l i c h
e i n m a l z u e i n e m t ü c h t i g e n F r i s e u r gegangen?
N e i n , sie d u r f t e sich n i c h t w u n d e r n , d a ß er
die Chance n u t z t e , nach J a h r e n T i n a W i n t e r s
wiederzusehen. Sie h a t t e selber schuld. E r
w u r d e fast f r ö h l i c h . „ I c h habe bis h a l b acht
Zeit", m e i n t e er. „ W a s w o l l t e s t d u m i r e r zählen?"
Sie begann z u reden. H ä u s l i c h e B e l a n g l o sigkeiten. „ I n einer S t u n d e w e r d e ich neben
T i n a sitzen", dachte er. „ S i e w i r d die r a f f i nierteste F r i s u r t r a g e n u n d s p r i t z i g u n d charm a n t p l a u d e r n u n d v i e l u n d h e r r l i c h lachen."
Der A b e n d l a g v o r i h m w i e e i n lockendes
N e t z w e r k aus l a u t e r offenen F r a g e n u n d E r wartungen. „Ich m u ß mich jetzt umziehen",
unterbrach er sie. S o f o r t sank i h r e S t i m m e w i e der i n d i e T o n l a g e m ü d e r A n k l a g e . „ I c h hatte
schon gehofft — " , der Satz b l i e b u n v o l l e n d e t i n
der L u f t h ä n g e a Sie g i n g e n i n s N e b e n z i m m e r ,
sie reichte i h m d i e K l e i d u n g s s t ü c k e zu. E r
m u ß t e sich beherrschen, u m d i e flatternde U n geduld seiner H ä n d e z u v e r b e r g e n .
Dann zog sie sich i h r e a l t e Pelzjacke ü b e r
u n d begleitete i h n den l a n g e n W e g d u r c h d e n
V o r g a r t e n bis a n d i e S t r a ß e , w o sein A u t o
w a r t e t e . „ E s i s t n e b l i g , w i e d a m a l s " , sagte
sie. W o l l t e sie a u f j e n e n G a n g v o r J a h r u n d
Tag anspielen, w o sie als j u n g e V e r l i e b t e H a n d
i n H a n d d u r c h den Nebel spaziert waren? I m m e r diese versteckten A n s p i e l u n g e n . W a r u m
w a r sie n i e m a l s f r ö h l i c h u n d k o k e t t ? W a r u m
machte sie aus a l l e m eine T r a g ö d i e ? N e i n , er
hatte ein A n r e c h t a u f Lachen u n d F r o h s i n n
Deshalb w o l l t e er zu T i n a f a h r e n . „ A l s o , bis
nachher." E r t ä t s c h e l t e i h r flüchtig die S c h u l ter, stieg i n seinen Wagen u n d schlug d i e T ü r
zu. Sie w a n d t e sich u n d ging. E r l i e ß den M o tor an. A b e r nach e i n paar M e t e r n h ä t t e er
sich v o r den K o p f schlagen m ö g e n . E r h a t t e
den B r i e f v o n T i n a zu Hause i n seiner J a c k e n tasche vergessen. W e n n n u n d e r Z u f a l l es
w o l l t e — gab es n i c h t d i e v e r t e u f e l t s t e n Z u fälle? E r stoppte scharf u n d f u h r z u r ü c k ,
s p r a n g heraus, l i e f d u r c h d i e P f o r t e . A b e r
d a n n b l i e b er stehen. D e n n er sah sie a u f
d e m l a n g e n G a r t e n w e g , ganz a l l e i n , eine
einsame, t r a u r i g e Gestalt, d i e d u r c h den N e b e l
schritt, a u f das L i c h t der H a u s t ü r zu, das t r ü b e
u n d hoffnungslos i m M i l c h i g e n s c h w a m m . D a m a l s w a r e n sie z u z w e i t gegangen, u n d i h r e
H ä n d e hatten w a r m und zärtlich, i n einem
stummen, selbstverständlichen Treuegelöbnis,
ineinandergelegen.
E r s t j e t z t begriff er, was er t u n w o l l t e . . .
L a n g e stand er u n d sah i h r nach. D a n n
w a n d t e er sein A u t o u n d f u h r z u r Post. F ü r
ein T e l e g r a m m a n T i n a W i n t e r s i n P. „ I n
letzter M i n u t e a m K o m m e n v e r h i n d e r t , b i t t e
tausendmal u m E n t s c h u l d i g u n g . . . "
DIE WIESE H A T JETZT IHRE GANZE PRACHT ENTFALTET
Mir wurde schwarz vor den Augen
Der angenehme Feriengenosse / Von Ernst Zacharias
A l s W i r den ersten A u s f l u g a u f d i e R o d e bacher Felsen u n t e r n a h m e n , b l i e b Peter p l ö t z l i c h stehen u n d m e i n t e : . „ H i e r w a r i c h i m
v e r g a n g e n e n J a h r m i t P a u l . D a m a l s aber. .
lachte d i e Sonne v o m H i m m e l herab, d a ß es
eine F r e u d e w a r . H e u t e dagegen
so'n
Hundewetter, b r r r . . . "
I c h m u ß gestehen, d a ß es m i r e i n e n leisen
S t i c h gab.
W i r k e h r t e n i n Rodebachs M ü h l e e i n u n d
t r a n k e n Kaffee. Es gab sogar K u c h e n . Beides
schmeckte m i r ausgezeichnet.
„ V o r e i n e m J a h r " , t ö n t e es neben m i r , „ a l s
ich m i t P a u l h i e r e i n k e h r t e , j a , das w a r
K u c h e n ! Dieser ist j a t r o c k e n w i e S t r o h . "
W i e d e r f ü h l t e i c h einen S t i c h i m H e r z e n .
A u f dem Inselberg hatten w i r leider n u r
m ä ß i g e Aussicht.
„ I m v o r i g e n J a h r k o n n t e ich m i t P a u l den
B r o c k e n sehen, so w u n d e r b a r k l a r w a r die
L u f t . Heute lohnte w i r k l i c h nicht die M ü h e
des Heraufsteigens."
M e i n e S t i m m u n g fiel gleich u m m e h r e r e
Grade.
N a c h e i n e m Regen g i n g e n w i r i n d e n W a l d ,
u m P i l z e z u suchen. W i r fanden eine ganze
M e n g e Pfifferlinge u n d auch einige Steinpilze.
Peter jedoch w a r keineswegs z u f r i e d e n u n d
e r z ä h l t e , d a ß er i m v o r i g e n J a h r e m i t P a u l
so v i e l Steinpilze gefunden h ä t t e , d a ß sie d i e
meisten h ä t t e n stehen lassen m ü s s e n .
Ganz leise fing m e i n B l u t an zu kochen..
I c h w o l l t e g e r n einen H i r s c h i n f r e i e r W i l d b a h n sehen. D a r u m k l e t t e r t e n w i r abends a u f
e i n e - K a n z e l u n d schauten angestrengt a u f die
W a l d w i e s e zu unseren F ü ß e n . Es w u r d e d u n k l e r u n d k ü h l e r , aber e i n H i r s c h w a r n i c h t zu
e r b l i c k e n . N i c h t m a l e i n R e h oder e i n Hase —
nichts.
„ A l s Paul u n d ich h i e r v o r e i n e m J a h r e
s a ß e n , t r a t e n mindestens d r e i p r ä c h t i g e Z e h n ender aus u n d ä s t e n . Es w a r e i n herrliches
Erlebnis. Schade, d a ß w i r h e u t e solch e i n Pech
haben."
I c h h ä t t e den Burschen v o r W u t d i e L e i t e r
hinabstoßen mögen.
Nachdem w i r i n unser Gasthaus z u r ü c k g e k e h r t w a r e n , g i n g ich schnell i n m e i n Z i m mer, setzte m i c h an das Fenster u n d s t a r r t e
eine W e i l e ins D u n k l e . D a b e i w u r d e m i r
z w e i e r l e i k l a r . Erstens: ich d u r f t e m i r d u r c h
Peter nicht den Rest meines U r l a u b s v e r d e r ben lassen. Z w e i t e n s m u ß t e ich ein R a d i k a l t
m i t t e l finden, das i h n h e i l t e . W i e d e r s t a r r t e
i c h eine W e i l e i n s D u n k l e ; d a n n h a t t e i c h das
R i c h t i g e gefunden. A m andern Tage ruderten w i r ein w e n i g
auf dem Hammerteich. Peter ruderte, u n d ich
s a ß a m Steuer. I c h sah n i c h t die h e r r l i c h e
U m g e b u n g , auch n i c h t d i e z u t r a u l i c h e n , p r ä c h t i g e n S c h w ä n e , i c h b l i c k t e n u r fest a u f Peters
M u n d . A l s er i h n ö f f n e n w o l l t e , k a m i c h i h m
z u v o r u n d sagte:
„ N i c h t w a h r , als d u i m v o r i g e n J a h r m i t
P a u l hier rudertest, w a r e n die Boote v i e l
besser i n O r d n u n g u n d d i e S c h w ä n e noch z u t r a u l i c h e r als h e u t e ? "
E r sah m i c h e r s t a u n t a n u n d n i c k t e n u r m i t
d e m K o p f . D a b e i schluckte er e i n w e n i g .
I c h e m p f a n d e i n deutliches G e f ü h l d e r L u s t .
N a c h m i t t a g s g i n g e n w i r baden. A l s w i r i n s
Wasser stiegen, g i n g i c h sofort z u m A n g r i f f
vor.
„ P f u i T e u f e l , w i e k a l t das Wasser i s t ! V o r i -
Meine Frau las und wurde rot
Eine eheliche Szene von Ernst Zacharias
W e n n ich eine A r b e i t u n t e r d e r Feder habe,
d a n n sitzt m e i n e F r a u neben d e m Schreibtisch
i n i h r e m Korbsessel u n d ist m i t einer H a n d a r b e i t b e s c h ä f t i g t . Scheinbar b e i l ä u f i g f r a g t sie
alsbald:
„ N a , Schatz, w a s schreibst d u d e n n ? "
N u n e r z ä h l e ich, u n d es e n t s p i n n t sich eine
k l e i n e U n t e r h a l t u n g ü b e r den Gegenstand der
A r b e i t . I c h freue m i c h ü b e r das rege Interesse
meiner kleinen Frau, und ü b e r d i e s hat m i r
i h r unbefangenes, gesunde's U r t e i l manchen
g u t e n D i e n s t getan.
So w a r es auch heute. A b e r w ä h r e n d ich
schrieb, e r w a r t e t e ich m i t e i n e m gewissen
Unbehagen d i e b e w u ß t e Frage. I c h schilderte
i n m e i n e r Skizze den C h a r a k t e r f e h l e r einer
m i r bekannten Dame und trug n a t ü r l i c h ein
b i ß c h e n auf. N u n aber ist auch meine F r a u
nicht ganz f r e i v o n j e n e m Fehler, u n d ich
f ü r c h t e t e m i t Recht, d a ß sie sich getroffen
f ü h l e n w ü r d e . Das aber w o l l t e ich v e r m e i d e n ,
denn — w i e gesagt — ich m a l t e i n ziemlich
schwarzen F a r b e n .
„Hast
du
eine
hübsche
Idee
gefunden?"
Autodiebstahl in Hollywood
Polizei-Lehrfilm in Hollywood
I n H o l l y w o o d g i b t es angeblich m e h r A u t o m o b i l e als F u ß g ä n g e r , u n d d i e Z a h l der
A u t o d i e b s t ä h l e ü b e r t r i f f t die a l l e r anderen
S t ä d t e der W e l t V o r einigen J a h r e n l i e ß das
P o l i z e i p r ä s i d i u m ein M a n u s k r i p t f ü r einen
P o l i z e i - L e h r f i l m verfassen, der den P o l i z e i beamten v o r g e f ü h r t u n d i n w e l c h e m i h n e n
gezeigt w u r d e , w i e m a n erstens A u t o d i e b s t ä h l e v e r h i n d e r t u n d w i e m a n zweitens die
A u t o d i e b e a m schnellsten u n d sichersten e i n fängt.
A u f W u n s c h des P r ä s i d i u m s t a t e n sich a l l e
Hollywooder Filmkonzerne zusammen
und
s t e l l t e n d e n F i l m kostenlos f ü r d i e P o l i z e i her.
ges J a h r w e r es s i c h e r l i c h v i e l w ä r m e r , ftiQSi?
wahr?"
P e t e r fiel sichtlich z u s a m m e n . D e r W i n d
w a r i h m d u r c h m e i n e A t t a c k e so v ö l l i g aus
d e m Segel g e n o m m e n , d a ß e r g l e i c h s a m w i e
e i n nasses T u c h e i n h e r w a n k t e .
E r t a t m i r l e i d , u n d das i s t e i n herrliches.
G e f ü h l ! M e i n e gute L a u n e hatte
bereits
ihren Ausgangspunkt erreicht u n d kletterte
lustig höher.
W ä h r e n d des K o n z e r t s i m K u r h a u s h a t t e
ich aber doch n i c h t a u f g e p a ß t . W i e d e r h ö r t e
ich den fürchterlichen A n f a n g : „Als Ich i m
vorigen Jahre m i t Paul hier s a ß . . . " M i r
w u r d e schwarz v o r d e n A u g e n , m e i n H e r z
b e k a m e i n e n K r a m p f . D a n n aber h ö r t e i c h
i h n w e i t e r sagen „ . . . m a c h t e n sie eine f ü r c h terliche M u s i k ; w i e w u n d e r b a r spielt die
K a p e l l e dagegen heute."
I c h e r w a c h t e aus m e i n e r O h n m a c h t u n d
h a b e i n den f o l g e n d e n z w e i W o c h e n f ü f l l
Pfund zugenommen.
A l s der F i l m z u m e r s t e n m a l gezeigt w u r d e ,
w a r e n s ä m t l i c h e dienstfreien Pblizeibeamten
v o m P r ä s i d e n t e n bis z u m letzten V e r k e h r s schutzmann als Zuschauer v e r s a m m e l t . Der
F i l m , der heute noch gute Dienste t u n soll,
w a r ä u ß e r s t i n s t r u k t i v , u n d als die P o l i z e i beamten das K i n o v e r l i e ß e n , w a r e n sie ü b e r zeugt, eine Menge g e l e r n t zu h a b e n .
Doch als sie die r i n g s u m das K i n o l i e g e n den P a r k p l ä t z e betraten, m u ß t e n sie feststellen, d a ß w ä h r e n d
der V o r f ü h r u n g
nicht
w e n i g e r als 17 Polizeiautos gestohlen w o r d e n
waren,
„ A c h , es i s t d i e s m a l e t w a s ganz B e l a n g loses", gab i c h z u r ü c k . M e i n e S t i m m e w a r
n i c h t ganz f r e i , u n d F r a u e n haben d a f ü r b e k a n n t l i c h sehr feine O h r e n . A l s d i e A r b e i t
beendet w a r , w o l l t e i c h sie m ö g l i c h s t u n a u f f ä l l i g i n den B r i e f u m s c h l a g stecken.
Das w a r n a t ü r l i c h das D ü m m s t e , das i c h
h ä t t e t u n k ö n n e n , d e n n genau i n d i e s e m
A u g e n b l i c k sah m e i n e F r a u v o n i h r e r S t i c k e r e i a u f u n d fragte v e r w u n d e r t : „ W i l l s t d u
m i r d i e Skizze n i c h t z u m Lesen geben?" D a
reichte ich i h r d i e B l ä t t e r ü b e r d e n T i s c h .
Sie las und w u r d e r o t . D a n n , n a c h e i n e r
W e i l e : „ S o g r ä ß l i c h b i n ich?"
„ W a s f ä l l t d i r e i n , Schatz! D a s b i s t d u d o c h
nicht."
„ U n d doch b i n ich es, w a r u m w o l l t e s t d u
dehn d i e A r b e i t v o r m i r v e r h e i m l i c h e n ? "
„ W e i l ich f ü r c h t e t e , d a ß d u d i c h v i e l l e i c h t ,
getroffen f ü h l t e s t . "
„ D a m i t g i b s t d u zu, d a ß auch i c h j e n e n F e h ler besitze." Gegen diese L o g i k — sonst e t w a a
Seltenes bei F r a u e n — w a r n i c h t a u f z u k o m m e n , u n d so a n t w o r t e t e i c h z i e m l i c h k l e i n l a u t :
„ A b e r doch n u r w e n i g , g a r n i c h t d e r Rede'
wert."
D a es u m d e n k l e i n e n M u n d b e d e n k l i c h
zuckte, g i n g i c h noch e i n e n S c h r i t t w e i t e r .
„ D a m i t d u ganz b e r u h i g t b i s t , w i l l i c h d i r
die H e l d i n m e i n e r Skizze v e r r a t e n . Es h a n d e l t
sich u m E r i k a H e i m w a l d . "
Die kleine Frau i m K o r b s t u h l w a r etwas
v e r d u t z t , u n d ich f ü h l t e sofort, d a ß d e r k r i tische P u n k t ü b e r w u n d e n w a r . Geradezu b e w u n d e r n s w e r t f a n d sie sich i n d i e n e u e
Situation.
„ D u hast recht, u n d i c h finde, d a ß d u sie
geradezu P h o t o g r a p h i e n hast. Sie i s t i n d i e *
sem P u n k t w i r k l i c h unausstehlich." D a n n b e k a m ich die B l ä t t e r z u r ü c k .
D a r ü b e r s i n d m m acht T a g e v e r g a n g e n . D e r
b e w u ß t e F e h l e r m e i n e r F r a u i s t so ziemlich,
v e r s c h w u n d e n , u n d ich d e n k e i m E r n s t d a r a n ,
demnächst
eine neue Skizze z u schreiben.
rehén Sie auch Zöpfchen?
Zwangsgewohnheiten nervöser Menschen
Zwangsgewohnheiten sind infolge der heut i g e n N e r v o s i t ä t w e i t e r v e r b r e i t e t als i n f r ü h e r e n J a h r z e h n t e n . D a z u g e h ö r e n Bewegungen,
d i e m e h r sinnlos als s i n n v o l l s i n d , aber d e m
A u s ü b e n d e n das G e f ü h l der Sicherheit u n d
B e r u h i g u n g geben. Das S p r i n g e n v o n Stein
z u S t e i n a u f d e m S t r a ß e n p f l a s t e r , ohne die
Z w i s c h e n r ä u m e au b e r ü h r e n , k a n n m a n bei
Es s a g t e . . .
. . . eine Ehefrau
zu ihrer
Freundin:
„ M e i n Mann hat entdeckt,
daß er jetzt
in seinen besten Jahren ist; schade, daß
seine guten längst vorbei
sind."
. . . e i n m i t dem Gastgeber
befreundeter Gast: „ D e r Salat ist einfach
unvergleichlich!
Hat deine Frau
den
selbst
gekauft?"
. . . ein vielgeplagter
Theaterregisseur:
„Die ganze Welt ist ein einziges
Theater
mit den Auftritten
der Männer
und den
Szenen der
Frauen."
. . . ein älterer
Herr zu einer
jungen
Dame, die sich aus Versehen
auf
seine
Brille
gesetzt hat: „Beruhigen
Sie
sich,
sie hat schon ganz andere
Dinge
gesehen."
. . . eine K u n d i n z u r
rin: „Zu was ich die Schuhe
Zu einem W e i n e n d i c k e n
Schuhverkäufetragen
will?
Vertreter."
W i e d e r andere d r e h e n aus i h r e m H a a r oder
Deckenfransen Z ö p f c h e n oder n e h m e n besondere K ö r p e r s t e l l u n g e n e i n . Das Ringen der
H ä n d e , das D r e h e n der D a u m e n , das W i p p e n
m i t d e m F u ß oder das Spreizen der Beine
sind Z w a n g s g e w o h n h e i t e n oder A b w e h r s t e l lungen, welche der Mensch bezieht. Sie k ö n nen m a n c h m a l zu V e r k r a m p f u n g e n w e r d e n —
ein A t a v i s m u s aus der E n t w i c k l u n g s z e i t , als
der Mensch noch T i e r w a r
S t e n o t y p i s t i n n e n nehmen gerne b e i m D i k t a i
eine v e r k r a m p f t e H a l t u n g an, u m k e i n W o r t
auszulassen u n d den Faden n i c h t zu v e r l i e r e n
Eine w e i b l i c h e B ü r o k r a f t zog sich d u r c h dauerndes Verflechten der B e i n e u n d das Pressen
eines F u ß e s gegen den Boden e i n L e i d e n zu
Es g i b t H a u s f r a u e n , die nach d e m Fortgehen
der G ä s t e das Z i m m e r g r ü n d l i c h a u f r ä u m e n
aber es auch t u n , w e n n sie v o n einer E i n l a d u n g nach Hause z u r ü c k k o m m e n . Das Z u drehen a l l e r erreichbaren W a s s e r h ä h n e , auch
fremder, die n u r e t w a s t r o p f e n , das R ü t t e l n
an T ü r e n , das K l a p p e r n m i t der B r i e f k a s t e n k l a p p e u n d das F o r t p u s t e n n i c h t v o r h a n d e n e n
Staubes sind seelische K o m p e n s a t i o n e n , w e l che ein Mensch b r a u c h t , d e r seiner n i c h t ganz
sicher i s t .
Angebote in mancherlei Dosen
Den Bleistift heraus und schnell einmal nachgerechnet!
. . . eine Frau zu i h r e m M a n n : „Wein,
n e i n , m e i n Lieber,
e i n e n Schleier k ö n n e n wir nicht über deine
Vergangenheit
b r e i t e n , höchstens
einen
Pelzmantel."
K i n d e r n beobachten; es g i b t a b e r auch E r wachsene, d i e es ( h e i m l i c h ) t u n . E t w a s M a g i e
und Aberglaube ist i m m e r dabei: „ W e n n ich
d i e ganze S t r a ß e schaffe, h a b e i c h h e u t e k e i n
Pech!"
A n d e r e Menschen b e g i n n e n i n k r i t i s c h e n
M o m e n t e n oder b e i e i n t ö n i g e n B e s c h ä f t i g u n g e n i n n e r l i c h z u z ä h l e n o d e r z i t i e r e n Verse.
Die Hausfrau steht v o r d e m riesigen W a r e n angebot u n d soll v e r g l e i c h e n : W a s i s t g ü n s t i g ,
w a s i s t p r e i s w e r t ? Sie m ö c h t e schon m i t d e m
P f e n n i g rechnen — aber das Rechnen w i r d
i h r schwergemacht.
D a s i n d k l e i n e Dosen,
g r o ß e Dosen, m i t t l e r e Dosen,
viereckige,
r u n d e , ovale, hohe, flache . . . A l l e i n f ü r
F l e i s c h k o n s e r v e n s o l l e n 450 verschiedene D o s e n f o r m e n i m H a n d e l sein. D a
herauszuf i n d e n , w e l c h e Dose i h r e m V o l u m e n , i h r e r E i n w a a g e u n d d e m Preise nach w i r k l i c h v o r t e i l h a f t ist, b e d e u t e t schon v i e l K o p f z e r b r e c h e n .
S o l l m a n l i e b e r d i e G o u l a s c h b ü c h s e zu
400 G r a m m m i t 300 G r a m m Frischfleischeinw a a g e f ü r 2,10 D M n e h m e n
— oder d i e
g r ö ß e r e B ü c h s e z u 450 G r a m m , 325 G r a m m
Gute Tips - kleine Tricks
Kniffe und Winke für die Hausfrau
W e n n w i r unser Tafelsilber n i c h t sehr h ä u fig benutzen, e m p f i e h l t es sich, i n d e n S i l b e r k a s t e n e i n S t ü c k e n K a m p f e r z u legen. Das
S i l b e r m u ß d a n n n i c h t so o f t g e p u t z t w e r d e n .
Z i e g e l s t e i n f u ß b ö d e n , w i e sie i m K e l l e r g e s c h o ß a l t e r H ä u s e r o f t noch a n z u t r e f f e n s i n d ,
w e r d e n besonders sauber, w e n n m a n d e m A u f waschwasser e t w a s S a l z s ä u r e b e i f ü g t . V o r s i c h t
i m U m g a n g m i t d e r sehr g i f t i g e n S a l z s ä u r e !
H a b e n sich i n d e n B a c k f o r m e n schwer z u
e n t f e r n e n d e K r u s t e n gebildet, b e h a n d e l t m a n
sie m i t k o c h e n d e m Salzwasser. Z u m S c h l u ß
g u t abtrocknen.
d i e N a d e l d e r M a s c h i n e m i t w e i ß e r Seife e i n reiben.
R o s t i g e B ü g e l e i s e n r e i n i g t m a n m i t Seife
u n d Messerputzstein.
Wolldecken d ü r f e n b e i m L ü f t e n nicht der
p r a l l e n S o n n e ausgesetzt w e r d e n .
S c h w e r e M ö b e l s t ü c k e lassen sich v e r h ä l t n i s m ä ß i g l e i c h t r ü c k e n , w e n n m a n sie e r s t e i n m a l k u r z a n h e b t u n d u n t e r d i e F ü ß e j e eine
g r o ß e r o h e K a r t o f f e l unterschiebt.
D a s Rohrgeflecht v o n S t ü h l e n r e i n i g t m a n
m i t S p r i t M a n l ä ß t es i m F r e i e n (aber nicht
i n d e r Sonne) t r o c k n e n . D e r T r o c k e n v o r g a n g
s p a n n t das Geflecht auch w i e d e r .
W e n n d e r neue S c h u h d r ü c k t u n d Sie i h n
s i e h t i m G e s c h ä f t a u s w e i t e n lassen k ö n n e n
o d e r w o l l e n , d a n n k ö n n e n Sie sich f o l g e n d e r m a ß e n h e l f e n : Sie spannen d e n S c h u h a u f
einen Leisten u n d d r ü c k e n eine Papierkugel
u n t e r der Druckstelle zwischen Spanner u n d
L e d e r . N a c h e i n b i s z w e i T a g e n h a t sich d e r
S c h u h a n dieser S t e l l e e t w a s g e w e i t e t .
Das Z a h n p u t z g l a s b e k o m m t i n n e n n a c h e i n i g e n T a g e n e i n e n w e i ß e n B e l a g , d e r sich n i c h t
l e i c h t e n t f e r n e n l ä ß t . Es e m p f i e h l t sich, d i e
Z a h n p u t z g l ä s e r mindestens jede Woche m i t
w a r m e r Kochsalzlösung zu reinigen.
W e n n Sie a u f I h r e r N ä h m a s c h i n e s e h r feste
o d e r d i c k e Stoffe n ä h e n m ü s s e n , s o l l t e n Sie
Ausgeblichene rosarote S e i d e n w ä s c h e k a n n
m a n w i e d e r rosa f ä r b e n , w e n n m a n d e m letzten S p ü l w a s s e r etwas rote T i n t e zufügt.
T i n t e n f l e c k e aus W o l l e k a n n m a n m i t G l y z e r i n e n t f e r n e n . M a n feuchtet d i e Flecke g u t
m i t G l y z e r i n e i n , l ä ß t das M i t t e l einige S t u n den einziehen u n d w ä s c h t d a n n i n w a r m e m
Wasser aus. B e i sehr a l t e n F l e c k e n m u ß m a n
die Prozedur eventuell wiederholen.
B l u m e n k ä s t e n sollten nicht durch Teerans t r i c h gegen F ä u l n i s g e s c h ü t z t w e r d e n , da d e r
Teer den B l u m e n nicht bekommt. M a n verw e n d e eine M i s c h u n g aus K a l k m i l c h u n d
L e i n ö l z u gleichen T e i l e n u n d bestreiche d a m i t d i e H o l z f l ä c h e n z w e i - oder d r e i m a l .
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^ckick auch jenseits ?et ~Dtez%iq
Wahre Eleganz kennt keine Altersgrenzen
D i e Versuchung
ist groß, mit den ersten Fältchen
— oder
sagen wir ehrlich Falten
— auch das Gemüt
in
schlaffer
R e s i g n a t i o n hängen zu lassen.
Tun Sie das nichtl Verschreiben
Sie sich lieber selbst die
wirkungsvollste
Seelenkur
in Form eines bewußten
modischen Trainings
Ihrer Erscheinung.
Sie werden sehen,
daß
jedes Alter seine Schönheiten
hat: Einige Gebote führen
in
den Himmel der reiferen
Eleganz:
Kontrollieren
Sie von Zeit zu Zeit die Pluspunkte
und
Minuspunkte
Ihrer Figur, die zweifellos
gewissen
Veränderungen unterworfen
sind.
Betonen Sie schlanke Beine und Arme, schönes Haar,
ein.
vorteilhaftes
Dekollete.
Kaschieren
Sie beispielsweise d i e
mollige T a i l l e oder den unhübschen
Nacken.
Wichtiger
denn je ist erstklassige
Qualität
des Materials
und der
Schneiderarbeit. Flotte, b i l l i g e F ä h n c h e n sehen n u r an ganz jungen Menschen r e i z w o l l aus.
Halten Sie sich an ruhige, damenhafte
Formen. Sie dürfen
apart, sogar
gewagt
sein, aber niemals backfischhaft
kokett oder
niedlich.
Nur bei sehr lebhafter
Teint- und Haarfarbe
können
Sie sich die mit
Unrecht
so beliebten
Altdamenfarben
wie Schwarz und Dunkelgrau
leisten. Gerade
die
matter
gewordene
Haut verlangt
gebieterisch
helle, schmeichelnde
Töne
wie
Creme,
Beige,
Silbergrau,
Lavendel,
Aquamarin,
mattes
Lachsrosa,
blasses
Zitron, Tabak, Linden- und
Olivgrün.
Naiv verspielte
Dessins sind nichts für Sie. Wählen
Sie einfarbige
Stoffe
oder
sehr aparte elegante Muster. Distanzieren
Sie sich auch bei Hüten, Taschen
und
anderen Accessoires
von auffallenden
modischen
Eintagsfliegen.
Gruppieren
sie ihre gesamte Garderobe
um jene Farben, die Sie an guten
und
schlechten
Tagen kleiden.
Sie brauchen sich deshalb
keinesfalls
von Kopf
bis
Fuß in Lavendel
zu hüllen.
Doch achten Sie darauf,
daß
alle übrigen
Stücke zu Kostüm
und Mantel in dieser
Farbe
passen.
Klammern
Sie sich nicht wie eine Schiffbrüchige
an eine
bestimmte
Schneiderin
oder einen gewohnten
Salon!
Man
fällt dabei allzuleicht
in den immer
gleichen
Trott
der
schon gewohnten
Schnitte, Stoffe und
Farben.
Die Augen neuer • Modeberater
entdecken
für Sie
vielleicht ganz andere, ungeahnte
Möglichkeiten.
J
MODELLE FÜR DEN NACHMITTAG
b r i n g t d i e Saison i n modischen S c h ö p f u n g e n . — L i n k s : H u t aus w e i ß e m FUzstoff m i t
schwarzer P h a n t a s i e b l u m e u n d d e k o r a t i v e m Schleier. — R e c h t s : M o d e l l aus n a t u r f a r b e n e m F e i n s t r o h , dessen schwarze R i p s g a r n i t u r u n d B l u m e n b u k e t t s e h r d a m e n h a f t w i r k e n .
E i n w a a g e z u m P r e i s v o n 2,45 D M ? D a m u ß
m a n schnell rechnen k ö n n e n . D i e B r i l l e d a r f
m a n b e i m E i n k a u f e n n a t ü r l i c h n i c h t vergessen, d a m i t m a n a l l das K l e i n g e s c h r i e b e n e a u f
d e m D o s e n e t i k e t t lesen k a n n . Das ist n ä m l i c h
w i c h t i g f ü r d e n V e r g l e i c h . U n d w e r solch
komplizierte Umrechnungen nicht i m K o p f
f e r t i g b r i n g t , n i m m t a m besten gleich B l e i s t i f t
und
P a p i e r m i t . A m besten w ä r e j a ein
Rechenschieber, aber w e r t r ä g t d e n schon i n
der H a n d t a s c h e m i t sich h e r u m !
D a entdeckt m a n — d i e s m a l i s t es einfach —
Fischkonserven, jedes S t ü c k eine D - M a r k : I n
d e m Gemisch l i e g e n Dosen m i t e i n e r „ s o l i d e n "
P a c k u n g — 198 G r a m m Fisch. A n d e r e w i e g e n
200 G r a m m , e n t h a l t e n aber n u r 165 G r a m m
Fisch. D i e g r ö ß t e n h a b e n 220 G r a m m , aber
n u r 110 G r a m m d a v o n s i n d Fisch, d e r Rest i s t
Sauce. H i e r l i e g t d e r p r e i s w e r t e s t e E i n k a u f
k l a r a u f d e r H a n d — vorausgesetzt, m a n
m a c h t sich d i e M ü h e , nachzulesen, w a s a u f
d e n Dosen steht.
V i e l verzwickter ist die Rechnung bei den
W a s c h p u l v e r n . Welches P a k e t i s t a m p r e i s wertesten? B l e i s t i f t h e r a u s u n d m i t g e r e c h n e t .
Das N o r m a l p a k e t d e r S o r t e X z u 350 G r a m m
k o s t e t 1,40 D M . Das D o p p e l p a k e t z u 700
G r a m m k o s t e t 2,60 D M — z w a n z i g P f e n n i g
gespart.
D i e S o r t e Y scheint a u f d e n e r s t e n B l i c k
w e i t v o r t e i l h a f t e r : N o r m a l p a k e t z u 350 G r a m m
ebenfalls 1,40 D M . Das g r o ß e P a k e t kostet
aber n u r 2,— D M . A b e r w e n n m a n genau
hinschaut, ist es doch n i c h t s o v i e l b i l l i g e r ,
d e n n es s i n d n u r 525 G r a m m d a r i n . A u s g e rechnet 525! I m m e r h i n b r i n g t m a n j a noch
einen D r e i s a t z zustande u n d rechnet s c h l i e ß l i c h ganze 10 P f e n n i g aus, d i e m a n b e i m K a u f
der g r o ß e n P a c k u n g dieser M a r k e sparen
w ü r d e . O h n e nachzurechnen h ä t t e m a n w a h r scheinlich das t e u r e r e ( w e i l w e n i g e r e n t h a l tende) P a k e t f ü r das b i l l i g e r e gehalten —
a b e r w i e v i e l e H a u s f r a u e n m a c h e n sich sWbn
diese M ü h e ?
Das A n g e b o t w ä r e ü b e r s i c h t l i c h e r u n d d e r
P r e i s v e r g l e i c h leichter, w e n n es e i n h e i t l i c h e
G r ö ß e n u n d G e w i c h t s n o r m e n g ä b e . Gegen
„ k r u m m e " F ü l l g e w i c h t e w e h r e n sich d i e V e r b r a u c h e r j a schon g e r a u m e Z e i t — sie m a c h e n
d i e Uebersicht schwer u n d gerade h i e r l i e ß e
sich so m a n c h e r Groschen s p a r e n ! V o r l ä u f i g
a l l e r d i n g s h e i ß t es: Selbst nachrechnen, a u c h
w e n n es recht m ü h s a m i s t ! A b e r — es l o h n t
sich b e s t i m m t !
Irena A n d e r s
Amüsantes amüsiert notiert
E x s t r ä f l i n g L o u i s Santana w u r d e erwischt,
als e r i n das k a l i f o r n i s c h e F o l s o n - G e f ä n g n i s
einzubrechen versuchte, aus d e m e r k ü r z l i c h
auf P a r o l e entlassen w o r d e n w a r . E r sagte:
„Ich b i n auf der F l u c h t v o r meiner F r a u u n d
w i l l Ruhe!" Der Gouverneur hob die bedingte
E n t l a s s u n g auf, L o u i s w a r i n S i c h e r h e i t .
D r e i m a l wies A n n S t u d n i t z k y i n Sydney den
H e i r a t s a n t r a g eines V e r e h r e r s ab, w e i l er
George B l o c k h e a d ( D u m m k o p f ) h i e ß . G e o r g e
b e a n t r a g t e N a m e n s ä n d e r u n g u n d w u r d e als
George W i n d s o r v o n A n n e r h ö r t .
Wegen K ö r p e r v e r l e t z u n g w u r d e G l o r i a R o n a n i n N e w Y o r k v e r u r t e i l t . Sie h a t t e d e n
B r i e f t r ä g e r auf der S t r a ß e angehalten u n d
i h n u m Post gebeten, w a s e r v e r w e i g e r t e , d a
e r sie n i c h t k a n n t e . „ D a r a u f f i n g sie a n w i e
ein H u n d z u k n u r r e n , b e l l t e u n d b i ß m i c h " ,
sagte P o s t b o t e H u n t e r v o r G e r i c h t .
A l e x u n d M a r g a r e t W a t s o n aus A b e r d e e n
(Schottland), 73 u n d 70 J a h r e a l t , h a b e n e i n
schweres M o t o r r a d angeschafft u n d m a c h e n
jeden Tag Touren: „Das Fahren e r h ä l t jung,
a u ß e r d e m treffen w i r j u n g e Leute, m i t denen
w i r uns anfreunden!"
Unaufmerksamkeiten, die uns verargern
Warum nicht ein schneller Anruf?
Das l a n g e W a r t e n i s t n i c h t n u r e i n T h e m a
der z e i t g e n ö s s i s c h e n L i t e r a t u r , das bis i n d e n
Unterhaltungsroman
ä la Francoise Sagan
h i n e i n r e i c h t , sondern auch eine b ö s e E r f a h r u n g
v o n Tausenden v o n F r a u e n , d e r e n M ä n n e r
M a n a g e r s i n d oder spielen.
Besagte ü b e r b e s c h ä f t i g t e H e r r e n
können
weder rechtzeitig nach Hause k o m m e n , noch
haben
sie
angeblich
Zeit,
anzukündigen,
w a n n dieses W u n d e r e n d l i c h e i n t r i t t . Das
k a n n m i t u n t e r sogar s t i m m e n , aber es ist
ü b e r h a u p t nicht einzusehen, w a r u m es j e d e n
T a g so sein m u ß . W e n n m a n sich beeilt, d a n n
d a u e r t es h ö c h s t e n s r u n d 13 S e k u n d e n , eine
sechsstellige Z a h l zu w ä h l e n .
Es ist selbst bei e i n e m z w ö l f s t ü n d i g e n A r beitstag ( w i e i h n M a n a g e r
h a b e n sollen)
n i c h t einzusehen, d a ß d a v o n n i c h t w e n i g stens 13 S e k u n d e n f ü r s W ä h l e n p l u s 60 Se-
k u n d e n f ü r das S t i c h w o r t „ G r ü ß d i c h , i c h
komme u m elf U h r " oder ä h n l i c h e s abzuzweigen sein s o l l t e n . W i e u n s i n n i g dieses
V o r r e c h n e n ist, zeigt sich a n d e r U e b e r l e g u n g , d a ß d e r w e r t e H e r r G a t t e d a n n j a auch
eventuell u m elf U h r eine M i n u t e u n d d r e i zehn S e k u n d e n nach Hause k o m m e n k a n n ,
w e n n er die v e r l o r e n e Z e i t a u f h o l e n w i l l
oder m u ß .
Es s i n d d i e k l e i n e n D i n g e , d i e u n s e n t z ü c k e n , h e i ß t es i n e i n e m L i e d v o n H u g o
W o l f t , d i e k l e i n e n A u f m e r k s a m k e i t e n . W e r sie
u n t e r l ä ß t , begeht n i c h t n u r e i n e n F e h l e r , s o n d e r n m u ß es sich gefallen lassen, d a ß d i e
Unaufmerksamkeit, die er nicht ernst nahm,
als das a u f g e f a ß t w i r d , w a s sie o f t sogar i s t :
als e i n M a n g e l a n L i e b e .
Es i s t n i c h t a m w i c h t i g s t e n , d a ß d e r P a r t n e r
anwesend ist. Es g e n ü g t schon, w e n n " j p "
w e i ß , d a ß er an einen d e n k t . . .
>^
Fleischgerichte zum Wochenende
Pikant bereitet, geschmackvoll serviert
A m Wochenende w i r d d i e H a u s f r a u i h r e r
F a m i l i e m e i s t e i n besonders schmackhaftes
G e r i c h t a u f den Tisch stellen. H i e r einige p i k a n t e Fleischgerichte z u r A u s w a h l .
Pökelzunge
Z u t a t e n : 1 Zunge, 50 g S a r d e l l e n , F e t t .
40 g M e h l , '/s L i t e r B r ü h e , /s L i t e r saure
Sahne, S u p p e n g r ü n , P f e f f e r k ö r n e r , Salz, Z i tronensaft, Petersilie.
l
**
**
*
*
*
*
Z u n g e v o r b e r e i t e n , i n schwach gesalzenem
Wasser m i t S u p p e n g r ü n garen, h e r a u s n e h m e n , abschrecken u n d abziehen. S a r d e l l e n u n d
Petersilie hacken u n d a u f die i n Scheiben geschnittene Z u n g e ( n u r so v i e l aufschneiden, w i e
gebraucht w i r d ) aufstreichen. K u r z i n h e i ßem Fett d ü n s t e n , herausnehmen ur ' w a r m
stellen. M e h l i n F e t t schwitzen, m
Brühe
u n d Sahne a u f f ü l l e n , aufkochen, abschmekk e n u n d d i e Zungenscheiben i n der Sauce a n richten. M i t h e l l g e r ö s t e t e n
Mandelblättern
garnieren.
Schweinefilet
Z u t a t e n : 500 g Schweinefilet, Salz, 3—4 Ä p f e l ,
Fett, 1 Zwiebel, Kartoffelmehl.
F i l e t i n Scheiben schneiden u n d e t w a s s a l zen. A e p f e l s c h ä l e n , K e r n h a u s herausstechen
u n d i n Scheiben schneiden. Z w i e b e l ebenfalls
i n Scheiben schneiden, i n F e t t l e i c h t g l a s i g
d ä m p f e n , Filetscheiben dazugeben, a u f b e i d e n Seiten k u r z b r a t e n , A p f e l s c h e i b e n d a z u geben, noch k u r z m i t b r a t e n . F i l e t s a u f e i n e r
Platte m i t A p f e l - u n d Zwiebelscheiben g a r n i e r t a n r i c h t e n . Sauce nach B e l i e b e n m i t K a r toffelmehl binden u n d gesondert dazu r e i - .
chen.
Schmorbraten
Z u t a t e n : */* P f u n d gespicktes R i n d f l e i s c h ,
S u p p e n g r ü n , 1 K n o b l a u c h z e h e , M a j o r a n , Salz,
Pfeffer, 1 g r o ß e Z w i e b e l , 1 L o r b e e r b l a t t , z w e i
Tomaten, etwas Tomatenmark, Rahm, M e h l ,
einen S c h u ß R o t w e i n .
K n o b l a u c h f e i n r e i b e n u n d das F l e i s c h nach
d e m Waschen u n d A b t r o c k n e n d a m i t e i n r e i ben
Majoran darübergeben. Zwiebel und
S u p p e n g r ü n kleinschneiden u n d i n Fett z u s a m m e n m i t d e m Fleisch b r ä u n e n . E t w a s
Salz u n d Pfeffer sowie das L o r b e e r b l a t t z u geben, nach d e m A n b r a t e n a b l ö s c h e n u n d d e n
Braten garen. Erst zuletzt T o m a t e n m a r k zur
Sauce geben. Diese d a n n m i t a n g e r ü h r t e m
M e h l b i n d e n u n d m i t R a h m u n d auch R o t w e i n abschmecken. B r a t e n aufschneiden u n d
m i t Tomatenscheiben g a r n i e r t a n r i c h t e n . S a u e « ^
durchhieben u n d ges&ndert d a z u r e i c h e n ,
Paul Hubschmid und Brad Harris in exotischen Abenteuern
„Die Diamantenhölle am Mekong" / Ein Farbfilm von den Originalschauplätzen
f ä h r e i n B i l d v o n der L ä n g e des M e k o n g .
Ueber etliche h u n d e r t K i l o m e t e r b i l d e t er die
Grenze zwischen V i e t n a m u n d T h a i l a n d , das
h e i ß t zwischen z w e i Gebieten, i n denen die
H ö l l e los i s t : rechter H a n d , i n V i e t n a m , herrscht
der D s c h u n g e l k r i e g m i t p o l i t i s c h e n Vorzeichen,
l i n k e r H a n d , i n T h a i l a n d , w ü t e t das D i a m a n tenfieber. D a v o n aber b e r i c h t e t der g r o ß a n g e legte F i l m , den W o l f H a r t w i g d r e h t e . F ü r eine
einzige Szene der „ D i a m a n t e n h ö l l e a m M e k o n g " l i e ß er f ü r 20 000 D M d i e schon e r w ä h n t e H ä n g e b r ü c k e bauen und anschließend
i n die L u f t s p r e n g e n .
M i t der S p r e n g u n g w i l l eine H a n d v o l l
finsterer Gesellen v e r h i n d e r n , d a ß der R e p o r t e r
und unfreiwillige Detektiv Werner Homfeld,
n ä m l i c h P a u l H u b s c h m i d , ans j e n s e i t i g e U f e r
gelangt, u m d o r t d i e T r o p e n ä r z t i n D r . V i v i a n
L a n c a s t e r ( M a r i a n n e H o l d ) aus den H ä n d e n
eines v e r b r e c h e r i s c h e n D i a m a n t e n s c h m u g g l e r s
z u b e f r e i e n . D i e finsteren Gesellen t r i f f t ein
diabolisches Geschick. D i e B r ü c k e fliegt gerade d a n n i n die L u f t , als der t o d e s m u t i g e
H u b s c h m i d schon das r e t t e n d e U f e r e r r e i c h t ,
seine V e r f o l g e r aber noch zwischen H i m m e l
u n d r e i ß e n d e m S t r o m „ h ä n g e n " . M i t dieser
s p a n n e n d e n Sequenz ist also das F i n a l e der
M e k o n g - A b e n t e u e r des g l o b e t r o t t e n d e n J o u r n a l i s t e n W e r n e r H o m f e l d eingeleitet, i n dessen
Gewand und Gestalt hier Paul Hubschmid
w i l l k o m m e n e A b w e c h s l u n g v o n seiner M a r a t h o n - D a r s t e l l u n g des
vornehmen
Professor
H i g g i n s aus „ M y F a i r L a d y " sucht.
M a r i a n n e H o l d i s t n i c h t n u r eine h ü b s c h e
D o k t o r i n , s o n d e r n auch e i n m u t i g e s M ä d c h e n ,
das m i t t e n i m U r w a l d eine S c h l a n g e n f a r m
Erholung suchen In d e r D r e h p a u s e in K ö n i g i n S i r i k i l s H a u p t ilodl B a n g k o k d i e b e i d e n H a u p t d a r s t e l l e r
Paul
Hubschmid
und M a r i a n n e H o l d
Farbfilm-Abenteuer spielt
D ieses
K ö n i g i n S i r i k i t s M ä r c h e n l a n d ab
sich i n
— aber
es ist alles a n d e r e als e i n M ä r c h e n . D a geht's
hart u n d r e a l i s t i s c h zu, n i c h t o h n e S t r a p a z e n ,
Schweiß u n d Schmerzen. A u f d e m H ö h e p u n k t
der H a n d l u n g g e h t e i n e exotische B r ü c k e i n
die L u f t , u n d b e i m R e t t u n g s s p r u n g i n die
Tiefe v e r l e t z t e sich P a u l H u b s c h m i d s P a r t n e r ,
Brad H a r r i s , w o h l b e k a n n t als H e r k u l e s - u n d
Maciste-Darsteller. E i n e W o c h e l a n g h u m p e l t e
er, aber da w a r e n d i e H a u p t s z e n e n der „ D i a m a n t e n h ö l l e a m M e k o n g " schon a b g e d r e h t .
Der M e k o n g e n t s p r i n g t i n T i b e t u n d m ü n det zwischen B a n g k o k u n d S a i g o n i n das S ü d chinesische M e e r . W e n n m a n sich e i n e n S t r o m
vorstellt, d e r a n der N o r d s p i t z e D ä n e m a r k s
entspringt, sich i n R i e s e n b ö g e n d u r c h D e u t s c h land, F r a n k r e i c h u n d S p a n i e n w i n d e t u n d b e i
Lissabon i n d e n A t l a n t i k fließt, h a t m a n u n g e -
betreibt und die Feststellung machen m u ß ,
daß man
sich v o r
gewissen
Diamantens c h m u g g l e r n m e h r i n acht n e h m e n m u ß als
vor Kobras und anderen unfreundlichen T i e ren. A l s z w i e l i c h t i g e r E h r e n m a n n , d e r sich
z u m v e r b l ü f f e n d e n E n d e als I n t e r p o l - C h e f i n s p e k t o r e n t p u p p t , m a c h t H o r s t F r a n k diese
Reise i n den Dschungel m i t . U n d i n w e i t e r e n
H a u p t r o l l e n dieser a u f w e n d i g e n P r o d u k t i o n
sind Dorothee Parker, Chris H o w l a n d
und
P h i l i p p e L e m a i r e z u sehen. F r a n k K r a m « :
f ü h r t Regie.
/
F i l m s t a r s h a b e n das g u t e Recht, v o n s i c h
r e d e n z u machen. P u b l i z i t ä t i s t n u n e i n m a l d i e
ewige F r ü h l i n g s l u f t k ü n s t l e r i s c h e r K a r r i e r e n .
Es m ü s s e n n i c h t gerade S k a n d a l e u n d S e n s a t i o n e n sein, d i e z u m T a g e s g e s p r ä c h w e r d e n .
Es g i b t auch g l ü c k l i c h e Z u f ä l l e v o n d e r A r t ,
w i e sie M a r i a n n e H o l d i n B a n g k o k w i d e r fahren. Bei den Dreharbeiten zu dem o b e n
besprochenen F i l m „ D i e D i a m a n t e n h ö l l e a m
M e k o n g " l e r n t e sie d e n G e s c h ä f t s f ü h r e r eines
internationalen Hotelringes kennen, der i n der
t h a i l ä n d i s c h e n H a u p t s t a d t g e r a d e seinen U r l a u b v e r b r a c h t e . E i n e W o c h e s p ä t e r w a r e n sie
v e r h e i r a t e t . . . es g i b t also L i e b e a u f d e n a l l e r e r s t e n B l i c k . D e r G l ü c k l i c h e h e i ß t Frederick;
Strobl von Stein. U n d obwohl Ehen i m H i m m e l geschlossen w e r d e n , m u ß t e das P a a r d i e
F l i t t e r w o c h e n w o h l oder ü b e l i n der H ö l l e v e r bringen — b e w u ß t e r „Diamantenhölle
am
Mekong". Der s ü d o s t a s i a t i s c h e Dschungel hat
a u f Hochzeitsreisende b i s h e r n o c h k e i n e A n z i e h u n g s k r a f t a u s g e ü b t , u n d t a t s ä c h l i c h gab
es f ü r d i e S c h a u s p i e l e r i n n i e z u v o r e i n e n
F i l m , d e r i h r so v i e l e S t r a p a z e n a b v e r l a n g t e :
wochenlanger A u f e n t h a l t i m Dschungel bei
40 G r a d T r e i b h a u s t e m p e r a t u r u n d d a b e i n o c h
aufregende Erlebnisse, A n g r i f f e v o n s k r u p e l losen
Diamantenschmugglern,
Entführung,
Flucht und Rettung i n letzter Minute.
M a r i a n n e Holds Weg bis zur „ D i a m a n t e n hölle am Mekong" war weit — und erfolgr e i c h , u n d n u n also s t e h t sie i h r e n M a n n i n
diesem modernen Abenteuerfilm, einem Genre,
m i t d e m d e r deutsche F i l m 1964 w i e d e r a u f
den i n t e r n a t i o n a l e n M a r k t v o r s t ö ß t .
Lutz H e l m
W i l l k o m m e n e A u s s p a n n u n g n a c h harten D r e h t a g e n für P a u l
H u b s c h m i d , M a r i a n n * H o l d und H o r s t F r a n k , H a u p t d a r s t e l l e r
des Films „ D i e Diamanlenhölle a m M e k o n g "
^öcz ^Pect, dez ^as tfztiscln Ukztc
„Das Schloß des Grauens" / Nach Motiven von Edgar Allan Poe
\ 7 e r f o l g t v o n d e n U n g e h e u e r n seiner eigenen
» P h a n t a s i e , s t a r b i m J a h r e 1849 i n e i n e m
Krankenhaus v o n P h i l a d e l p h i a E d g a r A l l a n
Poe. D i e Diagnose l a u t e t e : S ä u f e r w a h n s i n n .
Der n o r d a m e r i k a n i s c h e Poet, s e e l e n v e r w a n d t
dem deutschen d i c h t e n d e n K a m m e r g e r i c h t s r a t
E. T. A . H o f f m a n n
(1776—1822), w a r
nur
vierzig J a h r e a l t g e w o r d e n . A b e r seine A r b e i ten, meist d ü s t e r e R o m a n z e n u n d R h a p s o d i e n ,
haben i h n ü b e r l e b t . E i n i g e N o v e l l e n m a c h t e n
ihn sogar z u m l i t e r a r i s c h e n V a t e r d e r m o d e r nen D e t e k t i v g e s c h i c h t e n .
E. A . Poe h a t das G r a u e n g e k a n n t . Es w a r
sein s t ä n d i g e r B e g l e i t e r . U n d w a s d e n D i c h t e r
als Genie ausweist, i s t d i e v o l l e n d e t e K u n s t ,
das U n h e i m l i c h e m i t der L o g i k eines k ü h l e n
Verstandes i n W o r t e z u fassen. A l s A u ß e n seiter der „ k l a s s i s c h e n " Z e i t der n o r d a m e r i k a nischen L i t e r a t u r g i n g er i n d e r e n Geschichte
ein. Seine E r z ä h l u n g e n f a s z i n i e r e n m e h r als
hundert J a h r e n a c h s e i n e m T o d e m e h r d e n n
je. U n d so i s t es k e i n W u n d e r , d a ß es i m m e r
wieder F i l m l e u t e r e i z t , m i t d e n m o d e r n s t e n
technischen M i t t e l n das G r u s e l n e i n z u l a n g e n ,
das ein b e g n a d e t e r Poet g e l e h r t hat.
Regisseur A n t h o n y D a w s o n , d e r auch m i t
Edmond G r e v i l l e u n d G a s t a d G r e e n das D r e h buch schrieb, d r e h t e j e t z t i n Superscope e i n e n
Farbfilm n a c h M o t i v e n v o n E d g a r A l l a n Poe.
Dawson h a t t e i n R i c h a r d P a l t o n e i n e n K a m e rachef z u r Seite, der m i t g l ä n z e n d e n E i n f ä l l e n
das perfekte G r a u e n ins B i l d h a f t e ü b e r t r u g .
Dazu s i n d d i e H a u p t r o l l e n m i t i n t e r n a t i o n a l e n
Stars w i e Rossana Podesta, d e r g l u t ä u g i g e n
Italienerin, C h r i s t o p h e r Lee, d e m englischen
»Mister H o r r o r " , u n d Georges R i v i e r e ,
dem
abenteuerlichen F r a n z o s e n aus T a h i t i , g l ä n zend besetzt.
Schauplatz der H a n d l u n g ist e i n u r a l t e s
Schloß i n E n g l a n d , i n dessen h i s t o r i s c h e r F o l terkammer v i e r M e n s c h e n m i t m i t t e l a l t e r -
Wet das G r u s e l n lernen möchte, g e h e bei E d g a r A l l a n
"
Schule.
-
Rossana
Podesta
in
.Das S c h i e ß de» G r a u e n s "
dem
Poe
Gruselfilm
lichen T o d e s w e r k z e u g e n ins Jenseits b e f ö r d e r t
werden. Die junge, schöne S c h l o ß h e r r i n hat
einen f ü r c h t e r l i c h e n Verdacht. Jedesmal, w e n n
e i n M o r d begangen w u r d e , w a r i h r M a n n
n i c h t a u f s e i n e m Z i m m e r . I s t er der U n h e i m liche m i t der K a p u z e , der nachts d i e K e l l e r g e w ö l b e geistert? Das G e h e i m n i s der gespenstischen M o r d s e r i e w i r d erst g e k l ä r t , als sich
e i n gerissener K r i m i n a l i n s p e k t o r einschaltet,
der n i c h t an Gespenster g l a u b t , s o n d e r n d i e
B e w o h n e r des Schlosses g e n a u u n t e r d i e L u p e
nimmt.
D e r F i l m , der m i t d e n M i t t e l n der T e c h n i k
v o n 1964 das G r u s e l n l e h r t , s o l l t e aber neben
d e n K r i m i - F a n s auch j e n e L i t e r a t u r f r e u n d e
e i n m a l ins K i n o locken, die i m m e r w i e d e r v o n
E d g a r A l l a n Poe gefesselt w e r d e n u n d die bezweifeln, d a ß m a n i h n ü b e r h a u p t verfilmen
kann.
L. H e n c k e l
1
A l s W e r n e r H o m f e l d und D r . V i v i a n L a n c a s t e r p r ä s e n t i e r e n
Die spannend« H a n d l u n g w i r d aufgelockert durch d i e Erleb-
sich hier P a u l Hubschmid und M a r i a n n e H o l d
nisse e i n e r ü b e r s p a n n t e n M i l l i o n ä r i n ( D o r o t h e e P a r k e r ) u n d
(4 F o t o s i
Constantin/Rapid/Vogelmann)
„M/ss Treffsicher''
ihres Butlers ( C h r i s H o w l a n d )
auf dem
Siegeszug
Hollywoods farbiges Meister-Musical „Annie get your gun"
oder
O bF i lemi ne i nB uEcr hf o, l gT hweiartde—r s tdüacsk i, s t Schlager
vorher immer
Christopher
nenden
L e e a l s Burt G a r s o n
Farbfilms
„Das
Schloß
in e i n e r S z e n e d e s s p a n des
Grauens",
bei
dem
Anthony D a w s o n R e g i e führte
J i m D o l e n in d e r R o l l e d e s Inspektors S e l b y
Motiven von Edgar
in d e m
A l l a n Poe g e d r e h t e n F i l m „ D a s
des GäBj«n»"
l * E e t o j j Constajjtinl
e i n G e h e i m n i s . E i n b e s t i m m e n d e r F a k t o r ist
g e w i ß der, i m r e c h t e n A u g e n b l i c k a u f den
M a r k t z u k o m m e n . A l s 1946 a m B r o a d w a y i n
N e w Y o r k das B ü h n e n - M u s i c a l v o n I r v i n g
B e r l i n „ A n n i e get y o u r g u n " startete, h a t t e
es e i n e n t r i u m p h a l e n E r f o l g . Das siegreiche
A m e r i k a w a r h i n g e r i s s e n v o n der z ü n d e n d e n
M u s i k a l i t ä t , v o n der u n g e h e u e r v i t a l e n H a n d l u n g , i n d e r e n M i t t e l p u n k t d i e 1926 g e s t o r bene g r o ß e H e l d i n des a m e r i k a n i s c h e n S h o w -
nach
Betty Hutton a l s k e s s e s Flintenmädchen mit Louis C a l h e r n in
Schloß
dem Farbfilm „Annie get your gun", der nach dem M u s i c a l
v o n I r v i n g B e r l i n gedreht wurdu
Geschäftes stand: die w i e der Teufel reitende
u n d s c h i e ß e n d e A n n i e Oakley, die einst m i t der
b e r ü h m t e n Buff a l o - B ü l - W i l d w e s t - S h o w , einem
Z i r k u s besonderer A r t , u m d i e W e l t reiste.
E i n e A u f f ü h r u n g des M u s i c a l s a u f d e u t schen B ü h n e n s t a n d d a m a l s g a r n i c h t z u r D i s k u s s i o n . Selbst w e n n m a n d i e F r a g e : „ W e r
h ä t t e das b e z a h l e n s o l l e n ? " n i c h t s t e l l t , w ä r e
das M u s i c a l h i e r z u l a n d e b e i a l l e m H u n g e r
nach A b l e n k u n g k a u m „ a n g e k o m m e n " . V o m
S c h i e ß e n h a t t e m a n genug, u n d e i n F l i n t e n m ä d c h e n , gerade w e i l es so v e r f ü h r e r i s c h w a r
w i e die H e l d i n A n n i e , h ä t t e als M i t t e l p u n k t
einer H a n d l u n g nicht die geringste Chance
gehabt, b e i m P u b l i k u m b e l i e b t z u w e r d e n .
A l s J a h r e s p ä t e r i n D e u t s c h l a n d d e r 1950
nach d e m M u s i c a l v o n d e r
Metro-GoldwynM a y e r u n t e r der R e g i e v o n G e o r g e S i d n e y
mit Betty Hutton, Howord Keel, Louis Calhern, E d w a r d A r n o l d , Keenan W y n n
und
Carrol Waish i n den H a u p t r o l l e n gedrehte
meisterhafte F a r b f i l m durch die L i c h t s p i e l h ä u s e r lief, hatte m a n z u n ä c h s t den T i t e l e n t s c h ä r f t . A u s „ A n n i e get y o u r g u n " w u r d e
„Duell i n der Manege". A l s der S l o u x - H ä u p t l i n g S i t t i n g B i l l , der i n B u f f a l o B i l l s Show;
ebenfalls a u f t r a t , 1886 i n e i n e r g r o ß e n Z e r e monie die K u n s t s c h ü t z i n Annie, die H e l d i n
des s p ä t e r e n M u s i c a l s , als seine T o c h t e r a d o p t i e r t e , gab er i h r den E h r e n n a m e n „ M i s s S u r e
S h o t " (Miss T r e f f s i c h e r ) . Das s t e h t a u c h u n s i c h t bar ü b e r d i e Geschichte v o n „ A n n i e get y o u r
g u n " . I n z w i s c h e n i n d i e Geschichte des a m e r i kanischen M u s i c a l s eingegangen, j ü n g s t a u c h
i n B e r l i n als B ü h n e n - H i t i n D e u t s c h l a n d g e s t a r t e t , t r i t t es als u n v e r g l e i c h l i c h e r F a r b f i l m
n u n auch i n u n s e r e n K i n o s e i n e n Siegeszug
an. D e n n M e i s t e r w e r k e s i n d i m m e r „ t r e f f sicher", w e n n sie uns i m r e c h t e n A u g e n b l i c k
s e r v i e r t w e r d e n . U n d da D e u t s c h l a n d s K i n o volk neuerdings v o m Wildwest-Fieber u n d
d e m M u s i c a l - H o b b y e r f a ß t i s t , w i r d es j e t z t
Jubel u m die g r o ß e musikalische W i l d w e s t S h o w a u f d§x i&amB&vimfc ept ms sm*
8 T . V I T H B R
Z E I T U N G
flomuMfag,
Nachbarn e n t p u p p e n . Sie s i n d e i n w e n i g
f r ü h e r aufgestanden
u n d haben
das
H e i d e l b e e r - T e r r i t o r i u m bereits
restlos
Zum
feteta&eH$
!t.-:.zi kva<tiwn sie w i e d e r , die blauen
iesren an den k l e i n e n g r ü n e n S t r ä u heav unter den B ä u m e n des W a l d e s .
Es gibt Sammler, die i h r e Heidelbeer< « s e r v a t e das ganze Jahr h i n d u r c h ü b e r vachen w i e andere Leute i h r e n Garten.
5ie verfolgen B l ü h e n u n d Fruchtansatz,
vissen u m den augenblicklichen Reife:ustand der Beeren Bescheid u n d h ü t e n
h r Revier w i e ein Sparkassenkonto.
U n d w e n n es d a n n so w e i t ist, schrei
et die Familiengemeinschaft, u m v e r f ü g t e n
H ä n d e aus der V e r w a n d t s c h a f t
/ e r s t ä r k t , z u r Ernte. M i t E i m e r n u n d
<esselchen bewaffnet mogelt sich die
-feidelbeer-Patrouille
aus
dem
Haus,
ängstlich d a r a u f bedacht, d a ß das bleherne R ü s t z e u g nicht k l a p p e r n d den
T ü h e n morgendlichen Ausmarsch verrät. D e n n auch Nachbars haben ein Reservat i m gleichen W a l d s t ü c k a b o n n i e r t
•ind w a r t e n a u f den Tag der Ernte.
A u f der L a n d s t r a ß e b i l d e t sich rasch
•ine a u f g e l ö s t e Schlachtordnung m i t dem
• a m i l i e n o b e r h a u p t an der Spitze, das
;ich g l ä n z e n d den S c h w e i ß v o n der
Ttirne w i s c h t u n d m i t s e h n s ü c h t i g e n
'Micken nach d e m W i r t s h a u s schielt,
I i s am Wege liegt.
„ N i c h t s da, Gustav !" beugt die z u r
Sammlerhauptmacht
gehörende
Hausfrau vor, i n der sich aus Steinzeiten
her l ä n g s t e n t w ö h n t e r S a m m e l t r i e b zur
w i n t e r l i c h e n V o r r a t s h a l t u n g regt, „ e r s t
die A r b e i t , d a n n das V e r g n ü g e n . " U n d
V a t e r Gustav nickt b r a v m i t dem K o p f
•ind feuert das junge V o l k n u r um so
eifriger an, d e n n er w e i ß , je f r ü h e r die
• n i t g e f ü h r t e n H o h l r ä u m e m i t den W a l d l e s f r ü c h t e n gefüllt sind, desto schneller k o m m t er z u m D u r s t l ö s c h e n .
I m schattigen W a l d e v e r t e i l t sich das
Ganze i n u n r e g e l m ä ß i g e r S c h w a r m l i n i e ,
die m i t Juhu u n d Haha i n das W a l d e s d u n k e l v o r d r i n g t , d a ß die E i c h k ä t z c h e n
in die h ö c h s t e n T a n n e n w i p f e l f l ü c h t e n
und die Hasen meinen, die herbstliche
T r e i b j a g d sei v o r v e r l e g t .
„Bist du auch auf dem richtigen W e ge? fragt M a m a den Papa, der sich v o r k o m m t w i e O l d Surehand
a u f dem
Kriegspfad.
„ A b e r n a t ü r l i c h , A n n a " , sagt er u n d
s p ä h t angestrengt v o r sich h i i . als l a u erten r i n g s u m tausend Gefahren.
„ P a p a , eine Schlange!" schreit p l ö t z lich auch schon die 1 4 j ä h r i g e Tochter gel
l e n d a u f u n d saust h i n t e r den n ä c h s t e n
Baum.
A l l e s h ä l t j ä h inne u n d n i e m a n d w a g t
noch einen Schritt.
„ W o ? " fragt der Papa u n d dann saust
auch schon der v ä t e r l i c h e Stock durch
die L u f t u n d t r i f f t die Schlange auf den
K o p f , d a ß sie l i e g e n b l e i b t .
„ D a s i s t n u r eine R i n g e l n a t t e r " , sagt
der s e c h z e h n j ä h r i g e Sohn u n d der n e u n j ä h r i g e W i l h e l m j u b e l t : „ V a t e r hat eine R i n g e l n a t t e r totgeschlagen, R i n g e l n a t t e r n s i n d n ü t z l i c h e T i e r e , haben w i r
i n der Schule gelernt!"
A l s er m i t einem scharfen „ H a l t den
M u n d " gestopft w i r d , sieht er die T r a p pertugenden
des V a t e r s m i t anderen
A u g e n an.
Noch e i n m a l g i b t es e i n H i n d e r n i s ,
ehe die S c h w a r z b e e r j a g d g r ü n d e erreicht
sind. D e n n n u n hat Tante Frieda, die
m i t Papa ob seiner freien S i t t e n i n
s c h ä r f s t e Fehde liegt, einen Pilz gefunden.
„ E i n giftiger", k o n s t a t i e r t e Jakob, der
S e c h z e h n j ä h r i g e m i t K e n n e r m i e n e , aber
Tante Frieda ü b e r h ö r t es.
„ D a s w i r d m o r g e n ein feines M i t t a g essen für mich geben!" sagt sie und
macht A n s t a l t e n , die S c h w a m m e r l s o ß e
i n spe i n die Tasche z u stecken, w i r f t
die Beute aber dann schnell weg, als
sie den t r i u m p h i e r e n d e n Schimmer i n
V a t e r s A u g e n sieht.
D a n n n ä h e r t m a n sich dem Blaubeeren-Dorado w i r k l i c h . . Es k ü n d i g t sich
an i n w a h l l o s ü b e r das G e l ä n d e verstreute
Sammlerinnen
und
Sammler
aller A l t e r s s t u f e n , die sich b e i n ä h e r e m
Zusehen rasch als die r i v a l i s i e r e n d e n
Mitarbeit
„ G e w i ß habe ich auch m e i n T e i l dazu
beigetragen. V o n m i r s t a m m t der A u tor der K a m e l i e n d a m e ! "
A n einem Tage, h e i ß t es i n der Z e i t schrift, habe m a n sich beispielsweise
v o r einem der M i k r o p h o n e ü b e r die V e r
z ö g e r u n g bei der Reparatur der K a n a l i sation i n der Botschaft beschwert. Schon
am n ä c h s t e n M o r g e n sei d a r a u f eine
Gruppe v o n K l e m p n e r n erschienen u n d
habe m i t g r o ß e r G e s c h w i n d i g k e i t den
Schaden beseitigt. B e i einer a n d e r n Gelegenheit habe sich die F r a u des Botschafters i h r e m M a n n g e g e n ü b e r i n M i k r o p h o n n ä h e ü b e r die v e r z ö g e r t e Z o l l -
Die Insel Mocambique
ein einzigartiges Naturmuseum
W e n n m a n b e i einer Reise l ä n g s der
ostafrikanischen K ü s t e Zeit u n d Gelegenheit hat, die I n s e l M o c a m b i q u e z u besuchen, so soll m a n das keineswegs u n terlassen, r e p r ä s e n t i e r t sie doch s o w o h l
für den N e u a n k ö m m l i n g als auch für
den, der bereits m i t i h r K o n t a k t hatte,
eine Begegnung m i t der Vergangenheit,
eine R ü c k k e h r i n die Z e i t e n der Entdeckung u m das Jahr 1500.
Noch heute sieht m a n die Festung S.
Sebastian als 450 Jahre alten steinern e n Zeugen der I n s e l M o c a m b i q u e aus
dem Indischen Ozean herausragen. A l s
Portugals g r o ß e r Seefahrer, Vasco da
Gama, z u B e g i n n des 16. Jahrhunderts
den Seeweg nach O s t - I n d i e n gefunden,
nachdem B a r t h o l o m e u s Diaz das Kap
der Guten H o f f n u n g umsegelt hatte, begann auch die portugiesische Herrschaft
an der O s t k ü s t e A f r i k a s . Das w i c k e l t e
sich aber keineswegs reibungslos ab:
Die z u n ä c h s t nicht zu u n t e r w e r f e n d e n
Eingeborenen, aber auch die A r a b e r , die
bereits teils v o n A r a b i e n , teils v o n der
I n s e l Sansibar h e r ü b e r g e k o m m e n w a r e n ,
leisteten energischen W i d e r s t a n d , so d a ß
m a n sich zuerst n u r a u f die Besetzung
der vorgelagerten Inseln b e s c h r ä n k t e .
Die N o t w e n d i g k e i t der E r r i c h t u n g v o n
Befestigungen w a r b a l d erwiesen, aber
das M a t e r i a l fehlte. So e n t s c h l o ß m a n
sich, die g e w a l t i g e n Steine, bereits zu
Q u a d e r n behauen, v o n P o r t u g a l aus auf
dem Seeweg an i h r Z i e l zu bringen -
eine unglaubliche L e i s t u n g bei dem dam a l i g e n technischen Stand des Schiffbaues!
Jahrhunderte s i n d seitdem vergangen.
W e d e r Menschenhand noch die N a t u r g e w a l t e n vermochten bis a u f d e n h e u t i g e n
Tag, das kolossale B a u w e r k zu z e r s t ö ren, so d a ß noch j e t z t die Steine i h r e
eigene Sprache sprechen.
Gerade S t r a ß e n zwischen J ä h r h u n d e r te alten H ä u s e r n , schmalen
Gäßchen,
die aber um so besser v o r der glühenden Sonne s c h ü t z e n , haben noeh als
V e r k e h r s m i t t e l die beinahe l a u t l o s v o r ü b e r g l e i t e n d e n Rikshas. N u r i n d e n etwas breiteren S t r a ß e n t r i f f t m a n A u t o s
an.
Die historischen Inschriften i m r o h e n
Fels der Festung oder jene, die der A l t a r i n der K a p e l l e t r ä g t , sprechen am
deutlichsten d a v o n , d a ß m a n hier e i n lebendes N a t u r - M u s e u m zu sehen bek o m m t , das seiner d o r t a n g e h ä u f t e n u n
s c h ä t z b a r e n R e i c h t ü m e r wegen eifrig bewacht w i r d . Das s i n d Dinge, die v o n
Geschlecht zu Geschlecht reden u n d uns
e r z ä h l e n , was w i r sonst i n der Schule
aus B ü c h e r n wissen, n ä m l i c h , d a ß sich
bei der Festung S. Sebastian als auch bei
den Befestigungen v o n S. L o u r e n c o , S.
A n t o n i o , der Kirche v o n M i s e r i c o r d i a ,
der Kapelle v o n Francisco X a v i e r u n d
dem Palast v o n S. Paulo u m w a h r e Geschickte handelt.
Der einstige K o r a l l e n f e l s e n , der auf
einer L ä n g e v o n sieben K i l o m e t e r n das
Ein ganz neuartiges Experiment in Birmingham
D i e Jugendlichen i n B i r m i n g h a m s i n d
nicht besser u n d nicht schlechter
als
anderswo auch. Sie f i n d e n es s c h ö n ,
i n den Cafes der Stadt h e r u m z u s i t z e n
u n d w e n n sie sich lange genug m i t der
M u s i c - B o x a m ü s i e r t haben, ziehen sie
i n G r u p p e n durch die S t r a ß e n und ben e h m e n sich da l e i d e r nicht i m m e r so,
w i e es sich für wohlerzogene junge Leute geziemt u n d w i e s es die Erwachsenen
gern sehen m ö c h t e n . Diese Cafehaus-Gesellschaft ist einem Bericht des letzten
O b e r b ü r g e r m e i s t e r s v o n B i r m i n g h a m zufolge an der h o h e n J u g e n d k r i m i n a l i t ä t
der Stadt schuld. 31 Prozent der i m
Jahre 1957 i n B i n r m i n g h a m aufgedeckten Verbrechen gingen auf das K o n t o
v o n Jugendlichen u n t e r 17 Jahren. W e n n
es g e l ä n g e , die g e l a n g w e i l t e n j u g e n d l i chen B a n d e n s i n n v o l l z u b e s c h ä f t i g e n ,
argumentierte man i n Birmingham, w ä r e
sichtlich G e s p r ä c h e i n der N ä h e der M i krophone geführt.
Steine erzählen von der Vergangenheit
»Teenagerbanden«, die man gerne sieht
Bandenunwesen,
R o w d y t u m , Jugendk r i m i n a l i t ä t - es vergeht k a u m ein Tag,
an dem diese W o r t e nicht i n den Ueberschriften der Z e i t u n g e n erscheinen. Auch
w e n n der A u s d r u c k „ H a l b s t a r k e " heute
meist v e r m i e d e n w i r d — das P r o b l e m
i s t noch i m m e r dasselbe. U m so m e h r
Beachtung v e r d i e n t ein E x p e r i m e n t , das
seit k u r z e m i n der englischen I n d u s t r i e stadt B i r m i n g h a m d u r c h g e f ü h r t w i r d u n d
das Z i e l hat, den jugendlichen Bandengeist i n s i n n v o l l e Bahnen zu l e n k e n .
Sie kratzten a n der W a n d
- und Hollands Botschafter nutzte es aus
I n der n i e d e r l ä n d i s c h e n Botschaft i n
sein.
j M o s k a u s i n d nach einem Bericht der
„ W i r suchen uns ein anderes Gebiet" ', h o l l ä n d i s c h e n Wochenzeitschrift „ H a a g sagt er daher m ö g l i c h s t h a r m l o s , u m | sehe C o u r a n t " i m V e r l a u f der letzten
H a l t u n g zu b e w a h r e n u n d d a m i t t r o l l t
d r e i Jahre 30 w i n z i g e A b h ö r m i k r o p h o sich die F a m i l i e d a v o n .
ne i n den W ä n d e n entdeckt w o r d e n .
„ U n v e r s c h ä m t h e i t ! " zischt T a n t e FrieA u f m e r k s a m w a r e n die n i e d e r l ä n d i s c h e n
da zwischen i h r e n Z a h n l ü c k e n h e r v o r ,
D i p l o m a t e n dem Zeitschriftenbericht zuu n d der n e u n j ä h r i g e Jakob k r i e g t sich
folge durch das V e r h a l t e n der beiden
rasch m i t seinem E r b f e i n d , d e m gleichSiamkatzen des Botschafters g e w o r d e n ,
a l t r i g e n Joseph v o n der Sammergruppe
die eines Tages an einer W a n d z u k r a t i n die Haare, w e i l er i h m eine H a n d
zen begannen. Sie w u r d e n v e r m u t l i c h
v o l l Beeren aus dem E i m e r k l a u t .
durch ein S c h a l t g e r ä u s c h an d e m M i k r o p h o n g e s t ö r t , das v o n menschlichen O h Es ist die einzige A k t i o n , zu einem
r e n nicht v e r n o m m e n w e r d e n k a n n .
befriedigenden K o n t a k t m i t Heidelbeeren zu kommen. Denn w e i t und breit
W i e die Zeitschrift berichtet, hat der
sind die S t r ä u c h e r abgeerntet u n d es
Botschaftsstab bereits damals entschieb l e i b t schließlich nichts anderes ü b r i g ,
den, nicht b e i den russischen B e h ö r d e n
als d e » Feldzug Sammeleimer c o n t r a
gegen den E i n b a u der M i k r o p h o n e z u
Heidelbeere erfolglos abzubrechen. K e i n
p r o t e s t i e r e n , sondern sie z u
eigenen
„ F e i n d " gesichtet!
N u t z e n zu gebrauchen. So w u r d e n ab-
Dumas der J ü n g e r e w u r d e schon m i t
d r e i u n d z w a n z i g Jahren durch seine „Kameliendame" m i t einem Schlag b e r ü h m t .
Vielfach behauptete m a n , der V a t e r habe an d e m D r a m a des Sohnes m i t g e arbeitet. E i n e m Freunde, der eine dahingehende
A n d e u t u n g machte,
erwiderte Dumas der A e l t e r e stolz :
der K a m p f schon halb g e w o n n e n .
So w u r d e der Gedanke der „ T o m t o m - G r u p p e n " geboren. U n t e r der F ü h rung eines Erwachsenen - g e w ö h n l i c h
eines Vaters - w e r d e n „offizielle Band e n " gebildet, die i n i h r e r Freizeit eine Reihe von A u f g a b e n zu
erfüllen
haben, welche alle 14 Tage v o n der
zentralen F ü h r u n g gestellt w e r d e n . M a n
hofft, auf diese Weise v o r a l l e m an solche
Jugendliche
heranzukommen,
die
sich keiner der g r ö ß e r e n Jugendorganisationen a n s c h l i e ß e n w o l l e n oder :n
einem T e i l der Stadt w o h n e n , w o es
keine Jugendklubs gibt. Freunde aus der
selben S t r a ß e , A r b e i t s k o l l e g e n , Klassenkameraden und L e h r l i n g e i m gleichen
Betrieb k ö n n t e n beispielsweise T o m - t o m
Gruppen bilden.
I n erster L i n i e ist der T o m - t o m - G r u p p e n Plan für Jungen - u n d vielleicht
auch M ä d c h e n - i m A l t e r v o n 10 bis 18
Jahren b e s t i m m t , u n d die A u f g a b e n , die
v o n den M i t g l i e d e r n j e w e i l s zu l ö s e n
sind, lassen an V i e l f a l t u n d E i n f a l l reichtum nichts zu w ü n s c h e n ü b r i g . Beispielsweise w i r d v o n den T o m - t o m - M i t g l i e d e r n verlangt, ein k o m p l e t t e s M i t t a g essen zu Hause zu kochen u n d v o n den
E l t e r n p e r U n t e r s c h r i f t bescheinigen z u
lassen. O d e r geht es d a r u m , B i l d e r v o n
einem f r e m d e n L a n d f ü r e i n Sammelalb u m herbeizuschaffen, o d e r sechs F r e u n -
de ü b e r i h r L i e b l i n g s p r o g r a m m i m F e r n sehen zu befragen oder ausfindig zu
machen, w a n n die Gemeindekirche gebaut w u r d e . Die Aufgaben verlangen
m e h r M ü h e als K ö n n e n , d a m i t auch w e niger begabte K i n d e r angesprochen w e r den und Erfolge erzielen k ö n n e n . Z u r
B e l o h n u n g g i b t es dann Punkte u n d ein
s o r g f ä l t i g abgestuftes System v o n L e i stungsabzeichen .
Die G r u p p e n haben auch Gelegenheit,
an den U n t e r n e h m u n g e n der H a u p t b a n de, einem Jugendklub m i t 700 M i t g l i e dern und Zweigstellen i n allen Teilen
der Stadt, t e i l z u n e h m e n - Wochenendlager i m Sommer und i m W i n t e r , Radtouren,
Abenteuer-Wochenenden
oder
Kartenlesen. F ü r besondere Leistungen
auf einzelnen Gebieten s i n d v o n einigen
M i t g l i e d e r n des
Organisationskomitees
Preise ausgesetzt w o r d e n , u . a. für gutes D e b a t t i e r e n , für Kenntnisse
über
a u s l ä n d i s c h e P e r s ö n l i c h k e i t e n u n d für
Rechtschreibung.
Inzischen haben f ü n f z e h n Banden i h re T ä t i g k e i t aufgenommen und sonnen
sich i m Lichte stolzer N a m e n : e t w a die
Asse, die T o r e r o s , die Planeten (die sich
u n t e r e i n a n d e r m i t den N a m e n der Planeten ansprechen). Es scheint, als ob
der Gedanke Schule macht u n d ü b e r die
Stadtgrenzen
v o n Blrmimeham hinaus
Interesse f i n d e t .
4,
Katzen entdeckten Abhörmikropho
abgeerntet.
Papa l ä ß t sich seinen U n m u t nicht
a n m e r k e n . I m Grunde i s t er f r o h , der
m ü h s a m e n S a m m e l t ä t i g k e i t entronnen zu
Immer wenn die Heidelbeeren
reifen
Stab
F u n d a m e n t z u der s t a r k e n Festung S.
Sebastian ergab, ist, v o m M e e r aus gesehen, eine R e l i q u i e , die auf d e m I n d i schen Ozean z u tanzen scheint.
W i e w i d e r s p r u c h s v o l l erscheint dagegen der restliche T e i l der I n s e l : W o h i n
m a n auch schaut — m o d e r n e r L e b e n s s t i l !
Extravagante H ä u s e r , e x k l u s i v e Restaurants, k ü h n angelegte C l u b h ä u s e r , das
m o d e r n e S c h w i m m b e c k e n , das T o u r i s t e n
h e i m . A l l e s , w a s h i e r n e u ist, v e r k ö r p e r t einen K o m f o r t , der w o h l w i l l k o m m e n ist, sich aber dennoch e i n w e n i g
d e m W e s e n dieser I n s e l w i d e r s e t z t .
abfertigung einer K i s t e mit B]>
l e n aus
Holland
verärgert
„ I n n e r h a l b v o n 24 Stundei'
die Zeitschrift, „ w a r e n die ¿1'
gestellt".
"Großer Lachs"
heiratet "Kleinen I
I n L i v o m o f i n d e t die erste
hochzeit I t a l i e n s statt. „D«r gro
H ä u p t l i n g der Fox-Indianer,
den „ K l e i n e n B ä r , welcher Pfonagt". I n das Register schrieb •
Paar m i t den b ü r g e r l i c h e n Nim
n o t T . Kelso u n d Fiorella MannC a r n o t i s t Student der Handalf
schaff u n d z u r Z e i t Sergeant in
kanischen Heer. Seine Braut FIR
k e i n e r o t h ä u t i g e n A h n e n , nach 1
dianer-Sitte w u r d e i h r aber
K e t t y k a d o o k s v e r l i e h e n , weil |i;
eine B l u m e i n den M u n d nimmt;
Stengel k a u t .
„ D e r g r o ß e Lachs" lernte sei«
kennen, als er v o n Deutschland
T r u p p e n l a g e r b e i L i v o r n o verse«
de. E r ist U r e n k e l des Fox-Hi
„ G r a u e A u g e n " , der noch mit d
r i k a n e r n k ä m p f t e . Sein Vater Uli,
so heiratete die Tochter eines!
h ä u p t l i n g s u n d l e b t i n Albuqerqit
m e x i k o ] als B i l d h a u e r . Audi ft
ter i s t k ü n s t l e r i s c h begabt
tet als M a l e r i n . D e r Sohn, dems
T o d e des V a t e r s e i n m a l „Bi
F o x e w i r d , w u r d e teils i m Collej
b e i m S t a m m erzogen, welcher i
s e r v a t i o n e n i n I o w a Oklahoma!
D e r 2 5 j ä h r i g e H ä u p t l i n g ist kl
R o t h a u t z u erkennen. Er spricht
rere Sprachen u n d w i l l nach dta
resdienst
das Doktorexamen 1'
Seine 2.200 R o t h ä u t e besudit et
mals i m Jahr, s c h m ü c k t sich
m i t einer A d l e r f e d e r , wenn er I
traebt anlegt. D e n vollen
schmuck h a t n u r noch der Urj
getragen, die Nachkommen nicht
w e i l sie k e i n e K r i e g e r waren 1
g e k ä m p f t h a b e n . D i e Indianer 1
heute einem H ä u p t l i n g nur dat
langen, ü b e r den Rücken
Federschmuck z u , w e n n er a
dat T a p f e r k e i t s o r d e n erworben 1
g r o ß e Lachs" hofft, d a ß er ihn
t r a g e n braucht.
Auch das »Nichtstun«
hat Schattenseiten
Pensionäre Hamburgs
besuchen den "Arbeitskreis f ü r Spiele"
Was f ä n g t der P e n s i o n ä r m i t seiner
Freizeit an? Diese Frage w i r d auch i n
der B u n d e s r e p u b l i k i m m e r h ä u f i g e r gestellt, seitdem m a n herausgefunden hat,
d a ß der p l ö t z l i c h e Uebergang v o n der
A r b e i t z u m „ s ü ß e m N i c h t s t u n " eine
Fülle
gesundheitlicher
und
psychologischer Probleme h e r a u f b e s c h w ö r t .
I n der B u n d e s r e p u b l i k g i b t es bisher
n u r bescheidene A n s ä t z e z u r L ö s u n g
des Problems, die meist auf p r i v a t e r
I n i t i a t i v e beruhen. Erfolgreich ist der
Versuch., den F r a u M a r i a Cadmus i n
H a m b u r g gestartet h a t : Sie g r ü n d e t e
einen „ A r b e i t s k r e i s zur F ö r d e r u n g geselliger Spiele". I n a l l e n T e i l e n der
Z w e i m i l l i o n e n s t a d t veranstaltet sie r e g e l m ä ß i g Unterhaltungsabende, a u f denen sie i h r e n Besuchern
Anregungen
für Bastelarbeiten u n d Spiele v e r m i t t e l t .
Heute berichtet F r a u Cadmus v o l l e r
Stolz: „Die T e i l n e h m e r s i n d ganz andere Menschen g e w o r d e n , seitdem sie b e i
uns mitmachen! W e n n sie erst ein- oder
zweimal
zusammengekommen
sind
l ö s t sich die innere I s o l i e r u n g u n d der
K o n t a k t ist da!" D a m i t i s t - nach F r a u
Cadmusauch die richtige „ S p i e l a t m o s p h ä r e " hergestellt, i n der die alten
Leute für ein paar Stunden i h r e Sorgen vergessen u n d sich der neuen Gemeinschaft a n s c h l i e ß e n .
Die A b e n d e bei F r a u Cadmus, die
v o n i h r u n d einigen H e l f e r n u n d H e l f e r i n n e n ehrenamtlich d u r c h g e f ü h r t w e r den, sollen n u r A n r e g u n g e n v e r m i t t e l n .
Die P e n s i o n ä r e s o l l e n „ l e r n e n " , w i e sie
Schönes
Vagabunden-Dasein
A l s Obdachloser v e r k l e i d e t hat e i n
N e w Y o r k e r P o l i z i s t fünf M o n a t e i n der
U n t e r w e l t der amerikanischen
Metrop o l e gelebt. E r w i l l nicht m e h r i n das
„ n o r m a l e " L e b e n z u r ü c k k e h r e n . Der B a r t
die Pfeife, die abgerissene K l e i d u n g u n d
die „ K a m e r a d e n " gefielen i h m d e r a r t
gut, d a ß er das L e b e n als V a g a b u n d
nicht m e h r m i s s e n k a n n .
die Nachmittage oder die
terabende z u Hause ausfüllen k'
E i n P e n s i o n ä r , d e r die Unterhalt
abende b e i F r a u Cadmus besudit,
sichert:,, Da3 i s t die beste Gyi
f ü r m i c h ! E t w a s besseres als I
g i b t es nicht. Z u Hause saß ich.i m m e r t r a u r i g h e r u m , wußte 1
m i r anzufangen u n d wurde 1
Jetzt spielen w i r daheim all
le, die ich h i e r g e l e r n t habe. M»
nochmal richtig jung!"
Die alten Römer
sind zuständig •••
D u r c h das D o r f U p t o n in '
englischen Grafschaft Dorset Ii
L a n d s t r a ß e , die Sandy Lane »*•
also Sandweg.
Deswegen n u n h a t sich ein En*
v o n U p t o n , M r . Coleman,
an den Grafschaftsrat gesdiriet»
Grafschaftsrat aber h a t geantwe*
s i n d n u n v e r a n t w o r t l i c h für !
w i r gebaut haben, nicht aber jj&j
u r a l t e L a n d s t r a ß e , die schon !
ehe die Grafschaft Dorset uK
bestand. D a r a u f h i n hat sich Mijj
man. erneut hingesetzt und hat«j
folgenden W o r t e n an die Stadt»
schrieben. A b t e i l u n g für Straßen!
„ S e h r geehrte H e r r e n , wir
L a n d s t r a ß e , die i s t hier von ttj
daten gebaut w o r d e n zwischen"
r e n 55 v o r C h r i s t i u n d 350 na*
als Sie h i e r d i e BesatzungsmacM ;
Ich b i n ü b e r z e u g t , Sie haben die \
tadellos i n S c h u ß gehalten Ben s i n d sowieso die besten, <
B r i t a n n i e n haben - , und
zeugt, d a ß es I h n e n wehtun
sehen, w i e I h r e S t r a ß e heute r
u n d w i e die B e h ö r d e n von heut«
p a r a t u r v e r n a c h l ä s s i g e n mit der ,
„ W i r h a b e n die S t r a ß e ja ni*J f
das w a r e n die R ö m e r " . Viellei*'»
R o m so f r e u n d l i c h sein und
te v o n S t r a ß e m b a u a r b e i t e r n »
D o r f U p t o n i n der Provinz T
kommandieren."
s

Die St.Vither Kirmes

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