Akne ist - Pro Patient online

Transcrição

Akne ist - Pro Patient online
Akne
Akne ist – vor allem im Jugendalter – die häufigste
Hautkrankheit: Fast jeder kennt die typischen
Pickel, Pusteln und Mitesser, die meist zu Beginn der Pubertät aufgrund von entzündeten
Talgdrüsen in der Haut entstehen.
Diese gewöhnliche Akne (Acne vulgaris)
verschwindet meistens nach einigen Jahren von allein. Es gibt aber auch schwerere
Formen von Akne, die eine längere ärztliche
Behandlung erfordern – zum Beispiel die Acne inversa.
Vorwiegend tritt Akne im Gesicht, Nacken und Dekolleté auf. Daneben
ist Akne aber auch am Rücken, in den Achseln sowie in der Genital-,
Gesäß- und Leistenregion möglich. Männliche Jugendliche sind häufiger und
meist stärker betroffen als Mädchen, denn: Diese Hautprobleme entstehen vorwiegend durch hormonelle Einflüsse – in erster Linie durch männliche Geschlechtshormone.
Für die Entstehung von Akne können auch andere Faktoren verantwortlich
sein. Je nach Ursache, Art und Schweregrad der Hautunreinheiten unterscheidet man verschiedene Formen von Akne:
Die häufigste Akneform ist die meist am Anfang der Pubertät auftretende
gewöhnliche Akne. Sie kann wie folgt ausgeprägt sein:
• Die Akne zeigt sich vor allem durch Mitesser (Acne comedonica),
• die Akne geht vor allem mit entzündeten Papeln und Pusteln (Acne papulopustulosa) einher oder
• die Akne äußert sich durch große entzündliche Knoten, Abszesse, Krusten und
Narben (Acne conglobata); beim seltenen schweren Verlauf mit Fieber und
Gelenkentzündungen (Acne fulminans).
Die schwerste Form der Akne (Acne inversa) tritt meist bei Jugendlichen nach
der Pubertät und bei jungen Erwachsenen auf. Anders als die Acne vulgaris hält
sie häufig über viele Jahre und Jahrzehnte an und betrifft überwiegend Hautbereiche, in denen benachbarte Körperbereiche ständig miteinander in Berührung kommen (z.B. Analbereich, Achselhöhle, Leiste, weibliche Brüste). Die
Acne inversa geht oft mit Nikotinkonsum und Übergewicht einher.
Daneben unterscheidet man noch weitere Formen von Akne – benannt nach
Auslöser oder Lebensalter – wie:
• die durch Kosmetika und Salben
ausgelöste Akne (Acne cosmetica),
• die durch Chemikalien wie Chlor,
Jod oder Teer verursachte Akne
(Acne venenata),
• die durch Medikamente hervorgerufene Akne (Acne medicamentosa),
• die durch UV-Strahlung entstandene Akne (Acne aestivalis),
• die beim Baby vorkommende Akne,
die schon bei der Geburt vorhanden
sein kann, aber meistens um die
dritte Lebenswoche auftritt (Acne
neonatorum).
• die in der Regel zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat auftretende Säuglingsakne (Acne infantum).
Des Weiteren kann Akne durch eine
bestimmte Ernährung entstehen oder
sich verschlimmern: Beispielsweise
führen Schokolade, Honig, Marmelade und andere süße Lebensmittel sowie
ein hoher Konsum von (Kuh-)Milch
und Milchprodukten zu einer hohen
Insulinausschüttung. Dies beeinflusst
den Hormonhaushalt, wodurch sich das
Hautbild weiter verschlechtern kann.
Die Aknebehandlung braucht Zeit. Betroffene können einiges selbst tun,
um die Haut zu reinigen und zu pflegen. Darüber hinaus kann der Hautarzt verschiedene Mittel gegen Akne
verschreiben – von einer Creme oder
Salbe bis hin zu Antibiotika-Tabletten.
Wer gegen Akne rechtzeitig und angemessen vorgeht, mindert das Risiko,
dass Aknenarben zurückbleiben.
Diagnose
Eine Akne diagnostiziert der Arzt in der
Regel anhand des Erscheinungsbilds der
Haut: Die typischen Pickel und Mitesser,
Papeln und Pusteln sowie die fettige
Haut führen schnell zur Diagnose – vor
allem, wenn diese unreine Haut bei
Jugendlichen in der Pubertät auftritt.
Bei einer stark entzündlichen Akne ist
es ratsam, zusätzlich zu untersuchen,
ob sich Bakterien in den Papeln und
Pusteln befinden. Dies gelingt mit einem Abstrich. Wenn der Verdacht
besteht, dass es sich bei der Akne nicht
um die gewöhnliche Form (Acne vulgaris) handelt, sind bei der Diagnose
andere mögliche Ursachen für die
Hautkrankheit – wie Medikamente
oder Kosmetika – auszuschließen.
Zudem ist es wichtig, die Betroffenen
gründlich körperlich zu untersuchen,
um den allgemeinen Gesundheitszustand sowie mögliche Grunderkran-
kungen (Hormon- oder Stoffwechselstörungen) festzustellen.
Um auszuschließen, dass eine stark
erhöhte Konzentration der männlichen Geschlechtshormone (Androgene) im Blut für die Akne (mit)verantwortlich ist, kann der Arzt mithilfe
einer Blutuntersuchung den Hormonspiegel bestimmen. Diese Hormondiagnostik ist zum Beispiel sinnvoll bei:
• Frauen mit schwerer Akne und
Zyklusstörungen,
• Babys, bei denen eine Neugeborenen- oder Säuglingsakne länger als
16 bis 24 Wochen besteht
• sowie bei 3- bis 7-jährigen Kindern
mit neu entwickelter Akne.
Therapie
Akne verschwindet meist ohne
Therapie. Dennoch ist eine frühzeitige Aknebehandlung ratsam: Dies
kann verhindern, dass die Hautkrankheit schwer verläuft und Aknenarben zurückbleiben. Wer unsachgemäß gegen seine Hautprobleme vorgeht, riskiert allerdings, sie noch zu
verschärfen: Viele Versuche, die Akne
alleine zu bekämpfen, führen zu einer
Verschlimmerung der Hauterkrankung – dies kann zum Beispiel passieren, wenn Sie:
• die Pickel und Mitesser ausdrücken,
• die Haut zu intensiv reinigen oder
desinfizieren oder
• die Hautunreinheiten mit ungeeignetem Make-up kaschieren.
Nehmen Sie deshalb bei der Aknebehandlung besser immer ärztliche Hilfe
in Anspruch.
Welche Maßnahmen gegen Akne zum
Einsatz kommen, hängt in erster Linie
von deren Form und Schweregrad ab.
Die Aknebehandlung zielt unter anderem darauf ab,
• die überschießende Talgbildung der
Haut zu unterdrücken,
• Entzündungen und bakterielle Infektionen zu bekämpfen,
• die Haut zu desinfizieren,
• Verhornungsstörungen zu beseitigen und
• die Neubildung der Haut anzuregen.
Dabei gilt in jedem Fall: Die Aknebehandlung braucht Zeit!