Spotlight ON - BAU. Trends. Märkte. Storys

Transcrição

Spotlight ON - BAU. Trends. Märkte. Storys
Spotlight ON
Wissenswertes. Aktuelles. Skurriles
von ecoplus International
BAU.
Trends. Märkte. Storys.
www.ecointernational.at
Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Türkei und Ungarn – wie
wird gebaut und wie wird gewohnt? Wir haben unsere Fokusmärkte zahlenmäßig unter die Lupe genommen.
04 | Im Fokus
Es ist ein hippes Thema in der Branche, für viele ohnehin ein „Must have“: Passiv-, Niedrigenergie- und Nullenergiehäuser. Wie hoch ist der Stellenwert dieses
Themas am ausländischen Markt? Wir nehmen die Länder ins Visier.
06 | Im Visier
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Welche Herausforderungen, Überraschungen und Erkenntnisse der Gang ins Ausland mit sich bringt, haben uns
niederösterreichische Unternehmen verraten.
08 | Im Porträt
Die Wirtschaftskrise hat ihre Spuren hinterlassen, hat sich der Markt erholt?
Wo steht, im Vergleich zu Österreich, Osteuropa, wenn es um das Thema energieeffizientes Bauen geht? Wir haben bei Experten nachgefragt.
10 | Im Interview
Ein Messeauftritt zählt noch lange nicht zum alten Eisen des Vertriebs. Gemeinsam mit unseren Kunden vor Ort haben sich schon so manche Erfolgsgeschichten
ergeben. Lesen Sie mehr über unser Service vor Ort und unsere Empfehlungen.
12 | Im Blickpunkt
Den Überblick in neuen Märkten zu behalten ist nicht immer einfach.
Darum unterstützen wir Sie bestmöglich bei Ihren Exportgeschäften.
Erfahren Sie mehr über unser Service.
14 | Im Überblick
Ø Netto-Haushaltseinkommen/Jahr
Polen
Etwa 42 Prozent des Haushaltseinkommens
haben die Österreicher für Non-Food-Konsumgüter, Urlaub, Bildung, Gesundheit und
Kommunikation zur Verfügung, der Rest des
Budgets dient der Abdeckung der Fixkosten.
Rumänien
Ganz anders die Verteilung in den CEE-Ländern: So bleibt in Rumänien weniger als ein
Drittel für private Konsumzwecke übrig, 30
Prozent sind es in Russland und Ungarn, immerhin 36 Prozent in der Slowakei und Polen.
Tschechien
Russland
Slowakei
Türkei
Ungarn
€ 12.412
€ 8.452
€ 700-7.700
€ 13.173
€ 13.172
€ 13.198
€ 10.546
€ 700-5.422
€ 11.652
Österreich
Quelle: RegioData Austria (2014)
Ø Anzahl Personen/Haushalt
Quelle: OECD
Einkommen: Wie viel
bleibt in der Tasche?
€ 22.583
Unter einem Dach.
TÜRKEI. Ein starkes Ost-West-Gefälle charakterisiert
Polen
2,5
Rumänien
2,9
Russland 2,7
Slowakei 2,7
Tschechien 2,4
Türkei 3,5
Ungarn 2,6
Österreich 2,6
Quelle: Eurostat, Statistik Austria
das Land. Während die Geburtenrate im Westen ähnliche Tiefstände wie in Europa verzeichnet, leben im
Osten 7,9 Menschen in einem Haushalt.
€ 700-7.700
RUSSLAND. „Zwei Kinder sind gut, drei sind noch
besser“ – diese staatliche Werbekampagne soll die
Geburtenrate in die Höhe treiben. Eine Einmalzahlung in Höhe von 10.150 Euro für jedes zweite und
nachfolgende Kind gibt es aktuell unterstützend für
geburtenfreudige Familien.
POLEN. Die relativ geringe Anzahl der Personen/
Haushalt in Polen (2,5) lässt sich für die kalkulierten
Kosten/Kind bis zum 20. Lebensjahr erklären: 190.000
Zloty (ca. 45.000 Euro) für ein Kind bzw. 350.000 Zloty
(ca. 83.000 Euro) für zwei Kinder werden kalkuliert.
Viele Polen wandern aus, weil sie das Geld nicht aufbringen können.
Quellen: Frankfurter Allgemeine (TR), Rianovosti (RU), Wirtualna Polska (PL)
04
Quellen: Akademia Budowlana (PL), Zdrawydom (SK), Stavoarch (CZ), Statistik Amt (RU), ingatlanmagazin (HU), Finanzverwaltungsamt (TR), Expertenmeinung rumänischer Bauunternehmer (RO)
Im Fokus. Das sagt die Statistik
Blickpunkt Bau: Zwischen Tradition und Moderne
Polen
�990
�EURO
Slowakei
SLOWAKEI. Die Slowaken setzen auf Nachbarschaftshilfe:
�950
EURO
Tschechien
�850
EURO
Russland
�760
Ungarn
EURO
Türkei
�680
EURO
Rumänien
TSCHECHIEN. Das traditionelle Einfamilienhaus mit Satteldach ist auch heutzutage stark gefragt. Aus Kostengründen
entscheiden sich die Tschechen gerne für Standardhäuser. Von
Architekten frei geplante Häuser bzw. moderne Architektur
decken nur ein sehr kleines Marktsegment ab.
Satteldach, nicht zuletzt, weil es auch großen Schneemassen
standhält. Das Flachdach überwiegt bei Mehrfamilienhäusern
und Betriebsgebäuden. Moderne Architektur erfordert Qualität der Materialien und Design – hier hat Russland noch Potenzial. Konservative und erprobte Lösungen werden daher
(noch) bevorzugt.
UNGARN. Ziegelbau überwiegt in Ungarn – und das zu 90
Prozent, der Rest sind Fertigteilhäuser. Diese sind jedoch aufgrund des höheren Wertverlusts schwieriger zu verkaufen. Interesse besteht für neue Heizsysteme und Dämmstoffe. Hoch
im Kurs stehen auch Satteldächer, da das Flachdach zu sehr an
sozialistische Zeiten erinnert.
TÜRKEI. Seit Jahren liegen bei Ein- und Zweifamilienhäusern
Satteldächer im Trend, während Pultdächer selten sind. Bungalows finden ihre Verwendung in touristischen Orten. Das
Mehrgenerationenhaus verliert auch in der Türkei an Stellenwert.
RUMÄNIEN. Ohne Badewanne und Waschbecken – so die De-
�450
EURO
Baukosten ab 500 Euro/m² sind daher möglich. Bungalows sind
wegen der niedrigeren Anschaffungskosten sehr beliebt. Im
Trend liegen Pult- und Flachdachhäuser.
RUSSLAND. Bei Einfamilienhäusern schätzen die Russen das
EURO
�740
POLEN. Auch wenn sich das Passivhaus-Konzept zunehmender
Beliebtheit erfreut, bevorzugen die Polen nach wie vor den Stil
alter Bauten mit hohem Dach und Säuleneingang. Einfamilienhäuser sind meist Nachbauten fertiger Objekte aus Katalogen
– das heißt weniger aus Architektenhand. Anders jedoch bei
Mehrfamilienhäusern: Der moderne Stil mit Flachdach, Holz
und Sandstein liegt stark im Trend.
Grafik: Baukosten/m²
finition von „schlüsselfertig“ in Rumänien. Der Bautrend geht
Richtung Sattel- und Pultdach. Bungalows und Flachdächer
kommen selten vor. Das Mehrgenerationenhaus verschwindet
zunehmend.
05
Im Visier. Fertighaus & Passivhaus
Der Fertighausmarkt.
Der Passivhausmarkt.
Christian Murhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Fertighausverbandes (ÖFV) und Generalsekretär des Europäischen Fertigbauverbandes
(EFV), über den Fertighausmarkt in Osteuropa.
Thomas Rieder,
Exportmanager bei
Elk Fertighaus GmbH
über das Geschäft der Tochtergesellschaften in Deutschland, der
Schweiz, Tschechien und Kooperationen
in Slowenien, der Slowakei, Italien,
Griechenland, Frankreich und Großbritannien.
In Österreich, Deutschland und der
Schweiz entwickelt sich das Geschäft
gut. In den anderen Nachbarländern
spüren wir noch immer die Nachwirkungen der Finanzkrise. In Frankreich
haben wir erst jetzt einen Fuß in die Tür
gesetzt.
Sehr gut entwickelt sich der Markt in
Großbritannien. Wir können für heuer
unseren Wachstumsplan erfüllen und
gehen 2015 von einer positiven Entwicklung aus. Auf der Insel sind die ständig
steigenden Anforderungen im Baubereich, wie neue Sicherheitsbestimmungen oder die verpflichtende Einführung
von Managementsystemen, eine große Herausforderung. Hier lernen und
wachsen wir kontinuierlich gemeinsam
mit unserem Partner.
Wir sind aber auch davon überzeugt,
dass diese Entwicklung zu einem Anstieg des Qualitätsniveaus am Bau beiträgt und dadurch unsere Alleinstellungsmerkmale noch besser zum Tragen
kommen.
06
Selbst ist das Haus. Energiespar- und Plus-Energie-Häuser, die mehr bringen als brauchen, liegen im Trend.
Doch wie steht es um die Passivhausmärkte in Ost- und Südosteuropa?
Der Fertighausmarkt entwickelt sich nur langsam in den östlichen Nachbarländern. In Ungarn ist die Situation nicht zufriedenstellend. Tschechien und die Slowakei haben eine gute Basis entwickelt, auf die die Branche
aufbauen kann. Auch wenn die osteuropäischen Anbieter schnell aufholen und zunehmend nach westlichen Standards produzieren, herrschen
in diesen Ländern immer noch Vorurteile. Geringe Werthaltigkeit oder
schlechte Qualität werden mit Fertighäusern verbunden.
546
Einfamilienhäuser erstellten die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes 2013 für den Export.
10%
Marktanteil von Fertighäusern weisen Tschechien, die Slowakei
und Ungarn auf. Österreich hat die größte Fertighausdichte in
Mitteleuropa mit 30 Prozent.
90%
Fertigbauanteil können die skandinavischen Länder verbuchen,
wobei deren Fertighäuser aufgrund des geringen Vorfertigungsgrades in Mitteleuropa nicht als solche bezeichnet werden – ähnlich wie in Großbritannien.
Quelle: Österreichischer Fertighausverband
Erich Benischek, Eigentümer und Geschäftsführer der Blauen Lagune, über
den Fertighausmarkt in Russland.
Der Fertighausmarkt in Westeuropa ist nahezu gesättigt. In Russland hingegen sehen wir Potenzial. Wir planen daher in den nächsten zwei bis
drei Jahren einen Muster-Fertighaus-Park in Moskau, angelehnt an die
Blaue Lagune in Wiener Neudorf. Der russische Markt ist zu 95 bis 98
Prozent geprägt von lokalen Anbietern. Aufgrund der Grenznähe gibt
es noch einige Anbieter aus Skandinavien. Sollte sich die Blaue Lagune in
Moskau etablieren, ist auch ein Park in der Türkei vorstellbar.
Die EU zeigt hohen Energiekosten
die rote Karte. Laut EU-Richtlinie
müssen bis 1. Jänner 2021 alle neu
gebauten Gebäude „Nearly-Zero
Energy Buildings“ sein, also Häuser,
die fast keine Energie verbrauchen.
Die EU erhofft sich, durch die Richtlinie den jährlichen Primärenergieverbrauch um 20 Prozent senken zu
können. Was „nahezu null“ bedeutet, liegt jedoch im Ermessen der
jeweiligen Mitgliedsstaaten. Etwa
40 Prozent des Energieverbrauchs
in der EU und mehr als ein Drittel
der CO2-Emissionen entfallen auf
Gebäude. Mit der adäquaten Umsetzung der Richtlinie können die
Mitgliedsstaaten auf kosteneffiziente Weise Energie sparen und zur
Minimierung der Treibhausgasemissionen beitragen.
weise nach Passivhausstandard ohnehin nicht erschwinglich. Zudem
ist die Skepsis gegenüber Passivhäusern groß, da Architekten oftmals
wenig damit vertraut sind.
RUSSLAND. Dass der Wunsch, nach
Passivhauskriterien zu bauen, oftmals an der Realität scheitert, zeigt
sich in Russland. Momentan sieht es
nicht danach aus, dass in Russland
künftig nach Passivhauskriterien
gebaut wird, die Preise für fossile
Brennstoffe sind relativ günstig. Für
die meisten Russen wäre eine Bau-
TSCHECHIEN. Obwohl sich der Passivhausmarkt in Tschechien noch auf
niedrigem Niveau befindet, ist ein
positiver Trend festzustellen. Das
Interesse für Energieeinsparungen
im Bausektor wächst zunehmend.
Etwa 70 Prozent der tschechischen
Manager würden Investitionen in
energieeffiziente Gebäude erwä-
Passivhaus-Trend mit Förderungen?
Auch an finanzieller Unterstützung,
Steuererleichterungen und Förderungen für Passivhäuser mangelt
es. Der russischen Bevölkerung fehlt
noch das Bewusstsein für nachhaltiges Wohnen, was nicht zuletzt daran liegt, dass es so gut wie keine
Muster-Passivhäuser gibt. Steigen
jedoch die Kompetenzen der Baubranche, die Anzahl der Musterhäuser und das Bewusstsein der
Bevölkerung, könnte der Passivhaus-Trend auch in Russland Einzug
finden.
gen. Auch das Bewusstsein der Bevölkerung für nachhaltiges Bauen
entwickelt sich stetig, und vor allem
im Neubaubereich zeigt sich eine
steigende Nachfrage nach energiesparenden Maßnahmen.
TÜRKEI. Wenn es um nachhaltiges
Bauen geht, steckt die Türkei noch
in den Kinderschuhen. Dennoch
gibt es bereits ambitionierte Pläne
für nachhaltige Gebäude. In Gaziantep, einer der größten Städte in
der Südosttürkei, soll die Idee einer
EcoCity verwirklicht werden. Dabei
handelt es sich um einen nachhaltig
gestalteten Stadtteil aus Passivhäusern, in dem zukünftig etwa 90.000
Einwohner wohnen können.
Das Besondere an diesem Stadtteil:
Die Bewohner pflanzen Obst und
Gemüse für den Eigenverbrauch
in eigenen Gärten auf den grünen
Dächern und Fassaden der Passivhäuser, die sie später auch ernten
können. Das erste Passivhaus der
EcoCity – und somit das erste in Gaziantep – steht bereits.
Quellen: European Comission, Grünes Bauen (CZ),
Expertenmeinung von Architekt Vasiliy Grebennikov
(RU), r-m-p architekten (TR)
07
Im Porträt. Unternehmer erzählen
Der Weg. Vom Business-Plan zur Realität.
Schnabl Stecktechnik
ARDEX
petWALK
Schnabl Stecktechnik entwickelt und
produziert Befestigungselemente
für Elektroinstallationen. Diese sind
TÜV-geprüft und ermöglichen auf
Baustellen eine Arbeitsersparnis von
60 Prozent.
ARDEX ist führender Hersteller
hochwertiger Spezialprodukte für
die Anwendungsbereiche Fliese,
Fuge, Boden, Wand und Baustoff.
Das Unternehmen bietet Produkte und Komponenten, die als
Systemlösungen perfekt zusammenspielen.
Klaus Kindl, Gründer
und Eigentümer
Wolfgang Bruckbauer,
Geschäftsführender Gesellschafter
Peter Wolkenstein,
Business Developer
[Meilensteine]
Ludwig Schnabl legte mit der Erfindung des Steckdübels
Anfang der 80er Jahre den Grundstein. Eine kontinuierliche – praxisorientierte – Weiterentwicklung sowie die
Fokussierung auf Qualität waren die weiteren Erfolgszutaten. Nach effektiven Messeauftritten begann die internationale Expansion, zunächst nach Deutschland und
Holland.
Ausgezeichnete Produktqualität und laufende Innovationen sind bei ARDEX ebenso ein Grundsatz wie bestes
Kundenservice. Darüber hinaus schätzt man uns im Inund Ausland für unsere verlässliche und loyale HändlerPartnerschaft.
petWALK entwickelte weltweit die ersten Hauseingangstüren für Katzen und Hunde.
Geeignet für höchste Baustandards, sind die Türen luftdicht, wärmedämmend und
einbruchssicher. Dass für ein junges Unternehmen eine vollkommene Alleinstellung
in einem großen Zielmarkt nicht unbedingt ein Vorteil ist, zeigen die Erfahrungen
von petWALK.
Zielgruppe.
Zeit.
Wachstum.
Statistisch gesehen leben bereits in jedem zweiten Haushalt zumindest eine
Katze oder ein Hund, mehr als die Hälfte in Einfamilienhäusern. Herkömmliche Klappen entsprechen schon lange
nicht mehr den Anforderungen des
modernen Wohnens und so sind über
130 Millionen Tierhalter in Europa und
Nordamerika auf der Suche nach einer
Alternative.
Die Herausforderung lag darin, dass es
sich bei petWALK-Tiertüren erstmals um
professionelle Bauprodukte handelte.
So fanden wir uns zwischen zwei Stühlen gefangen: Der Zoofachhandel hatte
Angst vor einem neuen und komplexen
Produkt, der Baufachhandel sah keine
Nachfrage in diesem, für ihn neuen,
Segment. Uns hat in dieser Situation
der Direktvertrieb über unseren OnlineShop gerettet.
Die positive Annahme des Produktes bei
den Kunden und deren Nachfrage in
der physischen Welt bewegen nun aber
endlich auch mehr und mehr Unternehmen aus beiden Segmenten, aktiv petWALK Türen zu vermarkten. Man sieht,
dass auch sinnvolle Innovationen, die
das Leben vieler Tierbesitzer massiv verbessern, Zeit brauchen, sich am Markt zu
etablieren, und man diese Durststrecke
unbedingt einplanen sollte.
[Stolpersteine]
Im Fokus bei Produktentwicklungen steht manchmal zu
sehr die rein technische Umsetzbarkeit und weniger die
Marktrelevanz. Dabei ist auch bzw. gerade im internationalen Geschäft die Kundenbindung ein wesentlicher
Faktor, Sicherheit zu geben ist wichtig. Damit meine ich
Verlässlichkeit und Qualität der Produkte sowie die persönliche Wertschätzung gegenüber unseren Partnern.
Eine Erkenntnis war, dass wir nur sehr eingeschränkt einen Markt zu unseren Gunsten beeinflussen können. Es
braucht kulturelle Sensibilität, wenn man in einem neuen Markt erfolgreich starten will. Geschäftspraktiken,
Ausbildungsniveaus und Kommunikationsgewohnheiten
sind von Land zu Land sehr unterschiedlich.
Im Juni 2012 startete Florawall mit einem völlig neuartigen Produkt in Österreich –
eine vertikale Begrünung, die keine Erde benötigt. Die positiven Auswirkungen auf
das Raumklima und damit auf die Gesundheit der Gebäudenutzer konnten im Zuge
einer Studie bestätigt werden.
Märkte.
[Bausteine für die Zukunft]
Die Nähe zum Markt und zum Handwerk, das genaue
Beobachten von Arbeitsabläufen – daraus entstehen die
Ideen für unsere neuen Produkte, damit erhalten wir unsere Innovationsfitness. Eine gut gesteuerte Expansion in
Auslandsmärkte sowie unser kompromisslos hoher Anspruch an die Qualität unseres Sortimentes garantieren
dem Anwender 100%ige Produktzufriedenheit.
08
Wir rechnen damit, dass in Osteuropa das Qualitätsbewusstsein am Bausektor mittel- bis langfristig steigen
wird. Eine stärkere Nachfrage nach hochwertigen Bauprodukten erhöht unsere Marktchancen. Bei Fliesen geht
der Trend ungebrochen in Richtung Großformate. Auch
hier punkten wir mit abgestimmten Klebern.
Der Markt ist schnelllebig und die vertikale Begrünung in Innenräumen ist
noch sehr neu. Skandinavien ist uns
hier rund vier Jahre voraus und setzt
stetig neue Trends im Bereich „Neues Arbeiten“. Am heimischen Markt
haben wir uns gut etabliert und sind
Showroom-Kooperationen eingangen.
Vertrieb.
Viel Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit
war nötig, um die Bewusstseinsbildung
über unser Produkt bei Architekten und
Immobilienentwicklern zu betreiben.
Projekte entwickelten sich oft indirekt
über Empfehlungen. Mittlerweile haben
wir 45 abgeschlossene Projekte in etwas
mehr als zwei Jahren.
Florawall
Marek Kocher,
Geschäftsführer
Zielgruppe.
In erster Linie sprechen wir mit unserem
neuartigen Produkt Architekten, Entwickler von Büro- und Gewerbeimmobilien sowie Büroausstatter an. Weitere
Zielgruppen sind unter anderem der gehobene Handel, der Gesundheitsbereich
sowie die Gastro- und Hotel-Branche.
09
Im Interview. Baubranche aktuell
SPS Südmähren
Gemeinschaft der Bauunternehmer
Südmährens
EDIFICE
construction & consulting
Dębowe Tarasy
Projektgesellschaft
BZ Group
Immobilienentwicklung
Bau.Energie.Umwelt Cluster
Niederösterreich
Ing. Zdeněk Kotol
Regionaldirektor
DI Jiří Smutný
Projektdirektor
Janusz Olesiński
Projektdirektor
Andrej Slezko
General Sales Manager
DI Susanne Formanek
Designierte Clustermanagerin
Einschätzung: TSCHECHIEN
Einschätzung: TSCHECHIEN
Einschätzung: POLEN
Einschätzung: SLOWAKEI
Einschätzung: ÖSTERREICH
Das hängt stark von den finanziellen
Möglichkeiten der Kunden ab. Der Einfluss günstiger Kredite ist derzeit stark
spürbar – die Leute tendieren daher zum
Eigentum, sei es in Form von Wohnungen oder Häusern. Die Tendenz nach der
Wende 1989, als viele aus der Stadt in
Satellitengemeinden, also Siedlungen in
Stadtnähe, gezogen sind, ist nicht mehr
so stark – die Leute kehren zurück in die
Stadt.
Eigentum wird meist des Wohnzweckes wegen gekauft und weniger als
Investition. Verstärkt ist die Nachfrage
bei Zwei- bzw. Dreizimmerwohnungen.
Der Preis wird aufgrund des hohen Angebotes extrem nach unten gedrückt,
die Anforderungen an Standards sind
jedoch hoch. Der Mietmarkt ist derzeit
von unseriösen Mietern und Vermietern
geprägt. Gesetze, die dem entgegenwirken, sind in Bearbeitung.
Viele unserer Kunden sehen derzeit die
eigenen vier Wände als Alternative zum
Sparen und investieren in Wohnungen.
Ein kleines Kundensegment hat die finanziellen Möglichkeiten, in Vorsorgewohnungen zu investieren. Wertbeständigkeit und eine zentrale Lage sind
dabei entscheidende Kaufkriterien.
[Trend ]
Drei Szenarien sind möglich. 1. Der Staat
plant Investitionen in den Ausbau der
Infrastruktur, staatliche Unternehmen
werden diese Bauvorhaben realisieren. 2.
Energieeffizienz der Bauten. Der Staat
hat die Notwendigkeit erkannt, jetzt sind
entsprechende gesetzliche Regelungen
in Arbeit. Finanzielle Mittel zur Realisierung sind entscheidend. 3. Sozialbauten:
Das Gesetz dazu wird gerade überarbeitet, der Bau von Sozialwohnungen wird
forciert. Das sollte sich positiv auf die
Baubranche auswirken.
Die Krise ist immer noch spürbar, der
Markt hat sich aber verändert. Kunden
verlangen mehr Qualität in der Ausführung, aus Spargründen bevorzugen sie
jedoch günstigere Werkstoffe. Der Bau
energieeffizienter Wohnungen erwies
sich bislang als Flop. Die Bereitschaft,
höhere Anschaffungskosten in Kauf zu
nehmen, gibt es noch nicht. Bei öffentlichen Bauten ist der Preis ausschlaggebend, zudem gibt es wenig geeignete
Grundstücke in Prag-Nähe. Büro-Vermieter reduzieren zudem oft den Mietzins, um die Mieter halten zu können.
Diese sind zum Sparen verpflichtet, in
neue Büroräume wird kaum investiert.
Der Trend zum Eigentum ist in Österreich ungebrochen. Bei den Wohnbedürfnissen stehen neben dem Wunsch
nach leistbarem Wohnen eine hohe
Bauqualität sowie reduzierte, aber effiziente Haustechnik im Vordergrund.
Starke Nachfrage gibt es bei ökologischen Dämmstoffen, wenngleich diese
derzeit noch kostenintensiv sind. Die
attraktive Wohnbauförderung forciert
u.a. solares Bauen, Aufklärungsbedarf
gibt es bei Komfortlüftungen (Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung) hinsichtlich deren Mehrwert.
[Markt]
Die Situation hat sich seit 2008 nicht
verbessert, 30 Prozent der mittelgroßen
Baufirmen mussten schließen, 45.000
Arbeiter verloren ihren Job. Die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2014 lassen
hoffen, das verdanken wir sicher dem
milden Winter – Wachstum erwarten wir
erst für 2016. Niedrige Fertigstellungspreise stellen sicher das größte Problem
dar. Billigst- statt Bestbieter werden bei
Ausschreibungen bevorzugt – das vereinfacht die Situation nicht.
Lage und Preis sind für Kunden kaufentscheidend, wobei der Aspekt „Bauweise“ darunter leidet. Die Kunden
interessieren sich kaum für die verwendeten Materialien. Energieeffizientes
Bauen ist zwar Thema, die Bereitschaft,
höhere Anschaffungskosten zu leisten,
ist in wenigen Fällen gegeben. Bratislava ist weitgehend entwickelt, gebaut
wird nun in kleineren Städten.
Speziell in Bratislava waren vor der Krise Vorsorgewohnungen bei Slowaken,
aber auch Kunden aus dem Ausland sehr
beliebt. Die Objekte wurden gekauft
mit dem Ziel, sie zu einem späteren
Zeitpunkt wieder teurer zu verkaufen.
Diese „spekulative“ Käufergruppe gibt
es seit der Krise nicht mehr. Niedrige
Zinssätze und günstige Wohnbaukredite sollen den Markt nun wieder ankurbeln. Der Markt hinkt aber hinterher.
Die Unsicherheit während der Krise war
zu groß, um neue Projekte voranzutreiben. Prozedere wie Baubewilligungen,
Grundstücksankäufe etc. benötigen
einfach Zeit, diese „Versäumnisse“ gilt
es jetzt rasch aufzuholen.
Dank der niedrigen Zinssätze wird der
Kauf von Wohnungen steigen. Die
Nachfrage liegt derzeit bei kleineren
Objekten, da der Quadratmeterpreis
für lokale Verhältnisse sehr hoch ist.* Bei
Bürogebäuden zeichnet sich der Trend
„build to suit“ ab, das heißt gebaut
wird so, wie es der Kunde wünscht.
Bauen für Generationen, vorzugsweise
leistbar und modular, mit industrieller
Vorfertigung und effizienter Haustechnik – das sind Österreichs Trends aus
derzeitiger Sicht. Die Fokussierung auf
regionale Produkte sowie der Einsatz
von Recyclingmaterialien gewinnen an
Bedeutung, ebenso die möglichst unabhängige Energieversorgung bei optimierter Gebäudehülle.
ecoplus International hat
Vertreter aus der Bau- und
Immobilienbranche zu Kundenbedürfnissen, Marktlage und
Trends der Baubranche in Österreich und Osteuropa befragt.
[Bedürfnis]
10
Die steigenden Energiepreise werden
bei den Menschen nur langsam für ein
Umdenken – hin zum energieeffizienten
Bauen – sorgen. Die Bereitschaft, mehr
zu bezahlen, wird in nächster Zeit kaum
gegeben sein – das dauert wohl noch
eine Generation. Viele werden in günstigen Plattenbauwohnungen bleiben und
zahlen lieber höhere Betriebskosten.
Polen sind besonders preisempfindliche Kunden. Das hat sich mit der Finanzkrise noch verstärkt. Der Trend zu
kompakten Wohnungen mit intelligent
geschnittenen Grundrissen wird sich
weiter fortsetzen, besonders im unteren Preissegment ist viel Stauraum auf
wenig Platz gefragt. Im Premiumsegment ist der Kostendruck wesentlich geringer. Allerdings stehen hier die Developer vor der Herausforderung, dass sie
nur mit gutem Design und innovativen
Lösungen ihre anspruchsvollen Kunden
überzeugen können.
Trotz der prognostizierten negativen Bevölkerungsentwicklung für Polen gibt es
in den meisten polnischen Großstädten
einen großen Nachholbedarf an Wohnungen. Viele der bestehenden Objekte
sind in einem schlechten technischen Zustand. Mit einer dynamischen Entwicklung quer durch alle Preissegmente ist zu
rechnen. Die Flächen in und rund um die
wichtigsten Städte Polens sind für künftige Bauprojekte im Fokus. Der verstärkte
Wettbewerb um diese Flächen wird sich
positiv auf die Bauqualität bzw. die Energieeffizienz der Gebäude auswirken.
*Anm.: 1.288 Euro/qm. Quelle: Nationalbank Slowakei.
Der rasante Anstieg der Bau- und
Grundstückskosten, strengere Kreditvergaberichtlinien der Banken sowie
hohe Immobilienpreise, vor allem im
Zentralraum um Wien und Teilen Niederösterreichs, machen Investitionen
für Baufamilien schwer finanzierbar. Die
steigende Vielfalt und Komplexität der
Bauprodukte sowie die Anforderungen
an die Ausführungsqualität stellen das
Baugewerbe vor neue und größere Herausforderungen.
11
Im Blickpunkt. Messen
Messen: Wir sehen den Wald trotz vieler Bäume
Wussten Sie, dass die Messe als B2B-Kommunikationstool – gleich hinter der unternehmenseigenen
Website – den zweiten Platz einnimmt? Wir finden
auch, dass der persönliche Eindruck entscheidend ist
und Messen einfach eine gute Möglichkeit bieten,
Hersteller und Importeure kennenzulernen. Im Vorfeld gut recherchiert und kundenspezifisch selektiert, so ist unsere Vorgehensweise, wenn wir unsere
Kunden auf Messen begleiten.
Wir begleiten auch Sie in Ihr Exportland, koordinieren Termine und fungieren als interkultureller
Moderator. Und da das internationale Messeangebot ein großes ist, wählen wir jene aus, die wir
kennen und von denen wir annehmen, dass Sie
davon am meisten profitieren. Klingt interessant
für Sie? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme: 02742/9000-19710 oder per E-Mail an
[email protected]
ecoplus International
auf der MosBuild 2014:
▪ Organisation von
B2B-Gesprächen
▪ Business-Get-Together:
Organisation eines Events zum
Thema Nachhaltigkeit mit Präsentationsbühne für niederösterreichische Unternehmen
M
▪ Katalog niederösterreichischer
Unternehmen aus der Baubranche in russischer Sprache.
B
os
uild
Messen
2015
„Die For Arch in Prag hat der
IBF in Brünn den Rang abgelaufen. Die IBF ist inzwischen
eher regional als international. Nicht überall, wo International draufsteht, ist auch
International drin. Berücksichtigen Sie daher die For
Arch in Ihrer Planung.“
DI Eva Farkacova
ecoplus International
Tschechien
Nachgefragt.
Stimmen zur
MosBuild 2014
Mag. Peter Haempel
Länderbereichsleiter
Nordosteuropa
Murexin
i
Yap
Die MosBuild ist für die Branche in dieser
Region definitiv als Leitmesse zu bewerten,
auch wenn die Beteiligung von Marktplayern in den letzten Jahren leider rückläufig
war und die Dynamik nachgelassen hat. Unsere regelmäßigen Messeauftritte nutzen
wir, um „Flagge“ zu zeigen und mit unseren
Kunden und Interessenten aus ganz Russland den persönlichen Kontakt zu pflegen.
Die Messe ist auch ein wichtiger Treffpunkt,
um sich mit Kollegen auszutauschen.
Ing. Helmut Regvart
Geschäftsführer
Lighting Design Austria
Für mich sind Plattformen wichtig, die
mir den persönlichen Zugang zu Entscheidungsträgern ermöglichen. Der ecoplus-International-Fachevent „Nachhaltig. Bauen.
Wohnen. Arbeiten“ anlässlich der MosBuild
2014 hat für mich diesen Zweck erfüllt.
Daraus ergab sich eine Zusammenarbeit mit
einem renommierten russischen Architekturbüro für die Lichtplanung eines großen
Wettbewerbsprojekts in Jakutsk.
ecoplus International
auf der Yapi 2014:
▪ Recherche
potenzieller Kunden- und
Vertriebspartner
Bau München. 19. bis 24. Jänner 2015
Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme
▪ Organisation von B2B-Gesprächen
▪ Begleitung vor Ort
12
YAPI TurkeyBuild Istanbul. 21. bis 25. April 2015
Wir sind für Sie
international
unterwegs.
Internationale Fachmesse für Bau, Material und Bautechnik
B2B-Gespräche. Vertriebspartnersuche.
Ecobuild London. 3. bis 5. März 2015
„Die Baufachmesse Coneco in Bratislava
verliert immer mehr an internationalem
Stellenwert.“
DI Alexander Leontiev
ecoplus International Slowakei
Baumessen 2015
Internationale Fachmesse für nachhaltiges Bauen
13
Im Überblick. Unser Service
Impressum
Beratung & Begleitung bis zum Geschäftserfolg.
ecoplus International Dienstleistungen
Markt- und Branchenrecherche
ecoplus International in Zahlen
Kundenstruktur. Förderungen. Vertriebskanäle.
Rechtliche Rahmenbedingungen.
Im Zeitraum 2004 bis 2013 erbrachte ecoplus
International 4.937 Dienstleistungen, das
heißt rund 500 Dienstleistungen pro Jahr.
1.539 Unternehmen haben sich in den letz-
Strategieberatung
ten zehn Jahren an ecoplus International ge-
Produktvorteil. Zielgruppe. Wettbewerbsvorteil.
Nutzen. Geschäftsmodell. Ressourcen.
wandt.
Rund 250 Unternehmen pro Jahr betreut ecoplus International, 30 erfolgreiche Geschäfts-
Online-Kommunikation
SEO. B2B-Plattform. Direct Marketing.
Google Marketing.
abschlüsse werden jährlich gemeinsam erzielt.
In Polen, Slowakei, Tschechien, Türkei, Rumänien, Russland und Ungarn ist ecoplus International vor Ort bestens vernetzt.
www.ecointernational.at
Vertriebspartnersuche
Selektion & Auswahl. Salespool.
Vertragsgestaltung.
Begleitung vor Ort
Messebesuch. Gesprächstermine.
Store-Checks. Fact-Finding.
14
Hinweis
▪ Die in Spotlight ON verwendeten männlichen Formen beziehen sich auf beide Geschlechter.
▪ Alle Informationen wurden von der Redaktion sorgfältig erwogen und geprüft (Stand: Dezember 2014).
Eine Haftung der Redaktion oder des Herausgebers für etwaige Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die sich
aus dem Gebrauch von Spotlight ON ergeben, ist ausgeschlossen.
Inhaber, Eigentümer, Herausgeber, Verleger
ecoplus International GmbH
Herrengasse 13
1010 Wien
T +43 2742 9000-19710
E [email protected]
W www.ecointernational.at
Redaktion, Layout
Marlene Lediger, BA
Mag. Petra Pfeiffer
Korrektorat
Mag. Joe Rabl
ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH
ecoplus International GmbH
Niederösterreichring 2, Haus A
3100 St. Pölten
T +43 2742 9000-19710
E [email protected]
W www.ecointernational.at
Bratislava – Budapest – Katowice – Moscow – Prague – Timisoara – Vienna

Documentos relacionados