Titel - Mountains4U

Transcrição

Titel - Mountains4U
DEZEMBER 2014
FESTE BINDUNG GESUCHT
FREERIDER, TOURENGEHER
UND RENNLÄUFER
IM BANN DER BERGE
TAMARA LUNGER, ROMAN
ROHRMOSER UND ROBBY NAISH
BEHEIZBARE HANDSCHUHE
IM TEST
THE HEAT IS ON
GEFAHRENZONE ABSEITS
WISSEN ALLEINE REICHT NICHT AUS
INHALT 12 / 2014
START
EDITORIAL
Perspektivenwechsel
CONTENT
News, On Tour, Community
Know-how und Equipment
CONTRIBUTORS
So funktioniert die Mountains4U
Überblick: Unsere Anzeigenkunden und
Partner dieser Ausgabe
ON TOUR
EIN PERFEKTES WOCHENENDE
Wintertraum im Hohen Norden
EINMAL UM DIE WELT
Ultimative To-do-Liste für Outdoor- und
Berg-menschen
Eine Alpenüberquerung im Heißluftballon
ESSEN AUF DER ALM
Benvenuti in der Contrin Schwaige auf der
Seiser Alm
VOM SCHREIBTISCH AUF DEN GIPFEL
Perspektivenwechsel … Abenteuer Expedition
EQUIPMENT
FESTE BINDUNG GESUCHT
Für Freerider, Tourengeher und Rennläufer
LAWINENAIRBAGS
Der „Joker“ in der Notfallausrüstung
Die neue Studie, der Überblick und Statements
vom Profi
EDITORS CHOICE
Getestet und für gut befunden
TESTED ON TOUR
Hot Rubber oder: Die Kletterskills der Gummistiefel
TESTED ON TOUR
Auf dem Vormarsch: Das Splitboard
COMMUNITY
ROMAN ROHRMOSER
Ein Gespräch über Speed, Crashes, Wettkämpfe,
Shootings, Klimawandel und Downdays
TAMARA LUNGER
Wenn ich etwas wirklich will, schaffe ich es!
ROBBY NAISH
Boarder in den Bergen – eine Bestandsaufnahme über Wasser, Berg und Leben
KNOW-HOW
SICHERHEIT ABSEITS
Die Sache mit der Verantwortung
METEOROLOGIE
Der Klimawandel – Schnee adé?
UMWELT
Nachhaltiges Skifahren: Ein
Widerspruch per se?
VORSCHAU
IMPRESSUM
PROMOTION
PERSPEKTIVENWECHSEL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kennen Sie das: Sie sind einfach mal weg – Nicht per
eMail, Handy oder Skype erreichbar, keine SMS, keine
WhatsApp oder keine Voice-Message? Einfach nicht da!
Diesen Herbst hatte ich das große Glück, endlich
einmal wieder diese Erfahrung zu machen. Gefühlt
dauerte es einen Wimpernschlag und ich war in einer
anderen Welt. In der Retrospektive umhüllt ein Mantel
der Romantik meine Auszeit. Und das, was die ersten
Tage nach der Rückkehr das Blut noch so richtig in
Wallung brachte, macht heute den schönen Erinnerungen Platz. Meine Eindrücke von der Expedition zur
Carstensz-Pyramide ((Jumplink)) gibt es in dieser Ausgabe inklusive Videomaterial.
Außerdem haben wir spannende Interviews mit
Roman Rohrmoser, Tamara Lunger und Robby Naish
geführt. Und: Uns einige Reiseträume erfüllt.
Wie wäre es mit einer Ballonfahrt über die Alpen oder
einem verlängerten Wochenende in Nord Norwegen?
Schwerpunktthema der aktuellen Mountains4U ist der
Winter.
Im Focus: Lawinenairbags. Diese Studie bringt es ans
Licht: Der Lawinenairbag ist ein wertvolles Lawinen-Notfallgerät, aber die Auswirkung auf die Todesfälle
ist kleiner als bis dahin angenommen. Ein Überleben ist
nicht garantiert!
Unser Lawinenairbag-Überblick zeigt die gängigen
Techniken und gibt Tipps, was man tun und besser lassen sollte, damit der Ausritt ins Gelände nicht zur vermeidbaren Bedrohung wird.
Beheizbare Handschuhe gibt es im Test, Touren- und
Freeridebindungen im Überblick. Paul Mair hat unseren „Muntermacher für eine gute und möglichst
risikooptimierte Wintersaison“ zusammengestellt. Das
Geheimnis der schneearmen Winter wird von Albert
Leichtfried genauer beleuchtet.
Ihnen allen schöne Weihnachten, einen fulminanten
Start ins Jahr 2016 und viel Sonne und Schnee auf
beiden Seiten der Alpen – träumen ist ja erlaubt!
Nehmen Sie sich Ihre Zeit für die Berge und kommen
Sie wieder gesund nach Hause.
Ihre Petra Thaller
Chefredakteurin und Herausgeberin
Titelvideo: THE LIST M-Line Freeski TV
Titelbild: Archiv Robby Naish
CONTRIBUTORS:
Die Mountains4U gibt es ab sofort im Querformat – kein lästiges Drehen und Wenden mehr, sondern
bequemer Lesegenuss und -fluss in allen gemütlichen Lebenslagen.
Hier eine kurze Anleitung, wann Sie wischen oder tippen müssen, wo es auf Webseiten geht, wie Sie Texte
für mehr Bildgenuss verschwinden lassen können und wo man einkaufen oder Videos ansehen kann.
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Tipp:
Bei Hervorgehobenen Texten
handelt es sich um Web-Links!
Tippen Sie jene an um den
dahinterliegenden Link
anzuzeigen.
KOOPERATIONSPARTNER:
erdmannpeisker /
Robert Bösch
ANZEIGEKUNDEN DIESER AUSGABE:
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Reifeprüfung.
Ganz schön abgehoben? Keinesfalls! Denn jede reife Leistung beginnt im Kopf: passen die äusseren Bedingungen,
ist das Equipment sicher und verlässlich? All check? Erst dann heben unsere Pro Team-Athleten beim Powdern
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sondern auch du. Überzeuge dich selbst! www.mammut.ch
WINTERTRAUM IM
HOHEN NORDEN
Die Postschiffe der Reederei Hurtigruten sind Norwegens bekannteste
Marke und bei Touristen aus aller Welt beliebt. Aber auch jeder Norweger
träumt davon, einmal in seinem Leben mit einem Schiff der Hurtigrutenflotte
die norwegische Fjordküste entlang zu schippern. Unsere Autorin hat sich
vergangenen Winter auf die Reise in den hohen Norden gemacht. Warum sie
sich spontan in die MS Nordkapp und das Leben an und off Bord verliebt hat,
erklärt Johanna Stöckl auf den folgenden Seiten in einer Bildergeschichte.
Text: Johanna Stöckl
Bilder: Johanna Stöckl,
Hurtigruten ASA
Es ist schon verrückt. Manchmal muss das
Schicksal einen zu seinem Glück zwingen.
Ich dachte ja bis vor einem Jahr Schiffsreisen
seien nix für mich. Nur alte Leute, Captains
Dinner, feiner Zwirn, null Bewegung, keine
Rückszugs- oder Fluchtmöglichkeiten. Dann
verletzte ich mich böse beim Skifahren
und musste zehn Wochen lang mit Krücken
laufen. Mir fiel die Decke auf den Kopf.
Ich war nicht nur eingeschränkt, sondern
fühlte mich eingesperrt und isoliert. So eine
Schiffsreise wäre sogar humpelnd machbar!
Um endlich wieder Farbe und Abwechslung in
meinen Alltag zu bringen, buche ich a) einen
Flug nach Nordnorwegen und b) eine Kabine
für vier Tage auf der MS Nordkapp. Im Anflug
auf die Stadt Bodø, die bereits weit nördlich
des Polarkreises liegt, weiß ich, dass meine
Entscheidung richtig ist. Seit Wochen spüre
ich erstmals wieder so etwas wie Vorfreude.
Ich bin – zwar langsam – wieder unterwegs.
Ich könnte schreien vor Glück. In Bodø werde
ich am Flughafen abgeholt und zum Hafen
gebracht, wo die MS Nordkapp am Pier liegt.
Voila, mein mobiles Zuhause für die kommenden vier Tage!
Meine Kabine auf der MS Nordkapp ist nicht groß, aber
irgendwie gemütlich. Ich habe alles, was ich brauche: ein
Bett, eine kleine Dusche, Toilette, einen Schreibtisch und vor
allem einen sagenhaften Ausblick. Die Wege sind kurz, was
in meinem angeschlagen Zustand von Vorteil ist. Insgesamt
600 Passagiere, wenig im Vergleich zu anderen Schiffen,
könnten auf der MS Nordkapp reisen. Da ich im Winter
unterwegs bin, sind nur 300 Passagiere an Bord, was ich als
sehr angenehm empfinde. An das tolle Essen gewöhne ich
mich schnell. Zum Frühstück und mittags gibt es ein Buffet,
abends wird ein Viergänge-Menü serviert. Ich bin erst ein
paar Stunden an Bord und bereits restlos begeistert.
Den ersten Sonnenuntergang erlebe ich in einer zauberhaften Atmosphäre an Deck.
Die MS Nordkapp steuert auf die so genannte „Lofoten Wall“ zu. Weil es draußen
bitterkalt ist, bin ich eine der wenigen, die stundenlang draußen steht. Nach den
vielen Wochen, die ich verletzt mehr oder weniger ausschließlich in meiner Wohnung
verbracht habe, erscheint mir die Natur noch spektakulärer, reicher und schöner als
je zuvor. Was für ein Geschenk! Ich schaue, ich staune, ich verfalle angesichts dieser
Schönheit in eine Art Trance. Wir schippern Richtung Vesterålen, einer Inselgruppe
300 Kilometer nördlich des Polarkreises. Morgen früh werden wir dort anlegen. Es ist
mittlerweile stockfinster. Ich ziehe mich mit einem Buch in meine Kabine zurück.
Gegen 22.30 Uhr höre ich über Bordfunk die wohl begehrteste Durchsage überhaupt: „Nordlichter am Himmel. Ziehen
Sie sich warm an und begeben Sie sich rasch an Steuerbord.“
Darf das wahr sein? Nordlichter am ersten Tag? Ihr ahnt,
wie schnell ich angezogen war. In den Folgetagen gehe ich
vorsorglich immer in Skiunterwäsche ins Bett – die warme
Jacke, die Handschuhe, die Wollmütze stets griffbereit
und meine Pelzstiefel am Bett stehen. Ich bin also keine 24
Stunden an Bord und erlebe etwas, wovon viele Menschen
ein Leben lang träumen: Mein erstes Nordlicht live. An Deck
geht’s richtig rund. Zahlreiche Fotografen und Naturfilmer
haben ihre Stative aufgebaut. Trotz aller Geschäftigkeit ist es
still. Die Stimmung ist andächtig wie in einer Kirche. Etwas
Heiliges umströmt uns alle während wir mit offenem Mund in
den Himmel starren. Die grünen Lichter tanzen für uns. Ich bin
zu Tränen gerührt. So plötzlich wie es kam, ist es auch wieder
fort: Das Polarlicht hat sich uns etwa 15 Minuten lang gezeigt.
Völlig berauscht gehe ich ins Bett.
Gegen 11 Uhr am Folgetag legen wir in Finnsnes, einer kleinen Stadt mit ca. 4.000 Einwohnern,
an. Für heute habe ich eine Exkursion ins Tamok Tal gebucht. Mit einem Bus werden wir am
Hafen abgeholt. Drei Stunden später, man glaubt es kaum, steuere ich einen Hundeschlitten.
Vorher haben wir natürlich eine fachkundige Einweisung eines Guides erhalten, der für
„Lyngsfjord Adventure“ arbeitet. Mit Jens aus Berlin habe ich mich mittlerweile angefreundet.
Wir teilen uns einen Schlitten. Über eine Stunde lang darf ich den Schlitten durch die weiße
Wunderlandschaft im Tamok Tal lenken. Um die Hunde zu unterstützen, legen wir uns richtig gut
in die Kurven, verlagern das Gewicht, wenn das nötig ist. In Flachpassagen gehe ich natürlich
von der Krallenbremse, die man mit beiden Beinen betätigt. Geht es steil bergauf, muss ich
als guter Musher zum Laufschritt ansetzen und die Hunde entlasten. Die erste steile Abfahrt
wird spannend. Man muss den richtigen Zeitpunkt finden, um zu bremsen, sonst könnte der
Schlitten das Hundegespann überrollen. Nach ein paar Manövern finde ich enormen Gefallen
am Hundeschlittenfahren. Wir kreischen vor Freude.
Wesentlich gemütlicher geht es auf dem Rentierschlitten zu.
Jeweils zu viert nehmen wir auf dem Gespann, das mit kuscheligen
Fellen ausgelegt ist, Platz und genießen den langsamen Trott durch
die atemberaubende Landschaft im Tamok Tal. Mein gebrochenes
Sprunggelenk habe ich vor lauter Freude und Aufregung beinahe
vergessen. Ich bin wieder outdoor, zwar noch nicht auf Skitour (das
könnte man hier auch ganz wunderbar genießen), aber immerhin:
Ich bin wieder draußen. Nachdem es gegen 17 Uhr nicht nur dunkel,
sondern auch bedrohlich kalt wird, ziehen wir uns gerne in eine
Jurte, die zum Camp gehört, zurück und genießen „Malash“, eine
Art Rentiergulasch und „Lefser“, die norwegische Variante von
Pfannkuchen. Später bringt uns ein Bus nach Tromsø, wo wir wieder
an Bord der MS Nordkapp gehen.
Am nächsten Morgen spazieren wir durch Skarsvåg, einem kleinen Fischerdörfchen,
das weniger als 20 Kilometer vom berühmten Nordkap entfernt ist. Keine 100
Menschen leben hier am gefühlten Ende der Welt. In der örtlichen Fischfabrik geht
es aber ziemlich geschäftig zu. Hauptsächlich wird hier Kabeljau gefangen, der später
auf Holzgestellen getrocknet und als Stockfisch in die ganze Welt, hauptsächlich
nach Italien, Portugal, Spanien und Japan exportiert wird. In die verschneite, hügelige
Landschaft der Finnmark verliebe ich mich beim ersten Anblick. Als mir ein Bewohner
von Skarsvåg erzählt, dass man hier wegen massiver Abwanderung Häuser für
ungefähr 20.000 Euro kaufen kann, gerate ich ins Träumen.
Meine winterliche Traumreise endet in Kirkenes. Die Stadt,
in der knapp 3.500 Einwohner leben, ist nur noch 13
Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Kirkenes ist
der nördlichste Hafen, in dem Hurtigrutenschiffe anlegen.
Die Sonne steht tief am Nachmittag. Auf Schneemobilen
fahren wir über einen zugefrorenen Fjord, auf dem wir später
ein Eisloch ausheben, um darin Königskrabben in Reusen
zu fangen. Dazu hat unser Guide Michael, ein Auswanderer
aus Deutschland, schweres Gerät mitgebracht. Bohrer,
überdimensionale Sägen und Schaufeln. Als wir die Fangkörbe
ins Wasser lassen, füllen sie sich innerhalb von Minuten mit
wahren Schätzen. Königskrabben, sie haben sich aus der
Barentsee kommend hier angesiedelt, vermehren sich in
Ermangelung an natürlichen Feinden wie verrückt. Man darf
sie daher ungeniert fangen.
Unsere Beute verzehren wir auch gleich. In einer zauberhaften
Hütte, die am Fjord steht, kochen wir die King Crabs in heißem
Wasser. Dazu serviert Michael Mayonnaise, Zitrone und Weißbrot.
Königskrabben satt! Ich fass’ es nicht. Zu Hause in Deutschland
kosten die bis zu 40 Zentimeter großen, köstlichen Monster ein
kleines Vermögen. Hier esse ich davon bis ich nicht mehr kann.
Bevor es morgen ab Kirkenes per Flugzeug über Oslo wieder
nach München geht, steht aber noch ein letztes Highlight an.
Oder besser gesagt eine kleine Challenge. Von den zugesagten 15
Personen kneifen allerdings jetzt schon acht.
Wie man unschwer erkennen kann, verbringe ich die letzte
Nacht in Norwegen im Eishotel. Weil etliche aus der Gruppe
abgesprungen sind und dann doch eine Nacht im kuscheligen
Hotelbett vorziehen, wird mir eine ganze Vierersuite aus Eis
alleine zugeteilt. Ich schlafe in einem Expeditionsschlafsack,
der auch noch bei minus 35 Grad warm hält. An der Decke
meines „Zimmers“ haben Schneeskulpturenkünstler, die jedes
Jahr vor Beginn der Saison extra aus Harbin/China eingeflogen
werden, Schneewittchen und die sieben Zwerge ins Firmament
gemeißelt. Die ersten Stunden schlafe ich tief und fest auf
den weichen Matratzen. Gegen 4 Uhr morgens allerdings ist
mir trotz Mütze, Schal, Handschuhen, Thermoschlafsack und
Skiunterwäsche irgendwie kalt. Alles ist klamm und ich zähle
die Stunden bis zum Frühstück, welches ab 6.30 Uhr serviert
wird. Vorher dusche ich gefühlt 30 Minuten lang mit 40 Grad
heißem Wasser. Als wir am Flughafen auf die Hotelschläfer,
also „Luschen“ treffen, schwärmen wir natürlich von unserem
einmaligen Erlebnis. Das darf man in dem Fall ruhig wörtlich
nehmen: Ich mach’s nicht mehr. Einmal muss reichen :-)
WEBSEITE HURTIGRUTEN „HUNTING THE LIGHT“
Programm, Preise, Infos, Trailer:
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ACTION
VOM WINDE VERWEHT
Norbert Schneider organisiert Alpenüberquerungen im
Heißluftballon. Nur an wenigen Tagen im Winter erlaubt das
Wetter solche Abenteuer-Touren – in fast 6.000 Meter
Höhe, mit Sauerstoffmaske und extrawarmer Kleidung.
Text: Günter Kast
Fotos: Archiv Norbert Schneider
Pechschwarze Nacht bei der Anfahrt zum Startplatz
im Inntal zwischen Kufstein und Innsbruck. Aus
dichten Wolken fallen Tropfen. Sieht so das
optimale Wetter für eine Tour aus, die an nur
einer Handvoll Tagen im Winter möglich ist?
„Ballonfahren funktioniert nur im Einklang mit der
Natur, deshalb ist es für mich die schönste Art der
Fortbewegung in der Luft. Und die Königsdisziplin
ist natürlich eine Alpenüberquerung.“ So hatte
Norbert Schneider, Chef von Pioneer Travel im
bayerischen Chiemgau, das erklärt. Er wird wissen,
was er tut. „Das Tief zieht ab“, erklärt Schneider,
„und mit ihm reiten wir über die Berge.“
Sein Anruf kam überraschend: „Morgen öffnet sich
ein Wetterfenster. Können Sie um 4.30 Uhr am
Chiemsee sein?“ Viel Zeit zum Nachdenken blieb
nicht. Denn Schneider telefonierte sich durch seine
Warteliste. Wer spontan „Ja“ sagte, ist jetzt dabei.
Auf einer Wiese bei Schwaz will der Chiemgauer
starten. Er hat diesen Ort mit Bedacht gewählt, die
Nordwest-Strömung soll den Ballon von hier über
die Alpen bis zu einem Landeplatz in Norditalien
tragen. In der Dunkelheit machen die Teilnehmer
den Ballon startklar: Sie hieven den schweren Korb
vom Anhänger und entrollen die Hülle, die mit
Hilfe eines Gebläses mit Luft gefüllt wird. Mit dem
Brenner wird die Luft auf 100 Grad erhitzt, bis sich
der Ballon aufrichtet. Soweit läuft alles wie bei
einer „normalen“ Ballonfahrt ab.
Dann muss es schnell gehen, Schneider hat von der
Flugsicherung Innsbruck grünes Licht bekommen. Um halb
acht klettern die Teilnehmer in den Korb. Irmtraud aus dem
Rhein-Sieg-Kreis fällt das nicht ganz leicht mit ihrer lädierten
Hüfte, aber sie ist wild entschlossen. Es soll das Abenteuer ihres
Lebens werden, sie hat die Alpenüberquerung zum Geburtstag
geschenkt bekommen. Wenige Sekunden später herrscht Stille,
die nur vom Fauchen des Propangas-Brenners unterbrochen
wird. Der Ballon steigt schnell über dem Inntal auf, die
aufgehende Sonne taucht die Bergketten in ein zartes Rosa. Tief
unten sind die Lichter Innsbrucks zu sehen.
Trekkingtouren für deutsche Touristen im Yukon. Das war sein
Sommer-Geschäft. Im Winter bot er in Deutschland IncentiveAbenteuer für Ärzte und Apotheker an. „Die brauchten stets
neue Herausforderungen. Also organisierten wir auch Fahrten
mit dem Heißluftballon.“ Schneider gefiel das selbst so gut, dass
er die Ballon-Lizenz erwarb, einen gebrauchten Ballon kaufte
und ein Luftfahrtunternehmen gründete.
Zuerst fuhr er Kunden nur am Alpenrand entlang. „Doch
irgendwann wollte ich von Nord nach Süd über die Berge.“
Schneider überzeugte 1989 einen Freund von seinem Vorhaben.
„Wir gehörten zu den Ersten, die sich das trauten“, erzählt er.
Es gab damals keine präzisen Wettermodelle, GPS und Handy
gehörten noch nicht zur Standardausrüstung.
Norbert Schneider, Jahrgang 1965, ist gelernter Elektriker und
Schiffsbauer. Doch eigentlich ist er das, was man in Bayern
einen „wilden Hund“ nennt. Mitte der 1980er Jahre brach er
nach Alaska auf, heuerte als Krabbenfischer an, organisierte
Heute ist das einfacher. Schneider spricht per Funk
mit Gustl, dem „Verfolger“. Mit Kleinbus und Anhänger
hat sich dieser auf den Weg Richtung Tauernautobahn
gemacht. Er soll rechtzeitig in Norditalien
ankommen, um die Gäste nach der Landung zurück
nach Deutschland zu bringen. Der Höhenmesser
zeigt inzwischen 4.000 Meter an. Es wird Zeit, die
Atemmasken über Nase und Mund zu stülpen. Aus
diesen strömt gereinigter, getrockneter Sauerstoff. Er
verhindert, dass die Passagiere infolge des schnellen
Aufstiegs akut höhenkrank werden, was zu einer
Ohnmacht führen kann.
Irmtraud ist überrascht, dass es auf der endgültigen
Reisehöhe von etwa 5.500 Metern Höhe mit minus
zehn bis 15 Grad gar nicht so kalt ist. Aber erstens ist
es ein milder Wintertag. Und zweitens gibt es keinen
Wind-Chill-Faktor, der die Temperaturen nach unten
zieht, denn der Ballon fährt ja mit dem Wind, so dass es
im Korb windstill ist.
Die Souveränität, die Schneider ausstrahlt, kommt bei
den Passagieren gut an. Er lässt sie vergessen, dass
sie über den höchsten Alpengipfeln schweben, nur
umgeben von einem hüfthohen Weidenkorb, und allein
der Wind die Richtung vorgibt. Bereits 1990, nur ein
Jahr nach seiner ersten Überquerung, nahm Schneider
bei einer Tour erstmals einen Gast mit. Inzwischen
hat Schneider die Ballon-Traverse bereits 100 Mal
unternommen.
Der Alpenhauptkamm, die Grenze zu Italien, ist
erreicht. Pilot Schneider nimmt mit Hilfe eines
Gerätes, das man Transponder nennt, Kontakt mit der
italienischen Flugsicherung auf. Er hat Probleme, das
holprige Englisch des Italieners zu verstehen. Aber
er weiß, dass er freundlich bleiben muss. „In deren
Luftraum sind wir nur geduldet. Eine solche Ballonfahrt
findet in einer Grauzone statt.“ Bei einer seiner ersten
Touren wurde er hinter dem Brennerpass in Südtirol
aufgefordert, sofort umzukehren. Der Lotse wusste
mit der Montgolfiere, wie Italiener und Franzosen
die Ballone nennen, nichts anzufangen. Es kostete
Schneider einige Zeit zu erklären, dass das mit einem
Ballon schlecht möglich sei.
Nur an durchschnittlich fünf bis sieben Tagen zwischen
November und März ist eine „Transalp“ möglich. Denn nur im
Winter entstehen in der Höhe die starken Nordwinde, die den
Ballon in Höhen von 5.000 bis 6.000 Metern mit fast 100
Stundenkilometern über die Alpen tragen. Würde der Wind
auf weniger als 50 Stundenkilometer abflauen, reicht der
mitgeführte Gasvorrat für den Brenner nicht aus, um es über
die Berge zu schaffen. Läge das Starkwindfeld in weniger als
4.000 Meter Höhe, würden die Wirbel am Alpenhauptkamm
unberechenbar. Gleichzeitig darf der Bodenwind nicht
böig sein, um sicher starten und landen zu können. Damit
es klappt, müssen also viele meteorologische Faktoren
zusammentreffen.
Schneider ist mit der Windrichtung zufrieden. Es geht hinaus
in die norditalienische Ebene. Fast der ganze Alpenbogen ist
jetzt am Horizont zu erkennen. Außerdem sieht man, dass nur
dünne Schleierwolken über der Ebene liegen. Der italienische
Lotse hatte noch vor dichtem Bodennebel gewarnt.
Der wäre bei der Landung wenig willkommen gewesen. Denn
ein Ballon navigiert ohne Radar, kann also Stromleitungen
oder Bäume nicht erfassen. Der Pilot nimmt noch einmal mit
der Flugsicherung Kontakt auf, um die Landung in der Nähe
von Udine anzukündigen. Bei guter Sicht könnte man jetzt bis
zur Lagune von Venedig sehen. Das diesige Wetter bedeutet
aber auch, dass über dem Boden keine starken Winde
herrschen. Das macht die Landung einfacher.
Irmtraud klammert sich trotzdem an die Halteseile im Korb.
Vor der Landung hat sie mit ihrer lädierten Hüfte etwas
Bammel. Der Pilot gibt die GPS-Daten an Verfolger Gustl
durch, damit der weiß, wo er seine Schäfchen später suchen
muss. Auf dem Höhenmesser lässt sich mitverfolgen, wie
schnell der Ballon an Höhe verliert. Nach ziemlich genau vier
Stunden Fahrzeit gelingt eine Bilderbuch-Landung in einer
nicht allzu matschigen Wiese.
Zunächst sind alle sprachlos. Vollgepumpt mit
Adrenalin. Erleichtert, dass alles gut gegangen ist.
Ein bisschen stolz, zu den wenigen zu gehören,
die dies erleben durften. Aber auch traurig, dass
es so abrupt vorbei ist. Inzwischen hat ein Bauer
den Ballon entdeckt. Mit seinem Moped kommt
er angefahren, spricht mit Händen und Füßen,
leider nicht Deutsch oder Englisch. Er hat aber
verstanden, dass seine Hilfe beim Zusammenpacken
der sperrigen Ballonhülle und später, nach Gustls
Ankunft, beim Aufladen des schweren Korbs auf
den Anhänger hochwillkommen ist.
Irmtraud hat herausgefunden, dass die nächste
Ortschaft San Daniele heißt. Wo der berühmte
Schinken hergestellt wird? „Genau der“, grinst
Schneider. Keine zwei Stunden später sitzt die
ungewöhnliche Reisegruppe in einer Cantina der
Schinken-Produzenten und stößt mit Rotwein auf
die Tour an. Schneider hat sogar einen passenden
Ballonfahrer-Spruch auf Lager: „Es ist besser,
am Boden zu stehen und sich zu wünschen, man
wäre in der Luft, als in der Luft zu sein und sich zu
wünschen, man wäre am Boden.“
VERANSTALTER:
Pioneer Travel
Norbert Schneider, T. 0049/(0)8664/463
Eine Alpenüberquerung mit dem Ballon von Bayern oder
Tirol nach Italien kostet 1.130 Euro. Bei der Anmeldung muss
ein ärztliches Attest vorgelegt oder nachgereicht werden.
In der Wintersaison werden die vorgemerkten Teilnehmer
auf der Warteliste frühestens zwei bis drei Tage vor einem
günstigen Wetterfenster angerufen.
Hier gibt es noch mehr Infos zur Alpenüberquerung
PROMOTION
THERMO INNENSCHUH
TRONIC -NO HAND
BOA VERSCHLUSS
F1 EVO
HANDS FREE
TRONIC. MIT EINEM KLICK VON SKI AUF WALK.
Der F1 EVO ist die Evolution im Alpine Skitouring:
Mit der revolutionären Ski-Walk-Technologie
TRONIC wird beim Einstieg in die Bindung
automatisch der Schaft arretiert –
ohne die Hände brauchen zu müssen!
ESSEN AUF DER ALM
In unserer kulinarisch-sportlichen Almenserie spüren wir nicht nur
grenzüberschreitend Genüsse am Wegesrand und in der Höhenluft
auf. Wir stellen in jeder Folge eine Alm mitsamt Wandertouren
und den besten, einfachen Rezepten zum Nachkochen vor. Damit
schaffen die leckeren Lockvögel ohne Hauben und Sterne duftendes
Almen-Feeling in die Küchen unserer Leser. Wer sich jetzt vom Ruf
unseres „Almenherd des Monats“ hinauf in die Berge locken lässt,
weiß schließlich, was ihn erwartet – echte Almen mit Viechern und
Misthaufen, wunderbaren Weitblicken, gemütlichen Stuben und so
manchem Bett im Heu. Vor allem mit jeder Menge bester, oft selbst
hergestellter Zutaten für eine bodenständige, ehrliche und leckere
Küche. Wo’s diesmal hingeht – hier steht‘s.
Text und Fotos: Beate Hitzler
BENVENUTI IN
DER SCHWAIGE
Sie gehört zu den schönsten
Südtiroler Almwirtschaften –
die Contrin Schwaige auf der
Seiser Alm. Das Essen aus
der kleinen Küche schmeckt
wunderbar, der Ausblick ist ein
Traum und die gute Stimmung
auf der Sonnenterasse einmalig.
Genauso, wie die Geschichte die
zur Alm gehört.
Recht hat er gehabt, der Luis. Hat sich oben auf den südlichen Wiesenhängen im Herzen der Seiser Alm sein Leben
lang ein gutes Stück Almwiese erhalten. Direkt gegenüber
dem 3.181 Meter hohen Langkofel, dem knapp 120 Meter
kleineren Plattkofel zur Linken und dem markanten Schlern
(2.564 m) zur Rechten. Auch wenn dort nur ein einfaches
Heustadl stand, so war dieses wunderbare Fleckchen Erde
mit seinen duftenden Kräutern und den zum Greifen nahen
Gipfeln magisch für ihn. Immer wieder wanderte er noch im
hohen Alter von seinem Cuntrunihof in Pufels, dem Weiler
am Nordhang, hoch über St. Ulrich, hier hinauf, auf Europas
größte Hochalm.
Mit Luis dem Besitzer, ist jener legendäre Grödner Bergsteiger und Bergfilmer Luis Trenker gemeint. Als er starb,
verkauften seine Kinder den Traumflecken an Luis Ladinischen
Freund und Bauern Anton Nogler-Kostner. 30 Jahre lang
hatte dieser ihm die Alm- und Heuarbeiten erledigt. Vor
knapp 20 Jahren schließlich trug dessen Sohn Reinhard die
baufällige Scheune ab und baute eine stattliche Almhütte aus
Holz und den typisch-hellen Steinen der „Monti Pallidi“ auf,
den „bleichen“ Dolomitenbergen drum herum. Seither ist
dem Ehepaar Reinhard und Christine diese Loge mitsamt fünf
Hektar Almland auf 1.995 Metern Höhe ans Herz gewachsen.
Zusammen kümmert sich das Paar um die rot-weißen Simmentaler Milch- und Jungkühe, um Ziegen, Hühner und Hasen
und im Winter um das Wohl der Skifahrer. Nach der Arbeit
und Schule im Tal ist es auch den drei Söhnen David, Lukas
und Johannes ‚oben‘ am liebsten, auch wenn es nur für eine
einzige Stunde ist – denn unten in Pufels wartet schließlich
noch der Hof der Eltern. „Es war immer sein Traum, schon
als Kind,“ erzählt die 42jährige Christine von ihrem Mann,
dem gelernten Bildhauer und Skilehrer. „Er hat sich‘s so
gewünscht, hier zu sein!“ Als sie sagt, dass er nach den anstrengenden Almsommern noch nicht einmal vom Langkofel
und den gewellten Almwiesen weg will, muss sie schmunzeln.
„Ich dagegen, wär schon gern mal am Meer!“ Christine meint
natürlich das Richtige mit salzigem Wasser und nicht dieses
sagenumwobene Urmeer Tethys, auf dessen Überresten ihre
Schwaige steht: Vor 250 Millionen hat es sich ausbreitet und
alles bedeckt. Als dann der afrikanische Kontinent vor etwa
175 Millionen Jahren gen Norden, also gen Europa gedrückt
wurde, entstand die Alpenkette. Aus den zerklüfteten Korallenriffen erhoben sich durch diese Naturgewalten die Dolomiten – bis zu 3.000 Meter über die Meereshöhe hinaus. Und
damit auch die einst von Fischen umschwirrten Langkofel,
Plattkofel, selbst die Seiser Alm wurde ganz aus der Tiefe des
Meeres nach „oben“ transportiert.
Wahrhaft eigenwillig sind diese Felsprofile hier, oft „wolkenund höchst sagenumrankt“. So sollen sich etwa auf Südtirols
mystischem Wahrzeichen, dem Schlern mit seinen beiden
“Fingern”, Hexen treffen. Von weit her kommen sie standesgemäß mit ihren Besen herangeritten und toben sich – nicht
immer zum Wohl der Menschen – auf dem langen Schlernrücken aus. Klar, dass die Familie Nogler-Koster die Sagen inund auswendig kennt. Selbst die glücklichen Kühe bekommen
die ein oder andere nächtliche Hexerei mit – während sie
sich am satten Grün dieser auf 52 hügeligen Quadratkilometern gelegenen Hochalm satt fressen. Immerhin wachsen
auf einem Quadratmeter Bergwiese bis zu 80 verschiedene
Kräuter und Blumen, hoch energetische Vitalstoffe. Außer
gelegentlichen Pferdekutschfahrten, Wanderer- und Biker-Verkehr, geht es auf der autoberuhigten Hochfläche eher
beschaulich zu. Zur Contrin Schwaige, die zwischen St Ulrich,
St. Christina in Gröden und Seis liegt, geht es daher auch nur
zu Fuß hinauf: In einer knappen halben Stunde erreicht man
sie von der Bergstation St. Ulrich über einen sonnigen Fußweg, in knapp fünfzig Fußminuten von Compatsch am äußersten Westrand der Hochfläche über dem Ort Seis.
Wer übrigens die zehn Minuten über den Hügel hinter der
Alm bis zum Kamm hinaufwandert – von dort bietet sich der
Rundweg zur Gondel nach St. Ulrich an – wird mit einem der
schönsten Ausblicke über die gesamte Seiser Alm belohnt.
Dazu erheben sich im Norden die über 3000 Meter hohen
Geislerspitzen, im Osten sind Sella Gruppe (2.915 m), gen
Süden Lang-, Plattkofel und Rosengarten (2.981 m) zu sehen.
Zum Westen hin zeigen sich Schlern, Ötztaler und Sarntaler
Alpen und ganz im Südwesten der mit 3.905 Metern alles
überragende Ortler mit seinem Gletscher.
Im Winter, wenn Christina statt ihrer legendären Himbeertorte mit selbstgemachter Almjoghurtfüllung, warmen Apfelstrudel und Linzertorte serviert, deftige Spezialitäten wie
Spinat- und Leberknödel oder selbstgemachte Hauswürste
und Speck auftischt, dann wirkt der weiße Schneeteppich
draußen vor der Tür wie ein riesiges Meer. Eines, das sich mit
seinen felsigen „Wächtern“ Langkofel, Plattkofel und Schlern
herrlich friedlich, still und unverbraucht zu Füßen der Contrin
Schwaige ausbreitet.
KNIEKÜCHERL
ZUTATEN FÜR CA. 12 STÜCK:
250 g Mehl
100 g Milch
15 g Bierhefe
150 g Zucker
20 ml Öl
1 Ei
1EL Schnaps
1 Prise Salz
Öl Zum Backen
Preiselbeermarmelade zum Füllen
ZUBEREITUNG
Das Mehl in eine Schüssel geben, in die Mitte eine
Mulde drücken. Darin 2 EL der lauwarmen Milch, zerbröckelte Hefe, 1 TL Zucker und etwas Mehl vom Rand
verrühren bis sich die Hefe aufgelöst hat. An einem
warmen Ort 20 Minuten zugedeckt gehen lassen.
Die restlichen Zutaten zum Mehl geben und alles gut
durchkneten (Knethaken des Handrührgeräts) bis
der Teig Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst.
Den Teig nochmals zugedeckt für 20 Minuten in der
Schüssel gehen lassen. Danach auf einem bemehlten
Brett kurz durchkneten. In 12 gleichmäßige Stücke
schneiden, Kugeln formen und mit Mehl leicht bestäuben. Weitere 15 Minuten gehen lassen. Das Öl auf 170
- 180°C erhitzen. Die Krapfen rundherum gleichmäßig
etwas ausziehen, sodass außen ein dicker Wulst entsteht und der innere Teil durchscheinend wird. Sofort
einzeln ins heiße Öl geben und auf beiden Seiten 3
Minuten backen. Dabei mit einem Kochlöffel heißes Öl
auf die Küchel schöpfen. Die Kücherl auf Küchenpapier
abtropfen lassen und die Mitte mit Preiselbeermarmelade füllen.
ROTE BEETE KNÖDEL MIT
GORGONZOLASAUCE
ZUTATEN FÜR 13 KNÖDEL:
500 g Knödelbrot (alternativ altes Brot in kleine
Würfel schneiden)
4-5 mittelgroße, gekochte und pürierte rote Beeten
Etwas klein geschnittene Zwiebel und Knoblauch
Salz, Muskatnuss und Pfeffer
100 g Parmesan (gerieben)
4 Eier
2-3 EL Mehl
3 EL Samenöl
13 Würfel Schmelzkäse
Für die Soße
¼ l frische Kochsahne
100 g Gorgonzola (mittelscharf)
100 g Parmesan (gerieben)
Zum Garnieren
Parmesan, Schnittlauch
ZUBEREITUNG
Alle Zutaten bis auf das Mehl in einer großen Schüssel
gut vermischen. Für mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen. Nun das Mehl dazugeben und gut verrühren.
Knödel formen und mit je 1 Würfel Schmelzkäse füllen.
Anschließend in kochendem Salzwasser für 15 - 20 Minuten kochen.
Für die Soße die Sahne mit dem Gorgonzola und Parmesan vermischen und auf kleiner Flamme langsam schmelzen.
Knödel auf dem Teller anrichten, mit Soße übergießen
und mit etwas Parmesan und Schnittlauch überstreuen.
KÜRBISCREMESUPPE
ZUTATEN FÜR CA. 4 PERSONEN:
1 mittelgroßer Kürbis
3 mittelgroße Kartoffeln
2 L Wasser
½ braune Zwiebel
Salz, Pfeffer, Speisewürze (Knorr)
3 EL Kochsahne
Zum Garnieren: Kürbiskerne, etwas frische Sahne
ZUBEREITUNG
Kürbis gut waschen, entkernen und – je nach Sorte –
schälen. Hokkaido und Butternut können mit Schale
verzehrt werden. Kartoffel und Zwiebeln schälen,
ebenfalls in Stücke schneiden und mit dem Kürbis ins
Wasser geben. Alles ca. 20 Min. weichkochen und anschließend mit Stabmixer gut pürieren bis eine glatte
Creme entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Speisewürze
nach Geschmack abschmecken und 3 EL Sahne
dazugeben.
Cremesuppe in Teller geben, mit Kürbiskernen, einem
Tropfen Sahne dekorieren und heiß servieren.
WINTER AKTIV-TIPPS
1. SKIFAHREN AUF DER SEISER ALM
Ziel: Seiser Alm – statt Pistenrausch und verrückten Partys viel Natur,
gediegenes Essen, romantische Almen und Hütten.
Infos: Das Skigebiet Gröden/Seiser Alm ist die größte Skiregion des
riesigen Skiverbundes Dolomiti Superski und hat auf ihrem Hochplateau
herrliche, sonnige, breite Pisten, ideal auch für Familien. Schneesicherheit
bieten die zu 100 Prozent – technisch beschneibaren Pisten. Die Seiser
Alm bietet 60 Pistenkilometer, 23 Seilbahn- und Liftanlagen, 1 Snowpark,
4 Funparks, 4 Slalomparks, 2 Speedtraps, ein Skikindergarten und 7
Rodelbahnen. Von der Seiser Alm ist der direkte Einstieg in die Sellaronda
möglich.
Schwierigkeit: 21 Blaue, 35 Rote und 3 Schwarze Skipisten
www.seiseralm.it
2. LANGLAUFEN AUF DER SEISER ALM
www.seiseralm.it
Ziel: Das Langlaufparadies Seiser Alm erstreckt sich über die endlos
erscheinende Weite der leicht hügeligen, sonnigen Landschaft, ist
harmonisch durchwachsen von kleinen Waldinseln und umrahmt von den
Dolomiten.
Infos: Startpunkte für 80 Kilometer Loipen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sind im Nordic Ski Center im Langlaufzentrum Compatsch, im
Monte Pana Langlaufzentrum, www.langlaufzentrum.it und ab Saltria. Die
Langlauf-Pisten sind teils doppelt oder vierfach gespurt und gut präpariert.
Beginner trainieren etwa auf der 2 km langen Übungsloipe, Profis kommen
auf der Jochloipe auf ihre Kosten.
Tages-, Wochen und Saisonkarten (Loipenmaut 5, 20, 50 €) gibt es u.a.
über Informationsbüro Seiser Alm, Skischule Schlern 3000, Skischule
Seiser Alm, Sporthotel Sonne, Sport Hans, Sessellift Sonne - Talstation.
Passende Unterkünfte sind ausgerichtet auf spezielle Bedürfnisse der
Langläufer, u.a. mit Frühstück ab 6 Uhr, flexibler Menüauswahl für Sportler
usw.
Extra-Tipp: Seit 2007 lädt Anfang Februar das internationale Langlaufrennen Moonlight Classic mit Start-Ziel in Compatsch zu einmaligen Runden
im glitzernden Mondschnee auf der Seiser Alm ein. Beim Nachtwettkampf
im Herzen der Dolomiten laufen die Teilnehmer 15 oder 30 Kilometer ausschließlich im klassischen Diagonalstil.
3. PLATTKOFEL SKITOUR (2.958 M)
Ziel: Klassische Skitour im Frühjahr mit grandioser 360 Grad-Aussicht v.a.
über Langkofel-Massiv. Dieser mächtige Berg, fast ein Dreitausender, ist
geprägt von einer gewaltigen, gleichmäßig steilen Flanke und kann als einer
der wenigen Hochgipfel der Dolomiten mit den Ski erstiegen werden.
Start: Saltria/Saltner Schweige (1.720 m) auf der Seiser Alm, erreichbar
per Busverbindung.
Tour: Über die Skipiste geht es zur Williams-Hütte hinauf (2.100 m), danach
ein Stück hinab bis etwas oberhalb der Zallingerhütte. Ab hier führt ein
Weg zum Fassa-Joch und Plattkofelhütte (Rif. Sasso Piatto, 2.256 m)
hinauf. Von der im Winter geschlossenen Hütte geht es geradeaus weiter
über den Rücken links hinauf unter den Anfang des Plattkofel-Steilhangs
auf seiner Westflanke (2.500 m). Aufgestiegen wird in der großen
Hauptmulde bis auf 2.800 m, dann folgt eine lange Querung nach rechts
auf einen flachen Rücken hinauf (entspricht dem Sommerweg), von dort
weiter zum Gipfelkreuz. Abfahrt: wie Aufstieg. Höhenunterschied ist ca.
1200 m.
Dauer/Länge: Ca. 15 km, Aufstieg ca. 3,5 - 4 Std., eine Std. zurück
Schwierigkeit: mittel - schwer
Hinweise/Schwierigkeiten: Der Gipfelhang ist steil und erfordert absolut
sichere Schneeverhältnisse. Ideal als Frühjahrstour bei Firn.
CONTRIN-SCHWAIGE, (1.995 M)
INFOS
Almwirtschaft mit regionaler Küche,
39040 Seiser Alm Südtirol,
T. +39 0339 5223054,
Mail: [email protected]
ÖFFNUNGSZEITEN
Täglich, während der Almzeit Anfang Juni bis Mitte
Oktober ab ca. 9 Uhr. Während der Skisaison ab 20.
Dezember bis Ende März, ab 9.30 Uhr. Kein Ruhetag,
keine Übernachtungen.
WIE HINKOMMEN?
Zug: Aus D / Ö gibt es gute IC- und EC-Verbindungen. Sie
führen über München, Innsbruck, Brenner bis nach Brixen
und Bozen. Einige Züge halten auch in Klausen.
Per Linienbus ab Brixen / Bozen (Fahrzeit ins Grödnertal
ca. 45, bzw. 60 min.) geht es mehrmals täglich bequem
nach Gröden. Fragen zum öffentlichen Verkehr (Verbindungen, Fahrpläne, Tickets usw.) haben, T. +39 0566 76234
bzw. T. +39 0566 840 000 471.
Pkw: Über die Brennerautobahn (A22); von Norden über
Innsbruck - Brenner – Klausen (Ausfahrt), von Süden über
Verona – Bozen – Klausen (Ausfahrt). Von dort über die
bestens beschilderten Höhenstraße in etwa 20 Minuten
bis St. Ulrich, wenige Kilometer weiter St. Christina,
Wolkenstein, danach erreicht man die bekannten Dolomitenpässe.
PARKEN
Gebührenpflichtiger Parkplatz an der Talstation der
Seilbahn in St. Ulrich im Ortsteil Überwasser.
TOUR
Per Kabinenbahn in 8 min. ab St. Ulrich, dann über
Wanderweg (Nr. 6A) fast ebenerdig zur Contrin Schwaige.
Zurück über den Weg Ri. Ritsch-Schwaige und Ri. SanonHütte über dem Weg Nr. 6B auf dem Almboden (ca. 2
Std., 6 km, 200 Höhenmeter).
WANDERKARTEN
Kompass Nr. 43, Ötztaler Alpen, Ötztal, Pitztal,1:50000;
7,95 Euro.
MUSEUM
Luis Trenker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und
Bergsteiger, geboren in St. Ulrich, hat mit dem Bergfilm
einen neuen Filmstil geschaffen. Eine Hommage an ihn
ist die Ausstellung mit Erinnerungsstücken im Museum
Gherdëina in St. Ulrich. T. +40 0471 797 554,
www.valgardena.it.
SCHNEESCHUHTOUREN
Auf ihrer Website hat die Ferienregion einen tollen
Touren-Finder zusammengestellt: Wer angibt, wie
lang die Tour sein soll, wie schwer und wo man starten
möchte bekommt passende Tipps. Wie etwa die Tour über
Spitzbühl zum Goldknopf
www.seiseralm.it
WANDERN IM SOMMER
Insgesamt 350 km Wanderwege für Genießer, Aktive und
Familien führen bei gemütlichen Wanderausflügen, Rund-,
Gipfel- oder Mehrtagestouren mit Schutzhütten-Einkehr
zu Aussichtspunkten, Kraftplätzen und historischen
Stätten. Highlights sind die Wanderung auf den Schlern,
die Umrundung der Langkofelgruppe mit Lang- und
Plattkofel und die Puflatschrunde. Beliebtes Gipfelziel ist
der Plattkofel, der einzige Berggipfel der Langkofelgruppe
kann auch von Gipfelstürmern ohne Kletterambitionen
bestiegen werden.
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Einer charmanten Aufforderung zum Tanz gleich, wurde mir
vor einem Jahr die Gelegenheit zuteil, einen der Seven Summits zu besteigen.
Für viele Bergsteiger hätte hier wohl der Tanz bereits an
Harmonie verloren, für mich nicht. Meine Entscheidung
war glasklar – ich wollte ein Abenteuer – in das Land der
Menschenfresser aus meinen Kindheitsfantasien. In ein
Land, das so weit weg ist von unserer westlichen Zivilisation,
dass es über all die Jahre beinahe in Vergessenheit geraten
wäre – stände dort nicht die Carstensz-Pyramide, einer der
berühmten Seven Summits der Erde.
EINE REISE BEGINNT
365 Tage sind nichts. Ein Wimpernschlag, vielleicht, und
schon steht der Tag der Abreise vor der Türe. Unwirklich. Ich
habe viel gelesen, bin im Internet gesurft, habe mit Leuten
gesprochen und fühle mich: Bereit!. Bereit in eine Welt
einzutauchen, die nicht von der unserigen ist. 140 Liter fasst
meine Reisetasche, bestückt mit Steigeisen, Mückenspray,
Schlafsack, aber auch Solarpanel und jede Menge westlichen
Riegelkram für den Notfall. Wie sich im Nachhinein herausstellt ist gerade letzteres Gut absolut notwendig für eine
Expedition dieser Art.
ERHEBENDE TAGE
Das Jahr ist vorüber und ich war auf dem Gipfel der
Carstensz-Pyramide und damit nicht genug. Tags drauf
bestiegen wir den nur wenige Meter niedrigeren Ngga Pulu
4.862 Meter und über den einzigen Gletscher Ozeaniens
wieder hinab zum Basislager.
DREI FLÜGE IN EINE ANDERE WELT
Wir fliegen über Singapur nach Denpassar auf Bali, weiter
nach Timika auf Papua und im Anschluss mit einer Twinotter
zu unserem eigentlichen Ausgangspunkt nach Illaga.
ICH WAR NOCH NIE AUF BALI
Denpassar ist zwar das Mallorca der Australier,
für mich trotzdem ein riesiger Genuss. Wir
haben einen Tag Zeit innerlich anzukommen.
Die feucht-tropische Luft, das Aufheulen der
Zweitakter in den Straßen der Stadt – die Wellen des Ozeans. Es ist eine sanfte Landung. Ich
entschließe mich, es langsam anzugehen – eine
Runde Wellenreiten, danach eine Massage am
Strand und ein Tattoo am Sprunggelenk – alles
Dinge, die ich bis dato noch nie getan habe – mir
gefällt es hier und ich weiß, ich komme wieder …
in 14 Tagen.
ABREISE INS UNBEKANNTE
Nachts um halb zwei Uhr geht es weiter nach
Papua. Nach dreieinhalb Stunden Flug landen
wir in Timika – Willkommensregen. Nicht anders
hätte es in einem Drehbuch gestanden. Regen, 30
Grad, Menschengewimmel, fremde Gesichter.
Timika setzt noch einen in Sachen Zweirad drauf.
Die schmalen Straßen zerbersten vor Zweirädern.
Ganze Familien, Vater, Mutter und zwei Kinder
tuckern auf ihren Mopeds durch die Stadt. Es ist
laut, überall liegt Müll im Straßengraben, in den
kleinen Bächen der Nebenstraßen. Wir mittendrin
im Chaos.
Wir müssen unser Gepäck sortieren: Basislager
oder Anmarsch. Im Anschluss zum Einwiegen für
den Flug mit der Twinotter nach Illaga.
Hier beginnt für mich bereits das Abenteuer
Essen. Wie wäre es mit Reis, Reis, Nudeln, gebackenen Fischköpfen, unbekanntes Gemüse, das
aussieht wie Spinat, aber anders schmeckt. Tofu.
Pappsüße Getränke, seltsamer Tee …
Ich stürze mich auf Reis und den Job, mit einem
der Einheimischen nachts auf die Jagd nach Bier
zu gehen … mit Erfolg. So lassen acht von 12
Expeditionsteilnehmern den Abend mit einigen
Flaschen ausklingen.
AB IN DIE WILDNIS
Um sechs Uhr morgens sitzen wir am
nationalen Flughafen von Timika und
steigen in die Twinotter, die uns in
kurzer Zeit in eine andere Welt bringt.
Das Wetter verspricht mehr als Gutes.
Der Himmel ist strahlend blau. Wir können unsere Blicke nicht von den Fenstern unseres Flugobjektes abwenden.
Was sich uns dort draußen eröffnet, ist
eine riesige Gebirgslandschaft, riesiger,
faszinierender als sich diese jeder
Einzelne von uns im Vorfeld vorgestellt
hatte.
DIE EXPEDITION BEGINNT …
mit einer kleinen Verzögerung. Nachdem unsere Träger aus
verschiedenen Stammesgebieten der Dani stammen, ist es
nicht immer leicht, die jeweilig anderen Gebiete zu durchqueren. Macheten, Gewehre, Pfeil und Bogen werden neben
12 bis 16 Trägern auf dem langen Weg zum Basislager unsere
ständigen Begleiter.
Mit jedem Schritt nähern sich Expeditionsteilnehmer und
Träger an – aus dem dunklen Blick der „Krieger“ entwickelt
sich mit der Zeit ein vertrauliches Lächeln. Mit von der Partie
ist eine Frau, sie läuft mit uns bis ins Basislager – barfuß –
über den hohen Neuseelandpass, durch die Larson-Drainage
und über die gleichnamige Barriere. Ihr Kopf trägt das gesamte Geschirr. Und sie lächelt – immer.
Am ersten Tag gilt es den steilen Zustieg zur Hochebene, die
in den folgenden Tagen in ständigem Auf und Ab unser Zuhause sein wird, zu überwinden. 1.200 Höhenmeter durch den
Urwald – ein wahrhaft anstrengender Part.
Die darauffolgenden Tage sind es allerdings nicht minder. Im
Durchschnitt überwinden wir täglich knappe 1.000 Höhenmeter – dabei haben wir Glück, es regnet kaum. Fünf Tage
sind … lang.
WERFEN GEHÖRT NICHT ZU MEINEN STÄRKEN
Ab dem zweiten Tag müssen wir Flüsse überqueren –
kleine, nicht wirklich volle Flüsse, da es ja lange Zeit
nicht wirklich geregnet hat. Es scheint ganz einfach –
Rucksack über den Fluss werfen und danach springen.
Nicht für mich. Ich lande gleich zu Beginn der Expedition im Bach – kann mich von meinem Rucksack nicht
trennen. Das Gelächter ist groß. Auf dem Rückweg
gleich noch einmal, allerdings hat es zwischenzeitlich
geregnet und die kleinen Rinnsale sind zu wirklichen
Bergbächen angeschwollen. Ich werfe – springe nach
und lasse den Rucksack nicht aus. Bachlandung. Einige
Expeditionsteilnehmer tun es mir beinahe gleich. So
manch ein Gummistiefelwurf landet im reißenden
Nass. Ich bin erleichtert.
ZURÜCK ZUR EXPEDITION
Die Landschaft ist einmalig schön. Zauberhaft wild.
Die Etappen schwanken zwischen sechs und neun
Stunden. Es ist …anstrengend. Jeder von uns weiß
nun, warum die Expedition trotz der eher als leichter einzustufenden Carstensz-Pyramide zu den
mittelschweren zählt. Am letzten Tag geht es über
Larson-Drainage und Larson-Barriere sowie den Neuseelandpass ins Basislager auf 4.250 Meter.
ES IST VERHEXT
Am Tag nach unserer Ankunft im
Basislager kommt endlich unser
Gepäck mit den Utensilien für die
Besteigung. Wir sortieren uns, Einige gehen zum Einstieg. Die Bergführer prüfen die Fixseile – unsere
Nacht beginnt um 18 Uhr. Seit wir
im Basislager sind, spielt das Wetter
nicht mehr mit. Es regnet.
CARSTENSZ-GIPFELTAG
Um kurz vor vier Uhr marschieren wir zum Einstieg. Es ist
einen sternenklare Nacht – wir sind guter Hoffnung, dass dies
so weiter geht. Doch schon nach den ersten Klettermetern
zieht es in einer Affengeschwindigkeit zu. Als wir oben an
der berühmten Tyrolian sind, regnet es bereits; es ist windig
und frisch. Wir sind in zwei Teams zum Gipfel unterwegs – die
Schnelleren stehen bereits um acht Uhr morgens auf dem
Gipfel – wir eine Stunde später und erhaschen einen Sonnenstrahl – dann wird es wieder dunkel um uns herum und der
Abstieg endet in einem fetten Regenschauer, der an diesem
Tage nicht mehr aufhören möchte. Schlotternd hocken wir im
Basislager unter der Plane unseres Kochzeltes und verkriechen uns schnell in die vertrauten Schlafsäcke.
DER NGGA PULU MUSS ES SEIN
In unmittelbarer Nähe zur Carstensz-Pyramide
steht noch der Ngga Pulu – nur wenige Meter
niedriger – dafür ist dort der letzte Gletscher Ozeaniens. Es ist, wie mit wenigen Ausnahmen, ein
freundlicher Morgen. Die Sonne scheint, vorbei
die grauen Wolkengenossen unseres Gipfeltages.
Basislager oder Gipfel? Was für eine Frage – wir
entscheiden uns, wieder in zwei Gruppen, dem
Ngga Pulu aufs Haupt zu rücken. Die Steigeisen
packen wir vorsichtshalber ein und sind darüber
schließlich auch richtig froh.
Gegen zehn Uhr erreichen wir Gipfel Nummer
zwei auf Papua. Auch dieses Mal ist es wieder
windig und grau. Wir sind glücklich dort oben zu
stehen. Wir entscheiden uns über den Gletscher
abzusteigen. Eine Entscheidung, die vielleicht
nicht ganz so richtig war. Bis zur Hüfte hängen
wir zum Teil im Schnee und jedwede Tritttechnik
– in den Spuren der ersten, der Seilschaft oder
in eigenen – ist eigentlich egal. Final ziehen wir
unsere Steigeisen an und schauen, dass wir von
der Eiszunge runterkommen.
WETTERWECHSEL AUF PAPUA
Langsam verdunkelt sich der Himmel – über Nacht fängt es
an zu schneien und so bietet sich uns am nächsten Morgen
anfangs ein ungemütliches Bild zum Abschied. Doch nach
zwei Stunden hellt es auf, die Sonne schleckt, mit all ihrer
Kraft den Schnee, der nachts unsere Zelte zum Teil zum Einkrachen brachte, in Minutenschnelle weg. Unsere Träger kommen herauf, um uns auf unserem über 100 Kilometer langen
Rückweg zu begleiten. Auch dieses Mal haben wir wieder
Glück – es regnet kaum.
Und so spulen wir den Zustiegfilm rückwärts und stellen fest,
dass der Weg zurück in die Zivilisation scheinbar deutlich
länger ist.
ABSCHIED
Wir haben in zwei Wochen Höhen und Tiefen erlebt – insgesamt 200 Kilometer sind wir gegangen, haben viel gelacht, geflucht, uns zurückgezogen – uns gegenseitig unterstützt und uns
kennengelernt, wie wir es im normalen Leben
in dieser Zeitkürze nie hätten. Auf die Frage, ob
ich nach dieser, meiner ersten Expedition eine
weitere machen würde, kann ich ebenfalls mit
einem klaren Ja antworten und hoffe, dass mich
bald wieder eine solch charmante Aufforderung
zum Tanz ereilt.
VIER WOCHEN NACH DER EXPEDITION
Es hat gedauert ich wieder im Alltag einzufinden, bis heute spüre ich immer noch meinen ganz
speziellen Papua-Blues – er bereichert mich so
sehr, dass die Phantasien wieder auszurücken,
um ein Abenteuer zu erleben bereits einen
Namen haben – es wird der Elbrus sein, im
nächsten Jahr. Mit Ski. Und der Alltag? Der ist
nach diesem Abenteuer einfach schöner.
An dieser Stelle nochmals ein Dankeschön an
den DAV Summit Club, der mir meinen ersten
der Seven Summits ermöglicht hat, danke an
unseren Bergführer Stephan Schanderl für die
professionelle und unterhaltsame Art zu führen
und danke an meine Sponsoren, die mich mit
dem besten Equipment ausgestattet haben.
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FESTE BINDUNG GESUCHT
Der Skitouren- und Freeride-Boom hat ordentlich
Bewegung in den Markt für aufstiegstaugliche
Bindungen gebracht. Inzwischen konkurriert eine
zweistellige Zahl an Herstellern um die Gunst der
Kunden. Mountains4U gibt einen Überblick über
das Angebot und die Neuheiten des kommenden Winters.
Text: Günter Kast
Fotos: Hersteller
Aufmacherfotos: Hagan
Viele Jahre mussten sich Skitourengeher und
Freerider wie in der früheren DDR fühlen. Im
Regal der meisten Sportgeschäfte standen
nur zwei Sorten von Konserven: Auf der einen stand „Dynafit“, auf der anderen „Fritschi
Diamir“. Wem das nicht schmeckte, der blieb
hungrig. Fairerweise muss man zugeben, dass
beide Hersteller inzwischen ziemlich gute und
ausgereifte Gerichte, äh‘ Produkte anbieten
und ihre Palette ständig erweitern: Dynafit
spricht nicht mehr ausschließlich die Höhenmeter-Fresser und Gewichts-Fetischisten an,
Fritschi nicht mehr nur diejenigen, die eine
komfortable und zuverlässige Bindung wollen.
Trotzdem blieb irgendwie ein fader Beigeschmack. Man hätte gern ein bisschen mehr
Auswahl auf der Speisekarte gehabt, zumal
die Platzhirsche die Preise fast nach Belieben
diktieren konnten. 400 Euro und mehr für ein
bisschen Metall und Plastik sind schließlich
ganz schön viel Geld – hohe Entwicklungskosten hin oder her. Ach ja, eine Weile gab
es noch die Naxo-Bindungen, bis der Hersteller pleite ging. Wer nur kurze Aufstiege
plante und sich mehr zur Freerider- als zur
Tourengeher-Fraktion zählte, griff zur legendären, aber schweren Duke von Marker.
Und für Leichtgewichte bis 70 Kilogramm
Körpergewicht kamen noch die Silvretta-Modelle in Frage, die wie die Dynafit-Bindungen, ebenfalls zur OberAlp/Salewa-Gruppe
gehörten, inzwischen aber nicht mehr gebaut
werden. Die Marke, die in den 80er und 90er
Jahren den Tourenbindungs-Markt wie keine
zweite beherrschte (Silvretta 400 und 404),
wurde stillschweigend zu Grabe getragen.
Aus Sicht von OberAlp/Salewa ist das verständlich – es macht schließlich keinen Sinn,
gleich zwei Marken zu pflegen, die Tourenbindungen anbieten.
Der Skitouren- und Freeride-Boom der vergangenen Jahre, aber auch das Auslaufen des
Low-Tech-Patents (Pin-System) bei Dynafit
vor drei Jahren haben große Bewegung
in den Markt gebracht. Was dabei auffällt:
Den typischen Tourengeher gibt es schon
lange nicht mehr: „Rennsemmeln“, die auf
jedes Gramm Gewichts-Ersparnis fixiert sind
und solche, denen es vor allem auf eine genussvolle oder anspruchsvolle Abfahrt mit
gerne auch schwererem Equipment ankommt, haben immer weniger gemeinsam. Dynafit unterscheidet sogar fünf verschiedene
Zielgruppen.
Inzwischen konkurriert eine zweistellige Zahl
an Herstellern um die Kunden aus diesen
Zielgruppen.
All Technology Keys
DYNAFIT
2014 wird kräftig gefeiert, denn das rahmenlose Bindungssystem „Low-Tech“, von dem
legendären Fritz Barthel entwickelt, wird 30
Jahre alt. Dynafit ruht sich aber nicht auf
seinen Erfolgen aus, sondern stellt für den
Winter 2014/15 das neue Modell Radical 2
vor (599 Gramm). Größte Neuerung ist der
Rotationsvorderbacken, der zum einen als
weitere Auslösevorrichtung fungiert und
zum anderen Frühauslösungen bei seitlichen
Schlägen entgegenwirkt. Der neue Vorderbacken, der das System definitiv sicherer
macht, garantiert eine optimal aufeinander
abgestimmte und präzise Auslösemechanik
von Vorder- und Hinterbacken. Die Auslösung kann auf einen Z-Wert zwischen 4 und
10 eingestellt werden. Das Modell Radical FT,
die Version für abfahrtsorientierte Tourengeher, lässt sich sogar bis zu einem Z-Wert von
12 einstellen.
Ebenfalls neu ist die Beast 14, die das bereits in der Vorsaison eingeführte Highend-Freeride-Modell Beast 16 komplettiert.
Beide Beast-Bindungen sprechen sportlich
ambitionierte Freerider an, die eine Bindung
für jede Disziplin und jedes Gelände suchen.
Das rahmenlose System wird dabei kombiniert mit hoher Festigkeit bis Auslösewert
14 oder 16. Mit 795 Gramm ist die Beast 14
etwas leichter und auch etwas günstiger als
die große Schwester Beast 16, die im Vorjahr
zum stolzen Einführungspreis von rund 800
Euro auf den Markt kam. Die Beast 14 löst an
Vorder- und Hinterbacken aus, beim Fersenbacken wurde die Technologie der Beast 16
Bindung übernommen. Weitere Features des
neuen „Biestes“: hohe Torsionssteifigkeit und
eine niedrige Standhöhe mit 16 Millimeter
vorne und 23 Millimeter hinten, sowie ein
Vorlagewinkel von 6 Millimeter. Dieser verbessert das neutrale Fahrverhalten und erleichtert das Fahren in schwierigem Gelände.
Auch am anderen Ende des Spektrums, dem
Race-Segment, bietet Dynafit eine echte
Innovation an: Die Aschheimer kooperieren neuerdings mit Pierre Gignoux, der
viele Jahre lang den Mont-Blanc Rekord
mit Skiern (5 Stunden und 15 Minuten von
der Dorfkirche in Chamonix und wieder zurück) hielt und eine absolute Legende in der
Rennszene ist. Gemeinsam vermarkten Dynafit und Gignoux nun die Bindung RC1, mit
75 Gramm die leichteste der Welt. Sie ist aus
Karbon gefertigt und im Skitouren-Spitzensport weltbekannt.
Erstmals serienmäßig angeboten wird zudem
die Expeditions-Bindung, die Dynafit-Chef
Beni Böhm bei seinen Speed-Besteigungen
im Himalaya und Karakorum verwendet.
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ÜBERSICHT
FRITSCHI DIAMIR
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ÜBERSICHT
Im Januar 2014 brachte Fritschi die Vipec 12
in die Sportgeschäfte, nachdem ein Prototyp
der Bindung bereits bei der ISPO 2013 vorgestellt worden war. Für viele Tourengeher,
die Neuanschaffungen meist zu Saisonbeginn
tätigen, kam der Verkaufs-Start damit aber
zu spät. Im jetzt anlaufenden Winter wird die
nur 470 Gramm leichte (pro Einheit, ohne
Skistopper) Vipec 12, die erste Pin-Bindung
der Schweizer, jedoch rechtzeitig überall zu
haben sein.
Neben dem geringen Gewicht will Fritschi
damit punkten, dass die Vipec 12 nach eigener Aussage die erste Bindung mit einer
definierten Sicherheitsauslösung ist – ohne
bei Bedienungskomfort und Kraftübertragung Abstriche machen zu müssen. Wie bei
Alpinbindungen erfolgt die Seitwärtsauslösung nämlich in einem Frontautomaten,
und ein aktiver Längenausgleich sorgt für
eine definierte Auslösung auch bei durchgebogenem Ski und einem Frontal-Sturz nach
vorne. Ein weiteres Plus: Die Bindung löst
bei entsprechender Krafteinwirkung auch im
Aufstiegsmodus aus, was wichtig ist, wenn
Tourengeher im Aufstieg von einer Lawine
überrascht werden. Die Vipec 12 kann einfach
von Geh- auf Fahrmodus umgestellt werden
und auch die Gehstufen (Steighilfen) lassen
sich unkompliziert variieren.
Mit der Easy Switch-Funktion erfolgt die
Umstellung vom Abfahrts- in den Aufstiegsmodus auch ohne Aussteigen aus der Bindung
problemlos. Damit beseitigt Fritschi die bisherigen Schwachpunkte von Pin-Bindungen,
ohne auf deren Vorteile verzichten zu müssen. Ganz so reibungslos funktionierte die
Markteinführung dann allerdings doch nicht
– Fritschi musste den Vorderbacken zum
Saisonstart 2014/15 noch einmal überarbeiten. Inzwischen scheinen die Kinderkrankheiten jedoch ausgemerzt zu sein.
Der letzte Trumpf der Eidgenossen ist das
Harscheisen „Traxion“ – das einzige auf dem
Markt, dessen Eingriffs-Tiefe sich verstellen
lässt. In steilen Hängen und heiklen Traversen
oder bei harter Schneeunterlage ist das in
jedem Fall ein Plus an Sicherheit. Wer keine
Tourenschuhe mit Inserts besitzt (bei den
schweren Freeride-Schuhen mit Gehfunktion
und Wechsel-Sohlen wie dem Fischer Ranger
Vacuum oder dem Tecnica Chochise sind
diese zum Beispiel noch nicht sehr verbreitet), bekommt bei Fritschi nach wie vor die
etablierten Modelle Eagle 12, Freeride Pro
und das Einsteigermodell Scout 11.
SKI TRAB
Eine der interessantesten Innovationen
der vergangenen Jahre kommt zweifellos
vom italienischen Hersteller Trab, dessen
Freeride- und Tourenbindung TR2 nur 580
Gramm (pro Einheit, einschließlich Stopper)
wiegt. Die seitliche Auslösung der Vorderbacken (Z-Wert bis 13) erlaubt das Festhalten
der Skischuh-Ferse auf dem Ski, wie es bei
Alpin-Ski aus dem Rennbereich üblich ist,
ohne bei der Sicherheit Abstriche machen zu
müssen. Schuh und Ski sind dadurch deutlich
fester miteinander verbunden, was eine verbesserte Kontrolle über den Ski ermöglicht.
Zu einem Maximum an Ski-Kontrolle tragen
auch die extrem breite Vorderbackenplatte
(75 Millimeter) und der geringe Abstand
vom Schuh zum Ski (23 Millimeter) bei. Der
einzige Nachteil der Bindung: Sie ist bis
dato nur kompatibel mit dem von Scarpa
gebauten Tourenschuh SpiritTR2. Dessen
Plastikschale ist so konstruiert, dass sich die
Skischuh-Ferse in der neuartigen Bindung
fixieren lässt. Gelingt es Trab, noch weitere
Schuh-Hersteller für das System zu begeistern, könnte die TR2 zu einem ernsthaften
Konkurrenten für Dynafits Beast 14 und
Fritschis Vipec 12 werden.
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ÜBERSICHT
FIXATION PLUM
Plum wer? – Noch vor zwei, drei Jahren
waren die Franzosen nur der Renn-Szene
ein Begriff. In Bayern hatten lediglich zwei
Fachgeschäfte im Berchtesgadener Land, wo
es besonders viele „Renntiger“ gibt, die Bindungen im Programm. Seit der Saison 2013/14
führt auch der Skitouren-Gigant Sport Conrad Plum-Bindungen und einen deutschen
Vertriebspartner haben die Franzosen auch
engagiert. Seither sieht man hierzulande
immer mehr Skitourengeher, die Plum-Bindungen auf ihre Skier montiert haben.
Für Otto-Normal-Verbraucher dürften weniger die Ultraleichtgewichte der Race-Serie
als vielmehr die Modelle „Guide“ und „Yak“
interessant sein. Die „Guide“ gibt es schon
länger, allerdings hat bislang ein Ski-Stopper
gefehlt. Diese Lücke hat Plum inzwischen
geschlossen – Kunden stehen nicht mehr
vor dem Dilemma, sich für den bei Lawinenabgängen gefährlichen Fangriemen
entscheiden zu müssen, oder ohne Fangriemen und Stopper zu riskieren, dass der Ski
allein ins Tal fährt. Der Stopper wurde jetzt
in verschiedenen Breiten nachgereicht. Das
Schöne daran: Man kann die Bindung nachrüsten, muss also keine komplett neue Guide
kaufen.
Bereits länger am Markt, aber in Deutschland
noch wenig bekannt ist die Freeride-Serie
Yak. Sie kommt mit soliden Schrauben am
breiten Frontbacken, so dass sie auch auf
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ÜBERSICHT
HAGAN
Der österreichische Tourenski-Spezialist,
der früher mit Schuh-Hersteller Garmont
kooperierte, bis die Italiener ihr Skitourenschuh-Geschäft an Scott Sports verkauften,
hat drei Tourenbindungen im Sortiment. Die
ultraleichte, nur 117 Gramm schwere Hagan
ZR ist eine den Dynafit-Modellen nachempfundene Pin-Bindung. Sie dürfte primär die
„Rennsemmeln“ interessieren, bietet aber
immerhin noch eine Harscheisen-Aufnahme,
was die Bindung auch für sehr lange und
alpine Unternehmungen qualifiziert. Die
beiden anderen Modelle lehnen sich an die
Fritschi Diamir an: Die Z02 Tour spricht den
Allround-Tourer an (Z-Wert 3-10), die Z01 Allmountain den Freerider (Z-Wert 4-12). Dank
zweier Karbon-Streben im Trittgestell wiegt
die Z01 nur 1830 Gramm pro Paar und damit
rund 350 Gramm weniger als die in derselben
Liga spielende Fritschi Diamir Freeride Pro
(2190 Gramm). Außerdem punktet die Z01
Allmountain mit der sogenannten Double-Force Technologie, womit voneinander
unabhängige Frontbacken gemeint sind, was
die Sicherheit bei einem Sturz erhöht.
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ÜBERSICHT
ATK RACE
Die im Rennsport großgewordenen Italiener drängen, ähnlich wie Plum, in den
Breitensport. Sie bieten nicht nur die nach
eigener Aussage leichteste Bindung der
Welt an (die World Cup Revolution mit 105
Gramm!), sondern mit der RT Race Touring
auch eine nur unwesentlich schwerere
Speed-Bindung mit 170 Gramm Gewicht.
Natürlich ist diese sehr spartanisch ausgestattet, aber sie bietet immerhin das von
ATK patentierte Rotations-System für den
Hinterbacken, das Schuh und Bindung besser
verbindet und dadurch bei der Abfahrt mehr
Seiten-Stabilität verleiht.
Mit der Raider 12 (330 Gramm pro Einheit))
hatte ATK bereits im Vorjahr eine Pin-Bindung für abfahrtsorientierte Tourer im Programm – jetzt folgt mit der Free Raider 14 ein
noch stabileres Modell für Freerider. Der solide Frontbacken sitzt auf einer breiten Platte
und ist mit acht Schrauben fixiert, der Z-Wert
reicht bis 14. Bei beiden Raider-Modellen ist
der Stopper am Vorderbacken montiert, was
anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Ein
echter Trumpf ist das Patent, das ATK für
den Frontbacken-Verschluss besitzt: Bei den
meisten Pin-Bindungen muss nämlich der
Frontbacken im Aufstiegsmodus komplett
verriegelt werden, weshalb die Bindung im
Aufstieg nicht auslösen kann (auch nicht im
Falle eines Lawinenabgangs). Bei ATK löst das
System dagegen aus – jedoch nur dann, wenn
große Kräfte wirken, wie zum Beispiel bei
einem Lawinenabgang. Für den Tourengeher
bedeutet das ein Mehr an Sicherheit.
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ÜBERSICHT
Go fat! Die beiden zum finnischen Konzern
Amer Sports gehörenden Marken bieten zwei
baugleiche, reinrassige Freeride-Bindungen
mit Aufstiegsfunktion an, die bei Salomon
Guardian WTR 13 und WTR 16 heißen, bei
Atomic Tracker WTR 13 und 16. Daran wird
sich auch in der kommenden Saison nichts
ändern. Neu ist lediglich, dass die Bindungen
am Frontbacken einen sogenannten „Slider“
haben. Dieser erleichtert die Auslösung,
wenn Schuhe mit Wechselsohle benutzt
werden und sich der Rider für die Option mit
(rutschfester) Vibram-Sohle entschieden hat.
Ebenfalls positiv: Die Bindungen erlauben
einen bequemen und zeitsparenden Wechsel
von Aufstieg zu Abfahrt, denn dank des Hike
& Ride-Switch-Hebels muss der Ski nicht
mehr abgeschnallt werden. Ein simpler Druck
mit dem Schuh genügt, um die Bindung sicher auf der Basisplatte einzuklinken.
Guardian und Tracker sind nicht nur flacher,
sondern auch breiter als klassische Touren-Bindungen. Sie harmonieren deshalb
besonders gut mit breiten Powder-Latten.
Das hat natürlich seinen (Gewichts-)Preis:
Die 13er-Bindung wiegt 1.460 Gramm pro
Einheit, die 16er knapp 1.500 Gramm. Bei
langen Anstiegen kommt man damit ordentlich ins Schwitzen – dafür machen die heißen
Ritte im Gelände dann extra viel Spaß.
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ÜBERSICHT
MARKER
Den Marker-Bossen kann man nun wirklich
nicht vorwerfen, dass sie noch schnell ein
Stück vom wachsenden Freeride- und Touren-Kuchen abgreifen wollen. Schließlich
sind die Duke und die Baron wahre Oldtimer
unter den Bindungen mit Walk-Funktion
– allerdings auch sehr klobige, schwere Oldtimer. Bereits in der Saison 2010/11 stellte
Marker deshalb mit der Tour F10 und F12
zwei Rahmenbindungen vor, die mit gut zwei
Kilo Gewicht pro Paar deutlich leichter sind.
Beide Modelle kämpften anfangs mit diversen Kinderkrankheiten (der Vorderbacken
zum Beispiel wurde im Dauereinsatz locker,
die Rahmen waren anfällig für Stollen bei
schwerem Schnee), die Marker inzwischen
jedoch ganz oder teilweise abstellen konnte.
Die Tour F10 ist somit eine solide Bindung für
Allround-Tourer, denen einige Gramm mehr
nichts ausmachen, während die Tour F12
primär Freeride-Tourer anspricht. Von der F12
gibt es sogar noch eine zweite Version mit
extra-stabilem EPF-Rahmen, womit auch breiteste Skier in jedem Gelände beherrschbar
werden.
Die Duke bleibt weiterhin den Hardcore-Freeridern und Pros vorbehalten und
die Baron ist irgendwo dazwischen angesiedelt. Sie spricht mit einem Z-Wert bis 13 vor
allem schwerere Rider an.
Tja, und dann hat Marker – sozusagen „last
minute“ – noch einen echten Joker aus dem
Hut gezaubert, der lange streng geheim
gehalten wurde: Mit dem Modell „Kingpin“
kommt aus dem Hause Marker erstmals
eine „Zapferl“-Bindung auf den Markt, wie
die Bayern die Pin-Technologie nennen. Ab
Dezember 2014 soll das gute Stück in den
Fachgeschäften erhältlich sein – nach Aussage von Marker die erste Aufstiegsbindung
mit TÜV-Siegel überhaupt. Das kann sonst
nur die Beast von Dyanfit von sich behaupten. Die größte Innovation dabei: Die
Heckverriegelung funktioniert nicht mit den
bekannten, von Dynafit eingeführten zwei
Stiften, sondern mit einem einzigen, breiteren Heckbacken, der am Sohlenrand des
Schuhs angreift. Die Entwickler versprechen
sich davon eine überragende Abfahrperformance der Bindung, die mit nur 1.460 Gramm
pro Paar im Vergleich zu Baron & Co. ein
wahres Leichtgewicht ist.
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GenuineGuideGear G3
Die aus der Telemark-Szene kommenden Kanadier waren mit die ersten, die das Pin-System von Dynafit mehr oder weniger nachbauten. Allerdings haben sich die Onyx_0
und die Ruby_0 hierzulande bislang nicht so
richtig durchsetzen können, was vielleicht
auch an dem Denglisch-Kauderwelsch liegt,
das potenzielle Käufer auf der Website des
Herstellers finden.
Die Kraftübertragung zwischen Skischuh und
Bindung erfolgt hier nicht über die Stege an
der Sohle, sondern Pins an der Bindung greifen direkt in Metallinserts im Schuh, was für
eine solide Abfahrts-Performance sorgt.
Gewöhnungsbedürftig ist der Einstieg in die
Onyx_0, da man mit dem Skistock den Vorderbacken „offenhalten“ muss, während man
die Inserts in der Schuhspitze platziert. Mit
etwas Übung ist dies aber auch nicht schwieriger als das Einsteigen in andere Tech-Bindungen. Einzig im steilen Gelände und bei
harten Schneebedingungen muss man sehr
darauf achten, dass der Ski eben und sicher
aufliegt.
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ÜBERSICHT
MONTURA-HAEREO
Haereo wurde 1980 unter einem anderen
Namen gegründet. Mit der Marke Montura
beteiligte sich das Label 1998 an den Expeditionen einiger international namhafter
Alpinisten, die damit zu aktiven Partnern
wurden. Speziell auf diese Erfahrungen baut
die aktuelle Philosophie von Montura auf.
Im Fokus stehen ultraleichte Bindungen für
Rennen und Speed-Besteigungen. So wiegt
das Modell Haereo RO Race nur 125 Gramm,
die Montura Haereo G1 ist sogar noch etwas
leichter. Allerdings sind die Bindungen hierzulande kaum verbreitet, woran sich mangels
eines potenten Vertriebspartners auch so
schnell nichts ändern dürfte.
FAZIT:
Aus dem Bindungs-Eintopf vergangener Tage ist ein richtig
bunter Teller geworden. Für den Kunden heißt das: mehr
Geschmacksrichtungen, aber auch mehr Möglichkeiten, das
falsche Menü auszuwählen. Zur ersten Orientierung ist es sicher sinnvoll, sich nicht gleich mit den verschiedenen Marken
und Herstellern zu befassen, sondern sich zunächst über die
„Systemfrage“ klar zu werden: Pin- oder Rahmenbindung? –
Pin-Bindungen fristen heute längst kein Nischen-Dasein mehr
und werden beileibe nicht nur von Racern gekauft. Ihr Marktanteil beträgt inzwischen mehr als 60 Prozent und wächst
weiter.
Fritschi hat darauf reagiert und mit der Vipec 12 eine Bindung vorgestellt, die die Vorteile beider Systeme vereint. Die
eierlegende Wollmilchsau ist auch die Vipec noch nicht, aber
sie kommt dieser schon ziemlich nahe. Das gleiche gilt für die
Marker Kingpin und die neuen Bindungen von Dynafit. Die Pi-
oniere der Pin-Bindung haben den Freeride-Boom rechtzeitig
erkannt und mit den Beast-Modellen kräftig gegengesteuert.
Allerdings gibt es im Freeride-Sektor auch von anderen Herstellern spannende Neuheiten – siehe die TR2 von Trab. Wer
sich diese neuen Bindungen anschafft, sollte aber bedenken,
dass fast alle Innovationen der vergangenen Jahre zunächst
Kinderkrankheiten aufwiesen. Richtig ausgereift sind nur die
etablierten Modelle auf dem Markt – egal, von welchem Hersteller sie kommen.
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ÜBERSICHT
PROMOTION
Safety Training Session
Climb to Ski Camp 2015:
Enjoy it to the fullest! Don’t waste it!
SALEWA
ONLINESHOP
San Martino di Castrozza, Dolomites
March 2015
JETZT ANMELDEN
in Kooperation mit:
salewa.com
AUF DEN PUNKT GEBRACHT:
JOKER DER NOTFALLAUSRÜSTUNG
Airbags: Sie sind die Vervollständigung der Notfallausrüstung, der
USP in Sachen Sicherheit im winterlichen Alpin-Gelände. Die Zahl
derer, die sich abseits mit Lawinenairbag aufhält wächst ständig,
auch wenn der Luftsack das teuerste aller Notfall-Produkte ist.
Neben der gängigen Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel,
Sonde) haben sich in den vergangenen Jahren Lawinenairbags
in der Off-Piste-Szene etabliert. Zu Recht! Nachdem das
Hauptproblem bei einer Lawinenverschüttung die Faktoren
Verschüttungszeit und -tiefe darstellen, ist die Nutzung
eines Lawinenairbags überlebenswichtig – gesetzt den
Fall, er wird auch rechtzeitig vom Träger aktiviert.
Statistisch gesehen liegt die Überlebenskurve in den
ersten 18 Minuten nach einer Verschüttung auf sehr
hohem Niveau. 91 Prozent aller Verschütteten sind
in dem genannten Zeitraum noch am Leben. Die
anderen neun Prozent sterben in dieser Phase vor
allem an tödlichen Verletzungen.
Text: Petra Thaller
Bilder: Archiv ABS, Florian Geyer, Hersteller,
Sepp Mallaun Snow & Safety Conference
Lech/Zürs Tourismus, Andreas Vigl
PETER GEYER Staatl. gepr. Berg- und
Skiführer, Staatl. gepr. Skilehrer,
Öffentlich bestellter und beeidigter Sachverständiger für Berg-, Ski-, Kletter- und
Lawinenunfälle, international anerkannter
Experte für Risikomanagement im Gebirge,
bringt es wie immer auf den Punkt:
„Der Lawinenairbag ist der einzige Ausrüstungsgegenstand der Notfallausrüstung,
fälschlich oft als Sicherheitsausrüstung bezeichnet, der unter bestimmten Voraussetzungen eine Lawinenverschüttung verhindern
kann. Dank den Innovationen querdenkender
Spezialisten hat sich die Technik in der letzten
Zeit, was Funktionalität und Komfort betrifft,
rasant fortentwickelt, so dass man auf den
nächsten Schritt gespannt sein kann.
OPTION ODER STANDARD?
Dem Kreis der Hersteller bzw. der Sportartikelindustrie wäre es natürlich mehr als
Recht, wenn das Mitführen eines Airbags, wie
die obligatorische Notfallausrüstung, zum
Standard erklärt werden würde. Aus ihrer
Sicht, mehr als verständlich.
Eine andere Sichtweise sagt uns jedoch, dass
zunehmende Fremdbestimmung unsere Eigenverantwortung immer mehr verkümmern
lässt und wir ausschließlich zu gutgläubigen
Sicherheitsdenkern werden. Eine anzustrebende und funktionierende Risikokultur,
in der jeder sein persönliches Risiko selbst
bestimmen kann, setzt jedoch eine gelebte
Eigenverantwortung der Akteure voraus.
Wir sollten uns also vor unnötigen Standards
hüten und erkennen, was wir durch diese
aufgeben.
Als zusätzliche Option zur Standard-Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel und
Sonde) ist der Airbag uneingeschränkt zu
empfehlen.
FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN
bergundsteigen veröffentlichte in der Ausgabe 3/2014 eine interessante Studie und bestärkt darin das Statement von Peter Geyer:
Airbags sind ein wertvolles Lawinen-Notfallgerät, aber die Auswirkung auf die Mortalität ist kleiner als bis
dato angenommen und ein Überleben ist nicht garantiert.
Bei Lawinenopfern, ernsthaft erfasst von einer Lawine der Größe 2 oder größer, wird das Sterberisiko mit einem aufgeblasenen Airbag von 22 % auf 11 % reduziert. Das heißt, dass aufgeblasene Airbags etwa die Hälfte
aller Todesopfer verhinden können.
Nicht aufgeblasene Airbags bleiben der wichtigste limitierende Faktor des Airbags. Die festgestellte
Nicht-Auslöserate über alle Fälle liegt bei 20 %.
Wenn die nicht aufgeblasenen Airbags in die Analyse miteinbezogen werden, reduzieren die Airbags das
Sterberisiko nur von 22 % auf 13 %. Der Anteil von verhinderten Todesopfern reduziert sich auf 41 %.
60 % der Fälle der nicht aufgeblasenen Airbags gehen auf eine fehlende Aktivierung durch den Nutzer
zurück. Vertrautheit mit dem Auslöseprozedere und eine korrekte Wartung sind deshalb für ein einwandfreies Funktionieren des Airbags von höchster Bedeutung.
Persönliche Sicherheitsgewinne vom Airbag sind schnell zunichte gemacht, wenn die Benutzer sie verwenden, um sich in extremeres Gelände zu begeben, wo größere Lawinen möglich sind.
Quelle: bergundsteigen Ausgabe 3/14
So schließt sich der Kreis. Der Airbag ist nur so gut wie sein Träger. Geht der Träger bewusst mehr Risiko ein
oder beherrscht er seinen „Joker“, wie Geyer sagt, nicht wirklich, ändert sich an der eigenen Sicherheit im
ungesicherten Gelände nur wenig.
ÜBERBLICK AIRBAG-SYSTEME
Wir geben Ihnen hier einen kurzen Überblick über die Systeme und schließen die Bitte an: Gehen Sie in den
Sportfachhandel, lassen Sie sich ausführlich beraten und üben Sie die Auslösung Ihres Airbags nicht nur ein
Mal.
DER ERFINDER DES ABSLAWINENAIRBAGS
Erster auf dem Markt war ABS. Peter
Aschauer machte mit ABS den Anfang
in Sachen mehr Sicherheit im ungesicherten Gelände. Seither hat sich viel
getan. Es folgten BCA , Snowpulse und
Mammut sowie für den aktuellen Winter Black Diamond und der Alpride von
Scott.
FÜNF TECHNOLOGIEN MIT JEDER MENGE ANSCHLUSS
1. Der Klassiker:
ABS hat sich zwischenzeitlich ein riesiges Netz von Lizenznehmern zugelegt. Unter anderem vertrauen Bergans, Dakine,
Deuter, Haglöfs, Ortovox, Salewa, The North Face und Vaude
auf die bewährte Technologie.
USP ABS Technologie: ausgereiftes, erprobtes System
2. Schweizer Präzision:
Mammut integriert das vom Schweizer Unternehmen Snowpulse entwickelte Lawinenairbagsystem R.A.S. (Removable
Airbag System).
USP Snowpulse Technologie: Vorreiter in Sachen
Packsackvarianten
3. Ökonomisch und preisgünstig:
Im Vergleich zu den ersten BCA (Back Country Access) Airbag-Rucksäcken macht die neue Float-Flotte heute einen sehr
guten Eindruck.
USP BCA Technologie: günstige Wiederbefüllung der Kartuschen, geringes Gewicht
NEUE SYSTEME
Die beiden neuen Systeme entsprechen den Anforderungen der International Transport
Association (IATA) zur Mitnahme im Flugzeug.
Bei allen bis dato vorhandenen Lawinenairbag-Systemen müssen die Lawinenairbags vor
Flugantritt bei der Airline angemeldet werden, da sie als Gefahrengut gelten. Hierzu
benötigen Sie einen Ausschnitt der IATA-Tabelle sowie das Datenblatt des Herstellers
über den Inhalt der Patrone und die Funktion des Auslösegriffs. Die Fluggesellschaft
wird feststellen, dass das Produkt, das transportiert werden soll, dem IATA-Handbuch genau entspricht. Es kann durchaus sein, dass die Fluggesellschaft strengere
Vorschriften als die IATA hat, daher ist die Genehmigung keine Garantie.
4. Alpride by Scott:
Ursprung der Idee war die sich selbstaufblasende Schwimmweste an Bord der Flugzeuge.
USP Alpride Technologie: Zwei kleine Kartuschen mit weniger
Druck und einem anderen Gasgemisch: Der Airbag kann damit
alle Anforderungen der IATA (International Air Transport Association) zur Mitnahme im Flugzeug erfüllen.
5. Jetforce-System by Black Diamond:
Die erste elektronische Lawinenairbag-Technologie mit Düsengebläse, die rein die Umgebungsluft zum Aufblasen benutzt.
USP Jetforce Technologie: reisefreundlich (IATA), mehrmaliges
Auslösen/Üben, großer (200 l) und stabiler Airbag automatisches Nachfüllen und Entleeren des Airbagsodelle mit diesem
System: Black Diamond Pilot (11 l), Halo (28 l) und Saga (40 L);
Pieps Tour Rider (24 l) und Tour Pro (34 l) und Poc Thorax (11 l)
BLACK
DIAMOND
PIEPS
POC
DO’S & DONT’S LAWINENAIRBAG
DO’S
DONT’S
Vor dem Start in den Tiefschnee einige
Male mit der Hand zum Auslösegriff
greifen, damit wird die Bewegung verinnerlicht – in der Stresssituation eines
Lawinenabgangs kann dieser Automatismus lebensrettend sein.
Niemals Fäustlinge tragen, wenn Sie
mit Lawinenrucksack unterwegs sind.
Der Grund: Die Chance damit den Auslösegriff richtig zu packen und auszulösen sinkt immens.
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ELEMENTS HELIUM S
Der Helium S aus der LEKI Elements Serie kommt im frischen
Design mit allerhand feinen Features. Flexibles Stretch außen,
griffiger Silicon-Print innen und mit der Soft-Tex Membrane bleiben deine Hände trocken und warm.
SPITFIRE
Like Fire through the Snow
Die Stöcke für schier nie enden wollende Jumps und endlos tiefen Powder!
Mit dem Spitfire S liefern wir dir einen super stabilen und dennoch leichten
Stock aus hochfestem Aluminium, perfekt für Park und Backcountry. Die
mitgelieferten Powderteller kannst du ganz leicht ohne Werkzeug wechseln, und mit Trigger S hast du den Spitfire immer perfekt im Griff.
Editors Choice NEU
Einfach ist anders. Jede Woche erreicht uns eine
Flut von Produktneuheiten. Innovativ sollen die
meisten Produkte sein und natürlich auch outstanding gut. Einen Teil der Produktneuheiten
können wir auf Facebook , Twitter und auf
unserer Website veröffentlichen, das ist
kein Problem.
Produkte, die es allerdings in unser Magazin schaffen, müssen den kritischen
Fragen und Praxistests der Redaktion
standhalten.
Fotos: Dynafit, Black Crows
DYNAFIT
RAB
BLACK CROWS
(GTX BEAST-JACKE
UND -HOSE)
(NEO GUIDE-JACKET
UND -PANTS)
(ARTIS BIG
MOUNTAINS SKI)
CONTOUR
ORTOVOX
CONTOUR
(STARTUP SKITOURENADAPTER FÜR KINDER)
((MI)-JACKET COL
BECCHEI)
(SPLITFELL MIT HYBRIDKLEBE-TECHNOLOGIE)
PERFEKTER SITZ, PERFEKTE FUNKTION
ORTOVOX
249,95 Euro
Das (MI) Jacket Col Becchei ist athletisch geschnitten, bietet aber zugleich
unglaubliche Bewegungsfreiheit durch
den Einsatz extrem elastischer Materialien. Eine enganliegende Kapuze schützt
den Kopf vor Auskühlung – bei alpineren
Unternehmungen passt sie auch gut
unter den Helm. Belüftungsreißverschlüsse unter den Armen sorgen für
Kühlung im Aufstieg, genauso wie der
Front-Reißverschluss, der selbst mit
Klettergurt einen optimalen Sitz der
Jacke garantiert. Elastische Armbündchen und der mit Kordelzug einstellbare
Bundabschluss halten kühle Zugluft
und Schnee draußen. Die zwei großen
Fronttaschen und die Skipasstasche am
Oberarm schlucken sämtliche Kleinteile,
die man am Berg braucht.
Das athletischste Material der Ortovox-Kollektion! Genauso aufgebaut wie
das klassische Naturetec Material, ist die
Light-Variante deutlich atmungsaktiver
und leichter. Lediglich 175 g/m² bringt
das Gewebe aus feinen Merinofasern
innen und schützendem Polyamid außen
auf die Waage. Zusätzlich sind zonal
neue, innovative Stoffe wie das winddichte Merino Punchhole oder das super
elastische Merino Athletic eingesetzt,
die in Kombination extrem technische
Produkte ergeben. Naturetec Light
eignet sich für alle Skitourengeher, die
sportlich unterwegs sind, aber dennoch
ein hohes Maß an Schutz und Komfort
wollen.
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ÜBERSICHT
BRILLIANTE IDEE
KOCHALPIN
99,90 Euro
Mit dem brandneuen Contour startUpTourenadapter können Sie Ihre Kinder mit
auf Tour nehmen, ohne dass Sie eine spezielle
Bindung kaufen müssen. Und so funktioniert
die Innovation aus der Österreichischen
Ideenschmiede:
Einfach an die Sohlenlänge anpassen, in die
Alpinbindung einsetzen, mit Kipphebel am
Schuh fixieren und los geht’s.
Das Produkt ist kinderleicht zu bedienen,
sogar mit Handschuhen – verstellbar für
Sohlenlänge von 245 bis 305 mm und damit
passend für Kinder von ca. 6 bis 12 Jahren.
Die aufklappbare Steighilfe erleichtert steile
Anstiege. Und für die Abfahrt: Einfach im
Rucksack verstauen und fertig.
Gewicht: nur ca. 840 g / Paar
Die neue Referenz bei Steigfellen Kochalpin
149,90 Euro
Die Hybrid-Klebertechnologie bietet
maximale Haftung und leichtes Handling für
jeden Einsatz:
Wartungsfrei – kein Nachbeschichten der
Kleberfläche, Haftschicht kann einfach
abgewaschen werden
leicht vom Belag zu lösen
Der neue Vario-Frontclip ermöglicht
ein einfaches Austauschen des
Einhängebügels. Bügelbreiten von 75 bis
115 mm sowie Ausführungen für Ski mit
Lochung in der Schaufel ermöglichen
ein perfektes Anpassen an jeden Ski.
Der Tailclip am Fellende sitzt optimal am
Skiende, sogar bei Twin-Tips.
zum Zuschneiden in Breiten von 110 bis
140 mm
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ÜBERSICHT
ZUM ABHEBEN LEICHT
DYNAFIT
Die Keyfacts dieser Freeride-Kombi sind
schnell zusammengestellt: leicht, atmungsaktiv und richtig funktionell. Da sitzt alles an den
Stellen, an denen es Freerider und Free-Tourer
benötigen – für Aufstieg und Abfahrt. Details
wie abnehmbarer Schneefang, Ventilationsreißverschlüsse und nützliche Taschen beim
Jacket sowie Gamaschen, Seitenreißverschlüsse und Taschen bei der Hose sind hier
einfach state of the art. Diese Kombination
wurde in Zusammenarbeit mit Dynafit-Athleten entwickelt. Material-USP ist das leichte,
sehr robuste Gore-Tex-Active-Shell – so
kann sich diese Kombination als leichteste
Free-Touring 3-Lagen-Kombi auf dem Markt
absolut sehen lassen.
PREIS GTX Beast-Jacke (450 Euro) & -Hose
(400 Euro)
DAMEN:
HERREN:
JACKE:
JACKE:
HOSE:
HOSE:
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ÜBERSICHT
BIG-MOUNTAIN: DER HÖHENFLUG SETZT SICH FORT!
BLACK CROWS
649– Euro
Die Range von Black Crows vergrößert
sich stetig und setzt Akzente in Sachen
Vielseitigkeit im Big Mountain-Segment.
Neben dem neuen Navis mit 103-mmTaille sticht in der Big-Mountain-Kollektion der neue Atris heraus. Nach dem
Erfolg des Nocta hat Freestyle-Legende
Julien Regnier mit dem Atris einen Double-Rocker-Ski designt, der speziell für
Backcountry-Freestyler und Freerider
geeignet ist.
„Der Atris betont unsere Wurzeln als
Freeride-Brand“, sagt Camille Jaccoux.
„Ein zweiter breiter Double-Rocker
hatte uns einfach in der Kollektion gefehlt. Das Feedback auf den Atris war
bisher super!“
Mit 108 mm unter der Bindung und einem 18-Meter-Radius eignet sich der
Atris perfekt für alle Skifahrer, die eine
bidirektionale Waffe zum Freeriden
suchen!
Längen 169, 178, 184, 189
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ÜBERSICHT
BRITEN AUF DEM VORMARSCH
RAB
Wetterschutz einer Hardshell, kombiniert mit
der hohen Atmungsaktivität einer Softshell –
dafür steht Polartec NeoShell. Das 3-Lagen
Neo Guide-Jacket wurde für mehr Abriebfestigkeit mit einem dickeren, dehnbaren Stoff
an Schultern, Ellbogen, Bündchen und Hüften
ausgestattet. Der YKK Vislon Aquaguard
Front-RV ist mit einer doppelten, innen liegenden Abdeckleiste hinterlegt. An der Napoleon-Brusttasche und den Unterarmbelüftungen verhindern ebenfalls YKK Aquaguard-RVs
das Eindringen von Nässe. Auch als Damenmodell erhältlich.
399,95 Euro
Die passende Hose zum Neo Guide-Jacket: ebenfalls aus wasserdichtem, hoch
atmungsaktivem Polartec NeoShell und mittelschwerem, dehnbarem Material im oberen
Hosenbereich für mehr Bewegungsfreiheit.
Mit ¾ langen YKK Aquaguard Seiten-RVs,
doppelter Abdeckleiste innen, 3 RV-Schieber
zur Belüftung, anatomisch geformten Knien,
innen liegenden Gamaschen mit Gummibund
und Kordelzug Cordura Steigeisenschutz.
Auch als Damenmodell erhältlich.
289,95 Euro
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ÜBERSICHT
PROMOTION
REAL HOT STUFF
Kalte Hände sind richtig uncool. Um die Temperaturunterschiede
wahrnehmen zu können, befinden sich in unserer Haut übrigens
mehrere hunderttausend Kälte- und Wärmerezeptoren, wobei
die Zahl der Kaltpunkt, die der Warmpunkte deutlich übersteigt.
Auf dem Handrücken gibt es beispielsweise die 15-fache Anzahl
an Kälterezeptoren. Dies erklärt, warum vor allem unsere Extremitäten besonders kälteempfindlich sind.
Fürs unkomplizierte Einheizen der Hände sorgen derzeit
jede Menge Handschuhe mit integrierter Heizfunktion.
Vom Fäustling bis hin zu Fingerhandschuh-Modellen aus
hochwertigem Leder heizen diese innovativen Errungenschaften der Technik teils weit unter null Grad richtig
gut ein. Vorausgesetzt, der Akku läuft und der Modell-Schnitt schließt isolierende Luft ein. Hier unser
Marktüberblick mit ehrlichem Fazit.
Text: Beate Hitzler
Fotos: Beate Hitzler, Hersteller
ACTIVE
HEAT
ALPENHEAT
THERMO
GLOVES
THERM-IC
MEMATEC
SNOWLIFE
ZANIER
ZIENER
ACTIVE HEAT
FLEECEHANDSCHUH
149,– Euro
MATERIAL: Fleece mit Soft-PU an
Fingerspitzen und Handinnenflächen.
Das Innenfutter ist aus 3M-Thinsulate,
die langen Stulpen lassen sich per Gummikordel zuziehen.
HEIZPOWER: Ein Lithium-Ionen-Akku
(7,4 V / 2.200 mAh) pro Handschuh
heizt mit 4 Temperaturen/Stufen je
nach Heizstufe und Außentemperatur:
35°C heizt er 5 Std., 40°C 4 Std., 45°C
ca. 3 Std. und 50°C ca. 2 Std. Die LEDs
zeigen nach ca. 5 Sekunden den Ladezustand des Akkus an.
FAZIT: Der weiche, softe und nur 190
Gramm leichte Fingerwärmer (pro
Handschuh mit Akku) heizt oben auf
dem Handrücken und auch seitlich an
den Fingern einwandfrei. Sein relativ
großer Akkublock sitzt an der Stulpe
oben in einer kleinen Tasche mit
Reißverschluss. Dank Netzfutterstreifen ist die Akkubedienleiste mit grünen
Leuchtdioden zu sehen und auch mit
Handschuh-Fingern und ein wenig Zielgenauigkeit gut zu steuern. Wer übt, ist
schnell darin fit. Akkuladen dauert ca. 4
Std. und ist einfach zu handeln. Fleece
und Netzstoff sind allerdings weniger
Freunde von Regen und Schnee. Ist der
Akku draußen, können die Handschuhe
bei 30°C gewaschen werden. Gibt es
in den Größen S, M, L, XL, eignet sich
nicht nur fürs Skifahren, sondern auch
fürs Gleitschirmfliegen, Wandern, Langlaufen, Reiten, Radfahren und Jagen
usw. Leider nicht touchscreen-kompat-
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ALPENHEAT
FIRE-MITTEN AG4
249,95 Euro
MATERIAL: 100 % wind- und wasserabweisendes Polyester außen, innen
hochstretchiges Polyester
HEIZPOWER: Die beiden flachen,
miteinander fixierten Li-Ion Akkus (7.4 V
/ 1800 mAh) am Handinnengelenk arbeiten je nach Stufe 2 - 5 Stunden. Nach
dem Einschalten gibt die Farbe der LED
Auskunft über den Ladezustand: Grün =
Akku fast leer, Gelb = halb geladen, Rot
= voll geladen.
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FAZIT: Die Kombination aus dünnem
Finger-Unterziehhandschuh mit fixiertem, kuscheligen Fäustling außen ist
wunderbar. Wer Jacke anziehen, Skistiefel einstellen will oder ein Taschentuch sucht, öffnet den Zipper an der
Fingerinnenfläche, klappt Oberteil und
Daumen nach hinten weg und kann mit
warmen Fingern präzise arbeiten. Fixiert
wird per Magnet unterm Oberstoff. Die
Kombi sitzt schön locker und flexibel.
Und selbst die Hitze, die sich per Bedienknopf am Stulpen-Ende absolut
steuerfreundlich regeln lässt, ist perfekt. Auf der dritten und höchsten Stufe
erreicht sie nahezu Backofentemperatur; allerding eher in der Fingerregion.
Aber wer die Stulpe gut zuzieht, speichert und verteilt im Fäustling innen die
Wärme. Die flachen Akkus (je 86 g) am
Puls tragen kaum auf und sind in 4 Std.
geladen. Ist in den Unisex-Größen S (Gr.
7) - XL (Gr. 10) zu haben. Der Handschuh
ist nicht touchscreen-kompatibel.
MEMATEC
ASPEN PRO LEVEL
179,– Euro
MATERIAL: Innenfutter 60% Polyester und
40 % Baumwolle. Außenmaterial Cordura Nylon und echtes Rindleder, dazu die wasserfeste
und atmungsaktive Porelle Membrane. Stulpen haben Gummizug für guten Schutz gegen
das Eindringen von Schnee, der Handrücken
einen Belüftungsreißverschluss.
HEIZPOWER: Lithium Polymer-Akku (3,6V /
3200mAh) mit 3 Heizstufen: 1 (28 °C) 3 Std.,
Stufe 2 (34 °C) 2,5 Std., Stufe 3 (38 °C) 2 Std.
Die Heizspiralen laufen über die Außenhand
und um die Fingerkuppen herum. Wird die
Zieltemperatur erreicht, schaltet ein Sensor
automatisch zurück. Fällt die Temperatur unter
die gewählte Temp., schaltet sich die Heizung
automatisch nach einer fest programmieren
Pause wieder ein – grüne LEDs blinken.
FAZIT: Design-Lichtblick dank Weiß-Schwarz
Kombi statt bloßem Schwarz! Das feste, stabile Modell dürften Männerhände mögen. Der
flache, aber große Akku überm Handgelenk
will per Thermosensor durch ein kleines Fenster mit Plastikabdeckung bedient werden.
Fürs Hinauf- oder Herunterschalten der
Stufen braucht es ein paar zusätzliche Klicks
– die am besten ohne Handschuhe und mit
bloßem Finger. Die Heizleistung passt, Frauen
würden es einen Tick wärmer mögen! Etwas
knifflig sind zum Aufladen (ca. 8 Std.) die vielen Kabel im Akkufach, das per Mini-Reißverschluss geöffnet wird. Den Handschuh gibt
es in den Gr. S - XL. Praktisch ist, dass Akku
und Ladegerät auch für alle Heizgeräte von
Mematec wie Skischuh-Heizung, beheizter
Rückenstützgurt etc. benutzt werden können.
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SNOWLIFE
HEAT GTX LION GLOVE 53’900
299,99 Euro
MATERIAL: Angenehmer Mix aus Softshell und Lederverstärkungen an der
Handinnenfläche, an Daumen und Fingerkuppen, dazu das besonders leichte
und warme Füll-Isolationsmaterial Primaloft und eine Gore-Tex-Membrane,
die den Handschuh wasserabstoßend,
atmungsaktiv und schnell trocknend
macht.
HEIZPOWER: 2 flache, kleine Lithium-Ionen Akkus (3,7 V / 2600 mAh)
pro Handschuh mit 3 individuellen
Wärmestufen, die per Leuchtdioden
außen klar angezeigt werden. Heizdauer
in Stufe 3 ca. 2 - 2,5 Std.
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FAZIT: Das recht flexible, gut gefütterte
und vor Nässe schützende Modell sitzt
mit nur leicht vorgekrümmten Fingern
und Klettverschluss am Handgelenk
angenehm locker und verwöhnt innen
die Hand mit einem weichen Polyester-Futter. Auf Stufe 3 ist die Heizleistung enorm, die Wärme ist dabei super
verteilt, die Finger rundum beheizt. Die
beiden flachen Akkus pro Handschuh
sitzen sowohl oben am Handrücken
und unten am Puls und stören kaum,
auch dank der guten Gewichtsverteilung. Beim Schalten über einen großen
Knopf mit drei Leuchtdioden auf dem
Handrücken muss (mit angezogenen
Handschuhen) gut gezielt und ein wenig
geübt werden. Gibt es in den Größen
Lady XS - XL, Men S - XXL. Der Akku
kommt mit internationalen Steckverbindungen. Kein Touchscreen-Finger.
THERM-iC
POWER GLOVE IC 1300
279,95 Euro
MATERIAL: Der weiche, sehr elastische, dank
DryZone Membrane wasser- und winddichte
sowie mit Primaloft gefütterte Handschuh hat
weiches Leder an der Innen- und Oberhand,
dazu winddichte, wasserfeste Reißverschlüsse,
Kordelverschluss und Sicherheitsband. Service
bietet am Daumen ein Skibrillen-Scheibenwischer mit weicher Oberfläche.
HEIZPOWER: Vollständig integrierte und
auswechselbare Lithium-Ionen Akkus (3,7 V
/ 2600 mAh), die in ihrer kleinsten der drei
Stufen, je nach Außentemperatur, 8 bis 10
Stunden Wärme abgeben. In der 2. Stufe heizen sie 4 - 5, in der höchsten 2 - 2,5 Std.
FAZIT: Der PowerGlove sitzt richtig gut,
mit ihm lässt sich’s präzise greifen, er ist angenehm weich und darüber hinaus heizt er
rundum richtig gut ein, selbst im Handinneren.
Die Wärme ist sogar außen noch leicht spürbar. Seine beiden flachen Akkus pro Handschuh tragen am Handinnengelenk kaum auf.
Sie sind in ca. 7 Std. geladen. Praktisch ist am
rechten Daumen ein kleiner Google-Scheibenwischer. Das schwarze Modell ist in den
Größen S, M und L zu haben und kommt mit
einem globalen Ladegerät samt länderspezifischen Adaptern. Kein Touchscreen-Finger.
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THERMO GLOVES
UNTERZIEHHANDSCHUH
119,– Euro
MATERIAL: 100 % hochelastischer
Polyesterstoff, seitlich an den Fingern
extrem dünner, stretchiger Stoff mit
100 % Carbonfasern. Sie übertragen die
Wärme. Das Futter ist aus 100% Polyester.
HEIZPOWER: Li-Ionen Polymer-Batterien (3,7 V / 2700 mAh) bieten drei
Temperaturbereiche in Grün, Gelb,
Rot an. Sie heizen zwischen 34°C (4 - 5
Std.), 39°C (3 - 4 Std.) und 44°C (bis
zu 2 Std.). Die Heizdauer hängt von der
aktuellen Umgebungstemperatur ab und
auch davon, ob die Handschuhe ohne
oder mit Überhandschuhen getragen
werden.
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FAZIT: Über sein on-off Keypad mit
drei Stufen lässt sich dieser feinfühlige,
leichte – leider nicht touchscreenkompatible – Unterziehhandschuh
unkompliziert regeln. Mit ihm kann
man präzise arbeiten und auch den
anderen Handschuh bedienen. Er heizt
die komplette Hand anstandslos und
recht schnell ein und hält sie in Kombi
mit einem Fäustling oder größerem
Fingerhandschuh darüber über Stunden erstklassig warm. Da sein Material
sehr weich und dünn ist, sich der Hand
optimal anpasst und einen idealen
Tragekomfort gewährt, trägt der gerade
mal 59 Gramm leichte Akku an der
Handinnenseite der verstellbaren Stulpe
ein wenig auf. Er lässt sich austauschen,
ohne dass der Handschuh ausgezogen
werden muss. Ladedauer ist ungefähr
8 Stunden. Den smarten Schützer gibt
es in den Unisex-Größen XS - S, S - M,
L - XXL.
ZANIER
HEAT GTX Lady
295,95 Euro
MATERIAL: Obermaterial/Innenhand sind
aus 100% Ziegenleder und 100% Polyester.
Extras: 4-Wege-Stretch, weiche, leichte und
warme ZA-Loft Isolierung und Gore-Tex®
Membrane.
HEIZPOWER: Die nur 60 Gramm leichten
Lithium-Ionen Akkus (3,7 V / 2600 mAh)
wärmen auf drei verschiedenen Stufen je nach
Außentemperatur bis zu zehn Stunden. Heizstufen sind gelb (8 - 10 Std.), orange (4 - 5
Std.) und rot (2 - 2,5 Std.).
FAZIT: Rundum warme Finger und ein warmer
Handrücken auf Knopfdruck mit Handschuh,
macht der große Schalter mit Feuersymbol
auf der Oberhand möglich. Kein Wunder, der
Handschuh-Spezialist aus den Osttiroler Dolomiten hat 15 Jahre Erfahrung in Sachen beheizbare Handschuhe und hat den hochwertig
verarbeiteten Heat GTX prima ausgestattet.
Er sitzt rundum sehr fest, lässt aber noch
gutes Greifen und Gefühl am Skistock zu. Stulpen und Handgelenk lassen sich Weitenregulieren. Das zweigeteilte, flache Akkupack ist
im Bund am Puls wenig störend verpackt. Ein
gut laufender Zipper legt die Akkus und ihre
Anschlüsse schnell frei zum direkten Beladen.
Der Akku kommt mit einem Set an internationalen Steckverbindungen. Heat GTX gibt es
in den Größen S, M, L und XL, ist leider nicht
touchscreen-kompatibel.
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ZIENER
Kanani AS PR Hot glove Lady
199,99 Euro
MATERIAL: Wasser- und winddichte
ZIENER Aquashield® Membrane an
der Oberhand und an der langen, regulierbaren Stulpe. Die Innenhand ist aus
weichem Ziegenleder. Eine verstellbare
Leiterschnalle fixiert den Handschuh am
Handgelenk. Die Primaloft Gold-Isolation wärmt die Hand auch ohne Akku
richtig gut.
HEIZPOWER: Am Handschuh sitzt
ein Lithium-Ionen-Akku per Klettverschluss-System in der Handschuhstulpe
am Handinnengelenk. Textile Heizdrähte
zwischen Außenmaterial und Innenfutter erwärmen die komplette Oberhand
und Finger. Die Komfortzone von 37
- 40° C wird je nach Außentemperatur
durch 3 Heizstufen erreicht: Stufe 1
(grün) heizt 6 Std., Stufe 2 (gelb) 4 Std.,
Stufe 3 (rot) bis zu 2,5 Std.
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LEIDEN – BLOSS NICHT!
Hinter kalten Fingern und Händen kann eine ungemütliche Ursache stecken – eine Verengung der Gefäße und der dadurch
resultierenden Minderdurchblutung der Hände. „Dieser physiologische Vorgang hilft dabei“, erklärt Dr. Werner Kommer,
Facharzt für Innere Medizin in Wolkersdorf, „die Temperatur
des Körperkerns konstant zu halten“. Dabei wird die Reaktion
des Körpers oft als richtig unangenehm erlebt. Kommer: „Ein
klassisches Krankheitsbild ist unter diesem Gesichtspunkt etwa
der Morbus Raynaud. Hierbei kommt es zu anfallsartigen Gefäßkrämpfen, dadurch ausgelöster Mangeldurchblutung peripherer Gliedmaßen, Weißwerden der entsprechenden Hautstellen
und Schmerzen. In seltenen Fällen kann es sogar zur Ausbildung
von Nekrosen mit Absterben von Fingern bzw. Zehen kommen.“
Vorbeugen? Geht durch Schutz vor Nässe und Kälte, etwa durch
Handschuhe, aber auch von außen zugeführte Wärme. Sport
und Entspannungstechniken können die Durchblutung ebenso
fördern wie etwa auch Heating-Cremes.
FAZIT: Der angenehm weiche Handschuh mit mittelstarker Vorkrümmung
heizt wunderbar die komplette vordere
Hand und auch deren Unterseite. Auf
Stufe 3 gibt er mit frisch-geladenem
Akku ordentlich Feuer, selbst auf unterster Stufe ist seine Heizleistung
enorm! Mit sanftem Druck und behandschuhtem Finger funktioniert das
Umschalten außen auf dem „Z“-Leuchtdioden-Logo einfach. Akku entnehmen
und laden ist easy zu handeln, der
Ladevorgang dauert ca. 8 Std. Gibt es in
den Gr. 6 - 12. Keine Touchscreen-Funktion.
ALTE BATTERIEN?
Mit dem Symbol der durchgekreuzten Mülltonne darf die
Altbatterie nicht in den Hausmüll
gegeben werden. Wertstoffhof,
Sammelstellen (über die örtliche
Verwaltung) und der jeweilig
Handschuhhersteller nehmen sie
(meist unentgeltlich) zurück. Alle
Firmen bieten NachkaufAkkus an.
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TESTED ON TOUR
HOT RUBBER ODER DIE GESCHICHTE
EINES GUMMISTIEFELS
In der letzten Ausgabe ging es um ein absolutes Lieblingsteil. Dieses Mal verhält es sich anders. Sagen wir
es handelt sich um Liebe auf den zweiten Blick? Das
Objekt avancierte jedoch auf der Expedition durch
den feuchten Regenwald und die ausgedehnten
Sümpfe West Papuas, zumindest für zwei volle
Wochen, zu den Ausrüstungsteilen auf die ich
nicht hätte verzichten wollen.
.
Text: Petra Thaller
Fotos: Hersteller, Hajo Netzer, Dr.
Georg Schlagbauer, Petra Thaller
Bis dato waren Gummistiefel etwas für den
Garten, den Spaziergang mit dem Hund oder
für Kinder. Über den Umstand mit Gummistiefeln ins Gebirge zu gehen, hatte ich noch
nie einen Gedanken verschwendet. Bis zu dem
Moment, als ich auf der Ausrüstungsliste für
unsere Expedition unter Schuhwerk den Punkt
Gummistiefel fand.
Von wegen leicht, bequem oder gar atmungsaktiv, der erste Eindruck als ich das Paar
Trophy II von Viking in Händen hielt, war anders. Ich ertappte mich bei dem Gedanken an
schwitzige Füße, Blasen und die unerträgliche
Hitze in diesen Gummidingern.
Nur hatte ich keine große Wahl. Entweder
nasse Füße so ziemlich von von Anfang an,
oder eben so lange es geht trockenen Fußes
durch den Sumpf und über Stock und vor allem
Stein. So wurden die von mir verabscheuten
Gummitstiefel zu einem verlässlichen Wegbegleiter ins Basislager und wieder zurück.
Und wäre ich nicht in zwei Flüsse gefallen
und unachtsam vor mich hinmarschierend an
der einen oder anderen Sumpfstelle bis zum
Stiefelrand eingesunken, hätte ich mich in die
Viking-Stiefel wirklich verlieben können.
Zuverlässig gegen Feuchtigkeit von außen,
perfekter Halt des Fußes im Schuh und sehr
gutem Grip der Außensohle über feuchte
Baumstämme und nassen Fels. Sie konnten
sogar darüber hinaus mit ihren Kletterskills
überzeugen. Klettern mit Gummistiefel? Ganz
ehrlich, mit denen wären wir im Notfall sicher
auch auf den Gipfel der Carstensz-Pyramide
gekommen. Der Fuß findet perfekten Halt in
diesem Stiefel, lediglich die Sache mit dem
Ausziehen wurde jeden Abend zu einer Tortur.
Jetzt trägt einer unserer einheimischen Träger das Paar.
Bei ihm war der Trophy II Liebe auf den ersten Blick.
Weiterführende Informationen:
Viking Trophy II
209,95 EURO
VIKING TROPHY II
Obermaterial: Rubber
Innenfutter: Polyester
Mittelsohle und Sohle: Rubber
Größen: 36 bis 48
Farbe: Grüße
Preis: 109,95 Euro
Und hier geht’s zur Händlersuche.
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Foto: UVEX
„Das Wetter:
heiter bis pulvrig!“
www.deinwinterdeinsport.de
TESTED ON TOUR am Dachstein
PRIOR SPLITBOARD: EINSTEIGEN, AUFSTEIGEN,
ABFAHREN UND WOHL FÜHLEN!
Ob harschiger Schnee oder harte Skipiste – Das Brandywine Splitboard von Prior überzeugt beim Touren
mit geringem Gewicht, unterwegs mit einfacher
Um-Montage und bergab mit hervorragenden
Fahreigenschaften.
.
Text: Almut Otto
Fotos: Julia Grossmann,
Martin Huber, Almut Otto
„Soweit ich weiß, gehört die längere Kante
nach innen“, entfacht der Ramsauer Ski- und
Bergführer, Peter Perhab, die Diskussion um
die richtige Toureneinstellung beim Splitboard.
Alle Österreicher sind sich einig: Die lange
Kante gehört nach innen, denn der Talski gibt
mehr Stabilität! Die deutschen Splitboarder
hingegen bevorzugen die lange Kante außen:
Beim Traversieren kann das zum Hang zeigende Bein stärkeren Druck ausüben, da das Talbein schon durchgestreckt ist. Zudem scheint
das Gehen ergonomischer, da die Spitzen der
Boardhälften voneinander wegzeigen. Das
Kantenthema entwickelt sich zur grenzbildenden Geschmacksfrage. Laut Information der
Boardhersteller sind beide Varianten machbar.
Nun stellt sich die nächste spannende Frage:
Überzeugt das Prior Brandywine Split XTC in
Kombination mit dem Tesla Bindungssystem
Spark R&D Magneto plus G3 Alpine Splitboard Steigfelle in seinen Umbau-, Aufstiegsund vor allem Fahreigenschaften? Die Antwort: Ein eindeutiges „Ja“!
Dank Schnellverschluss ist die Bindungsmontage sogar für zarte Frauenhände ein Kinderspiel. Apropos Bindung: Die Ratschen lassen
sich locker mit einem Handgriff öffnen. Nur
das Schließen braucht seine übliche Zeit. Die
Felle haben praktische Tip- und Tail-Klips und
sind schnell auf- und wieder abgezogen. Nun
zum Aufstieg mit den zwei Brettern: Fast zu
easy! Die leichte Karbonkonstruktion spart bis
zu 15 Prozent Gewicht gegenüber dem Glasfaserboard. Beide Boardhälften gleiten kaum
merklich unter den Füßen dahin. Gelegentlich
rutscht der Talski ab. Aber das ist eher eine
Frage der richtigen Technik.
Leider hat´s keinen Neuschnee. Bei der ersten
Abfahrt ist´s harschig, doch das Board reagiert
hervorragend auf Gewichtsverlagerung und
Kantendruck. Ob kurzer Schwung oder langer
Carving-Turn: Sogar auf der harten Skipiste
greifen die Kanten zuverlässig. Der Spalt in
der Mitte ist kaum zu spüren. Fast plan liegt
das Board auf dem Schnee. Wer ein Splitboard
testen möchte, wendet sich am besten an den
DAV oder bucht ein Camp.
PRIOR BRANDYWINE
SPLIT XTC (CARBON)
209,95 EURO
Zielgruppe: weibliche Freerider
Einsatzbereich: vielseitig, hauptsächlich All-Mountain Backcountry/Freeride
Besonderheit: Karbon (ca. 500 g leichter als Fiberglasboard),
schlankere Mittelbreite, mehr Sidecut und weicherer Flex als
Herrenboard
Gewicht: bei 158 cm = 2,82 kg
Bauweise: direktional, Hybrid Rocker Profil für Auftrieb im
Powder, weichen Kantenwechsel und gute Kantenkontrolle;
2–4 mm Vorspannung für gute Kraftübertragung bei Turns
Ausstattung: Voilé Hooks + Clips
Farbe: Wild Heart
Preis: 1079,00 Euro
Vergleichbares Herrenboard: Prior Backcountry Splitboard XTC
(Carbon)
Nähere Infos unter: www.splitboard.eu
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Foto: UVEX
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heiter bis pulvrig!“
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IM ABSEITS
EIN GESPRÄCH ÜBER SPEED,
CRASHES, WETTKÄMPFE, SHOOTINGS,
KLIMAWANDEL UND DOWNDAYS.
Erstmals auf Ski stand er im Alter von
zwei Jahren. Als Kind und Jugendlicher
bestritt er sehr erfolgreich Skirennen.
Doch wirkliche Genugtuung fand er nur
im Tiefschnee. Roman Rohrmoser (29)
aus Ramsau im Zillertal lebt heute als
Freeride-Profi.
Interview: Johanna Stöckl
Fotos: Archiv Roman Rohrmoser
ROMAN, BIST DU EIGENTLICH EIN
FREESKIER ODER FREERIDER?
Wie das Wort „free“ schon sagt, ist man
frei und kann tun und machen, was man
will. Das ist ja das Schöne an unserem
Sport. Niemand schreibt uns vor, was
oder wie wir es machen müssen. Aber
unter Freeridern verstehe ich Personen,
die auf einem Sportgerät, egal ob auf
einem Board oder mit Ski, im freien
Gelände, also abseits, unterwegs sind.
Oder anders herum: Alles ist Freeride,
was nicht auf einer präparierten Piste
stattfindet. Der Freeskier gehört aber
auch zu den Freeridern. Aber auch
der Park- oder Urbanfahrer. (Lacht)
Kompliziert, gell? Die Amis sagen
einfach „Let´s go freeski“ und meinen
damit, einfach „frei“ fahren zu gehen. Im
Endeffekt gibt es keine festen Vorgaben.
Wenn Skitouris auf Pisten rumrutschen,
sind das jedenfalls weder Freerider noch
Freeskier.
AUF DEINER WEBSEITE ERFÄHRT
MAN, DASS DU ZWEIJÄHRIG
ERSTMALS SKIGEFAHREN BIST.
KONNTEST DU ÜBERHAUPT SCHON
LAUFEN?
(Lacht) Gute Frage. Ich glaube, beides
zeitgleich gelernt zu haben.
nichts anderes, als auf gutes Wetter
zu warten. Wenn dieser Tag dann aber
kommt und der Heli fliegen kann, dann
geht’s richtig zur Sache.
ALASKA, ANDEN ODER ALPEN? WO
FINDEST DU DIE BESTEN SPOTS?
Das kommt auf den Schnee an. Ich
hatte in allen Gebieten schon perfekte
Bedingungen, aber auch schon richtig
schlechte. Alaska ist allerdings schwer zu
toppen.
LIFT, HELI ODER AUFSTEIGEN?
(Lacht) Am liebsten ist mir natürlich
der Heli. Zu 80 Prozent sind wir jedoch
irgendwo mit den Fellen unterwegs,
sprich: Wir sind viel am Aufsteigen.
HAST DU FRÜHER EIGENTLICH
AUCH AN DER FREERIDE
WORLDTOUR TEILGENOMMEN?
ODER SIND WETTKÄMPFE EINFACH
NICHT MEHR DEIN DING?
Ich habe die ersten Jahre an der
Freeride Tour – so hieß die Serie
damals – teilgenommen. Die Worldtour
wurde erst später gegründet. Ich hatte
IN DEINER JUGEND BIST DU
SKIRENNEN GEFAHREN. WAREN
DEINEN DISZIPLINEN EHER
SLALOM ODER SPEED?
Am Anfang fuhr ich Slalom und
Riesenslalom. Später war meine
Lieblingsdisziplin der Super-G. War doch
interessanter mit viel Speed irgendwo
runterzuheizen, als zwischen eng
gesteckten Toren rumzueiern.
IST DEINE „ALPINE“
VERGANGENHEIT HEUTE EIN
VORTEIL?
Auf jeden Fall. Vor allem, wenn die
Bedingungen nicht perfekt sind, ist
es wichtig, dass man technisch gut
Skifahren kann. Denn mit breiten
Powder-Ski kann heutzutage beinahe
schon ein Anfänger ganz passabel einen
Tiefschneehang runterfahren.
WIE WURDE AUS DEM
AMBITIONIERTEN SKIRENNFAHRER
EIN FREESKIER?
Ich war während meiner Rennkarriere
bereits gerne abseits von dem
Stangenwald, also im Tiefschnee,
unterwegs. Irgendwann hat es mir auch
nicht mehr wirklich Spaß gemacht an
einem perfektem Powdertag in einem
Spanndex-Kostüm durch Tore zu fahren.
genügend Competitions in meiner
Karriere als Racer. Außerdem hat man
bei den Freeride-Events oft nicht
gerade Idealbedingungen. Daher habe
ich mich entschieden, die Movie- und
Fotoschiene einzuschlagen. Damals
war dies übrigens deutlich leichter
als heute. Man musste keinen großen
Namen haben oder fette Ergebnisse
aufweisen. Heute ist es fast unmöglich,
bei größeren Produktionen dabei zu sein
bzw. Sponsoren zu finden, wenn man
nicht irgendwelche Resultate vorweisen
kann.
WOHNUNG, HAUS, BUS ODER WG?
WIE LEBT ROMAN EIGENTLICH?
(Lacht) Ich bin stolzer Besitzer einer
Wohnung. Vom eigenen Haus träume
ich. Den BMW X1, den ich fahre, finde
ich zwar spitze, aber als dauerhafte
Bleibe ist er mir dann doch zu klein.
SNOW IS ONLY FROZEN WATER –
KANNST DU AUCH SURFEN?
Ja und gerne! Natürlich zeigt mir das
Surfen recht schnell meine Grenzen auf,
aber wenn man nur zwei, drei Wochen
DABEI WARST DU EIN RICHTIG
ERFOLGREICHER ALPINSKIFAHRER.
Ist schon amüsant, wenn ich mich
zurückerinnere, dass ich Felix
Neureuther und Bastian Schweinsteiger
öfter mal um die Ohren gefahren bin.
WIE SIEHT EIN TYPISCHER
„ARBEITSTAG“ EINES FREERIDEPROFIS AUS?
Sind wir zum Shooten unterwegs, dann
stehen wir früh auf, bereiten alles vor,
dehnen ausgiebig nach dem Frühstück
und sind super zeitig an der Bergbahn.
Oder aber, wir steigen im Dunkeln oder
Morgengrauen mit Fellen an den Skiern
los. Der restliche Tag hängt dann von
den Bedingungen ab.
Aber generell besteht ein klassischer
Arbeitstag auch aus langem Rumstehen,
viel Hiken, einigen Crashes und
grotesker Weise recht wenig Skifahren
an sich. Es dauert oft sehr lange, eine
perfekte Line oder den optimalen
Sprung zu finden. Dann müssen eben
auch noch der Schnee, das Licht und
schlussendlich die Performance passen.
Es ist nicht selten, dass wir erst spät
abends vom Berg runterkommen. Wenn
wir in Kanada oder Alaska unterwegs
sind, dann gibt es oft tagelange
Downdays. Da macht man eigentlich
pro Jahr am Meer verbringt, dann wird
man eben kein Profi. Ich war aber schon
auf einigen richtig geilen Surftrips:
Malediven, Bali, Portugal, Spanien,
Frankreich, Italien, Island, Chile, USA.
COOLES LEBEN.
Ich versuche bei all meinen Skitrips auch
einen kurzen Abstecher zum Meer zu
machen.
GAB’S SCHON SCHWERE
VERLETZUNGEN IN DEINER
KARRIERE BZW. MUSS EIN
FREERIDER HART IM NEHMEN
SEIN?
Ja man muss schon einiges aushalten,
wenn man seine Grenzen austesten
will. Knochenbrüche, gerissene
Bänder, Prellungen, Zerrungen,
Verstauchungen, Risswunden – das
gehört alles dazu. Richtig, richtig
schmerzhaft waren eine gebrochene
Kniescheibe, Augenhöhlenbruch und
Oberkieferbruch. Wobei: Schneidezähne
ausschlagen ist auch kein Spaß.
SELBST SCHON ERFAHRUNGEN MIT
LAWINEN GEMACHT?
Früher oder später macht man seine
Erfahrung mit Lawinen. Ich war 18 Jahre
alt, fühlte mich unverwundbar und hatte
die Lage schlicht falsch eingeschätzt,
fuhr in einen freien Hang ein, der mit
Felsen durchsetzt war. Beim zweiten
Schwung ist der gesamte Hang unter
meinen Füßen weggebrochen. Ich war
nur noch Passagier. Im letzten Moment,
bevor sich das Schneebrett auftürmen
konnte, entkam ich auf der Seite mit
einem Sprung in eine weiterführende
Rinne. Wäre ich damals der Lawinen
nicht davon gefahren, dann wäre
das böse ausgegangen. Seither habe
ich mich mit dem Thema Lawinen
intensiv auseinandergesetzt. Meine
Standartausrüstung im Gelände sind
Pieps, Sonde, Schaufel, Verbandspaket
und ABS-Rucksack.
PARTY ODER REGENERATION? WIE
PFLEGLICH GEHST DU MIT DEINEM
KÖRPER UM?
Früher war ich oft und gerne auf Partys,
aber mittlerweile eher selten. Ich hab’
einfach keinen Bock auf Kopfweh und
all die anderen unguten Sachen am
nächsten Tag. Regeneration ist sehr
wichtig, aber mitunter fällt es mir
schwer, Ruhepausen einzuhalten.
WIE VIELE TAGE PRO JAHR BIST DU
ZU HAUSE, WIE OFT AUF REISEN?
Das kommt ganz auf die Schneelage zu
Hause an. Es gibt Jahre, da bin ich fast
den ganzen Winter in den Nord- oder
Südalpen unterwegs, also maximal fünf
Autostunden von zu Hause entfernt.
Geschätzt so an die 70 Tage. Es gibt aber
auch Jahre, in denen ich in den USA,
Japan, Kanada, Chile oder Mittelamerika
unterwegs bin. Dann sind es auch
mal 150 Tage pro Jahr, die ich nicht in
meinem eigenen Bett schlafe.
WELCHES MOTIV IST DEIN
AKTUELLES HINTERGRUNDBILD
BZW. BILDSCHIRMSCHONER AM
COMPUTER?
(Lacht) Mein Hintergrundmotiv? Eine
kleine Alm. Im Hintergrund ein großer
Berg. Am Gipfel liegt noch Schnee. Auf
der Almwiese sprießt schon Gras.
WIE STARK NIMMST DU IN
DEINEM BERUF DIE FOLGEN DES
KLIMAWANDELS WAHR?
Das ist insofern schwierig zu
beantworten, weil ich nur da hinfahre,
wo es auch garantiert reichlich Schnee
hat. Aber klar spüre ich, wie weit der
Klimawandel schon fortgeschritten ist.
Die Winter sind bei uns ja mittlerweile,
im Vergleich zu früher, richtig
schneearm. Unsere Gletscher schmelzen
deutlich sichtbar ab. Die Temperaturen
steigen. Ich kann mich gut daran
erinnern, dass ich als kleiner Bub am
Hintertuxer Gletscher immer in eine
Eishöhle geklettert bin. Diese Höhle
existiert nicht mehr. Heute stehen
genau dort zahlreiche Schneekanonen.
Der Gletscher hat sich über 100 Meter in
der Länge zurückgezogen. Man kann nur
hoffen, dass die Menschheit umdenkt
und wir die Natur wieder schätzen und
schützen lernen.
Ihr wollt mehr über Roman
Rohrmoser wissen? Nur zu, auf
seiner Website gibt es jede
Menge Filme, Bilder und News.
Mehr Informationen zu den
Arbeiten von Johanna Stöckl
findet ihr auf Johannas Blog.
WENN ICH ETWAS
WIRKLICH WILL,
SCHAFFE ICH ES!
EIN INTERVIEW MIT
TAMARA LUNGER
von Johanna Stöckl
Tamara Lunger aus Gummer bei Bozen
ist ein Kind der Berge. Gemeinsam mit
ihrem Vater Hansjörg Lunger entdeckt
sie früh den Reiz der alpinen Welt für
sich. 16-jährig nimmt sie erfolgreich an
ersten Wettkämpfen im Skibergsteigen
teil. 2010 erreichte sie als jüngste Frau
den Gipfel des 8.516 Meter hohen Lhotse.
Ende Juli 2014 steht Tamara Lunger ohne
Verwendung von Flaschensauerstoff auf
dem Gipfel des K2. Nach dem Abschluss
eines Sportstudiums in Innsbruck, versucht
sich die 28-jährige Allrounderin aus Südtirol
als Profibergsteigerin. Mountains4U hat
das Südtiroler Energiebündel zu einem
Interview in München getroffen.
KENNT TAMARA LUNGER GEFÜHLE WIE HEIM- ODER FERNWEH?
Tamara Lunger (lacht) Ich spüre
immer mehr, dass das Fernweh
überwiegt. Ich fahre sehr gerne weg,
gehe liebend gerne auf Expedition.
In der Ferne finde ich jene Ruhe, die
mir zu Hause oft fehlt. Für mich sind
Expeditionen eine Art Urlaub, auf gar
keinen Fall aber Arbeit. Wenn ich eine
Zeit lang zu Hause bin, zieht es mich fort.
Wenn ich aber mein Ziel einer Expedition
erreicht habe, will ich kurioser Weise
möglichst schnell wieder nach Hause.
Nach dem K2 blieb dieses Gefühl
allerdings aus. Ich wäre am liebsten dort
geblieben.
Johanna Stöckl WIE DAS?
An diesem Berg habe ich so eine
Harmonie gespürt, war ich so glücklich
wie selten zuvor. Das mag jetzt reichlich
übertrieben klingen, aber phasenweise
hatte ich das Gefühl in diesen Berg
verliebt zu sein. Drei Tage vor dem
geplanten Gipfeltag konnte ich vor
lauter Vorfreude und Nervosität nicht
mehr schlafen.
WÜRDEN DICH ALLE 14
ACHTTAUSENDER REIZEN?
Nein. Mich reizen auch Sechs- und
Siebentausender, die technisch
anspruchsvoll oder gar unbestiegen sind.
DU BIST EINE ECHTE
ALLROUNDERIN, TAMARA.
SKIBERGSTEIGEN, TRAILRUNNING,
KLETTERN, HÖHENBERGSTEIGEN,
FREERIDEN, EISKLETTERN. SIND
DEINE ELTERN AUCH
SO SPORTLICH?
Meine Mama ist wohl sportlich, aber
nicht so extrem wie ich. Sie ist es auch,
die mich immer wieder ein wenig bremst
und sagt: „Tamara, du musst dir auch
mal Ruhe gönnen, sonst haut’ es dich
irgendwann um.“
Mein Papa aber ist ein sehr umtriebiger
Typ. Er hat immer schon viel
Sport getrieben, war viel mit dem
Mountainbike unterwegs und hat
zahlreiche Skitourenrennen gewonnen.
Ich glaube meine sportive Ader vom
Papa geerbt zu haben.
GIBT ES ETWAS, DAS DU VON
DEINER MUTTER HAST?
Ich koche und – nicht lachen – häkle
gern. Das hab ich eindeutig von der
Mama.
LEBST DU EIGENTLICH
AUSSCHLIESSLICH VOM
BERGSTEIGEN?
DER K2 ZÄHLT ZU DEN
SCHWIERIGSTEN ALLER
ACHTTAUSENDER. DIR IST ER AUF
ANHIEB GELUNGEN.
Wir hatten extremes Glück mit dem
Wetter. Die Bedingungen waren
geradezu ideal. Ich fühlte mich am
Gipfeltag körperlich und mental
großartig. Ich spürte, dass ich es
schaffen kann. Am 26. Juli 2014
erreichten von insgesamt 35 Personen
auch 30 den Gipfel. Für den K2 ist das
eine stattliche Zahl. In einer Traverse
hat sich sogar ein kleiner Stau gebildet.
(Lacht) Am liebsten hätte ich alle
überholt. Mein Partner Klaus Gruber
bremste mich aber: „Lungerin, mach
langsam!“ Später, als sich das Gelände
öffnete, sind wir dann vorbeigezogen.
Wenn du am Berg nämlich nicht dein
Tempo gehen kannst, dann schlafft man
in der Höhe etwas ab. Als ich endlich
meinen Rhythmus gehen konnte, war
es einfach nur ein Traum. Dann lief es
richtig rund.
NIE BEDENKEN, ZWEIFEL, GAR
ANGST GEHABT?
Nein, zu keinem Zeitpunkt. Keine
Sekunde hatte ich Angst. Am K2 hat
einfach alles gepasst. Ich war bereits
während der Akklimatisation voller
Zuversicht.
(Lacht) Ich probiere es gerade.
Das sind einmal meine Sponsoren,
die mich unterstützen. Zusätzlich
gebe ich Konditionstrainings-Kurse,
halte Vorträge und arbeite auf dem
Oktoberfest. Das Geld, das ich auf der
Wiesn verdiene, macht mich etwas
unabhängiger. Bei meinen Eltern auf der
Hütte (Anm. d. Redaktion: Schützhütte
Latzfonser Kreuz, Sarntaler Alpen)
helfe ich während der Sommermonate
natürlich auch, wenn es meine Zeit
zulässt.
Unmittelbar nach dem Heimkommen
habe ich zwei Tage pausiert. Dann
musste ich aber auch schon wieder
trainieren, also lange Distanzen laufen.
Außerdem häuften sich unmittelbar
nach dem K2 auch die Presseanfragen.
Auf der Hütte meiner Eltern wartete
ebenfalls Arbeit auf mich. Das war schon
alles ziemlich viel auf einmal.
DU HAST MEHR ODER WENIGER
UNMITTELBAR NACH DER
BESTEIGUNG DES K2 AUCH NOCH
AM GORE-TEX® TRANSALPINE RUN
TEILGENOMMEN UND DIESEN IM
TEAM MIT ANNEMARIE GROSS
SOGAR GEWONNEN. WIESO TUT
MAN SICH DAS AN?
Das war vom Timing her sicher nicht
ideal, aber ich hatte mir den Transalpine
Run vorgenommen und längst zugesagt.
Und ich wusste auch, dass ich wieder auf
dem Oktoberfest arbeiten werde. Also
musste eine Sommer-Expedition her. So
kam ich auf den K2. Als ich meinen Plan
dann sah, fragte ich mich schon: Ob ich
das wirklich alles packe?
WIE VIEL PAUSE HATTEST DU
ZWISCHEN K2 UND TRANSALPINE RUN?
SO EINE EXPEDITION IST EIN
ZEITINTENSIVES UNTERNEHMEN.
KOMMT IM BASISLAGER AUCH MAL
LANGEWEILE AUF?
(Lacht) Ich hatte ein Buch dabei, aber
nicht eine einzige Zeile gelesen. Das
sagt alles. Ich habe die Atmosphäre
im Basislager, das Miteinander sehr
genossen und viele neue, interessante
Bekanntschaften geschlossen.
UND TROTZDEM KANNST DU DICH
DANN ZU EINER ACHTTÄGIGEN
HÖCHSTLEISTUNG MOTIVIEREN?
(Lacht) Ja, das kann ich. Vor allem im
Team mit Annemarie. Weißt du, wenn
ich mir etwas in den Kopf setze, wenn
ich etwas wirklich will, dann schaffe ich
das auch. Wobei ich zugeben muss, die
beiden letzten Tage beim Transalpine
Run echt gelitten zu haben. Mein
Knie hat mir mal wieder Probleme
bereitet. Außerdem hatte ich eine sehr
schmerzhafte Gesäßmuskelentzündung.
Aber zwei Tage vor Ende kapituliert man
dann auch nimmer. Man bleibt dran,
auch wenn’s wehtut.
DEM NICHT GENUG: ES FOLGTEN
ON TOP 16 TAGE OKTOBERFEST.
(Lacht) Dazwischen hatte ich aber schon
eine Woche zur Regeneration.
Finanzielle Gründe sind das eine Motiv.
Klar kann ich da in kurzer Zeit relativ
viel Geld verdienen. Aber ich mache
das auch, weil die Truppe, das KellnerTeam, so toll ist. Wir haben da ja auch
Spaß, sitzen nach der Schicht noch auf
ein Glaserl Wein zusammen. Es ist also
nicht nur eine Schinderei. Wir sind beim
Oktoberfest, ähnlich wie am Berg, ein
Team und ziehen das gemeinsam durch.
ENDE SEPTEMBER KAMEN BASTI
HAAG UND ANDREA ZAMBALDI
IN EINER LAWINE AN DER
SHISHAPANGMA UMS LEBEN. WIE
NAHE GEHEN DIR TRAGÖDIEN
DIESER ART?
Natürlich sehr nahe. Ich kannte beide.
Richtig erschüttert hat mich im Jahr
2010 der Tod von Walter Nones am
Cho Oyu. Ich habe monatelang mit
mir gerungen, ob es auch die richtige
Entscheidung ist, weiterzumachen. Das
Ergebnis ist bekannt. Ich gehe nach wie
vor in die Berge. Ich bin mir der Gefahr
voll bewusst. Der Tod gehört dazu.
WOHL AUCH IN FORM
TIEFGEFRORENER BERGSTEIGERLEICHEN, DIE DEINEN WEG ZUM
GIPFEL SÄUMEN?
Am K2 hatte ich Bedenken, welche
Gefühle diese Situation bei mir auslösen
kann. Ich hatte richtig Schiss davor und
wollte mich darauf vorbereiten. Also
bin ich eines Tages ganz gezielt los, um
die toten Körper zu suchen. Ich hatte
das Bedürfnis, mich vor dem Gipfeltag
dieser Situation zu stellen. Das hat mir
unglaublich geholfen. Ich brauchte das,
um im Kopf freier zu werden.
WIE KOMMT TAMARA LUNGER
ZUR RUHE?
Klingt jetzt absurd, aber ich mag Stress.
Mir tut es gut, wenn in meinem Leben
immer was los ist, ich viele Termine hab.
Kehrt dann wieder etwas Ruhe ein, dann
muss ich mich fast schon zwingen, diese
auch dankend anzunehmen. Ich gehe
nun mal liebend gerne in Berge und
treibe Sport. Das raubt mir keine Kraft,
sondern schenkt mir Energie. Da bin ich
in meinem Element. Das ist mein Leben.
Ich genieße es jeden Tag.
Hier gibt es mehr
Infos, Bildergalerien
und Videos zu
Tamara Lunger
BOARDER IN DEN BERGEN
Interview: Beate Hitzler
Fotos: Scott Dickerson, Marcello Maragni,
Petra Thaller, Filip Zuan
Er ist den Amazonas auf einem SUP hinuntergepaddelt, hat Monsterwellen geritten und
eben erst mit 51 Jahren den weltbesten Surfern
beim Weltcup in seiner Heimat Hawaii gezeigt,
wie man völlig entspannt unter die Top-Ten
surft. Dass sich die Surf-Legende Robby Naish
in den Wellenbergen zu Hause fühlt ist klar?
Aber was bitteschön macht der Waterman in
den echten Bergen. M4U hat nachgefragt.
nach frischem Powder und ich war der
Letzte in unserer Gruppe bei der Abfahrt
von der Corviglia. Ich habe gerade meine
ersten beiden Turns gedreht, als plötzlich
alle schreien. Doch da war‘s schon zu
spät - eine Lawine hat mich mitgerissen!
100 Meter weit ging‘s mit mir über die
Felsen hinunter. Shit, das war richtig
heftig! Und dann war‘s erst mal still.
Aber mir ist gottseidank nichts passiert,
bis auf ein paar blaue Flecken. Die anderen hatten alles gesehen und sagten
mir danach, dass sie dachten, dass ich
umgekommen bin.
M4U: MAGST DU AUCH BERGE, DIE
NICHT AUS WASSER SIND?
Robby: Hm, ja, schon. Aber auf dem
Wasser fühl ich mich doch wohler?
WIE KOMMT’S? HAST DU SCHON
MAL SCHLECHTE ERFAHRUNGEN
GEMACHT?
Naja, ein paar schon. Irgendwann Mitte
der 80er war ich mal mit Stefan Glowacz
in Arco am Gardasee klettern. Das
war höllisch unheimlich. Erstens hängt
man ewig weit überm Boden, um einen
herum nur Fels, und dann gibt man auch
noch sein Leben in die Hand eines anderen. Meine Gedanken? Man fällt nur
einmal auf den harten Boden - wer ins
Wasser fällt, der steht auf und macht
weiter. Und weil ich nicht abgestürzt bin,
hab ich weiter geübt und bin an vielen
verschiedenen Plätzen klettern gegangen – in den Alpen und auch in den
Pyrenäen.
DA WAR EIN SCHUTZENGEL AM
WERK. BIST DU SEITHER NICHT
MEHR GEFAHREN?
Doch, klar, jedes Jahr – auch wenn bei
uns ums Eck in Hawaii ja nicht gerade
viel Schnee liegt. Aber meine Tochter
Christina liebt Schnee, sie fährt Ski,
ich Snowboard. Sie hält das locker den
ganzen Tag aus. Die beiden letzten Winter waren wir in Kalifornien in Mammoth
Mountain, das macht super viel Spaß da.
Wie übrigens auch das Heli-Skifahren in
Alaska mit den Quiksilver-Jungs. Unglau-
UND WIE SIND DEINE ERFAHRUNGEN IM WINTER IN DEN BERGEN?
Einmal war ich beim Snowboarden in St.
Moritz. Damals waren wir auf der Suche
wegs – dann fahren wir mit dem Auto
so weit hinauf bis es nicht mehr weiter
geht. Wandern oder Mountainbiken ist
bei uns nicht so gefragt. Obwohl, stimmt
nicht: Auf der „verbotenen Insel“ Ni’ihau
im Norden gibt es einen wunderschönen
Hikingtrail.
JETZT PACKST DU DEIN AUFBLASBARES SUP IN DEN RUCKSACK
UND SUPST AUF BERGSEEN?
Das ist total spannend, echt! Das erste
Mal war 2013 in St. Moritz. Wir sind mit
einem Heli zu diesem wunderschönen
See geflogen und dann bin ich als erster
Mensch mit meinem Naish One Board
drüber gepaddelt. Mal im Ernst, da haben wir auch getestet wie praktisch und
robust es ist. Wie ein Zodiac-Schlauchboot; selbst Steine und Felsen können
ihm nichts anhaben und im Rucksack
lässt es sich klasse überall hintragen.
Danach war ich noch in den Bergen in
Alaska paddeln.
DU STEHST AUCH HEUTE NOCH,
WENN ES GEHT, FAST JEDEN TAG
MIT LEIDENSCHAFT UND SPASS
AUF DEM BRETT. 2002 BIST DU
ZURÜCKGETRETEN, LETZTES UND
DIESES JAHR BIST DU AN DEINEM HOME-SPOT AUF MAUI BEIM
PWA-TOUR WETTBEWERB ALOHA
CLASSIC IN HO‘OKIPA MIT EINER
WILDCARD GESTARTET. MIT DEM
SIEBTEN PLATZ HAST DU DER WAVERIDER-WELTSPITZE GEZEIGT,
DASS DU IMMER NOCH MITHALTEN
KANNST UND HAST DIE UHR ZURÜCKGEDREHT. WIE KOMMT’S?
UND DIE BERGE BEI DIR ZU HAUSE,
LOCKEN DIE DICH AUCH?
Naja, das sind echt hohe und steile Vulkane. Die sind zum Klettern nicht gerade
stabil genug. Wenn wir Ausflüge mit
meiner Frau und mit Christina machen
– auf Maui sind wir immer wieder unter-
blich, was es da an Schnee und vor allem
an Gipfeln gibt. Egal wo man hinschaut,
überall sind schneebedeckte, namenlose
Berge. Und dann die Abfahrten – ein
Traum!
IST DAS ÄHNLICH WIE BEIM
SURFEN?
Stimmt! Im tiefen, echten Powder kommt das dem Bigwave-Surfing schon ganz
schön nahe. Selbst das Geräusch, dieses
Summen, ist ähnlich und auch das Cravinggefühl, das man dabei bekommt. Das
Coole am Helifliegen ist halt, dass man
keine langen Wege braucht wie etwa mit
einer Schneekatze, um dieses Gefühl zu
haben. Schon verrückt.
WIE SIEHT‘S BEI DIR MIT
SKIFAHREN AUS?
Das letzte Mal bin ich 1987 in Kitzbühel
draufgestanden, bei einer Promotion
Tour während des Hahnenkamm-Rennens. Vorher war ich immer wieder
in St. Moritz und am Corvatsch beim
Skifahren. Aber dann habe ich ja mein
eigenes Naish-Snowboard entwickelt.
Ich hab die tollen Bedingungen beim
World Cup gesehen und mich in letzter
Minute entschlossen, an den Qualifikationsläufen teilzunehmen, ohne viel
Vorbereitung. Da waren Starter auf dem
Wasser, die zusammen nicht so alt waren
wie ich. Das war schon ein komisches
Gefühl. Aber mal im Ernst, ohne Surfbrett geht es einfach nicht. Jeder Tag
ohne Board ist ein verlorener Tag.
HAT STAND-UP-PADDLING DAS
ZEUG ZU EINER OLYMPISCHEN
SPORTART?
Auf jeden Fall! SUP ist zu groß und zu
leicht zugänglich für jedermann,
als dass das Olympische Komitee daran
vorbeikommt. Das ist nur noch eine
Frage der Zeit.
ROBBY NAISH
Robert Staunton Naish wird
am 23. April 1963 in Kalifornien
geboren und wächst in Kailua auf
der hawaiianischen Insel O’ahu
auf. Als 13jähriger gewinnt er
bei den Weltmeisterschaften
auf den Bahamas seinen ersten WM-Titel als jüngster
Weltmeister aller Zeiten. 24 mal
wird er insgesamt Weltmeister
und entwickelt als Windsurf-Pionier kürzere Surfbretter, Sichtfenster im Segel, Fußschlaufen
und Trapez. Eine weitere Karriere
macht er im Kitesurfen: 1998
wird er Weltmeister im Slalom,
1999 Weltmeister Slalom und
Sprung. 2001 schafft er den
Geschwindigkeits-Weltrekord
mit 70.37 km/h. Und auch hier
bringt er mit Material-Weiterentwicklungen den Sport voran.
Nach seinem Karriere-Ende
2002 widmet er sich dem
Stand-up-Paddlen.
Robby Naish ist verheiratet,
Vater der Töchter Nani (1983)
und Christina (2007) und lebt
auf einer Ranch auf Maui.
Mister Windsurf und SUP
Robby veranstaltet seit 2012 jährlich die „Naish ONE SUP World Championships“ (N1SCO Race Series),
eine Stand-Up-Paddling Serie für Jedermann, bei dem alle Teilnehmer mit dem gleichen Brett starten.
Willkommen beim Sprint- und Staffelrennen sind Jung & Alt, Einsteiger & Vollblutpaddler, Freundescliquen & Familien, Clubs & Vereine. Termine, Anmeldung: www.n1sco.com, www.naish-one-sup.de
oder auf Facebook.
Das offizielle SUP-Board der Serie ist das aufblasbare „Naish ONE“, ein Allround-Shape für Touring, Fitness und Racing, geeignet für alle Alters- und Könnensstufen. Er stellt es in seinem 1999 gegründeten
Unternehmen „Naishsails“ (Produkte für Wind-, Kite- und Stand Up Paddle Surfing mit Sitz auf Maui) her.
Das Board mit Race-Steckfinne (insg. 10,6 k) und die Pumpe passen in einen Rucksack. Praktisch: eingezeichnete Vorgaben für die perfekte Standposition auf dem Brett. Es ist sehr kippstabil, steif, dickwandig, in
wenigen Minuten einsatzbereit und trägt Paddler über 100 Kilo.
R
DE
KLIMAWANDE
SCHNEE ADÉ
L
Nach einem in weiten Teilen der Alpen
doch sehr schneearmen Winter, mit anhaltend frühlingshaften Temperaturen im
Januar und Februar 2014 könnte man sich die Frage erlauben, ob wir denn überhaupt noch einmal einen strengen Winter
bekommen werden.
Text: Albert Leichtfried
Fotos: Christoph Schnurr
Viele Wintersportgebiete hatten mit dem letzten Winter keine
große Freude. Vor allem tiefer gelegene Regionen der Nordalpen luden eher zum Sonnenbaden als zu den sonst üblichen
Vergnügungen im weißen Gold ein. In vielen Regionen blieb
es den ganzen Winter über frühlingshaft grün und mild. Dabei
ist es nicht ganz abwegig, einmal genauer darüber nachzudenken – gibt es überhaupt noch einen Winter? Bringt die globale
Erwärmung das Ende des Winterzaubers schon jetzt mit sich?
Macht es noch Sinn eine Saisonkarte im Haus-Freeridegebiet
zu kaufen? Solche, und ähnliche Fragen hörte ich letzten Februar nur allzu oft. Doch meine Antwort darauf ist klar – JA!
VERSETZT MAN SICH ZURÜCK IN DEN
WINTER 2013/2014
… dann könnte man zwischen Arlberg und Semmering schon
die Hoffnung auf weiße Winter verloren haben. Es war ein
deutlich unterdurchschnittlicher Winter, was die Schneehöhen und die Neuschneemengen betrifft. Solch unterdurchschnittliche Winter sind allerdings an der Alpennordseite
in den letzten 150 Jahren immer wieder vorgekommen.
Und zwar dann, wenn sich die Hauptströmungsrichtung des
Wettersystems auf Süd einstellt. Dies tritt bei einer ganz besonderen Konstellation unserer Hauptdruckgebiete, welche
unser Wetter vorwiegend bestimmen, auf.
Ein Hochdruckgebiet kann sich über Südosteuropa aufbauen
und ein Tiefdruckgebiet schiebt sich vom Atlantik weit in den
Süden in Richtung Mittelmeer vor, zumindest bis nach Spanien. Entwickelt sich dann noch ein zweites Tiefdruckgebiet
östlich des Hochs über Südosteuropa, etwa in der Ukraine
bzw. über Südrussland, dann kann sich diese Wetterkonstellation über Wochen, ja sogar über Monate halten und bringt für
die Nordalpen eine sehr trockene und überwiegend warme
Zeit.
Solche Winter, wie auch für die letzte Wintersaison, gab es
immer wieder im Laufe der Geschichte.
Statistisch gesehen tritt ein solcher Winter etwa alle zehn
Jahre auf.
Doch ist in den Zeitverläufen interessanter Weise immer
wieder eine Ansammlung von mehreren Südwintern hinter
einander zu erkennen. Wie etwa die Winter von 1896 bis 1902,
die Winter um den ersten Weltkrieg, von 1916 bis 1920 oder
eine Periode von 1945 bis 1951, wo auffällige Aneinanderreihungen von sehr schneearmen und milden Wintern in den
Nordalpen zu verzeichnen sind.
Die Chancen stehen also recht hoch, wenn sich einmal ein
markanter Südwinter durchgesetzt hat, dass dieses Muster
einige Jahre weiter bestehen bleiben könnte. Aber wollen
wir jetzt nicht gleich schwarz malen, und vor allen sollten wir
nicht vergessen, dass der letzte Winter in einigen Regionen
ein absoluter Rekordwinter in Bezug auf die Neuschneemengen war.
In den Dolomiten und den restlichen Südalpen gab es Rekordschneefälle, welche nicht mehr enden wollten. Auch im ersten
Weltkrieg waren die Verhältnisse ähnlich. In den Dolomitenfronten fielen mehr Soldaten den Lawinen zum Opfer als in
den Dolomitenkämpfen selbst.
Eine Periode mit extremen Südwintern war die Ursache. Wenn
man die Statistiken weiter betrachtet, findet man also immer
wieder sehr schneearme Winter, aber auch immer wieder sehr
schneereiche. Auch gibt es wenige Winter, wo es überhaupt in
den gesamten Alpen wenig Schnee gab. Es ist also auch eine
Frage an welcher Seite der Alpen man sich gerade befindet,
verteilt im Verhältnis von etwa 1:10 für den Norden.
Natürlich ist die globale Erwärmung der letzten Jahrzehnte
auch im Winter zu spüren.
Generell zieht sich die langfristige Schneegrenze etwas weiter
in die Höhe zurück und in tiefen Lagen ist öfter mit Regen zu
rechnen als früher. Neueste Erkenntnisse zeigen aber auch,
dass sich die globale Erwärmung eingebremst hat, bzw. stagnieren die Messwerte der letzten zehn Jahre und halten sich
nicht ganz an die Katastrophen-Trends vieler Klimamodelle. Es
bleibt also weiterhin spannend, wie sich das Klima in Zukunft
wirklich verändern wird – eines ist aber sicher, der Winterzauber ist noch lange nicht ausgezaubert …
Wissenswertes über den Bergführer, Extremkletterer und Meteorologen Albert Leichtfried finden Sie auf seiner Website
ENTSCHEIDEN HIN,
ENTSCHEIDEN HER
Es ist Anfang November und die Zeitungen titulieren bereits „mehrere
Lawinenabgänge in den Bergen“. Die frühen Schneefälle im Oktober
treiben die Schneehungrigen auf die Pisten. Aber auch der freie, ungesicherte Skiraum zieht bereits jetzt Menschen an. Der Durst, möglichst
früh im Jahr die ersten Turns in unverspurtem Powder zu ziehen, ist groß.
Wir wollen hier aber nicht auf die Problematik der ersten Schneefälle
eingehen, sondern das Thema der Entscheidungsfindung bei der Einzelhangbeurteilung aufgreifen und generell ein paar kritische Gedanken zum
Thema Mensch und Lawine einbauen. Quasi als Muntermacher für eine
gute und möglichst risikooptimierte Wintersaison.
Text: Paul Mair
Fotos: zeit-fuer-draussen.at, mc2alpin.at
MAL KURZ ÜBER DIE PLANUNG SPRECHEN
Die Grundlage jeder vernünftig durchgeführten Tour ist eine seriöse Planung.
Und dies meint nicht nur Informationen darüber einzuholen, wo es gerade
am meisten geschneit hat. Vielmehr geht es darum, herauszufiltern „Wo
liegen die Gefahrenstellen?“ und „Was sind die Gefahrenquellen?“.
Erst jetzt beginnt die Suche nach Bereichen wo man gute (Neu-)Schneeverhältnisse vermutet und sucht nach Bereichen wo man Gefahrenstellen und
Gefahrenquellen umgehen kann.
Der richtige Umgang mit Topographischen Karten, die Interpretation von
Wetterstationsgraphiken und des Lawinenlageberichts helfen dabei.
AUSRÜSTUNG WIRD BESSER
Ein Powdertag in der Nähe der städtischen Skiagglomerationen und den Hochburgen der gehipten Freeridearea´s treiben dem Sportartikelverkäufer und selbiger
Herstellerindustrie die Freudentränen ins Gesicht. Fette
Latten, coole Boards und (dem Himmel oder wem auch
immer sei Dank) auch immer mehr gute Sicherheits- und
Notfallausrüstung finden den Weg zum Endverbraucher.
Neuere Studien eines namhaften Institutes attestieren
der zusätzlichen Sicherheitsausrüstung auch tatsächlich
den Sinn. Eine Zehnerprozentzahl bessere Chancen in
einer Lawine mittlerer Größe zu überleben hat Mann und
Frau Lawinenairbagnutzer. Schön und gut wenn alles besser wird. Hut ab vor den Entwicklern besagter Herstellerindustrie, an ihrer Arbeit kann es wirklich nicht mehr liegen – die ist sehr gut. Nicht die verfügbaren technischen
Gerätschaften sind schuld am worst case.
WERDEN ABLENKUNGEN GRÖSSER?
Leider schaut es im Gelände dann nämlich trist aus.
Dudes, welche die Grundfunktionalitäten ihrer modernen Lawinenverschüttetensuchgeräte (einschalten,
umschalten, ausschalten) nicht beherrschen. Aktionen
und Unfallhergänge, bei welchen ein „sowas kann passieren“ durch ein „das war vorhersehbar“ ersetzt werden
kann, kommen immer häufiger vor. Es hat irgendwie den
Anschein, dass es Typen gibt, die das Hirn beim Kauf der
Notfallausrüstung an der Kasse abgeben oder glauben
es eintauschen zu müssen. Und da kommen wir nun der
Sache schon näher. Die technischen Raffinessen unserer Gerätschaften sind ausgeschöpft, die Lageberichte
und Informationen über die Lawinensitutation haben ein
Niveau, eine Verbreitung und eine Detailgenauigkeit wie
nie zuvor und trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen und/oder Beinaheunfällen, die einem die Haare zu
Berge stehen lassen. Warum ist das so? Lenken uns die
gesamten Informationen, Sicherheitsinputs und Pro-Videos, geschriebene Zeilen, Apps und Techno-Schutz so sehr
davon ab, für uns selbst Sorge zu tragen? Oder jagen sie
uns sogar hinaus? Immerhin lösen gut 90% der Personen,
die in Lawinen ums Leben kommen, besagte Lawine selbst
aus.
HEURISTIC TRAP! WTF?
Es sind also nicht die anderen, die böse Natur oder das
Schicksal. In den häufigsten Fällen haben wir es uns einfach selbst zuzuschreiben. Die menschliche Falle schnappt
zu, weil wir gewisse Situationen in ihrer Komplexität
nicht mehr erfassen können, wir es aber nicht erkennen
(wollen), dass wir es nicht erfassen. Und dann haben wir
es noch mit einer ganzen Palette an Hürden und Hindernissen zu tun, die wir uns gegenseitig selbst aufbauen.
Diverse Methoden zeigen auf, wie wir unser Risiko optimieren können, technische Geräte unterstützen uns
beim Entscheiden (später helfen andere beim schnelleren
Suchen) und ewig sind es die gleichen Fallen in die wir
tappen.
Diese Fallen oder Muster sind auch schon seit längerem
bekannt, aber irgendwie finden sie den Weg in unsere
Köpfe nicht. Wer hier neugierig geworden ist, der ist
eingeladen mal bei McCammon, Mersch oder Hedlund
nachzulesen was es mit dem Faktor Mensch, Risikospirale
oder Risikokompensation so auf sich hat.
DER EINZELHANG, DER LAGEBERICHT
UND WIR
Um die aktuelle Lawinensituation im Großen und Ganzen
einschätzen zu können, ist der Lawinenlagebericht die
wertvollste Unterstützung. Dabei werden Daten aufgearbeitet, analysiert und präsentiert.
Fazit: Die Lageberichtsmacher tun einen grandiosen Job.
Dennoch gibt es drei Punkte die man nicht vergessen
darf:
a) Die Flächen (regionale Gefahrenstufe) für die
Situationen beschrieben, eine Gefahrenstufe
ausgegeben, Gefahrenstellen oder Gefahrenquellen
benannt werden, sind durchschnittlich (am Beispiel
Tirol) ca. 1.000 km² groß. Es muss also immer
hinterfragt werden, ob die Aussagen für meine
Geländekammer, in der ich mich bewege, auch
zutreffen. Dazu braucht es aber eine gewisse
Erfahrung.
b) Beim Lesen und Auswerten des Lageberichts
interpretieren Wir eine textliche Ausführung, die
durch graphische Darstellungen unterstützt wird.
Und wie wir aus den Grundregeln der Kommunikation
Schulz von Thun wissen, ist es nicht immer dasselbe,
was A kommuniziert und dann bei B ankommt. Auch
darüber gibt es Studien welche ergeben, dass wir den
Inhalt des Lageberichts nicht zur Gänze behalten und
im Gelände häufig fehlinterpretieren.
c)
Wir hauen uns selbst regelmäßig in die Pfanne.
Nämlich immer dann, wenn wir oben an der
Hangkante stehen, hinunterblicken in das
unverspurte Weiß, Überlegungen anstellen, ob
der Hang jetzt 34° oder 37°Grad hat, ob wir den
angekündigten Triebschnee in diesem Sektor finden
oder nicht oder ob wir nicht doch schon unterhalb
der kritischen Höhenstufe sind, was uns die
Reduktion um eine Gefahrenstufe erlauben würde.
Im Hinterkopf wissen wir es genau - es ist knapp.
Aber was soll´s, wir fahren doch.
Wir arbeiten also mit einem Produkt, dass seit dem
Entstehungsprozess eine gewisse Unschärfe mit sich
bringt, legen dann noch einen Weichmacher unserer
eigenen Interpretation darüber und am Ende werfen
wir alles um, da der Gedanke – „geiler Powder, muss
ich haben“ gewinnt. Am Ende der Abfahrt ist wieder
einmal nichts passiert, aber wer kann schon sagen wie
knapp es war?
In den letzten Ausgaben der M4U haben wir uns
mehr mit der Schneedecke und den Geländefaktoren
beschäftigt. Stellen wir doch auch einmal ein paar
Überlegungen zu uns selbst an.
WER SIND WIR?
Bist Du alleine unterwegs oder seid ihr ein Haufen motivierter Wintersportler. Denk daran, dass Alleingänger zu den größten Verlierern unter den Lawinentoten zählen – es gibt keine Chance auf schnelle Kameradenrettung.
Wie seht ihr euch als Gruppe? Eher ambitionierte Anfänger, die zurückhaltend unterwegs sind oder mehr die schneesüchtigen,
schnellsten im Hang? Der Erste im Hang zu sein ist nicht automatisch mit einem höheren Risiko verbunden. Wenn aufgrund von eigenem Druck oder Ängsten etwas zu verpassen, keine Zeit mehr für Überlegungen bleibt und die Entscheidung nur auf der Tatsache
gefällt wird, der Erste sein zu müssen, dann steigt das Risiko schlagartig an. Also Ruhe bewahren, überlegen – länger leben!
WAS WOLLEN WIR?
Unterhaltet euch in euren Konstellationen darüber, was euch wichtig ist. Für die Tour, im Leben, in der Gruppe. Wie denkt ihr über Sicherheit? Wie denkt ihr darüber, dass es immer wieder Expertenunfälle gibt? Es geht nicht darum, vor der Tour schon etwas madig zu
reden, aber wenn offen ausgesprochen wurde was den Individuen wichtig ist, fällt es manchmal leichter eine Entscheidung zu fällen.
WER ENTSCHEIDET?
Denkt immer an die interne Struktur eurer Gruppe. Gibt es jemanden der Entscheidungen fällt, die Gruppe informell führt? Jemand,
der zum Beispiel einen LVS-Check anordnet oder ihn ausführt, der über Aufstiegsroute und Abfahrtslinie entscheidet. Oder seid ihr
eher ein loser Haufen der einfach so tut also ob? Wenn es „Entscheider“ gibt, warum ist er derjenige? Hat er seinen Expertenstatus
aufgrund seiner Ausbildung oder seiner Aura, seines Auftretens, seiner Erfahrung und da ist zu hinterfragen - welcher Erfahrung? Es
geht nicht darum, einen Führenden in Frage zu stellen. Aber es ist gut, sich ein Bild darüber zu machen, wem man sich anvertraut.
KENNEN WIR DAS, WAS WIR GERADE WAHRNEHMEN?
Situationen erleben, heißt ja nicht nur - was sehen wir gerade? Es geht vielmehr darum, unsere gesamten Sinne auf die Situation
einzustellen. Sehen können wir Steilheiten, Auslaufbereiche, Einzugsgebiete, andere Gruppen, Schneebeschaffenheit, usw. Hören
können wir meistens den Wind, die Anderen und vielleicht unsere innere Stimme (interner Dialog). Spüren können wir die äußeren
Einflüsse auf uns (Schneedecke, Kälte, …) und wir fühlen auch intern. Es gibt ein Gefühl das auf Erfahrungswissen aufbaut, auch als
Intuition bekannt. Je mehr Erfahrungswissen vorliegt, umso eher entwickelt sich Intuition. Ob dieses Gefühl positiv oder negativ im
Sinne des Sicherheitsdenkens ist, lässt sich nicht einfach beantworten, aber folgendes Fragemuster könnte helfen:
Sind wir gefühlsmäßig im grünen, orangen, roten Bereich?
Hab ich Bauchweh oder eher ein flaues Gefühl im Magen? Warum soll ich wo hineinfahren oder raufgehen, wo das Gefühl nicht
passt? Man darf sich hier die Frage stellen ob es „die verpasste Gelegenheit“ oder „dieser Hang ist die einzige Kostbarkeit“
wirklich gibt.
HABEN WIR ÜBERHAUPT KEINEN BEZUG ZUR SITUATION ZUM HANG?
Viele Beteiligte an Lawinenunfällen geben später an, keine
Ahnung darüber gehabt zu haben, was es mit Lawinen auf
sich hat. Wer diese Zeilen in einem Alpinmagazin liest, wird
per se nicht zu diesen Gruppen gehören. Aber auch wir
„Erfahrene“ sind davor nicht gefeit.
Wenn wir also zu einem Hang überhaupt keine Beziehung,
kein positives oder negatives Gefühl aufbauen können,
dann ist es besser darauf zu verzichten.
UND JETZT?
Zu guter Letzt stellen wir uns nochmal die Frage: Warum
werden Gefahren erkannt, aber es hält man sich keiner
an die Verhaltensregeln? Warum gibt es immer wieder
Situationen wo wir im 40° Grad Gelände mit Mehrfachverschüttungen konfrontiert sind (nicht im Aufstieg, sondern
in der Abfahrt!). Warum trifft es immer noch ca. ein Drittel
der Lawinentoten aufgrund fehlender Notfallausrüstung
oder mangelnder Kenntnis diese zu bedienen? Die Zeilen
sind heute mal deutlich mehr erhobener Zeigefinger als
gewünscht und es ist fraglich, ob hiervon jemand etwas
lernen will. Aber das Jammern um die ach so komplexe,
unbekannte Schneedecke und „ewig sind´s die anderen“,
nützt alles nix wenn wir uns nicht endlich selbst auch an der
Nase nehmen. Jeder von uns hat seinen „blinden Fleck“,
beginnen wir, ihn zu finden!
Wer von euch mehr über Paul Mair, den Autor unserer
Sicherheitsrubrik wissen möchte, wird bei mc2alpin fündig.
Profitorientierter Eingriff in die Natur,
hoher Energie- und Wasserverbrauch
sowie optische Schandflecken am Berg:
Skifahren ist vielen Umweltschützern ein
Dorn im Auge. Doch die Zeiten ändern
sich! Immer mehr Skigebiete legen auf
Nachhaltigkeit wert.
NACHHALTIGES
SKIFAHREN
EIN WIDERSPRUCH PER SE?
Text: Almut Otto
„Die meisten Skigebiete setzen in Bezug auf
Umweltfreundlichkeit auf Sensibilisierungsmaßnahmen wie die Beschilderung von Schutzzonen oder eine nachhaltige Anreise“, weiß Katharina Conradin, Präsidentin CIPRA International,
zu berichten, „doch auch die Installation von Solarpanels zur Stromproduktion für Liftanlagen wie
in Golm bei Montafon oder im Zillertal können
die Umweltbilanz eines Skigebietes verbessern.“
Conradin sieht aber auch den Wiederspruch, den
Skifahren und Umweltfreundlichkeit mit sich
bringen. Doch immerhin nennt sie fünf Kriterien,
die die Existenz eines Skigebiets in ausgewählten
Regionen rechtfertigen. Schließlich will keiner auf
das Skifahren verzichten.
Ein wesentlicher Faktor ist die Größe. Je größer
das Gebiet, desto mehr internationale Kundschaft
wird angelockt und desto mehr Energie wird
bei der An-/Abreise verbraucht. Deshalb gilt: je
kleiner, je nachhaltiger. Desweiteren sorgt hohe
Schneesicherheit für weniger Kunstschneeproduktion, was wiederum Energie- und Wasservorräte schont. Wird das Skigebiet in die Landschaft
eingebettet und somit auf Geländemodellierungen sowie Speicherseen verzichtet, deutet dies
auch auf Umweltfreundlichkeit hin. Wichtig
ist zudem, dass keine Schutzgebiete tangiert
werden. Dies müssen sich vor allem Freerider zu
Herzen nehmen. Letztendlich sollte ein Skigebiet
wirtschaftlich tragbar sein, die regionale Wirtschaft
stützen und auf staatliche Subventionen verzichten.
ALPACHTAL – FORSCHUNGSZENTRUM FÜR
NACHHALTIGEN TOURISMUS
Vorzeigeprojekt in Bezug auf Nachhaltigkeit
ist das Alpachtal: Im April 2014 wurde es Forschungszentrum für nachhaltigen Tourismus im
Alpenraum. Drei Jahre sollen unter dem Namen
Mount++ neben der umweltverträglichen Nutzung des Skigebiets auch intelligente und praxisnahe
Lösungen zur Energie- und Ressourceneinsparung gefunden werden. Im Fokus stehen dabei
etablierte Lösungen wie umweltfreundliche Fortbewegung. Zudem ist ein Großteil der Hotellerie
und Gastronomie nachhaltig aufgestellt.
„Die Alpbacher Seilbahnen sind aktive Partner
in dem Projekt Mount++ und bestrebt, mit modernster Technik energieeffizient und nachhaltig zu
arbeiten“, erklärt Dr. Paul Stampfl, wissenschaftlicher Leiter des Projekts Mount++, „das gilt
für die Pistenpräparierung mit Geräten, die mit
dieselelektrischem Antrieb arbeiten genauso, wie
für die Beschneiung mit Naturdruckgravitation.“
KURVENPATEN, ENERGIETEPPICH
UND RENATURIERUNG
Auch der Schweizer Skiort Arosa kann nachhaltiges Engagement vorweisen: Wer die Patenschaft
für eine der 360 Kurven zwischen Chur und Arosa
übernimmt unterstützt den Arosa Ökofonds,
Leistungsträger im Dorf nutzen hauptsächlich
Produkte aus der Region und neben dem Energieteppich organisieren die Arosa Bergbahnen
mehrere Aufräumtage mit der Primarschule. Das
Wintersportgebiet Arosa Lenzerheide fördert
unter dem Motto „Mein Skiticket ist auch ein ö.V.
Billett“ zudem den öffentlichen Verkehr. Freerider
dürfen sich auf Checkpoints mit Informationen
über Lawinensituationen und -gefahren sowie
Hinweisen zum nachhaltigen Umgang mit der
Umwelt freuen.
Der Stubaier Gletscher setzt vor allem auf energiesparende Maßnahmen wie Anpassung der
Seilbahngeschwindigkeit, Energierückgewinnung,
Nutzung von Abwärme, Lüftungssteuerung und
Aufzeichnung der Energieverbräuche. Im Sommer schützt eine großflächige Vliesabdeckung
den Gletscher vor dem Abschmelzen. Vor Ort
zeichnet sich besonders der Jagdhof durch sein
nachhaltiges Wirtschaften mit zum Teil eigenen
Produkten aus.
Im Zweifelsfall kann es aber auch vorkommen,
dass ein nicht mehr tragbares Skigebiet renaturiert wird. So geschehen am Gschwender Horn
bei Immenstadt im Allgäu. Aus dem Skigebiet mit
Liftanlagen und Pistenflächen wurde innerhalb
von vier Jahren ein ansehnliches Wander-, Erholungs- und Naturgebiet.
LINKSAMMLUNG ZUM THEMA
NACHHALTIGKEIT VON SKIGEBIETEN:
Zertifizierungssystem von Skigebieten der
Stiftung Pro natura
Initiative respektiere deine Grenzen
Französische Auszeichnung Flocon Vert
Veröffentlichungen von CIPRA – Leben in den
Alpen: Umweltzertifizierung von Skigebieten
Grüner Wintersport
Sustainable Sports www.mountains4u.de
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Petra Thaller, zeit-fuer-draussen.at, Filip Zuan
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Johanna Stöckl, Petra Thaller
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