Curriculum Chronische Sinusitis

Transcrição

Curriculum Chronische Sinusitis
Gesundheitstraining
in der medizinischen Rehabilitation
Curriculum
Chronische Sinusitis
Æ
Standardisierte Patientenschulung
CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Deutsche Rentenversicherung Bund
Curricula für das Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation
Krankheiten des Atmungssystems
Curricula
Asthma bronchiale
COPD
Chronische Sinusitis
Bronchiektasen
Mukoviszidose
Sauerstofflangzeittherapie
Aktualisierung (2010): W. Scherer, J. Schäfer
Reha-Zentrum Utersum/Föhr der Deutschen
Rentenversicherung Bund, Klinik Utersum
Autoren (2003):
W. Scherer, H. Spiecker, J. Schäfer
Reha-Zentrum Utersum/Föhr der Deutschen
Rentenversicherung Bund, Klinik Utersum
Didaktische Beratung: G. Ernst, U. Tewes (2003)
Medizinische Hochschule Hannover
Redaktion:
Version 2010
H. D. Kijanski (2003)
D. Küch, U. Worringen (2010)
Deutsche Rentenversicherung Bund
Seite II
CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Deutsche Rentenversicherung Bund
Curricula für das Gesundheitstraining in der medizinischen Rehabilitation
Curriculum chronische Sinusitis
Die Module:
1
K RANKHEITSBILD
2
N ASENPFLEGE
Version 2010
UND
T HERAPIEMÖGLICHKEITEN .................................... 1
UND MEDIKAMENTÖSE
S TRATEGIEN .................................. 8
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CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Vorbemerkung zu dem Curriculum
Das Rahmenkonzept der Deutschen Rentenversicherung Bund zur Organisation und
Durchführung des Gesundheitstrainings sowie allgemeine Hinweise zur Gestaltung
des Gesundheitstrainings sind in der Einführung „Gesundheitstraining in der
medizinischen Rehabilitation” beschrieben. Diese sollte bekannt sein und bei der
Durchführung des Curriculums berücksichtigt werden. Nähere Angaben zum
Gesundheitstraining insgesamt und zur Durchführung des Trainings sind daher an
dieser Stelle entbehrlich.
Einführung und Zusammenfassung
Jedes Modul sollte mit einer kurzen Einführung von wenigen Minuten beginnen,
welche die Patienten/Patientinnen über die Inhalte der Trainingseinheit informiert. Die
Patienten/Patientinnen können dann den Ausführungen und Erklärungen
aufmerksamer folgen. Der Trainer/die Trainerin kann sich in der Einleitung auch
darüber informieren, inwieweit spezielle Interessen der Teilnehmer und
Teilnehmerinnen zu berücksichtigen sind.
Jedes Modul muss auch mit einer kurzen Zusammenfassung abschließen, um das
Lernen zu unterstützen und den Transfer der Lerninhalte in die Alltagssituation zu
verbessern. Noch bestehende Unklarheiten der Teilnehmer/Teilnehmerinnen können
geklärt und die Übersicht über die wichtigsten Inhalte erleichtert werden. Nach
Möglichkeit sollte ein Arbeitsblatt oder eine zusammenfassende Folie verwendet
werden. Sehr hilfreich ist es auch, den Teilnehmern/Teilnehmerinnen eine schriftliche
Zusammenfassung bzw. ein Informationsblatt mitzugeben. Alternativ können die
Teilnehmer/Teilnehmerinnen abwechselnd mit der Aufgabe betraut werden, ein
Stundenprotokoll anzufertigen.
Für die Einführung und Zusammenfassung werden im Allgemeinen circa 5 Minuten
genügen. Auf die Einführung und Zusammenfassung wird bei den einzelnen Modulen
in der Regel nicht mehr hingewiesen.
Hinweise
Dem Modul 2 ist ein Wissensfragebogen beigefügt. Er dient der
Lernzielüberprüfung. Er kann entweder punktuell im Rahmen der internen
Qualitätssicherung oder auch regulär im Rahmen der Schulung eingesetzt werden.
Die richtige Auflösung der Fragen sollte im Rahmen der Schulung besprochen
werden.
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CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Inhaltsverzeichnis
1
K RANKHEITSBILD
UND
T HERAPIEMÖGLICHKEITEN .................................... 1
1.1 Der Patient/die Patientin kann den Aufbau und die Funktion der
Nase und der Nebenhöhlen beschreiben ...........................................2
1.2 Der Patient/die Patientin kann die häufigsten Erkrankungen der
Nase und der Nebenhöhlen beschreiben ...........................................3
1.3 Der Patient/die Patientin kann Gründe für die
Behandlungsbedürftigkeit seiner Erkrankung nennen ........................5
1.4 Der Patient/die Patientin kann Möglichkeiten zur Behandlung und
Linderung seiner Beschwerden aufzählen .........................................6
1.5 Der Patient/die Patientin kann die Bedeutung von operativen
Eingriffen für sich abwägen ...............................................................7
2
N ASENPFLEGE
UND MEDIKAMENTÖSE
S TRATEGIEN .................................. 8
2.1 Der Patient/die Patientin kennt die Prinzipien der Nasenpflege
und -reinigung ...................................................................................9
2.2 Der Patient/die Patientin kann verschiedene medikamentöse
Strategien nennen ........................................................................... 10
2.3 Der Patient/die Patientin ist motiviert, die verschiedenen
Strategien für sich zu überdenken ................................................... 12
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CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Modul 1
1 Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Autoren: J. Schäfer, W. Scherer
Reha-Zentrum Utersum
Thema
Aufbau, Funktion und Erkrankungen der Nase sowie
Behandlungsmöglichkeiten der Sinusitis
Form
Schulung
Dauer
60 Minuten
Zielgruppe
Patienten/Patientinnen mit chronischer Sinusitis
Leitung
Arzt/Ärztin
Raum
ruhiger Gruppenraum, Stühle im Halbkreis
Teilnehmerinnen-/
Teilnehmerzahl
maximal 15
KTL
Leistungseinheit
C371 Standardisierte Schulung bei sonstigen
Atemwegserkrankungen: Sinusitis
Material
OH-Projektor, Folien/Beamer, Informationsmaterial für
Patienten/Patientinnen, ggf. plastisches Modell des
Schädels, Pinwände und Flip-Chart
Allgemeine Ziele des Moduls
Am Ende dieses Moduls sind die Patienten/Patientinnen in den Grundzügen über die
chronische Sinusitis, ihre Ursachen und Folgen informiert. Sie kennen die
wesentlichen Strategien zur Behandlung und Linderung ihrer Beschwerden.
Hinweise
Keine
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CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
1.1 Der Patient/die Patientin kann den Aufbau und die Funktion
der Nase und der Nebenhöhlen beschreiben
Begründung
Ein Überblick über die Anatomie und Funktion der Nase und der Nasennebenhöhlen
ist erforderlich, um ihre Erkrankungen, ihre Folgen und ihre Therapie zu verstehen.
Inhalt
• Nase: Ort des Geruchssinns und Beginn der Atemwege. Über sie wird die
Luft eingeatmet. Sie dient der Reinigung, der Regulation, der Befeuchtung
und der Anwärmung des Atemstroms
• Nasennebenhöhlen: Insgesamt fünf große und viele kleine luftgefüllte, mit
Schleimhaut ausgekleidete Hohlräume. Der enge Verbindungsgang dient
als Sekretdrainage zur Nasenhaupthöhle. Ihre Funktion ist nicht
vollständig geklärt. Sie machen den Kopf leichter und stabiler
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion, Demonstration
Bildmaterial zur Veranschaulichung der Anatomie, plastische Modelle und ähnliches
sind hilfreich für das Verständnis
Zeit
circa 10 Minuten
Anmerkung
Keine
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CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
1.2 Der Patient/die Patientin kann die häufigsten Erkrankungen der
Nase und der Nebenhöhlen beschreiben
Begründung
Häufig besteht bei den Patienten/Patientinnen eine Begriffsverwirrung hinsichtlich der
verschiedenen Erkrankungen. Der Wunsch nach Klärung betrifft also nicht nur die
aktuelle eigene Erkrankung, sondern auch andere häufige Erkrankungen der Nase
und der Nasennebenhöhlen.
Inhalt
• Schnupfen
• akute Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis)
• chronische Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis)
• Sonderformen
siehe Folie „Erkrankungen der Nase und Nebenhöhlen“ (Folie 01 Modul 1)
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion, Folie „Erkrankungen der Nase und Nebenhöhlen“ (Folie 01
Modul 1); Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die Frage
„Welche Erkrankungen der Nase kennen Sie?“ auf Flipchart oder Pinwand
Zeit
circa 15 Minuten
Anmerkung
Die Beschwerdebilder sind individuell sehr unterschiedlich. Einige
Patienten/Patientinnen haben eine breite Symptompalette, andere leiden an einigen
ausgewählten Beschwerden. Der Referent/die Referentin sollte diese Variabilität
deutlich machen, damit sich bei der Darstellung der Leitsymptome jeder
Teilnehmer/jede Teilnehmerin wiederfindet.
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CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Folie 01 Modul 1: „Erkrankung der Nase und Nebenhöhlen“ Die wichtigsten Erkrankungen der Nase und der
Nebenhöhlen
Schnupfen (Rhinitis):
• virusbedingte Entzündung der Nasenschleimhaut, die mit
Anschwellen der Schleimhaut und vermehrter Sekretbildung
einhergeht Akute Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis):
• Mitbeteiligung der Nebenhöhlen. Durch das Anschwellen der
Schleimhaut kann der Schleim nicht abfließen und staut sich in
den Nasennebenhöhlen Ì Nährboden für Krankheitskeime;
länger anhaltend und beschwerdereicher als die Rhinitis
Chronische Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis):
• häufiges Wiederkehren der Infekte, Ursachen: zum Beispiel
Veranlagung, Vergrößerung der Nasenmuscheln, eingeschränkte
Sekretdrainage, Nasenscheidewandverkrümmung
• katarrhalische Sinusitis: permanente Schleimbildung der Nase
und der Nebenhöhlen
• Polypös: Polypenartiges Schleimhautwachstum, führt zu
Problemen der Nasenatmung und zur Einschränkung des
Geruchssinns, kann die Sekretdrainage der Nebenhöhlen
beeinträchtigen Sonderformen:
• allergischer Schnupfen; Allergene als Auslöser (Heuschnupfen)
• vasomotorischer Schnupfen (Regulationsstörung der
Nasenschleimhaut) • Nasenscheidewandverbiegung: führt zur Behinderung der
Nasenatmung und zu gestörtem Sekretabfluss bei Schnupfen
• Privinismus: Regulationsstörung durch zu häufige und
längerfristige Einnahme abschwellender Nasentropfen Version 2010 Seite 4
CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
1.3 Der Patient/die Patientin kann Gründe für die
Behandlungsbedürftigkeit seiner Erkrankung nennen
Begründung
Die Darstellung der Einschränkungen und Krankheitsfolgen führt die Notwendigkeit
einer adäquaten Behandlung vor Augen und erhöht damit die Compliance. Dabei
können auch Beeinträchtigungen im psychosozialen Bereich angesprochen werden.
Inhalt
• Symptome
− Behinderte Nasenatmung, eingeschränkter Geruchssinn, Kopfschmerzen und
Infekthäufung
Ziele der Therapie sind zum Beispiel:
• Symptomentlastung
− Rückgang von Schleimbildung, Verbesserung des Abflusses
• Vermeiden eines Übergreifens der Entzündung auf das gesamte
sinubronchiale System
• Verbesserung der Lebensqualität
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion; Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die
einleitende Frage „Warum sollte die chronische Entzündung behandelt werden?“ auf
Flipchart oder Pinwand
Zeit
circa 5 Minuten
Anmerkung
An dieser Stelle kann auch die oft bei den Patienten/Patientinnen zu findende
Verstimmung durch sehr häufige Erkrankungen thematisiert werden.
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CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
1.4 Der Patient/die Patientin kann Möglichkeiten zur Behandlung
und Linderung seiner Beschwerden aufzählen
Begründung
Dieses Lernziel dient der Analyse der Laientheorien und soll Transparenz schaffen.
Der Überblick über verschiedene therapeutische Strategien ermöglicht es, fundierte
Ansätze von paramedizinischen Ansätzen abzugrenzen.
Inhalt
• Nasenpflege (zum Beispielen regelmäßige Nasendusche)
• Medikamentenanwendung (richtige Technik!)
• vermeiden negativer Einflüsse wie Zugluft, Staub, Allergene
• lokale Wärmeanwendung
• Infektionsprophylaxe (regelmäßiges Ausdauertraining, gesunde
Ernährung, Sauna, et cetera)
• ausnutzen von günstigen klimatischen Bedingungen
• chirurgische Eingriffe
Hinweise zur Durchführung
Sammeln der Beiträge von Patienten und Patientinnen auf die Frage „Welche
Behandlungsmöglichkeiten kennen Sie?“ auf Flipchart oder Pinwand; Diskussion
Zeit
circa 15 Minuten
Anmerkung
Zu den alternativen Therapieverfahren, wie zum Beispiel Homöopathie, Akupunktur,
Lymphdrainage, Immunstimulation mit Bakterienfragmenten oder verschiedenen
physikalischen Anwendungen: auch wenn in Einzelfällen von einer Verbesserung der
Symptomatik berichtet wird, können die Effekte nicht systematisch belegt und vor
allem nicht gegen Spontanremissionen abgegrenzt werden.
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CURRICULUM
Modul 1:
CHRONISCHE SINUSITIS
Krankheitsbild und Therapiemöglichkeiten
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
1.5 Der Patient/die Patientin kann die Bedeutung von operativen
Eingriffen für sich abwägen
Begründung
Über die chirurgischen Möglichkeiten müssen die Patienten/Patientinnen informiert
werden, um deren Bedeutung für ihre Therapie abschätzen zu können. Neben der
Vermittlung von Wissen muss auch die affektive Komponente berücksichtigt werden.
Einerseits haben viele Patienten/Patientinnen Angst vor Operationen, andererseits
werden vielleicht unrealistische Hoffnungen gehegt.
Inhalt
• Vorgehensweisen
− bei katarrhalischen Formen wird der Zugang zu den Nebenhöhlen operativ
geöffnet, um die Belüftung und den Sekretabfluss zu verbessern
− bei polypösen Formen wird neben einer Öffnung der Nebenhöhlen die erkrankte
Schleimhaut ausgeräumt. Leider kommt es häufig zu Polypenneubildungen
− bei nachteiligen anatomischen Bedingungen kommt evtl. eine Begradigung der
Nasenscheidewand und/oder eine Verkleinerung der Nasenmuscheln in Frage
• Kriterien, die zu prüfen sind
−
−
−
−
schwere der Erkrankung
vorhandene anatomische Verhältnisse
Begleiterkrankungen
individuelles Operationsrisiko
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion, Anschauungsmaterial
Zeit
circa 10 Minuten
Anmerkung
Wie ausführlich der Referent/die Referentin dieses Thema behandelt, muss er/sie
davon abhängig machen, was für die Gruppe relevant ist.
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CURRICULUM
CHRONISCHE SINUSITIS
Modul 2
2 Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Autoren: J. Schäfer, W. Scherer
Reha-Zentrum Utersum
Thema
Therapie der chronischen Sinusitis
Form
Schulung
Dauer
60 Minuten
Zielgruppe
Patienten/Patientinnen mit chronischer Sinusitis
Leitung
Arzt/Ärztin
Raum ruhiger Gruppenraum, Stühle im Halbkreis Teilnehmerinnen-/
Teilnehmerzahl
maximal 15
KTL
Leistungseinheit
C371 Standardisierte Schulung bei sonstigen
Atemwegserkrankungen: Sinusitis
Material
OH-Projektor, Folien/Beamer, Informationsmaterial für
Patienten, Nasendusche, Flipchart, Wissensfragebogen
Allgemeine Ziele des Moduls
Die Patienten kennen die wesentlichen Behandlungsstrategien, insbesondere die
intensive Nasenpflege und sind motiviert, die für sie relevanten Bausteine
anzuwenden.
Hinweise
Keine
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CURRICULUM
Modul 2:
CHRONISCHE SINUSITIS
Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
2.1 Der Patient/die Patientin kennt die Prinzipien der Nasenpflege
und -reinigung
Begründung
Viele Patienten/Patientinnen profitieren von der intensiven Nasenpflege mit
Nasenspülung oder -dusche, so dass die Patienten/Patientinnen die Methode für sich
ausprobieren sollten. Neben der Verbesserung der Befindlichkeit wird den
Betroffenen ein Weg aufgezeigt, wie sie selbst Einfluss auf ihre Erkrankung nehmen
können. Das Gefühl der Unkontrollierbarkeit und Hilflosigkeit wird reduziert.
Inhalt
• Reinigung der Nase zur Beseitigung von Schleim und Allergenen und
somit zur Reduktion von Beschwerden
• Verwendung der Nasenspülung oder -dusche
• regelmäßige Durchführung etwa zwei Mal täglich
(vor dem Schlafengehen und nach dem Aufstehen)
• Anleitung zur Herstellung einer adäquaten Spüllösung
• Hinweise zur Hygiene
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion; Demonstration der Geräte zur Nasendusche, evtl. einige
praktische Übungen vorführen
Zeit
circa 20 Minuten
Anmerkung
Keine
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Seite 9
CURRICULUM
Modul 2:
CHRONISCHE SINUSITIS
Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
2.2 Der Patient/die Patientin kann verschiedene medikamentöse
Strategien nennen
Begründung
Um die Patienten/Patientinnen zu einem kompetenten Partner/einer kompetenten
Partnerin zu machen, müssen diese die grundsätzlichen Behandlungsprinzipien
verstehen. Die Patienten/Patientinnen sollen nicht durch tief gehende Einweisungen
in die Pharmakotherapie überfordert werden, aber grob über die wesentlichen
Präparategruppen Bescheid wissen. Dies verbessert die richtige Anwendung und die
Compliance.
Inhalt
• medikamentöse Strategien
− Entzündungshemmung
− Schleimlösung
− Beseitigung einer Verlegung der Nasenatmung
siehe Folie „Medikamentöse Therapie“ (Folie 01 Modul 2)
Hinweise zur Durchführung
Vortrag, Diskussion, Folie „Medikamentöse Therapie“ (Folie 01 Modul 2); die korrekte
Anwendung lokalwirksamer Medikamente sollte theoretisch besprochen, und wenn
möglich, praktisch demonstriert werden. Zur Eröffnung des Themas können Beiträge
der Patienten/Patientinnen auf einem Flipchart gesammelt werden, unter der
Leitfrage „Welche Medikamente kennen Sie?“
Zeit
circa 20 Minuten
Anmerkung
Keine
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Seite 10
CURRICULUM
Modul 2:
CHRONISCHE SINUSITIS
Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Folie 01 Modul 2: „Medikamentöse Therapie“
Entzündungshemmung:
•
Antibiotika
− bei bakterieller Verursachung
•
örtlich wirksame (topische) Corticoide
− bei Entzündungen (kaum Nebenwirkungen)
•
Antiallergika
− bei Reaktion auf allergieauslösende Substanzen
(lokale und systemische Antihistaminika)
Schleimlösung :
•
Mukolytika und Sekretolytika
Beseitigung einer Verlegung der
Nasenatmung:
•
abschwellend wirkende Nasentropfen oder
Nasensprays
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Seite 11
CURRICULUM
Modul 2:
CHRONISCHE SINUSITIS
Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Wissen
Einstellung
Handlungskompetenz
Lernziel
2.3 Der Patient/die Patientin ist motiviert, die verschiedenen
Strategien für sich zu überdenken
Begründung
Zusätzlich zu den überwiegend kognitiven Lernzielen muss auch die affektive
Komponente berücksichtigt werden. Nur wenn die Patienten/Patientinnen die
dargestellten Möglichkeiten als Erfolg versprechend einschätzen und für sich als
umsetzbar bewerten, werden sie sie auch im alltäglichen Leben anwenden.
Inhalt
• Was können die Patienten/Patientinnen selber tun?
• Was hindert sie daran?
• Welche Vorsätze haben sie gefasst?
Hinweise zur Durchführung
Diskussion, Zum Beispiel Erörtern, welche Techniken bereits bekannt sind und
welche Erfahrungen damit gesammelt wurden.
Den Patienten/Patientinnen kann der Handlungsauftrag gegeben werden, noch nicht
versuchte Techniken auszuprobieren.
Abschließend kann gegebenenfalls der Wissensfragebogen 01 Modul 2 eingesetzt
werden zur Überprüfung oder Wiederholung des Gelernten.
Zeit
circa 15 Minuten
Anmerkung
Patienten/Patientinnen mit Sinusitis leiden häufig darunter, dass ihre Probleme und
Beschwerden von Nicht-Betroffenen als nur wenig schwer abgetan werden. Das
sollte gegebenenfalls ein Thema der Diskussion sein. Neben der gegenseitigen
psychosozialen Unterstützung gilt es, krankheitsrelevante Informationen und
Erfahrungen auszutauschen.
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CURRICULUM
Modul 2:
CHRONISCHE SINUSITIS
Nasenpflege und medikamentöse Strategien
Fragen zu diesem Curriculum: Wissensfragebogen 01 Modul 2
1. Welche Funktionen hat die Nase bei der Atmung?
(Mehrfachnennungen sind möglich)
a) anfeuchten der Luft .........................................................................
b) anwärmen der Luft ..........................................................................
c) Filterung der Luft .............................................................................
d) anreichern der Luft mit Sauerstoff ...................................................
e) die Funktion ist bis heute nicht ganz geklärt ....................................
2. Warum sollte eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung
angemessen therapiert werden? (Mehrfachnennungen sind möglich)
a) vermeiden von Osteoporose als Folgeschaden ...............................
b) Vermeidung eines Übergreifen der Entzündung auf andere
Bereiche, wie z. B. Bronchien..........................................................
c) Reduzierung von Symptomen, wie behinderter Nasenatmung,
eingeschränktem Geruchssinn, Kopfschmerzen etc. .......................
d) Verbesserung der Lebensqualität ....................................................
3. Was kann man bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung
grundsätzlich tun, um Beschwerden zu reduzieren?
(Mehrfachnennungen sind möglich)
a) gegebenenfalls chirurgischem Eingriff unterziehen..........................
b) regelmäßig Medikamente einnehmen..............................................
c) physiotherapeutische Techniken zur Bronchialreinigung erlernen ....
d) regelmäßige Nasenpflege mit Nasenspülung oder -dusche
betreiben .........................................................................................
Wenn Sie zu diesem Themenbereich noch Fragen haben, wenden Sie sich
bitte an den Referenten/die Referentin, der/die Ihnen gerne Auskunft gibt.
Version 2010
Seite 13