10. Japan-Garten - Park der Gärten

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10. Japan-Garten - Park der Gärten
Gartenkulturzentrum Niedersachsen
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Japangarten
Ein japanisch gestalteter Garten
zeichnet sich durch übersichtliche,
klare Linien aus und strahlt Ruhe,
Geborgenheit und Schönheit aus.
Die wenigen gestalteten Elemente
haben eine große Aussagekraft, die
den Betrachter zu jeder Jahreszeit
gefangen nimmt. Durch intensive
Pflege der Pflanzen kann ein
solcher Garten auch in unserer
Klimazone lange erhalten bleiben.
Dieser Garten im Überblick
– Dargestellt ist eine Berglandschaft, aus der ein Fluß entspringt. Er windet sich durch Felsbrocken und wird im
unteren Bereich zu einem ruhigen Wasser.
– Nach japanischer Tradition wird das Wasser mit Hilfe von geharktem Kies als Trockenfluß realisiert. Im hinteren
Bereich schließt sich eine geschnittene Ilex-Landschaft mit hohen Zypressen in Pagodenform an, die eine Treppe
zum Himmel darstellen.
– Die Bergkiefern und die knorrige Eibe im Vordergrund, die als Formgehölze gestaltet wurden, sollen Alter und
Ruhe ausstrahlen.
– Aus dem „Gebirge“ führt ein Weg aus Trittsteinen über eine natürliche Felsbrücke bis zum Gartentor aus Bambus.
Kiefern als „lebende Steine“ runden das Bild ab.
– Knorrige alte Rhododendron, aufgeschnitten als Schirm, geben den Blick frei auf Fächer-Ahorne hinter der flach
geschnittenen immer-grünen Unterpflanzung.
– Ein Bambushain mit einer Steinlaterne schirmt die Wetterseite ab.
– Der Rasen ersetzt die sonst übliche Moosfläche, da sich Moos in unserem Klima schlecht hält.
Tipp:
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Den besten Eindruck von
dieser gestalteten Landschaft
bekommt man, wenn man
sich vor den Garten hinhockt.
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Japangarten
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WEG
1. Hoher gelbholziger Bambus (Phyllostachys aureosulcata ‘Spectabilis‘) im Vordergrund. Dieser wunderschöne Bambus
wird über 6 m hoch und ist sehr winterhart (bis zu – 25 °C). Selbst die Belaubung bleibt im Winter schön grün.
2. Der hohe grüne Bambus im Hintergrund mit den dicken Halmen ist der Pyramidenbambus
(Semiarundinaria fastuosa). Auch dieser Bambus erreicht eine Höhe von über 6 m. Allerdings
braucht er im Winter Sonnen- und Windschutz (Vlies oder Sackleinen). Er bekommt
in unserem Klima die dicksten Halme.
3. Hinter dieser Sorte befindet sich ein Bambus mit sehr großen Blättern
(Sasa palmata ‘Nebulosa‘), der ca. 2 m Höhe erreicht. Auch dieser Bambus
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benötigt etwas Winterschutz.
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4. Vor den hohen Sorten befindet sich ein mittelhoher Bambus mit sehr
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großem Blatt (Indocalamus tesselatus). Dieser Bambus erreicht eine Höhe
von etwa 1,20 m und braucht keinen Winterschutz ( bis – 22 °C).
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5. Davor zeigen wir einen Zwergbambus (Arundinaria pygmaeus var. distichus). Er
wird bis zu 60 cm hoch. Dieser saftig grüne Bambus wird im Winter zwar etwas
braun, wird dann aber wie ein Rasen im Frühjahr über dem Boden abgeschnitten
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und treibt neu wieder aus. Man kann ihn im Sommer durch Schnitt niedrig halten.
6. Der Bambus hinter dem Bambuszaun ist ein Pseudosasa japonica und wird etwa
3 m hoch. Winterhärte bis ca. 20 Grad minus.
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7. Alle diese Bambusarten sind ausläufertreibend. Sie werden durch eine sogenannte
Rhizomsperre im Zaum gehalten. Die spezielle Folie wird ca. 50 – 60 cm tief
eingegraben, damit die Wurzeln nicht nach außen
wachsen können.
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8. Vorne am Weg ist eine Scheinbuche (Nothofagus
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antarctica) als Formgehölz gestaltet.
9. Die Bodendecker unter diesem Baum heißen
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Leptinella dioica.
10. Die Staude unter diesem Baum heißt Hosta x tardiana
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‘Halycon‘.
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11. Vorne am Weg und am Trockenfluß wurden Pinus mugo ssp.
pumilio gepflanzt. Sie sind zu „lebenden Steinen“ geschnitten.
12. Vor der Kiefer befindet sich dunkelgrünes japanisches Zwerggras
(Ophiopogon japonicus ‘Minor‘).
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13. Vorne am Weg steht ein Taxus baccata als „Big Bonsai“, d. h. ein
großes, im japanischen Stil gestaltetes Formgehölz. Die Pflanze ist
etwa 45 Jahre alt, Gestaltungsdauer ca. 15 Jahre.
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14. Unterpflanzung: Sehr winterharte Rote Diamant-Azaleen
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(Rhododendron x obtusum ‘Diamant Rot‘).
15. Überall im Garten befinden sich sehr schnittverträgliche Ilex crenata
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‘Glorie Gem‘ als „lebende Steine“, im Hintergrund auch als „lebende
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Landschaft“.
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16. Große Rhododendron (lila: ‘Catawbiense Grandiflorum‘, rosa: ‘Roseum
Elegans‘) baumartig geschnitten.
17. Japansegge (Carex morrowii ‘Variegata‘) und japanisches
Zwerggras bilden die Unterpflanzung links.
18. Unterpflanzung rechts: Cornus canadensis.
19. Links im Hintergrund befindet sich Chamaecyparis lawsoniana
‘Höpken’s Silberstar‘, geschnitten als Pagodenform ca. 4 – 5 m hoch.
20. Unterpflanzung: Rhododendron repens-Hybr. und Ilex crenata
‘Glorie Gem‘.
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Der Garten
im Detail
Um den Eindruck einer gestalteten Landschaft nicht zu zerstören, wurde auf die Aufstellung von Etiketten in diesem Garten
bewußt verzichtet. Die Beschreibung der Pflanzen von 1 bis 30 beginnt vom Weg aus gesehen rechts vorne im Garten.
21. Rechts daneben ein alter Fächerahorn (Acer palmatum).
22. Daneben stehen große Eiben (Taxus baccata), geschnitten als
lebendes Gebirge.
23. Vor diesem Taxus finden wir eine Prachtglocke (Enkianthus campanulatus)
und eine geschnittene japanische Azalee.
24. In der Mitte des Gartens finden wir einen Berg, auf dem drei
Bergkiefern (Pinus mugo) stehen, die als „Big Bonsai“ geschnitten wurden.
Diese Pflanzen sind etwa 45 Jahre alt und ca. 15 Jahre geformt worden.
25. Vor diesem Berg befindet sich Buchsbaum (Buxus sempervirens
‘Typ Friesland‘), als Fläche geschnitten.
26. Links vom Gartentor stehen Stämmchen von Ilex cenata ‘Glorie Gem‘.
27. Davor geschnittene Japanische Azaleen und Alpenveilchen
(Cyclamen repandum).
28. Rechts vom Gartentor steht eine große japanische Zierkirsche
(Prunus ‘Accolade‘).
29. Unter dieser Kirsche befinden sich ältere geschnittene Zwergrhododendron (Rh. russatum und Rh. impeditum ‘Blue Tit).
30. Am Trockenfluß befindet sich ein niedriger Ilex crenata
‘Glorie Gem‘ als Bonsai geschnitten.
Planung, Gestaltung und Ausführung
Hans Jürgen Höpken, Gerd Alves
www..big-bonsai.de
Kein
Privatverkauf