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Katharina Maehrlein
Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter
Speaker | Consultant | Bestsellerautorin
Kraftvolle Unternehmen | Kraftvolle Führungskräfte | Kraftvolle Mitarbeiter
Zehn Prozent aller Ausfalltage in der deutschen Wirtschaft gehen auf das Konto seelischer Belastung. Angstzustände und Depressionen sind die vierthäufigste Krankheit
am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schätzungen in 15 Jahren in den Industriestaaten
auf Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden
stehen als Ursache von Frühverrentung an
erster Stelle.
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung: Die moderne Arbeitswelt ist VUKA,
Veränderlich, Unsicher, Komplex und Ambivalent, also mehrdeutig.
Veränderlich:
Ein Change-Prozess nach dem anderen,
Unvorhersehbare und überraschende Veränderungen in schneller Abfolge. Ziele, die
vom Unternehmen eben noch hoch priorisiert
werden, haben plötzlich keine Bedeutung
mehr.
Unsicher:
Langfristige Zukunftsplanung wird immer
schwieriger, was heute noch gilt, kann
morgen ganz anders sein. Nichts ist sicher,
weder der Arbeitsplatz noch die Rente, der
Euro oder die Partnerschaft.
zum aktuellen Profil
Komplex:
Den Überblick über erfolgsentscheidende
Einflussfaktoren zu behalten fällt zunehmend
schwer. Ständiger Entscheidungszwang
ohne nachvollziehbare Grundlage, zu viele
Informationen, die nicht mehr überblickt
werden können, Globalisierung und interkulturelle Gegebenheiten.
Ambivalent:
Überall Widersprüche, mehrdeutige Ziele,
verwirrende Anweisungen und gegenläufige
Auslegungen des gleichen Problems.
Das renommierte Center for Creative Leadership (CCL) sieht Komplexität als größte
Herausforderung für Führungskräfte und den
Umgang mit Ambivalenz, die sogenannte
Ambiguitätstoleranz, als größtes Kompetenzdefizit im Management.
Wir können die VUKA Welt nicht beherrschen
indem wir sie ordnen und kontrollieren. Wenn
wir uns trotzdem in diesem wirbelnden Strom
von ständig wechselnden Anforderungen,
fehlender Orientierung in teils gegenläufigen
Veränderungsprozessen und unsicheren Perspektiven für die Zukunft bewähren wollen,
braucht es etwas, an dem wir uns orientieren
können, etwas dass so viel Halt gibt, dass der
Strom uns nicht mitreißt.
Dieses „Etwas“ ist Ihre Resilienz, die seelische Widerstandskraft die Ihre „VUKAMuskeln“, den Kern Ihrer Persönlichkeit
stählen.
„Du kannst die Wellen nicht stoppen,
aber Du kannst lernen sie zu reiten.“
Um in den komplizierten Wirbeln unserer zunehmend unsicheren Business-Realität nicht
unterzugehen brauchen die Führungskraft,
das Team und das gesamte Unternehmen
Resilienz.
Ein Unternehmen ohne Resilienz hat weniger
Widerstandskraft, ist damit anfälliger, wirtschaftlich gefährdet und entfaltet weniger
Wirkung. Das gleiche gilt für Führungskräfte
und Mitarbeiter.
Die Resilienz eines Unternehmens steht und
fällt mit der Resilienz seiner Führungskräfte
und Mitarbeiter, denn nur wenn der Einzelne
mit VUKA und damit mit Veränderungsdruck
umgehen kann ohne dabei stressbedingte
psychische Störungen zu entwickeln, kann
er sein Team und letztlich das gesamte Unternehmen beeinflussen.
lastbarkeit. Durch die Weiterentwicklung
von Resilienzfähigkeiten entstehen starke
Systeme, die
»» kontinuierlich Leistung auf hohem
Niveau erbringen,
»» hohe Stressresistenz aufbauen,
»» schnell regenerieren,
»» und nach Niederlagen, Rückschlägen und
Misserfolgen schneller als andere wieder aufstehen und weiter machen.
Wünschen Sie sich, dass Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter ihre Leistungskraft
mit Leib und Seele einsetzen und auch
unter Druck top performen?
Dann sind Sie bei mir genau richtig – Lassen
Sie uns miteinander sprechen.
Ihre Katharina Maehrlein
Resilienz ist der Schlüssel zu Leistung, Souveränität, Gelassenheit, Dynamik und Be-
Videotrailer
Klicken Sie auf das Bild und Sie können meinen Trailer anschauen.
Consulting
Im Rahmen von Folgemaßnahmen - resultierend aus einem
Audit der F1-Kräfte unseres Hauses - haben wir Frau Maehrlein
mit der Betreuung von zwei F1-Kräften betraut. Ich habe Frau
Maehrlein als kompetente und auch in komplexen Situationen
routinierte Partnerin kennengelernt. Ich kann die angenehme
Zusammenarbeit mit Frau Maehrlein jederzeit empfehlen.
Soul@Work
Check Up
Christian Scheeren, Leiter Personal, ÖRAG Rechtschutz AG
Psychische Belastung und psychische Beanspruchung
Wie hoch ist die psychische Beanspruchung Ihrer Mitarbeiter? Wie motiviert sind sie bei der
Sache? Wo müssen Maßnahmen ansetzen, damit sie nicht wirkungslos verpuffen? Dies und
mehr erfahren Sie schnell, unkompliziert und preisgünstig mit dem Soul@Work CheckUp!
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zum
Flyer
Leistungen im Überblick
Zum Einstieg
Social Counseling – Mitarbeiterberatung
»» Soul@Work Check-up mit dem preisgekrönten WorkPerformance Indicator und darauf basierende Beratung zu passgenauen
Maßnahmen.
»» Impulsvorträge für Ihre Veranstaltung
Es muss nicht immer gleich Therapie sein! Beratungsangebot für
Ihre Mitarbeiter direkt vor Ort. Unkompliziert und unmittelbar bei
entstehendem Bedarf.
Seminare
»» Die Bambusstrategie®. Den täglichen Druck mit Resilienz meistern.
»» Gesund und erfolgreich führen mit Resilienz
»» Durchsetzungstraining für Frauen
»» Achtsamkeit to go
»» ChiPS® Communicate with horses to improve your personal
strengths
»» Sattelfest in Ihrer Kommunikation mit ChiPS®
»» Erfolgreich führen mit ChiPS®
»» Ausdruck m(M)acht Eindruck mit ChiPS®
»» Mehr Kunden gewinnen mit ChiPS®
»» Teamspirit mit ChiPS®
Coaching
»» Level-Coaching inklusive S.O.S. Support Flatrate am Telefon und
per Mail. Exklusiv für je maximal 10 Personen je Kalenderjahr.
In Paketen von 3, 6, oder 12 Monaten
»» Prävention
»» Individuelle Unterstützung in beruflichen und persönlichen Problemsituationen und Krisen
»» Verbesserung der individuellen Gesundheit und Leistungsfähigkeit
»» Beratung und Coaching zu Stressmanagement
1-2 Tage pro Woche. Mindestens 3 Monate lang, damit sich das
Angebot etablieren kann. Nur im Umkreis von maximal 50 km rund
um Taunusstein möglich!
Multiplikatorenschulung
Ausbildung für Multiplikatoren im Unternehmen, beispielsweise
HR-Spezialisten, Gesundheitspaten, Führungskräfte zum lizensierten
Bambusstrategie®-Coach. 3 Tage
Auszeit
Auszeit mit Entspannungsübungen, Achtsamkeitspraxis, Meditation
und Schweigezeit. 3 bis 7 Tage.
Tausend Dank für die vielen guten und direkt umsetzbaren
Tipps zum Thema Durchsetzung im Job. Ich habe gelernt, dass
„Durchsetzen“ nicht immer etwas mit dem harten Weg zu tun
hat, sondern mit großer Souveränität, Augenmaß und durchaus
auch mit Charme. Es ist eher die Frage, wann ich was intelligent
einsetze. Sie haben mich hier das richtige Augenmaß und die
richtigen Worte gelehrt und mir Mut gemacht, dies umzusetzen.
Auch im Persönlichkeitstest habe ich schon jede Menge über
mich erfahren und einige Klarheit erhalten. Auch Ihre klaren,
wertschätzenden und ehrlichen Feedbacks zu den einzelnen
Übungsrunden haben mich richtig nach vorne gebracht. Direkt
am Montag nach dem Seminar habe ich ein paar Neuerungen
ausprobiert und leise in mich hineingeschmuntzelt als ich
gesehen habe, wie gut das funktioniert. Super!
K.S., Unternehmerin | Königstein im Taunus
Keynotes
Die Bambusstrategie®
Biegen statt Brechen - Belastungen gelassen standhalten mit dem Erfolgsfaktor Resilienz
Ich habe schon einige sehr gute Seminare besucht.
Die Bambusstrategie war aber mit Abstand das Beste!
Das liegt einerseits an dem hochinteressanten Thema
aber zum Großteil auch an der supersympathischen
und humorvollen Art der Trainerin, die Dinge zu
erklären und mit vielen Beispielen aus dem Leben zu
untermauern. Ich habe mir aus dem Seminar viele
wertvolle Tipps mitnehmen können und kann es nur
jedem ans Herz legen. Vielen Dank Frau Maehrlein,
Sie sind eine Inspiration!
M. Schubert | Salzburg AG
Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser
fertig? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor? Die Antwort ist einfach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige Dosis an seelischer
Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren.
Keynotes
Achtsamkeit to go
Die kleine Auszeit mitten im Alltag
Sie müssen nicht täglich stundenlang meditieren, um von der fantastischen Wirkung der Achtsamkeitspraxis zu profitieren! Lernen Sie pragmatische, einfache Achtsamkeits-Techniken
kennen, die Sie problemlos und ohne zusätzlichen Zeitaufwand selbst in den stressigsten
Alltag einbauen können.
Keynotes
Ich mach‘ mir die Welt,
wie sie mir gefällt
So nutzen Sie Ihr Unterbewusstsein als Trüffelschwein für Ihr Glück
Das Leben kann so kraftvoll sein. Das ist es aber leider nicht für jeden zu jeder Zeit. Woran
liegt das? Warum sind manche Menschen glücklich und zufrieden, andere nicht? Warum
bleiben manche trotz widrigster Umstände optimistisch und genießen ihr Leben, andere
finden keine Lebensfreude und Zufriedenheit trotz bester Bedingungen?
Keynotes
Positionieren mit Kalkül
Statusverhalten im Job
Katharina hat auf unserem jährlichen Kongress einen
wunderbaren Vortrag zum Thema Macht, Status und
Körpersprache gehalten. Ihre Veranstaltung hat mit Abstand die
meisten Teilnehmer angezogen. Im Jagdsaal des Schlosses hat
sie knapp 100 Teilnehmer mit ihrem souveränen, lebendigen
und charismatischen Stil begeistert. Das Thema und die
Referentin kamen hervorragend an und viele Teilnehmer
haben mir gesagt, dass sich alleine wegen diesem Vortrag die
Veranstaltung für sie schon gelohnt hätte. Wir selbst planen
weitere Veranstaltungen mit ihr als Top-Speakerin. Stephan Landsiedel, Inhaber | Landsiedel NLP Training
Kennen Sie die nervigen Rangeleien um die beste Position? Wie gut würde es Ihnen gefallen,
ganz leicht mehr Ansehen und Einflussmöglichkeit zu bekommen? Würden Sie sich gerne
noch erfolgreicher Positionieren?
Keynotes
Die geheime Macht der Status-Signale
in der Beziehung zwischen Mann & Frau
Wie Männer und Frauen einfach besser miteinander auskommen
Ob Beziehungskiste oder kollegiale Zusammenarbeit: In der Interaktion zwischen Männern &
Frauen sind Missverständnisse vorprogrammiert. Dieser interaktive Vortrag beleuchtet den
Geschlechterkrieg mit einem Augenzwinkern aus einer ganz neuen Perspektive.
Liebe Frau Maehrlein, Ihr Vortrag zum Thema
Status hat mich sehr begeistert. Gerade in
meinem Feld als Coach für Führungskräfte habe
ich einige sehr gelungene Anregungen erhalten.
Freue mich auf den nächsten Kontakt.
Carlos Salgado, Berater, Trainer und Coach | www.salgado.de
Seminare
Durchsetzungstraining
für Frauen
Wie Sie sich beruflich noch erfolgreicher positionieren
Möchten Sie endlich die nächste Gehaltsstufe erreichen, befördert werden, ins Management
aufsteigen? Und die Anerkennung genießen, die Sie verdienen? Ist es Ihnen wichtig, dabei
authentisch und ganz Frau zu bleiben?
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zum
Flyer
In einem überwiegend männlichen Umfeld proaktiver werden,
strategischer vorgehen, überzeugend auftreten und den
nächsten Karriereschritt machen – das war das Ziel.
Die Teilnehmerinnen an Ihrem Durchsetzungstraining waren
durchweg begeistert. Die darauf folgenden Coachings hatten
bis jetzt zwei Beförderungen in die nächste Führungsebene zur
Folge. Weitere Beförderungen stehen kurz bevor.
Die Teilehmerinnen haben gelernt, ihre Ziele klar zu formulieren,
eindeutige Signale zu senden und mehr Sichtbarkeit in
prestigeträchtigen Projekten zu erlangen.
Sie haben in einer unterhaltsamen und inspirierenden Art
und Weise einen wertvollen Beitrag für die erfolgreiche
Umsetzung des strategisch wichtigen Gender Projektes für
unsere Bank geleistet. Das zurückliegende halbe Jahr unserer
Zusammenarbeit hat uns mehr als überzeugt!
Vielen Dank für Ihr Engagement, auch bei den weiterlaufenden
Coachings. Wir freuen uns auf künftige neue Projekte mit Ihnen.
José Marin Arcas | Europäische Zentralbank, Abteilungsleiter Euro Area Macroeconomic,
Generaldirektion Wirtschaft
Seminare
Dieses Seminar ist ein Meilenstein für uns gewesen.
Klasse-Coach, eine Inspiration und ein Vorbild für die
neuen Erkenntnisse!
Seminarteilnehmer
Katharina Maehrlein gelingt es den Fokus auf effektive
Methoden zum Einsatz unserer inneren Kraft zu lenken,
die auch dann funktionieren, wenn der Druck im
Tagesgeschäft steigt.
Die Bambusstrategie®
Seminarteilnehmer
Den täglichen Druck mit Resilienz meistern
Warum werden einige Menschen mit Druck, Konflikten, Misserfolgen und Niederlagen besser
fertig als andere? Warum gehen sie sogar oft noch gestärkt aus einer Krise hervor?
Die Antwort ist einfach: weil sie in der Lage sind, in kritischen Situationen die notwendige
Dosis an Widerstandsfähigkeit zu mobilisieren.
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zum
Flyer
Frau Maehrlein bietet Kompetenz, Begeisterung und
nachhaltige Erlebnisse.
Seminarteilnehmer
Seminare
Achtsamkeit to go
Die kleine Auszeit mitten im Alltag
Kennen Sie das? Sie träumen von einer Auszeit aber Sie wissen: Ich muss weiter funktionieren und kann jetzt nicht einfach weg. Denn meine Kinder, mein Job und all die anderen
To do´s brauchen mich. Sie stehen mitten im Leben und fühlen sich von Ihrem Alltag gefordert- manchmal auch überfordert- und Sie haben Sehnsucht nach mehr Ruhe und Energie.
Ich unterstütze Sie dabei, den täglichen Wahnsinn nicht nur zu meistern, sondern dabei auch
noch voller Lebensfreude zu sein. Schnell, unkompliziert und effektiv.
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zum
Flyer
Seminare
ChiPS®
Communicate with horses to improve your personal strengths
Erlebnisorientierte Praxisworkshops für Teams und Führungskräfte
Ein Zucken, ein Augenblinzeln und Pferde wissen nicht nur, was wir vorhaben, sondern auch
wie sicher wir uns unserer Sache sind. Um Pferde wirklich zu führen, bedarf es klarer und
authentischer Signale. Pferde machen keinen Unterschied in Bezug auf Stellung oder Status.
Sie spiegeln unser Verhalten und unsere Körpersprache neutral wider und zeigen uns so
unsere Defizite, aber auch unsere Stärken in Kommunikationsprozessen.
Meine Teilnahme am ChiPS®-Seminar liegt nun schon einige
Wochen zurück, trotzdem denke ich noch oft und gerne
daran. Die Zusammenarbeit mit den Pferden war für mich
eine neue, aber sehr beeindruckende Erfahrung. Während
der verschiedenen Übungen gab es einige Aha-Momente, die
sich sehr gut im (Vertriebs-)Alltag umsetzen lassen. Dieses
Training bewirkt durch das Erlebnis mit den Pferden eine
beeindruckende Nachhaltigkeit, die durch die qualifizierte
Trainerin, Katharina Maehrlein, noch zusätzlich unterstützt
wird. Wir haben schon weitere 20 Tage ChiPS® für unsere
Vertriebsmannschaft gebucht. Absolut empfehlenswert!
Jürgen Fries, Director Human Resources | GEDIA Group
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Flyer
Coaching
LevelCoaching
Machtvoll überzeugen auf dem Weg in die erste Liga
Beruflich in ein Haifischbecken geraten? Unter starkem Druck und in kräftezehrender Konkurrenz mit Kollegen und Mitbewerbern? Nur noch Reagieren statt die Situation gestalten? Die
ersten Stresssymptome tauchen auf und es liegt noch eine lange Strecke vor Ihnen? Wenn
es Ihnen so oder so ähnlich geht, dann holen Sie sich jetzt eine Extraportion innere Kraft!
Katharina Maehrlein ist
zertifizierter Coach
Curriculum systemische Organisationsentwicklung und Coaching am Institut für systemische Professionalität (ISB), Dr.Bernd
Schmied, Wiesloch
Masterstudiengang an der European Systemic Business Academy (ESBA), Wien mit
Abschluss Master of Science systemischanalytisches Coaching.
Mein Ziel war es, mich in meiner neuen Leitungsfunktion
vom Start weg optimal zu positionieren und die neue Rolle
bestmöglich dafür zu nutzen, mich gleichzeitig für die
nächste Führungsebene zu empfehlen. Schon im ersten Monat
des Coachings mit Frau Maehrlein bekam ich ungewohnt
begeisterte Rückmeldungen. Ich bin für meine Vorgesetzten
und Kollegen deutlich sichtbarer geworden, werde mit mehr
Respekt behandelt und habe einen großen Schritt in Richtung
meiner Ziele gemacht. Die durchschlagende Wirkung des von
Frau Maehrlein entwickelten Status-Signal-Systems hat mich
verblüfft. Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein kann,
das eigene Auftreten in so kurzer Zeit zu professionalisieren.
Das Coaching bei Frau Maehrlein hat sich für mich gelohnt und
ich habe sie schon für ein weiteres Coaching-Paket gebucht.
Absolut empfehlenswert!
G.O. Economist
Bücher
Aus dem Buch
Selbstcheck:
Wie steht es um Ihre Selbstsicherheit?
Welche der folgenden Eigenschaften treffen auf Sie zu?
Ich fühle mich oft als Opfer der Umstände.
Ich werde anderen gegenüber aggressiv, wenn ich wütend bin oder mich ungerecht
behandelt fühle.
Ich gebe in Gesprächen häufig der anderen Person die Schuld.
Es fällt mir schwer zuzugeben, wenn ich im Unrecht bin.
Ich lade mir zu viel auf und kann schlecht Nein sagen.
Ich bin extrem kritisch mir selbst und anderen gegenüber.
Ich verwende häufig extreme Wörter wie „nie“ oder „immer“, wenn ich mit anderen
über ihr Verhalten spreche.
Ich vermeide Konfrontationen um jeden Preis und habe Schwierigkeiten, mich selbst
zu behaupten.
Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt
und oben von unten nicht mehr zu unterscheiden ist, gibt es Menschen, die trotz der
widrigsten Umstände daraus Kraft ziehen,
voller Mut den Problemen ins Gesicht sehen
und den Überlebenskampf gewinnen. Warum
gibt es Menschen, die mit Druck, Konflikten
und Niederlagen im Privat- und Berufsleben
leichter fertig werden als andere? Die Herausforderungen nicht nur bezwingen, sondern daran wachsen? Was unterscheidet
sie von denen, die daran scheitern oder erst
gar nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere,
Auch verfügbar als:
 Hörbuch  MP3  eBook
seelische Widerstandsfähigkeit, die so genannte Resilienz, ist besonders ausgeprägt
und hilft in turbulenten Zeiten. Resilienz ermöglicht es, allen Stürmen des Lebens Stand
zu halten.
Katharina Maehrlein zeigt Ihnen, wie Sie diese Resilienz trainieren können: Stärken Sie in
Coachings oder bei der Lektüre ihres Buches
Ihren „Bamboo“ und leben Sie die Bambusstrategie®. Werden Sie wie der Bambus im
Sturm: Biegen Sie sich, aber zerbrechen Sie
nicht, begegnen Sie Belastungen mit Stärke
und wachsen Sie daran. So wie der Bambus,
der sich nach jedem starken Wind wieder zu
voller Größe aufrichtet und weiter wächst.
Er stärkt uns für hohes Arbeitsaufkommen,
Druck von allen Seiten oder sogar Krisen. Er
hilft, Ziele zu erreichen und die Erfüllung im
Berufs- und Privatleben (wieder) zu finden.
Härteproben lauern überall. Vor allem dann,
wenn der Druck gleich von mehreren Seiten
auf Menschen einwirkt, denn gerade dann
ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst aufreiben, dass Sie das Machbare nicht mehr
erkennen.
Schon wenn nur eine der Aussagen auf Sie zutrifft, lohnt es sich, an Ihrer Selbstsicherheit
zu arbeiten. Erstellen Sie sich einen Aktionsplan, um positive Veränderungen zu erreichen.
Das geht leichter, als Sie im Moment vielleicht noch glauben!
Bestimmen Sie zunächst einmal, wohin die Reise geht – von welchem Ausgangspunkt starten
Sie? Dazu dient Ihnen die folgende Skala. Schätzen Sie sich selbst ein: Wie selbstsicher sind
Sie auf einer Skala von 1–10? Kreuzen Sie an:
1
passiv
2
3
4
5
6
selbstsicher
7
8
9
10
aggressiv
Ob Sie sich als zu passiv oder zu aggressiv eingestuft haben, in beiden Fällen braucht
es mehr Selbstsicherheit, um in die Mitte zu kommen.
Dieses Buch kommt
aus der Tiefe
eines gelebten
Lebens. Es ist voller
Ideen, praktischer
Tipps. Vieles ist
klug, manches
provozierend und
oft auch amüsant.
Gerade wenn das
eigene Leben
belastet ist und
Zeit und Nerven
angespannt
sind, wird das
Buch zu einem
alltagstauglichen
Begleiter. Sehr
empfehlenswert.
Walter Kohl, Unternehmer,
Autor, Coach
de
Bücher
Katharina Maehrlein (Hrsg.)
Soul@
Work
KraftvolleUnternehmen
KraftvolleFührungskräfte
KraftvolleMitarbeiter
GABAL
„Katharina Maehrlein, Gründerin der Initiative, gelang es, mich
in jeder Hinsicht positiv zu überraschen mit einer Vielfalt von
Beiträgen, und unerwarteten Blickwinkeln auf die Prävention
von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz.“
GABAL
Der von Katharina Maehrlein und ihrer Initiative „Stark wie Bambus“ organisierte
erste Soul@Work-Kongress zur Prävention
von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz im Frühjahr 2014 war ein großer Erfolg.
Zahlreiche inspirierende Fachvorträge von
Pater Anselm Grün, Walter Kohl, Professor
Dr. Lothar Seiwert u.v.m boten fachlichen
Austausch über den Tellerrand der üblichen
Gesundheitsthemen hinaus.
In diesem Sammelband stellen 20 Kongress-Akteure, allesamt renommierte Experten aus Wirtschaft und Coaching, in
hochinteressanten Artikeln ihre erprobten
Strategien, Konzepte und innovativen Ansätze zur Prävention von psychischen Erkrankungen, mehr Lebensqualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz vor und geben Einblick in
die Unternehmenspraxis mit entsprechenden
Best-Practice-Beispielen.
Dr. Andrea Baare, T-Systems International GmbH, Public Sector & Healthcare
Die Bambusstrategie: Die Ausbildung
Weiterbildung zum lizensierten „Bambusstrategie® Coach“
mit Katharina Maehrlein
Für Führungskräfte, Personaler, Berater, Coaches und Trainer
Referenzen (Auszug):
AEG MIS | AMB Generali Services GmbH | Alcan Werke | Balluff GmbH |
Bibliomed | Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. |
BSH Bosch Siemens Hausgeräte | Commerzbank | Continental AG | ContiTech
Fluid GmbH | DIS AG | Deutsche Telekom AG | DIS AG | EADS (European
Aeronautic Defence and Space Company) | Europäische Zentralbank |
Endress + Hauser GmbH & Co. | Gedia Automotive Group | HansGrohe AG |
Hewlett Packard | Hochschule Offenburg | Hoist | Immobilienverband
Deutschland | IVD Region Mitte e.V | JP Morgan Fleming Asset Management |
Klinikum Garmisch-Partenkirchen | Liebherr Hausgeräte GmbH | Management
Circle | Microm AG (Bertelsmann Tochter) | Miele | NEFF GmbH | ÖRAG
Rechtsschutz | PepsiCo | Rohde & Schwarz | Schulte Innenausbau GmbH |
Top Business AG | Vitos Krankenhaus Konzern | Wiesenhüttenstift |
Wirtschaftsjunioren Wiesbaden | ZF Lenksysteme GmbH |
Zurich Versicherungsgruppe Deutschland
Die Weiterbildung basiert auf dem Topseller „Die Bambusstrategie®- Den täglichen Druck
mit Resilienz meistern“ von Katharina Maehrlein. Resilienz beschreibt die Fähigkeit von
Menschen, auf Veränderungen und Krisen flexibel wie ein Bambus zu reagieren und immer
wieder in eine stabile Ausgangslage zurück zu kommen. Diese Fähigkeit Druck, Krisen,
Stress und Rückschläge ohne anhaltende Beeinträchtigung zu bewältigen und mit
der zunehmenden Veränderungsdynamik in Unternehmen aktiv umzugehen, wird
immer mehr zum Erfolgsfaktor.
Resiliente Menschen unterscheiden sich von anderen durch ihre Widerstandskraft und Flexibilität. Sie schaffen es, selbst in turbulenten Zeiten und Krisen
entschlossen und zuversichtlich zu handeln.
Die Weiterbildung macht Sie fit für die Umsetzung der Bambusstrategie®
in Ihrer beruflichen Rolle, im Seminar oder Training und in Ihrem eigenen
(Berufs)Leben. In praktischen Übungen lernen Sie, wie Sie resilientes
Verhalten und kraftvolle Einstellungen im Arbeits- und Führungsalltag
gezielt einsetzen können und wie Sie diese Übungen am besten für Ihre
Kunden und Mitarbeiter einsetzen. Die Bambusstrategie® ermöglicht
es Ihnen, die individuelle berufliche und private Entwicklung Ihrer
Kunden bzw. Mitarbeiter oder Schüler unterstützend zu begleiten.
Mit der dreitägigen Weiterbildung und abschließenden Lizensierung zum Bambusstrategie® Coach können Sie die Bambusstrategie® als effektives Tool in Ihre Führungspraxis oder in Ihre
Trainings, Coachings und Beratungen integrieren.
Um eine intensive Ausbildung zu garantieren ist die Teilnehmerzahl begrenzt.
Über Katharina Maehrlein
aus der Hirnforschung und der Psychologie
mit ihrer persönlichen Philosophie verbindet.
Katharina Maehrlein ist vom Spitzenverband
deutschsprachiger Rednerinnen und Redner
German Speakers Association als professionelles Mitglied anerkannt und darüber hinaus
offiziell als Mentorin des Verbandes aufgenommen.
Nach ihrer Tätigkeit als Ergotherapeutin in einer psychiatrischen Klinik, dem Studium von
Psychologie, Soziologie und Publizistik und
einem Masterstudium mit Abschluss Master
of Science im systemisch-analytischen Coaching hat sie in den letzten 18 Jahren über
30.000 Menschen trainiert und gecoacht.
Daneben ist die Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und doppelte Großmutter auf
vielen Lebensbühnen zu Hause: Sie berät als
Consultant zahlreiche namhafte Unternehmen im gesamten deutschsprachigen Raum,
sie begeistert als gefragte Vortragsrednerin,
hatte einen Lehrauftrag an der Hochschule
RheinMain, ist Bestsellerautorin und Initiatorin von „Stark wie Bambus- Initiative zur
Förderung von psychischer Gesundheit am
Arbeitsplatz“ und deren Kernveranstaltung,
der jährlich stattfindende Soul@Work Kongress. Sie ist für die Anwendung zahlreicher
wissenschaftlich abgesicherter und international anerkannter Persönlichkeitsmodelle
zertifiziert und hat selbst wirkungsvolle Instrumente zur Stärkung der Persönlichkeit
entwickelt, wie das Status-Signal-System,
die Bambusstrategie® und ChiPS-Communicate with horses to improve your personal
strengths®.
Die in Taunusstein lebende Expertin für Resilienz und Durchsetzungsstärke ist Autorin
zahlreicher Fachartikel in Print- und Onlinemedien. Sie inspiriert ihr Publikum mit humorvoll-erkenntnisreichen Impulsvorträgen,
Seminaren und Coachings, bei denen sie
wissenschaftlich untermauerte Erkenntnisse
Ihr Buch „Die Bambusstrategie - Den täglichen Druck mit Resilienz meistern“ ist im
September 2012 im GABAL Verlag erschienen, unter den Besten 10 der Topseller des
Verlags und wurde schon nach kurzer Zeit
in der 5. Auflage verlegt. Ihr aktuelles Buch
„Erfolgreich führen mit Resilienz- Wie Sie
sich und Ihre Mannschaft gelassen durch
Druck und Krisen steuern“ erscheint im
Herbst 2015. Jährlich pünktlich zum Soul@
Work Kongress gibt sie den Kongress Sammelband in der Managementreihe des GABAL
Verlags heraus.
Ihre eigene innere Kraft schöpft Katharina
Maehrlein aus der täglichen Achtsamkeitsund Yogapraxis, Spaziergängen mit ihren 2
Hunden und der Interaktion mit ihrem Pferd.
Sie nimmt regelmäßig an bis zu 10-tägigen
Vipassana Meditationskursen teil, bei denen
durchgängig geschwiegen wird und die Teilnehmer ohne den Zugang zu Internet, TV, Lesestoff, Mobiltelefon und ähnlichem komplett
von der Außenwelt abgeschirmt sind.
In der Literaturliste zum Titelthema „Ich krieg die
Krise - Wege aus dem persönlichen Tief“
Süddeutschen Zeitung
„Es gibt inzwischen mehr als 400 Titel
zum Thema Resilienz im Buchhandel. „Die
Bambusstrategie“ ist zweifellos eines der
pragrmatischsten und hilfreichsten, wenn man
sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen
oder auch vorbeugend besser mit dem täglichen
Druck umgehen möchte. Das Buch liefert gutes
Werkzeug, um das eigene Verhalten – beruflich
und privat – stressfreier zu machen.“
Hamburger Abendblatt
Die Autorin im Interview
Frau Maehrlein,, Sie haben die
Initiative „Stark wie Bambus“ ins
Leben gerufen. Mit welchem Ziel?
Bei der Initiative geht es mir darum, zur Prävention von psychischen Erkrankungen am
Arbeitsplatz beizutragen. Ich sage bewusst
psychische Erkrankungen, denn Burnout
kann ich nicht mehr hören! Meine Idee ist,
dass in der Initiative verschiedene Experten aus ganz unterschiedlichen „Schulen“
zusammenkommen, etwa aus dem Buddhismus, aus der katholischen oder evangelischen Kirche, aus dem NLP oder der
Systemtheorie.
Was hat es mit dem Soul@WorkKongress auf sich?
Die Initiative „Stark wie Bambus“ veranstaltet jedes Jahr den Soul@Work-Kongress. Im
Mittelpunkt stehen Fragen wie: Was kann
das Unternehmen, was können die Führungskräfte, was kann jeder Einzelne tun,
um zur Prävention beizutragen? Und gibt es
vielleicht eine Art universelles Prinzip in den
unterschiedlichen Schulrichtungen? Um das
herauszufinden, braucht es den Blick aus
vielen unterschiedlichen Perspektiven.
Heute ist viel von Resilienz
die Rede. Was versteht man
eigentlich genau darunter?
Resilienz könnte man auch übersetzen mit
innerer Widerstandskraft, also die Fähigkeit,
nach großen Krisen oder nach erheblichem
Druck wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Und was hat der
Bambus damit zu tun?
Der Bambus ist eine hervorragende Metapher für das, was Resilienz ausmacht: eine
Form von Robustheit, von schneller Regenerationsfähigkeit. Der Bambus hat tief
reichende, weit verzweigte Wurzeln. Seine
Triebe wachsen bis zu einem Meter an einem
einzigen Tag, und wenn Schnee auf ihnen
lastet, legen sie sich flach auf den Boden,
brechen aber nicht. Sobald der Schnee geschmolzen ist, steht der Bambus wieder auf.
Seine Blätter rascheln wild, wenn ein Sturm
kommt, aber sie fallen nicht.
Kommt Stress und Druck
eigentlich nur von Außen oder
stressen wir uns eher selbst?
Nein, der Druck kommt nicht nur von außen,
sondern ganz erheblich auch aus unserem
Inneren. Deshalb fokussiere ich mich in meiner Arbeit auf die innere Kraft des Menschen:
Was kann er aus eigener Kraft tun, um seine
Situation zu verbessern und gesund zu bleiben? Wie kann er seine persönliche Widerstandskraft – seine Resilienz – steigern? Die
einzige Chance, dem Druck von außen auf
Dauer standzuhalten liegt darin, die eigene
innere Kraft weiter zu entwickeln.
Ist es eine Frage der Haltung, wie
man mit Krisen umgeht?
Genau. Es geht nicht ums Tun, sondern um
die eigene innere Haltung. Es geht also nicht
um die Frage, was muss ich tun, wenn das
und das passiert? Sondern es geht um die
positive innere Einstellung. Sie ist eine der
Wurzeln von Resilienz.
Kann man Resilienz
lernen bzw. trainieren?
Ja. Das ist die gute Nachricht – das kann
man, auch im Erwachsenenalter. So wie ein
Mensch, der als Vielfahrer häufig im Stau
steht. Irgendwann lernt er, dass es nicht
lohnt, sich aufzuregen und dabei eine Menge
Energie zu verlieren. So können wir unsere
Gelassenheit auch in allen anderen Situationen steigern.
Wie kann man
Resilienz erlernen?
Ich habe die Bambusstrategie entwickelt, um
Resilienz zu trainieren. Die Bambusstrategie
richtet sich an diejenigen Betroffenen, die
noch handlungsfähig sind. Anhand von 11
Schritten hilft sie, durch Krisen zu wachsen.
Das Ziel der Bambusstrategie ist es, Resilienz
zu entwickeln, zu lernen, mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen umzugehen, ohne
darunter leiden zu müssen.
Vielen Dank für das Interview!
Initiative
„Stark wie Bambus“ wurde von Katharina
Maehrlein ins Leben gerufen. Hier finden
Unternehmer und Privatpersonen eine Plattform, die sich dem Thema Prävention von
psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz persönlich verbunden fühlen. Mit dieser
Initiative sollen Menschen informiert, berührt
und gewonnen werden, um die seelisch gesunde Gestaltung der Zukunft von Unternehmen, Führungskräften und jedem einzelnen
Mitarbeiter zu unterstützen. Außerdem engagiert sich die Initiative in unterschiedlichen
präventiven Projekten, vernetzt Experten und
dient als Anlaufstelle, um Fachexperten als
Ansprechpartner für die spezifischen Herausforderungen in Unternehmen zu finden. Denn
Unternehmen stehen der Situation oft hilflos
gegenüber. Viele Betriebe würden gerne et-
Videotrailer
was tun, Fachkompetenz ist aber meist nur
wenig vorhanden.
Im Soul@Work Social Care-Programm
übernehmen Wirtschaftsunternehmen, Banken und andere gewinnorientierte Unternehmen die Patenschaft für eine Institution im
sozialen Bereich und spenden diesen einmalig oder jährlich ab 1.500 Euro. Mit diesem
Geld stockt die Institution ihr Budget für die
Weiterbildung der häufig sehr belasteten
Mitarbeiter auf, um sich Teamsupervision,
Coaching oder Seminare zum Thema Stress,
Burn-out Prävention, Resilienz u.ä. leisten
zu können.
Dafür bekommt das Unternehmen von der
Pateninstitution zweimal im Jahr einen Be-
richt, wie das Geld eingesetzt wurde und
was dabei heraus gekommen ist und kann
gestresste Mitarbeiter für einen Tag bis zu einer Woche in die Pateninstitution entsenden.
Auf dem „Soul@Work Kongress“ beschäftigen sich im gesamten deutschsprachigen
Raum hochkarätige Referenten in Impulsvorträgen mit Psychischen Erkrankungen am
Arbeitsplatz und stellen ihre Lösungsansätze
vor.
Ansprechpartnerin: Katharina Maehrlein
Aktuelle Informationen zu Terminen und Anmeldemöglichkeiten unter:
www.stark-wie-bambus.de
Klicken Sie auf das Bild und Sie können den Trailer zum Soul@Work Kongress 2014 anschauen.
Kongress
Kraftvolle Unternehmen – Kraftvolle Führungskräfte – Kraftvolle Mitarbeiter:
Wie Mitarbeiter psychisch belastbar und gesund bleiben
Das Kloster Eberbach ist jährlich Schauplatz des Soul@Work Kongresses mit
über 300 Teilnehmern und der Verleihung
des Soul@Work Awards.
Ins Leben gerufen wurden Event und Auszeichnung von der Initiative Stark wie Bambus unter Leitung der Resilienz-Expertin
Katharina Maehrlein.
Die Initiative Stark wie Bambus hat es sich
zur Aufgabe gemacht, Unternehmen, Wirtschaft und deren Akteure für die Themen
Sucht, Burnout und Depression zu sensibilisieren und den Umgang mit diesen Erkrankungen zu schulen. Denn dazugehörige Symptome und Krankheitsverläufe sind
häufigste Ursache für Fehltage und Grund
Nummer eins für gesundheitsbedingte Früh-
verrentung. Besonders Vorstände, Führungskräfte, Personalleiter, Gesundheitsförderer
sowie Werks- und Betriebsärzte, aber auch
Privatpersonen sind tagtäglich mit dieser
Problematik konfrontiert.
Fachlichen Austausch mit großer thematischer Bandbreite bieten Keynotes, zahlreiche Fachvorträge und Workshops, die zum
einen das Kernthema Gesundheitsprävention
wieder aufgriffen und zum anderen Spezialwissen für den Arbeitsalltag lieferten: Hier
geht es beispielsweise um den Umgang
mit Gefühlen, Work-Life-Balance, Gesundheitsmanagement in Personalabteilungen,
Achtsamkeit, Energiemanagement, Sucht
und gesunde Mitarbeiterführung. Zahlreiche Aussteller, Netzwerkmöglichkeiten und
Praxis-Seminare runden das Programm ab.
Schweiz, die die Ziele der Initiative durch
Einbringen von Fachwissen, Impulsen für
Projektmaßnahmen und Entwickeln von Kriterien für die Auszeichnungen unterstützen.
Die Preisträger 2014 und 2015
Soul@Work Award
Feierlicher Höhepunkt ist die Verleihung der
Soul@Work Awards. Die Auszeichnung bekommen Unternehmen und Personen für das
gute Beispiel, das sie durch Maßnahmen zur
Prävention von psychischen Erkrankungen
am Arbeitsplatz geben. Die Auszeichnungen
werden in fünf Kategorien vergeben. Gewählt
werden die Preisträger von Persönlichkeiten
aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen aus Deutschland, Österreich und der
1. In der Kategorie „Kleines Unternehmen
bis 100 Mitarbeiter“ wurde 2014 die FutureManagementGroup AG ausgezeichnet.
2015 wurde die noventum consulting GmbH
ebenfalls für ihr Engagement ausgezeichnet.
2. In der Kategorie „Mittleres Unternehmen bis 5.000 Mitarbeiter“ ging der Award
2014 an die GERO GmbH. 2015 wurden die
JF Hillebrand Group AG, sowie die Kommunalverwaltung der Gemeinde Lindlar für Ihr
Engagement ausgezeichnet.
3. In der Kategorie „Konzern“ gab es 2014
2 Preisträger: Den Soul@Work-Award in Platin erhielt die BASF, der Preis wurde von Prof.
Dr. med. Stefan Lang, Senior Vice President
& Chief Medical Officer BASF - The Chemical
Company entgegengenommen. Er hielt auch
einen Best Practices Vortrag, in dem er die
Vorgehensweise der BGM-Maßnahmen bei
der BASF teilte. Den Soul@Work-Award in
Gold erhielt die EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Der Preis wurde an die psychologische Beratung des arbeitsmedizinischen
Dienstes der EnBW überreicht. 2015 bekam
die Deutsch Lufthansa AG den Soul@Work
Award in der Kategorie „Konzern“ überreicht.
4. Prof. Dr. Lothar Seiwert wurde 2014 in
der Kategorie „Einzelne Person, die sich
um die Ziele der Initiative verdient gemacht hat“ ausgezeichnet. Er hielt auch
eine Keynote zum Thema „Lass los und du
bist Meister deiner Zeit“. 2015 wurde Dr.
Eckart von Hirschhausen mit dem Preis
ausgezeichnet. Seine Keynote zum Thema
„Humor hilft heilen“ hat sein Engagement
zusätzlich unterstrichen.
5. In der Kategorie „Innovatives Tool zur
Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz“ wurde 2014 der
WorkPerformance indicator (WPi) ausgezeichnet. Die Compass Group und Accenture wurde 2015 für ihr Tool mit dem Award
ausgezeichnet.
www.soulatwork-kongress.de
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Fachartikel & Medienresonanz
Dieser Artikel ist erschienen in FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 22 „Die Seele“. Das Heft ist erhältlich als Pdf (pdf.focus.de/focus-die-seele.html)
und als gedruckte Ausgabe (focus-abo.de/focus-gesundheit-seele-2015)
e n t s pa n n e n & s tä r k e n
s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g
Ein deutliches „Nein“
schirmt vor
Zeitdruck und
Terminstress
ab. Ebenso
wichtig: klare
Prioritäten
Alles
im Lot
Mehr Entspannung im Job
Zeitdruck, Streit mit den Kollegen, ständige
Erreichbarkeit: Die Arbeit ist für viele Stressfaktor Nummer eins. Diese Methoden
bringen Ruhe in den Büroalltag.
Prioritäten setzen, persönliche Grenzen definieren
Einen Job, der Spaß macht, abwechslungsreich ist und genügend Freizeit
lässt – wer würde sich das nicht wünschen? In der Realität sieht es bei vielen
Arbeitnehmern in Deutschland anders
aus: Ihre Arbeit verursacht vor allem
Stress. Oft entsteht die Belastung durch
Strukturen und Abläufe am Arbeitsplatz,
die kaum zu ändern sind. Berufstätige
müssen daher selbst die Verantwortung
für ihre psychische Gesundheit übernehmen. Dazu gehört es, sich einen Ausgleich zum stressigen Job zu suchen
(mehr dazu ab S. 96) und im Berufsalltag
selbst für Entlastung zu sorgen.
„Überdenken Sie Ihre Selbstorganisation und Ihr Zeitmanagement“, rät
Natalie Lotzmann, Themenbotschafterin
Gesundheit der Initiative Neue Quali92
tät der Arbeit und Leiterin des Globalen Gesundheitsmanagements bei SAP.
„Viele neigen dazu, immer ja zu sagen,
ohne die zeitlichen Möglichkeiten zu
überschauen.“ Wer zu allen neuen Anforderungen und Aufträgen nickt, gerät
60%
der deutschen
Arbeitnehmer
sind nach
Feierabend
noch erreichbar
früher oder später unter Termindruck.
Allein: Neinsagen sagt sich so leicht. Im
Alltag bedeutet es eine Grenzziehung,
die nicht jedem leicht fällt. Sie beginnt
damit, Prioritäten zu setzen.
„Alles auf einmal geht nicht“, benennt Gert Kaluza, Psychotherapeut und
Stressmanagement-Trainer, die Grunderkenntnis, die wohl jeder verstanden
hat. Konkret angewendet heißt das,
dass man entscheiden muss, welches
der wichtigste Punkt auf der aktuellen
To-do-Liste ist und welche Aufgaben
warten können. Am einfachsten ist
es, schriftlich zu notieren, was auf der
Agenda steht, und zu vermerken, wie
viel Zeit jede einzelne Aufgabe voraussichtlich in Anspruch nehmen wird. Anschließend die Punkte nach Wichtigkeit
sortieren und überprüfen, ob genug Zeit
für alle Aufgaben ist.
Wer für sich eine klare Rangliste aufgestellt hat, kann und sollte bei neuen
Anfragen klar und begründet nein sagen
– auch dem Chef gegenüber. Mitunter
kann es hilfreich sein, den Vorgesetzten
in die Priorisierung einzubeziehen und
ihn zu bitten, seinerseits zu entscheiden,
welche der Tätigkeiten Vorrang haben.
„Arbeiten Sie gegen Ihren inneren Perfektionismus an“, empfiehlt Lotzmann.
„Loslassen ist schwierig, aber erlernbar.
Vielleicht reichen auch mal 80 Prozent
aus, und einiges lässt sich delegieren.“
Sich persönliche Grenzen einzugestehen und diese auch abzustecken hält
FOCUS-GeSUndheit
illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit
einfache Maßnahmen helfen, im Job gelassener zu bleiben.
Worauf es ankommt, damit die Freizeit wirklich einen Ausgleich
bietet, und wie soziale Beziehungen zufriedener machen
FOCUS-GeSUndheit
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Fachartikel & Medienresonanz
s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g
Psychotherapeut Kaluza für das zentrale
Thema im Arbeitsleben. „Wichtig ist zu
erkennen: Ich darf Grenzen haben.“
Besonnen bleiben in
Konfliktsituationen
Streit mit Kollegen oder Reibereien mit
dem Chef sind im Arbeitsalltag unausweichlich – und neben Zeitdruck für
viele einer der größten Stressfaktoren.
Gesundheitspsychologe Kaluza glaubt,
dass ein Teil der empfundenen Belastung
an einer falschen Einstellung liegt. „Konflikte gehören dazu. Es ist wichtig, das zu
verinnerlichen und eine entsprechende
Haltung einzunehmen“, sagt er. Andernfalls verschleudere man einen Großteil
seiner Energie damit, sich darüber zu
ärgern, dass Konflikte überhaupt auftreten. Besonders Führungskräfte müssten
akzeptieren, dass Konfliktmanagement
sie nicht von ihrem eigentlichen Job abhalte, sondern im Gegenteil ein wichtiger
Teil davon sei.
Um Differenzen konstruktiv zu lösen,
ist aus Kaluzas Sicht vor allem ein kühler Kopf wichtig: „Man sollte zunächst
einmal schauen, worum es bei der Auseinandersetzung eigentlich geht, und
versuchen, den Konflikt zu verstehen.“
Auch Gesundheitsmanagement-Expertin
Lotzmann rät zur Gelassenheit: „Halten
Sie einen Moment inne, bevor Sie reagieren. Oftmals ist es nicht klug, dem ersten
Impuls zu folgen.“ Einmal tief durchatmen kann schon die patzige Antwort an
den Kollegen verhindern, die man später
vielleicht bereut. Wer sich nicht emotional in einen Konflikt hineinziehen lässt,
dem fällt es leichter zu überlegen, welche
Maßnahmen dazu beitragen könnten, das
Problem zu lösen.
Aus seiner Erfahrung als Coach weiß
Kaluza, dass sich Konflikte in den meisten
Fällen von allein regeln. „Wird eine Auseinandersetzung aber immer schlimmer
und dreht sie sich im Kreis, ist es ratsam,
Hilfe von außen zu holen“, so Kaluza.
Liegen die Ursachen für den Konflikt
nicht auf der Sachebene, sondern im zwischenmenschlichen Bereich, ist die Suche
nach einer Lösung mitunter schwieriger.
Katharina Maehrlein, Kommunikationstrainerin und Coach, rät, die Beziehungen zu den Kollegen zu überprüfen. „Es
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Stresshilfe
für zwischendurch
Kleine Notfallmaßnahmen,
wenn Ihnen im Büro alles über
den Kopf wächst
Durchatmen: diese Atemübung
hilft, um zwischendurch am
Schreibtisch zur Ruhe zu kommen und in Streitsituationen
gelassen zu bleiben. Spüren Sie
bewusst, wie der Atem durch
ihre nase strömt. Wo berührt
er die nasenwände? Wie unterscheiden sich ein- und Ausatmen? Um die Übung zu erleichtern, zählen Sie jeden Atemzug.
Machen Sie insgesamt dreimal
zehn Atemzüge.
Selbstbewusstsein tanken:
Gehen Sie in einen Raum, wo
Sie ungestört sind und Sie niemand sieht, z. B. die toilette. Stellen Sie sich aufrecht und selbstbewusst hin, und nehmen Sie die
Arme hoch zur „Siegerpose“.
halten Sie diese für eine Minute.
Fokussieren: Gegen aufgewühlte Gedanken hilft es, sich kurz
bewusst wieder auf den Boden
zu holen. dafür stellen Sie sich
aufrecht hin, schließen, wenn
Sie möchten, die Augen und
lenken ihre ganze Aufmerksamkeit darauf, den Kontakt ihrer
Füße zum Boden zu spüren.
Ablenkung: Wenn Sie nicht
mehr wissen, was Sie zuerst erledigen sollen: tun Sie erst einmal etwas ganz anderes. Gießen
Sie die Büropflanzen, kochen
Sie sich einen tee oder Kaffee,
räumen Sie den Schreibtisch auf.
nehmen Sie diese Zwischenbeschäftigung ernst, und haben
Sie kein schlechtes Gewissen.
gibt im Arbeitsumfeld oft Energieräuber,
die nur Nerven kosten.“ Diese Menschen heißt es so weit wie möglich auf
Abstand zu halten. „Sinnlose Diskussionen verschwenden nur Energie“, so
Maehrlein. Bei akutem Ärger helfe es,
räumlichen Abstand zu gewinnen. „Die
Toilette ist ein idealer Rückzugsort“, so
die Resilienz-Expertin. Sie sei zudem
ein guter Trainingsraum für kurze Entspannungsübungen (s. Kasten links). „In
Konfliktsituationen helfen diese kleinen
Auszeiten, bei sich zu bleiben, wenn man
eigentlich außer sich ist“, sagt Maehrlein.
Offline gehen – bewusst
Feierabend machen
Internet, Smartphones und Laptops haben das Arbeitsleben in vielen Bereichen
deutlich vereinfacht. Homeoffice, Absprachen während der Dienstreise oder
Arbeiten unterwegs sind dadurch möglich. Doch der vermeintliche Segen kann
auch zum Fluch werden, weil sich Arbeitnehmer verpflichtet fühlen, rund um
die Uhr für ihren Arbeitgeber erreichbar
zu sein. Wer nach dem offiziellen Feierabend zu Hause weiter geschäftliche
E-Mails beantworten muss, kann nie
ganz abschalten und Abstand zum Job
gewinnen. „Diese ständige Erreichbarkeit ist ein großer Stressfaktor“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Laut einer
Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sind 60 Prozent der
Arbeitnehmer auch in ihrer Freizeit für
den Job verfügbar.
Die Möglichkeiten moderner Kommunikation verlangen ein sehr hohes
Maß an Selbstorganisation, das sich
die meisten Menschen erst erarbeiten
müssen. „Es ist wichtig, sich hier Grenzen zu setzen“, so Kaluza. „Berufstätige
müssen auch mal offline gehen.“ Nach
Feierabend gebe es niemanden mehr,
der die Pausenglocke läute, deshalb
müsse jeder diese Verantwortung selbst
übernehmen.
Im Prinzip klingt es einleuchtend: Wer
auf Dauer im Job beste Leistung erbringen will, braucht regelmäßig Abstand
und Auszeiten, um sich zu regenerieren und neue Kraft zu sammeln. In der
Praxis fällt das aber vielen schwer. Das
liegt zum Teil auch an den Arbeitgebern. Einige Firmen haben inzwischen
FOCUS-GeSUndheit
illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit
e n t s pa n n e n & s tä r k e n
vorbildliche Modelle etabliert und leiten etwa nach Feierabend keine E-Mails
mehr auf Firmen-Handys weiter. Nach
wie vor aber nutzen es viele Unternehmen aus, dass es arbeitsrechtlich keine
konkreten Regelungen speziell für die
mobile Erreichbarkeit gibt. Eigentlich
haben Arbeitnehmer, rechtlich gesehen,
gute Karten. Verlangt der Arbeitgeber
durch eine Betriebsvereinbarung oder im
Arbeitsvertrag, dass Mitarbeiter abseits
der regulären Arbeitszeit erreichbar sein
müssen, zählen diese Stunden als Überstunden, die entsprechend bezahlt oder
ausgeglichen werden müssen. Gibt es
keine einheitliche Regelung, empfiehlt
Kaluza das persönliche Gespräch mit
dem Chef.
Ablenkung sorgt für
Dienstschluss im Kopf
Das Handy nach Feierabend auszuschalten, zur Seite zu legen oder zuFOCUS-GeSUndheit
Kleine Atemübungen zwischendurch helfen,
den Ärger loszulassen und
einen kühlen Kopf
zu bewahren
mindest nicht mehr für berufliche Zwecke zu nutzen ist ein wichtiger Schritt,
um auch geistig Abstand von der Arbeit zu nehmen. „Offline zu gehen fällt
leichter, wenn es nach der Arbeit etwas gibt, das ich gern mache“, bemerkt
Stressmanagement-Trainer Kaluza. Freizeitaktivitäten sollten daher so gewählt
sein, dass sie die Aufmerksamkeit auf
sich und weg vom Joballtag mit seinen
Problemen ziehen. Sich nur vorzunehmen, abends nicht mehr ans Büro zu
denken, funktioniert dagegen nicht.
„Bewusst nicht an etwas zu denken geht
nun mal schlecht“, sagt Kaluza.
Um den Kopf frei zu bekommen, empfiehlt Resilienz-Coach Maehrlein eine
Technik, die sie „achtsames Gehen“
nennt. Diese eignet sich für den Heimweg oder einen kurzen Spaziergang um
den Block. Drei Schritte lang einatmen.
Beim Ausatmen vier Schritte zählen.
Nur aufs Atmen und Zählen konzentrieren, Gedanken an die Arbeit loslassen.
„Diese Technik eignet sich wunderbar,
um sein Gehirn in die Hängematte zu
legen“, sagt Maehrlein.
Auch Bewegung oder Sport helfen
beim Abschalten. „Ich verwende gern
den Ausdruck ‚Ich geh mal mein Cortisol wegbringen‘“, so Maehrlein. Denn
Sport und Bewegung bauen aktiv Arbeitsstress ab. Als eher ungeeignetes
Entspannungsmittel sieht Maehrlein den
Fernseher. „Besonders direkt vor dem
Einschlafen ist es nicht gut, sich vor die
Glotze zu setzen oder gar im Schlafzimmer fernzusehen, denn das Gehirn
nimmt diese Bilder mit ins Bett und entspannt nicht richtig.“
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Fachartikel & Medienresonanz
e n t s pa n n e n & s tä r k e n
s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g
Entspannung
Richtig abzuschalten ist oft gar nicht so
einfach. Wichtig sind Freizeitaktivitäten,
die einen Gegenpol zum Job bilden. Entspannungstechniken bauen effektiv Stress ab.
Nur kein Freizeitstress –
eine Frage der Dosis
Montags aus dem Büro direkt ins Theater, dienstags mit den Freundinnen treffen, mittwochs Chorprobe – wer in der
Freizeit zu viele Verpflichtungen hat, gerät schnell auch abseits des Jobs in die
Stressfalle. „Es ist wichtig, ein Gespür
dafür zu entwickeln, was einem persönlich wirklich guttut“, sagt Gesundheitspsychologe Kaluza. Erwartungen von
außen und Klischees, wie eine tolle Freizeitgestaltung auszusehen habe, sind
wenig hilfreich. Was zählt, ist einzig die
innere Stimme. „Wem erst mal gar nichts
einfällt, der probiert eben verschiedene
Dinge aus und erspürt und reflektiert
immer wieder“, so Kaluza.
Wie entspannend Aktivitäten sind,
hängt immer auch von der aktuellen
Stimmungslage ab. Nach einem stressigen Tag tun andere Tätigkeiten gut als
nach einem, der wie am Schnürchen lief.
Ausgehend von der mit Abstand beliebtesten Freizeitaktivität der Deutschen, Fernsehen, scheint das Sofa für
viele Entspannungsort Nummer eins zu
sein. „Entspannung kann auch auf dem
Sofa stattfinden, muss aber nicht“, sagt
Kaluza. Oft sei die heimische CouchLümmelei gerade nicht die ideale Aktivität. Denn Entspannung erreichen
Körper und Geist nicht nur durch Nichtstun, sondern durch etwas, das sie sonst
nicht tun. „In der Freizeit sollte es einen Gegenpol zur Arbeit geben“, so der
Stressmanagement-Experte. Vereinfacht
gesagt: Wer den ganzen Tag auf einen
eckigen Bildschirm starrt, sollte nach
Feierabend vielleicht auf einen runden
Ball schauen. Wer im Job viel unter Menschen ist, entspannt sich oft am besten
allein, zum Beispiel mit Joggen. Nach einem einsamen Tag vorm Computer lässt
es sich in geselligen Runden möglicherweise leichter abschalten.
„Entscheidend ist, dass es wirklich
eine Sache gibt, die Arbeitsstress und
Ärger für eine Zeit vollkommen aus
den Gedanken verbannt“, sagt Resilienz-Coach Maehrlein. Wer eine solche
Aktivität gefunden hat, sollte sie nicht
leichtfertig aufgeben. „Viele Berufstätige streichen Hobbys, weil sie Zeit und
Geld kosten“, so Maehrlein. Davon rät
die Stressexpertin dringend ab.
„Wichtig ist, regelmäßig zu hinterfragen, ob alles so läuft, wie es sollte“, betont Maehrlein. Sind die Freizeitaktivitäten in Gedanken ein „Müssen“ oder ein
„Wollen“? Wer sich auch in der Freizeit
gestresst fühlt, dem empfiehlt Maehrlein
die „Lass-eins-weg-Diät“: „Eine Aktivität oder Verpflichtung zu streichen lässt
die Welt nicht zusammenbrechen.“
Gerade Frauen tappen Maehrleins
Erfahrung nach oft in die Perfektionismusfalle und versuchen, Job, Freizeit,
Familie und Haushalt unter einen Hut
zu bekommen. Auch hier gebe es Mög-
Tiefenentspannt mit
der richtigen Technik
Selbst mit einer ausgleichenden Freizeitbeschäftigung ist es manchmal nicht
so einfach, das Gedankenkarussell im
Kopf abzuschalten. Einschlafprobleme
oder nächtliches Grübeln sind ein typisches Zeichen, dass das biologische
Entspannungsprogramm, der Schlaf,
nicht mehr richtig funktioniert. „Entspannungstechniken können dieses
Programm wieder reaktivieren“, sagt
Psychologe Kaluza. Er empfiehlt, eine
Entspannungstechnik so gut zu lernen,
dass sie bei Bedarf einsatzbereit ist.
„Eine Technik zu lernen heißt nicht,
anschließend sein Leben lang Übungen
machen zu müssen“, so Kaluza. Wer einmal die Grundlagen gelernt habe, könne
sein Leben lang darauf zurückgreifen –
wie beim Fahrradfahren. Das Training
für die meisten Techniken nimmt etwa
acht bis zehn Wochen in Anspruch. Aus
Kaluzas Sicht eine unbedingt lohnende Investition. Bewährt haben sich vor
allem drei Techniken: autogenes Training, Muskelrelaxation und Achtsamkeitstraining.
Autogenes Training:
die Macht der Gedanken
illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit
Work-LifeBalance bedeutet,
mindestens einen
Gegenpol zur
Arbeit zu haben,
der einem wirklich
guttut und
Stress reduziert
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lichkeiten zu delegieren, zum Beispiel
an eine Haushalts- oder Putzhilfe. „Das
Wichtigste auch in der Freizeit ist, sich
selbst ein guter Freund zu sein“, sagt
Maehrlein.
FOCUS-GeSUndheit
Bei dieser Technik wird ein tiefer Entspannungszustand allein durch die Vorstellungskraft erreicht. Die Technik basiert auf dem Prinzip der Autosuggestion,
einer Methode, bei der über intensive
Vorstellungen körperliche Vorgänge wie
Atmung und Herzschlag beeinflusst werden. Das Training entwickelte der Berliner Psychiater Johann Heinrich Schultz
Anfang der 1930er-Jahre. Ziel der Übungen ist es, die Reize der Außenwelt und
störende Gedanken auszublenden.
Regelmäßiges Training baut Stress ab,
lindert Kopf- und Rückenschmerzen,
unterstützt die Nikotinentwöhnung und
zeigt auch bei der Therapie von Angststörungen Erfolge.
FOCUS-GeSUndheit
Zum
Weiterlesen
Blitzschnell entspannt
Übungen und tipps gegen Stress
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trias Verlag, 14,99 euro
Autogenes Training
7-Wochen-trainingsprogramm
mit den Grundübungen; mit AudioCd, 80 S., GU, 16,99 euro
Die Bambus-Strategie
den täglichen druck mit
Resilienz meistern, K. Maehrlein,
208 S., GABAL Verlag,
19,90 euro
Gelassen und sicher im Stress
das Stresskompetenz-Buch,
Gert Kaluza, 192 S.,
Springer Verlag, 19,99 euro
Das Autogene Training besteht im
Wesentlichen aus drei Grundformeln,
die Ruhe, Schwere und Wärme hervorrufen. Jede Einheit startet zunächst mit
der Ruheformel. Der Übende wiederholt
den Satz „Ich bin ganz ruhig“ so lange,
bis tatsächlich ein Ruhezustand eingetreten ist. Anschließend erzeugt die Formel „Mein rechter Arm ist schwer“ ein
Schweregefühl. Fortgeschrittene können diesen Zustand am ganzen Körper
hervorrufen. Entsprechend funktioniert
die Wärmeformel und beginnt zunächst
mit „Mein rechter Arm ist warm“.
Später lässt sich das Wärmegefühl auf
den ganzen Körper ausdehnen. Wer die
Technik des Autogenen Trainings beherrscht, kann im Alltag auch zwischendurch eine Übung einschieben, zum Beispiel am Schreibtisch oder in der U-Bahn.
Da die Methode nicht ganz einfach zu
erlernen ist, empfiehlt sich ein Kurs unter professioneller Anleitung. Angeboten
werden Kurse zum Beispiel von Krankenkassen oder Volkshochschulen.
Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der US-Arzt Edmund Jacobson
eine Technik, bei der das bewusste Anspannen und Loslassen verschiedener
Muskelgruppen eine tiefe körperliche
und geistige Entspannung erzeugt.
Nacheinander beziehen die Übungen
den ganzen Körper ein. Sie beginnen damit, die rechte Hand zur Faust zu ballen
und die Anspannung bis in den Unterarm
zu spüren. Anschließend lösen und der
Entspannung nachfühlen. Bei einer vollständigen Übungseinheit folgen Unter-,
Oberarme, Schultern, Nacken, Gesicht,
Rumpf, Gesäß und Beine. Das Training
endet mit einer Ruhephase, um der Entspannung im ganzen Körper nachzuspüren. Wer die Technik beherrscht, kann
sie zu jeder Zeit im Alltag einsetzen.
Regelmäßig angewendet, hilft sie bei
Stress und innerer Unruhe, senkt den
Blutdruck und lindert Migräne, chronische Kopf- und Rückenschmerzen.
Die progressive Muskelentspannung
ist relativ einfach zu erlernen und zeigt
oft schnelle Erfolge. Auch hier bieten
VHS und Krankenkassen Kurse an.
Achtsamkeit – wahrnehmen mit allen Sinnen
Die Stressbewältigung durch Achtsamkeit (Mindfulness-Based Stress Reduction Program, MBSR) zielt darauf ab,
die Aufmerksamkeit bewusst auf das
Hier und Jetzt und damit weg von Stress
oder Schmerzen zu lenken. Entwickelt
in den späten 1970er-Jahren vom USMediziner Jon Kabat-Zinn, kommt die
Methode heute vor allem in der Psychotherapie zum Einsatz.
Die Übungen beziehen alle Sinne ein
und schulen dadurch die Wahrnehmung
des eigenen Körpers. Trainieren lässt sich
zum Beispiel mit einem Apfel: Wie sieht
er aus? Wie fühlt er sich an? Wie riecht
er? Wie schmeckt er? Welche Geräusche
entstehen beim Kauen? Gefallen mir die
Empfindungen, die ich spüre?
Kursangebote gibt es bei Krankenkassen, Volkshochschulen und über
die Website des MBSR-Verbands (www.
mbsr-verband.de).
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Fachartikel & Medienresonanz
s t r e s s a b b a u e n i m a l lta g
so Kaluza. „Das sind zu viele Anforderungen an eine einzelne Beziehung.“
Auf diese Weise kann etwa beruflicher
Stress zur ernsthaften Belastung für die
Partnerschaft werden. Es lohnt sich daher, auch bei Zeitmangel seine Freundschaften nicht zu vernachlässigen.
Freunde
Das echte soziale Netz
ist ein wichtiger
Rückhalt. So bleiben
Beziehungen auf Dauer
stabil.
Bewusste Pflege
erhält die Freundschaft
Ein gesundes Netzwerk
ist vielfältig
Wie viele Menschen in Ihrem Umfeld
haben Sie, bei denen Sie spontan auf
dem Sofa übernachten könnten, wenn
Sie Ihren Schlüssel verlegt haben? Haben Sie jemanden, dem Sie von Ihren
Beziehungsproblemen erzählen können?
Bei wem fühlen Sie sich auch ungekämmt und ungestylt wohl? Schon wem
ein bis drei Freunde einfallen, auf die das
zutrifft, hat aus psychologischer Sicht ein
stabiles soziales Netzwerk und ist damit
für Krisensituationen gut gewappnet.
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich gesunde Beziehungen positiv auf die Gesundheit auswirken. Fehlt dieser Rückhalt, ist das für
die Gesundheit auf Dauer so schädlich
wie der Konsum von 15 Zigaretten am
Tag oder Alkoholmissbrauch. Gesellige
Menschen leben länger.
Damit das soziale Netz seine Schutzfunktion voll entfalten kann, ist die
Art der Kontakte wichtig. „Ein gesundes Netz zeichnet sich durch qualitativ unterschiedliche Beziehungen aus“,
sagt Gesundheitspsychologe Kaluza.
Entscheidend sei weniger die absolute
Anzahl der Freunde. „Wichtig ist, dass
es unterschiedliche Kontakte für unterschiedliche Bedürfnisse gibt.“
Neben einem Liebespartner sollte es
weitere Freunde und Bekannte, etwa
Sportkameraden, geben. Denn eine
einzige Verbindung kann niemals alle
sozialen Wünsche erfüllen. Gerade in anstrengenden Lebensphasen ziehen Menschen sich oft aus ihrem Umfeld zurück
und vernachlässigen Freunde und Bekannte. „Alle Beziehungswünsche werden dann auf den Partner übertragen“,
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nicht guttun, muss man sich im Zweifelsfall auch trennen“, sagt Kaluza.
Maehrlein rät in solchen Fällen ebenfalls dazu, die Beziehung zu beenden. „Je
nachdem, wie eng der Kontakt ist, muss
das nicht mit einem offiziellen Gespräch
passieren“, so die Kommunikationstrainerin. „Einschlafen lassen ist manchmal
auch in Ordnung.“ Es sei ganz normal, ab
und zu einen Freund zu verlieren. Wichtig sei, daran zu arbeiten, dass man sich
danach tatsächlich besser fühlt.
Anders gestaltet sich die Situation,
wenn es um die Familie geht. „Hier ist
es meist nicht möglich, sich ganz zu entziehen“, so Kaluza. Es lohne sich daher,
nach Lösungen für bestehende Konflikte
zu suchen. Hilfreich sei auch, die persönlichen Ansprüche zurückzuschrauben.
„Meist liegt es an zu hohen Erwartungen, wenn Familienfeste wie Weihnachten im Streit enden.“
Starke
Beziehungen
sind der beste
Schutz vor dem
Absturz
Die eine Freundin ist beleidigt, wenn
man sie nicht jede Woche anruft, beim
besten Kumpel aus Studientagen kann
man auch nach drei Monaten ohne Kontakt auf der Matte stehen – wie viel Pflege
eine Beziehung braucht, ist ganz unterschiedlich. „Lang gewachsene Freundschaften brauchen oft keine intensive
Pflege und leben weiter, so lange noch
eine gewisse Regelmäßigkeit beim Kontakt vorhanden ist“, sagt Kaluza.
Resilienz-Coach Maehrlein empfiehlt
auch bei tragfähigen Beziehungen bestimmte Kleinigkeiten nicht ganz zu vergessen. „Versuchen Sie, sich zumindest
regelmäßig an Geburtstagen zu melden.“
In besonders stressigen Lebenssituationen ist es aus Maehrleins Sicht durchaus
zulässig, bewusst Prioritäten zu setzen.
Die beste Freundin mit Liebeskummer
hat dann mal Vorrang vor der JoggingBekanntschaft. „Eine gute Möglichkeit
bei Zeitmangel ist es auch, mehrere
Freunde auf einmal zu sehen, sie zum
Beispiel zum Essen einzuladen“, sagt
Maehrlein. Wichtig sei vor allem, ehrlich
und offen zu sein. „Wer jemanden versetzen muss, sollte ehrlich sagen: Es hat
nichts mit dir zu tun, ich bin gerade sehr
im Stress.“ Wirklich gute Freunde werden
Verständnis zeigen und vermutlich sogar
fragen, ob sie behilflich sein können.
Beziehungen überprüfen,
Konflikte lösen
Genau wie bei Freizeitbeschäftigungen, die der Entspannung dienen sollen, ist es hin und wieder auch bei den
Menschen im sozialen Umfeld notwendig zu hinterfragen: Tut mir diese Person
wirklich gut? Fühle ich mich gut, angeregt, beschwingt, nachdem wir Kontakt
hatten? Oder bin ich bedrückt, verärgert
oder genervt? „Von Menschen, die einem
FOCUS-GeSUndheit
illustration: Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit
e n t s pa n n e n & s tä r k e n
FOCUS-GeSUndheit
Freundschaftspflege
Aktiv zuhören
Wer ein Problem mit sich herumträgt, redet oft über nichts anderes und vergisst dabei sein
Gegenüber. nehmen Sie sich
selbst bewusst zurück, und fragen
Sie auch ihren Freund, wie es ihm
momentan geht. hören Sie zu.
Traditionen einführen
Machen Sie einmal im Jahr zusammen Urlaub, oder treffen Sie
sich monatlich zum gemeinsamen Kochabend. Solche Aktivitäten schaffen Verbundenheit.
Natürlich gehören genau wie im Job
unter Freunden und in Familien Konflikte
dazu. Auch hier sollte im Streit nicht den
ersten Impulsen nachgegeben und den
Emotionen die Kontrolle überlassen werden. „Wer merkt, dass er wütend wird,
sollte sich erst wieder beruhigen, bevor
er reagiert“, sagt Maehrlein. „Üben Sie,
nicht aus der Haut zu fahren und mit sich
selbst in Verbindung zu bleiben.“
Wer in fremde Konflikte unter Freunden oder Familienmitgliedern hineingezogen wird, sollte ehrlich sein und
darum bitten, nicht mehr an der Auseinandersetzung beteiligt zu werden.
„Man sollte eines nicht vergessen“, so
Maehrlein. „Egal, wie wichtig Beziehungen sind, mindestens ebenso wichtig
ist es, dabei einen gesunden Egoismus
zu behalten.“

MAIKE JASPERS
Fachartikel & Medienresonanz
XXXX
XXXX
Selbsttest
Wie steht es um Ihre Widerstandskraft? Testen Sie Ihre innere Stärke
17 Ich weiß, was mir guttut, und nehme
mir regelmäßig Zeit dafür. Ich passe gut
auf mich auf.
entscheiden sie zügig und
intuitiv, in welchem maß die
aussagen auf sie zutreffen,
und machen sie im jeweiligen
Feld ein Kreuz.
1
die Zahlenwerte haben folgende
Bedeutung:
2 die Aussage trifft eher nicht zu.
3 die Aussage trifft teilweise zu.
4 die Aussage trifft weitgehend zu.
5 die Aussage trifft voll zu.
1
4
1
5
1
Insgesamt genieße ich das Leben
unabhängig von meiner Situation und
mache aus allem das Beste.
4
1
2
3
4
Positive Einstellung
5
3 Ich richte meinen Fokus konsequent
auf Lösungsmöglichkeiten und vergeude
meine Energie nicht mit Jammern über
Dinge, die sich nicht ändern lassen.
5
7 Ich kann auch einmal über mich selbst
lachen und verliere selbst in kritischen
Situationen nicht meinen Humor.
1
2
3
4
Im Großen und Ganzen halte ich mich
für einen sehr glücklichen Menschen.
1
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5
4 Ich habe ein Netz von Kontakten, in
dem man sich gegenseitig hilft und in dem
ein persönlicher Austausch möglich ist.
Ich nehme die kleinen Freuden des
Lebens wahr und genieße sie.
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2
3
4
5
5 Ich kann mich gut in andere – auch
schwierige – Menschen hineinversetzen
und deren Gefühle nachvollziehen.
1
2
3
4
5
6 Ich habe mindestens einen guten
Freund/eine gute Freundin, bei dem/der
ich mich ganz entspannt so geben kann,
wie ich bin, und mit dem/der ich Freude
und Leid teilen kann.
1
100
2
3
4
5
9
2
3
4
5
Selbstbewusstsein
10 Ich lerne aus negativen Vorfällen und
versuche erneut, zu einem guten Ergebnis
zu kommen.
1
2
3
4
12 Ich weiß, was mir guttut und womit ich
mich neu motivieren kann.
1
2
5
3
4
5
3
4
5
2
3
4
5
3
4
Arbeitsumfeld
5
Ich fühle mich allgemein körperlich
gut, belastbar und kräftig.
27
1
2
3
4
5
2
3
4
Wenn mich etwas stört, spreche ich
es frühzeitig aktiv an und warte nicht,
bis ein größerer Konflikt entstanden ist.
2
3
4
1
5
2
3
4
3
4
5
2
3
4
5
2
3
4
5
dieser Selbsttest wurde für
den Abdruck gekürzt. die ausführliche Version findet sich
in „die Bambusstrategie“ von
K. Maehrlein, Gabal Verlag
30 Ich bleibe gelassen, wenn mich
jemand abweist oder ablehnt.
1
2
33 Ich habe neben der Arbeit genügend
Freiraum für mein Privatleben.
5
29
1
1
1
28 Ich sage deutlich und klar, wenn
mir etwas zu viel wird.
1
31 Im Grunde mache ich genau das,
was ich wirklich will.
32 Meine Arbeit erfüllt mich und
entspricht meinen Stärken, Begabungen
und Talenten.
Souverän durchsetzen
5
5
3
4
5
Spielräume & Lösungen
5
2
3
4
5
14 Ich weiß, welche Werte und Überzeugungen auch in Krisenzeiten für mich ihre
Gültigkeit behalten.
23 Probleme packe ich an und werde
aktiv. Den Kopf in den Sand zu stecken
ist nicht meine Sache.
1
1
2
3
4
5
15 Ich sehe Sinn in meiner Arbeit und glaube, dass ich einen wichtigen Beitrag leiste.
1
2
3
4
5
Selbstliebe
2
3
4
5
FOCUS-GeSUndheit
2
3
4
5
24 Wenn mir einmal etwas nicht gelingt,
versuche ich es noch einmal neu und gegebenenfalls auf eine andere Art und Weise.
1
2
3
4
5
Vitalität
25 Ich kann auch in besonders druckvollen
Zeiten gut entspannen und abschalten.
1
2
3
FOCUS-GeSUndheit
4
Auswertung
5
1
2
1
4
4
1
1
3
3
13 Ich habe klare und realistische Ziele
und plane meine Zukunft sorgfältig.
16 Im Zweifelsfall ist mir mein Wohlbefinden wichtiger als beruflicher Erfolg
oder die Erfüllung von Erwartungen.
2
2
22 Ich gehe davon aus, dass ich die
meisten Situationen beeinflussen kann,
und habe fast immer das Gefühl, die
Kontrolle über mein Leben zu haben.
Ich bin mir meiner Stärken bewusst
und kann sie gezielt einsetzen.
11
1
Ein Ziel verfolgen
5
8
Soziale Verbundenheit
2
2
Ich probiere gern etwas Neues
aus und lerne gern dazu, auch wenn es
mir zunächst schwierig erscheint.
Fotos: xxxxxx/FOCUS-Magazin
3
4
Ich schlafe allgemein gut.
21
Fotos: xxxxxx/FOCUS-Magazin
illustration:
Ramona Ring für FOCUS-Gesundheit
2
3
20 Ich glaube daran, dass ich grundsätzlich alles schaffen kann, was ich mir
vornehme.
2
1
2
Ich vertraue bei Entscheidungen
auch auf meine Intuition und auf mein
Bauchgefühl.
Ich beschäftige mich mehr mit
der Zukunft als mit der Vergangenheit.
3
5
19
1
2
4
Selbstsicherheit
Akzeptanz
1
3
18 Ich bin mir sicher, ein wertvoller
Mensch zu sein – unabhängig davon, was
andere über mich sagen.
Bambus gedeiht
auch unter widrigen Bedingungen
und ist damit ein
Symbol für die
seelische Widerstandskraft
1 die Aussage trifft nicht zu.
2
26
1
Zählen Sie die Punktwerte
aller Fragen zusammen.
oder ein gutes Vorbild können ihnen
helfen, ihre Seele zu stärken.
132 bis 165 Punkte:
Sie besitzen große innere Stärke und sind
sehr widerstandsfähig. Auch künftige Krisen
werden Sie mit Bravour meistern. Sie können
anderen Menschen, Freunden und Kollegen
ein Vorbild sein und sie dabei unterstützen,
ihre innere Widerstandskraft auszubauen.
33 bis 65 Punkte:
ihr ergebnis zeigt, dass das (Arbeits-)
Leben für Sie vermutlich schwierig ist, und
das wissen Sie auch. es ist für Sie nicht
leicht, mit druck umzugehen. Sie fühlen
sich wahrscheinlich leicht verletzt, wenn Sie
kritisiert werden. Manchmal erleben Sie
sich vermutlich hilflos und ohne hoffnung.
Wenn diese Aussagen auf Sie zutreffen,
fragen Sie sich: Möchte ich lernen, mit
Schwierigkeiten besser umzugehen? Lautet
ihre Antwort Ja, ist das ein guter Start.
holen Sie sich Unterstützung bei einem
Coach, therapeuten oder Arzt. Sie sollten
das thema dringend angehen.
99 bis 131 Punkte:
Sie sind innerlich gut gerüstet. Achten
Sie auf die Bereiche mit der niedrigsten
Punktzahl, und arbeiten Sie in diesen
Feldern gezielt an sich.
66 bis 98 Punkte:
Sie tun sich in einigen Bereichen noch
schwer und können noch besser darin werden, Belastungen gut zu verarbeiten. nehmen Sie sich zunächst die Bereiche vor,
in denen Sie die niedrigste Punktzahl erzielt
haben. Fachliteratur, ein Resilienzcoach
Überprüfung der Selbsteinschätzung:
Bitten Sie Menschen, die Sie gut kennen,
diesen Fragebogen für Sie auszufüllen
und ihnen Feedback zu geben. Besprechen
Sie Unterschiede in der einschätzung.
5
101
– S. &
64Medienresonanz
Fachartikel
Psychologie
Klingt banal, aber
ist wahr: Nach
schlechten Zeiten
kommen wieder
glückliche. Wenn
wir bereit sind,
uns zu öffnen
Gestärkt
aus
Krisen
– S. 65
So werden Sie zur
Steh auf-Frau
Wie Sie es schaffen
können, mit dem
Kopf unter Wasser
Perlen zu entdecken.
Die besten Tipps für
schwierige Zeiten
Psychologin
Katharina
Maehrlein
weiß, wie
man durch
Flexibilität
stark bleibt
S
icherlich kennen Sie Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen
scheinbar mühelos fertig werden. Obwohl sie weder besonders abgebrüht sind noch über
besondere Superkräfte verfügen.
Entscheidend ist ihre innere
seelische Widerstandskraft.
Und diese ist nicht angeboren,
sondern erlernbar.
Deshalb können wir jetzt
schon viel dafür tun, damit uns
die Stürme des Lebens nicht
umwerfen. Hier die wichtigsten
Tipps von Psychologin und
Coach Katharina Maehrlein , die
mit der Bambusstrategie ein
wirkungsvolles Programm entwickelt hat, damit Sie zur Stehauf-Frau werden.
Gute Beziehungen pflegen
Gerade in schweren Zeiten braucht
man jemanden, mit dem man sich
offen aussprechen kann. Ein Vertrauter, der da ist, wenn man Hilfe
benötigt. Deshalb: Nehmen Sie
sich Zeit für Freunde und Familie,
seien Sie auch für andere da. Umso
wahrscheinlicher ist, dass sie umgekehrt auch für Sie da sein werden.
Gleichzeitig stabilisieren intensive
Kontakte allgemein die psychische
Gesundheit, sodass Sie Krisen
besser durchstehen können.
In der Krise: Sinnvoll kann es jetzt
auch sein, nach Gleichgesinnten
Ausschau zu halten. Wer in einer
ähnlichen Situation war oder ist,
versteht am besten, worum es geht.
Wenn man niemanden in der
Bekanntschaft hat, an eine Selbsthilfegruppe wenden.
Auf die innere
Stärke besinnen
Vertrauen Sie auf sich selbst und
Ihre Fähigkeiten: Erinnern Sie sich
an positives Feedback, das Sie erhalten haben, und bitten Sie
Menschen Ihres Vertrauens um
Rückmeldung. Denken Sie daran,
dass Sie auch in der Vergangenheit
schon Krisen bewältigt haben.
Loslassen und akzeptieren
Trauern Sie um das, was Sie verlieren – aber nicht für immer. Ebenso
sollten Sie akzeptieren, dass Sie
manche Dinge nicht ändern können.
Schonen Sie Ihre Kräfte, verausgaben
Sie sich nicht in sinnlosen Kämpfen.
Raus aus der Grübelfalle
Zerbrechen Sie sich nicht rund um
die Uhr den Kopf: Auch wenn es auf
den ersten Blick schwerfällt, es hilft
nichts, wenn Sie pausenlos an Ihre
Krise denken und Nacht für Nacht
wach liegen. Bemühen Sie sich um
eine gesunde Balance, und achten
Sie auf ausreichend Schlaf und Bewegung. Oft sehen Probleme danach
gar nicht mehr so schlimm aus.
Nicht mit dem
Schicksal hadern
Stellen Sie nicht die Frage nach dem
Schuldigen oder dem Warum, sondern nach der Lösung: Finden Sie für
sich heraus, wie Sie das Beste aus
der Krisensituation machen.
Täglich Kraft schöpfen
In unserem Alltag dringen Tausende von Reizen auf uns ein,
und es ist schwer, sich nicht von
den äußeren Geschehnissen mitreißen und sich so zusätzlich in
Stress versetzen zu lassen. Besonders dann, wenn wir uns in Situationen befinden, deren Rahmenbedingungen wir nicht ändern
können. Hier helfen Achtsamkeitsübungen, um den Weg zur inneren Kraft zurückzufinden und
trotz Gegenwind schnell wieder
ruhig und fokussiert zu sein.
Übung Reizdiät: Legen Sie an
einem Abend in der Woche einen
„Wüstenabend“ ein: ohne Fernseher, Telefon, Besuch oder
Weggehen. Ziehen Sie sich ganz
zurück, und machen Sie nichts
anderes, als „nach innen zu
lauschen“. Das fällt Ihnen sehr
schwer? Dann hilft ein Meditations- oder Entspannungskurs.
Innere Ruhe kann man erlernen.
FRAGEN AN DIE
TOP-EXPERTIN
Psychologin
Felicitas Heyne
ist Deutschlands
bekannteste GlücksExpertin und erfolgreiche Buchautorin
Schicken Sie mir
Ihre Fragen an diese
E-Mail-Adresse:
[email protected]
Wie sag ich ihm, dass ich
mich trennen will?
Ich möchte gern mit meinem
Freund Schluss machen, denn
ich habe mich in einen anderen
verliebt. Wie bringe ich es ihm
Saskia V., Berlin
schonend bei?
Wenn Sie sich Ihrer Sache sicher
sind, sollten Sie schnell reinen Tisch
machen. Bereiten Sie sich darauf vor
und akzeptieren Sie, dass es nicht
ohne heftige Gefühle seitens Ihres
Freundes abgehen wird, vor allem,
wenn er noch ganz ahnungslos ist.
Er darf wütend, enttäuscht oder
verzweifelt reagieren. Seien Sie ehrlich, aber nicht brutal; ersparen Sie
ihm Details, warum der Neue Sie viel
mehr reizt als er. Machen Sie aber
auch deutlich, dass Ihre Absicht endgültig ist, und versuchen Sie nicht, den
Schlag „abzupuffern“, indem Sie ihm
Hoffnungen auf einen Neuanfang lassen – das wäre unfair ihm gegenüber.
Meine Krankheit macht
mich depressiv
Klettern Sie aus der Krise
Stellen Sie sich eine Leiter vor, deren Sprossen Sie Schritt für Schritt
erklimmen müssen, um oben den Überblick wieder zu erhalten. Auf
dem Weg dahin bricht vielleicht mal eine Sprosse ein, manchmal müssen
wir länger auf einer Stufe pausieren. Es lohnt, einen zweiten und dritten
Blick nach oben und unten zu riskieren. Wo stehe ich gerade auf der Leiter?
BUCH-TIPP
Bewältigungsprogramm für Krisen:
Katharina Maehrlein, „Die Bambusstrategie“, Gabal Verlag, 19,90 Euro
Ich (46) bin plötzlich bettlägerig,
und es gibt keine Chance auf eine
Heilung. Die Schmerzen und die
ständige Langeweile setzen mir
sehr zu. Ich bin richtig deprimiert.
Gibt es Wege zur Linderung?
Hannelore P., Aalen
Fotos: Fotolia (2), PR
Kommen Sie
Ihrem Glück
wieder näher,
indem Sie die
Leiter Stufe
um Stufe
nach oben
steigen
64
FRAU von HEUTE 25 /2014
1. Stufe
In Schockstarre verfallen
2. Stufe
Ausbrechen wollen
Überwältigt von Gefühlen reagieren
Menschen auf ungewollte Veränderungen oft nicht sofort. Nach der
ersten Schockstarre kommt die Reaktion aber dann meist doch noch in
Form von aggressiv oder depressiv
gefärbten Gesprächen. Ausbrüche
dieser Art sind für den Betroffenen
selbst jedoch wertvoll, sind sie doch
der erste Schritt aus der Erstarrung
– die Veränderung wird das erste
Mal bewusst erfasst.
In dieser Phase versuchen wir
herauszufinden, ob wir das Geschehene oder Gesagte nicht rückgängig
machen können. Enttäuschung,
Rachegefühle und Hass gewinnen
die Oberhand. Wenn die „alte“
Situation nicht doch noch wiederherzustellen ist, lassen sich manche
zu nicht rationalem Verhalten hinreißen. Am Ende wird das immer
deutlicher werdende Gefühl der
Hilflosigkeit oft zu Angst.
3. Stufe
Die „alte“ Situation
verabschieden
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen,
an dem der Betroffene realisieren
muss, dass er der Veränderung
nichts entgegensetzen kann. Alle
Anstrengungen und Mühen können
nicht vor der ungewollten Situation
bewahren. Das ist die Ent-Täuschung
– das Ende der Täuschungen. Diese
emotionale Aufarbeitung ist der
wichtigste Teil dieser Phase, sie
ermöglicht das „Abschiednehmen“.
4. Stufe
Neu orientieren
Wir überwinden die Enttäuschung,
akzeptieren auch emotional die
Tatsachen. Nun ist der Kopf frei für
neue Gedanken, und wir können
beginnen, das Leben wieder selbst
in die Hand zu nehmen und die
nächsten Schritte zu planen. Dieses
Gefühl, die Zügel wieder selbst in
der Hand zu halten, gibt Aufschwung,
Wut und Schmerz werden abgelöst
von Hoffnung und Zuversicht. Der
„Stehauf-Muskel“ ist gestärkt.
Es ist kein Wunder, dass eine derart
einschneidende Veränderung Sie erst
einmal aus der Bahn wirft. Ihre Seele
braucht Zeit und Hilfe, um sich an
die neuen Umstände anzupassen.
Eine psychotherapeutische Begleitung
ist in solchen Fällen sehr wichtig.
Unter www.psychotherapiesuche.de/
telefonberatung finden Sie Kollegen,
die in Fällen wie Ihrem auch Hausbesuche machen. Dort werden Sie
kostenlos beraten, welche/r Therapeut/in Sie jetzt am besten unterstützen kann.
25 /2014 FRAU von HEUTE
65
Fachartikel & Medienresonanz
Ausgabe: Dezember 2012 · Preis: 3,85 €
ZKZ 66685
www.network-karriere.com
Seite 36
www.network-karriere.com
●
Dezember 2012
Training
Die Bambusstrategie
Europas größte Wirtschafts-Zeitung für den Direktvertrieb
Wie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern
Wenn wieder alles auf einen
Schlag kommt und oben von
unten nicht mehr zu unterscheiden ist, gibt es Menschen,
„Der Euro ist eine
sichere Währung“
die trotz der widrigsten Umstände daraus Kraft ziehen,
voller Mut den Problemen ins
Gesicht sehen und den Überlebenskampf gewinnen.
Bundes-Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble im Network-Karriere-Interview
W
arum gibt es Menschen, die mit Druck,
Konflikten und Niederlagen leichter fertig werden als
andere? Die Herausforderungen
nicht nur bezwingen, sondern daran wachsen? Was unterscheidet
sie von denen, die daran scheitern oder erst gar nicht in den
Kampf ziehen? Ihre innere, seelische Widerstandsfähigkeit, die so
genannte Resilienz, ist besonders
ausgeprägt und hilft den Stürmen
des Lebens Stand zu halten.
Was heißt Resilienz
eigentlich?
Resilienz heißt die seelische Kraft,
die Menschen befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksalsschlägen besser und schneller
standzuhalten. Resilient ist, wer
die emotionale Stärke aufbringt,
sich von Stress und Schicksalsschlägen nicht brechen zu lassen,
sondern das Beste aus jedem Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich selbst hinauszuwachsen. Anders gesagt: Resilient ist, wer auch mit dem Kopf
unter Wasser noch Perlen findet.
Buchtipp
Die Bambusstrategie
Den täglichen Druck mit Resilienz
meistern
208 Seiten, gebunden
Euro 19,90 (D)/Euro 20,50 (A)
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GABAL Verlag, Offenbach 2012
Die Bambusstrategie bietet Tests
zur Selbsteinschätzung, Check-
Dirc Zahlmann:
Network-Vertriebsprofi übernimmt
NL InternationalDeutschlandVertrieb
Helmut Spikker:
Weder Zu- noch
Absage auf
Interviewanfrage
zur NWA-Insolvenz
Eva Maria und
Wolfram Zurhorst –
Neue Serie: Wie
bekommt man
Arbeit, Liebe und
Leben unter einen
Hut?
Tim Taxis – Start
neue LesernutzenSerie: „Keine Angst
vor der Kaltakquise“
Praxis pur!
Marco de la Rosa:
Es gibt Dinge in der
Network-MarketingBranche, die man
einfach mal sagen
muss!
Tun Sie sich was Gutes, lesen Sie was Gutes: Die Network-Karriere.
listen, Übungen und pragmatische Tipps, um in Ihrem Inneren
so stark und unabhängig zu sein
wie ein Bambus und sich in den
Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen zu können ohne
zu zerbrechen. Das Buch liefert
neueste Ergebnisse aus der Resilienzforschung und gibt eine
Anleitung, Mut, Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um herausfordernde Situationen des
Alltags standfest zu meistern.
Die Bambuspflanze ist das perfekte Vorbild. Ob lange Trockenzeit oder schwerer Schnee, ob
Wind oder Hindernisse beim
Wachsen – sie überlebt, weil sie
ihre eigenen Kräfte immer wieder
gezielt mobilisiert. Und sie schafft
es auch noch, das ganze Jahr über
kraftvolle, grüne Blätter zu entwickeln.
Was hat der Mensch von dieser
Pflanze? Den Bamboo – die Kraft,
jeden Tag seine vielfältigen Aufgaben zu meistern und gestärkt aus
Krisen hervorzugehen. Bei manchen ist er kleiner, bei anderen größer. Bamboo hilft uns, wenn wir
zwischen Vorgesetzten auf der einen und Mitarbeitern auf der anderen Seite, zwischen Schulbehörde und Schülern, zwischen Klinikleitung und Patienten stehen, er
stärkt uns für hohes Arbeitsaufkommen und Druck von allen
Seiten. In Krisenzeiten ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst aufreiben. Wenn innere Stärke und
Durchsetzungskraft fehlen, wenn
Sie das Machbare nicht mehr erkennen, entsteht leicht das Gefühl, machtlos zu sein, keinen Einfluss nehmen zu können. Der Blick
für den Handlungsspielraum geht
verloren. Dann ist der Bamboo
ins Koma gefallen. Sie haben Gedanken wie: „Ich kann doch sowieso nichts bewirken.“ Alles scheint
irgendwann aussichts- und sinnlos. Der Weg zur inneren Kündigung oder totalen Resignation ist
geebnet und führt weg von der
inneren Stärke, die in diesen Situationen besonders gebraucht wird.
Die gute Nachricht: Bamboo, und
somit die Resilienz, lässt sich gezielt weiterentwickeln.
Werden Sie aktiver Gestalter
der Umstände!
Richten Sie sich konsequent auf
Handlungsspielräume und Lösungen aus! Alle Ereignisse, die Einfluss auf uns nehmen, fallen in
zwei Bereiche:
1. Unveränderliche Rahmenbedingungen (Opferprinzip)
Der Bereich beeinflusst unser Leben, kann aber nicht von uns beeinflusst werden. Es ist keine Kon-
trolle möglich. Verharre ich hier,
werde ich zum Opfer der Umstände.
2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip)
Diesen Teil in unserem Leben, können wir aktiv beeinflussen, indem
wir
● selbst handeln (direkte Kontrolle),
● andere zu einer Handlung veranlassen (indirekte Kontrolle)
● oder etwas bewusst unterlas-
sen (direkte Kontrolle).
Einen Handlungsspielraum gibt
es immer! Kunst ist, ihn zu erkennen. Entscheidend ist, worauf Sie
Ihre Aufmerksamkeit richten, welchen Fokus Sie legen. Statt sich
über Dinge zu ärgern, die wir nicht
ändern können, sollten wir unser
Handeln auf das konzentrieren,
was im Einflussbereich liegt. Wenn
Sie Ihren Fokus immer nur auf
die Rahmenbedingungen richten,
werden Sie vermehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen
und schließlich auch keinen Handlungsspielraum mehr erkennen.
Sie werden weniger handeln, immer passiver und sich zum hilflosen Opfer machen. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Handlungsspielraum, werden Handlungsenergien frei und Sie können
wieder konstruktiv auf die Umstände reagieren. Damit entsteht
ein selbstverstärkender, motivierender Prozess, der Ihren Handlungsspielraum immer weiter vergrößert.
Übung: Handlungsspielräume
erkennen und ausdehnen
1. Schärfen Sie Ihren Blick für
Handlungsspielräume bei anderen
Beobachten Sie die Menschen in
Ihrem Umfeld unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach
Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungsspielraum nutzen
oder auch nicht. Bei anderen ist
das im ersten Schritt meist leichter
zu sehen als bei sich selbst. Wenn
die Auserwählten häufig Verhaltensweisen nutzen, die nichts verändern (z. B. Nörgeln und Klagen),
haben Sie schon einen wichtigen
Indikator für das von ihnen gelebte Opferprinzip.
2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspielraums
Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus Ihrer Arbeitspraxis aus.
Bestimmen Sie,
● ob es direkter, indirekter oder
keiner Kontrolle durch Sie unterliegt.
● Machen Sie sich gezielt auf die
Suche nach Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das
Problem außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert haben.
● Identifizieren Sie den ersten
Schritt, den Sie in Ihrem Einflussbereich tun können und
TUN Sie dann diesen Schritt.
Zur Person
Katharina Maehrlein (Wiesbaden) ist Expertin für Resilienz,
Rednerin und seit 15 Jahren als
Trainerin, Beraterin und Coach
tätig. Sie hat einen Lehrauftrag
an der Wiesbaden Business
School. Nicht ganz einfache persönliche Lebensumstände haben
Resilienz für Katharina Maehrlein
zur eigenen „Überlebensstrategie“ werden lassen.
© GKM-Zentralredaktion GmbH
Fachartikel & Medienresonanz
training | 69
68 | training
Foto: Patrick laverdant/iStockphoto
Stark wie Bambus
RESIlIENz
Manche Menschen können es einfach: Sie werden mit Druck,
Konflikten, Stress und Niederlagen fertig – und das, ohne dabei
Schaden zu nehmen. Im Gegenteil: An jeder Widrigkeit wachsen
sie. So wie ein Bambus, der selbst im Winter noch grüne Blätter
treibt. Der Grund hierfür ist eine besondere Eigenschaft: Resilienz.
Das Gute: Resilienz lässt sich erwerben. Verhaltenstrainerin
Katharina Maehrlein erklärt, wie.
Preview: A Widerstandskraft und Überlebenskunst:
Was Resilienz ist und bewirkt AIDie Merkmale des
Bamboo: Warum die Bambuspflanze ein perfektes
Resilienz-Sinnbild ist AISchmerz versus leid: Der Dalai
lama über Resilienz AIGehirnforschung: Warum sich
Widerstandsfähigkeit lernen lässt AIKomponenten der
Resilienz: Was macht uns stark? AISich kennen, mögen
und vertrauen: Über die Basis der Kraft AIStretchen
statt krümmen: Warum wir unsere Fähigkeiten herausfordern müssen AIHandlungsraum entdecken: Wie ein
Journalist ein Buch mit dem Augenlid schrieb
C Als sich die Mutter das Leben nimmt, ist
die Tochter 22 Jahre alt. Die junge Frau ist
mit einem arbeitslosen Alkoholiker verheiratet, hat zwei kleine Kinder und keinen
Schulabschluss. Sie wuchs im Internat und
im Erziehungsheim auf, denn ihr Zuhause
wurde vom elterlichen Streit beherrscht und
von der Schizophrenie-Erkrankung der
Mutter. Deren Tod zieht ihr den letzten
Boden unter den Füßen weg. Die Welt sieht
für sie aus wie ein endlos langer Tunnel. Zwei
Möglichkeiten hat sie nun: aufgeben oder
etwas tun. Sie handelt: Die junge Frau
besinnt sich auf ihre innere Stärke und trifft
die Entscheidung, für eine Zukunft nach
ihren Vorstellungen zu kämpfen. Sie holt
ihren Hauptschulabschluss nach, macht Abitur, absolviert eine Ausbildung, dann studiert sie: Psychologie, Soziologie, Publizistik.
Inzwischen steht sie seit vielen Jahren erfolgreich im Berufsleben. Doch auf ihrem Weg
ins Licht hat sie einige Weggefährten hinter
sich gelassen. Eine Freundin ist unter ähnlichen Umständen zerbrochen – sie sprang
vom Hochhaus. Ein Freund starb an einer
Überdosis Heroin. Und viele andere Bekannte von damals sind bis heute nie richtig auf
die Füße gekommen. Wie ist das zu erklären?
Dass die einen es schaffen, sich durchzukämpfen, während andere in gleicher Lage
für immer an ihren Nöten verzweifeln –
dieses Phänomen hat einen Ursprung: Resilienz. Das Wort, vom lateinischen resilio
(=abprallen, zurückspringen) abgeleitet,
kommt aus der Physik und steht in der Materialforschung für hochelastische Werkstoffe,
die nach jeder Verformung wieder ihre
ursprüngliche Gestalt annehmen. Die Verhaltensforscher haben den Begriff in den
90er-Jahren auf den Menschen übertragen:
Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress und Krisen nicht brechen zu lassen, sondern aus jedem Unglück
zu lernen und gerade durch die Leiderfahrung über sich hinauszuwachsen. Wer eine
hohe Resilienzfähigkeit besitzt, kann selbst
die furchtbarsten Erlebnisse zum Guten
wenden und nicht nur seine Ausgangssitu-
Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden.
managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
Fachartikel & Medienresonanz
training | 71
70 | training
Daraus erwächst Resilienz:
Die 11 Teile des Bamboo
ation wiederherstellen, sondern diese sogar verbessern.
Mit anderen Worten: Resilient ist, wer auch mit dem
Kopf unter Wasser noch Perlen findet.
Resilienzfähigkeit ist wie ein Bambus – und setzt sich wie dieser aus Komponenten verschiedener Bereiche zusammen:
Die beste Versinnbildlichung für Resilienz ist die Bambuspflanze: Ob eine lange Trockenzeit oder schwerer
Schnee den Bambus belasten, ob der Wind ihn beugt
oder er Hindernisse beim Wachsen überwinden muss:
Der Bambus überlebt und wächst weiter, weil er all
seine Kräfte immer wieder gezielt mobilisiert. Dabei
gelingt es ihm sogar, das ganze Jahr über grüne Blätter
zu entwickeln. Das Gute: Das, was der Bambus schafft,
kann ebenso jeder Mensch schaffen. Denn jeder von
uns hat einen Bamboo in sich, eine innere Widerstandskraft – die Fähigkeit zur Resilienz. Es gilt nur, diese
Fähigkeit freizulegen, sie zu aktivieren, zu stärken und
zu trainieren.
Und das lohnt sich nicht nur für den Fall, dass mit
Gewalt das Schicksal einschlägt. Auch bei den Herausforderungen des Führungsalltags, den Anforderungen,
die von allen Seiten an Führungskräfte gestellt werden,
den Change-Prozessen, die eingeleitet und begleitet
werden wollen, dem Stress, der dabei entsteht, und der
schnellen Taktung, die am Arbeitsplatz zu bewältigen
ist: Immer wenn die Wogen über einem zusammenzubrechen drohen, kommt es darauf an, Resilienz zu beweisen. Um in den Wogen der Widrigkeiten nicht unterzugehen, sondern aufrecht auf ihnen zu surfen.
Wer seinen Bamboo entdecken, ihn pflegen und kräftigen möchte, muss sich daher vor Augen führen: Woraus
erwächst die Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung? Genauer: Aus welchen Komponenten setzt sich
Resilienz-Fähigkeit zusammen? Insgesamt sind es elf
Teile, aus denen der Bamboo – sprich: die eigene seelische Kraft – gebildet wird (vgl. Kasten links). Im Einzelnen sind es:
A Die Wurzeln der inneren Haltung.
Bambus verwurzelt sich tief und weitverzweigt in die
Erde. Das macht er so effektiv, dass man ihn fast nicht
mehr loswird, wenn er einmal eingepflanzt wurde. Ganz
klar: ohne feste Wurzeln keine Resilienz. Die Wurzeln
Drei tiefe Wurzeln: Akzeptanz, Verbundenheit, positive Einstellung.
Diese Elemente der inneren Haltung unterstützen einen, sich fest und dauerhaft im leben zu
verwurzeln, sodass einen nichts wirklich umhauen kann. Der Bamboo-Stratege ...
A akzeptiert Unabänderliches.
A ist in gutem Kontakt mit sich und seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt.
A stellt sich einer schwierigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern ins Auge und kann
sie einschätzen.
A setzt sich mit seinen Fehlern und Misserfolgen auseinander und lernt aus diesen.
A kann gut Unterstützung annehmen und anderen geben.
Vier Bestandteile eines biegsamen Stamms: Selbstbewusstein, Selbstliebe, Selbstsicherheit und ein Leitstern.
Die Ich-Stärken inklusive einer Vision helfen, wie ein Bambus nie zu brechen, sondern sich
nach Stürmen und Belastungen wieder aufzurichten und neue Triebe auszubilden. Der Bamboo-Stratege ...
A hat ein positives Bild von sich und zweifelt auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große
Misserfolge verkraften muss.
A kann sich unter allen Umständen zu einem zweiten Anlauf motivieren und lässt sich von
nichts und niemandem davon abhalten, seine ziele zu erreichen.
A lebt nach der Devise „Trial and Error“, dramatisiert persönliche Schwächen nicht und ist
das Gegenteil von einer Drama-Queen.
Vier immergrüne Blätter: Erweiterung des Handlungsspielraums, Durchsetzungsvermögen, Gestaltung der Arbeitsumgebung, geistige Vitalität, körperliche Fitness.
Die eigene Tatkraft ist ein Energiespender, mit dem man sich immer der Sonne zuwenden
kann und wie ein Bambusblatt auch im härtesten Winter grün bleibt. Der BambooStratege ...
A wählt manchmal ungewöhnliche und kreative Wege, sucht nach Auswegen aus der Sackgasse und neuen lösungen. Er lotet Handlungsspielräume aus und erweitert sie Stück für Stück.
A erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflügelnden zustand, in dem man selbstvergessen
das Gefühl für zeit und Raum verliert.
A hält sich körperlich und mental fit und vertraut auf seine eigene Stärke.
A lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tiefen Tal auch wieder ein Gipfel kommt.
Bambus als Bildgeber: Woraus Resilienz erwächst
CD-Trainingskonzept:
Verkaufstraining
Die Themen des dreitägigen Trainingskonzepts:
A
A
A
Kundenpsychologie und Gesprächstechniken.
Bedarf erkennen und Einwände als Chance nutzen.
Ganzheitlich überzeugen und den Verkaufsabschluss sicher
herbeiführen.
managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
198,00
resilienter Menschen liegen in der Art, wie
diese das Leben und soziale Kontakte angehen. Sie begegnen äußeren Umständen mit
einer unverkrampften Haltung, akzeptieren
das Unabänderliche, nehmen die Dinge mit
Humor und sehen auch in dunklen Zeiten
die Sonnenseiten des Lebens. Das gelingt
ihnen nicht zuletzt, weil sie in Verbundenheit mit sich selbst leben und auch mit
ihrem sozialen Netzwerk gut verbunden
sind. Resiliente Menschen sind dabei keineswegs Daueroptimisten. Sie sind zwar grundsätzlich voller Hoffnung, machen sich aber
trotzdem bewusst, dass etwas nicht klappen
könnte – und sind auf diese Eventualität
vorbereitet.
Ein weiteres Missverständnis neben dem
Optimismus-Irrtum: Resilient zu sein,
bedeutet nicht, dass man nie niedergeschlagen ist, keine Sorgen hat oder keinen
Schmerz empfindet. Auch Resilienz-Virtuosen sind niedergeschlagen, wenn sie Grund
hierfür haben. Sie nehmen die Niederlage
aber an, verarbeiten sie und fühlen dabei in
ihrem Inneren die Gewissheit, dass es zwar
wehtut, aber auch, dass es vorübergeht. Ganz
nach den Worten des Dalai Lama, der einmal
gesagt hat: „Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.“
Gehirnforschung beweist: Resilienz lässt
sich lernen
Diese innere Einstellung lässt sich aneignen
und einüben. Wir sind, wie neue Erkenntnisse aus der Psychologie und den Neurowissenschaften gezeigt haben, keinesfalls
festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art
und Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Vielmehr können wir die gespurten
Loipen verlassen, die unsere Nervenverbindungen durch unser immer gleiches Agieren
und Reagieren aufgebaut haben – und kön-
Anders als bisher; wenn nicht jetzt – wann dann?
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nen mit der Zeit neue Loipen spuren. Dabei
bewirkt schon die kleinste Veränderung
einen Domino-Effekt. Die Gehirnforschung
hat gezeigt: Von jeder noch so kleinen Neuerung im Denken, Handeln oder Fühlen
werden weitere Veränderungen angestoßen.
Denn: Ändert sich ein neuronales Muster,
ändern sich andere Muster in anderen
Bereichen des Gehirns gleich mit.
Ein Muster, in dem viele von uns gefangen
sind: Wenn der Stress überhand nimmt, ziehen wir uns zurück. Wir treffen uns nicht
mehr mit Freunden, stellen das Telefon aus,
legen Beziehungen auf Eis, weil wir denken:
Zu Spaß und Gesprächen ist jetzt keine Zeit,
wir schaffen die Arbeit sonst nicht. Genau
das ist ein Fehler. Wenn die To-do-Liste
ohnehin kaum zu bewältigen ist, gilt es,
neues Denken an den Tag zu legen und das
Thema „Verbundenheit“ in den Vordergrund zu stellen. Wer auch in Stress-Phasen
den Kontakt zu dem Netzwerk pflegt, das
ihn trägt, wird dabei neue Kraft schöpfen.
Enge, stabile und positiv-emotionale Beziehungen zu mindestens einer Bezugsperson
sind, wie unzählige Forschungsergebnisse
nachweisen, die wichtigste Quelle für Resilienz. Außerdem helfen bei starker Belastung
überzeugende Vorbilder, die zu Bewältigungsverhalten anregen. Eine gute Strategie
ist z.B., Biografien von Menschen zu lesen,
die drastische Situationen mit Erfolg überwunden haben.
A Die Stamm-Elemente der Ich-Särken.
Wie groß auch immer eine Belastung sein
mag – um ihr standzuhalten, ist es entscheidend, sich seiner selbst und der eigenen
Stärken bewusst zu sein. Sinnbild hierfür ist
der biegsame Stamm des Bambus. Selbst
wenn er unter großer Schneelast für lange
Zeit auf dem Boden lag, steht er einfach wieder auf und wächst weiter, und das bis zu
einem Meter am Tag. Der Bambusstamm
Hörbuch
Das Hörbuch basiert auf den Erfahrungen und
Erkenntnissen von Dr. Ronald Schnetzer aus 20
Jahren Beratung, Coaching & Training für Prozessmanagement. Das Hörbuch zeigt spannende
Fakten und neue Vorschläge auf; auch wie Prozessmanagement mit Selbsterkenntnis und Work-LifeBalance zusammenhängt.
– das ist das stabile Selbst einer Person, das
sind die Ich-Stärken.
Basis für Stärke: Sich kennen, sich
mögen, sich vertrauen
Um gleich dem Bambus Stabilität zu entwickeln, hilft es, sich selbst gut zu kennen und
sich auch dann zu mögen und zu vertrauen,
wenn es im Leben gerade nicht gut läuft.
Resiliente Menschen bleiben auch bei Druck
ganz bei sich und fahren nicht gleich aus der
Haut im Bestreben, alles richtig und es
jedem recht zu machen. Dass sie sich selbst
anerkennen, macht sie unabhängig von der
Anerkennung von außen. Mit einer hohen
Selbstwertschätzung werden Menschen
genügsam und können wie der Bambus
unbeschadet längere Zeiten ohne Wasser,
ohne Zuwendung, überstehen.
Je besser einer weiß, wer er ist, was er
kann und welche Bedingungen er braucht,
um zu zeigen, was er kann, desto weniger
gerät er auch unter Druck, wenn von den
Mitarbeitern, der Führungsebene über ihm
und der Familie zu Hause Anforderungen
auf ihn einprasseln. Dann weiß er, wann es
Zeit ist, eine Pause einzulegen, im Job um
Unterstützung zu bitten oder klar zu sagen,
dass er eine Aufgabe nicht übernehmen
wird, weil sie ihn überfordert. Zu den IchStärken gehört zudem das: im Einklang mit
seinen Taten zu sein. Resiliente Menschen
finden Sinn in dem, was sie machen. Sie
folgen einer Vision – ihrem persönlichen
Leitstern – und richten sich an ihren Werten
und Zielen aus. Herausforderungen sehen
sie als Chance, und sie nutzen sie wie eine
Art Sportgerät, um sich an neuen Lernaufgaben zu stretchen.
Tatsächlich entwickelt dauerhafte Selbstsicherheit nur, wer sich permanent darin übt,
immer ein kleines Stück aus seiner Komfort-
AchtsAmkeit ...
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managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
Fachartikel & Medienresonanz
72 | training
Ab in die Stretching-Zone: Nur wer sich
fordert, vertraut sich
Vertrauen in unsere Fähigkeiten gewinnen
wir also, wenn wir diese Fähigkeiten kitzeln.
Allerdings kommt es darauf an, sich Herausforderungen zu suchen, die in der an die
Home-Zone angrenzenden Lern- oder
Stretching-Zone angesiedelt sind und nicht
den persönlichen Panik-Bereich berühren.
Mutet man sich gleich einen zu großen
Schritt nach vorne zu, kann nämlich das
Gegenteil passieren: Man ist vor lauter Angst
nicht mehr bei sich, und das Selbstbewusstsein bekommt einen Dämpfer. Ein wenig
prickeln muss es allerdings. Nur dann dehnt
sich die Home-Zone immer weiter aus, die
Panik-Zone wird immer weiter weggedrängt, und schon bald gehört zur HomeZone, was eben noch Panik-Zone war. Und
je ausgedehnter die Home-Zone ist, desto
resilienter lässt sich auf neue Herausforderungen reagieren.
A Die immergrünen Blätter der Aktivität.
Entscheidend in jeder schwierigen Situation
ist natürlich, dass wir genügend Energie
aufbringen können. Wir brauchen Kraft
zum Handeln. So wie der Bambus die Kraft
hat, das ganze Jahr über grüne Blätter zu
tragen. Die immergrünen Bambusblätter
kommen zwar heftig in Bewegung, wenn ein
Sturm aufzieht, fallen aber nicht zu Boden.
Sobald das Unwetter vorüber ist, wenden sie
sich wieder der Sonne zu.
Unsere Bambusblätter bzw. Energiespender sind selbstverständlich als Erstes körperliche und geistige Vitalität. Zweitens aber
auch das Wissen, dass wir uns durchsetzen
können, wenn es wichtig ist. Drittens ist es
das eigene Arbeitsumfeld, das einem Energie
Service
Literaturtipps
A Katharina Maehrlein: Die Bambusstrategie. Den täglichen Druck mit Resilienz meistern.
Gabal, Offenbach 2012, 19,90 Euro.
Anhand der ansprechend illustrierten Bambus-Metapher für Resilienz weckt Maehrlein beim leser die lust,
die eigene Kraft und Widerstandsfähigkeit zu entdecken und auszubauen. Ein Selbsttest, zahlreiche Beispiele, Tipps und Übungen machen das Buch zum Praxistrainer. Theoretische Erläuterungen mit Schilderungen von Forschungsergebnissen liefern das nötige Hintergrundwissen. Ein heiter-positiver Ratgeber, den
man gerne zur Hand nimmt.
A Sylvia Kéré Wellensiek: Resilienz-Training für Führende. So stärken Sie Ihre Widerstandskraft
und die Ihrer Mitarbeiter. Beltz, Weinheim/Basel 2012, 34,95 Euro.
Die Autorin hat bereits mehrere Bücher zu Resilienz geschrieben. In diesem hier richtet sie sich gezielt an
Führungskräfte und beschreibt zehn Schritte, wie diese Resilienz im Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen,
Vorgesetzten und Kunden anwenden. Die zahlreichen Übungen, Checklisten und Coachingaufgaben sind
Tools nicht nur speziell für Widerstandskraft, sondern allgemein für zeitgemäße Führung. Ein sachlich
aufgemachtes Arbeitsbuch.
A Ulrich Siegrist, Martin Luitjens: 30 Minuten – Resilienz. Gabal, 2. Aufl., Offenbach 2012, 8,90 Euro.
Für alle, die wenig zeit haben: Dieser 96-seitige Ratgeber gibt einen schnellen Ein- und Überblick zum
Thema Resilienz und vermittelt Basiswissen und Methoden zum Training der eigenen Widerstandskraft. Mit
Selbstcheck zum eigenen Resilienzprofil. Ein Buch für Pragmatiker.
A Andrea Bittelmeyer: Karrierefaktor Resilienz – Rückschläge besser wegstecken. managerSeminare 110, Mai 2007, S. 36-43. Kostenfrei unter www.managerSeminare.de/MS110AR01.
Der Artikel gibt Einblick in Resilienz im Führungskontext, beschreibt ein Säulenmodell der Resilienz sowie
sieben Techniken, innere Stärke zu finden und gedankliche Hürden zu überwinden.
managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
gibt oder eben nimmt. Denn da die meisten
Menschen ihren Wert über Arbeit und Leistung definieren, ist der Arbeitsplatz ein
wesentlicher Teil der eigenen Identität. So
ist es kein Wunder, dass die Arbeitsumgebung starken Einfluss auf unsere Widerstandskraft hat. Umso wichtiger ist es, darauf
hinzuwirken, dass wir uns bei der Arbeit
wohlfühlen können. Und hierzu ist nicht
selten der vierte Energiespender gefragt –
einer, der gerne übersehen wird: Es ist die
maximale Ausnutzung des eigenen Handlungsspielraums.
Jeder sollte sich daher fragen: Worauf
fokussiere ich eigentlich meine Aufmerksamkeit? Auf das, was unabänderlich ist?
Oder auf meinen Spielraum – den Bereich,
den ich beeinflussen kann? Seinen Einflussbereich und Handlungsspielraum hatte ganz
klar Jean-Dominique Bauby im Blick. Der
ehemalige Chefredakteur der Pariser Zeitschrift „Elle“ erlitt 1995 einen Schlaganfall,
in dessen Folge er zwar sein volles Bewusstsein behielt, sich aber nicht mehr rühren und
nicht mehr sprechen konnte. Das Einzige,
was bei Bauby im Zustand des sogenannten
Locked-in-Syndroms noch ging: Er konnte
mit dem linken Augenlid blinzeln.
Handlungsfeld genutzt: Bauby schrieb ein
Buch mit dem Augenlid
Aus dieser minimalen Möglichkeit, die ihm
blieb, hat Bauby das Maximale herausgeholt: Er schrieb ein Buch. Buchstabe für
Buchstabe diktiert mit dem linken Augenlid.
Die Prozedur war extrem mühsam. Für
jeden Buchstaben, den der Patient zu Papier
bringen wollte, musste seine Logopädin das
Alphabet aufsagen. Wenn sie an der richtigen Stelle angelangt war, schickte ihr
Bauby ein Augenblinzeln, und sie schrieb
den Buchstaben auf. Die Prozedur wiederholte sich 180.000 Mal, und so entstand das
weltweit einzige geblinzelte Buch. Baubys
Memoiren „Schmetterling und Taucherglocke“ sind voller Lebensfreude, Poesie und
philosophischer Einsichten – und so kostbar, dass sie sogar verfilmt worden sind.
Das Beispiel zeigt: Und wenn er noch so
klein ist – einen Handlungsspielraum gibt
es immer. Zu erkennen, was machbar ist, das
ist die Kunst. Alle Ereignisse um uns herum,
die Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei
Bereiche:
A Unveränderliche Rahmenbedingungen –
Wer sie fokussiert, folgt dem Opferprinzip.
Dieser Bereich beeinflusst unser Leben, aber
wir können umgekehrt keinen Einfluss auf
ihn nehmen. In diesem Bereich ist keine
Kontrolle möglich. Wenn man hier verharrt,
wird man zum Opfer der Umstände.
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Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Trainerin und Business
Coach mit Sitz in Wiesbaden. zu ihrem Schwerpunkt „Innere
Kraft und Durchsetzungsvermögen“ hält sie Seminare und
tritt als Rednerin auf. An der Hochschule Rhein-Main lehrt sie
International Business Administration. Maehrlein ist Gründerin
der Initiative „Stark wie Bambus“, die sich für die Prävention von
psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz einsetzt. Kontakt:
[email protected]
A Handlungsspielraum – Wer ihn fokussiert, folgt dem
Gestalterprinzip. Alles, was abseits der Rahmenbedingungen liegt, können wir gezielt beeinflussen. Dabei
haben wir drei Möglichkeiten: Wir können 1. selbst
handeln, d.h. direkte Kontrolle ausüben, 2. andere zu
einer Handlung veranlassen, also indirekte Kontrolle
ausüben, 3. etwas gezielt unterlassen und dadurch
direkte Kontrolle ausüben.
Wer seinen Fokus immer nur auf Rahmenbedingungen richtet, wird vermehrt die unveränderlichen
Aspekte wahrnehmen und schließlich auch keinen
Handlungsspielraum mehr erkennen können. In der
Folge wird er immer weniger handeln, immer passiver,
immer mehr zum hilflosen Opfer. Wer sich dagegen
auf seinen Handlungsspielraum konzentriert, setzt
damit automatisch Aktionsenergien frei, und er ist in
der Lage, konstruktiv auf die Umstände zu reagieren.
Damit entsteht ein sich selbst verstärkender, motivierender Prozess, der den Handlungsspielraum immer
weiter vergrößert. Die Folge: Man wird Gestalter der
Umstände und immer resilienter.
Ganz gleich, was passiert: Ob wir unseren Führungsjob verlieren und uns mit über 50 Jahren einen
neuen Posten suchen müssen, ob wir ein Veränderungsprojekt umsetzen sollen, das unseren Werten
widerspricht, ob im Büro die Arbeitslast wächst, während wir zu Hause einen Angehörigen pflegen, ob der
Firmenpartner einen plötzlich verlässt, ob das Unternehmen unseren Bereich auslagert – wie schwer es
auch immer kommen mag und wie unbeeinflussbar
die hereinbrechende Situation auf uns wirkt, eines ist
nie zu vergessen: Wir selbst haben immer die Kontrolle über die Bedeutung, die wir einer Sache geben,
den Fokus, den wir wählen, und den Schritt, den wir
als Nächstes tun. Das beherzigte auch die 22-Jährige
ohne Schulabschluss. Das war ich.
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zone oder Home-Zone herauszubewegen.
Wir alle haben einen Fähigkeitsbereich, in
dem wir locker und mit großer Selbstsicherheit agieren. Das ist die Home-Zone. Beispielsweise liegt es wohl in der Home-Zone
einer jeden erfahrenen Führungskraft, in
einer Gruppe von Unternehmensangehörigen eine Idee kundzutun. Der gleiche
Mensch, der im Unternehmen ungezwungen
reden kann, könnte aber Sorge haben, vor
einem größeren unbekannten Publikum zu
referieren. Das wäre außerhalb der HomeZone, wo sich gar nichts mehr selbstverständlich anfühlt. Nachvollziehbar also,
wenn die Führungskraft, die hiervor Angst
hat, sich keine großen Auftritte antut. Doch
Vorsicht: Der Daueraufenthalt in der HomeZone killt die Selbstsicherheit. Denn in der
Home-Zone entwickelt sich ein Mensch
nicht weiter – und das nagt unterschwellig
am Selbstvertrauen.
training | 73
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managerSeminare | Heft 177 | Dezember 2012
Fachartikel & Medienresonanz
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40 | knowledge
Sie sind ein großes Tabu – doch allzeit gegenwärtig: Statusspiele.
Wie wir in jeder Situation mit Stimme, Gesten, Worten immer wieder
die Hackordnung neu festlegen, darüber reden wir nicht, meist machen
wir es uns noch nicht einmal klar. Dabei ist das richtige Statusverhalten
entscheidend. Führungskräfte, die wissen, wann sie hochstapeln müssen und wann und wie sie lieber tief spielen sollten, setzen ihre Ziele
durch. Und das nicht nur souverän, sondern auch sympathisch.
Positionieren mit Kalkül
STATUSVERHALTEN IM JOB
Preview: AIGerangel um den Rang: Wie wir uns permanent über- und unterordnen AISchweigen ändert nichts: Warum Statusspiele enttabuisiert werden sollten
AIJede Situation ist anders: Wie wir den Status immer wieder neu aushandeln
AIStatus im Impro-Theater: Was Manager von Schauspielern lernen können
AIHochstatus versus Tiefstatus: Was sind die Signale? AIPersönlicher Status versus sozialer Status: Wo ist der Unterschied? AIAlpha-Ekel, Immerliebe & Co.: Über
die fünf Grundmuster des Statusverhaltens AIWerden wie Barack Obama: Wie wir
unser Statusverhalten flexibel und ausbalanciert den Erfordernissen anpassen
C Wenige Tage nach seinem Wahlsieg im November 2009 besuchte Barack Obama mit seiner Gattin das Weiße Haus. Als Hausherr
empfing ihn der Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush.
Die Begrüßungsszene machte Geschichte. Der junge Senator aus
Illinois deklassierte den mächtigsten Mann der Welt innerhalb
weniger Sekunden: Obama ging mit aufrechter Haltung und stetem
Augenkontakt auf Bush zu, ergriff seine Hand und fasste den deutlich älteren Mann mit der Linken am Oberarm. Dies wirkte souverän und gönnerisch. Wenige Augenblicke später bewegten sich der
Präsident und sein designierter Nachfolger in Richtung Haupteingang. Obama wies Bush den Weg und überließ ihm den Eintritt – als
sei er bereits Herr des Hauses.
Was Obama mit seiner Körpersprache zum Ausdruck brachte,
ist nichts anderes als Statusverhalten. Die Signale, die er ausstrahlte, sind Statussignale. Formal bekleidete Obama nicht den hohen
Rang, den Bush zu diesem Zeitpunkt noch innehatte. Doch aufgrund
seines Wahlsiegs fühlte er sich innerlich überlegen, und das zeigte
er – freilich ohne George W. Bush auf offensichtlich arrogante Weise
zu behandeln.
Statusspiele sind ein großes Tabu
Dass es in der Politik um Statusfragen geht, ist keine Frage. Bei
Bundestagsdebatten oder wenn Staatschefs sich begrüßen, untersuchen wir die eingefangenen Fernsehbilder automatisch danach:
Wer zeigt durch seinen Auftritt, dass er höher steht als sein Gegenüber? Wer hat mehr Gewicht? Wie verteilt sich die Macht? In unseFoto: iStockphoto
managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011
knowledge | 41
Foto: iStockphoto
Service
Literaturtipps
A Johannes M. Lehner, Walter O. Ötsch: Jenseits der Hierarchie. Status im beruflichen Alltag aktiv gestalten. Wiley, Weinheim 2006, 24,90
Euro.
Das Buch stammt aus der Feder zweier Professoren der Johannes Kepler
Universität in Linz. Fundiert, ausführlich und mit zahlreichen Beispielen unterlegt schildern die Status-Experten, wie wir unser Statusverhalten steuern und
unser Durchsetzungsvermögen steigern können. Besonders gehaltvoll, weil
auch Hintergründe aufgedeckt werden.
A Tom Schmitt, Michael Esser: Status-Spiele. Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte. Fischer, Frankfurt/M. 2009, 17,95 Euro.
Ein unterhaltsam zu lesendes Buch, das unsere täglichen Machtspiele im Alltag
entlarvt und beschreibt. Unumgänglich kommen dabei auch Klischees aufs
Papier und unter die Lupe. Das von Tom Schmitt entwickelte Statusmodell – ein
Modell, das mit dem im Artikel beschriebenen Modell korrespondiert – hilft bei
der Einordnung der im Buch beschriebenen Sachverhalte und Szenen.
A Stefan Spies: Der Gedanke lenkt den Körper. KörperspracheErfolgsstrategien eines Regisseurs. Hoffmann und Campe, Hamburg,
2010, 29 Euro.
Der Coach sowie Theater- und Opernregisseur Stefan Spies präsentiert Strategien, mit denen sich das eigene Körpergefühl für die Bühne des Lebens
nutzen lässt. Unterhaltsam, praxisnah und anhand von Schauspieltechniken
lehrt er, in beruflichen und persönlichen Herausforderungen authentisch und
überzeugend zu wirken. Bei der Financial Times Deutschland im Herbst 2010
auf Platz 1 der besten Wirtschaftsbücher.
A Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 2. Stile, Werte und
Persönlichkeitsentwicklung. Rowohlt, 30. Aufl., Hamburg 2009.
Wie die anderen beiden Bände der Trilogie „Miteinander reden“ ist auch der
zweite Band ein Klassiker der Kommunikationspsychologie. Er enthält ein ausführliches Kapitel zum Werte- und Entwicklungsquadrat, auf dessen Basis die
Artikelautorin ihr Modell der fünf Statustypen entwickelt hat.
Den Beitrag gibt es auch zum Hören. Er kann unter www.managerSeminare.de/podcast als Audiodatei heruntergeladen werden.
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Fachartikel & Medienresonanz
42 | knowledge
rem eigenen Alltag aber blenden wir das
Thema aus. Wie wir uns im privaten Miteinander, vor allem aber auch am Arbeitsplatz, unentwegt über- oder unterordnen,
darüber reden wir nicht. Meist machen wir
es uns noch nicht einmal klar.
Die Statusforscher Prof. Dr. Johannes
Lehner und Prof. Dr. Walter Ötsch sagen
hierzu in ihrem Buch „Jenseits der Hierarchie“ (vgl. Servicekasten, S.41): „Dominanz
und Unterordnung sind notwendige Elemente der Kommunikation – und zugleich
die größten Tabus. Normalerweise sprechen
wir nicht darüber, wie uns andere einschränken und kontrollieren, wie sie unsere Kreativität und unseren Ausdruck hemmen
– und wie wir das umgekehrt mit anderen
tun. Nur bei schweren Konflikten platzt es
manchmal heraus: Sie akzeptieren mich
nicht. Oder: Dauernd stellst du dich über
mich! Oder: Sie halten sich wohl für etwas
Besseres.“
Dabei ist es nicht nur nach Streitsituationen lohnend, sich gezielt mit dem eigenen
Status auseinanderzusetzen. Eine permanente Statusreflexion kann verhindern, dass
es überhaupt zu manchen Konflikten
kommt. Darüber hinaus bewirkt die Beschäftigung mit Statusfragen noch viel mehr –
insbesondere für Führungskräfte, die in
Sandwich-Positionen stecken. Sie können
sich durch bewusstes Statusverhalten in ihrer
Rolle als Führungskraft besser positionieren
und in jeder Situation Akzeptanz finden –
bei ihren Mitarbeitern ebenso wie bei den
höhergestellten Verantwortungsträgern. Es
ist nun einmal so: Status ist überall. Immer,
wenn zwei oder mehrere Menschen miteinander zu tun haben, werden Gewicht und
Einfluss verteilt. Und das in jeder Situation
aufs Neue.
Der Status wird in jeder Situation neu
ausgehandelt
Unmerklich, in jeder Interaktion, in jeder
Geste, jeder Mimik, jedem Satz handeln wir
aus, wer in der aktuellen Situation das Sagen
hat. Es gibt im beruflichen Kontext keine
Gesprächssituation, in der Menschen denselben Rang teilen. Auch wenn der Rangunterschied oftmals nur minimal ist, ein gewisses Gefälle ist immer vorhanden. Da wir
unseren Status bei jeder Begegnung neu
aushandeln, haben wir in jedem Gespräch
die Wahl: Wir können uns als überlegen
und dominant präsentieren. Dann senden
wir Hochstatussignale an unser Gegenüber.
Wir zeigen wenig Mimik, sprechen in klaren, kurzen Sätzen, bewegen uns ruhig,
machen ausladende Gesten. Oder wir präsentieren uns als jemand, der sich unterordnet. Im Tiefstatus senden wir Signale der
Unterlegenheit, bemühen uns dafür aber in
Im Hochstatus verhandeln
Erinnern Sie sich an Ihre letzte Gehaltsverhandlung oder Ihr letztes Verkaufsgespräch? Wie haben Sie
reagiert, als Ihr Vorgesetzter oder Kunde Ihnen Sätze sagte wie: „So viel wollen wir nicht zahlen!“? Oder:
„Das kommt nicht in Frage!“? Viele von uns tendieren in einer solchen Situation instinktiv dazu, Tiefstatussignale auszusenden. Wir schauen kurz nach unten, drehen den Kopf weg oder fassen uns ans Ohr oder
die Nase. In der Regel haben wir dann schon verloren. Der Verhandlungspartner spürt, dass er uns im Preis
drücken kann. Und das wird er tun!
Zeigen Sie bei der nächsten Verhandlung daher Hochstatusverhalten:
1. Formulieren Sie Ihr Angebot oder Ihren Gehaltswunsch kurz und klar.
2. Halten Sie dabei Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber. Wenn Ihnen das in der Situation schwerfällt, schauen Sie auf die Nasenspitze Ihres Verhandlungspartners. Das sieht aus, als würden Sie direkt in die Augen
schauen, ist aber viel leichter durchzuhalten.
3. Auf Reaktionen wie „Das ist aber ein stolzer Preis!“ oder „Das kommt nicht in Frage!“ sagen Sie: nichts!
Ihre Reaktion sollte maximal aus einem freundlichen Lächeln und der Lautäußerung „Hmm“ bestehen.
Dabei halten Sie Ihren Kopf gerade und ruhig.
4. Machen Sie dann eine Pause und zählen von 30 rückwärts auf null. Halten Sie dabei weiter den
Blickkontakt und Ihren Kopf aufrecht und ruhig.
5. Statt sich irgendwo in Kopfnähe anzufassen oder sich zu kratzen, lassen Sie Ihre Hände bewusst
bewegungslos am Körper. Jetzt ist die richtige Zeit, die Hände in den Schoß zu legen! Bleiben Sie cool!
Ihr Verhandlungspartner ist jetzt am Zug.
managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011
der Regel um einen offenen Zugang zu unserem Gegenüber.
Wir lächeln ständig, verwenden
sprachliche Weichmacher wie
„vielleicht“ und „ein bisschen“,
und wir zeigen viele körpernahe
Gesten wie das berühmte Durchdie-Haare-Streichen.
Als Erster erkannt und thematisiert hat das Statusverhalten
Keith Johnstone, einer der Erfinder des modernen Improvisationstheaters. Er war es auch, der
die Begriffe Hoch- und Tiefstatus geprägt hat. Angeregt durch
die Thesen des britischen Verhaltensforschers Desmond Morris kam er darauf, dass Geschichten von Dominanz und Unterwerfung handeln. Seine Entdeckung: Wenn er Schülern den
Auftrag gab, sich auf der Bühne
gegenseitig zu dominieren bzw.
unterzuordnen, war ihr Spiel
besonders lebendig und echt.
Die Schauspieler brauchten sich
nur in den ihnen zugeschriebenen Status hineinzuversetzen –
und schon entwickelten sich ihre
Dialoge und Gesten von selbst.
Auf den Businesskontext
übertragen bedeutet das: Wenn
Sie sich vor einem Gespräch
klarmachen, mit welcher inneren Haltung Sie mit Ihrem
Gegenüber kommunizieren wollen, treten Sie besonders gewinnbringend auf. Dabei geht es
jedoch keinesfalls darum, immer
ein Hochstatusverhalten an den
Tag zu legen. Im Gegenteil: Wer
etwa als Manager eine Unternehmensstrategie vorantreiben will,
muss im Statusspiel mitunter
tiefstapeln, sich auf die Ebene
der Mitarbeiter begeben und die
Mitarbeiter gleichzeitig erhöhen,
um sie für die neue Strategie zu
gewinnen. Wichtig ist nur, das
Ziel im Auge zu behalten – dann
kann das Tiefspielen den Weg
zum Ziel ebnen.
Ein Beispiel hierfür ist Christian Blanc. Der Ex-Vorstandschef von Air France, so beschreiben es Lehner und Ötsch unter
Berufung auf eine INSEAD-Fallstudie, übernahm die Fluglinie
1993 in einem schlechten Zustand. Statt wie sein gescheiterter
Vorgänger mit einer Hochstatus-
Die Autorin: Katharina Maehrlein ist Organisationsentwicklerin, Trainerin, Coach und Lehr-Coach mit
15 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Führungskräften und Teams. Ihre Erkenntnisse zum
Thema Status gewann sie u.a. in ihrer 35-jährigen
Arbeit mit Pferden: Als Ausbilderin junger Pferde,
Pferdeflüsterer und Reittherapeutin untersuchte sie
das territoriale Verhalten von Pferden und deren
Signalsprache. Kombiniert mit ihren Beobachtungen
und theoretischen Errungenschaften als Führungskräfte-Trainerin entwickelte sie daraus ihr Modell
der fünf Statustypen. Maehrlein besitzt Zertifizierungen zur Anwendung zahlreicher Persönlichkeitsmodelle und spielt begeistert Improvisationstheater.
Kontakt: www.surfconsult.de
strategie drastische Kostensenkungen anzukündigen, wählte Blanc eine Tiefstatusstrategie, indem er den Status der Mitarbeiter
erhöhte: Er sprach sie persönlich an, redete
intensiv mit ihnen über ihre Meinung von
der Firma, veröffentlichte Berichte aus der
Belegschaft, usw. Die Folge: Seinem Kostensenkungsprogramm, das weit über die Pläne
seines Vorgängers hinausging, stimmten
schließlich 81 Prozent der Mitarbeiter zu.
Sozialer Status versus persönlicher
Status: Wo ist der Unterschied?
Das Beispiel zeigt: Mit Status lässt sich spielen. Selbst ein CEO muss nicht immer chefig-zackige Anweisungen geben, sondern
kann sein Verhalten flexibel den Erfordernissen der Situation anpassen. Dies allerdings nur in demjenigen Rahmen, den der
soziale Rang zulässt. Genauer gesagt: Ihr
persönlicher Status, den Sie je nach Situation
variieren, darf in seinen Signalen nicht gänzlich im Widerspruch zu Ihrem sozialen Status stehen, den Sie fest innehaben.
Worin aber unterscheiden sich sozialer
und persönlicher Status? Der soziale Status
definiert sich über die formale Position in
der Gesellschaft und im Unternehmen. Er
resultiert aus Titeln, Ämtern, Auszeichnungen und findet seinen Ausdruck in Statussymbolen. Der Dienstwagen und die Zahl
seiner PS, die Lage des Büros in einem oberen Stockwerk oder nahe am Erdgeschoss,
die Zahl der Fenster im Büro, die Größe des
Schreibtischstuhls, der dicke Füller oder der
dünne Kuli: All diese Dinge drücken aus,
welchen Rang im Unternehmen Sie bekleiden. Ihren sozialen Status haben Sie, und den
kann Ihnen so schnell keiner nehmen.
Persönlicher Status hingegen ist eine
Frage des Verhaltens. Er entspringt Ihrer
jeweiligen Haltung, die Sie situativ in den gerade gegebenen
Umständen einnehmen und
Ihrem Gegenüber entgegenbringen. Der persönliche Status ist
mit jeder neuen Kommunikation potenziell veränderbar. Er
entscheidet maßgeblich darüber,
ob Sie von Ihrem Gegenüber als
sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder unfähig,
selbstsicher oder unsicher wahrgenommen werden. Ebendies
macht persönliches Statusverhalten so bedeutsam.
Der soziale Status vermag den
persönlichen nicht zu ersetzen.
Denn als Führungskraft müssen
Sie sich ständig behaupten. Ein
Amt alleine stattet seinen Träger
noch nicht mit der notwendigen
Autorität aus. Der soziale Status
vermag den persönlichen Status
aber zu unterstützen: Wenn die
englische Königin sagt: „I`m not
amused“, gefriert uns das Blut in
den Adern – während derselbe
Satz bei sozial weniger hochstehenden Menschen weitaus geringere Wirkung erzielt. Umgekehrtes gilt jedoch nicht. Das
heißt: Wer persönliches Hochstatusverhalten an den Tag legt,
hebt in der betreffenden Situation damit nicht zugleich seinen
sozialen Status. Und wer sich
sogar komplett über seinen sozialen Rang hinwegsetzt, handelt
sich schnell Probleme ein – und
zwar Probleme, die schwer zu
lösen sind, weil die Ursache
meist nicht erkannt wird.
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Der soziale Status setzt
unausgesprochene Grenzen
Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter,
zwei Meter groß, von kräftiger
Statur und mit tiefer Stimme
ausgestattet, hat seit zwei Jahren
ein äußerst gespanntes Verhältnis zu seinem Vorgesetzten. Es
begann mit einer Meinungsverschiedenheit, die zum Streit eskalierte. Irgendwann ging der
Mitarbeiter zu seinem Chef mit
den Worten: „Meinetwegen können wir gerne bei null beginnen
und unseren Streit begraben.
Lassen Sie uns einfach eine dicke
Betondecke drüberlegen und
neu starten.“ Das Ergebnis: Die
Situation ist noch unbefriedigender als zuvor. Der Vorgesetzte redet nur noch das Allernötigste mit seinem Mitarbeiter.
Was ist passiert? Der Mitarbeiter hat bereits durch seine
körperliche Ausstattung und entspannte Art eine hochstatusbefördernde Präsenz. Allein dadurch könnte der Vorgesetzte
mehr Respekt vor seinem Mitarbeiter haben, als es dem gegebenen Rollenverhältnis gut tut.
Durch das, was der Mitarbeiter
dann noch gesagt hat, hat er
einen überschießenden persönlichen Hochstatus gegenüber der
sozial höher gestellten Führungskraft eingenommen – was
ihm nicht zusteht. Und dass ihm
das nicht zusteht, bekommt er
nun zu spüren.
Im neuen Team geht`s erst mal
nur um eins: Die Hackordnung!
In einem vertretbaren Rahmen
aber – und vor allem dort, wo
die Karten des sozialen Rangs
noch nicht verteilt sind – sollte
jeder, der Geltung haben will, zu
passender Gelegenheit Hochstatussignale aussenden. Zum Beispiel dann, wenn die Geschäftsführung des Unternehmens ein
neues Projekt beschließt und
hierfür ein Team einsetzt, dessen
Mitglieder sich nur teilweise
kennen, aber alle auf derselben
Hierarchie-Ebene arbeiten. Die
erste Arbeitssitzung eines sol-
managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011
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chen Teams bringt höchstwahrscheinlich keinerlei inhaltlichen
Output. Dennoch ist die erste
Sitzung entscheidend für den
Fortgang des Projekts. Denn
innerhalb der ersten sechzig
Minuten werden die Kernelemente der teaminternen Rangordnung festgelegt. Manche
Teammitglieder nutzen die Vorstellungsrunde in einem Projekt
zur geschickten Selbstdarstellung – während andere als graue
Maus oder als Angeber wahrgenommen werden. Hier ist nicht
der inhaltliche Input ausschlaggebend, sondern das bewusste
Aussenden von Machtsignalen,
ohne unsympathisch zu wirken.
Wer beim ersten Treffen beeindruckt oder gar die Sitzung
moderiert, wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der
nächsten Teamsitzung als Führungsfigur wahrgenommen.
Bei anderer Gelegenheit wiederum sind eher Tiefstatussignale angezeigt. Zum Beispiel,
wenn Sie als Chef merken, dass
ein Mitarbeiter Ihnen gegenüber
verkrampft ist. Dann erleichtern
Sie dem Mitarbeiter das Gespräch
mit Ihnen, wenn Sie sich auf ihn
einstellen und Ihren Status etwas
senken. Konkret kann das so
aussehen: Treten Sie nicht zu
dicht an den Mitarbeiter heran,
sondern nehmen Sie ein bis zwei
Meter Abstand. So geben Sie
dem Mitarbeiter im doppelten
Wortsinne Raum. Sprechen Sie
in verbindlicher Tonlage, wählen
Sie die Körpersprache, die Sie
auch privat gerne zeigen, und
lächeln Sie lieber einmal zu häufig als zu selten.
Hochstapeln oder tief spielen
– beides kann richtig sein
All das zeigt: Flexibilität im Umgang mit Statussignalen ist die
Grundlage für erfolgreiche Kommunikation. Hochstatus ist ebenso wenig automatisch gut wie
Tiefstatus automatisch schlecht
wäre. Ganz im Gegenteil: Beide
Kommunikationsweisen haben
Vor- und Nachteile, derer wir
uns bewusst sein sollten. So kön-
nen Hochstatussignale dafür sorgen, dass wir mit Distanz wahrgenommen werden, als selbstbewusst und
Respekt einflößend. Ein Übermaß davon schlägt jedoch
schnell ins Gegenteil um – dann wird unser Verhalten
als arrogant, unnahbar und bedrohlich begriffen. Ebenso sind Tiefstatussignale eine Möglichkeit, als sympathisch, zugänglich und uneitel aufzutreten – während
sie im Übermaß unsere Autorität untergraben und uns
unsicher und auf naive Weise nett erscheinen lassen.
Für den flexiblen Umgang mit Statussignalen hilft
es, sich klarzumachen: Wir verhalten uns äußerlich nicht
immer so, wie wir uns innerlich fühlen. Mitunter fühlen
wir uns innerlich klein, nehmen also einen inneren Tiefstatus ein, während wir nach außen hin den Macker
raushängen lassen, also Hochstatussignale senden. Gerhard Schröder ist es vermutlich so ergangen, als er nach
der Bundestagswahl 2005 trotz Wahlniederlage in der
Elefantenrunde wie ein Sieger daherkam. Seine Gestik
und Wortwahl war aggressiv, mit
diabolischem Grinsen blickte er
seiner Kontrahentin Angela Merkel ins Gesicht, er saß breitbeing
da und säuberte, während Merkel sprach, provokant seine Krawatte. Solche übertriebenen
Gesten sind meist Zeichen innerer Unsicherheit. Menschen, die
sich häufig auf diese Weise verhalten, deren bevorzugtes Grundmuster also „innen Tiefstatus –
außen Hochstatus“ ist, sind
unbeliebt und laufen Gefahr,
sich zu isolieren. Eine treffende
Bezeichnung für dieser StatusTypen ist daher Alpha-Ekel.
Vom Alpha-Ekel bis zum
Sympathieträger
Leserbefragung:
Statusverhalten
Welche Statussignale sollten Führungskräfte senden?
Das hängt von der Situation ab. Beim Vertragsabschluss ist
ein anderer Status gefragt als bei einer Feedbackrunde. 70%
Das hängt von der Person ab. Der signalisierte Status
muss zu ihr passen.
63%
Hoher Status sollte nur dann signalisiert werden,
wenn es in einer bestimmten Situation nötig ist.
47%
Immer einen möglichst hohen Status signalisieren,
schließlich genügt für eine Führungsrolle nicht das Amt.
1%
Wann sollte eine Führungskraft einen niedrigeren Status
signalisieren als ihr zusteht?
Die Frage stellt sich so nicht. Status signalisiert die Summe
der Kompetenzen – man hat sie oder man hat sie nicht. 49%
Das ist eine Frage der Philosophie: Dominantes Auftreten
und eine kollegiale Atmosphäre vertragen sich nicht.
36%
Nie. Wer sein Licht unter den Scheffel stellt, wird nicht
ernst genommen.
9%
Immer. Das ist eine Frage der Höflichkeit und Souveränität. 3%
Was passiert, wenn man permanent einen hohen Status
signalisiert?
Man wirkt unnahbar und/oder unsympathisch.
Man wirkt kompetent, einflussreich, durchsetzungsstark.
58%
6%
Quelle: Ergebnisse aus der managerSeminare-Leserbefragung aus Heft 152.
Angegeben ist die prozentuale Anzahl jener Leser, die die Frage zustimmend
beantwortet haben. Mehrfachantworten waren möglich. Insgesamt haben sich 79
Leser an der Umfrage beteiligt.
Insgesamt lassen sich, angelehnt
an das von Paul Helwig entworfene und von Friedemann
Schulz von Thun weiterentwickelte „Werte- und Entwicklungsquadrat“, fünf Statustypen bzw. häufig anzutreffende
Grundmuster im Statusverhalten beschreiben (zu den Statustypen vgl. die Übersicht rechts):
Der Gegenpol zum Alpha-Ekel
ist der Immerliebe, der sich
innerlich wie äußerlich tief
ansiedelt. Menschen, die dieses
Grundmuster bevorzugen, sind
zwar beliebt – aber schwach und
unterlegen. Der Entwickler und
Umsetzer besetzt das positive
Feld, in das sich das Alpha-Ekel
entwickeln kann: Durch inneren
wie äußeren Hochstatus verschafft er sich Respekt, aber auch
professionelle Distanz. Die positive Entsprechung des Immerlieben wiederum ist der Sympathieträger, der sich innerlich
hochstehend und souverän fühlt,
nach außen aber Tiefstatussignale der Nähe und Verbundenheit ausstrahlt. Dem kommunikativen Ideal entspricht
der nahbare Souverän, der virtuos zwischen den Polen „Entwickler und Umsetzer“ und
„Sympathieträger“ balanciert.
Wollen Sie diese Balance
praktizieren, sollten Sie wissen,
zu welchem Statusgrundmuster
Sie neigen und welche Verhal-
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Fünf Statustypen – und berühmte
Protagonisten
Auf Basis des Werte- und Entwicklungsquadrats von Paul Helwig und Friedemann Schulz von Thun hat
Katharina Maehrlein das Statusverhalten typisiert und kategorisiert. Ihr Modell beschreibt fünf Statustypen
und hilft, unser eigenes Verhalten besser zu verstehen, aber auch, unser Gegenüber besser einzuordnen.
Die fünf Statustypen sind:
1. Der Immerliebe – Unsicherer Durchsetzungsstil
Innerlich unsicher und wenig selbstbewusst. Nach
außen hin im andauernden Tiefstatus. Wirkt dadurch unterwürfig, unsicher, harmoniesüchtig,
schwach und unterlegen. Ist beliebt, wird aber
auch bei hoher Qualifikation nicht als Führungsfigur akzeptiert. Immerliebe fühlen sich machtlos
und ringen erfolglos um Respekt und Rang.
Beispiel:* Charlie Chaplin in seinen unterwürfigen
Rollen, Heinz Erhardt.
2. Das Alpha-Ekel – Aggressiver Durchsetzungsstil
Innen unsicher und wenig selbstbewusst. Nach
außen hin dagegen dominant und in andauerndem Hochstatus. Wirkt arrogant, aggressiv, unzugänglich, fordernd. Alpha-Ekel sind unbeliebt und
locken keine Loyalität. Bei Höherrangigen werden
sie schnell als Konkurrent wahrgenommen. AlphaEkel laufen große Gefahr, sich zu isolieren.
Beispiele: Gerhard Schröder in der Situation der
Elefantenrunde nach seiner Wahlniederlage,
Joseph Ackermann im Mannesmann-Prozess
(Victory-Zeichen), Oskar Lafontaine.
3. Der Entwickler/Umsetzer – Offensiver
Durchsetzungsstil
Innerlich und im Außenauftritt selbstbewusst und
selbstsicher. Wird als Führungsfigur wahrgenommen, die sich durch Durchsetzungsfähigkeit,
Sachlichkeit und professionelle Distanziertheit
auszeichnet. Seine höfliche Selbstsicherheit
macht ihn zum souveränen Einzelkämpfer, der
vielen wenig zugänglich scheint.
Beispiele: Wladimir Putin, René Obermann, Erika
Steinbach, die eiserne Lady Margaret Thatcher.
4. Der Sympathieträger – Defensiver Durchsetzungsstil
Innerlich sehr selbstbewusst und selbstsicher,
nach außen hin in der Kommunikation jedoch eher
im Tiefstatus. Wirkt souverän und zeichnet sich
durch Freundlichkeit, Menschlichkeit und Herzlichkeit aus. Baut viel Nähe auf und zieht Menschen an.
Hat manchmal das Problem, von Hochstatuspersonen als zu nett wahrgenommen zu werden, was
in Verhandlungen Probleme bereiten kann.
Beispiele: Dalai Lama, Mahatma Gandhi.
5. Der nahbare Souverän – Balancierter, flexibler Durchsetzungsstil
Balanciert zwischen den Polen. Ist sehr selbstbewusst und selbstsicher und schafft es, zwischen
den Stati „Entwickler/Umsetzer“ und „Sympathieträger“ wahrgenommen zu werden. Sendet nach
außen also sowohl Tiefstatus- als auch Hochstatussignale. Bindet Menschen an sich, wird jedoch
jederzeit als Führungskraft und Entscheidungsträger akzeptiert. Entspricht dem kommunikativen
Ideal.
Beispiel: Barack Obama.
* Die Beispiele beziehen sich auf das öffentliche Image der genannten Personen. Sie treffen keine Aussage über ihr tatsächliches Wesen.
tensweisen Ihnen daher oft im Weg stehen.
Sind Sie, was auf Führungskräfte häufig
zutrifft, ein typischer Umsetzer und Entwickler, gilt es für Sie, darauf zu achten:
Treten Sie nicht zu oft und zu extrem auf
kämpferische Weise auf, zeigen Sie sich nicht
zu distanziert und zu selbstsicher. Denn zu
viel Sachlichkeit und professionelle Distanz
kann Ihnen schnell als Arroganz ausgelegt
werden. Überziehen Sie Ihr Verhalten, laufen
Sie irgendwann Gefahr, als Alpha-Ekel wahrgenommen zu werden. Nehmen Sie, um das
zu vermeiden, verstärkt die Ihnen gegenübergestellte positive Geschwistertugend in
den Blick – die des Sympathieträgers. Das
heißt: Geben Sie sich häufiger einmal nahbar, herzlich und privat.
Wenn Sie situationsadäquat zwischen den
Statuspolen wechseln, landen Sie genau dort,
wo Barack Obama steht. Nicht, dass Sie
Staatspräsident werden sollen. Aber Sie
genießen dann das, was jede Führungskraft
haben sollte – nämlich jederzeitige Akzeptanz. In guten Zeiten werden Sie vielleicht
nicht immer geliebt. Aber in schlechten Zeiten auch nicht gehasst.
Katharina Maehrlein C
managerSeminare | Heft 154 | Januar 2011
Fachartikel & Medienresonanz
ZKZ 80194
AUSGABE 01/2013 · Februar/März · 3,90 EURO
RESILIENZ
Die Bambusstrategie
Wie Sie täglichen Druck mit Resilienz meistern
Tim Taxis: Trainer
des Jahres 2012
Roger Rankel:
Etwas etwas anders
machen ...
und dadurch besser
verkaufen
Boris Grundl:
Die Zeit der Macher ist
vorbei.
Wir brauchen neue
Vorbilder
Nikolaus B.
Enkelmann:
Auch mit 77
weitermachen –
Der Grandsigneur
bleibt aktiv
Frank Scheelen:
So wappnen Sie sich
für die Zeiten des
Wandels
01
4 198019 403908
www.wissen-karriere.com
„Machen Sie das,
was Sie machen,
aus vollem Herzen“
Wenn wieder alles auf einen Schlag kommt und
Was heißt Resilienz eigentlich?
weil sie ihre eigenen Kräfte immer wieder gezielt
oben von unten nicht mehr zu unterscheiden
Resilienz heißt die seelische Kraft, die Menschen
mobilisiert. Und sie schafft es auch noch, das
ist, gibt es Menschen, die trotz der widrigsten
befähigt, Niederlagen, Unglücken und Schicksals-
ganze Jahr über kraftvolle, grüne Blätter zu ent-
Umstände daraus Kraft ziehen, voller Mut den
schlägen besser und schneller standzuhalten.
wickeln.
Problemen ins Gesicht sehen und den Überle-
Resilient ist, wer die emotionale Stärke aufbringt,
benskampf gewinnen. Warum gibt es Men-
sich von Stress und Schicksalsschlägen nicht
Was hat der Mensch von dieser Pflanze? Den
schen, die mit Druck, Konflikten und Nieder-
brechen zu lassen, sondern das Beste aus jedem
Bamboo – die Kraft, jeden Tag seine vielfältigen
lagen leichter fertig werden als andere? Die
Unglück zu machen, daraus zu lernen und gerade
Aufgaben zu meistern und gestärkt aus Krisen
Herausforderungen nicht nur bezwingen, son-
durch die Leiderfahrung über sich selbst hinaus-
hervorzugehen. Bei manchen ist er kleiner, bei
dern daran wachsen? Was unterscheidet sie
zuwachsen. Anders gesagt: Resilient ist, wer auch
anderen größer. Bamboo hilft uns, wenn wir zwi-
von denen, die daran scheitern oder erst gar
mit dem Kopf unter Wasser noc h Perlen findet.
schen Vorgesetzten auf der einen und Mitarbei-
Die Bambuspflanze ist das perfekte Vorbild. Ob
de und Schülern, zwischen Klinikleitung und Pa-
nicht in den Kampf ziehen? Ihre innere, seelische Widerstandsfähigkeit, die so genannte
tern auf der anderen Seite, zwischen Schulbehör-
Resilienz, ist besonders ausgeprägt und hilft
lange Trockenzeit oder schwerer Schnee, ob Wind
tienten stehen, er stärkt uns für hohes Arbeitsauf-
den Stürmen des Lebens Stand zu halten.
oder Hindernisse beim Wachsen – sie überlebt,
kommen und Druck von allen Seiten. In Krisenzei-
60
Fachartikel & Medienresonanz
66. Jahrgang | www.w-und-b.com | ISSN 2199-0972 | W&B 03. 2014
RESILIENZ
ten ist die Gefahr groß, dass Sie sich selbst auf-
chen. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Hand-
reiben. Wenn innere Stärke und Durchsetzungs-
lungsspielraum, werden Handlungsenergien frei
kraft fehlen, wenn Sie das Machbare nicht mehr
un d Sie können wieder konstruktiv auf die Um-
erkennen, entsteht leicht das Gefühl, machtlos zu
stände reagieren. Damit entsteht ein selbstver-
sein, keinen Einfluss nehmen zu können. Der
stärkender, motivierender Prozess, der Ihren
Blick für den Handlungsspielraum geht verloren.
Handlungsspielraum immer weiter vergrößert.
Dann ist der Bamboo ins Koma gefallen. Sie haben Gedanken wie: „Ich kann doch sowieso
Übung: Handlungsspielräume erkennen und
nichts bewirken.“ Alles scheint irgendwann aus-
ausdehnen
sichts- und sinnlos. Der Weg zur inneren Kündi-
1. Schärfen Sie Ihren Blick für Handlungsspiel-
gung oder totalen Resignation ist geebnet und
räume bei anderen
1. Beobachten Sie die Menschen in Ihrem Umfeld
Situationen besonders gebraucht wird. Die gute
unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach
Nachricht: Bamboo, und somit die Resilienz, lässt
Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungs-
Katharina Maehrlein (Wiesbaden) ist Expertin für
sich gezielt weiterentwickeln.
spielraum nutzen oder auch nicht. Bei anderen
Resilienz, Rednerin und seit 15 Jahren als Traine-
ist das im ersten Schritt meist leichter zu sehen
rin, Beraterin und Coach tätig. Sie hat einen Lehr-
als bei sich selbst. Wenn die Auserwählten
auftrag an der Wiesbaden Business School. Nicht
ZUR PERSON
Richten Sie sich konsequent auf Handlungsspiel-
häufig Verhaltensweisen nutzen, die nichts ver-
ganz einfache persönliche Lebensumstände haben
räume und Lösungen aus! Alle Ereignisse, die
ändern (z. B. Nörgeln und Klagen), haben Sie
Resilienz für Katharina Maehrlein zur eigenen
Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche:
schon einen wichtigen Indikator für das von
„Überlebensstrategie“ werden lassen.
1. Unveränderliche Rahmenbedingungen
ihnen gelebte Opferprinzip.
(Opfer-prinzip)
2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspielraums
1. Der Bereich beeinflusst unser Leben, kann aber
2. Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus
nicht von uns beeinflusst werden. Es ist keine
Ihrer Arbeitspraxis aus.
Kontrolle möglich. Verharre ich hier, werde ich
2. Bestimmen Sie,
zum Opfer der Umstände.
n ob es direkter, indirekter oder keiner Kontrolle
2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip)
1. Diesen Teil in unserem Leben, können wir aktiv
beeinflussen, indem wir
durch Sie unterliegt.
n Machen Sie sich gezielt auf die Suche nach
Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das
n selbst handeln (direkte Kontrolle),
Problem außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert
n andere zu einer Handlung veranlassen (indi-
haben.
rekte Kontrolle)
n oder etwas bewusst unterlassen (direkte Kontrolle).
Zeitschrift für
berufliche Bildung
Katharina Maehrlein
führt weg von der inneren Stärke, die in diesen
Werden Sie aktiver Gestalter der Umstände!
&
Wirtschaft
Beruf
n Identifizieren Sie den ersten Schritt, den Sie in
Ihrem Einflussbereich tun können und TUN Sie
dann diesen Schritt.
Einen Handlungsspielraum gibt es immer! Kunst
ist, ihn zu erkennen. Entscheidend ist, worauf Sie
Die Bambusst rategie bietet Tests zur Selbst-
Ihre Aufmerksamkeit richten, welchen Fokus Sie
einschätzung, Checklisten, Übungen und pragma-
legen. Statt sich über Dinge zu ärgern, die wir
tische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark und
nicht ändern können, sollten wir unser Handeln
unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich in
auf das konze ntrieren, was im Einflussbereich
den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen
liegt. Wenn Sie Ihren Fokus immer nur auf die
zu können ohne zu zerbrechen.
Rahmenbedingungen richten, werden Sie ver-
Das Buch liefert neueste Ergebnisse aus der Re-
mehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen
silienzforschung und gibt eine Anleitung, Mut,
und schließlich auch keinen Handlungsspielraum
Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um her-
mehr erkennen. Sie werden weniger handeln, im-
ausfordernde S ituationen des Alltags standfest zu
mer passiver und sich zum hilflosen Opfer ma-
meistern.
QUAliTäT
iN DER BERUfSAUSBilDUNG
DIEBAMBUSSTRATEGIE
Den täglichen Druck mit Resilienz meistern
GABAL-VERLAG
ISBN: 978-3-86936-441-4
19,90 EURO (D), 20,50 EURO (A)
STATEMENTS
Wo drückt der Schuh
am meisten?
n
TRENDS
Handlungsfelder und
Lösungsansätze
BERATUNG
Neue Impulse und
passgenaue Werkzeuge
© Elite Magazinverlags GmbH
61
00_WuB_03-2014_Umschlag_K2.indd 1
02.07.14 16:05
Fachartikel & Medienresonanz
Position
Position
Den täglichen Druck
mit resilienz meistern
Katharina Maehrlein
Fokus innere Kraft
www.katharina-maehrlein.de
www.stark-wie-bambus.de
seelische Leiden sind der Grund nummer eins für frühverrentung und kosten unternehmen jedes Jahr Milliarden euro. stress
ist in aller Munde, und die „freizeitorientierte schonhaltung“ greift
rapide um sich. eine herausragende strategie zur Lösung des
Problems: nutzen sie die fähigkeit zur resilienz.
Katharina Maehrlein
Nach einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse stieg die Zahl seelischer
Erkrankungen am Arbeitsplatz zwischen 1997 und
2004 um 70 %. Entsprechend schnellte die Zahl der
psychisch bedingten Fehlzeiten im gleichen Zeitraum um mehr als zwei Drittel in die Höhe. 10 %
aller Ausfalltage in der deutschen Wirtschaft gehen
auf das Konto seelischer Belastung. Angstzustände
und Depressionen sind die vierthäufigste Krankheit am Arbeitsplatz und werden nach EU-Schätzungen in 15 Jahren in den Industriestaaten auf
Platz zwei vorgerückt sein. Seelenleiden stehen als
Ursache von Frühverrentung an erster Stelle und
kosten Unternehmen jedes Jahr Milliarden Euro!
Es ist mittlerweile normal geworden, dass
fast jeder von Stress spricht, von Belastung und
Lustlosigkeit. Auch wenn viele derjenigen, die
von Ärzten krankgeschrieben werden, korrekterweise nicht der Zahl der psychisch Kranken
zugerechnet werden dürften, fühlen sich doch zunehmend mehr Menschen an ihrem Arbeitsplatz
so unwohl, dass sie tagtäglich davon träumen, alles hinzuwerfen, auszusteigen, sich selbstständig
zu machen, auszubrechen aus dem ungeliebten
Hamsterrad. Und sie finden einen Arzt, der sie
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Wirtschaft und Beruf 03 . 2014
krankschreibt. Die fatale Folge: In den 17 Jahren, in denen ich rund 20.000 Führungskräfte
der unterschiedlichsten Branchen trainiert und
gecoacht habe, ist mir keine einzige begegnet, die
bis zur Rente voll leistungsfähig blieb! Und das
kommt Unternehmen teuer zu stehen.
Unabhängig davon, ob es dabei um „echte“ psychische Erkrankungen geht oder Mitarbeiter „nur
lustlos“ sind, braucht es eine Strategie, die sowohl
im Akutfall als auch vor allem vorbeugend nachweisbar Wirkung entfaltet.
Wie also kann die seelische Widerstandsfähigkeit von Menschen am Arbeitsplatz gestärkt werden? Was ist es, das Menschen mit Druck, Konflikten und Misserfolgen besser fertig werden lässt
als andere? Was lässt sie sogar gestärkt aus Krisen hervorgehen?
Die Antwort darauf lautet: Sie nutzen ihre Resilienz, eine derzeit noch wenig bekannte Fähigkeit.
Wenn Menschen resilient sind, können sie ohne
unnötige Energieverluste auf ihre inneren Ressourcen zugreifen. Sie nutzen ihre innere Kraft
optimal, um allen Herausforderungen des Lebens
und des Berufs die Stirn zu bieten. Die gute Nachricht: Resilienz lässt sich trainieren!
Was heißt Resilienz eigentlich und wo
kommt der Begriff her?
Resilienz – so heißt die seelische Kraft, die Menschen dazu befähigt, Niederlagen, Unglücken und
Schicksalsschlägen besser und schneller standzuhalten. Seit Anfang der Neunzigerjahre macht
das Thema in der Verhaltensforschung Furore.
Das Wort, vom lateinischen resilire (abprallen, zurückspringen) abgeleitet, kommt aus der Physik
und bezeichnet in der Materialforschung hochelastische Werkstoffe, die nach jeder Verformung
wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Die
Verhaltensforscher haben den Begriff schließlich
auf den Menschen übertragen: Resilient ist, wer
die emotionale Stärke aufbringt, sich von Stress,
Krisen und Schicksalsschlägen nicht brechen zu
lassen, sondern das Beste aus jedem Unglück zu
machen, daraus zu lernen und gerade durch die
Leiderfahrung über sich selbst hinauszuwachsen.
Die Bambuspflanze ist hierfür das perfekte
Vorbild. Sie mobilisiert gezielt ihre eigenen Kräfte, um allen widrigen Umständen zu trotzen, die
sie am Wachstum hindern könnten; weder lange Trockenheit noch Schnee und Eis noch Sturm
oder räumliche Hindernisse können ihr etwas
anhaben. Sie übersteht alles und schafft es auch
noch, das ganze Jahr über kraftvolle grüne Blätter zu entwickeln.
Und es gibt Menschen, die über die Stärke des
Bambus zu verfügen scheinen: Sie vollbringen
unter hohen Belastungen Ausnahmeleistungen,
wenn andere unter den gleichen Bedingungen die
Segel streichen.
Die Bambusstrategie
So können Sie und Ihre Mitarbeiter auch werden! Jeder Mensch trägt diese Fähigkeit – meist unentdeckt
– in sich. „Bamboo“ – so nenne ich Ihre innere Stärke,
Ihre innere Widerstandskraft, Ihre Fähigkeit zur Resilienz. Bei manchen ist sie ausgeprägter, bei anderen
weniger. Wie die Ergebnisse der Resilienzforschung
zeigen, lässt sich Bamboo trainieren und gezielt weiterentwickeln. Mit meiner „Bambusstrategie“ habe
ich die wissenschaftlichen Erkenntnisse in pragmatische Trainingshilfen übersetzt, die Ihnen helfen,
Bamboo zu aktivieren. Dann stärkt er Sie und Ihre
Mitarbeiter für hohes Arbeitsaufkommen, Druck von
allen Seiten und Krisen aller Art. Sie können Ihren
Blick wieder auf Lösungen richten und finden Handlungsspielräume, wo Sie vorher nur Hürden gesehen
haben. Sie stärken damit Ihre Persönlichkeit und lernen, sich souverän durchzusetzen, Sie begegnen Belastungen mit Stärke und wachsen daran. Das noch
weitgehend unbekannte Wissen zur Stärkung der
eigenen Resilienzfähigkeit lässt sich universell für
Sie selbst, Ihr gesamtes Team und Ihr Unternehmen
einsetzen. Lassen Sie Bamboos wachsen und gedeihen – für ein motivierendes Arbeitsumfeld und eine
gesunde, leistungsfähige Unternehmenskultur.
Aktivieren Sie die innere Kraft,
die Leistung schafft
Immer mehr Aufgaben, verteilt auf immer weniger
Köpfe und immer weniger Zeit: Das ist die Realität
vieler Menschen. Jeder Mensch durchlebt Krisen,
Niederlagen und unglückliche Wendungen des
Schicksals.
03 . 2014 Wirtschaft und Beruf
51
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Position
Position
Tatsache ist, dass manche Menschen in der
Lage sind, trotz allem auf hohem Niveau Leistung zu bringen. Sie schaffen es, selbst die furchtbarsten Erlebnisse zum Guten zu wenden und
nicht nur ihre Ausgangssituation wiederherzustellen, sondern ihre Beziehungen noch zu verbessern,
eine höhere Wertschätzung dem Leben gegenüber
zu bekommen und ein stärkeres Gefühl für ihre
persönliche Kraft zu entwickeln. Trotz oder genauer gesagt gerade wegen des Drucks und selbst
trotz erlittener Tiefschläge wachsen sie und entwickeln sich menschlich weiter. So kann eine Krise
auf verdrehte Art zu einem positiven Ergebnis führen, das sich andernfalls nicht eingestellt hätte.
Oder wie Shakespeare sagt: „Ein tiefer Fall führt
oft zu höherem Glück.“
Bamboo ist Ihre immer greifbare innere Stärke,
die Ihre seelische Widerstandskraft speist und damit Ihre Leistungslust und Lebenskraft am Leben
erhält. So wie auch der Bambus aus sich selbst heraus seine Kräfte gegen die äußeren Widerstände
mobilisiert.
Mit der Bambusstrategie aktivieren Sie Ihren eigenen Bamboo, den Ihrer Mitarbeiter und den Ihres
Unternehmens. Das nützt Ihnen unter anderem
p zur vorbeugenden Stärkung Ihrer Persönlichkeit (man weiß nie, wie es kommt im Leben …)
p um den Anforderungen aus allen Richtungen
gelassen standzuhalten und dabei leistungsfähig zu bleiben
p für Ihre souveräne Durchsetzungskraft und
mehr Gelassenheit im Umgang mit jeder Hierarchieebene.
Bamboo besteht aus 3 Teilen: (s. Abb.)
1. Den drei tiefen Wurzeln: Akzeptanz, Verbundenheit und positive innere Einstellung, mit
denen er Sie dabei unterstützt, sich fest und
dauerhaft zu verwurzeln, so dass nichts Sie
wirklich umhauen kann.
2. Den vier Bestandteilen seines biegsamen Stammes, den Ich-Stärkern, nämlich: Selbstbewusstsein, einem Leitstern folgen, Selbstliebe und
Selbstsicherheit. Sein biegsamer Stamm erinnert Sie daran, selbst wie ein Bambus im Sturm
zu sein, sich zu biegen, statt zu brechen, und
auch nach großer Schneelast einfach wieder aufzustehen und weitere Triebe auszubilden.
52
Wirtschaft und Beruf 03 . 2014
3. Den vier immergrünen Blättern, unseren Energiespendern: Spielräume und Lösungen,
Vitalität, sich souverän durchsetzen und das
Arbeitsumfeld gestalten. Wie beim Bambus
ermöglichen sie Ihnen, sich immer der Sonne
zuzuwenden. Ihre „Blätter“ werden sich zwar
im Sturm heftig bewegen, aber nicht fallen und
auch im härtesten Winter grün bleiben.
Strategie statt Patentrezept
Gibt es ein Patentrezept dafür, wie man mit den
Unsicherheiten und Unwägbarkeiten im Job und
im Leben so zurechtkommt, dass man dabei den
Kopf immer oben behält? Nein, ein Patentrezept,
das bei jedem in jeder Situation hilft, gibt es nicht.
Aber es gibt Strategien, unseren Bamboo zu stärken. Strategien, die uns dabei helfen, wie der Bambus selbst heftigen Stürmen standzuhalten, ohne
zu brechen. Das sind Fähigkeiten, Überzeugungen
und Einstellungen, die besonders hilfreich dafür
sind, auch hohen Druck und große Krisen zu bewältigen.
Diese Fähigkeiten lassen sich stärken, und die
Überzeugungen und Einstellungen können wir
uns aneignen und einüben. Wir sind, wie auch
neue Erkenntnisse aus der Psychologie und den
Neurowissenschaften gezeigt haben, keineswegs
festgelegt, ein Leben lang in der gleichen Art und
Weise zu denken, zu fühlen und zu handeln. Ganz
im Gegenteil: Wir sind in der Lage, uns auf geradezu unglaubliche Art an alle erdenklichen Situationen anzupassen.
Souveräner Umgang mit Druck
und Krisen
Resilienz meint nicht, dass alles Unangenehme
künftig wie an einer Regenhaut an Ihnen und
Ihrem Team abperlt. Das sollten Sie sich auch gar
nicht wünschen: Neuropsychologen stellten vor einigen Jahren im Rahmen einer breit angelegten
klinischen Untersuchung sogar fest, dass „die
gänzliche Abwesenheit von Leiden bei einem
Menschen als Indikator für einen pathologischen
Zustand“ zu werten sei. Anders gesagt: Wer
nie leidet, der hat sie nicht alle. Leiden gehört
einfach dazu. Aber anders als „normale“ Menschen
wachsen die resilienten an der Leiderfahrung und
lernen für künftige Schicksalsschläge etwas dazu.
Menschen mit einem starken Bamboo sind
mehr als andere in der Lage, interne und externe
Ressourcen gezielt einzusetzen und dabei ihre begrenzte Energie optimal zu steuern.
Es sind vor allem folgende Indizien, die dafür
sprechen, dass jemand eine starke Fähigkeit zur
Stress- und Krisenbewältigung besitzt, resilient
und ein guter Bamboo-Stratege ist:
Allen Stürmen standhalten – Merkmale
des Bamboo-Strategen
1. Der Bamboo-Stratege ist gut
verwurzelt
Wir Menschen bewerten Situationen unterschiedlich: Die gleiche Situation kann, abhängig
vom Typ und vom Maß der individuell ausgeprägten Widerstandskraft, entweder als harmlos
oder als bedrohliche Krise bzw. irgendwo dazwischen eingestuft werden. Dieser Umgang mit Situationen zeigt, wie stark die einzelnen Bestandteile des Bamboo ausgebildet sind.
Der hochresiliente Bamboo-Stratege kann sich unter allen Umständen zu mindestens einem zweiten
Anlauf motivieren und lässt sich von nichts und niemandem davon abhalten, seine Ziele zu erreichen.
Versuch und Irrtum sind für ihn eher normal, er dramatisiert Misserfolge und persönliche
Schwächen daher auch nicht und ist das Gegenteil
einer „Dramaqueen“.
03 . 2014 Wirtschaft und Beruf
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Position
Position
Der Bamboo-Stratege ist gut verwurzelt, indem
er Unabänderliches akzeptiert, in Verbundenheit
mit sich selbst, mit seinem sozialen Netzwerk und
dem großen Ganzen lebt und dem Leben mit einer
positiven Einstellung gegenübersteht. Er macht
sich die Umstände zum Freund, hat Humor, sieht
auch in dunklen Zeiten die Sonnenseiten des Lebens und ist in der Lage, sich aus eigener Kraft in
einen guten Zustand zu versetzen.
Der Bamboo-Stratege stellt sich einer schwierigen Situation, schaut den Tatsachen nüchtern
ins Auge und kann sie realistisch einschätzen. Er
setzt sich bewusst mit seinen Fehlern und Misserfolgen auseinander und lernt daraus. Er macht
weiter und gibt nicht auf, so lange, bis er sein Ziel
erreicht hat. Oder er gibt es nach gründlicher
Überlegung ohne Groll auf und setzt sich ein
neues Ziel.
Er ist im guten Kontakt mit sich selbst und
seinen Gefühlen, mit anderen und der Welt. Sein
soziales Netzwerk gibt ihm Kraft und Ermutigung, wenn sie gebraucht wird. Er kann aber
auch gut Unterstützung annehmen und anderen
geben. Er hat Humor, kann auch einmal über
sich selbst lachen. Er ist überwiegend Optimist
und hat das Gefühl, die Dinge unter Kontrolle zu
haben.
2. Der Bamboo-Stratege verfügt über
ein starkes Ich
Der Bamboo-Stratege hat einen starken, dabei biegsamen Stamm – seinen von allen äußeren Umständen unabhängigen Kern oder sein
Selbst – ausgebildet. Er ist sich seiner Stärken bewusst, achtet gut auf sich selbst und hält
sich auch dann für „okay“, wenn es gerade nicht
so gut läuft. Er folgt seinem persönlichen Leitstern und richtet sich an seiner Vision, seinen
Werten und Zielen aus. Er sieht den Sinn in
seinem Tun und vertraut auf seine Kraft. Herausforderungen sieht er als Chance und nutzt
sie wie eine Art Sportgerät, um sich an neuen
Lernaufgaben zu „stretchen“ und aus der ihm
vertrauten „Homezone“ über sich selbst hinauszuwachsen.
Er wird schneller wieder aktiv, richtet sich
nach Enttäuschungen und Phasen großer Belastung wieder auf und beginnt von Neuem.
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Wirtschaft und Beruf 03 . 2014
Er hat ein positives Bild von sich und zweifelt
auch dann nicht an seinem Wert, wenn er große
Misserfolge verkraften muss. Er kommt nach
Fehlschlägen schnell wieder mit sich ins Reine.
Er spürt Überlastung rechtzeitig und kann sie abwehren.
3. Der Bamboo-Stratege nutzt seine
Fähigkeiten und denkt in Lösungen
Der Bamboo-Stratege hat Fähigkeiten, die ihn
dabei unterstützen, sich immer wieder auf die
Sonnenseite auszurichten, gleich den immergrünen Blättern des Bambus, die sich im Sturm zwar
heftig bewegen, aber nicht fallen: Er richtet seinen Blick konsequent auf das Machbare, denkt
in Lösungen statt in Problemen und findet und
nutzt auch in schwierigen Situationen immer
einen Handlungsspielraum. Er ist fit für jeden
Sturm und packt Herausforderungen mit großer
Vitalität an. Er hat Kontrolle über seine Gefühle
und sein Tun, kann im Umgang mit anderen sowohl Grenzen setzen als auch Brücken bauen.
Er kann sich souverän durchsetzen, weiß, wie er
sympathisch wirkt und gleichzeitig respektiert
wird. Er gestaltet sein Arbeitsumfeld aktiv und
schafft sich sein persönliches Biotop. Kurz: Er hat
Einstellungen und Fähigkeiten – seine immergrünen „Blätter“ –, mit denen er sich immer nach
der Sonne wendet.
Er wählt manchmal recht ungewöhnliche
und kreative Wege, um selbst harte Schicksalsschläge zum Guten zu wenden. Er sucht nach
Auswegen aus der Sackgasse und neuen Lösungen, nimmt die missliche Lage als Herausforderung an, wo andere wütend auf sich selbst sind,
arge Selbstzweifel bekommen oder das Handtuch
werfen.
Er erlebt immer wieder „Flow“, diesen beflügelnden Zustand, bei dem man völlig selbstvergessen und fasziniert das Gefühl für Zeit und Raum
verliert und „im Fluss“ ist.
Er vertraut auf seine eigene Stärke und Kraft
und ist vital. Er hält sich körperlich und mental
fit. Er schaut konsequent auf Handlungsspielräume und denkt und handelt lösungsorientiert. Er
lebt mit Schwung und weiß, dass nach einem tiefen Tal auch wieder ein Gipfel kommt. Er ist auf
die Aufs und Abs des Lebens vorbereitet.
Der resiliente Bamboo-Stratege ist also
immun gegen alle Widrigkeiten?
Nein, Bamboo-Stratege sein bedeutet ja nicht,
dass man nie niedergeschlagen ist, keine Sorgen
hat oder keinen Schmerz empfindet. Bamboo-Strategen nehmen die Niederlage an, verarbeiten sie
und fühlen dabei im Inneren die Gewissheit, dass
es zwar wehtut, aber auch, dass es vorübergeht.
Ein Bamboo-Stratege versteht es sozusagen, sich
selbst zu heilen. Sie werden also auch als perfekter
Bamboo-Stratege nicht nur noch die rosarote Seite
des Lebens erleben. Nein, auch Bamboo-Strategen
sind niedergeschlagen, wenn sie Grund dafür haben. Aber sie stehen nach einer angemessenen
Trauerphase wieder auf und wachsen weiter. Und
sie halten sich an die Worte des Dalai Lama, den
ich sehr schätze: „Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist freiwillig.“
Sind Optimisten automatisch resilient?
Einzelne Aspekte von Resilienz herauszugreifen, macht nicht resilient. Jemand, der zum Beispiel ausschließlich optimistisch ist, ist nicht
automatisch besonders widerstandsfähig. „Wird
schon werden“ ist keine Lebensstrategie. Ein
resilienter Mensch sieht auch das Risiko: „Ich
könnte meinen Job verlieren.“ Oder: „Es kann
sein, dass mich meine Führungsaufgabe überfordert.“
Die besten Bamboo-Strategen sind nicht die
Daueroptimisten, sondern diejenigen, die zwar
grundsätzlich voller Hoffnung sind, sich aber
trotzdem bewusst machen, dass etwas nicht klappen könnte, und auf diese Eventualität vorbereitet
sind. Mit dieser Haltung wächst Ihr Bamboo. Und
je kräftiger er ist, desto mehr kann er Ihnen den
Rücken stärken.
o
Buchtipp:
Katharina Maehrlein
Die BamBusstrategie
den täglichen druck mit resilienz meistern
208 Seiten, gebunden
Euro 19,90 (D) / Euro 20,50 (A)
GABAL Verlag, Offenbach 2012
ISBN: 978-3-86936-441-4
In Die Bambusstrategie finden Sie Tests zur
Selbsteinschätzung, Checklisten, Übungen und
pragmatische Tipps, um in Ihrem Inneren so stark
und unabhängig zu sein wie ein Bambus und sich
in den Stürmen des Arbeitsalltags gelassen biegen
zu können und nicht zu zerbrechen.
Das Buch liefert die neuesten Ergebnisse aus der
Resilienz- und Glücksforschung und gibt eine Anleitung, Mut, Kraft und Stehvermögen zu entwickeln, um die herausfordernden Situationen des
Alltags standfest zu meistern. Ihre innere Stärke
wird weiter aufgebaut, um in anstrengenden Berufsrollen sicher und gelassen agieren zu können.
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Fachartikel & Medienresonanz
Wiesbadener Kurier, 1/2015
Kontakt
Katharina Maehrlein
Pestalozzistraße 2 | 65232 Taunusstein
T +49 6128 93 74-467 | M +49 170 29 83 678
[email protected]
www.katharina-maehrlein.de

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