VVohnsinn Ausgabe 1/2016 (pdf 2.3 MB)

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VVohnsinn Ausgabe 1/2016 (pdf 2.3 MB)
®
ohnsinn
Das Journal für mehr Führungs- und VertriebsERFOLG | 1/2016
„
“
Der Trend besteht hier
darin, sich weg vom Verwalter
hin zum Integrator aller
Mieter zu entwickeln.
Jürgen Voigt
Geschäftsführer Wohnungs- und
Baugesellschaft Wolfen mbH
Tipps, News und Veranstaltungen rund
um die Themen Führung und Vertrieb
WOHNSINN 01/2016
inhalt
Editorial/Impressum2
Expertenmeinung von Jürgen Voigt,
Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH
3
Die ganze Crew an Bord Vertriebserfolg strategisch gestalten 4
Segelbericht5
Die tradu-Crew im Portrait
6
Unsere Leistungen: die Vertriebsmühle
7
Impressionen: tradu-Veranstaltungen
10
Im Interview mit Ralf Schekira,
WBG Nürnberg GmbH
13
Die e-dox GmbH „go digital - Frust oder Lust?
Der Weg zur digitalen Genossenschaft“
14
Torsten Prusseit, Wohnungsbaugesellschaft
Magdeburg mbH im Portrait
15
„Auf der Insel ist man weiter..?!“
16
„Mit Begeisterung zu noch mehr Erfolg“ im Interview mit Lutz Haake, Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg e.G.
18
SEITE 2
Liebe Leserinnen
und liebe Leser,
wieder ist ein Jahr verstrichen. Die Weihnachtsfeiertage waren wie immer viel
zu schnell vorbei. Die Erinnerung an den
Duft nach Gänsebraten, Bratapfel und
Glühwein weicht immer mehr aus unseren
Nasen. Der letzte Weihnachtsschmuck hat
seinen Weg wieder auf den Dachboden
gefunden. Nun heißt es wieder warten –
dann geht der ganze Trubel um das Weihnachtsfest von vorn los. Die Kinder fangen
wieder an, mit ihren Eltern zu diskutieren,
ob sie nicht doch eine Playstation oder
noch viel besser eine Wii bekommen können. Vor allem in dieser präsenten Zeit des
Jahres gilt es, nicht die Nerven zu verlieren
und mit gewählten Argumenten jeden zufrieden zu stellen.
Genau dieser Ansatz gilt auch für die
strategische Ausrichtung des Vermietungsteams. VermietungsERFOLG beginnt
in erster Linie bei der Zufriedenheit und
Kompetenz der Mitarbeiter. Entsprechendes Grundlagenwissen sowie gezielte Weiterbildungen helfen dabei, aus einfachen
Mitarbeitern Top-Vermieter zu entwickeln.
Im Zusammenspiel mit dem ganzen Team
wird an dieser Stelle auch das Miteinander
gefördert. Hinzu kommt, dass in den Köpfen der Mitarbeiter der Interessent bzw.
Mieter nicht als notwendiges Übel, sondern als Chance angesehen werden sollte.
Somit widmet sich die erste Ausgabe unserer VVohnsinn® 2016 dem Thema „Die
ganze Crew an Bord – VermietungsERFOLG strategisch gestalten“.
Im Namen des gesamten tradu-Teams
wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen
und Stöbern in unserer ersten Ausgabe
der VVohnsinn® 2016.
Im Interview mit Frank Brösicke, AWG
Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG 19
Ihre Einladung: 9. Fachtagung Führungs- und
Vertriebserfolg20
IMPRESSUM
Herausgeber: tradu4you® gmbh, Kompetenzzentrum Vertrieb, Zwickauer
Straße 58, 09112 Chemnitz, HRB Chemnitz 21677, UStIdNr.: DE238215279,
Kontakt: Tel.: 0371/267710-0, www.tradu4you.de, [email protected],
V.i.S.d.P.: Dr. Heike Fischer, Layout: tradu4you® gmbh, Satz: Stadtstreicher
GmbH, Fotos: tradu4you® gmbh, Susann Funke, eloop, reichert internet &
computer service GbR, Welcome Parkhotel Meissen, Sven Gleisberg, wbg
Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, e-dox GmbH, Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH , Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle
- Merseburg e.G., AWG Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG,
Ihre Madeleine Reichel
Chefredakteurin VVohnsinn®
WOHNSINN 01/2016
SEITE 3
kurzportrAIt
Jürgen Voigt,
Geschäftsführer Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH
»» Herr Voigt ist Geschäftsführer der Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen mbH sowie der Jeßnitzer Wohnungsgesellschaft mbH.
»» Seit 1975 ist er bei der WBG Wolfen mbH, viele Jahre als
Abteilungsleiter Wohnungswirtschaft und Prokurist.
Seit 5 Jahren ist er Geschäftsführer beider Gesellschaften.
»» Seine Hobbys sind Heimwerken, Kochen und Reisen.
»» Herr Voigt ist verheiratet und stolz auf seine 5 Enkel.
Wohnen
2020
aus der Sicht kommunaler
Wohnungsbauunternehmen
H
- julia seifert UND LUISE DOLLICHON
im Gespräch mit Jürgen Voigt -
auptaufgabe kommunaler Wohnungsunternehmen ist es, in den nächsten Jahren Immobilien von der Vermietbarkeit zum Zustand
zu bringen, dass jeder Mieter die passende
Qualität bekommt, die zeitgemäß ist.
Das konservative Wohnen wird sich dabei stark wandeln:
d.h. vorhandene Produkte müssen vorausschauend fitgemacht werden, z.B. alles, was moderne Kommunikationstechnik betrifft UND alles, was das Leben vereinfacht
– intelligente Wohnung, Kopplung mit intelligenten
Diensten, Handy etc.
1. Wichtig dafür ist, dass wir eine Bedarfsforschung
haben müssen und Wettbewerbsvorteile daraus generieren.
2. Nicht dabei übersehen dürfen wir die demographischen Herausforderungen. Es gilt z.B. den Bestand
so zu entwickeln, dass nicht nur alle Jungen in die
Großstädte ziehen.
3. Dabei dürfen natürlich die Bedürfnisse der Älteren
nicht vergessen werden.
Kommunale Wohnungsunternehmen müssen diesen
Trends Rechnung tragen, gleichzeitig jedoch den Anforderungen der Kommune gerecht werden.
kurzportrAIt
Wohnungs- und
Baugesellschaft
Wolfen mbH
»» aktuell ca. 4.000 Wohnund Gewerbeeinheiten
(Wolfen, Wolfen-Nord,
Raguhn, Jessnitz)
»» 35 fest angestellte Mitarbeiter, 1 Azubi
»» 2015 Feier des 25-jährigen
Firmenjubiläums
»» Unter dem Namen VEB
Kommunale Gebäudewirtschaft Wohnungsverwaltung (KWV) existiert das
kommunale Wohnungsunternehmen insgesamt
bereits seit 1962
•
A
Jede Kommune hat Entwicklungshemmnisse
aufgrund überholter Strukturen und überlasteter Haushalte. Kommunale Wohnungsunternehmen mussten sich deshalb in letzter Zeit als
Stadtentwickler betätigen, manche haben z.B.
sogar einen Bahnhof, eine Spielewelt, Bäder
oder – so wie wir in Wolfen – eine Eisbahn.
•
B
Obendrein werden über die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften die kommunalen Haushalte teilweise finanziert – das fordert besonders gutes Wirtschaften.
•
Kommunale Wohnungsbaugesellschaften sind
obendrein natürlich für alle Mieter offen und
im städtischen Auftrag unterwegs. Auch das ist
gerade heute eine Herausforderung für uns alle.
C
Das alles funktioniert nur mit exzellenten Mitarbeitern.
Die personalwirtschaftliche Herausforderung der kommunalen Wohnungsbauunternehmen liegt in der Vielseitigkeit der Aufgaben, die von relativ wenigen Mitarbeitern abgedeckt werden müssen. Diese müssen nicht nur
fit für wohnungswirtschaftliche Belange sein, sondern
für Belange von der Immobilienverwaltung über Marketing und Kundenpflege bis hin zur Sozialarbeit. Der Trend
besteht hier darin, sich weg vom Verwalter hin zum Integrator aller Mieter zu entwickeln. Es werden dabei weniger Fachleute und mehr sozialkompetente Allrounder
gefragt sein. Die Kunst ist, diese aus den vertraglich gebundenen Mitarbeitern zu entwickeln. Das bedarf umfänglicher Schulungsprogramme. Auch deswegen haben
wir 2015 tradu4you® für diese Aufgabe engagiert.
Neben exzellenten Mitarbeitern steht auch die Führung
vor neuen Herausforderungen.
In der Wohnungswirtschaft existiert personalpolitisch
durch die nicht vorhandene Rotation von Mitarbeitern
eine sehr lange Verweildauer dieser im Unternehmen. Das
kann lähmen und notwendige Veränderungen schwierig
gestalten. Darauf muss Führung fokussieren. Mit modernen Führungsmitteln und konsequenter Personalentwicklung, wie z.B. dem Coachingprogramm von tradu4you®,
gehen wir in Wolfen diesen Weg konsequent weiter.
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Die ganze Crew an Bord
VertriebsERFOLG strategisch gestalten
geht, sondern auch darum, wie das Unternehmen in den
nächsten 5 bis 10 Jahren wahrgenommen werden soll.
Kernfragen dabei sind: Was ist den Mitarbeitern, Führungskräften und Geschäftsführern wichtig, was soll hin zum Kunden, Lieferanten und Partner her kommuniziert werden?
Wofür steht das Unternehmen – wofür nicht? Was macht Ihr
Unternehmen einzigartig?
Dieses Selbstverständnis zu definieren und langfristig umzusetzen ist die Grundlage für den stetigen Markterfolg.
Gesagt ist nicht gleich getan!
Der erste
Schritt – das
Selbstverständnis des
ZukunftsUnternehmens zu definieren - ist
bereits getan?
Glückwunsch
– dann liegt
„nur“ noch die
viel gröSSere
Aufgabe vor
Ihnen: den
Theorien auch
Taten folgen
zu lassen.
F
ast alle Unternehmen haben sie – Businesspläne! Pläne,
die sowohl kaufmännisch als auch administrativ perfekt
ausgearbeitet sind und die notwendige Zahlenwelt der
Unternehmung widerspiegeln. Sie basieren auf der Vision der Geschäftsführung und vorgeahnten Trends der Branche,
auf deren Basis sich das Unternehmen in den nächsten Jahren
erfolgreich positionieren möchte. Die entscheidende Frage ist
jedoch: wieviel kommt davon direkt bei den Mitarbeitern im
Vertrieb an? Oftmals nur das: Umsatz- und Deckungsbeitragsziele – bis ins kleinste Detail der Produktebene aufgeschlüsselt und auf die einzelnen Kunden heruntergebrochen. Aus
führungspsychologischen Gründen wird dem Mitarbeiter die
top-down erarbeitete Zielgröße so verkauft, als hätte er daran
indirekt mitgewirkt und mitgestaltet.
Doch was bleibt hängen bei den Mitarbeitern? Der fade
Beigeschmack! Das seltsame Bauchgefühl, dass Umsatz-,
Produkt- und Kundenziele bereits festgelegt wurden und es
nun einzig und allein darum geht, diese mit einem Gefühl
der Mitwirkung im kommenden Jahr umzusetzen.
Ein solches Vorgehen motiviert weder die Mitarbeiter im
Vertrieb, noch wird die Zusammenarbeit der Bereiche Unternehmenssteuerung, Marketing, Vertrieb, Produktion und
Service gefördert.
Fazit: Oft fehlt es an einer gemeinsam erarbeiteten Strategie zur Markt- und Kundenbearbeitung!
Schritt für Schritt von der
strategischen Planung zur
effizienten Umsetzung.
Den ersten Schritt bildet die Erarbeitung einer gemeinsamen Vision – wobei es hier nicht nur um harte Zahlentrends
Der erste Schritt – das Selbstverständnis des Zukunfts-Unternehmens zu definieren - ist bereits getan? Glückwunsch
– dann liegt „nur“ noch die viel größere Aufgabe vor Ihnen:
nämlich den Theorien auch Taten folgen zu lassen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Vertriebes, der Kundenbetreuung und des Services gilt es nun, Maßnahmenpläne kurz-,
mittel- und langfristiger Natur vorzudenken, zu planen und
zu budgetieren (besonders letzteres fällt sehr schwer – ist
aber dringend notwendig!).
Sicherlich gibt es keine allgemeingültige Anleitung, wie ein
solches Vertriebskonzept erarbeitet werden sollte – es gilt
jedoch immer: je mehr Mitarbeiter und/oder Führungskräfte an der Konzepterarbeitung beteiligt sind, desto präziser
kann es formuliert und anschließend die Tat umgesetzt
werden.
Konzept fertig – und nun?
Die Vision ist vorgedacht, der Businessplan steht, Maßnahmen zur Umsetzung wurden definiert und budgetiert und
die Mannschaft ist eingestimmt. Nochmals Glückwunsch,
Sie haben eine wichtige Etappe auf dem Weg zum langfristigen VertriebsErfolg geschafft! Jetzt kommt die Nachhaltigkeit ins Spiel. Denn nun heißt es für Sie als Führungskraft,
nachhaltig zu kontrollieren und selbstverständlich auch
kontinuierlich fein zu tunen.
Denn strategischer Vertrieb ist kein Prozess, der irgendwann endet, sondern ein immer wiederkehrender Kreislauf,
der der ständigen Optimierung bedarf!
Wie strategischer Vertrieb idealerweise funktioniert und
wie Sie ihn aufbauen können, lesen Sie im Mittelteil unserer
Vanggründe®.
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Gerd-Thomas Reichert,
Geschäftsführer reichert
internet & computer service
GbR beim Segeln
können. Unmittelbar nach diesem Urlaub habe ich
mich dann zu einem Fernkurs zur Theorie und bei einer sächsischen Segelschule zur Praxis angemeldet.
Innerhalb eines Jahres hatte ich dann alle Scheine
zusammen, inklusive SKS und Funkerzeugnis. Im Mai
2012 folgte dann der erste zweiwöchige Segeltörn.“
segelbericht
Gerd-Thomas Reichert, Geschäftsführer reichert
internet & computer service GbR auf Kurs
- patricia wunderlich im Gespräch mit
Gerd-Thomas Reichert -
tradu4you®: „Wie kamen Sie zum Segeln?“
Gerd-Thomas Reichert: „Das war 2011, ich habe mit
meiner Frau Urlaub auf Mallorca in Cala d’ Or gemacht, ein kleines Hotel an einer goldigen Bucht
und in Laufweite zwei oder drei Yachthäfen, die
mich magisch anzogen. Abends sah ich, wie Yachten in unserer Bucht ankerten und am Morgen auf
die See hinaus fuhren. Mich packte eine vermutlich
schon immer dagewesene, aber noch nie beachtete Sehnsucht. DAS WILL ICH AUCH!
Ich sprach am Folgetag mit einem deutschen Yachteigner und brachte in Erfahrung, welche Befähigungen man benötigt, um selbst so eine Yacht führen zu
„Mich packte
eine vermutlich schon
immer da gewesene, aber
noch nie
beachtete
Sehnsucht.“
tradu4you®: „Was fasziniert Sie am Segeln?“
Gerd-Thomas Reichert: „Fast grenzenlose Freiheit, kein
Handyempfang und die Interaktion zwischen Mensch
und Naturgewalten.“
tradu4you®: „Was war bis jetzt Ihre schönste Segeltour?“
Gerd-Thomas Reichert: „Rund um Korsika. Speziell
im Süden Bonifacio mit seinen auf überhängenden
Klippen gebauten Häusern und dem wunderschönen Naturhafen. Im Nordwesten Calvi mit traumhaften Sandstränden.“
tradu4you®: „Haben Sie noch ein Segel-Traumziel?“
Gerd-Thomas Reichert: „Noch viele ....
Doch der Weg ist das Ziel und deshalb wünsche ich
mir Zeit für längere Segeltörns. Traumziel ist und
bleibt die Weltumsegelung, doch dafür sollte man
sich mindestens drei Jahre frei machen können. Das
ist momentan noch nicht möglich.“
tradu4you®: „Was würden Sie jemandem raten,
der gern mit dem Segeln beginnen möchte?“
Gerd-Thomas Reichert: „Einfach tun! Als ersten
Schritt rate ich, einen Urlaubstörn als aktiver Mitsegler zu buchen oder einfach mal mit mir mitzusegeln.“
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Mitglieder der
Geschäftsleitung berufen…
Per 01. Juli 2015 wurden Juliane
Ulbricht und Cornelia Chromik,
langjährig erfolgreich bei tradu4you® als Beraterinnen tätig,
in die Geschäftsleitung berufen.
S
ie ergänzen nun das bisher bestehende Führungsteam
von Geschäftsführerin Dr. Heike Fischer und Prokuristin
Cornelia Berndt. Die Berufung ist geplanter Bestandteil
auf dem Weg zur Unternehmensnachfolge und wird
vom Team unterstützt. 2019 – zum 15. Geburtstag von
tradu4you® gmbh – wird Frau Dr. Fischer ihr Unternehmen an die
Nachfolgerführungscrew übergeben.
Das tradu4you® - Team wünscht den neuen Mitgliedern der Geschäftsleitung viel Kraft zur Bewältigung der großen Aufgaben!
Das Team an der Spitze:
v.l.n.r. Cornelia Berndt,
Dr. Heike Fischer, Cornelia Chromik, Juliane
Ulbricht
unsere crewmitglieder – heute: Lisanne Baumann
ein Teil vom Team. Die Stellenbeschreibung hat dabei nicht zu viel
versprochen.“
tradu4you®: „Was macht den
Vertrieb für Sie so reizvoll?“
Lisanne Baumann:
tradu4you®: „Wie sind Sie
auf die Crew von tradu4you®
aufmerksam geworden?“
Lisanne Baumann: „Wie kann man
nicht auf tradu aufmerksam werden? Nach meinem betriebswirtschaftlichen Studium und meiner
Tätigkeit in der Personalentwicklung war mir ziemlich schnell klar,
dass ich keiner Tätigkeit nachgehen
wollte, die jeden Tag routiniert ist.
Ein bisschen Abwechslung sollte
es sein. Etwas, wo man auch Dinge bewegen kann und Ergebnisse
sieht. Wie so oft, kam mir dabei der
Zufall zu Hilfe. Ich las eine Stellenausschreibung, deren Aufgabengebiete mit meinen Vorstellungen
harmonierten. Wenig später bezog
ich meinen Schreibtisch und war
Lisanne Baumann: „Für mich bedeutet Vertrieb vor allem eins: Beziehungsarbeit. Tendenziell kommt
ja allein diese Tatsache Frauen
schon entgegen. Dazu kommt
die natürlich Neugier. In welchem
anderen Beruf hat man es mit so
einer Vielzahl unterschiedlicher
Menschen zu tun und kann in Unternehmen, deren Abläufe und Geschäftsfelder Einblick nehmen? Neben diesen Dingen macht Vertrieb
für mich persönlich besonders reizvoll, dass man ständig vor neuen
Herausforderungen steht und über
seinen eigenen Tellerrand hinausschauen muss – man lernt einfach
nie aus.“
tradu4you®: „Was machen
Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie
nicht der Tätigkeit des Beraters nachgehen?“
Lisanne Baumann: „Die meiste Zeit
verbringe ich mit meiner kleinen
Zum abschalten
gönne ich mir gern
zeit zu hause mit
guten freunden
oder einfach einem
spannenden buch.
Tochter, am liebsten draußen, im
Wald, auf dem Spielplatz oder im
Garten. Zum Abschalten gönne ich
mir gern Zeit zu Hause mit guten
Freunden, leckerem Essen oder
einfach einem spannenden Buch.
Außerdem schätze ich es sehr,
wenn ich die Möglichkeit habe, mit
Musik auf den Ohren durch den
Wald zu joggen.“
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Von Mühlen und bunten
Bildern an der Wand
Die Mittagssonne strahlt in unseren neugestrichenen Konferenzraum, den ich betrete, um
die Mittagspause des Kurses zu
nutzen, ihn aufzuräumen.
- von cornelia chromik -
E
s sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!
Wieder haben die Beraterinnen die Flipcharts an die
Wände gehangen, lagen überall bunte Kärtchen herum - es sieht aus wie im Kindergarten!
Seit mehr als einem halben Jahr drücken sich die zwei Beraterinnen immer wieder mit der gleichen Gruppe von Führungskräften und Vertriebsmitarbeitern in diesem Raum
herum. Was das nur soll? Immer hängt auch diese komische
Graphik mit der „Vertriebsmühle“ an der Wand. Das denen
das nicht langweilig wird!?
Aber da kommt ja eine der stets gutgelaunten Beraterinnen
wieder. Ich frag die einfach mal: Was macht ihr da eigentlich?
Wir stellen den Vertrieb strategisch neu auf!
...antwortet diese völlig überrascht und erklärt dann weiter:
Häufig werden wir als tradu4you-Mannschaft zum Kunden
gerufen, um dort akute Vertriebs- beziehungsweise Motivations- und Führungsprobleme lösen zu helfen – meist mit
dem Ansinnen, ein kleines Vertriebstraining oder ein Coaching on the Job würde das Ganze schon richten.
Gerne stellen wir dann unser Konzept der „Vertriebsmühle“
vor, um zu verdeutlichen, dass die Probleme meist tiefer liegen und anders angepackt werden müssen.
...Ach - die Grafik, die jedes Mal an der Wand
hängt?
Die Führungsmühle ist die graphische Darstellung unseres
konzeptionellen Vorgehens...
Setzt die Beraterin ihre Erklärung fort: Das Gebilde der „Vertriebsmühle“ haben wir uns als Symbol gewählt, weil es, wie
bei einer richtigen Mühle, wichtig in der Vertriebsarbeit ist,
dass ein stabiles Fundament die Basis für Vertriebserfolg
schafft. Erst dann, wenn diese Grundlage steht, ist es sinnvoll, am „Vertriebsrad“ zu drehen.
Was meinen wir damit? Viele Unternehmen haben z.B. das
Thema Neukundenakquisition in Form von Mailings oder Bestandskundenpflege in Form von Veranstaltungen schon häufiger angepackt. Die wenigsten haben jedoch dafür sinnvolle
Standards bzw. haben ihre Vertriebsmitarbeiter und oberen
bzw. mittleren Führungskräfte dafür eingestellt und befähigt.
So krankt es häufig an der Realisierung und das Thema wird
Vertriebserfolg ist
heute ein
strategisch
anzugehendes und dauerhaft zu realisierendes
unternehmerisches Unterfangen.
(vielleicht sogar nach mehrfachem Anlauf ) irgendwann zu
den Akten gelegt, weil es „sowieso keiner will und es sowieso nichts bringt.“
Vertriebserfolg ist heute ein strategisch anzugehendes und
dauerhaft zu realisierendes unternehmerisches Unterfangen. Immer stärker verlangen exzellente Vertriebsmitarbeiter (die wir ja alle haben wollen und die zukunftsorientiert
über sich und ihre Möglichkeiten im Unternehmen nachdenken) eine hohe Führungs- und Vertriebskultur. Genau das
Vorgehen, was eine solche Kultur zeigt, spiegeln wir in unserem methodischen Instrument, der „Vertriebsmühle“, wider.
„Danke übrigens fürs Aufräumen und den tollen Service“,
lächelt die Trainerin, schnappt sich ihre vergessene Tasche
und entschwindet zum Mittag.
Nachdenklich fülle ich die Getränke wieder auf und denke, dass es nicht schlecht wäre, wenn unsere Vertriebsmitarbeiter und Führungskräfte sich auch mit diesen Themen
beschäftigen würden. Ich lächle und fotografiere die Vertriebsmühle ab… Die werde ich in der nächsten Dienstbesprechung mal auf den Tisch legen!
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Tag des vertriebs
Am 26. November 2015 war es endlich wieder soweit: die tradu4you®-Crew
hieSS alle Vertriebsinteressierten herzlich willkommen an Bord!
- von juliane ulbricht -
D
as große Motto des diesjährigen Tag des Vertriebs
lautete „Der Kunde im Fokus“ – dazu gab es den
ganzen Tag zahlreiche Kurzvorträge, Workshops
und natürlich viel Zeit zum Austausch und Netzwerken. Das Highlight des Tages war der interaktive Workshop zum Thema „Strategisches Kundenmanagement“ –
viele Workshop-Teilnehmer nutzten die Chance zum aktiven
Gedankenaustausch und zur Diskussion.
Neben einem Einblick in die Arbeit und das Leistungsportfolio der tradu4you® gmbh gab es natürlich auch wieder ein
Buffet selbstgemachter Köstlichkeiten.
Insgesamt haben über 30 Gäste die Chance genutzt, einen
Tag rund um das Thema Vertrieb in Chemnitz zu erleben.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Besuchern.
Alle Vorträge des Tages stehen für Sie zum
Download bereit – melden Sie sich einfach kurz
bei uns: [email protected]
Das Highlight des Tages war der
interaktive Workshop zum Thema
Strategisches Kundenmanagement“
– viele Workshop-Teilnehmer nutzten die Chance zum aktiven Gedankenaustausch und zur Diskussion.
WANTED VertriebsVuchs
Sie haben einen spannenden und „etwas anderen“ Vertrieb? Oder Sie kennen jemanden, der eine pfiffige Idee in seinem Vertrieb umgesetzt hat?
Dann sind Sie genau der richtige „VertriebsVuchs“-Kandidat für uns! Einmal im Jahr verleihen
wir auf unserer Fachtagung VertriebsERFOLG den Preis für die pfiffigste Vertriebsidee und suchen auch in diesem Jahr noch nach Unternehmen mit interessanten Vertriebsideen.
Als Nominierter haben Sie folgende Vorteile:
»» Plattform vor Geschäftsführern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
»» Chance auf einen repräsentativen
Preis im Bereich Vertrieb
»» vergünstigte Teilnahme an der
gesamten Fachtagung VertriebsERFOLG
Wir freuen uns auf Ihre Nominierung/Ihren Tipp!
Ich nominiere:
Unternehmen:_______________________________________________________
Ansprechpartner: Kontakt: Tippgeber: ____________________________________________________
__________________________________________________________
_________________________________________________________
Frostige GrüSSe aus dem
Winterwunderland!
A
m 26. November 2015 lud
das Team der tradu4you®
gmbh Kunden, Partner und
Freunde des Unternehmens zur gemütlichen Weihnachts-
feier in das Winterwunderland am
Uferstrand Chemnitz ein. Auf diesem
Weg möchte sich die gesamte traduCrew bei allen Gästen für das schöne
und erfolgreiche Jahr 2015 bedank-
en. Neben vielen guten Gesprächen
erwarteten die Gäste am Uferstrand
Chemnitz ein leckeres Winterbuffet, ein spannendes EisstockschießTunier und tolle Live-Musik.
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Zum maritimen Ursprung
zurückgefunden
Neues Halbjahr – Neuer Hafen!
GemäSS diesem Motto startete
das VertriebsVrühstück® Dresden in die Herbstsaison 2015 – in
der maritimen Atmosphäre des
Restaurants des Internationalen Congress Centers Dresden.
I
september
- von ann brückner
und julia seifert -
nmitten dieser traumhaften, schiffsgleichen Kulisse direkt an
der Elbe treffen sich hier einmal im Monat Geschäftsführer, Führungskräfte und Vertriebler aus Dresden und Umgebung.
Bei leckerem „Vrühstück“ und muntermachendem Kaffee erfreuen sich unsere Gäste an spannenden Vertriebsgeschichten von „Kapitänen“ regionaler Unternehmen, tauschen
Erfahrungen aus und knüpfen erfolgreich neue Kontakte.
Frisch und dynamisch eröffnete Lars Schmiedgen, Head of Brand
und Tanja Henkel, Influencer Marketing Manager der LOVOO
GmbH die „Vrühstücksrunde“ im September 2015. Mit ihrem Thema „A Worldwide Sales Strategy! Ein Startup aus Dresden erzählt
seine Erfolgsgeschichte im Digitalen Marketing“ zogen sie zahlreiche Gäste in den Bann dieser jungen medialen Welt. Mit über 100
Gästen weihten wir die neue Location ein.
Im Oktober erwartete die „Vrühstücksliebhaber“ eine spannende Methode zur erfolgreichen Vertriebssteuerung. Andreas von Lowtzow, Mitglied der Geschäftsleitung und
Vertriebsleiter der Bechtle GmbH & Co. KG Dresden, überzeugte die „Vrühstücker“ von der „Give Me Five-Methode“.
Einen Impuls der etwas anderen Art setzte im November Frank Thiele, Leiter Vertrieb/Logistik/Marketing der
SBO Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH. Mit seinem Thema „Wir verladen Sie richtig – die Häfen“ erklärte er die Vorgehensweise und den Vertrieb bei der SBO.
Lars Schmiedgen, Head of Brand,
LOVOO GmbH
Tanja Henkel, Influencer Marketing
Manager, der LOVOO GmbH
oktober
Andreas von Lowtzow, Mitglied der Geschäftsleitung und Vertriebsleiter der Bechtle GmbH & Co.
KG Dresden
n ov e m b e r
Weiter geht es dann im Februar mit einem spannenden Thema aus
der Wohnungswirtschaft durch die Piepenbrock Dienstleistungen
GmbH & Co. KG. Im März inspiriert Sie mit einer spannenden Geschichte der Salon H.aarSchneider., gefolgt von der Erfolgsstory der
a.s.t.i. GmbH im April. Es bleibt also sehr spannend!
Wir freuen uns darauf, Sie gemeinsam mit unseren
Partnern BVMW, DRESDENEINS.TV, e-dox GmbH und
der TÜV Süd Akademie GmbH begrüßen zu dürfen. Für
die Unterstützung unserer Partner und vor allem auch
für die mediale Begleitung durch das DRESDENEINS.
TV möchten wir uns hier nochmals herzlich bedanken.
Die Beiträge zu den ersten Veranstaltungen finden
Sie unter www.tradu4you.de
Frank Thiele, Leiter Vertrieb, Logistik, Marketing der SBO Sächsischen Binnenhäfen
Oberelbe GmbH
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„Wir gestalten LebensRäume“ – mehr als nur
ein Slogan!
kurzportrAIt
Ralf Schekira,
Technischer Geschäftsführer,
wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen
»» Diplomstudium TU Bergakademie Freiberg; Fachrichtung
Bergbau/Tiefbau
»» Bauleitung im Straßen- und
Tiefbau
»» Diplomstudium FH ZittauGörlitz; Fachrichtung Bauingenieurwesen/Hochbau
»» Tätigkeit als selbständiger
Bauingenieur
»» 2004 – 2012 Geschäftsführer
GWB Elstertal GmbH und Elstertal Infraprojekt GmbH, Gera
- juliane ulbricht im Gespräch mit Ralf Schekira -
tradu4you®: „Was zeichnet die WBG Nürnberg Ihrer
Meinung nach aus?“
Ralf Schekira: „Die WBG Nürnberg ist weit mehr als ein Wohnungsunternehmen. Neben dem Neubau- und Bestandsgeschäft entwickeln und erschließen wir für Nürnberg Wohnungsbauflächen, bauen Kindertagesstätten und haben auch
die Möglichkeit, durch die WBG KOMMUNAL GmbH Schulen zu
planen, zu realisieren und zu bewirtschaften – das ist natürlich
für mich als Bauingenieur eine tolle Sache. Mit ca 1 % Leerstand sind unsere Themen eher Neubau und Mietpreisbremse
als Leerstand und Abriss – eine sehr komfortable Situation,
die wir auch langfristig ausbauen wollen. Uns zeichnet ein zukunftsorientiertes Denken und Handeln für unsere Mieter aus
– nachhaltige Quartiersentwicklungen, neue Wohnformen,
technikunterstütztes Wohnen. Und wir versuchen, Mieter und
Wohnviertel stärker zu vernetzen, z.B. durch unser Nachbarschaftsprojekt SIGENA (SIcher, GEwohnt, NAchbarschaftlich)
oder wohngebietsbezogenes Carsharing.“
tradu4you®: „Die WBG Nürnberg ist in verschiedenen Netzwerken (Facebook, Youtube Channel, Xing)
sehr aktiv – Welche Erfahrungen haben Sie mit den
sozialen Medien gemacht?“
Ralf Schekira: „Die Nutzung verschiedener Kanäle ist auf jeden
Fall viel Arbeit und keinesfalls ein Selbstläufer – zum Glück
sind die Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation
wirklich fitte und engagierte Leute.
Mit Facebook beispielsweise haben wir viele gute, aber auch
schlechte Erfahrungen gemacht. Na klar, nicht alle Entscheidungen, die wir als Unternehmen treffen (müssen), sind für
alle Mieter und Nutzer verständlich und nachvollziehbar – da
machen sich einige auf Facebook schon mal Luft. Damit müssen wir als Unternehmen umgehen können – und genau das
tun wir gerne, denn nur so haben wir eine Chance einzugreifen, direkt mitzureden und am Ball zu bleiben.“
tradu4you®: „Was ist Ihr Ziel in den sozialen Medien?“
Ralf Schekira: „Unser Ziel ist es, über alle Kanäle hinweg die
vielfältigen Tätigkeiten des Unternehmens der Öffentlichkeit
noch bekannter zu machen, getreu unserem Motto „Wir gestalten LebensRäume. Genau das möchten wir den Leuten
gerne mitteilen – mittels redaktioneller Beiträge über das
Franken–Fernsehen und Youtube, durch den Einsatz vieler Bilder und Berichte zu eigenen Veranstaltungen und Themen bei
Facebook. Fazit: Die Bearbeitung der sozialen Medien ist und
bleibt ein Gemeinschaftsprojekt der WBG’ler, welches kontinuierlich mit neuem Input gefüllt, gepflegt und ausgewertet
werden muss.“
»» seit 2012 Technischer Geschäftsführer WBG Nürnberg GmbH
Immobilienunternehmen und
WBG Kommunal GmbH
»» seit 8.8.2015 verheiratet,
2 Kinder, begeisterter Motorradfahrer
… auf eine einsame
Insel nimmt er mit:
»» seine Frau
»» etwas zu lesen (Thema:
Motorrad Weltreisen)
»» Musik zum entspannten
Sonnenbaden
tradu4you®: „Das verlangt Ihren Mitarbeitern sicherlich viel ab. Was tun Sie zur Motivation und Bindung Ihres Teams?“
Ralf Schekira: „Ich hoffe, das Richtige“, lacht, „Wir versuchen
natürlich viele Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen.
Zum Beispiel haben wir sehr flexible Arbeitszeitregelungen
(Teilzeit- oder auch Elternzeitregelungen, Gleittagregelung),
ein attraktives Prämiensystem, Verpflegungszuschuss sowie
Möglichkeiten des „Job Rotations“ und viele individuell wählbare Weiterbildungen. Zudem versuchen wir als Führungskräfte uns kontinuierlich weiterzuentwickeln, um motivieren
zu können, Vorbild zu sein und auch die jungen Generationen
(Generation Y usw.) zu verstehen.“
tradu4you®: „Welche Werte der Mitarbeiterführung sind Ihnen wichtig?“
Ralf Schekira: „Ich versuche, stets gemeinschaftlich auf Ziele
hinzuarbeiten und ebenso konsensorientierte Lösungswege zu
finden – grundsätzlich gebe ich den Mitarbeitern gerne feste
„Leitplanken“ vor, in denen sie sich frei bewegen können. Meinen Führungsstil würde ich daher als kooperativ beschreiben.
Ich führe nach folgenden Maximen:
•
Offenheit - ohne Vorurteile für neue Ideen
•
Vertrauen
•
Abwägen von Chancen und Risiken“
tradu4you®: „Vielen Dank für das tolle Interview!“
kurzportrAIt
wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen
»» rund 18.000 eigene WE
»» rund 280 Mitarbeiter
»» Herausforderungen: Neubau,
Modernisierung, Mietenentwicklung, Quartiersmanagement
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SEITE 14
go Digital-
Frust oder Lust?
Der Weg zur
digitalen
Genossenschaft
- von Frank Theeg, e-dox Gmbh -
F
ast tagtäglich werden wir konfrontiert mit dem digitalen Wandel. Arbeitsplätze werden sich verändern,
ganze Branchen verändern sich oder fallen sogar
ganz weg, Nokia-Telefone, Kodak-Filme sind schon
weg, was wird in 10 Jahren aus Taxis oder Zeitungen, wird es
die noch geben? Welche Auswirkung hat die Digitalität auf
die Wohnungsbranche? Wird es ein Uber oder airbnb für die
Wohnungsbranche geben, werden diese Freund oder Feind,
werden wir in naher Zukunft überflüssig?
Digitalität ist mehr als die Einführung einer neuen Software
von Aareon oder anderen Anbietern. Die digitale Transformation bietet zurzeit unheimliche Chancen. Wir können damit Sacharbeiten reduzieren oder komplett automatisieren,
wir können Handwerker, Partner oder sogar Endgeräte wie
Heizungen direkt in unser System einbinden und die Information direkt verarbeiten. So schaffen wir Freiräume, die wir
einsetzen können um das Kernbusiness der Vermietung und
Interaktion mit unseren Kunden zu verbessern. Idealliegend
gemanaged, brauchen wir dafür nicht mal mehr eigene Server oder Administrationen. Aber wie? Es ist gar nicht so kompliziert, wenn man weiß wie. Gehen wir in die Helikopterperspektive und denken wir einfach mal anders und lassen die Details weg. Wo ein Wille,
da ist auch ein Weg. Statt Einzellösungen sollte heute über
ein Gesamtkonzept nachgedacht werden. Zuerst sollte man
wissen, welche Dimensionen die Digitalität beinhaltet, was
alles dazu gehört, um es gut zu machen. Neben Soft- und
Hardware gehören die Befähigung der Mitarbeiter, ein Blick
in die Zukunft und auf meine Kunden dazu. Als nächstes ist
es wichtig zu wissen, wo man in der Entwicklung steht, eine
Übersicht zu den eigenen Systemen und Möglichkeiten. Jetzt
werden nach den digitalen Richtlinien die Prozesse neu designt. Wichtig dabei ist es, die alten analogen Prozesse
sprichwörtlich über den Haufen zu werfen. Digital ist anders!
Wenn man das hat, geht es in die Systemauswahl, am besten
die Systeme ausnutzen, welche da sind und diese intelligent
nach den neuen Prozessen verzahnen. Bei der Umsetzung ist
es wichtig, die Mitarbeiter am Prozess zu beteiligen, sodass
sie Lust statt Frust auf das Neue haben. Je nach Situation sollte man das große Ganze, die Digitalvision im Blickfeld haben
und das mit Teilschritten nach und nach umsetzten.
Gern geben wir Ihnen ein paar Hilfestellungen oder begleiten Sie bei der Umsetzung Ihrer digitalen Strategie. Wir, die
e-dox GmbH, beschäftigen uns speziell mit der Digitalstrategie von Unternehmen und unterstützen Sie auf dem Weg
zum digitalen Unternehmen. Wenn wir fertig sind, gehört
das Papier der Vergangenheit an.
Wir sehen die Chancen
und wollen digitaler
werden. Wir brauchen
eine Software, die
Infrastruktur muss
mitgezogen werden,
meine Mitarbeiter
sollten möglichst
wollen und ich will die
Chancen nutzen, Kunden, Partner, Endgeräte einbinden, Wissen
und Kommunikation
im Unternehmen
transparent
machen und
digital steuern. Ach ja,
sicher sollte
es sein und
den gesetzlichen Anforderungen
entsprechen.
Wie soll das zu
schaffen sein…?
WOHNSINN 01/2016
SEITE 15
„Es ist leichter ein Atom zu
zertrümmern als ein Vorurteil“
(Albert Einstein)
- von LUISE DOLLICHON im gepräch mit
thorsten prusseit-
tradu4you®: „Herr Prusseit, auf der Unternehmenshomepage wird die WOBAU als Hauptakteur des Stadtumbaus und bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region bezeichnet. Welchen
Trend sehen Sie in den nächsten 5-10 Jahren in
Magdeburg zum einen für den Wohnungsmarkt,
zum anderen aber auch für die Gesellschaft?“
Torsten Prusseit: „Grundsätzlich wird sich die Wohnungswirtschaft mehreren Trends gegenüber gestellt sehen.
Früher zog man aus den hektischen Städten mit den Kindern eher aufs Land. Künftig wird sich dieser Trend noch
stärker umkehren. Daher sieht sich der Markt zukünftig
mit der Landflucht konfrontiert. Gleichzeitig bringen
diese potentiellen Mieter einen hohen Anspruch an das
Wohnen in der Stadt mit. Erwartet wird hochwertiger,
barrierefreier Wohnraum inklusive Tiefgarage, ebenerdigen Duschen, Aufzügen uvm. Diesen Ansprüchen gilt es
als Wohnungsunternehmen gerecht zu werden.“
tradu4you®: „Welche weiteren Trends sehen
Sie auf sich zukommen?“
Torsten Prusseit: „Neben diesem Klientel sieht sich verstärkt die Wohnungswirtschaft der Flüchtlingsthematik
gegenübergestellt. Diese werden zukünftig als eine neue
Gruppe der Nachfrager in den Wettbewerb eintreten und
eine gewisse Herausforderung für die Wohnungswirtschaft sein. Entgegen den Zelt- und Containerstädten
werden wir einige der bisher zum Abriss vorgesehenen
Bestände wieder in Betrieb nehmen. Wir werden nun
den Wohnraum wieder herstellen und in diesen investieren, der eigentlich schon gar nicht mehr benötigt wurde. Dies kommt natürlich nicht nur den Flüchtlingen zu
Gute, sondern auch anderen Transferleistungsempfängern. Beim Angehen dieser völlig verschiedenen Herausforderungen wird sich der Wohnungsmarkt automatisch
zwischen dem hochwertigen und dem niedrigpreisigen
Wohnen weiter ausdifferenzieren.“
tradu4you®: „Mit dem Thema Flüchtlinge sprechen Sie ein wichtiges Thema unserer Kunden
aus der Wohnungswirtschaft an. Sehen Sie vielleicht noch weitere herausfordernde Punkte für
die Zukunft des Wohnungsmarktes?“
Torsten Prusseit: „Neben diesen nahezu konträren Trends
ist natürlich auch weiterhin die demographische Entwicklung Deutschlands zu berücksichtigen. In jeder
sozialen Schicht wollen die älter werdenden Menschen
so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Auch dies möchten wir unseren Mietern zukünftig
weiterhin ermöglichen und reagieren produktseitig mit
ebenerdigen Aufzügen und Badumbauten im Bestand.“
tradu4you®: „Herr Prusseit, wie reagieren Sie
also auf die künftigen Trends der Wohnungswirtschaft?“
Torsten Prusseit: „Eine ‚Weltformel‘ gibt es nicht. Wir setzen
daher auf eine differenzierte Strategie: Wir nehmen für den
Abriss vorgesehene Gebäude wieder in Betrieb, um so den
potentiellen neuen Mietern adäquaten Wohnraum bieten
zu können und somit den Erwartungen unserer Gesellschafterin, der Stadt Magdeburg, gerecht zu werden.
Gleichzeitig investieren wir natürlich auch in den Umbau
des Mittelsegments sowie in den Neubau von hochwertigem Wohnraum in der Innenstadt für den prognostizierten Zuzug vom Land in die Stadt. Somit versuchen wir
allen Ansprüchen und Bedürfnissen unserer aktuellen
und potentiellen Mieter und der Einwohner Magdeburgs
gerecht zu werden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist unser denkmalgeschützter
Bestand. Auch hier werden wir mit erheblichen Investitionen dessen Zukunftsfähigkeit sichern.
In einem Satz: Abriss oder Revitalisierung ist immer eine
auf den Randbedingungen des Quartiers beruhende
Einzelfallentscheidung, zum Erhalt des Denkmals gibt
es keine Alternative, Neubau lohnt in guten Lagen mit
entsprechender Mieterwartung.“
tradu4you®: „Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf die WOBAU intern?
Torsten Prusseit: „Die Entwicklungen auf dem Markt werden auch Einfluss auf die Ablauf- und Aufbauorganisation der Wohnungsbau haben. Auch dieser Herausforderung stellen wir uns. Außerdem sind wir natürlich auch
weiterhin bestrebt, als attraktiver Arbeitgeber am Markt
zu erscheinen. Seit Jahren sind wir ein verlässlicher Partner beim Thema Berufsausbildung. Aktuell beschäftigen
wir über 200 Mitarbeiter und 8 Auszubildende. Zusätzlich arbeiten wir aktuell mit einem Team von vier freiberuflichen Dolmetschern zusammen. Über kurz oder lang
werden wir wahrscheinlich auch auf Mitarbeiter mit Migrationshintergrund zurückgreifen.“
tradu4you®: „Gern möchten wir uns für das ehrliche und offene Interview bei Ihnen bedanken.
Wir wünschen Ihnen und der WOBAU für die
Bewältigung der künftigen Herausforderungen
viel Schaffenskraft und weiterhin viel VermietungsERFOLG!“
Torsten Prusseit,
Leiter Wohnungswirtschaft,
Wohnungsbaugesellschaft
Magdeburg mbH
Wir versuchen
allen Ansprüchen und
Bedürfnissen unserer
aktuellen und
potentiellen
Mieter und
der Einwohner
Magdeburgs
gerecht zu
werden.
WOHNSINN 01/2016
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Üüs aran eG
auf der Insel ist
man weiter..?!
Die kleinen streitbaren Völker aus dem Norden
sind nicht erst seit „Asterix und Obelix“ überall bekannt. Sie gehen ihren (nicht immer einfachen) Weg, verstehen viele Probleme der Wohlstandsgesellschaft nicht und interpretieren
manche Themen einfach frisch und neu.
Mit folgenden Argumenten
werben die Amrumer für ihre
Genossenschaft:
•
ie Wohngenossenschaft Üüs aran eG schafft auf AmD
rum exklusiv für die Inselbewohner bezahlbaren und
50 % öffentlich geförderten Wohnraum, in dem auch
Menschen, die sonst nur schwer oder gar kein Eigentum erwerben können, wie im Eigentum leben können.
•
an wird Teil einer starken Gemeinschaft, die sich der
M
Aufgabe stellt, sich gegenseitig sorgsam in den Blick
zu nehmen und wertzuschätzen, sich in schwierigen
Lebenslagen zu unterstützen und Probleme auch
gemeinsam zu lösen, und vor allem – im Alltag gut
und fröhlich miteinander zu leben!
•
iese Form des Zusammenlebens ist unabhängig vom
D
Lebensalter und kann gerade für Alleinerziehende bei
Bedarf eine große Unterstützung bieten.
•
ohngenossenschaften sind kein „alter Zopf“! GeW
meinschaft als Gewinn für alle benötigen wir heute
mehr denn je. In Zeiten von Wirtschaftskrisen und
unsicheren Arbeitsmärkten, schwindenden familiären
Netzwerken wird Verlässlichkeit und Sicherheit benötigt, gerade auch für junge Menschen.
•
iese Verlässlichkeit und Sicherheit bietet die WohnD
genossenschaft Üüs aran eG, finanziell sogar über
einen sehr langen Zeitraum mit stabilen Wohnkosten
und mit einem lebenslangen Nutzungsrecht.
So das Thema Genossenschaft.
- madeleine reichel
und Dr. heike fischer -
I
n nur zwei Jahren hat sich z.B. auf der Insel Amrum die
Wohngenossenschaft Üüs aran eG gefunden und voller
Begeisterung startete schon im Dezember 2010 der Bau
von drei Wohnhäusern in Wittdün. Bei Aufnahme von
Mitgliedern gilt das wichtigste Aufnahmekriterium – auf
der Insel leben zu müssen und sich für die Insel zu engagieren und einzusetzen.
„Wir finden es gut, dass der Wohnraum für uns Amrumer
geschaffen wird, damit wir dauerhaft auf der Insel wohnen
bleiben können. Wir finden die Möglichkeit, günstige Wohnkonditionen auf Amrum zu erhalten, als einen von vielen
Vorteilen. Ein Wohnen in der Gemeinschaft – wie in einer
Großfamilie – ist uns viel wert, gerade dann, wenn man Kinder hat. Das macht unsere Genossenschaft Üüs aran aus.“
So umschreiben die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner die Idee der geplanten Wohnanlage in der Mittelstraße
34 in Wittdün.
Nicht nur auf Amrum zieht jedoch das Thema Genossenschaftliches Wohnen Interessenten an:
Besonders in der Energie- und Dienstleistungsbranche hat es
sich offensichtlich herumgesprochen, dass dieses Geschäftsmodell mit hoher Beteiligung der Eigentümer ein Erfolgsrezept ist. Über 300 Neugründungen 2013 und 400 Neugründungen von Genossenschaften 2014 beweisen dies.
(Quelle: http://www.amrum-news.de/2016/02/02/presse-information-22-januar2016-ueues-aran-eg/)
(Quelle: https://www.dzbank.de/content/dam/dzbank_de/de/library/presselibrary/
pdf_dokumente/Auszug_DeutGeno_2014.pdf )
Wie treffsicher die Argumente der Amrumer Genossenschaft
sind, zeigt sich am hohen Interesse, Mitglied zu werden.
WOHNSINN 01/2016
Jedoch auch im Bereich der Wohnungswirtschaft spielt die
Gründung von Genossenschaften immer wieder eine bedeutende Rolle. In den letzten Jahren wurden zahlreiche
Wohnungsbaugenossenschaften neu gegründet.
Was auf der Insel so normal erscheint, ist auf dem Festland
oft nicht ganz so klar: Das erste, was sich Wohnungssuchende ins Gedächtnis rufen, ist doch: „Wie und wo wollen wir
wohnen?“. Die Interessenten haben hierbei nicht nur die
Wahl, sich zwischen den verschiedenen Wohnanbietern zu
entscheiden, sie stehen auch noch vor der Wahl, bei freien
Wohnanbietern, einer Wohnungsgesellschaft oder gar einer
Genossenschaft zu wohnen. Aber was ist hier eigentlich
der Unterschied? Je jünger die Interessenten sind, desto
weniger spielt die Rechtsform und die somit verbundenen
Vorzüge eine Rolle. Dies haben zumindest mehrere Studien in Mitteldeutschland zum Thema „Genossenschaftsgedanke“, durchgeführt von der tradu4you® gmbh, ergeben.
Hier haben sich unter den verschiedenen Alters- und Zielgruppen unterschiedliche Sichtweisen herauskristallisiert.
Während der Großteil der befragten Bürger kein eindeutiges
Bild zu Wohnungsgenossenschaften hat, wird das von deren
Vorständen teilweise ganz anders wahrgenommen. Auch die
scheinbar eindeutigen Vorzüge von genossenschaftlichem
Wohnen werden als solche nicht aktiv erkannt und als Entscheidungskriterium für die Wohnung aufgerufen.
Dauernutzungsrecht, Mitbestimmung und der Vorteil, welcher eine Eigenbedarfskündigung durch den Vermieter ausschließt, sind so für die einen ein wichtiger Bestandteil ihrer
Vermietungs- und Marketingaktivitäten, für andere wiederum allerdings nur ein Element ihrer Satzung. Aber gerade
die eigentumsähnliche Sicherheit in einer genossenschaftlichen Wohnung zu leben, rechtfertigt die Aussage „Mieter
im eigenen Haus“. So ist doch schon deutlich zu erkennen, dass doch gerade das Thema genossenschaftliches
SEITE 17
Wohnen sich als klarer Wettbewerbsvorteil herausstellt.
Vorstände und Mitarbeiter haben hier jedoch völlig unterschiedliche Sicht- und Herangehensweisen. So hat sich
aus den Befragungen der Mitarbeiter das Bild ergeben,
dass genossenschaftliches Wohnen kaum als Argument
im Vermietungsprozess einbezogen wird. Es spielt quasi keine Rolle, ob der Wohnraum von einer Genossenschaft oder einer Gesellschaft zur Verfügung gestellt wird.
Aber wie sieht es bei denen aus, die bereits Mitglied in einer Wohnungsgenossenschaft sind? Werden hier die Vorteile aktiv als solche wahrgenommen? Aus den Ergebnissen
der Studien lässt sich schließen, dass genossenschaftliches
Wohnen nicht nur auf Amrum als sehr wohl positiv aufgenommen wird. Neben einem modernen Erscheinungsbild
werden zudem auch die Vorzüge einer Wohnungsgenossenschaft aktiv gelebt und als durchaus positiv empfunden.
Ein kleines Inselvölkchen zeigt, wie lebendig der Genossenschaftsgedanke ist. Sich mit der Idee „DES ANDEREN WOHNENS“ auf Amrum einmal zu beschäftigen, kann daher auch
für andere Genossenschaften inspirierend sein.
„Wie und wo
wollen wir
wohnen?“
WOHNSINN 01/2016
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Mit Begeisterung zu
noch mehr Erfolg
- anne kamenik im gespräch mit lutz haake -
tradu4you®: „Herr Haake, in Halle ist Ihre Genossenschaft vor allem durch das Spielhaus bekannt
und beliebt. Wie kommt man dazu, als Wohnungsgenossenschaft so etwas auf die Beine zu stellen?“
Lutz Haake: „Vor ein paar Jahren waren wir auf der Suche nach
einem Alleinstellungsmerkmal. Bei unserer Suche sind wir darauf gekommen, die Menschen und insbesondere die Kinder
in den Fokus zu stellen. So etwas wie das Spielhaus, also einen riesigen Indoor-Spielpatz, gab es in Halle und Umgebung
nicht. Für diese Idee sind wir am Anfang skeptisch betrachtet,
vielleicht sogar belächelt worden.“ (lacht) „Man muss begeistert sein, um so was zu machen, und vielleicht auch ein kleines
Stückchen verrückt. Doch der Erfolg hat uns Recht gegeben.“
tradu4you®: „Welchen Erfolg hat das Spielhaus Ihnen gebracht?“
Lutz Haake: „Zum einen ist das der Imagegewinn. Das Spielhaus ist ein Magnet geworden: 40.000 zahlende Gäste, davon
60 % genossenschaftsfremde. Wir müssten riesige Summen
an Marketingmitteln investieren, wenn wir die auf anderem
Weg erreichen wollten. Das Spielhaus finanziert sich dagegen selbst. Zum anderen können wir uns dort als Wohnungsgenossenschaft mit all unseren Vorzügen präsentieren, es ist
ein Kontaktpunkt in der Mitgliedergewinnung. Und natürlich
nutzen wir es auch zur Pflege unserer Mitglieder, denn das
Spielhaus wird auch intensiv für das Sozialmanagement genutzt, z.B. als Heimat für unseren Chor.“
„Wir setzen stark auf das genossenschaftliche Miteinander. Unser Sozialmanagement
organisiert mit den Mitgliedern über 400 Veranstaltungen
im Jahr, von Zumba über Englisch und Fotografie bis hin zu
Reisen ist da alles dabei.“
kurzporträt
Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle Merseburg e.G. (BWG)
»» Gründung am 27. April 1954
»» über 6.200 Mitglieder
»» ca. 5.000 WE
tradu4you®: „Wie erzeugen Sie sonst Begeisterung
bei Ihren (potenziellen) Mitgliedern?“
Lutz Haake: „Wir setzen stark auf das genossenschaftliche
Miteinander. Unser Sozialmanagement organisiert mit den
Mitgliedern über 400 Veranstaltungen im Jahr, von Zumba
über Englisch und Fotografie bis hin zu Reisen ist da alles
dabei. Wir haben seit 2014 sogar einen eigenen Chor. Wir
schaffen Freizeiterlebnisse für unsere Mitglieder und binden sie so emotional an unsere Genossenschaft.“
tradu4you®: „Wie erzeugen Sie sonst Begeisterung
in Richtung Ihrer Mitarbeiter?“
Lutz Haake: „Wir bieten unseren Mitarbeitern an vielen Stellen die Möglichkeit, sich mit Ideen einzubringen. Wenn wir
die Ideen dann umsetzen, fühlen sich die Mitarbeiter ernst
genommen und sehen, dass sie etwas bewegen können –
das schafft Begeisterung. Zudem sind die Freiheitsgrade
für unsere kreativen Köpfe im Unternehmen sehr hoch.
Im Grunde ist es egal, wann und wie sie ihre Arbeitszeit
gestalten, solange die Ergebnisse am Ende stimmen. Das
bedeutet aber auch, dass wir mit diesen Mitarbeitern Zielvereinbarungen gestaltet haben, an denen sie sich und ihre
Ergebnisse am Ende messen lassen müssen.“
kurzporträt
Rechtsanwalt Lutz
Haake,
Vorstandsmitglied der
Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg
e.G. (BWG)
»» Herr Haake ist Jahrgang
1966, verheiratet, eine
Tochter
»» Immobilienökonom GdW
und
»» Mitglied des Verbandsrates
des VdWg Sachsen-Anhalt,
»» des Aufsichtsrates der WSA
GmbH (Sachsen-Anhalt)
sowie des Techembeirates
Ost
WOHNSINN 01/2016
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kurzportrAIt
Frank Brösicke
Vorsitzender des Vorstandes in
der AWG Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG
- anne kamenik und cornelia chromik
im gespräch mit frank brösicke -
tradu4you®: „Herr Brösicke, in den letzten 20
Jahren hatte Suhl eine bewegte Entwicklung.
Wie haben Sie das erlebt?“
Frank Brösicke: „Unsere Wohnungsgenossenschaft hatte zur
Wende über 7.300 Wohneinheiten. Lange hat man in der
Stadt nicht sehen wollen, dass die Bevölkerung schrumpft
und dass man strategisch auf diese Frage reagieren muss.
Die beiden großen Wohnungsunternehmen in Suhl haben
im Jahr 2001 deshalb eigenständig eine Vereinbarung zur
Entwicklung ihrer Wohnungsbestände beschlossen, mit der
gemeinsam der Wohnungsmarkt stabilisiert und Suhl der
Charakter einer lebenswerten Heimat bewahrt werden soll.“
tradu4you®: „Es sieht so aus, dass strategisches
Planen für Sie besonders wichtig ist. Wie setzen
Sie das in Ihrer Wohnungsgenossenschaft um?“
Frank Brösicke: „Vorausdenken halte ich angesichts der
langen Lebensdauer unseres Wirtschaftsgutes für eine besonders wichtige Aufgabe in der Wohnungswirtschaft. Darum lege ich Wert auf eine langfristige Planung. Wir haben
uns deshalb die Frage gestellt, welche Bestände wohl in
30 Jahren in Suhl noch gebraucht und vom Markt nachgefragt werden. Lohnt es sich, in bestimmte Gebäude noch
zu investieren, sodass sich die Investitionen noch amortisieren können. Oder ist es vielleicht besser, an der einen
oder anderen Stelle über Ersatzinvestitionen nachzudenken. Langfristiges Vorausdenken hilft, Fehlinvestitionen zu
vermeiden.“
tradu4you®: „Haben Sie dieses Unternehmenskonzept unter Verschluss?“
Frank Brösicke: „Nein, wir haben als Vorstand mit unseren
Führungskräften das Konzept erarbeitet und es mit dem
Aufsichtsrat beraten und beschlossen. Anschließend haben wir unsere Mitarbeiter in unsere strategischen Pläne
eingebunden. Auch unsere Mitglieder haben wir durch unsere Mitgliederzeitschrift informiert, die Vertreter natürlich
auch tiefer gehend. Und auch unsere Finanzierungspartner
erhalten ein Exemplar, denn sie müssen uns vertrauen und
deshalb besonders gut informiert sein.“
tradu4you®: „Ist Ihre Personalplanung ebenso
langfristig?“
Frank Brösicke: „Ja, bei uns gibt es einen Plan, wann welche Mitarbeiter und Vorstände in Rente gehen. So können
wir uns darauf vorbereiten und langfristig nach qualifiziertem Ersatz suchen oder bestimmte Mitarbeiter weiterentwickeln. Denn gerade eine gute Einarbeitung halte ich für
besonders wichtig, damit die Philosophie des Hauses weitergetragen wird.“
tradu4you®: „Das klingt alles bestens durchdacht. Gehen Sie bei der Marktbearbeitung
auch derart strukturiert vor?“
Frank Brösicke: „Wir haben uns bei der Produktentwicklung von den Autoherstellern inspirieren lassen. Dort gibt
es ja auch unterschiedliche Produktmarken. So haben wir
auch für unsere Wohnungen Produktmarken kreiert, in
denen die unterschiedlichen Produkte entwickelt werden.
So gibt es eine Produktmarke JungesWohnen, in der wir
Angebote für junge Leute, Singles, junge Paare und junge
Familien entwickelt haben. Dies sind zum Beispiel WG`s,
Start-up`s oder 3 für 2. Die breiteste Angebotsvielfalt in
Qualität, Lage und Preis bietet unsere Marke KlassikWohnen – eben eine besondere Vielfalt zu günstigen Preisen.
Im PremiumWohnen bieten wir besonders hochwertige,
neue Produkte an, wie unsere Leistung ‚City exclusiv‘ oder
die ‚Lebensräume Auengrund‘ – unser jüngstes Produkt.
Die zuletzt entwickelte Produktmarke HerbstzeitWohnen
umfasst Angebote für ältere Mitbürger mit ihren besonderen Bedürfnissen hinsichtlich Mobilität und Service. So
können sich unsere Kunden schnell orientieren und wir
können gezielt in den einzelnen Kategorien unsere Angebote weiterentwickeln.“
»» Jahrgang 1960
»» seit 1982 verheiratet und hat
mit seiner Frau gemeinsam
6 Kinder
»» begann seine berufliche
Entwicklung in der AWG
Wohnungsbaugenossenschaft „Rennsteig“ eG
»» Abschluss als Dipl.-Bauingenieur an der heutigen
Bauhausuniversität Weimar
»» nach dem Studium, 1985,
Rückkehr in die AWG, 1988
Eintritt in den Vorstand,
seit 1991 Vorsitzender des
Vorstandes
»» 1998 Qualifizierung zum
Geschäftsleiter von Wohnungsgenossenschaften mit
Spareinrichtungen
»» im Frühjahr 2008 Abschluss
als Immobilienbetriebswirt
(FH)
Im Vorstand der Genossenschaft ist Herr Brösicke für den
kaufmännischen Bereich, die
Öffentlichkeitsarbeit, das Personalwesen, IT und neue Medien
sowie für neue Geschäftsfelder
verantwortlich. Herr Brösicke ist
auch Geschäftsführer der beiden
Tochterunternehmen der Genossenschaft. Zudem ist er u.a. seit
vielen Jahren Vorsitzender des
Verbandsausschusses des Thüringer Prüfungsverbandes und
Mitglied des Verbandsrates des
Interessenverbandes der Thüringer Wohnungswirtschaft sowie Mitglied des Aufsichtsrates
der DOMUS AG. Er ist Mitglied
des Verbandsrates des GdW, des
Präsidiums der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsgenossenschaften sowie weiterer Gremien der Wohnungswirtschaft
Deutschlands und Thüringens.
AWG Wohnungsbaugenossenschaft Rennsteig
eG über 21.000 Wohn- und
Gewerbeobjekten
»» Gründung am 23.03.1907
»» 3940 Wohnungen
»» 24 Mitarbeiter (incl. 2
Auszubildenden)
WOHNSINN 01/2016
SEITE 20
- von anne kamenik
und juliane ruffert -
Einladung: 9. Fachtagung Führungs- und VertriebsERFOLG – „Alles im Blick Kapitän!? – strategische Führung“ Am 16. und 17. Juni 2016 in MeiSSen
Strategische Führung – unter diesem Thema steht
unsere 9. Fachtagung Führungs- & Vertriebserfolg.
S
eien Sie am 16. und 17. Juni 2016 im Welcome Parkhotel Meissen in Meißen dabei und freuen Sie sich auf interessantes Know-how aus Theorie und Praxis rund
um die Themen Führung und Vertrieb. Es sprechen
für Sie u.a. Philip Keil (Berufspilot und Autor),
Frank Theeg (Geschäftsführer e-dox GmbH), Steffen Loup (Vorstand WohnungsBauGenossen-
schaft eG Südharz) und viele mehr. Wir laden
Sie herzlich ein, sich mit uns gemeinsam zwei
Tage Auszeit vom Alltagsgeschäft zu gönnen,
um neue Inspirationen und Anregungen zu finden. Merken Sie sich schon heute den 16. und
17. Juni 2016 vor oder melden Sie sich gleich an.
Wir freuen und auf Sie!
Anmeldung
(bitte bis 08.06.2016 per Fax an 0371 26 77 10 20)
Hiermit melde ich mich verbindlich zur
Fachtagung „Führungs- und VertriebsERFOLG 2016“ an:
❑ für den 16.06.2016 zum Preis von 405,- Z netto*
❑ für den 16. und 17.06.2016 zum Vorzugspreis von 499,- Z netto*
Vor- und Zuname Unternehmen
StraSSe PLZ/Ort
Telefon E-Mail
Unterschrift
*Bei Stornierung bis zwei Wochen vor Termin berechnen wir Ihnen 50 % des Preises. Übertragung an eine dritte Person ist erlaubt. Im Preis sind Tagungsunterlagen, das Fachprogramm, Tagungs- und Pausengetränke sowie Lunchbuffet und Abendprogramm enthalten.
Nicht eingeschlossen sind Übernachtungskosten und sonstige Speisen und Getränke.
Alle Infos rund um unsere Fachtagung führungs- und vertriebserfolg finden sie unter www.tradu4you.de